Kurze Bemerkungen zum allwöchentlichen Wahnsinn im Bereich Fotografie und Videografie.
Hinweis: Diese Seite ist als einzige des Auftrittes nicht inhaltlich, sondern chronologisch sortiert: Der jeweils neueste mit Überschrift versehene Abschnitt befindet sich oben.
Wer somit die Kapitel in chronologisch korrekter aufsteigender Reihenfolge lesen möchte, der muss unten beginnen.
Oder man kann das chronologische Inhaltsverzeichnis verwenden mit den direkten Sprungmarken zu den zeitlich sortierten Kapiteln.
108.) Frohe Weihnachten
Allen wünsche ich geruhsame Feiertage.
Party-/Disco-Schiff zum Weihnachtsmarkt. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
107.) Tempora mutantur - Weihnachtsmarkt mit Disco-/Party-Schiff und Alphorn
Vielerorts haben die Weihnachtsmärkte wieder geöffnet.
Obwohl es hier nicht nur kalt war, sondern auch noch ein mittelstarker eisiger Ostwind vom See her wehte, strömten die Menschen in Massen in unseren Stadtgarten am See. Das Gedränge auf unserem dort aufgebauten Weihnachtsmarkt war gestern unfassbar. Die Menschen feierten trotz Inflation, als ob es kein Morgen gäbe. Eine Panik hätte hier nicht ausbrechen dürfen.
Aber vieles hatte sich im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit verändert: Die Stände wurden weiter auseinandergezogen. Man musste in bestimmten Richtungen - den typisch deutschen vorgegebenen Bahnen - laufen und durfte sich nicht frei bewegen. Aber an Strom, Licht und Energie wurde - trotz aller Beteuerungen - nicht gespart.
Dafür wurden viele frühere kleine Weihnachtsstände auf dem Weihnachtsschiff im Hafen ersetzt durch ein reines Party-/Disco-Schiff mit Dauerbeschallung des gesamten Areals.
Da hatte es sogar der Alphornbläser schwer, dagegen an zu musizieren.
Die einzige Weihnachtsmusik gab es nur weit entfernt am Riesenrad - für die Kinder.
Die Zeiten ändern sich - tempora mutantur.
Erstmals ein Alphornbläser auf unserem Weihnachtsmarkt. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
106.) Die falschen Fragen
Wie immer bringt die (Vor-)Weihnachtszeit die Frage nach der neuen Kamera.
Noch immer gelten meine Antworten zur Frage Was soll ich kaufen? - und zwar genau in der dortigen Reihenfolge.
Da ich momentan wieder zwei neue Vollformat-Kameras beschreibe (Canon R6II und Sony A7RV), muss man sachlich festhalten, dass es sich inzwischen um wirklich ausgereifte hochwertige Modelle mit praktisch fast identischen Eigenschaften und Ausstattungsmerkmalen sowie Funktionen handelt. Dasselbe gilt für die neuen Kameras bei APS-C.
Gleichgültig, welche Sie erwerben, Sie werden damit Freude haben und definitiv nichts falsch machen.
Gleichgültig, welche Sie wünschen, kaufen Sie diese, sofern Sie sich das leisten können und wollen. Die Zeiten sind traurig genug und sie werden auch vermutlich kaum besser werden. Gönnen Sie sich deshalb etwas. Bereiten Sie sich eine Freude.
Aber eigentlich sind das nicht die richtigen Fragen. Diese wären u.a.:
Was hindert mich an guten Fotos / Videos?
Was hält mich (momentan) zurück?
Was beschränkt mich?
Absichtlich sind dies sehr abstrakte Fragen, die sich überhaupt nicht auf Hardware oder Software beschränken.
Oft beschränkt einen die mangelnde Zeit. Mit mehr Zeit würde jeder (sowohl im Beruf als auch im Hobby) mit seiner alten Ausrüstung eine bessere Qualität erzielen. Die reine Anschaffung einer neuen Ausrüstung führt jedoch nicht primär zu mehr verfügbarer Zeit für das Fotografieren oder Filmen. Oft ist eine neue Anschaffung nur der Grund, sich (für eine kurze Weile) wieder etwas mehr Zeit dafür zu gönnen.
Nicht selten beschränken einen die fehlenden Motive, seien dies schöne Orte, beeindruckende aber somit seltene Naturphänomene, hübsche, perfekt geschminkte sowie gekleidete und frisierte Models etc. D.h. sofern man Geld für Reisen und andere Dinge ausgeben würde, würde man mit der alten Ausrüstung sicherlich seinem Ziel näher kommen.
Ganz nebenbei: Was ist eigentlich Ihr wahres Ziel? - Gemeint ist das Ziel hinter den Fotos und Videos. Denn im Grunde sind Fotos auch nur wieder Mittel zu einem weiteren, anderen Zweck.
Aber auch Gesundheit und Alter können einen beschränken. Es ist leicht gesagt, einmal kurz in die Tropen oder nach Asien oder in die Südsee oder die Antarktis zu reisen, um dort beeindruckende Aufnahmen zu machen. Faktisch gilt es dann doch, dazu gewisse gesundheitliche Hürden zu überwinden, welche nicht jeder zu jeder Zeit so einfach (mehr) nehmen kann. - Dennoch könnte man die eigenen Grenzen hierbei mit etwas mehr (täglicher) Motivation erweitern. Denn oft ist es eher der innere Schweinehund, der überwunden werden muss.
In sehr vielen Fällen ist es allerdings das Wissen um das Motiv, welches viele hindert, herausragende Fotos und Videos zu erstellen. D.h. mit der Aneignung von Fachwissen hierüber (auch an regnerischen Tagen mit sogenanntem Schietwetter und in der eigenen wohlig warmen Wohnung mit einer heißen Tasse Tee sowie leckeren Schokokeksen möglich) würden danach bessere Ergebnisse erzielt werden.
Nicht selten ist es jedoch auch das beschränkte oder sogar weitgehend fehlende Wissen über die Bedienung der eigenen Ausrüstung. Viele haben entweder nie oder zumindest nicht kürzlich das gesamte dicke Handbuch der eigenen Kamera durchgearbeitet und wissen somit überhaupt nicht über die vielen (bereits vorhandenen) Funktionen ihrer eigenen Ausrüstung.
Etc.
Also: Was hindert Sie persönlich daran, gute oder bessere Ergebnisse bei Fotos und Videos zu erzielen?
Die neu angebotene Technik ist beeindruckend: Mehr Mega-Pixel, schnellere Serienbildgeschwindigkeiten, mit eigenem Prozessor unterstützter Autofokus mit künstlicher Intelligenz. - Alles hat seine Vorteile und führt sicherlich in bestimmten Anwendungsfällen zu hochwertigeren Fotos sowie Videos. Aber in den meisten Fällen war und ist es nicht der eigentliche beschränkende Grund für beeindruckende Ergebnisse.
Viel Freude beim Erstellen von besseren Fotos und Videos, wie auch immer Sie persönlich besser definieren.
105.) Bezahlte Zensur?
Da ich von zahlreichen Lesern darauf aufmerksam gemacht wurde, dass mein kritischer Artikel zur neuen Kamera A7RV von Sony u.a. bei Google nicht gelistet wird, habe ich die Sache nachgeprüft. Und es stimmt.
Obwohl ich den Testbericht zu der Kamera seit Mittwoch tagsüber fast im Viertelstunden-Rhythmus mit weiteren Informationen aus aller Welt aktualisiere, ist er in Suchmaschinen nicht zu finden. Gleichzeitig ist die deutsche Jubel- und Lügen-Influencer-Szene komplett vorhanden.
Die von einigen geäußerte Vermutung, dass dies als bezahlte Zensur zu werten ist, weil Sony einer der größten Werbekunden bei Google ist, kann ich nicht widerlegen.
Denken Sie sich selbst das Passende zur Freiheitsliebe bei Google und vor allem zu Sony. Man hat dort vermutlich Gründe, warum man sich nicht das lukrative Weihnachtsgeschäft verderben lassen will - durch den einzigen kritischen Artikel im deutschsprachigen Raum, der zudem auch noch auf nachprüfbaren Fakten beruht und vor allem mit allen Quellen ausgestattet ist.
Persönlich kann ich als Ein-Personen-Betreiber, der kein Geld bei Google für Werbung ausgibt, nichts dagegen unternehmen. Denn - im Gegensatz zu allen anderen Firmen - publiziert Google noch nicht einmal eine E-Mail Adresse (Verstoß gegen deutsche und EU-Gesetze). Somit kann ich mich dort auch nicht einmal beschweren.
Wer meine früheren Analysen und Kapitel zu Suchmaschinen liest, der weiß, dass meine kritischen Artikel zu vielen Fotothemen von Anfang an zensiert und behindert wurden. Kritik war im 21. Jahrhundert und ist heute in Deutschland unerwünscht. Dies gilt vor allem dann, wenn man sie aufgrund meiner eindeutigen Fakten nicht widerlegen kann.
Deshalb kann ich alle Leser/innen nur bitten, den Link zu diesen Artikel über die Sony A7RV selbst an Bekannte weiterzuleiten und selbst in Foren etc. zu publizieren. Irgendwann kommen dadurch dann doch noch manche interessierte Leser zu diesem Artikel.
104.) Mangelnde Rechenkenntnisse - oder: die Erde ist eine Scheibe
Bei der Vorstellung der neuen A7RV zeigte sich wieder einmal das geballte (auch fotografische) Wissen sowie die unfassbare Intelligenz der Influencer.
9.504 * 6.336. - Zugegeben, das war in der vorchristlichen Zeit des letzten Jahrtausends noch eine Rechenaufgabe, mit der man Grundschüler drangsalierte. Manche Schüler mit einer derart harten Kindheit können das heute noch zumindest auf dem Papier ausrechnen.
Aber selbst mit Excel, Open Office Calc oder einem x-beliebigen Taschenrechner kommt man auf 60.217.344 Pixel. Also 60 Mega-Pixel.
Da Sony seinen bezahlten Influencern, welche - wie immer - die neue Kamera Wochen vorher und wochenlang zum Testen erhielten, jedoch sagte, es seien 61 Mega-Pixel, reden fast alle das nach. Sofern Sony denen erzählt, dass die Erde eine Scheibe sei, würden sie vermutlich auch das hirnlos nachplappern.
Es ist schon traurig, dass kaum jemand mehr etwas nachprüft, obwohl es heute so einfach für jeden wäre - selbst für Leute ohne jede Grundschulausbildung. Man müsste die Zahlen nur bei Google eingeben. Kein Scherz, sogar die Suchmaschine rechnet es einem korrekt aus.
Auf die mangelnden Physikkenntnisse, die manche der hochbezahlten Influencer wieder einmal in ihren Videos bewiesen, will ich hier lieber nicht eingehen. Angeblich erfahrene (Berufs-) Fotografen erzählen dreisten Unsinn über die Schärfe verkleinerter JPEGs, das kaum sichtbare Rauschen bei in der Kamera bereits rauschbereinigten JPEGs sowie über Dinge, welche sie niemals getestet haben, etc.
Vor allem die deutschsprachigen Influencer stechen wieder einmal durch die gewohnt unkritische Jubelpresse hervor.
Fazit: Die neue Kamera A7RV stellt eine durchaus gelungene Evolution zum bereits vierten Vorgängermodell dar. Aber (kurzzeitige) Ekstase löst sie nur bei dafür bezahlten Influencern aus.
Interessanter finde ich den von Sony beschrittenen Weg, nun endlich einen neuronalen Prozessor - einen speziellen Chip für KI-Befehle - einzubauen. Derartige Neuronale Rechenkerne (NPUs) sind exakt dafür konzipiert und können es folglich schneller. Allerdings handelt es sich dabei nur um ein sehr spätes Nachziehen und langsames Aufschließen zu den Smartphones.
Typisch für dedizierte Kameras wurde jedoch alles wieder verkompliziert, indem man ein extrem umfangreiches Menü mit unfassbar vielen Einstellmöglichkeiten zum Fine-Tuning dieser KI-Leistungen des Autofokus-Systems anhängt. Diese ähnlichen aber insgesamt kryptisch und scheinbar widersprüchlich benannten Einstellungen dürften die meisten Fotografen und Videografen überfordern.
Ganz nebenbei: Smartphones überzeugen vor allem deshalb, weil dort die KI einem exakt jenen mühseligen Unsinn abnimmt. Kein Mensch käme darauf, einem Smartphone erst umständlich zu erklären, dass er nun einen Menschen fotografieren möchte, und dort gerne das Gesicht und am besten das Auge scharf hätte. Danach müsste er in weiteren Untermenüs alle diese Details noch fein nachstellen, bevor er eine Aufnahme machen kann. Gott sei Dank muss man beim Smartphone einfach nur anvisieren und abdrücken. Der Rest erledigt die KI - selbstständig, lautlos, schnell und korrekt.
Hoffen wir einmal, dass einige geniale Techniker bei den Kamerahersteller das irgendwann auch begreifen und uns vielleicht im Jahr 2032 mit der Version Mark X der Kameramodelle dann auch so etwas bieten - für dann jedoch sicherlich weit über 10.000 Euro, weil es ja so unvorstellbar schwierig ist.
Weinlaub im Herbst. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
Diese Woche war ich wieder einmal in den Weinbergen bei Meersburg spazieren. Das ist für mich naheliegend, da man mit dem Corona-Schüttel-Express (Nieder-Flur-Bus) nach Staad nur 5 Euro und die Fähre nochmals rund 5 Euro bezahlen muss. Ja, so preiswert ist der ÖPNV in einer ökologischen Stadt für ca. 10 km Strecke. Das Wetter war diesig, dazu noch 2-3/8 bewölkt, leicht windig und somit eher fotografisch anspruchsvoll. Aber manche Durchlichtaufnahmen gelingen handgehalten mit etwas Geduld dann doch.
Gehen Sie fotografieren und filmen. Es kommen auch wieder noch schlechtere Zeiten.
103.) Überall Visionäre mit einer Mission
Als der extrem nüchterne Hanseat sowie als Pragmatiker in der Gegenwart lebende und entscheidende SPD-Kanzler Helmut Schmidt in der Ölkrise auf Willi Brandt folgte, wurde er dafür kritisiert, dass er keine Visionen hätte. Er soll darauf geantwortet haben: Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen (Quelle).
Das Problem mit Visionären ist, dass sie in der Zukunft leben. Entweder versprechen Sie einem Utopien wie ein Paradies, das uns in ein paar Jahrzehnten oder zumindest kurz danach bevorsteht, oder sie drohen uns mit Dystopien - der Apokalypse in 40 Jahren -, falls wir nicht alle sofort ihnen folgen und uns bedingungslos ihnen sowie ihren Forderungen unterwerfen.
Die andere gefährliche Gruppe besteht aus den (nicht selten selbsternannten) Führern mit einer Mission. Falls man dieses (englische aber im Grunde lateinische) Wort im Deutschen nicht mehr sofort versteht: Das kommt von den Missionaren, welche Jahrhunderte lang Leid über die Welt und die gesamte Menschheit gebracht haben. Seien dies religiöse Missionare, die als Fanatiker die von ihnen missinterpretierten Lehren eines meist schon lange verstorbenen Weisen verbreiteten, oder Adlige, welche wie die Deutschen bis mindestens 1918 glaubten, dass die Welt am deutschen Wesen genesen solle, oder Dollar-Imperialisten, welche bis heute der Meinung sind, dass nur derjenige frei und glücklich sei, der ihre Produkte kauft. Dann hätten wir da noch Abdul Lateef Jandali (alias Steve Jobs), der als Apfel-Besitzer sich selbst als Kombinations-Reinkarnation des Mahomed und Jesus in einer Person stilisierte und die Welt mit seinen weltweit übertragenen Eucharistie-Feiern missionierte. - How dare you. Entschuldigung, beinahe hätte ich in der Liste die Heilige Greta unter den Top-Five vergessen, deren Jünger weltweit Anschläge auf Kunstwerke begehen.
Inzwischen wird die Welt zunehmend von der gefährlichsten Sorte regiert respektive dominiert: Menschen mit Visionen und einer Mission:
Da hätten wir einmal Putin, der das angeblich glorreiche Zarenreich oder zumindest die fast so glorreiche UdSSR wieder auferstehen lassen will. - Zumindest deuten einige seiner Reden darauf hin.
Letzten Sonntag wurde in China Xi Jinping gegen die Regeln zum faktischen Dauer- und Alleinherrscher (so eine Art Mao 2.0) ernannt, der China angeblich in die glorreiche Abgeschlossenheit der früheren chinesischen Kaiserreiche zurückführen möchte. - Zumindest deutet ein im August gezielt in den staatlichen Medien lancierter merkwürdiger historischer Artikel, der mit staatlichem Segen in allen sozialen Medien frei diskutiert wurde, darauf hin.
Bevor nun jedoch alle Häme über diese Leute ausgießen und über sich selbst jubeln. Auch der sogenannte Westen ist angefüllt mit Visionären, die eine (ihre persönliche) Mission erfüllen wollen.
Der US-Präsident Biden sieht sich z.B. als die letzte Manifestation der US-Demokratie (der aus Sicht der US-Demokratischen Partei einzig wahren Demokratie) und will diese der Welt aufoktroyieren - mit dem kleinen persönlichen ökonomischen Vorteil, dass dann US-Konzerne bestimmen, was zukünftig gemacht wird. Dazu müssen sich z.B. China, Russland, Iran, Nord-Korea, Saudi-Arabien und alle anderen Staaten, welche nicht die US-Kriterien der Demokratie und vor allem der (wechselnden) US-Definition des freien Handels erfüllen, unterwerfen. Das reicht bis hin zum Preis- und Liefermengen-Diktat der USA für Rohstoffe (siehe OPEC+), herzustellenden Waren und Dienstleistungen. Vor allem über diesen imperialistischen Zug freuen sich die ehemaligen Kolonien ganz besonders. Im Übrigen kennen das die Einwohner der früheren glücklichen sozialistischen Staaten noch als Planwirtschaft.
Dann hätten wir in Europa u.a. eine rechtsradikale respektive faschistoide PIS in Polen, welche einen mächtigen Staat ohne Rechtssystem aber dafür mit einer einflussreichen reaktionären katholischen Kirche wiederherstellen will, der ein Krieg gerade Recht kommt, um von ihrer eigenen Misswirtschaft abzulenken.
Und schließlich hätten wir da unsere Grünen, welche ihre Vision eines Zurück in die vorindustrielle Zeit vor 1800 predigen, in der sie dann als Öko-Adlige unumschränkt herrschen. Das sehen sie als ihr Paradies, weil damals das Klima angeblich besser war, es keine Atomkraft, keine Gentechnik und keine KI gab. Auch denen kommt der Krieg und vor allen die damit begründeten eigenen Sanktionen sowie der dadurch erzwungene Wandel inklusive Inflation ganz Recht. Denn ihre Mission ist die Umerziehung der Bevölkerung mittels extremer Preiser für Energie und Lebensmitteln hin zu einem glücklichen Leben (der Restbevölkerung außer ihnen selbst) in ökologischer Armut. - Entschuldigung. Das muss offiziell natürlich Demut heißen.
Diese (aus Platzgründen hier kurze) Liste dürfen Sie selbst beliebig verlängern.
Die Historie lehrt, dass weder Visionen je so eintraten noch Missionare für die Normalbevölkerung mehr Nutzen brachten als Schaden anrichteten. Jene Weisen, welche ihre Lehren vor langer Zeit unter anderen Umständen für andere Menschen verkündeten, würden sich im Grabe herumdrehen, wenn sie sähen, wie heutige Missionare ihre Ideen für die rein persönliche Vorteilsnahme missbrauchen.
Menschen, welche geistig in der Vergangenheit leben und sich danach sehnen, sollten als Akteure zum Film gehen. Dort werden gerne historische Streifen / Vintage-Filme gedreht. Aber jeder Historiker wird ihnen bestätigen, dass sich die Geschichte nie so wiederholt und schon gar nicht wie gedacht. Wiederholen kann man nur die Fehler der Vergangenheit. Denn wie schon angeblich auch Einstein festhielt: Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Quelle.)
Damit ich den Bogen kriege: Auch bei den japanischen Managern der Kameraherstellern sehe ich exakt jenes Leben in der angeblich glorreichen Vergangenheit und ein Träumen von einer (hoffentlich) bald wieder so eintretenden glorreichen Zukunft bei den digitalen Systemkameras. Wir benötigen jedoch überall mehr Realisten, die pragmatisch in der Gegenwart leben und hier sowie jetzt die für uns alle wichtigen Entscheidungen treffen.
Dasselbe gilt im Übrigen für Fotografen und Videografen: Träumen Sie nicht von einer Super-Duper-Kamera, die laut Gerüchteküche zweifellos bald (oder zumindest kurz danach) herauskommen wird, sondern gehen Sie heute fotografieren und filmen.
102.) Freundlicher Zusatz-Service oder systematischer Fehler?
Im Oktober bot Canon USA einen (kostenpflichtigen) Service an, der auf den ersten Blick kundenfreundlich wirkt: CANON PRECISION ALIGNMENT. Dabei werden Kameras auf Objektive (oder umgekehrt) genau aufeinander angepasst. Jeder DSLR-Nutzer kannte dieses Problem von früher, als hochwertigere Kameras eine in der Kamera verfügbare manuelle Anpassung / Korrektur eines Front- respektive Back-Focus' eines Objektives erlaubten. Nun, ja: Preiswertere DSLR-Kameras boten das nicht. Deshalb ist der Service eigentlich sinnvoll. Denn dann liegt generell - also bei jedem Foto - der Fokus falsch - entweder vor dem Motiv oder dahinter, obwohl das Fokussystem eine korrekte Fokussierung anzeigt. Folglich sind alle Bilder unscharf und im Grunde unbrauchbar.
Bei genauerem Hinsehen wirft diese Dienstleistung allerdings Fragen auf:
Canons neue Kameras seit 2018 sind spiegellose Systeme. D.h. der Fokus-Messer liegt nicht mehr außerhalb auf einem separaten Messfeld irgendwo in der Kamera. Eines der Hauptargumente für spiegellose Systeme (Vorteile) war, dass es niemals wieder eine Objektivabweichung wegen Front- oder Backfokus geben würde, ja dies sogar physikalisch ausgeschlossen sei, weil die Kamera vom Sensor aus alles für jedes Foto neu nachmesse. Jedes Mal - bei jedem Foto.
Auch das Werbefoto (im Banner oben) zu dem Service scheint eine spiegellose Kamera zu zeigen. Vor allem trägt das Foto die eindeutige Bezeichnung: rf24-240 mm-couple-waterfall-04. D.h. es zeigt eine RF-Kamera mit einem RF-Objektiv 24-240 mm Zoom.
Bereits beim neuen Canon RF 70-200 mm Objektiv traten jene Phänomene (hier ein Front-Focus-Fehler bei geringem Abstand zum Motiv) dennoch negativ in Erscheinung und erforderten ein neues Firmware-Update sowohl für das Objektiv als auch die Kameras nur zur Behebung dieses Fehlers.
Angesichts des neuen Services stellt sich nun jedoch die Frage, ob auch dieses große Werbeversprechen für spiegellose Kameras generell unzutreffend war. Das wäre ein herber Rückschlag, denn selbst die teuersten modernsten spiegellosen Kameras bieten intern keine Korrekturmöglichkeit mehr für den Anwender. Er selbst kann derartige systematischen Fokus-Fehler in spiegellosen Kameras nicht mehr manuell beheben - auch in den teuersten Modellen nicht.
Mir stellen sich allerdings noch weitere Fragen: Sofern Canon USA dafür einen extra Service anbietet, dann kann es sich nicht nur um ein extrem seltenes Ausnahmephänomen handeln. Letzteres könnte man kulant (oder wie heute üblich zu entsprechenden Preisen) im allgemeinen Service beheben. Wer den Aufwand treibt, einen eigenen Service dafür aufzubauen und diesen extra in einem Internet-Auftritt zu bewerben, der weiß bereits, dass es sich um ein verbreiteteres Problem handelt. - Zugegeben in Deutschland konnte ich den Service nicht finden. Aber Deutschland gehört - wegen der Zuordnung zu EMEA (Europe Middle East, Africa) - zur dritten Welt, die man sowieso nicht ernst nimmt. Hier gibt es auch keinerlei rechtlichen Druck, weil niemand Firmen für derartige Fehler verklagen kann.
Aber warum tritt dieser Fehler nur bei Canon auf? Man kann ketzerisch behaupten, dass Nikon bisher zu wenige spiegellose Kameras verkauft hat, sodass dieses Phänomen bisher evtl. nicht auffiel. Aber Fujifilm produziert schon länger ohne einen derartigen Service. Nun, gut: Auch dort sind die Kamera-Zahlen eher gering. Hinzu kommt dort noch der kleinere Sensor, der aufgrund des Crop-Faktors zu einer größeren Schärfentiefe / Tiefenschärfe führt, wodurch evtl. das Problem nicht auffällt. Aber dann hätten wir da noch Sony, die schon viele Jahre länger spiegellose Kamera herstellen und zwar in wirklich großer Stückzahl. Dort treten je nach Modell zwar auch unschöne aber vereinzelte Fokusfehler auf (Wimper scharf fokussiert statt Iris). Jedoch wurden dort bisher meines Erachtens keine generellen Front- oder Back-Focus-Probleme berichtet.
Da man laut Canon auch den Adapter einsenden muss, betrifft das nachteilige Phänomen auch alte EF-Objektive der DSLR-Zeit, welche mit Adapter an RF-Kameras verwendet werden. Da jedoch RF und alte EF-Objektive betroffen sind, schließe ich eher auf ein Problem in der Kamera.
Inzwischen habe ich ziemlich lange über das Canon-Problem nachgedacht, wobei mir jedoch keine Erklärung einfiel. Es handelt sich nicht um eine aus der Zentralachse verschobene Linse oder Bajonettbefestigung. Es handelt sich auch um kein dejustiertes verbogenes Bajonett an der Kamera oder dem Objektiv. Somit scheiden die klassischen angeblich harten Einsatz-Bedingungen der Berufsfotografie aus. Im Übrigen wenden sich die Beispielfotos des Services mit dem Teddybär auch eher an Amateurfotografen. Sondern es scheint ein Fehler zu sein, der - laut Canon - nach ein paar Jahren auftritt. Nun, gut: Spiegellose moderne Kameras mit RF-Bajonett bietet Canon erst seit 2018 an. D.h. nach spätestens 3-4 Jahren scheint dieses Phänomen häufiger aufzutreten. Das wäre extrem ärgerlich, weil dann natürlich Gewährleistung und meist auch die Garantie abgelaufen sind. D.h. die Kosten des Schadens bleiben beim Kunden hängen.
Noch ärgerlicher ist, dass Canon die Kunden nicht im Detail darüber informiert. D.h. viele Fotografen werden sich selbst die Schuld geben, wenn plötzlich die Fotos alle unscharf sind.
Da die anderen Firmen so etwas nicht als Service anbieten, muss man nach den Unterschieden suchen. Da fällt mir sofort der andere Sensor ein. Canon fertigt als einzige Firma noch Sensoren für sich selbst und kauft (zumindest offiziell für RF-Kameras) keine Sensoren bei Sony, wie dies der Rest der anderen Hersteller überwiegend macht. Die anderen kleineren Sensorhersteller lasse sich einmal in dieser Betrachtung außen vor, weil sie (zumindest offiziell) ebenfalls nicht diese Probleme zeigen.
Eine Vermutung könnte die Anbringung der Autofokus-Pixel beim Canon Sensor betreffen. Eventuell altert jener extrem schnell und verliert früh seine Leistung. Das würde zumindest erklären, dass plötzlich derartige Phänomene auftreten. Denn der nachgelagerte AF-Prozessor verlässt sich auf die Messwerte jener über den gesamten Sensor gestreuten AF-Pixel. Dann muss jener defekte AF-Pixel im Werk tot geschaltet werden und andere (meist in der Nähe) dafür aktiviert werden. Fachleute sprechen hier auch vom Mapping - also einer Zuordnungstabelle, die dann im nachgelagerten AF-Prozessor umgeschrieben wird.
Handelte es sich um einen ähnlichen Fehler wie bei den früheren DSLR-Kameras, könnte man ihn jederzeit mit etwas Software (im Firmware-Update) für jede Kamera einspielen und somit leicht vom Kunden selbst beheben lassen. Aber das geschah nicht. Die Techniker bei Canon werden sicherlich wissen, warum nicht.
Vorsicht: Das kann ich derzeit nicht beweisen. Es handelt sich nur um eine Vermutung.
Solange jedoch Canon dazu offiziell nichts Verständliches verlautbaren lässt, habe ich ein ungutes Gefühl. Sofern der AF jeweils nach ein paar Jahren regelmäßig für einen dreistelligen Betrag je Objektiv nachkorrigiert werden muss, dann verteuert sich die Fotografie über die normale erwartbare Gesamtlebensdauer um tausende Euro/US-Dollar. Hinzu kommt der Ärger und der wochenlange Ausfall wegen des Versands und der Reparatur.
Man darf gespannt sein, ob nun auch andere sich dieses Themas annehmen. Bisher wird das Thema weitgehend totgeschwiegen. - Selbstredend ist es völlig weltfremd, dass viele angeblich dem Leser verbundene Fachzeitschriften etc. darüber nicht kritisch oder überhaupt nicht berichten würden, weil sie von Werbegeldern und dem Wohlwollen gewisser Konzerne abhängig seien. Die sind sicher alle an CoViD erkrankt oder leiden an Long-CoViD und könnten deshalb nichts dazu schreiben.
Nur, wer kein Geld von niemandem erhält, kann sich so kritisch-ketzerische Artikel erlauben.
Da ich gefragt wurde, einige Nachträge. Feststellen kann dieses Front- und Back-Focus-Problem jeder Besitzer einer Kamera bei sich selbst mit jedem Objektiv:
Stellen Sie dazu die maximale Offenblende an Ihrem Objektiv ein (z.B. f2,8). Je weiter geöffnet die Blende ist, desto flacher ist die Schärfentiefe / Tiefenschärfe - die Zone des scharfen Bildbereiches.
Bei Zooms, zoomen Sie am besten zur längsten Brennweite, da es dort am ehesten auffällt.
Wählen Sie einen Abstand möglichst nah an der Einstellgrenze des Objektives aus, da es dort am ehesten auffällt. Bei den meisten Objektiven sollte dies unter 1 Meter Abstand sein. Nur lange Telebrennweiten verlangen mehr Abstand.
Verwenden Sie entweder einen Teddybären (wie Canon, siehe den Link oben) oder eine im ca. 45-Grad-Winkel zur (Kamera-)Aufnahmeachse angebrachte Messtafel (Seite 18 zum Ausdrucken).
Um alle Fehler auszuschließen, verwenden Sie ein Stativ, manuelle Fokussierung, ISO 100 (normale Basis-Einstellung) und einen Fernauslöser. Aber normalerweise ist der Fehler auch handgehalten erkennbar.
Nein, weder behaupte ich, dass alle Kameras davon betroffen sind, noch sonstige Details. Deshalb bin ich für Rückmeldungen von Fotografen dankbar, welche dies ebenfalls austesten. Meine Tests mit (allerdings relativ neuen) Kameras waren alle negativ. D.h. es fanden sich keinerlei Abweichungen vom Idealfokus.
Bisher erhaltene Rückmeldungen waren alle ohne Befund. D.h. deren Kameras und Objektive waren nicht betroffen. Aber das sind wirklich nur vereinzelte Stichproben. Deshalb sollten es weitere Besitzer ausprobieren und mir das Ergebnis bitte mitteilen.
Ein freundlicher Leser wies mich darauf hin, dass Roger Cicala die Canon R zerlegt hatte. Zum Sensor schrieb er damals: Each of these screws is spring-loaded. They are loosened and tightened during the adjustment process to align the sensor and lens mount to be within a few microns of parallel. - Jede dieser Schrauben ist federbelastet [mit einer Spannfeder ausgestattet]. Sie werden während des Justiervorgangs gelockert und festgezogen, um den Sensor und die Objektivhalterung so auszurichten, dass sie innerhalb weniger Mikrometer parallel sind. - Sich langsam dejustierenden Schrauben könnten die Ursache sein.
Jedoch halte ich unabhängig von allem fest, dass dies so nicht mit der mangelhaften Kommunikation und Information weitergehen kann. Kunden geben inzwischen (notgedrungen) fünfstellige Beträge für ein komplettes Vollformat-System aus. Da darf man mehr an offener Kommunikation erwarten - auch in Europa.
101.) Profi-Video - oder warum ich keine Billig-Kameras für das Filmen empfehle
100.) Eine neue Kamera steht vor der Tür - Wolle mer se reinlasse?
Auch dieses dritte Pandemie-Jahr zieht sich langatmig und fototechnisch gesehen weitgehend ereignislos in die Länge.
Ende Oktober (vermutlich am 26.10.) will Sony seine fünfte Generation der hochauflösenden spiegellosen Kamera A7R vorstellen - nun also die Mark V.
Angesichts der monatelangen Verzögerungen um dieses lang erwartete Nachfolgemodell sprossen die Spekulationen und Gerüchte in geradezu unglaubliche Höhen und wurden in der letzten Zeit - zumindest teilweise - wieder auf den Boden geholt.
Alles bisher Bekannte sowie meine Einschätzungen dazu finden Sie - wieder einmal vorab - in dem von nun an laufend aktualisierten Artikel über die A7RV.
99.) Kitschige Farben-Welt im Herbst
Manchmal im Herbst sieht nach einem Regenschauer die Welt geradezu kitschig aus. Das hält aber hier nur wenige Minuten an und hängt auch vom Sonnenstand ab.
Herbstfarben kurz nach einem Regenschauer. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
Selbstverständlich wurde ich beim vorausgehenden Regen auf dem Boot nass.
Das Foto wurde mit einer uralten digitalen Kamera aufgenommen. Das kann Ihre neue / moderne Kamera viel besser. Also, keine Ausreden.
Gehen Sie fotografieren und filmen. Es kommen auch wieder noch schlechtere Zeiten.
Das mag die Puristen zwar erfreuen. Aber es ist einerseits unfair und andererseits wirkungslos.
Unfair ist es, weil jeder Fotograf heute bereits in jeder Software zur Bildbearbeitung zahlreiche KI-Funktionen verwendet. Ganz abgesehen davon, dass moderne Kameras und Smartphones bereits mit KI angereichert sind. Somit müssten im Grunde auch alle Fotos der letzten Jahre entfernt werden. Oder wollen Sie wirklich wieder ohne Auto-Fokus, Auto-Belichtung, Auto-Weißabgleich etc. manuell alles einstellen sowie ohne Verwacklungsschutz in der Kamera oder den Objektiven und mit analogem Film fotografieren? Im Übrigen wurde und Ausbelichtung desselben auch KI verwendet.
KI ist kein Phänomen, das 2022 schlagartig einsetzte. Sie schlich sich seit Jahrzehnten langsam in die Fotografie und Videografie ein - wie in unser gesamtes Leben. Faktisch wollten und forderten wir sie sogar oder nahmen sie zumindest in Kauf, weil sie uns erhebliche Erleichterungen brachte.
Wirkungslos ist das Verbot, weil bald niemand mehr die Fotos, die von Menschen aufgenommen wurden, von denen der reinen AI-Algorithmen wird unterscheiden können. - Nachtrag: In den USA wurde ein erstes AI-Kunstwerk auch mit offiziellem staatlichen Copyright-Schutz ausgestattet. Somit wurde es als schützenswertes Kunstobjekt eines menschlichen Herstellers anerkannt.
Auch auf die Gefahr hin, dass bei einigen nun die Schnappatmung einsetzt: 2022 wird als das Jahr der angewandten KI in die Fotogeschichte eingehen. Diese Entwicklung kann man nicht mehr umkehren.
Es wird sich somit - zu den vielen hundert bereits vorhandenen - eine neue Stilrichtung entwickeln: KI-Fotografie - und etwas später KI-Videografie.
Wenn man ehrlich ist, macht die auf Wortstücke reagierende KI (z.B. Dall-E) nur das, was wir als gute Foto- und Videografen uns vorher als Konzept auch überlegen und so vorbereiten. Z.B.: Ich will einen Sonnentergang über dem Wasser mit einem Segelboot davor, das .... Oder: Ich will ein perfekt geschminktes, junges, hübsches, schlankes Model, das perfekt gekleidet und fantastisch frisiert an einem weißen Strand unter einer Kokospalme ...
Das Verhalten jener Engstirnigen mit ihren Verboten erinnert an das 19. Jahrhundert, als die Maler die Fotografien verbieten wollten und die Fotografen ausgrenzten. Das ist nur eine neue Form der Maschinenstürmerei.
So etwas belegt nur die eigene Angst. Angst ist jedoch kein guter Leitstern für Entscheidungen.
Dies alles ist nur wieder ein weiteres Symptom für die Aussteiger, welche den Zug des Fortschrittes verlassen haben. Das ist jedermanns gutes Recht. Aber man darf sich als Aussteiger auch nicht wundern, wenn der Zug mit den anderen Insassen darin schließlich weiterfährt.
Pilze. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
Gehen Sie fotografieren und filmen. Es kommen auch wieder noch schlechtere Zeiten.
96.) Überlegene Rechenleistung der Smartphones
Am 07.09. stellte Apple seine neuen iPhone 14 und iPhone 14 Plus vor, an denen die überlegene Rechenleistung der Smartphones gegenüber den dedizierten Kameras für Foto und Video sofort ersichtlich wird.
Beide Smartphones arbeiten mit einem Apple A15 Bionic Chip mit einer 5-Kern GPU (graphischem Prozessor), einer 6-Kern CPU (Zentral-Recheneinheit) und einer 16-Kern neuronalen Einheit (NPU für KI-Aufgaben). Das ist mehr oder zumindest ebenbürtig zu so manchem Hochleistungs-PC, der zuhause steht. Deshalb laufen dort fast alle Anwendungen schnell und vor allem ergonomisch für den Anwender ab. 10-20 oder mehr Fotos lassen sich so in Windes Eile zu einem optimierten Endergebnis zusammen-rechnen. Überdies erlaubt die Trennung und Aufgabenzuweisung an einzelne Rechenkerne eine Standardisierung, hohe Stückzahlen und somit ökonomische Skaleneffekte. Letzteres ist ein Hauptgrund für die enormen Gewinne bei Apple.
In dedizierten Kameras findet sich nichts von allen dreien. Sie verwenden meist altmodisch konzipierte spezifische Bausteine für kameraspezifische Sonderaufgaben. Deshalb dürfte es auch ziemlich schwierig sein, darauf eine Schicht zu bauen, die mit den Betriebssystemen der Smartphones zusammenarbeitet. Letzteres fordern zahlreiche Fotografen im Ausland, um wenigsten etwas die immer größere Lücke bei der Bedienung / Ergonomie zu schließen.
Mindestens seit 2017 wies ich auf das Problem hin. Passiert ist bisher bei den Kameraherstellern ... nichts.
Nachtrag: Techniker und Manager von Fujifilm haben zur neuesten und leistungsstärksten Kameras X-H2 Mitte September erklärt, dass sie nicht in der Lage sind noch zukünftig sein werden, mehrere Bilder in der Kamera zu einem gemeinsamen Endbild zu verarbeiten. Dazu fehlt die erforderliche Prozessorleistung.
95.) Gezielter Betrug bei Rezensionen für Kameras nachgewiesen
Dass man Testberichte immer mit einem Augenzwinkern lesen sollte, respektive immer selbst cum grano salis bewerten sollte, habe ich bereits im Artikel Tests ausführlich dargelegt. Auch andere Untersuchungen belegten bereits vor Jahren, dass es große Diskrepanzen zwischen objektiven Untersuchungen und Online-Bewertungen gibt. Allerdings war ich über das Ausmaß des heutigen Betruges erstaunt.
Das Auffälligste und Erstaunlichste für mich war dabei nicht, dass viele, begehrte Smartphones betrügerisch falsch bewertet werden, sondern dedizierte (Foto- und Video-) Kameras ganz oben rangieren. Zwischen ca. 1/3 und fast der Hälfte der untersuchten Rezensionen über dedizierte Kameras waren nachweislich unzuverlässig respektive belegbar nicht vertrauenswürdig.
Wie haben die betroffenen Hersteller auf diese niederschmetternden Untersuchungsergebnisse reagiert? Zumindest ich habe nichts über Empörung etc. vernommen. Das darf auch nicht verwundern, wenn man weiß, dass die unzuverlässigen Bewertungen meist extrem positiv für die Produkte ausfielen. Ganz im Gegenteil wurden rechtliche Schritte und massiver ökonomischer Druck ausgeübt, um diese kritische Überprüfungs-Software für Rezensionen zu behindern und aus den App-Shops zu verdrängen. So hat man inzwischen fast sichergestellt, dass es zukünftig keine externe Kontrolle mehr gibt.
Und, nein, wir sprechen hier nicht über böse Diktatoren als Strippenzieher in üblen Ländern der Dritten Welt, sondern über angeblich seriöse multinationale westliche Konzerne, die sich gerne als demokratisch sowie offen geben und angeblich nur das Kundenwohl im Auge haben. - Ok, im eigenen Auge stört so etwas immer. Deshalb spült man den Fremdkörper auch raus.
94.) Sie haben bereits alles fotografiert?
Sie finden keine neuen Motive mehr?
Gut. Dann fotografieren Sie die alten nochmals - aber unter einem anderen Winkel.
Handwerkerbaum. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
93.) Fotografen sollen nicht mehr reisen
Bereits seit Jahren dauert nun die Hetze der Klima- und Umweltaktivisten gegen die absolute Minderheit der Fotografen und Videografen an. Mit den abstrusesten Vorwürfen sollen Fotografie und Videografie verboten werden, weil deren Akteure in Wirklichkeit die Vergehen der Umweltaktivisten und Grünen dokumentieren sowie deren schändliches Fehlverhalten und klägliches Versagen ihrer eigenen Projekte bildlich festhalten. Jede Kritik an diesen selbsternannten unantastbaren Klima-Übermenschen ist unerwünscht. Deshalb müssen die Kritiker weg, welche fotografische und videografisches Beweismaterial gegen die Grünen, Umweltaktivisten und Klimaaktivisten sammeln können - pauschal alle, und ohne jeden Anfangsverdacht.
Dafür ist ihnen kein mieser Trick zu erbärmlich. Inzwischen werden weltweit Artikel in Zeitschriften - auch Fotofachmagazinen - gestreut, welche von dafür bezahlten Fotografen diese Umweltleier den bisher angeblich unbelehrbaren Feinden näher bringen sollen. Und die für diese politische Werbung ebenfalls bezahlten Zeitschriften machen selbstredend gemeinsame Sache gegen ihre eigene (Rest-) Leserschaft. Vielen sogenannten Fachmagazinen ist es angesichts der ökonomischen Endzeitstimmung der Verlage inzwischen offenbar gleichgültig, wofür sie ihr Geld erhalten.
Das letzte Beispiel lieferte wieder einmal die weltweit tätige englischsprachige Zeitschrift Petapixel, welche schon öfters mit völlig unüberprüften und inhaltlich falschen Artikeln durch eigene Autoren für die extreme Ökobewegung - gegen die Fotografen und Videografen - Stellung beziehen ließ.
Der Titel lautet wie immer reißerisch und plakativ: Why It Doesn’t Make Sense to Travel Abroad to Take Photos - Warum es unsinnig ist, Fotos im Ausland zu machen.
Einer der höchstbezahlten Auslandsfotografen der Welt für Landschaftsfotografie, der Millionen von Kilometern in seinem Leben gereist ist, weil er u.a. weltweit bezahlte Fotoreisen organisierte, rät darin allen Ernstes allen Fotografen und Videografen ab, zu reisen, weil man dadurch keine schönen Fotos machen könnte.
Allerdings hatte er selbst seine gesamte jahrzehntelange Kariere seit seiner Jugend auf im exotischen Ausland aufgenommenen Fotos aufgebaut. Seine Auftraggeber bezahlten ihn für seine Reisefotos und fast alle seine (lukrativen) Fotopreise entstanden im Ausland. Er reist selbst heute noch nach eigenen Angaben das ganze Jahr herum. Alleine in seinem eigenen Heimatland gab er ständig Fotokurse und fuhr dazu über 100.000 km im Jahr herum. - Er darf dies, denn er verhält sich als Ökoschreiberling ja korrekt und ist deshalb in seinem Verhalten sakrosankt.
Ganz nebenbei sei erwähnt, dass er in einem der größten und fotografisch schönsten Länder der Erde wohnt - Südafrika (But since I was lucky enough to be living close to one of the most iconic landscape locations in the world - Aber ich hatte das Glück, in der Nähe einer der schönsten Landschaften der Welt zu leben) -, so dass er selten in das sogenannte Ausland reisen muss. - Pech für alle, die in einem kleinen Land - wie evtl. Lichtenstein - leben. Denn bei Umweltschützern gilt: Gleiches Unrecht für alle.
Aber andere Fotografen dürfen dies zukünftig nicht mehr, weil er es nicht mehr will, weil er keine ökonomische Konkurrenz mehr möchte. Aber als Vorwand schiebt er den CO2-Fußabdruck (Carbon Footprint) vor, den Sie (nicht er) durch - laut seiner Definition - unsinnige Reisen verursachen. Sie persönlich schädigen mit Ihren Ausflügen und Reisen das Weltklima. Somit sei die Fotografie der Anderen ein Klimaschädling und natürlich auch alle Videografen.
Nach einer langen Liste an absolut hirnrissigen Schein-Argumenten verrät er sich schließlich selbst: Er hasst es, an einem schönen Ort mit anderen über 300 Fotografen zu sitzen. Er will diese Landschaftsschönheiten exklusiv für sich alleine haben. Nur er darf das genießen. Sie nicht. Punkt. Das ist Naturschutz in Reinform.
Er hält kategorisch fest, dass es keinen Grund gäbe, etwas (gleichgültig was) ein zweites Mal aufzunehmen, was ein anderer Fotograf oder Videograf bereits festgehalten hat. Punkt. Das ist moderner Klimaschutz: Jemand hat einen Vogel aufgenommen, also haben Sie kein Recht mehr, einen weiteren Vogel zu fotografieren. Jemand hat vor 100 Jahren einen Menschen aufgenommen, also dürfen Sie keine zweites Porträt eines Menschen machen. Jemand hat vor 50 Jahren den Mond aufgenommen, somit dürfen Sie das nun nicht mehr. - Das ist Klimaaktivistenlogik.
Also kaufen Sie nur noch Kameras und Fotoausrüstung, um sie zuhause in die Vitrine zu stellen. Das hilft den Herstellern und schont angeblich das Klima. - Leider ist die Produktion der Kameraausrüstung sowie deren Transport und Vertrieb viel Klimaschädlicher als die wenigen Reisen der meisten Besitzer zum Fotografieren und Filmen. - P.S.: Lesen Sie sich einmal in die Analyse der Verkehrsmittel ein. Die meisten sind heute auf eine Auslastung nahe dem Maximum hin optimiert. Weniger Passagiere im Pkw, Bus, Bahn, Schiff, Flugzeug etc. sind somit eher schädlich für das Klima. Am schädlichsten sind die vielen vertraglich oder sogar gesetzlich erforderlichen Leerfahrten ohne Passagiere. Diese werden nur noch durch produzierte aber sinnlos herumstehende, weil unbenutzte Verkehrsmittel übertroffen.
Somit ist das Gegenteil korrekt: Kaufen Sie weniger Kameraausrüstung - vor allem solche, die man sowieso kaum nutzt. Aber gehen Sie (sofern Sie kein reiner Studiofotograf / -Filmer sind) stattdessen raus, machen Sie Ausflüge und reisen Sie, wohin Sie wollen. Nur so nutzen Sie Ihre eigene Ausrüstung aus, und lernen etwas. - Definitiv machen Sie mit der billigsten Kamera und selbst dem ältesten Smartphone auf Reisen bessere Fotos als mit der teuersten neuen High-Tech-Ausrüstung in der Vitrine.
Im Übrigen ist die Reisefreiheit ein Grundrecht, das in vielen Gesetzen und sogar Verfassungen fixiert ist. Lassen Sie sich dieses extrem wichtige Recht nicht von eindeutigen Undemokraten wegnehmen, sonst werden Sie es bald bitter bereuen. Nur die schlimmsten Diktaturen beschränken jene für alles Leben grundlegende Freiheit.
Früher sagte man: Reisen bildet. Das ist noch immer so. - Nur die Grünen und Klimaaktivisten wollen Sie dumm halten. - Überdies finden Sie durch das Reisen neue Motive und viele Anregungen.
Viel Freude beim Reisen zu fotografischen und videografischen Zwecken.
Nun brachte Google eine neue KI-Software (MultiNeRF) heraus, welche fast schwarze Nachtaufnahmen ohne Rauschen sehr detailreich darstellt. Da kommt man auch mit Stativ und Langzeitaufnahme bei einer dedizierten Foto-Kamera kaum auf diese Qualität. Das wird erhebliche Auswirkungen zeigen, sobald das in Smartphones Eingang findet.
DALL-E brachte die Software Outpainting heraus, mit der man Bilder nach allen Seiten ergänzen kann (Weitere Fotos).
Irgendwo habe ich geschrieben, dass sich KI nach den Fotografen die Maler vorknöpfen wird. Das ist inzwischen geschehen: AI-Generated Artwork Wins First Place at State Fair, Enraging Artists. Immerhin wurde hier das KI-Kunstwerk von einer großen Jury zum Sieger gekürt, weil es auf Leinwand gedruckt beeindruckend aussah.
Viel Freude beim (Selbst-) Fotografieren und Filmen.
91.) Manipulierte Erfolgsmeldungen mit Zahlenspielen
Das 9-Euro-Ticket war ein Erfolg, lauteten alle Schlagzeilen und werden auch weiterhin fast alle (deutschen) Analysen lauten.
Da stellt sich primär einmal die Frage, wie man Erfolg definiert? In den Augen der Politiker und deren Medienvertreter augenscheinlich mit einer extrem niedrigen Einstiegshürde.
52 Mio. Fahrkarten sollen verkauft worden sein. Nachprüfbare Quellen werden keine angegeben. Wozu auch. In unserer Politik und Wirtschaft ist sowieso inzwischen fast alles Glaubenssache.
Aber selbst diese (aufgerundete) Zahl ist doch ziemlich gering, wenn man sie auf die Dauer von drei Monaten legt. Dann sind das nämlich nur noch 17,3 Mio. je Monat. Bei einer Bevölkerungszahl von ca. 83,7 Mio. Menschen.
Nun gut, die Lobredner behaupten, dass angeblich 10 Mio. Pendler existieren, welche alle automatisch ein Monatsticket für den Berufsverkehr hätten. Das stimmt zwar so nicht und ist grotesk (auf das Doppelte) aufgerundet. sind es 13,3 Mio. Pendler, von denen über zwei Drittel das Auto benutzen. Also bleiben nur ca. 5 Mio. Pendler, welche den ÖPNV verwenden. - Aber lassen wir diese Kleinigkeiten. Rechnen wir ferner noch die Kleinkinder ohne Zahlpflicht und die Gehbehinderten Rentner/innen in den Altersheimen sowie in der Pflege ab, dann bleiben aber noch immer ca. mindestens 60 Mio. Menschen.
Selbst, wenn wir es nochmals großzügig abrunden, bleibt der Umstand, dass nicht einmal 1/3 der Bevölkerung jeden Monat das Ticket gekauft hat, obwohl es zugegebener Maßen sehr preiswert war. Alle Verkehrsbetriebe jammerten, dass es für sie ein Verlustgeschäft gewesen sei - trotz 2,5 Mrd. Euro staatlicher Subvention.
Auch ich kaufte keine 3 Fahrkarten. Denn ich erwarb das Monatsticket nur im Juni und August, weil es sich für mich im Juli nicht lohnte - selbst bei nur 9 Euro.
