Kriege und Wirtschaftssanktionen: Die Fotobranche in unsicherem Fahrwasser.
Die Foto-Wirtschaft befindet sich nun seit 2010 im Sturzflug.
Krieg und Wirtschaftssanktionen, Inflation sowie geringes Wachstum führen die Fotobranche auch im Jahr 2024 in unsichere Zeiten.
Dieser Artikel befasst sich mit der aktuellen Foto-Wirtschaft im Jahr 2024, den ökonomischen Rahmenbedingungen der Kamerahersteller sowie Objektivproduzenten, der Krise der digitalen Kamera- sowie Objektivhersteller, dem Niedergang der gesamten optischen Fotobranche, der Ökonomie in der Fotografie, sowie allgemeinen kommerziellen Aspekten des Fotografierens und der Videografie im Jahr 2024 - dem dritten Jahr in Folge, das durch Kriege und Handelssanktionen weiterhin die Wirtschaft nachteilig beeinflusst.
Hinzu kommt die nun überall existente Gefahr der Synthographie - der künstlichen Erzeugung von Bildern durch Generative Künstliche Intelligenz (GenKI).
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle bei der Foto-Wirtschaft 2024 behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Vorab
Bei dieser wirtschaftlichen Betrachtung der Kamerahersteller und der nachgelagerten Fotoindustrie, des Fotofachhandels sowie der Berufs- sowie Amateurfotografen im Jahr 2024 handelt es sich um einen wissenschaftlichen Folgeartikel.
Zum Verständnis der hier publizierten Thesen, Analysen und Bewertungen sind folgende Artikel unabdingbar:
Foto-Wirtschaft. - Dort finden Sie alle ökonomischen und sozialen Thesen, Theorien und deren Ausarbeitung sowie Beweise und Entwicklungen 2015-2019 detailliert erklärt. Folgeartikel der Fotowirtschaft im Jahr 2020, 2021, 2022, 2023
Statistiken. - Dort finden Sie alle Details zu den statistischen Berechnungen sowie deren Datengrundlagen.
Foto-Wirtschaft - Objektive - Wechsel-Objektive ökonomisch analysiert - 1955 bis heute alle wirtschaftlichen Daten in übersichtlichen Diagrammen verständlich zusammengefasst - mit detaillierten Analysen.
Die Rahmenbedingungen der Foto-Wirtschaft - Die Jahre 2024 bis 2025 entscheiden über die Zukunft. - Welche neuen und alten Faktoren beeinflussen die Wirtschaft im Fotobereich?
Bitte verzichten Sie auf Fragen zu diesem neuen Artikel zum Jahr 2024, solange Sie nicht die obigen Artikel gelesen haben. Aus Zeitmangel kann ich jene Inhalte nicht nochmals als E-Mail jedem einzeln mitteilen.
Fakten-Übersicht
Nachdem es in der Fotobranche seit 2010 steil bergab ging, war 2023 in Folge erneut das schlechteste Jahr seit den frühen 1970ern zu verzeichnen.
07.05.: Quartalsbericht Ricoh / Pentax 1. Quartal und Jahresabschluss - Nominal durchwachsene Ergebnisse für das Gesamt-Jahr sowie das 1. Quartal, aber massive Probleme für die hochwertigen dedizierten Kameras sowie im dafür wichtigen Bereich Other.
09.05.: Quartalsbericht Panasonic - Quartalsabschluss für das erste Quartal 2024 - Januar bis März - sowie Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2024. - Gute Ergebnisse für das Gesamt-Jahr, aber kaum Aussagen zu Kameras.
09.05.: Quartalsbericht Nikon - Quartalsabschluss für das erste Quartal 2024 - Januar bis März - sowie Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2024. - Nikon publizierte durchaus gute Werte für den Jahresabschluss mit Problemen in Details - vor allem im ersten Quartal 2024.
09.05.: Quartalsbericht Fujifilm - Quartalsabschluss für das erste Quartal 2024 - Januar bis März - sowie Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023. - Fujifilm publizierte seinen erwartet nominal sehr guten Jahresabschluss.
14.05.: Fazit Quartalsberichte - durchwachsen: Den Konzernen geht es nominal gut, Umsatz und Gewinn sind auch im Imaging erfreulich. Aber unter Brücksichtigung der Inflation und vor allem des Währungsverfalles sieht es eher mäßig aus. Die Zeichen der Zeit werden noch immer entweder nicht erkannt, oder nicht entsprechend gewürdigt.
Meldungen zur Fotowirtschaft im Mai: allgemeine Wirtschaft, Foto-Wirtschaft, KI im Mai.
Einige wichtige Firmen - wie Samsung, Leica etc. - sind in diesen Zahlen nicht enthalten.
Deutlich erkennt man, dass bis Mitte der 90er Jahre die Steigerungen der Produktion / des Verkaufs eher gering waren. Erst 1996 wurde die Marke von 30 Mio. Kameras pro Jahr überschritten. Das war so ungefähr der damalige Markt der Fotografen. Dann setzte der enorme Aufschwung durch die Digitalisierung der Fotografie ein, der völlig neue Zielgruppen zur Fotografie brachte.
Der Absturz seit 2010 lässt sich nicht mehr nur durch normale Marktschwankungen erklären.
Die 2017 durch absichtliche Überproduktion künstlich erzeugte Sockelbildung hielt erwartungsgemäß nicht. Es war in der Krise schon immer falsch, von den Kameraherstellern die Angebotsseite zu erhöhen, wenn die Nachfrage fehlt.
Nachdem die psychologisch wichtige Unterstützungslinie bei 20 Mio. Kameras (rote durchgezogene Linie) 2018 durchbrochen wurde, blieb für kurze Zeit nur noch die ökonomisch wichtige 10 Mio. Kameras (violette gepunktete existenzielle Linie), welche 2020 unterschritten wurde.
Die Grafik ist (im linken Bereich) nicht fair, da früher auch noch zahlreiche andere Hersteller aus anderen Ländern eine große Anzahl an Kameras produzierten. D.h. diese japanischen Zahlen vor 2000 sind somit für den Weltmarkt teilweise deutlich zu niedrig angesetzt. Daraus wird ersichtlich, dass der Abschwung bis 2023 bereits dramatisch war. Korrekt berechnet lag die Zahl der 2023 verkauften dedizierten Kameras weltweit nur noch etwa auf dem Niveau der frühen 1970er Jahre oder sogar der späten 1960er Jahre. Für das Jahr 2024 ist ähnliches zu erwarten.
Allgemeiner ökonomischer Ausblick für 2024
So gegen Weihnachten (2023) bis zum Jahresanfang (2024) verfasse ich üblicherweise anhand der bisherigen Daten einen allgemeinen Ausblick zum bevorstehenden Wirtschaftsjahr (2024) der Fotoindustrie, der Video-Branche und der optischen Industrie, den ich auch weitgehend so stehen lasse. Sehen Sie dies bitte als Educated Guessing anhand meiner jahrzehntelangen Erfahrung, aber nicht als bereits bewiesene Fakten.
Die Pandemie CoViD-19 und die Folgen
Das Virus SARS-CoV-2, oder die Krankheit CoViD-19, respektive das Corona-Virus, oder schlicht die Pandemie bestimmten die Vorjahre 2020 bis 22. Sie hatten mit ihren negativen Auswirkungen auch Einfluss auf das Jahr 2023, weil vor allem der Krankenstand in vielen Ländern (teilweise bis zu 10% der Bevölkerung gleichzeitig) noch immer unerwartet hoch lag und somit die Wirtschaft und das gesamte Leben beeinträchtigten.
Aus rein ökonomischer Sicht kann man festhalten, dass alle Regierungen sie 2024 nicht mehr als Vorwand für drastische Beschränkungen der Zivilbevölkerung und der Wirtschaft einsetzen. - Bis zur nächsten Pandemie.
Status Quo
Seit dem Absturz 2020 auf unter 10 Mio. produzierter respektive verschiffter Kameras befindet sich die Fotowirtschaft unleugbar in der 2015 vorausgesagten Nische. Nun kommt es darauf an, dass sich die Branche - wie die schon 2015 mit ihr verglichene Hi-Fi-Industrie - stabilisiert. Einen weiteren Absturz oder auch nur ein weiterer kontinuierlicher Rückgang würde sie in eine unaufhaltsame Todesspirale stürzen. Um es deutlich zu sagen: Die realen Verkäufe an Endkunden (das sind weder Produktions- noch Verschiffungszahlen) dürfen 2024 keinesfalls deutlich weiter fallen.
Die Weltwirtschaft erholte sich 2023 unerwartet schlecht, in Wellen mit erheblichen Unterschieden je nach Land und Kontinent. Für 2024 (Überblicks-Artikel mit vielen Links zu weiteren Prognosen) erwarten viele Analysen sogar noch eine Abschwächung (die OECD von 3,3% 2023 auf nur noch 2,7% Wachstum). Auch der IWF erwartet trotz 2023 gezeigter erstaunlicher Widerstandskraft eher eine schwache Konjunktur und spricht sogar von einer dahinhumpelnden Weltwirtschaft bei insgesamt +2,9% Wachstum mit ungleich verteilten Ergebnissen sowie sich vergrößernden Abständen der Einzelwirtschaften. Vor allem für die entwickelten Länder / Industrienationen erwartet man eine spürbare Dämpfung der Wirtschaft im Jahr 2024. Hinzu kommt, dass in fast allen Ländern der Welt die Schulden derart dramatisch anstiegen, dass die Schuldentilgung aufgrund steigender Zinsen die finanziellen Spielräume für 2024 einschränken. Am optimistischsten ist noch die Prognose von Goldman Sachs, die jedoch ebenfalls sehr gedämpft ist. - Aber die mittelfristigen ökonomischen Prognosen für die Welt sehen noch viel düsterer aus.
Den USA ging es 2023 als Kriegsgewinnlern sehr gut - wie immer in solchen Situationen, welche sie selbst herbeiführen oder zumindest verschärfen.
Aber alle Analysten erwarteten für 2024 zumindest eine leichte Abschwächung des dortigen Wachstums. Auch die Arbeitslosenzahlen sollen in den USA im Jahr 2024 leicht (auf 4%) ansteigen. Man erwartet jedoch eine sogenannte 'weiche Landung' (also keine Rezession).
Da dort Präsidentschaftswahlen im Herbst stattfinden, darf man von einer beidseitigen Schlammschlacht bisher ungeahnten Ausmaßes ausgehen, welche das ganze Jahr belasten wird. Die Inflation soll dort (laut OECD) von 3,8% 2023 auf nur noch 2,6% 2024 sinken.
Hinzu kommt der Umstand, dass die überwiegende Mehrheit der US-Bevölkerung trotz Vollbeschäftigung und Wohlstandes mit dem amtierenden Präsidenten nicht zufrieden war.
Deshalb wird der private Konsum sich vor der Wahl evtl. leicht bis deutlich einschränken. Das hätte nicht nur einen negativen Einfluss auf die Gesamtwirtschaft, sondern auch auf die Fotowirtschaft. Oft steigt der Konsum in den USA erst nach einer Präsidentenwahl (zum Weihnachtsgeschäft) deutlich an.
Üblicher Weise zieht jedoch der Wert des Dollars in einem Wahljahr spürbar an, was im Gegenzug bedeutet, dass der Euro 2024 vermutlich wieder an Wert verliert. Das würde alle unsere Importe (auch Kameras und Fotoausrüstung) weiter verteuern sowie die allgemeine Inflation erhöhen. Für die in US-Dollar verschuldeten Staaten vor allem der dritten und vierten Welt hätte dies jedoch noch einschneidendere Folgen.
In Europa gehen die Meinungen auseinander. OECD und IWF hatten die Erwartungen für Europa für das Jahr 2024 bereits mehrfach nach unten korrigiert. Manche erwarten ein leichtes Wachstum für viele Länder, andere gehen inflationsbereinigt von einer Stagnation aus. Denn die hohe Inflation ist keinesfalls in allen Ländern völlig unter Kontrolle.
Der größte Unsicherheitsfaktor ist Deutschland, das definitiv nicht mehr als 'Lokomotive' die anderen Wirtschaften anzieht. Ganz im Gegenteil sehen Pessimisten sogar Gefahren darin, dass die von den Grünen komplett in den Graben gefahrene Wirtschaftspolitik inklusive Verfassungsbruch und nun einem Einnahmeloch nicht nur die eigene Wirtschaft (nach 2023) erneut in eine weitere Rezession führt, sondern eventuell sogar ganz Europa mit sich reißt.
In China hatten die meisten Analysten eine wesentlich steilere Erholung 2023 von der Pandemie erwartet. Aber die Immobilienkrise dort, hohe allgemeine Verschuldung des Staates, der Firmen und auch vieler Privathaushalte kombiniert mit innenpolitischen sowie außenpolitischen Problemen wurden durch die massiven Sanktionen des Westens deutlich verstärkt. Die Arbeitslosigkeit ist hoch - vor allem unter den Jugendlichen und Studienabsolventen. Die Industrieproduktion ging Ende 2023 drei Monate in Folge kontinuierlich zurück. Ferner sprach Xi in seiner Neujahrsansprache nur noch von einer langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung. Auch für 2024 gehen nur wenige Analysten optimistisch von einer spürbaren Verbesserung aus. Zwar wird China weitere Konjunkturmaßnahmen einführen. Aber der Westen wird auf jeden Fall die ökonomischen Sanktionen sogar noch verschärfen. China wird also eher weniger exportieren und kann somit auch nicht mehr so viel importieren. So geht die OECD von 5,1% für 2023 und nur noch 4,6% Wachstum für 2024 aus.
Jeder halbwegs vernünftige Mensch weiß, dass die vom Westen eingeführten Wirtschaftssanktion die Weltwirtschaft insgesamt belasten. Deshalb forderte sogar der den USA hörige IWF verklausuliert deren Ende: Multilaterale Zusammenarbeit kann dazu beitragen, dass Länder bessere Wachstumsergebnisse erzielen. Länder sollten die Umsetzung von Richtlinien vermeiden, die gegen die Regeln der Welthandelsorganisation verstoßen und den internationalen Handel verzerren. Sowie: Schließlich sollten alle Länder eine geoökonomische Fragmentierung verhindern, die den Fortschritt in Richtung eines gemeinsamen Wohlstands behindert. Stattdessen sollten sie daran arbeiten, das Vertrauen in regelbasierte multilaterale Rahmenwerke wiederherzustellen, die Transparenz und politische Sicherheit erhöhen. Aber welcher Politiker hört schon auf Fachleute der Wirtschaft.
In Japan erwarten viele eine Erholung. Das beruht jedoch auf merkwürdigen Analysen. Die Währung verfiel 2023 in einem Maße, wie sich das 2024 nicht fortsetzen darf. Aber die dortige Zentralbank will scheinbar die Staatschulden auf Kosten der eigenen Bevölkerung tilgen. Hohe Inlandsinflation, noch höher importierte Inflation für Rohstoffe und Waren aus dem Ausland werden das Leben in Japan für viele zumindest nicht erleichtern, jedoch auch die Firmen belasten. Bei minimalen Guthabenzinsen und Währungsverfall schmelzen die Rücklagen der japanischen Bevölkerung real dahin.
In der Dritten und Vierten Welt sah es zumindest durchwachsen aus. Einerseits litten viele ärmere Länder unter den vom Westen verhängten Sanktionen gegen Russland und China. Dass dort wie z.B. in Argentinien eher unfähige Populisten an die Macht kamen, war kein optimistisches Zeichen für die Stimmung der dortigen Bevölkerung. Andererseits liefen manche Industrien wie in Indien 2023 fast ungestört auf Hochtouren, was dort jedoch auch am großen Binnenmarkt sowie eher restriktiven Beschränkungen der ausländischen Firmen lag. Das war typisch für viele Schwellenländer, denen man auch für 2024 ein größeres Wachstum zutraut.
In Deutschland verdunkelten sich die Wolken immer mehr: Der Ifo-Geschäftsklima sank im Dezember 2023 erneut. Viele Manager erwarteten vom Weihnachtsgeschäft und auch von 2024 nicht viel. Während sich der Dienstleistungsbereich etwas bezüglich der Aussichten erholte, sah es in der Industrie düster aus und in der Gastronomie ganz schlecht sowie im Baugewerbe katastrophal. Immer mehr Wirtschaftsinstitute reduzierten ihre Erwartungen für 2024 weiter. Die Anzahl der Pessimisten, welche auch für das kommende Jahr 2024 zumindest für Deutschland ein weiteres Rezessionsjahr erwarten, stieg deutlich an. Das wäre das erste Mal mit zwei Jahren Rezession hintereinander seit Anfang der 2000er Jahre.
Da jedoch die überwiegend von den Grünen kontrollierten Medien aktiv Sparmaßnahmen gegen die eigene Bevölkerung forderten (Es wird Zeit für Zumutungen) natürlich nicht bei grünen Projekten, Ämtern, neuen Stellen etc., wird 2024 auf die Deutschen einiges zukommen. Denn eines wird wohl jedem klar geworden sein: Die Grünen bestimmen mit ihren Medien zusammen den Kurs der Politik.
Vor allem für Deutschland gilt, dass die Angst in der Bevölkerung erstaunlich hoch ist. Insbesondere in Deutschland empfindet die Bevölkerung die Situation inzwischen seit 2015 aber verstärkt seit 2022 als unsicher - quasi ein Dauer-Multikrisen-Modus. Dabei haben viele die Meinung, dass die Politiker inzwischen nicht mehr ihre Aufgabe wahrnehmen und die Probleme lösen, sondern sie sogar aktiv verschlimmern. Das dürfte nicht förderlich sein für die Kauflaune vor allem bei Luxusgütern wie Kameras. Und wie ich bereits vor Jahren (2015) über den zunehmenden arabischen Terror auf Deutschlands Straßen sowie Weihnachtsmärkten schrieb: Es ist gleichgültig, ob die Angst auf eigener Erfahrung am eigenen Leib fußt, oder nur erzählt / gefühlt ist. Ferner hilft auch die Grüne Zensur und Propaganda nichts, die sich nun als Gegenmittel (laut Forderungen mancher grüner Politiker) sogar noch verstärken soll, unter dem Motto: Nur noch Gutes im Sinne der Herrschenden und Positives darf ab 2024 berichtet werden. Ganz im Gegenteil führt dies (wie im Dritten Reich und der DDR sowie allen Diktaturen) nur dazu, dass sich die Leute seit Jahren das wieder Mund zu Mund alles weitererzählen oder über relativ freie ausländische Nachrichtendienste / Apps miteinander kommunizieren.
Alle Analysen erwarten für 2024 insgesamt eine hohe Volatilität - Sprunghaftigkeit und Unsicherheit - der Märkte und ökonomischen Entwicklungen. Das ist jedoch das Gegenteil von der von Managern benötigten Planungssicherheit und Stabilität.
Die Höhenflüge der weltweiten Börsen (vor allem zum Jahresende 2023 ) dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir in unsicheren Zeiten leben. Letztere Börsenkurse wurden überwiegend nur deshalb erreicht, weil die Investoren kaum andere Anlagemöglichkeiten für das viele Geld in der realen Wirtschaft fanden. Das deutet jedoch immer auf ein Missverhältnis zur realen Wirtschaft hin.
Dennoch bin ich leicht optimistisch: Denn neben den zahlreichen pessimistischen Analysen und der überwiegenden Mehrheitsmeinung der Seitwärtsbewegung finden sich auch einzelne positive Aspekte. So zeigten erste Untersuchungen zum Jahresende 2023, dass das von mir im letzten Jahr geschilderte in solchen Situationen typische Übersparen langsam aufhörte und nun zahlreiche wohlhabendere Menschen wieder Geld ausgeben wollen. Das bedeutet zwar nicht automatisch, dass sie es auch für dedizierte Fotokameras ausgeben werden. Aber immerhin verändert sich die psychologische Einstellung zum Konsum langsam. - Jedoch müssen wir uns vermutlich verabschieden von der Hoffnung, dass die ärmeren Schichten in größerer Zahl das wenige Geld für dedizierte Kameras ausgeben können. Jene Käufer sind endgültig verloren.
In Deutschland drohen durch das ökonomische Versagen der herrschenden Grünen allerdings weiterhin überwiegend ideologisch getriebene Preiserhöhungen, Steuererhöhungen sowie überall Abgabenerhöhungen. Dieses Geld fehlt somit 2024 selbstredend beim frei verfügbaren Nettoeinkommen, kann folglich nicht für Foto- oder Video-Ausrüstung ausgegeben werden.
Ob die Inflation 2024 wirklich sich schlagartig auf angeblich nur 2% reduziert, wird abzuwarten sein. Realisten (wie die OECD und der IWF) gehen von über 6% zugegebener Inflation aus, bevor man evtl. 2025 geringere Werte erzielen kann. Die Regierung wird ihre eigene sehr optimistische Zahl jedoch auf jeden Fall durch weitere Manipulationen am Warenkorb und Herausrechnen alle ungeliebten Kostentreiber erreichen.
Abnehmende Zuliefer- und Logistikprobleme
Eigentlich hatten das alle Analysten bereits für 2023 vorausgesagt. Erstaunlicher Weise gelang dies weder weltweit noch für alle Bereiche.
Paradoxer Weise führten die vom Westen eingeführten Sanktionen gegen viele 'unliebsame Länder' zu den (wie immer) unerwarteten Problemen.
Vor allem die japanischen Hersteller konnten bis zum Jahresende 2023 keinesfalls sämtliche Zuliefer- oder Auslieferprobleme lösen. Man sprach überwiegend nur von einer gewissen Besserung der Beschaffung und der Logistik.
Negativer waren jedoch eher die noch immer hohen Preise oder sogar Preissteigerung bei Rohstoffen, Zulieferteilen, der Lagerhaltung und des Auslieferung.
Krieg und Wirtschaftssanktionen
Der gesamte Rest der Welt litt 2023 unter den westlichen Wirtschaftssanktionen und den daraus resultierenden hohen Inflationsraten. Ob sich das 2024 drastisch verbessert, ist zumindest unsicher. Das hängt davon ab, ob Westeuropa endlich die Ukraine zu Friedensverhandlungen zwingt. Sollte der Krieg allerdings ungehemmt weitergehen oder sich sogar verschärfen, dann werden sich weiterhin negative Auswirkungen für alle bemerkbar machen. - Deshalb schätzen alle Analysten das sogenannte geopolitische Risiko für 2024 als hoch und vor allem in seinen Auswirkungen unkalkulierbar ein. - Obwohl mir so ziemlich alle Einschätzungen dazu bekannt sind, bin ich hier optimistischer. Historisch betrachtet bekamen die Politiker im Ernstfall meistens doch noch die 'Kurve' zur Vernunft und schreckten vor der höchsten Eskalationsstufe zurück.
Auch der faktische Dauerkriegszustand der Araber gegen Israel belastet die Welt. Das Hauptrisiko liegt dort in der Unberechenbarkeit der arabischen Terrororganisationen und deren reichen unterstützenden Ölstaaten - alles Diktaturen und Fanatiker, welche Verträge sowie Abkommen nicht achten. Der einzige 'Vorteil' des Westens ist die Zerstrittenheit aller arabischen Völker und Herrscher untereinander. Allerdings kann der Fanatismus der eigenen überwiegend antisemitischen Bevölkerung sie ganz schnell (kurzfristig) im Hass auf Israel vereinen und zu extremen politischen Maßnahmen zwingen sowie zu Ausschlägen an den Rohstoffmärkten führen, welche die Wirtschaft aller Länder nachteilig beeinflussen. Einige Analysten sehen den Westen in einer ähnlich misslichen Lage wie in den 1970er Jahren, als uns die Ölstaaten erpressten.
Fotomarkt
Das alles hatte und hat auch weiterhin Auswirkungen auf den Fotomarkt. Ganz im Gegensatz zu den USA, die wirtschaftlich blühen und deren Bevölkerung 2022 sowie 2023 im Kaufrausch war und auch 2024 - relativ gesehen zum Rest der Welt - weiterhin viele Produkte nachfragen wird, war die Stimmung in vielen europäischen Ländern eher gedämpft.
Diese ökonomisch fundamental unterschiedliche Situation im fotografischen Kernmarkt USA im Gegensatz zum Rest der Welt (vor allem Europa) wird auch das Jahr 2024 bestimmen und viele Aussagen verzerren respektive relativieren. - Jeder sei somit bereits jetzt vor der Überinterpretation von US-Statistiken zur Fotowirtschaft im Jahr 2024 gewarnt.
Berufs-Fotografen dürften auch 2024 weitere Steigerungen bei Hochzeiten etc. erfahren und auf diesen Einnahmefeldern ökonomische Fortschritte erzielen. Allerdings drohen durch die neuen Content-Creators bei TikTok etc. sowie der GenKI heftige Verluste bei jungen Kunden. Jedoch wird auch die Inflation die Erholung im Privatkundengeschäft deckeln. Ferner müssen viele Firmen drastisch sparen und werden dies sicherlich auch bei Fotoaufträgen (Werbefotografie) tun.
Überdies wird der gesamte nachgelagerte Bereich der Fotowirtschaft weiterhin betroffen. Das bezieht Software-Firmen ein. Weniger Kameras lassen die Nachfrage nach neuer Software sowie nach Updates / Upgrades sinken. Das betrifft vor allem die noch als Kaufversionen erhältlichen Produkte. Mietsoftware wird allerdings ebenfalls unter Abonnement-Kündigungen leiden. - Da darf man sich durch den Werberummel für neue Software-Versionen kurz vor Weihnachten nicht täuschen lassen. Die Firmen müssen mehr und aggressivere Werbung schalten, weil der Markt immer kleiner wird.
Es finden sich vereinzelte Berichte darüber, dass die Software-Hersteller immer höhere Rabatte anbieten und Prämien sowie Boni an Vermittler für Neukunden bezahlen müssen. Das Geschäft ist derart mühsam geworden, dass man davon ausgehen kann, dass dies 2024 weitere Opfer in Form von Fusionen und Aufkäufen bei Software-Herstellern fordert. Kurzfristig führt das zu reduziertem Service und weniger sowie unwichtigeren Updates. Langfristig bedeutet dies jedoch immer Einstellung bestimmter Software-Angebote. D.h. viele Altkunden werden neue Software erlernen müssen. Das ist im Übrigen unabhängig davon, ob es sich um Kauf- oder Miet-Software handelt.
Dennoch betrifft dies als Auswirkung der im Artikel Foto-Wirtschaft geschilderten grundlegenden sozialen Veränderungen der modernen Gesellschaft alle klassischen Fotografen: Berufsfotografen wie Amateure. Auch alle daran profitierenden sonstigen Dienstleister wie Foto-Wettbewerbe und Foto-Foren werden vermehrt Einbußen erleiden. Den Foto-Fach-Zeitschriften erging es in den Vorjahren bereits schlecht. Für 2024 gibt es kaum Chancen auf eine Besserung für den Print-Bereich. Das ökonomische Problem liegt bei fast allen Firmen in hohen Fixkosten bei ständig schrumpfenden Teilnehmer- / Kundenzahlen - die klassische Fixkostenfalle. Letztere werden durch die hohen Energiepreise und Rohstoffpreise bei Papier vor allem in Europa nochmals drastisch verschärft.
Für 2024 sind - nach den insgesamt mageren Vor-Jahren - auch wieder spürbare technische Neuerungen (vor allem Global Shutter) zu allerdings hohen Preisen für nur wenige Kunden zu erwarten. Im Jahr der Olympischen Spiele versuchen sich regelmäßig auch die Kamerahersteller mit dem Slogan citius, altius, fortius bei ihren Kunden in Erinnerung zu rufen.
Vor vielen Jahren stellte ich die (offenbar zu positive) rhetorische Frage, dass die Kamerahersteller es nicht als Ziel hätten, alle in die Preisklasse von Leica aufzusteigen. Mit der A9III, die mit dem erforderlichen Hochkantgriff und zwei erforderlichen Speicherkarten jedoch bereits über 10.000 Euro kostet, sind wir 2024 faktisch dort angekommen.
Nach dem unerwartet mäßigen Verkaufszahlen im Jahr 2023 für Smartphones werden sich deren Hersteller wieder etwas Neues einfallen lassen müssen, um deren Nachfrage anzukurbeln. D.h. der Druck für die dedizierten Kameras wird 2024 nicht nachlassen.
Der weitere Weg des deutschen Foto-Einzelhandels bleibt unklar. Diejenigen Firmen, welche überlebt haben, hoffen teilweise noch immer auf den angeblichen Kaufstau. Allerdings bin ich angesichts der allgemeinen Inflation und sonstigen Preissteigerungen in wichtigen Lebensbereichen nicht so optimistisch: Die Reichen haben sich mit dedizierten neuen spiegellosen Kameras bereits eingedeckt. Aber den Ärmeren fehlt dazu auch 2024 weitgehend das Geld. Mittelfristig sehe ich bei hochwertigen Objektiven gute Gewinnmargen - auch für den lokalen / stationären Fotohandel. Aber spätestens in ein paar Jahren ist der Bedarf für neue spiegellose Kameras und Objektive gedeckt. Die neuen Global-Shutter-Kameras werden zwar prozentual hohe Profite einbringen je Kamera. Aber bei eher geringen Stückzahlen wird das keineswegs alle Fotohändler retten. Einige Analysten gehen sogar davon aus, dass die neuen Global-Shutter-Kameras die Nachfrage nach den 'älteren' Modellen mit der 'veralteten' Technik einbrechen oder zumindest zurückgehen lassen.
Bilanzen der Kamerahersteller
Vorab: Die japanischen Konzerne haben (wie vorausgesagt) die schwerste Krise der Pandemie überstanden. Sie werden gestützt von der dortigen Zentralbank, welche auch weiterhin Schulden und Aktien der Firmen aufkauft, gestützt. Ferner wird sogar das jeweilige Imaging überleben. Die Probleme für die Kunden liegen eher in Details, welche leicht übersehen werden.
Die japanischen Hersteller werden bei weiterem Währungsverfall des Yen nominal gute Bilanzberichte publizieren. Real (unter Berücksichtigung der Inflation und des Währungsverfalles des Yen) sah das aber bereits 2023 eher mäßig gut aus.
Der von der Bank of Japan nicht bekämpfte, sondern sogar herbeigeführte und verstärkte Währungsverfall erleichtert der eigenen Industrie (kurzzeitig) die Exporte. Aber sie ruiniert langfristig das Vertrauen in die Währung. Letzteres kann - vor allem angesichts der höchsten Staatsverschuldung der Welt in Prozent der Wirtschaftsleistung - irgendwann eine ungewollte Eigendynamik entwickeln, die dann kaum mehr zu stoppen ist.
Da jedoch auch Japan fast alles (Rohstoffe, Energie und Zulieferteile sowie vor allem die oft übersehene Technologieberatung) aus dem Ausland bezieht, die es in Dollar bezahlen muss, werden diese Kosten bei anhaltendem Währungsverfall weiter steigen. Hinzu kommen die überwiegend ebenfalls in Fremdwährung zu bezahlenden Vertriebs- und Marketing-Maßnahmen. Bereits 2023 belasteten sie die Bilanzen deutlich. Auf die Dauer wird das nicht gut gehen.
Gleichgültig, wie das die japanischen Manager zum Jahreswechsel (23/24) noch sehen. Letztendlich werden sie 2024 nicht um drastische Preiserhöhungen für Neuprodukte umhinkommen.
Da jedoch - trotz wiederholten Lippenbekenntnissen - 2023 weder die Lagerbestände ernsthaft reduziert wurden noch die Überproduktion gestoppt oder auch nur signifikant reduziert wurde, wird es angesichts der mäßigen Nachfrage zu einem Überangebot kommen. Das führt wiederum zu einem Preiskampf bei den Altprodukten. Letzterer war mindestens seit dem Spätsommer 2023 weltweit erkennbar.
Fotokunden werden somit 2024 mit dem Widerspruch leben müssen, dass neue Kameras teurer werden und Auslaufmodelle oder Bestandsmodelle (teilweise deutliche) Rabatte erhalten.
Wie sich das auf die Bilanzen auswirken wird, hängt vom Umfang der Preiserhöhungen für Neuprodukte, den Preisnachlässen für alte Waren und dem jeweiligen Absatz beider Produkt-Gruppen an real bezahlende Endkunden ab. Bestenfalls läuft es für die Hersteller auf ein (währungs- und inflationsbereinigtes ) Nullsummenspiel heraus. Wenn es jedoch unglücklich läuft, dann werden die Rabatte wie schon 2019 zu einem Preiskrieg führen, der 2024 allen Herstellern schaden würde.
Bereits 2023 trat die vorausgesagte Abnahme der Aussagekraft der Bilanzberichte ein.
Die Bereiche Imaging etc. wurden einerseits immer tiefer in den Konzernstrukturen herabgestuft und so versteckt. Andererseits wurden sie zunehmend mit anderen Produktklassen / Abteilungen / Unterbereichen zusammengelegt. Das reduzierte deren Detail-Aussagekraft.
Überdies wurden die Bereiche Imaging, Cameras etc. bei den Kameraprodukten weit ausdifferenziert. U.a. kamen hinzu: Spezialvideo-Kameras für Kino und Kabel-/Bezahl-Fernsehen sowie Überwachungskameras, sodass man über die klassischen dedizierten Kameras kaum mehr etwas aussagen kann.
Zudem wurde auch jeder Bereich durch neue Dienstleistungen und Produkte diversifiziert. Da kamen neu Abteilungen, Bereiche, Aufgaben und Dienstleistungen hinzu, wie: Automotive (Kameras für alles, was fährt, schwimmt, taucht, fliegt) auch Smart Mobility oder Component Solutions genannt, Robotik (vor allem in der Industriefertigung), New Concept und IP-Remote, VR (Virtual Reality), AR (Augmented Reality), MR (Mixed Reality - eine Art Augmented Reality / angereicherte Realität - Canon spricht dabei auch synonym von 3D und XR), Volumetric Video 3D-Video mit Body-Kameras an den Spielern, um die Sportart aus deren Position zu sehen - aber auch für Spielfilme, Werbung etc.), New Concept Cameras und IP-Remote Cameras (beides sind automatische respektive Roboter-Systeme vor allem zum Ersatz von Fotografen), Adanced Surveillance Ultra-high-sensitivity Cameras sowie Video-Analysis, Video-Edition, Infrastructur, Inspection SaaS (Hardware und Dienstleistungen für Firmen und Sicherheitsdienste), Content-Analyse, Content-Aufbereitung, Content-Vermarktung, Service rund um Imaging und Überwachung, Medizin etc. Bei zahlreichen Firmen kommen noch eigene Smartphones oder zumindest die Zusammenarbeit mit Smartphone-Herstellern dazu. Das Angebot reicht derzeit schon hin bis zu sogenannten Mehrwert-Analysen rund um Bild-Daten für Firmen und Behörden u.a. im Sicherheitsbereich (totale KI-Überwachung der Bevölkerung klingt nicht so werbewirksam). Hinzu kommen bezahlte Cloud-Dienstleistungen für alle (Firmen und Amateure) für die Bildlagerung und Bildbearbeitung bei den Kameraherstellern. Viele Hersteller sehen inzwischen in derartig kleinteiligen Produkten / Dienstleistungen / Märkten die Zukunft des eigenen Imagings. Daraus folgt, dass die Einnahmen des Bereiches Imaging wachsen werden, aber auf ganz anderen Feldern als der früher zentralen Kamera-Hardware.
Dies sichert dem Bereich Imaging das Überleben. Aber es handelt sich folglich auch nicht mehr um den früheren klassischen Bereich der Kameras (für Fotos und Videos). Das Management strebt Gewinne in vielen Zukunftsfeldern an und lässt aussterbende (Kern-) Bereiche (wie die klassischen dedizierten Fotokameras) zurück.
Hinzu kommt der für Analysten negative Umstand, dass immer mehr Konzerne dazu übergehen, nur noch Umsatzzahlen, aber keine Gewinn für die Kameras mehr anzugeben. Letztendlich wird die gesamte Aussagekraft der Bilanzberichte damit entwertet. Wie sich bei Fujifilm seit Jahren aufgrund der vorsätzlichen Verschleierung der Ergebnisse der digitalen Kameras der (begründete) Verdacht auf andauernde Verluste hält, so wird das sich auch auf andere Firmen auswirken. Umsatzzahlen allein sind wertlos. Denn man kann auch bei steigendem Umsatz horrende Verluste erwirtschaften. Letzteres gilt insbesondere bei Währungsverfall und Inflation. Aber sie werden evtl. von anderen Dienstleistungen aufgefangen, sodass sich letztendlich doch noch ein Gewinn des übergeordneten Groß-Bereiches ergibt, dessen Gewinnzahlen man dann stolz publiziert.
Da die Manager die wahren Zahlen kennen, werde sie die Kostenfallen letztendlich eliminieren. Aber die Außenstehenden werden sich ab nun im unbefriedigenden Blindflug befinden. Irgendwann kommt es dann wie bei Olympus zur 'unerwarteten' Abschaltung.
Einerseits wird dieser Blindflug weitere Interessenten zögern lassen, sich neue Ausrüstung zu kaufen, um sich damit langfristig zu binden. Wer will schon in eine 'Sackgasse' oder ein sterbendes Pferd investieren?
Andererseits wird es auch für mich schwierig, noch etwas aus den verschleierten Bilanzzahlen zu analysieren. Dass die Konzerne überleben und die komplett umgestalteten sowie ausdifferenzierten Bereiche Imaging ebenso, sind Banalitäten. Sie sagen allerdings nichts über die Zukunft der eigentlichen Kameraprodukte aus - vor allem für private Endkunden.
Fakt ist, dass sich die Produktklasse dedizierte Kamera (Foto und auch Video) in der Produktendphase befindet. Dies kann ein langsames Sterben bedeuten, aber auch zu einem abrupten Ende führen - zumindest bei manchen Herstellern. Denn sie können die noch übrig gebliebenen wenigen Mitarbeiter in den eigentlichen Kamerabereichen in andere Abteilungen übernehmen respektive versetzen. Entlassungen könnten dadurch weitgehend vermieden werden. Somit zieht letzteres Argument der Schönredner nicht mehr.
Fakt ist ferner, dass der real bezahlende Endkundenmarkt für dedizierte Kameras weiter schrumpft. Darüber täuschen die vom japanischen Management leicht politisch steuerbaren Produktions- und Verschiffungs-Zahlen oft hinweg. Hinzu kommt, dass es sich zudem bei vielen Firmen um einen prozentual schrumpfenden eigenen Marktanteil handelt. Dabei wird es unter 10% Marktanteil immer schwerer, Gewinne zu erzielen. Jedoch besaßen nur die drei Großen (Canon, Sony und Nikon) zweistellige Marktanteile. Letztendlich ist die Entscheidung in allen derartigen Managements voraussehbar: Sie werden leise zuerst aus der Forschung und Entwicklung, dann der Produktion und danach dem Vertrieb dedizierter Kameras sowie deren Objektive aussteigen.
Angesichts der neuen Gen-KI (Generativen Künstlichen Intelligenz), welche Laien erlaubt, am PC, Laptop, Tablett oder Smartphone einfach und schnell, sowie kostengünstig hochwertige Fotos (und bald auch Videos) zu erstellen, hätte bereits 2023 von den Kameraherstellern mehr kommen müssen. Schweigen war jedoch das Eingeständnis, dass man nichts zu bieten hat. Der neue Global-Shutter als sündhaft teure Hardware-Technologie für wenige Reiche und minimal treffsichere Autofokus-Systeme dank KI-Software sind zu wenig. Auch CAI wird die Hersteller nicht retten.
Letztendlich wird die Aussagekraft der Unter-Unter-Bereiche Camera für die Fotografen bald wie die Bilanzen der Reedereien oder Flugzeughersteller eher uninteressant sein.
Optimismus
Dennoch sind die Kamerahersteller weiterhin erstaunlich optimistisch. Sie versuchten bereits seit 2021 mit einer geplanten gigantischen Überproduktion den lahmenden Foto-Markt anzukurbeln. Sie halten an der Meinung fest, dass die gesamte Fotokrise eine reine Angebotskrise sei: Könnten die Kamerahersteller mehr Waren produzieren, dann würden die Kunden viel mehr kaufen.
Nach einem denkbar schwachen Start im Januar 2023 gelang die Überproduktion auch 2023 nur in Teilen.
Dennoch sind bisher alle weiterhin entschlossen, die Ankurbelung des Fotomarktes durch Überproduktion auch 2024 fortzusetzen. Man will somit an der Überproduktion festhalten. Marketing-Analysen wurden auch 2023 in den Wind geschlagen, Mahner ignoriert und logisches Nachdenken setzte aus. Es herrschte Ende des Jahres 2023 und zum Jahresanfang 2024 weiterhin Glaube und Hoffnung auf bessere Zeiten vor. Denn es muss den seit vielen Jahren behaupteten Kaufstau geben. Dem stimme ich inzwischen nur noch bei wirklich hochwertigen Objektiven für das Vollformat und APS-C im spiegellosen Bereich zu. Aber nicht in den Bereichen billige Objektive für Einsteiger und schon gar nicht bei den vielen neuen Kameramodellen für die 'Ärmeren'.
Nach allen Berichten und Gerüchten wollen zahlreiche Firmen auch 2024 weder die kleinen Sensorklassen (Kompakt- und Bridge-Kameras, Micro-Four-Thirds und APS-C) völlig aufgeben, noch die Produktion der DSLR-Reihen auslaufen lassen. Denn manche Hersteller sitzen noch immer auf größeren Lagerbeständen an alten Sensoren und alten Prozessor-Chips für diese Modelle.
Dies erstaunt umso mehr, als alle Hinweise darauf deuten, dass alte Kameras ohne modernen USB-C-Anschluss in Europa ab Ende 2024 überhaupt nicht mehr als neu verkauft werden dürfen. Kaum ein DSLR-Modell kann diese Hürde nehmen. Sofern es nicht eine weitere Übergangsregelung gibt, werden zumindest in Europa Ende 2024 somit fast alle alten DSLR-Modelle auslaufen.
Trotz allem ist man weiterhin bemüht, das sogenannte Tal der Tränen in den vom Management politisch leicht steuerbaren aber letztendlich wertlosen Produktions- und Verschiffungszahlen zu durchschreiten. Aber bereits im Sommer 2023 zeigten sich deutliche Sättigungsspuren bei spiegellosen Kameras, die man durch zunehmende Rabattaktion zu überwinden versuchte. Manche Analytiker befürchten deshalb faktisch ein weiteres Schrumpfen des Gesamtmarktes. - Dem stimme ich beim realen Verkauf an Endkunden zu, nicht jedoch bei der Produktion sowie Verschiffung, weil die Japaner - bereits um den eigenen Gesichtsverlust zu vermeiden - wie 2023 weiterhin lieber sinnlose Überproduktion auf Halde durchführen. Wie bei den letzten Olympischen Spielen erwarte ich auch 2024 erst nach dem Ende der Sportveranstaltungen im Spätsommer / Herbst erste Einsichten im Management.
Viele Analysten erwarten 2024 ein olympisches Feuerwerk neuer Kameras - und zwar ab Jahresanfang, da sich in jenem Zeitraum mehrere Messen gruppieren.
Bei den sogenannten Crop-Sensoren (mit Beschnitt ist alles unter Vollformat-Größe gemeint) wurden seit 2022 und werden auch 2024 noch mehr sogenannter Vlogging-Kameras herausgebracht, die ich niemandem für ernsthaftes Video empfehlen kann. Dies alles scheint zu gelten, obwohl selbst bezahlte Anhänger der Hersteller inzwischen einräumen, dass der manipulierte Trend der Vlogging-Kameras im Westen kam und bereits 2023 wieder ging. Auch andere Marktbeobachter sogar in den USA sahen das bereits Ende 2023 kritisch: Sony and Canon will both keep releasing new vlogging cameras. Will anyone buy them? (Quelle: PetaPixel). Erstaunlich, dass die früheren Hochjubler zwei Jahre nach meinem Artikel über den Unsinn der unbrauchbaren Vlogging-Kameras nun selbst das erkannten.
Bei APS-C setzte seit 2022 eine wahre Renaissance - nun aber mit spiegellosem Bajonett - ein, welche sich 2024 weiter fortsetzen wird. 2024 sind nochmals neue APS-C-Modelle zu erwarten. Aber unter 1.000 US$/Euro wird da kaum etwas Sinnvolles erhältlich sein. Das müssen - wie bereits 2023 - abgespeckte Modelle werden mit beschränktem Nutzen in der täglichen Fotopraxis, die kaum einem Smartphone überlegen sind. Ferner fehlt es noch immer an den dazu passenden Objektiven.
Diese Aufspaltung der Forschungsgelder, des Entwicklerpersonals und der Produktionskapazitäten auf viele neue Klassen sowie Modelle wird zu Lasten der wichtigen neuen spiegellosen Kameras und Objektive im Vollformat gehen.
Vermutlich werden wir 2024 sogar ein Feuerwerk an neuen Kameras auch bei Vollformat sehen, das marketing-technisch aufgebauscht (vor allem durch übertreibende Influencer in den USA) auch zu kurzfristigen Käufen führen wird (siehe Tsunami-Effekt). Aber vor allem bei den Crop-Sensoren und dort wiederum bei APS-C hat sich der Markt verändert. Während früher das Verhältnis (APS-C zu Vollformat) bei bis zu 10:1 lag, ging diese in den letzten Jahren drastisch zurück. Die Objektivverkäufe deuten sogar einen Gleichstand 1:1 zumindest für 2022 an. D.h. viele APS-C-Fotografen stiegen in den letzten Jahren zu spiegellosem Vollformat auf. Aber noch viel mehr APS-C-Fotografen stiegen schlichtweg ganz aus der Fotografie mit dedizierten Kameras aus. Ein weiterer Teil ist mit der Leistung seiner alten DSLR zufrieden und denkt (für die wenigen noch aufgenommenen Fotos) nicht an einen teuren Umstieg zu spiegellosen Kameras.
Das angekündigte Feuerwerk bei neuen Objektiven für die spiegellosen Kameras für das zurückliegende Jahr 2023 fiel eher gemäßigt aus. Die Hersteller müssen hier 2024 nachbessern: Neue AF-Objektive (nicht die überall angeblich kaufbaren ohne Elektronikverbindung zur Kamera und nur zum manuellen Einstellen) werden dringend benötigt, um die neuen spiegellosen Kameras überhaupt nutzen zu können. Hier muss also die Anzahl an optisch hochwertigen Objektiven (mit zusätzlich elektronischem Anschluss, Autofokus und schnellen Fokusmotoren) drastisch erhöht werden, und jedes Einzelmodell muss nun kontinuierlich in hoher Anzahl produziert und auch zu den Endkunden (weltweit, und nicht nur in die USA) verschifft werden.
Persönlich halte ich diese Objektivfrage bei spiegellosen Kameras für die zukunftsentscheidende für die gesamte Branche. Die Frustration unter den Käufern der spiegellosen Kameras stieg bereits seit 2021 drastisch an. Lange warten die bestehenden Kunden nicht mehr auf brauchbare Objektive.
Deshalb halte ich es auch für viel wichtiger, Objektive anzubieten, als weitere neue spiegellose Kameras. Letztere werden kaum gekauft werden, wenn es keine passenden Objektive dazu gibt (vor allem für APS-C). Es handelt sich schließlich um Systemkameras. Ein Einzelteil ohne komplettes System dazu ist schlichtweg für die tägliche Praxis untauglich. - Das gilt im Übrigen auch für Vollformat-Profikameras mit weit über 100 Bildern in der Sekunde, welche kaum ein Objektiv beherrscht oder dann nur mit auf dem ersten Bild fixiertem Autofokus.
Überproduktion gepaart mit neuen Kameramodellen, welche die 'alte' Technologie ersetzen, und viele Interessenten zum Abwarten verleiten, werden preislich 2024 einiges verändern. Bereits zum zurückliegenden Jahr 2023 mussten alle Hersteller große Cash-Back-Aktionen (Preisnachlässe) gewähren. Vor allem, wenn die optimistische Überproduktion (außer in den USA) nicht auf die erwartete Kaufnachfrage trifft, wird es vermutlich zu immer häufigeren und deutlichen Preisnachlässen kommen. 2024 könnte ein Schnäppchenjahr für geduldige Fotografen und Videografen werden.
Dennoch sollte jedem angesichts der Inflation bewusst sein, dass neue Modelle (APS-C und vor allem Vollformat) bei Produktionsstart 2024 zuerst einmal teuer sein werden. Denn die Kamerahersteller wissen genau, dass die reichen Early-Adopters jeden Preis bezahlen, um als Erste die neue Kamera in die Hand zu bekommen. Es geht den Herstellern somit 2024 vor allem um den möglichst maximalen Gewinn.