Die meisten Kunden nutzten es als Spaß- sowie Urlaubsticket - für zusätzliche Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung. Dies zeigte sich auch an völligen Überfüllungen / Überlastungen an den Wochenenden und Feiertagen im Überlandverkehr. - Somit wurde auch kein CO2 gespart, sondern mehr verbraucht. - Nein, niemals werde ich behaupten, dass ich repräsentativ wäre. Aber andere Analysen ergaben dasselbe: Zusätzliche Reisen, keine Ersatzfahrten.
Die meisten nutzten es jedoch nicht für die üblichen Busfahrten in der Stadt oder in den lokalen Zügen. Jene waren in den drei Monaten nicht überfüllt. In meiner Stadt erreichten sie noch nicht einmal die Belegung der Vor-Corona-Zeit. Die minimalen Zuwächse waren vernachlässigbar. Die Verluste der Verkehrsbetriebe waren es hingegen nicht. Dies gilt im Übrigen auch, wenn man bedenkt, dass bei uns viele Schiffe, Fähren etc. von dieser Vergünstigung ausgeschlossen waren, was hier ein unvorstellbares Chaos und viel Ärger auf allen Seiten verursachte.
Ein Erfolg wäre es gewesen, wenn die Benutzungszahlen nun auch in den Folgemonaten bei den üblichen horrenden Gebühren im Stadtverkehr steigen würden oder gar auf dem Niveau der drei Monate Juni bis August blieben, weil angeblich alle jetzt Lust auf den ÖPNV hätten. - Träumen Sie ruhig weiter. Bereits die schon beschlossenen Preiserhöhungen aller Fahrgebühren aufgrund der gestiegenen Benzin-, Diesel- und Strompreise werden den ÖPNV sogar belasten und zu geringeren Fahrgastzahlen führen. Bei den geplanten Billigpreisen von 49+ Euro werden nur wenige so eine Monatskarte lösen. Das lohnt sich im Herbst und Winter schlichtweg nicht, weil die meisten Spaß- und Ausflugsziele entfallen. Und wer will bei Corona schon freiwillig in stickigen Bussen oder in den nach heruntergekommenen WCs riechenden sowie verschmutzten Regionalzügen fahren.
Deutschland ist das Geiz-ist-Geil-Land. Die Bevölkerung nimmt mehrheitlich Sonderangebote mit. Aber das bewirkt weder ein generelles Umdenken noch einen gesellschaftlichen Wandel. - Dies gilt umso mehr, als die Inflation in den kommenden 6 Monaten erst so richtig ihre Fahrt aufnehmen wird. Da werden viele Menschen sich sogar weniger Fahrkarten kaufen.
Exakt jenes Denken und Handeln beeinflusst allerdings auch den leidenden Fotomarkt mit dedizierten Kameras. Alles leidet derzeit unter der Über-Spar-Welle, welche logischer Weise verbunden ist mit einer Unter-Konsum-Welle. Dass die Leute zu viel sparen, hat seinen (berechtigten) Grund. Denn praktisch alle wissen, dass die Grünen uns systematisch belogen haben und weiterhin hinter das Licht führen werden. Ihre offenen Partei-Ziele waren immer hohe Lebensmittel- und extrem hohe Energiepreise. Jeder befürchtet somit zu Recht bald die Inflationsquittung in Form von drastischen bis unkalkulierbaren Rechnungen sowie Nachzahlungen zu erhalten für die Grüne Kriegs-, Sanktions- und Klima-Politik.
Seien Sie somit vorsichtig bei sogenannten Erfolgs-Meldungen. Auch in der Fotowirtschaft werden wir sicherlich weiterhin damit beglückt werden. Denn es geht auf Weihnachten zu. Da dürfen sich auch die Manager (nicht nur in Japan) etwas wünschen.
Viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
90.) Herbst
Herbst: verfärbtes Weinblatt. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
Auch wenn wir erst Ende August haben, so mehren sich die herbstlichen Zeichen - zumindest bei mir am Bodensee - nun deutlich.
Während ich am Sonntag vor einer Woche auf meinem Spaziergang in den Weinhängen (am Bodensee zwischen Meersburg und der Haltnau) nur ein einziges verfärbtes Blatt fand, so waren sie gestern (Sonntag, 28.08.) schon überall zu finden.
Und bei Norma gibt es auch bereits wieder das DLG-prämierte Weihnachtgebäck.
Nutzen Sie die kommenden Wochen. Es finden sich sicherlich überall lohnende Motive.
Bezüglich der Fotowirtschaft passiert momentan meines Erachtens sowieso kaum etwas Relevantes. Alles ist schon auf Weihnachten ausgerichtet. Und damit meint man nur die USA. Im Rest der Welt sieht es ökonomisch immer schlimmer aus. Es mag zwar ein paar weitere Ankündigungen von Objektiven oder sogar Kameras geben. Aber vor Weihnachten darf man (vor allem in Europa) kaum größere Stückzahlen für normale / private Endkunden erwarten.
Was ich an den japanischen Managern respektive Firmen u.a. schätze, ist deren Durchhaltevermögen, Unbeirrbarkeit und Ausdauer. Was ich jedoch nicht so schätze ist deren Sturheit, Beratungsresistenz und Inflexibilität, auch wenn relevante Fakten vorliegen, welche Änderungen erfordern. Leider hängen beide Eigenschaftsgruppen miteinander zusammen.
Viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
89.) Schleichende Gifte - eine leider düstere Prognose aus dem Ausland
Nach nun fast einem halben Jahr Krieg in der Ukraine sieht die Lage fast weltweit ernüchternd aus und die Prognosen für die kommenden Jahre sind in jeder Hinsicht noch viel schlimmer.
Die russisches Armee soll bereits rund 45.000 Mann verloren haben, und die Moral ist gering. Die Kampfmoral in der Ukraine ist kaum höher, da - wie ich bereits Anfang des Jahres schrieb - auf beiden Seiten nur die politisch und finanziell davon profitierenden Kriegstreiber wirklich für den Krieg sind. Waffen und Munition, Material (inklusive Hilfsgüter) und Geld verschwinden auf beiden Seiten in dunklen Kanälen. Aber was soll man von zwei der korruptesten Staaten der Welt (Ukraine Rangliste 126, Russland auf Platz 128) und einem der korruptesten Politiker der Welt (Selenskyj mit seinen Firmen in den Panamapapers zur Geldwäsche) auch anderes erwarten. It is deeply corrupt, the rule of law is nonexistent and its billionaire oligarchs wield disproportionate power. - Es ist zutiefst korrupt, es gibt keine Rechtsstaatlichkeit und seine milliardenschweren Oligarchen verfügen über unverhältnismäßige Macht. - Oh, ich vergaß wieder einmal den Namen des gemeinten Landes zu erwähnen. Aber das haben Sie sicherlich sofort selbst erkannt .... Das ist die Ukraine, siehe The Guardian, eine englische Zeitung, welche aus Überzeugung und Tradition kein gutes Blatt an Putin und Russland lässt. Ohne die massive Militär- und Wirtschaftshilfe des Westens vor allem der USA (letzte Woche erneut 800 Mio. US$ für den Krieg in der Ukraine) läuft dort nicht einmal mehr die Korruption rund. Die groß angekündigte Sommeroffensive der Ukraine lässt auf sich warten. Stattdessen greift die Ukraine mithilfe der NATO-Staaten immer mehr Ziele im russischen Hinterland an - bis hin zu Terroranschlägen mit Autobomben in Moskau auf die Kinder der Putin-Vertrauten -, um Russland zu provozieren.
An einen schnellen Sieg einer Seite auf dem konventionellen Schlachtfeld glauben nur noch wenige. Die Welt kann nur hoffen, dass jene Einschätzungen der Militärstrategen zutreffen. Denn ansonsten droht wirklich (atomares) Ungemach. - Also im erwarteten Normal-Fall stehen wir vor einem langjährigen Drama wie in Afghanistan oder Vietnam - ein schleichendes Gift für die gesamte Welt.
Gleichzeitig verschärfte der Westen im Geheimen immer weiter die Sanktionen - auch so ein schleichendes Gift, das seine negative Wirkung für die Gesamtbevölkerung wie Biowaffen unvorhersehbar und ziemlich unkontrollierbar auf der Welt verstreut.
Hinzu kommt die Inflation, welche sich im September in Deutschland deutlich zeigen wird. Aber diese (bereits geschönten offiziellen) Zahlen wird man lange unter Verschluss halten, weil sie verheerend sein werden. Da wird man lange neu-berechnen und überprüfen, bis sie politisch korrekt mit langer Verspätung publizierbar sind. Aber jeder weiß, was der Wegfall der Vergünstigungen für Benzin, Diesel etc. bedeuten. Dazu kommen die langsam bei den Menschen eintrudelnden Gaspreiserhöhungen (auch so ein schleichender Nachzügler). Einer meiner Bekannten erhielt eine Rechnung die 6-Mal so hoch war, wie bisher - als nun zu leistende monatliche Vorauszahlung. Und der Gaslieferant kündigte bereits an, dass im kommenden Jahr die Preise nochmals in etwa verdoppelt werden. Hinzu kommt ab Oktober die Gas-Umlage der Grünen. Also mehr als das Zehnfache für Gas im kommenden Jahr. Das wird dann jeder spüren - auch die Reichen. - Wenige Tage, nachdem ich dies schrieb, wurden Prognosen der Deutschen Bundesbank publiziert (Link nicht mehr verfügbar): Es ist schön, dass manche noch die Prozentrechnung beherrschen - auch, wenn es jene nach der Inflationsrate in der europäisch harmonisierten Berechnung ist. Erstaunlicher ist eher, dass sie das auch noch zu veröffentlichen wagen.
Grüne Politiker, die genau wissen, dass in einem kommenden evtl. kalten und langen Winter Gas zuerst rationiert und dann abgeschaltet / gesperrt wird, legen sich (wie der Ministerpräsident in Baden-Württemberg) Pellet-Heizungen zu. Denn sie wissen auch, dass in der sogenannten Dunkelflaute (wenig Sonne und wenig Wind) im Winter die sogenannten alternativen Stromerzeuger weitgehend ausfallen. Da die Deutschen sich jedoch mit elektrischen Heizgeräten ausgerüstet haben und dies weiter tun werden, wird nach der Gasabschaltung auch das Stromnetz kollabieren. Das wird für die Grünen den Offenbarungseid darstellen. Denn sie sind die wahre Strom-Partei. Dann werden sich leider auch die Nachteile der Elektro-Autos zeigen. Ohne Strom ist das im Winter so eine Sache. Die bisherigen Lieferungen von Strom im Winter aus dem Ausland werden wohl kaum erneut erfolgen, da es Frankreich und den anderen Atom-Strom-Ländern rund um Deutschland ähnlich schlecht geht. D.h. Geschwindigkeitsbeschränkungen und selbst Fahrverbote werden in den Ministerien bereits wieder geplant.
Meist wird es (meteorologische Daumenregel) in einer ersten kurzen Welle Ende November / Anfang Dezember in Deutschland richtig kalt. Dann werden sich viele Arme zwischen Essen und Heizen entscheiden müssen. Nun gut, das interessiert die wohlhabenden Fotografen und Videografen nicht. Sollte es aber. Denn jene werden dann krank werden oder zumindest kränklich. D.h. sie werden anfälliger für alle die üblichen winterbedingten Erkältungen, Grippe und natürlich auch CoViD. Jene Menschen können sich nicht leisten, auch noch ihre Arbeit zu verlieren oder auf die üblichen Mehreinnahmen (Überstundenzulagen, Trinkgeld bis hin zu Schwarzgeld) zu verzichten. Sie werden somit krank zur Arbeit erscheinen und dort andere Menschen anstecken. - Ab Januar folgen dann jedoch die wirklich kalten und viel längeren Winter-Perioden.
Jener Ansteckungseffekt ist bereits heute erkennbar. Im Sommer waren in meiner Region ca. 25-50% der Belegschaften in vielen Wirtschafts-Bereichen (vor allem Lebensmittelhandel, Einzelhandel und Gastronomie sowie Handwerk) gleichzeitig erkrankt. Aber es traf selbst Musikchöre, Fanfarenzüge etc. Dabei spielte Corona eine wichtige Rolle. Zugegeben, die Krankheitsverläufe sind auf den ersten Blick mit den neuen Varianten zumindest für Personen bis 50 Jahre harmloser - nicht jedoch die Folgewirkungen. Vor Kurzem wurde in England eine internationale Long-CoViD-Studie offiziell publiziert, die erschreckende Langzeitwirkungen auch mehr als 2 Jahre nach Erkrankung noch aufzeigt. Das schleichend Negative ist, dass sich selbst bei einer geschätzten Long-CoViD-Rate von nur 5% (der Infizierten / Erkrankten) dies in jeder Welle aufaddiert. D.h. die Zahl der Menschen, welche unter Long-CoViD leiden, wächst weltweit kontinuierlich an. Viele sind zeitweise oder zumindest partiell arbeitseingeschränkt oder sogar arbeitsunfähig. Allerdings reicht es bis hin zu jahrelanger Arbeitsunfähigkeit und Demenz, Lähmung sowie Tod. Bereits heute schätzt man in England die Kosten von Long-CoViD für die Wirtschaft auf 1,5 Mrd. Pfund pro Jahr.
In den USA gehen Modellberechnungen davon aus, dass im kommenden Winter bis zu 100 Millionen Menschen erneut an CoViD erkranken. Das wären ca. 30% der Bevölkerung. Selbst, wenn wir nur von nur 25% ausgehen, würde dies jede Wirtschaft erheblich belasten, da man von mindestens 5% je Monat ausgehen muss. Denn noch immer gilt, dass viele Menschen wochenlang daran erkranken. Hinzu kommen die von vielen nun erwartete harte Grippe-Welle sowie weitere Erkältungskrankheiten. - Spätestens dann interessiert dies auch die Reichen. Auch, wenn bei uns die Sterberaten nicht mehr so hoch werden, wie in den vorherigen Wellen, so werden die Gesundheitssysteme erneut belastet. Derzeit sterben rund 100 Menschen je Tag an oder mit CoViD - fast alle in der Altersgruppe der meisten Fotografen (50+ Jahre). Wer weiß, wie sehr jene Personen im Gesundheitswesen sowieso bereits am Limit arbeiten, weil dort ebenfalls sogar im Sommer das Personal fehlte, der kann sich die Situation im Winter selbst ausmalen. Viele Menschen dort arbeiten seit Jahren an der Belastungsgrenze und wollen aufgeben. Das wird gerne leichtfertig als Burnout klassifiziert, weil man sich mit den wahren Ursachen nicht beschäftigen will. Auch so ein schleichendes Gift.
Gerne wird in Deutschland die hohe Auftragslage, genauer der Rückstau der Aufträge genannt und damit behauptet, der deutschen Wirtschaft gehe es blendend. Da ist leider ein Haken: Der Rückstau liegt an der noch immer chaotischen Logistik und den Lieferproblemen der Zubehörteile aus dem Ausland - vor allem China. Das betrifft somit Altaufträge die oft 6-12 Monate zurückliegen. Die Neuaufträge sind seit Monaten in vielen Bereichen rückläufig. Auch so ein schleichendes Gift, das seine Wirkung erst im kommenden Jahr zeigen wird.
Aber dem Einzelhandel und dort wiederum vor allem dem stationären geht es bereits heute schlecht. Dies wird im Winter noch verschärft. Größere Firmen haben bereits jetzt die Heizkosten berechnet und müssen ihre Ausstellungsfläche reduzieren - z.T. bis auf die Hälfte. Angesichts der explodierenden Heizkosen sowie der steigenden Stromkosten sind sie nicht mehr rentabel. Aber das Einsparen der Fläche führt zu einem geringeren Angebot und dies wiederum zur geringeren Nachfragen: ein Teufelskreis. P.S.: Davon sind vor allem größere Geschäfte mit höheren Räumen (hohen Decken) betroffen. Also eigentlich diejenigen Geschäfte, denen es bisher noch besser ging. Jedoch wissen viele noch gar nicht, was da genau auf sie zukommt. - Und das hirnlose Gerede der Grünen Kommunalpolitiker, dass dann mehr unterschiedliche Geschäfte auf den Flächen Platz finden können, ist reines Wunschdenken. Das Problem ist doch nicht der Platzmangel. In meiner Stadt stehen sogar im Zentrum zahlreiche Geschäftsflächen seit Längerem leer. Es sind die überzogenen Mieten in den Innenstädten und nun die Heizkosten, welche keinen Gewinn mehr zulassen. Den Kommunen droht ein Aussterben des Einzelhandels. Davon sind auch der noch existente Foto-Handel sowie die Berufsfotografen betroffen.
Auch, wenn es heute noch unglaublich klingt, Firmenaufgaben aufgrund zu hoher Energiekosten werden bald häufiger auftreten. Das betrifft im Übrigen auch den herstellenden Bereich. Mir sagte ein Architekt, dass die meisten Produktionshallen in Deutschland zu den aktuellen Energiepreisen für die Firmen nicht mehr kostendeckend beheizbar sind. Ähnlich sieht es in der kalten Jahreszeit für die Messehallen aus. Das betrifft hier am Bodensee allerdings bereits die Monate Oktober bis April. Somit ist auch der Messestandort Deutschland gefährdet. Dies gilt umso mehr, als sich jener nur mühsam von den Corona-Sperrungen erholt. - Auf die Gefahr hin, dass mich alle wieder in den Foren beleidigen: Nur Roboter frieren nicht. D.h. hohe Energiepreise werden langfristig definitiv zu einer hohen Arbeitslosigkeit führen, weil nun die Automatisierung und die Robotisierung der Produktion sich beschleunigen wird - ja muss, will man überhaupt noch etwas bei uns herstellen. Jedoch wird sich jede Firma auch überlegen, ob sie wirklich noch Personen in der Verwaltung und im Service einstellen will. Denn auch dort steigen die Heizkosten. Kranke, weil frierende, Minderleister (Entschuldigung, das muss natürlich heißen: Mitarbeiter) will sowieso keiner. Mir liegen Aussagen von Geschäftsführern sowie Firmeninhabern vor, die ihre gesamte Firma umbauen wollen und vieles auslagern müssen, weil sie es zu den aktuellen Energiepreisen nicht mehr im eigenen Haus herstellen / anbieten können. Uns steht somit ein dramatischer Wandel der gesamten Arbeitswelt - sogar der Industrie - bevor.
Nachtrag: Der von den Grünen vorgebrachte Propaganda-Spruch: Man solle einfach weniger heizen, geht ökonomisch nicht auf. Wer im Winter nicht alle Räume heizt, ruiniert seine Bausubstanz. Das kostet mittel bis langfristig sogar viel mehr als das Heizen aller (selbst leerer) Räume. Von den Gesundheitlichen Langzeit-Schäden durch Schimmel will ich lieber schweigen.
Hinzu kommt die eklatante Rochstoff- und vor allem Energie-Abhängigkeit Europas und auch Deutschlands. Das ist seit Jahrzehnten so und hat nichts mit dem Krieg zu tun, sondern mit den Grünen, welche praktisch alle derartigen Projekte in Deutschland und der EU blockieren. Zu Jahresbeginn habe ich bereits darauf hingewiesen, dass die chemische und die Pharmaindustrie sowie die Düngemittelhersteller zu diesen Energiepreisen in der EU nicht wettbewerbsfähig sind. Auch diese Effekte sind ein schleichendes Gift. Die Deindustrialisierung wird nicht schlagartig erfolgen. Aber irgendwann wird sie auch jedem Propagandisten und Kriegstreiber schlagartig auffallen.
Letztendlich ist es die Inflation mit ihrem schleichenden Gift auf die Gesellschaft. Sie führt zu Fatalismus. Jeder Einsatz wird sinnlos, da das für die Mehrleistung erhaltene Geld mit jedem Tag wertloser wird. Dies unterhöhlt letztendlich die Grundwerte der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit. Im schlimmsten Fall rutschen wir wie in Japan in eine Jahrzehnte anhaltende Stag-Flation ab - wirtschaftliche Stagnation bei hoher Inflation. Das würde dann Europa endgültig zerstören. Die EU definiert sich in Wahrheit nur über Geld und Geldtransferleistungen. Funktioniert das nicht mehr, weil die großen und die reichen Staaten selbst abrutschen, dann würde auch die EU nicht mehr funktionieren.
Die Auswirkungen auf die Fotowirtschaft wären verheerend. Dadurch würden sich alle sowieso schon seit vielen Jahren vorhandenen negativen Trends vereinigen und gegenseitig verstärken sowie beschleunigen. Erste sich kumulierende Tendenzen dazu habe ich bereits in der Fotowirtschaft 2022 nachgewiesen.
Im Grunde bin ich noch immer optimistisch, dass sich die Lage durch Friedensverhandlungen beruhigt und nach ein paar Jahren der nachlaufenden schweren ökonomischen Krise (eventuell 2025) wieder stabilisiert oder sogar leicht bessert. Aber mit diesem Optimismus stehe ich (im Ausland) ziemlich alleine da.
Viel Freude beim Fotografieren und Filmen - zumindest für diejenigen, die es sich noch leisten können.
88.) Kinder, trinkt mehr Alkohol
Wer meine analytischen sowie ketzerischen Artikel zum japanischen Management gelesen hat, weiß, dass ich schon öfters über das dortige, massive Alkoholproblem berichten musste.
In der Folge sind für nüchterne Fotografen in Europa manche Entscheidungen des japanischen Managements auch nicht nachvollziehbar.
Nun sanken in Japan die Verkäufe von Alkohol signifikant. - Bei uns würde dies gefeiert werden und Abstinenzler gemeinsam mit Ärzten sowie den politisch korrekten Umweltschützern würden im Fernsehen sich mit Interviews über ihren eigenen Anteil am Erfolg überschlagen.
Die japanische Regierung - genauer gesagt das Finanzministerium - hingegen hat nun einen Wettbewerb ausgeschrieben (Sake Viva), wie man wieder mehr Jugendliche zum Alkoholkonsum verführen kann - unabhängig von der Art des Alkohols. Auch Ihre Ideen werden bis zum 09.09.2022 prämiert. Sie dürfen alle miesen Tricks, bis hin zur künstlichen Intelligenz verwenden / vorschlagen, um Jugendliche zum Saufen anzuregen.
So können Sie sich in unserer Hochinflation vielleicht doch noch eine neue Kameraausrüstung finanzieren. Es gibt keine Einschränkungen hinsichtlich des Landes oder der Region, in der der Antragsteller seinen Wohnsitz hat. Denken Sie immer daran: Die Leber und die Kamera-Ausrüstung wächst mit ihren Anforderungen. P.S.: Den Finalisten wird sogar eine Reise nach Tokio zur Schlussrunde bezahlt.
Mein Vorschlag wäre ein auf Tradition und Geschichte basierender, multikultureller, gendergerechter und selbstredend politisch korrekter sowie internationaler Ansatz der folgenden Art:
Die japanische Regierung gründet die Firma KMIB - Karl Marx International Brewery.
Als Firmenlogo käme ein Weinglas in Frage, das mit einer Bierflasche gekreuzt wird.
Als Firmen-Vision wählt sie idealer Weise: Alkoholiker aller Länder vereinigt euch. - Alcoholics of the World unite.
Als zeit- und friedensgerechte Werbeslogans auf den sozialen Medien sollte man denken an: Schwerter zu Destillen sowie Make Alcohol, Not War.
Für je 1.000 in E-Mails, Foren-Beiträgen, oder in sozialen Netzwerken verwendeten Alkoholiker-Emoticons der Art 🍶, 🍾, 🍷, 🍸, 🍹, 🍺, 🍻, 🥂, 🥃 etc. erhält der Teilnehmer am Alkohol-Trink-Wettbewerb ein Freigetränk nach eigenem Wunsch auf Kosten des Finanzministers.
Um Abstinenzler abzuschrecken und auszugrenzen, könnte man (wie bei Rauchern) Milchtrink-Zonen, Tee-Trinker-Räume oder Kaffeetrinker-Areale sowie Mineralwasser-Anhänger-Bereiche im Freien schaffen - selbstredend ökologisch korrekt: also unbeheizt und nicht überdacht.
Überdies könnte man das neue soziale Netzwerk KMIB-online oder Hicks gründen, oder zumindest die User-Groups Bekennende Trinker oder Die Schluckspechte auf allen anderen sozialen Netzwerken ins Leben rufen, auf denen dann alle Alkoholiker Tipps zum Getränke-Mixen und sonstige Ratschläge rund um Alkohol geben könnten - quasi als moderne Alkohol-Online-Seelsorge. Finanzieren ließe sich dies durch Werbeeinblendungen der Brauereien, Weinhändler etc.
Damit wird zumindest gewährleistet, dass auch in der Zukunft manche in Japan unter Alkohol getroffene Management-Entscheidung bei uns weiterhin nicht nachvollziehbar ist. - Traditionen und Bräuche sind wichtig. Sie müssen für unsere Nachwelt bewahrt und erhalten werden. - Wenn einem so viel Gutes wird beschert, .... Darauf einen Cognac.
Bedenken Sie immer: Der Klügere kippt nach.
Die japanische Regierung empfiehlt: Mehr Alkohol für einen ausgeglichenen Haushalt. Zu den Nebenwirkungen fragen Sie den Finanzminister oder Ihren Barkeeper. Hier das große Logo bildschirmfüllend.
Für die ganz wenigen Personen mit geringen Japanisch-Kenntnissen: Kodomo-tachi, motto o sake o nonde bedeutet übersetzt in etwa: Kinder, trinkt mehr Alkohol.
Der japanische Staat zählt auf Ihre kreativen Beiträge - auch gerne in Form von Fotos oder Videos. - Also: Trinken Sie einmal darüber nach.
87.) KI ersetzt gute Sprecher sowie Schauspieler und vermeidet Neuaufnahmen
Nun ja, Schauspieler sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Viele vergessen ihren Text oder wandeln ihn ab.
Des erfordert ständige Neuaufnahmen, bis das Budget platzt oder die Zeit davonläuft.
Oder irgendein politisch überkorrekter, gender-gerechter etc.-Fanatiker fordert nach dem Dreh Änderungen am Text.
Kein Problem mehr für Videografen. Dafür gibt es jetzt die KI-Software von Flawless AI. Damit kann man auch nachträglich jedem Schauspieler seinen richtigen Text in den Mund legen und das Gesicht dazu passend verändern - mit allen Details der Mimik.
Eigentlich war es für die perfekte Übersetzung von Filmen in Fremdsprachen gedacht. Aber damit lassen sich eben auch komplette Deep-Fakes durchführen, Schauspieler ersetzen und Kosten sparen. (Englischer Bericht).
Laufendes Mühlrad im Burggraben in Meersburg - handgehalten aufgenommen, 1/15 Sekunde. Man muss nicht immer über 1 Sekunde langzeitbelichten, um Bewegung zu zeigen. Das Rad drehte sich im Übrigen sehr langsam, weil kaum Wasser über die Mühle geleitet wurde. Der Bewegungs-Effekt entsteht, wenn man nahe am Motiv steht.- Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
Die neue KI-Software Stable Diffusion von Stability AI kann nun auch Landschaftsaufnahmen erzeugen, die - zumindest im kleinen Format - beeindrucken. Beispielbilder.
Zugegeben, die Software befindet sich momentan erst im Beta-Stadium. Aber da kommt einiges an Konkurrenz auf die Landschaftsfotografen zu. - Schöne Landschafts-Fotos wird man bald auch einfach, billig und schnell künstlich erzeugen können.
Viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
85.) Nur noch ich allein - verwackelt, authentisch, echt
Wie Videos die Welt verändern.
Wenn man die fast 200-jährige Geschichte der Fotografie und des Filmes betrachtet, dann muss man die Anfänge - sicherlich bis zum Aufkommen der Firma Kodak mit ihrem Service rund um die Filmentwicklung Ende des 19. Jahrhunderts - als dominiert von überwiegend Berufsfotografen sowie extrem reichen Amateuren aus der oberen Bürgerschicht und des Adels bezeichnen.
Erst ab ca. dem Ersten Weltkrieg fand die Fotografie aus zuerst militärischen und dann fotojournalistischen Motiven der Zeitungen eine weitere Verbreitung in damit assoziierten Berufsschichten sowie wohlhabenderen Mittelschichten der Amateure. Allerdings bezog sich dies überwiegend zuerst auf die reichen Länder, angefangen mit den USA und dann Westeuropas. Zwar fanden sich avantgardistische Künstler, welche in der Zwischenkriegszeit mit diesen Medien experimentierten. Aber im Hobby-Bereich musste man auch damals neben Geld und Zeit ein überdurchschnittliches technisches Interesse für dieses Hobby mitbringen.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Fotografie einen Aufschwung. Erstaunlicher Weise geschah dies vor allem durch US-Soldaten, welche in Japan und Europa stationiert, von ihrem Aufenthalt im Ausland (quasi dem ersten Urlaubsersatz für die Ärmeren) Fotos als Erinnerung machen wollten. Es hatte seinen Grund, dass dies in den industriellen Fotohochburgen Frankreich, Deutschland und Japan geschah. Und der starke US-Dollar bewirkte den Rest. Denn dort kamen die Soldaten mit deren damals führenden Kamera- und Fotoerzeugnissen zusammen und brachten sie mit zurück in die USA.
Im Zuge der Wohlstandsgesellschaft dehnte sich die Fotografie als Hobby von den reichen USA langsam weltweit aus. Erst so gelang es der Fotografie und bald der Videografie, zu einem breiteren Medium auch im Amateurbereich zu werden. Dennoch gelang es beiden nicht - selbst bis zum Ende der analogen Filme in den 1990er Jahre - sich für breite Unterschichten zu öffnen. Dazu waren die analoge Fotografie und vor allem das analoge Filmen schlichtweg zu teuer und aufwändig.
Erst nach der Jahrtausendwende mit der digitalen Revolution gelang die Öffnung für (fast) alle Bevölkerungsschichten durch Kameras für unter 100 US$/Euro in Lebensmitteldiscountern verkauft. Daraus erklären sich auch die gigantischen damaligen Absatzzahlen von über 100 Millionen verkaufter Pocket-Kameras im Jahr. Allerdings gelang auch dies nur in den eher wohlhabenden Ländern. Praktisch die gesamte sogenannte Dritte Welt blieb ausgeschlossen - bereits damals Milliarden Menschen.
Bei diesen klassischen, dedizierten Kameras ist jedoch vor allem seit 2010 eine soziodemographische Umkehrung ersichtlich, welche den Einzugskreis der Kunden wieder einschränkte. Mit dem 2022 offiziell verkündeten Ende der Pocket-Kameras durch die japanischen Hersteller ging definitiv wieder die gesamte Unterschicht der klassischen Fotografie verloren. In den letzten Jahren mit den massiven Preiserhöhungen zuerst bei Objektiven und dann bei spiegellosen Kameras fielen sogar erhebliche Anteile der unteren Mittelschichten weg. Mit dem Wegfall der Systemkameras unter 1.000 US$/Euro wurde diese übrig gebliebene Käuferschicht immer weiter nach oben verschoben.
Spätestens 2022 muss man festhalten, dass sich das Hobby der Fotografie und Videografie mit klassischen, dedizierten Kameras wieder auf die wohlhabenderen Schichten reduziert hat. Dabei ist es gleichgültig, ob man diese wohlhabenden Kreise als obere Mittelschicht oder Oberschicht definiert. Systemausrüstungen von über 10.000 US-Dollar/Euro sind definitiv nicht mehr von jedem aus seinem frei verfügbaren Einkommen locker nebenbei bezahlbar.
Auch der Beruf des Fotografen hat sich in den letzten mindestens 10 Jahren wieder deutlich eingeschränkt. Man kann sogar von einem weltweiten Aussterben dieses Berufsstandes sprechen.
Selbst beim Videobereich sollte man vorsichtig mit voreiligen Interpretationen sein. Bei vielen handelt es sich um Umsteiger aus dem Fotobereich, welche dies sowieso eher nebenher betreiben, weil es manche Kunden auch wünschen (Hochzeitsvideos zu den Fotos). Bei vielen Neueinsteigern in den Videobereich handelt es sich ferner um irregeleitete Smartphone-Besitzer, welche (viel zu spät) als Stars bei YouTube etc. noch eine Video-Karriere als Influencer in den Sozialen Netzen starteten, wovon aber die meisten eher im sozialen Prekariat enden. So einfach war und ist das mit dem Erfolg nämlich nicht. Die wirklich ernsthaften Videografen für Fernsehen und Kino sowie die Industrie, welche gut Geld verdienen, stagnieren zahlenmäßig seit Jahren. Auch der vielgepriesene Boom bei den Streaming-Diensten (Netflix und Co.) ist schon wieder vorbei.
Wo jedoch gravierende Änderungen eintraten, ist bei den Smartphones - vor allem seit 2017 mit hochwertigen Kameramodulen und Künstlicher Intelligenz sowie Computational Photography ausgerüstet. Dort wurde die Fotografie und Videografie deutlich verbessert und erleichtert. Dadurch wurde inzwischen fast die gesamte Weltbevölkerung mit neuester Technik ausgestattet. Man schätzt aktuell über 6 Milliarden benutzte moderne Smartphones weltweit. Mit anderen Worten ca. 6 Milliarden Menschen, welche die Fotografie oder die Videografie betreiben können respektive zumindest könnten. Somit hat die Dritte Welt die Zwischenstufe der klassischen dedizierten Kamera weitgehend übersprungen. Bereits hier stellt sich die Frage, warum die Kamerahersteller davon ausgehen, dass jene Smartphone-Nutzer wieder zur Vorstufe zurückwechseln sollten.
Dass jene überwiegende Weltbevölkerung die Fotografie und Videografie rudimentär, naiv, oder höflich ausgedrückt anders ausübt, dürfte jedem klassischen Fotografen und Videografen (sei es im Hobby-Bereich oder im Beruf) sofort auffallen.
Bereits einmal habe ich über den inzwischen unleugbaren Medienwandel geschrieben.
Während ich bereits 2015 beim klassischen Selfie-Foto über die Dokumentationsart der meisten Smartphone-Besitzer schrieb: Ich im Zentrum des Geschehens, war damals noch das Breitwand-Format (landscape) gemeint.
Die sogenannten Breitwandformate 4:3, 3:2, 16:10, 16:9, bis hin zu Cine-Formaten 20:9 für extreme Kino-Aufnahmen werden offensichtlich von Milliarden Menschen nicht mehr gewünscht. Dies ist auch mit ein Grund, warum alle diese Medien in der jungen Zielgruppe deutlich an Interesse verloren haben. Zuletzt betraf es vor allem das Kino. Bei den Breitwandmedien ist eine gewisse Überalterung der Zuschauer durchaus festzustellen.
Heute ist das exakte Gegenteil - das Hochkant-Porträt-Video des Smartphones - das Maß aller Dinge und stellt die neue Norm der Betrachtung dar.
Jenes Hochkant-Porträt im Video-Bereich ist das Symbol der Selbstverliebtheit: Nur noch ich allein, vom Kopf bis zu den Zehen - sonst nichts und niemand drum herum.
Hier hat sich in den letzten Jahren ein deutlicher Wandel vollzogen. Diese neue Art des Narzissmus benötigt keine Einbettung mehr in das frühere Umfeld.
Weil sich dieser neue Narzissmus in jenem extremen Hochkant-Video-Format auslebt und versinnbildlicht, sehe ich auch ein ökonomisches Problem auf die Kamerahersteller mit ihren dedizierten Modellen im Breitwandformat zukommen. Die Masse der (Smartphone-) Videografen erzeugt überhaupt nicht mehr in diesem Breitwandformat oder gar im Cine-Format. Sie schaut vermehrt noch nicht einmal mehr solche Breitwand-Filme an.
Zudem darf es bezweifelt werden, ob es ausreicht, dass auch die klassischen dedizierten Kameras inzwischen (vereinzelt) Filme auch im Hochkantformat aufzeichnen können. Den Zuschauern und auch den Produzenten jener Zielgruppen kommt es überhaupt nicht auf die angebliche höhere Bildqualität an, wie viele der technikverliebten japanischen Hersteller meinen. - Hochkant-Video ist ein anderer Stil schlechthin. Exakt die aktuell zelebrierte Imperfektion spricht dagegen: Echt unscharf und authentisch verwackelt sind zwei wichtige Markenzeichen der Szene. Künstlerische Perfektion wird von vielen neuen Akteuren sogar als unecht abgelehnt.
Hinzu kommt, dass dieser extrem den Horizont verengende Blickwinkel - quasi eine Scheuklappen-Videografie - durchaus zu vielen politischen Bewegungen der Moderne passt. Viele Akteure wollen bewusst nicht mehr das (eventuell die eigene Meinung störende) Umfeld oder Randbedingungen zeigen. Sie wollen gezielt einengen. Ein breiter Rahmen drum herum wird somit absichtlich vermieden. Vielen geht es politisch nur noch um diesen selektiven Blick auf ein persönlich ausgesuchtes Detail.
Viel Freude beim Fotografieren und Filmen - gleichgültig in welchem Format.
84.) Blinder Aktionismus
Gestern schaute ich wieder einmal Fern und sah mir eine Komödie auf dem Sender ARD an - Kaiserschmarrendrama. Also handelte es sich um einen seriösen Sender der Öffentlich rechtlichen Anstalten mit gender- sowie proportions- und politisch korrekten Inhalten.
Dort wurde zum Schluss eine erstaunliche Bemerkung gemacht, die angeblich witzig sein sollte, jedoch meines Erachtens eher bezeichnend für die moderne Gesellschaft und vor allem viele Deutsche ist: Man müsse etwas im Leben riskieren, denn Schlechte Erfahrungen sind noch immer besser als keine Erfahrungen.
Also: Lieber eine Weltkrieg verlieren, als in Frieden leben. Da haben wir schon zwei Mal erfolgreich Erfahrungen gesammelt - und viele haben scheinbar nur wenig daraus gelernt.
Lieber mit einer einheitlichen Diktatur und wahnwitzigen politischen Träumen eine Wirtschaft und ein Volk ruinieren, als die Menschen in Freiheit selbst entscheiden zu lassen, was für sie wichtig und richtig im Leben ist.
Letztendlich mündet dies in: Lieber etwas Falsches machen, als gar nichts zu tun.
Denken war nie besonders beliebt. Aber heute ist es offensichtlich noch unbeliebter - weder nach-denken noch á priori denken.
Etwas falsch zu machen, ist somit in den Augen dieser Medienschaffenden angeblich besser, als vorher zu überlegen, was sinnvoll ist, und dann das Unsinnige zu unterlassen.
Viel Freude beim vorher überlegten Fotografieren und Filmen.
83.) Gefälschte Follower-Zahlen
Immer wieder wies ich darauf hin, dass die Zahlen der Mitglieder bei den Sozialen Medien und den sogenannten Followern der Influencer übertrieben bis gefälscht sind.
Das lässt sich von jedem selbst logisch nachprüfen sowie einfach nachrechnen.
Nun wurde Twitter verklagt, da mindestens 1/4 seiner angeblichen Nutzer gefälscht sind: 65 von 238 Mio. Das meinte ich immer mit den nicht zutreffenden Influencer-Zahlen zu Followern etc.
Natürlich stehen kommerzielle und politische Interessen dahinter, wenn derart viele gefälschte Konten existieren, die meist von automatischen Robotern (nicht selten mit hochentwickelten KI-Systemen) betrieben werden. Da geht es aber nicht nur um beeindruckende Klick-Zahlen, sondern bei den gefälschten Kommentaren dazu auch um Einfluss sowie Beeinflussung. Manche bemerken es. Andere wissen darum, aber ändern werden die Betreiber der sozialen Netzwerke, nichts oder kaum etwas.
Einen anderen Foto-Influencer habe ich nachträglich im August (19.08.) kontrolliert. Stark aufgerundet fanden sich 454.000 Abrufe in einem Monat für seine 10 Videos, obwohl er angeblich über 1,5 Mio. Follower besitzt. Dabei wurden meine eigenen (externen) Abrufe auch mitgezählt, obwohl ich weder bei YouTube registriert bin, noch als Follower mich bei jenem Influencer eingetragen habe. Und das sind bereits Mehrfachabrufe von identischen Personen - also 1 Person, die sich bis zu alle 10 Videos angesehen hat. Im Ernst: Ein Anhänger ist kein Follower, wenn er nicht mindestens ein Video im Monat ansieht. Da müssen die sozialen Netzwerke nun endlich aktiv werden und die alten Karteileichen sowie falschen Einträge löschen.
Im Übrigen zeigt die geringe Anzahl von nur 10 (meist sogar kurzen) Videos im Monat einen generellen Trend. Aufgrund der sinkenden Nachfrage sinkt auch das Angebot. Überdies wird das Angebot immer hirnloser und hat oft kaum mehr etwas mit dem Kernthema Fotografie oder Videografie zu tun. Als Folge erkennen dies immer mehr sogenannte Follower und schauen sich den minderwertigen Inhalt auch nicht mehr an. Ein Teufelskreis. So wird das alles zur reinen Zeitverschwendung für alle - Anbieter wie Nachfrager.
Bleiben Sie kritisch und denken Sie selbst nach. - Denn manchmal können sich die Millionen Fliegen doch irren.
Viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
82.) Selbstbetrug
Mindestens seit ich 2015 meinen ersten Artikel zur unaufhaltsam niedergehenden Fotowirtschaft publizierte, erhalte ich Leserbriefe, die letztendlich die Verteuerung des Hobbys Fotografie / Videografie nicht wahrhaben wollen, weil sie nicht zugeben wollen, dass die Hersteller preislich seit Jahren nach oben ausweichen, und dadurch den ärmeren Fotografen und Filmern (den Schreibern) dieses Hobby unmöglich gemacht wird.
Immer wieder werden diese Dinge hingegen verklausuliert in den unzutreffenden Behauptungen, die meisten Fotografen wollten kleinere und leichtere Kameras und greifen deshalb zu den (billigeren) Edel-Kameras (Kompakt- und Bridge-Modelle) mit 1-Zoll-Sensor, Micro-Four-Thirds-Modellen oder APS-C-Kameras.
Aber das stimmt nicht mehr. Fast alle neueren Modelle im Bereich MFT und APS-C wurden in den letzten Jahren extrem großvolumig - vor allem, wenn man den für die maximale Leistung erforderlichen zusätzlichen Hochkantgriffe anschraubt - siehe z.B. die Fuji X-H-Modelle. Hingegen wurden die Vollformat-Kameras im spiegellosen Bereich immer kleiner sowie leichter. Vor allem die neuen Modelle Nikon Z5 und die RP von Canon sind leichter und kleiner als fast alle modernen APS-C und MFT-Modelle. Sofern man daran auch die passenden APS-C-Objektive für diese spiegellosen Modelle anschraubt, gilt das Gesagte bezüglich Volumen und Gewicht auch für das Gesamtsystem.
Aber irgendwo in der E-Mail wird dann immer wieder doch auf das eigentliche Kernproblem eingegangen, dass es auch ärmere Fotografen gibt, welche sich nicht Vollformat leisten können. Allerdings ist auch dieses Argument inzwischen leider falsch. Die Canon RP war immer preiswerter als viele spiegellose APS-C- und MFT-Modelle und ist derzeit für 400 Euro bei MediaMarkt erhältlich (siehe hier). Die neuen und hochwertigen Modelle bei MFT und APS-C liegen jedoch alle im (oft sehr hohen) vierstelligen Preisbereich - sowohl in den USA als auch im Melkkuhland Deutschland. Die neue Panasonic Lumix DC-GH6 kostet z.B. 2.199 US-Dollar respektive Euro. Die APS-C-Canon R7 liegt bei 1.499 Euro (nur Gehäuse), die FUJIFILM X-H2S bei 2.749 + 449 Euro für den erforderlichen zusätzlichen Handgriff.
Auch die sogenannten Edel-Kameras mit 1-Zoll-Sensor liegen fast alle bei oder deutlich über 1.000 Euro.
Jeder darf sich gerne ältere oder billigere spiegellose Modelle im Bereich APS-C oder MFT anschaffen. Aber diese werden ich nicht mehr empfehlen, weil sie den Anforderungen ernsthafter Fotografen nicht mehr genügen. Sie werden damit zwar auch schöne Fotos machen können. Aber damit wird man langfristig nicht mehr glücklich. Der Grund liegt darin, dass spiegellose Systemkameras vom EVF - dem elektronischen Sucher - abhängen. Ist dieser pixelig, gering auflösend, langsam, lichtschwach, bietet nur einen geringen Dynamikumfang etc., so verleidet nicht nur die Arbeit damit schnell, sondern man schädigt sein eigenes Augenlicht dadurch. Wer sich seine Augen ruiniert, um ein paar Euro bei der Kamera zu sparen, wird ferner ein Vielfaches an Brillen und Rechnungen für den Augenarzt bezahlen.
Hochwertige / ergonomische / augenschonende elektronische Sucher lassen sich jedoch nur in Kameras für deutlich über 1.000 US-Dollar / Euro einbauen. Die Kamerahersteller sind keine Sozialvereine. Sie wollen Gewinne erzielen. Sie müssen somit auch keine Billigkameras für Arme herstellen, mit denen sie Verluste erwirtschaften.
Früher steigerte sich dies dann gerne in E-Mail-Kommentare der Art: Die Hersteller müssen auch Kameras für ärmere Fotografen herstellen - Nein, das müssen sie nicht. Zumindest müssen sei keine hochwertigen Produkte für wenige Geld herstellen. Damit meine ich z.B. Kameras ohne Sucher - also nur einem kleinen rückwärtigen Display. Da ist jedes Smartphone haushoch überlegen.
Warum empfehlen dann aber so viele Influencer noch diese Kameras? Influencer leben erstens von den Provisionen der an Sie verkauften Kameras, wofür sie von den Herstellern zweitens auch noch zusätzlich Werbegelder kassieren. Wer die halbwegs ehrlicheren Personen mit solchen Kameras fragt, der erhält im Übrigen fast immer die Antwort, dass man sich das APS-C- oder andere kleinere Modell als Ersatz-/ Zusatzkamera angeschafft hat. Weitere Nachfragen ergeben dann, dass sie alle eine komplette und sündhaft teure Vollformat-Ausrüstung besitzen (z.B. Z9). Dazu gönnen sie sich dann als Zweit- oder Drittkamera auch noch ein APS-C-Modell z.B. die (Z30 oder Z50). Das sei denen gegönnt. Aber das machen jene nicht aus Preisgründen. Sofern jene diese Zweitkamera dann auch noch mit Objektiven zusätzlich in ihrem Koffer und / oder Rucksack mitschleppen, dann spielen Gewicht und Volumen auch keine Rolle mehr, weil sie das ja alles zusätzlich zur Hauptkamera mitschleppen. - Man sollte da grundsätzlich hartnäckig nachfragen, und die Influencer sollten da ehrlicher sein und deutlicher darauf hinweisen. - Und nochmals: Ich bin kein Influencer, weil ich Ihnen nichts verkaufen will. Ganz im Gegenteil wollen meine Artikel Sie zum Nachdenken anregen. Das ist etwas ganz anderes.
Auch, wenn es hart klingt: Fotografie und Videografie mit klassischen dedizierten Kameras ist nicht mehr ein billiges Hobby für alle. Die Kamerahersteller sagten dies im Übrigen explizit seit ca. 2018. Sie richteten sich seitdem an Berufsfotografen und reiche Amateure. Jeder Leser meiner Artikel darf selbstverständlich seine Wut darüber an mir auslassen. Aber ich berichte nur die Fakten. Und jene Fakten werden von den Herstellern und dem Gesamtmarkt erzeugt. Den Boten zu bestrafen, ändert nichts an den Fakten.
Es gab und gibt nun einmal Hobbies, die sich nicht jeder leisten kann - auch ich nicht. Da sollte man (wie man früher sagte) standesgemäß denken sowie handeln. Nicht jeder kann sich z.B. eine Motoryacht leisten. Es ist dann unsinnig, zu behaupten, dass man sich ein Schlauchboot kauft, weil dies leichter sei sowie ein geringeres Volumen besitzt, und man es ja auch mit einem elektrischen Küchenmixer antreiben kann. Damit kann man sich zwar auch (bei wenige Wind und wenig Wellengang) auf dem Wasser bewegen. Aber dieses Konstrukt wird dadurch nicht zur Motoryacht.
Deshalb bleibt meine Analyse und Kaufempfehlung klar bestehen: Wer unter 1.000 bis 1.500 Euro Systempreis (also inklusive aller Nebenkosten für Objektive und Software etc.) hochwertige Fotos oder Videos erzeugen will, oder wer wirklich Gewicht und Volumen einsparen will, sollte zu modernen, hochwertigen Smartphones greifen.
Oder man kauft (inzwischen langsam auslaufende) Modelle im Bereich DSLR. Dort liegt ein optischer Sucher vor, der für die eigenen Augen definitiv den billigen elektronischen Suchern überlegen ist.
Alles andere ist letztendlich nur Selbstbetrug.
Viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
81.) Der Wahn der Foto-Fach-Zeitschriften
Bereits einmal habe ich über den Unsinn berichten müssen, der weltweit in Fotofachzeitschriften über den Krieg in der Ukraine berichtet wird, und worin Fotografen aktiv aufgefordert wurden, als Kriegsteilnehmer und Kriegsberichterstatter in die Ukraine zu reisen.
Hirnlos verwechseln da einige Redakteure den realen Krieg mit Ballerspielen am PC. Und Chefredakteure lassen so etwas publizieren.
Aber im eigenen finanziellen Untergang ist den Herausgebern jener extrem leidenden Fotofachzeitschriften inzwischen wohl alles gleichgültig und sogar recht.
80.) Die CIPA publizierte sehr gute Zahlen für den Monat Juni
Wie immer mit zwei Monaten Verspätung publizierte die CIPA ihre Zahlen zur Kamera-Produktion und der Verschiffung. Sie fielen angesichts der noch immer angespannten Wirtschaftslage erstaunlich gut aus. Vor allem bewahrheitete sich meine bereits im Vorjahr für 2022 prognostizierte umgekehrte Sinuskurve.
79.) Perfektes Lügen ohne moralische Skrupel
Nein, ich ziehe nicht schon wieder über einige menschliche Influencer her, die sich als Schulabbrecher und geistige Tiefflieger - von jedem Fachwissen unbelastet - im Fotobereich betätigen.
Die jahrelange Erfahrung lehrte mich, dass menschliche Influencer schlichtweg zu dumm sind, um konsequent und überzeugend zu lügen sowie zu betrügen. Sie leiden (u.a.) an Größenwahn, Selbstüberschätzung und Hybris. Irgendwann stolpert dadurch selbst der begnadetste Betrüger.
Nein, damit meine ich die seit mindestens 2020 vorhandenen und inzwischen im Ausland sehr erfolgreichen virtuellen Influencer - KI-Erzeugnisse ohne jede Moral und ohne Skrupel.
78.) Die Berichtssaison über das zurückliegende Frühlingsquartal
Die Berichtssaison der Kamerahersteller über das zurückliegende Frühlingsquartal (April bis Juni) wurde eröffnet und zeigte die von mir prognostizierten ersten Bremsspuren.
Den Konzernen geht es insgesamt gut bis sehr gut. Aber die Daten sowie Aussichten - vor allem für die Kamera-Bereiche - sind eher durchwachsen.
26.07.: Canon publizierte gute Quartalszahlen für das Frühjahrsquartal April bis Juni. Aber es gibt einige Unsicherheiten für die Zukunft. - Zu den Details.
28.07.: Panasonic publizierte gute Quartalszahlen für das Frühjahrsquartal April bis Juni. Aber die Bremsspuren waren unübersehbar. - Zu den Details.
29.07.: Sony publizierte sehr gute Quartalszahlen für das Frühjahrsquartal April bis Juni. Aber in Details wurden Bremsspuren sichtbar. - Zu den Details.
03.08.: Ricoh / Pentax publizierte teilweise gute Quartalszahlen für das Frühjahrsquartal April bis Juni. Positive Gesamt-Ergebnisse, aber durchwachsene Details. - Zu den Details.
04.08.: Nikon publizierte durchaus gute Quartalszahlen für das Frühjahrsquartal April bis Juni. Aber manche Details waren durchwachsen - Zu den Details.