Künstliche Intelligenz - von der GenKI zur AGI
Bereits 2022 deklarierte ich zum Jahr der Künstlichen Intelligenz in der Fotografie. 2023 wuchs ihr Können exponentiell an. Sie wird 2024 nicht nur im Berufsbereich, sondern auch zunehmend von Privat-Fotografen und -Videografen verwendet werden. Oder anders herum: Es wird keine Software mehr ohne KI geben. Diese neue KI-Software wird fast ausschließlich mietbar und online betreibbar sein, da die Heim-PCs dafür zu wenig Rechenleistung besitzen.
Binnen weniger Jahre werden KI und GenKI den gesamten Bereich des sogenannten Imagings umkrempeln. Und damit ist nicht das von den Kamera-Herstellern bisher publizierte (Lächerliche) um den Autofokus gemeint, sondern die komplette künstliche Erzeugung von Bildern durch Software - ohne jede optische Hardware - Generative KI.
Da die Kamerahersteller 2023 außer Lippenbekenntnissen und die Fotografen beschränkenden sowie drangsalierenden Maßnahmen wie Content Authenticity Initiative - CAI nichts boten, bin ich nicht ganz so optimistisch wie die Kamerahersteller selbst und werde einen besonderen Blick auch in der Berichterstattung auf (Gen)KI werfen.
In den USA startet 2024 die erste reine KI-Fernsehsendung mit KI-Nachrichtensprecher(in). Zweite Quelle. Das darf auch nicht verwundern, da Nachrichtensprecher kaum Mimik oder Gestik zeigen sollen. Meist sitzen oder stehen sie sowieso stocksteif hinter Tischen oder Stehpulten. Dennoch wird jede Art von Video 2024 das direkte Zielfeld der GenKI.
Allerdings gehe ich in meinen strategischen Prognosen wieder deutlich der Masse der kurzsichtigen Analysten voraus, weil AGI als neues Stichwort die Zukunft ab dem Jahr 2024 beherrschen wird.
Der Machtkampf im November 2023 bei OpenAI drehte sich auch darum: Das neue Projekt Q* (Q-Star) steht an der Schwelle zur Allgemeinen KI. Jene Allgemeine Künstliche Intelligenz (artificial general intelligence - AGI) kann selbst von sich aus und sofort lernen, ohne dass man sie, wie bisher von Menschen trainieren / anlernen muss. Ferner kann sie verallgemeinern sowie andere KI-Systeme und sogar sich selbst optimieren. Das hatte man angeblich bereits im Herbst 2023 mit der Mathematik bewiesen - der bisherigen Königsdisziplin bei KI. Während die GenKI bis zum Jahr 2023 viele Menschen und hohen Trainingsaufwand benötigt, um dann doch nur mehrere vage Antworten zu liefern, gibt es in der Mathematik nur eine korrekte Antwort / Lösung. Dagegen ist alles Bisherige (wie Bild-, Schrift-, Musik- oder Spracherzeugung) mit ihren oft voneinander abweichenden Ergebnissen / Antworten eher 'Kinderkram'. Angesichts des Ausganges jenes Machtkampfes bei OpenAI, welche der alte und neue CEO Altman als Befürworter des Fortschrittes, gewann, wird es somit auch mit der Allgemeinen KI in Riesenschritten vorangehen. GenKI war 2023. Das neue Schlagwort und Kampffeld lautet AGI. Allerdings gilt auch hier wie immer: AGI wird sich einschleichen und langsam alles verändern. KI kam auch nicht an einem Tag. Aber es wird die Fotografie und Videografie komplett umgestalten.
Zum Verständnis: Bisherige GenKI wollte es den Menschen / Anwendern 'recht machen' und passte sich deren Wünschen immer weiter an. Sie liefert uns somit die Ergebnisse, welche sich die Mehrheit will respektive sich wünscht (auch, wenn dies manchen politisch überkorrekten und mächtigen nicht gefällt). AGI geht jedoch abstrakt logisch vor und liefert uns als Antwort / Ergebnis nur die einzig logische Variante. - Sie will zumindest nicht mehr gefallen oder sich uns anpassen. Wozu auch, wenn die meisten Menschen unlogisch denken und handeln.
Problematische Prognosen
Praktisch jeder publizierte Ende 2023 / Anfang 2024 seine Prognosen über Trends im Jahr 2024. Bei US-Konzernen wie Instagram fiel auf, dass sie die EU überhaupt nicht mehr erwähnen: Es zählen nur noch die Kunden / Jugendlichen aus den USA, dem Vereinigten Königreich (UK), Brasilien, Indien und Süd-Korea. Jene setzen neue Trends. Europa wird als sich abkoppelnde und konservative bis zutiefst rückwärtsgewandte und somit irrelevante Nichtigkeit eingestuft.
2024 wird sicherlich das Jahr der CAI. - Authentifizierung wird das hochgejubelte Schlagwort werden. Letztendlich will die Kameraindustrie damit jeden Fotografen und Videografen zum Neukauf zwingen, weil nur mit dieser Software oder diesem Chip in der Kamera Aufnahmen noch authentisch wären und somit akzeptiert würden. In der ausführlichen Analyse stellte ich klar, warum dies ein Hütchentrick ist, der evtl. sogar nach hinten losgehen kann: Viele Fotografen und Videografen werden dies nicht mitmachen und ganz aus dem Bereich Fotografie und Video mit dedizierten Kameras austeigen.
Firmware-Updates werden immer seltener und die wenigen werden immer öfter nur noch gegen Aufpreis verkauft werden.
Beides wird jedem Kunden verdeutlichen, dass die Kamerahersteller erstens noch immer bestimmen, was den Kunden zu gefallen hat, zweitens keine offene Plattform besitzen oder anbieten wollen, sondern alles selbst machen wollen. Dabei war es der offene Plattformgedanke, der z.B. PCs und Smartphones so populär machte: Erst durch den Umstand, dass andere an offenen Schnittstellen frei programmieren durften sowie Zubehör dafür herstellen durften, verbreitete sich das sogenannte Ökosystem. - Die Kamerahersteller wollen folglich nicht nur in der Nische bleiben, sondern sie sogar noch weiter eingrenzen. Die Geschichte zeigte bisher, dass offene Plattformen sich schnell verbreitern und verbreiten, während geschlossene Systeme meist verschwinden. Letztendlich verbirgt sich dahinter der Analyse- oder Strategiefehler, dass die Kamerahersteller bis heute nicht ihre wahren Kernkompetenzen definiert haben.
Hinzu kam bereits 2023 ein Problem, welches sich 2024 verstärken wird: Jedes neue Firmware-Update führte zu Problemen mit Drittherstellern, weil der Kamerahersteller ganz gezielt seine Kameras weiter abschloss. Waren es zuerst Akkus von Drittanbietern, kamen bald Objektive hinzu. 2024 wird alles betroffen sein, was irgendetwas mit der Kameraelektronik zu tun hat: Blitzgeräte (Systemgeräte und Studio-Leuchten), externe Video-Rekorder, Audio-Aufzeichnungsgeräte usw. Mittels Firmware / (KI-)Software in der Kamera lassen sich sogar andere Anbauteile stören respektive unbenutzbar machen, wie z.B. Farb-, ND- oder Polarisationsfilter, da dies alles mittels der bekannten RAW-Manipulation möglich ist. So etwas lässt sich auch mit Speicherkarten durchführen. Das Erpressungspotential wird groß werden. Dritthersteller werden somit vom Markt verschwinden, denn nicht jeder kann sich das kostenpflichtige 'Lizensiert von...' leisten. Schließlich werden Kunden nur noch die teuersten Produkte vom Kamera-Hersteller direkt erwerben können. Oder sie müssen auf ebenso teure lizensierte Produkte von Drittherstellern zurückgreifen. Letzteres ist allerdings unwahrscheinlich, da schlichtweg das Risiko dort höher ist, dass es (wie 2023 bereits mehrfach aufgetreten) auch bei lizensierten Produkten zu Fehlern kommt, die ein neues spezielles Firmware-Update des Drittherstellerproduktes erfordern. Dazu benötigt man meist spezielle Hardware (Adapter) oder spezielle Software, die dann auch nicht auf allen PCs / Betriebssystemen lauffähig ist. Das bedeutet schlichtweg Mehraufwand und Frust mit Produkten der Dritthersteller.
Beide Dinge - Gängelung und ständige Preiserhöhungen für Kleinigkeiten - werden viele treue alte Kunden verärgern. Jene werden schließlich (wie bereits 4-6 Milliarden Smartphone-Besitzer) auch erkennen, dass man heute keine dedizierte Kamera für hochwertige Fotos und Videos mehr benötigt. - Das war im Übrigen auch das Problem der Zeitungen: Viele erkannten, dass man sie nicht mehr benötigt.
Je nachdem wie viele Kunden und wie früh das einsehen, werden sich 2024 bereits negative Folgen im Kamerabereich zeigen. Ansonsten erst 2025. - Das erschwert die Prognosen bezüglich des Zeitpunktes des Eintretens. An deren negativem Ausgang kann jedoch kein Zweifel bestehen.
Erwartungen, Hoffnungen, Gerüchte
Abschließend noch ein paar Anmerkungen zu dem, was 2024 an neuer Hardware evtl. konkret auf die Fotografen zukommt. Dabei will ich auch einige generelle Aspekte der Fotografie aufgreifen, die 2024 wichtig sind / werden.
Bitte beachten Sie dabei, dass erhebliche Unterschiede zwischen meiner ökonomischen Sichtweise, den Wünschen und Hoffnungen der Fotografen, die sich in den Gerüchten sowie auf den Foto-Foren niederschlagen, sowie den tatsächlich dann von den Herstellern herausgebrachten Kameras und Objektiven bestehen.
Laut diversen Aussagen wollen fast alle Kamerahersteller 2024 zum Erfolgsjahr machen mit vielen neuen Kameramodellen in großer Zahl produziert. Die gezielte Überproduktion soll somit anhalten.
Das wird sich jedoch nur auf APS-C- und MFT-Kameras beziehen können. Der Markt für Vollformat stagnierte 2022 und war 2023 rückläufig, weil die meisten Interessenten bereits damit ausgestattet waren.
Dennoch wird es vermutlich keine von fast allem Influencern und Fachzeitschriften schon 2023 postulierte schnelle Umstellung der gesamten Produktion auf den neuen Global Shutter und somit billige Global-Shutter-Kameras für alle und vor allem die Armen geben.
Fakt ist, dass aktuell nur Sony diese Sensoren für Fotografen herstellt - und auch die in eher geringer Stückzahl. Canons Produktionsanlagen sind hoffnungslos veraltet und können auch nicht schnell umgestellt werden. Die anderen Sensorhersteller sind zu klein und kaum mehr an Fotokunden interessiert. Investitionen lohnen sich für diese schrumpfende Zielgruppe nicht. D.h. Sensorhersteller werden sich mit diesen Sensoren weiterhin auf die lukrativen Industriekunden konzentrieren, welche weniger und andere Anforderungen stellen.
Ich wage sogar die Prognose, dass nicht einmal der Stacked-Sensor 2024 zum allgemein verwendeten Sensortyp wird. Auch er ist derzeit noch in der Herstellung zu teuer für Billigkameras und den Massenmarkt.
Canon
Aus meiner Sicht stünden die Objektive im Vordergrund: So müsste man zahlreiche weitere Objektiven herausbringen sowohl bei den preiswerten als auch bei den hochwertigen Modellen. Das Gesamtsystem muss endlich vervollständigt werden. Vor allem müssen alle Objektive dann auch lieferbar und von Normalfotografen bestellbar und für sie erhältlich sein. Insbesondere bei Canon wäre es wichtig, dass nun endlich hochwertigere Objektive geboten würden. Denn das Meiste bisher Angebotene ist optisch / qualitativ eher überteuertes Mittelmaß - teilweise schlechter als die preiswerteren Vorgängerversionen am EF-Bajonett.
Viel wichtiger wäre jedoch, dass Canon endlich seinen Alleingang aufgibt und Lizenzen für sein RF-Bajonett an Dritthersteller vergibt. Ohne diese lassen sich kaum ärmere Kunden im APS-C-Bereich gewinnen. Auch der preiswertere Vollformat-Bereich leidet unter diesem patentrechtlichen Sonderweg. Viele Kunden wünschen eine Kamera von Canon, können sich jedoch (noch) nicht deren teure RF-Objektive leisten.
Da Canon jedoch offensichtlich weder fähig noch willens ist, hochwertige Objektive anzubieten, wird man kaum Lizenzen vergeben. Denn dann würde sofort ersichtlich, wie minderwertig und überteuert viele Original-Objektive im Vergleich zu Mitbewerbern (vor allem Sigma) derzeit sind.
Die R1 Profikamera wird zur Olympiade kommen - als Gegengewicht zur Sony A1 sowie Sony A9III und Nikons Z9.
Sonst wechseln noch mehr Presseagenturen und Berufsfotografen zu Sony - mit verheerenden Langzeitfolgen für Canon.
Überdies hat Canon ein gravierendes Problem beim Video. Die Presseagenturen wanderten u.a. deshalb zu Sony ab, weil diese ein durchgehendes Bild-Format (S-Log) über alle Kameras anbieten. Canon tut sich damit schwer, weil es zwei völlig unterschiedliche Serien (Amateur-Videografen mit den Fotokameras und Profi-Videografen mit der Cine-Reihe) bedient. Da man die eigene (sündhaft teure) Cine-Reihe nicht kannibalisieren will, wurden die Foto-Kameras mit einem anderen sowie drastisch in der Farbgebung veränderten Log-Format ausgestattet, welches keinen einfachen Materialübergang erlaubt. Deshalb muss man beim Mischen (A-Roll- und B-Roll-Sequenzen) der Filme von unterschiedlichen Kameras viel am PC im Studio nachbearbeiten, was heute zu viel Zeit und vor allem Geld kostet. Hinzu kommt das völlig unterschiedliche Bedienmenü, das bereits an der Canon R5C dazu führte, dass klassische Fotografen es kaum bedienen können.
Bis jetzt streiten sich die Kaffeesatzleser der Gerüchte-Küche, ob Canons R1 einen Global Shutter oder nur einen schnellen Stacked-CMOS erhalten wird.
Auch eine R5 Mark II wird kommen. Ob die lange erwartete R5S (oder D/S) mit 80-100 Megapixeln 2024 kommt, ist unsicher. Dabei gilt für Canon ebenso, dass der Markt dafür sehr klein ist. Aber Canon benötigt 2024 wieder einen Werbeerfolg.
Stattdessen sollen wir 2024 weitere neue APS-C-Kameras mit RF-Bajonett erhalten, obwohl der Nachfrage bereits 2023 nicht überragend gut war. Ferner müsste der Preis ansprechend sein, also unter 1.000 US$/Euro. Persönlich halte ich sowohl modernste Technik als auch einen niedrigen Preis für unrealistisch. Also werden die meisten APS-C-Modelle nur kurzfristig und eher in den USA Abnehmer finden. Überdies würden sie dann viele Objektive benötigen, wofür keine Entwickler vorhanden sind. Oder man zieht jene Spezialisten und Produktionskapazitäten vom Vollformat ab. Das wäre noch nachteiliger.
Ob die von sehr vielen erwarteten (preiswerteren) Vollformat-Ersatzkameras für die R und RP 2024 wirklich kommen, und ob sie dann den erwarteten Aufschwung bringen, bleibt unklar.
Canon sollte sich hier nicht allzu viele Fehlgriffe im Produkt-Management 2024 leisten, sonst laufen viel treue Kunden davon. Und faktisch sehe ich 2024 Canons Führerschaft bei den Marktanteilen real an Endkunden verkaufter Kameras in Gefahr. - Vorsicht: Ich schrieb tatsächlich an Endkunden verkaufter, nicht produzierter oder verschiffter Kameras.
Ob Canon seine gigantische Überproduktion aus dem Jahr 2023 mit neuen spiegellosen Kameramodellen fortsetzen kann, bleibt unklar. Die Lagerbestände stiegen bereits 2023 ständig an. Aber die Marktanteile werden überwiegend anhand der Zahlen zur Produktion und Verschiffung gemessen - nicht anhand der real an Endkunden verkauften Kameras. Über letzteres finden sich kaum auch nur halbwegs verlässliche Zahlen, weil das Controlling der Kamerahersteller rückständig ist. Somit stehen evtl. weitere Überproduktionen an.
Canons Marketing ist zwar stark. Aber es geht hier nicht um kurzzeitige Käufe, sondern um Nachhaltigkeit. Preiswerte Kameras müssen sich in großen Stückzahlen über lange Zeit verkaufen, damit sich das lohnt, weil die Gewinnmargen hier viel kleiner sind.
Der Trend zu Video wird noch deutlicher werden.
Sony
Kameratechnisch erwarten Fotografen bei Sony (nach dem Medienspektakel der A9III) vor allem einen Nachfolger für die A1 (also eine leicht verbesserte A1 Mark II).
Ferner sehnen sich einige (vor allem in den USA) nach einer A5 als Gegenstück zur Z5 bei Nikon und RP bei Canon im preiswerten Einsteigersegment der Vollformatkameras. Bei den üblichen 30% (und mehr) Melkkuhzuschlag in Europa sehen diese Angebote dann jedoch hier keineswegs so gut aus und locken nur wenige Fotografen preislich aus dem APS-C-Bereich.
Bei den Objektiven liegt Sony uneinholbar weit vorne - u.a. dank seiner vergebenen Lizenzen an Dritthersteller. Also kann Sony sich auf die Erneuerung einiger GM-Objektive konzentrieren. Evtl. widmet man sich auch einem 800 mm Teleobjektiv und einigen anderen fehlenden Spezialobjektiven (z.B. Tilt-Shift). Denn sogar bei Sony ist noch lange nicht das ganze Objektivspektrum perfekt abgedeckt.
Jedoch sind auch hier eher weitere 'billige' Kameras und 'billigere' Objektive zu erwarten - vor allem im überalterten APS-C-Bereich.
Sofern Sony das liefert, was es im Angebot hat, und minimale Produktpflege betreibt, wird alles reibungslos verlaufen, und man kann evtl. sogar Canon bei den realen Marktanteilen der Endkundenverkäufe einholen.
Nikon
Es bleibt zu hoffen, dass Nikon weiter den Weg der Beschränkung und Konzentration beschreitet: Ende aller Kompakt- und Bridge-Kameras sowie deutlich weniger DSLRs.
Ziemlich sicher wird eine neue Z6 III und eine Z7 Mark III vorgestellt.
Ferner halte ich es eher für Wunschdenken - sowohl bei Nikon also auch bei allen anderen Herstellern -, dass nur, weil die absoluten Spitzenmodelle einen Stacked CMOS als Sensor erhielten, diese Technologie nun sofort in alle preiswerten Kameras darunter eingebaut wird. Das war auch bei der Sony A9 (2017) nicht der Fall. Der Grund dürfte in den erheblichen Kosten liegen. Wird der neue Sensor tatsächlich in den Kameramodellen der Mittel- und Einstiegsklassen verwendet, dann müssten diese (vermutlich schmerzhaft) teurer werden.
Überdies kommt eine bereits vor Jahren getätigte Aussage von Canon-Managern hinzu, dass jeder Kunde zukünftig nur noch das erhält, was er bezahlt. Da erstaunlicher Weise keine andere Firma bisher widersprochen hat, sind alle vermutlich derselben Meinung. Daraus folgt, dass hohe Qualität und Leistung nur noch im oberen Preissegment angeboten werden. Oder im Klartext mit anderen Worten formuliert: Unter 1.500 Euro gibt es zukünftig überall nur noch extrem abgespeckte dedizierte Kameras, welche in der Praxis kaum Freude bereiten.
Ob man einen Nachfolger der Z9 zu den Olympischen Spielen mit Global Shutter präsentiert oder nur ein Firmware-Update, ist unklar. Stattdessen werden jedoch 2024 weitere spiegellosen APS-C-Kameras von Nikon herauskommen. Die Gerüchteküche brodelt schon lange von einer neuen Z30 bis hin zur Z90.
Fujifilm
Nach der vorausgesagten Konsolidierung 2023 erwarten einige 2024 neue Spitzen-Modelle. - Dabei muss Fujifilm den inzwischen deutlich rückständigen (und in Teilen sogar fehlerhaften) Autofokus dieser Top-Modelle durch Software / Firmware-Updates nachrüsten.
Eher sind jedoch auch hier billige Kameras zur Modellpflege zu erwarten, damit man auch wieder etwas herausgebracht hat. Erfolg verspreche ich mir von Billigkameras bei APS-C allerdings nicht mehr.
Für Fujifilm entscheidet 2024 über die Zukunft. Fehler im APS-C-Bereich würden zu weiteren Verlusten bei Marktanteilen führen.
Bei Mittelformat erwarte ich von Fujifilm nichts, da Sony keine neuen, schnellen Sensoren anbietet. Diese alten Mittelformat-Sensoren sind langsam, dass man damit nur eingeschränkt Video anbieten kann. Auch der neue Sensor der GFX100 II kann (trotz 8K30P-Video) nicht wirklich überzeugen. - Insgesamt droht das Mittelformat den Anschluss beim Zukunftsthema Video zu verlieren. Überdies hätte Fujifilm genug zu tun, 2024 endlich die eklatante Serienstreuung bei seinen Mittelformat-Objektiven in den Griff zu bekommen.
Dass Sony für Fujifilm bereits 2024 den Global-Shutter-Sensor freigibt, halte ich für Wunschdenken.
Panasonic
Hier muss man die zwei Sensorbereiche Vollformat und Micro-Four-Thirds unterscheiden.
Bei Vollformat muss Panasonic - nach der Leerstelle 2021 bis 2023 - unbedingt eine 8K-Video-Kamera herausbringen, welche die Konkurrenz videotechnisch in den Schatten stellt. Panasonic war früher der führende Hersteller im Bereich Video. Kommt da nichts beim Vollformat, dann war es das für deren Kunden. - Allerdings hat Panasonic im Herbst 2023 klargestellt, dass es derzeit keinen Bedarf für 8K sieht.
Auch eine neue hochauflösende Fotokamera mit treffsicherem Phasenautofokus wäre erforderlich (S1R Mark II oder S2R, S2H oder S1H Mark II?).
Ebenso sollte man noch einige Vollformat-Objektive nachreichen. Aber Panasonic ist bezüglich des Imaging eine kleine Firma. Da wird nicht viel kommen. Vermutlich verlässt man sich bei Panasonic bezüglich der Objektive auch zu sehr auf den Partner Sigma.
So sehr Panasonics Ergonomie-Ansatz bei den großen Kameras mit gelungener Wärmeabfuhr geschätzt wird, so offen muss man zugeben, dass der Autofokus (DFD und auch der neue Phasen-Autofokus) erhebliche Schwächen zeigt. Sofern Panasonic hier und bei 8K-Video nichts (möglichst Revolutionäres) bietet, dann ist die gesamte L-Mount-Alliance in der Sackgasse und bald darauf am Ende. Da wird auch das ganze Gerede um eine neue, vertiefte Partnerschaft mit Leica nichts ändern. Denn Leica hat auf keinem Gebiet mehr etwas zu bieten. Selbst die neuen Objektive waren nicht mehr Spitzenklasse, was sich aber erst in den letzten Jahren aufgrund desselben Bajonettes (L-Mount) bei mehreren Anbietern im Vergleich zeigte.
Die kleinen Sensoren sind heute ein ökonomisch schwieriges Pflaster: Die Technik ist extrem teuer und weitgehend ausgereizt. Die früheren Video-Kunden sind zu ca. 1/3 zum eigenen Vollformat gewandert und zu ca. 1/3 zu wirklich hochwertigen Video-Kameras der Profiklasse der Fremdanbieter. Zwar wünscht der verbliebene Rest noch eine bessere Micro-Four-Thirds-Video-Kamera. Aber die GH6 war 2022 (u.a. aufgrund des hohen Preises und des unzuverlässigen Autofokus-Systems) kein sensationeller Erfolg mehr, und die Konkurrenz im Bereich Video ist inzwischen sehr groß.
Objektivtechnisch besteht bei MFT kein Handlungszwang bei Panasonic. Vielleicht kommt dennoch ein Alibi-/Wir-sind-auch-noch-da-MFT-Objektiv.
Panasonic muss nun mit spitzem Stift rechnen und sich vermutlich fokussieren, ansonsten kollabieren seine beiden Sensor- und Produkt-Klassen.
Das würde dann auch unweigerlich das mittelfristige Ende für die L-Bajonett-Klassen bei Sigma und Leica bedeuten.
Allerdings klingt die kurz vor Weihnachten 2023 von Panasonic bekanntgegebene Umstrukturierung bedenklich: Der Zusammenschluss der Amateur-Video-Kameras mit dem Profibereich wird Nachteile für die Amateure zeitigen.
OM
Bei Kameras wird vermutlich ein abgespecktes Billigmodell nachgeschoben werden, damit man die treuen Altkunden bei Kameras absahnen kann.
Vielleicht kommt noch ein mittelwertiges Objektiv dazu.
Ansonsten wird man sich damit begnügen, die vollen Lager mit Altmodellen abzuverkaufen.
Der Investment-Gesellschaft ging es bei dedizierten Kameras nur noch um lukrative Resteverwertung.
Pentax / Ricoh
Unwillig und unfähig zu spiegellosen Kameras zu wechseln, steht Pentax in allen drei Sensorklassen vor dem selbstverschuldeten Aus. Daran wird auch das Ende 2022 lancierte Projekt einer neuen analogen Film-Kamera nichts ändern, das im Übrigen 2023 nicht wirklich Fahrt aufnahm.
Angesichts der miserablen Lage des dortigen Imaging-Bereiches sehe ich keine neuen digitalen Produkte mehr. Falls etwas kommen sollte, dann wird es technisch nicht überwältigend sein und vor allem nicht die erforderlichen Stückzahlen im Verkauf erzielen.
Das gesamte Marketing seit 2022 rund um die angeblich neuartige Manufaktur-Produktion wird erfolglos weitergehen und in die Sackgasse führen.
Es ist zwar traurig, aber Pentax / Ricoh wird wohl angesichts wegsterbender Bestands-/Altkunden langsam entschlummern - palliative Sterbebegleitung.
DJI
Ursprünglich für Drohnen bekannt, wuchs DJI nach seinem Aufkauf der Firma Hasselblad zunehmend zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten bei Video heran.
Die anderen Hersteller sollten hier aufpassen, da DJI kreativer ist als sie und ständig neue Produkte in inzwischen hoher Qualität in immer kürzeren Abständen auf den Markt wirft.
Video-Kameras
Bei (fast) allen neu erscheinenden Kameramodellen wird jedoch 2024 definitiv jedem Fotografen klar werden, dass es sich nur noch um Video-Kameras handelt (auch im Bereich APS-C) - mit geringem Einsatz-Mehrwert für Fotografen. Dies gilt sogar bei den sogenannten Profi-/Berufskameras. Die dort gebotenen 120 Bilder je Sekunde sind ebenfalls nur für das Video (Zeitlupe in 4K) sinnvoll.
Wie bisher wird man diese Kameras jedoch zu Unrecht Hybrid-Modelle nennen - also Zwitter, welche angeblich beides perfekt beherrschen: Fotografie und Film.
Somit werden viele Fotografen am Jahresende 2024 erkennen, dass zahlreiche neu herausgebrachte Kameramodelle keineswegs eine höhere Qualität für die Fotografie bieten. Das gilt ganz besonders für Global-Shutter-Modelle.
Aber auf die wenigen Fotografen kommt es den Herstellern sowieso nicht mehr an. Nachdem Fujifilm 2022 damit in Vorlage ging, ist das Ziel (nun auch bei APS-C) 8K-Video mit 60 Bildern in der Sekunde für die neuen sogenannten Content Creators.
Letztere sind eine (laut Marktforschern) in den USA angeblich gigantische Anzahl von Personen, welche Influencer werden wollen. Aber bereits 2023 konnten in jener Zielgruppe nicht einmal in den USA die eigenen Verkaufserwartungen erfüllt werden.
Ohne den Influencern zu nahe treten zu wollen, muss man doch sachlich festhalten, dass deren reale ökonomische Bedeutung überschätzt wird. Im Prinzip handelt es sich derzeit um ein Marketing-Instrument der Firmen, welche durch die Lügen der Influencer mehr Produkte an gutgläubige Zielgruppen absetzen können (Stichwort: Reichweitenerhöhung). Aber wie man bei den Berufsfotografen zunehmend alles mit automatisch oder per Smartphone-App gesteuerten Robotern ersetzt, so wird man Influencer ebenfalls bald durch KI ersetzen. Das ist kein Scherz. Bereits 2022 gelang es mittels Künstlicher Intelligenz, ganze Filme zu erzeugen, die ohne Schauspieler auskamen: Alles wurde in Software täuschend echt hergestellt. Bald sind Werbefilme und ganze YouTube-Kanäle so künstlich erzeugbar. Dann benötigt keine Firma mehr teure Influencer.
Jedoch sind bereits kurzfristig Probleme zu befürchten, da als einziges Argument der Hersteller dedizierter (Video-) Kameras die (angeblich) höhere (Video-Bild-)Qualität angeführt wird gegenüber den Smartphones. Aber die Qualität ist ganz anders bewertet, da sie sich auf 24-30 Bilder je Sekunde für das Fernsehen und Kino in abgedunkelten Räumen bezieht, statt der 50-60 Bilder je Sekunde, welche man bei gleisendem Sonnenlicht auf dem Smartphone benötigt. Ferner wird jene Fernseh- und Kino-Qualität sowieso nur mit den teuersten Kameras und noch viel teureren Objektiven erzielbar - definitiv aber nicht mit den angebotenen Billigprodukten. Und noch immer gilt, dass es das umfangreiche und teure Zubehör rund um die Kamera und Objektive ist, das den qualitativen Unterschied beim Film ausmacht: Licht, Kosmetik, Friseur, Kleidung, Schauspielkunst, Drehbuch usw. Aber letztendlich liegt das Missverständnis in der völlig anderen Auffassung von Qualität bei den überwiegend jungen Zielgruppen bei TikTok und Co. Sie grenzen (vor allem seit 2022) mehrheitlich bewusst kommerzielle, beruflich erzeugte, technische Qualität von der durch Spaß und in der Freizeit erzeugten Spontaneität ab. Viele junge Nutzer liefen und laufen TikTok wieder davon und zu neuen Medien (BeReal, Dispo, Poparazzi, Campfire, Whyzzer, Somewhere Good und Hive Social), weil sie diese technisch perfektionierte Werbung und Kommerzialisierung nicht wünschen. Dort wird der Begriff SOOC verwendet: Straight Out Of Camera, womit unbearbeitet (in Photoshop, Da Vinci etc.) gemeint ist. Die Kamera-Hersteller sitzen hier evtl. ihrer eigenen Propaganda und dem Wunschdenken der beruflich von Video lebenden kommerziellen Anbietern sowie eigenen Influencern auf. Propaganda ist immer schlecht, weil man ihr auch selbst erliegen kann. P.S. früher wurde das Wort Propaganda explizit für Werbung verwendet (noch sichtbar bei z.B. Mund- oder Mund-zu-Mund-Propaganda).
Niemand scheint Hans Christian Andersens Märchen über des Kaisers neue Kleider gelesen zu haben oder sich noch daran zu erinnern, respektive auch so zu erkennen, dass diese Aussagen über ein Millionenheer an neuen Video-Kameras kaufenden Zielgruppen somit kaum stimmen können. Es ist zu befürchten, dass viele - Kamerahersteller wie Content Creators (Träumer) - in ein paar Jahren für alle sichtbar nackt dastehen.
Fakten aus der Fotowirtschaft im Jahr 2024
Meldungen zur Wirtschaft im Januar 2024
Allgemeine Wirtschaft:
Für das neue Jahr 2024 prognostizierten Regierungsstellen eine leichte Erholung am Arbeitsmarkt in Deutschland. Jedoch waren derartig positive Voraussagen der Grünen Regierung und ihrer unkritischen Medien bisher leider fast immer unzutreffend. Warten wir es ab. Denn viele Firmen wollen 2024 abwandern und andere planen einen signifikanten Stellenabbau.
Erwartungsgemäß einigten sich die Parteien in den USA auf weitere massive Verschuldungen. Interessant ist, sofern die Zahlen korrekt sind, dass der Militäretat 886 Milliarden Dollar beträgt und alle anderen Teilbereiche des Staates 704 Milliarden Dollar erhalten. Da ist mit fast 56% ein überwiegender Kriegsetat. Die überhitzte Rüstung und Kriegswirtschaft werden somit in den USA weitergehen.
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland war im Januar derart niederschmetternd, dass man im Ausland bereits mitleidige Artikel darüber verfasste, wie im Guardian. In der Schweiz sowie vielen anderen Ländern der Welt schüttelte man hingegen nur noch den Kopf aufgrund der völligen Inkompetenz der herrschenden Grünen - u.a. bei der Infrastruktur (nicht nur der Bahn), dem weltweiten Rückstand beim Internet, bei Telefonfunknetzen, der Gen-Forschung, der KI, der Kernkraft etc., zerschlagen sie nun auch noch die eigene Landwirtschaft. Vor allem über die selbstherrliche, unrealistische und zutiefst heuchlerische Moral-Politik sowie abkanzelnden Moral-Predigten, welche das deutsche Handeln weltweit bestimmt, ist man fassungslos. Dies gilt insbesondere als Deutschlands Grüne, deren Organisationen und Mitglieder schon lange arabische Terroristen unterstützen, sogar für ihre Umweltschutzziele in der Dritten Welt foltern lassen. Hinzu kommen groteske propagandistische Ablenkungsmanöver, welche u.a. von bestimmten Journalisten für die Grünen geschrieben werden, welche allen Ernstes unterstellen, dass die streikenden Bauern für die miserable Wirtschaftslage verantwortlich wären - und nicht die von den Grünen im Wirtschaftsministerium und sonst wo seit Jahren betriebene Politik. Es geht nur noch um die Schuldzuweisung an andere.
Dass die USA oder Israel irgendwann die Huthi-Terroristen angreifen würden, war erwartbar. Auf die Dauer ist es zu teuer, mit eigenen Boden-Luft- oder Schiff-Luft-Raketen für jeweils Millionen US-Dollar auf billige Drohnen zu schießen. Da ist es 'effizienter' statt der einzelnen 'Pfeile' den 'Schützen' auszuschalten. Aber dadurch wurde am 12./13. Januar ein weiterer Kriegsschauplatz eröffnet. - Fakt ist, dass die meisten diplomatieunfähigen Araber nur Gewalt verstehen. Fakt ist allerdings auch, dass sich das von Russland und vor allem China unterstützte Iran derzeit sehr stark fühlt, auch wenn es sich dabei (wie alle Diktaturen) innenpolitisch vermutlich überschätzt. Hinzu kommt, dass England und USA dieses Jahr Wahlen durchführen, bei denen die Regierung vor allem durch einen Krieg gegen den jahrzehntelangen Erzfeind Iran punkten kann. Der Frieden hat unter derartigen Umständen vermutlich keine große Chance im Nahen Osten im Jahr 2024.
Nachdem Analysten der digitalen Branche und des IT-Bereiches in Deutschland und Europa bereits Ende 2023 einen Aufschwung voraussahen, machten sie Mitte Januar die Kehrtwende. Der Aufschwung sei angeblich vertagt. Das klingt positiv, aber nur, weil man nicht mehr sagt, bis wann er verschoben wurde.
Die Prognosen für die Weltwirtschaft, aber vor allem jene in Deutschland verdüsterten sich im Januar. Nach der inzwischen nachgewiesenen Rezession im Jahr 2023 von ca. -0,3% sahen immer mehr Analysten Krisen, Kriege, Konsumflaute: Die deutsche Wirtschaft steckt im Tief. Vor allem bedenklich war, dass die Industrieproduktion im November 2023 den sechsten Monat in Folge zurückging. Auch der Export sank in den ersten 11 Monaten des Jahres 2023. (Neue Daten werden von den Grünen im Wirtschaftsministerium etc. nicht publiziert.) Die Auftragspolster schrumpften zudem fast in allen Branchen. Während sich die ganze Welt nach der Pandemie erholte, gelang es nur Deutschland dank der Grünen nicht. Inzwischen sehen immer mehr den Staat als 'Konjunkturbremse' auch für 2024. Die Prognosen schwanken im Januar zwischen einem weiteren Rezessionsjahr und bestenfalls +1% Wachstum für 2024. Dass die zugegebene (sogenannte Kern-) Inflation etwas rückläufig sein soll macht auch keine Hoffnung, da es weiterhin zu hohe Inflation geben wird.
Das Fazit des alljährlichen Wirtschaftstreffens in Davos war durchwachsen: Gut lief es für alle anderen Länder der Welt, weil deren Ergebnisse 2023 nicht so schlecht waren, wie man vor einem Jahr prognostizierte. Aber schlecht war es für Deutschland, weil es als einziges Land unter allen sowieso schon geringen Prognosen für 2023 blieb, indem es nicht nur im 4. Quartal erneut, sondern sogar für das gesamte Jahr 2023 eine Rezession von zugegeben -0,3% hinnehmen musste. Vor allem sind die Prognosen für 2024 mäßig bis schlecht. Die EZB sieht gewisse Indikatoren, die sich bereits 2023 langsam verbesserten (außer in Deutschland). Aber der deutsche Finanzminister bezeichnete das deutsche Wirtschaftschaos angeblich als die 'neue Normalität'. Alle gehen von einem auch 2024 für Deutschland schlechten ökonomischen Ergebnis aus und viele sogar von einem weiteren Rezessionsjahr. Das hat Auswirkungen auf die Fotowirtschaft bei uns.
War die ökonomische Situation im ganzen Januar bereits mäßig, so trübte sie sich gegen Ende des Monats weiter ein: Die Deutschen konsumierten im Januar deutlich weniger und sparten mehr. Dadurch sank der GfK-Konsumklima-Index unerwartet. Das war negativ, da viele Experten eine Verbesserung erwartet hatten. - Wie von mir vorausgesagt, hatten jedoch die drastischen Gebühren-, Abgaben- und Steuer-Erhöhungen ihre negative Wirkung bereits im Januar erzielt. Daraufhin senkten einige Institute ihre ohnedies mageren Prognosen für das Gesamtjahr 2024 nochmals ab.
Spezifische Meldungen zur Fotowirtschaft:
Wie vorausgesagt wurde bereits Anfang Januar von daran profitierenden Fachmedien das Thema CAI hochgepusht.
Hier PetaPixel - Cameras, Content Authenticity, and the Evolving Fight Against AI Images. Angebliche Authentizität wird das für die Kamerahersteller lukrative Dauer-Thema ab 2024.
Allerdings bleibe ich jetzt erst recht bei meiner Einschätzung zu CAI. - Es wird die Kamerahersteller nicht retten, sondern die Fotografen und Videografen jährlich nur viel Geld und Zeit kosten.
Vor allem haben einige Beobachter jener rein kommerziellen Seite zu Content Authenticity Initiative - CAI bemerkt, dass sie in den letzten Monaten des Jahres 2023 massiv umgearbeitet wurde und nun streng auf die angebliche Bekämpfung von (Gen)KI ausgerichtet wurde. Dafür war jenes lächerliche technische Protokoll jedoch nie gedacht. - Jener Unsinn stand folglich früher auch nicht auf dem Internet-Auftritt. Somit wurde nachträglich geschummelt, indem man ein untaugliches Werkzeug als 'Gelddruckmaschine' zurechtbiegt.
Nebenbei: Jener Autor scheint meinen Artikel zu CAI gelesen zu haben und versucht mit vielen Mitteln nun eine (bezahlte?) Gegenstellungnahme zu schreiben. Anders sind Freud'sche Versprecher wie: Of course, achieving even this goal requires buy-in from camera makers. They have, luckily gotten it and it will start to widely roll out this year. nicht zu interpretieren: Glücklicherweise machen die Kamerahersteller bei CAI mit. Ferner würden die Presseorgane niemals falsch informieren, sondern nur die Sozialen Medien wären an aller Falschinformation in der Welt schuld.
Alle an diesen horrenden Einnahmen von CAI interessierten Kreise werden die Fotografen und Videografen 2024 mit massenhaften derartigen Propaganda-Artikeln überziehen.
Abschließend wird auch das kommerzielle Ziel bereits ganz offen zugegeben: The CAI envisions a future where all images would have embedded metadata that would allow their provenance to be checked, ... - Alle Fotografen und Videografen werden dies anschaffen müssen. Andere Fotos wird es zukünftig nirgendwo (offen zugänglich) mehr geben. Das sind Milliarden-Einnahmen - für nichts. - Alles exakt so, wie vorausgesagt.
Die CES in den USA als erste Messe verlief ernüchternd.
Eigentlich ist es nur eine kleine Consumer-Electronic-Messe. Aber dort stellen auch manche Kamerahersteller für viel Geld etwas aus.
Die lächerlichen Neuigkeiten der CES ständig aktualisiert (Englisch). Die wirklich interessanten Dinge passieren auf anderen Technikfeldern wie MR - Mixed Reality (z.B. von Sony, Siemens etc.).
Einige merkten negativ an, dass Nikon keinen Fotostand mehr im Zentrum hatte, sondern ... seine inzwischen ausdifferenzierten optischen Produkte und Dienstleistungen zeigte. Es erstaunt eher, dass dies jemanden noch erstaunt: Fotografen mit dedizierten Kameras stehen bei keiner Firma mehr im Vordergrund.
Die inzwischen weit vorangeschrittene Überwachung aller Personen in Autos (Kameras, die den Innenraum ständig überwachen) führte in den USA zu Erstaunen auf der CES, wo die Fahrer Selfies machen konnten. Fotografen werden immer überflüssiger.
In Japan wurden Ende 2023 / Anfang 2024 zahlreiche weitere DSLR-Kameras und DSLR-Objektive aus den offiziellen Verkaufslisten ausgesondert. Da Japan als Vorreiter gilt, werden die anderen Weltregionen bald folgen. Faktisch waren viele alte Kameras und Objektive sowieso kaum mehr verfügbar. Siehe DSLR-Zukunft. DSLR-Fotografen werden zunehmend auf den Gebrauchtmarkt verwiesen.
Am 09. Januar publizierte Nikon, dass man mit AFP (Agence France Press) zusammenarbeitet um über CAI hinausgehend einen Schutzmechanismus für Fotos einzurichten. Ganz offen wurde hierbei der eigentliche Zweck genannt: Nikon ist bestrebt, eine Bildherkunftsfunktion zu entwickeln, welche die Bestätigung der Bildauthentizität unterstützt, um Einzelpersonen und Unternehmen in der Bildbranche vor ungünstigen Folgen durch Fälschung und/oder unbefugte Verwendung von Bildern zu schützen. Keineswegs geht es um Hilfen für die Fotografen, sondern nur um den Schutz der reichen Verlage. Dazu soll in allen Kameras ein Wasserzeichen in jedes Foto eingebrannt werden. Das geht nochmals weit über das sowieso seit 2001 mit dem Patriot Act geforderte Wasserzeichen in jeder Kamera etc. hinaus. Denn im Gegensatz zu den lächerlichen Metadaten bei CAI kann man diese neues Wasserzeichen in jedem Bild nicht mehr löschen. - Nun gut, warten wir die passende zukünftige KI-Software zum Entfernen aller steganographischen Wasserzeichen ab. In jenen Artikel habe ich bereits vor Jahren Tests aufgeführt, welche selbst ohne KI die besten derartigen Wasserzeichen stören und somit faktisch entfernen konnten. Aber für Laien wird die Überwachung durch u.a. Kamerahersteller wie Nikon noch größer werden.
Während Apple im Januar demonstrierte, wohin der Mediale Zug unterwegs ist, indem es in den USA seine neue 'Taucherbrille' (Apple Vision Pro - ein räumlicher Computer, der VR, AR, XR verbindet) für rund 4.000 US-Dollar anbot, machten sich fast alle (und vor allem die Fachmedien, die es besser wissen sollten) nur lustig über den angeblich zu hohen Preis. Canon, Nikon, Sony etc. verlangen ein Vielfaches von deren Kunden für identische Produkte. Ferner besitzt Apple die wohlhabende Kundschaft, die jeden Preis bezahlt, um der Erste zu sein - ein Early Adopter. - Schlagen Sie die alten Stichworte VR, MR, AR, XR nach. Das ist inzwischen nicht mehr die Zukunft, sondern in vielen Bereichen bereits die Gegenwart. Jedoch zeigt schon der Umstand, dass im deutschen (überwiegend von Linken und Grünen kontrollierten) Wikipedia alles zu einem völlig veralteten Artikel mit Erweiterte Realität zusammengefasst wurde, wie abgehängt Deutschland inzwischen ist.
Allerdings konnte die gebotene Leistung angesichts des in den dumping-verwöhnten USA hohen Preises nicht alle überzeugen: Das am Kopf zu montierende Head-Set verursachte bei manchen auch Kopfschmerzen (weil es sich u.a. nicht jeder Kopfform anpasst), ferner Übelkeit (erwartbar ähnlich der Seekrankheit, wenn die Augen dem Hirn etwas anderes melden als das Gleichgewichtsorgan im Ohr) und führte zur Augenüberlastung. Manche empfinden das Gewicht auch als zu hoch. Ferner sollen die Reflexionen im Innern der Brille in dunklen Räumen irritieren. Bei Bewegungen der Person wird das Bild zudem oft verschwommen. Letztendlich stören einige Anwender sich am Kabel. - Korrekt gelesen: Die 'Taucherbrille' arbeitet nicht mit Funk. (Weitere englische Quelle). Somit kann Apples erster Wurf nicht jeden Anwender überzeugen. Aber Apples Techniker werden das Gerät verbessern. Denn der erste Wurf erlitt herbe Rückschläge im Verkauf und die Produktion wurde Ende April 2024 bereits deutlich reduziert. Angeblich seien nur noch 400-450.000 statt 800.000 für das Jahr 2024 geplant.
Zwar behaupteten jahrelang viele Fotografen und (angebliche) Fachmagazine das Gegenteil. Aber auch die Sportfotografie litt seit vielen Jahren erheblich.
Bei der Sportfotografie liegt das Problem wie vor Jahren bereits erwähnt bei den weitgehenden Filmrechten der Fernsehsender. Da bleibt für Fotografen nicht mehr viel übrig. Filmen dürfen sie fast nichts (aufgrund der Filmrechte der Sender). Und für Fotos, die man Stunden, Tage oder Wochen später erst sehen kann, interessieren sich immer weniger Zahlungswillige.
Im Übrigen kündigte sich das schon lange an, da jene 1954 vom Time-Imperium gegründete Zeitschrift mehrfach den Besitzer wechselte. Letzteres ist immer ein Warnzeichen.
Lächerlich unkritischer englischer Sekundärartikel der US-Foto-Fachpresse.
Das hat selbstredend negative Auswirkungen auf den Fotomarkt. Denn immer weniger Sport-Fotografen können noch ihre Fotos an die immer weiter sinkende Anzahl an Zeitungen und Zeitschriften zu einem sinkenden Preis verkaufen.
Darüber dürfen auch die 2024 wieder stattfindenden Olympischen Spiele nicht hinwegtäuschen. Aber auch WM, EM oder Bundesligaspiele täuschen den Zuschauer am Fernseher oft mit dichtgedrängten Reihen an Sportfotografen an ganz bestimmten Stellen im Stadion. Ansonsten sieht es bei vielen anderen Sportereignissen inzwischen jedoch sehr dünn aus. Die meisten Veranstalter können froh sein, wenn überhaupt noch ein Fotograf kurz vorbeischaut und eine (kleine) Zeitung mit Foto davon berichtet.
Weniger bezahlende Kunden führen zu weniger Sportfotografen, die wiederum weniger neue Profikameras kaufen.
Letztendlich zeigt sich auch hier ein technisch-gesellschaftliches Paradoxon: Jetzt, als endlich Fotokameras fast perfekt jede noch so schnelle Bewegung scharf fokussieren und mit über 100 Bildern in der Sekunde den entscheidenden Moment festhalten können, interessiert sich die Bevölkerung kaum mehr dafür. - Somit ist es ein Trugschluss zu glauben, Hightech schütze vor dem Untergang.
Offensichtlich wurden und werden inzwischen (leidende bis bankrotte) Fotomagazine auch unter dubiosem Vorwand aufgekauft und noch dubioser weiterverkauft, um anschließend als Neueigentümer den Vorbesitzer oder als Vorbesitzer den Neueigentümer mit Millionenklagen zu überziehen, Verluste abzuschreiben und kriminelle Tätigkeiten bis hin zu Steuerbetrug und der Insolvenzverschleppung durchzuführen. Das sind schlechte Nachrichten, da solche Missstände ehrliche Investoren von Übernahmen und Sanierungsversuchen abhalten. Ferner geht dadurch in allen Belegschaften die blanke Angst um, dass man dabei als Angestellter unter die Räder gerät. Denn meistens geht das alles mit Lohnverlust, kurzfristigen Massenentlassungen, Verlust der Abfindungen, Verlust der Firmenrentenansprüche etc. einher. Wenn die Aasgeier bereits über einem Wirtschaftsbereich kreisen, ist dies ein weiteres Zeichen der Endzeit. Englische Sekundärquelle mit dem Versuch einer Aufklärung eines derartigen Falles.
Sogar in den wirtschaftlich florierenden USA geht es den Zeitungen / Verlagen immer schlechter. Im Januar entließ die Los Angeles Times erneut 20% ihrer Angestellten, darunter auch Fotografen. Zitat: Das Washingtoner Büro und die Foto- und Sportabteilungen verzeichneten dramatische Kürzungen, darunter mehrere preisgekrönte Fotografen. Niemand ist mehr sicher. - Es ist nur folgerichtig, dass jene Verlage / Zeitungen auch weniger Kameraausrüstung anschaffen.
Es wurde (meines Erachtens allerdings) in der Meldung nicht ganz klar, ob sich wirklich neben allen Objektiven diese Nachricht auch auf alle DSLR-Kameras bezieht.
DSLR-Besitzer müssen sich dennoch jetzt endgültig entscheiden, sofern sie noch neue Objektive für ihre Kamera mit Spiegel wollen. Dabei handelte es sich um eine jahrelange Abwendung von DSLR. Zwar waren im Januar 2024 die Lager weltweit noch voll mit vielen Modellen. Aber nach deren Abverkauf finden sich diese Objektive nur noch gebraucht (meist ohne Gewährleistung oder Garantie) auf entsprechenden Marktplätzen.
Kurz darauf widersprach Nikon jener Aussage - aber ziemlich vage: Wir können keine Kommentare zu Gerüchten abgeben, die auf externen Websites verfasst wurden. Nikon setzt die Produktion, den Vertrieb und den Service von F-Mount-Produkten fort.
Auch hier blieb unklar: Welche Produkte? Kameras oder Objektive oder Zubehör?
Bereits die Aussage Nikons, dass man zu Gerüchten keine Stellung nähme, ist Unsinn, da man sogar in Schriftform Stellung bezogen hatte. Der rechtliche Hintergrund dürfte darin liegen, dass es Länder wie Deutschland gibt, in welchen Produkte laut Gerichtsentscheid nur als 'neu' verkauft werden dürfen, die sich auch noch tatsächlich in Produktion befinden.
Somit könnten beide vagen Aussagen zutreffen: Die Produktion bei den Kameras, Objektiven und Zubehörteilen für DSLR wurde seit 2018 sukzessive eingestellt und wird es weiterhin. Aber offiziell mit allen rechtlichen Konsequenzen zugegeben hat dies bisher noch keine Firma. Während andere dies als Betrug werten, subsummiere ich dies unter der miserablen Kommunikation der meisten japanischen Firmen, die in den letzten Jahren sogar nochmals deutlich schlechter wurde. Wie auch immer: Aus dem kundenunfreundlichen Verhalten wird deutlich, was die japanischen Kamerahersteller von ihren bezahlenden Kunden wirklich halten - Wunsch und Wirklichkeit.
Nach den durch die Pandemie und selbstverschuldetes Missmanagement geprägten Jahren ohne neue Entwicklungen im Sensorbereich holt man im Jahr 2024 viele Neuerungen nach: Ende Januar stellte die Video-Firma RED zwei neue Video-Kameras (die Raptor X sowie die Raptor XL) mit Global-Shutter vor. 8K-Video und dazu ein größerer Sensor sind beachtlich. Vor allem wird die Aussage Aufsehen erregen, dass der Dynamikumfang bei 17 bis 20 Blenden (mit Extended Highlights mode) liegen soll. Aber zugegeben werden muss, dass es sich hier um ganz andere Volumina, Gewichte und Preisklassen handelt als bei der Sony A9III.
Das Sterben der Fotowirtschaft betraf inzwischen auch immer mehr Influencer bei YouTube.
Vorab: Damit man mich korrekt versteht. Den meisten korrupten, lügenden, unbedarfte Zuschauer über den Tisch ziehenden Influencern muss man weder nachtrauern noch Spenden zukommen lassen. Aber auch hier mehren sich die Zeichen, dass es sich für die erfolgsverwöhnten Einkommensmillionäre nicht mehr lohnt. Die Gründe scheinen vielfältig:
Den Erfolgreichen ist es über den Kopf gewachsen und sie wollen nicht mehr arbeiten, weil sie schon reich genug sind, und es nun anstrengend wurde. Viele gehen in (Früh-)Rente, andere reduzieren alles deutlich, um ihren Reichtum nun (noch intensiver) zu genießen, wiederum andere genehmigen sich einen langen Urlaub etc.
Bei vielen handelt es sich auch schlichtweg um die Folgen des Sozial-Darwinismus'. Diejenigen mit weniger persönlichem Einsatz, mir weniger Geld, mit weniger Fachwissen, mit weniger Unterstützung, mit weniger Glück etc. wurden 'ausgesondert'. Das erkennt jeder Aktive dort selbst anhand der Abruf-Analysen. Denn die nach außen gemeldeten Follower-Zahlen sind sowieso alle wertlos übertrieben. Aber die harten Fakten wie die reale Dauer der Videobetrachtung etc. sind rückläufig. Da wird inzwischen gnadenlos nach ein paar Sekunde oder spätestens Minuten ab- und ausgeschaltet. Follower wurden dabei inzwischen rücksichtsloser als Fernsehzuschauer.
Aber es scheiden in Wahrheit viel mehr aus: Vor allem betrifft es diejenigen, welche nicht wirklich ökonomisch skalieren können, weil sie im Grunde nichts von der Wirtschaft verstehen. Je größer das Geschäft wird, desto weniger macht man selbst kreativ / handwerklich etc., sondern muss es für sehr viel Geld von Dritten extern machen lassen - outsourcen. Den meisten Kreativen / Möchte-gern-Starlets fehlen hierfür das Wissen, oder die Kredite, oder das Eigenkapital, oder die Nerven, oder die Beziehungen etc. für das finanziell hohe Risiko. Kurzum: Den meisten fehlt das Management-Talent, um diese völlig neue koordinierende Aufgabe wahrzunehmen. Wer das nicht kann, muss auch das gesamte Management für viel Geld auslagern, um selbst noch etwas Kreatives machen zu können.
Viele machen sich auch von Anfang an etwas vor, indem sie glaub(t)en, dass man alles wie am Anfang weitermachen kann. Aber als Videograf ist man alles: Kameramann, Licht-Arrangeur, Sprecher, Drehbuchautor, Regisseur, Video-Schnitt-Master, Produzent etc. Das funktioniert als Hobby-Videograf bei einem Film im Jahr durchaus. Aber bei einem in der Woche wird es extrem aufwändig und anstrengend. Bei einem Film je Tag droht schnell der Burnout in der (selbstgeschaffenen) Tretmühle. Zudem sinkt die gelieferte Qualität für alle sichtbar ab.
Ferner kamen auch viele YouTuber nicht mit den ständig (vom Eigentümer Google absichtlich) wechselnden Software-Algorithmen klar, welche irgendwelche Themen und YouTuber bevorzugten. Wer da mithalten will, benötigt entweder wieder weitere Spezialisten (meist teure Berater) oder muss extrem viel eigene Zeit für derartige Manipulationen des Algorithmus investieren. Eigentlich handelt es sich nur um schnelles Hinterherrennen sowie Kopieren der gerade auf den ersten Anzeigeplätzen bei Videos genannten Themen, Stile etc. Aber das wird schnell hektisch, da es immer mehr exakt so machen.
Viele scheiterten jedoch auch mit externer Hilfe an einem fehlenden eigenen Zeitmanagement, klarer Strategie etc. Das sind meist diejenigen Influencer etc., welche hektisch immer schon mal losrannten, ohne zu wissen, wohin die Reise gehen sollte - und dies auch aktiv anderen als nachahmenswert predigten. Aktionismus pur - aber keine Ahnung von den eigenen Kernkompetenzen oder den Wünschen der Kunden.
Dass viele nun behaupten, sie treten für die eigene Familie kürzer, um mehr Zeit mit diesen zu verbringen, ist wie in fast allen Fällen ein Vorwand, damit man nicht die wahren Hintergründe publizieren muss. Im Übrigen funktioniert das nur, wenn man reich genug dazu ist.
Um es klar zu sagen, jene nun in den sozialen Netzen besprochenen 'Aussteiger' waren mehrfache Einkommensmillionäre: allein einen Millionen-Betrag durch die Werbung bei YouTube und nochmals das 5-10-fache durch Sponsoren. - Multiplizieren Sie das mit 5-10 Jahren, dann kann jeder aussteigen und sich 'der Familie widmen'.
Fakt ist jedoch, dass viele es jetzt machen. Jene haben die Wirtschaftsanalysen vorliegen. Die wissen, wann ein Markt 'ausgelutscht' ist, und man sich einer neuen Goldgrube zuwenden muss.
Auf der anderen Seite gab es auch diejenigen, welche viel Zeit und Kreativität investierten, viele Follower besaßen, aber dennoch zu wenig (netto) verdienten, weil sie entweder keine Sponsoren erhielten, oder über ihre Verhältnisse lebten. Letzteres kann man auch ohne exzessiven Lebenswandel schlichtweg indem man zu viel für das eigene Geschäft ausgibt - vor allem ständig neue Hardware kauft. Aber auch dies deutet auf Fehlende ökonomische Fähigkeiten hin.
Zudem fallen viele auf die Heuschrecken und Betrüger herein, welche Influencern für wenig Geld viele Rechte an den Filmen abluchsen.
Manchen stieg zudem der schnelle 'Erfolg' zu Kopf und sie bekamen die 'Hals-Krankheit': Sie erwarteten immer größere Erfolge in immer kürzerer Zeit. Wie sagte ein Influencer: Wenn er eine Milliarde Dollar bekäme, dann... erst würde er aufhören. - Abgehobene Träumer, die alle irgendwann wieder auf den Boden der Tatsachen geholt werden.
Wer sich tiefer dafür interessiert, findet bei zwei Videos allgemeine Details: On 'Quitting' YouTube Marques Brownlee, 19.01.2024, On 'Quitting YouTube', Tony & Chelsea Northrup, 26.01.2024.
Fazit: Immer mehr Ratten verlassen das sinkende Schiff.
Sony stellte in Japan seinen neuen Transmitter PDT-FP1 für 5G für seine Alpha-Kameras vor. Allerdings sind FTP-Server für Laien nicht einfach zu konfigurieren. Auch der Preis von über 1.000 Euro dürfte viele Interessenten abschrecken. Aber immerhin kann man nun schnell Daten über das Telefonnetz (zusätzliche SIM-Telefonkarte erforderlich) versenden.
Ende Januar wurde bekannt, dass die Software-Firma Capture One erneut umstrukturiert und dabei zahlreiche Mitarbeiter entlässt. Wie seit Jahren berichtet, geht es den Software-Herstellern immer schlechter, weil immer weniger Fotografen Foto-Software erwerben. Die Situation wird sich 2024 noch weiter zuspitzen. Vor allem bei Capture One will nach dem Verkauf ein externer Investor (die Heuschrecke Axcel) nun höhere Renditen. Auch wenn es hart klingt: Das wird entweder sehr teuer für die verbliebenen Nutzer für weniger gebotene Leistung, oder die Software / Firma wird in absehbarer Zeit sterben.
OM System stellte Ende Januar die neue OM-1 Mark II vor - eine Micro-Four-Thirds-Kamera vor. Englische Werbe-Info sowie erste Vorschau auf die gebotene Technik. - Bevor wieder Anfragen eintrudeln: Da ich mich auf Vollformat konzentriere, werde ich keinen ausführlichen Testbericht dazu verfassen. Dennoch handelt es sich um eine hochwertige Kamera, mit der man auf jeden Fall schöne Fotos machen kann. Wirtschaftlich ist allerdings die Frage, ob dieses Modell 2.400 US-Dollar / Euro für den alten kleinen Sensor und die zwar zahlreichen aber nur kleinen Optimierungen rechtfertigt. Das Meiste hätte man auch als Firmware-Update für die Mark I einfach kostenlos herausgeben können.
Künstliche Intelligenz im Januar:
Bisher wurden KI-Prozessoren oder allgemeine Prozessoren mit KI-Software hinter dem Foto-Sensor positioniert, um am RAW-/Roh-Bild massive Veränderungen vor dem Abspeichern zu tätigen. Siehe u.a. RAW-Betrug. Anfang Januar 2024 wurden Informationen bekannt, dass Smartphone- und Sensor-Hersteller daran arbeiten, den KI-Prozessor direkt in den Sensor zu integrieren. Die Systemintegration schreitet somit immer weiter voran. Angeblich 2027 sollen derartige Prozessoren Eingang in Smartphones finden. - Neben der üblichen Jubelpresse über die vielen technischen Vorteile ist damit jedoch auch (mindestens) ein Nachteil verbunden: Sofern KI direkt im Sensor ansetzt, dann ist die oben beschriebene Authentizität - Content Authenticity Initiative - CAI bereits jetzt komplett ad absurdum geführt. Denn jene greift erst nach dem Abspeichern.
Getty Images startete Anfang Januar seinen von Nvidia unterstützten neuen AI-Generator für Stock-Fotos: Generative AI by iStock für 15 US-Dollar für 100 Fotos.
Erst im Januar wurde im Westen bekannt, dass ein chinesisches Gericht bereits am 27. November 2023 abschließend urteilte (Publikation des Urteils am 28.11.2023) und einem Gestalter eines GenKI-Bildes das Copyright / Urheberrecht zugestand sowie die unerlaubte Verwendung / den Missbrauch jenes GenKI-Bildes durch Dritte mit einer Strafe belegte.
Da es sich nicht um irgendein irrelevantes (Wald-und-Wiesen-) Gericht, sondern um das Beijing Internet Court handelt, das sich mit IT-Technik auskennt, ist dies ein Dammbruch. Denn nun gilt dieses Urteil für immerhin 1,4 Mrd. Menschen. Dieses sensationelle Urteil wird in die Geschichte eingehen.
Das wird sich somit weltweit durchsetzen. Denn die USA werden nun nicht mehr um eine ähnliche oder gleichgeartete Anerkennung umhinkommen. Ansonsten erleiden sie wirtschaftliche und finanzielle Nachteile. Dies gilt, obwohl deren Anforderung an die künstlerische Schaffenshöhe extrem hoch ist. Im Übrigen ist dies in Deutschland mit der sogenannten 'kleinsten Münze' exakt das Gegenteil. Auch in England und vielen seiner ehemaligen Kolonien ist zu erwarten, dass man sich daran ausrichtet, weil man ähnlich geringe Anforderungen an die Schaffenshöhe stellt.
Erstmals wurde einem GenKI-Foto der Status eines schützenswerten Kunstwerkes und dem Erzeuger der Status des Künstlers und Urhebers mit allen Rechten zuerkannt: grafische Kunstwerke mit ästhetischer Bedeutung. Dies gilt insbesondere, weil das Gericht trotz der Verwendung der Gen-KI-Software von StabilityAI (Stable Diffusion) dem Anwender jener Software die notwendige künstlerische Schaffenshöhe attestierte. Man sprach englisch von artificial intelligence-generated content (AIGC). - Juristen weltweit interpretieren dies bereits jetzt als eindeutige Festlegung, dass dies auch für Firmen gilt. Somit können chinesische Firmen ab sofort davon Gebrauch machen. Die chinesischen großen IT- und Internet-Firmen werden dies umgehend tun.
Ausführliche Urteilsbegründung deutsche Übersetzung, Chinesisches Original. Dieses Urteil ist trotz KI-Übersetzung aus dem Chinesischen nicht nur verständlich, sondern mit 26 Seiten sogar beeindruckend detailliert. Das Gericht und vor allem die vorsitzende Richterin hat sich wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt. Nicht nur wurde der Arbeitsaufwand gewürdigt, sondern dazu auch noch die Ästhetische [Aus-]Wahl des Klägers und sein persönliches Urteil [dabei] hervorgehoben.
Die einzige Einschränkung, welche das Gericht - gegenüber rein mechanisch / elektronisch ohne Menschenbeteiligung erzeugten GenKI-Bildern - machte, war, dass die in den Fall einbezogenen Bilder vom Kläger unabhängig vervollständigt wurden und spiegelte[n] den persönlichen Ausdruck des Klägers wider. Er hat also noch nachträglich etwas weiter daran gearbeitet. Aber das würde jeder Anwender machen, da die GenKI-Bilder zumindest in der Größe beschnitten werden, oder man sonst noch minimale Änderungen anbringt.
Ausdrücklich schreibt das Gericht: 'Wenn Menschen Modelle [gemeint ist GenKI-Software, die man in der IT auch 'Modelle' nennt] der künstlichen Intelligenz verwenden, um Bilder zu erzeugen ... sind es im Wesentlichen immer noch Menschen, die Werkzeuge zum Schaffen nutzen, das heißt, es sind Menschen, die in den gesamten Schöpfungsprozess intellektuelle Investitionen tätigen, nicht künstliche Intelligenz.
Im Übrigen ist das nicht das erste derartige Urteil für GenKI-Erzeugnisse. Bereits 2020 urteilte ein chinesisches Gericht zugunsten eines GenKI-Artikels. Es handelt sich somit um chinesische Rechtstradition bei modernen technischen Entwicklungen. - So gestalten die anderen Länder die Zukunft durch Schutz rechtlich aus, statt durch Verbote. Laut chinesischer Wirtschaftsprognosen wird Chinas Generative KI-Industrie bis 2035 voraussichtlich einen wirtschaftlichen Wert von ca. 30 (deutschen) Billionen Yuan erzielen - ein Drittel des weltweiten Wertes der Branche 2035 von ca. 90 Billionen Yuan. (1 Yuan ist derzeit 1/8 Euro. Somit sprechen wir von ca. 11 Billionen Euro, die mit GenKI erzeugt werden wird - aber weitgehend ohne Europa und definitiv ohne das Deutschland der Grünen KI-Feinde.)
Zwar können Zivilgerichtsurteile auch in China angefochten werden. Ferner kann ein anderes oder höheres Gericht in Einzelfällen anders entscheiden. Aber das Urteil ist nun einmal vorhanden und wurde sauber begründet. Dennoch gehen Rechtsbeobachter eher davon aus, dass sogar das höchste Gericht dieses Urteil als Begründung aufgreifen wird. Denn es hat bereits einmal exakt dies getan und somit ein KI-Modell einer Firma geschützt.
Das war es für die klassische Fotografie, die Videografie und die Fotografen sowie Videografen. Punkt.
Weitere englische Analyse der Auswirkungen, South China Morning Post, mit Hintergrundinformationen über die vorsitzende Richterin Zhu und ihre Urteilsbegründung. Weitere allgemeine Quelle 1, Quelle 2 (PetaPixel, wie immer fachlich wenig kompetent und beschwichtigend).
So wie Dall-E inzwischen von OpenAIs ChatGPT betrieben wird - also beides (Sprache und Bilder) miteinander verbindet -, so plant auch Google seinen Textgenerator Bard mit dem eigenen GenKI-Erzeuger Imagen zu verbinden. Dadurch wird die Bilderzeugung für Laien noch einfacher, und vor allem wird es im Browser respektive in der Suchmaschine direkt anwendbar. Dadurch wird die GenKI-Bilderzeugung ubiquitär. Weitere englische Sekundärquelle.
Kurz darauf stellte Google sein neues GenKI-Video-Werkzeug Lumiere vor. Schauen Sie das sehenswerte Demo-Video an. Es kann durchaus beeindrucken. - Aber das war erst der Anfang bei GenKI-Video im Jahr 2024. - Englischer kurzer Sekundärbericht dazu.
Mitte Januar gab Mark Zuckerberg von Meta (Fakebook, Instagram etc.) bekannt, dass sich sein Konzern nun ebenfalls mit AGI befassen wird. Wie vorausgesagt wird 2024 das Jahr der Generellen oder Allgemeinen KI. Alle anderen großen Firmen in freien Ländern werden folgen oder haben dies insgeheim schon länger begonnen.
Zahlreiche Organisationen waren bisher durch aggressive Pauschalablehnung sowie völlig unsubstantiierte Hetze gegen die KI in Erscheinung getreten: Im Januar wurde allerdings ersichtlich, dass es nur um die eigene Macht über KI ging: So entschloss sich die Weltorganisation Vereine Nationen (UN) die KI sogar für einen Wettbewerb zu nutzen, um gefälschte Bilder für den Klimawandel zu erzeugen und dafür mit der Firma Shutterstock sogar einen weltweiten KI-Foto-Wettbewerb auszurufen. Sofern es um die Ziele der Umweltschützer und Grünen geht, darf man somit mit deren Segen und dem der Vereinten Nationen Bilder fälschen und wird dafür sogar noch mit Preisen belohnt.
Quartalsberichte
Alle ab Ende Januar 2024 herausgekommenen Quartalsberichte der Kamerahersteller finden Sie bei:
02.02.: Panasonic - Quartalsabschluss für das dritte Geschäfts-Quartal 2023 - Oktober bis Dezember. - Durchwachsene Ergebnisse. - Keine Aussagen zum Imaging.
06.02.: Ricoh / Pentax - Quartalsabschluss für das dritte Geschäfts-Quartal 2023 - Oktober bis Dezember - durchwachsene Ergebnisse für den Konzern.
08.02.: Fujifilm - Quartalsabschluss für das dritte Geschäfts-Quartal 2023 - Oktober bis Dezember - Fujifilm publizierte seine erwartet guten Quartalsergebnisse.
08.02.: Nikon - Quartalsabschluss für das dritte Geschäfts-Quartal 2023 - Oktober bis Dezember - Nikon publizierte durchaus gute Ergebnisse und ist weiterhin im Bereich mit den Kameras optimistisch.
14.02.: Sonys Quartalsabschluss für das dritte Geschäfts-Quartal 2023 - Oktober bis Dezember - positive Ergebnisse.
Noch immer widersprachen sich die Prognosen weltweit deutlich zwischen den Optimisten an der Börse und vielen Pessimisten in der Wirtschaft.
Während im Ausland schon lange die Analysten skeptisch auf Deutschlands Wirtschafts-Politik der letzten beiden Jahre schauten, berichteten nun auch erste Medien in Deutschland (gezwungener Maßen) darüber, dass es sich um keine vorübergehende leichte Abschwächung handelt, sondern um einen seit zwei Jahren anhaltenden Abwärtstrend, der kaum mehr zu stoppen ist. Zitat: Wir reden hier schon lange nicht mehr nur über eine Delle in der Konjunktur, sondern über eine substanzielle, hausgemachte Krise.
Mitte Februar räumte sogar die deutsche Regierung in ihrem Monatsbericht ein, dass der Aufschwung sich verspäten könnte. Aber die Schuld daran tragen wieder einmal alle Anderen. Vor allem wären die deutschen Konsumenten selbst schuld, weil sie zu wenig kaufen würden. Der Konsumindex war für Februar erneut und zwar unerwartet drastisch gefallen.
Ein kleiner Einblick in die prekäre ökonomische Situation - nach Beschönigung durch die deutschen Medien - lieferte ein Interview mit dem Ifo-Präsidenten Mitte Februar. Im Ausland sieht man die Lage in Europa und vor allem Deutschland seit zwei Jahren noch viel negativer.
Spezifische Meldungen zur Fotowirtschaft im Februar:
In Vorbereitung der neuen Canon R1 wurden die sowieso bereits in den USA extrem niedrigen Preise der Modelle Canon R3 (-1.000$) und Canon R5 (-500$) nochmals und offiziell dauerhaft gesenkt. (Englische Sekundärquelle.) Viele Händler gaben weiteres Zubehör kostenlos dazu, weil sich diese Modelle in den USA kaum mehr verkaufen ließen.
Auf einer außerordentlichen Sitzung im März will sich der Photoindustrie-Verband (PIV) in Deutschland zum Jahresende auflösen:
Im Prinzip war dies erstens immer ein Zusammenschluss der Kamerahersteller und zweitens eher für die Ausrichtung der photokina zuständig.
Nachdem man weltweit, aber vor allem in Deutschland, die Fotowirtschaft erfolgreich heruntergewirtschaftet hatte und sich fast alle Firmen in das Ausland verlagert also Deutschland zumindest steuerlich (weitgehend) hatten, benötigte man keinen Dachverband mehr, weil man auch von der Regierung etc. nichts mehr fordern konnte oder wollte. Das grüne Wirtschaftsministerium hasst die Fotografie (wie so viele andere Industrien).
Nachdem man zudem bereits 2019 die Messe photokina aufgrund völligen Miss-Managements ins Aus gesteuert hatte, fiel auch die zweite Funktion weg.
Es ist nur ein weiteres Symptom dafür, dass die Fotowirtschaft am Ende ist. Faktisch müsste man schon länger von Video-Wirtschaft sprechen. Aber selbst jene führt in Deutschland ein Schattendasein.
Deutschland hat es binnen weniger Jahre fertiggebracht, sich wirtschaftlich in das Abseits zu stellen. Kaum ein großer Konzern will mehr bleiben oder hier etwas machen. Das betrifft auch die Kamerahersteller. Neben hohen Steuern sind es laut fast allen Managern vor allem die Grünen bürokratischen Schikanen auf allen Ebenen. Zeitaufwand und Kosten stehen in keinem Verhältnis mehr zu den möglichen Einnahmen in Deutschland. Jeder, der kann, geht weg - nicht nur die Facharbeiter.
Interessiert dies jemand im Ausland? Nein, denn dort hat man Europa und vor allem Deutschland ökonomisch inzwischen weitgehend abgeschrieben - vor allem in Japan. Die Zukunftsmärkte liegen nicht mehr hier.
Der Betreiber des technisch sehr interessanten Internet-Auftrittes Photons to Photos belegte in neueren Untersuchungen an neuen Kameras erneut, wie die Bildqualität beim Punkt Dynamikumfang leidet, wenn man den elektronischen Verschluss verwendet - statt den mechanischen. Je nach Kamera, Sensor und Einzelfall der Fotografie und Videografie handelt es sich nicht nur um messbare, sondern definitiv sichtbare Nachteile bei der Bildqualität. (Weitere oberflächliche englische Sekundärquelle).
In den USA kochte wieder einmal ein Ausschlussverfahren hoch: Ein Sportverband verbannte freie Fotografen von seinen Sportereignissen. Nur noch eigene Fotografen dürfen dort aufnehmen. - Wie vorausgesagt, wurden die Rahmenbedingungen der Foto-Wirtschaft immer einschneidender. Die negativen Folgen dürften bald jedem klar werden: Weniger Fotogelegenheiten, weniger Fotos, weniger Einnahmen für Berufsfotografen, weniger gekaufte Kameras und Objektive.
Am 19. Februar stellte Fujifilm seine X100 VI vor:
Ein Exot in jeder Beziehung: 40MP BSI CMOS APS-C X-Trans-Sensor, Sucherkamera / Range Finder mit gewöhnungsbedürftigem Hybrid-(optisch / elektronisch)-Sucher, mit nur einem fest verbauten 23mm real (APS-C) und damit äquivalent 35mm Objektiv mit f2 und nur einem langsamen sowie veralteten UHS-I-Speicherkartenfach, aber einem eingebauten ND-Filter sowie IBIS-Verwacklungsschutz.
Video: Trotz 40 Mega-Pixel nur 6,2K und zudem mit einem Crop, kein schwenkbares rückwärtiges Display (also nicht für Vlogger geeignet).
Die X100-Serie war schon immer eine besondere (Kompakt-) Kamera, die sich an Retro und klassischem Stil orientierte für betuchte Kunden mit Sammlerambitionen.
1.599 US-Dollar und 1.799 Euro sind ein hoher Preis, der jedoch von dieser Nische an Kunden bezahlt wird. Die limitierte Sonderausgabe zum Firmenjubiläum mit Gravur kostet sogar 2.199 Euro - eher ein Sammlerstück.
Der kleine Objektivhersteller Laowa stellte Mitte Februar ein interessantes Ultra-Weitwinkel-Objektiv vor: rektilinear bei 10 mm Brennweite bei f2,8 für Vollformat-Kameras von Canon RF, L-Mount, Nikon Z, and Sony E. Während aus rechtlichen Gründen Canon RF, L nur manuell fokussiert werden dürfen, gibt es für Sony und Nikon sogar ein Autofokussystem dazu.
Die bereits 2023 analysierten enormen Probleme bei der Sensor-Entwicklung und auch mein aktueller Kommentar aus dem Jahr 2024 dazu schienen sich im Februar zu bestätigen:
Abgesehen vom Ausnahme-Sensor der Sony A9III, welcher bis heute nur in homöopathischen Mengen ausgeliefert wurde, wurden seit 2022 nur alte, bestenfalls minimal optimierte Versionen der Sensoren in neuen Kameras vorgestellt.
Ende Februar musste Sigma schließlich einräumen, dass deren sich seit 8 Jahren in der Entwicklung befindende Foveon-Sensor nochmals Jahre benötigen wird, falls er überhaupt jemals herauskommt.
Der CEO von Sigma bestätigte ausdrücklich und wörtlich meine früheren Analysen zu den Abstimmungsproblemen in der Sensorentwicklung während CoViD. Ferner bestätigte er Anfang 2024 erneut vorliegende Sensor-Chip-Mangelsituationen: there are serious silicon shortage problems.
Ohne neue - und zwar deutlich verbesserte - Sensoren, werden sich jedoch nur noch wenige Fotografen neue Kameras anschaffen. Auch Video benötigt zumindest schnellere Sensoren. Letzteres lässt sich (zumindest derzeit noch) nicht durch KI ersetzen.
Nicht nur im Kamerabereich wurde die Berichterstattung immer weiter ausgedünnt (siehe Kommentar: gähnende Leere), sondern auch im gesamten Technikbereich im Internet. So wurden bei der 20 Jahre alten Online-Fachzeitschrift engadget, welche auch über Kameras und Zubehör dazu berichtete, 10 der wichtigsten Personen der ohnedies bereits kleinen Belegschaft kurzfristig und ohne Vorwarnung Ende Februar entlassen und das kleine Restteam auf Umsatzerhöhung, Gewinnerzielung und reißerische Inhalte für mehr Klicks optimiert. Freier Journalismus und wahre Informationen wurden seit Jahren weltweit drastisch reduziert. - Solide Informationsvermittlung lohnte sich kaum mehr. Als Folge können sich Kunden im Technikbereich (nicht nur Kameras) immer schlechter informieren. Das ist nicht nur ein Problem des Internets, sondern auch ein Zeichen des ermüdenden Interesses an technischen Dingen insgesamt.
Ende Februar verpasste Samsung allen Kameraherstellern eine schallende Ohrfeige:
Samsung will alle seine neuen KI-Funktionen des neuen Smartphones S24 auch auf frühere Versionen ausdehnen und ab Ende März beginnend mit den S23-Modellen mit einem Software-Update zur Verfügung stellen.
So viel zu der nachweislich falschen Ausrede der Kamerahersteller, man könne selbst die lächerlichsten Autofokus-Verbesserungen oder banalste Menüeinstellungen moderner dedizierter Kameras nicht auch etwas älteren Modellen 'herunterreichen'. Es geht. Aber man will es nicht, weil man die eigenen treuen Kunden verachtet und durch einen Zwangsneukauf einer noch teureren dedizierten Kamera nochmals schröpfen will.
Als zusätzlicher Nutzer jenes Samsung S23 Ultra erhalte ich somit Ende März kostenlos eine komplett neue Kamera (eigentlich 4 Kameramodule) mit den weltweit neuesten KI-Funktionen, welche sowieso schon früher in diesem Punkt jede dedizierte, klassische Fotokamera in den Schatten stellten. - So macht man Kunden (völlig unerwartet in jenem schnelllebigen Bereich der Smartphones) glücklich.
Was glauben Sie, wie lange es dauert, bis auch andere Fotografen und Videografen den eklatanten Qualitätsunterschied beim Service bemerken? Denn nach März wird der sogenannte 'Roll-out' der KI-Software auf über 100 Millionen noch ältere Samsung-Geräte / - Nutzer ausgedehnt. - Zur Verdeutlichung der riesigen Zahl: Das sind mehr als es weltweit überhaupt noch klassische Fotografen und Videografen (zusammengenommen) mit dedizierten Kameras gibt.
Die Kamerahersteller demontieren sich mit ihren Lügen und ihrer hemmungslosen Geldgier somit zunehmend selbst.
Am 22. Februar stellte der chinesische Filter-Hersteller Kase, seine ersten Objektive vor.
Es handelt sich um ein 200 mm, f5.6, Spiegellinsenobjektiv mit manuellem Fokus für Vollformat und kleines Mittelformat: 6 Elemente in 5 Gruppen, 67 mm-Filtergewinde, 2 m minimaler Fokussierabstand, Metallobjektivgehäuse aus Aluminiumlegierung, für die Bajonette Canon RF, Fujifilm GFX und Nikon Z, mit je nach Version 380-450 Gramm. - Dieser Trend der chinesischen Optikfirmen, eigene Objektive herzustellen, ist seit Jahren ungebrochen. Einerseits zeigt er das in China inzwischen vorhandene hohe Optische Wissen sowie die Fähigkeiten, wirklich hochwertige Objektive herzustellen. Andererseits war der Markt der Objektive in den letzten Jahren bestenfalls stagnierend. Dadurch wird es für alle Marktteilnehmer immer schwieriger, noch Gewinne zu erzielen. Für die Kunden wird der Markt an neuen Objektiven immer unübersichtlicher und auch unsicherer, da die kleinen Firmen oft mit Rechtsproblemen bei Patenten und Importzöllen sowie in Europa von den Grünen ständig verschärften Wirtschafts-Sanktionen gegen China kämpfen.
Leica konnte seinen Umsatz im dritten Jahr in Folge erhöhen. Das ist erfreulich. Aber es gilt hier ähnliches wie für die japanischen Konzerne: Umsatz ist nicht gleich Gewinn. Eine Steigerung (hier angeblich +9% mehr Umsatz zum vorherigen Geschäftsjahr) war bereits aufgrund der Inflation (von teilweise über 10% damals) zwingend erforderlich. Überdies bezog sich das Ergebnis auf einen weit zurückliegenden Zeitraum (1. April 2022 bis 31. März 2023). Letztendlich gehören zu der sogenannten Leica Camera Group sehr viele Firmen, die inzwischen sehr wenig mit dedizierten Kameras zu tun haben.
Bereits vor vielen Jahren legte ich im Artikel zu RAW und JPEG dar, dass manche Fotografen schon damals (zumindest im kleinen Kreis) der Überzeugung waren, keinesfalls für alles unbedingt immer das RAW-Format (wegen der aufwändigen Nachbearbeitung) zu verwenden: Das gilt insbesondere für rein dokumentarische Aufnahmen und für vieles im Privatbereich. Bereits dafür gab es heftige Kritik, weil es die Grundlagen der modernen Fotografie und der Fotowirtschaft angreife.
Ende Februar kritisierte jedoch in der weltweit größten Online-Fotofachzeitschrift ein Berufs-Fotograf grundsätzlich RAW auch als Qualitätsstandard für Berufsfotografen für deren bezahlende Kunden und praktisch alle Fotos.
Als Alternative empfahl er Picture Styles / vorauswählbare Fotostile / Software-Filter, welche auf JPEG-Fotos in vielen digitalen Kameras angeboten werden, damit man sie hart einbrennt, um nicht mehr am PC nachbearbeiten zu müssen.
Das ist korrekt und einer der Erfolgsgründe für u.a. Fujifilm mit seinen zahlreichen Filtern sowie Filmemulationen. - Ganz nebenbei belegt dies, dass auch viele klassische Fotografen mit teuren dedizierten Kameras nicht mit hochwertigem RAW für hochwertige Bilder arbeiten (wollen).
Aber das in jenem Artikel erneut Vorgebrachte und Betonte widerspricht der angeblichen Suche nach dem 'echten Abbild', widerspricht der (angeblich von allen ernsthaften Fotografen) gesuchten und gebotenen höheren Abbildungsqualität der dedizierten Kameras (bei RAW) und ist im Prinzip nur eine späte Kopie der KI-Apps auf Smartphones.
Auch hier ist nicht wichtig, was manche darüber denken, sondern, dass einflussreiche Fotografen so handeln und als Autoren in weltweit gelesenen Fachmagazinen inzwischen das so publizieren. Das hat weltweiten (negativen) Einfluss auf die Kameraindustrie.
Ein weiterer harter Schlag für die klassische Kameraindustrie mit ihren dedizierten Kameras kam von Influencern bei TikTok. Zwar beschwerten sich jene über die 'scharfen' Bilder des neuen Apple 14 Smartphones. Aber damit sind auch alle angeblich besseren Kameras mit der viel gepriesenen hohen Bildqualität gemeint. Der Hintergrund ist einfach: Viele junge Menschen verwenden lieber die KI-gestützten Foto-Apps bei TikTok, Instagramm, Snapchat etc., welche das Smartphone fernsteuern und dann selbst ein Bild aufnehmen sowie zur Bearbeitung in die Cloud senden und (bei Bedarf) dann das Ergebnis zurück auf das Smartphone. Sie liefern weichere und 'schmeichelhaftere' sowie aus der Anwendersicht 'vorteilhaftere' Selfies. - Es geht hier nicht um optische / technische Fakten, sondern schlichtweg um das sich bei Millionen jungen Nutzern inzwischen vorhandene Image gegenüber KI. (Influencers Say TikTok's Camera is 'Best') - Viele wollten ganz offensichtlich keine höhere Bildqualität oder gar eine 'echte' Abbildung der Realität. Damit wankte das Hauptargument der Kameraindustrie.
Gemäß einer Studie von Freelancer USA erholte sich dort der Markt bei den Kreativen 2023 deutlich.
Dies ist erfreulich, war jedoch angesichts der 2023 völlig überhitzten US-Wirtschaft erwartbar.
Die meisten Beobachter erwarten in den USA auch 2024 ein zumindest moderates weiteres Wachstum.
Allerdings wird in der Studie vieles vermischt: Nicht alles ist wirklich der Kernbereich Fotografie, sondern vieles eher Video und Design im Allgemeinen und vor allem Künstliche Intelligenz bei allen Bereichen.
Ferner ist die Quellenlage nicht klar. Definitiv handelt es sich um eine Selbstauswahl der teilnehmenden (bezahlenden) Mitglieder jener Firma freelancer.com - also keine repräsentative Marktbefragung. Bei bis zu 960 US-Dollar Jahresbeitrag ist das eine bereits spürbare Hürde.
Ferner sind die Daten vermutlich so nicht auf Europa übertragbar. Vor allem die hohen Stundenlöhne in den USA (300 Doller für Photshop-Bildbearbeitung) dürften manche deutschen Fotografen erstaunen. - Siehe hierzu die Analyse im März.
Künstliche Intelligenz im Februar:
Während sich im letzten Jahr noch alle Veranstalter von Fotowettbewerben zumindest verbal gegen GenKI stemmten, laufen sie nun scharenweise dazu über, weil es die Zukunft oder genauer gesagt bereits die Gegenwart ist. Die Namen der vielen zu GenKI wechselnden oder sich dafür öffnenden Foto-Wettbewerbe sind nur noch Fußnoten in der Geschichte. (Lächerliche englische Sekundärquelle.)
Mark Zuckerberg räumte etwas verklausuliert ein, dass er die hunderten von Milliarden Fotos und Millionen Videos auf Instagram und Fakebook für das Training seiner GenKI-Software verwendet. Hat jemand etwas anderes erwartet? Quelle.
Apple will seine geheime GenKI Ende 2024 herausbringen Quelle.
Im Februar wurde über die KI-Details anhand eines eher vagen Papieres heftig spekuliert.
Wie vor einem Jahr bereits vorausgesagt, griff im Januar der Smartphone-Hersteller Samsung die Fotoindustrie an, indem ein Manager in einem Interview mit Techradar klarstellte, dass es keine 'echten' Fotos gibt.
Darauf regten sich im Februar zahlreiche Fotografen über diese Aussage auf. Quelle.
Dies gipfelte in einer offiziellen Gegendarstellung von zwei Influencern bei PetaPixel, welche sogar zugaben, dass sie von OM-Systems für diese in Teilen geradezu lächerlichen Falschaussagen bezahlt wurden. Das Fazit jener 4 bezahlten Foto-Influencer im Video: 'Das ist dummes Geschwätz - Fotos sind echt.' - Wirklich?
Im Laufe des Februars steigerte sich die 'Welle der Entrüstung' derart, dass ich einen erklärenden Kommentar dazu verfasste.
Das klingt zuerst einmal wieder nach der perfekten Lösung aller Probleme.
Jeder, der weiß, wie schlampig die (prüden) US-Firmen bei solchen Kriterien vorgehen, kann sich ausmalen, was da für Chaos auf die ehrlichen Fotografen zukommt. Das wird viele vergraulen.
Selbst die angeblich verfügbaren bis zu 99% und angeblich in Forschungslaboren anvisierten 99,9% Trefferquote sind lächerlich. Denn da gibt es ein mathematisches / statistisches Problem, das ich bereits im Zusammenhang mit der Pandemie einmal bei der Sensitivität und Spezifität aller Tests erklärt habe - das Theorem von Thomas Bayes.
Die richtig Positiven. Das wären die tatsächlich von GenKI erzeugten Bilder, die der Algorithmus auch korrekt als durch GenKI erzeugt klassifiziert.
Die falsch Positiven. Das wären in diesem Fall jedoch die von Menschen mit dedizierten Kameras etc. aufgenommenen Bilder, die der Algorithmus dennoch als durch GenKI gefälscht einstuft.
Die falsch Negativen. Das wären die tatsächlich von GenKI erzeugten Bilder, die der Algorithmus dennoch als durch Menschen mit Fotoapparaten erzeugt klassifiziert.
Die richtig Negativen. Das wären die tatsächlich von Menschen mit dedizierten Kameras etc. aufgenommenen Bilder, die der Algorithmus auch korrekt als von Menschen erzeugt klassifiziert.
Man unterscheidet zwei Faktoren: Sensitivität und Spezifität. Je sensitiver ein Test ist, desto kleinere Spuren (hier: von KI) zeigt er an. Je spezifischer ein Test ist, desto exakter zeigt er die GenKI an. Testsensitivität und die Testspezifität laufen jedoch meist gegeneinander. Daraus folgt: Je sensitiver man ein Messkriterium einstellt, desto mehr Fehlalarme wird es produzieren.
Das mag den Laien verwirren. Aber es sind 4 Kategorien, für die jeweils ein Messwert der Treffergenauigkeit angegeben werden muss. Wissenschaftlern reichen zwei, da sie daraus die anderen berechnen können.
Vor allem in unserer heutigen Zeit, in der (wie in der Pandemie) der Anteil der gesunden Menschen / mit klassischen Kameras erzeugten Fotos viel höher ist, als die Anzahl der Kranken / mit GenKI gefälschten Bilder, werden sehr viele ehrliche Fotografen und deren Bilder zu Unrecht verurteilt. Siehe dazu nochmals das damals berechnete Beispiel.
Gleichgültig, wie gut das System jemals funktionieren wird, es wird keine 100% bei den mindestens erforderlichen Bereichen richtig positiv und richtig negativ erreichen. Aber dadurch kann man sich nicht darauf verlassen. Man muss weiterhin bei jedem Bild selbst nachdenken - wie seit zwei Jahrhunderten.
Im Übrigen stellt sich die grundsätzliche Frage, ab welchem Grad an KI-Anwendung man ein Bild als KI-Bild einstuft? Bereits, wenn die Kamera einen KI-Autofokus verwendet hat? Wenn die KI in der Kamera Fehler des Objektivs (die heute überall verwendeten modernen Objektive) oder des Sensors korrigiert hat (der heute überall übliche RAW-Betrug)? Wenn man mit einer KI-Software nachträglich z.B. Schmutz (Sensorflecken) entfernt hat? Wenn man das Bild beschnitten hat? Wenn man Gesichtsretusche vorgenommen hat? etc.? Da KI keine binäre Funktion 0 oder 1, Lichtschalter ein oder aus ist, muss ein Mensch irgendwo eine willkürliche Grenze für die Messung ziehen.
Im Februar Dall-E baute im Februar als erster GenKI-Bild-Erzeuger ein Wasserzeichen gemäß C2PA-Standard (siehe CAI) in seine Erzeugnisse ein.
Während die Grünen in Europa alles unternahmen, um KI für Firmen und Privatpersonen zu beschränkten und zu verbieten, wurden im Ausland bereits kaufbare sinnvolle Produkte angeboten: Hier ein Video einer KI-Brille aus Singapur, welche Blinden z.B. Produkte in Geschäften erklärt, die Verpackungsaufschrift vorliest und auf Fragen weitere Informationen zum Produkt gibt.
Identity Fraud / Indentitätsdiebstahl:
Zur Klarstellung vorab: Indentitätsdiebstahl gab es immer. Er wird allerdings u.a. durch die hirnlose Publikationswut aller narzisstisch veranlagten Personen, welche wirklich alles über sich inklusive der besten Fotos weltweit publizieren seit Jahrzehnten erleichtert. Nochmals erleichtert wird er durch moderne KI-Werkzeuge, welche diese Daten zusammensuchen - wie Suchmaschinen.
Eine US-Sicherheitsfirma, die damit Geld verdient, anderen Angst zu machen und exakt jene Angst den eigenen bezahlenden Kunden dann für horrende Beratungsgebühren wieder zu nehmen, behauptete im Februar, dass die Anzahl der Fälschungen bei Gesichtern zugenommen hätte. Das hätte wohl jeder Laie auch vermutet. Denn der Identitätsbetrug nimm seit Jahrzehnten zu. Aber die angeblich wissenschaftlich präzise Angabe von +704% beeindruckt.
Letzteres ist selbstredend in jeder Beziehung Unsinn: Es werden z.B. nicht einmal der untersuchte Ort respektive die Region genannt (angeblich global) oder die Art der Veränderungen genau definiert. Diese US-Firma hat überhaupt keinen Zugang zu vielen Staaten wie China, Russland und zahlreichen weiteren Staaten, welche generell nicht mit derartigen Firmen irgendwelche Polizeidaten teilen. Auch die EU darf daran aufgrund der DS-GVO überhaupt nicht teilnehmen oder Daten liefern. Und kaum eine Firma gibt offen zu, Opfer eines derartigen Angriffes geworden zu sein. Sieht man sich die Kundenliste jener IT-Sicherheitsfirma an, dann wird auch sehr schnell klar, wie klein deren Reichweite und somit Untersuchungsbasis ist.
Typisch für US-Firmen wird der 'Angreifer' auf der Weltbedrohungskarte in Russland platziert. Trauriger Weise findet Identitätsbetrug eher im Westen und von westlichen Personen statt. Denn dazu gehören u.a. profundeste Sprach- und Landeskenntnisse. Ansonsten schreibt Ihnen jemand in Europa oder Deutschland wieder einmal einen angeblich deutschen Strafbefehl mit einer US-Urkunde oder zumindest US-Dienstsiegel der angeblich lokalen Staatsanwaltschaft. Oder es finden sich die typischen Sprachfehler, die nur jemandem auffallen, der hier in jüngster Zeit jahrelang lebte.
Als Quellen werden sowie nur eigene Untersuchungen in Fußnoten angegeben, die lächerlich sind und auf Schätzungen beruhen, wie: '95% aller Identitätsfälschungen bei Banken werden nicht erkannt'.
Hinzu kommt ein beklagenswerter Umstand jener IT-Sicherheitsfirma, die nicht einmal die in das Zwangsformular eingegebenen Personen-Daten auf Korrektheit überprüft. Da kann man jeden Unsinn oder die Daten von Dritten eintragen, um an den Download des Dokumentes zu gelangen. D.h. die Firma, welche Sie angeblich über Identity Fraud / Indentitätsdiebstahl beraten will, beherrscht das selbst nicht einmal.