10.08.: Fujifilm publizierte durchaus gute Quartalszahlen für das Frühjahrsquartal April bis Juni. Aber manche Details waren bei genauer Betrachtung ebenfalls nicht ganz so gut. - Zu den Details.
77.) Canons Sommer-Schlaf-Pause
Schon oft habe ich mich über die japanischen Firmen in Deutschland geärgert, weil sie uns Kunden hier systematisch benachteiligen, schlechtere Waren zu höheren Preisen anbieten und dann auch noch verspätet. Von dem geringeren Service im Vergleich zu den USA ganz zu schweigen. Dies hat System.
Nachdem ich gestern Nikon rügte, hier wieder einmal ein Beispiel von Canon.
Während in den USA das neue Firmware-Update Vers. 1.6 für die R5 und die R6 groß in den Medien angekündigt wurde und selbstredend sofort verfügbar war, wurde es in Deutschland nicht angeboten. - Wozu auch?
Auch viele Mitarbeiter bei Canon sehen Europa (EMEA - Europe, Middle East, Africa) und vor allem Deutschland als unwichtige Dritte Welt an. In den USA war die wichtige Software / Firmware sofort herunterladbar - auch für deutsche Fotografen.
Wie sang Heinz Rühmann in dem Kinderfilm:
Lalelu, nur der Mann im Mond schaut zu
Wenn die kleinen Babys schlafen
Drum schlaf auch du - Canon
Sonnenaufgang am 20.07. mit Strahlen. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
Das Foto wurde mit einer 17 Jahre alten Pocket-Kamera aufgenommen. Das können Sie mit Ihrer High-Tech-Ausrüstung viel besser.
76.) Sommerzeit: Ärger mit der praktischen Fotografie
Die schönste Zeit des Jahres wird vielen Fotografen dadurch vermiest, dass sie nun die wahren Probleme ihrer neuen Kameras und vor allem der vereinzelt nun lieferbaren neuen Objektive erkennen. - Ganz offensichtlich glauben viele Leser meinen negativen Feststellungen zu den getesteten neuen spiegellosen Kameras nicht: Liste der bisher getesteten Vollformat-Kameras im spiegellosen Bereich.
Dies liegt natürlich nicht an den mäßig ausgereiften um nicht zu sagen schlechten Kameras, sondern daran, dass viele Fotografen erst im Sommer mehr Zeit für ihr Hobby haben. Nun fallen die Einschränkungen in der täglichen Praxis dann doch negativ auf.
Auch mich treffen nun immer mehr Anfragen, welche ich kaum mehr zeitnah abarbeiten kann. Für den üblichen Verzug im Sommer entschuldige ich mich hiermit pauschal bei allen ausdrücklich. Da auch ich segeln will und (zumindest etwas) fotografieren, komme ich derzeit mit der Beantwortung der E-Mails kaum mehr nach. - Bitte haben Sie also etwas Geduld, denn ich muss für viele Antworten auch erhebliche Zeit zur Recherche investieren.
Dieses wird offiziell auch für Bezaubernde Porträts empfohlen. Mit den meisten Kameras ist das Objektiv aufgrund des unruhigen Bokehs jedoch dafür kaum geeignet. (Ausnahme Z9, welche dank schnellerem Prozessor keinen mechanischen Verschluss mehr besitzt.)
Das negative Phänomen mit sichtbarer Bildverschlechterung (u.a. unruhiges Bokeh) betrifft laut Aussagen vieler inzwischen fast alle Z-/S-Objektive mit VR (Verwacklungsschutz im Objektiv).
Um es klar zu sagen: Sofern es sich nur um ein Software-Problem handelt, soll es Nikon nun endlich per Firmware-Update lösen. Sofern sich dies wie zahlreiche Analytiker (auch ich) vermuten, jedoch um ein nicht behebbares Hardware-Problem handelt, soll Nikon dies nun endlich zugeben, respektive keine unhaltbaren Werbeversprechen mehr dazu machen.
Als Praxistipp kann ich derzeit nur folgendes aus fremden Quellen geben:
Installieren Sie regelmäßig das neueste Firmware-Update für Ihre Nikon-Kamera. Die werden laufen aktualisiert. Vielleicht hilft dies im Einzelfall.
Schalten Sie den Vibrationsschutz VR ggf. an Ihrem Objektiv und in der Kamera (Menü) manuell aus. Dann soll es angeblich laut internationalen Quellen bei manchen Objektiven wieder mit dem mechanischen Verschluss funktionieren. Ggf. nochmals die Kamera aus- und wieder einschalten. Aber derzeit kann ich das mangels Nikon-Kamera mit mechanischem Verschluss selbst nicht nachprüfen. Also bitte selbst ausprobieren.
75.) Chinesische Smartphones auf der fotografischen Überholspur
Ein 1-Zoll-Sensor, der in vielen Edelkompaktkameras eingebaut wird, misst meist rund 13,2 mm * 8,8 mm. Dies entspricht rund 116 Quadratmillimeter Fläche. Das ist somit eine rund 6-mal so große Fläche = Lichteinfall wie bei den meisten Smartphone-Sensoren.
Xiaomi stellte nun sein 12S Ultra mit diesen 1-Zoll-Sensor vor - dank der Hilfe von Sony und Leica. Es sieht aufgrund der Größe der Optik, wegen der 23 mm Brennweite und Offenblende von f1,9, zwar etwas gewöhnungsbedürftig aus, erfüllt jedoch seinen optischen Zweck.
Erstaunlich ist, das Sony hierfür einen 50,3 Mega-Pixel-Sensor herstellen kann. Warum geht dies nicht für identische Edel-Kompakt- und Edel-Bridge-Kameras?
Im Sommer 2022 war das Smartphone jedoch nur in China, dort allerdings für deutlich unter 1.000 Euro/US$ erhältlich.
Aber es ist definitiv jeder Edel-Kompakt und Edel-Bridge-Kamera überlegen, da es einerseits bildlich mithalten kann, aber andererseits alle Vorteile eines Smartphones mit leichter Bild- und Videobearbeitung sowie der sofortigen Publikation im Internet bietet.
Wie ich vor Jahren voraussagte, wird es nun zum Sensor-Sterben kommen. Nicht nur die genannten (überteuerten) Edel-Kompakt und Edel-Bridge-Kameras sind damit obsolet. Dank Künstlicher Intelligenz und Computational Photography greift dies bereits heute auch die darüber liegende Klasse der Micro-Four-Thirds-Sensoren an.
Er wird zunehmend enger für die klassischen dedizierten Kameras.
74.) Alle Rechtsprobleme in der Porträtfotografie gelöst
Porträtfotografen schlagen sich seit 2017 mit der DS-GVO herum, oder bei Vergehen dagegen anschließend mit einem Rechtanwalt oder Staatsanwalt, der von der Datenschutzbehörde oder einer betroffenen Person eingeschaltet wurde. Weil es die Grünen so in der EU durchboxten, darf man Personen - ohne deren schriftliche, jederzeit (auch im Nachhinein) widerrufbare Zustimmung - nicht mehr fotografieren und ein Foto davon nicht mehr verbreiten - auch nicht im Internet.
Künstliche Intelligenz (KI, AI - Artificial Intelligence) bietet nun die Lösung. Sie erstellt schöne Porträt-Aufnahmen von Personen, die überhaupt nicht existieren. Ideal für den eigenen Fotoauftritt jedes Berufsfotografen. Man muss sich nicht einmal mehr die Mühe machen, eine Kamera zur Hand zu nehmen, ein Foto aufzunehmen. Zugegeben: Manche schlechten Bildergebnisse, die alle rein sprachlich mit DALL-E 2 erzeugt werden, muss man noch etwas manuell in Photoshop bei den Augen korrigieren.
Viel Freude beim Fotografieren sowie Filmen - mit der eigenen menschlichen Intelligenz (EMI).
73.) Wie man junge Neukunden zur klassischen Fotografie und Videografie gewinnen kann
Da im ersten Halbjahr 2022 wieder einmal kaum etwas sinnvollen in der Fotowirtschaft geschah, hatte ich Zeit, viele alte Artikel zu lesen und zu aktualisieren. Dabei fiel mir auf, dass manche meiner Anregungen von der Fotowirtschaft durchaus aufgegriffen und erstaunlich konsequent umgesetzt wurden. Genannt sei hier nur mein Konzept für den Service, das bis hin zu den Stufen Bronze bis Gold eingeführt wurde.
Auch ohne, dass die Kamerahersteller mich direkt konsultieren, lesen sie natürlich meine kritischen Artikel und setzen die für sie sinnvollen Dinge um, umso mehr, als man dadurch Geld sparen oder als externer Berater für die bei mir gefundenen Ideen viel Geld bei den Herstellern verdienen kann.
Deshalb hier ein neuer Versuch: Es geht um die neue Strategie oder den Strategiewechsel zahlreicher Kamerahersteller wieder hin zu den Einsteigern, den ich in der bisher durchgeführten Variante - nur von der reinen Angebotsseite irgendwelche abgespeckten Kameramodelle anzubieten - als kaum erfolgsversprechend betrachte.
Den Hauptfehler sehe ich darin, dass man sich pauschal auf die 6 Milliarden Smartphone-Nutzer als Zielgruppe fixiert. Parktisch die gesamte Weltbevölkerung ist schlichtweg zu unspezifisch. Dies gilt selbst dann, wenn man sich auf die jüngeren Menschen (wie auch immer definiert) beschränkt. Nimmt man die Gruppe der ca. 10-40 Jährigen an, so sind dies noch immer ca. 2-3 Milliarden.
Wer jedoch die Nutzer der klassischen, dedizierten Kameras und vor allem die wenigen Neueinsteiger der letzten 10-15 Jahre dort analysiert, stößt bald darauf, dass es sich zu einem erstaunlich hohen Anteil um zwei Gruppen handelt:
Kinder von Fotografen und Videografen, welche quasi in der Familie für das Thema bewusst oder unbewusst prädisponiert wurden. Manchmal trifft dies auch noch für Vorbilder in der erweiterten Familie wie Onkel, Tanten, Cousins etc. zu.
Freunde (männlich wie weiblich) von Fotografen und Videografen, welche entweder aktiv von deren Freunden an die Themen herangeführt wurden, oder eben wie die Kinder teilweise passiv vorgeschädigt sind.
Diese nutzen zwar sicherlich auch bereits ein Smartphone und kennen somit deren unschlagbaren Vorteile. Aber bei denen schlummert in der Erinnerung und im Unterbewusstsein auch noch die Idee der klassischen Fotografie und Videografie herum, die man nur zu reaktivieren braucht.
Mit einer gezielten kombinierten Werbeaktion:
Ansprache der unbekannten Zielgruppe über historische Retro-Schwarz-Weiß-Fotos und Videos mit dem Grundtenor: Erinnern Sie sich noch an Ihre Jugend und Kindheit, als Sie ... fotografierten?
Und als wichtigsten Baustein dazu: Kunde wirbt Neukunde könnte man auf diese den Kameraherstellern selbst weitgehend unbekannte und deshalb auch weitgehend unzugängliche Zielgruppe zugehen.
Weitere Ideen gerne auf Anfrage.
Im Grunde müsste dies eine konzertierte Aktion aller Hersteller sein. Zumindest könnte man jedoch (wie man im anglo-amerikanischen Raum so gerne sagt) eine Koalition der Willigen zusammenstellen. Schlimmstenfalls müssen es die Einzelfirmen jeder für sich alleine machen. Aber dann wären die Effekte geringer, weil manche älteren oder Freunde inzwischen den Kamerahersteller gewechselt haben.
Als Deutscher, der das offene und flexible Lehrlingsausbildungswesen kennt und schätzt, an dem letztendlich alle Beteiligten durch einen großen Pool an Fachkräften profitieren, bin ich für die große Lösung, an der auch alle Kamerahersteller letztendlich durch neue Einsteiger profitieren. Fanboys mag dies nun erstaunen. Aber hinter den Kulissen arbeiten die Kamerahersteller alle eng zusammen - so eng sogar, dass sie die Details (exakt wegen ihrer Fanboys) bewusst nicht publizieren.
Konkret würde ich jedem Altkunden für jeden geworbenen Neukunden einen Gutschein anbieten - über sagen wir je nach Wert / Umsatz der vom Neukunden beim Erstkauf durch die Vermittlung gekauften Ausrüstung ca. 100-200 Euro / US$ als Gutschein für den Einkauf eigener Neuware.
Um den (nie ganz zu vermeidenden) Missbrauch zumindest zu reduzieren, werden alle (Groß- etc.) Händler ausgeschlossen. Ferner muss sich der so gewonnene Neukunde online nach dem Kauf mit seinen erworbenen Produkten samt fotografierter Kopie des Kassenzettels registrieren und dort den Vermittler / Werber für den Gutschein explizit angeben. Der Vermittler selbst muss sich dafür ebenfalls mit seinen Produkten registrieren und als Werber ausgeben, sowie den/die Geworbenen angeben. Dadurch erhalten die Kamerahersteller auch eine bessere Übersicht über ihre wahren Kunden und deren Käufe - ein dringend erforderliches Controlling der Endkunden, das bisher so kläglich im Argen liegt.
Fazit: Mein Verbesserungsvorschlag zielt ganz spezifisch auf die sowieso schon leichter gewinnbaren, aber den Kameraherstellern kaum zugänglichen Zielgruppen ab. Ferner geht es mir um pauschale Neu-Kundengewinnung für die gesamte klassische Fotografie und Videografie mit dedizierten Kameras. Denn letztendlich profitieren alle davon, wenn der Markt sich stabilisiert oder bestenfalls sogar wieder etwas wächst.
Um es abschließend nochmals klar zu sagen: Es geht jetzt wirklich um die Wurscht. Fehler darf sich kein Hersteller mehr erlauben, selbst der Marktführer nicht. Sollte der Markt weiter abstürzen, kann das Ende - für die Meisten unerwartet - schnell kommen.
Viel Freude beim Fotografieren sowie Filmen.
72.) Positives und weniger Erfreuliches zur Jahresmitte
Die von der CIPA über die japanische Fotowirtschaft (wie immer mit 2 Monaten Verspätung) publizierten Zahlen für den Monat Mai sind noch immer negativ. Aber die von mir für 2022 vorausgesagte umgekehrten Sinuskurve im ersten Halbjahr scheint in ihrem Tal im ersten Halbjahr durchschritten zu sein. Es geht wieder aufwärts.
Somit ist eine Besserung der Zulieferprobleme zu den Fabriken und auch der Logistik beim Versand der fertiggestellten Waren zum Endkunden absehbar. Die Hersteller können im nun anstehenden zweiten Halbjahr die von ihnen geplante Überproduktion starten. Allerdings kommt es darauf an, dass man dazu die richtigen, will heißen vom Endkunden auch gewünschten Produkte herstellt. Jedoch sieht es dabei nicht gut aus.
Vor allem gegen Ende des ersten Halbjahres deutete sich eine Abkehr von der eingeschlagenen neuen Strategie seit 2018 hin zu hochwertigeren und teuren Produkten für ambitioniertere, wohlhabendere Amateure und vor allem Berufsfotografen und -Videografen ab. Man kündigte nun zahlreiche Billigprodukte für 2022 und 2023 an:
Leider handelt es sich dabei oft um technisch signifikant abgespeckte Produkte, bei denen man nicht nur an der Qualität des elektronischen Suchers sparte, sondern diesen z.T. sogar entfallen ließ, sodass man die Kamera nur über das rückwärtige Display bedienen kann.
Ferner wurde auch noch der Prozessor in seiner Leistung reduziert, sodass der Autofokus eher mittelmäßige Ergebnisse liefert.
Im Ergebnis kann und werde ich die meisten dieser neuen Modelle weder Neueinsteigern in den Bereich Foto noch Video noch Umsteigern von DSLR auf spiegellose Systeme empfehlen.
Selbstredend werden manche (vor allem ältere) Fotografen diese meist APS-C-Sensor-Kameras kaufen. Aber auch sie werden letztendlich erkennen, dass die abgespeckten Bereiche an jenen neuen Modellen derart wichtig sind, dass die Freude beim Fotografieren und Filmen mit diesen Kameras erheblich eingeschränkt ist. - Ein pixeliger und zudem langsamer elektronischer Sucher in Kombination mit einem langsamen Prozessor, der zu Fehlern beim Autofokus führt, konterkarieren die mehr als 10 Bilder je Sekunde und machen daraus keine preiswerte Sportkamera.
Ferner bezweifle ich, dass man damit Neueinsteiger und Umsteiger von Smartphones in großer Zahl zu den klassischen dedizierten Kameras locken kann. Dafür sind sie ziemlich teuer, vor allem, wenn man die Aufpreisliste des Zubehörs (inklusive PC zur Nachbearbeitung / zum Video-Schnitt) mit einberechnet. Dass viele junge Smartphone-Nutzer auch das Zubehör gar nicht (herumtragen) wollen, sondern mit dem einen einzigen Gerät Smartphone zufrieden sind, wird hierbei gerne übersehen.
Somit sehe ich eine große Gefahr: Es könnte sein, dass die japanischen Hersteller in Verkennung der Marktlage - insbesondere der anderen Wünsche der Zielgruppe Smartphone-Nutzer sowie der weltweiten Inflation und steigenden Rezessionsängste - den Bedarf an diesen Billigprodukten zumindest überschätzen, wenn nicht sogar komplett falsch einschätzen. Die Produktionszahlen könnten somit im zweiten Halbjahr zwar auf den ersten Blick erfreulich ansteigen. Falls die ungeliebten Produkte jedoch in den Lagern liegen bleiben, wird dies aufgrund des miserablen Endkunden-Controllings vermutlich erst im kommenden Jahr 2023 erkannt werden und dann bei vollen Lagern zu erheblichen Abschreibungsverlusten führen. D.h. die Produktions- und Verschiffungszahlen drohen somit, sich vom Markt abzukoppeln.
Hinzu kommt ein weiterer negativer Umstand, der nicht nur mir aufgefallen ist, sondern auch von immer mehr E-Mail-Schreibern mir mitgeteilt wird: Der - vor allem für Einsteiger und Umsteiger - wichtige Service wird immer schlechter, weil ausgelagert, überlastet und eher mäßig gut bezahlt. Dedizierte spiegellose Kameras mit Systemobjektiven sind erklärungsbedürftig. Dass auch noch die Internet-Auftritte, weil ebenfalls aufgrund von Sparmaßnahmen ausgelagert, immer mehr Fehler aufweisen, die kaum bis selten oder nur viel zu langsam korrigiert werden, schadet ebenfalls. Dass Handbücher nur noch online verfügbar sind und diese mit z.T. hunderten von Fehlern übersäht sind, die nicht korrigiert werden, weil man das auch alles ausgelagert hat, stellt die anvisierte Zielgruppe der (Neu-) Einsteiger aus dem Bereich Smartphone und Umsteiger von DSLR vor wirklich hohe Hürden. - Die Kombination aus allem wird vermutlich zu erheblichem Frust bei den Kunden und insgesamt geringeren Marktchancen der Kamerahersteller - vor allem bei den nun anvisierten Zielgruppen der nicht so wohlhabenden Um- und Neueinsteiger - führen.
Viel Freude beim Fotografieren sowie Filmen.
Sonnenuntergang nach Gewitterregen. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
71.) Ergonomie-Sünden
Aus Mangel an wirklichen Neuigkeiten werden weltweit wieder einmal faktische Ergonomie-Sünden mittels unkritischer Lobhudelei als Sau durch das Fotografen-Dorf getrieben und den gutgläubigen Fotografen als kaufenswertes Produkt angedreht.
Zugegeben, die Sache mit den (sehr preiswerten) L-Brackets - Winkel-Schienen ist gewöhnungsbedürftig. Sie hilft Fotografen dabei die Ausrichtung der Kamera um 90 Grad am Stativ zu verändern, ohne dass man dafür ein Objektiv mit einem drehbaren Stativschelle (tripod collar) besitzt.
Vor allem viele kurzbrennweitige Objektive besitzen überhaupt keine Stativschelle - und zwar aus gutem Grund, wie ich im Folgenden erkläre.
Die Firma Silencecorner bot daher seit Mai ihr neues Produkt Atoll als riskantes Kickstarter-Projekt den Fotografen an. Und prompt fielen zahlreiche Fotofachzeitschriften unkritisch darauf herein: Englische Quelle 1, Englische Quelle 2.
Jeder Fotograf sollte seine Augen bei diesem Produkt aufmachen. Eigentlich ist das die Grundanforderung für jeden Fotografen schlechthin - immer und überall. Dann sieht er auf allen Fotos und Videos, dass dieser dicke Metall-Ring rund um das Objektiv - direkt am Bajonett an der Kamera - den (vor allem bei spiegellosen Systemen geringen) Raum am Haltegriff extrem verringert, sodass man entweder nur noch unergonomisch oder bei vielen Modellen überhaupt nicht mehr die Kamera am Griff halten kann. Definitiv kann man sie so nicht mehr sicher halten.
Das gilt bei jeder (auch in Videos und auf Fotos gezeigten) freien Anwendung aus der Hand, aber ganz besonders am Stativ. Falls Ihnen dadurch die Kamera mit dem schweren Objektiv (z.B. beim An- oder Abmontieren am Stativ) herunterfällt, ist der Schaden vierstellig. Keine Versicherung wird Käufer- und Anwender-Dummheit nachträglich erstatten.
Ferner werden durch den dicken Ring um das Bajonett nicht nur zahlreiche Anschlüsse (z.B. Fernauslöser etc.), sondern auch viele Funktionstasten vorne an der Kamera blockiert.
Das ist eine eklatanter Verstoß gegen die Ergonomie sowie Sicherheit und wird deshalb alle Anwender bald frustrieren.
Dass für das Lügen bezahlte Influencer die Zuschauer, Zuhörer und Kunden vorsätzlich über den Tisch ziehen, ist hinlänglich bekannt. Aber für die Recherche angestellte und dafür bezahlte Redakteure von Fachzeitschriften, welche Millionen im Jahr umsetzen, sollten zuerst die Augen aufmachen und dann das Gehirn einschalten, bevor sie einfach Unsinn von Dritten kopieren, nur um mit einem reinen Werbeartikel wieder ihre eigene Kasse aufzubessern.
Oder man muss leider annehmen, dass es denjenigen Foto-Fach-Zeitschriften nun auch nur noch darum geht, möglichst schnell viel Geld zu machen, bevor alles den Bach runter geht - einen Ausdruck, den ich in letzter Zeit immer öfter höre. Durch derartiges Verhalten wird ersichtlich, dass die Endkunden kaum mehr ehrliche oder auch nur halbwegs kompetente Vertreter ihrer eigenen Interessen oder Rechte besitzen.
Jedem Fotografen und Videografen muss man somit ab nun auch dringend anraten, jedes Detail von den Fotofachzeitschriften genau zu überprüfen. Blind verlassen kann man sich inzwischen nachweislich nicht mehr auf deren Aussagen.
Also: Augen auf und viel Freude beim Fotografieren sowie Filmen.
70.) Bezahlte Lügner braucht die Industrie
Wieder einmal hat sich ein von der Kamera-Industrie bezahlter Influencer dazu hergegeben, seit über zehn Jahren bekannte Tatsachen vorsätzlich völlig falsch darzustellen, und eine angesehene Foto-Fach-Zeitschrift hat sich gegen Geld bereit erklärt, diesen Unsinn ungeprüft weltweit zu publizieren.
Es geht dabei um den sogenannten Graumarkt (The Gray Market and How It Works). Dieser Artikel ist ein Paradebeispiel dafür, wie man herstellerseitige Propaganda mit allen Tricks der Kombination von minimalen Wahrheiten, Verdrehungen, Verwechslungen, Vermischungen, Unterstellungen und Unsinn bis hin zur frechen Lüge kombiniert, um den Foto- und Video-Endkunden Angst zu machen und Panik zu verbreiten sowie dem wehrlosen Endkunden die Schuld für aktuelle Missstände zuzuschieben.
In der typischen Art der seit Jahren andauernden Wirtschaftskriegsführung der USA gegen China wird die gesamte Schuld des Graumarktes auf chinesische Einzel-Händler in Hong-Kong geschoben. Kann es jedoch überhaupt sein, dass ein Einzelhändler (das sind die meist kleinen Fotofachgeschäfte auf der Straße) in einer der weltweit höchsten Preiszonen für Elektronikartikel wirklich die günstigsten Preise erhält? Natürlich nicht. Denn erstens legen die Hersteller die Preise je Region fest, zweitens sind dazwischen die kontinentalen respektive nationalen Großimporteure. Dann kommen noch die Großhändler.
Um es klar zu sagen: Nicht nur beim Hauptsünder Nikon ist es seit über 10 Jahren bekannt, dass er im letzten Quartal des Geschäftsjahres regelmäßig selbst aktiv und in großer Stückzahl den Graumarkt u.a. mit Kameras beliefert, um die eigene Bilanz noch aufzuhübschen. Somit sind die Hersteller dafür verantwortlich - wenn nicht als einzige, so doch zumindest als die Haupttäter. Sie verkaufen die Grauware ganz offiziell an große Importeure / Zwischenhändler mit dem Hinweis des Ausschlusses jedes (teuren) Services.
Dass es niemandem Auffällt, dass sich der Autor in wichtigen Details selbst im kurzen Artikel widerspricht: Einerseits behauptet er, die Graumarkt-Artikel wären leicht zu erkennen, da sie (angeblich) keine Seriennummer besäßen (was in fast allen Fällen Unsinn ist. So etwas findet sich sowieso kaum und dann eher bei der immer wieder im Artikel implizierten gefälschten Ware / Produktpiraterie). Dann behauptet er, dass der Hersteller bei Schäden an der Grauware diese anhand der Seriennummer (für eine andere Region) leicht erkennen kann und deshalb die Reparatur verweigert.
Ganz gezielt werden in jenem Artikel die Grenzen zu Software- und Markenpiraterie verwischt, weil der Autor behauptet, die Grauware enthielte u.a. gestohlene Software. Fakt ist jedoch, dass fast kein Kameraprodukt mehr eigene Software als CD enthält, sondern sich jeder Nutzer alles inklusive Handbuch inzwischen selbst vom nationalen Internet-Auftritt des Herstellers herunterladen muss. Somit ist auch die Behauptung falsch, dass Grauware nur ein falsches und unverständliches Handbuch in einer Fremdsprache enthielte. Moderne Kameras bieten sowieso das alles nicht mehr. Und das eigene nationale Handbuch kann / muss jeder (auch Kunde beim offiziellen nationalen Fachhändler) selbst herunterladen.
Dann werden schwerste Geschütze aufgefahren, dass kein Service, kein Profi-Service und keine Reparatur auf Grauware gewährt wird. Erstens ist der Service selbst bei den offiziellen Normalprodukten inzwischen eher mäßig bis lausig, zweitens ist er fast immer kostenpflichtig - vor allem für Profis - und drittens übersteigen die meisten Reparaturkosten sowieso den Zeitwert der Kamera. Schließlich wollen die meisten Kamerahersteller überhaupt nicht mehr reparieren und bieten einem fast immer nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistung sofort ein Ersatzprodukt mit Gutschrift beim Neukauf an. Und selbst innerhalb der Garantiezeit wurden die Zügel in den letzten Jahren angezogen: Da werden inzwischen dreisteste Behauptungen aufgestellt, dass der Kunde den Schaden absichtlich erzeugt hätte und er deshalb nicht unter die Garantie / Gewährleistung falle. Da scheut man sich auch bei teuersten Produkten nicht, frech dem ohnedies geschädigten Kunden zu antworten, dass sie für das Einsatzland (Spanien), in dem das Produkt offiziell verkauft wird, die Benutzung aus klimatischen Gründen nicht zulässig sei. Deshalb würde man den Schaden nicht kostenlos reparieren. - Faktisch handelt es sich um eine klaren Verstoß gegen europäische Gesetze. Aber so weit sind wir schon bei dem Punkten Service und Kulanz bei offiziell gekauften Produkten der Hersteller.
Am absurdesten ist jedoch die Behauptung, dass der angeblich nur von kriminellen Chinesen in Hong-Kong gesteuerte Graumarkt dafür verantwortlich wäre, dass es weltweit seit Sommer 2021 zu Lieferengpässen bei Kameras und Objektiven gekommen wäre, die bis heute anhalten. Fakt ist leider, dass die Manager der japanischen Kamerahersteller es in der üblichen Arroganz verschliefen, sich rechtzeitig um Chips zu bemühen, während alle anderen die Knappheit erkannten und sich massiv damit eindeckten. So erlitten die Smartphone-Hersteller z.B. keinen Chipmangel, weil deren Manager schlichtweg (rechtzeitig und höflich) bei den Chip-Herstellern anriefen und mit jenen Zulieferverträge und -Garantieren aushandelten. Ein klassisches Versagen des japanischen Managements, das man nun einfach auf angeblich eine Handvoll krimineller Chinesen in Hongkong abwälzt - und vor allem auf die Kunden weltweit, welche derartige Grauware kaufen. Korrekt gelesen: Die Endkunden wären schuld am Mangel an Kameras und Objektiven, weil sie Grauware kauften. Es ist allerdings völliger Unsinn, dass echte Mangelware irgendwo auf der Welt preiswerter angeboten wird. Der globalisierte Markt funktioniert weltweit kapitalistisch. Kein Anbieter verkauft extrem gefragte Waren unter Preis, da er überall den maximalen Preis erhalten kann. D.h. der Graumarkt eignet sich überhaupt nicht für Mangelware, sondern nur für Überschussware, also Produkte, von denen der Kamerahersteller zu viele produziert und sie bis zum Ende des Geschäftsjahres in dem gesättigten Markt nicht mehr regulär absetzen konnte. - Also im Grunde ein klassischer Management-Fehler bei der Markteinschätzung und Produktion, den man so für sich und seine Jahres-Prämien sowie die Firma elegant (und gerade noch rechtzeitig) auf die Kunden abwälzt.
Was man daraus folgern kann:
Offensichtlich haben die Manager vieler Kamerahersteller im ersten Quartal 2022 (= letztes Geschäftsquartal für viele Firmen) erneut massiv und aktiv eigene Produkte in den meist süd-ost-asiatischen Markt gedrückt, welche nun weltweit auftauchen und dort den regulären Markt verderben.
Daraus folgt, dass zahlreichen Einzelhändler in vielen Hochpreisländern leiden, weil sie ihre aufgrund des (vor allem in Europa geltenden) Melkkuhzuschlages (von durchschnittliche 30%) ihre offizielle alte Ware kaum mehr absetzen können. Logischer Weise beschweren sie sich bei den offiziellen Generalimporteuren darüber.
In Anlehnung an die weltweite Propaganda der Kriegsparteien glauben die japanischen Hersteller nun ebenfalls mit den dreistesten Lügen über bezahlte Influencer die eigenen Kunden täuschen und einschüchtern zu können.
Sofern Lügen und Bedrohung der eigenen Kunden die einzige Antwort zur Vertuschung der eigenen Unfähigkeit und der eigenen - aus vieler Analysten-Sicht - kriminellen Belieferungspraxis des Graumarktes durch die Hersteller sind, dann wird sich dies rächen.
Vielleicht haben es die japanischen Hersteller noch nicht bemerkt. Aber viele der alten Kunden haben inzwischen weniger Geld für ihr Hobby. Und aufgrund der ständigen Preiserhöhungen der Hersteller, der Vertriebe und der kontinentalen sowie nationalen Großhändler selbst für identische Produkte in den letzten Jahren (ohne jegliche Produktverbesserung) wurde dieses Hobby immer teurer. - Die meisten ärmeren werden sich das Hobby zu den laut Ansicht mancher Marktbeobachter teilweise aus kartellrechtlichen Absprachen völlig überhöhten Preisen so nicht mehr weiter leisten können. - Denen bleibt nur der Graumarkt - oder Smartphones.
Aber auch die ehrlichen, reichen Fotografen werden durch diese Praktiken der Kamerahersteller verärgert. Zeigen diese Graumarktpreise - und vor allem derartige bezahlte Influencer-Artikel - doch jedem, dass die Waren von den Kamerafirmen in Wahrheit für viele Zielgruppen viel billiger verkauft werden können. Vor allem der Endkundenpreis in Europa ist somit maßlos überhöht.
Fazit:
Ob Sie Grauware kaufen, oder nicht, ist Ihre private Sache. Es ist legal. Punkt.
In sehr vielen Fällen werden Sie dies als Normalkunde beim Kauf auch gar nicht erkennen. Diese Produkte werden sogar bei Amazon verkauft - sowohl durch Amazon selbst als auch offiziellen Fotohändlern dort. Denn es ist erlaubt.
Nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistung können Sie sowieso jede Kulanz bei allen Herstellern vergessen. Eine Reparatur wird sündhaft teuer.
Ferner werden die in den USA gerade eingeführten, in Frankreich schon vorhandenen und in der EU geplanten Gesetze zum Recht auf Reparatur dies sowieso alles ändern. Bald werden Sie und Dritte das Recht haben, auch Grauware zu reparieren, sofern Sie das wollen. Punkt.
Eigene Fehler auf andere - insbesondere die sowieso wehrlosen Kunden - abzuwälzen, wird den Niedergang der Fotoindustrie noch weiter beschleunigen. Bezahlte Propaganda wird daran nichts ändern.
Für mindestens genauso schlimm halte ich es jedoch, dass sich früher angesehene Foto-Fach-Zeitschriften inzwischen dazu hergeben, so etwas abzudrucken, obwohl deren Redakteuren selbstredend seit Jahren bewusst ist, dass diese Lügen schon lange entkräftet wurden. Und nein, ein kleinstgedruckter Vermerk am Ende des Artikels, dass man sich vom Inhalt distanziert, reicht nicht aus. Wer so handelt, darf sich dann auch nicht wundern, als Lügen-Presse diffamiert zu werden. Aber das scheint manchen Herausgebern offensichtlich inzwischen gleichgültig zu sein, da sie wissen, dass wir uns in der Endphase befinden. Da kommt es nicht mehr darauf an, ob die Leser getäuscht werden. Es geht offenbar vielen nur noch darum, schnell genug Geld zu scheffeln, bevor das ganze Geschäft zu Ende ist.
Viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
69.) Der Faktor Zeit
Vorab zur Klarstellung und Beruhigung der Gemüter: Der Westen wird den Krieg gegen Russland gewinnen. Das liegt u.a. daran, dass er noch immer alle wichtigen Gremien der UN, der Wirtschaft und des Handels kontrolliert.
Die einzige Frage ist allerdings die Zeit: Wie lange wird es bis zum Sieg dauern? Denn es geht nur noch um den Sieg des Westens und die völlige Niederlage Russlands, nicht um Friedensverhandlungen.
Hierbei sollte man einen elementaren Unterschied in den Kulturen zumindest zur Kenntnis nehmen: Zeit spielt je nach Kultur eine unterschiedliche Rolle. Während der Westen (das Abendland) prinzipiell ungeduldig ist, und dies aufgrund der demokratischen Wahlperiode von meist 4-6 Jahren auch sein muss, verändert sich die Einstellung zum Faktor Zeit je weiter man sich hin zum Osten (in das Morgenland) begibt.
Wie ich bereits zu Jahresbeginn vermutete, identifiziert sich Russlands Präsident Putin zumindest teil- und zeitweise mit Zar / Kaiser Peter dem Großen respektive möchte in seine Fußstapfen treten. In einem in Deutschland zensierten Interview verglich er die aktuelle Situation explizit mit dem 21-jährigen Krieg Peters gegen Schweden. Er und seine Regierung rechnen somit mit einer sehr langen Auseinandersetzung auf militärischem sowie wirtschaftlichem Gebiet. - Wir sollten dies zumindest sachlich zur Kenntnis nehmen und uns darauf einstellen, dass weder er, noch seine Regierung, noch Russland binnen weniger Tage bedingungslos kapitulieren werden. Im freien Westen dürfen Analysten dies in einigen Ländern auch noch selbst so publizieren. Die Grünen werden schon wissen, warum sie derartige Analysen hier unterdrücken.
Aber darum geht es den USA überhaupt nicht. Der Zwischenfall mit Russland war nicht geplant und passt ihnen im Grunde nicht in das Konzept der Unterwerfung Chinas, welches man als die eigentliche Gefahr ansieht. Denn Analysten haben bereits beim Regierungsantritt Obamas 2008/9 dem damaligen Vizepräsidenten der Demokraten Biden und Obama erklärt, dass die USA nur noch bis ca. 2030 Zeit habe, China in einem Atomkrieg zu besiegen. Danach wäre China zu stark, und spätestens 2050 würde es die USA auf allen Gebieten - Technik, Wirtschaft, Politik, Forschung, etc. - überflügelt haben.
Exakt dabei zeigt sich allerdings, dass die Asiaten die wahren Meister der Zeitbeherrschung sind. Sie wissen, dass die Zeit weitgehend für sie spielt, haben auch diese Zeit und nehmen sie sich vor allem. Sie können warten und lächeln unter anderem auch deshalb bei allen Aussagen und Maßnahmen des Westens.
Die Folgen der vom Westen einseitig ausgerufenen Sanktionen, die sich seit Jahren sowohl gegen China als auch Russland wenden, werden laut immer mehr westlicher Analytiker sich erst in den Jahren 2023 und 2024 im vollen Ausmaß zeigen. Selbstredend werden auch China sowie Russland leiden. Aber vor allem Europa wird hart betroffen sein. Und hier wiederum wird durch die Sonderpolitik der deutschen Grünen, welche die aktuelle Welt-Politik für ihre Klimaziele einsetzen, vor allem die deutsche Wirtschaft ganz hart betroffen werden.
Wer ohnedies bereits nachgefragte, seltene oder sogar knappe Güter, wie Energien (vor allem Öl und Gas) sowie Lebensmittel (z.B. Getreide) oder Rohstoffe (durch Sanktionen) weiter verknappt, der erzeugt automatisch dadurch eine hohe Inflation. Das ist eigentlich Grundschulwissen, sollte aber zumindest jedem Erstsemesterstudierenden der Wirtschaftswissenschaften klar sein.
Das gilt umso mehr für Wirtschaften wie Europa und ganz besonders Deutschland, welche auf exakt alle diese Güter - Mangels eigener ausreichender Erzeugnisse - extrem angewiesen sind. D.h. es betrifft vor allem Länder, welche diese Güter und somit deren Inflation importieren müssen.
Ferner sollte auch bekannt sein, dass sich Inflation bei grundlegenden Gütern wie Energie, Lebensmitteln und Rohstoffen langsam - in Stufen - und über eine sehr lange Zeit in alle Folgeprodukte und Folgedienstleistungen fortsetzen wird. Beginnen wir mit den Produkten: Energien werden für fast alles benötigt. Es gibt kein einziges Produkt, das nicht Energie benötigt, bis es beim Endkunden angekommen ist. Dasselbe gilt für alle modernen Lebensmittel, vor allem wenn sie durch andere grundlegenden Lebensmittel angereichert / aufgewertet werden. Aber es gilt auch für Dienstleistungen. Denn für deren Erzeugung werden ebenfalls in irgendeiner Form Energien, Produkte und Lebensmittel für die Angestellten benötigt.
Aus diesem Grund gehen die meisten ökonomischen Analysten im freien Westen davon aus, dass die wahren Folgen der Sanktionen sich in einer dauerhaften - zumindest jedoch über mehrere Jahre anhaltenden - extremen d.h. mindestens zweistelligen (offiziell zugegebenen) - Inflation bemerkbar machen werden.
Das wird alle Vermögen reduzieren, die Alterssicherung vieler Menschen drastisch schmälern, denn keine denkbare Rentenerhöhung kann mit der wahren Inflation mithalten, und die Zukunftspläne der Jugend beeinträchtigen, weil für letztere alles beginnend mit der eigenen Ausbildung nun drastisch teurer und unsicherer wird.
Denn eines ist hoffentlich klar: Der Westen insbesondere die EU hat sich seit der Finanzkrise 2008 bis hin zur Pandemie in einem Ausmaß verschuldet, dass die Inflation zwar einerseits die (Binnen-) Schulden reduziert, aber die nun zwangsweise steigenden Zinsen die Schuldentilgung sowie die Schuldenneuaufnahme drastisch verteuert. Zudem kommt, dass bei einer wirtschaftlichen Rezession, von der die EU am härtesten betroffen wird, die Kreditwürdigkeit der EU-Staaten sinkt, also deren Zinsen für Neukredite an den Kapitalmärkten weiter steigen - weit über das bereits erfolgte Maß der letzten drei Monate. Verschärft wird alles, durch den Umstand, dass der Euro kontinuierlich abwertet und viele Schulden in Fremdwährungen (wie dem US-Dollar) zu bezahlen sind. D.h. die Schuldenlast wird die EU in den kommenden Jahren zunehmend erdrücken. Dadurch werden staatliche Geschenke wie das 9-Euro-Spass-Ticket oder das 3-Monate Benzin-Geschenk von bis zu 40 Cent je Liter an die Ölindustrie zukünftig kaum mehr möglich sein. - Kurzum: Es wird sogar zu einem drastischen Abbau des Sozialstaates kommen.
Auch ich hätte niemals gedacht, dass nach nicht einmal 3 Monaten Sanktionen fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung bereits beim Einkauf von Lebensmitteln sparen muss. Hätte ich so etwas im Februar behauptet, hätte man mich in allen Foren lächerlich gemacht. Jetzt ist es Fakt. Aber ich sage voraus, dass es im kommenden Jahr 2023 und danach noch größere Teile der Bevölkerung treffen wird. Dieses Sparen - derzeit überwiegend auf Verdacht und Vorrat -, weil man nicht weiß, was noch kommt, weil die Politiker entweder nichts wissen, oder einen vorsätzlich über die Folgen der Sanktionen belügen, wird die Wirtschaft erheblich belasten, wenn nicht ganze Sektoren abwürgen. Die sogenannten Ärmeren fangen mit dem Sparen dort an, wo es einerseits am (relativ gesehen) schmerzlosesten und andererseits am wirkungsvollsten ist. D.h. es wird zuerst am sogenannten Luxus gespart, den man sich bisher eben gönnte. - Aber Vorsicht: Unsere so gelobte moderne Dienstleistungsgesellschaft besteht zu einem großen Teil aus solchen Luxus-Produkten und -Dienstleistungen, an denen auch viele Arbeitsplätze hängen.
Wenn es zu der im Ausland von Analysten für die EU und vor allem Deutschland vorausgesagten weiteren drastischen Deindustrialisierung kommt, dann wird dies mittel- bis langfristig auch Arbeitsplätze kosten. Sicherlich wird man es zuerst wieder mit Kurzarbeitergeld abzumildern suchen. Aber so viel Geld gibt es ab kommendem Jahr nicht mehr zu verteilen, weil auch die Steuereinnahmen - bereits aufgrund der Inflation - real abnehmen werden. Vergessen Sie alles über die uns vorgelogenen Steigerungen der Brutto-Einnahmen. Das ist bei unserer stark steigenden Inflation unwichtig.
Dass dies schwerste Auswirkungen auf Luxusgüter wie dedizierte Foto- und Film-Kameras haben wird, dürfte jedem klar sein. Wer für Lebensmittel und Heizung sowie das Benzin an allen Ecken und Enden sparen muss, der wird vermutlich kaum für nun auch durch die weltweite Inflation und abstürzenden Euro nochmals steigenden Kamerapreise viel freies Einkommen zur Verfügung haben. - Bleiben zuerst also noch die Reichen, welche sich immer alles gönnen konnten. Aber auch jene werden bald weniger werden, denn die Inflation betrifft langfristig alle - vor allem die Rentner - inzwischen die Hauptgruppe der klassischen Fotografen mit dedizierten Kameras.
Daraus folgt, dass sich die Kamerahersteller bereits kurzfristig auf den weiteren drastischen Einbruch bei Billigkameras in der sogenannten Einsteigerklasse einstellen müssten. Aber schon mittelfristig wird dies auch die unteren Klassen der (meist älteren) Amateure betreffen. Hinzu kommt bei letzteren der Sättigungseffekt. Spätestens 2025 werden die meisten willigen Umsteiger von DSLR auf spiegellose System sich mit einer brauchbaren Kamera und den dazu erforderlichen Objektiven eingedeckt haben. Dann kommt zur wirtschaftlich durch die Inflation bedingten Abstinenz noch die der reinen Bedarfssättigung hinzu. Von der durch die Alterspyramide seit Jahren wegsterbenden Fotografen will ich ganz schweigen.
Allerdings musste ich in meiner Wirtschaftsanalysen der Fotoindustrie im Halbjahresfazit festhalten, dass die Kamerahersteller inzwischen (in völliger Verkennung der wirtschaftlichen Veränderungen) sogar die eigene neue Strategie änderten und zum alten - bereits erwiesener Maßen gescheiterten - Verfahren des Marketings und Vertriebes eines breiten Angebotes weitgehend ungeliebter Produkte für die falschen Zielgruppen zurückschwenkten.
Nochmals zum Abschluss: Der Westen wird diesen Krieg letztendlich irgendwann gewinnen. Aber die meisten Bewohner des Westens werden teuer dafür bezahlen. Und für das Luxushobby Fotografie sehe ich nun schicksalsschwere Jahre kommen. Alles Bisherige war dagegen Pillepalle. Die meisten Menschen werden die klassische Fotografie mit dedizierten Kameras aufgeben (müssen). Aber es gibt dafür ja Smartphones, genauso wie für Video. - Für die wenigen verbleibenden reichen Anhänger der dedizierten Kameras wird es dann ganz teuer und auch mit weniger Service und weniger Anbietern sowie noch weniger Produkten ebenfalls hart werden.
Viel Freude beim Fotografieren und Filmen - zumindest denjenigen, die es sich noch leisten können.
Bodennebel heute um 6 Uhr am Morgen - hier am Beispiel einer Flachwasserzone. Dasselbe Foto kann man auch auf Wiesen (z.B. Flugfeld) machen. Dort gab es den Bodennebel auch heute am Morgen - aber noch ohne Sonne. Das Foto wurde im Übrigen mit einer uralten Pocket-Kamera aufgenommen. Das können Sie besser. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
68.) Unbeschwerter Sommer?
Für viele scheint die Pandemie abgehakt. Selbst, wenn ich als einer der ersten Kunden früh morgens (mit wenigen anderen noch eher Vorsichtigen) einkaufen gehe, bin ich inzwischen der Einzige oder zumindest der ganz Wenigen, die noch Maske tragen. Bei einer aktuellen Inzidenz von über 300, die deutschlandweit wieder ansteigt, ein erstaunliches Symptom.
Damit man mich richtig versteht: Ohne Maske ist das alles weitgehend erlaubt. Keineswegs mache ich jemand dafür einen Vorwurf. Als Angehöriger einer Risikogruppe schütze ich mich nur selbst, habe aber das volle Verständnis für andere junge und kerngesunde Menschen, die das nicht benötigen. - Aber bei einer Inzidenz von lächerlichen 50 führte meine Grüne Landesregierung hier mehrfach schärfste Notstandsgesetze wie Ausgehverbot am Tag sowie in der Nacht und komplette Lockdowns durch. Erinnern Sie sich noch an die 15 km Fahrsperre? Aber selbst in den Bussen und Bahnen halten sich nach meinen eigenen (eher zufälligen) Untersuchungen inzwischen ca. 20% nicht mehr an die Maskenpflicht. Der Rest trägt teilweise wertlose alte medizinische Masken - noch nicht einmal die geforderten FFP2-Versionen, welche sowieso schon lange überhaupt nicht mehr der FFP2-Forderung genügen. Fast alle erhältlichen Billigmodelle sind faktisch nicht dicht und somit wertlos. Aber selbst dann erhält man den Eindruck, dass manche Personen absichtlich in einen Dauermodus Essen und Trinken in öffentlichen Verkehrsmitteln übergehen, um die Masken abzusetzen.
Exakt wie in Südafrika vor einem halben Jahr so traten nun in den USA und Portugal schwerste Sommerwellen mit Corona-Sub-Varianten auf, die definitiv bald (noch im Sommer) auch in Deutschland wüten werden. Das ist reine Mathematik. Die immer wieder in Medien gemachte Behauptung, dass diese nur harmlose Schnupfen verursachen würden, ist nicht ganz korrekt. In allen betroffenen Ländern füllen sich die Krankenhäuser mit sehr großen Patientenzahlen und viele sterben. Der Hintergrund liegt darin, dass sämtliche verfügbaren Impfstoffe eher schlecht gegen die neuen Varianten schützen. Dies gilt sowieso nur in Bezug auf eine schwere Erkrankung. Vor einer Ansteckung der eigenen Person oder dann anderer Personen liegt der Schutz-Faktor im besten Fall bei 5-10%. Ferner ist laut Studien im Ausland bewiesen, dass selbst nach Impfung und (sogar mehrfachem) Booster Long-CoViD-Folgen auch bei einer Ansteckung mit den neuen Subvarianten nicht auszuschließen sind.
Aber bereits heute sind die Folgen überall sichtbar - zumindest für diejenigen, welche hinschauen wollen: Der Krankenstand ist unfassbar. Fluggesellschaften müssen in der Reisesaison Flüge streichen, Bus- und Bahnbetriebe fahren am Limit aufgrund der eigenen hohen Ausfälle beim Personal durch Isolation angesteckter Mitarbeiter. Ferner ist es ein Trugschluss, dass jeder nach 5 Tagen wieder arbeiten dürfe. Danach muss er sich umständlich freitesten. Das aber gelingt nach nur 5 Tagen fast keiner Person. Die wahren Ausfallzeiten liegen viel höher und betragen oft Wochen, bei Long-CoViD Monate.
Dann hätten wir da noch die Affen-Pocken, welche in Deutschland erneut falsch bekämpft und heruntergespielt werden. Bei inzwischen über 1.000 offiziell erfasste Kranken und einer riesigen Dunkelziffer schließt sich laut Ansicht aller Virologen im Ausland nun das Zeitfenster für eine wirkungsvolle Bekämpfung. Vor allem unsere Regierung begeht wieder dieselben Fehler: Die betroffenen bekannten Länder in West- und Zentral-Afrika werden nicht mit Einreisesperren belegt, da dies laut Grünen rassistisch wäre. Ansonsten spielt man die Gefahr mangels Impfstoffen und Medikamenten herunter: Ist alles angeblich nicht so schlimm. - Erinnert Sie das an die Politiker und Ärzte, welche in den ersten Monaten der Corona-Pandemie gerne von einer harmlosen Grippe sprachen? - Wie immer in Deutschland ist Ruhe die erste Bürgerpflicht. Es sind ja nur Pocken.
Nachdem man diese Krankheit als homosexuell stigmatisiert hat, wird sich auch kaum jemand mehr freiwillig melden. Kleine Bläschen gibt es auch bei Herpes etc. Bei den meisten verheilt es ja ohne schwere Komplikationen oder Todesfolgen. Nur 1% der Erkrankten sterben an der westafrikanischen und ca. 10% an der zentralafrikanischen Variante. Allerdings gibt es da wieder Risikogruppen, wie z.B. Schwangere und Kinder. Bereits dabei sollte jedem klar werden, dass diese weltweit daran wegsterbenden Risikogruppen eher selten unter die bisherige Stigmatisierung passen. Überhaupt halten viele Virologen die errechnete R-Zahl (von über 2) für viel zu groß, als dass sich das Virus nur über eine angebliche Schmierinfektion verbreiten könnte.
Sollte das Affenpocken-Virus wie in Afrika auch bei uns bei den Nagetieren einen Wirt finden, dann wird es auch bei uns heimisch - endemisch. Dann ist eine Pandemie nicht mehr zu verhindern. Da die meisten jüngeren Menschen nicht gegen Pocken geimpft sind, und die Wirkung der alten Impfung (bis ca. Mitte der 1970er Jahre im Westen respektive 1980er Jahre DDR) bei den älteren Menschen gegen Affenpocken umstritten ist, droht uns somit eventuell bald wieder Ungemach.