Das PDF ist eine richtige Angst-Broschüre, nach deren Lektüre kein Mensch mehr ruhig schlafen kann. Es sei denn, man bezahlt viel Geld an jene IT-Sicherheitsfirma.
+704% Zunahme im zweiten Halbjahr 2023 gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 bei Gesichts-Austauschverfahren. Einfügeangriffe nahmen um +255% zu und Emulatoren um +353%. Aber die Basis wird nicht genannt, sondern pauschal als eigene Voruntersuchungen zum vorherigen Zeitraum (welcher?) angegeben.
Jedoch widersprechen Detailangaben diesen Behauptungen: Wenn z.B. - in beiden Vergleichs-Zeiträumen - jeden Monat 50.000-100.000 Angriffe stattfanden, dann ergibt dies logischer Weise minimal im Jahr 12*50.000 also 600.000 und maximal 1.200.000. Der maximale Zuwachs kann somit nur +100% betragen haben. Mehr geht nicht. Aber wer prüft / rechnet dies schon nach.
Je weiter man liest, umso enger wird jedoch das Feld: Es handelt sich um ganz spezielle Angriffe auf Fern-Authentifizierungs-Systeme, die z.B. mit Video eine Person identifizieren wollen: Z.B. Selfie-Kamera (am Smartphone oder Monitor) mit simultaner Aufnahme des Passes und der Person in einem Bild - also gleichzeitig.
Ferner wird wild behauptet: In practice, generative AI and deepfakes are now used interchangeably - Alle Generative KI wären Tiefenfälschungen und würden zum Betrug benutzt. Das kann alleine schon deshalb nicht sein, weil die GenKI-Hersteller von hunderten Milliarden von erzeugten Bildern sprechen - viel mehr als es überhaupt Menschen gibt. Das ist so, als man behaupten würde, alle Fotos mit dedizierten Kameras der letzten 200 Jahre wären nur gefälschte Passfotos gewesen.
Offenbar geht es manchen Fotofachzeitschriften nur noch darum, irgendwelche Negativ-Aspekte gegen KI zu sammeln, um Stimmung dagegen zu machen. So ist das oft bei Opfern, die einer technischen Neuerung chancenlos gegenüberstehen, die sie ersetzen wird.
Wer einmal sehen will, wo moderne frei verfügbare GenKI-Editoren im Februar 2024 bei Fotos (und auch Videos) angekommen waren, kann sich dieses kurze Erklärvideo zu Vergrößerungen / Upscaling ansehen. Da müssen sich klassische Fotografen mit ihrer teuren Ausrüstung sehr anstrengen, um auch nur gleichgute Fotos zu erstellen. - P.S.: Damit kann man auch alte eigene Fotos aufwerten - sogar seine alten Schwarz-Weiß-Fotos oder gescannte Dias.
Mitte Februar stellte Polarr seine Beta-Version vor:
Bei 'Polarr Next' handelt sich um eine neue KI-Foto-Software zur Bildbearbeitung, die nur noch online im Internet als sogenannte Web-App in einem Browser verwendbar ist. Das Vorausgesagte traf somit wieder einmal schneller ein.
Imagen AI und Aftershoot boten ähnliche Funktionen, aber im Februar 2024 noch nicht als reine Online-Web-Applikation im Browser.
Die KI-Software lernt anhand Ihrer Eingaben sowie Änderungen und optimiert dann zunehmend selbst automatisch die weiteren Roh-Bilder.
Für Hochzeits-, Event-, Immobilien-, Sport- und Porträt-Fotografen werden (bis zu) 80% Zeitersparnis versprochen. Damit ist auch die Zielgruppe klar umrissen: Berufsfotografen mit regelmäßig sehr vielen Fotos (tausende im Monat), die das Geld von den Kunden für die Aufnahmen erhalten.
Für Amateure, die täglich nur 1 oder 2 Fotos aufnehmen, ist das nicht gedacht. An den wenigen bearbeiteten Bildern kann die Software auch kaum etwas lernen. Wie immer benötigt derzeitige KI-Software sehr viele Eingangsdaten, um sich selbst zu optimieren.
Allerdings dürfte der Preis viele schockieren: Mindestens 60 US-Doller im Monat oder für die unbeschränkte Version 150 US$ je Monat. Das ergibt bei Vorauszahlung 1.559 US$ im Jahr.
Beim üblichen Melkkuhzuschlag in Europa von 30% sind das locker über 2.000 Euro jährlich für die KI-Software, die Ihnen nicht gehört, und die alles im Netz speichert. Dagegen ist Adobe für Photoshop + Lightroom mit weniger als einem Zehntel geradezu billig. Allerdings werden sie auch bald aufschlagen.
Wie vorausgesagt, wird die Bildbearbeitung online mit KI sehr teuer. Bei dem Preis werden sich das sogar Berufsfotografen vermutlich zweimal überlegen.
Alternativ gibt es ein Angebot, bei dem man je Foto einzeln 5 Cent bezahlen muss. Das klingt preiswert, ist jedoch für Vielfotografierer noch teurer als jedes Abonnement. Damit sind wir bei den (ebenfalls vorausgesagten) früher bekannten 'Abzügen' aus dem analogen Fotolabor.
Willkommen in der KI-Software-Abzock-Gegenwart.
Ziemlich unkritische Jubel-Presse mit ein paar Erklärfotos und einem (Werbe-)Video dazu.
Wer es einmal austesten will, kann 2.000 Exporte kostenlos durchführen, sofern er sich dort registriert und den Browser Google Chrome verwendet. Andere Browser funktionierten im Februar noch nicht, genauso wenig wie Nikons .NEF-RAW-Dateien.
Wie wichtig Rohdaten (Fotos und Videos) für das Training der GenKI-Editoren (Machine Learning) wurden, zeigte sich an Amazon, das im Februar seinen Kunden 20 US$ anbot, damit man den nun unbegrenzten Speicher in der Cloud intensiver nutzt. Die AGB erlauben auch Amazon die Nutzung jener Daten.
Stability AI stellte im Februar Stable Cascade vor - ein neues dreistufiges Image Model. 'Modelle' bezeichnen neue Programmier-Strukturen etc., um etwas zu erzeugen. - Wichtig ist an dieser Nachricht, dass die Firmen nicht nur ihre alten GenKI-Modelle ständig weiter im Detail verbessern, sondern laufend neue noch optimiertere KI-Modelle entwickeln.
Mitte Februar stellte OpenAI seine neue GenVideo-Software Sora vor:
Sie kann an einem Prompt / Zeileneditor eingegebenen Text in einem Film umwandeln (text-to-video artificial intelligence software). Das gelang immerhin bereits mit komplizierten Bewegungen wie fliegenden Schwärmen.
Wie bedeutend Sora (als KI-Entwicklungsschritt bei Video) war, zeigte sich wenige Tage später, als der Filmproduzent und Film-Studio-Besitzer Tyler Perry seine geplante 800 Mio. US-Dollar-Investition in den Ausbau seines Filmstudios stoppte. - Im Gegensatz zu dumm daherredenden Influencern und Forenmitgliedern erkennen Milliardäre genau, wann es Zeit wird, ein sinkendes Schiff zu verlassen. - P.S.: Jener Filmproduzent setzte laut eigenen Aussagen seit Jahren bereits KI in seinen Filmen ein, um Zeit und Geld zu sparen.
Kurz darauf stellte die viel kleinere Video-KI-Firma Pika die neue Funktion Lip Sync vor. Dabei bewegen sich die Lippen und Gesichtszüge zum per Text eingegebenen englischen und französischen Text oder zu hochgeladenen Tondateien ziemlich korrekt. Für reine Porträts (nur Gesichtsaufnahmen / Köpfe) gab es bereits Vergleichbares. Aber Pika kann komplette Charaktere mit ganzem Körper und sonstigen Bewegungen dazu erzeugen.
Bereits Ende Februar waren fast alle zu Jahresbeginn bemachten Vorhersagen für KI-Video im Jahr 2024 erreicht und teilweise übertroffen. KI-Neuerungen für Video kamen weltweit fast täglich heraus.
Wie sehr weltweit der KI-Markt boomte, zeigte sich vor allem an manchen Aktienwerten und Gewinnen von KI-Firmen wie Nvidia: ständig steigende Umsätze, Gewinne, Aktienkurse etc. Nvidia stellt z.B. die Hardware für KI-Rechner her.
Noch eine politische Randbemerkung dazu: Alle relevanten KI-Aktiengesellschaften liegen in den USA und unterstützen beide politische Parteien mit ungeheuren Wahlkampfspenden. Die USA werden somit niemals ihre eigene KI ernsthaft beschränken.
Wie drastisch KI den Produktfotobereich bereits revolutionierte, erkannte man am erneuten Engagement der Investoren u.a. bei der Produkt-Plattform Photoroom. Dort investierten die Capital-Venture-Investoren aufgrund der bereits großen Erfolge und der positiven Zukunftsaussichten nochmals zweistellige Millionenbeträge in der B-Runde. - Das wird sich sehr negativ für alle Produktfotografen auswirken.
CIPA Januar-Zahlen
Bitte beachten Sie, dass die CIPA die Monatsergebnisse immer mit ca. 2 Monaten Verspätung publiziert. Somit kann ich erst im März die Januar-Zahlen besprechen.
Am 01. März 2024 publizierte die CIPA die Zahlen zum Monat Januar sowie die Grafik der Verschiffungen. - Je nach Browser-Einstellungen lädt es diese Dateien sofort auf Ihren PC in den voreingestellten Download-Ordner herunter, statt sie im Browser anzuzeigen:
Januar 2024-Zahlen:
Die Januar-Zahlen waren trotz der schwierigen Wirtschaftslage erstaunlich positiv. Sie lagen in allen Kategorien über den (damals jedoch unerwartet schlechten) Januar-Zahlen des Vorjahres 2023.
Produktion Gesamtzahlen: +49,6% im Vergleich zum Januar 2023.
Produktion Kompakt- und Bridge-Kameras: +7,8% im Vergleich zum Januar 2023. Das werte ich als negativen Schritt in die falsche Richtung. Auch eine monatliche Produktion von fast 125.000 dieser ungeliebten Modelle halte ich für deutlich zu hoch.
Produktion DSRL: +11,3% im Vergleich zum Januar 2023. Dennoch waren diese Zahlen aus meiner Sicht sehr positiv, weil man nun mit nur noch mit rund 66.000 Stück endlich die Überproduktion jener ungeliebten Kameras deutlich reduzierte (-22,9% oder fast 20.000 Stück gegenüber dem direkt davorliegenden Dezember 2023). Allerdings muss man den weiteren Trend abwarten. Es ist noch nicht sicher, dass man die Produktion nun endlich dauerhaft auf vernünftige Zahlen herabgesetzt hat. Da erlebten wir auch in den Vorjahren Überraschungen mit unerwarteten Produktionssteigerungen im Laufe des Jahres.
Produktion spiegellose Kameras: +85,4% im Vergleich zum Januar 2023. Das ist das höchste jemals registrierte Januar-Ergebnis für spiegellose Kameras.
Weltweite Verschiffung Gesamtzahlen: +34,6% im Vergleich zum Januar 2023.
Verschiffung nach Europa: +14,2% im Vergleich zum Januar 2023.
Die +11,2% höheren Produktionszahlen im Vergleich zur Verschiffung im Januar 2024 sind als negativ zu werten, da man die Überproduktion zuerst einmal in die sowieso bereits angefüllten eigenen Zentrallager platzieren musste. - So löst man nicht das noch immer große Problem der vollen Lager.
Im Januar nehmen die Produktionszahlen zum Dezember meist leicht (-3,4% im langjährigen Mittel) ab. Wir hatten aber im Januar 2024 einen hohen Rückgang um -11,2% zum Vormonat Dezember (2023) zu verzeichnen.
Dennoch muss man festhalten, dass die positiven prozentualen Werte darauf beruhen, dass das Januar-Ergebnis (also die Basis für Prozentzahlen) extrem niedrig lag.
Fazit: Das war somit ein insgesamt durchwachsener Start in das Jahr 2023: besser als die unerwartet miserablen Vorjahres-Ergebnisse im Januar 2023, aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Dezember 2023 unter den langjährigen Erwartungen.
Meldungen zur Wirtschaft im März 2024
Allgemeine Wirtschaft:
Die Börsen boomten, während die Weltwirtschaft eher mäßig langsam wuchs, jene in Europa schwächelte und diejenige in Deutschland in vielen Bereichen schlecht lief.
Allerdings sanken die Inflationsraten deutlich. Dennoch lagen vor allem Energiepreise (trotz Rückgängen im letzten Halbjahr) mit +41% weit über den Werten von vor zwei Jahren (vor den Wirtschafts-Sanktionen). Und auch das allgemeine Preisniveau lag um rund 20% höher als vor zwei Jahren. D.h. die Menschen hatten - trotz Lohnerhöhungen - faktisch weniger Geld zur freien Verfügung.
Laut von den gesteuerten Medien gestreuten Wirtschaftsberichten ging es Deutschland Mitte März angeblich wieder gut, weil Microsoft bei Frankfurt investiert. Korrekt ist ebenfalls, dass die Energiepreise für die Industrie etwas sanken. Jedoch darf man Einzelfälle nicht überbewerten, wie Microsoft, das sich eben nahe des europäischen Internet-Hubs bei Frankfurt platziert, wenn es in der EU schon einen Standort haben muss. Aber vielen kleinen und mittleren vor allem einheimischen Firmen ging es noch lange nicht gut. Und das lag ganz gewiss nicht nur am schwächelnden Export aufgrund der mäßig guten Weltwirtschaft. Dass z.B. 10% der Gastronomie 2023 aufgeben musste, hat nichts mit dem Export zu tun, sondern mit rein binnenwirtschaftlichen Faktoren. Vor allem scheint eine Grundannahme nicht mehr zuzutreffen: Angeblich würden die Deutschen immer Geld für Essen und Trinken in der Gastronomie ausgeben - auch in harten Zeiten. Somit mussten die Zeiten für Viele sehr schlecht geworden sein. - Dass in Europa aber besonders in Deutschland, der Einzelhandel litt, lag auch am Einbruch des Binnen-Konsumverhaltens. Daran trug jedoch die Regierung zumindest eine Mitschuld.
Fazit: Ende des ersten Quartals (im März) zeichnete sich ganz langsam eine leichte Besserung ab. Es wird ökonomisch vermutlich dank des klimatisch milden Winters und des beginnenden Frühlings 2024 nicht ganz so schlimm kommen, wie die Pessimisten vermuten. Aber von Aufschwung für viele kleinere sowie mittlere Firmen und damit den wichtigen deutschen Mittelstand mit seinen vielen Beschäftigten war man noch weit entfernt.
Während die Börsen fast täglich neue Höchststände erreichten, verringerten Ende März die Wirtschaftsinstitute ihre Jahresgesamtprognose auf nur noch 0,1% Wachstum für Deutschland, und große Teile der Konsumenten in Deutschland gingen in das Angstsparen über. Kaufzurückhaltung war eine höfliche Umschreibung für den schwächelnden Konsum. Erst in der zweiten Jahreshälfte erhoffen sich manche Analytiker eine Besserung der Konsumlaune.
Spezifische Meldungen zur Fotowirtschaft im März:
Abweichend von der oben analysierten positiven US-Wirtschaftsanalyse für Selbständige (auch Foto- und Videografen) sah eine Untersuchung von Insider-Monkey die weltweite Situation differenzierter:
Anhand grober (bereits aus den Vorjahren von Unternehmensberatungsgesellschaften stammenden) Annahmen zum Wachstum im gesamten Foto- und Video-Bereich (auch Smartphones und KI) prognostiziert man insgesamt zwar ein Wachstum des Gesamtmarktes, aber bei gleichzeitiger personeller Übersättigung.
Wenn man somit den Bilder-Markt ('Photography Services') weltweit betrachtet, werden die gesamten Umsätze dort (prognostiziert) bis 2028 zunehmen. Aber in dem sowieso übersättigten Markt werden noch mehr bisherige Arbeitslose tätig werden und sich die Einnahmen streitig machen.
Die Stundenlöhne lagen in zahlreichen Ländern sowieso bereits auf einem kaum tragfähigen Niveau (in China Anfang 2024 zwischen 13 Cent bis 13 Euro die Stunde). - Weltweit waren viele Fotografen unterbewertet und unterbezahlt.
Verschlimmert wird die Lage der Fotografen, dadurch dass immer mehr Menschen (Kunden) die Fotografie als einen einfachen Service sehen und folglich immer schlechter bezahlen.
Zudem führen die Inflation und Verarmung weiter Bevölkerungsgruppen dazu, dass sie dafür sowieso weniger Geld ausgeben können. Sie verzichten deshalb oft bewusst auf hochwertige Qualität.
Gemäß der Analyse sollen in den 15 betrachteten westlichen Industrie-Ländern die durchschnittlichen Jahreseinkommen der Fotografen zwischen rund 50.000 und 92.000 US-Dollar liegen. Aber es wird noch nicht einmal klar, ob dies brutto oder netto (Gewinn nach Abzug aller Steuern etc.) oder eventuell sogar nur der Umsatz ist.
Das in den Rahmenbedingungen der Foto-Wirtschaft bereits angesprochene Thema der Fotografierverbote nahm weltweit zu und wurde vor allem immer aggressiver vorgetragen: So wollte nun die japanische Stadt Kyoto das Fotografieren von Geishas durch Touristen verbieten. Nicht nur wurden alle Touristen als 'Geisha-Paparazzi' denunziert, sondern mit Geldtrafen von ca. 60 Euro belegt. Ab April 2024 wollte man als weitere Gegenmaßnahme ganze Straßenzüge für Fotografen (= Touristen) sperren.
Nachdem ich ketzerische Kommentare zur CP+ verfasste, sahen sich auch führende Fachmagazine gezwungen, etwas zu publizieren. Hier die 10 Kameras, welche alle erwarteten, aber nicht vorgestellt wurden. - Das liegt derzeit an den nicht respektive zumindest nicht in ausreichenden Stückzahlen verfügbaren neuen Sensoren.
Canon gab im Februar wieder einmal bekannt, dass man intern darüber diskutiere, auch Drittherstellern den Zugang mit deren Objektiven zum RF-Bajonett zu genehmigen. Bisher war das alles allerdings immer heiße Marketing-Luft. Man gab in jenem Interview auch ganz offen zu, dass Canons Geschäftsstrategie gegen jede Kooperation mit Drittherstellern ausgerichtet ist.
Wie bereits mehrfach erwähnt strebten immer mehr kleine chinesische optische Firmen in den Bereich Objektive. Allerdings ist der Markt hart umkämpft. Deshalb musste die Firma Vazen 2024 nach nur 5 Jahren wieder aufgeben. Sie stellte durchaus hochwertige spezielle anamorphische Video-Objektive her. Obwohl man diese Objektive für mehrere Bajonette und Sensorgrößen anbot, war der Nischen-Markt zu klein. Immerhin verabschiedete man sich höflich von den Kunden. Viele andere Firmen im Bereich der Kameraindustrie verschwinden wortlos. Andere Firmen welche als Unternehmen weiterbestehen, stellen ihre Kamera-Produkte ein, ohne jemals etwas offiziell darüber mitzuteilen.
Anfang März gab Nikon bekannt, dass es die Firma RED übernimmt:
Aufmerksame Leser erinnern sich noch an den Rechtstreit zwischen (der als streitsüchtig bekannten Firma) RED und Nikon wegen des Patentmissbrauches beim komprimierten RAW der Nikon Z9. Siehe hierzu die Details 2022 Klage und 2023 Einstellung des Verfahrens. Bereits damals blieb unklar, warum man sich so plötzlich und für US-Verhältnisse friedlich geeinigt hatte.
Diese komplette Firmenübernahme erklärt nachträglich vieles.
RED stellte seit 2005 hochwertige Video-Kameras für den Berufsbereich her. - Dieser Bereich fehlte bisher bei Nikon.
Vor allem besitzt RED einen erheblichen Marktanteil in den USA z.B. in Hollywood- und Fernseh-Produktionen sowie insbesondere im Berufsbereich wichtigen Verleih von Video-Kameras. Deshalb scheint dieser Aufkauf für Nikon durchaus strategisch gesehen ökonomisch sinnvoll zu sein.
Der Aufkauf war rechtlich einfach, da es sich bei RED um eine LLC handelt - eine Rechtsform, welche erst seit einigen Jahrzehnten eine in den USA erlaubte steuerrechtlich begünstigte Personengesellschaft darstellt, aber haftungsrechtlich eine Kapitalgesellschaft mit beschränkter Haftung Firma ist / war. Somit musste man u.a. nur mit einem Eigentümer sowie dem (beteiligten) Firmen-Präsidenten verhandeln und hatte auch keine Börsenaufsicht respektive sonstigen rechtlichen Einschränkungen etc. zu beachten. Das beschleunigte den Verhandlungsprozess.
Einschränkend gilt jedoch, dass bei einem eventuellen Kaufpreis von über 223 Millionen US-Dollar dennoch (pro forma) eine Kontrolle durchlaufen werden muss (Hart-Scott-Rodino Antitrust Improvements Act).
Ferner wurde bekannt, dass die Filmstudios von RED als selbständige Firma ausgegliedert seien und nicht zum Übernahmepaket gehörten.
Allerdings legte dieser Verkauf auch Schwächen offen: RED in Kalifornien mit 220 Mitarbeitern ist alleine zu klein und finanziell zu schwach, um selbständig zu überleben, insbesondere, weil es von unten massiv von den früher reinen Foto-Kamera-Herstellern bedroht wird, welche heute hoch- bis höchst-wertige Video-Kameras herstellen, die nur noch Laien als sogenannte 'Hybrid-Kameras' bezeichnen. Überdies scheiterte RED mit seinem seit ca. 10 Jahren betriebenen Versuch, eigene hochwertige Objektive für den Kino-Betrieb herzustellen. Zudem verlor es in den letzten Jahren kamera-technisch den Anschluss zu Arri - einem anderen Video-Anbieter.
Aber auch Nikon ist zu klein, um diesen Berufsbereich nebenbei aufbauen zu können und vor allem in den USA einen relevanten Marktanteil zu erkämpfen. - Vergessen werden darf nie, dass japanische Firmen die USA als Hauptmarkt betrachten. Europa hat man abgeschrieben und zieht sich deshalb von dort (wie aus anderen Weltregionen) zurück.
Über den (hohen) Kaufpreis wurde nichts bekannt. Aber Nikon ist bekannt dafür, dass es sehr hohe Preise bereit ist zu bezahlen, um als viel zu spät gekommene Firma sich in neue Bereiche teuer einzukaufen. Das gehört zu Nikons derzeitiger Diversifizierungsstrategie. - Im Mai 2024 musste Nikon im Quartalsbericht einen erstaunlich niedrigen Kaufpreis publizieren.
Taktisch klug war der Schlag auch gegen Canon. Denn Canon besitzt Verträge mit RED zur Nutzung des RF-Bajonetts (und somit den neuen Objektiven von Canon), wofür Canon Zugang zu Patenten (u.a. RAW-Video) bei RED erhielt. Da wird man Canon bald beides aufkündigen und neu verhandeln. Aber in der Zwischenzeit erhält Nikon direkten Zugang zu allen technischen Details am RF-Bajonett des Konkurrenten.
Die Zielrichtung hin zu teuren Video-Kameras dürfte mit dem Kauf der Firma RED nun hoffentlich jedem klar geworden sein. Auch Nikon sieht seine Zukunft nicht mehr bei 'armen' Fotografen.
Zwar jubelte die Fachpresse darüber. Aber das ist unberechtigt. Denn für Amateure und kleine Videofirmen hat dies nur Nachteile. Nikon wird zukünftig - wie alle anderen Firmen mit eigenen großen Berufs-Video-Kameras - diesen sehr lukrativen Bereich schützen und kaum mehr deren Technik billig in Amateur-/Hybrid-Kameras anbieten. Mit anderen Worten: Hybrid-Kameras bei Nikon werden zukünftig ebenfalls künstlich beschränkt werden.
Hinzu kommt, dass Nikon nun eine sogenannte Brücken-Video-Kamera zwischen der Z9 und der untersten Komodo von RED entwickeln muss. Ein weiterer Schritt weg von der Fotografie.
Schließlich werden eigene Video-Objektive konzipiert, entwickelt und konstruiert werden müssen. Auch das wird Ressourcen vom Bereich Fotografie abziehen.
Letztendlich werden die Bilanzzahlen des Imagings dadurch noch weiter verwässert. Sobald die Firma RED bilanztechnisch in den Nikon-Konzern integriert ist, werden die dedizierten Fotokameras (wie bei den anderen Herstellern) kaum mehr einzeln analysierbar.
Ganz anders hingegen die wenige Tage später nachgereichte Lobhudelei von PetaPixel, welche allen Ernstes behauptet, Nikon hätte es angeblich überhaupt nicht nötig gehabt, sich zu diversifizieren und RED zu kaufen. Warum hat das japanische Management dann diesen extrem teuren Kauf befürwortet?
Zum Verständnis: Jim Jannard, der Besitzer von RED, ist einer der härtesten, erfolgreichsten und reichsten Geschäftsmänner der Welt. U.a. baute er Oakley Sonnenbrillen auf, die er zum Schluss für 2,1 Milliarden Dollar verkaufte. Dieser Mann denkt nur an seinen Profit.
Und warum diversifizierte Nikon seit Jahren krampfhaft in alle Bereiche? Solche Artikel belegen nur den mangelnden Sachverstand jener angeblichen Foto-/Video-Fachzeitschrift bei ökonomischen Fragen.
Ein ernsthaftes Problem ist Nikons Controlling. Dieses besteht vor allem im operativen Tagesgeschäft aus 'Erbsenzählern', welche in dem unfassbaren Korruptionssumpf der Film-, Kino- und Fernsehwelt Probleme mit ihrer Korrektheit und den Details haben werden. Dort wird mangels externer Kontrolle in ganz anderen Finanzgrößen gedacht und gehandelt, als sich die meisten Menschen vorstellen können.
Und noch ein rein ökonomisches Detail: Keinesfalls führen alle Fusionen, Aufkäufe etc. zum gewünschten Erfolg. Eine junge, dynamische, kleine US-Firma in einen großen japanischen Konzern zu integrieren und die beiden Produktlinien sauber aufeinander abzustimmen, ist eine anstrengende Aufgabe - für beide Seiten.
Nach wenigen Tagen stellte sich auch heraus, dass die meisten Kunden der Firma RED keineswegs von dem Verkauf erfreut waren. Auch viele Nikon-Videografen waren nicht begeistert, weil die RED-Kameras schlichtweg für Amateure und kleine Videofirmen (viele Influencer) viel zu teuer sind.
Eine weitere Fusion gab es Anfang März in den USA, als die 2006 gegründete größte Verleihfirma Lensrentals den 2007 gegründeten kleineren Konkurrenten BorrowLenses übernahm:
BorrowLenses war bereits 2013 von Firma Shutterfly aufgekauft worden, zeigte jedoch in den letzten Jahre zunehmend Probleme. Mehrfache Übernahmen in wenigen Jahren deuten immer auf Fehlentscheidungen des Managements hin. Hingegen hatte die erfolgreiche Firma Lensrentals bereits 2017 den Konkurrenten LensProToGo übernommen.
Die Konzentration auf ganz wenige Monopolisten schritt somit im Foto- und Video-Bereich weiter voran. Für Fotografen und Videografen ist eine Monopolisierung meist nachteilig, weil sie fast immer mit höheren Preisen und reduziertem Service einhergeht.
Das wurde auch einen Tag später bestätigt, als klar wurde, dass sowohl der alte Standort zur Direktabholung der Firma BorrowLenses in San Carlos (Kalifornien) geschlossen wird, als auch deren Personal entlassen wird. Man will nur die Kunden und das Inventar (Kameras, Objektive etc.). Typisch amerikanisch wird alles binnen weniger Tage 'abgewickelt'.
Dies belegt, wie hart umkämpf und wenig lukrativ der Verleihmarkt inzwischen selbst im klassischen Ausleihland USA war.
Fast alle Kamerahersteller boten weltweit und vor allem in den USA im ersten Quartal z.T. massive Preisnachlässe an. Einerseits ist dies ein Symptom dafür, wie schlecht der Absatz lief. Andererseits ist der Zeitpunkt nicht untypisch, weil die meisten Firmen Ende März ihr Geschäftsjahr beenden und deshalb manchmal (vor allem in bisher nicht so optimal verlaufenden Geschäftsjahren) kurz vor Toresschluss noch einmal auf diese Weise die Bilanzen aufhübschen wollten.
Anfang März stellte Leica seine neue SL3 vor: eine Vollformat-Kamera mit dem Sony-Sensor mit 60 MP und auch sonst ähnlichen Eigenschaften zur Sony A7RV - für allerdings 6.800 Euro. Jedoch wurden einige technische Details verschlechtert gegenüber dem Vorgängermodell (u.a. nur noch 1/200 Sek. X-Sync und schlechteres IBIS von nur noch 5LW). DPReview: Leica SL3 initial review, PetaPixel.
Am 8.März stellte Canon seinen neuen Strategieplan für den Konzern sowie Imaging vor:
Vorsicht: Erwarten Sie von den PDF-Folien nicht zu viel. Strategien klingen immer ziemlich vage.
Beim Gesamtkonzern lauten die Richtungen: Wachstum, Diversifizierung und Transformation.
Beim Imaging wird es etwas deutlicher: Von der reinen Aufnahme (shooting) geht es zunehmend zum Gesamtkonzept: also zusätzlich auch Betrachten, Erfahren, Nutzen / Anwenden (viewing, experiencing, utilizing). Das meint u.a. den Service rund um die Bilder.
Vor allem hob man die zukünftig nochmals verstärkte Ausdehnung im Video-Bereich hervor.
Fakt ist, dass Fotografie nicht mehr erwähnt wird. (Siehe den Kommentar dazu.)
In einem Interview räumte ein Mitarbeiter bei Leica ein, dass es relativ schwierig ist, Kameras mit L-Bajonett (L-Mount) zu verkaufen. Im Vergleich zu Pansonics Modellen sind Leica-Kameras teurer und nicht selten technisch sogar unterlegen. Unerwähnt bleibt jedoch, dass Leica ein Vermögen an den Lizenzrechten und Patenten des Bajonetts verdient.
Im März gingen die meisten Weihnachts-Rabatt-Aktionen nahtlos in die Oster-/Frühlings-Rabattaktionen über. Dabei gab es Preisreduktionen bis zu 20%. Für die Fotografen und Videografen hatte dies Vorte4ile. Aber quasi Dauerrabatte waren für die Hersteller nachteilig und zeugten von Absatzproblemen.
Ende März räumten selbst Fachmagazine ein, dass es noch nie so lange Dauerrabatte gegeben hat.
Die Firma Spotify, welche bisher eher Musik, Podcasts und Audiobücher anbot, dehnte mit dem 4. Segment Online-Kurse sich - als Experiment zumindest in England - auch auf Video- und Fotokurse aus. Einerseits ist dies positiv zu werten, da sich so der potentielle Teilnehmerkreis für beide Gebiete erhöhen könnte. Andererseits richten sich die Angebote oft deutlich an Smartphone-Nutzer. Und der - nach zwei Freikursen - geringe Preis von unter 50 Pfund wird den Druck auf andere Foto- und Video-Kurse weiter erhöhen. Jener Schulungsbereich litt im Sektor Foto und Video bereits seit Jahren.
Mit jeweils 19.240 * 12.840 Pixeln sind sie theoretisch sogar für 16K-Video geeignet.
Die (derzeit) angegebene maximale Bildrate des Sensors von 5-12 Bildern je Sekunde bei 12-16 Bit-Farbtiefe sowie der Rolling Shutter sprechen jedoch eher für die Fotografie.
Ferner wird er zuerst für die Industrie angeboten. Jedoch ist dies der nicht selten erste (lukrative) Schritt, bevor man solche Sensoren später in klassische Kameras einbaut. Jedoch gibt es keine Garantie dafür und auch keine zeitliche Aussage hierzu.
Auf jeden Fall geht somit das Rennen hin zu noch mehr Mega-Pixeln weiter.
Ende März wurde bekannt, dass das junge (erst 2013 gegründete) australische Unternehmen Canva, welches Online-Software anbietet, die 37 Jahre alte Software-Firma Affinity aufkaufte, welche einen ernstzunehmenden Konkurrenten (Photo 2) gegen die Fotosoftware Photoshop herstellte und vor allem als Einmallizenz vertrieb. Daneben passten auch die Video-Schnitt-Software und andere Canva bisher fehlende Programme in deren Gesamtportfolio. Damit schritt der Konzentrationsprozess weiter voran. Die angeblich über 170 Mio. monatlichen Online-Nutzer von Canva werden um ca. 3 Mio. Offline-Nutzer von Affinity erweitert. Details blieben wie fast immer geheim. Dennoch soll der Kaufpreis mehrere hundert Mio. britische Pfund betragen haben (laut anderen Quellen ca. 380 Mio. US-Dollar). Aber offenbar zählte inzwischen nur noch die Firmengröße, um gegen Adobe zu überleben. Bisher hatten monopolartige Strukturen - u.a. der damit einhergehende Rückgang der Auswahlmöglichkeiten - jedoch meist Nachteile für die Anwender.
Die jahrelange komplette Vernachlässigung vieler Kameras durch Sony - sogar der teuersten Modelle - führte zu weltweiten Protesten.
Immer wieder gelobte Sony Besserung. Jetzt soll endlich etwas nachgeliefert werden. Für die A9III jedoch erst nach April.
Viele dieser sogenannten großen Firmware-Updates (großspurige #.00-Versionen) werden die Anwender jedoch enttäuschen, da sie nur 4 Kameramodelle betreffen (A7SIII, A1, A7IV, A9III), oft nur wenig und dann auch nur unvollständig oder eingeschränkt nachgeliefert wird.
Ganz besonders betrifft es die C2PA-Funktion der sogenannten Content Authenticity Initiative - CAI. Diese wird zuerst nur ganz wenigen Presseagenturen als Zusatzlizenz freigeschaltet. Dann folgen zu einem späteren Zeitpunkt weitere Presseagenturen. Aber von Privatnutzern oder den Preisen für sie steht nichts geschrieben. Dies belegt die von Insidern bemängelten weitgehenden Probleme damit und auch die Sicherheitslücken.
Wie wenig das gelieferte Update bot, zeigte sich am Beispiel der extrem hochwertigen (und teuren) Video-Kamera A7SIII, welche noch nicht einmal einstellbare / in die Kamera hochladbare LUTs erhielt. Lookup Tables sind eine Art Filter oder auch Preset genannt, welche bereits das farbliche Endergebnis im Sucher anzeigen. Deshalb starteten frustrierte Sony-Kunden Ende März eine Petition. Da Sony diese LUTs selbst bei Einsteiger-Kameras wie ZV-E1 und A7CII bereits anbot, gab es keine technischen Hürden.
Aber Sonys Firmware-Update war immerhin hochwertiger als das seit mindestens einem Jahr hoch bewertete und von fast allen Anwendern sehnlichst erwartete Firmware-Update 2.0 für die Canon R5 von Mitte März 2024. Das waren nur lächerliche Fehlerkorrekturen, statt der versprochenen Modernisierung aller Details. Für dieses Modell wird vermutlich auch nichts mehr nachkommen, da Canon Version 2.0 in den USA als Endversion deklarierte.
Ende März publizierte Pentax noch zwei neue Kamera-Modelle GR III HDF und GR IIIx HDF. Das klang beeindruckend, waren jedoch nur die alten Modelle der Kompaktkamera, die mit Künstlicher Intelligenz - einem elektronischen ND-Filter für helle Bildteile - lieferten. Das hätte man auch als kostenloses Firmware-Update liefern können. Aber 'knallhart kalkulierte' 1.149,99 Euro nimmt jeder Kamerahersteller für eine KI-App, die bei jedem Smartphone bereits kostenlos enthalten ist, gerne von den reichen Fotografen, die noch immer eine jedem modernen Smartphone unterlegene Kompaktkamera mit nur einer fest verbauten Brennweite wollen. Vor allem in Japan und den USA soll die Nachfrage danach groß sein.
Ende März brachte die Firma Lomography eine neue Kamera Lomomatic 110 für die Anhänger der schlechten Fotos heraus. Die erstaunlich stetige Nachfrage seit Jahrzehnten widerlegt die Behauptung der großen Kamerahersteller, dass alle Menschen nach hoher Bildqualität streben würden. Lomography bietet in etwa die lausige Bildqualität der 1970er Jahre - weit unter jedem schlechten Smartphone.
Künstliche Intelligenz im März:
Anfang März stellte die Firma Prophesee ihre KI-Verwacklungs-Software MetaVision vor, welche besonders für Smartphones gedacht ist. Die KI kann Bewegungen insgesamt analysieren und dadurch sowie nach der Aufnahme diese optimieren. Damit wird die Bildqualität der Smartphones weiter erhöht. Das hat langfristig negative Auswirkungen auf die dedizierten Kameras. Kurzfristig wird die Umsetzung noch durch den derzeit erforderlichem eigenen (neuronalen) Chip beschränkt. Sobald die Software jedoch auf allen Smartphone-Chips lauffähig ist, handelt es sich nur noch um eine installierbare App.
Im März wurde eine Ende 2023 als Online-Befragung in Großbritannien durchgeführte Studie zur Fotografie von Lebensmitteln (Food-Photography) publiziert: Einerseits lieferte diese Studie mit drei Experimenten (Stufen) ein sehr vielfältig interpretierbares Ergebnisspektrum. Andererseits waren manche Ergebnisse zumindest erstaunlich, da KI-Fotos keineswegs immer negativ wirkten. So erkannten zwar viele Probanden in der ersten Stufe des Experimentes (vor allem) die extrem bearbeiteten Fotos, aber dennoch gefielen vielen Probanden in der nächsten Stufe des Experimentes die KI-Fotos 'besser'. Erst, wenn man den Probanden in der dritten Stufe mitteilte, dass es sich um KI-Fotos handelt, wurde die (vorher) positive Bewertung (nachträglich) herabgesetzt. Deshalb lässt das Ergebnis eher Rückschlüsse auf die Psychologie der Menschen zu als auf die KI. - Für die Lebensmittelfotografen ist das Ergebnis eher negativ, denn KI erzeugte somit bereits 'ansprechendere' Fotos als echte Menschen / Fotografen. Diese KI-Technologie wird im Lebensmittelbereich bereits seit 2023 verwendet. Allerdings muss man erwähnen, dass man im Lebensmittelbereich bei Fotos schon seit Jahrzehnten massiv fälschte und 'aufhübschte', weil echte Lebensmittel als unbehandelte Naturprodukte sehr schwer zu fotografieren sind und zudem unbehandelt kaum die gewünschte Wirkung beim Betrachter erzielen.
Im März wurde immer deutlicher, dass StabilityAI (Hersteller der Gen-KI-Software Stable Diffusion) in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Mehrere Chefprogrammierer hatten gekündigt und Partnerfirmen beklagten einen Zahlungsrückstand.
Dies ist bei revolutionären Neuentwicklungen durchaus typisch: Angesichts des heute unglaublichen Geldbedarfes für (Gen-)KI und vor allem AGI wird sich die Spreu vom Weizen trennen. D.h. es werden noch weitere Firmen ausscheiden.
Das bedeutet jedoch auf keinen Fall, dass damit KI oder AGI sterben würde. Es gibt noch immer viele reiche Konzerne und vor allem Staaten, welche es bedingungslos vorantreiben.
Ganz im Gegenteil wird nun ersichtlich, dass die finanziellen Einstiegshürden für die zu spät gekommenen Nachfolger und Imitatoren extrem hoch werden. Das betrifft vor allem Europa und Deutschland, wo Risikokapital sowieso knapp ist und nur zögerlich vergeben wird. Hinzu kommen hier durch die neue EU-KI-Verordnung sogar noch zeitraubende Prüfverfahren (durch fanatische KI-Gegner) vorab, die jeden Investor endgültig abschrecken.
Dass es in diesem Fall sogar deutsche Programmierer und Forscher waren, welche schon früher ihre Ideen nur in England bei StabilityAI umsetzen durften, sollte jeden warnen. Dank Kontrolle der gesamten KI-Umsetzung respektive deren systematische Unterdrückung durch grüne Fanatiker dank der von ihnen selbst über die EU erzwungene KI-Verordnung wird seit 2024 noch weniger hier entwickelt werden.
Im März wurde ein Horror-Film dafür kritisiert, dass er - trotz mancher Absprachen und Vereinbarungen (u.a. mit den Schauspielergewerkschaften) dennoch KI verwendete. Sobald eine Technologie entwickelt wurde, lässt sich deren Einsatz nur noch selten verhindern.
Ende März erregte ein Video Aufsehen, das aus dem Bild einer real existierenden Frau ein GenKI-Film erzeugte, den viele Zuschauer nicht mehr als solchen erkannten. Eine GenKI-Software-Firme, welche derartigen User Generated Content (UGC - durch einen Anwender selbst erzeugten Inhalt) bereits anbietet, ist Arcads.AI. Vor allem war dies die erste Version jener GenKI-Video-Software. Das wird bereits 2024 rasend schnell weiterentwickelt werden.
Während die Grünen in Europa und vor allem in Deutschland die KI massiv behindern, wird in den USA KI sogar von den Regierungsbehörden verwendet. Dazu erließ die Vize-Präsidentin am 28. März eine weitere Erklärung (EXECUTIVE OFFICE OF THE PRESIDENT), welche (vage) Rahmenbedingungen (Anforderungen und Empfehlungen) vorgibt. So macht man es im freien Ausland: mit gutem Beispiel vorangehen, statt pauschal alles für Firmen und Privatpersonen zu verbieten, aber dafür den eigenen Sicherheitsbehörden zur Überwachung der eigenen Bevölkerung freie Hand zu geben.
Wie Wohlhabende und Reiche das Kaufverhalten verändern
Reiche und wohlhabende Menschen in der Fotografie gab es immer. Vor allem in der Anfangszeit im 19. Jahrhundert waren es insbesondere jene Adligen und aus dem oberen Bürgertum stammenden Personen, welche Fotografie als Hobby betreiben konnten. Die Berufsfotografen waren meist auch bereits wohlhabend, bevor sie sich damals einem derart teuren Beruf (Ausrüstung und Fotostudio) widmen konnten, erhielten (hoffentlich) die Ausgaben allerdings durch Einnahmen der bezahlenden Kunden mehr als ersetzt.
Mit steigendem Einkommen der Weltbevölkerung und gleichzeitig sinkenden Kamerapreisen (vor allem seit Kodak Ende des 19. Jahrhunderts seine Kamera für fast Jedermann vorstellte) wuchs die Zielgruppe stetig an. Dies geschah vor allem in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und nochmals drastisch gesteigert durch die Digitalisierung ab ca. 1995, welche neben der technischen Vereinfachung der Bedienung auch eine Preisreduktion durch Massenproduktion mit sich brachte.
Seit ca. 2008 spätestens jedoch 2010 ging es bergab. Ca. 94% Rückgang der Verkäufe deutet auch auf einen Rückgang der Käufer hin.
Das wäre alles eine Banalität, sofern sich alle Käuferschichten gleichmäßig reduziert hätten. Jedoch fielen systematisch vor allem die seit ca. 1995 hinzugekommenen einkommensschwachen Schichten von unten her weg. Zudem waren viele Jugendliche betroffen, welche sich aufgrund explodierender Kosten für Ausbildung und Studium derartigen Luxus nebenher kaum mehr leisten konnten oder wollten.
Früher typische Anschaffungsgründe einer Kamera für viele Menschen, wie besondere Feiern (Volljährigkeit, erstes Auto, erste Wohnung, erster eigener Urlaub, erstes Kind, erster Hausbau, Sportbetätigungen und Geburtstagsfeiern, Erstkommunion etc. des eigenen Kindes) sind heute für viele junge Menschen kein Grund oder Motiv mehr für die Anschaffung einer dedizierten Kamera. Das liegt nicht nur daran, dass Smartphones immer hochwertiger wurden und schon immer einfacher in der Bedienung waren, sondern auch daran, dass die Preise für dedizierte Kameras in Höhen gestiegen sind, welche sie für viele Menschen nicht mehr finanzierbar machen.
Fast in der gesamten westlichen Welt respektive den industrialisierten Staaten kam es in den letzten Jahrzehnten zu soziologischen Veränderungen: einer Ausdünnung und Aufspaltung der für die Fotografie dominierenden - und wichtigen - Mittelschicht. Entweder die Gruppen stiegen finanziell auf in die finanzielle Oberschicht oder sie sanken ab in die Unterschicht. Dies gilt auch, wenn dies in vielen Staaten und von vielen Betroffenen bestritten wird.
Da es sich bei dedizierten Kameras um System-Kameras handelt, muss man immer den Gesamtpreis des Gesamtsystems im Auge behalten, der bis hin zum für die Nachbearbeitung erforderlichen neuen Hochleistungs-PC samt Software viel Geld erfordert.
Hinzu kam der Umstand, dass die Kamerahersteller im spiegellosen Bereich zuerst keine und dann kaum brauchbare preiswerte Modelle unter 1.000 US-Dollar/Euro anboten und heute sogar den gesamten Bereich bis ca. 1.500 US-Dollar/Euro faktisch vernachlässigen. Inzwischen muss man festhalten, sind sogar für unter 2.000 US-Dollar/Euro kaum mehr brauchbare Gesamtkamerasysteme (Kameras mit hochwertigen Objektiven, einer Speicherkarte, Ersatzakku und etwas Einstiegs-Zubehör) als Grundlage der Fotografie erwerbbar, die sich mit Smartphones messen können. Somit wurde die finanzielle Einstiegshürde sehr hoch für viele Menschen: Viele liebäugelten zwar noch immer damit, konnten es sich allerdings schlichtweg nicht mehr leisten. Diejenigen, welche es dennoch wagten, wurden bald durch die ungewohnte 'altmodische' Bedienung sowie fehlenden Kommunikationsmöglichkeiten oft schnell frustriert.
Das alles zusammen führte zu einem - nicht nur in absoluten Zahlen, sondern vor allem prozentual gesehen - viel höheren Anteil der Wohlhabenden und Reichen im Bereich Foto- und Videografie. Diese verhalten sich jedoch anders als der Durchschnittskunde respektive Otto-Normal-Verbraucher.
Hier stand bei vielen schon immer das Prestigedenken im Vordergrund. Insbesondere bei den Aufsteigern drängte es sich schnell in den Vordergrund. So wie man alle ein bis spätestens zwei Jahre ein neues Auto kaufte, so wurde z.T. bereits jährlich mit der neuesten Kamera der Wohlstand dargestellt.
Verstärkt - und gerechtfertigt - wurde dies u.a. durch die sich im spiegellosen Bereich schnell vor allem beim KI-Autofokus gebotenen Verbesserungen kombiniert mit einer immer höherer Serienbildgeschwindigkeit.
Nochmals geradezu überspitzt wurde es durch die Influencer, welche gefühlt jährlich nicht nur die Kamera, sondern sogar das gesamte System / den Hersteller wechselten. Neukauf als ostentative Zurschaustellung des Reichtums und des (vermeintlich) eigenen Fortschrittes im Bereich Foto- und Videografie.
Aufgrund des zunehmend versiegenden Nachwuchses bei dedizierten Kameras kam es auch zu einer extremen Überalterung der noch verbliebenen Anhänger der dedizierten Kameras, welche sich angesichts ihres Alters zunehmend neue Kameras und Ausrüstung einfach einmal gönnten.
Da angesichts fast perfekter Autofokussysteme und über 100 Bildern in der Sekunde der Fortschritt jedoch ausgereizt ist, kamen Randbereiche hinzu, wie schicke Retro-Kameras als Schmuck-Accessoire oder Schaustück für die Vitrine. Man ist so reich, dass man sich eine Zweit- oder Drittkamera als Überfluss leisten kann und dies demonstrativ zeigt.
Das Verhalten ist nicht neu. Bereits Voltaire schrieb und sagte in mehreren Formen: Le superflu, chose très nécessaire. - 'Das Überflüssige ist eine sehr wichtige Sache' (Quelle.)
Korrekt ist, dass dies derzeit den Kameraherstellern hilft und den steilen Abstieg bremst. Das klingt so positiv für die Hersteller, und jene feiern dies auch.
Allerdings führte es zu jenen Tsunami-Effekten: einem extremen Anstieg der Kaufnachfrage bei Neumodellen sofort nach der offiziellen Vorstellung, mit jedoch kurz darauf ebenso steilem Abfall in die Bedeutungslosigkeit. Die meisten der sogenannten neuen 'Nischenprodukte' sind nur im ersten Jahr erfolgreich und werden danach zu Ladenhütern.
Hinzu kommen durch die Spontankäufe auch die schnelle und hohe 'Flutung' der Gebrauchtmärkte nach oft bereits einem Jahr mit den inzwischen 'veralteten' Kameras durch jene unstete Kundschaft. Auch das scheint die Kamerahersteller kaum zu interessieren. Als typische 'Kistenschieber' reicht es ihnen primär, Neuware zu verkaufen.
Man muss jedoch befürchten, dass den Kameraherstellern dieser erhebliche soziale Wandel bisher in seiner ganzen Tragweite noch nicht klar geworden ist.
Diese Kundschaft wurde immer unsteter und unberechenbarer. Sie geben heute bereits rund 2.000 Euro für eine Kompaktkamera (Fujifilm X100VI) aus - für den spontan auftretenden 'kleinen Fotohunger zwischendurch'. Dabei achten sie zudem nicht mehr auf den Hersteller. Die Herstellerbindung respektive Markentreue weicht somit zunehmend bei allen Käufern auf. Das früher Berechenbare schwindet. Der Kameramarkt wird volatil. Diese interne Volatilität kommt zur äußeren durch Politik und Wirtschaft verursachten seit Jahren zunehmenden Unsicherheit hinzu und bildet ein brisantes Gemisch.
Wenn - absolut wie vor allem prozentual - immer mehr wohlhabende und reiche aber ältere Kunden immer mehr und immer schneller Ware kaufen, dann wird mit deren Ausscheiden, sei es mangels Interesse, oder mangels Gesundheit, oder schlichtweg durch Altersheim und Tod das Ende der dedizierten Kameras auch viel schlagartiger eintreten.
Es kommt (bereits rein mathematisch gesehen) jedoch noch schlimmer für die Kamerahersteller:
Wenn früher die vielen ärmeren Fotografen nur alle 6-10 Jahre eine neue Kamera anschafften, und damals die Reichen ca. alle vier Jahre, dann ergab dies einen damals geschätzten Gesamtmarkt vom 5- bis 8-fachen an potentiellen Kunden im Verhältnis zu den Jahresverkäufen. Aber jenes damals so gerne verwendete Verhältnis hat sich heute in zweifacher Hinsicht geändert.
Sofern die Anzahl der Ärmeren ständig weiter abnimmt und die der Reichen absolut wie auch prozentual ansteigt, und diese Reichen zusätzlich nun auch noch beschleunigt - also alle 1-2 Jahre - neu kaufen, dann hat dies massive Auswirkung auf das früher als verlässlich angesehene Verhältnis von verkauften Kameras zur Gesamtzahl der aktiven Fotografen und somit Kunden. Das wiederum gibt den Gesamtmarkt an noch bestehenden Kunden (= Käufern) an.
Wenn wir im Extremfall den Zustand annehmen, dass nur noch die Reichen sich überhaupt Kameras leisten können und es jährlich durchführen, dann entspräche der Gesamtmarkt an Kunden nur noch den jährlich verkauften Kameras. Das wären (gemäß den aktuellen Zahlen) jedoch nur noch ca. 8 Mio.
Deshalb darf man den bisherigen Rückgang der jährlichen Verschiffungen / Verkäufe um -94% zumindest heute nicht mehr mit dem Rückgang der Käufer gleichsetzen. Vermutlich sind somit viel mehr Käufer (Einzelpersonen) ausgeschieden. Angesichts der derzeitigen Zahlen muss man eher von einem Rückgang von 97-98% der Käufer / einzelnen aktiven, noch kaufenden Fotografen seit dem Höhepunkt der Fotowelle 2010 ausgehen.
Deshalb ist die derzeitige Entwicklung, dass immer weniger Aktive immer mehr Produkte in immer kürzeren Abständen kaufen, ökonomisch gefährlich und könnte sich unter Umständen bald negativ auswirken.
Während man in den 2010er Jahren den Wegfall eines ärmeren Kompakt-Kamera- oder APS-C-Kunden der sowieso nur alle 6-10 Jahre eine preiswerte Kamera kaufte, verschmerzen konnte, so wird der Wegfall eines reichen Kunden, der jährlich eine sehr teure Kamera kauft, deutlicher zu spüren sein.
Zudem wird hiermit auch bewiesen, dass das ganze Gerede von der 'Sockelbildung' eine Fata-Morgana sein könnte. Denn die Anzahl der tatsächlich kaufenden Fotografen nahm bisher bereits und nimmt auch weiterhin ab.
Die interessante Frage ist, warum sich die Reichen so verhalten:
Ökonomisch fällt die Antwort leicht: Weil sie es sich leisten können.
Aber das erklärt nicht, warum sie es nun verstärkt tun.
Psychologisch könnte das Phänomen der 'Angstblüte' wie bei Bäumen eine Rolle spielen: Wenn es zu Ende geht, dann strengen sich Bäume auch noch einmal ganz besonders an, indem sie extrem stark blühen. Evtl. bäumen sich zahlreiche Personen nochmals gegen das Sterben auf.
CIPA Februar-Zahlen
Bitte beachten Sie, dass die CIPA die Monatsergebnisse immer mit ca. 2 Monaten Verspätung publiziert. Somit kann ich erst im April die Februar-Zahlen besprechen.
Am 01. April 2024 publizierte die CIPA die Zahlen zum Monat Februar sowie die Grafik der Verschiffungen. - Je nach Browser-Einstellungen lädt es diese Dateien sofort auf Ihren PC in den voreingestellten Download-Ordner herunter, statt sie im Browser anzuzeigen:
Februar 2024-Zahlen:
Die Februar-Zahlen waren trotz der schwierigen Wirtschaftslage erstaunlich positiv. Sie lagen in vielen Kategorien über den (damals jedoch unerwartet schlechten) Februar-Zahlen des Vorjahres 2023.
Produktion Gesamtzahlen: +27,7% im Vergleich zum Februar 2023. Auch im Vergleich zum direkt vorausgehenden Januar 2024 waren es +2,1%.
Produktion Kompakt- und Bridge-Kameras: +11,2% im Vergleich zum Februar 2023. Auch im Vergleich zum direkt vorausgehenden Januar 2024 waren es +11,7%. Das werte ich als negativen Schritt in die falsche Richtung. Eine monatliche Produktion von fast 140.000 dieser technisch den Smartphones unterlegenen Modelle halte ich für deutlich zu hoch.
Produktion DSRL: -18,8% im Vergleich zum Februar 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Januar 2024 waren es +2,3%. Dennoch waren diese Zahlen aus meiner Sicht positiv, weil man nun mit nur noch mit rund 68.000 Stück (im Februar) endlich die Überproduktion jener ungeliebten Kameras in den ersten beiden Monaten des Jahres 2024 zusammengerechnet deutlich reduzierte. Allerdings muss man den weiteren Trend abwarten. Es ist noch nicht sicher, dass man die Produktion nun endlich dauerhaft auf vernünftige Zahlen herabgesetzt hat. Da erlebten wir auch in den Vorjahren Überraschungen mit unerwarteten Produktionssteigerungen im Laufe des Jahres. Und vor allem hatte der Februar weniger Arbeitstage als der Januar. D.h. die Tagesproduktion nahm deutlich stärker zu als die 'nur' +2,3% gegenüber dem Gesamtmonat Januar 2024 andeuten.
Produktion spiegellose Kameras: +52,2% im Vergleich zum Februar 2023. Das ist das höchste jemals registrierte Februar-Ergebnis für spiegellose Kameras. Dennoch nahmen die Produktionszahlen um rund -4.500 Stück oder -1,2% gegenüber dem direkt vorausgehenden Monat Januar 2024 ab. Das dürfte jedoch auf der geringeren Anzahl der Arbeits-/Produktionstage im Februar zurückzuführen sein.
Weltweite Verschiffung Gesamtzahlen: +14,5% im Vergleich zum Februar 2023. Auch im Vergleich zum direkt vorausgehenden Januar 2024 waren es +1,4%.
Verschiffung nach Europa: -12,6% im Vergleich zum Februar 2023. Auch im Vergleich zum direkt vorausgehenden Januar 2024 waren es -2,3%. Das war negativ und zeigte, wie wirtschaftlich abgeschlagen inzwischen Europa war. Letzteres galt besonders im Vergleich zu den USA.
Die +12% höheren Produktionszahlen im Vergleich zur Verschiffung im Februar 2024 sind (nach den bereits +11,2% im Januar) erneut als negativ zu werten, da man die Überproduktion zuerst einmal in die sowieso bereits angefüllten eigenen Zentrallager platzieren musste. - So löst man nicht das noch immer große Problem der vollen Lager.
Im Februar nehmen die Produktionszahlen zum Januar meist leicht (-0,7% im langjährigen Mittel) ab. Denn der Februar ist gewöhnlich der Monat mit der geringsten Jahresproduktion. Wir hatten aber im Februar 2024 ein Wachstum um 2,1% zum direkten Vormonat Januar (2024) zu verzeichnen. Dies belegte die anhaltende Überproduktion.
Trotz der insgesamt hohen Werte 2024 muss man festhalten, dass die positiven prozentualen Werte darauf beruhen, dass das Februar-Ergebnis des Vorjahres 2023 (also die Basis für Prozentzahlen) sehr niedrig lag.
Fazit: Dank tiefer Vergleichsbasis (2023) und Überproduktion waren die Ergebnisse 'optisch' gut. Aber die anhaltenden Rabatt-Aktionen weltweit zeigten, dass sich diese Produktionszahlen (abgesehen von den üblichen Engpässen bei Neuerscheinungen) im ersten Quartal 2024 kaum absetzen ließen.
Bei den Objektiven sah es in den ersten 2 Monaten ebenfalls positiv für die Hersteller aus: +15,8% gegenüber der Produktion des Vergleichszeitraumes 2023, wobei es jedoch bei Vollformat und größeren Sensoren -2,9% gegenüber dem Vorjahreszeitraum waren und bei APS-C und kleineren Sensoren +38,8% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Foto-Wirtschaft - Objektive mit Details und Grafiken. Auch bei den Objektiven nahm die Verschiffung nach Europa im gleichen Zeitraum um -7,4% ab.
Meldungen zur Wirtschaft im April 2024
Allgemeine Wirtschaft:
In Großbritannien stand laut allen Umfragen im Juni ein Regierungswechsel bevor - sofern England nicht noch kurzfristig einen Krieg beginnt. Deshalb wartete die Wirtschaft ab, was die neue Labour-Regierung vorhat. Derartige Unsicherheit wirkt immer dämpfend auf die Wirtschaft.
In China schienen sich erste ökonomische Indikatoren zu erholen und deuteten auf eine langsame Besserung der leidenden Wirtschaft hin. Man sollte jedoch die faktischen Ergebnisse des ersten Halbjahres abwarten. Denn der Westen (vor allem die im Wahlkampf sich befindenden USA) wird seine Sanktionen gegen China weiter verschärfen.
Nachdem die Schweizer Zentralbank ihre Leitzinsen etwas senkte, erwarteten im April viele Spekulanten zumindest in Europa Zinssenkungen. Deshalb boomten viele Börsenkurse weiter - oft völlig losgelöst von der Realwirtschaft.
Passend zum Frühling publizierten erste Branchenfachzeitschriften wieder etwas optimistischere ökonomische Prognosen und Markteinschätzungen.
Während die Propaganda der Grünen weiterhin die Märchen von der gelungenen Energiepolitik erzählte, warnten Mitte April zum ersten Mal Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände gemeinsam vor der unbestreitbaren Gefahr der Deindustrialisierung Deutschlands: Das Produktionsvolumen in der Metall- und Elektroindustrie liege heute etwa 15 Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Krise. Grund dafür sei auch die 'aktuelle Energiepolitik'.
Mitte April senkte auch der IWF seine Wirtschaftsprognosen für Deutschland ab, während es überall sonst bergauf ging: +3,2% in der ganzen Welt und nur +0,2% in Deutschland. Selbst die Prognose für 2025 hat der IWF nochmals um -0,3% auf nun erwartete 1,3% gesenkt. Das liegt alles unter der Inflation und wird somit nicht wirksam.
Ende April schien die Lage um die Analysen der deutschen Wirtschaft zu eskalieren. Während immer mehr Wirtschaftsinstitute warnten - u.a. zuletzt der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) mit einem Minus in der Industrieproduktion um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die Deutsche Bank erwartet sogar ein Produktionsminus von -2,5 Prozent sowie der Bankenverband - machte die den Grünen hörige Presse dies lächerlich. Man verwendete dazu andere Zahlen über angeblich steigende Auftragseingänge (in ganz besonders ausgewählten Teilbereichen) für die ferne Zukunft. Somit hofft man wieder auf ein besseres zweites Halbjahr 2024. Hoffnung ist immer erlaubt. Aber Fakten werden daraus erst in der rückwirkenden Analyse - frühestens zum Jahresende.
Ende April musste man endlich auch zugeben, dass die Märzzahlen des Arbeitsmarktes mäßig waren.
Der negative Trend setzte sich dann mit den Aprilzahlen nicht nur fort, sondern verstärkte sich sogar mit +164.000 Arbeitslosen im Vergleich zum (keineswegs guten) April 2023.
Trotz sehr milden Winters lief es schlechter als im Vorjahr. D.h. immer mehr Firmen stellten weniger Personal ein. Das war der typische Verzögerungseffekt: Subventionen des Staates (u.a. Kurzarbeitergeld), starke Gewerkschaften, strikte Gesetze gegen Entlassungen, relativ arbeitnehmerfreundliche Arbeitgeber (prozentual gesehen hohe Anzahl im Vergleich zum Weltdurchschnitt), viel Hoffnung auf eine sich doch noch bessernde Zukunft etc. ließen zahlreiche Firmen durchhalten oder warten. Aber 2024 war bei vielen die Hoffnung auf Besserung geschwunden. Aufgrund der hohen Energiepreise hatten die meisten Firmen seit der Sanktionspolitik der Grünen (also seit 2 Jahren) massive Standortnachteile in Deutschland und spürten dies auf allen Weltmärkten beim Export. Nicht einmal in der so hochgejubelten und massiv mit Steuergeldern hochgepäppelten Öko-Sparte lief es gut: Kurzarbeit bei Wärmepumpenherstellern war nur ein Symptom dafür. Dass dann auch noch der Konsum lahmte, was immer mehr Geschäfte wie Kaufhäuser spürten, darf auch nicht verwundern, da laut Studien bis zu 2/3 der Deutschen Angst vor der Zukunft hatten respektive sich zumindest Sorgen machten, weil sie die steigenden Lebensmittelpreise und Mietkosten nicht mehr tragen können.
Auch bei den Werbeagenturen und vor allem im Internet war die Wirtschaftsstimmung sehr getrübt. Das hatte auch negative Einflüsse auf die Fotografen und Videografen, da jene Agenturen mangels eigenen Aufträgen ebenfalls weniger nachfragten. Das ließ sich im Übrigen in den ersten vier Monaten auch sehr gut an den öffentlichen Werbeflächen studieren, wo sehr viele (bis zur Hälfte) entweder leer standen (weiß waren) oder mit Eigenwerbung der Besitzer jener Werbeflächen versehen wurden, um Werbung für mehr Werbung zu machen.
Ende April wurden vorab die (nicht endgültigen) Schätz-Zahlen für die Wirtschaft im ersten Quartal publiziert: magere +0,2% Wachstum. - Immerhin keine offizielle Rezession. Aber Vorsicht: Die angeblich nur -0,3 Schrumpfung für das vierte Quartal 2023 mussten nachträglich doch wieder auf -0,5% korrigiert werden. So vertrauenserweckend sind inzwischen Zahlen aus dem Grünen Wirtschaftsministerium sowie davon abhängigen Einheiten.
Nachteilig war jedoch, dass der private Konsum im ersten Quartal weiter zurückging. Angeblich vermeldeten jedoch einige Geschäfte ein Wachstum im Monat März.
Spezifische Meldungen zur Fotowirtschaft im April:
In China debütierte eine weitere optische Firma SG-Image im Februar mit einer manuellen 25mm f/1.8 Festbrennweite für APS-C für nur 40 US-Dollar und im April mit einer sehr lichtstarken manuellen 35mm f/0.95 Festbrennweite für APS-C-Kameras. Bei der lichtstarken Neuerung fehlten die Preisangaben. Der Zuwachs neuer optischer Firmen war erfreulich. Aber über diese Firma war sehr wenig bekannt. Wie die meisten dieser kleinen Mitbewerber vertrieb auch sie ihre Produkte nur im Internet. Zwar passen manuelle Objektive auch an lizenzbehaftete / gesperrte Bajonette. Aber sie übermitteln keine Daten und sind nur bei stehenden Motiven in der Alltagspraxis manuell scharf fokussierbar.
Weltweit häuften sich zunehmend Berichte, dass Berufsfotografen inzwischen auch auf öffentlichem Gelände Geld für Aufnahmen bezahlen müssen. Auf Privatgelände mag dies einleuchten. Aber auf freiem Feld wird dies zum Problem. Denn auch Privatfotografen, welche ein Foto aufnehmen und es anschließend im Internet z.B. auf einer sozialen Plattform publizieren, treten deren kommerzielle Rechte am Bild an den Plattformbetreiber ab. Das kann später rechtlich gesehen sogar zu Nachforderungen führen, ohne dass dies jemandem vorher bewusst war.
Nikon trieb mit seiner erst kürzlich erworbenen Roboter-Firma Mark Roberts Motion Control (MRMC) seine Robotisierung der Kameras voran. Das neue Modell Cinebot Max war noch größer und noch flexibler. Es soll menschliche Fotografen und Videografen ersetzen.
Weil das letzte Vlogging-Set für die APS-C-Kamera R50 aufgrund der viel zu engen (also für den Einsatzzweck unbrauchbaren) Brennweite des (18mm = 27mm äquivalent zum Vollformat) Kit-Objektives nicht so oft gekauft wurde, brachte Canon im April in den USA ein neues Set heraus. Aber bei nur 30 US-Dollar Einsparung im Vergleich zu den Einzelteilen wird die Nachfrage auch nicht groß werden. Dies zeigt, dass auch Canon in den USA nicht mehr beim Preis zaubern kann. Der Markt unter 1.000 US-Dollar / Euro ist schwierig. In Europa wird das Set derzeit nicht angeboten.
Wie oben bereits erwähnt war es eher eine Formsache, dass Nikon die US-Firma RED übernehmen durfte. Am 12. April verkündete Nikon, dass es die zwei wichtigsten Leute von Red zu Beratern gemacht, aber faktisch durch einen japanischen Manager ersetzt hatte. Angesichts des massiven Gegenwindes von Kunden und Anhängern wurde ansonsten nur beschwichtigt, dass man derzeit alles wie bisher weiterlaufen lässt. - Das ist das übliche Verhalten bei allen Übernahmen: Entmachtung und Beschwichtigung.
Kurz darauf wurde ein Interview bekannt, in dem Nikon-Manager klar machten, dass Nikon in die Offensive gehen will bei Video:
Nikon will bald eigene Video-Objektive entwickeln. Das klingt zuerst einmal gut für Videografen, da Nikon als seit 100 Jahren tätige Optikfirma sehr viel von Objektiven versteht. Aber das zieht logischer Weise Kapazitäten von der Entwicklung der Foto-Objektive ab. Nikon ist zu klein und kann nicht schnell derartige Fachleute von anderen Firmen abwerben.
Kurzfristig wurden aber manche Nikon Foto-Objektive angepriesen. Dies belegt, dass auch Nikon schon seit einiger Zeit Objektive hin zu Video optimierte, statt wie früher für die Fotografie. U.a. explizit genannt wurden die F1.8-Serie, das 135mm f/1.8 Plena und das 100-400mm f/4.5-5.6 VR S.
Bezüglich eines eigenen Z-Bajonetts für Video blieb man absichtlich unklar. Auf absehbare Zeit werde man die bisherigen (Canon) RF-Objektive und das RF-Bajonett weiter unterstützen. - Was auch sonst. Ein abrupter Bajonettwechsel ohne eigene Angebote / Alternative würde Red binnen kurzem in den Ruin treiben.
Ansonsten wurde erneut viel (vage) beschwichtigt und Eigenwerbung betrieben. So ist das bei Firmen-Übernahmen. Das gilt insbesondere, wenn die übernommene Firma (Red) keineswegs der Spitzenreiter bei Technik oder Marktanteilen ist. Wer in solchen Zeiten die verunsicherte eigene Kundenbasis weiter verärgert, steht oft schnell vor dem selbstverschuldeten Aus.
Ende April reichte Canon noch eine merkwürdige Mitteilung zur Fusion Nikons mit RED nach: Wir hoffen, dass diese Entwicklung zu einer Wiederbelebung der Videoproduktionsbranche führen wird soll ein Canon-Manager dem Magazin Petapixel mitgeteilt haben. Das würde bedeuten, dass es auch dem Video-Bereich (der so hochgelobten 'Zukunft' fast aller Kamerahersteller) 2024 nicht gut ging.
Während seit rund 10 Jahren immer mehr Zubehörausstatter weltweit erkannten, dass Smartphones der interessantere Markt sind (statt des schrumpfenden der dedizierten Kameras) und diese mobilen Geräte mit Stativen, Gimbals, LED-Leuchten etc. belieferten, kamen 2024 auch vermehrt Video-Zubehör sowie renommierte Ausrüster hinzu. So stellte die im Profibereich bekannte Audio-Firma Rode mit Magneten einfach und bequem direkt am Smartphone anbringbare Hochleistungsmikrofone für die Influencer der sozialen Medien auf der US-Messe NAB vor.
Dass man 8K-Video als De-facto-Standard in der Forschung schon längst 'abgehakt' hat, zeigte sich u.a. bei Blackmagics neuer URSA Cine 12K-Kamera mit einem Vollformat-Sensor (36 * 24 mm) bei 100 oder mehr Bilder je Sekunde, welche ab 15.000 US-Dollar sofort kaufbar war. - Es lohnt sich, die verlinkte Broschüre einmal anzusehen. Da erkennen Sie, wie moderne Kameras heute ausgestattet werden: Ergonomische Menüs, kontrastreiche Displays, eingebaute ND-Filter, hyperschnelle m2.SSDs (im Doppelpack zum parallelen Beschreiben mit Sicherungskopie) etc. Alle sinnvollen Details, welche angeblich (laut japanischen Kameraherstellern) nicht möglich sind.
Vorsicht: Das ist keine unabhängige oder wissenschaftlich arbeitende Organisation, sondern erzielt als kommerziell tätige Firma ihre Einnahmen durch die gefährdeten Berufs-Fotografen und Berufs-Videografen.
Dies war immerhin bereits der 5. Bericht seit dem Jahr 2021. Die Analyse sagt explizit nichts über die Fotografie insgesamt oder die Videografie (vor allem mit Smartphones) insgesamt, sondern nur den kommerziellen Bereich aus.
Obwohl angeblich 7.646 Personen aus 102 Ländern an der englischen Online-Befragung teilnahmen, stammten 78% aus Nord-Amerika (USA 73%, Kanada 5%) gefolgt vom Vereinigten Königreich mit 7,9% und Australien mit 2,7%. Noch eklatanter wird die Konzentration, wenn man zusammenrechnet, dass 28% aller Befragten aus 4 wirtschaftlich reichsten US-Bundesstaaten stammten. Daraus lassen sich definitiv keine Schlüsse auf die EU oder andere Länder ableiten.
Die Überalterung zeigte sich in der Befragung: 77% der Teilnehmer waren 40 Jahre oder älter. Über 28% waren über 60 Jahre alt. Die Aussagen über in Rente gegangene und neu hinzugekommene Berufs-Fotografen und -Videografen sind hingegen unseriös, da Rentner nicht mehr berufstätig sind und somit überwiegend nicht an der Befragung teilnahmen. Das ist nur einer der vielen Auswertungsfehler jener Analyse.
Nur noch 2/3 der Befragen (66,5%) gaben an, dass sie ausschließlich als Fotografen tätig waren. Die angebliche Abnahme zum Vorjahr ist unwissenschaftlich, da man die Gruppe der Befragten vergrößerte und abänderte. Dennoch sind 1/3 als zumindest auch als Videografen tätige Personen erstaunlich viel. Dies gilt umso mehr; als sich diese Firma überwiegend an kommerziell tätige Foto- und Videografen mit teurer dedizierter Kamera wendet.
Aufgrund der 2024 viel größeren und vor allem andersartigen Befragtengruppe, ist es unseriös, Veränderungen bei der Beschäftigung auszuweisen. Auch die Interpretation jener Daten ist sehr einseitig: Wenn im angloamerikanischen Bereich (angeblich) mehr Personen nun freiberuflich / selbständig tätig sind, dann kann dies ein Zeichen der besseren Wirtschaftslage sein, aber auch darauf hinweisen, dass (wie in den USA geschehen) viele große Firmen tausende (bisher fest angestellte) Fotografen entlassen haben, welche zwangsweise selbständig tätig werden mussten.
Dass die Tätigkeitsfelder (Foto-Stile) sich veränderten kann ebenfalls an der veränderten und vergrößerten Befragtengruppe liegen. Manche Tendenzen und Veränderungen scheinen jedoch logisch nachvollziehbar zu sein und schon länger vor sich zu gehen, wie z.B. der Rückgang der Bedeutung der (kommerziellen) Landschaftsfotografie. Mit letzteren konnte seit Jahren selbst die angesehene Zeitschrift National Geographics kaum mehr Geld verdienen.
Angeblich verwenden nun über 50% der Befragten spiegellose Kameras. Sofern das zuträfe, wäre es ein verheerendes Ergebnis für die Kamerahersteller: Nach über 10 Jahren bei Sony und über 5 Jahren bei allen Mitbewerbern arbeiteten angeblich noch immer rund 40% mit DSLRs - entweder weil sie keine Vorteile in spiegellosen Kameras sahen, oder - noch schlimmer - sich diese teuren neuen Kameras (trotz Abschreibung der Anschaffungskosten beim Finanzamt) nicht leisten konnten. Das relativiert auch die Aussagen zum angeblich wirtschaftlich so guten Status der Branche.
Die Auswertung 2024 legt nahe, dass vor allem viele ältere (60+) Berufsfotografen noch mit ca. 44,5% an DSLRs festhielten und erst 44,5% auf spiegellose Systeme umgestiegen seien. Der fehlende Bereich von rund 10% wird (wie so Vieles in der Studie) nicht wirklich erklärt. Angeblich arbeiten jene 10% mit (irgendeiner) Kamera und dem Smartphone gleichzeitig.
Noch niederschmetternder ist der Umstand, dass viele Berufsfotografen angaben, dass sie für Landschaftsaufnahmen lieber Smartphones verwendeten, statt der schweren, voluminösen dedizierten Kameras. So leicht, wie in der Werbung der Hersteller und Influencer, sind selbst die neuesten spiegellosen Kameras nicht.
Der hochpreisige Berufsbereich wird besonders deutlich in dieser Untersuchung beim Feld Video, wo angeblich der Anteil der Videografen, welche Smartphones verwenden, im Vergleich zu den Vorjahren sogar abgenommen hätte. Das widerspricht allen Analysen der modernen Sozialen Netzwerke, welche in den letzten Jahren kontinuierlich auf Hochkantvideos für Smartphones (auch für kommerzielle Nutzer) umstellten.
51% der an der Befragung (durch Selbstauswahl) Teilnehmenden behaupteten 2024, dass es ihnen finanziell besser oder zumindest gleichgut wie im Vorjahr ging. Leider ist der Rest der Antworten kaum auswertbar, da sie unlogisch zusammengefasst wurden (u.a. Neueinsteiger und die Firma schließende ehemalige Berufstätige sowie diejenigen, welche keine Ahnung haben, wie es ihnen finanziell geht, in einer Gruppe). So bleibt die Jubelpresse: rund 5% ging es 2024 angeblich besser als im Vorjahr.
Sofern die Daten zutreffen, nahmen jedoch zwischen rund 10 bis 35% (je nach ihrem gewählten Fotostil) der tätigen Vollzeit-Berufsfotografen und Vollzeit-Berufsvideografen weniger als 10.000 US-Dollar im Jahr ein. Bei Teilzeitkräften lagen die Werte zwischen 40 und fast 75%. Dabei bleibt u.a. unklar, ob es sich um Brutto- oder Netto-Werte (nach allen Abzügen und Steuern) handelt.
Jedoch bewerten +5% der Befragten die weiteren Aussichten für 2024 schlechter als im Jahr zuvor.
Abstrus werden Auswertungen und Aussagen, dass angeblich im Bereich Familien- und Porträt-Fotografie die Kosten für die Fotografen besonders stark gesunken wären. Denn weltweit hielt die Inflation 2023 und 2024 an. - Evtl. beruht dies auf einer negativen Umkehr: Zahlreiche Fotografen in jenen Bereichen konnten sich evtl. finanziell keine neue Ausrüstung im zurückliegenden Jahr mehr leisten. Deshalb sanken logischer Weise die (Anschaffungs-) Kosten (für Studio, Leuchten, Stative etc.) etwas. Aber so darf man nicht rechnen, denn der Verschleiß und somit die Abschreibung der Foto- und Video-Ausrüstung sollte über die Zeit berechnet werden.
Beim Feld AI - der Künstlichen Intelligenz - wurde (wie so oft) nicht unterschieden zwischen KI (z.B. in der Kamera im Autofokus sowie in der klassischen Foto- und Video-Nachbearbeitungs-Software) und GenKI, welche Bilder und Videos selbst neu erstellt. Aber typisch für die freie Welt wurde KI mit rund 28% positiv und nur rund 9% als negativ gewertet. Der Rest hat entweder keine Ahnung (3%), keine Meinung dazu (7%), oder sieht mit 53% positive sowie negative Seiten daran. Noch wichtiger ist, dass fast 80% der Befragten KI benutzen, davon über 26% täglich. Sogar die Autoren jener Analyse merken an, dass vermutlich viel mehr der Befragten / aller Fotografen und Videografen KI verwenden, ohne es überhaupt zu wissen. Überdies wird die (zugegebene) tatsächliche Verbreitung der KI in fast allen Fotostilen die europäischen und vor allem deutschen Fotografen erstaunen. Dass 100% der Astrofotografen KI verwenden, versteht sich von selbst. Aber alle anderen gelisteten Fotostile lagen auch bei über 70%-KI-Anwendung.
Wie immer gilt auch bei dieser sofort weltweit hochgejubelten Statistik: Schalten Sie Ihr Gehirn ein und denken Sie selbst nach.
Mir sind z.B. aus Deutschland ganz andere, harte Fakten von selbständigen Fotografen und Videografen bekannt. Denen geht es überwiegend schlechter als vor der Pandemie. Aber auch dies wird aufgrund der hierzulande katastrophalen Grünen Wirtschaftspolitik nicht repräsentativ für die ganze Welt sein.
Der schwedische Regisseur Ruben Östlund, verlangte in einem Interview mit der angesehenen Zeitschrift Guardian allen Ernstes eine Lizenz für Fotografen und Videografen - wie für Waffenbesitzer -, damit sie zukünftig noch fotografieren und filmen dürfen respektive überhaupt noch Kameras erwerben und herumtragen dürfen. - Siehe hierzu den Kommentar.
Der sehr offen kommunizierende CEO von Sigma gab wieder einmal ein Interview, in dem er einräumte, dass sein neuer Foveon-Sensor als Prototyp Fehler zeigte und sich deshalb noch immer in der Design-Phase. Das ist ein sehr frühes Stadium in der Entwicklung. So sehr ich diesen kompetenten Firmenlenker schätze, muss man festhalten, dass ich seinen Optimismus bezüglich des Sensors nicht teile. Selbst wenn er jemals produziert werden und in Kleinstserie in Kameras verwendet werden sollte, wird das kein ökonomischer Erfolg mehr werden. Das sieht sogar der CEO exakt so. Aber man muss sogar seinen genannten technischen Vorteilen bei jenem Sensor widersprechen, da dies alles bereits heute durch KI ausgeglichen wird. Und bei angestrebter Fertigstellung in ein paar Jahren werden diese (eher minimalen) technischen Sensor-Vorteile aufgrund der KI keine Rolle mehr spielen.
Sigma irritierte kurz darauf in Japan die Kunden etwas, weil die Optikfirma die Vor-Bestellung bei 6 APS-C-Objektiven vorläufig einstellte. Angeblich lägen die Bestellungen weit über den Produktionskapazitäten. In anderen Weltregionen waren sie hingegen noch vorbestellbar. Ein Unterschied zwischen Produktion und Nachfrage kann auf unerwartet hoher Nachfrage beruhen, aber auch auf Lieferengpässen bei erforderlichen Teilen. Wie auch immer: Sigma ist eine relativ kleine Firma, die von jeglicher Marktschwankung hart getroffen werden kann. Ferner sind derartige rechtlich erzwungene Aussagen in Japan immer schlecht für das Image und nicht wie bei uns ein gerne beworbenes Zeichen des unerwartet gut laufenden Geschäftes.
Ende April gab Sigma bekannt, dass man sich mit Canon bezüglich des RF-Bajonettes - nach jahrelangen vergeblichen Verhandlungen - geeinigt habe.
Auch Tamron soll eine ähnliche Lizenz erhalten haben. Aber derzeit offenbar nur für 1 Objektiv: 11-20mm F/2.8 Di III-A RXD (Modell B060) - für APS-C ab irgendwann im Jahr 2024 - laut US-Quelle eher gegen Ende des Jahres.
Zuerst - und auch erst ab Juli 2024 - werden bei Sigma nur 6 Objektive das RF-Bajonett unterstützen.
Bei allen vorgestellten Modellen handelt es sich um die optisch schwächeren DC-Objektive.
Bei allen handelt es sich (laut Sigma) zudem um Crop-Sensor-Objektive, die somit nur für APS-C bei Canon geeignet sind. Als Beispielkamera wird auch ausdrücklich nur die R7 (eine APS-C-Kamera) gezeigt.
Ganz verdächtig ist, dass beide Objektiv-Hersteller keine Angaben dazu machen, ob ihre Objektive die gesamte Technik / den gesamten Leistungsumfang des RF-Bajonettes unterstützen. Sigma nennt explizit aber vage nur 4 eingeschränkte Funktionen, Tamron überhaupt keine.
Nichts wurde über die zähen Verhandlungen, die massiven (technischen) Einschränkungen und die kommerziellen Beschränkungen oder die horrenden Lizenzgebühren bekannt.
Beide Firmen wagten zudem noch nicht einmal, Preise für die alten bei anderen Bajonetten schon lange verfügbaren Objektive - zu nennen. Auch da wird es noch Überraschungen geben. Denn die teuren Lizenzgebühren werden auf die Endkundenpreise umgelegt.
Fazit: Von freier Lizenzvergabe kann keine Rede sein. (Gegenteilige Meldungen der angeblichen Fachpresse sind nachweislich falsch.) Es ist keinerlei Jubel angebracht. Denn Canon verbietet faktisch noch immer, dass andere Firmen hochwertige Objektive für das RF-Bajonett oder überhaupt für das Vollformat herstellen. Denn dann würde sofort für jeden Laien erkennbar, dass Canons eigene RF-Objektive in Wahrheit nur mäßig gut und vor allem überteuert sind.
Die ausführliche Berichterstattung fast aller Fachmedien im April über die Messe NAB - der National Association of Broadcasters, also der Fernseh- und Film-Produzenten - wo auch fast alle Kamerahersteller vertreten waren, belegte, dass alle - Hersteller, Anbieter und Fachmedien - endgültig bei Video angekommen waren. Dort wurde nichts mehr Interessantes für Fotografen vorgestellt. Selbst, wenn es in den Medien noch niemand zugeben wollte: Auch die ehemalige (Foto-) Fachpresse hatte die Fotografen abgeschrieben.
Da Canons Cloud-Service für Fotos nie wirklich zum Erfolg wurde, stellte der Konzern im Frühjahr 2024 den Betrieb von Image.Canon ein:
Wie auch bei allen anderen Kameraherstellern war der Service nicht attraktiv und wurde überdies nicht wirklich vom Konzern angepriesen oder ausgebaut. Das geringe Engagement ist zudem typisch für Canon: Bereits 2020 ließ man den Vorgänger irista sterben.
Es bleiben die harten Fakten: Canon (und andere Kamerahersteller) verstehen nichts von Software, respektive vom Internet und sind an den Wünschen der eigenen Kunden nicht interessiert. Siehe Wunsch und Wirklichkeit.
Dass Clouds überall erfolgreich verwendet wurden, belegte, dass man hier wieder einmal mit den 10 GB Speicherplatz zu geizig war. Für RAW-Fotos ist das schon wenig. Aber für Video ist der Speicherplatz viel zu klein. Wer als Nachzügler Marktanteile gewinnen will, muss schlichtweg mehr und Besseres bieten. Jede Festplatte biete heute Terabyte an Speicherplatz.
Soviel auch zu dem ewigen Gerede, dass die japanischen Konzerne stur durchhalten, am einmal gesteckten Ziel festhalten und nichts aufgeben. Canon hat nun schon zwei dieser Online-Foto-Projekte eingestellt und seine Benutzer vergrault.
Da auch der Gebrauchtmarkt sogar in den wirtschaftlich florierenden USA litt, startete die (vor allem für Foto- und Videoausstattung bekannte) Gebrauchtfirma KEH eine neue Werbe-Aktion, indem sie den angeblichen Wert der Gebrauchtwaren für die Umwelt hervorhob. Wie bei allen Firmen, welche sich als Trittbrettfahrer am Umweltschutz bereichern, sollte man die Argumente jedoch genau prüfen. Hier geht es um primär um Profitmaximierung. Dies wird durch propagandistische Umerziehung erreicht: Jeder Fotograf und Videograf soll ab nun sozial gebrandmarkt werden, der es noch wagt, neu zu kaufen. Aber die Firma selbst erfüllt keinerlei Kriterien zum Umweltschutz oder der Energieeinsparung. Das war das typische Wegweisersyndrom: Umweltschutz sollen andere - die dummen Kunden - machen und vor allem bezahlen.
Wie schlecht das Geschäft auch in den USA verlief zeigte Canons weitere neue Rabattaktion für sogenannte refurbished Kameras und Objektive.
Dabei handelt es sich um neue Ausrüstung, welche man an Kunden zwar verkauft hatte, die sie aber wegen Missfallens wieder zurückgaben. Allein dieser Umstand der Rückgabe ist bereits sehr teuer.
Aber dann muss man die Rückläufer aufwändig prüfen sowie nacharbeiten respektive reparieren, was nochmals zeit- und geldaufwändig ist. Danach muss man das eindeutig gebrauchte Produkt überdies zu einem geringeren Preis (aber mit Garantie und Gewährleistung) anbieten, wodurch man sich selbst bei den Neuprodukten Konkurrenz macht.
Da immer mehr Kamerahersteller aktiv diese 'Probezeiten' von oft 4 Wochen für Neukäufe anbieten und dann mit den Kosten der Rückläufer kämpfen, kann man sich ausmalen, wie zäh selbst in den reichen USA das Fotogeschäft seit Jahresanfang 2024 lief.
Für Canon kommt hinzu, dass es sich dabei 2024 um wirklich teure Ausrüstung aus dem Bereich Vollformat handelte. Wenn bereits die Spitzenprodukte zurückgegeben werden, wie sieht es dann erst bei den billigen und nachweislich ungeliebten APS-C-Modellen aus?
Auch bei Nikon wurden Anfang 2024 (zumindest europaweit) erstaunlich viele Z8 als refurbished - also überarbeitete Rückläufer - zu niedrigerem Preis angeboten. Das negative Phänomen betrifft somit auch andere Firmen. - Viele Kunden sind offenbar zwar neugierig auf die neuen teuren Produkte, aber dann nach kurzem Test eher enttäuscht.
Aber Canon war aufgrund seiner Hinwendung zu APS-C-Kameras besonders hart betroffen:
Zahlreiche Analysten waren der Meinung, dass Canon Sigma und Tamron nur deshalb und nur bei APS-C Lizenzen für das RF-Bajonett vergaben, weil diese Kameras weit unter den Erwartungen gekauft wurden.
Meines Erachtens kann man aus der gesamten APS-C-Reihe sowieso nur die R7 empfehlen.
Somit kann auch der im April festgesetzte erneute Rabatt (fast 20%) auf die R100 (auf nur noch 414 US-Dollar = 389 Euro) mit Kit-Objektiv in den USA kaum etwas bewirken.
Ende April krönte die eindeutige Jubelzeitschrift Petapixel das alles mit einem Totalverriss der R100 (inklusive Kaufwarnung) - eine Seltenheit jener angeblichen Fachzeitschrift, deren Autoren sonst alles fast Negative positiv zu drehen verstehen.
Es ist immer wieder erstaunlich zu lesen, dass die Fotowirtschaft seit Jahren angeblich aufsteigend sei.
Auch Fachmagazine behaupten allen Ernstes, dass die Kameraverkäufe seit Jahren zunähmen: Camera sales have been on the up for several years now - Der Verkauf von Kameras verzeichnet seit einigen Jahren einen Aufwärtstrend - frei jeder Quellen, Daten, Belege und im Widerspruch zu allen offiziellen Statistiken und Angaben der CIPA.
Im April stellte ein Befragungsinstitut (GFK Japan) laut der Zeitschrift Nikkei angeblich fest, dass der japanische Markt in verkauften Stückzahlen 2023 sogar um 7% wuchs: Kameras mit Wechselobjektiven nahmen um +9%, Kompaktkameras um +6% und Wechselobjektive um +4% zu.
Da keinerlei Quellen genannt werden, bleibt dies eine Glaubensfrage. Und selbst wenn, dann gilt es nur für Japan.
Die CIPA gibt offiziell für Japan im Jahr 2023 an: 911.658 Kameras aller Klassen. Das waren -1,9% Rückgang gegenüber dem Vorjahr 2022. - Fakten.
Künstliche Intelligenz im April:
Spätestens im Jahr 2023 übernahmen viele (wenn nicht alle) klassischen Software-Hersteller aus dem Bereich Foto- und Video-Bearbeitung Elemente aus der Künstlichen Intelligenz (KI) und manche sogar aus der Generativen Künstlichen Intelligenz (GenKI). Man denke nur an die Bilderweiterungsfunktionen - also das Erstellen eines Bildes um ein eigentliches Bild herum. 2024 übernahmen im Gegenzug immer mehr GenKI-Software-Hersteller 'klassische' Bildbearbeitungs-Werkzeuge der herkömmlichen Foto-Software. So konnte man zunehmend durch GenKI erstellte Bilder nachträglich manuell im Detail verändern. (Siehe z.B. Dall-E). Dadurch verschwammen die Grenzen der verschiedenen Software. Für Laien wurde die Unterscheidung immer schwieriger.
Immer mehr Firmen verkauften und kauften Trainingsdaten für KI und GenKI. So meldete Reuters Anfang April, dass Photobucket seine angesammelten 13 Milliarden Fotos und Videos an mehrere Firmen verkaufen will. Angeblich werden zwischen 5 Cent je Foto bis über 1 US-Dollar je Video geboten respektive verlangt. Neu ist das nicht, weil seit 2022 große KI-Firmen mit den typischen Bilder- und Video-Anbietern (z.B. Shutterstock für z.B. 25-50 Mio. US-Dollar, oder Freepik für 2-4 Cent je Foto) Verträge schlossen. Aber auch Presseagenturen verkaufen ihre Fotos an KI-Firmen. Andere Firmen bieten spezielle Ton-, Foto- und Video-Daten an, welche nur für KI und deren Training erzeugt werden. In einigen Ländern werden sogar Medizindaten aufgekauft. Sogar Gewaltfotos von Verbrechen (u.a. aus der KTU / Forensik) sowie Operationen und Obduktionen werden gekauft, um z.B. Sperrfilter für KI zu programmieren. Das entwickelt sich zu einer Art Gold-Rausch. Inzwischen gibt es sogar Vermittler und Makler in diesem KI-Segment.
Dann gab auch Adobe bekannt, dass es ca. 2,60 bis zu 7,25 US-Dollar je Video-Minute für GenKI-Training ausgibt. Eigenen Videografen bezahlt man angeblich bis zu 120 Dollar je Film mit Personen, welche spezielle Emotionen zum Trainieren zeigen.
Der enorme finanzielle Aufwand belegte, wie wichtig GenKI-Video 2024 geworden war.
Hier noch eine nicht vollständige Liste mit bekannten Datenlieferanten für Fotos und Videos.
Die Rock-Band Pink Floyd wagte es, ein GenKI-Video zum Sieger zu küren. Das steht jedem frei.
Das gestellte Thema lautete 'The Dark Side of the Moon'. Wer die Platte und Musik kennt, wird das Video verstehen. Video-Kunst passend zur damaligen Ton-Kunst. Wer es nicht mehr weiß: Diese Musik galt damals als völlig 'abgedreht' und war vor 50 Jahren definitiv modern.
Der Gewinner - der 3D-Künstler Damián Gaume der Kategorie 'Any Colour You Like' wurde wütend angegriffen, weil er GenKI (Stable Diffusion) verwendete. Aber er gab es offen zu, und es ist klar sowie unmissverständlich und unverwechselbar erkennbar.
Dazu hatte er mit viel Aufwand das GenKI-Programm lokal bei sich auf dem PC installiert, verändert und selbst trainiert sowie mit anderen Programmen kombiniert. Also ist auch der hohe eigene künstlerische Schaffensprozess (Neu-Schöpfungshöhe) gegeben.
Letztendlich war GenKI-Software ausdrücklich im Wettbewerb für alle Teilnehmer erlaubt.
Somit zeigte jenes Sieger-Video eher, wie weit man bereits mit der künstlichen Filmerzeugung vorangeschritten war und wie emotional deshalb die Überreaktion der betroffenen sonst hochbezahlten und siegesgewohnten aber hier unterlegenen Videografen war.
Im Videobereich wiederholte sich dasselbe wie 1-2 Jahre zuvor bei Fotos: Neid, Hass, Hetze, Beleidigungen, Fanatismus der gegnerischen Maschinenstürmer, welche den Fortschritt dennoch nicht aufhalten werden.
Nachdem viele Firmen bis hin zu Wohltätigkeitsorganisationen hemmungslos Bilder mit GenKI fälschten (ohne dies anzugeben), um Kunden absichtlich irrezuführen, gab die Schönheitsfirma Dove Mitte April bekannt, dass sie auch zukünftig keinerlei KI verwenden wird. Das ist zwar löblich und als Image-Bildung auch werbewirksam. Aber es wird rechtlich schwierig werden, da jede Software zur Bildbearbeitung heute KI verwendet. - Vermutlich haben die dortigen Juristen viele Seiten Kleingedrucktes in Fußnoten an die Erklärung angeheftet, damit man sie nicht verklagen kann.
Da Adobe bereits mit Firefly einen eigenen GenKI-Erzeuger für jeglichen Content besaß, war es erwartbar, dass man Mitte April auch die Integration von KI und GenKI-Werkzeugen in alle anderen Bearbeitungsprogramme sowie vor allem in das Video-Bearbeitungsprogramm Premiere Pro ankündigte.
Unter dem Stichwort Generative Extend geht Adobe noch weiter: Neben eigenen sollen auch GenKI-Modelle und deren Erzeugnisse von dritten / fremden Herstellern eingebaut werden, die man alle per Zeileneditor bedienen kann.
Zudem soll das von mir bereits rein logisch schon länger angekündigte Zwischenbildverfahren kommen, das z.B. aus einem normalen Film (z.B. mit 24fps) eine beliebige Zeitlupenaufnahme macht, indem es passende Zwischenbilder errechnet und einfügt. So lassen sich auch weichere Übergänge herstellen.
Dass man in Adobe bald auch vorhandene Personen oder Gegenstände in einem Film entfernen und / oder andere neue hinzufügen kann, ist wohl kaum mehr erwähnenswert. Selbstverständlich kann man einer Person im Film damit auch andere Kleidung 'anziehen'.
Bis das bei Adobe wirklich fehlerfrei funktioniert, wird es noch eine Zeit lang dauern. Aber der Weg wurde klar vorgegeben.
Damit lässt sich dann (mal schnell mit GenKI) z.B. B-Roll-Video-Material herstellen, ohne dass man teure und zeitaufwändige Aufträge an Menschen vergeben muss. Für Laien: B-Roll-Material ist z.B. jeder Einspieler, den man in den Nachrichten abgesehen vom Sprecher / der Sprecherin sieht. Das hat somit weder etwas mit zweitklassig noch mit unwichtig zu tun.