Ganz nebenbei sei erwähnt, dass fast die Hälfte der Deutschen wegen der Sanktionsfolgen mit galoppierender Inflation, die sich laut einer steigenden Zahl von Analytikern langfristig zu verfestigen droht, bereits beim Einkauf von Lebensmitteln sparen müssen. Die andere Hälfte, wozu auch ich dankenswerter Weise gehöre, freut sich an der 9-Euro-Spaß-Reise-Monats-Fahrkarte, mit der man so ideal Viren verbreiten kann. Letzteres wird selbstredend von den Grünen Initiatoren vehement geleugnet. Viren werden nicht in Bussen und (U-, S-, Straßen- und sonstigen) Bahnen verbreitet. Basta. Also stehen Ihren Fotoreisen in Städte und schöne Regionen (Schwarzwald, Bodensee, Alpen und natürlich Sylt) nun erstmals wirklich preiswerte Möglichkeiten gegenüber. Persönlich war ich durchaus positiv überrascht, wie manche Buslinien im Überlandverkehr verbessert wurden. Der Stundentakt reicht selbstredend nicht für Jugendliche und die Landbevölkerung als ernstzunehmendes Verkehrsmittel aus. Aber für Foto- und Videografen kommt es nicht so auf die Zeit an. Zumindest in meiner Region fahren die Busse im Sommer bereits von früh morgens bis spät in die Nacht. So gelangt man in das gewünschte (Stadt-) Zentrum, vermeidet die lange Parkplatzsuche und spart sich die für einen ganzen Tag meist horrenden Parkgebühren an jenen Sehenswürdigkeiten. - Ganz im Ernst bin ich der Überzeugung, dass diese 9 Euro wirklich sinnvoll in Ihr Hobby investiert sind - gleichgültig, was Sie fotografieren oder filmen.
Bei uns sind inzwischen alle Sehenswürdigkeiten rappel-voll. Es wird mittags nicht selten schwer, einen Platz in den Cafés oder Restaurants zu finden. Dass es so kommen würde, habe ich bereits vor zwei Jahren am Anfang der Pandemie vorhergesehen und es als Nach-Pest-Syndrom bezeichnet. Die Menschen wollen wieder leben und das Verpasste nachholen. Dafür habe ich volles Verständnis. Auch die Politik und sogar die Grünen mussten es einsehen, dass man dies derzeit nicht verbieten oder unterdrücken kann. Schade ist nur, dass es sich nur noch die Hälfte der Bevölkerung leisten kann.
Allen wünsche ich deshalb viel Freude beim Fotografieren und Filmen im Sommer. Genießen Sie den Sommer. - Denn es werden bald wieder schlechtere Zeiten kommen. - Sie verpassen derzeit sowieso nichts: In der Fotowirtschaft herrscht Flaute.
67.) Kann man die Kamera außerhalb der zulässigen Spezifikationen betreiben?
Angesichts der erstaunlich engen Betriebsgrenzen der Foto- und Video-Ausrüstung ist dies eine mir immer wieder gestellte Frage.
Die kurze Antwortet lautet Ja, die lange: Nein.
Wetter bei mir gestern, als ich am frühen Morgen das Haus verließ: Luftfeuchtigkeit in Konstanz. Auch am Reiseziel waren es 98% relative Luftfeuchtigkeit. So gesund ist das Klima nun einmal am Bodensee im Sommer.
Wenn Sie - wie ich - jedoch das halbe Jahr Wetterzustände vorfinden, welche außerhalb der meisten Hersteller- und Kamera-Spezifikationen liegen, dann wird es mit der Ausübung des Hobbys schwierig.
Sofern Sie in das Ausland fahren oder im wirklich kalten Winter damit arbeiten, treten noch gravierendere Probleme auf. Siehe Hitze und Kälte.
Persönlich sage ich mir, dass meine Kamera auch das aushalten muss, was ich verkrafte. Punkt. Wobei ich zugebe, dass ich mich und meine Ausrüstung vor extremer Hitze und Kälte als Dauerbelastung schütze. Dabei gehe ich immer davon aus, dass mein Ausrüstung etwas mehr verträgt als ich. Meine Bekannten halten mich auch nicht gerade für den Iron-Man-Teilnehmer.
Allerdings muss man ganz deutlich darauf hinweisen, dass die Hersteller im Gewährleistungsfall und bei Inanspruchnahme der Garantie das z.T. extrem eng auslegen. So ist mir ein Fall bekannt, in welchem Nikon Deutschland ein teures Zoom-Objektiv nicht als Schaden anerkannte, weil es in Spanien verwendet wurde und dies mit seinem Klima außerhalb jeder Benutzungsberechtigung läge. - So wie mindestens die auf derselben Breitengrad liegende USA (Madrid und New-York liegen fast gleichauf) und fast alle anderen interessanten Urlaubsziele, die auch gleichzeitig die Verkaufsländer jener Produkte der Kamerahersteller sind. Von den wirklichen Tropen will ich ganz schweigen.
Das Paradoxe ist, dass fast alle Hersteller inzwischen in Südchina, Vietnam oder Thailand produzieren lassen, aber den dortigen Wetterverhältnissen vergleichbare als außerhalb der Garantie und Gewährleistung liegend ausschließen.
Viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
66.) Medienwandel
Auch, wenn am hundertsten Kriegstag bald niemand mehr davon hören oder lesen will, so ist der mit dem Ereignis sichtbar gewordene Medienwandel wichtig.
Der Medienwandel vollzog sich schon lange, wurde jedoch von den sogenannten Main-stream-Medien - vor allem dem Fernsehen - entweder nicht wahrgenommen oder sogar bewusst zensiert.
Zeigen will ich dies an einer Kleinigkeit, die jedoch große Auswirkungen auf die Fotografie und die Videografie hat: Das Hochformat.
Mit Smartphones begann der Siegeszug des vertikalen Aufnahmeformates. Der Grund dafür ist einfach: Die Nutzer wussten nicht um die andere Art der Fotografie und Videografie, kannten die gestalterischen Regeln nicht und machten sich - völlig unbelastet von jenem Fachwissen - das Leben deshalb einfach. Die meisten hielten und halten ihr Mobiltelefon schlichtweg immer so - also vertikal im Porträt-Format.
Bereits der Name Portrait oder Porträt-Format ist jenen Fotografinnen und Fotografen sowie Videografen unbekannt. Die dahinter liegende Denkrichtung bis hin zum Breitwand-Kinoformat blieb und bleibt den meisten verborgen.
Das Smartphone lässt sich so am einfachsten, natürlichsten und ruhigsten halten. Deshalb wird es so verwendet. Punkt. Basta. Diskussion sinnlos. - Die wenigen Millionen übrig gebliebenen klassischen Fotografen und Videografen werden nicht mehr die über 6 Milliarden Smartphone-Nutzer umerziehen können.
Aber die schnelle und einfache Einengung auf die ergonomischere Haltung greift meines Erachtens zu kurz. Denn dieses Aufnahmeformat passt auch auf diese Generation und ihre Wünsche. Es beschränkt auf eine Person, die im Zentrum - im Vordergrund - steht. Faktisch gibt es auch so keine ablenkenden Motive an der Seite und dank der Weitwinkel-Objektive auch keinen Hintergrund. Es bleibt nur das Motiv. Meistens wurde dies in den letzten 15 Jahren sowieso die eigene Person - also reine Selbstdarstellung. Nur ich, sonst nichts. Somit kann man auch einen narzisstischen Einfluss sehen, welcher dieses Format beförderte. Das Porträt-Format ist somit auch eine Art der Fokussierung auf das der Regisseurin, der Kamerafrau und gleichzeitig der Hauptdarstellerin wichtige Motiv - der Ein-Frau-Produktion. Die weibliche Form wurde hier absichtlich gewählt, da mir die jungen Frauen die treibende Kraft bei dieser gestalterischen Entwicklung zu spielen scheinen und nicht mehr die technikaffinen Männer. Möglich wurde dies durch die wesentlich einfacher Bedienung sowohl der Foto- als auch Videoerzeugung auf dem Smartphone gegenüber den klassischen dedizierten Kameras. Fast alles funktioniert (fast) automatisch.
Auch die bildgestalterischen theoretischen Hintergründe des Hochformates wie aufstrebend, aktiv, schmal, leicht, instabil, unruhig, statisch, eindrucksvoll, beherrschend, auffällig, direkt, persönlich sind wichtig. Das Hochkantformat symbolisiert die Höhe und betont vertikale Motivlinien sowie die Höhenwirkung. Größe, Stärke, Macht, Übergeordnetheit, Erhabenheit werden betont. Aber das scheint mir alles eher unterbewusst angewandt als aktiv und bewusst eingesetzt. Hochkant passt eben insgesamt zum Lebensstil und der Ausdrucksweise dieser Generation.
Hey, nu. Wo ist denn das Problem?
Das wird in den klassischen Medien sichtbar. Moderne Aufnahmen mit Nachrichtencharakter im Hochformat passen nicht zu den klassischen Medien. Der Ukrainekrieg ist jedoch der erste Krieg, welcher praktisch ausschließlich auf, für, in und mit mobilen Geräten über die dafür vorhandenen sozialen Netzwerke geführt wird. Im Fernsehen werden dann ganz typisch mit irgendwelchen mehr oder weniger gelungenen Tricks Texte oder Karten oder einfach undeutliche Verläufe links und rechts eingeblendet, um den Medienbruch zu kaschieren. Ganz fürchterlich sieht das Ergebnis jedoch bei den modernen Videos aus. Jene Videos werden hochkant für TikTok etc. erstellt, neue soziale Medien die sowieso nur von Smartphone-Nutzern erzeugt und wiederum im Hochkantformat nur von solchen abgerufen werden.
In diesem unterschiedlichen Medienkonsum und der verschiedenen Mediennutzung zeigt sich auch ein Altersunterschied. Die älteren Fotografen und Videografen tun sich nicht nur mit der Technik und den dort verwendeten Techniken an sich schwer, sondern auch mit der neuen Sehweise und damit Denkart.
Fotokameras konnten schon immer Hochkantaufnahmen erstellen. Aber dies war zugegebener Maßen nicht ganz so bequem, weshalb manche Berufsfotografen auch auf den Hochkantgriff schwörten. Aber bei Video war dies bei dedizierten Kameras schlicht unmöglich. Selbstredend wurden neueste Kameras der letzten Jahre auch im Videomodus damit nachgerüstet, damit man als Profi nun auch Hochkantvideos für die sozialen Medien erstellen kann. Aber erfolgreich gelingt das den meisten Videografen so wenig wie den Fotografen. Denn die von jener Nutzerschaft verwendeten Techniken sind andere. So verwenden sie keine klassischen Überblendtechniken aus dem Kino- und Fernsehbereich. Ganz im Gegenteil ist für sie so etwas unecht, gekünstelt, old-school, um höflich zu bleiben. Daraus folgt, dass es nicht alleine an der Hardware / Kameratechnik liegt, sondern an der gesamten Ästhetik des Hochkant-Fotos und vor allem des Hochkantvideos.
Um es klar zu sagen, die meisten TikTok-Nutzer/innen erkennen auf den ersten Blick, ob ein Jugendlicher oder ein alter Erwachsener das erstellt hat.
Es geht überhaupt nicht mehr um (höhere) Bildqualität etc., zumindest nicht in dem technischen Sinne der meisten Kamerakäufer und Tester. Es geht um eine andere Art der Wahrnehmung. Oft herrscht Inkongruenz, also das eigentlich Unvereinbare vor - z.B. zur gewählten Musik. Während klassische Filmemacher eher auf die Abstimmung bis hin zu feinen Details im (Breitwand-) Umfeld und vor allem der untermalenden bis hin zur die Handlung treibenden Musik achteten und alles so konzipierten. Bei TikTok etc. ist vieles auf den ersten Blick verstörend unzusammenhängend. Aber vielleicht ist dies ja eines der Ausdrucksmittel der neuen Wahrnehmung. Für viele junge Menschen passt eventuell nichts mehr so zusammen wie früher oder für die älteren Mediengestalter sowie vor allem die älteren Betrachter.
Und bevor nun das übliche Lamentieren beginnt, mit den erwartbaren Sprüchen: Die machen technisch alles falsch und sind faul. Das will ja nur sagen: Wir Alten = Erfahrenen haben das Wissen und geben uns bei der Gestaltung viel Mühe. Will ich eine Lanze brechen für die Jungen. Sie geben sich auch viel Mühe und arbeiten oft sehr lange sowohl an der Vorbereitung als auch der Nachbereitung, dem Schnitt, den Überblendungen, der Bildbearbeitung etc. Aber sie machen es eben ganz anders, weil sie etwas anderes erreichen wollen, eine andere Wirkung erzielen möchten und auch einen anderen Stil kreieren wollen. Korrekt: Auch wenn Sie jetzt der Schlag trifft. TikTok und die anderen neueren sozialen Video-Medien besitzen einen - oder mehrere, aber verwandte - eigene Stile, denen sich die meisten Nutzer anpassen, die sie aber auch stetig und (mit Blick auf die weit über 100 Jahre Filmgeschichte) schnell weiterentwickeln.
Keineswegs bewerte ich das, oder behaupte, dass dies besser sei. Ganz im Gegenteil wird dort ebenfalls gnadenlos das Urheberrecht missachtet, werden Inhalte manipuliert, gefälscht und gestohlen. Aber dennoch muss man hochachtungsvoll festhalten, dass jene Medienschaffenden wichtige Kernaussagen aufgrund der oft vorgegebenen extremen Zeitbegrenzung in kurzen Videos vermitteln können. Früher waren es bei TikTok nur wenige Sekunden, die erst seit 2021 auf 3 Minuten Länge erhöht wurden. Das ist das Gegenteil der oft stundenlangen Stimmungsbilder zahlreicher klassischer Videografen, Regisseure und Drehbuchautoren.
Was jedoch viele der ausgebildeten Medienschaffenden am meisten stört und vor allem frustriert, ist vermutlich der Umstand, dass jene neuen, sehr erfolgreichen Medienschaffenden mit nicht selten Millionen an Followern keine Ausbildung zum Regisseur, Kameramann, Schauspieler, Reporter etc. durchmachten, sondern einfach experimentieren und nun die neuen kreativen Richtungen vorgeben. Vielleicht ist dies das Vorrecht der Jugend, dass sie eben noch nicht als Erwachsene in das rigide Korsett der Arbeitswelt eingebunden sind, sodass sie noch im kindlich-positiven Sinne mit allem spielen. Für die erfahrenen im Berufsleben stehenden alten Medienschaffenden kommt es nun aber hart: Es sind nun leider nicht mehr die Fotos an der Wand oder die Videos, die man sich im Fernseher ansieht, wofür die Fotografen und Videografen bereits heute produzieren, sondern sie müssen für die sozialen Medien produzieren, um dort Kunden zu gewinnen, die sich fast nur noch dort aufhalten und auch dort mit den Fotos und Videos präsentieren wollen.
Kommen wir nun zum eigentlichen (ursächlichen oder dahinter liegenden) Problem: Solange weder die meisten klassischen Fotografen noch die Videografen sich auf diesen Lernprozess einlassen - von den konservativen und völlig überalterten sowie von Männern dominierten japanischen Kameraherstellern will ich das nicht verlangen -, so lange haben die klassischen Medienschaffenden keine Chance, zukünftig erfolgreich zu sein. Das hat überhaupt nichts mehr mit der Kamera zu tun.
Der Hintergrund ist einfach: Die alten Kunden mit der alten Sichtweise sterben langsam aus oder ziehen sich zumindest aus gesundheitlichen und auch finanziellen Motiven zurück. Deren Einnahmen entfallen zunehmend. Berufsfotografen und Profi-Videografen müssen sich also auf die neuen, jungen Kundenzielgruppen konzentrieren, wenn sie neue und zahlungskräftige Kunden wünschen. Aber dazu muss man deren Stil mühsam erlernen. Diese Lernhürde scheint mir letztendlich das eigentliche Problem zu sein. Diese (gefühlt hohe) Hürde zu überwinden, fordert von einem, dass man vieles des wertvollen alten Wissens und der eigenen mühsam erarbeiteten Erfahrung über Bord wirft und ökonomisch abschreibt. Ferner muss man wieder wie ein Kind mit Freude am Ausprobieren experimentieren. Die neuen Medien sind noch nicht fest definiert oder gar gefestigt, etabliert. Es gibt noch keinen Lehrplan, um das dafür notwendige Wissen sich mal schnell in einem Kurs anzueignen.
Diejenigen Berufsfotografen und Videografen, die am lautesten jammern, wollen somit nicht mehr umlernen oder Neues hinzulernen. Letztendlich scheinen es mir Ängste vor dem Neuen und Unbekannten sowie die Angst vor dem Scheitern zu sein, welche hinter den vorgegebenen Problemen der dedizierten Kameraindustrie stehen. Das ist jedoch ein typisches Phänomen der Erwachsenen: Kinder kennen dies nicht. Sie probieren es einfach aus. Falls es nicht funktioniert, versuchen sie etwas anderes.
Wie man früher in den klassischen Filmen im Vor- und Abspann immer schrieb: Jede Ähnlichkeit zu lebenden Amateuren wäre rein zufällig und ist selbstredend unbeabsichtigt.
Viel Freude beim kindlichen Ausprobieren von neuen Dingen in der Fotografie und Videografie.
65.) Miserable CIPA-Zahlen für April
Erwartbar hat die CIPA miserable Zahlen bei Kameras und Objektiven für den Monat April publiziert. Die absoluten Werte gingen sogar gegenüber dem direkten Vormonat März zurück.
Dennoch bin ich aufgrund meiner Annahme der negativen Sinuskurve im ersten Halbjahr mit deutlicher Verbesserung der Lieferengpässe in der zweiten Jahreshälfte etwas optimistisch. Ganz so schlimm, wie die aktuellen Zahlen andeuten und manche Analysten vermuten, wird das Jahr nicht werden.
Aber die Zahlen der Monate Mai bis Juli müssen dazu die steile Wende bringen.
Möglich erscheint mir diese Wende (mit hohem Sinusberg im zweiten Halbjahr), da die Lager aller Hersteller mit vielen halbfertigen Kameras angefüllt sind, für die man nur noch wenige Einzelteile zur Vollendung benötigt.
Aber vielleicht ist das alles auch ganz unwichtig. Denn am 27. Mai 2022 schockierte Terushi Shimizu, President and CEO of Sony Semiconductor Solutions, laut der Finanzzeitschrift Nikkei die klassischen Fotografen mit dedizierten Kameras mit der Aussage (japanisches Original Nikkei automatisch übersetzt), dass spätestens im Jahr 2024 Smartphones in allen Bereichen eine höhere Bildqualität bei Fotos erzielen werden. (Hier eine englische Sekundärquelle.) Da dieser CEO die eigene Sensorentwicklung kontrolliert, wird er wissen, was er da sagt. Denn gemäß der üblichen Vorlaufzeiten werden diese Dinge jetzt bereits entwickelt. Er bestätigte damit alle meine Annahmen und Vermutungen sowie Prognosen, welche ich seit Jahren publizierte. Und 2025 will man auch im Bereich Video die dafür dedizierten klassischen Kameras übertrumpfen. Meine leise Hoffnung, dass die Smartphone-Hersteller eventuell kein Interesse daran haben, dedizierte Kameras bis 2030 völlig zu verdrängen, könnte zu optimistisch gewesen sein.
Wolken bei Sonnenaufgang. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
64.) Roboter-Kameras
Seit Jahren schreibe ich über die Automatisierung und Robotisierung im Bereich Foto und Video, wofür ich von fast allen Lesern und vor allem den Fotoforen-Schreiberlingen im verschlafenen Kontinentaleuropa belächelt werde.
Aber die Welt setzt sie überall ein. Hier einige Fotos vom UN-Sicherheitsrat, der keine Menschen als Sicherheitsrisiko mehr im Innern bei den Sitzungen erlaubt, sondern dafür eine Roboter-Kamera verwendet. Fakten.
Das ökonomische Ende eines Großteiles der Berufs-Fotografen und Berufs-Videografen kommt schneller als die meisten Beobachter (vor allem in Europa) es wahrhaben wollen.
Das hat allerdings auch Auswirkungen auf deren Neukäufe in Zukunft, die von allen Kameraherstellern meines Erachtens zu optimistisch eingeschätzt werden. Siehe hierzu die neue extrem optimistische Markteinschätzung bis 2024 von Nikon.
63.) Software-Frust
Aus langer Weile aufgrund unerträglicher Luftfeuchtigkeit vor heftigen Gewittern wollte ich ein Originalfoto optimieren respektive konzeptionell ein anderes, optimiertes Fotos erstellen:
In unserer Stadt steht ein extremes Fernmelde-Hochhaus, das als Bausünde des Jahres 1971 von der damaligen Post errichtet wurde und als zweitgrößtes Hochhaus überhaupt praktisch die gesamte übrige Bausubstanz überragt, die überwiegend aus 3- bis 6-stöckigen Häusern sowie den Villen der Reichen besteht. Da die Telekom das für ihre Zwecke zu große Gebäude schon lange nicht mehr benötigte und sich wie fast alle Behörden und Institutionen sowie produzierenden Firmen aus unserer Stadt zurückgezogen hat, wurde es einer Immobiliengesellschaft verkauft. Nun sollen daraus Luxus-Eigentumswohnungen mit unverbaubarer Aussicht auf den Bodensee für die Reichen entstehen. Diese Firma entkernt das Gebäude derzeit komplett, sodass es als Skelett dasteht, durch welches das Licht je nach Sonnenstand beeindruckend fällt.
Mein Konzept war: eine Sonnenkugel exakt in der Mitte des Gebäudeskelettes. Das ist jedoch extrem schwierig, da dies bereits rein astronomisch und physikalisch aufgrund der Position des Gebäudes seiner Ausrichtung und den wenigen halbwegs brauchbaren Aufnahmepositionen nur an ganz wenigen Tagen des Jahres überhaupt durch den Sonnenstand möglich ist. Ferner war bisher dann immer das Wetter miserabel (bewölkt, regnerisch, neblig - Sie benennen es, der Bodensee bietet es). Respektive es gab bei relativ schönem Wetter bisher keinen fotogenen Sonnenaufgang. Und so langsam lief mir die Zeit davon, weil das Haus mit riesigen lichtdichten Fenstern bald fertiggestellt sein wird.
Also dachte ich mir, dass man dies doch auch mit der KI der neuen Software machen können müsste: Fast jedes bessere Werkzeug bietet inzwischen die Funktion Himmel austauschen an. - Ja, aber...
Ohne gleich wieder die Marktführer Adobe und Skylum zu erwähnen (nun gut, jetzt habe ich sie doch erwähnt) und dann auch noch beide zu kritisieren (was ich natürlich niemals wagen würde), will ich einmal pauschal über die Probleme berichten, die vermutlich auf fast alle derartige Software zutrifft.
Im Prinzip war mein Anliegen, einen perfekten Sonnenaufgang in warmen Farben mit exakt derselben Kamera mit exakt demselben Objektiv und exakt denselben Einstellungen auf dem Stativ (also fotografisch perfekt) als Hintergrund aufzunehmen und dann das skelettartige Hochhaus zur selben Tageszeit mit identischen Kameradaten. Die KI-Software sollte mir dann den Himmel hinter das Hochhaus setzen. - Also nochmals zum langsamen Mitdenken: Es gab zwei identische Fotos, gleiche Größe, gleiche Qualität und auch sonst weitgehend zueinander passend. Bereits diese Einzelaufnahmen haben mich viel Zeit und Nerven gekostet.
In jeder besseren KI-Foto-Software kann man auch eigene Fotos als Hintergründe / neue Himmel einladen. Das klingt einfach und ist es auch mehr oder weniger (nach einem Nachlesen im entsprechenden Handbuch).
Wer jetzt jedoch denkt, dass es das war, der irrt sich. Da passt plötzlich nichts mehr zusammen und die Qualität des Hintergrundes ist sichtbar geringer. Das Problem liegt an mehreren Details:
Die Dateien für den Hintergrund werden nicht in der ursprünglichen Qualität eingeladen: Weder verwendet Adobe PSD in Photoshop noch das systemübergreifend verwendete DNG noch JPEGs in bester Qualität. Auch Luminar Neo verwendet weder diese Dateiformate noch TIF. Bei Photoshop konnte ich mit viel Recherche im verwendeten PC herausfinden, dass die Originalfotos in PNGs umgewandelt werden. PNG ist zwar in jeder Qualitätsstufe ausgestaltbar jedoch faktisch kein Bildformat für Fotos und schon gar nicht in höchster Bildqualität.
Die sichtbar miserable Bildqualität kommt jedoch ferner daher, dass diese Hintergrund-Bilddatei gedehnt wird. - Korrekt gelesen. Die Programmierlogik scheint folgende zu sein: Der Hersteller / die schlauen Programmierer wollen, dass man den Hintergrund / Himmel passend zum Vordergrund verschieben kann. Dazu muss er jedoch größer sein. Wer nun bereits eine hochauflösende Top-Kamera für den Vordergrund verwendet hat, kann den Hintergrund logischer Weise nicht noch größer liefern. Folglich wird der Hintergrund / Himmel immer gestreckt.
Wo ist das Problem? Dann skaliert man den immer nur gestreckt angeboten Himmel eben wieder auf 100% herunter / zurück. Allerdings geht das nicht, da keine 100% Neutralmarke mehr existiert und die Rastermöglichkeiten vom Benutzer nicht völlig frei wählbar sind. - Gut, dann passe ich das Hintergrundbild eben solange ein, bis es Bildschirmfüllend ist. Aber auch das geht nicht. Kein Scherz.
Hinzu kommt nämlich die Pseudo-Intelligenz der Software respektive der Programmierer, welche alle Anwender für Idioten hält. Um dem dümmsten anzunehmenden Anwender (DAU - U für User) zu helfen, wird jedes eingeladene Hintergrundbild automatisch und immer so beschnitten, dass nur der Himmel übrig bleibt. Damit kann man auch Landschaftsfotos als Hintergrund einladen, die nur im oberen Teil Himmel, Wolken, Sonnenuntergänge etc. zeigen. Strunz-dumm geht die Software jedoch dabei vor, weil sie jede dunkle Stelle - und sei es auch nur einen etwas dunkleren Wolkenstreifen - als Erde ansieht und gnadenlos dort abschneidet, sodass nur noch die helleren Bildteile als angeblicher Himmel übrig bleiben. Das ist reale KI in Kombination mit Software-Programmierern.
Gleichgültig, welches Foto ich als Himmel / Hintergrund einlud, irgendwo wurde beschnitten. - Mir gelang es nur bei einem einfarbigen weißen oder hellgelben Hintergrund, eine Beschneidung zu vermeiden. Aber wer will solche Hintergründe.
In zahlreichen Fällen scheint eine weitere Pseudologik zu greifen, bei der schlichtweg immer 1/4 bis ca. 1/3 der unteren Bildanteile als Gefahr gesehen und somit weggeschnitten werden, sofern da auch nur etwas Dunkleres vorhanden ist.
Im Ergebnis war mein eingeladener Hintergrund / Himmel nicht mehr Bildschirmfüllen. Da er jedoch nicht im Foto-Verhältnis (hier 3:2) symmetrisch beschnitten wurde, wurde er auch nicht symmetrisch gedehnt.
Die Kombination von bereits schlechterer eingeladener Bildqualität in Zusammenhang mit einer nicht näher definierten aber faktisch unbrauchbaren Bildvergrößerung führt zu einer pixeligen, matschigen Hintergrundunschärfe. Das mag den Programmierern sogar als vorteilhaft erscheinen, da der Hintergrund ja angeblich immer in Unschärfe versumpfen soll. Aber in meinem Fall gilt dies nicht: Wer mit einem Teleobjektiv aufnimmt, der erhält nun einmal bei einem derartigen großen Abstand (Stichwort: Hyperfokale Distanz) das Motiv und den Sonnenaufgang scharf. Punkt. Das ist Optik für Anfänger.
Hinzu kommt eine weitere Schwierigkeit: Die Programmierer und die KI sind der Meinung, dass der Himmel nur oben sein kann. Maximal darf er gemäß meinen Tests 3/4 des Fotos einnehmen. Bei mancher Software auch nur 2/3 oder sogar nur die Hälfte.
Allerdings habe ich mir für diese Aufnahme einen relativ tiefen Standort zur Aufnahme ausgesucht, und das Motiv ist ein Hochhaus respektive die sich ebenfalls oben befindliche Sonne. Den Teil des Hochhauses am Boden unten habe ich deshalb nicht aufgenommen. Also mache ich genau genommen eine Aufnahme nach schräg oben in den Himmel. Faktisch ist mein Hochhaus aus dieser Position komplett vom Himmel umgeben (von oben bis unten). Aber solche Aufnahmen sind weder von den Programmierern noch der KI-Software vorgesehen.
Macht man nun eine Queraufnahme (landscape), bei welcher das Hochhaus frei steht und links, rechts und oben vom Himmel umgeben ist, kann man keinen passenden neuen Himmel einfügen. Die Software verbietet es einem und lässt das untere Drittel oder auch mehr mit dem alten Himmel / Hintergrund stehen. Manche Software machte das sogar mit dem skelettierten Hochhaus im Innern. D.h. dort wird der tatsächliche Himmel nicht erkannt und folglich auch nicht ersetzt. Maximal wird durch einen schmutzig-grauen Übergang der alte Himmel mit dem neuen verbunden. Das sieht potthässlich aus.
Kann man das Problem der zwei Fotos mit zwei Ebenen nicht auch manuell lösen? Im Prinzip ja. - Aber faktisch ist dies extrem schwer. Versuchen Sie es einfach einmal. Spätestens an den filigranen Antennenübergängen oben verzweifelt man. Letztendlich werden die Übergänge unschön und immer als zu helle Ränder störend sichtbar bleiben. Zumindest ist der Aufwand für ein gutes Ergebnis derart hoch, dass ich - trotz Geduld - abbrach. - Nachtrag: Nach einem guten Mittagessen kam mir bei Händels Feuerwerksmusik ein neuer Lösungsansatz, den ich derzeit weiterverfolge. Aber er ändert nur wenig an der (für viele Anwender zu hohen) Komplexität sowie dem Zeitaufwand - und vor allem ändert er nichts an der unten verfassten Analyse.
Das alles hat mich rund einen ganzen Tag gekostet. - Verschwendete Zeit? Nicht ganz. Offensichtlich begebe ich mich immer in Grenzbereiche, welche die Software-Entwickler nicht vorsahen oder bewusst nicht wollen. Aber das sind meines Erachtens exakt die interessanten Bereiche der Fotografie. Sie dürfen diese Krankheit gerne auch Kreativität nennen.
Fazit: Man muss derzeit in interessanten Grenzbereichen noch immer die echte Aufnahme selbst machen. So intelligent ist künstliche Intelligenz in Foto-Software noch nicht.
Was mich aber aufregt, ist die Unfähigkeit der Programmierer von angeblicher Foto-Software, sich in die Fotografie einzudenken. Man hat auch nach Jahrzehnten der digitalen Fotografie noch immer den Eindruck, dass dort überwiegend Leute sitzen, die noch nie selbst fotografiert haben.
Sofern jedoch KI nur für die rund 90% der Fotos brauchbar ist, die man als Standardfälle mit jedem Smartphone aufnehmen kann, dann hat der Restbereich der klassischen Fotografie mit dedizierten Fotokameras keine Chance zu überleben.
Weiterhin viel Freude beim Fotografieren und Filmen - sowie möglichst wenig Frust mit der Software zum Nachbearbeiten.
62.) Alles falsch gemacht
Bei folgendem Foto habe ich heute Morgen kamera-technisch alles falsch gemacht:
Fischerboot bei Sonnenaufgang. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
Da wäre zuerst einmal die Verwendung einer 11 Jahre alten, sichtbar abgenutzten Kamera (mit 6-stelliger Auslöserzahl) - und dann auch noch einer DSLR, statt einer neuen spiegellosen Kamera. Da arbeiten die meisten Fotografen mit viel neuerer Hardware. So ein historisches Museumsstück wird meist nur noch naserümpfend und kopfschüttelnd belächelt.
Dann bietet sie auch nur etwas über 20 Mega-Pixel und ist zudem von einem Hersteller, der (laut Foren-Fachwissen) sowieso nur schrottige Sensoren verwendet, die rauschen, keinen Dynamikumfang bieten und - selbst bei Nebel - die Lichter völlig unansehnlich ausfressen lassen, was jeder Betrachter auf jeden Foto auf den ersten Blick erkennen könne.
Zudem war daran ein Zoom-Objektiv angeschraubt (keine hochwertige Festbrennweite). Ferner handelte es sich um einen Zoom, der in allen Foren und Testberichten verrissen und vor allem von Influencern gnadenlos heruntergemacht wird, weil er bei Gegenlicht (wie in dieser Aufnahme) immer unübersehbare, hässlich störende Lense-Flares / (Gegen-) Lichtstreuungen verursacht und zudem den Kontrast reduziert. Da kann nur eine miese Bildqualität herauskommen. Zudem hatte ich auch noch einen 2-fach-Telekonverter daran geschraubt, wodurch die geringe Bildqualität nochmals drastisch verschlechtert wurde. Aber das Schlimmste war, dass ich auch noch die voreingestellte Blende 11 verwendete, weil ich sowieso etwas anderes aufnehmen wollte. Also lag ich bereits in der Todeszone der gefürchteten Beugung. Da muss selbstredend jedes Bild total matschig werden. Dazu kann man mit Blende 11 aufgrund der fehlenden Separierung des Motives vom per Definition immer störenden Hintergrund fotografisch sowieso nichts anfangen.
Schließlich habe ich die schwere Gesamtausrüstung handgehalten - also ohne Stativ und ohne Spiegelvorauslöser sowie ohne Fernbedienung. Deshalb handelt es sich auch nicht um ernstzunehmende Fotografie, sondern nur um amateurhaftes Knipsen.
Überdies habe ich die gesamte Ausrüstung auch noch weit außerhalb der zulässigen und vom Kamerahersteller erlaubten Einsatzgrenzen bei über 90% Luftfeuchtigkeit (typischer Frühsommer-Morgen am Bodensee) verwendet. Mir lief die Brühe auch entsprechend am Körper herunter.
Also ein klarer Fall für die Tonne. Die meisten Foren-Fach-Analytiker hätten sich überhaupt nicht die Mühe gemacht, mit so einer unbrauchbaren Ausrüstung und bei so einer falschen (Kamera-)Einstellung ein Foto aufzunehmen. - Lohnt nicht.
Und weil das Foto so schlecht ist, habe ich es auch nicht nachbearbeitet, weder beschnitten, noch in Lightroom oder Photoshop aufwendig korrigiert. Lohnt ja nicht.
Wie konnte mir das nur passieren?
Tja, so ist dies nun einmal, wenn man wie ich mit zwei Ausrüstungen - einer DSLR und einer Spiegellosen - regelmäßig zum (Vergleichs-)Test auszieht.
Die beneidenswerte High-Tech-Spiegellose mit dem 800 mm-Tele steckte in meiner Katjuscha, während ich mit der uralten DSLR Vergleichsfotos von einem ganz anderen Motiv aufnahm, als ich plötzlich den Fischer auf den Sonnenstrahl im Wasser schnell zufahren sah.
Da das Fischerboot bereits kurz vor dem Lichtstrahl / der Spiegelung auf dem Wasser angekommen war, muss man sich schnell entscheiden. Ein Griff in die Tasche hätte zu lange gedauert. Ferner wären 800 mm eine für das Motiv kaum geeignete Brennweite gewesen. Man hätte also das Festbrennweitenobjektiv wechseln müssen. Das geht weder an der Canon R5, noch an der Sony A1, noch der Canon R3, noch an der Nikon Z9 schnell.
Es blieb mir gerade noch Zeit, meine alte, unbrauchbare (aber dafür schwere) Ausrüstung an das Auge hochzuheben, den Horizont nach Gefühl auszurichten, mit dem Back-Button-Focus zu zielen und im Dauerfeuer draufzuhalten. Nach einem schnellen Burst von insgesamt 9 Bildern brach ich ab, weil das Fischerbot bereits den Lichtstrahl / die Sonnenreflexion auf dem Wasser komplett verlassen hatte.
Das Lesen des Satzes dauert länger, als ich für alles Zeit hatte: Vom Erkennen des Motives bis zur letzten Aufnahme waren es kaum 6 Sekunden. Die Serienfotos wurden laut EXIF-Daten innerhalb von 3 Sekunden aufgenommen. Dann war alles vorbei.
Manchmal ist eben nicht diejenige Kamera die beste, welche man dabei hat, sondern diejenige, welche man in der Hand hat.
Also keine Ausrede: Mit Ihrer Fotoausrüstung können Sie definitiv bessere Fotos machen, als ich. Sie müssen nur aufstehen und rausgehen. Motive finden sich überall. - Oft sogar ganz per Zufall.
P.S.: Wenn nicht nur die (ganz) wenigen Menschen Sie merkwürdig ansehen, sondern sogar die noch müden Vögel Sie gähnend anschauen, dann sind Sie rechtzeitig am Ort - oder neudeutsch der Foto-Location - angekommen. Danach muss man nur noch mit offenen Augen geduldig warten. Es passiert immer etwas, das ein Foto wert ist.
Hören Sie also auf zu jammern. Dazu werden Sie im kommenden Jahr 2023 noch genug Zeit haben, wenn die Wirtschaft (vor allem in Europa) erst richtig abstürzt.
61.) Langfristig sinnvolle und weniger sinnvolle Künstliche Intelligenz
An zwei aktuellen Beispielen will ich einmal kurz die Unterschiede der KI (AI, Artificial Intelligence, Künstliche Intelligenz) in zwei der Fotografie / Videografie liegenden Feldern aufzeigen.
Da hätten wir einmal The Matterport Axis. Dabei handelt es sich um eine App, die mit einem Smartphone 360-Grad-Aufnahmen vor allem von Innenräumen für Immobilienhändler und Verkäufer oder Vermieter von Wohnungen steuert: Einfach, preiswert, schnell, vollautomatisch, im identischen Stil.
Die zweite KI-Software FilterPixel ist eine PC-Software, die dem klassischen Fotografen helfen soll, die besten Fotos schnell auszuwählen. Zitat: Photo Culling AI Software Increases Workflow Productivity by 75% - Die Foto-Auswahl-KI-Software erhöht die Arbeits-Produktivität um 75%.
Das klingt phänomenal: 75% Arbeitsersparnis bei der Fotografie. Daraus sollte folgern, dass ein Fotograf nun viermal so viel Aufträge annehmen kann und somit letztendlich auch viermal so viel Geld verdient. Wirklich?
Leider bezieht sich diese Aussage der vermeintlichen Arbeitsersparnis nur auf einen winzigen Teil der Fotografe - nämlich die reine Fotoauswahl am PC. Gemeint ist hierbei unter vielen Fotos die paar perfekten herauszusuchen, welche man dem Kunden verkauft oder als Amateur behält respektive im Internet publiziert. Man denke hierbei nur an die Hochzeitsfotografie, die heute mit Leichtigkeit mehrere tausend Fotos liefert, von denen man jedoch maximal wenige hundert an die Kunden liefert, wenn überhaupt.
Zugegeben: Aus mehreren tausend Fotos bei heutigen Profikameras mit 20-30 Bildern in der Sekunde geschossen, das perfekte zu finden, ist mühsame oft stundenlange Arbeit, die man sich gerne abkürzt. Aber das geht nicht so einfach. Auch so mancher Sommerurlaub liefert für den Amateur schnell tausende Fotos, deren Bearbeitung manche Fotografen den ganzen Herbst beschäftigt halten.
Die KI- Software sortiert angeblich unbrauchbare Fotos aus. Das meint jedoch vor allem: verwackelte, unscharf fokussierte etc. Das ist allerdings problematisch.
Beginnen wir mit sogenannten verwackelten Bildern. Bereits eine Unterscheidung zwischen Kameraverwacklung und Motivverwacklung durch dessen Eigengeschwindigkeit zu treffen, ist keine Trivialität. Versuchen Sie doch einmal, bei einem vorbeifahrenden Pkw die (Alu-)Felgen scharf zu bekommen. Selbst mit Mitziehen / Panning der eigenen Kamera wird nicht einmal das ganze Auto scharf: Der Vorderteil und der Hinterteil des Fahrzeuges werden immer unschärfer. Noch schwieriger wird die Unterscheidung bei künstlerischen Fotos, bei denen der Fotograf die Geschwindigkeit bewusst durch Verwischung der anderen / vieler / mancher Elemente im Foto darstellen will.
Der zweite Fall betrifft letztendlich die Schärfentiefe / Tiefenschärfe oder Fokusebene. Aber da sollten doch alle Fotografen einig sein. - Vermutlich nicht. Stellen Sie sich Bokeh-Aufnahmen vor. Mit den modernen 80/85 mm Porträt-Objektiven bei f1,2 wird maximal noch der Augenbereich wirklich scharf. Der Rest versumpft gewollt davor und vor allem dahinter in gewünschte Unschärfe.
Das (KI-) Problem wird sogar noch größer, da bereits die korrekte Motiverkennung nicht so trivial ist. Da irren sich selbst ausgereifte Programmpakete immer wieder. Wo setzt die KI-Software dann welche Grenze der Schärfe und der Prozentanzahl des unscharfen Bildes? Angenommen ich positioniere drei Motive in der Tiefe (seien es drei Personen, Tiere, Fahrzeuge, Häuser etc.) und fokussiere nur auf das mittlere, dann wären per Definition mindestens 2/3 des Bildes falsch fokussiert. Aber das ist oft bezweckt. Oder denken Sie an Landschafts- oder Makro-Aufnahmen in der Natur, bei denen niemals alles scharf sein kann.
Jedoch findet sich für beide Klassen an unscharfen / verwackelten sowie tatsächlich falsch fokussierten Fotos schon lange andere Software mit der man jene tatsächlich fehlerhaften Fotos noch sehr gut retten kann. Für Fotografen, die nur 1-2 Fotos von dem Motiv machten oder machen konnten, oder erhalten haben, entscheidet dann die KI-Software evtl. blind, diese Fotos als Ausschuss zu deklarieren. Dann fehlt jedoch evtl. das wichtige Motiv und somit auch der erlebte Moment komplett.
Andere Aussortier-Kriterien wie schlechte Beleuchtung / Lichtführung (poor lighting), unpassende (Gesichts-)Ausdrücke (unsightly expressions), Motive mit geschlossenen Augen (subjects with closed eyes) klingen ebenfalls beeindruckend, erscheinen aber bei genauer Betrachtung schwierig. Bei geschlossenen Augen werden Fotos aussortiert, bei denen nicht beide Augen sichtbar sind: Aufnahmen von Personen von hinten, oder von der Seite oder von Toten im Sarg oder einem weinenden Kind etc. Unpassende Belichtung light exposure würde vermutlich viele Nachtaufnahmen zu Unrecht aussortieren, weil zu viel dunkle Fläche darin ist (z.B. Sternen- oder Mondaufnahme).
Wie definiert man respektive die KI-Software überhaupt gute Fotos und wie schlechte? Was sind die Unterschiede? Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten, da exakt diese Frage seit fast 200 Jahren in der Fotografie immer wieder aufs Neue diskutiert wird und zu immer neuen Stilrichtungen / Kunstrichtungen geführt hat.
Der Hauptgrund, warum die letztere Software noch viele Jahre zur Ausentwicklung respektive Reifung benötigen wird, bis sie gut funktioniert, liegt in der Tatsache, dass hier subjektive und künstlerische Elemente in die Bewertung miteinfließen. Aber korrekt gelesen: Ich behaupte nicht, dass dies eine KI-Software in absehbarer Zukunft mit einer hohen Trefferrate nicht doch bewältigen kann. Das gilt vor allem dann, wenn man selbst das lernende System durch eigene Kriterien und Auswahlen beeinflussen kann. Jedoch sind wir hiervon noch weit entfernt, denn die PCs zuhause sind noch lange nicht so leistungsfähig, dass darauf derartige Trainingssysteme für KI-Software in Echtzeit laufen. Bisher kann man nur trainierte (End-)Ergebnisse auf PC-Basis ablaufen lassen. D.h. antrainierte Muster werden mehr oder weniger zutreffend erkannt.
Solange die Trefferrate jedoch bei signifikant unter 100% liegt, wird der Workflow dadurch sogar verlängert und die Arbeit erschwert, weil man dann doch nochmals alle Fotos manuell nachkontrollieren muss, damit nicht eventuell wichtige fehlen, weil die KI-Software sie als schlecht aussortiert hat.
Dabei habe ich noch nicht einmal erwähnt, dass die Software derzeit keineswegs alle RAW-Formate unterstützt / lesen kann und dann auch korrekt mit den eigenen (RAW-)Profilen und Presets des Fotografen auswertet / am Monitor darstellt.
Leser mit Fachwissen aus der Wirtschaft wissen und die Leser meiner eigenen Wirtschaftsartikel zur Fotografie ahnen vermutlich bereits, worauf ich hinaus will.
Diese erstgenannte sinnvolle KI auf dem Smartphone wird viele Berufsfotografen / Videografen und Software-Spezialisten arbeitslos machen. So etwas nennt man eine disruptive Erfindung / Technologie etc. Sie vernichtet alte Strukturen und ersetzt sie durch neue. Meist werden hierbei ganze Prozesse in der historisch gewachsenen Wertschöpfungskette ersatzlos gestrichen: wie in unserem Fall der Immobilien-Fotograf / -Videograf sowie seine mühsame, zeitaufwändige und künstlerisch uneinheitliche Gestaltung der Ergebnisse etc., die er ggf. sogar mithilfe weiterer Software-Spezialisten produziert, welche dann daraus die Virtual Reality der Wohnungsbegehung erstellten.
Die zweitgenannte KI wird bestenfalls in ein paar Jahren den mühsamen alten Workflow - also den gesamten sowieso unbeliebten manuellen Arbeitsablauf - etwas beschleunigen. Derartige KI verfestigt somit alte Strukturen.
Die zweite KI-Software-Klasse ist bestenfalls Optimierung am Detail. - Aber, wer will heute noch Postkutschen oder Dampflokomotiven optimieren?
Leider darf man bei der letzten Frage nicht die Fotografen und Videografen der dedizierten Kameras befragen. Denn wie soll bereits Henry Ford, der mit der Fließbandproduktion die Auto-Mobilität beflügelte, zur Zielgruppe im 19. Jahrhundert einmal ketzerisch gesagt haben: If I had asked people what they wanted, they would have said faster horses. - Wenn ich im [19. Jahrhundert] Leute nach ihren Wünschen befragt hätte, hätten sie 'schnellere Pferde' geantwortet. - Wie immer bei treffenden Anekdoten könnte der ketzerische Henry Ford das gesagt haben, hat es aber wohl nicht (wörtlich) und - zumindest nicht im heute oft zitierten Umfeld.
Wahre Revolutionen finden fast immer außerhalb der jeweiligen sich und ihre eigenen Vorteile nur schützenden Zielgruppe statt.
Weiterhin viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
60.) Mein Verwacklungsschutz in der Kamera (IBIS) funktioniert nicht
Seit es den Verwacklungsschutz in der Kamera gibt, erhalte ich immer wieder Anfragen mit mehr oder weniger obigem Inhalt.
Um alle vorab zu beruhigen: Meist funktioniert der IBIS, aber eben nicht so, wie viele Fotografen und Videografen dies evtl. erwarten. Deshalb will ich ein paar Kern-Fakten aus dem Artikel Verwackelte Bilder in Bezug auf IBIS nochmals kurz an Beispielen darlegen, damit ich dies in E-Mail-Antworten mir ersparen kann, indem ich auf dieses kurze Kapitel verweise.
Oft tritt diese Frage im Zusammenhang mit dem Aufstieg von 24 zu 40+ Mega-Pixeln auf. Dabei wird leider von vielen Fotografen (und auch Videografen beim Aufstieg von 4K zu 8K) unterschätzt, dass eine ca. Verdopplung der Auflösung des Sensors (bei sonst identischen Rahmenbedingungen wie gleichbleibender Sensorgröße etc.) selbstredend die Verwacklungsgefahr erhöht. Korrekt gelesen. Die größere Anzahl an Pixel sind nun kleiner. Laienhaft dargestellt - rutscht nun ein Lichtstrahl beim Zittern leichter mit seinem Lichtkegel auch auf das Nachbarpixel. Bei geringer Auflösung wäre er bei gleicher Kamerabewegung noch innerhalb des flächenmäßig größeren Pixels geblieben. Man hätte keine Verwacklungsspuren erkannt, obwohl der Halter gleich gewackelt hätte.
Der Abstand des Objektives (Frontlinse) und der Kamera (Bildebene) zum Motiv spielt eine Rolle. Alle Tests sowohl der Kamerahersteller als auch der Fachmagazine werden meines Wissens auf sehr große Entfernung durchgeführt. Dort mögen 5-9 Blenden Verwacklungsschutz in Testreihen erzielbar sein. Im Makrobereich, sagen wir bei einem Abstand von 25-50 Zentimeter können Sie getrost alle diese Angaben vergessen. Ein meist so ca. um die 100 mm Brennweite betragendes Makro-Objektiv wird im Nahbereich niemals aus der Hand gehalten jene Werte für z.B. ein Blumenfoto erzielen. - Die gemäß der klassischen Umkehrregel erforderliche Belichtungszeit = 1 dividiert durch Brennweite wäre im Normalfall 1/100 Sekunde. Aber bereits dies trifft auch bei unkorrigierten Objektiven (ohne VR/IS oder IBIS) im Nahbereich nicht zu. Bei 5 Blenden Verwacklungsschutz bedeutete dies: 1/3 Sekunde Belichtungszeit sollte handgehalten möglich sein. Versuchen Sie es. Das wird kaum gelingen. Und die bis zu 9 Blenden in den Werbe-Prospekten können Sie in diesem Fall auch vergessen.
Bei modernen Makro-Objektiven kommt hinzu, dass der Abstand zum Motiv geringer sein kann und auch muss, um den identischen Abbildungsmaßstab (wie bei DSLRs) zu erhalten, da die neuen spiegellosen Systemkameras alle ca. 2 cm weniger Flange-Distance besitzen / Auflagemaß / Abstand zum Sensor besitzen. Dadurch wird jede minimale Verwacklung der Kamera noch sichtbarer.
Im Übrigen handelt es sich um lange Testreihen mit der statistischen Gauß'schen Verteilung der Glockenkurve. Einzelaufnahmen unterliegen der statistischen Schwankung. D.h. evtl. wird an einem Tag frühmorgens, wenn Sie noch frisch, konzentriert und ruhig sind, die Einzelaufnahme scharf. Am folgenden Tag bei Unterzuckerung nach einer erschöpfenden 8-Stunden Wanderung aber nicht. Deshalb verwende ich nur den Dauerfeuer-Modus / die Serienbildaufnahme - in der berechtigten Hoffnung, dass auch an einem schlechten Tag eines von 5-10 Fotos scharf sein wird. - So machen es auch die Hersteller in Ihren Testreihen: Es werden viele Aufnahmen gemacht und dann ein Mittelwert genommen.
Ferner kommt es je nach Hersteller zu diversen Unterschieden, wie man diesen kamerainternen IBIS-Verwacklungsschutz aktiviert und deaktiviert. Bei manchen kann man es im Menü, bei anderen am Objektiv und bei manchen Modellen sowohl als auch. D.h. jedem - auch mir - ist es schon passiert, dass man für Stativaufnahmen das IBIS deaktiviert hat (weil es in diesem Spezial-Fall schärfere Fotos ermöglicht) und nachher vergaß, das IBIS wieder zu re-aktivieren. DG - dumm gelaufen. Das gehört meines Erachtens zum Bereich Ergonomie, den ich im vorherigen (unten stehenden) Kapitel besprach. Mehr Funktionen an der Kamera führen eben auch zu einer vergrößerten Fehlermöglichkeit (durch den Anwender).
Ganz zum Schluss kommt es in wenigen Fällen auch vor, dass das IBIS wirklich defekt sein kann. Dann ist das in den ersten 2 Jahren ein Gewährleistungsfall respektive je nach ggf. längerer Garantiezeit ein Garantiefall.
Hinzu kommt der Umstand, dass die neuen Kameras leichter sind, aber damit auch weniger Trägheit besitzen, wodurch sich die Verwacklungsgefahr erhöht
Überdies sind die meisten spiegellosen Kameras kleiner und somit schlechter - vor allem ruhig - zu halten. Auch dies erhöht die Verwacklungsgefahr.
Ganz nebenbei erwähnt gilt dies sowieso nicht für den mechanischen Verschluss. Denn dieser ist inzwischen bei fast allen spiegellosen Kameras der wahre Hammer, welcher gnadenlos entweder an Ende (elektronischer erster Vorhang / elec. first curtain) oder sogar doppelt am Anfang und am Ende jeder Aufnahme zuschlägt und jede Kamera erschüttert. Versuchen Sie es im Zweifel mit dem rein elektronischen Verschluss. Da sind durchaus 2-4 Blenden Verwacklungsschutz mehr drin. Aber fast alle spiegellosen Kameras reduzieren dabei leider den Dynamikumfang und dadurch die Bildqualität.
Bei vielen Fotografen kam in den letzten Jahren allerdings die Kombination von vielen Dingen zusammen: Neue, extrem hochauflösende spiegellose Kamera mit doppelt so viel Mega-Pixeln, halbem Gewicht, kleinerer Bauform, mäßiger Halteergonomie, starken Verschlusserschütterungen und dann auch noch Makro-Aufnahmen im Nahbereich.
Kurzum: Sie benötigen IBIS in der täglichen Fotopraxis bereits alleine schon, um alle jene Nachteile der neuen spiegellosen Kamera beim Verwacklungsschutz handgehalten auszugleichen. Erwarten Sie nicht mehr. Das wäre unrealistisch. Realistisch helfen nur Serienaufnahmen. Aber das war schon immer so.
Für Videografen gilt noch immer: Sie benötigen einen Gimbal beim Laufen / für Aufnahmen aus der Hand in Bewegung. Alles andere an Verwacklungsschutz in der Kamera oder nachträglich am PC mittels Verwacklungs-Reduktions-Software erkennen selbst Laien oft sofort im Bildergebnis.
Weiterhin viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
59.) Auf keinen Fall nah rangehen - und definitiv nicht auf den Boden
Ihre Frontlinse könnte verschmutzen. Oder - noch schlimmer - ein Insekt setzt sich darauf.
Also schonen Sie bitte Ihre Ausrüstung im Frühling - und lassen Sie andere fotografieren und filmen.
Löwenzahn im Mai. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
Welches Bild gefällt Ihnen besser: das linke mit dem Kranz und dem scharfen Blick tief in den Kern, oder das rechte mit der Betonung der äußeren Kugelform und ihrer filigranen Struktur rechts?
Gehen Sie fotografieren und Filmen. Überall finden sich Motive. - Keine Ausrede: Dafür sind der Wetterschutz Ihrer Kamera und das Coating Ihrer Frontlinse gemacht.
58.) Ergonomie bei Kameras mit und ohne Spiegel
Seit Jahren, aber besonders seit dem Umstieg der beiden großen Firmen Canon und Nikon zu spiegellosen Systemen, erhalte ich Anfragen per E-Mail mit Hilferufen nach Verbesserungstricks und Tipps oder schlichtweg Beschwerden zur Ergonomie der neuen Kameras.
Das Problem tritt vor allem beim Umstieg von DSLR-Kameras zu spiegellosen auf. Es ist so vielschichtig, dass ich es u.a. im Artikel Vergleich: Spiegellos - DSLR mit allen Vor- und Nachteilen beschrieben habe. Dieser ständig aktualisierte und erweiterte Artikel gilt noch heute.
Da ich seit Jahren parallel und damit meine ich wirklich fast gleichzeitig mit zwei Kameras - einer DSLR und einer spiegellosen - arbeite (beide befinden sich fast immer gleichzeitig in meinem Foto-Trolley), erlaube ich mir hierzu nochmals zusammenfassend etwas zu schreiben, welches über die vielen Einzelhinweise und Detailanmerkungen in zahlreichen Artikeln hinausgeht.
Wer von einer ausgewachsenen Vollformat-Kamera mit Spiegel auf viele der heute angebotenen Modelle ohne Spiegel umsteigt, wird u.a. bezüglich Gewicht, Größe, Schalter-Anordnung, Bedienung drastische Veränderungen feststellen. Manche Fotografen - vor allem die Firmen und deren bezahlte Fachmagazine sowie Influencer - betonen immer nur die (angeblichen) Vorteile. Aber da gibt es auch Nachteile - zumindest noch immer bei vielen Modellen.
Selbst, wenn ich zum heutigen Tag die Z9 für die momentan ausgereifteste spiegellose Kamera halte, so ist sie keineswegs perfekt und ergonomisch noch immer eine spürbare Umstellung von der D850 und der D5/D6.
Der Hauptgrund liegt bei allen spiegellosen Kameras im elektronischen Sucher und seiner Bedienung. Kein Hersteller hat da bisher die perfekte Lösung angeboten - schon gar nicht für viele Brillenträger. Aber ein weiteres Problem, das immer wieder aufkommt, ist die Bedienung des elektronischen Suchers, dessen Automatik-Funktion mit Augensensor wirklich nerven kann - sei es auch nur dadurch, dass man beim Bedienen des Touch-Screens mit dem Finger das rückwärtige Display ausschaltet / verdunkelt. Wenn Kamerahersteller Augen (die Iris) auf große Entfernung erkennen können und mit Autofokus treffsicher verfolgen, dann darf man auch erwarten, dass der Augensensor hinten den Unterschied zu einem Finger etc. erkennt.
Auch sonst bleibt es ein Rätsel, warum an den meisten spiegellosen Kameras weniger Schalter und Einstellräder vorhanden sind als an DSLRs, oder man hat sie aus Platzgründen derart verkleinert und mit billigen Plastikteilen schwammig gestaltet, dass deren Bedienung zum gefühlten Rückschritt, wenn nicht (vor allem bei für die Finger bei normaler Kamerahaltung schwer zu erreichender Platzierung) sogar zur Qual wird.
Wenn wir schon bei Einstelltasten und Rädern sind, so fällt mir auf, dass sie sich viel schneller verstellen, wenn ich eine spiegellose Kamera am Körper trage. Da waren DSLRs unempfindlicher. Auch deshalb muss ich die spiegellose Kamera beim Tragen am Körper fast immer ausschalten. Ansonsten kann nachher selbst tief in Menüs etwas verändert sein, von dem ich nichts weiß, es aber später an Bildern am PC sehe. Das kam erst wieder dieses Wochenende vor, als ich bei einem Objektivtest die Kamera quer über die Schulter an der Körper-Seite herumtrug. Es muss ja nicht jeder aus der Entfernung sofort erkennen, welch teure Ausrüstung etc. ich gerade herumtrage. Es war ergonomisch eine totale Katastrophe, weil sich ständig irgendetwas verstellte. Irgendwie wird beim Gehen an vielen modernen Kameras im eingeschalteten Modus laufend etwas verändert, weil ein oder mehrere Schalter ausgelöst werden.
Grundsätzlich stehen wir allerdings vor dem Problem, dass in den neuen (spiegellosen) Kameras inzwischen hunderte von Menüs mit über 1.000 Unterpunkten einstellbar sind. Dann kommt oft nochmals dieselbe Anzahl für das Video-Menü dazu. Ganz offen bewundere ich jeden, der derartige Menüs noch komplett auswendig beherrscht. Auch ich suche immer wieder manche Einstellungen.
Hinzu kommt, dass die Kamerahersteller ausgewiesene Hardware-Spezialisten sind. Auf dem Gebiet der Software mangelt es allen (noch) an Erfahrung sowie teilweise an Wissen. Von Software-Ergonomie kann man definitiv nicht sprechen. Fast alle hängen neue Funktionen einfach irgendwo an Menüreihen hinten oder unten an.
Zwar bieten fast alle Modelle dank Firmware-Updates heute irgendwelche frei zusammenstellbaren Bänke, individuell zusammenstellbare (Quick-) Konfigurationsseiten etc. Aber das ist dann oft wieder beschränkt, was man wohin und vor allem mit welchem Aufwand verschieben oder kopieren kann.
Ganz schlimm sieht es bei der freien Tastenbelegung aus. Das ist Software. Also keine Ausrede, liebe Hersteller. Sony ist zwar am weitesten vorangeschritten in der freien Tastenbelegung. Aber auch noch nicht perfekt. Warum unterscheidet sich bei jedem Kameramodell jedes Herstellers diese freie Umbelegung?
Jeder hat Sonderwünsche. Und bei einem hohen vierstelligen Kamerapreis hat ein Kunde auch ein Recht darauf. Es kann nicht sein, dass man in Menüs herumsuchen muss, um irgendein für sich wichtiges Detail umstellen zu können. Gleichgültig, was dies auch immer sei. Und es ist nicht das Recht der Hersteller, selbstherrlich besserwisserisch festzulegen, was ich als Kunde an der Kamera ständig verändern darf.
Allerdings muss ich zur Ehrenrettung der Hersteller auch einräumen, dass jedes neue Produkt vom Anwender eine ausreichende Einarbeitung in das neue Gerät erfordert. Das geht nun als Vorwurf an die Fotografen und Videografen. Das ist eben nicht das neue Auto, bei dem genormt Gaspedal, Bremse, Blinker etc. definitiv an derselben Stelle sind. Der Umstieg vom DSLR-Kameras zu spiegellosen ist eher mit dem Umstieg vom Pkw auf das Motorrad zu vergleichen. Da muss man sich in der Regel in rund 1.000 Seiten Handbuch einarbeiten. Allerdings hier auch gleich wieder die Retourkutsche an die Hersteller. Solange derartige Handbücher mit hunderten von Fehlern übersät sind, welche das Verständnis nicht nur erschweren, sondern (wie ich an einem
Beispiel nachgewiesen habe) sogar verunmöglichen, dann ist das eine weitere ergonomische Katastrophe.
Man wird leider den Eindruck nicht los, dass die vielen Sparaktionen der Hersteller in ihrem Überlebenskampf dazu geführt haben, dass beim wichtigsten Faktor Ergonomie zu sehr gespart wurde.
Im Gegensatz zu den Kameraherstellern, welche als Hauptunterschied zu Smartphones immer wieder die Bildqualität ihrer Systemkameras hervorheben, halte ich dies faktisch bereits heute in vielen Fällen für nachweislich falsch. Hingegen zeig(t)en hochwertige Kameras deutliche Vorteile bei der Ergonomie gegenüber den nicht selten rutschigen Schokoladentafeln der Konkurrenz. Wenn die Kamerahersteller weiterhin bei der Ergonomie jedoch derart schlampen, dann werden die Smartphones auch aus ergonomischen Gründen überlegen. Denn jene Hersteller sind Software-Spezialisten und optimieren laufend.
Deshalb halte ich abschließend fest, was ich allen Anfragenden bei Kaufberatungen immer schrieb und auch heute noch schreibe: Vergessen Sie die heutzutage minimalen technischen Unterschiede der Hersteller und jedem deren Kameramodelle bei irgendwelchen Details, sondern gehen Sie in ein Fachgeschäft und nehmen Sie diese gewünschte respektive die mehreren in Erwägung gezogenen Kameras mit Ihrem hauptsächlich verwenden Objektiv in die Hand und spielen Sie auch blind (also auch mit verschlossenen Augen) damit herum. Ergonomie hat sehr viel mit Ihren eigenen Händen, Ihren Gewohnheiten (englisch muscle Memory) und weiteren rein subjektiven auf Sie bezogenen Anforderungen (z.B. Brillenträger oder Kontaktlinsen etc.) zu tun. Entscheiden Sie dann ganz nach Ihrem Gefühl.
Fühlt sich etwas nicht gewohnt oder irgendwie merkwürdig an, dann müssen Sie sich umstellen respektive (neu) einlernen. Können und wollen Sie dies? Ganz ehrlich kann die Umstellung wirklich aufwändig sein. Lassen Sie sich da auch keinen Unsinn von individueller Konfiguration einreden. Letzteres mag für manche Details der Menüs oder manche Schalter-Belegung gelten. Aber definitiv nicht für das Gehäuse, Volumen, Schaltergröße, Schalteranordnung, Gewicht, Balance etc.
Weiterhin viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
57.) Durchwachsene Quartalsberichte aus Japan - gut für die Aktionäre, aber schlecht für die Kunden
Die letzte Woche war wirklich anstrengend, weil alle Firmen ihre Geschäftsabschlüsse und Quartalsberichte an drei Tagen (Dienstag bis Donnerstag) publizierten. Nur Canon lieferte löblich seinen Quartalsbericht bereits Ende April.
Das Positive: Allen Firmen geht es nach zwei Jahren Pandemie wieder gut oder zumindest deutlich besser. Manche wie Sony und Fujifilm erzielten sogar Höchst- und Traumwerte bei Umsatz und Gewinn.
Aber eine steigende Zahl an Firmen hat ihre gesamte Ausrichtung im letzten Jahr geändert: weg von den individuellen Fotografen und Videografen, hin zu Teams und Netzwerken von Inhalte-Anbietern oder gleich Robotern. Es geht um 3D-Video, AR, VR und das neue Meta-Verse / neue Internet. Das sind andere Zielgruppen und vor allem ganz andere Preiskategorien.
Typisch verfassen bezahlte Influencer nun Durchhalteparolen (Why 2022's Falling Camera Sales Shouldn't Worry You) der Art, dass steigende Preise und sinkende Verkaufszahlen kein Grund zur Sorge seien. - Wie bitte? Bei weiter sinkenden Skaleneffekten wird es immer schneller immer teurer - für alle - auch für die Hersteller. Exakt deshalb orientieren sich fast alle Kamerahersteller um.
Passend dazu bot Aldi seit Mitte Mai im Online-Shop - angefangen bei Objektiven über Stative bis hin zu Fotofiltern - Zubehör für den Fotobereich an. Noch würde ich nicht von verramschen sprechen. Aber die Endphase der klassischen Fotografie mit dedizierten Kameras - so wie wir sie kennen - wird eingeläutet.
Weiterhin viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
56.) Fotografieren kann man nur bei Sonnenschein - wirklich?
Überall (vor allem in Lehrbüchern und Foren) kann man nachlesen, dass man gute Fotos - vor allem Landschaftsaufnahmen - nur bei Sonnenschein machen kann.
Also schonen Sie bitte Ihre Ausrüstung im Frühling - und lassen Sie andere fotografieren und filmen.
Muttertag bei schlechtem Wetter. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
Gehen Sie fotografieren und Filmen. Überall finden sich Motive - auch bei schlechtem Wetter. - Keine Ausrede: Dafür ist der Wetterschutz Ihrer Kamera da.
55.) Die eigene Wohlfühlblase und die Abkopplung von der technischen Entwicklung draußen
Da zurzeit fotografisch und videografisch nicht viel in Hinblick auf Technik oder Ökonomie in der Optik-Industrie passiert, nutzte ich die letzten Monate, um wieder viele Artikel zu überarbeiten und zu aktualisieren.
Vor allem bei den Smartphones fiel mir erneut der rasante und kontinuierliche Fortschritt zum Vorjahr auf. Das will ich an nur einem einzigen Beispiel (von unzähligen technischen Punkten) darlegen:
Inzwischen wird nicht nur hochwertiges 8K-Video, sondern 8K-HDR in sofort und erstaunlich preiswert kaufbaren Smartphones geboten.
Die Antworten der notorischen Kritiker kann ich mir schon denken: Das braucht niemand, das will niemand, das kann kein Mensch verwenden etc.
Exakt das Denken ist die Realität und das Problem an sich.
Die meisten Fotografen und Videografen - zumindest hier in Europa - leben in einer von den Grünen seit Jahrzehnten systematisch erzeugen technikfeindlichen Ökoblase, in der sich viele ganz wohl fühlen. Moderne Technik (in vieler Form) wird entweder ganz offen abgelehnt oder unterbewusst mit vielen durchaus vertretbaren (oft pseudo-ethischen) Argumenten als nicht so sinnvoll oder derzeit nicht opportun oder derzeit nicht erforderlich abgetan.
Verstärkt wird dies über die soziologische Superblasen der Foto-Foren, in denen hirnlose und definitiv wissenschaftlich unhaltbare (Einzel-)Meinungen zu Naturgesetzen, allgemein anerkannten Wahrheiten und dann Zukunftsprognosen hochstilisiert werden, die dann in ganzen Modeerscheinungen respektive Bewegungen münden.
Vielfach herrscht eine - wie ich es nenne - Sättigungsmeinung vor: Das von den klassischen Kameraherstellern Gebotene ist vielen schon zu viel.
Dass die technische Entwicklung im Ausland in großen Schritten voranschreitet, wird entweder absichtlich ignoriert oder sogar bewusst zensiert und bei Verstößen mundtot geschrieben.
Ein wichtiger Grund dafür scheint die mit neuen Kameras erforderliche Umstellung zu sein, welche mit Um- und Neulernen einhergeht. - Kurzum: Altes, lange mühsam erlerntes Wissen wird obsolet. Dafür muss man neues Wissen erwerben, um auch nur dieselben Bilder und Videos mit den neuen Kameras erstellen zu können. - Ohne diesen anstrengenden Lernprozess werden die Bildergebnisse mit neuen Kameras im Zweifel sogar schlechter werden. Exakt diese Frustration trieb in den letzten Jahren zahlreiche Umsteiger auf spiegellose Kameras wieder zurück zu ihren alten DSLRs oder zu sogenannten Nostalgie-/Retro-Kameras mit vielen mechanischen Drehrädern.
Aber der Hintergrund ist auch ökonomisch: Vielen Fotografen und Videografen ging in den letzten Jahren das Geld aus. Grüne Inflation und nun die ständig verschärften grünen Wirtschaftssanktionen führten zu einer Preissteigerung auf vielen Gebieten, welche das für das Hobby Fotografie und Videografie frei verfügbare eigene Einkommen drastisch reduzierte sowie vor allem 2022 und 2023 weiter reduzieren wird. Faktisch können sich viele ihr Hobby mit einer neuer Ausrüstung nicht mehr leisten. Aber das wollen jene meist nicht offen zugegeben. Denn dann nimmt man sie als Arme in der Forendiskussion nicht mehr ernst. Dann gehören sie auch nicht mehr zu ihrer alten Forengemeinschaft dazu. Es ist somit auch die Angst vor dem sozialen Abstieg respektive der Angst vor dem Rauswurf aus sozialen Gruppen, deren Zugehörigkeit man sich hart erarbeitet und erkämpft hat, welche die Wohlfühlblase aufrechterhält.
Hinzu kommt, dass die noch ärmeren Fotografen schon lange ausgestiegen sind und zu viel preiswerteren Smartphones wechselten. Dadurch mussten die Kamerahersteller zwangsweise den Billigmarkt der Kameras unter 1.000 US$/Euro aufgeben und sich nach oben zu teuren Vollformat-Kameras und dem Mittelformat umorientieren.
Aber Fotografie und Videografie mit dedizierten Kameras ist noch teurer geworden, da die zur Nachbearbeitung zwingend erforderlichen PCs seit der Pandemie wegen der Heimarbeit extrem teuer wurden. Vor allem die Grafikkarten waren zeitweise kaum mehr lieferbar und sind noch heute nicht leicht erhältlich - hochwertige sowieso nur für Preise weit über 1.000 Euro. Manche kosten sogar auf dem Schwarzmarkt bei eBay ein Vielfaches des offiziellen Listenpreises.
Da mich seit Jahren immer wieder Fotografen und Videografen anfragten, was man sich hierbei anschaffen sollte, damit man halbwegs frustfrei hochauflösende Fotos sowie Videos bearbeiten kann, habe ich zuerst den Artikel Hochleistungs-PC und dann die Hinweise zu noch leistungsstärkeren PCs mit Wasserkühlung verfasst, die sich erstaunlich großer Beliebtheit erfreuen, auch weil sie regelmäßig aktualisiert werden.
Gerne würde ich festhalten, dass sich die PC-Preise in den letzten zwei Jahren nur verdoppelt hätten. Aber das wäre untertrieben. Unter 5.000 Euro erhalten Sie heute keinen hochwertigen PC für Foto- oder Video-Bearbeitung mehr, der Freude beim Arbeiten bereitet. Alleine die neuen erforderlichen Hochleistungs-Grafikkarten liegen bei über 2.000 Euro, sofern Sie diese überhaupt erhalten.
Aber das ist nur der Tower. Denn der Monitor kommt extra. 8K-Monitore sind selten. Die Preise beginnen ab rund 4.000 Euro.
8K-Fernseher beginnen mit Sonderangeboten zwar ab ca. 2.000 Euro, reichen jedoch auch schnell an oder über 10.000 Euro, vor allem, wenn man HDR wünscht. So der Samsung GQ85QN900B, sofern Sie ihn erhalten. Selbst die 65-Zoll-Variante Samsung GQ65QN900B zum direkt Davorsitzen am PC-Arbeitsplatz liegt bei über 5.000 Euro.
Allerdings ist es nicht so einfach, mit einer herkömmlichen Grafikkarte 8K-HDR-Material auf einen derartigen 8K-HDR-Fernseher zu überspielen. D.h. hier scheitert es neben dem Geld dann oft an den technischen Kenntnissen. Wenn ich als Bastler und IT-Experte, der sich regelmäßig seine PCs aus Einzelteilen zusammenbaut, festhalte, dass es da zu erheblichen (Hardware- und Software-) Kompatibilitätsproblemen in der Praxis kommen kann, dann dürften technische Laien mit zwei linken Händen sich vermutlich noch schwerer tun.
Nochmals im Klartext: Sie benötigen so einen Monitor / Fernseher, um überhaupt Ihre Fotos und Videos auch nur annähernd in der heute möglichen Auflösung ansehen zu können. D.h. diese rund 10.000 Euro für PC und Monitor kommen zur Fotoausrüstung dazu.
Selbstredend geht es auch billiger - z.B. mit einem alten, gebrauchten, langsamen Laptop mit kleinen und nur niedrig auflösenden Display. Aber dann tritt das ein, was ich seit mindestens 5 Jahren vermehrt feststelle: Aus Frust über den hohen Zeitaufwand sowie dem geringen Bildgenuss des Endproduktes wird weniger fotografiert und gefilmt, oder es wird zumindest weniger nachbearbeitet. Fakt ist, dass trotz ständig sinkender Zahl der aktiven Fotografen der Anteil derjenigen, welche z.B. nur mit JPEG statt mit RAW fotografieren, erstaunlich hoch ist. Eigentlich sollte man annehmen, dass heute nur noch die ernsthaften Fotografen mit RAW übrig geblieben sind. Aber jene von manchen Influencern täglich hinausposaunten Aussagen treffen nicht zu. Damit meine ich im Übrigen nicht nur Amateure wie mich, die im Grunde froh darüber sind, dass Nikons Z9 die 120 Bilder in der Sekunde nur als JPGs liefert. Mit RAW wären selbst mein PC sowie meine Geduld bei tausenden Bildern am Tag überfordert. - Ganz im Gegenteil arbeiten immer mehr Berufsfotografen mit JPEG, weil praktisch alle Auftraggeber nichts mehr mit RAW zu tun haben wollen, weil es für sie ebenfalls mit viel zu viel nachträglicher Arbeit verbunden ist. Sicherlich sind die heutigen JPG-Bilder hochwertiger geworden. Aber der Hauptgrund liegt ganz offen in der aufwendigen Nachbearbeitung von RAW für alle. - So viel auch zum Thema, dass es in der klassischen Fotografie um die Erzielung der höheren oder höchsten Bildqualität ginge, und Smartphones bei der Bildqualität angeblich nur Mist liefern würden. Letztere liefern inzwischen fast alle sofort weiterverwendbare 10-Bit-HEIF - zusätzlich zu auch noch 8-Bit-JPG.
Dann wären da noch die Software-Kosten, welche jährlich (teilweise drastisch) steigen und zwar unabhängig davon, ob Sie mieten oder kaufen. Faktisch benötigen Sie für moderne Hochleistungskameras sowieso jährlich die neueste Software. Sonst holen Sie nicht die beste Bildqualität aus Fotos oder Videos. Bei einem Neukauf einer Kamera oder eines Objektives müssen Sie sogar zwingend neue Software erwerben, da diese neue Fotohardware nur (wenn überhaupt) von neuester Software unterstützt wird. Ansonsten können im Einzelfall sogar drastische Fehler - wie bei jedem Einladen manuell zu beschneidende zusätzliche Ränder um Fotos oder schlichtweg überhaupt keine Anzeige - erfolgen.
In diesem Zusammenhang mit Software erstaunen mich bis heute die häufigen Anfragen und Hinweise zu kostenloser Software. Es ist schon interessant, wie viel Geld manche Menschen für Kameras ausgeben, aber dann bei Software für die Nachbearbeitung geradezu geizig werden. Auch dies scheint mir ein Indiz dafür zu sein, dass es bei der Benutzung der dedizierten Kameras keineswegs allen Besitzern wirklich um die Erzielung der höchsten Bildqualität geht.
Smartphones leiden weder an diesen Systemfolgekosten noch an den leidigen Systeminkompatibilitäten. Die Hersteller besitzen überhaupt kein System. Jedes Jahr werfen sie die alte Technik einfach komplett weg und erwerben neue Bausteine und neue Software für ein neues Smartphone. Daraus bauen sie ein komplettes System, das alles von der Aufnahme (Foto oder Video), über die Bearbeitung bis hin zur Betrachtung (inklusive HDR-Display) in einer flachen Schokoladentafel bietet. - Dieses einfache Konzept überzeugt 1,3 bis 1,5 Milliarden Menschen jedes Jahr. Keine Grübeln über Inkompatibilitäten. Keine neuen Speicherkarten. Kein Nachrechnen, ob man sich die (beim Smartphone kaum vorhandenen) Folgekosten leisten kann. Keine Umrüstungen der Hardware zu Hause. Kein Neukauf der Objektive und des sonstigen Zubehörs für Video sowie Fotografie. - Zudem ist die Bedienung des Smartphones dank KI unter allen Umständen einfacher und schneller als bei dedizierten Kameras mit Nachbearbeitung am PC. D.h. selbst der Aufwand zum Erlernen des neuen Smartphones liegt weit unter dem Lernaufwand für dedizierte Kameras und deren unübersichtlichen und oft unergonomischen PC-Software.
Nicht das Smartphone an sich ist die Gefahr für dedizierte Kameras, sondern die Komplexität und die Folgekosten der dedizierten Kameras sind das eigentliche Problem für die klassische Fotografie und Videografie. - Es geht mir hierbei noch nicht einmal so sehr um die gigantische Hürde von potentiellen (oder erhofften) Umsteigern vom Smartphone zur dedizierten Kameras, sondern um die Probleme der bereits bestehenden Gruppe der Fotografen und Videografen bei diesen dedizierten Kameras.
Kosten, Komplexität, Lernhürde, laufender Zeitaufwand, drohender Statusverlust gehören zu den wahren Problemen der dedizierten Systemkameras. Deshalb ziehen sich immer mehr Fotografen und Videografen zurück in ihre selbstgeschaffene Wohlfühlblase. Man darf dies sehr wohl (positiv gemeint) konservativ im Sinne von Bewahren des Alten nennen. Aber die Welt draußen entwickelt sich weiter und lässt jene in ihren Blasen zurück. Irgendwann zerplatzen diese Traumblasen und allen darin Lebenden wird schlagartig ihre Rückständigkeit selbst bewusst werden oder von anderen verdeutlicht werden. Dann wird der Schock groß sein - und die Umstiegshürde zu neuen dedizierten Kameras noch größer. Also werden dann noch mehr resignieren oder zum Smartphone wechseln.
Weiterhin viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
54.) Das Ende so mancher Foto-Software - respektive die Frage nach KI oder MD
Regelmäßig schaue ich mich etwas in der Software-Szene um. Dabei fiel mir auf, dass manche Software, welche angeboten wird, inzwischen deutlich veraltet ist.
Vor allem fällt dies bei HDR-Software auf. Hier in rein alphabetischer Reihenfolge:
Aurora wurde früher von Macphun hergestellt, die sich im Februar 2018 in Skylum (Software) umbenannte. Die Software Aurora HDR krebst seit vielen Jahren in der Version 1.# herum. Die letzte minimale Veränderung war am 28. Februar 2022 mit Version 1.2.1, mit welcher aber nur so seltene Sprachen wie Deutsch, Japanisch und Spanisch endlich ergänzt wurden.
Der Klassiker Photomatix Pro 6 ist ebenfalls in die Jahre gekommen und mit Version 6.3 aktuell erhältlich.
Vorsicht, bevor wieder der Blutdruck unnötig steigt: Die Qualität der jeweiligen Software bewerte ich nicht. (Hier ein bewertender Testbericht.) Aber den Umstand, dass da keine große Entwicklung mehr nachfolgt, kann jeder selbst erkennen. Bei HDR muss man auch deutlich sagen, dass vieles noch im Argen liegt. Keineswegs ist diese Software bereits völlig ausgereizt und ausentwickelt.
Selbstredend können moderne Software-Pakete wie Luminar Neo und Lightroom auch HDR - irgendwie. Aber deren Funktionen sind bei weitem nicht so umfangreich.
Lassen Sie sich auch nicht dadurch täuschen, dass ich hier so viele HDR-Programme zusammengesucht habe. Die schiere Anzahl sagt nichts über die Qualität und die faktische Auswahl, die Anwendbarkeit und den Nutzen für den Kunden aus.
Bei allen Programmen darf man somit zu Recht davon ausgehen, dass das Interesse in den letzten Jahren dramatisch gesunken ist.
Das ist selbstredend schlecht für die Software-Hersteller. Denn ohne Einnahmen werden keine teuren Programmier-Teams mit der Weiterentwicklung beauftragt.
Aber es hat auch Nachteile für die Kunden. Wer sich so eine Software angeschafft hat, bleibt auf alten Funktionen sitzen, und erleidet weitere Nachteile, weil der Support schlechter und irgendwann eingestellt wird.
Leider ist auch die Annahme nicht zutreffend, dass diese speziellen Funktionen sich alle bald in Lightroom oder Photoshop in gleicher Qualität finden werden. Photoshop ist eher speziell und fordert sehr viele manuelle Schritte, um so etwas durchzuführen, und Lightroom liegt zumindest in der PC-Version Classic CC faktisch im Sterben. Adobe ist da ähnlich: Ohne große Einnahmen und Zuwächse bei den Kunden wird nur das Allernotwendigste nachgebessert, damit die Software der Konkurrenten keinen zu großen Vorsprung erhält. Adobe will nämlich komplett in die Cloud mit dem neuen Lightroom CC, das nur noch mit Zwangsspeicher in der Cloud arbeitet. Dadurch erhält Adobe geradezu erpresserische Kontrolle über alle Ihre Fotos, die nur noch dort bearbeitet und gelagert werden können - sogar müssen. Allerdings ist jener Speicher sehr teuer - und zwar als Monatsmiete.
Ähnliches scheint mir bei Fokus-Stacking-Software sowie bei Panorama-Software vorzuliegen. Vor allem bei letzterer fiel mir auf, dass manche Programme (wie PTGui) mit bis zu fast 400 Euro extrem teuer wurden. Auch hier scheint das Interesse nachzulassen. - Deutlich wird dies z.B. am Image Composite Editor von Microsoft: Please note that the Image Composite Editor download is no longer available. This project has been retired. - Man hat das Projekt in Rente geschickt.
Nachdem ich über die Folgetage noch weitere Grafik- und Fotoprogramme gesucht und untersucht habe, die ich alle irgendwann einmal benutzte, muss ich erstaunt festhalten, dass die obigen Angaben keine Ausnahme waren. Der Markt der aktuellen, regelmäßig erweiterten und gepflegten Software für Fotografen verkleinerte sich drastisch.
Das Ende vieler Software tritt selten mit einem Paukenschlag ein. Meist lässt man Software noch weicher ausschleichen als Hardware.
Gleichzeitig gibt es nun anscheinend einen Gegentrend, der von Fachzeitschriften (für viel Geld) hochgejubelt und aktiv beworben wird:
Sündhaft teure Einzelsoftware, die zusammenhängende Aufgaben in winzigste Einzelschritte unterteilt, manuell zu bedienen ist und weniger kann, als ganz Pakete in einem Aufwasch automatisch vollbringen, wobei letztere dennoch bei Bedarf manuelle Korrektur- und Eingriffsmöglichkeiten bieten. So z.B. diese Sammlung, welche weit über 1.000 US$ / Euro kostet für Dinge, die viele andere Software für rund 100 US$/Euro besser und schneller sowie automatisch in einem einzigen Programm erledigt.
Heute muss man nur AI dazu schreiben, dann kann man exorbitante Gewinne erzielen - mit den Dummen. - Lassen Sie sich nicht über den Tisch ziehen. KI, AI, Künstliche Intelligenz und Artificial Intelligence benutzt seit Jahren jede Software in irgendeiner Form. Die meiste aktuell kaufbare Software für Endanwender besitzt jedoch derzeit nur homöopathische Spuren an KI. Richtige KI nimmt Ihnen (die meiste oder alle) Arbeit ab und bürdet Ihnen keine weitere auf.
Falls allerdings jemand freiwillig mehr Geld für etwas ausgibt, damit er auch noch mehr, kompliziertere und dazu umständlichere Arbeiten durchführen muss, dann nennt man dies nicht KI, sondern MD - Menschliche Dummheit.
53.) Schlechte wirtschaftliche Daten zur Fotografie aus Japan
Am 25.04. veröffentlichte die CIPA (wie immer mit fast 2 Monaten Verzögerung) angesichts der schlechten Umstände schlechte März-Zahlen.
Bisher waren es in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 deutlich weniger produzierte Kameras und auch Objektive als im Vorjahr. Vor allem bei den Kameras wird Europa inzwischen nur noch minimal beliefert.
Hier erlaube ich mir, zwei von anderen Analysten (absichtlich?) übersehene Aspekte aufzugreifen:
Da hätten wir die signifikanten Preiserhöhungen der letzten neun Monate, welche Canon sogar weiter fortsetzen will. Das hat die Firma wörtlich im Quartalsbericht am mehreren Stellen angekündigt. Andere Firmen dürften diesem Vorpreschen folgen, da es ihnen finanziell im Bereich Imaging nicht besser geht.
Daraus folgere ich sogar eine weitere Anhebung des Gesamtpreisniveaus: Während man sich 2021 faktisch vom Preissegment unter 1.000 Euro/US$ bei neuen Produkten verabschiedete, wird man diese Jahr wohl auf 1.500 Euro gehen. Dies meint eine brauchbare Systemkamera ohne Wechsel-Objektiv als Einstiegsmodell. Wenn sich das Wirtschafts-Klima nicht verbessert, wird das Niveau 2023 evtl. sogar auf 2.000 Euro/US$ für Neuprodukte weiter ansteigen. Den Preisbereich darunter überlässt man den Smartphones, welche immer hochwertiger - aber auch teurer - werden.
Canon hat ebenfalls klar geschrieben, dass man wegen der Zulieferprobleme andere Bauteile und andere Hersteller beim Einkauf inzwischen zumindest (mit-)berücksichtigt. Daraus ergeben sich gleich mehrere Nachteile für Fotografen:
Es werden mindere Qualitäten bei Zuliefer-Produkten akzeptiert.
Es werden Hersteller / Zulieferer akzeptiert, die man früher ebenfalls nicht in die engere Auswahl einbezog.
Beides hatte früher durchaus seine berechtigten Gründe, ansonsten wäre man bereits vor vielen Jahren dorthin gewechselt.
Dies führt unzweifelhaft zumindest zu teilweise nicht mehr so hochwertigen Endprodukten.
Da die anderen Hersteller auch nicht zaubern können, werden sie es ähnlich machen.
Was glauben Sie, wohin die minderwertigeren Produkte exportiert werden? Ganz sicher nicht auf den Hauptmarkt USA, wo man mit Privatklagen einen Hersteller um Millionen für so etwas schröpfen kann. Aber auch nicht nach China, wo die härtesten und genauesten Tester alles kritisch unter die Lupe nehmen, dem Staat melden, der dann nicht nur drastische Strafen verhängt, sondern den Herstellern durch Publikation des Vorganges einen erheblichen Gesichtsverlust und Image-Schaden zufügt. Es wird wohl wieder die Dritte Welt damit beliefert werden - also die EMEA-Staaten: Europa, Mittlerer Osten und Afrika.
Wir sprechen hier über Produkte im hohen vier- und sogar fünfstelligen Bereich. Da erwartet(e) man (zumindest früher) hohe und vor allem langlebige Qualität. - Manche Fotografen (wie ich) erwarten das auch noch heute.
Vor allem war bis zu meine Artikeln über RAW-Betrug und Moderne Objektive Qualität auch noch das unangefochtene Qualitätsmerkmal für dedizierte Kameras und deren sündhaft teuren Objektive. Mindere Qualität in der Produktion durch minderwertige Einzelteile reduziert somit die Zukunftsaussichten der dedizierten Kameras insgesamt.
Hinzu kommen die drastischen Einsparungen beim Personal und Service, sodass Sie als Betroffener, dann auch noch schlechte Karten im Garantiefall und der Reparatur haben.
Allerdings werden sich die meisten Qualitätsprobleme erst nach mehreren Jahren (als wirklicher Schaden) zeigen, sodass dann sowieso keine Garantie oder Gewährleistung mehr besteht.
Es ist zu befürchten, dass die schlauen Fotografen, welche sich informieren, in ein paar Jahren - nach den gesammelten Erfahrungen - schlichtweg die Produktion der Jahre 2021-2023 pauschal als minderwertig aussondern, und man sie auf dem Gebrauchtmarkt kaum mehr verkaufen kann.
Auch wenn es hart klingt: Das wird den Markt weiter schädigen, weil noch mehr Personen nun abwarten mit ihrem Umstieg auf spiegellose Kameras und vor allem deren neue Objektive. - Viele werden vorläufig bei den alten DSLRs sowie vor allem den alten Objektiven bleiben.
Letztendlich werden jedoch auch noch mehr Fotografen frustriert zu Smartphones abwandern.
52.) Es blüht überall - nutzen Sie die Zeit
Blüten im Frühling. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
Gehen Sie fotografieren und filmen. Überall blüht irgendetwas. - Keine Ausrede: Motive finden sich überall.
51.) Fortschritte bei der semantischen Segmentierung
Falls es zutreffen sollte, was Wissenschaftler in diesem Papier publiziert haben, wurde eine große Hürde in der KI genommen.
Ein Projektteam des MIT mit dem Namen STEGO hat mit Microsoft und der Cornell Universität neue Ergebnisse zur Computer Vision im Gebiet der semantischen Segmentierung herausgebracht. Computer Vision ist ein Feld der Künstlichen Intelligenz (KI, AI - Artificial Intelligence), das es Robotern und Computern erlaubt, selbständig Bilder zu interpretieren.
Bisher war es notwendig, dass Menschen einen Rahmen um ein Objekt in einem Bild ziehen mussten und diese Objekt darin benennen mussten. Nur so konnte die semantische Segmentierung erfolgen. Das war ein unglaublicher Aufwand, um den Computer zu trainieren.
Nun soll es dem System gelungen sein auf Pixelebene fast alles - ohne Anlernen - selbst korrekt zu erkennen und semantisch zu segmentieren.
Es schwächelt zwar noch bei gemischten Kunstobjekten wie einer Banane auf einem Telefonhörer. Aber ansonsten ist es bei wenigen Pixeln Auflösung bereits treffsicherer als Menschen.
Zwar wird dies für selbstfahrende Autos, Drohnen und die Forschung etc. benötigt, wo man sich nicht mehr auf das fehleranfällige menschliche Auge sowie das noch fehleranfällige Gehirn bei Interpretationen verlassen will. Aber das wird auch die Fotografie und Videografie beeinflussen: Wenn Computer erst einmal besser sehen als Menschen und das Gesehene besser semantisch interpretieren, dann werden sie in der Folge auch bessere Fotos machen können.
Als ersten Schritt werden wohl bald alle manuellen Beschriftungen für Fotos entfallen. Das haben die meisten Fotografen sowieso gehasst und meist nicht (korrekt) durchgeführt.
50.) Sonderwünsche an mich
Es freut mich einerseits, dass viele Leser meine Artikel für derart wichtig halten, dass sie ständig weitere Forderungen an mich stellen.
Andererseits kann und will ich diese auch nicht erfüllen.
Es ist traurig, dass ich - obwohl es sofort ersichtlich und auf mehreren Seiten explizit nachlesbar ist - ständig darauf hinweisen muss, dass dies hier eine absolut kostenlose, werbefreie Seite ohne blinkende Werbebanner ist, die von einer einzigen Person in ihrer Freizeit erstellt und betreut wird. Dafür erhalte ich keinerlei finanzielle Zuwendungen irgendwelcher Art von irgendeiner Seite - insbesondere nicht von jenen Nörglern. - Wer es unter diesen Umständen besser machen will, darf es gerne tun. Hut ab, wenn Sie es schaffen, so viele hundert wissenschaftliche Artikel zu schreiben wie ich.
Überdies werden immer wieder nachweislich falsche Unterstellungen zu den Forderungen beigefügt.
So weist man mich (nach Absprache der Nörgler untereinander in den einschlägigen Foto-Foren) regelmäßig darauf hin, dass es angeblich (weltweit) üblich, erforderlich, gesetzlich gefordert ist, dass der Name des Verfassers bei einem Artikel stehen muss. Entgegnet man jenen Lesefaulen und eindeutigen Querulanten, dass dieser Name inklusive wissenschaftlichem Grad dick und fett in der ersten Zeile jeder Seite steht, dann kommt sofort die emotionale Retourkutsche, dass dies nicht erlaubt sei, sondern er am Ende des Artikels stehen muss. Welches Gesetz fordert dies denn? Darauf hat - aus gutem Grund - noch niemand geantwortet.
Was ich mache und was ich nicht zu tun gedenke, habe ich im Artikel Der Autor ausführlich erklärt. Das steht dort seit vielen Jahren, wird von allen jenen Kritikern der Sonderwünsche aber hartnäckig ignoriert.
Über die immer wieder monierte (von mir eingefügte) Datumsangabe bei ganz speziellen, laufend aktualisierten Artikeln habe ich bereits hier ausführlich geschrieben und es sogar erklärt, wie jeder es selbst für sich optimieren und darstellen kann. - Aber es kommen seit ca. 3 Jahren auch immer mehr Kritiker, welche genau das Gegenteil bemängeln. - Was nun? Hü oder hott?
So ist es eben auch nicht korrekt, dass es erforderlich wäre, gesetzlich gefordert würde, üblich wäre etc., ein Erstelldatum / Ersterstelldatum für Artikel im Internet zu publizieren.
Z.B. Wikipedia und viel andere wirklich große Portale mit einem hohen Millionenetat und tausenden von Mitarbeitern/innen machen dies auch nicht. Aber an die stellt keiner solche unsinnigen Anforderungen mit falschen Begründungen.
Moderne (wissenschaftliche) Zitierweise an Universitäten bei Magisterarbeiten etc. zu Artikeln im Internet ist die Internet-Adresse, Name des Verfassers, Titel des Artikels und das Abrufdatum. Punkt. Jeder weiß, dass sich Inhalte im Internet ändern, weil dies das Grundprinzip des 1989 erfundenen WWW ist. So wollte es der Begründer des World Wide Web und Erfinder von HTML - der Wissenschaftler Tim Berners-Lee. Zitat: Es sollte den weltweiten Austausch sowie die Aktualisierung von Informationen zwischen Wissenschaftlern vereinfachen. Man soll alles schnell aktualisieren. Das war ja gerade einer der Fortschritte gegenüber dem unflexiblen Buchdruck. - Es ist schade, dass nach über 30 Jahren manche Menschen noch immer nicht einmal die Grundlagen des WWW verstanden haben.
Beim Buchdruck wird im Übrigen fast nie das korrekte Datum angegeben. Nicht einmal das Jahr der Auflage stimmt: So kaufte ich einmal im Herbst ein Buch, das bereits vordatiert für das Folgejahr war. Als ich den Verlag höflich darauf aufmerksam machte, erhielt ich die dreist-freche Antwort, dass dies gesetzlich erlaubt ist und ab Spätsommer generell von fast jedem Verlag weltweit so gemacht wird.
Ferner handelt es sich hier auch nicht um Lyrik oder Werke der Prosa für deren stilistische Form und exakte Wortwahl ich das Urheberrecht zu einem bestimmten Datum beantrage und deshalb die Erstauflage wichtig wäre. Angemerkt sei, dass Fachbücher regelmäßig als überarbeitete Neuauflage erscheinen, ohne dass sich jemand für die Details interessiert. Der Leser eines Fachartikels erwartet schlichtweg ein aktuelles Werk zu erhalten.
Dann hätten wir da die Nachrichtenportale der Zeitungen und dank GEZ mit Milliardenetat ausgestatteten öffentlich-rechtlichen Anstalten, an denen ich mich angeblich messen lassen muss (warum?). Die geben fast immer ein Datum irgendwo an. Nicht selten sogar mit einer Uhrzeit bis hin zur Sekunde. Aber es ist fast immer falsch:
Das sind Redaktionssysteme mit mindestens einem Vier-Augen-Prinzip. D.h. der Autor verfasst etwas. Dann prüft es irgendwann der Redakteur. Dann korrigiert es wieder der Autor, dann prüft es erneut der Redakteur. Bei wichtigen Inhalten geht es zum Chefredakteur und ggf. komplett zur Überarbeitung wieder nach unten. - Woher ich das Weiß? Weil ich bereits Redaktionssysteme konzipiert und entworfen habe und jenen Unsinn mit Sperren einprogrammieren lassen musste.
Vor allem im Zensurland Deutschland kommt es sogar vor, dass (wie bei der Washington Post) brisante Artikel ganz nach oben zum Verleger / Eigentümer (Bezos) gehen, bevor sie publiziert werden. Ferner wird der Betroffene respektive das betroffene Ministerium, oder die betroffene Firma vorab über den Artikel informiert und um eine Stellungnahme gebeten. Und irgendwann, wenn überhaupt, wird dann der Artikel publiziert. Welches Datum soll man dann eintragen?
Faktisch wird fast immer ein Redaktionssystem das Datum bestimmen. Punkt. Denn es gibt auch Sperrfristen. Das weiß jeder in der Technikbranche, wo alle Insider sogenannte Non-Disclosure-Verträge unterzeichnen, um überhaupt noch informiert zu werden. Da steht bis auf die exakte Uhrzeit drin, wie lange die Sperrfrist gilt und ab wann was wie und in welcher Form publiziert werden darf. - Vergessen Sie alles über freien Journalismus und den angeblichen zeitlichen Wettbewerb der Medien untereinander um die Position der ersten Nachricht.
Im Übrigen hängen viele der publizierten Zeiten schlichtweg vom Server ab, auf dem diese Seiten installiert sind. Da werden nicht nur die Lokalzeiten, sondern auch gerne einmal UTC verwendet oder schlichtweg die Umstellung auf Sommerzeit respektive Normalzeit im Winter vergessen oder ein falsches Serverdatum eingestellt. So konnte ich bei einem Provider einmal mit FTP meine neuen Dateien für den Kunden nicht hochkopieren, weil die Funktion Überschreiben bei neuerer Datei gesperrt wurde, weil der Server versehentlich 1 Jahr in der Zukunft lebte. Andere Server stehen im Ausland: Je nach Datumsgrenze stimmt da noch nicht einmal der Tag, geschweige denn die oft hypergenau bis hin zur Sekunde im Artikel angegebene Uhrzeit.
Das schlimmste Beispiel in allen Medien ist im Übrigen seit Jahrzehnten, wenn nicht mehr als 100 Jahren der Bereich der Nachrufe. Sofern Sie berühmt oder bekannt sind, ist Ihr Nekrolog (auch Obituarium oder Obituar genannt) bereits geschrieben. Das wird nur aus der Schublade respektive dem Dateiordner gezogen, wenn Sie wirklich sterben. Dafür gibt es sogar Dienstleister, die nichts anderes machen. Der eklatanteste Fehler widerfuhr dabei wohl dem noch lebenden Alfred Nobel, für den eine französische Zeitung versehentlich 1888 einen Nachruf druckte. Jener Nekrolog soll so vernichtend gewesen sein, dass der noch lebende Erfinder und Unternehmer daraufhin zur Namensrettung den Nobel-Preis stiftete.
Noch viel schlechter sieht es bei Zeitschriften aus, die nur wöchentlich, monatlich oder quartalsweise erscheinen. Deren Artikel sind oft Wochen bis Monate alt, bevor irgendjemand sie freigibt. Da weiß ich genau, wovon ich spreche. Ein Fachartikel der IT-Branche wurde einmal 7 Monate vom Verlag verzögert, weil man sich nicht sicher war, ob man die brisanten - aber unwiderlegbaren - Inhalte wirklich aktuell publizieren wollte. Man wählte dann eine Zeit, in der es kaum jemanden mehr störte, weil andere Dinge schon wichtiger waren und er in einem besonders großem Heftumfang dann auch unterging.
Bei Büchern dürfen Sie getrost von mehr als einem halben Jahr Verzug ausgehen. Bei dem oben kritisierten Buch aus dem Fotobereich konnte ich sogar nachweisen, dass der letzte aktualisierte Technikstand 1 ganzes Jahr vor dem Verkauf lag.
Exakt das war und ist der Vorteil des Internets. Deshalb liegen die meisten (Fach-)Verlage im Sterben. - Und deshalb lesen bis über 350.000 Leser eben meine aktuellen Artikel jeden Monat. Vor allem Letzteres stört die Nörgler mit Ihren Sonderwünschen.
Im Übrigen stehen die Erstelldaten bei mir durchaus in vielen Artikeln:
Wann wurde der Fachartikel Die Fotowirtschaft 2020 oder der Artikel In eigener Sache 2021 wohl erstellt? - Wie ein Freund früher immer zu sagen pflegte: Der Kandidat erhält 99 Punkte für die richtige Antwort. - Aber die Waschmaschine gibt es erst für 100 Punkte.
In den meisten anderen Artikeln geht aus dem Inhalt eindeutig hervor, wann sie geschrieben wurden. So steht bei dem grundlegenden Artikel Foto-Wirtschaft direkt in der Einleitung Dieser Artikel stammt in der ersten Fassung ursprünglich vom Juli 2015. Im neuesten Artikel Kreativität steht deutlich: Kürzlich traf ich im Artikel Foto-Wirtschaft 2022 die ketzerische Aussage, dass die meisten Fotografen und die meisten Fotos nicht besonders kreativ sind. Das verlinkte Teilkapitel gibt das Datum an. - Aber das kann man nur wissen, wenn man die Artikel auch liest. Wenn ferner die fast immer unten angegebene Liste mit Links zu Artikeln und Videos neueste Quellen wie beim Artikel Smartphones enthält, dann weiß man auch, welchen aktuellen Stand dieser besitzt. Daraus darf man logisch schließen, dass jene Nörgler die Artikel überhaupt nicht gelesen haben.
Vor allem darum geht es den hirnlosen und faulen Kritikern in den Foren: Wer auf unwiderlegbare physikalische Fakten in meinen Artikeln verweist, wird dort niedergemacht. Noch viel einfacher geht dies natürlich über das Datum. Deshalb wollen einige Wenige diese präzise Angabe der allerersten Fassung, damit man nichts selber lesen muss, obwohl der Artikel evtl. fast täglich ergänzt sowie überarbeitet wurde und definitiv aktuell ist. Das bügelt man dann noch einfacher und schneller weg mit dem Spruch: Braucht man nicht zu lesen. Der Artikel stammt aus den Iden des März 44 vor Christus. - Zugegeben, das würden jene Forenschreiberlinge nicht so sagen, denn sie wissen nicht, was die Iden des März sind.
Korrupten Administratoren in Foren und Forenmitgliedern, welche sich von Firmen für ihre Hetze im Netz bezahlen lassen und dafür sogar andere zu Straftaten anstiften, darf man nicht auch noch ihre schäbige Arbeit erleichtern.