Dies sollte jedem verdeutlichen, wie viele Personen dadurch arbeitslos werden, die von der Erzeugung der sogenannten B-Roll-Filme bisher sehr gut lebten.
Adobe besitzt dabei den Vorteil, dass es (derzeit noch) die Basis der Berufsanwender bei der Bearbeitungs-Software besitzt und somit mit seinen Software-Werkzeugen viel einfacher von Menschen gemachte Videos mit GenKI-Videos in einem vom Anwender gewohnten und damit effizienten Workflow in einem Programm zusammenscheiden / verbinden kann, ohne dass Qualitätsunterschiede für den Betrachter erkennbar werden.
Ganz nebenbei werden diese Mischfilme dann erhebliche rechtliche Probleme darstellen und insgesamt die (sowieso bereits heute unklaren) Grenzen zwischen klassischen Medien und GenKI-Medien weiter verwischen.
Mitte April erregte der Trailer für den ersten GenKI-Film - die Romantikkomödie: Next Stop Paris, der im Sommer in die Kinos kommen soll, erstaunlich viel Häme und negative Kritik. Aber die US-Firma (TCLtv+ STUDIOS) ist wenigsten in den Startlöchern. Das gilt auch, wenn man noch echte Synchronsprecher benötigte und die Bildqualität eingeschränkt - fast zeichentrickartig - ist. Denn es ist ein erheblicher Unterschied zwischen bisherigen 10-20 Sekunden-Video-Schnipseln und einem Spielfilm. Kritik ist erlaubt, aber unberechtigter Hochmut kommt vor dem Fall.
Immer mehr alte analoge (Kino-) Filme wurden in letzter Zeit vom sichtbar unscharfen Rohmaterial mittels KI auf 4K-Video optimiert und vor allem in den USA als hochauflösende Blurays neu aufgelegt.
Die Kritik daran war durchaus berechtigt, da es zumindest bis Anfang April 2024 der KI-Software nicht wirklich gelang, das oft miserable analoge Filmmaterial in allen Bereichen perfekt zu schärfen.
Korrekt gelesen: Analoge Kinofilme besaßen eine erschreckend geringe Bildqualität, die jedoch als besondere Cine-Ästhetik von deren Anhängern bis heute bejubelt wird. Siehe hierzu u.a. anamorphotische Objektive.
Wichtig ist jedoch eher der Umstand, dass es als kommerzielle Anwendung bereits in großem Maßstab durchgeführt wurde. Denn in der freien Welt sieht man darin einen großen Markt. Bereits deshalb wird sich die damit erzielbare Qualität in den kommenden Monaten und Jahren weiter verbessern. Dagegen stritten sich die Grünen in Europa und vor allem Deutschland weiter mit den Behörden darum, wie man das neue KI-Verbotsgesetz in den Ausführungs-Verordnungen noch weiter verschärfen kann, damit faktisch wirklich keine Firma und keine Privatperson in Deutschland das jemals anwenden darf.
Noch wichtiger ist allerdings ein weltweiter Trend: Alle Firmen und fast alle Privatpersonen weltweit verwenden KI und GenKI täglich, weil sie es wollen, und es ohne KI schon lange nicht mehr funktioniert. Aber immer mehr Firmen und Privatpersonen verschweigen es vorsätzlich, um sich keiner durch die Medien gesteuerte (Pauschal-)Kritik auszusetzen.
So weit war die Welt bereits im April 2024 gekommen. Die Medien und vor allem dort sitzende fanatische Ideologen, welche fachlich inkompetent nicht einmal den Unterscheid zwischen Künstlicher Intelligenz und Generativer KI kennen, berichteten nicht mehr sachlich über die Fakten in der Wirtschaftswelt, sondern hatten sich komplett von jeder Realität abgekoppelt und lebten und schrieben in einer realitätsfernen maschinenstürmerischen Kommentarwelt, die alles niedermachte, was irgendwie mit KI zu tun hatte.
Die langfristigen Ergebnisse werden verheerend sein: Dort, wo jene Medien gewinnen, wird die Wirtschaft geschädigt. Dort, wo letztendlich die KI sich in der Wirtschaft dennoch durchsetzt, werden die Medien aufgrund der nachweislich unseriösen Berichterstattung weiter an Glaubwürdigkeit verlieren. Dann trifft letztendlich jene krankhafte Angst der schlechten Journalisten vor KI als quasi selbsterfüllende Prophetie auch ein: Die Menschheit wird auf sie verzichten. Jedoch nicht wegen der KI, sondern wegen der Unfähigkeit jener Journalisten, ihre Arbeit sorgfältig durchzuführen.
Adobe brachte Mitte April seine GenKI-Software Firefly als 'Express mobile App' auf Smartphones. Adobe Express on mobile fasst vieles in einer Anwendung zusammen, was andere Anbieter schon lange boten. Als Nachzügler bot Adobe diese GenKI-Software kostenlos an. Allerdings erhalten die bezahlenden Abonnementen noch mehr zusätzliche Eigenschaften, wie vor allem die Integration in andere Cloud-Software (wie z.B. Photoshop) etc., sodass man Dateien beliebig hin- und herschieben und dort weiterbearbeiten kann.
Ende April gab Adobe bekannt, dass Nutzer (innerhalb nur eines Jahres) bereits über 7 Milliarden GenKI Bilder alleine mit der firmeneigenen Software Firefly erzeugt hätten.
Millionen Nutzer sollen angeblich täglich Firefly verwenden.
Soviel zur in Europa und vor allem Deutschland von den Gegnern verbreiteten Meinung, 'Niemand nutzt GenKI oder will es überhaupt'.
Zudem kündigte man die Version 3 der GenKI Firefly an, welche etwas zu den Vorreitern der GenKI-Szene aufschließt, indem es etwas realistischere (vor allem schärfere und klarere) Ergebnis-Bilder (nun auch in Photoshop) erzeugen kann. Auch bei der Lichtführung und Textdarstellung will Adobe zur Spitze aufgeschlossen haben. (Es war sofort als Beta-Version verfügbar.)
Wie in Filmen (z.B. Ex Machina und M3gan.) bereits vorgestellt und inzwischen auch von Google untersucht, könnten bald fortgeschrittene, personalisierte Assistenten das nächste große Thema der KI-Technologie werden - in der Form anthropomorpher (also menschenähnlicher) Avatare.
Deren Einfluss (positiv wie negativ) sollte nicht unterschätzt werden. Sie können kreative Partner / Ideengeber, Forschungsanalytiker, Tutoren oder Lebensplaner sein, welche Menschen dabei helfen, ihr Leben zu verbessern, indem sie Informationen bereitstellen, Ziele formulieren und Strategien zu deren Verwirklichung entwickeln.
Interessanter als diese Personalisierung der KI-Angebote scheint jedoch eher der Umstand, dass Science-Fiction-Filme inzwischen keine weit entfernten Zukunftsvisionen mehr erzeugen können, sondern bestenfalls das darstellen, was in den Forschungs-Laboren weltweit bereits entwickelt wird. So schnell schreitet KI voran.
P.S.: Googles Forderung, dass KI nicht 'vermenschlicht' werden dürfe, ist völliger Unsinn. Künstliche Intelligenz (KI) war und ist per Definition an Menschen und seine Fähigkeiten geknüpft. KI erzeugt seit Jahren Texte wie Menschen, spricht wie Menschen, singt wie Menschen und erzeugt Bilder von Menschen. Das Ziel war und ist, sie so denken und handeln zu lassen wie Menschen.
Ob man bei Benutzung dieser KI-Avatare dann seine eigene Autonomie und Entscheidungsfähigkeit behält, hängt von einem selbst ab. So wie bereits heute fast jeder Manager der Kamerahersteller auf die Lügen der Influencer und das Marketing-Gerede der externen Berater mit Tagessätzen zu über 10.000 Dollar Honorar hereinfällt, so werden viele auch auf KI-Avatare hereinfallen. - Dennoch werden jene KI-Avatare bald verfügbar sein, schlichtweg, weil sie billiger, schneller und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zutreffender sein werden als die von ihrer eigenen Aussage kommerziell abhängigen Menschen. Wer es nicht glaubt: Es findet sich bereits heute KI-Software im Einsatz, die z.B. bei Wirtschaftsentscheidungen dem Fragenden z.B. drei Szenarien anbietet: best, normal, worst case - so, wie es die hauseigenen Analysten auch machen. Dann kann jeder Entscheider noch immer selbst (mit seiner rosaroten Brille falsch) auswählen.
Ende April stellte Adobe auch noch seine neue Forschung an der VideoGigaGAN-Software vor. Diese GenKI kann erstmals Videos um bis zu Faktor 8 vergrößern und dabei sogar schärfen. Das dürfte sicher viele Anbieter alter Videos interessieren, denn das Hochskalieren alter 640*480 Pixel-Videos oder 720p auf 4K funktionierte bisher nicht wirklich.
Forscher publizierten im Fachmagazin American Psychologist ihre Untersuchungsergebnisse, welche belegen, dass dank neuer KI bereits ein einziges Selfie Schlüsse auf die politische Einstellung und das Wahlverhalten von Personen zulässt. Noch schlimmer für Personen ist, dass man dies selbst weder kontrollieren noch beeinflussen kann. Die Grünen haben deshalb im EU-KI-Gesetz schon lange festgelegt, dass ihre eigenen Sicherheitsorgane diese KI gegen die Bevölkerung zur Überwachung anwenden dürfen. Nur Sie als Privatperson oder Firma dürfen das nicht. - Kurzfristig helfen nur noch Vollbart, Hut und große dunkle Sonnenbrillen bei Überwachungskameras. Bei Frauen hilft scheinbar noch dick aufgetragenes Makeup. Bis die verbesserte KI das dann auch bald kompensiert.
CIPA März-Zahlen
Bitte beachten Sie, dass die CIPA die Monatsergebnisse immer mit ca. 2 Monaten Verspätung publiziert. Somit kann ich erst Ende April die März-Zahlen besprechen.
Am 25. April 2024 publizierte die CIPA die Zahlen zum Monat März sowie die Grafik der Verschiffungen. - Je nach Browser-Einstellungen lädt es diese Dateien sofort auf Ihren PC in den voreingestellten Download-Ordner herunter, statt sie im Browser anzuzeigen:
März 2024-Zahlen:
Die März-Zahlen waren trotz der schwierigen Wirtschaftslage erstaunlich. Sie lagen in zahlreichen Kategorien bei den (damals hohen) März-Zahlen des Vorjahres 2023.
Produktion Gesamtzahlen: -1,1% im Vergleich zum März 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Februar 2024 waren es noch immer +5,7% oder fast +33.000 Stück.
Produktion Kompakt- und Bridge-Kameras: +15,9% im Vergleich zum März 2023. Auch im Vergleich zum direkt vorausgehenden Februar 2024 waren es +18,9%. Das werte ich als negativen Schritt in die falsche Richtung. Eine monatliche Produktion von fast 166.000 dieser technisch den Smartphones unterlegenen Modelle halte ich für deutlich zu hoch.
Produktion DSRL: -25,8% im Vergleich zum März 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Februar 2024 waren es +24,7% oder fast +17.000 Stück. Diese über 84.000 Stück (im März) waren zu hoch. Man weigerte sich somit noch immer, endlich die Überproduktion jener ungeliebten Kameras abzubauen. Vor allem war der Trend wieder ansteigend.
Produktion spiegellose Kameras: -0,1% im Vergleich zum März 2023. Das ist ernüchternd. Zwar war es der vierthöchste jemals erzielte März-Wert. Aber Stagnation oder gar sinkende Werte sollte man in diesem Zukunftsmarkt nicht erwarten. Denn auch gegenüber dem direkten Vormonat Februar 2024 sank die Produktion um -2,8% oder über 10.000 Stück, obwohl der März (auch im Schaltjahr) 2 Kalendertage mehr hat.
Weltweite Verschiffung Gesamtzahlen: +5,6% (auf über 615.000) im Vergleich zum März 2023. Auch im Vergleich zum direkt vorausgehenden Februar 2024 waren es +20,3%.
Verschiffung nach Europa: -8,9% (auf fast 132.000) im Vergleich zum März 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden miserablen Februar 2024 waren es +17,7% oder fast 20.000 Kameras mehr. Das war endlich wieder einmal eine leicht positive Nachricht für Europa. Offenbar erwartete man von Europa zumindest nicht mehr das Allerschlimmste.
Die -1,6% niedrigeren Produktionszahlen im Vergleich zur Verschiffung im März 2024 sind positiv zu werten, da man endlich begann, die übervollen eigenen Zentrallager etwas zu leeren.
Im März nehmen die Produktionszahlen zum Februar meist drastisch (+23,8% im langjährigen Mittel) gegenüber dem Vormonat zu. Denn der März ist gewöhnlich der längere Monat und mit der Produktion für das Frühjahrsgeschäft vor allem für die USA. Wir hatten aber im März 2024 ein Wachstum um nur +5,7% zum direkten Vormonat Februar (2024) zu verzeichnen. - Die Lager waren schlichtweg zu voll, als dass man die Produktion hätte massiv erhöhen können.
Dennoch muss man festhalten, dass die Gesamtproduktion im ersten Quartal bei 1.739.563 Kameras lag und die Verschiffung nur bei 1.631.430 Stück. Daraus ergab sich noch immer eine Überproduktion von über +108.000 Kameras (6,6%), welche in die eigenen Zentrallager wanderte. Hinzu kommt ein weiterer unschöner Aspekt: Der Versandt dauert nun (aufgrund der arabischen Terrorangriffe im Roten Meer) länger um Afrika herum. D.h. die Hersteller verschifften sowieso schon mehr als üblich, um den verlängerten Seeweg auszugleichen. D.h. aber im Umkehrschluss, dass noch mehr Ware die Märkte überschwemmen wird, sobald die Schiffe am Zielhafen ankommen. Ganz drastisch wird dieser Effekt, sobald sich die Transportwege durch das Rote Meer wieder verkürzen.
Fazit: Die Erhöhung der beiden eher ungeliebten Kameraklassen DSLR und Kompakt- sowie Bridge-Kameras sind negativ zu werten, genauso wie die leicht gesunkenen Produktionszahlen der spiegellosen Modelle. So kann ein Gesamtergebnis 'optisch' zwar 'gut' aussehen, aber viele Problemfelder in den Details aufzeigen. Auch die anhaltenden Rabatt-Aktionen weltweit zeigten, dass sich diese Produktionszahlen (abgesehen von den üblichen Engpässen bei Neuerscheinungen) im ersten Quartal 2024 kaum absetzen ließen. Klare Trends oder gar eine Strategieänderung der Hersteller waren im ersten Quartal 2024 nicht absehbar. Es herrschte das Prinzip Hoffnung vor, auf ein besseres Restjahr 2024.
Quartalsberichte 1. Quartal und Jahresabschlussberichte für übergreifende Wirtschaftsjahre - Erwartungen
Ab Ende April werden die Konzerne ihre Quartalsberichte und die meisten ihre Jahresabschlussberichte abliefern. Die Erwartungen sind gemischt:
Einerseits werden die meisten Konzerne nominal blendende Jahresbilanzen in Brutto-Yen-Werten vorlegen - eventuell erneut die besten der Konzerngeschichte. Ende April 2024 war der ohnedies bereits schwache Kurs des japanischen Yen auf erschreckende 165 zum Euro und fast 155 zum US-Dollar weiter abgefallen. Die völlig unberechtigte Euphorie darüber wird folglich in weiten Kreisen keine Grenzen kennen. Aber bereinigt um den Währungsverfall des japanischen Yen und um die auch noch immer zu hohe Inflation sieht das nicht so gut aus.
Andererseits wird man mit den Jahresergebnissen auch davon ablenken wollen, dass das erste Quartal 2024 - also das sogenannte Winterquartal -keineswegs so blendend lief. Von jedem nachprüfbarer Fakt ist, dass vor allem in den USA gefolgt von Europa, aber im Grunde fast weltweit Dauerrabatte auf fast alle Kamera-Produkte angeboten werden. Hinzu kommen die Zusatzrabatte vieler Händler, deren Lager übervoll sind. Die einschlägigen Rumors / Gerüchte-Webseiten konnten dies seit Wochen bereits für ihre jeweils eigene Herstellermarke nur noch in seitenlangen tabellarischen Listen aufzählen.
Ferner wird man langsam, zaghaft und vermutlich eher in Nebensätzen einräumen, dass 2024 evtl. nicht ganz so gut aussieht, wie man sich das noch im Januar 2024 vorgestellt hatte. Zumindest wird man eine wie auch immer geartete gewisse Verlangsamung im ersten Kalenderquartal nicht mehr ganz verschweigen können. Aber zugeben wird man so etwas höchstens auf 'unhöfliche' Anfragen westlicher Aktionäre. Ansonsten geht das in der gefeierten Jahresgesamtbilanz unter.
Seit mindestens einem Jahr deutete sich an, dass die Bilanzzahlen des Bereiches Imagings zunehmend an Aussagekraft verlieren: Der Bereich wurde derart ausdifferenziert, mit Spezialvideo-Kameras für Kino und Kabel-/Bezahl-Fernsehen sowie Überwachungskameras, dass man über die klassischen dedizierten Kameras kaum mehr etwas aussagen kann. Somit wird auch jeder derart diversifizierte Bereich Imaging überleben. Dies gilt umso mehr, als zahlreiche weitere Bereiche wie Automotive (Kameras für alles, was fährt, schwimmt, taucht, fliegt), Robotik (vor allem in der Industriefertigung), VR (Virtual Reality), AR (Augmented Reality), Content-Vermarktung, Service rund um Imaging und Überwachung, Medizin etc. stetig weiter anwachsen. Bei zahlreichen Firmen kommen dann noch eigene Smartphones oder zumindest die Zusammenarbeit mit Smartphone-Herstellern dazu.
Noch gravierender ist allerdings die inzwischen unleugbare Abwendung aller Kamerahersteller von den Fotografen: Sie entwickeln und produzieren inzwischen nur noch Video-Kameras, die man höflich derzeit noch Hybrid- oder Vlogging-Kameras nennt, die man auch irgendwie noch zum Fotografieren verwenden kann.
Somit sagen selbst die Kernzahlen der angeblich produzierten Kameras nichts mehr über den Nutzen für die Fotografen aus. Denn die klassischen Fotografen haben die Manager abgeschrieben. Geschichte.
Zur KI und GenKI wird man erneut vermutlich nur Worthülsen finden. Die meisten Firmen werden sich mit der wertlosen Technik CAI (vergeblich) aus der Schlinge zu ziehen versuchen. Eigene, neue, oder wirkungsvolle Gegenmaßnahmen oder gar gemeinsame Gesamtstrategien sind nicht mehr zu erwarten.
Daraus folgt, dass nicht nur die Konzerne überleben, sondern es auch weiterhin sogar die Unter-Unter-Bereiche Camera geben wird. Faktisch rutschte schon seit Jahren dieser reine Fotobereich immer tiefer in der Hierarchie oder wurde mit vielen anderen Bereichen zusammengelegt. Aber die Aussagekraft für die Fotografen wird bald wie die Bilanzen der Reedereien oder Flugzeughersteller ziemlich uninteressant sein.
Canons Quartalsabschluss für das erste Quartal 2024: 01.01. - 31.03.
Am 24.04. publizierte Canon als erste große Fotofirma die Ergebnisse für das 1. Quartal, wobei hier das Geschäftsjahr mit dem Kalenderjahr übereinstimmt. D.h. die Zahlen betreffen die Monate Januar bis März 2024 einschließlich. - Manche nennen dieses Q1 auch das Winter-Quartal.
Bitte beachten Sie, dass die Angaben in YEN sind. Der Wechselkurs Ende April betrug ca. 165 zum Euro. Es war kaum zu fassen: nochmals abgestürzt, obwohl man allgemein davon ausging, dass der Yen sich 2024 erholen würde. Um ein ungefähres Gefühl für den Yen zu erhalten, sehe ich YEN wie Cent und kalkuliere überschlagsmäßig 1/100. Danach kann man noch 1/3 abziehen - also die Werte abrunden.
Obwohl Canon mit seinem ersten Quartalsbericht 2023 ebenfalls begann, immer mehr um den heißen Brei herumzureden, werden dennoch zahlreiche Details umfassender erwähnt als bei anderen Firmen. Deshalb gehe ich hierauf im Folgenden auch ausführlicher ein, jedoch nur noch beim Unterbereich Imaging.
Allerdings darf man nie vergessen, dass Quartalsberichte zunehmend Marketing und PR sind. Bei dieser Gelegenheit will man die eigene Firma und als Manager seine eigenen Leistungen besonders positiv vor der zahlreich erschienenen Presse darstellen.
Quartalszahlen Q1 Konzern. - Nur die drei Monate des Winter-Quartals Januar bis März 2024:
Canon gibt einen durchschnittlichen Wechselkurs für das 1. Quartal 2024 von 148,69 Yen gegenüber dem US-Dollar an und 161,35 Yen gegenüber dem Euro. Bitte beachten Sie, dass bilanztechnisch dies anders berechnet wird als mein oben angegebener Vergleichswert für Ende April 2024. Die Differenz zum durchschnittlichen Wechselkurs zum ersten Vorjahresquartal Q1/2023 wird mit 16,22 Yen gegenüber dem Dollar und 19,25 Yen gegenüber dem Euro angegeben. Das ergibt von der Basis 2023 aus gerechnet: +12,2% gegenüber dem US-Dollar und +13,6% gegenüber dem Euro. Um diese Werte müsste allein währungsbedingt (aufgrund der erneuten enormen Abwertung des Yen) somit alle Brutto-Yen-Werte in den Bilanzen zunehmen. Aber dazu käme noch die Inflation, welche man berücksichtigen müsste. Also gehen wir einmal konservativ (bei 2-3% Inflation) von durchschnittlich +15% aus, um welche alles höher liegen müsste als im Vorjahr, um real auch nur die gleichguten Ergebnisse vom ersten Quartal 2023 zu erreichen.
Konzern-Umsatz: 988,519 Mrd. Yen = +1,8% zum Vorjahresquartal (Q1/2023). Das waren jedoch immerhin -15,1% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Herbst-/Weihnachts-Quartal Q3/2023. Jedoch macht auch das minimale Plus beim Jahresergebnis nicht den Währungsverfall und die Inflation aus.
Operativer Gewinn: 80,083 Mrd. Yen = -5,2% zum Vorjahresquartal (Q1/2023). Aber es waren immerhin -31% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Herbst-/Weihnachts-Quartal Q3/2023. - Zumindest beim operativen Gewinn lag man im Konzern auch nominal - also ohne Berücksichtigung des Währungsverfalls und der Inflation - unter den zurückliegenden Ergebnissen.
Leider 'vergaß' auch Canon zu erwähnen, dass dieser Operative Gewinn nur aufgrund (im Vergleich zum Vorjahr) gesunkener Steuerbelastungen zustande kam.
Der Free cash flow des Konzerns lag bei -10,250 Mrd. Yen im ersten Quartal 2024 - gegenüber +35,485 Mrd. Yen noch im Vergleichszeitraum Q1/2023. Das lesen und hören Analysten ganz ungern.
Sicherlich mitverantwortlich für diese unerwartet mäßigen Zahlen waren die Mitarbeiterzahlen, welche von Ende Dezember 2023 von 169.151 auf Ende März auf 172.981 weltweit anstiegen. Vermutlich geschah dies überwiegend durch die Firmen-Neuerwerbungen. Denn auch Canon diversifiziert immer weiter.
Ein weiterer Anteil hatte der deutlich erhöhte Lagerbestand, der sich im Gesamtkonzern von Ende Dezember 2023 von 796,881 Mrd. Yen auf 894,874 Mrd. Yen Ende März 2024 (+12,3%) erhöhte.
Bereich Imaging (nur external customers): Umsatz: 175,446 Mrd. Yen = -8,8% gegenüber dem 1. Quartal des Vorjahres 2023 - Operativer Gewinn: 14,266 Mrd. Yen. = -61,7% gegenüber dem 1. Quartal des Vorjahres 2023 - Das war ein unerwartet schlechtes Ergebnis.
Canon gibt in einer Folie pauschal an, dass der Rückgang beim Gewinn ohne Fremdwährungseinfluss / Wechselkursrisiko im Imaging angeblich jedoch 'nur' -30,9% betragen hätte. Aber auch dieser Rückgang war enorm. Denn er belegt, dass es weltweit wirklich unerwartet schlecht lief - unabhängig von der (nicht einmal einberechneten) Inflation und dem hier herausgerechneten Währungsverfall.
Man räumt explizit in der erklärenden Rede ein: Allerdings führten geringere Verkäufe von Kameras und Netzwerkkameras zu einem negativen Einfluss von 35,7 Milliarden Yen auf die Verkaufschancen und den Produktmix.
Es waren zudem immerhin -23,5% weniger Umsatz im Vergleich zum direkt vorausgehenden Herbst-/Weihnachts-Quartal Q4/2023, und -57,7% weniger Gewinn im Vergleich zum direkt vorausgehenden Herbst-/Weihnachts-Quartal Q4/2023. Zugegeben sei allerdings, dass vor allem im reinen Fotokamerabereich das erste Quartal auch früher bereits tendenziell eher schwach war im Vergleich zu den drei anderen und insbesondere zum oft sehr guten Weihnachtsquartal (Q4). Allerdings gilt diese Ausrede heute nicht mehr in dem Maße, da das Imaging inzwischen weit diversifiziert ist und keineswegs mehr den alten Schwankungen des Foto-Kamera-Marktes und seiner kauftechnisch als 'unausgeglichen' zu bezeichnenden Verhaltensweisen unterliegen sollte. Das ist deshalb als negativ zu werten, weil offenbar die gesamte Ausdifferenzierung bisher keine wirkliche Lösung aus dieser jahreszeitlichen Abhängigkeit erbrachte.
Dennoch: Weder im Konzern, noch im Bereich Imaging lief es wirklich - wie erwartet und prognostiziert - gut. Dies gilt sowohl im Vergleich zum Vorjahresquartal, als auch im Vergleich zum direkt vorausgehenden Herbst-/Weihnachts-Quartal Q4/2023. Berücksichtigt man zudem noch den Währungsverfall und die Inflation, sah es real sogar noch schlechter aus.
Halt-Stopp: Bevor nun alle Fanboys der anderen Firmen wieder in die Tasten greifen: Das sind alles noch immer satte Gewinne. Die Kritik beruht überwiegend auf den (unter Berücksichtigung der Inflation und des Währungsverfalles) faktisch deutlich rückläufigen Zahlen.
Imaging-Detailzahlen für das erste Quartal 2024:
Unterbereich Cameras: Umsatz 102,3 Mrd. Yen. Das waren -7% gegenüber dem Vorjahresquartal (Q1/2023). Aber es waren -33,6% gegenüber den direkt vorausgehenden Herbst-/Weihnachts-Quartal (Q4/2023).
Unterbereich Network Cameras & Others: Umsatz 73,2 Mrd. Yen. Das waren -11,2% gegenüber dem Vorjahresquartal (Q1/2023) und -2,8% gegenüber den direkt vorausgehenden Herbst-/Weihnachts-Quartal (Q4/2023).
Auch Canon gibt keine Aufschlüsselung des operativen Gewinnes dieser Unterbereiche mehr an.
Das Winterquartal 2024 verlief für den Bereich Imaging zwar schlecht. Aber aufgeschlüsselt nach Unterabteilungen lag dies (in absoluten Werten) erwartbar vor allem an den Foto- und Video-Kameras.
Selbst in Fremdwährung des jeweiligen Exportlandes wies Canon -15,3% für die klassischen (Foto- und Video-) Kameras sowie -19,7% für die Überwachungskameras aus. Man kann das desaströse Ergebnis somit nicht auf den Währungsverfall des Yen schieben.
Viel eher darf man vermuten, dass es darauf beruhte, dass man im vorausgehenden Quartal Q4/2023 schlichtweg zu viele Produkte (produziert und) verschifft hatte, die keine Abnehmer fanden, sondern bereits im Weihnachtsgeschäft überwiegend in die Lager der Welt verschoben wurden.
Das erste Kalenderquartal ist zwar traditionell eher mäßig gut. Aber so schlechte Ergebnisse hat niemand erwartet.
Der Etat für Forschung und Entwicklung (F&E, R&D, Research and Development) stieg im Imaging nominal von 20,844 (Q1/2023) auf 23,445 Mrd. Yen im ersten Quartal 2024 an. Das klingt nominal mit +12,5% gut, lag jedoch bestenfalls beim Währungsverfall und der Inflation.
Aber der gerne übersehene Umstand liegt darin, dass inzwischen fast alles Geld in die neuen Bereiche fließt: VR (Virtual Reality), MR (Mixed Reality), 3D und XR, Volumetric Video (3D-Video), New Concept Cameras und IP-Remote Cameras (Roboter-Systeme), Adanced Surveillance Ultra-high-sensitivity Cameras sowie Video-Analysis, Video-Edition, Infrastructur, Inspection SaaS (Hardware und Dienstleistungen für Firmen und Sicherheitsdienste), Smart Mobility, Component Solutions etc. Der Rest fließt in die Weiterentwicklung der Video-Kameras. Für klassische zweidimensional arbeitende Fotokameras bleibt folglich nur wenig übrig, da man sie für ausentwickelt hält und die klassischen Fotografen sowieso bereits weitgehend abgeschrieben hat.
Bei den Lagerbeständen des Imaging sah es schlecht aus. Ende Dezember 2022: 137,6 Mrd. Yen, Ende März 2023: 163,6 Mrd. Yen, Ende Juni 2023: 173,3 Mrd. Yen, Ende September 2023: 184,6 Mrd. Yen, Ende Dezember 2023: 168,4 Mrd. Yen und Ende März 2024 wieder 191,4 Mrd. Yen (+13,7%).
Das war der höchste Stand seit langem. Das waren im Vergleich zum Q1/2023 sogar +17% und lag somit über dem Währungsverfall und der Inflation. D.h. man hat (wie vorausgesagt) gnadenlos auf Halde überproduziert.
Auch in Produktionstagen waren die Lagerbestände sehr hoch: Ende Dezember 2022: 56 Tage, Ende März 2023: 69, Ende Juni 2023: 77, Ende September 2023: 77, Ende Dezember 2023: 68 Tage und Ende März 2024 86 Produktionstage. Das waren +18 Tage oder +26,5% unabhängig von der Währung.
Dies belegt eindeutig die Überproduktion der letzten drei Monate. Somit spielt der sonst oft beschworene Währungseinfluss hier keine große Rolle. In Produktionstagen stiegen die Lagerbestände noch deutlicher an.
Das war keine gute Ausgangsbasis für das laufende Jahr 2024. Ferner erklärt es die unerwartet deutlichen Worte des Top-Managements an den Bereich Imaging weiter unten.
Detailerklärungen aufgrund von Nachfragen: Warum der gestiegene Lagerbestand so nachteilig ist?
Canon gibt nirgends an, wie es Arbeitstage / Produktionstage berechnet. Da japanische wie alle asiatischen Arbeitgeber weder als sozial noch als arbeitnehmerfreundlich gelten, darf man nicht einfach die in Deutschland für 2024 angegebenen rund 249 Arbeitstage verwenden. In Japan sind es im Übrigen sogar nur 248 Arbeitstage. Das ergäbe rund 21 Arbeitstage je Monat. - Der Haken liegt jedoch darin, dass viel in der Dritten Welt produziert wird, wo durchaus 6 Tage in der Woche gearbeitet wird. Das ergäbe dann rund 25 Arbeitstage je Monat.
Betrachtet man deshalb systemimmanent (canon-intern) den Anstieg von 68 auf 86 Produktionstage in drei Monaten, so handelt es sich um +18 Produktionstage, welche in einem viertel Jahr anfielen - oder durchschnittlich +6 Tage Überproduktion je Monat. Das sind immerhin (zu Gunsten von Canon) stark abgerundet +24% Überproduktion, welche direkt in die eigenen Zentrallager wanderte.
Um bereits alleine die schon angefallene Überproduktion des ersten Quartals abzubauen, müsste die Nachfrage in den drei restlichen Quartalen des Jahres um mindestens 8% höher liegen als bisher. Bereits dies ist angesichts der dahindümpelnden Weltwirtschaft schwierig.
Zudem will Canon den eigenen Lagerbestand bis zum Jahresende sogar auf rund 60 Tage reduzieren. Da Canon wie alle Firmen sehr unspezifisch ist, sind das ca. 58-62 Tage. D.h. extrem abgerundet (zu Gunsten Canons) -40%. Bereits dies ergäbe rund +13% erforderliches Wachstum bei den Verkäufen an Endkunden für die Quartale 2-4 des Jahres 2024.
Canon will jedoch die geplante Jahresgesamt-Produktion nicht reduzieren. Es sind sogar weitere neue Kameramodelle geplant.
D.h. die bisherige Überproduktion läuft über das ganze Jahr weiter. Im ersten Quartal waren dies immerhin 6 Arbeitstage Überproduktion je Monat. Das sind je nach obigem Ansatz der Arbeitstage je Monat ca. 24-28% Überproduktion. Deshalb muss sich die weltweite Nachfrage sogar nochmals erhöhen. Da jedoch aktuell mindestens 24% überproduziert wird, kommt dies hinzu. Daraus folgt, dass die weltweite Nachfrage sich (rückwirkend) ab April 2024 auch diese +24% erholen müsste.
Daraus ergibt sich ein erforderliches Wachstum der Käufernachfrage (über das erste Kalenderquartal hinaus) von mindestens +35% für den Restzeitraum des Jahres 2024 ab April. - Das klingt sehr optimistisch.
Fazit: Für das zweite Quartal sehe ich diese Erholung nirgends. Aber alle hoffen auf das zweite Halbjahr 2024. Das mag in den USA nach den Wahlen (am 05. November) zutreffen, weil sich dann die einen aus Siegesfreude und die anderen aus Frust eine neue Kamera und Fotoausrüstung gönnen.
Ferner gilt zu berücksichtigen, dass es sich hierbei um Verschiffungszahlen handelt. Im Zweifel wird Canon (wie bisher) die Überproduktion im Herbst (zum Weihnachtsgeschäft) zwangsweise an die Töchter und Großabnehmer verschiffen. Diese können sich nur bedingt wehren. Wer weniger abnimmt, erhält schlechtere Abnahme-Konditionen, ist jedoch dennoch an die Rabattaktionen der japanischen Zentrale gebunden. Das wird für Einzelhändler zu einer teuflischen Spirale nach unten.
Generelle Aussagen zur Weltwirtschaft:
Rückblickend auf das erste Quartal 2024 erholte sich die Weltwirtschaft insgesamt aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen in Europa und China nur moderat.
In den USA blieben die Konsumausgaben dank der guten Beschäftigungslage und steigenden Realeinkommen solide.
In Europa hinkte die Wirtschaft jedoch hinterher, da aufgrund der Inflation und der anhaltend straffen Geldpolitik ein starker Abwärtsdruck auf die Wirtschaft lastete.
In China stagnierte die Wirtschaft trotz einer vorübergehenden Erholung des Privatkonsums aufgrund eines schwächelnden Immobilienmarkts.
Andere Schwellenländer, insbesondere Indien und Südostasien, zeigten weiterhin Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung.
In Japan erholte sich die Wirtschaft moderat, unterstützt durch Verbesserungen im Beschäftigungs- und Einkommensumfeld sowie einen Anstieg der Kapitalinvestitionen.
Überdies erwähnt man explizit: die Inflation, die Konjunkturabschwächung in Europa und China sowie zunehmende geopolitische Risiken. Zudem: während die Marktbedingungen in Europa und China einem Abwärtstrend ausgesetzt waren.- Das klingt inzwischen deutlich verhaltener als früher.
Und im Präsentationsmaterial: Schwieriger als erwartetes Geschäftsumfeld aufgrund der weltweiten Konjunkturabschwächung, die zu anhaltenden Verzögerungen bei Kaufentscheidungen und Maßnahmen zur Bestandsreduzierung führte respektive: In unseren Märkten verzögerten unsere Kunden Käufe, und Händler reduzieren ihre Lagerbestände - Dabei muss man Details erklären:
'Verzögerungen bei Kaufentscheidungen' bedeutet, dass die Kunden sich nicht zu einem Kauf durchringen können. Kaufenthaltung. Also seien die Kunden schuld. - Das wäre mit nun neuen Worten sogar die Wiederbelebung der These des angeblichen 'Kaufstaus'.
'Maßnahmen zur Bestandsreduzierung': Eigene Kosten für Rabatte etc. Aber das ist ganz nebulös formuliert. Dahinter verbergen sich somit ernste Probleme, welche man derzeit noch verschleiert.
Im Präsentationsmaterial gibt man die Schuld hingegen auch den Fotohändlern, die endlich einsahen, ihre übervollen Lager räumen zu müssen, und nicht mehr bereit waren, weiter ihre eigenen Lager mit kaum verkäuflichen Kameras und Fotoausrüstung der Hersteller anzufüllen.
Harte Fakten: So erfreulich sehen Wirtschaftslenker die Weltwirtschaft und vor allem Europa nicht.
Aussagen zum Imaging:
Vorsicht: Auch Canon begann schon 2023, vermehrt mit den Texten und Interpretationen der Gesamtzahlen zu tricksen. Das meinte ich mit zunehmend wertlosen Bereichskennzahlen. Wenn die Bereiche (Imaging) so viele Unterbereiche / Abteilungen mit so vielen Produkten und vor allem neuen Dienstleistungen beinhalten, dann sagen die Gesamtzahlen nicht mehr viel über die Einzelprodukte aus. Dann kann man leicht mit vagen Sätzen manipulieren, die man zudem wachsweich aus dem Japanischen ins Englische übersetzt. Selbstredend tragen neue Kameras zum Umsatz bei. Das ist immer und überall bei neuen Produkten so. Banalitäten, die von anderen echten Problemen ablenken sollen.
DILC - Systemkameras mit Wechselobjektiven: Q1/2024: nur 500.000 (wie immer von Canon ganz grob auf Zehntausender gerundet. Das waren -37,5% gegenüber dem direkt vorausgehenden Herbst-/Weihnachts-Quartal (Q4/2023), und ein Rückgang von -10,7% gegenüber dem vorjährigen Winterquartal Q1/2023. Das lag sogar auf dem Tiefststand vom 2. Quartal 2020 (Beginn der weltweiten Pandemie-Maßnahmen und -Auswirkungen). - Vermutlich meint man hierbei immer Verschiffung (also keine Produktion oder realen Verkauf an Endkunden).
2020Q1: 610.000
2020Q2: 500.000 - bisheriges Minimum
2020Q3: 640.000
2020Q4: 1.010.000 - Maximum der letzten Jahre
2021Q1: 650.000
2021Q2: 730.000
2021Q3: 640.000
2021Q4: 720.000
2022Q1: 590.000
2022Q2: 680.000
2022Q3: 730.000
2022Q4: 860.000
2023Q1: 560.000
2023Q2: 780.000
2023Q3: 740.000
2023Q4: 800.000
2024Q1: 500.000 - erneut auf dem Stand des bisherigen Minimums
Vergleicht man die Verschiffungszahlen im ersten Quartal 2024 mit 2023 so fällt der Rückgang um ca. 60.000 Stück auf. Deshalb kann man auch hieraus ableiten, dass das Winterquartal 2024 nicht gut lief. Hinzu kam, dass es sich überwiegend um billige APS-C-Kameras und noch billigere Vlogging-Modelle handelte.
Vor allem im Präsentationsmaterial lastet man den größten Verlust im Konzern dem Imaging an: Rückgang der Imaging-Umsätze führt zu geringerem Betriebsergebnis. - Das war eine deutliche Ohrfeige für jenen Bereich.
Im Geschäftsbereich Imaging blieben die Umsätze mit spiegellosen Kameras stabil und konzentrierten sich auf neue Produkte, darunter das Einstiegsmodell EOS R50.
Das ist negativ, da es sich dabei um billige APS-C-Kameras handelt.
Ferner gab man dadurch indirekt zu, dass das Geschäft mit den viel wichtigeren, weil profitableren, Vollformat-Kameras schlecht lief, weil sie älter waren und somit kaum mehr nachgefragt wurden.
Wenn jedoch bei den spiegellosen Kameras der Umsatz (in abgewerteten Yen) in Q1/2024 (angeblich) gleich blieb wie in Q1/2023, dann müssen bei den DSLR-Modellen sowie den überhaupt nicht mehr erwähnten Vlogging-Kameras geradezu dramatische Einbrüche vorliegen.
Man beschwichtigt jedoch auch: Was das Betriebsergebnis betrifft, so verzeichnete die Imaging Group, die über eine hohe Rentabilität verfügt, aufgrund der Auswirkungen der Optimierung der Marktbestände einen erheblichen Gewinnrückgang. - Die Rentabilität war früher gut, litt jedoch im ersten Quartal 2024.
Die weitere auffindbare Aussage: Bei Kameras blieb die Nachfrage stabil und konzentrierte sich auf spiegellose Kameras deutet an, dass Canon inzwischen massive Probleme bei den DSLRs (Kameras mit Spiegeln) hatte, die man offenbar noch immer (und in zu hoher Zahl) weiterproduzierte.
Im Imaging-Bereich, angefangen bei Kameras, waren die Lagerbestände für einige Produkte am Ende der Verkaufssaison im vierten Quartal [Ende Dezember 2023] sehr hoch. Um den Marktbestand zu optimieren, haben wir die Stückzahlen reduziert und in Verkaufsförderungsmaßnahmen investiert, um den Ausverkauf bei Masseneinzelhändlern [Online-Versandfirmen etc.] anzukurbeln, was zu geringeren Umsätzen führte. Auch bei Netzwerkkameras setzte sich die im vierten Quartal des vergangenen Jahres [2023] begonnene Lagerbereinigung unserer Vertriebspartner im ersten Quartal fort, was insgesamt zu einem Rückgang des Imaging-Umsatzes um 8,8 % führte. - Die Lager waren also bereits im Weihnachtsgeschäft 2023 zentral bei den Herstellern sowie weltweit viel zu groß. Man hat überproduziert und - wie damals geschrieben - aus firmenpolitischen Gründen diese Überproduktion hemmungslos auf den Händlern weltweit abgeladen, bis es nicht mehr so weiterging respektive bis jene Händler rebellierten.
Die Umsätze mit Wechselobjektiv-Digitalkameras insgesamt gingen im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres zurück aufgrund verstärkter Verkaufsförderung, Kosten (oder: Verkaufsförderungskosten) und Verringerung des Versandvolumens mit dem Ziel, den Lagerbestand anzupassen, der sich am Ende des Vorjahres auf dem Markt angesammelt hatte. - Das muss man aufschlüsseln, sonst geht es wie von Canon beabsichtigt komplett unter:
Der Umsatz ging zurück. Das kann man auch oben in den reinen Zahlen ablesen. Jedoch ging auch der Gewinn drastisch zurück, was man 'vergisst' zu erwähnen'.
'Verkaufsförderungen' meint die Rabattschlachten, Preiskriege, hohen Werbegelder in Fremdwährung für die eigenen Produkte, bis hin zu den Sponsorenbeiträgen und Beraterhonoraren (Schmiergelder) für die Influencer etc.
Leider ist der folgende Punkt unklar, da man evtl. ein Komma vergessen hat, oder schlampig übersetzte. Sofern es ein Komma geben sollte, dann wäre hier ein Extrapunkt: 'Kosten' meint dann vermutlich die Beschaffungskosten der Zulieferteile. Das meinte ich mit den eintretenden Negativwirkungen des Währungsverfalles. Irgendwann wird die Materialbeschaffung auch deutlich teurer. Das lässt nichts Gutes für die kommenden Preissteigerungen bei neuen Kameras erwarten. - Korrekt bleibt dieser Punkt auf jeden Fall. Es könnte jedoch sein, dass man 'verstärkte Verkaufsförderungskosten' meinte. Dann würde dieser 3. Punkt zumindest in dieser Canon-Aufzählung entfallen - nicht jedoch als grundlegendes Faktum beim Einkauf von Teilen im Ausland in Fremdwährung. Denn auch Canon erwähnt dies explizit an anderer Stelle: ein Anstieg der auf Fremdwährungen lautenden Betriebskosten trotz einer effizienzorientierten Kostenkontrolle. Die Kosten in Fremdwährungen laufen Canon trotz massiver Einsparungen davon.
'Verringerung des Versandvolumens mit dem Ziel, den Lagerbestand anzupassen, der sich am Ende des Vorjahres auf dem Markt angesammelt hatte'. - Das ist das Gegenteil des früher Versprochenen. Versprochen hatten alle Manager aller Firmen, dass man die Zentrallager räumen will. Aber wie hier seit Monaten berichtet waren die weltweiten Lager der Kontinental- und Regional-Importeure, Großhändler, Zwischenhändler und Fotofachgeschäfte übervoll. Man tat also das Gegenteil: Weil man kaum mehr Abnehmer fand, erhöhte man erneut den Bestand der Zentrallager. Das ist das (im Grunde erwartbar negative) Ergebnis der gezielten Überproduktion am Markt vorbei.
In der erklärenden Rede gibt man zu: Da jedoch einige der Kameras, die wir im vierten Quartal des letzten Jahres verkauft hatten, immer noch [im ersten Quartal 2024] auf dem Markt vorrätig waren, ging der Nettoumsatz zurück, da die Anzahl der ausgelieferten Einheiten reduziert wurde, um den Marktbestand zu optimieren [Lager der Händler zu räumen], und [weil] Verkaufsförderungskosten zur Verkaufsförderung beim Masseneinzelhandel [überwiegend große Online-Händler] anfielen. - Man hat also im Weihnachtsquartal aus ungerechtfertigtem Optimismus absichtlich zu viel verschifft, was sich nicht verkaufen ließ. Dann musste man die Rabattschlacht 2024 fortsetzen.
Obwohl die Nachfrage nach Netzwerkkameras aufgrund der Diversifizierung der Anwendungen solide blieb, gingen die Verkäufe von Netzwerkkameras aufgrund der Anpassung der Lagerbestände zurück. - Auch bei den Überwachungskameras lief es keinesfalls rund. Auch bei den Überwachungskameras war man bereits im Weihnachtsquartal 2023 zu optimistisch.
Bei Digitalkameras mit Wechselobjektiven wird erwartet, dass die Nachfrage aufgrund der Umstellung auf spiegellose Kameras und der Rückkehr zu angemessenen Lagerbeständen auf dem Markt solide bleibt. - Nun gut: Solide klingt als Prognose für 2024 etwas verhalten. Aber man spricht definitiv nicht mehr von Wachstum.
Bei Netzwerkkameras wird erwartet, dass sich der Markt dank des Abschlusses der Bestandsanpassungen wieder zu einem stabilen Wachstum erholt. - Das klingt bei den Überwachungskameras etwas positiver.
Im ganzen Jahr 2024 will Canon weiterhin seine im Januar 2024 prognostizierten -3%, also nur noch 2,8 Mio. Kameras verschiffen. Aber auch diese gegenüber 2023 reduzierte Zahl halte ich inzwischen für unrealistisch, weil sich diese Menge nicht am gesättigten Markt verkaufen lässt.
Canons Aussichten / Prognosen für 2024:
Was die Aussichten ab dem zweiten Quartal angeht, bestehen aufgrund verschiedener geopolitischer Risiken, einer weltweiten Verschärfung der Geldpolitik als Reaktion auf die Inflation und der Gefahr einer Konjunkturabschwächung aufgrund der Marktstagnation in China und Europa immer noch einige globale wirtschaftliche Unsicherheiten. Canon geht jedoch davon aus, dass die Weltwirtschaft dank der guten Beschäftigungssituation und des verbesserten persönlichen Einkommensumfelds, insbesondere in Japan und den USA, ihren Erholungstrend fortsetzen wird. - Trotz des ernüchternden ersten Quartals herrscht noch immer das Prinzip Hoffnung für den Rest des Jahres vor. Vorsichtshalber hat man die 'Zukunft' in den Präsentationsunterlagen vor allem auf 2025 ausgedehnt.
Aber im Präsentationsmaterial klingt es etwas negativer: Die Aussichten für die Weltwirtschaft bleiben unklar, das Wachstum entspricht dem des Vorjahres.
Wie Canon hingegen zur seiner erneut vorgebrachten Voraussage einer Aufwertung des Yen gegenüber dem Euro und gegenüber dem US-Dollar gelangt, bleibt unklar. Warten wir es ab, wie sich der Yen entwickelt.