Sofern jene Kritiker an NFC leiden, um einen Artikel nur aufgrund des Datums kritisieren zu können, weil sie am Inhalt nichts finden, dürfen jene sich gerne unter jeden Artikel selbst ein Erst-Erstelldatum denken oder schreiben. Hier (auch zum Beweis, dass ich so etwas programmieren kann) das angeblich aktuelle Erstelldatum dieses Kapitels: . Sie können es durch Betätigen von Strg+r oder Drücken der F5-Taste jederzeit aktualisieren. - Fühlen Sie sich nun besser?
Im Gegensatz zu den meisten Internet-Auftritten, welche das angebliche Erstell-Datum der eigenen Artikel ständig fälschen (neudeutscher Euphemismus: erneuern - hier ein eklatantes Beispiel eines Artikels aus dem Jahr 2017, das regelmäßig erneuert wurde - bis aktuell auf 29. Januar 2022), werde ich dies nicht tun. Dafür habe ich bereits vor vielen Jahren das Versprechen abgegeben, diese Artikel mindestens einmal im Jahr zu lesen, zu prüfen, ggf. zu aktualisieren und zu ergänzen. Ganz große Aktualisierungen kennzeichne ich auch so farblich im Artikelverzeichnis. - Aber auch dies steht seit Jahren in Schriftform am Anfang der Seite Artikel. Allerdings muss man diese eine Verzeichnisseite auch mindestens einmal (wenigstens an-) gelesen haben, bevor man wieder zu Unrecht kritisiert.
Es gibt auch keinen Grund, Artikel zu physikalischen Naturgesetzen wie der Beugung, oder mathematischen Gesetzen wie dem Crop-Faktor und der Äquivalenz zu datieren. An derartigen Fundamentaldaten wird sich zu unseren Lebzeiten vermutlich nichts mehr grundlegend ändern. - Und wie mehrfach geschrieben: Sollte sich etwas ändern, dann aktualisiere ich die Artikel. - Ketzerischer Nachsatz: Sollten sich tatsächlich Naturgesetze wie z.B. die Schwerkraft ändern, dann erkennt das jeder auch selbst umgehend.
Somit erfülle ich derartige Sonderwünsche nicht. - Bereits meine Deutschlehrerin in der Grundschule bemerkte, dass meine Aufsätze die spannendsten sind, aber ich leider keine Zeit für unwichtige Dinge wie i-Punkte hätte. - So ist das Leben.
Abschließend danke ich hingegen allen Lesern und Leserinnen, welche mir fast täglich ernstgemeinte und wertvolle Hinweise zu neuen Fotothemen schicken, oder sinnvolle Fragen zusenden oder mich auf einen Tippfehler oder eine für sie persönlich nicht ganz verständliche Stelle in einem Artikel hinweisen. So etwas nehme ich gerne auf und ändere es auch umgehend ab, ohne jeweils darauf explizit hinzuweisen.
Allen wünsche ich viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
49.) Morbus Google und Kreativität
Wenn Sie wieder einmal sich und Ihrem Hausarzt eine Freude bereiten wollen, dann lesen Sie sich zu einer Krankheit im Internet ein.
Beginnen Sie dabei der Einfachheit halber mit einer heimischen respektive weit verbreiteten Krankheit - sagen wir dem Denguefieber oder dem Alpha-1-Antitrypsin-Mangel.
Das Schöne bei dieser Freizeitbeschäftigung ist, dass Sie nach spätestens zwei Tagen der intensive Lektüre erste Symptome auch bei sich verspüren. Zumindest könnte man manche der in den Fachtexten beschriebenen Auffälligkeiten so deuten. Dann ist es Zeit für einen klärenden Arztbesuch mit Komplettuntersuchung inklusive großem Blutbild, Belastungs-EKG und EEG. Auch eine Ganzkörper-MRT- oder CT-Untersuchung sollte in Erwägung gezogen werden.
Genauso erging es mir nach wochenlanger Beschäftigung mit dem Thema Kreativität für einen neuen Artikel. Da es sich um eine Krankheit handelt, die von der Wissenschaft heute - als geradezu pandemisch - jedem zugeschrieben wird, leide offensichtlich auch ich darunter.
Warnung - Spoiler: Zur Beruhigung sei vorweggenommen, dass das Privatfernsehen inzwischen einen dauerhaften (Impf-) Schutz dagegen anbietet. Wer sich jedoch bereits vorher oder als militanter (Privatfernseh-)Impfverweigerer damit infiziert hat, dürfte noch viele Jahre an den Folgen der Long-Creativity leiden. - In diesem Fall: Mein aufrichtiges Beileid. - Sie haben es schwer.
48.) Früh morgens
Rapsfeld im Morgenlicht - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
Wer besondere Stimmungen aufnehmen will, muss früh aufstehen: Ostern-Sonntag, Bodanrück, ca. 9 Uhr, bei maximal 3 Grad Celsius und einem beißenden Nord-Ostwind, der die Luft zusätzlich über den eiskalten See wehte. Die Frisur hielt natürlich nicht. - Während also alle vernünftigen Menschen noch im Bett lagen oder gerade die Heizung zum Frühstück hochdrehten. - Aber, wer sich heute noch eine dedizierte Kamera kauft, ist per se nicht vernünftig.
Wie ich schon vor vielen Jahren bei Gute Fotos machen schrieb: Der frühe Vogel fängt den Wurm. - Aber seien Sie dennoch vorsichtig, denn: Erst die zweite Maus bekommt den Käse.
Gehen Sie fotografieren und filmen. Denn es kommen auch wieder (noch) schlechtere Zeiten.
47.) Frohe Ostern
Frohe Ostern. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
Gehen Sie fotografieren. Denn es kommen auch wieder (noch) schlechtere Zeiten.
Als ob die Pandemie, Weltwirtschaftskrise, Zulieferprobleme und Logistikturbulenzen beim Versand der Endprodukte nicht ausreichen würden, spiegeln sich in den Februarzahlen bereits erste Einflüsse des Krieges und der weltweiten Sanktionen wider.
Hahn im Korb. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
Gehen Sie fotografieren. Denn es kommen auch wieder (noch) schlechtere Zeiten.
45.) Flüchtlinge und die wirtschaftlichen sowie sozialen Folgen
Im Artikel Fotowirtschaft 2022 habe ich bereits vor Kriegsbeginn in der Ukraine auf die Folgen und Folgekosen für uns alle hingewiesen. - Wie immer wurde ich bestenfalls belächelt, meist jedoch dafür kritisiert.
Damals haben uns die Politiker systematisch und vorsätzlich belogen, damit der deutsche Michel die hirnlosen Sanktionen und die eigene Kriegshetze sowie Waffenlieferungen in eine Kriegsregion mittragen. Inzwischen kommt langsam die Wahrheit heraus, weil die Mathematik nicht mehr zu vertuschen ist. Allein das Flüchtlingsproblem wird bei uns größer werden als zu den schlimmsten Zeiten 2015/16. Während offizielle Zentralstellen noch immer lügen, weil man angeblich keine Zahlen hätte oder berechnen könnte, sehen das die einzelnen Bundesländer und Kommunen bereits anders. Allein mein Grünes Bundesland Baden-Württemberg rechnet nun mit mehreren hunderttausend Flüchtlingen in diesem Jahr (offiziell), wenn nicht sogar binnen Monaten (unter vier Augen von Eingeweihten).
Angesichts der immer weiter zunehmenden Sanktionen gegen Russland und des für die russischen Militärs wie von mir nach nur 3 Tagen Krieg bereits analysierten katastrophalen Kriegsverlaufes greift die russische Führung laut zahlreicher ausländischer Quellen immer unverhohlener zu Flüchtlingen als Kriegs-/Wirtschaftswaffe gegen den Westen. Dies ist offen als Mittel zur (nicht nur wirtschaftlichen) Schädigung und Destabilisierung gedacht. - So ist das nun einmal, wenn man andere in die Enge treibt. Dann greifen sie zu verzweifelten Maßnahmen. Jeder logisch denkende Mensch hätte das voraussehen können - und hat es auch. Die Politikberater hatten früh darauf hingewiesen. Aber die westliche Propaganda hat es erneut lange vertuscht und zensiert.
Und die ersten Grünen hier nehmen (wie 2015) bereits wieder ganz offen das Wort von den Zwangseinquartierungen in den Mund, falls die Bevölkerung nicht freiwillig hilft. Denn sie selbst haben ja Wichtigeres zu tun.
Bald wird das Thema Fotografie und die Fotowirtschaft kaum mehr jemanden interessieren. Die wirtschaftlichen und politischen Aussichten für dieses Jahr sind inzwischen miserabel. - Lassen Sie sich da nichts vormachen: Eine erhoffte Steigerung des Brutto-Sozialproduktes von ca. 2% ist bei bereits jetzt offiziell zugegebenen mindestens 6% Inflation faktisch eine tiefe Rezession. Da hilft auch die übliche Reaktion unserer reichen Politiker - das Anwerfen der Gelddruckerpressen und das noch größere Schuldenmachen - nichts mehr. Sie werden sich einfach ihre eigenen Diäten erhöhen. Dann stimmt (zumindest bei ihnen) die Kasse wieder. - Lassen Sie sich auch durch das geplante Geld-Geschenk der Regierung wegen der steigenden Energiepreise nicht täuschen. Das deckt nicht einmal einen Teil der wahren Kosten, die auf jeden zukommen.
44.) Fehlende Software-Nachrüstungen
Die Hersteller wissen, dass sie fehlende Funktionen jederzeit in Kameras nachrüsten können - über Firmware-Updates.
Jede Firma führt es durch, sofern es um die Beschwerden bei Fehlern an Kameras und Objektiven geht.
Aber nur ganz wenige (früher vor allem Fujifilm) - und in den letzten Jahren immer seltener - liefern wirklich neue (sinnvolle) Funktionen nachträglich an die Kunden.
Jeder Anwender eines Smartphones kennt das: Da werden 10-20 Fotos gemacht und daraus 1 Bild berechnet. Dadurch verringert sich das Rauschen und der Dynamikumfang nimmt drastisch zu. Die fotografischen Gewinne für die Bildqualität wären höher als in den Sensoren der neuen Kameras der letzten 20 Jahre zusammen.
Das würde sogar mit den langsamen Sensoren in dedizierten Fotokameras funktionieren: zumindest auf dem Stativ und mit weitgehend ruhigen Motiven (z.B. Produktfotografie im Studio, Landschafts- und Architekturfotografie). - Vorsicht das ist nicht HDR - unterschiedliche Belichtungsreihen, welche man auch nachträglich am PC zusammenrechnen kann. Hier geht es um kamerainterne Zusammenrechnung von ca. 10-20 identisch belichteten Fotos zur Erhöhung der Bildqualität. Das Ziel sollte sein: 1 RAW-Foto aus 10-20 (oder jeder frei wählbaren Anzahl an) Aufnahmen.
Ob es jedoch jemals als Firmware-Update nachgereicht wird, ist fraglich. Die Kamera-Hersteller sehen sich noch immer als Hardware-Produzenten, die Kisten mit Kameras verkaufen wollen, und nicht als Dienstleister im Software-Bereich. - Und das nach weit über 20 Jahren Digitalfotografie. - Das ist der elementare Unterschied zu den erfolgreichen Smartphones.
So muss man noch heute alles manuell mit sehr großen Dateien am PC selbst aufwändig durchführen. Als Folge macht dies kaum ein Fotograf. Wenn so etwas fotografisch nötig sein sollte, greift man lieber zum Smartphone.
43.) Moderne Technik und das sich weiterentwickelnde Rechtswesen schränken die Porträt-Fotografie und Videografie zunehmend ein
Einerseits wurden Kameras sowie Objektive immer hochauflösender, sodass man immer mehr Details bis hin zu Iriserkennung und Fingerabdruckerkennung auf modernen Fotos und Videos durchführen kann.
Andererseits schritt die Künstliche Intelligenz mit biometrischen Messverfahren in den letzten Jahren deutlich voran. Sie erlauben bereits mit der Analyse eines Fotos, Personen auf fast allen anderen Aufnahmen treffsicher wiederzuerkennen. Das gilt z.B. auch auf Aufnahmen von Videoüberwachungskameras. Überdies werden viele publizierte Fotos von Personen auch gerne zum Training von Foto-Software oder Überwachungskameras etc. verwendet.
Beides zusammen führt dazu, dass man auf Porträtaufnahmen mehr erkennt, als vielen Personen Recht sein kann. Denn man kann mit diesen Daten auch viel Schindluder treiben.
Die Rechtsprechung hinkt zwar immer technischen Entwicklungen etwas hinterher, holt jedoch deutlich auf.
Getty Images reagierte als einer der größten Anbieter von Fotos mit einem neuen Vertrag, der diese Dinge anspricht und die Genehmigung dazu einholt.
Der Schutz der Privatsphäre ist wichtig. Punkt.
Für Fotografen und Videografen öffnet sich jedoch hier ein weiteres Feld, auf dem sie drastisch eingeschränkt werden:
Für alte Aufnahmen ist es praktisch unmöglich, die entsprechende Genehmigung der fotografierten Person(en) dafür nachträglich zu erhalten.
Aber selbst alle zukünftigen Aufnahmen werden dadurch beschränkt, da sich - durch Gerichte gezwungen - immer mehr Portale diesen Regelungen anschließen werden.
Daraus ergeben sich Nachteile:
Alte Fotos oder neue dürfen im Grunde vermutlich bald nicht mehr ohne diese schriftliche Freigabeerklärung der Fotografierten publiziert werden, weder privat noch kommerziell. Dies meint nicht nur die Datenschutzvorschriften, sondern nun zusätzlich auch noch die Einwilligung zur biometrischen Nutzung. Letztere wird kaum jemand geben. Auch bezahlte Models nicht.
Daraus folgt jedoch wiederum, dass der Anbieter / Ersteller darauf hinweisen muss sowie einen Missbrauch verhindern muss.
Vor allem große kommerzielle Foto- und Video-Anbieter werden aus reinem Eigenschutz darauf achten und dies somit von den Berufsfotografen sowie Videografen, welche auf den Fotomarktplätzen (sogenannten Foto- oder Micro-Stocks) und Videoplattformen anbieten, fordern.
Auf Fotografen und Videografen kommt ein erheblicher Mehraufwand für die (übrigens selbst wieder der DS-GVO unterliegende) Verwaltung jener Rechtstexte zu, der zu höheren Kosten führt.
Da nun die ersten Anbieter vorpreschen, werden Gerichte bald auch keine Ausnahmen mehr erlauben. Denn diese Anbieter haben klar bewiesen, dass man den Schutz technisch umsetzen kann.
Der Frühling naht. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
Gehen Sie fotografieren. Denn es kommen auch wieder (noch) schlechtere Zeiten.
42.) Wenn Firmen keine neuen Kunden wollen
Als ich meinen Artikel Software-Empfehlungen über die Links (wie immer regelmäßig) testete und zwei Foto-Programme ergänzte, fiel mir wieder der seit Jahren leider ärgerliche Fehler bei der deutschen Kundeninformationsseite eines Anbieters / Herstellers auf. Also schrieb ich eine freundliche, kurze und präzise E-Mail an jene IT-Firma, welche Foto-Software herstellt.
Da es sich um eine Firma mit Hauptsitz in der Ukraine sowie den USA handelt, deren Produkte ich bereits öfters gelobt habe, musste ich auf Englisch schreiben. Bei ausländischen Firmen ist es zwecklos, sich auf Deutsch an sie zu wenden - selbst, wenn sie (angeblich) deutsche Kundenseiten betreiben.
Dear Madame or Sir,
as a matter of fact, I do know, that you have other problems right now.
Still, I would like to mention to you, that for years now there have been many times, when your complete website in Germany / Europe is ergonomically unusable.
As I strongly support your company due to the modern AI software, I would like to direct my readers from my photo-centric site to your products.
But most of the time your web looks like this on all browsers (Firefox, Chrome, Opera, Microsoft Edge) with Windows 10:
Find enclosed 2 screen shots.
e.g.: https://skylum.com/de/luminar
The layout is destroyed, photos etc. are not loading etc.
If you need any help in repairing this WAI-problem, don't hesitate to ask me, as I am an expert in HTML, CSS, PHP etc. and usability.
With kind regards,
Dr. Schuhmacher
Sehr geehrte Damen und Herren,
zwar ist mir durchaus bewusst, dass Sie derzeit andere Probleme haben.
Dennoch möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass es schon seit Jahren immer wieder Fälle gibt, in denen Ihr kompletter Internet-Auftritt in Deutschland / Europa ergonomisch unbenutzbar ist.
Da ich Ihr Unternehmen aufgrund Ihrer modernen KI-Software besonders unterstütze, möchte ich meine Leser von meinem fotozentrierten Auftritt auf Ihre Produkte lenken.
Aber meistens sieht Ihr Internet-Auftritt auf allen Browsern (Firefox, Chrome, Opera, Microsoft Edge) mit Windows 10 so aus:
Anbei finden Sie 2 Screenshots von https://skylum.com/de/luminar
Das Layout ist zerstört, Fotos etc. werden nicht geladen etc.
Wenn Sie Hilfe bei der Behebung dieses Ergonomie-Problems benötigen, zögern Sie nicht, mich zu fragen, da ich Experte für HTML, CSS, PHP usw. und Usability bin.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Schuhmacher
Das erste Problem ist also eine - wie diese beiden Abbildungen des Monitors (Bild 1, Bild 2) zeigen - kaum benutzbare Seite, auf der man nur nach langem Suchen überhaupt eine E-Mail-Adresse findet. Diese contact@ stellte sich dann als falsch heraus, in dem Sinne, dass man nur eine von einem Roboter erzeugte automatische Antwort erhält, die einem lapidar mitteilt, dass man unter dieser Adresse keine Antwort erhält - und dann wieder auf den unergonomischen / unbenutzbaren Internet-Auftritt zurück-verweist. - Sehr kundenfreundlich.
Da ich einerseits hilfsbereit bin und andererseits nicht so schnell aufgebe, suchte ich erneut alle jene unergonomischen Text-Wüsten ab, in der verzweifelten Suche nach einer weiteren E-Mail-Adresse, die sich nach fast einer halben Stunde Durchwühlens auf vielen derartigen kaum nutzbaren Seiten als Support@ erwies.
Dann sandte ich die obige kurze, freundliche, sachliche und in klar verständlichem Englisch verfasste E-Mail auch an diese Adresse.
Am Abend traf bereits die folgende Nachricht ein:
Hi Dr. Schuhmacher,
Thanks for reaching out.
First, please make sure that you have a stable Internet connection.
If the issue remains, it's likely that something is blocking access to our servers.
Please try the following solution:
Turn off the firewall. Either turn off your anti-virus or add Luminar to its list of exclusions.
Consult your anti-virus manual for help.
If your router has a firewall, temporarily disable it as well. You can also try an alternative internet connection.
Could you please try to clear the cache and cookies in your browser?
https://www.fvsu.edu/how-to-clear-your-browser-cache/
Hi Dr. Schuhmacher,
Danke, dass Sie sich gemeldet haben.
Erstens, stellen Sie bitte sicher, dass Sie über eine stabile Internetverbindung verfügen.
Wenn das Problem weiterhin besteht, blockiert wahrscheinlich etwas den Zugriff auf unsere Server.
Bitte versuchen Sie die folgende Lösung:
Deaktivieren Sie die Firewall. Deaktivieren Sie entweder Ihre Antivirus-Programm oder fügen Sie Luminar zu seiner Ausschlussliste hinzu.
Lesen Sie in Ihrem Antiviren-Handbuch die Hilfen nach.
Wenn Ihr Router über eine Firewall verfügt, deaktivieren Sie diese ebenfalls vorübergehend. Sie können auch eine alternative Internetverbindung ausprobieren.
Versuchen Sie bitte den Cache und die Cookies in Ihrem Browser zu löschen.
https://www.fvsu.edu/how-to-clear-your-browser-cache/
Lassen Sie uns jene Antwort einmal langsam analysieren, damit Sie erkennen, was man in der Kommunikation so alles wissentlich und unbewusst falsch machen kann.
Die antwortende Person verwendet auf eine offizielle formelle Anschrift (Sehr geehrte Damen und Herren,), nur den Textbaustein Hi, nicht einmal Hallo. (Es gibt sogar Antwortprogramme zur Arbeitserleichterung in den Service-Centern, die automatisch den Namen aus der Unterschriftszeile mit Hi an den Anfang der Antwort schreiben.) - Das zeigt bereits im ersten Wort nicht nur die Flapsigkeit, sondern den Unwillen, auf eine offensichtlich unerwünschte Anfrage überhaupt antworten zu müssen. Das unterstreicht im Folgenden die gesamte weitere (sofern überhaupt freie) Wortwahl.
Die Wortwahl gemeldet haben ist eine ungewöhnliche Formulierung. Üblich wäre auch im Englischen eine Wortwahl mit Personalpronomen Danke für Ihre E-Mail, Danke für Ihre Hinweise, oder die Zusendung Ihrer Nachricht etc.
Die grundlegenden zwei Hauptfehler liegen jedoch in diesen beiden Punkten:
Die Person hält alles für ein Anwenderproblem. Es ist allerdings das Gegenteil: ein Herstellerproblem. - Der Sender ist dafür verantwortlich, dass der Empfänger die Nachricht in der gewünschten Form erhält.
Die Person hat sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, die kurze präzise E-Mail überhaupt ganz zu lesen. So ignoriert sie den unübersehbaren Hinweis, dass der Absender IT-Experte ist. Ganz im Gegenteil geht sie im Folgenden mit ihm um, wie mit einem DAU - Dümmsten anzunehmenden User.
Das ist exakt die Antwort, welche ich und viele andere Nutzer seit Jahrzehnten von vielen hochnäsigen IT-Firmen erhalten, die jedoch kein Mensch lesen will, weil sie unzutreffend, beleidigend und sogar wertlos sind. - Dabei handelt es sich fast ausschließlich um lustlos hineinkopierte Textbausteine.
Bereits das Vorhandensein derartiger Textbausteine legt nahe, dass a) das Problem bereits von anderen Personen gemeldet wurde, b) das Problem der Firma bekannt ist, c) dass man es dennoch bis heute nicht löste. Überdies sind generell Textbausteine, die in Kombination mit nur Überfliegen der Nachricht auch noch am Inhalt vorbei gehen, bei den Empfängern zurecht unbeliebt.
Selbstverständlich teste ich regelmäßig meine stabile Internetverbindung (z.B. über die offizielle deutsche Breitbandmessung.de) - mein ADSL 50 - und erhalte dafür auch immer Werte weit über 50 MB/Sekunde für den Download. Das reicht für alle anderen Internet-Auftritte der Welt aus. - Welcher Laie testet regelmäßig seine Internetverbindung? Wie viele Normalanwender können das überhaupt?
Die Firewall - gemeint ist im ersten Satz die Software-Firewall - kann ich auch deaktivieren.
Das hat natürlich keinen Einfluss auf das Ergebnis. Denn das hatte ich als IT-Experte auch schon vorab in den letzten drei Jahren immer wieder exakt dafür getestet. - Falls es ein anderes Ergebnis erzielt hätte, dann hätte ich den (unerwartet) andersartigen Effekt ohne Firewall in der E-Mail bereits erwähnt und bereits selbst behoben sowie auf die Art der erforderlichen Behebung hingewiesen.
Aber welcher Normalanwender kann das?
Würden Sie wirklich Firmen aus notorisch bekannten Hackerstaaten generell in der Firewall freigeben wollen? Eine Brandschutzmauer ist exakt dafür da, Unerlaubtes zu verbieten.
Die Normaleinstellungen dieser Software sind den Internet-Anbietern (und vor allem den IT-Firmen) bekannt und funktionieren mit allen anderen Internet-Auftritten der Welt.
Im Übrigen gehören Firewalls zu den kompliziertesten Software-Anwendungen überhaupt. Da scheitern nicht nur Normalanwender an der korrekten Konfiguration. - Befolgen Sie als Laie somit niemals die per E-Mail zugesandte Aufforderung, an Ihrer Firewall etwas zu ändern.
Die Antiviren-Software kann ich auch deaktivieren.
Das hat natürlich ebenfalls keinen Einfluss auf das Ergebnis. Denn das hatte ich als IT-Experte auch schon vorab immer wieder dafür getestet und hätte Abweichungen der Firma in der Nachricht mitgeteilt.
Aber welcher Normalanwender kann das?
Und würden Sie wirklich für unbekannte Firmen aus dem Ausland den eigenen Virenschutz abschalten wollen? - Eine Antivirensoftware ist exakt dafür da, Viren den Zugriff zu verbieten.
Zudem lassen sich Virenprogramme kaum konfigurieren. Da scheitern nicht nur Normalanwender an der Umgehung einer solchen.
Ferner sind auch die Normaleinstellungen der Antiviren-Programme den IT-Firmen bekannt. Sie wissen also darum. Jeder Programmierer achtet für seinen eigenen Internet-Auftritt darauf. Da kann man im Grund auch nicht viel falsch machen, da HTML von dieser Schutz-Software immer durchgelassen wird.
Ganz dreist wird es dann mit: Lesen Sie in Ihrem Antiviren-Handbuch die Hilfen nach. - Erstens gibt es keine Handbücher mehr und zweitens sind die Online-Hilfen für Antiviren-Schutzprogramme eine ziemlich unübersichtliche Zumutung. Da werden die meisten Laien scheitern.
Kommen wir nun zur Router-Firewall. Erst einmal beglückwünsche ich jeden Normalanwender, der weiß, was ein Router ist. Und zweitens müssen Sie über wirklich profunde Kenntnisse verfügen, um einen Router und dort wiederum besonders dessen Hardware-Firewall zu konfigurieren.
Schließlich kommt dann noch der - selbstverständlich ebenso - wertlose Hinweis, dass man das Browser-Cache (den Zwischenspeicher für den schnellen Zugriff auf bereits einmal geladene Seiten) löschen soll. Auch dies hatte nie einen Einfluss auf die Ergebnisse. - Ganz besonders nett ist der Trick, dass jene antwortende Person die dazu in der E-Mail verlinkte Adresse zu den angeblichen Hilfetexten mittels einer - gemäß Datenschutz verbotenen - Tracking-Software kombiniert hat, um einen auszuspionieren und nachzuprüfen, ob man den Link auch angeklickt hat.
Der grundlegende Fehler der antwortenden Person lag jedoch darin, dass sie die E-Mail überhaupt weder vollständig und korrekt las, noch verstehen wollte. Dort steht nämlich ganz klar, dass es schon seit Jahren immer wieder Fälle gibt, in denen Ihr kompletter Internet-Auftritt in Deutschland / Europa ergonomisch unbenutzbar ist. Daraus geht für jeden denkenden Menschen - und vor allem für Mitarbeiter einer IT-Firma - unzweifelhaft hervor, dass ohne sonstige Änderungen am Empfängergerät, es manchmal funktioniert und manchmal nicht. Bereits dadurch ist logisch erschließbar, dass der Fehler kein Anwenderfehler sein kann.
Aus Neugier habe ich selbstredend alle meine PCs (Windows und Apple) zum Testen verwendet - sowie in den letzten Tagen erneut mehrfach überprüft. D.h. viele verschiedene Betriebssysteme von Windows 7, 10 bis hin zu dutzenden IOS-Versionen über die Jahre. An manchen Tagen funktioniert der Firmenauftritt und an vielen nicht. Insgesamt und vor allem bei neueren Apple-IOS-Versionen funktioniert es auf den neuesten Safaris und auch anderen Browsern häufiger als unter Windows. Aber alte Safari-Versionen blockieren unter Windows auch. Es könnte somit daran liegen, dass das Apple-Betriebssystem (in dieser Hinsicht) etwas fehlertoleranter ist, - oder, dass eine jener Betriebssystem-/Browser-Weichen fehlerhaft programmiert ist.
Der Gipfel ist jedoch die Forderung, man solle eine alternative Internetverbindung ausprobieren. Wie wollen Sie einen anderen Access-Provider (Zugangsanbieter) finden? So einfach kann man nicht eine zweite Telefon-Leitung in das Haus legen lassen, oder mal schnell den Anbieter wechseln, nur um einen einzigen Internet-Auftritt anzusehen und dort eine Software zu bestellen.
Dann bin ich aus Neugier auch noch zu anderen Personen gegangen, welche über verschiedene Anbieter verfügen (wie Telekom und 1&1). Selbstredend erzielten wir dort dasselbe Ergebnis. An manchen Tagen funktioniert es, meist jedoch nicht.
Würde ein Normalanwender sich all diese Mühe machen?
Zusammenfassend muss man festhalten, dass es sich hierbei um reine Informationsseiten über Produkte / Dienstleistungen für alle Interessierten handelt (- und nicht z.B. um Animationsseiten in Flash oder hochgesicherte Shop-, Transaktions- etc. -Systeme für eine geschlossene Nutzergruppe). Diese Werbe-/Info-Seiten haben auf jedem Betriebssystem, jedem Browser sowie definitiv hinter jeder (Soft- und Hardware-) Firewall und jeder Antiviren-Software und vor allem mit jedem Internet-Anbieter fehlerfrei zu funktionieren. Das hat der Anbieter selbst - und zwar im Voraus - zu überprüfen. Dies gilt insbesondere deshalb, weil es der absolute Normalfall ist. Exakt dafür wurden HTML und das World Wide Web 1989 konzipiert.
Da ich als Wissenschaftler - im Gegensatz zu vielen Forenschwätzern - jedes Detail genau belegen muss, um rechtliche Schritte und Beleidigungen sowie Verleumdungen zu vermeiden (oder zumindest etwas einzuschränken), habe ich daraufhin ein paar Spezial-Werkzeuge auf die deutsche Seite jenes Software-Herstellers (https://skylum.com/de/luminar) angesetzt:
Mein eigenes Test-Werkzeug fand binnen weniger Sekunden 388 Programmierfehler und weitere 84 Warnungen. - Bei sorgfältiger manueller Überprüfung solcher Quelltexte finde ich meist noch wesentlich mehr knallharte Programmierfehler. Dennoch ist das bei allen getesteten Internetseiten derzeit mein Spitzenreiter um die Krone der meisten Programmierfehler.
Das Test-Werkzeug von W3C brach nach 32 Fehlern ab, weil der 32. ein unüberwindlicher Fehler war (Fatal Error: Cannot recover after last error. Any further errors will be ignored.)
Das Test-Werkzeug von freeformatter brach nach 34 Fehlern in Zeile 108 bereits ab, weil der letzte ein unüberwindlicher Fehler war.
Das Test-Werkzeug von Nu Html Checker brach nach 32 Fehlern ab, weil der 32. ein unüberwindlicher Fehler war (Fatal Error: Cannot recover after last error. Any further errors will be ignored.)
Das Test-Werkzeug von W3C Link Checker benötigte über eine Minute zum Test und lieferte dann 20 reine Link-Fehler, u.a. 10 Mal 404 für nicht verfügbare Link-Adressen.
Die insgesamt miserablen Ergebnisse der vielen weiteren Testwerkzeuge erspare ich Ihnen hier.
Da die Betreiber scheinbar ständig an dem Internet-Auftritt Änderungen vornehmen, kann es sein, dass Sie davon abweichende Ergebnisse erzielen, oder im besten Fall der Auftritt (wie so oft) morgen wieder (für ein paar Tage) funktioniert. (Zwischen Tests, Niederschrift und Publikation dieses Kapitels schlief ich nochmals eine Nacht darüber.) Jedoch ändert das nichts an den (von mir selbstredend gesicherten) Grundproblemen.
Hätten die Betreiber des Internet-Auftrittes - also jene Software-Firma - diese Tests auch durchführen können? Selbstverständlich. Dabei handelt es sich um Minimalanforderungen an jeden Programmierer. Fehlerfreies Programmieren ist nicht nur möglich, sondern zwingend erforderlich. Ansonsten kommt es zu derartigen Ergebnissen und vor allem Darstellungsfehlern.
Ferner handelt es sich hier um absolute IT-Spezialisten, die modernste KI-Software programmieren und somit noch ganz andere Software-Werkzeuge zur Verfügung haben (als ich). - Also, keine Ausreden.
Man kann somit eindeutig festhalten, dass es sich um ein Problem des Senders und nicht des Empfängers handelt.
Fehler am Internet-Auftritt sind ein Hersteller-Problem - kein Nutzerfehler.
Wer keine neuen Kunden wünscht, braucht seinen Internet-Auftritt weder kundengerecht zu gestalten, noch zu pflegen. Aber er sollte dann zumindest nicht derart auf Hilfen antworten.
Die Antwort des potentiellen Kunden hat Shakespeare bereits vor hunderten von Jahren durch Brutus im Julius Cäsar gegeben:
If not, why then this parting was well made. oder modern: If not, then this parting was well done. (Englische Quelle)
Wo nicht, so war dies Scheiden wohlgetan. (Deutsche Quelle Akt 5 Szene 1.)
Im Internet ist der nächste Anbieter nur einen Klick entfernt.
Schädigt mich das Firmenverhalten? Nein. Wie für alle meine Artikel, so erhalte ich auch für meine Software-Empfehlungen keinerlei finanzielle Zuwendungen irgendwelcher Art von irgendwelchen Firmen. Noch nicht einmal die Software erhalte ich kostenlos zum Testen. - Angesichts der miserablen Lage der Fotowirtschaft und somit auch der daran hängenden Fotosoftware halte ich es allerdings für traurig, dass Firmen sich durch selbstverschuldete Fehler so schädigen, indem sie (in einem drastisch schrumpfenden Gesamtmarkt) ihren wenigen verbliebenen potentiellen Kunden das Leben derart erschweren sowie dadurch die eigenen Markchancen und Einnahmen reduzieren.
Fazit: Die KI-gestützte Firmensoftware zur Fotobearbeitung ist empfehlenswert, der Firmenauftritt leider nicht immer.
Geht es auch besser? Ja. Am selben Tag wies ich einen anderen Software-Hersteller auf nicht funktionierende Links von den einzelnen Produktseiten zurück zur Rubrikenstartseite aller Produkte hin. Am Abend kam die freundliche Antwort mit zuerst einmal der richtigen neuen Zieladresse und dann: Vielen Dank dafür, dass Sie uns darüber informiert haben. Ich werde Ihre Meldung weiterleiten. Falls Sie weitere Fragen haben, so lassen Sie mich dies bitte wissen, damit ich Ihnen gerne weiterhelfen kann. Bleiben Sie gesund und noch einen schönen Tag.
Worin liegt hier der psychologische Einstellungsunterschied, welcher zu derart verschiedenen Antworten und Verhalten sowie im ersten Fall zu dem tiefgreifenden und weitreichenden Kommunikationsproblem führt?
Im ersten Fall lässt sich klar festhalten, dass dies heute eine sehr weit verbreitete Meinung / mentale Grundauffassung widerspiegelt:
Nur der Kunde ist immer schuld. - Wir haben hingegen immer Recht und alles richtig gemacht. - Über dieses 'Naturgesetz' diskutieren wir überhaupt nicht mehr. Darüber denken wir noch nicht einmal mehr nach.
Es wird somit nicht mehr in Erwägung gezogen, dass der Fehler oder das Problem evtl. auch etwas mit einem selbst zu tun haben könnte, oder sogar bei / an einem selbst liegt.
Da gibt es den klassischen Marketing-Witz: Ein Angler, der selbst gerne Torte isst, will Fische fangen. Was hängt er den Fischen als Köder an den Angelhaken? Ein Stück Torte. - Als alte Marketing-Regel gilt jedoch noch heute: Der Köder muss dem Fisch schmecken - und nicht dem Angler.
Man kann natürlich auf Kunden verzichten und sich nur auf ganz bestimmte Zielgruppen konzentrieren: Z.B. reiche Besitzer modernster Apple-Hard- und Software. Je nach Markt / Weltregion machen jene ca. 10-30% der PC-Nutzer aus. Man verliert dadurch aber schlimmstenfalls den Rest von bis über 70% des Marktes.
Wer somit als Fotograf momentan darüber klagt, dass zu wenige Nutzer seine Fotos und Seiten im Internet abrufen, oder wer als Berufsfotograf zu wenige Kunden erhält - beinahe hätte ich auch noch geschrieben: wer als Kamerahersteller zu wenige Kameras verkauft - , der sollte zuerst einmal über die obige Marketing-Regel nachdenken. Jeder lacht zwar darüber, aber meiner Erfahrung nach machen trotzdem sehr viele exakt jenen Fehler.
Niemand ist perfekt. In einer Fabrik fand ich einmal den folgenden ketzerischen Spruch: Wer viel arbeitet, macht viele Fehler. Wer wenig arbeitet, macht wenig Fehler. Wer keine Fehler macht, ist ein fauler Hund. Aber es existieren für viele Fehler heute Hilfen, um Fehler zu vermeiden oder zumindest sofort zu korrigieren, bevor sie (weitere) Schäden verursachen.
Zugegeben, es kostet Zeit, sich selbst und seine Produkte sowie Dienstleistungen (respektive Foto-Stile) immer wieder zu hinterfragen und zu (über-) prüfen. Und nochmals: ja, es ist auch aufwändig, Fehler zu korrigieren. Aber es lohnt sich. Nur durch diese Mühe rufen in manchen Monaten über 350.000 Menschen Seiten bei mir ab.
Ganz konkret kann z.B. jeder Internet-Betreiber mit jenen freien und kostenlosen Testwerkzeugen in diesem Artikel nachprüfen, wie gut sein eigener Internet-Auftritt wirklich ist. Damit lassen sich Rückschlüsse auf den eigenen Erfolg ziehen.
Also, hören Sie auf über die Anderen und vor allem die Kunden zu klagen, und beginnen Sie selbst, Ihre eigenen Marktchancen zu verbessern. Ihre erfolgreichen Konkurrenten machen exakt dies. Sie machen keine besseren Fotos als Sie - oft ganz im Gegenteil. Sie besitzen oft auch keine bessere Ausrüstung als Sie. Das sind auch moralisch keine besseren Menschen als Sie - oft ebenfalls ganz im Gegenteil. Aber jene haben über die obige Marketing-Regel nicht nur kurz gelacht, sondern sie wenden sie täglich an.
Also: Wer ist Ihr Fisch und welchen Köder wünscht er?
Weiterhin viel Freude beim Fotografieren, Filmen - und selbständig Nachdenken.
Bisher wurden Rotoberkameras eher ferngesteuert an gefährlichen Plätzen eingesetzt, wo Menschen entweder sich nur ungern selbst hin getrauen - z.B. beim Sport in der direkten Flugrichtung der Bälle - oder Fotografen als Menschen nicht gerne gesehen werden, weil man sie für ein Sicherheitsrisiko hält - wie z.B. in der Politik. Siehe z.B. die Inaugural-Zeremonie des US-Präsidenten Biden 2021.
Selbstredend kann er noch keine künstlerisch hochwertigen Fotos erzeugen. - Die Betonung liegt auf noch nicht. Aber für Berufsfotografen wird es bald schwer werden, Null-Acht-Fünfzehn-Fotos für viel Geld einem Kunden anzudrehen.
40.) Selbsternannte Ethikfirma will Fotografie beschränken und Fotografen zur Kasse bitten
Beim Photography Ethics Centre handelt es sich um eine in Belfast (Nord-Irland) ansässige GmbH (Ltd.), welche von Großbritannien aus versucht, die EU und inzwischen sogar weltweit die Fotografie zu beschränken.
Ihr kommerzielles Ziel ist es, dass Fotografen nur nach Absolvierung verschiedener kostenpflichtiger Kurse bei dieser Firma und zu bestehender Tests sowie nach dem Publizieren einer von der Firma genehmigten Ethik-Deklaration zukünftig noch fotografieren dürfen.
Derzeit muss man - als soziales Entgegenkommen - nur einen freien und drei kostenpflichtige Kurse absolvieren, bevor man überhaupt zur Prüfung zugelassen wird. Jedes Modul kostet derzeit 30 britische Pfund. - Das sind zusammen derzeit rund 110 Euro zusammen. Und selbst danach haben Sie kein Anrecht auf ein Zertifikat, da vorher noch ihre eigene, selbst verfasste Ethikerklärung von der Firma geprüft wird, was nochmals Geld kostet. Mit Porto und Online-Gebühren sind Fotografen so ganz schnell über 200 Euro los. - So etwas nennen die Firmengründerinnen dann auch noch dreist Our Social Enterprise Model. - Was ist an kommerzieller Abzocke sozial?
Wer sich als Fotograf weigert, die kostenpflichtigen Kurse zu besuchen, dem wird ganz unverhohlen mit Geldstrafen sowie Strafanzeigen gedroht: These breeches can be costly - risk of unknowingly breaching national or international laws and ethical norms about privacy and confidentiality, copyright, consent, and child protection. - Ganz abgesehen davon werden alle Nicht-Absolventen jener Zwangskurse als negative, unethische, ethisch ungebildete, unfähige etc. Fotografen und Videografen bezeichnet (z.B. Photographers without ethical literacy - ethische Analphabeten). Das reicht hin bis zur Unterstellung, dass alle Nichtabsolventen Kinderpornos fotografieren oder filmen würden.
Das soziale Firmenziel der Gründerinnen ist, dass diese teuren Online-Kurse für alle Fotografen - Berufsfotografen wie Amateure - verpflichtend werden sollen. Um dieses Ziel zu erreichen, wenden sie sich an alle Fotofachzeitschriften, welche gedrängt werden, diese rein kommerzielle Werbung kostenlos abzudrucken und sogar noch positive Artikel dazu zu verfassen. Respektive man reicht ihnen bereits (wie heute bei vielen Firmen üblich) vorgeschriebene Artikel zum Abdruck ein. In solchen Lobhudeleien der Fachzeitschriften muss dann unbedingt u.a. folgendes stehen: Ethics Are Good For Business. - Ohne Zweifel ist das Thema Ethik gut für das Geschäft jener Belfaster Firma.
Erfahrungen der Beteiligten oder gar wissenschaftliche Ausbildung oder sonstige juristisch / rechtlichen Qualifikationen? Keine. - We came up empty. So we put together a training manual ourselves. - Auch von der Fotografie haben sie keine Ahnung. Dafür holten sie sich - im Nachhinein - externe Fotografen. - Es ist immer ein besonders gutes Zeichen der hochwertigen Wissenschaftlichkeit und gelebter Demokratie, wenn man die Betroffenen erst im Nachhinein anweist, was zu tun ist.
Ihre Seriosität stellen jene Gründerinnen bereits dadurch unter Beweis, dass sie sich weigern, eine postalische Firmen-Adresse anzugeben und sich nicht einmal an den Datenschutz (DS-GVO) in der EU halten, der auch in Großbritannien gilt. Das ist in deren Augen eben ethisch vertretbar.
Das Schöne an der Angelegenheit ist, dass die Organisatoren und Unternehmer selbst die Regeln bestimmen und selbst definieren, was ihrer Meinung nach ethisch und somit zukünftig in der Fotografie noch erlaubt. ist.
Diese sozialen Firmengründerinnen legen im Übrigen nicht nur fest, wer zukünftig noch fotografieren darf, sondern auch was, wo, wann und vor allem wie dies noch geschehen darf.
Seit 2017 haben jene Aktivistinnen derart viel Geld bei gemeinnützigen Organisationen etc. gesammelt, dass sie es sich nun leisten können, weltweit gegen Fotografen vorzugehen, die nicht ihre Kurse bezahlen oder sich nicht an ihre selbstgemachten Regeln halten.
Vor derartigen angeblich sozialen Vereinen und selbsternannten Gruppen, welche aus rein politischen Motiven die Fotografie seit Jahren zu beschränken versuchen, habe ich schon immer gewarnt. Aber, dass sie es jetzt auch noch dreist als Firma mit Kursgebühren versuchen, ist eine ganz neue Dimension. - Wie sagte mir einmal eine angeblich sozial tätige Frau: Wenn du richtig reich und einflussreich werden willst, dann mach' einen sozialen Verein auf.
Gehen Sie fotografieren. Denn es kommen ganz sicher (noch) schlechtere Zeiten.
39.) Defekte Kamera oder kaputtes Objektiv?
Nein - dichter Saharastaub, der über den Tag immer gespenstischer wurde. Das Phänomen soll noch bis Freitag anhalten und sich weiter nach Norden ausdehnen. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
Gehen Sie fotografieren. Denn es kommen auch wieder (noch) schlechtere Zeiten.
38.) Ursachen, Handlungen, Folgen
Seitdem die EU unter Strafandrohung jedem die Pressefreiheit beschränkt, der über den Krieg berichtet, und jeden bestraft, der Schlechtes oder irgendwie Unerwünschtes über die Ukraine und deren Herrscher schreibt, muss man vor jedem Artikel klar festhalten, dass man Putin für den Hauptverantwortlichen hält. Ohne Gerichtsverfahren kann nun u.a. sofort Ihr gesamtes Vermögen beschlagnahmt und eingefroren werden, weitere Rechtsschritte gegen jeden Missliebigen bleiben (wie in den schlimmsten Diktaturen) ungenannt, weil man nun auch hier die kritischen Stimmen einschüchtern will. - So viel vorab zur angeblichen Pressefreiheit in Europa und der westlichen Propaganda.
Da hätten wir nun den Krieg in der Ukraine als Ursache. Auch wenn dies so natürlich falsch ist, da die wahren Ursachen, Hintergründe sowie Motive viel weiter zurückliegen und tiefer gehen.
Daraus folgen massenweise Handlungen zahlreicher westlicher Firmen. Diese werden pauschal angewandt und wenn überhaupt, dann geradezu lächerlich begründet: in Übereinstimmung mit den Sanktionen der EU und der USA.... Dass dies eine krasse Lüge ist, wird bereits an der Tatsache erkennbar, dass keineswegs alle Firmen solche Maßnahmen ergreifen. In Wirklichkeit lassen sich diese Firmen nur von den Politikern der Ukraine beeinflussen und manipulieren.
Wer im Ernst glaubt, dass man mit dem Internet oder mit Foto-Software den Kriegsverlauf verändert, darf gerne weiterträumen. Die Militärs arbeiten mit eigenen geschützten Netzwerken. Und auch die Software für die Kriegsführung ist KI-basiert, wo Russland weltweit mit an der Spitze steht. Das betrifft somit alles nur die Zivilbevölkerung.
Folgen:
Im Falle der Hardware wird Russland noch weiter auf chinesische Produkte und eigene Erzeugnisse ausweichen. Das führt nur zu einer Balkanisierung des Internets.
Im Falle der Software wird man sie mittelfristig hacken und dann die offline lauffähigen Versionen auf Piratenbörsen (Piratebay) weltweit kostenlos zum Herunterladen anbieten. Denn das Internet lässt sich nicht so, wie manche US-Firmen sich das denken, einfach abschalten.
In der Folge werden auch weltweit die illegalen Software-Angebote wieder steigen. Daraus ergibt sich (nach den Einnahmeausfällen aus Russland) ein nochmals für Adobe verringerter Gewinn. Jener hat jedoch zum Ergebnis, dass der geldgierige Konzern die verbliebenen ehrlichen Kunden im Westen noch mehr schröpft. Sie dürfen sich alle bereits heute schon auf steigende Abonnements-Gebühren für Adobe-Software freuen.
Aber gehen wir die Folgen und deren Wirkungen einmal für einen Fotografen und Videografen in Russland durch:
Korrekt gelesen, das betrifft nicht nur alle Russen weltweit, sondern auch alle sonstigen Personen, welche sich - und sei es auch nur zeitweise - in Russland aufhalten. Da die Techniker bei Adobe sich die Arbeit einfach machen, betrifft es auch Personen, welche jemals über eine (Internet-)IP-Adresse Kontakt zu deren Server aufnahmen, die man irgendwie Russland zuordnet(e).
Stellen Sie sich bitte einmal vor, wie es auf Sie wirkt, wenn Adobe, ohne Vorankündigung in der Nacht alles abschaltet, obwohl Sie das Jahresabonnement bereits im Voraus bezahlt haben.
Als erstes sind Ihre über 100 Euro für die Foto-Software (in manchen Fällen weit über 1.000 für die Gesamtpakete) weg. Rechtsschutz oder Rechtsverständnis bei Adobe? Null.
Dann sind alle Ihre Fotos in der Cloud sofort gesperrt respektive weg. Da kommen Sie ggf. nie mehr dran. Das gilt auch für alle anderen Cloud-Dienstleister wie z.B. Apple, Amazon, Google etc.
Ferner schaltete Adobe Ihre Software auf Ihrem PC einfach in der Nacht ab. Sie läuft nicht mehr. Sie können damit weder Fotos noch Videos ansehen noch bearbeiten. Totalschaden.
Wie in allen Ländern, so sind die Mehrzahl der Foto- und Videografen allerdings Amateure und verdienen somit kein Geld mit Bild-Material für das Militär oder Putin.
Ferner sind auch die meisten beruflich tätigen Foto- und Videografen - wie im Übrigen weltweit - weder für den Präsidenten noch das Militär tätig.
Das heißt: Diese Maßnahme trifft zumindest 99% Unschuldige.
Wirkungen auf den Betroffenen:
Die erwünschte Wirkung des Westens ist, dass jeder Fotograf sich nun bewaffnet, zu seinem Präsidenten fährt und diesen stürzt. Hält das im Ernst jemand für realistisch?
Viel eher wahrscheinlich ist hingegen die folgende Schlussfolgerung: Der geldgierige US-Konzern hat wieder einmal mich als kleinen Kunden betrogen.
Weitere Details kann man in Russland nicht mehr nachprüfen, weil der andere mächtige US-Konzern das Internet sabotiert und die russischen Fotografen ebenfalls von weiteren (westlichen) Informationen ausschließt, obwohl sie für den Zugang einen Vertrag besitzen und diesen mindestens monatlich im Voraus bezahlen.
Wie soll der Kunde dort herausbekommen, dass die Bestrafung des Fotografen und Videografen aufgrund der Sanktionen gegen Putin (angeblich) hervorgehen.
Und wie soll der Geschädigte und von Informationen noch weiter abgeschnittene Fotograf im dritten Schritt rückwärts erkennen, dass der Krieg in der Ukraine dafür verantwortlich ist, dass seine Fotos zerstört wurden und ihm die weitere Arbeit verunmöglicht wird?
Glaubt im Ernst jemand, dass ein Berufsfotograf, der nun nicht mehr seinem Beruf nachgehen und Geld verdienen kann, weil er seine Fotos nicht mehr bearbeiten kann, der somit seine Familie nicht mehr ernähren kann, wirklich so lange in der Ursachenkette zurückgeht, um seinem Präsidenten dafür die Schuld zu geben?
Ist es da nicht eher wahrscheinlich, dass er sich - wie eine Umfrage in Russland zeigte - eher in den seit Jahrzehnten vorhandenen - leider durch viele Einzelbeispiele erhärteten - Vorurteile bestätigt sieht, dass westliche Firmen ihn wieder einmal betrogen haben, weil sie generell eben auch russische Kunden gerne betrügen. Ob die über 70% der Befragten das so sehen, ist wie alles im Krieg fraglich. Aber dass viele weitere Menschen dort nun davon überzeugt sind, dass westliche Firmen sie persönlich schädigen wollen, liegt wohl nahe.
Das verhärtet nur sinnlos die Fronten. Denn die meisten Leute und Entscheider in den westlichen Firmen denken schlichtweg nicht strategisch über die Folgen ihrer eigenen Handlungen nach. Im Gegenzug dann von den Opfern das Durchdenken langer Logikketten zu fordern, ist Heuchelei.
Deshalb waren unsere Staatsgründer und Verfassungsväter gegen Sippenhaft. Das widerspricht jeglichem Rechtsverständnis eines Rechtsstaates sowie einer Demokratie. Und es hat in der Regel ungeahnte aber meist kontraproduktive und auch für den Westen nachteilige Auswirkungen.
Folgen für Fotografen und Videografen im Westen:
Sie mögen zu dem Krieg, den Kriegsparteien, den Sanktionen etc. stehen wie Sie wollen. Aber das alles hat auch Auswirkungen auf Sie.
Es dürfte nun wohl langsam jedem einleuchten, dass jede Software und jede Hardware aus den USA eine illegale Hintertür besitzt, über welche diese Software und Hardware jederzeit ferngesteuert manipuliert und ausgeschaltet werden kann.
Dass es sich hierbei um einen Verstoß gegen den Datenschutz / die DS-GVO handelt, dürfte heutzutage wenige stören. Ärgerlicher ist es da schon, dass die gesamte Datensicherung auf Online-Medien völlig unsicher ist. Dort sind Ihre Foto- und Video-Daten seit den Aktionen von Adobe, Apple, Amazon etc. definitiv nicht mehr sicher. - Nochmals: Jene Firmen haben alle Nutzer, welche sie irgendwie für Russen halten (also rein rassistisch), gesperrt. Diese Personen haben alle Fotos und Videos schlagartig verloren.
Sie im Westen benötigen sofort eine redundante, dezentrale Datensicherung und alle proprietären Dateiformate der US-Software müssen in weltweite Standards (TIFF, JPEG) umgewandelt werden. Zumindest benötigen Sie für alle bearbeiteten Fotos eine sogenannte xmp-Datei, sonst sind alle Bildbearbeitungen (auch bei RAW) verloren. Diese XMP-Datei kann man auch nachträglich erstellen, aber nur, solange das Programm von Adobe noch arbeitet. - Ich habe Sie u.a. in jenem Artikel schon vor Jahren vor den Risiken jener proprietären Firmensoftware und deren eigenen (nicht standardisierten) Dateiformaten (wie Adobes DNG) gewarnt. - Eine externe 18 TB-Festplatte kostet derzeit nur 340 Euro, eine externe 14 TB-Festplatte kostet derzeit nur 246 Euro. Alle darauf gespeicherten Fotos und Videos gehören dann Ihnen.
Krokusse. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
Gehen Sie fotografieren. Denn es kommen auch wieder (noch) schlechtere Zeiten.
37.) Millionen Bilder je Sekunde
Während die Fanboys in den Foto-Foren über die neuen Serienbildgeschwindigkeiten von 30, 75, 120 und mehr Bildern je Sekunde hyperventilieren, will ich dies doch wieder einmal relativieren.
Überdies hat ein Forscherteam der Heriot-Watt University in Schottland eine neue Technik vorgestellt, welche klassische Sensoren sowie frei verfügbare Massen-Hardware mit modernster Software kombiniert und dadurch Normal-HD-Videos mit bis zu mehreren Millionen Bildern in der Sekunde zu noch geringeren Kosten erstellt.
Um es klar zu sagen: In der Wissenschaft belächelt man die marketing-technisch aufgeputschte Serienbildgeschwindigkeit aller Foto- und Video-Kameras schon seit vielen Jahren.
36.) Westliche Halbwahrheiten und russische Lügen
Gestern fand eine für Russland niederschmetternde Abstimmung in der UNO-Generalversammlung statt, welche den Krieg in der Ukraine mehrheitlich verurteilte.
Leider werden die westlichen Halbwahrheiten nicht dadurch besser, dass die russische Führung noch mehr lügt.
So wird von westlichen Nachrichtensendern das Abstimmungsergebnis - aus verständlichem Motiven der einseitigen Parteinahme - nicht korrekt wiedergegeben. Es fehlen nämlich diejenigen Staaten, welche der Abstimmung absichtlich fernblieben, um nicht mit dagegen oder mit einer Enthaltung zu stimmen. Wie Sie dem hier abgebildeten Abstimmungsergebnis entnehmen können, fehlten da 13 Staaten: Azerbaijan, Burkina Faso, Cameroon, Equatorial Guinea, Eswatini, Ethiopia, Guinea, Guinea-Bissau, Morocco, Togo, Turkmenistan, Uzbekistan, Venezuela. Diese muss man faktisch zu den Enthaltungen dazuzählen, um die Hintergründe und vor allem das weitere Verhalten jener Staaten zu verstehen.
Moralisch ist die Abstimmung mit 141 Stimmen (73%) für die Resolution zweifellos ein Sieg für die alliierten westlichen Demokratien.
Aber 52 Staaten (5+34+13) waren aus diversen Gründen nicht dafür. Diese 27% Länder werden letztendlich wohl auch die Sanktionen mehr oder weniger deutlich unterlaufen. Darunter befinden sich winzige und ökonomisch zweifellos unbedeutende Staaten. Aber darunter sind auch wirklich große und wichtige wie z.B. China, Indien und Südafrika.
Bleiben Sie kritisch. Die Wahrheit starb schon lange. Und Heinrich Heine wusste bereits: Diesen ist ebensowenig wie jenen zu trauen.
35.) Pandemie als Dauerthema
Zwar hat praktisch jeder inzwischen genug von CoViD-19 und abgeschlossen mit der Pandemie. Aber unser virologischer Reichsbedenkenträger vom sogenannten Team Vorsicht - Professor Drosten - sagte im letzten Podcast voraus, dass es im Sommer (im Gegensatz zum letzten Jahr) kein Loch - kein infektionsfreier Sommer, sondern noch immer zahlreiche Infektionen geben wird, und dass im Herbst die nächste Welle mit massenweisen Infektionen und Krankheitsausfällen folgen wird. Daraus ergäben sich dann wieder Zwangsimpfungen, Kontaktbeschränkungen und Einschränkung der sonstigen Freiheitsrechte. Letztere nennt man jetzt höflich nichtpharmazeutische Interventionen - ein schöner Euphemismus - sowie Moderation der Risikopatienten, womit man faktisch deren Wegsperrung meint.
Die Pandemie ist nicht vorbei, wenn durch die Impfung die Krankheitsschwere abgeschnitten ist, sondern erst, wenn durch bestimmte Modifikationen in der Bevölkerung auch die hohe Übertragbarkeit beendet ist. Erst nach dem Erwerb einer Schleimhautimmunität wird die Weitergabe des Virus reduziert, aber nie ganz verhindert. Dies soll durch viele eigene Infektionen erfolgen - ähnlich anderer Erkältungs- und Grippeerkrankungen.
Deshalb schreibe ich ja seit kurzem: Gehen Sie fotografieren. Denn es kommen auch wieder (noch) schlechtere Zeiten.
Bäume Ende Februar im Mittagslicht. Nur dann leuchten die Äste und Zweige derart. Das gelblich Leuchtende ist eine Art Moosflechte, die sich überall auf jenen Bäumen ausgebreitet hat. - So viel zur Foren-Weisheit: Man kann nicht am Mittag fotografieren. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
Gehen Sie fotografieren. Denn es kommen auch wieder (noch) schlechtere Zeiten.
34.) Die russische Armee unterliegt
Am frühen Morgen des Montags, 28.02.2022, also nach nur vier Tagen Krieg, sieht es militärisch für die russische Armee verheerend aus.
Niemand weiß, warum die Russen nur die Hälfte der an den Grenzen aufgestellten Truppen in der Ukraine einsetzen: Erwartet man einen Angriff von Polen, oder verweigern die Offiziere die Befehle umzusetzen, oder desertieren die Rekruten?
Auch US-Quellen bestätigen das und rätseln, warum nur ca. die Hälfte des russischen Kontigentes in der Ukraine mehr oder weniger kämpft. Das scheinen je nach Schätzung 60-90.000 Mann zu sein. Davon hat Russland bereits in den ersten 4 Kampftagen mindestens 5.000 Mann durch Tod oder Gefangenschaft verloren. Das entspricht umgerechnet mindestens 1-2% Verlust je Tag. Die Materialverluste sollen prozentual noch höher liegen. Das kann sich keine Armee lange leisten. Das ist reine Mathematik, die aber viele leugnen.
Die gezielte Zerstörung des russischen Nachschubes in der Nacht, damit die Panzer ohne Treibstoff am Tage liegen bleiben, zeigt die typische Handschrift der US-Drohnen, welche selbstredend mit Genehmigung der Ukraine von Deutschland aus in deren Luftraum operieren dürfen. Ein hochriskantes Spiel. Aber die russische Luftaufklärung sowie Luftraumverteidigung scheint nicht nur hierbei mit konventionellen Mitteln kläglich zu versagen. Ihr Luftraum-Überwachungs-System scheint massiv gestört zu werden. - Vergessen wir diesbezüglich nicht: US-Präsident Biden sagte nur zu, dass er keine Boden-Truppen in die Ukraine schickt: Von Drohnen und Cyber-Attacken sprach er nicht. Er schloss noch nicht einmal den verdeckten Einsatz seiner schon lange nach Deutschland verlegten Tarnkappen-Bomber aus.
Gleichzeitig strömen immer mehr Waffen in die Ukraine, was zwar verständlich ist, allerdings hochriskant. Einen Teil jenes verschenkten Kriegsgerätes werden wir über die dort keineswegs plötzlich verschwundene Korruption und mafiöse Schwerstkriminalität wieder zurückerhalten: verkauft an Verbrecher, welche unsere Banken und Geldtransporte mit den Panzerabwehrwaffen überfallen, und Terroristen, welche die Luftfahrt mit den tragbaren Luftabwehrraketen bedrohen. Exakt dasselbe Problem hatten wir schon einmal in Afghanistan.
Überdies nutzt der ukrainische Präsident Zelensky jede Gelegenheit, um den Westen, die EU, die NATO und die USA in seinen Krieg aktiv hineinzuziehen. Der Aufbau einer sogenannten Freiwilligenarmee aus Ausländern aus den NATO-Staaten würde definitiv als Kriegserklärung von Russland angesehen werden. Auch deshalb wurden die Atom-Streitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt. Denn aus zahlreichen westlichen Ländern hört man, dass sie wie Englands Außenministerin Liz Truss, jeden unterstützen wollen, der dort kämpft, obwohl das nicht nur gegen englisches, sondern internationales Recht verstößt. Ähnliche Hilfe will angeblich die rechtsradikale Polnische Führung (PIS) mit ausgegliederten Elitesoldaten und Frankreich mit Fremdenlegionären leisten. US-Söldner sind bereits in sehr großer Zahl in der Ukraine tätig. Das wird definitiv nicht für Frieden und Sicherheit sorgen, sondern die Krise verschärfen.
Dennoch scheint sich zu bewahrheiten, was die USA im größten und gefährlichsten Manöver (im Grunde schon fast einem Krieg) in den 1980er Jahren gegen die russische Militärstreitmacht feststellten. Sie wird überbewertet und ist im konventionellen Bereich eher dritt- als zweitklassig, weil sie vor allem im Bereich High-Tech und Elektronik hoffnungslos rückständig sowie unterlegen ist. Ferner scheint sie - wie schon aus anderen Ländern aus historischer Betrachtung bekannt - unter einer politischen pyramidal-hierarchisch aufgebauten Führung zu leiden, deren Spitze kaum jemanden vertraut, dafür glaubt, selbst alles besser zu wissen, und deshalb ständig - mangels Vertrauen in Untergebene - den Militärs in ihr Handwerk hineinredet. - Dabei handelt es sich um systemische, aber letztendlich selbsterzeugte Fehler.
Warum fallen mir zu dieser Analyse nun plötzlich wieder die japanischen Kamerahersteller ein?
33.) Verrechnet?
Bereits am Morgen des dritten Tages des Krieges ergibt sich aus vielen kleinen Einzelbildern, dass sich Putin mit seiner Strategie verrechnet haben könnte.
Militärische Strategiespiele, seien sie mit Zinnsoldaten im Sandkasten durchgespielt oder mit hochmodernen KI-gestützter Software, leiden oft unter den voreingestellten Grundannahmen. Wie unten bereits geschildert, kann man ganz schnell und unbemerkt Opfer seiner eigenen Propaganda werden und dann unzutreffende Grunddaten in das System einspeisen, das dann auch zu von der Realität abweichenden Ergebnissen kommt. Fachleute nennen das bei vielen derartigen Systemen: Garbage in - Garbage out. Salopp übersetzt: Wer Datenmüll eingibt, erhält auch Müll als Ergebnis.
Aus Diplomatenkreisen hört man, dass es doch noch Personen gibt, welche, wie angemahnt, nicht nur verstehen, wie Außenpolitik funktioniert, sondern dies auch umsetzen.
Wie ich beim Segeln immer wieder feststellen durfte, sind es oft die zurückhaltenden, ruhigen Typen, welche generell von allen unterschätzt werden, welche im plötzlich auftretenden Sturm dann - im positiven Sinne - kalt-blütig bleiben, rational denken und vor allem tatkräftig zupacken. Sie erkennen wohl selbst, wen ich meine. Für die Anderen - definitiv nicht die Außenministerin mit ihrem Twitter-Account.
Außenpolitik arbeitet ruhig, konsequent, hinter verschlossenen Türen und heute in persönlichen Telefonaten oder modern Video-Konferenzen. Um Erfolge nicht zu konterkarieren spricht niemand, weder vorher noch nachher, weder über die Tatsache des stattgefundenen Gespräches noch über dessen Inhalt. Und schon gar nicht wird auf Stammtischniveau in kurzen Schlagzeilen auf Twitter eigene Wahlwerbung damit getrieben oder in Interviews vor den Medien geprahlt.
Es scheint wieder einmal sinnvoll gewesen zu sein, dass Deutschland nicht blind den USA bei wilden und kaum hilfreichen Sanktionen gegen China gefolgt ist. So blieb eine erhebliche Verhandlungsmasse für eine Einflussnahme auf den chinesischen Präsidenten Xi Jinping.
Die wenigen rational und klug denkenden außenpolitisch verständigen Politiker existieren somit und handeln, indem sie mit der in dieser Krise wichtigsten Person sprechen, auf die Putin noch hört und zwangsweise hören muss. Es lohnt sich somit, auch mit ungeliebten Schurken zu verhandeln. Denn ohne China werden die Wirtschafts- und Handelssanktionen für Russland bereits kurzfristig sehr schmerzhaft. Kluge Außenpolitik sucht sich gezielt den schwächsten Angriffspunkt. Wie bereits geschrieben, hat dies nichts mit Moral zu tun, sondern mit logischem Verstand. Aber dazu muss man mit jenen Schwachstellen sprechen, auch wenn man sie nicht mag sowie für Schurken oder Diktatoren hält.
Jedoch läuft es auch militärisch - trotz der üblichen - vor allem vom Westen verbreiteten Propaganda- und Kriegsbilder für Putin in seinem Feldzug alles andere als vorteilhaft.
Die russische Armee erbeutete zwar scheinbar viele der vor allem von England und den USA gelieferten Abwehr-Raketen, welche von einigen ukrainischen Verwaltern in zentrale Lager gehortet wurden statt an die Truppe im Feld verteilt zu werden. Das ist generell das Problem mit Waffenlieferungen. Sie landen oft in den falschen Händen. Ein erheblicher Teil wurde angeblich auch bei Luft- und Raketenangriffen in jenen Munitionslagern sowie Depots zerstört.
Aber die ukrainische Armee scheint trotz allem eine erstaunlich hohe Kampfmoral zu zeigen. Von Massendesertationen oder Überläufen etc. ist nicht die Rede. Ganz im Gegenteil. Vor allem in den beiden östlichen Verwaltungsbezirken Luhansk und Donezk, wo prozentual mit über 50% die größte Teile russischsprachige Bevölkerung sind, ist der Widerstand anscheinend am heftigsten und die russischen Truppen erzielten bisher selbst unter hohen Verlusten kaum Geländegewinne. So viel zur Grundannahme, die Russen in der Ukraine wollen zu Russland.
Überdies scheinen zumindest manche russischen Kommandeure einen selbst für westliche Beobachter merkwürdigen Krieg zu führen: Sie fragen zuerst die ukrainische Gegenseite per Funk an und ermöglichen Ihnen die kampflose Übergabe, obwohl die russische Seite in jenen Fällen haushoch überlegen war. Gewöhnlich wird auch im Westen in solchen Situationen erst geschossen und ggf. später mit den zusammengebombten Resten gesprochen.
Andere symbolträchtige Bilder dürften Putin und die Russen ebenso erstaunt haben: Obwohl der jetzige Präsident der Ukraine, Zelensky, der versprach, die Jurisdiktion in seinem Land zu reformieren, aber stattdessen mit dem vermutlich korruptesten Gerichtswesen der Welt persönlich seinen Gegner - den ehemaligen Präsident Petro Poroschenko verfolgte, lässt sich jener Oligarch mit einer Kalaschnikow in den Straßen von Kiew fotografieren und filmen.
An allen umkämpften Orten wird (zwar unbelegt, aber dennoch hartnäckig) von heftigen Kämpfen mit hohen Verlusten beider Seiten gesprochen. Das beeindruckt zwar die russische Führung nicht direkt, die historisch gesehen kaum je Rücksichten auf Menschenleben genommen hat. Aber nach Russland evtl. zu tausenden zurückgesandte Leichensäcke und Zinksärge werden die Stimmung im Inland deutlich negativ beeinflussen.
Hinzu kam die (zwar unbegründete) aber offensichtlich vorhandene Angst der russischen Militärs, die Ukraine könnte die Brennstäbe in Tschernobyl zum Bau schmutziger Atom-Waffen verwenden, weshalb man mit extrem hohem Einsatz und unter großen Verlusten die Eroberung dieses ansonsten wertlosen, verstrahlten Ortes durchführte, um so etwas zu verhindern.
Insgesamt scheint sich Putins Hoffnung oder Irrglaube an einen Volksaufstand der russischen Bevölkerungsanteile in der Ukraine nicht zu bewahrheiten. Dies deuteten bereits die unten besprochenen aktuellen Umfragen in der Ukraine an. Ganz im Gegenteil stellt sich nun immer deutlicher heraus, dass vor allem seit der Teileroberung der beiden Ostbezirke Luhansk und Donezk 2014, die ziemlich gemischte Bevölkerung der Ukraine zusammenrückte und nationalistischer wurde.
In der Folge sind Putins gestern wiederholt ausgestrahlten Aufrufe an die ukrainische Armee zur Aufgabe und gar Konterrevolution / Putsch eher als ein Zeichen der russischen Schwäche und der militärischen Misserfolge respektive der unerwartet geringen Erfolge anzusehen.
Vor allem der von Putin als dekadent und rein auf das Geld orientierte, korrupt sowie geldgierige demokratische Westen, insbesondere die EU haben sich - für ihn unerwartet - seit Kriegsbeginn erstaunlich geschlossen und entschlossen gezeigt. Dasselbe gilt für die NATO. - Auch hier sind die Drohungen Putins an Finnland eher als Zeichen der Schwäche und der Fehlkalkulation anzusehen. Bereits der Ketzer Churchill lästerte über die Demokratie, in der man zuerst alle falschen Wege ausprobiert, bis man am Ende doch noch - dann aber mit aller Entschiedenheit - den richtigen Weg beschreitet. Wenn es ernst wird, haben schon viele Diktatoren die Demokratien mit ihren vielsprachigen sowie im Friedensfall oft hoffnungslos zerstritten wirkenden und deshalb als Quasselbuden diffamierten Parlamenten unterschätzt.
Dies wird alles Auswirkungen haben. Vermutlich nicht schnell, da Kriegsmaschinerien - einmal angestoßen - nicht abrupt zu stoppen sind. Vermutlich will er dies auch nicht, da er als Hasardeur noch immer an sein Spielerglück glaubt. Aber bereits mittelfristig sehe ich erhebliche Probleme auf Putin zukommen.
Er hat sich verrechnet. - Im nächsten Schritt wird es darum gehen, dem sich selbst in der (selbstgebauten) Falle Sehenden einen Lösungsansatz zu unterbreiten, der ihn vom Einsatz der Atomwaffen abhält.
32.) Außenpolitik und Kamerahersteller - ähnliche Fehler mit fatalen Folgen
Am zweiten Tag des Krieges, nachdem sich alle gestern aufgeregt haben und ihren Emotionen Luft machen durften, können wir heute (hoffentlich) alle wieder rational denken.
Deshalb will ich Ihre Denkfähigkeit mit einem Vergleich der Außenpolitik mit der Politik der Kamerahersteller an- oder auch bewusst auf-regen.
Die Aufgaben der Außenpolitik
Eine grundlegende Aufgabe der Außenpolitik ist die neutrale, nüchterne, emotionslose, rein sachbezogene, realistische und konsequente Analyse aller anderen Länder sowie der dort regierenden und mächtigen Persönlichkeiten. Das klingt leider einfacher, als es zumindest derzeit für viele Beteiligte zu sein scheint.
Wenn man bereits erkannt hat, dass der Gegner Putin geschichtsbezogen handelt oder seine Handlungen zumindest mit der russischen Geschichte begründet, dann muss man so konsequent sein, und sich tiefgreifend mit jener russischen Geschichte befassen.
Dort wird man z.B. nachlesen können, was ich schon für Napoleon früher erklärt habe: Zumindest manche Russen hingen / hängen anderen Ideen an, als der Westen. Sie waren / sind offensichtlich bereit, sich taktisch schweren Schaden (Brand in Moskau) zuzufügen respektive in Kauf zu nehmen, um ein aus ihrer Sicht wertvolleres strategisches Ziel zu erreichen.
Ferner finden sich viele Anzeichen bei ihm, dass er sich an Zar Peter dem Großen orientiert, der u.a. mit der Verlegung der Regierung von Moskau nach Petersburg ein Öffnung zum und Orientierung auf den Westen einläutete. Sein Lieblingsphilosoph ist Ivan Ilyin - ein monarchistischer russischer Nationalist, Anti-Semit und Ideologe der sogenannten Weißen in der russischen Revolution. Ferner hängt Putin Lev Gumilev an - einem Historiker, der eine Art biologischer Überlegenheitslehre passionarnost, der eurasisch / russischen Überlegenheit vertrat. Überdies werden immer wieder rechte Vordenker wie Alexander Dugin und Alexander Prokhanov genannt. Dies sind weitere wichtige Ansatzpunkte und Anknüpfungspunkte, die man sachlich verfolgen müsste.
Wenn, wie gestern, viele Putin u.a. als Hasardeur bezeichneten, dann muss man auch so konsequent sein und nachlesen, was mit jener herabwürdigenden, rein emotionalen Beleidigung gemeint ist. Das war ein Spieler eines hochriskanten arabischen / französischen Glückspiels, bei dem um extrem hohe Einsätze gewürfelt wurde. Alle Glücksspiele unterliegen der Statistik / Wahrscheinlichkeitsrechnung und somit dem Zufall. Aber deren Spieler bezeichnen dies als (eigenes) Schicksal. Wenn man dabei gewinnt, sind die Schicksalsgöttinnen einem gnädig gewogen. Jenes Verhalten hat somit nichts mit mathematischer Logik zu tun. Dennoch muss man auch solche Menschen korrekt analysieren, um sie zu verstehen und um sie mit diesem Wissen beeinflussen zu können. Denn letztendlich ist erfolgreiche Außenpolitik nichts anderes als Beeinflussung des Anderen im eigenen Sinne.
Neutralität, Abstand, Nüchternheit sind wichtige Voraussetzungen zur Analyse: Wer wie z.B. unsere Außenministerin einseitig Partei für eine Seite des Konfliktes ergreift, zerstört dadurch die elementaren Grundlagen der Analysefähigkeit und der eigenen Außenpolitik schlechthin. Sympathien und Antipathien darf man durchaus haben. Aber man darf diese nicht das Tagesgeschäft oder sich selbst beeinflussen lassen. Man kann nicht den einen in Italien zum Politiker gewählten Clown (Cinque-Stelle-Bewegung) als Populisten bezeichnen und lächerlich machen sowie diskreditieren, weil dessen politische Ansichten einem nicht passen, und dann einen Komiker, der mit der Hilfe von Oligarchen mit privaten Fernsehsendern im anderen Land zum Präsidenten gewählt wurde, pauschal als den einzigen Vertreter der wahren Demokratie heroisieren, ihn in seinen Maximalforderungen bestätigen sowie dann ihm auch noch unrealistische Hoffnungen machen. - Wer Partei ergreift, hat bereits den sicheren Boden jeder erfolgreichen Außenpolitik unter seinen Füßen verloren. Neutralität und emotionale Distanz sind für logisches Denken erforderlich. Ansonsten kommt es nur noch zu pauschalen Schuldzuweisungen an die andere Partei. Denn wer Partei für eine Seite ergreift, hat automatisch Partei gegen die andere ergriffen. Dies erschwert und behindert nicht nur, sondern verhindert oft das dringend erforderliche Verhandeln mit der anderen Partei, und zwar nicht nur, weil jene andere Seite die eigene Parteinahme erkennt, sondern weil man selbst Gefahr läuft, nicht mehr zu erkennen, wie sehr man selbst bereits Partei ergriffen hat.
Parteigänger verhandeln somit nicht mehr neutral, selbst wenn sie dies öffentlich bekunden und sogar selbst glauben. Wer Partei ergriffen hat, beschränkt sein Denken und Handeln. Und hier liegen wiederum schwere Grundlagenprobleme im Westen vor, der sich mit seinen Sprachregulierungen und Denkverboten selbst beschränkt, die vor allem bei den ach so politisch Korrekten auffallen.
Auch, wenn es jetzt ganz hart kommt und wieder massive E-Mail-Proteste hervorruft: Außenpolitik hatte noch nie etwas mit politischer Korrektheit oder Moral zu tun. Exakt deshalb konnten Adlige dies bis heute am besten. Sie verheizten in sinnlosen (Privat-) Kriegen ihre Bevölkerung, um bei einer Niederlage völlig ungeniert über die mit Leichen überfüllte Schlachtlinie zu schreiten respektive zu reiten und mit den nicht weniger skrupellosen Adligen der Gegenseite über einen Frieden zu verhandeln, den die eigene Bevölkerung mit Landabtritten, Volksverschiebungen auszubaden hatte, oder zumindest durch von der eigenen Bevölkerung zu bezahlenden Reparationsleistungen zu erdulden hatte. - Zur Beruhigung: Das alles fordere ich weder noch billige es. Aber der dahinter stehende Grundsatz ist wichtig. Beide Seiten erkannten früher immer (zumindest irgendwann), dass man unabhängig davon, ob man gerade Sieger oder Verlierer ist, mit der anderen Seite verhandeln muss.
Deshalb ist es - im Wissen, dass sich Putin im Westen nur von den USA beeindrucken lässt - inakzeptabel, dass der Präsident der USA gestern in seiner Presseerklärung auf die Frage, ob er auch mit Putin spricht, antwortete: Ich habe nicht vor, mit Putin zu reden. (And I have no plans to talk with Putin.) Das erinnert mich an ein Kleinkind in der besten Trotzphase. Denn eines war jenen unmoralischen Adligen immer bewusst: Das Leben geht weiter und muss auch weitergehen. - Selbst, wenn ich in vielen Punkten nicht mit unserer ehemaligen Bundeskanzlerin Merkel übereinstimme, muss ich sachlich lobend anerkennen, dass sie es scheinbar immer wieder war, die - auch unangekündigt - bei Putin angerufen hat, um mit ihm zu sprechen und ihm ihre Meinung und Sichtweise darzustellen, damit er nicht nur die anderen Meinungen seiner Jasager hört. - Es geht in der Diplomatie nicht darum, dass der andere der eigenen Meinung zustimmt oder sie gar übernimmt. Aber man muss mit dem anderen im Gespräch bleiben. Ansonsten wird man selbst sowie seine Meinung schnell vergessen.
Wenn man fernerhin der Überzeugung ist, wie gestern überall behauptet, dass der Gegner sich angeblich nur noch mit kriminellen, oligarchischen Elementen umgibt und auch sonst nur noch auf wenige Diktatoren hört, dann muss man konsequent weiterdenken und sachlich festhalten, dass es doch noch Personen gibt, welche Einfluss nehmen können. Dann ist es die Pflicht und Schuldigkeit jeder erfolgreichen Außenpolitik, sich mit jenen ungeliebten Menschen in Verbindung zu setzen, damit man indirekt Einfluss ausüben kann, wenn man schon nicht mehr direkt mit einem Gegner sprechen will. - Außenpolitik muss das Ganze Bild im Auge behalten und darf sich nicht durch Denk- oder Handlungsverbote limitieren lassen. Da die Welt eben auch aus Schurken besteht, muss man sich leider auch mit denen abgeben. Schließlich geht es bei manchen außenpolitischen Fragen um existenzielle Probleme. Und wer bei der Klima- und Umwelt-Politik sich nicht scheut, mit den schlimmsten Diktatoren an einen Tisch zu sitzen, damit diese irgendwelche Verträge unterschreiben, oder mit den Mullahs des schlimmsten Terrorstaates der Welt (Iran) verhandelt, dann wird es auch zur Rettung des Weltfriedens möglich sein, über seinen sonst nicht vorhandene moralischen Schatten - oder wie man in den letzten Wochen in Dauerschleife wiederholte - rote Linien zu springen.
Ferner hat erfolgreiche Außenpolitik auch etwas mit realistischer Einschätzung des Machbaren zu tun. Maximalforderungen sind - zumindest auf dem Weg dorthin - eher hinderlich. Früher war auch jedem Diplomaten bewusst, dass man immer mit Maximalforderungen zur ersten Verhandlung antritt. Aber jedem war klar, dass diese Verhandlungsmasse waren. Folglich hat niemand dies früher ernst genommen. Diplomatie war und ist das Ausloten dessen, worum es dem Anderen im Kern wirklich geht. Einfach nur in den Medien zu konstatieren, dass man die Maximalforderungen der anderen Seite für inakzeptabel hält, ist politische Wahltaktik und nur für die Stammtische sowie modern die eigene Twitter-Gefolgschaft geeignet.
Die Aufgaben der Kameramanager
Selbstredend besitzt ein Kamerahersteller keinen Außenminister oder ein Außenministerium. Aber die Aufgaben der Presseabteilung, des Kommunikationsbereiches, des Marketings und des Vertriebes sowie des Services nehmen dennoch wichtige Teilbereiche der Aufgaben eines Außenministeriums wahr.
Da wäre die Informationsbeschaffung zur Markt- und Kundenanalyse.
Auch bei den Firmen sollte sie sachlich, neutral, emotionslos und von dafür ausgebildeten Fachkräften durchgeführt werden.
Bereits hier wird es jedoch ganz schwierig, denn die Kamerahersteller kommunizieren auch nicht direkt mit dem Kunden.
Als ich letztes Jahr bei Bekannten Zeuge eines klassischen Familienstreites mit der Tochter wurde, fragte ich im Anschluss, nachdem alle sich wieder beruhigt hatten, das kleine Mädchen, warum sie denn nicht mit den anderen Kindern spielen wolle. Die spontane und wahre Antwort aus Kindermund lautete: Die sind blöd. Mit denen kann man nichts anfangen. - Niemals würden erwachsene Menschen so etwas politisch Unkorrektes sagen. Wir finden dann als rational hochentwickelte Lebewesen hundert logisch klingende Gründe, warum man angeblich nicht mit den anderen respektive den Kunden sprechen kann. Aber letztendlich meinen die meisten Manager exakt dasselbe.
Die Folge ist, dass man auf die Kernzielgruppe - die eigentlichen Kunden - nicht hört und nicht direkt mit ihnen kommuniziert. Wer etwas anderes glaubt, darf bei Wunsch und Wirklichkeit weiterlesen.
Deshalb hat man sich eigene Markenbotschafter geschaffen. Das sind komplett von der eigenen Kamerafirma mit Knebelverträgen abhängige Berufsfotografen, die nur für diese Firma arbeiten und auch keine anderen Produkte der Konkurrenz verwenden oder gar bewerben dürfen. Früher nannte man so etwas in der Politik Satelliten - unselbständige Körper, welche bedingungslos auf vorgegebenen Flugbahnen um einen kreisen. Die aus jenen Kreisen (verzeihen Sie das Wortspiel) erhaltene Informationen zu Kameras sind extrem höflich gefiltert, da einerseits asiatische Manager auf Kritik verschnupft reagieren, und man andererseits dann schnell entlassen wird. Finanziell Abhängige sind jedoch denkbar ungeeignete Informationsquellen, wenn es um die Wahrheit als Feedback zu eigenen Produkten etc. geht. Noch schlimmer ist der Umstand, dass jene Berufsfotografen eher mäßig gut in ihrem Gewerbe sind. Nur deshalb werden sie schließlich abhängig-beschäftigte Angestellte der Kamerahersteller. D.h. sie spiegeln weder die Meinung der anderen erfolgreichen Berufsfotografen wider noch im geringsten die Meinung der mehrheitlichen Amateure.
Dann verwendet man die einflussreichsten Influencer im Internet. Diese sind jedoch rein kommerziell interessiert und vertreten die Meinung derjenigen Firma, die ihnen die höchsten Provisionen oder direkt die größten Bargeldzahlungen offeriert. - Je mehr diese Influencer werbewirksam öffentlich betonen, dass sie (als Millionäre, welche fast jährlich die Kameramodelle und oft sogar Hersteller wechseln) angeblich die Interessen der einfachen Kunden / Amateure vertreten, desto weniger entspricht dies der Realität.
Schließlich wären da noch die sündhaft teuren externen Berater, welche anhand obskurer Datensammlungen, deren noch zweifelhaftere Quellen und ganz zwielichtigen Berechnungen sie geheim halten, schöne Diagramme in Gutachten drucken oder per Projektor dem Management der Kamerahersteller an die Leinwand projizieren. Das grundlegende Problem der meisten externen Berater ist allerdings, dass sie einen Folgeauftrag benötigen und somit ebenfalls mit der Wahrheit auf Kriegsfuß stehen. Letztendlich leben sie vom erfolgreichen Prinzip aus 1000 und einer Nacht. Man muss den Zuhörer / Leser bei Laune halten, damit er sich auch noch die Folgegeschichte anhören und vor allem bezahlen will.
Meine Erfahrung als Unternehmensberater ist, dass nur diese - die Wahrheit verschleiernden oder unterdrückenden - Akteure bei dem Spiel reich werden. Sofern ich meinen Kunden die harten Fakten sachlich darstelle und sie dann die Wahrheit erkennen, kommen Sätze der folgenden Art: Das wollen wir nicht hören. - So ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Verkäufer der Meinung sind, dass die Wahrheit die am schwersten zu verkaufende, wenn nicht die einzig unverkäufliche Ware überhaupt ist.
Nachdem die Datenbeschaffung in der Fotowirtschaft bereits schwierig ist, kommen bei den Kameraherstellern dieselben menschlichen Probleme unserer außenpolitisch Verantwortlichen hinzu: Man hängt eigenen Ideen und Meinungen an, hat Sympathien für und Antipathien gegen bestimmte Dinge sowie Personen und hat vor allem kaum Lust, sich seine in der Vergangenheit so schön zurechtgelegte Gedankenwelt massiv erschüttern zu lassen. Das Schlimmste sind die in vielen großen Firmen anzutreffenden sogenannten Reichsbedenkenträger, welche jeden neuen Gedanken mit den beiden Totschlagargumenten wegwischen respektive im Ansatz zerstören: Das war schon immer so und Das war noch nie anders.
Ferner verlässt man sich in den japanischen zentralen zu sehr auf altgewohnte Firmenbeziehungen, die - weitgehend ungepflegt - heute keineswegs mehr so loyal sind. Das mussten die Manager der Kamerahersteller 2021 schmerzlich erkennen, als plötzlich in der Chip-Krise sie nicht mehr ausreichend beliefert wurden. Andere - wie Apple und Samsung - hatten viel weniger Probleme zu erleiden, weil deren Manager zum Teil bis zum Firmenleiter beim ersten Anzeichen des Mangels sofort persönlich mit allen relevanten Personen auf der anderen Seite sprachen, verhandelten und dadurch zu den bevorzugten Abnehmern der wenigen produzierten Chips wurden. Ja, das ist mühsam und kostet neben der eigenen Überwindung auch viel Zeit. - Nichtverhandeln hat allerdings nachweislich Nachteile. Denn schon früher galt: Aus den Augen, aus dem Sinn.
Letztendlich muss auch das Management der Kamerahersteller über seinen Schatten / seine roten Linien springen und mit den ungeliebten eigenen Kunden sprechen. Viele davon mögen weltfremde Träumer sein, viele schlichtweg Dummschwätzer. Aber die Aufgabe des Marketings und der anderen Abteilungen sollte es sein, aus der Masse der Rückmeldungen nicht nur die wenigen wichtigen Details der seriösen sowie vernünftigen Kunden, sondern vor allem die Gesamtmeinung(en) herauszufiltern. - Zugegeben: Früher mag dies eine faktisch undurchführbar große Aufgabe gewesen sein. Aber heute ist dies mit Big-Data, also einem Data-Warehouse und den dazu gehörenden Analysewerkzeugen, durchführbar.
Wie in der Politik ist es sinnlos, sich über die bereits 94% weggelaufenen Kunden zu beschweren und medienwirksam die bösen Smartphones zu beschimpfen. - Beinahe hätte ich gesagt: mit Wirtschaftssanktionen zu belegen. Denn im Prinzip verfolgen jene Kamerahersteller in ihren Verlautbarungen exakt dieselbe (aber angesichts der erkannten eigenen Machtlosigkeit) nur verbale Sanktionsstrategie bei den eigenen Kunden: Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, das bereits in jenem Lied nicht wirklich erfolgreich endete.
Auch für die Kamerahersteller gilt: Erfolgreiche (Wirtschafts-)Politik funktioniert nur, wenn man mit allen spricht und sie zu verstehen versucht. Dabei geht es wie bei der Außenpolitik nicht darum, in einer ungerechtfertigten Parteinahme alle Maximalforderungen der anderen Seite (Kunden) umzusetzen oder auch nur gutzuheißen oder ihnen falsche / unrealistische Hoffnungen auf irgendetwas zu machen. Aber man muss erkennen, worum es dem anderen im Kern eigentlich geht, wenn man selbst (wirtschaftlich) überleben will.
31.) In the early fog of War
Im ersten Nebel des Krieges schwellen die Emotionen meist noch stärker an.
Die bisherige Kriegshetze wurde am heutigen ersten Kriegstag zunehmend zum hysterischen Geschrei, das man sich am Fernseher kaum mehr anhören und anschauen kann. - Schalten Sie nur für eine Minute den Ton aus, dann erkennen Sie, wie kläglich die Inhalte zur Mimik und Gestik der Hauptdarsteller passen. - Alles künstlich aufgesetzt, eschauffiert.
Tatsächlich geben die westlichen Politiker ein jämmerliches Bild ab. Die nachweislich wirkungslosen Wirtschaftssanktionen werden im Stundentakt verschärft und mit noch lauterer Stimme werden noch schärfere Sanktionen in Kürze angedroht sowie dann angekündigt.
Das sind die emotional gesteuerten Kriegshetzer, welche die Situation in den letzten Wochen durch öffentliche Reden für die Medien und ihre Twitter- sowie Instagram-Follower mitverursacht haben, statt durch konstruktive diplomatische Verhandlungen Lösungen zu suchen. Jetzt geben Sie sich geschäftig und täuschen Handeln vor. Aber faktisch ist das wiederum nur publikumswirksam dargestellte Heuchelei.
Wo waren und sind denn die klugen emotionslosen Köpfe, welche nun endlich das grundlegenden Problem angehen - die Kommunikation mit Putin, respektive mit denen wenigen, auf die Putin noch hört?
Wer den Krieg schnell beenden will, muss aufhören, sich und den Medien etwas vorzuspielen. Weitere Sanktionen gegen z.B. China und die wenigen Oligarchen und Vertrauten, auf die Putin (noch) hört, sind emotional in der ersten Erregung zwar nachvollziehbar. Aber spätestens morgen - nachdem sich die ersten Nebel des Krieges gelichtet haben - sollten nüchterne, sachliche und konstruktive Lösungsvorschläge die Oberhand gewinnen. - Es geht schließlich nicht nur um die eigene nächste Wahl, sondern um die Menschenleben der Anderen.
30.) Orwell'sche Neusprech
Rechtsanwälte werden sich vermutlich Putins Sprachregelung von der Demilitarisierung genau merken.
Wenn zukünftig ein Räuber Sie mit einer Keule niederschlägt und Ihnen danach die Brieftasche stiehlt, dann kann man ihn nicht wegen Raubmordes belangen: Er hat schließlich nur eine Demonetarisierung durchgeführt.
29.) Krieg und erste Kriegsfolgen
Weil ich wieder einmal schlaflos (extrem) früh morgens am PC arbeitete, erfuhr ich vermutlich als einer der Ersten vom ausgebrochenen Krieg aus englischen und asiatischen Quellen.
Heinrich Heine schrieb dazu bereits 1832: Der Kanonendonner findet jetzt in meinem Herzen den kummervollen Widerhall. Es ist eine unglückselige Begebenheit, die noch unglückseligere Folgen haben wird.
In Asien reagierten die Börsen bereits mit Einbrüchen bei Firmenaktien und Preissprüngen bei Rohstoffen und Energien.
Das wird massive und wie Analysten aus früheren Erfahrungen prognostizieren auch langanhaltenden Einfluss auf die Weltwirtschaft und somit auch die Fotowirtschaft haben.
28.) Die Wahrheit stirbt zuerst
Ein schlauer Beobachter sagte einmal: Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit. Sie stirbt zuerst.
Da sich diese alte Erkenntnis leider immer wieder bestätigte, wurde sie von vielen klugen Menschen danach wiederholt.
Propaganda
An die Stelle der Wahrheit tritt in allen Ländern die Propaganda oder politisch korrekt ausgedrückt: psychologische Kriegsführung (psychological warfare oder wie man es derzeit in den USA nennt: political warfare). Dabei handelt es sich nicht um komplette Lügen, sondern um eine geschickte Auswahl der für die jeweils eigene Sichtweise passenden Details der Wahrheit, die man dann verfestigt, verformt und immer weiter entwickelt.
Das Problem der Propaganda ist jedoch auf allen Seiten, dass man den Blick für die gesamte Wahrheit verliert und dann folgenschwere Fehleinschätzungen sowie Fehlentscheidungen trifft, da man die andere Seite und die Komplexität der gesamten Wahrheit nicht mehr erkennt, die Handlungen der Gegenseite nicht versteht und auch nicht mehr voraussehen kann.
Noch immer gelten die ca. 190 Jahre alten Aussagen eines scharfsinnigen Beobachters der Politik, Heinrich Heine:
Über Politiker, Parteien und Anhänger einer Sache: Diesen ist ebensowenig wie jenen zu trauen.
Über die Bevölkerung: ... wie überhaupt die Menschen immer das glauben, was sie wünschen; sie berauschen sich im Champagner ihrer Hoffnungen.
Daher die einseitigen Irrtümer, denen man nicht entgehen kann, wenn man der einen oder der anderen Partei nahe steht.
Die Salons lügen, die Gräber sind wahr. Aber ach! Die Toten, die kalten Sprecher der Geschichte, reden vergebens zur tobenden Menge, die nur die Sprache der Leidenschaft versteht.
Fakten und Geschichte
Für jede Geschichte gibt es eine Vor-Geschichte. Jeder sucht sich in der Darstellung seiner Position schlichtweg die passenden Teile eklektizistisch heraus.
Im derzeitigen Konflikt, der sich wohl zum Krieg entwickelt, da keiner ihn ernsthaft verhindern will, sondern viele Politiker auf allen Seiten ihn - trotz gegenteiliger Bekundungen - aktiv herbeiführen wollen, lässt sich das deutlich erkennen.
So ist es typisch für Russland, dass es sich bei der Krim z.B. auf den über 300-Jahre alten Vertrag des zaristischen Kaiserreiches von 1653 bezieht. Dann sucht man sich das expansive Verhalten der NATO nach 1989 heraus und zum Schluss noch Details im Verhalten der diversen ukrainischen Regierungen. Den Rest blendet man aus, weil sich dort andere Fakten zeigen würden, welche nicht in das gewünschte Bild hineinpassen - quasi ein politisches photoshopping.
Für den Westen ist es hingegen typisch, dass er sich ausschließlich auf die Zeit nach 2014 bezieht. Alles davor blendet man wohlwissend aus. Denn da befinden sich ebenfalls unglückliche Dinge wie der Erbsündenfall des Westens: Jugoslawien. Dabei handelte es sich um einen Vielvölkerstaat, dessen separatistische Teile sich mit westlicher Hilfe nacheinander unabhängig machten vom Zentralstaat, danach vom Westen völkerrechtswidrig anerkannt wurden, bis man schließlich ein völkerrechtswidrigen Krieg, in dem man ohne Angriff oder auch nur Drohungen des Staates Jugoslawiens diesen überfiel, zerstörte und dann aufteilte. Sodann wurden die Teile, insbesondere Mazedonien ebenfalls völkerrechtswidrig anerkannt. Im Westen wird dies gerne als Zerfall dargestellt, so wie der natürliche Zerfall der Elemente - quasi ein Naturgesetz.
Kommt Ihnen letzteres bekannt vor? Das ist die Vorlage für Russlands Verhalten in der Ukraine. Aber das will man im Westen nicht hören. Damals protestierte Russland, der einzige Verbündete Jugoslawiens und später Restserbiens, gegen das Vorgehen der NATO und der EU. Aber Russland war damals militärisch, wirtschaftlich sowie politisch schwach und konnte nur zusehen. Dennoch hat das niemand dort vergessen.
Propaganda-Fehleinschätzungen zu Wirtschaftssanktionen
Während der Wahlvorbereitungen zur Bundestagswahl im Sommer 2021 ließ ich mich dummerweise auf eine Wette mit einem politischen Beobachter ein: Er wettete mit mir, dass die Grünen in der neuen Regierung das Außenministeriums erhalten werden und dann - wie der Grüne Außenminister Joschka Fischer - Deutschland erneut in einen Krieg führen werden. Gott sei Dank setzte ich im Glauben an den Frieden nicht zu viel Geld dagegen. - Glauben und Hoffnungen sind immer schlecht, wenn es um Geld geht.
So darf es auch nicht verwundern, dass die Grüne Außenministerin statt Friedensicherung zu betreiben in typisch gendergerechter Sprachkorrektur auf einer Sicherheitsberatung in München öffentlich forderte, dass man die Ukraine-Krise in Russland-Krise umbenennt. Schon interessant das von der Partei zu hören, die noch ein Jahr zuvor es als rassistisch bezeichnete, wenn man in den USA vom chinesischen Virus sprach, weil China ja überhaupt nichts damit zu tun hätte und dies sowieso nur unnötig Öl in das Feuer gießen würde.
Das Problem jener sprachregulierenden Propaganda ist jedoch die völlige Fehleinschätzung der Gesamtsituation. Es handelt sich leider um keine russische Krise. Sonst könnten wir im Westen dem Spuk ganz schnell ein Ende bereiten.
Ganz im Gegenteil bestätigen alle Kenner Russlands, dass es sich derzeit weder politisch, noch wirtschaftlich, noch militärisch in einer Krise befindet. Die Regierung ist momentan innenpolitisch aufgrund des Fehlens jeglicher Opposition gefestigt. Die jahrelangen Wirtschaftssanktionen haben es sogar wirtschaftlich erstaunlich gefestigt und unabhängiger gemacht. Militärisch steht es ebenfalls wieder viel besser da, als in den letzten 30 Jahren.
Ferner sind auch die aktuell verschärften sowie die weiteren geplanten Wirtschaftssanktionen vermutlich kaum wirkungsvoll. Denn da liegen grundlegende Denkfehler vor, die man in der westlichen Propaganda erkennt: Alle ziehen Vergleiche zur Sowjetunion, welche man durch Wirtschaftssanktionen angeblich in die Knie zwang. Das hatte jedoch mehrere Gründe, von denen ich nur die wichtigsten erläutern will:
Die gigantische Rüstung der USA insbesondere unter Reagan, welche die Wirtschaftskraft der UdSSR überforderte und in der Folge dort zur Inflation und schließlich dem Wirtschaftskollaps führte. Ganz nebenbei: Sie führte in den USA zur bis heute nicht mehr in den Griff bekommenen Staatsverschuldung - mit allen negativen Auswirkungen.
Hinzu kamen enorme Kosten der Sowjetunion für die Wirtschafts- und Militär-Unterstützung eines unfassbar ausgedehnten kommunistischen Weltreiches, wovon die meisten Länder wie Kuba, Angola, Mosambik, Somalia, Afghanistan etc. Unsummen an sowjetischen Staats-Geldern verschlangen.
Der Tatsache, dass der damalige Eiserne Vorhang tatsächlich eine fast abgeschottete Grenze darstellte, auf welcher beide Seiten argwöhnisch jeden Schmuggel / Grenzverkehr unterbanden.
Dem Rest der Welt - also der sogenannten Dritten Welt -, die aus völlig unterentwickelten Ländern bestand, welche in hoffnungsloser Abhängigkeit vom Westen an dessen Nottropf lebten und definitiv die Sowjetunion weder unterstützen konnten noch wollten, noch durften.
Diese damals als geopolitische Situation bezeichnete Gesamtlage hat sich jedoch verändert:
Russland ist heute ein wichtiger Rohstoffexporteur, auf den die Welt angewiesen ist, angesichts drastisch sich verknappender Rohstoffe und steigender Preise. Hier die Liste der 10 wichtigsten russischen Exportgüter: Erdöl, Erdgas, Edelsteine und -metalle, Roheisen und Stahl, Kohle, Getreide, Maschinen, Holz, Düngemittel, Kupfer und Kupferartikel.
Russland besitz kaum mehr ausländische Verpflichtungen, die es finanziell am Leben erhalten muss. Das kommunistische Weltreich ist verloren. An den früheren sogenannten Bruderstaaten hat man nicht mehr viel Interesse. Wie ein Historiker einmal ketzerisch sagte: Das beste Ergebnis des Versailler Vertrages für Deutschland war der Verlust aller wertlosen Kolonien, um die sich danach andere kümmern mussten.
Nur die NATO / EU kann im Westen einen eisernen Vorhang aufbauen. Aber das wird sehr teuer für den Westen und die EU. Von einer effektiven Kontrolle der EU-Außengrenze kann seit Jahren keine Rede sein. - Der ganze Süden Russlands ist hingegen offen. Will der Westen tatsächlich gegen alle Grenzstaaten mit Wirtschaftssanktionen vorgehen? Da wären u.a. Georgien, Aserbeidschan, Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan und die Mongolei, die alle mehr oder weniger eng mit Russland wirtschaftlich verflochten sind. Das hätte nicht nur schlimmste Auswirkungen für die dortige unbeteiligte Bevölkerung, sondern würde auch den Westen selbst extrem hart treffen, da er sowohl wirtschaftlich als auch politisch auf diese Staaten angewiesen ist. Wenn jene auch noch vom Westen abfallen, würde es zu weltweiten ökonomischen Problemen kommen, welche der Westen keinesfalls mehr mit Geld beheben könnte.
Die größte Veränderung ist jedoch in der dritten Welt eingetreten. Die meisten Staaten haben sich schon längst vom Westen und vor allem den USA emanzipiert. Indien und China sind nicht nur ökonomisch zu ernstzunehmenden Weltmächten geworden. Sie lassen sich vom Westen auch nicht mehr schikanieren oder herumkommandieren. Vor allem hat jeder inzwischen seine eigenen Interessen, die jeder auch konsequent verfolgt.
China wird sich gegenüber Russland wohlwollend neutral verhalten, da die Regierung dort genau weiß, dass ein Zusammenbruch Russlands sofort dazu führen würde, dass die USA China angreifen würden. Aber China wird sich auch nicht zu weit für Russland aus dem Fenster lehnen. Es weigerte sich deshalb bisher beharrlich, einem Beistandspakt zuzustimmen. So wird es bei verbaler Unterstützung im Weltsicherheitsrat und einem stark erhöhten Handel bleiben, der faktisch alle Sanktionen unterläuft. China benötigt die Rohstoffe und ist daran interessiert, seine moderne Technologie (u.a. das weltweit führende 5G-Netzwerk) zu exportieren.
Indien wiederum hat Grenzprobleme mit China und benötigt deshalb die Hilfe anderer Staaten wie etwa Russland gegen China. Auch Indien ist am freien Handel für die eigene aufstrebende Industrie interessiert.
So geht es inzwischen vielen Staaten in der sogenannten Dritten Welt. Sie werden über Tochter-Firmen oder Firmen, die von Strohmännern geleitet werden, jedes Embargo trickreich umgehen, denn die Grenzen sind faktisch offen.