Bei Digitalkameras mit Wechselobjektiven wird erwartet, dass die Nachfrage aufgrund der Umstellung auf spiegellose Kameras und der Rückkehr zu angemessenen Lagerbeständen auf dem Markt solide bleibt. - 'Solide' bei Video-Kameras ist in Ordnung aber nicht euphorisch. Und wie lautet die Basis dazu? Solide weiter so wie im mäßigen ersten Quartal 2024? - In den Präsentationsunterlagen ist es sogar ersichtlich, dass man Wachstum nur noch von den anderen Konzernbereichen erwartet.
Bei Netzwerkkameras wird erwartet, dass sich der Markt dank des Abschlusses der Bestandsanpassungen wieder zu einem stabilen Wachstum erholt. - Zumindest hier erwartet man ein Wachstum.
Aber im Präsentationsmaterial klingt es als eigene Aufgabenstellung etwas negativer: Normalisierung des Marktinventars des Imaging-Geschäfts - Das ist eine für japanische Verhältnisse erstaunlich deutliche Ansage der Geschäftsführung an das Management des Imagings, seinen Bereich in Ordnung zu bringen. Es bleibt dennoch abzuwarten, ob man nun die sinnlose Überproduktion am Markt vorbei endlich einstellt.
In der abgedruckten erklärenden Rede kommen Widersprüche zu Tage: Im ersten Quartal waren die Marktbestände insbesondere in unserem Imaging-Geschäft hoch, was zu geringeren Umsätzen führte. Da sich die Situation jedoch endlich normalisiert, werden wir daran arbeiten, das Wachstum ab dem zweiten Quartal zu beschleunigen. - Erstens betrifft dies das gesamte Imaging - also inklusive dem Wachstumsbereich Überwachungskameras. Dennoch ist es unlogisch. Hohe bis steigende Lagerbestände in den ersten drei Monaten weisen beim Imaging exakt in die gegenteilige Richtung. Ohne Nachfrage wird man diese Lagerbestände nicht abbauen können. Es sei denn man reduziert nun endlich - und zwar drastisch - die Produktion. Jedoch sagt der Satz genau das Gegenteil. Man hofft erneut (oder noch immer) auf wieder steigende Verkaufszahlen. Canon will sich somit noch immer nicht an den schrumpfenden Markt anpassen.
Um den Umsatz ab dem zweiten Quartal zu steigern, haben wir außerdem Lagerbestände an Produkten wie Halbleiter-Lithographiegeräten, Medizinprodukten und Kameras aufgebaut. Wenn wir jedoch die Produktion und den Verkauf wie geplant fortsetzen, gehen wir davon aus, dass wir die Lagerbestände bis zum Jahresende auf ein angemessenes Niveau von unter 60 Tagen reduzieren können. - Auch hierbei setzt man ausschließlich auf Wachstum und steigende Verkaufszahlen. Hoffnung pur.
Im Bereich Imaging werden wir ab dem zweiten Quartal neben der Optimierung des Marktbestands [gemeint sind die weltweit vollen Lager] durch die Erweiterung unseres EOS R-Systemsortiments, beginnend mit Kameras, auch den Anteil unserer spiegellosen Kameras erhöhen und so das Umsatzwachstum fördern. sowie: Stimulierung der Nachfrage nach Stand- und Bewegtbildern - Einerseits will man offensichtlich die DSLR-Produktion etwas reduzieren. Andererseits erhalten wir dafür weitere neue spiegellose (Foto- und Video-) Kameramodelle. Ob die Erhöhung der Modellanzahl wirklich mehr Käufer anlockt? Es gibt derzeit bereits zu viele Kamera-Modelle bei jedem Hersteller - aber besonders bei Canon. Diese Taktik der einseitigen Ankurbelung des Marktes durch Angebotserhöhung versagte in den letzten Jahren komplett.
Darüber hinaus planen wir, ein Umsatzwachstum von 4,5 % für die gesamte Imaging Group [nicht nur Foto- und Video-Kameras, sondern alles mit Überwachung und Dienstleistungen] zu erzielen, da der Verkauf von Netzwerkkameras ab dem zweiten Quartal nach dem Ende der Anpassung des Partnerbestands [Räumung der Lager der Händler] in Europa und Asien wieder einen Wachstumstrend aufweist.
Ferner verspricht man erneut drastische Kostenreduktionen / Einsparungen und zusätzlich eine Beschleunigung der Überprüfung der Geschäftsstruktur. Dabei wird es für das offensichtlich derzeit angeschlagene Imaging im Kernbereich der Foto- und Video-Kameras schwer werden. Auch der in der Redeerklärung gelieferte Aspekt der Kosteneinsparung bei Zuliefermaterial ist negativ zu bewerten. Man hatte die Qualität in den letzten Jahren bereits drastisch reduziert. Weitere Einsparungen bei den Zulieferteilen werden die Kunden ausbaden müssen.
Gleiche erwartete Umsatz-Prognose des Konzerns für 2024: 4.350 Mrd. Yen = +4% (oder +169 Mrd. Yen) gegenüber 2023. Da war schon Ende Januar eine erhebliche Ernüchterung eingetreten.
Der gleiche erwartete operative Gewinn 2024 (wie in der Januar-Prognose) 435 Mrd. Yen. Das sind +15,9% (oder +60 Mrd. Yen) mehr als 2023.
Um die Aktionäre zu beglücken, will man die Dividende auf um 10 Yen auf 150 Yen erhöhen.
Neuer reduzierter erwarteter Umsatz im Bereich Imaging 2024: nur noch 900 (statt Ende Januar prognostizierten 900,8) Mrd. Yen = +4,5% mehr Umsatz als 2023.
Neuer erwarteter operativer Gewinn 2024: nur noch 143,8 (statt Ende Januar 147,2) Mrd. Yen. Das sind -1,2% weniger als 2023. Das klingt ernüchternd.
Wie man vor allem den nochmals erhöhten RoE (Return on Investment - Kapitalrendite) von 9% im Jahr 2024 und 10% (oder mehr) im Jahr 2025 bei Kameras erreichen will, bleibt unklar. Das funktioniert definitiv nicht mit den vielen kleinen billigen APS-C-Kameras. Da müssen vor allem die anderen (neuen) Vollformat-Kameras drastisch teurer werden.
Fazit: Canon:
Dem Konzern ging es trotz des miserablen ersten Quartals insgesamt nominal noch gut. Aber in den Details zeigten sich im ersten Quartal 2024 Problemfelder - beim Imaging sogar drastische Probleme aufgrund der Überproduktion.
Es fand sich noch immer keine klare Stellungnahme / Strategieänderung angesichts der inzwischen großen Kriegsgebiete und der vielfältigen weltweiten Wirtschaftssanktionen.
Es fand sich noch immer keine Aussage / Stellungnahme zur generativen Künstlichen Intelligenz (GenKI).
Es herrschte noch immer das Prinzip Hoffnung auf ein - zumindest nominal in Brutto-Werten - besseres Jahr 2024 und vor allem 2025 vor.
Ricoh / Pentax
Am 07. Mai publizierte Ricoh seinen Quartalsbericht für das 1. Kalenderquartal und seinen Jahresabschlussbericht:
Ricoh verwendet - wie viele Firmen - das übergreifende Geschäftsjahr April 2023 bis März 2024, nennt es aber rückblickend 2023. Das hier besprochene vierte Quartal umfasst den Zeitraum von Januar bis März 2023 einschließlich.
Jahresabschlussbericht Finanzjahr 2023 - April 2023 bis März 2024:
Konzern-Jahres-Umsatz: 2.348,9 Mrd. Yen = +10,1% zum Vorjahresergebnis. Aber es lag deutlich unter den eigenen Erwartungen von 2.500 Mrd. Yen.
Operativer Gewinn: 62,0 Mrd. Yen Gewinn. = -21,2% zum Vorjahresergebnis.
Die Analyse des zurückliegenden Geschäftsjahres fiel im Konzern durchwachsen aus:
Die Weltwirtschaft wurde im Berichtszeitraum mit einer zunehmenden Stagnation konfrontiert, die auf Faktoren wie die anhaltend hohen Zinsen und die Inflation in Europa und den USA, die Konjunkturabschwächung in China sowie die ernste Lage in Russland/Ukraine und im Nahen Osten zurückzuführen war.
Ricoh ist sehr vom Firmen-Geschäft abhängig:
Die japanische Wirtschaft erholte sich jedoch allmählich von der COVID-19-Pandemie und verzeichnete eine stetige Verbesserung der Unternehmensleistung.
Andererseits kämpften fortgeschrittene Länder, darunter auch Japan, mit der Herausforderung, angesichts einer alternden Bevölkerung Arbeitskräfte zu sichern, was zu anhaltenden Lohnerhöhungen und Preiserhöhungen durch Kostenweitergabe führte.
Vor diesem Hintergrund haben sich Heimarbeit und andere Aspekte neuer Arbeitsweisen in unserem Kernmarkt am Arbeitsplatz etabliert. Zudem haben sich Geschäftsprozesse mit Fortschritten in der IT weiter fortentwickelt.
Dies führte dazu, dass sich die Herausforderungen und Bedürfnisse der [meist Firmen-] Kunden im Laufe der Zeit veränderten und die Nachfrage nach digitalen Diensten zunahm.
Während die Drucknachfrage stagnierte, blieben die globalen Geschäftsaussichten ungewiss. [Hinzu kamen] steigende Personalkosten, die für die Bereitstellung von Dienstleistungen und Lösungen unerlässlich sind. [Zudem gab es] einen anhaltenden Anstieg der Transport- und Komponentenkosten [Rohstoffe und Zulieferteile] aufgrund lokaler geopolitischer Risiken.
Durchschnittliche Wechselkurse: Gegenüber dem US-Dollar beklagte man 144,53 einen Anstieg um 9,04 Yen zum Vorjahr und gegenüber dem Euro 156,74 Yen +15,83 Yen. - Der Währungsverfall des japanischen Yen machte auch Ricoh zu schaffen.
Der für die Kameras wichtige Bereich Other wurde erneut umgruppiert. Imaging und Kameras sind inzwischen tief darunter untergeordnet.
Other-Jahres-Umsatz: 45,6 Mrd. Yen = +12,4% zum Vorjahresergebnis.
Operativer Verlust: -10,5 Mrd. Yen Verlust = Das war sogar ein noch höherer Verlust als im Vorjahr (-9,2 Mrd. Yen). - Prognostiziert hatte man nur -8,5 Mrd. Yen Verlust. Dies konnte man sowieso nur dank massiver Sparmaßnahmen erreichen, auf die man explizit hinweist. - Das sind miserable Werte, die Folgen haben werden. - Man kündigte auch bereits an: Im Geschäftsjahr 2024 werden Reformen der Ertragsstruktur im Rahmen des 'Projektes Verbesserung des Unternehmenswerts' Priorität haben. Sowie: Mit Ausnahme einiger Maßnahmen wird eine zeitnahe Offenlegung von Kosten und Nutzen auf der Grundlage institutioneller Entscheidungen gewährleistet. D.h. es werden zeitnah Entscheidungen fallen.
Der Forschungs- und Entwicklungs-Etat des Konzerns wurde erhöht: R&D expenditures: 109,8 Mrd. Yen = +2% für das gesamte Geschäftsjahr 2023. Das deckt weder die Inflation noch den viel höheren Währungsverfall. D.h. faktisch darf man nicht viel erwarten - vor allem keine revolutionären Neuentwicklungen für den winzigen Bereich Kameras.
Die Lagerbestände des Gesamtkonzern sanken nur leicht von 314,368 Mrd. Yen (Ende März 2023) zum Ende des März 2023 auf 300,5 Mrd. Yen (-4,4%). Das Problem aller Firmen.
Auch die Schulden des Konzerns nahmen nur etwas ab.
Der Cashflows war nun aber wieder positiv - nach einem schlechten Vorjahreswert.
Quartalsergebnis des Konzerns = 4. Geschäfts-Quartal (= 1. Kalenderquartal = Januar bis März 2023):
Konzern-Umsatz: 651,2 Mrd. Yen = +7,5% zum Vorjahresquartal. Es war ferner ein Quartalszuwachs zum direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal 2023 um +11,3%. Somit lief das erste Jahresquartal 2024 bezüglich des Umsatzes bei Ricoh besser als das vorausgehende 4. Kalenderquartal 2023.
Operativer Gewinn: 24,8 Mrd. Yen = -36,6% zum Vorjahresquartal. Aber es war ein Quartalszuwachs zum direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal 2023 um +41,7%. Somit lief auch beim Operativen Gewinn das erste Jahresquartal 2024 bei Ricoh besser als das vorausgehende 4. Jahresquartal 2023.
Bereichs-Umsatz Other im 4. Geschäfts-Quartal: 14,4 Mrd. Yen = +17,7% zum Vorjahresquartal. Das ist positiv. Ferner waren es +30,9% gegenüber dem direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal 2023.
Operativer Verlust: -2,7 Mrd. Yen. Im Vorjahresquartal waren es noch -0,4 Mrd. Yen gewesen. Auch gegenüber dem direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal 2023 (-2,4 Mrd. Yen) nahm der Bereichsverlust deutlich zu.
Dem Konzern und dem Bereich Other ging es im ersten Jahresquartal 2024 (= 4. Geschäftsquartal) durchwachsen bis schlecht.
Da der winzige Bereich Ricoh Imaging mit den digital cameras nach der Umstrukturierung tief unten im Bereich Other eingegliedert ist, kann man keine Details analysieren.
Explizit erwähnt Ricoh nur:
Das Kamerageschäft entwickelte sich gut, was zu höheren Umsätzen und Gewinnen führte. Sowie: Erneut gute Ergebnisse mit steigendem Gewinn. - Allerdings meint man damit die 360-Grad-Rundum-Kamerassysteme.
Erstmals sagte man dies auch explizit: Beliebte 360-Grad-Kameramodelle verkauften sich gut, aber High-End-Modellen erging es schlecht. - Ein harter Schlag, dem man nun erstmals auch offen zugab. Faktisch wussten dies alle Marktbeobachter seit Jahren.
Zudem erwähnt man im Gesamtbericht: Im Oktober 2023 haben wir eine Vereinbarung zur Anteilsübertragung des Optikgeschäfts abgeschlossen, das optische Linsenmodule für Autoradiokameras und -projektoren entwickelt, herstellt und vertreibt. - Details wurden nicht genannt.
Sonst erwarb Ricoh im Geschäftsjahr 2023 mehrere Firmen u.a. aus dem IT-Sektor. Auch für das kommende Geschäftsjahr will man: Die Finanzierung für Wachstumsinvestitionen im Bereich Bürodienstleistungen nutzen. Das ist das seit längerem vorgegebenen strategische Konzernziel.
Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr (April 2024 - März 2024) ist optimistisch:
Erwarteter / angestrebter Konzern-Umsatz im Geschäftsjahr 2024 (01.04.2024 - 31.03.2025): 2.500,0 (consolidated financial report) respektive 2.504,4 (Präsentationsunterlagen) Mrd. Yen (+6,4%), aber nur einen operativen Konzern-Gewinn von 70 Mrd. Yen (+12,9%).
Erwarteter / angestrebter Umsatz im Geschäftsjahr 2024 im Bereich Other: 28,0 Mrd. Yen (+6,4%), aber keine Angaben zum erwarteten operativen Verlust.
Der Etat für Forschung und Entwicklung des Konzerns soll deutlich auf nur noch 95 Mrd. Yen (-13,5%) gekürzt werden.
Die Dividende will man im kommenden Geschäftsjahr um 2 Yen auf dann 38 Yen erhöhen.
Fazit: Ricoh als Konzern erholt sich sehr langsam, aber vor allem beim Bereich Other sah und sieht es auch weiterhin schlecht aus.
Die hochwertigen dezidierten Kameras wurden erstmals offen kritisiert. Das hat Folgen.
Weder zum Krieg noch den Wirtschaftssanktionen noch der neuen Generativen Künstlichen Intelligenz finden sich konkrete Aussagen.
Panasonics Quartalsbericht und Jahresabschluss
Am 09. Mai publizierte Panasonic seinen Quartalsbericht für das 1. Kalenderquartal und seinen Jahresabschlussbericht für das Geschäftsjahr 2024:
Panasonic verwendet - wie viele Firmen - das übergreifende Geschäftsjahr April (2023) bis März (2024), nennt es aber vorausschauend 2024. Das hier besprochene vierte Geschäfts-Quartal umfasst somit den Zeitraum von Januar bis März einschließlich.
Geschäfts-Jahres-Ergebnis:
Konzern-Umsatz: 8.496,420 Mrd. Yen = +1,4% gegenüber dem vorherigen Geschäftsjahr April 2022 bis März 2023. Das liegt unter der Inflation und den Währungsgewinnen.
Konzern Operativer Gewinn: 360,962 Mrd. Yen = +25,1% gegenüber dem vorherigen Geschäftsjahr. Es war ein satter Gewinn des zugegebener Maßen riesigen und weit diversifizierten Großkonzerns. Das liegt auch über der Inflation und den Währungsgewinnen. Aber der Operative Gewinn lag deutlich unter den eigenen Erwartungen von 430 Mrd. Yen.
Ferner nahm das Cash-Flow nochmals deutlich zu.
Das lag auch am leichten Abbau der Lagerbestände von 31.3.2023: 1.288,751 Mrd. Yen auf 1.208,898 Mrd. Yen am 31.03.2024 (-6,9%). Dennoch waren das noch immer sehr hohe Lagerbestände, die man allerdings nicht aufschlüsselte.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (R&D) des Gesamtkonzerns nahmen zwar deutlich zu von 469,785 Mrd. Yen auf 491,2 (+4,6%). Jedoch war das nicht einmal ein Ausgleich des Währungsverfalls und der Inflation.
Somit war nicht alles perfekt. Das schreibt man auch:
Im Laufe des am 31. März 2024 endenden Geschäftsjahres (Geschäftsjahr 2024) erlebte die gesamte Weltwirtschaft aufgrund geopolitischer Risiken wie der Situation in Israel und Palästina sowie in der Ukraine eine allmähliche Verlangsamung.
Ein weiterer Faktor war die Straffung der Geldpolitik vor allem in den USA und Europa.
Was Japan betrifft, so wurde trotz der negativen Auswirkungen steigender Preise, vor allem für den Privatverbrauch, eine allmähliche Erholung der Wirtschaft durch Faktoren wie stetige Kapitalinvestitionen und die Erholung der Nachfrage im Zusammenhang mit dem Tourismus vorangetrieben.
Imaging gehörte bisher zum Großbereich Lifestyle. Dieser umfasst die früheren Bereiche 'Appliances' und 'Life Solutions'. D.h. die Kameras rutschten bei der Konzernreform im April 2022 nochmals eine Ebene tiefer. Appliances (AP) umfasst Appliances mit Fernsehern, Hausgeräten, Klimaanlagen etc.) Der Quartalsbericht für den sehr großen und weit ausdifferenzierten Konzern Panasonic ist für das extrem kleine und folglich tief in andere Bereiche eingegliederte Segment Kameras derart unergiebig, dass man praktisch nur herausziehen kann, was allgemein oder indirekt genannt wird. Hinzu kommt der ungünstige Umstand: Lifestyle mit Living Appliances and Solutions Company, Heating & Ventilation A/C Company, Cold Chain Solutions Company, and Electric Works Company include part of sales and profit of China and Northeast Asia Company. D.h. diese Zahlen sind nochmals aufgeblasen.
Imaging wird in diesem Quartalsbericht nur im Bereich Connect Untergruppe 'Media Entertainment' erwähnt. Jedoch meint man damit TV-Kameras: Media Entertainment BD's imaging business transferred from Panasonic Connect Co., Ltd. to Panasonic Entertainment & Communication Co., Ltd. as of April 1, 2024. Aber gut klang das auch nicht, weil Um- und Zusammenlegungen immer Nachteile zeigen.
Allerdings werden 'Cameras' kein einziges Mal erwähnt.
Lifestyle Jahresergebnis:
Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um +0,3% auf 3.494,4 Milliarden Yen. Das liegt weit unter der Inflation und dem Währungsgewinn. Panasonics Erklärung dazu: Dies ist auf geringere Verkäufe von Unterhaltungselektronik auf dem Auslandsmarkt zurückzuführen ... - Dazu gehören auch Kameras.
Der Betriebsgewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um +17,7% auf 121,6 Milliarden Yen. Immerhin das liegt über der Inflation und dem Währungsgewinn.
Im Unter-Bereich Living Appliances and Solutions Company (mit den Kameras) waren die Ergebnisse hingegen schlechter:
867,3 Mrd. Yen Umsatz = -3,3% gegenüber dem Vorjahr.
43,0 Mrd. Yen operativen Gewinn = -22,2% gegenüber dem Vorjahresergebnis.
Beim Unter-Bereich, der die Kameras enthält, sah es hingegen schlechter aus.
Die Quartalszahlen für das 1. Kalenderquartal 2024 waren durchwachsen:
Quartals-Umsatz Konzern: 2.196,10 Mrd. Yen = +1,9% zum Vorjahresquartal.
Operativer Gewinn Konzern: 71,6 54,4 Mrd. Yen = +31,6% zum Vorjahresquartal.
Aber im Bereich Lifestyle waren die Ergebnisse positiver:
900,9 Mrd. Yen Umsatz = +4,1% gegenüber dem Vorjahresquartal. Aber das sind nur +0,4% (brutto, ohne Inflation und Währungsverlust) gegenüber dem direkt davor liegenden Weihnachtsquartal 2023.
Jedoch: 24,5 Mrd. Yen operativem Gewinn. (Verlust im Vorjahresquartal.) Jedoch sind das -21,5% gegenüber dem direkt davor liegenden Weihnachtsquartal 2023. Somit lief nicht alles rund.
Der Bereich, der die Kameras enthält, zeigte somit Probleme beim Umsatz (unter Berücksichtigung der Inflation und des Währungsverfalles) im ersten Kalenderquartal 2024, aber wieder einen kleinen Operativen Gewinn.
Im Unter-Bereich Living Appliances and Solutions Company (mit den Kameras) waren die Quartals-Ergebnisse positiver:
226,3 Mrd. Yen Umsatz = +4% gegenüber dem Vorjahresquartal. Aber es waren -2,5% gegenüber dem direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal 2023.
Jedoch: 9,7 Mrd. Yen operativen Gewinn = +56,5% gegenüber dem Vorjahresquartal. Aber es waren -1,2% gegenüber dem direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal 2023.
Der Unter-Bereich, der die Kameras enthält, zeigte somit Zuwächse gegenüber dem Vorjahresquartal, aber leichte Rückgänge gegenüber dem direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal 2023. - Somit lief auch bei Panasonic das erste Kalenderquartal 2024 für die Kameras vermutlich nicht so gut.
Die aktuelle Lage und der Ausblick werden (nominal in Yen) insgesamt positiv beschrieben:
Dennoch ist man für den Firmenausblick für das Finanzjahr bis Ende März 2025 nominal optimistisch: Umsatz (+1,2%) auf 8.600 Mrd. Yen und operativer Gewinn (+5,3%) auf 380 Mrd. Yen sollen beide steigen. Lifestyle, Connect und Industry sollen Umsatz und Gewinn steigern.
Für den Unter-Bereich Living Appliances and Solutions Company bei Lifestyle - mit den Kameras - erwartet man für das neue Geschäftsjahr +1% Umsatz auf 875 Mrd. Yen und +29,9% operativen Gewinn auf 55 Mrd. Yen.
Die Dividende soll im kommenden Jahr von 30 auf 35 Yen steigen.
Wie so viele Firmen erwartet Panasonic ein ROE von 10%. Das ist sehr viel für den Kamerabereich und lässt sich nur mit teuren Modellen mit hoher Gewinnmarge erzielen.
Auch hier finden sich keine detaillierten Aussagen zum Krieg, den Wirtschaftssanktion oder der KI, und somit lässt sich kein wirkliches Umdenken erkennen.
Fazit: Dem weit diversifizierten Panasonic-Konzern ging es gut, jedoch nicht so gut, wie man das Management es erwartet hatte. Und in manchen Details liegt Optimierungspotential vor. Das Schweigen über Imaging und Kameras ist eher negativ zu sehen.
Nikons Quartalsabschluss und Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2024
Am 09. Mai publizierte Nikon seinen Quartalsbericht für das 4. Geschäftsquartal:
Nikon verwendet - wie viele Firmen - das übergreifende Geschäftsjahr April (2023) bis März (2024), nennt es aber vorausschauend 2024. Das hier besprochene vierte Geschäfts-Quartal umfasst somit den Zeitraum von Januar bis März 2024 einschließlich.
Bitte beachten Sie: Nikon verschleiert vieles hinter der Jahres-Analyse und gibt auch nur geschriebene Erklärungen dazu ab. Daraus lässt sich nur wenig zum Winterquartal 2024 ableiten. Ferner gibt Nikon zum Winterquartal nur stark gerundete Zahlen an, sodass die Prozentzahlen hinter dem Komma von meinen Berechnungen in Excel etwas abweichen. Evtl. meint Nikon im Bericht bei den abweichenden Zahlen oft nur die external customers, gibt das jedoch nicht an. Denn Nikon verwendet oft auch die Gesamtzahlen (external + internal customers).
Jahres-Gesamt-Ergebnisse April 2023 - März 2024:
Konzern-Umsatz: 717,245 Mrd. Yen = +14,2% gegenüber dem Vorjahr. Das liegt etwa beim Währungsverlust und Inflation.
Operativer Konzern-Gewinn: 39,776 Mrd. Yen = -27,6% gegenüber dem Vorjahr. Das war unerwartet schlecht.
Aber die Lagerbestände nahmen zu: von 277,281 Ende März 2023 auf 285,239 Mrd. Yen Ende März 2024 (+2,9%).
Unerfreulich war ebenfalls, dass der FCF (Free Cash Flow) weiterhin negativ war.
Imaging:
Umsatz (external + internal customers): 282,038 Mrd. Yen = +23,4% gegenüber dem Vorjahr. Das ist gut. Das liegt über der Inflation und dem Währungsverfall.
Operativer Gewinn: 42,213 Mrd. Yen = +10,3% gegenüber dem Vorjahresquartal. Das ist gut. Das liegt zumindest in der Nähe der Inflation und des Währungsverfalls.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen im zurückliegenden Geschäftsjahr auf 21 Mrd. Yen (+11,7%).
Angeblich soll der Weltmarkt für Systemkameras in den letzten 12 Monaten auf 6,2 Mio. Stück gewachsen sein. Davon will Nikon 800.000 geliefert haben, was einem Marktanteil von ca. 12,9% entspräche.
Angeblich soll der Weltmarkt für Wechselobjektive in den letzten 12 Monaten auf 9,87 Mio. Stück gewachsen sein. Davon will Nikon 1,250 Mio. Stück geliefert haben, was einem Marktanteil von ca. 12,7% entspräche.
Beide Werte halte ich nicht für beeindruckend gut, da Nikon immer näher an die 10%-Marke rückt, ab der ein Überleben schwer wird.
Aber die Lagerbestände nahmen im Imaging weiter deutlich zu: von 65,3 Mrd. Yen Ende März 2023 auf 74,3 Mrd. Yen Ende März 2024 (+13,8%).
Aussagen zum zurückliegenden Geschäftsjahr:
Im Geschäftsbereich Imaging Products blieben sowohl die Stückzahlen als auch die Verkaufsmengen auf dem gesamten Digitalkameramarkt solide, gestützt durch starke Verkäufe von Produkten der mittleren bis oberen Preisklasse. - Wie überall ließen sich die Billigkameras nur schwer verkaufen.
Im Geschäftsbereich Imaging Products konzentrierte sich die Gruppe [der Nikon-Konzern] auf die Ausweitung des Vertriebs von Produkten der mittleren bis oberen Preisklasse und Wechselobjektiven für Profis und Hobbyfotografen, insbesondere Z8, Zf und anderen spiegellosen Vollformatkameras der Z-Serie. Infolgedessen verzeichnete dieses Geschäftssegment einen Umsatz von 279,737 Mrd. Yen (plus 23,2% im Vergleich zum Vorjahr) und einen Betriebsgewinn von 46,542 Mrd. Yen (plus 10,3% im Jahresvergleich), was hauptsächlich auf höhere durchschnittliche Verkaufspreise der Einheiten und die positiven Auswirkungen der Yen-Abwertung zurückzuführen ist. - Zumindest gibt man zu, dass Preiserhöhungen und die Yen-Abwertung das Jahres-Ergebnis aufhübschten.
Der DCIL-Markt [Digital Camera-Interchangeable Lens - Systemkameras] expandierte hauptsächlich in China.
Zudem findet sich viel Selbst-Beweihräucherung zum Kauf der Video-Firma RED. Allerdings gibt man an, dass Nikon 13,167 Mrd. Yen in Bar dafür bezahlen musste. Das waren (je nachdem, wann das Geld in US-Dollar bezahlt wurde) ca. 78-80 Millionen Euro. Das ist weniger als alle Analytiker vermutet hatten. Die leidende Firma Red war nicht mehr wert. - Aber Vorsicht: Sowohl der Altbesitzer als auch sein an der Firma beteiligter Geschäftsführer erhielten jahrelange Beraterverträge mit Off-Shore-Konten. Da fließen dann steuervergünstigt bis steuerfrei Millionenzahlungen (pro Monat). Zudem vermuteten einige Analysten, dass Red erhebliche Schulden bei Banken angesammelt hatte, weil Reds Geschäfte mit den Video-Kameras schon lange nicht mehr gut liefen. Jene Alt-Schulden sowie viele weitere belastende Verpflichtungen aus bestehenden Verträgen hat Nikon mitübernommen. Ferner wurden die lukrativen Firmenbereiche wie die Film-Studios nicht verkauft, sondern explizit im Vertrag ausgeklammert.
Quartalsergebnis erstes Kalenderquartal 2024 = 4. Geschäfts-Quartal (= Januar bis März):
Konzern-Umsatz: 188,3 Mrd. Yen = +9,4% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Aber es waren -4,8% gegenüber dem direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal Q4/2023.
Operativer Konzern-Gewinn: 5,3 Mrd. Yen = +23% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Aber es waren -74,5% gegenüber dem direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal Q4/2023.
Somit muss man sachlich festhalten, dass das erste Kalenderquartal 2024 für Nikon zwar besser verlief als das entsprechende Vorjahresquartal, aber schlechter verlief als das direkt vorausgehende Weihnachtsquartal Q4/2023.
Imaging:
Umsatz (external + internal customers): 57,8 Mrd. Yen = +35,4% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Das ist gut. Das liegt über der Inflation und dem Währungsverfall. - Aber es waren -31,4% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal Q4/2023.
Operativer Gewinn: 3,6 Mrd. Yen = +260% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Das lag jedoch nur an dem miserablen Vorjahreswert. - Aber es waren -79,7% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal Q4/2023.
Produzierte / verschiffte / verkaufte Kameras im ersten Kalender-Quartal 2024 im Vergleich zum den vorherigen Quartalen 2023 anhand der von Nikon stark gerundeten Zahlen:
Kompakt- und Bridge-Kameras: wurden seit August 2023 nicht mehr gelistet. Das hat seine Gründe. Faktisch ist der Markt tot.
Systemkameras (mit und ohne Spiegel): 120.000 (Q1/2023), 220.000 (Q2/2023), 170.000 (Q3/2023), 250.000 (Q4/2023) und 160.000 (Q1/2024). Das war der Zukunftsmarkt. Hier sah es mit +16,7% zum entsprechenden Vorjahresquartal gut aus. Aber im Vergleich zum direkt davorliegenden Weihnachtsquartal (Q4/2023) waren es immerhin -44%.
Wechselobjektive: 230.000 (Q1/2023), 330.000 (Q2/2023), 280.000 (Q3/2023), 370.000 (Q4/2023) und 270.000 (Q1/2024). Das war ein Teil des Zukunftsmarktes. Hier sah es mit +17,4% zum entsprechenden Vorjahresquartal ebenfalls gut aus. Aber im Vergleich zum direkt davorliegenden Weihnachtsquartal (Q4/2023) waren es immerhin -27%.
Trotz möglicher Rundungsfehler (auf Zehntausender) bleibt ein Wachstum gegenüber dem Vorjahres-Winterquartal Q1/2023.
Bitte beachten Sie: Diese Werte wurden von mir zusammengestellt und dann (nach realen Kalenderquartalen) errechnet. Nikon gibt hingegen seine Geschäftsquartale an.
Ausblick für das kommende / bereits angelaufene Geschäftsjahr - April 2024 bis März 2025:
Konzernumsatz: 745 Mrd. Yen (+3,9%), Operativer Gewinn: 35 Mrd. Yen (-12%). Das klingt ziemlich verhalten.
Imaging Umsatz: 300 Mrd. Yen (+6,4%), Operativer Gewinn: 44 Mrd. Yen (-5,5%). Das klingt ebenfalls ziemlich verhalten. Nikons Erklärung: Das Betriebsergebnis sinkt aufgrund von Kostensteigerungen, einschließlich Kosten im Zusammenhang mit der RED-Akquisition und Forschung und Entwicklung. - D.h. da kommen weiteren hohe Kosten auf Nikon zu, weil Red ziemlich am Ende ist und erst wieder aufgepäppelt werden muss.
Wie man auf die Jahresprognose des optimistischen Wechselkurses von nur 155 Yen zum Euro und nur 145 Yen zum US-Dollar kommt, war zumindest im Mai 2024 (bereits 168 respektive 155 Yen) rätselhaft.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen im Imaging von 21 Mrd. Yen auf 24,5 Mrd. Yen (+16,7%) im kommenden Geschäftsjahr steigen.
Im Hinblick auf das Geschäftsumfeld für das gesamte Geschäftsjahr, das am 31. März 2025 endet, wird im Bereich Bildverarbeitungsprodukte erwartet, dass der Markt für Digitalkameras, insbesondere für Produkte der mittleren bis oberen Preisklasse, solide bleibt. - Optimismus pur: Der gesamte DCIL-Markt [Systemkameras mit und ohne Spiegel] bleibt stabil. Es wird erwartet, dass der Markt für mittlere und Spitzen-Modelle wächst.
Aber tiefer unten (und etwas versteckt) im Text: Der Markt für spiegellose Kameras ist einem harten Wettbewerb ausgesetzt. Darüber hinaus wird das Geschäft durch steigende Preise und Verzögerungen bei der Beschaffung von Komponenten beeinträchtigt, was zu einer künftigen Verschlechterung der Marktbedingungen führen kann. - Das klingt realistischer: Preissteigerungen bei Zulieferteilen und zudem Lieferverzögerungen werden offen eingeräumt.
Der Geschäftsbereich Imaging Products stärkt weiterhin seine Ertragsstruktur durch die Optimierung von Produktions- und Vertriebsaspekten, die Reform der Lieferkette und Logistik, eine umfassende Kostensenkung, die Stärkung des digitalen Marketings und die Verbesserung der Entwicklungseffizienz. - Das klingt nach weiteren harten Sparmaßnahmen.
Ferner senkte man die Prognosen für Kameras und Objektive ab: Für Systemkameras solle der Weltmarkt in den kommenden 12 Monaten nur noch 6,1 Mio. umfassen, von denen Nikon 850.000 liefern will, was einem Marktanteil von ca. 14% entspräche. Bei Objektiven soll der Weltmarkt in den kommenden 12 Monaten nur noch 9,6 Mio. Stück betragen, von denen Nikon 1,35 Mio. liefern will, was einem Marktanteil von ca. 14% entspräche. Nikon sieht sich somit voll auf Expansionskurs. Dazu muss Nikon seine Produktion weiter steigern.
Die Dividende will man im kommenden Jahr um 5 Yen auf dann 55 erhöhen.
Fazit Nikon:
Dem Konzern ging es durchaus gut. Aber einige negative Details waren ersichtlich.
Dem Imaging ging es insgesamt im Vergleich etwas besser als im Vorjahr, und man ist bei Nikon für die Zukunft hierbei auch weiterhin optimistisch.
Zur GenKI, zu den Wirtschaftssanktionen oder den andauernden Kriegen findet sich nichts Konkretes.
Wie viele Firmen verwendet Fujifilm das übergreifende Geschäftsjahr April bis März, nennt es aber rückblickend 2023. Das hier besprochene vierte Firmen-Quartal umfasst somit den Zeitraum von Januar bis März 2024 einschließlich.
Fujifilm Gesamtkonzern Jahresabschluss für das zurückliegende Geschäftsjahr 2023 (April 2023 bis März 2024):
Umsatz: 2.960,916 Mrd. Yen = +3,6% gegenüber dem Vorjahresergebnis. Aber der Zuwachs lag bereits unter der Inflation und definitiv weit unter dem Währungsverfall.
Operativer Gewinn: 276,725 Mrd. Yen = +1,3% gegenüber dem Vorjahresergebnis. Aber der Zuwachs lag bereits unter der Inflation und definitiv weit unter dem Währungsverfall.
150 Yen Jahresgesamt-Dividende.
Der Großbereich Imaging im zurückliegenden Geschäftsjahr 2023:
Umsatz (External customers): 469,658 Mrd. Yen = +14,5% gegenüber dem Vorjahresergebnis. Das dürfte so ungefähr die Inflation und den Währungsverlust ausgleichen.
Operativer Gewinn: 101,947 Mrd. Yen = +39,8% gegenüber dem Vorjahresergebnis. Das ist sehr erfreulich.
Es werden keine Angaben zum operativen Gewinn / Verlust der Unterbereiche gemacht. Fujifilm weiß sicherlich, warum es diese schlechten Detail-Ergebnisse verheimlicht.
Positiv zu werten ist, dass der Gesamtbereich Imaging immerhin rund 15,9% des Konzernumsatzes erzielte und vor allem in diesem zurückliegenden Geschäftsjahr aufgrund der unerwartet mäßigen Ergebnisse der anderen Konzernbereiche auch 36,9% des Konzerngewinnes.
Einzelaussagen zum Imaging für das Jahresergebnis:
Analoger Bereich: Im Consumer-Imaging-Geschäft [Analoger Film-Bereich] steigerten die stetigen Verkäufe der INSTAX-Sofortfotosysteme den Umsatz. Zusätzlich zur bestehenden Produktpalette entwickelten sich die Verkäufe von Produkten mit hohem Mehrwert, vor allem INSTAX mini Evo und INSTAX Pal, einer handtellergroßen Kamera, die im Oktober 2023 auf den Markt kam, gut. - Also kamen die meisten Umsatzsteigerungen und der Gewinn weiterhin aus dem analogen Bereich der Filme sowie deren Film-Kameras. Allein die analogen Instax-Sofortbild-Kameras sollen mehr als 150 Mrd. Yen Umsatz erzielt haben.
Digitaler Bereich: Im professionellen Bildbearbeitungsgeschäft [Digital-Kameras inklusive Kino- und Fernsehkameras] stiegen die Umsätze, da die Verkäufe von Digitalkameras weiterhin stark waren. Im März 2024 haben wir die FUJIFILM X100VI auf den Markt gebracht, das neueste Modell der X100-Serie hochwertiger Kompakt-Digitalkameras. Es ist mit einem 40,2-Megapixel-Sensor, dem neuesten Prozessor und der ersten Bildstabilisierungsfunktion im Gehäuse ausgestattet für noch höhere Bildqualität und Leistung. - Das klingt gut für die Profi-Bereich der Kino- und Fernsehkunden, aber eher verhalten für die X-Modelle der Amateure. Denn die hier extrem hervorgehobene Kamera wurde erst im März 2024 vorgestellt und später ausgeliefert. Das war zu spät, um einen großen Effekt für die Bilanzzahlen bis Ende März zu zeigen. Dieser positive Effekt wird erst im zweiten Kalender-Quartal deutlich sichtbar. Das ist typisch für Fujifilm: Es wird ein Produkt überschwänglich mit Werbesprüchen gelobt, das kaum Einfluss gehabt hat. So lenkt man von Problemen ab. Dass der Umsatz in Yen zunahm, liegt bereits an der Inflation und dem enormen Währungsverfall des Yen.
In den rechtlich nicht wirklich verbindlichen Präsentationsunterlagen erwähnte man zudem: Der Umsatz stieg aufgrund starker Verkäufe der im Juni 2023 eingeführten X-S20 und der im September 2023 eingeführten GFX100 II sowie der im vorangegangenen Geschäftsjahr veröffentlichten Modelle. - Das war immerhin erfreulich.
Umsatz analoger Imaging-Bereich (Consumer Imaging): 297,6 Mrd. Yen = +11,5% gegenüber dem Vorjahr.
Umsatz digitaler Imaging-Bereich (Professional Imaging): 172,1 Mrd. Yen = +20% gegenüber dem Vorjahr.
Aber nicht alles war rosig im Konzern-Jahresergebnis:
Dass die Mitarbeiterzahl erneut sank (von 73.878 Ende März 2023 auf nur noch 72.254 Ende März 2024 = -2,2%) deutet weitere durchgeführte Entlassungen an.
Überdies sank der Lagebestand des Konzerns nur gering von 567,3 Mrd. Yen Ende März 2023 auf 547,8 Mrd. Ende März 2024 (-3,4%). Somit konnte auch Fujifilm keineswegs (wie mehrfach versprochen) seine Lager drastisch räumen.
Der Free Cash Flow verschlechterte sich sogar zum Vorjahr, und noch immer deutlich negativ.
Quartalszahlen für das erste Kalenderquartal 2024 = das 4. Geschäftsquartal von Fujifilm:
Fujifilm Gesamtkonzern 4. Quartal (Januar bis März 2023):
Umsatz: 805,505 Mrd. Yen = +5,3% gegenüber dem Vorjahresquartal.
Operativer Gewinn: 71,8 Mrd. Yen = +1,8 gegenüber demselben Vorjahresquartal. Somit konnte das erste Kalenderquartal 2024 auch bei Fujifilm nicht wirklich überzeugen. Die Quartalsergebnisse lagen unter der Inflation und dem Währungsverfall.
Der Gesamtbereich Imaging im ersten Quartal 2024:
Umsatz: 101,085 Mrd. Yen = +16,8% gegenüber dem Vorjahresquartal.
Operativer Gewinn: 13,0 Mrd. Yen = +27,5% gegenüber demselben Vorjahresquartal. Fujifilm gibt hier merkwürdigerweise +28,8% Zuwachs an, was jedoch bei einem operativen Gewinn im Vorjahr von 10,2 Mrd. Yen nicht zutrifft. Das ist leider die bekannte Schlamperei bei Fujifilm in den Präsentationsunterlagen. Dennoch weißt man einen angeblichen Wert ohne Wertverlust mit -3% zum Vorjahr aus. Aber der berücksichtigt auch nicht die Inflation. Ganz so gut lief es folglich im ersten Quartal 2024 im Imaging auch bei Fujifilm nicht.
Quartalsergebnisse Q1 2024 der Unterbereiche des Imaging:
Umsatz Consumer Imaging = analoger Bereich: 59,6 Mrd. Yen = +11,4% zum Vorjahresquartal.
Umsatz Professional Imaging = digitaler Bereich, aber mit den teuren sowie für den Hersteller lukrativen (Video-)Profikameras für Fernsehanstalten und Kino und deren Spezialobjektiven: 41,5 Mrd. Yen = +25,4% zum Vorjahresquartal.
Viel Umsatz stammt aus dem Profibereich des Fernsehens und Kinos. Es dürfte deshalb auch einleuchten, warum Fujifilm sich beharrlich weigert, irgendwelche Gewinnzahlen für die Unterbereiche zu publizieren.
Der Etat für Forschung und Entwicklung stieg sowohl für das 1. Quartal 2024 (von 2,4 auf 2,5 Mrd. Yen = +4%) als auch im gesamten zurückliegenden Geschäftsjahr 2023 von 9,5 auf 11,1 Mrd. Yen (+17%). Das dürfte ungefähr einen Ausgleich für die Inflation und den Währungsverfall darstellen.
Fujis Prognosen für das kommende Geschäftsjahr bis Ende März 2025:
Das Management bei Fujifilm blickt optimistisch auf 2024/5.
Der Umsatz soll im Konzern um +4,7% auf 3.100 Mrd. Yen steigen, der operative Gewinn um +8,4% auf 300 Mrd. Yen anwachsen. Das klingt nominal gut, berücksichtigt aber nicht die Inflation und den Währungsverfall.
Die Dividende soll (nach dem durchgeführten Aktiensplit) im kommenden Geschäftsjahr um 10 Yen je Aktie auf 60 Yen erhöht werden.
Im Bereich Imaging soll der Umsatz um +2,2% auf 480 Mrd. Yen steigen, der operative Gewinn jedoch um -1,9% auf 100 Mrd. Yen sinken. Das klingt hingegen eher ernüchternd. Denn dazu kommen die Inflation und der weitere Währungsverfall.
Die Detailprognose ist durchwachsen: Analoger Bereich: 295 Mrd. Yen Umsatz (-2,6%) und digitaler Bereich 185 Mrd. Yen Umsatz (+7,5%). Unter Berücksichtigung von Inflation und Währungsverlust wird das eine Schrumpfung in Fremdwährung.
Wie man zu der Währungsprognose von 140 Yen zum US-Dollar und 150 Yen zum Euro kommt, bleibt ein Rätsel. Dazu müsste der Yen drastisch aufwerten.
Fazit und Bewertung:
Dem Fujifilm-Gesamt-Konzern ging es - angesichts der Weltwirtschaftslage - gut. Um die weitere Zukunft jenes überwiegenden Medizin- und Spezial-Material-Konzerns muss man sich definitiv keine Sorgen machen. In jene beiden Zukunfts-Bereiche fließen auch weiterhin fast alle Investitionen.
Keine Aussagen zum Krieg, den Wirtschaftssanktion oder der KI - wie bei bisher allen Firmen - lassen allerdings kein wirkliches Umlenken erkennen.
Bitte beachten Sie auch die detaillierte Firmenanalyse Fujifilm.
Sonys Quartalsabschluss für das erste Quartal 2023 - Januar bis März - sowie Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022
Jahresabschlussbericht für das Geschäftsjahr 2023:
Sony verwendet ein das Kalenderjahr übergreifendes Geschäftsjahr vom 01. April 2023 bis zum 31. März 2024 und nennt es rückwirkend - also FY (Financial Year) 2023.
Da der Finanzdienstleistungsbereich im Oktober 2025 ausgegliedert werden soll, hat man die Bilanzen bereits vorausschauend erneut umstrukturiert und Teile mancher Vorjahreswerte neu berechnet. Sie können die Zahlen für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2023 somit nicht generell mit den Vorjahresergebnissen 2022 vergleichen. Zudem weichen einige Zahlen zwischen der Präsentation und den offiziellen Finanzunterlagen ab.
Konzernumsatz ohne Finanzdienstleistungen: 11.260,04 Mrd. Yen = +11,5% gegenüber dem vorherigen Finanzjahr.
Konzernumsatz konsolidiert: 13.020,8 Mrd. Yen = +18,6% gegenüber dem vorherigen Finanzjahr.
Operativer Gewinn ohne Finanzdienstleistungen: 1.035,3 Mrd. Yen = +5,3% gegenüber dem vorherigen Finanzjahr.
Operativer Gewinn konsolidiert: 1.209 Mrd. Yen = -7,2% gegenüber dem vorherigen Finanzjahr.
Der Operating Cash Flow ist mit +183% extrem gegenüber dem vorherigen Finanzjahr gestiegen.
Ausbezahlte Jahresgesamtdividende: 85 Yen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Das waren 10 Yen mehr als im vorausgehenden Geschäftsjahr.
Nominal klangen die Jahresendergebnisse sehr gut, berücksichtigen allerdings nicht den drastischen Währungsverfall des Yen und die Inflation. Angeblich sei der Umsatz ohne Währungsverfall des Yen noch immer um +13% gewachsen. Aber davon müsste man dennoch die Inflation abziehen.
Entertainment, Technology & Services segment ET&S: 2.453,7 Mrd. Yen = -0,9% Umsatz sowie 187,4 Mrd. Yen operativer Gewinn = +4,4%. - Der Großbereich ET&S machte Rückschritte beim Umsatz, konnte aber beim Gewinn zulegen. Zu diesem Bereich gehören auch die Kameras. Aber Vorsicht: Das ET&S-Segment enthält auch: the Televisions business, the Audio and Video business, the Still and Video Cameras business, the smartphone business and the internet-related service business. Auch Sony vertuscht seit langem alles, indem es die kleinen Abteilungen zusammenlegt und tief unten einordnet.
Imaging & Sensing Solutions Segment (I&SS Segment): 1.602,7 Mrd. Yen = +14,3% Umsatz, 193,5 Mrd. Yen operativer Gewinn = -8,8%.
Für I&SS wird explizit auf den Umsatzzuwachs, aber den Rückgang des Operativen Gewinns hingewiesen. Bei Foto-Sensoren für Smartphones nahm der Umsatz zu. Aber die Kosten für die Erforschung und Entwicklung jener Sensoren stiegen enorm an.
Nominal klangen auch diese Jahresendergebnisse der zwei für die Leser relevanten Bereiche relativ gut, berücksichtigten allerdings nicht den drastischen Währungsverfall des Yen und die Inflation. Aber das sind noch immer satte Gewinne.
Erklärungen dazu vom Konzern:
Zu vielen Bereichen erwähnt Sony Kosteneinsparungen und die Abwertung des Yen.
Im Großbereich ET&S mit den Kameras hielt man fest, dass die größten Probleme erneut aus dem Fernsehgeschäft entstanden, weil TV-Geräte deutlich weniger Absatz fanden.
Imaging, Cameras, ILC etc. werden nur im sogenannten Speech Transcript - also in den auf der Pressekonferenz gegebenen mündlichen Erklärungen erwähnt:
Im Geschäftsjahr 2023 erzielten Digitalkameras und Wechselobjektive dank verbesserter Produktattraktivität höhere Umsätze und Betriebsergebnisse, ... - Das ist ziemlich dünn: Denn Preiserhöhungen bei eigenen Produkten, Inflation und Währungsverfall sind die Haupttreiber der Steigerung dieser Brutto-Zahlen.
Der Markt für spiegellose Wechselobjektivkameras, der die Hauptumsatz- und Gewinnquelle dieses Segments [ET&S] darstellt, verzeichnete im Vorquartal ein starkes Wachstum, vor allem in China und Japan, und ist seit April weiterhin stark. - Diese Aussage bezieht sich nur auf das 1. Quartal 2024 - nicht das ganze Geschäftsjahr.
Beide Aussagen sind erfreulich für Sony. Aber, wenn die Stückzahlen für das zurückliegende Geschäftsjahr und das erste Quartal 2024 wirklich so beeindruckend wären, dann würde Sony das publizieren. Jedoch exakt die harten Fakten / Zahlen werden nicht mehr publiziert - noch nicht einmal als stark (z.B. Zehntausender) gerundete Werte. Deshalb darf man durchaus Zweifel haben, ob es sich doch nur auf den Umsatz und den operativen Gewinn bezieht. Dank der erwähnten Sparmaßnahmen kann man dann auch mit weniger Kameras jene Werte erhöhen, besonders angesichts der Inflation und des Währungsverfalles.
Wir gehen davon aus, dass sich dieses Marktwachstum ab der zweiten Hälfte dieses Geschäftsjahres allmählich verlangsamen wird, glauben jedoch, dass es auch in Zukunft stabil bleiben wird. - Wachstum ohne Ende bei dedizierten Kameras? Wer glaubt denn so etwas?
Fazit: Auch Sony wird optimistisch die Produktion weiter steigern.
Sony widerspricht sich in den Präsentationsunterlagen selbst: Denn gleichzeitig gibt man für Smartphone-Sensoren an: Neben dem Trend, die Chipgröße von Weitwinkel-Kamerasensoren zu erhöhen, arbeiten Smartphone-Hersteller daran, die Größe zu vergrößern und die Bildqualität und Leistung von Extra-Weitwinkel- und Tele-Kamerasensoren zu verbessern, und wir glauben, dass dies in den nächsten Jahren ein Wachstumstreiber für den Markt für mobile Sensoren sein wird.
Still and Video Cameras im ganzen Geschäftsjahr 2023:
Still and Video Cameras ist ein Unterbereich des Bereiches Entertainment, Technology & Services segment ET&S.
643,429 Mrd. Yen = +13,9% Umsatz (Sales to external customers). Sony macht keine Angaben zum operativen Gewinn. - Aber zumindest beim Umsatz kann man festhalten, dass auch nach Abzug der Währungsgewinne und der Inflation bei Cameras noch ein Plus übrig bleibt, das aber auch an den Preiserhöhungen lag.
Aber Vorsicht: dieser Unter-Bereich Still and Video Cameras beinhaltet: interchangeable lens cameras, compact digital cameras, consumer video cameras and video cameras for broadcast. Da sind u.a. auch die sehr teuren Kameras für Film und Fernsehen dabei.
Fazit zum zurückliegenden Geschäftsjahr:
Dem Sony-Konzern ging es im letzten Geschäftsjahr sehr gut, aber...
Sony prognostiziert für das neue Geschäftsjahr April 2024 bis März 2025:
Eine Reduzierung des Umsatzes von -5% auf dann 12.310 Mrd. Yen, und +5% mehr operativen Gewinn auf dann 1.275 Mrd. Yen.
Ohne die Finanzdienstleistungssparte soll der Umsatz um +1% auf 11.400 Mrd. Yen steigen und der operative Gewinn um +9% auf 1.130 Mrd. Yen.
Man erwartet im Bereich ET&S einen Umsatzrückgang von -3,4% auf 2.370 Mrd. Yen für das bereits angelaufene Geschäftsjahr 2024. Allerdings prognostiziert man eine leichte Zunahme des operativen Gewinnes +1,4% vor allem im für die Kameras wichtigen Bereich ET&S auf 190 Mrd. Yen.
Aber im Sensorbereich I&SS sollen Umsatz auf 1.840 Mrd. Yen +14,9% und Gewinn auf 270 Mrd. Yen +39,5% steigen.
Somit ist die Gesamtsituation durchwachsen. Ferner handelt es sich um Nominalzahlen, ohne Berücksichtigung des anhaltenden Währungsverfalles des japanischen Yen und der Inflation.
Auch Sony geht sehr optimistisch von einen Yen-Kurs zum Euro von 157 und zum Dollar von 145 für das kommende Jahr aus. D.h. auch Sony erwartet eine massive Aufwertung des japanischen Yen.
Nach dem ebenfalls durchgeführten Aktiensplit will man 50 Yen im neuen Jahr Dividende ausschütten.
Quartalsbericht für das erste Kalender-Quartal 2024 = Januar bis März 2023 = Q4 für das letzte Sony Geschäftsjahr:
Konzern - Umsatz ohne Finanzdienstleistungen in Q1 2024: 2.811,39 oder 2.811,0 Mrd. Yen = +9,2% gegenüber dem Vorjahresquartal Q1/2023
Konzern - Umsatz konsolidiert in Q1 2024: 3.481,0 Mrd. Yen = +14,5% gegenüber dem Vorjahresquartal Q1/2023.
Konzern - Operativer Gewinn ohne Finanzdienstleistungen in Q1 2024: 203,3 Mrd. Yen = +114,7% gegenüber dem Vorjahresquartal Q1/2023
Konzern - Operativer Gewinn konsolidiert in Q1 2024: 229,4 Mrd. Yen = +56,6% gegenüber dem Vorjahresquartal Q1/2023.
Für den weit diversifizierten Konzern Sony lief das erste Quartal 2024 hervorragend.
Entertainment, Technology & Services segment ET&S: 532,7 Mrd. Yen = +7,9% Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal, aber -6,4 Mrd. Yen operativer Verlust. Das war jedoch deutlich weniger Verlust als im Vorjahresquartal (damals Q1 2023 - waren es noch -33,041 Mrd. Yen). - Der Großbereich (mit den Kameras) stagnierte somit währungsbereinigt und inflationsbereinigt beim Umsatz, schrieb aber noch immer Verluste.
Jedoch sahen die Vergleichszahlen zwischen dem Weihnachtsquartal 2023 mit 735,738 Mrd. Yen zum direkt darauf folgenden Winterquartal (2024 Januar bis März) mit nur 532,7 Mrd. Yen nicht so gut aus. Das waren immerhin -27,6% beim Umsatz. Und beim operativen Gewinn sah es im Weihnachtsquartal (Q4/2023) mit 77,164 Mrd. Yen operativem Gewinn drastisch besser aus. D.h. das erste Quartal 2024 war für ET&S mit den Kameras schlecht. - Erklärt wird das nicht. Aber aus Einzelteilen kann man schließen, dass das Problem überwiegend bei den Fernsehern lag.
Imaging & Sensing Solutions Segment (I&SS Segment): 398,5 Mrd. Yen = +14,2% Umsatz, sowie 34,7 Mrd. Yen operativer Gewinn = +9,5% im Vergleich zum Vorjahresquartal. - Der Sensorbereich konnte den Umsatz und Gewinn erhöhen im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Jedoch sahen die Vergleichszahlen zwischen dem Weihnachtsquartal 2023 mit 505,158 Mrd. Yen Umsatz zum direkt darauf folgenden Winterquartal (2024 Januar bis März) mit nur 398,5 Mrd. Yen nicht so gut aus. Das waren immerhin -21,1% beim Umsatz. Und beim operativen Gewinn sah es mit 99,715 zu 34,7 Mrd. Yen = -65,2% noch schlechter aus.
D.h. das erste Quartal 2024 war für den Sensorbereich auch eher ernüchternd.
Still and Video Cameras ist ein Unterbereich des Bereiches Entertainment, Technology & Services segment ET&S: 133,743 Mrd. Yen = +25,8% Umsatz (Sales to external customers) im Vergleich zum Vorjahresquartal. Sony macht keine Angaben zum operativen Gewinn.
Jedoch sahen die Vergleichszahlen zwischen dem Weihnachtsquartal 2023 mit 188,609 Mrd. Yen zum direkt darauf folgenden Winterquartal (2024 Januar bis März) mit nur 133,743 Mrd. Yen nicht so gut aus. Das waren immerhin -29,1% beim Umsatz.
Somit kann man festhalten, dass das erste Kalenderquartal 2024 auch für Sony eher mäßig gut verlief - zumindest schlechter als das direkt vorausgehende Weihnachtsquartal.
Auch bei Sony stieg der Lagerbestand im Konzern an auf 1.518,644 Mrd. Yen Ende März 2024. Das waren +3,4% zu den 1.468 Mrd. Yen Ende März 2023.
Der Lagerbestand bei ET&S (inklusive Kameras) - nahm um -10,9% ab: von 368,5 Mrd. Yen Ende März 2023 auf 328,6 Mrd. Yen Ende März 2024. Auch von Ende Dezember 2023 auf Ende März nahm der Lagerbestand um -3,7% ab. Das war positiv. Aber es ist unklar, ob dies die Kameras betrifft, weil man es nicht aufschlüsselt.
Der Etat für Forschung und Entwicklung (F&E, R&D, Research and Development) im für die Fotografen wichtigen Bereich ET&S sank im Geschäftsjahr 2023 auf 154,833 Mrd. Yen (-0,6% gegenüber dem Vorjahr). Das war sogar ohne den Währungsverlust und die Inflation eine Schrumpfung des wichtigen Etats.
Aber beim Sensorbereich stiegen die Lagerbestände sowohl gegenüber dem Vorjahresquartal (+17%) als auch Ende Dezember 2023 (+4%) an. Hingegen sanken dort die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im letzten Geschäftsjahr sogar um nominal -2%.
Gesamtfazit Sony:
Dem Konzern ging es insgesamt nominal (in Yen ohne Währungsausgleich und Inflation) betrachtet im Geschäftsjahr 2023 blendend, jedoch im ersten Kalenderquartal 2024 nicht mehr ganz so gut.
Sony machte keine Angaben zu Kameras oder Objektiven.
Es findet sich noch immer keine klare Stellungnahme / Strategieänderung angesichts der Kriege und der vielfältigen weltweiten Wirtschaftssanktionen.
Fazit für alle Quartalsberichte des ersten Quartals 2024 sowie die Jahresabschlüsse der meisten Firmen
Nominal in Yen sah es bei allen Konzernen gut bis sehr gut aus. Real unter Berücksichtigung der hohen Inflation und vor allem des dramatischen Yen-Verfalles muss man dies allerdings deutlich einschränken.
Uneinheitlich fiel das erste Quartal für die Konzerne aus: bei manchen ging es (nominal) aufwärts bei anderen abwärts. Real unter Berücksichtigung der Inflation und vor allem des dramatischen Yen-Verfalles sah es im ersten Quartal jedoch (wie vorausgesagt) fast überall mäßig aus.
Zwar kann man das erste Quartal im Jahr generell als etwas schwächer klassifizieren. Aber manche Firmen erlitten in Q1/2024 dennoch erhebliche Einbrüche.
Die Lagerbestände sind bei allen Firmen noch immer deutlich zu hoch. Das geht mit schnell veraltenden Elektronikprodukten nicht lange gut.
Über die ständig weiter schrumpfenden Kamera-Unter-Bereiche kann man immer weniger aussagen. Viele Konzerne vertuschen Details oder verschweigen inzwischen den ganzen Bereich der dedizierten Kameras in den Berichten.
Niemand geht auf die weltweit geführten Kriege oder den ständig von den USA weiter eskalierte Wirtschaftskrieg gegen China ein. Die Inflation nimmt man fatalistisch hin - gemäß dem Motto: Die höheren Preise reichen wir bei Neuprodukten an die dummen Kunden weiter.
Beim Yen ist man sogar so optimistisch, dass er sich noch in diesem Jahr 2024 wieder erholt - also massiv aufwertet. Warten wir ab, ob die Bank of Japan das wirklich will. Gemäß allen vorliegenden Informationen will jene politisch abhängige Zentralbank BoJ jedoch die eigenen Schulden des Staates (die höchsten der Welt im Vergleich zur Wirtschaftsleistung) auf Kosten der eigenen Sparer reduzieren - durch weitere Abwertung des Yen. Das ist jener bereits früher erwähnte Lira-Effekt, der irgendwann zum irreparablen Vertrauensverlust in die Währung führt.
Noch immer bietet keine Firma eine ernstzunehmende Antwort auf die KI oder die GenKI. - CAI ist keine Antwort, sondern ein Witz.
Bedenklich ist auch, dass manche Firmen offen oder verklausuliert einräumten, dass es noch immer Lieferprobleme bei Sensoren und Prozessoren sowie manchen anderen wichtigen Zulieferteilen gab und gibt. Aber das wussten die Leser sowieso, da in den ersten 5 Monaten des Jahres bisher der versprochene Feuerzauber neue Kameras ausblieb und keine nennenswerten neuen Kameras herausgebracht wurden. Alles verzögerte sich.
Geradezu grotesk wirken die Aussagen vieler Firmen, welche einräumen, dass im kommenden / laufenden Geschäftsjahr 2024 die Gesamt-Verschiffung aller Kameras aller Firmen sinken wird, aber gleichzeitig die eigenen Marktanteile daran massiv erhöhen wollen und deshalb die bestehende Überproduktion nicht nur fortsetzen, sondern sogar steigern wollen. Man muss schon sehr optimistisch sein, um so einen Widerspruch nicht weltfremd zu nennen.
Die Kunden dürfen sich freuen, denn bei vollen Lagern und weiterer Überproduktion werden die Rabattschlachten weiter anhalten.
Meldungen zur Wirtschaft im Mai 2024
Allgemeine Wirtschaft:
Angesichts des vor allem in Deutschland, aber insgesamt in ganz Europa anhaltenden Abwärtstrends der realen Wirtschaft herrschte nur noch Hoffnung auf ein angeblich besseres zweites Halbjahr vor, weil einige Frühindikatoren (bei wohlwollender Interpretation) dies anzeigten. Vor den Wahlen zum Europäischen Parlament (6. bis 9. Juni 2024) erwartete jedoch niemand mehr etwas Positives für die Wirtschaft.
Im Mai wurde bekannt, dass sich die britische Wirtschaft deutlicher als erwartet von der Rezession erholte und auch weiterhin zu wachsen scheint. Zudem sank dort die Inflationsrate immerhin auf 3,2% im März ab. Deshalb werden dort auch Zinssenkungen erwartet, wodurch sich die Wirtschaft noch schneller erholen könnte. Aber für die dort regierenden Konservativen kommt dies vermutlich zu spät für die Neuwahl.
Spezifische Meldungen zur Fotowirtschaft im Mai:
Apple stellte im Mai sein neues iPad vor, das neben dem neuen M4-Prozessor nicht nur bessere Kameramodule enthielt, sondern vor allem viel mehr Anwendungs-Software für die Fotografie und Videobearbeitung. Allerdings erregte das für US-Marketing-Zwecke erstellte Video Ärger unter Fotografen, weil Apple u.a. eine dedizierte Kamera wie Schrott-Autos zerquetschte und zerstörte. So denken die meisten Menschen inzwischen über dedizierte Kameras.
Am 15. Mai stellte Fujifilm seine neuen Kameramodelle vor: In der APS-C-Sensorgrößte die Mittelklassekamera X-T50 und im Mittelformat die ebenfalls Mittelklassekamera GFX 100S II.
Ferner teilte Fujifilm am 15. Mai mit, dass es der Content Authenticity Initiative beigetreten ist und (manche dieser) Funktionen in manche Kameras der X- und GFX-Serie (per Firmware-Update) einbauen will. Zu den Nachteilen von CAI siehe dort. - Das wird den Zwang für die Kunden zum Neukauf und den Druck auf alle Fotografen weiter erhöhen.
Mitte Mai stuften immer mehr Institutionen (u.a. EU, Wirtschaftsweise) die deutsche Wirtschaft herab: Man ging nur noch von 0,1-0,2% Wachstum im Jahr 2024 aus. Da auch der Konsum litt, hatte dies Auswirkungen auf die Fotowirtschaft.
Künstliche Intelligenz im Mai:
Anfang Mai schockierte der Nachzügler bei GenKI Adobe die Welt:
Korrekt sind die vorgebrachten Argumente der höheren eigenen Kontrolle der Bildinhalte, des Bildaufbaues und der Bildwirkung durch GenKI-Anwender, sowie der geringere Geld- und Zeitaufwand dafür.
Deutlich stellt der Artikel auch die Heuchelei der Online-Stock-Börsen-Betreiber bloß, welche stur behaupten, 'alle Menschen', 'alle Firmen', 'alle Marketing-Abteilungen', 'alle etc.' wollen nur 'echte' Fotos, aber gleichzeitig selbst GenKI-Werkzeuge auf ihren Internet-Auftritten für die Kunden zur eigenen Bilderzeugung anbieten.
Noch nicht korrekt ist in jenem Artikel allerdings die Verwendung der Gegenwartsform bei vielen Aussagen.
Vor allem die Aussagen des Chief Strategy Officer and EVP, Design & Emerging Products von Adobe - Scott Belsky sind verfrüht: GenKI sei bereits the new Digital Camera - die neue digitale Kamera ist (noch) nicht zutreffend - schon gar nicht bei dem GenKI-Nachzügler Adobe.
Inhaltlich ist das nichts Neues. Das haben andere und ich schon seit Jahren geschrieben. Aber es ist eben etwas anderes, ob es tausende bei mir mit ungläubigem Stirnrunzeln zur Kenntnis nehmen müssen, oder, ob es (selbsternannte) Fachleute in einer der angesehensten Zeitung schreiben. Durch den Multiplikatoreffekt (plagiierende Kopierer) glauben dies dann bald sicherlich über 100 Millionen Menschen.
Alleine bereits deshalb werden jene Aussagen der Kamerawirtschaft mit dedizierten Fotokameras weiteren schweren Schaden zufügen. - Auch das meinte ich vor Jahren bereits mit den
'Nachrufen' der Presse, sollten die Kameraverkäufe jemals unter 10 Mio. Stück im Jahr sinken.
Kurz darauf beschwerten sich zahlreiche Fotografen, wie dreist Adobe (mit dem neuen Slogan 'Skip the photoshoot' - sparen Sie sich das Fotografieren / den Fotografen) sie als Kunden aufgegeben hatte. - Tja, so war Adobe schon immer.
Am 13. Mai legte der CEO von Adobe nochmals nach und stellte unmissverständlich klar, dass Adobe seine neue GenKI allen Menschen vorzieht.
Aber jener Mann war schon immer so rücksichtlos gegenüber seinen Kunden. Er war z.B. der Hauptverantwortliche für den Aufkauf der Firma Macromedia und die anschließende systematische Zerschlagung aller ihrer Produkte, welche für Kreative hergestellt wurden (Siehe die Ausführungen dazu bei Zukunftssicherheit). Adobe ging es bereits damals nur um deren Vernichtung zur eigenen Monopolbildung mit schlechteren Ersatz-Produkten, welche teurer waren und die kreativen Anwender in ihrer Arbeit behinderten. Auch andere Firmen, welche bessere Produkte herstellten, wurden u.a. juristisch bekämpft, um die minderwertigen und in vielen Bereichen zurückliegenden eigenen Produkte (u.a. Photoshop + Lightroom) zu schützen.
Auf seinen Monopolbildungsfantasien beruhten auch die für Anwender katastrophalen Produkte DNG und CAI. Alles dient nur dazu, die Kunden abhängig zu machen, zu drangsalieren, den Workflow auf Adobe umzulenken, um danach Geld von Ihnen zu erhalten.
Danach war er der Verantwortliche dafür, dass alle Kunden die Software nur noch mieten, aber nicht mehr kaufen konnten. Auch dies diente nur der Profitmaximierung und dem systematischen Abhängigmachen der Kunden. Danach kam die Auslagerung fast aller Dinge in die Cloud, wofür die Kunden nochmals völlig übertriebene Preise zusätzlich bezahlen mussten und als Dank nochmals abhängiger von Adobe wurden.
Niemals ging es Adobe um das Wohl der bezahlenden Kunden. Das zeigte sich seit Jahrzehnten bereits an dem Umstand, dass aufgrund der finanziellen Abhängigkeit vom Großaktionär Apple die Software niemals für Windows oder andere Systeme optimiert wurde. Die wahren Interessen der Mehrheit der bezahlenden Kunden interessierten weder Adobe noch seinen CEO.
Alle haben dies seit zwei Jahrzehnten gewusst. Aber kaum einer wollte es wahrhaben.
Mit der GenKI von Adobe werden die eigenen Alt-Kunden - die kreativen Künstler - nun endgültig von Adobe abserviert. Darunter befinden sich auch alle Fotografen und Videografen. Aber sie müssen weiterhin bezahlen und ihren eigenen Untergang damit finanzieren.
Indirekt mit der KI verknüpft war ein Schuldenerlass für Studenten der Künste in den USA - immerhin 6,1 Mrd. US-Dollar für 317.000 verschuldete Studenten, auch Fotografen. Die Begründung lautete verkürzt: Alle Versprechungen über die positive Zukunft, mögliche Gehälter und Chancen durch derartige Studien seien nicht gerechtfertigt gewesen.
Anfang Mai verglich der Finanzinvestor Warren Buffet Künstliche Intelligenz mit Atomwaffen. Nur die deutschen Grünen haben Deutschland und Europa davon wieder einmal durch ein Verbotsgesetz ausgeschlossen. Fast die gesamte Welt hat die Bedeutung von KI begriffen. Buffet verwendet im Übrigen auch bereits KI, um Fachkräfte in seinem Investmentfond zu ersetzen und den Restbestand seiner Mitarbeiter effizienter arbeiten zu lassen. Dadurch wurde er und seine Anleger bereits um 22% reicher. - Nur das von Grünen beherrschte Deutschland wird dank MD (Menschlicher Dummheit) immer ärmer.
Google stellte Mitte Mai seinen neuen Video Generator Veo vor. Zudem verbesserte man den Text-zu-Bild-Generator Imagen 3.
Grafiken 2024
Produktion der drei Kameraklassen 2024 in absoluten Zahlen:
Bitte lesen Sie die Grafik korrekt. Das sind absolute Zahlen der Produktion. Sie zeigen keinen positiven = steigenden Trend der Produktion im Jahresvergleich. Das hier sind Monatswerte. Zu den üblichen Monatsschwankungen siehe Statistiken.
Der Beginn der spiegellosen Systemkameras (graue Kurve) mit leichter Abnahme von Januar bis März lag an den vollen Lagern weltweit und der geringen Nachfrage.
Der extrem hohe Beginn der Kompakt- und Bridge-Kameras (blaue Kurve) im Januar war nicht erwartbar. Vor allem nahm die Steigerung der Produktion jeden Monat weiter zu.
Der schwache Beginn der Kameras mit Spiegel (DSLRs, rote Kurve) im Januar war erwartbar. Aber die Steigerung im Februar und vor allem März kamen unerwartet.
Prozentuale Produktion alle Klassen zusammen im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023.
Nachteilig war, dass die nominal positive Gesamtproduktion aller Kameras im Jahr 2024 von +49,6% im Januar, +27,7% im Februar auf den niedrigen Basiswerten des Vorjahres und vor allem Überproduktion beruhte, welche zu einem erheblichen Teil in die Lager wanderte. Im März wurde mit -1,1% die Gesamtproduktion etwas der geringen Nachfrage angepasst.
Der etwas merkwürdige Verlauf täuscht etwas, da die Basis-/Vergleichszahlen im Vorjahr ungewöhnlich (niedrig) waren. Der scheinbare Knick im Februar ist ein sogenannter Basiseffekt des miserablen Jahres 2023. In absoluten Zahlen ging es im Februar 2024 bergauf, ebenso im März.
Der Jahresstart 2024 fing jedoch im Januar durchwachsen an und setzte sich bisher fort.
Spiegellose Kameras - absolute Zahlen - Verlauf der Produktion 2024 (braune dicke Linie):
Die Zahlen für die ersten beiden Monate waren erfreulich. Das waren die besten jemals erzielten Werte für Kameras ohne Spiegel. Dann kam jedoch der unerwartete Rückschlag im März mit nur noch dem viertbesten Monats-Ergebnis.
Vor allem war der Trend im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat erstaunlich: +85,4% im Januar, +52,5% im Februar, -0,1% im März.
Damit wurde in den ersten 3 Monaten bei spiegellosen Kameras +37,2% gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielt. Jedoch beruhte dies auf dem geringen Basiswert 2023 und der Überproduktion billiger APS-C-Modelle.
Für das Gesamtjahr darf man bei spiegellosen Kameras optimistisch sein. Mit 'billig' herzustellenden APS-C-Kameras besteht nominal in der Produktion noch Luft nach oben (theoretisch bis zu 600.000 Stück Monatsproduktion). Das wären absolute Traumwerte, die sich allerdings angesichts der Wirtschaftskrise nicht verkaufen ließen.
Kameras mit Spiegel - absolute Zahlen - Verlauf der Produktion 2024 (braune dicke Linie):
Die Monatszahlen für DSLRs im Jahr 2024 waren erwartbar niedrig, stiegen im Februar und insbesondere im März jedoch an.
Vor allem war der Trend im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat erstaunlich: +11,3% im Januar, -18,8% im Februar, -25,8% im März.
Der Anstieg in absoluten Zahlen (um ca. 1.500 Stück im kurzen Februar) und fast +17.000 im März war jedoch insgesamt die falsche Richtung.
Prozentualer Verlauf 2024 je Modellklasse - Verlauf der Produktion 2024 im Vergleich zum Vorjahr 2023:
Vor allem bei der prozentualen Betrachtung wird der Unterschied der drei Klassen: Kompakt-/Bridge-Kameras, Kameras mit Spiegel und spiegellose Kameras deutlich.
Im Jahr 2024 sah es für spiegellose Systeme gut aus. Es ergab sich insgesamt bisher +37,2% bei der Produktion im Vergleich zum Vorjahr.
Systemkameras mit Spiegel (DSLR) verhielten sich bisher in etwa erwartungsgemäß. Der Trend 2024 summierte sich bisher auf -14,9% bei der Produktion im Vergleich zum Vorjahr.
Kompakt- und Bridge-Kameras mit fest verbautem Objektiv stiegen 2024 bisher mit +11,9% im Vergleich zum Vorjahr an. Das war eine unerwartete Zunahme, welche auf der Überproduktion an wertlosen Vlogging-Kameras sowie teurer Edel-Kompakt-Fotokameras für ältere Liebhaber beruhte.
Somit sehe ich Systemkameras mit und ohne Spiegel auf deren erwartbaren (richtigen) Weg. Dies gilt auch, wenn man die Produktion bei DSLR weiter drosseln müsste.
Der sichtbare Anstieg der inzwischen den Smartphones technisch unterlegenen Kompakt- und Bridge-Kameras halte ich allerdings für beunruhigend. Da bauen sich einerseits unverkäufliche Lagerbestände bei Vlogging-Kameras auf. Andererseits wird es nach dem ersten Verkaufs-Tsunami der teuren (Edel-) Kompaktmodelle dort zu einer harten Landung auch bei den älteren Fotoliebhabern kommen.
Verschiffung nach Europa 2024 in Prozent:
Bei der Verschiffung nach Europa waren bisher zu verzeichnen: +14,2% im Januar, -12,6% im Februar, -8,9% im März.
Für 2024 ergab sich bisher insgesamt eine Abnahme von -3,9% im Vergleich zum (ohnedies bereits miserablen) Vorjahreszeitraum. Siehe die grün gepunktete Linie, die den bisherigen Jahresdurchschnitt 2024 angibt. Allzu viel schienen die japanischen Hersteller von den europäischen Fotokunden angesichts der Inflation und gedrückten Wirtschaftslage nicht zu erwarten. Das galt insbesondere im Vergleich zu den USA deren Verschiffungszahlen der ersten drei Monate 2024 um +50,6% höher lagen als im Vorjahreszeitraum.
Prognosen 2024
Jahresvorausschau 2024 - geplante Produktionssteigerung und Überproduktion
Jedes Vorjahr im Dezember (hier gemeint: 2023) respektive Anfang Januar des neuen Jahres (2024) versuche ich, aufgrund meiner nun jahrelangen Marktanalyse - aber dennoch vorsichtig - allgemeine Tendenzen aufzuzeichnen.
Das zurückliegende Jahr 2023 war für die Fotowirtschaft erstaunlich. Trotz der schwierigen Wirtschaftslage weltweit, steigerten die japanischen Kamerahersteller ihre Produktion und Verschiffung vor allem im zweiten Halbjahr. Dennoch war das Jahresgesamtergebnis zumindest durchwachsen.
Vermutlich werden die Manager erst ab Ende Januar die eher mäßigen Weihnachtszahlen erhalten. Ob sie diese korrekt auswerten? Bisher herrschte dort übertriebener Optimismus vor: der Kaufstau wurde seit Jahren postuliert. Einen jahrelang gehegten Traum zu beerdigen, ist nicht so einfach.
Logischer Weise würden volle Lager und geringe Nachfrage zu einer Produktionsverringerung führen. Aber Produktion und Verschiffung sind vom Management politisch steuerbare Größen. Im verzweifelten Endkampf eines sterbenden Produktes um Marktanteile herrscht oft keine Logik vor.
Ganz anders ist hingegen die Analyse des Jahres 2024 und der davorliegenden Jahre durch die meisten Influencer sowie Fachmagazine. Allerdings gilt es hier einige Details zu beachten:
Da wäre einmal die finanziellen Vorteile: Die Influencer werden für Ihren Optimismus sowie die gezielt gestreuten Falschaussagen darüber bezahlt.
Der Rest ist selbst so schlau, dass er erkannt hat, dass man nur mit grenzenlosem Optimismus seine eigenen Einnahmen (über Provisionen, Werbegelder, Sponsoren, Beraterhonorare etc.) sichern oder erhöhen kann. Denn nur optimistische Menschen, welche die reale (und derzeit keineswegs immer erfreuliche) Welt um sich herum ausblenden, geben blind fünfstellige Summen für die Fotografie und Videografie aus.
Hinzu kommt, dass es sich bei den Influencern selbst um vermögende Personen handelt. Die meisten im Fotobereich im englischsprachigen Raum beziehen 6-stellige oder sogar 7-stellige Jahreseinnahmen aus ihrer hauptberuflichen Tätigkeit - der Manipulation der Dummen zum sinnlosen Neukauf. - Vergessen Sie deren lächerliche Beteuerungen, dass sie angeblich alle Berufsfotografen wären. Sie sind Influencer, die aufgrund ihrer Popularität nebenher für sündhafte Honorare gelegentlich auch noch einzelne Fotoaufträge durchführen. Die meisten sind sowieso Millionäre und haben das nicht mehr nötig, was sie durch 'rein zufällige' Einblendungen ihrer teuren Sportautos oder Yachten etc. auch gerne unter Beweis stellen, dabei aber überwiegend biedere bis ärmliche Freizeit-Kleidung tragen.
Damit kommen wir zum nächsten die Wahrnehmung beeinflussenden Sachverhalt: Sie treffen sich fast nur noch in den Kreisen ähnlich vermögender Influencer und der Reichen Bevölkerung. Das führt dazu, dass viele allen Ernstes der Meinung sind, dass es überall von Zahnärzten, Rechtsanwälten und Millionären wimmelt, welche den Kern der Fotografen bilden würden. Das wiederum steigert den Optimismus und führt dazu, dass jene kurzerhand Kameras in der Leica-Preisklasse empfehlen. Zur Erinnerung: Die Sony A9III kostet mit erforderlichem Zusatzgriff und zwei erforderlichen Speicherkarten in Europa über 10.000 Euro - ohne jedes sonstige Zubehör wie Objektive. - Man kann dies den Effekt der sozialen Blase, Filterblase, Meinungsblase, Informationsblase, echo chamber, oder schlicht Betriebsblindheit nennen.
Dazu kommt, dass die überwiegend US-Influencer und US-Zeitschriften vom Preisvorteil in den USA ausgehen, wo im Kernland der Fotografie dank Preisschlachten 10-50% weniger für alles bezahlt werden muss. Gehen Sie von durchschnittlich 30% Melkkuhzuschlag in Europa und vor allem Deutschland aus, welcher jene reichen US-Influencer nicht interessiert. Daraus folgt, dass sie an mehreren 'blinden Flecken' leiden, darin durch ihr eigenes Umfeld bestärkt werden und sich ihre Blindheit auch leisten können.
Jene Kreise behaupteten bereits seit Jahren, dass es mit der Kameraindustrie wieder aufwärts ginge und das Tal der Tränen schon lange, aber spätestens 2023 durchschritten worden wäre.
Worauf sich ihre Daten beziehen, bleibt fast immer unklar.
Definitiv kann es sich nicht auf die jährlich produzierten Gesamtstückzahlen beziehen. Denn Kompakt- und Bridge-Kameras sowie DSLR-Modelle sanken kontinuierlich in der Produktion.
Manche scheinen sich (nicht genau spezifiziert) nur auf die spiegellosen Kameras zu beziehen, welche in der Tat in der Produktion anstiegen. Aber das ist nicht der gesamte Fotomarkt - nicht einmal der gesamte Markt der dedizierten Kameras.
Manche beziehen sich auf die Oberkategorie der Systemkameras - spiegellose und DSLR-Modelle. Aber dafür gingen die DSLRs zurück. Das war bisher fast immer ein Nullsummenspiel oder sogar insgesamt negativ.
Manche beziehen sich auf Verschiffungszahlen, welche sie generell als Verkaufszahlen an Endkunden missverstehen. Hinzu kommt, dass sie dann sich gerne zusätzlich nur auf die Verschiffung in die USA beschränken, aber das nicht angeben.
Manche beziehen sich auf den Video-Bereich, welcher in der Tat seit mindestens 15 Jahren zunahm. Das darf nicht verwundern, denn als Influencer sind das alles schon lange Videografen, keine Fotografen mehr - gleichgültig, was sie in ihren YouTube-Videos beteuern.
Versuchen Sie also selbst aus deren vagen Prognosen herauszulesen, was jene wirklich meinen.
Fazit: Die meisten Influencer und Fachzeitschriften gehen überoptimistisch von 9-11 Mio. Kameras im Jahr 2024 aus, einer gigantischen Produktionssteigerung, welche die Fotokunden weltweit gierig aufnehmen werden, weil es neue Modelle, den alten Kaufstau und vor allem Millionen von DSLR-Fotografen gäbe, welche nun wirklich alle auf die neuen spiegellosen Kameras umsteigen würden - koste es, was es wolle.
Meine erste Detailschätzung je Kameraklasse für 2024 (Stand Dezember 2023) sieht hingegen konservativer aus:
Gesamtproduktion: ca. 8 Mio. Kameras aller Klassen. Das wäre eine Überproduktion, die sich in zahlreichen Kameraklassen nicht verkaufen ließe. - Für vernünftig und realistisch absetzbar halte ich angesichts der sowieso bereits vollen Lager 2024 ca. 6-7 Mio. neuproduzierte Kameras. Korrekt gelesen: Ich gehe faktisch von einer weiteren Schrumpfung der Endkundenkäufe aufgrund der 2022 und vor allem 23 bereits erkennbaren Sättigung bei spiegellosen Kameras aus.
Kompakt- und Bridge-Kameras: ca. 1 - 1,5 Mio. Zielwert ca. 1,2 Mio. Das wäre eine erhebliche Überproduktion am Markt vorbei. Aber viele Hersteller wollen diesen Bereich krampfhaft auf hohem Niveau weiterführen. Dies liegt vor allem daran, dass in den wohlhabenden USA einflussreiche, alte Fotografen ständig auf die Firmen einreden, dass sie neue Kompaktkameras haben wollen zum ständigen Mitnehmen auf Spaziergängen - Ignoranten moderner Smartphones und deren Leistungen. Persönlich hielte ich ca. 500.000 bis maximal 1 Mio. für realistisch absetzbar. Da jedoch die Lager damit weltweit voll sind, würde ich die Produktion 2024 endlich einstellen. Die Lagerbestände reichen noch zur Deckung der sinkenden Nachfrage für Jahre aus.
DSLR: ca. 1 Mio. Das wäre eine Überproduktion, die sich nicht am Markt verkaufen ließe. Realistisch hielte ich ein Absatzpotenzial von 500.000 neuproduzierten Kameras mit Spiegel 2024. - Dennoch sollten auch hier die Hersteller die Produktion im Grunde - bis auf 1-2 ganz wenige Top-Geräte in geringer Zahl - sofort einstellen, und den alten DSLR-Kunden bei Inzahlungnahme der alten DSLR für eine neue spiegellose Kamera wirklich attraktive Sonderangebote zum Umstieg einräumen. Für den kleinen Rest der dann noch immer bei DSLR verweilenden Kunden reichen ein weiter produziertes Spitzenmodell sowie die weltweit vollen Lager aus.
Spiegellose Systemkameras: ca. 5-6 Mio.
Letztere erneute Steigerung gegenüber dem Vorjahr liegt an den geplanten neuen APS-C-Modellen in jeweils großer Zahl.
Ferner wollen viele Firmen beweisen, dass man das sogenannte Tal der Tränen durchschritten hätte und es ab 2024 wieder (steil) aufwärts ginge. Man will die größte Zahl an produzierten und verschifften spiegellosen Kameras seit Aufzeichnung derselben durch die CIPA erzielen. Selbst, wenn dies nur durch sinnlose Überproduktion und Verschiffung in die Lager der Endregionen geschieht.
Angesichts der weltweit vollen Lager und sich weiter abschwächenden Weltwirtschaft würde ich die Produktion auf 4 bis 4,5 Mio. spiegellose Kameras im Jahr 2024 drosseln. Höhere Produktionszahlen führen nur zu einem teuren Preiskrieg, bei dem alle Hersteller verlieren.
Die von mir absichtlich hoch geschätzte Zahl beruht auf der Monatsproduktion 2023 von über 554.000 Stück spiegelloser Kameras im Oktober. Sofern man davon ausgeht, dass weitere Produktionskapazitäten von DSLRs umgestellt werden und die Produktionsstraßen der spiegellosen Kameras effizienter sowie vor allem kontinuierlicher ausgelastet werden, so sind durchaus 600.000 Stück im Monat herstellbar. Multipliziert mit 12 käme man deshalb rein mathematisch sogar auf über 7 Mio. produzierbare spiegellose Kameras. Es handelt sich schließlich mehrheitlich nicht um komplizierte Profimodelle, sondern 2024 überwiegend um (auch in der Anzahl der Einzelteile) abgespeckte Einsteigerkameras.
Aber spätestens 2025 (eventuell bereits ab Herbst 2024) wird dann die Ernüchterung wieder einsetzen. So eine angebotsseitige Sockelbildung versagte bereits 2017. Sie verschlimmerte nur die Gesamtlage.
Wechsel-Objektive für Systemkameras: ca. 10-12 Mio. Hier bin ich optimistisch. Sofern die Hersteller die hochwertigen teuren Objektive produzieren, können sie geradezu unglaubliche Stückzahlen verkaufen und atemberaubende Umsätze damit erzielen. Hier besteht tatsächlich noch immer ein Nachfragestau. Dies gilt jedoch nicht für die Billigprodukte - auch bei Objektiven für spiegellose Kameras -, die bereits heute die Regale füllen. Allerdings halte ich letzteres für unwahrscheinlich. Die Objektivhersteller werden sich auf die schnell und billig herzustellenden Objektive konzentrieren, da die hochwertigen kaum signifikant in der Produktion gesteigert werden können. Siehe Foto-Wirtschaft - Objektive.
Hier meine warnende Einschätzung: Falls die Hersteller sich 2024 erneut in der Auswahl und der Menge der Produkte vergreifen, dann sehe ich ernsthafte Konsequenzen für deren 'klassischen' Imaging-Teil-Bereich mit dedizierten Fotokameras in der nahen Zukunft. Aber der völlig unverständliche Produktionsanstieg z.B. der Crop-Sensor-Kameras (alles unter Vollformat) 2023 deutete exakt darauf hin.
Am 22. Februar publizierte der Dachverband der Kamerahersteller CIPA seine Jahresprognose für 2024 (PDF):
Zitat: Da sich mittlerweile eine enorme Anzahl an Menschen in Kürze mit Fotos auskennen wird und intensive Fotonutzer werden, die ununterbrochen viele Fotos machen, sobald sie ein Smartphone in der Hand haben, werden Digitalkameras mit Wechselobjektiven und spiegellose Kameras ein Sammelbecken für den neu aufkeimenden Wunsch, 'bessere Bilder zu machen' und 'Bilder zu machen, die man vorher nicht machen konnte'. - Das ist der schon jahrelang postulierte Optimismus, dass viele bis fast alle Smartphone-Besitzer (4-6 Milliarden Menschen) unzufrieden seien mit der angeblich miserablen Bildqualität der Smartphones und deshalb bereit seien, jeden Preis für angeblich höhere Bildqualität bei dedizierten Kameras zu bezahlen sowie zusätzlich die unergonomische und komplizierte Nachbearbeitung gerne dafür in Kauf nähmen.
Insgesamt erwartet die CIPA deshalb für das Jahr 2024 7,41 Millionen Stück verschiffter Kameras. Das wären -4% gegenüber den Verschiffungszahlen des Vorjahres 2023.
Systemkameras mit und ohne Spiegel erwartet man 5,89 Millionen verschiffte Stück, also -1,8% gegenüber dem Vorjahr 2023.
Bei Kompakt und Bridge-Kameras mit einem fest eingebauten Objektiv erwartet die CIPA 1,52 Millionen verschiffte Einheiten, also -11,6% gegenüber dem Vorjahr 2023.
Bei den (Wechsel-) Objektiven für Systemkameras erwartet die CIPA 9,57 Millionen verschiffte Stück, somit -0,7% gegenüber dem Vorjahr 2023.
Vorsicht: Das sind Verschiffungszahlen - keine Produktion, die ich betrachte. Verschiffungszahlen können jederzeit nach Lust und Laune des Managements (auch kurzfristig) drastisch verändert werden. Wir hatten Anfang 2024 hohe Lagerbestände. Deshalb kann man auch plus 1 Mio. Kameras verschiffen. Oder man kann die Lager weiter auffüllen, in der Hoffnung auf eine vermeintlich noch glorreichere Zukunft im Jahr 2025.
Die CIPA sieht somit eine weitere Abwärtsbewegung für 2024 voraus. - Jedoch lagen deren Prognosen bereits für 2023 viel tiefer (7,4 Mio. Verschiffungen) als die realen Endwerte (7,72 Mio. Verschiffungen), weil die Firmen - trotz der Wirtschaftskrise - gnadenlos auf Halde überproduzierten. Die Gesamtproduktion lag sogar nochmals höher als die Verschiffung, nämlich bei: 7.865.967 Stück. Das waren immerhin +6,3% Abweichung (aufgrund zu optimistischer Einschätzung des Managements der Kamerahersteller).
Geht man davon aus, dass die Verschiffung - wie die CIPA vermutet - sinkt und die Hersteller gleichzeitig ihre übervollen Lager räumen wollen, dann müsste die Produktion aller Kameras sogar drastisch zurückgehen auf ca. 7 Mio. Stück im Jahr 2024.
Die CIPA publizierte zusätzlich noch eine japanische Umfrage zu den Motiven des Kamerakaufes etc., welche aus dem Dezember 2023 stammte. Diese soll den angeblich soliden Markt und die vielen Umsteiger vom Smartphone belegen. Meines Erachtens werden - wie seit Jahren - die Ergebnisse viel zu optimistisch über- bis sogar fehlinterpretiert. Die Tatsache, dass man z.B. mehr Fotos und Videos mit dem Smartphone aufnimmt, erlaubt keinen Schluss, dass diese Leute dafür nun eine teure dedizierte Kamera anschaffen werden. Ferner wurde nicht einmal nach KI gefragt, geschweige denn deren Einfluss ausgewertet.
Canon prognostizierte am 24.04. im Präsentationsmaterial des Quartalsberichtes einen Rückgang der Verschiffung / Weltmarktes um -4% (gegenüber 2023) auf 5,75 Millionen System-Kameras.
Nikon senkte im Mai die Prognosen für Kameras und Objektive ab: Für Systemkameras solle der Weltmarkt in den kommenden 12 Monaten nur noch 6,1 Mio. umfassen. Bei Objektiven soll der Weltmarkt in den kommenden 12 Monaten nur noch 9,6 Mio. Stück betragen.
Diese ersten Einschätzungen bleiben unverändert stehen, damit Sie als Leser dies und die über das Jahr faktisch eingetretenen Änderungen auch erkennen und nachvollziehen können. Da ich in all den Vorjahren mit meinen Prognosen meist richtig lag oder sogar zu optimistisch war, kann ich mir dies leisten.
Detailberechnungen 2024 - monatlich aktualisiert
Halten wir sachlich fest, dass 2024 noch immer mehrere Faktoren gegeneinander streben: Der explizite Wunsch vieler Kamerahersteller zur massiven Überproduktion auf der einen Seite sowie miserable Rahmenbedingungen, wie die weltweit eher mäßig gute Wirtschaft mit Inflation und Käuferunlust sowie Rückgang der Anzahl der aktiven Fotografen kombiniert mit viel weiterem Gegenwind auf der anderen Seite. Verkompliziert wird alles durch zwei Kriege und weltweite Wirtschaftssanktionen. All dies erschwert auch 2024 die Prognose.
Da aktuell nur die CIPA-Daten für die ersten 3 Monate vorliegen, kann ich angesichts der unsicheren Gesamtsituation nur gerundete errechnete Voraussagen für das Jahresendergebnis der Produktion abgeben. Selten fielen mir die Aussagen derart schwer, ob nun dieses Jahr mehr, weniger, oder etwa gleichviel produziert wird, wie im vorausgehenden Jahr 2023.
Gesamtproduktion: ca. 7,9 bis 8,2 Mio. - Das wäre ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr (2023 waren es 7.865.967 produzierte Kameras).
Kompakt- und Bridge-Kameras: ca. 1,8 Mio. Das wäre eine erhebliche Überproduktion.
DSLR: ca. 1 Mio. Das wäre eine Überproduktion.
Spiegellose Systemkameras: ca. 5,4 Mio.
Bitte beachten Sie, dass bei Zahlen aus den bisherigen Monaten die Abweichungen im zweistelligen Prozent-Bereich liegen können. - Die Einzelwerte der einzelnen Kameraklassen habe ich optimistisch aufgerundet, sodass deren Summe evtl. vom Gesamtwert abweicht.
Festzuhalten bleibt allerdings, dass der Jahresstart 2024 durchwachsen verlief: Überproduktion, welche zum Teil in die bereits vollen Lager wanderte, bei gleichzeitigen lang anhaltenden Rabattaktionen weltweit.
Zur Verdeutlichung: Meine hier gegebenen berechneten Prognosen beruhen auf dem langjährigen Produktionsverlauf der Kameras seit 2010 (Beginn der detaillierten Aufzeichnung durch die CIPA). Dabei sind jedoch gravierende Management-Fehler nivelliert. Mit anderen Worten: Die Dummheit des Managements sowie der Politiker kann man kaum vorausberechnen.
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