Der Westen hat sich bereits mit Wirtschaftssanktion gegen China weit aus dem Fenster gelehnt und selbst dabei geschadet. Wie weit will er noch gehen? Will er wirklich die gesamten aufstrebenden Schwellenländer auch mit dem Embargo belegen, falls sie sich nicht an seine gewünschten Handelsbeschränkungen mit Russland halten?
Das niederschmetterndste Gegenargument gegen Handelsbeschränkungen ist jedoch die Zeit. Es dauerte Jahrzehnte, bis die damalige Sowjetunion unter den Sanktionen des Westens kollabierte. Kann der Westen angesichts drängender Probleme so lange warten?
Um nicht immer mit dem Totschlagargument des Vetorechtes der Großmächte Russland und China bei der UNO zu kommen, hier ein anderes Beispiel: Die Weltraumfahrt. Der Westen hat sich durch Geiz und Unfähigkeit selbst hinauskatapultiert. Europa und die USA sind z.B. bei der ISS auf Russland angewiesen. Sonst fliegt dort kein anderer mehr hin oder von dort zurück. Oder die Russen verlangen dafür exorbitant höhere Summen.
Man kann stundenlang weitere Beispiele aufzählen, welche die ökonomischen Fehleinschätzungen durch Propaganda darlegen.
Propaganda-Fehleinschätzungen zur militärischen Schlagkraft
Allerdings liegen bei der russischen Propaganda ebenfalls Scheuklappen vor, welche sich insbesondere beim Militär zeigen werden.
Das wieder aufgerüstete und modernisierte Militär, das zudem in Teilen über Kriegs-/Einsatz-/Kampferfahrung verfügt, soll nach allen Geheimdienstberichten des Westens treu zur Regierung stehen. Aber exakt dies könnte zum größten Risikofaktor werden. Putin überschätzt - vor allem nach den umfangreichen (wie immer und überall) erfolgreich verlaufenen Manövern, dessen Wirkung. Denn die russische Propaganda beruht auf der Annahme der Schwäche des Gegners.
Vieles an der russischen Sichtweise mag irgendwo eine (Teil-)Begründung haben. Aber die Ukraine hat seit 2014 massiv aufgerüstet. Alleine die Engländer haben mehrere tausend hochmoderne Panzerabwehrraketen in den letzten Monaten geliefert - mehr als zur Vernichtung aller russischen Panzer erforderlich wären. Die USA sollen seit Wochen täglich für mindesten einhundert Millionen US$ Kriegswaffen in die Ukraine einfliegen. Darunter u.a. bisher mehrere tausend Boden-Luft-Raketen - mehr als für die Zerstörung der gesamten russischen Luftwaffe erforderlich wäre - sowie eine fast gleichhohe Anzahl an weiteren hochmodernen Panzerabwehrraketen. Die Ukraine unterhält bereits heute eine der hochgerüstetsten Armeen der Welt mit offiziell zugegeben über 145.000 Mann regulärer Truppen. Deshalb hegen zahlreiche russische Offiziere auch große Bedenken gegen einen Einmarsch, welche die westlichen Geheimdienste abgehört haben. Das Problem der Treue führt dort jedoch scheinbar dazu, dass man diese Bedenken nicht deutlich der eigenen militärischen Führung äußert respektive diese - ebenfalls gefangen in der eigenen Propaganda - sie nicht dem Parlament und Putin mitteilt.
Die russische Propaganda geht zudem von der (im Westen gerne verschwiegenen) ethnischen Zusammensetzung der Ukraine aus, in der vom Westen des großen Landes beginnend mit ca. 10% bis zum Osten ansteigend bis über 50% der Bevölkerung Russen sind oder nur russisch-sprechende Bevölkerung. Nur, weil jene Bevölkerungsteile mehrheitlich gegen die derzeitige Regierung in Kiew sind, heißt das aber auch wiederum nicht, dass sie automatisch für Russland oder gar für die Regierungsform unter Putin sind. Ferner heißt es definitiv nicht, dass sie für Putin in Scharen die Waffen ergreifen würden. Zumindest deuten aktuelle Befragungen darauf hin. Die somit von der russischen Propaganda erwartete Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung könnte sich als zumindest völlig überbewertet herausstellen. Im schlimmsten Fall entwickelt sich ein langer, zerfleischender Bürgerkrieg.
Letztendlich unterschätzt die russische Propaganda den Westen militärisch, weil sie davon ausgeht, dass dieser auf Frieden aus ist. Das mag für die Vergangenheit in Europa zugetroffen haben. Aber vor allem die USA werden nicht nur einem Krieg nicht ausweichen, sondern wie im ersten (Lusitania-Affäre) und zweiten Weltkrieg (aktiver Krieg der USA gegen deutsche U-Boote lange vor der Kriegserklärung) einen Grund zum Kriegseintritt suchen und herbeiführen. Dieser ließ sich bisher immer finden. Die Lusitania wird dieses Mal vermutlich ein Flugzeug sein, das Waffen in die Ukraine hinein transportiert. Sollten es die Russen nicht per Zufall abschießen, dann kann man da selbst mit eigenen Spezialtruppen, dies ich bereits in der Ukraine befinden, nachhelfen. - Und die US-Regierung hat auch schon ganz klar gestellt, wann sie in einen Krieg eintritt: One U.S. official familiar with the issue said that within the administration, there's ongoing worry about the possibility that the standoff between the United States and Russia could escalate even if American troops aren't in Ukraine. That could happen if American citizens in Ukraine are killed, if Russia uses cyber attacks to retaliate against U.S. sanctions or if Russian troops even accidentally fire across the border into a NATO country, the official said. - Wenn US-Bürger sterben, bei Internet-Attacken oder bei auch versehentlichem Feuer über NATO-Grenzen hinweg. (US-Quelle).
Überhaupt unterschätzt die russische Propaganda im Militärsektor die neue Kriegsführung des Westens.
Die USA haben fast die gesamte Schmutzarbeit im Irak und Afghanistan während der Besatzungszeit nicht selbst gemacht, sondern von sogenannten Mitarbeitern privater Sicherheitsfirmen durchführen lassen. So nennt man im Westen bezahlte Söldner, die für bis zu 20.000 US$ am Tag sowie einer zusätzlichen Kopfprämie für erlegte Terroristen im Irak für mehrere hunderttausend tote und verletze Zivilisten verantwortlich waren.
Professor Joe Collins vom National War College in Washington: In der Hochphase der Konflikte im Irak und in Afghanistan beschäftigen die Amerikaner dort bis zu 260.000 Zivilisten und private Sicherheitskräfte. = Söldner.
Suchen Sie einfach einmal in einer Suchmaschine nach Blackwater, die heute Academi heißen. - Nebenbei erwähnt ist dies ein geradezu euphemistischer Name für einer kriminelle Organisation, welche Berufskiller vermietet. Damals unterhielt allein jene Firma 48.000 Söldner im Irak. Sie bietet ihre Dienste noch heute der US-Regierung für jegliche Auslandseinsätze an. Dann gibt es da noch DynCorp International, Constellis Holding, Frontier Services Group etc. (Quelle 1, Quelle 2).
In Übrigen ist die Firma Academi für die ukrainische Regierung schon mindestens seit 2014 mit Wissen der Bundesregierung, welche die Ukraine dafür finanziell unterstützt, in der Ost-Ukraine gegen die russischen Separatisten im Einsatz (weitere Quelle).
It would pit 150,000 Russian troops, plus another 30,000 separatists, against a regular Ukrainian army of 145,000 plus tens of thousands of paramilitaries, many of whom have military experience. Laut britischer Guardian sind bereits mehrere Zehntausend dieser Söldner - Entschuldigung, die westliche Propaganda nennt sie derzeit paramilitärische Einsatzkräfte - in der Ukraine tätig. Und wie unser Bundeskanzler Scholz gestern süffisant im Fernsehen auf die Frage nach Waffenlieferungen erwiderte, bezahlt Deutschland dies der Ukraine als größter Geldgeber. Da die Engländer seit mindestens zwei Jahrhunderten die Russen am meisten hassen, darf man davon ausgehen, dass die obigen Söldnerzahlen in der Ukraine eher untertrieben sind.
Da kämpfen dann viel mehr extrem lange und gut ausgebildete sowie hochgradig kampferfahrene Söldner gegen mehrheitlich junge, unerfahrene russische Rekruten.
Ferner kam heraus, dass die USA immer mehr ihrer Tarnkappen-Bomber mit Atomwaffen nach Deutschland verlegt haben. Dabei handelt es sich definitiv um Angriffswaffen. Nebenbei ist es schon interessant, dass die Grüne Außenministerin dem zugestimmt hat. Sichere Atomkraftwerke abschalten aber neue Atomwaffen in das Land holen. So logisch ist unsere Propaganda.
Gleichzeitig verlagert die NATO massiv Truppen in das Baltikum und die USA liefert für 6 Mrd. US$ hochmoderne Kampfpanzer (zur angeblichen Verteidigung) an Polen. Die USA und England stützen seit Dezember die Türkische Lira, welche vorher abstürzte, um den Zugang zum Schwarzen Meer von der Türkei zu erhalten, wo sie bereits zahlreiche Kriegsschiffe und vor allem Atom-U-Boote hinbeorderte.
Das alles hat die NATO unter Reagan bereits in den 1980ziger Jahren in einer der größten und - wie alle Beobachter bestätigen - gefährlichsten Manöver / Kriegsspiele einmal durchführt:
Die US-Atlantikflotte nimmt Kurs auf das Nordmeer bei Murmansk, wo man sich Gefechte mit der russischen Marine und Dank der Flugzeugträger vor allem mit der Luftwaffe lieferte. Bereits am ersten Tag der Übung war die russische Luftabwehr völlig unterlegen.
Britische und EU-Schiffseinheiten attackierten alle russischen Schiffe in der Nordsee und dem östlichen Nordatlantik.
NATO-Marineeinheiten unterstützt von der landgestützten Luftwaffen aller Länder attackierten die russische Marine und Luftwaffe in der Ostsee.
Ferner sind die englischen Spezialeinheiten dafür bekannt, dass sie sich wie im Falklandkrieg und beim Überfall auf Libyen lange im Vorfeld im feindlichen Hinterland stationiert haben, von wo sie aus dann die Luftangriffe der USA und Englands von der Türkei kommend auf die Krim koordinieren können und vor allem mit Funkleitsystemen zielgenau steuern können. Ferner hat England noch immer ein Hühnchen mit seinem Hauptfeind - Russen - wegen der Krim zu rupfen.
Die deutsche Luftwaffe hat bei allen Einsätzen mit AWACS-Luftraumüberwachungsflugzeugen sowie Aufklärern einen wichtigen Anteil. Vor allem werden die gesamten Drohneneinsätze seit Jahrzehnten von Deutschland aus gelenkt.
Die Ziele waren damals die Zerstörung von 3/4 der russischen Marine und die Vernichtung von mindestens 2/3 der russischen Luftwaffe sowie Panzereinheiten. Obwohl die russische Armee damals noch mit den ganzen Ostblockstaaten ein Vielfaches an Umfang bei der Militärausrüstung besaß im Vergleich zu heute, wurde alle Ziele binnen weniger als 3 Wochen erreicht. Der Westen hatte in kürzester Zeit mit konventionellen Waffen den Warschauer Pakt faktisch ausgeschaltet. Und der Krieg blieb konventionell, weil ein wichtiges weiteres Kriegsziel der NATO damals erreicht wurde: Die komplette Ausschaltung der russischen Atomwaffen durch Kampfflugzeuge und Spezialeinheiten, welche sie auf russischem Boden zur Explosion brachten.
Das sind noch heute die gültigen NATO-Pläne, weil sie damals in der Übung so erfolgreich waren. Wie sagte ein Militärstratege einmal: Der Generalstab wiederholt meist den erfolgreichen letzten Krieg. - Das kann zum Verhängnis werden.
Vor allem hat die russische Propaganda einen kritischen Fehler: Durch den öffentlichkeitswirksamen Aufmarsch zum Manöver wurde alles publik, was es als Drohkulisse vermutlich auch sollte. Aber dadurch ist alles bekannt. Noch nie in der Militärgeschichte ist ein Gegner derart vorgewarnt und vor allem zur Verteidigung derart gut vorbereitet. Einem Angriff fehlt somit jedes Überraschungsmoment.
Ferner läuft Putin die Zeit davon respektive das Wetter. Wenn erst einmal (spätestens im März) die Böden auftauen, dann sind die Prypjat-Sümpfe und somit fast die ganze Südflanke Weißrusslands sowie praktisch der gesamte Norden der Ukraine ein undurchquerbarer Schlamm. Da haben sich 1941ff. schon einmal einige Militärs verrechnet. Auch damals kam es zu einem Tontaubenschießen auf die unbeweglichen Fahrzeuge. Die wenigen mit schwerem Gerät befahrbaren Straßen kann man dann leicht sperren.
Es könnte somit sein, dass Putin die militärische Lage aufgrund seiner eigenen Propaganda falsch einschätzt und die eigenen Vorteile überschätzt. Aber spätestens nach ein paar Wochen wird er den Fehler erkennen.
Dann könnte sich jedoch die Propaganda des Westens als irreführend erweisen. Nur, weil außer den USA bisher niemand Atomwaffen eingesetzt hat, muss dies nicht so bleiben. Das gemeinsame Militärmanöver mit Weißrussland zeigte auch den Einsatz moderner ballistischer Atomraketen. Dies sind viel gefährlicher, weil mobil und somit nicht so einfach zu finden und zu treffen wie die früher fest im Boden eingemauerten.
Man kann nur hoffen, dass es auf beiden Seiten noch Analytiker gibt, welche nicht Opfer der eigenen Propaganda werden. Denn ein ernsthaftes Problem der Propaganda ist die sich dadurch entwickelnde Eigendynamik, welche schnell dazu führt, dass kein Entscheider mehr einen anderen Ausweg sieht als Krieg.
Weiterhin viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
27.) Beschwerdeliste der Kameras
In den USA hat ein Unternehmen (Electronics Hub) die Beschwerden in Foren etc. analysiert und in eine Reihenfolge gebracht.
Einerseits schneiden dedizierte Kameras relativ gut ab. Andererseits liegt dies aber auch daran, dass es kaum mehr Fotografen und Käufer gibt.
Dennoch sind die aufgelisteten 10 Modelle für die betreffenden Hersteller eine Ohrfeige. Da sollte man nachbessern.
Dass GoPro-Modelle oben rangieren liegt auch an der inzwischen hohen Erwartungshaltung der Besitzer.
Aber dass die von Pentax-Managern ständig gelobte Ricoh GRIII auf Platz drei liegt, ist ganz schlecht. Deren Markt ist klein. Und wenn deren Kunden sich auch noch öffentlich darüber in diesem Ausmaß beschweren und Probleme damit nicht lösen können, dann sehe ich für die Zukunft schwarz.
Seit Jahren beklage ich mich über den nachlassenden Service. Wenn aber nun auch noch die (angeblich hochwertigsten) Produkte schlechter werden, dann ist dies ohne brauchbaren Service eine Garantie für ökonomische Auswirkungen.
Weiterhin viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
26.) You get what you pay for
Diesen sarkastischen bis hin zu schadenfrohen Satz aus dem US-Amerikanischen kann man kaum übersetzen. Sie bekommen, was Sie bezahlen trifft den ketzerischen Kern nicht wirklich. Es meint eher, dass man nur den reellen Gegenwert für das entsprechende Geld erhält - und nicht mehr. Also eher im Sinne von: Sie erhalten nur die Qualität, wofür Sie auch bezahlen. Qualität hat ihren (hohen) Preis.
Genug der Vorrede, auf die ich bald zurückkomme.
Für mein Lob an die Kamerahersteller erhielt ich die erwartbare elektronische Post. Zusammengefasst lauten die (freundlicheren) Kommentare so etwa: Das macht alles nichts. Man muss nur etwas warten, dann wird exakt dieselbe Technik jener Spitzenkameras auch in jeder Billigkamera angeboten. Das war bisher immer so.
Generell tue ich mich mit Aussagen der Art: Das war schon immer so und Das war noch nie anders schwer, denn sie beziehen sich auf die historische Vergangenheit - in unserem Fall die goldenen Jahre der Fotografie. Angesichts der wirklich dramatischen Veränderungen in der Fotowirtschaft - vor allem mit dedizierten Kameras - hege ich jedoch ernste Zweifel daran, dass man irgendwelche Erfahrungen aus der Vergangenheit so einfach und vor allem 1:1 auf die Zukunft übertragen kann.
Selbstredend wird jede High-Tech der beschriebenen Super-Kameras durch die zunehmende Anwendung und die Produktionsverbesserungen sowie allgemeine Skaleneffekte immer preiswerter und dann auch in billigere Produkte einbaubar.
Allerdings sprechen wir hier über wirklich neue Technik, die erst in ganz wenigen (teuren) Kameramodellen sowie zudem erst seit ca. Sommer 2020 langsam verbaut wurde. Vor allem bei den Stacked CMOS sowie den neuesten dem Sensor nachgelagerten Hochleistungs-Prozessoren sehe ich derzeit bei allem guten Willen und Verständnis für die Wünsche der ärmeren Fotografen kaum Möglichkeiten, sie in Kameras unter 1.000 Euro Endkundenpreis einzubauen. Die mir vorliegenden Informationen besagen, dass von jenem übrig bleibenden Netto-Preis derzeit nicht einmal diese beiden technischen Elemente bezahlt werden können.
Bevor nun wieder bei manchen Lesern das Herzkammerflimmern einsetzt, als Erste Hilfe zur Beruhigung der Hinweis: Oben steht derzeit. Das mag in einigen Jahren anders aussehen.
Jedoch muss man klar festhalten, dass diese Super-Kameras, welche gehässige (und / oder bezahlte) Schwätzer in den Foto-Foren seit deren Erstveröffentlichung schlecht machen mit den Behauptungen, dass sie niemand kaufen würde, weil sie a) niemand bräuchte und, weil sie b) viel zu teuer seien, derzeit kaum verfügbar sind. Aus den USA und Japan wurde mir mitgeteilt, dass Ende Januar / Anfang Februar die Wartezeiten der bereits bestellten spiegellosen Profikameras momentan bei 6-10 Monaten liegen. Alle jene Profi-Modelle sind komplett überbestellt.
Daraus folgt, dass die Kamerahersteller im laufenden Jahr 2022 vermutlich noch nicht einmal den Bedarf hierbei decken können, weil zu wenige Zulieferteile - vor allem exakt jene Sensoren und jene Hochleistungsprozessoren - geliefert werden - zu keinem Preis. - Warum sollten die Hersteller dann die wenigen Hochleistungskomponenten mit großem Verlust in Billigkameras einbauen?
Dann kommt sofort der Einwand, dass es sich ja nur um ein bisschen Software handelt, die man als Firmware auch in jede Billigkamera installieren kann. - Korrekt ist, dass man die KI-optimierte Software selbstredend in jede Kamera kopieren kann. Allerdings haben das die Hersteller seit Jahren bereits mit den alten Kameras der ersten Würfe gemacht. Dort gab es auch zahllose Verbesserungen. Jedoch haben alle Hersteller - insbesondere Nikon - explizit klargestellt, dass man dazu auch die zusätzliche Rechenleistung benötigt. Nur Deshalb hat man die Z6 II und die Z7 II mit der Kraft der zwei Herzen = Doppelprozessoren herausgebracht. Aber selbst das reicht nicht aus. Alle alten spiegellosen Kameras besitzen zu wenig Rechenleistung. Der Autofokus funktioniert dort software-technisch / theoretisch ebenso, aber leider viel langsamer und damit in der realen Fotopraxis für die Sport- und Wildtier-Fotografie eben nicht.
Vor allem liegen mir aus den USA mehrere Aussagen von u.a. Canon vor, die exakt obiges wörtlich schreiben und mündlich kommunizierten: You get what you pay for. Die Kamerahersteller überdenken seit ca. Sommer 2021 ihre gesamte Produktpolitik und werden sie vermutlich umstellen.
Der Hintergrund sind meines Erachtens die sinkenden Stückzahlen insgesamt und vor allem bei den spiegellosen Systemkameras die weitgehende Stagnation. Da sollte man sich nichts vormachen. Die Höchstzahl aller jemals jährlich produzierten spiegellosen Systemkameras lag im Jahr 2018 bei 4,25 Mio. Stück. 2021 waren es gerade einmal 3,1 Mio. Selbst, wenn wir positiv denkend annehmen, dass alle DSLR-Käufer (2,2 Mio. im Jahr 2021) umstiegen, dann wären es nur noch rund 5 Mio. produzierte und irgendwann verkaufte spiegellose Systemkameras im Jahr. Halt-Stopp: Das meint wirklich alle - von der billigsten Micro-Four-Thirds bis zur teuersten Mittelformat-Kamera.
OMDS hat gerade mit der neuen OM-1 für das absolut leere Gehäuse ohne jedes notwendige Zubehör (wie z.B. Akku-Ladegerät und Batteriegriff) 2.200 US$/Euro aufgerufen - für eine MFT-Kamera mit einem winzigen Sensor in der Stacked-CMOS-Technologie.
Glaubt im Ernst jemand, dass kurzfristig derartige Technologie bei APS-C oder gar den Einsteigerkameras bei Vollformat verramscht wird?
Ganz im Gegenteil verlautet aus immer mehr Konzernzentralen, dass man zukünftig genau auf die Zielgruppe angepasste Hardware anbieten wird. Für Einsteiger und Billigkameras sehe ich deshalb auf absehbare Zeit keine derartige Technik, welche funktionierenden (d.h. schnellen und treffsicheren) Tierautofokus für die Wildtierfotografie oder Augenautofokus für die Sportfotografie anbietet. - Und, wenn man ehrlich ist, waren diese beiden Fotostile / -Bereiche auch früher immer sündhaft teure Kameras für ganz wenige Fotografen.
Deshalb darf man sich zwar trotzdem etwas wünschen, sollte jedoch realistisch bleiben.
Weiterhin viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
Beutesuchende Möwe im Stadtgarten. - Der Augen-Autofokus hatte selbständig auf die Augen der extrem schnell und eckig fliegenden Möwe fokussiert. Ich konnte mich um die Bildgestaltung und vor allem Verfolgung jener flinken Tiere kümmern. - F3,5, 1/2.000 Sek.
Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
25.) Ein Lob an die Kamerahersteller - mit Auswirkungen für alle Fotografen
Da ich von zahlreichen Fotografen - vor allem in den Foto-Foren - dafür beleidigt werde, dass ich Missstände an Kameras kritisiere, hier nun einmal das (von jenen unerwartete) Gegenteil: eine gerechtfertigte Lobeshymne.
Aber das Lob wurde erst möglich, weil weltweit andere und ich die ersten Modelle der spiegellosen Kameras wegen ihrer zahllosen Mängel kritisierten. Denn erst dadurch verbesserten die Hersteller ihre Modelle drastisch.
Seit ungefähr einem Jahr testete ich ausgiebig die folgenden Spitzenkameras (nach Erscheinungsdatum, ohne jegliche Wertung, aufgelistet): Canon R5, R6, Sony A1, Canon R3, und Nikon Z9.
Bei allen handelt es sich um absolute Spitzenprodukte - sowohl bei Foto als auch bei Video. Sie katapultieren die Fotografie der Amateure in das Top-Feld der Spitzen-Berufsfotografen, ohne sich jahrelang in spezielle Techniken einarbeiten zu müssen.
Wer in den Foren etwas anderes behauptet und jene Modelle schlechtreden will, hat sie noch nie verwendet. Und wer sie nicht ausgiebig getestet hat, weiß nicht, was ihm mit älteren und schlechteren Kameras entgeht.
Diese Modelle besitzen nicht nur etwas mehr Leistung respektive sind nicht nur ein bisschen besser. Sie funktionieren endlich, wie man es erwartet.
Das will ich an einem kleinen Beispiel des Augen-Autofokus' zeigen. Die Fortschritte hierbei sind am unglaublichsten. Betrachten Sie sich hierzu das folgende - völlig langweilige - Foto.
Möwe mit Augen-AF. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst.
Erkennen Sie auf Anhieb das Auge der Möwe?
Könnten Sie es manuell scharf fokussieren?
Jeder andere Automatismus eines klassischen Autofokussystems würde entweder auf das am nächsten gelegene Motiv - die Schwanzfedern - scharfstellen. Mit etwas Glück würden hochwertige AF-Systeme auf den Mittelteil fokussieren - ungefähr dort, wo mein Wasserzeichen eingefügt ist.
Profis mit viel Erfahrung in der schnellen Bedienung der Kamera sowie Erfahren mit der Tierfotografie könnten mit einem sehr selektiven (extrem kleinen) Autofokus-Feld bei einem statischen Motiv auf den Hinter-Kopf fokussieren.
Dumm ist allerdings bei unseren Möwen am See, dass diese (hier oft als Ungeziefer bezeichneten Schreihälse) nicht nur niemals statisch sind, sondern extrem flink.
Wer es nicht glaubt, kann gerne einmal ein paar Stunden hierher kommen und es ausprobieren.
Solange jene Möwen sich auf einem Dalben sonnen, denkt zuerst jeder, dass dies doch nur die etwas kleineren Verwandten der (in der Fernsehwerbung) ruhig dahingleitenden Möwen vom Meer sind.
Nach einer halben Stunde der Frustration im Verfolgen der Bewegungen und vor allem der Flugbahnen wurde allerdings bisher am Bodensee jeder Fotograf und selbst Zuschauer eines anderen belehrt.
Ein Vater, dessen ca. dreijährige Sohn kürzlich sowohl mich als auch die Möwen fasziniert beobachtete, bemerkte nach ein paar Minuten: Oh. Die bewegen sich wirklich schnell. - Das gilt umso mehr, wenn es irgendwo etwas zu essen gibt, wofür unsere Touristen immer sorgen. - Und jener junge Mann musste nur seinen Kopf bewegen, während ich zusätzlich noch die Kamera mit dem schweren Tele-Objektiv nachzuführen hatte.
Fakt ist: Obwohl ich es mit vielen anderen Kameras immer wieder versucht habe, sind Fotos von unseren heimischen Möwen am Bodensee aus direkter Nähe eher Glückssache. Zufallstreffer. Von einem geplanten Bild-Aufbau kann man da kaum sprechen. Das wird nachträglich am PC zugeschnitten, bis es irgendwie passt. - Die einzige Ausnahme am Bodensee sind Aufnahmen vom Heck eines großen Dampfers oder einer Fähre. Da gleiten die faulen Vögel in der sogenannten Dampfer-Welle im gleichbleibenden Abstand (für den Beobachter auf dem fahrenden Schiff fast statisch) dem Wasserfahrzeug hinterher bis auf die andere Seeseite, sodass man sie sogar mit einem Smartphone aufnehmen kann.
Möwe mit Augen-AF. - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst.
Selbst aus diesem - für mich als Amateurfotograf - unmöglichen Winkel hat die Kamera (und in jenem Fall sogar beim ersten Foto der Serie) von hinten perfekt auf das Auge fokussiert, wie die obige Ausschnittsvergrößerung belegt.
Niemand braucht die Exif-Daten (ich habe sie seit vielen Jahren gesäubert und standardisiert) dieses Einzelbeispieles nachzuprüfen oder mich zu fragen. Zum hier verwendeten Modell oder Hersteller sage ich nichts, weil es gleichgültig ist. Jede der oben genannten Modelle kann dies - zumindest mit den jeweils neuen Firmware-Updates. Falls es eine noch nicht so gut beherrscht, dann wird eines der folgenden Firmware-Updates das nachliefern. Ganz sicher. Also aktualisieren Sie regelmäßig die Firmware Ihrer (vor allem spiegellosen) Kamera. Deshalb lohnt es sich nicht mehr, den Hersteller zu wechseln.
Dies ist eine weitere wichtige Mitteilung: Die drei Marktführer (in alphabetische Reihenfolge) - Canon, Nikon und Sony - sind mit den oben genannten Modellen praktisch identisch. Jedes Modell hat Vorzüge, aber dafür auch ein paar Nachteile. Aber keine Kamera hindert den Fotografen mehr bei seiner Arbeit.
Nein, nicht jeder Fotograf benötigt diese Kameras.
Für statische Motive wie z.B. in der Landschafts- oder Architektur-Fotografie - oder wie ich es ketzerisch nenne: die Slow-Photography - sehe ich keine nennenswerten Vorteile in der reinen Fotopraxis gegenüber (auch DSLR-) Vorgängern oder auch manchen preiswerteren Kameras.
Diese Einschränkung gilt auch für Fotografen, welche auf dem Stativ arbeiten. Da ist die absolute Bildqualität mancher älteren Modelle (sogar mancher DSLR-Kameras) oft im Detail hochwertiger als bei jenen neuen spiegellosen Top-Modellen. Aber der sogenannte Qualitätsvorteil jener neuen Top-Modelle liegt bei der gesamten Bildqualität in einer Veränderung der Definition von Qualität: Der Fortschritt liegt in der Bildschärfe auf dem gewünschten / richtigen Punkt zum richtigen Zeitpunkt - und das bei bis zu 30 Bildern in der Sekunde bei extrem schnell sich bewegenden Motiven.
Immer? - Nein, nicht immer. Aber immer öfter.
Diese Spitzenprodukte verhelfen z.B. bei der Sport- und Tierfotografie sowie bei sich bewegenden Menschen auch bei Porträts zu einer ganz anderen, viel leichteren Arbeitsweise mit drastisch höheren Treffern in kürzerer Zeit.
Man kann es kaum mit Worten beschreiben, wie weit die Technik mit diesen Modellen in der täglichen Fotopraxis in den Hintergrund rückt und man sich auch als Laie (im Dauerfeuer bei 10-30 Bildern je Sekunde) mit der Bildgestaltung befassen kann.
Nochmals zum Absinken-Lassen: Diese gigantische Technik mit künstlicher Intelligenz, kombiniert mit riesiger Rechenleistung ist nicht per se als Eigenfaszinosum hilfreich, sondern weil sie den Fotografen im Alltag von der bisherigen Kamera-Technik entlastet. Man kann sich auf das eigentliche Fotografieren - im Sinne von Gestalten - und das Motiv konzentrieren.
Diese Kameras sind somit nicht für die Berufsfotografen, die sich jahrelang auf jene Spezialgebiete eintrainiert haben und auch ohne die neue AF-Steuerung hochwertige sowie scharfe Fotos machen können. Diese Kameras sind hingegen ideal für Amateure, um endlich völlig mit den Profis gleichzuziehen. Mit diesen neuen Kameramodellen wird der früher noch kleine Unterschied bei der Bildqualität zwischen Profis und Amateuren bereits in Kürze ausgeglichen.
Das ist erfreulich für die Amateure, aber natürlich nachteilig für die ohnedies kommerziell zunehmend leidenden Berufsfotografen.
Die einzige Einschränkung - insbesondere für Amateure - ist leider der relativ hohe bis sehr hohe Preis - vor allem, wenn man die hochwertigen Objektive berücksichtig. Ohne lichtstarke Objektive würde ich keines der obigen Modelle zur Anschaffung empfehlen, da man sonst kaum die Vorteile der Spitzenkameras ausnutzen kann.
Aber auch hier kann ich durch meine Tests des letzten Jahres den Herstellern erfreut ein Lob aussprechen. Mit den neuesten Kameras haben die meisten der bisher ärgerlichen Adapter-Probleme abgenommen. Selbst Nikon-Fotografen können nun mit dem neuen FTZ-II-Adapter ihre alten (hochwertigen) Objektive an der neuen Z9 (aufgrund der nun gigantischen Rechenleistung in der Kamera) weitgehend problemlos verwenden.
Allerdings lässt sich Rechenleistung nicht nachträglich durch Firmware-Updates in ältere spiegellose Modelle herunterreichen. Deshalb meine damals wie heute berechtigte Kritik an den sogenannten ersten Würfen bei spiegellosen Systemen aller Hersteller. Für zahlreiche Fotostile und viele Fotografen sind sie leider nicht ideal geeignet. Aber dennoch kann man auch damit schöne Fotos machen.
Wie auch immer Sie sich entscheiden oder bereits entschieden haben: Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
Raucher(?)-Möwe im kalten Februar.
Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
24.) Unbeantwortete Fragen und erste Lösungsvorschläge / Antworten
Seit Jahren beschäftigen mich unter anderem zwei Fragen:
Warum funktioniert der Augen-Autofokus bei manchen Kameras mancher Hersteller schlechter im Sinne von: liefert signifikant geringere Trefferraten? Vor allem fiel mir dies bei kleineren Sensoren auf.
Warum werden immer häufiger die Brutto-Pixel-Zahlen der Sensoren angegeben, und warum werden jene Randbereiche um die eigentlichen Foto-Sensoren herum tendenziell größer? Das beste Beispiel ist die Z9 mit rund 5 Millionen weiteren Pixeln rundherum.
Nach langem Fragen, Suchen und Warten erhielt ich eine erklärende Antwort von einer in der Entwicklung jener Systeme beschäftigten Person, welche (aus gutem Grund) ungenannt bleiben will. Deshalb kann ich die folgenden Aussagen auch (noch) nicht mit wissenschaftlichen Quellen belegen.
Im Gegensatz zu landläufigen Meinung vieler Fotografen soll der eigentliche Augen-Autofokus nicht wie die sonstigen AF-Systeme durch innen im Sensor oder wie bei Canon immer behauptet durch die Halbierung der Sensoren in linken und rechten Pixelhälfte zweier direkt benachbarter kombinierter Fotozellen herstellbar sein.
Da das menschliche und tierische Auge zu klein zum sicheren Erfassen und vor allem kontinuierlichen sicheren Scharfstellen bei Bewegungen sei, werden dafür die speziellen Teile am Rand des Fotosensors verwendet.
Daraus ergeben sich gleich mehrere Folgerungen, welche zahlreiche Beobachtungen vieler Fotografen weltweit bestätigen und erklären würden:
Sensoren mit großen Flächen - also z.B. das Vollformat oder Mittelformat - sind tendenziell eher geeignet für einen hochwertigen Augen-Autofokus, da bei Ihnen der Abstand des rechten Randes zum linken und des oberen zum unteren größer ist.
Je größer jener äußere Rand mit AF-Sensoren ist, desto treffsicherer ist der Augen-Autofokus, da man dort mehr Sensoren dafür einbauen kann, die sich gegenseitig kontrollieren und optimieren.
Je größer (im Sinne von breiter, dicker) jener äußere Rand mit AF-Sensoren ist, auf desto größere Entfernung können die Augen von Personen und Tieren aufgefasst / erkannt und sicher gehalten werden.
Kleinere Sensoren (sogenannte Crop-Sensoren) wie z.B. APS-C und vor allem Micro-Four-Thirds sind somit systembedingt / physikalisch aufgrund des geringen Abstandes der AF-Sensoren (voneinander) an den Rändern (der geringen Sensormaße) benachteiligt.
Somit würden diese mathematisch-physikalischen Gründe auch wiederum die ökonomischen Entscheidungen der Hersteller, aufzusteigen und zu Vollformat respektive Mittelformat zu wechseln, erklären.
Ferner würde der Fokus bei den Smartphones mit ihren winzigen Sensoren anders funktionieren. Dort werden entweder mehrere (auseinander stehende) Kameras zur Fokussierung kombiniert, oder es wird sowieso nur der Gesichtsautofokus verwendet. Beides ergibt dennoch treffsicher scharfgestellte Bilder, weil der Schärfentiefebereich / Tiefenschärfebereich der kleinen Sensoren sehr groß ist. D.h. selbst bei kleineren Abweichungen wäre das Gesicht mit den Augen noch immer scharf.
Überdies spielt auch die Auslesezeit des Sensors sowie die Rechenleistung des dahinter liegenden Prozessors eine Rolle. D.h. schnelle Fotosensoren sowie Hochleistungsprozessoren zur Autofokus-Steuerung verbessern selbstredend die Gesamtleistung. Aber sie wird primär durch jene physikalischen Vorgaben grundlegend bestimmt.
Letztendlich funktioniert dies auch nur mit lichtstarken Objektiven und bei Offenblende. Ein weiterer Grund, weshalb manche Hersteller zur Autofokus-Messung bei Offenblende übergingen und erst beim Auslösen (auf die ggf. vorgewählte Blende) abblenden. Das würde dann auch erklären, warum bei lichtschwachen Objektiven oft nur der Mittelteil für den Augen-Autofokus verwendet werden kann.
Da dies somit alles auch eine Frage des Preises ist, ist leider auch ableitbar, dass preiswerte Kameras mit Crop-Sensoren niemals die AF-Leistung der teuren Vollformat-Kameras erzielen werden.
Zumindest kann ich diese physikalisch erklärbaren Aussagen jener Person logisch nachvollziehen.
Halt-Stopp:
Bevor nun erneut Fanatiker, die nur die Hälfte und diese oberflächlich gelesen sowie davon wiederum nur ein Viertel verstanden haben in den Foto-Foren hyperventilieren.
Es handelt sich derzeit nur um eine einzige, zwar seriös erscheinende Quelle mit glaubhaften Inhalten.
Aber weder behaupte ich, dass alle Sensoren, noch alle Hersteller, noch alle Kameramodelle so arbeiten.
Der oben dargestellte Inhalt der Kommunikation bezog sich auf moderne Sensoren moderner spiegelloser Kameras mit Augen-Autofokus für Menschen und Tiere.
Ferner behauptet auch niemand, dass der Randbereich der Sensoren nur dafür verwendet wird. Es ist bekannt, dass die Pixel dort u.a. auch für die Kontrolle und Steuerung des IBIS sowie für die Anpassung der bei größeren Sensoren aus mindesten zwei Teilen bestehenden Gesamtfläche (Stitched Sensor) verwendet wird.
Deshalb würde ich mich auch freuen, wenn weitere Experten für Augenautofokus-Systeme bei modernen Systemen sich hierzu äußern würden. Die Kamerahersteller hüllen sich dazu seit Jahren in Schweigen.
23.) Mathematik, Physik und Ökonomie - oder: wie sich Dummheit rächt
Ein zusammenhängendes Doppelkapitel:
Influencer und Physik
Es ist erstaunlich, wie viele Fotografen ohne jegliche Physikkenntnisse mir immer wieder schreiben und aus tiefster Inbrunst behaupten, dass das gesamte Gerede über Physik und die Sensorgröße, Crop-Faktor und Äquivalenz und (lichtstarke) Objektive etc. völliger Unsinn seien. - Mathematik, Geometrie, Optik, Quantenphysik, Photonenrauschen etc. - alles Unsinn und reine persönliche und selbstredend völlig abwegige Meinung von Idioten.
Als einziger Beleg wird dann allen Ernstes immer wieder die Aussage eines von naturwissenschaftlichem Wissen - und jeglichem Studium überhaupt - völlig unbelasteten, aber dafür von einer Firma bezahlten Influencers herangezogen, der in einem Video auf YouTube wieder einmal das behauptet hätte. - Und damit ist es ja automatisch bewiesen. Eigentlich nobelpreisverdächtig. - So glauben jene Personen, mich - einen Wissenschaftler - zu überzeugen oder zumindest zum Schweigen zu bringen? Im Ernst? - Ja, das meinen jene Leute im Ernst. Denn, wer nichts weiß, hält sich für ganz besonders intelligent. Das nennt man den Dunning-Kruger-Effekt, der u.a. dazu führt, dass Leute sich mit Zitrone im Gesicht einreiben und dann eine Bank überfallen, weil sie glauben, so nicht gesehen zu werden.
Vor allem wird dies immer wieder von Anhängern kleinerer Sensorklassen behauptet, die sich meist finanziell keine größere Kamera oder lichtstarke Objektive leisten können, und sich darüber aufregen, dass ich es wage, auch über Vollformatkameras zu schreiben - das Kernthema meines Auftrittes seit 2006. Dazu hätte ich auch kein Recht. Denn Recht haben nur jene Schreiberlinge mit Kameras mit kleinen Sensoren, sowie Influencer, welche diese unleugbaren Weisheiten unterstützen.
Schöne Fotos kann man zwar bei hellem Tageslicht mit jeder Kamera aufnehmen. Deshalb ermutige ich auch jeden Menschen, überhaupt zu fotografieren - gleichgültig mit welchem Gerät. Aber die Physik gilt dennoch für alle - zumindest in unserem Universum.
Wenn es anders wäre, könnte jeder mit der billigsten Pocket-Kamera oder dem billigsten Smartphone exakt dieselben Fotos aufnehmen wie Sportfotografen mit ihren Vollformatkamera in düsteren Hallen oder nachts für Sportmagazine oder Berufsfotografen mit ihren Mittelformatkameras im Studio für die Autoindustrie.
Machen Sie es einfach einmal mit Ihren Kameras mit kleinem Sensor. Dann werden Sie selbst erkennen, dass es Unterschiede gibt. Und die liegen an der Physik. Wenn es anders wäre, würden weder die Berufsfotografen sich so teure Ausrüstungen zulegen, noch die Auftraggeber jene Ausrüstung für jene hochwertigen Fotos bezahlen.
Das Problem ist nur, dass jene Fanatiker nicht nur ohne Kenntnisse der Physik sind, sondern auch noch zu bequem, um etwas auszutesten. Wissensmangel kombiniert mit Faulheit war schon immer das Hauptproblem jedes Lehrers.
Warum regen sich immer wieder wissenschaftsferne Fanatiker irgendwelcher Fotomarken darüber auf, dass jene Hersteller eben nur kleine Sensorkameras herstellen, oder sie sich persönlich solche Kameras zugelegt haben?
Das hat nichts mit der Fotografie an sich zu tun, sondern eher mit einem Minderwertigkeitskomplex und Dummheit. - Und welche ungeheure Anmaßung ist es, anderen Menschen zu verbieten, mit anderen Sensoren als dem eigenen zu fotografieren?
Beide Faktoren führen jedoch auch dazu, dass jene Personen auch keine guten Fotos machen - mit keiner Kamera. Nur wer offen für Fakten und Neues ist, dazulernen will und kann, wird kontinuierlich bessere Fotos machen - gleichgültig mit welcher Kamera welchen Herstellers auch immer und mit welcher Sensorgröße.
Aber wie heißt es so treffend: Denken ist Glückssache. Und nicht jeder Mensch hat Glück.
In diesem Sinne wünsche ich all jenen viel Glück beim Fotografieren.
Der Sieg der Smartphones
Letztendlich beruht jener generelle Hass dieser Leute auf die Wissenschaft und Wissenschaftler jedoch in einer Ablehnung der Realität insgesamt, die sich gegen sie selbst gewandt hat.
Soeben hat Samsung sein neues Smartphone S22 Ultra vorgestellt, und damit alle Erwartungen enttäuscht. Es beinhaltet nur 4 Fotosensoren und nur einen 108 MP-Sensor als größten mit nur einem optischen 10-fach-Zoom (230 mm äquivalenter Brennweite). Alle Analysten hatten viel mehr, u.a. den lange angekündigten 200 MP-Sensor erwartet.
Dies verschafft den meisten dedizierten Kameras eine längere Gnadenfrist - aber nicht mehr.
Kompakt-Kameras sind mit diesem Smartphone endgültig überflügelt - auch die Edel-Kompakten. Aber die Sensorklasse der Micro-Four-Thirds hat noch mal ein weiteres Jahr Aufschub erhalten.
Der Hintergrund des unaufhaltsamen Siegeszuges der Smartphones liegt in der Physik und Mathematik.
Eines der wichtigsten Gesetze der Optik / Fotografie lautet - stark vereinfacht - letztendlich: Licht lässt sich nur durch Licht ersetzen. Aber Smartphones verwenden systembedingt nun einmal flächenmäßig ganz kleine Sensoren, die wenig Licht einfangen. Also benötigen sie wiederum Physik und Mathematik, um diesen Nachteil auszugleichen.
Samsungs neuestes Smartphone verwendet 4 Sensoren (Kameras), um ein Bild aufzunehmen. Dadurch erhöht sich die Gesamt-Fläche der Smartphone-Kamera auf das rund Vierfache. Das ist schon erheblich größer als viele Fotografen sich vorstellen wollen. Vor allem ist jene zusammengerechte Fläche der Einzelsensoren viel größer als jede kleine Sensorfläche jeder Kompakt- und Bridge-Kamera.
Aber das reicht den Herstellern noch immer nicht. Sie verwenden die Mathematik, um die Sensorfläche scheinbar nochmals zu vervielfachen. Da die kleinen Sensoren in Smartphones inzwischen viel fortschrittlicher sind als jeder Sensor in dedizierten Foto-Kameras, können sie bis zu über 1.000 Aufnahmen in einer Sekunde aufnehmen. Smartphones nutzen dies, indem sie hintereinander blitzschnell mindestens 10 Aufnahmen machen, auch wenn der Anwender nur einmal auslöst.
Zusammengerechnet werden die vielen Kameras und die vielen Aufnahmen - in unserem Beispiel 4 Kameras mal jeweils 10 Aufnahmen - zu einem einzigen Foto. Das ergibt rund die 40-fache Sensor-Fläche oder 40-fache Lichtmenge. Das ist mehr als jeder Sensor jeder dedizierten Kamera bietet.
Noch schlimmer ist jedoch für die dedizierten Fotografen, dass dies beliebig gesteigert werden kann. Einerseits kann und wird man immer mehr kleine Sensoren in einem Smartphone integrieren und zusammenschalten. Patente für Cluster mit 9, 16 und 25 Sensoren liegen bereits vor. Andererseits wird deren Bildleistung immer größer: Mehr Mega-Pixel (bis 600 MP sind bereits in der Entwicklung), die gleichzeitig noch mehr Bilder je Sekunde erzeugen.
Aber das Allerschlimmste ist die Unbegrenzbarkeit der Software-Leistung - vor allem der Computational Photography und Künstlichen Intelligenz. Das ist Mathematik kombiniert (oder multipliziert) mit Physik. Während Optik an Grenzen stoßen wird (und teilweise bereits stößt), ist Rechenleistung (bestehend aus Software und Computer-Chips) prinzipiell unbegrenzt.
Daraus folgt, dass jede Sensorklasse letztendlich gefährdet wird. Smartphones rollen deshalb seit Jahren den Markt von unten her auf. Das ist Ökonomie - die Folge von Physik und Mathematik.
Wer hätte das gedacht? Aber Ökonomie beruht im Grunde auch nur auf Zahlen (Mathematik). - Exakt das ist das Problem jener unwissenden Fanatiker.
Die Mehrheit der Menschen mag zwar auch nicht die mathematischen und physikalischen Fähigkeiten besitzen. Aber sie sind wenigsten schlau genug, etwas Neues wie das Smartphone auszuprobieren. Jeder, der es versucht hat, erkannte, dass man damit inzwischen eine hoch- bis höchstwertige Bildqualität erzeugen kann (inklusive RAW-Fotos) - einfacher, leichter, bequemer, jederzeit und fast überall sowie bereits heute in fast allen fotografischen und videografischen Situationen.
Jene dies ausprobierenden Menschen haben schon längst mit ihrem Geldbeutel entschieden: Derzeit soll es bereits über 6 Milliarden Smartphone-Besitzer geben. Die Gesamtanzahl aller Fotografen mit dedizierten Foto- und Video-Kameras schätzt man aktuell noch auf eine (kleine) zweistellige Millionenzahl.
Im Grunde haben dies auch jene fanatischen Glaubensanhänger gewisser Sensorklassen erkannt, wollen es jedoch nicht wahrhaben. Sie haben sich für einen Sensorklasse entschieden, welche inzwischen aus physikalischen und mathematischen Gründen überholt ist und somit ökonomisch gefährdet ist. Sie haben eine vermeintliche Fehl-Investition getätigt, weigern sich jedoch hartnäckig, sich dies einzugestehen. Vermeintlich deshalb, weil sie mangels Physikkenntnissen weder die Grenzen noch die Möglichkeiten des eigenen Systems erkennen. Meist haben jene Fanatiker jene Kameras auch nur auf Empfehlung eines jener oben (von ihnen) zitierten Influencers gekauft. Jene kleinen Sensoren (sogenannte Crop-Sensoren) werden seit ca. 10 Jahren immer seltener gekauft. Deshalb das Sensor-Sterben. Die Mehrheit der Menschheit hat dies bereits erkannt und darüber mit ihrem Geldbeutel abgestimmt. Deshalb gab der Micro-Four-Thirds-Hersteller Olympus auch auf. Und exakt deshalb weichen alle anderen Kamerahersteller nach oben zu höheren Sensorklassen aus. Das ist reine Physik, Mathematik und Ökonomie.
Fazit: Fotografie ist das denkbar schlechteste Hobby für Menschen (vor allem eingebildete Fanatiker), welche Mathematik und Physik ignorieren.
Nachtrag: Einen Tag darauf fand ich heraus, warum für das Lügen, Beleidigen und Einschüchtern bezahlte Schreiberlinge mich derzeit wieder verstärkt wegen der kleinen (Crop-) Sensoren angreifen: OMS bringt bald eine neue, sündhaft teure und physikalisch weit unterlegene Kamera (OM-1) heraus. Dieses Millionengeschäft mit der Abzocke unwissender Kunden will man sich nicht durch die unbestreitbare Wahrheit der Naturgesetze von mir und einigen anderen Fotografen mit Physikkenntnissen zerstören lassen. - Jetzt werde ich allerdings erst recht darüber berichten. Es gibt gute Gründe für eine Micro-Four-Thirds-Kamera. Aber jeder an dem System interessierte Fotograf sollte sich vorher wirklich einmal mit dem neuen Eigner von OMS beschäftigen und genau prüfen, ob er sein Geld jenen anvertrauen und sich deren kommerziellen Methoden ausliefern will. Die frühere Firma (Olympus) hat jenen Imaging-Bereich mit horrenden Verlusten nämlich schon lange an eine Investment-Gesellschaft abgestoßen - JIP, welche weltweit als Heuschrecke berüchtigt dafür ist (sie z.B. Sony VAIO), ehemals gute Technik herunterzuwirtschaften und zu überteuerten Preisen unwissenden Interessenten anzudrehen. - Hier der ausführliche Testbericht zur OM-1, die am 15.02.2022 herauskam.
22.) Die Zeit der Quartalsberichte zum Weihnachtsquartal
Insgesamt handelt es sich um positive Jahres-Gesamt-Ergebnisse. Aber es war ein mäßiges 4. Quartal für den Bereich Imaging. - weiterlesen.
Am 02.02. folgte Sonys Quartalsabschluss für das dritte Quartal 2021 - Oktober bis Dezember - mit positiven Ergebnissen - weiterlesen.
Am 02.02. folgte Panasonics Quartalsabschluss für das dritte Quartal 2021 - Oktober bis Dezember - mit durchwachsen positiven Ergebnissen - weiterlesen.
Am 03.02. folgte Nikons Quartalsabschluss für das dritte Quartal 2021 - Oktober bis Dezember - Nikon publizierte durchaus positive Ergebnisse für den Konzern sowie das Imaging und scheint auf gutem Konsolidierungskurs. - weiterlesen.
Am 04.02. folgte Ricoh / Pentax - Quartalsabschluss für das dritte Quartal 2021 - Oktober bis Dezember - positive Ergebnisse für den Konzern, aber der Bereich mit den Kameras bleibt defizitär. Mit interessanten Aussagen für alle Kamerahersteller. - weiterlesen.
Am 09.02. folgte Fujifilm - Quartalsabschluss für das dritte Quartal 2021 - Oktober bis Dezember - Fujifilm publizierte seine sehr guten Quartals-Zahlen, verschleiert jedoch die Probleme im digitalen Imaging-Bereich. - weiterlesen.
10.02.: Fazit Weihnachtsquartalsberichte - durchwachsen: Den Konzernen geht es gut bis sehr gut, aber das mäßig gute Weihnachtsquartal zeigte, dass noch nicht alle Probleme in den Imaging-Bereichen behoben sind. - weiterlesen.
Sonnenuntergang im Februar. - Die Tage werden langsam wieder länger. - Nein, so ein Foto entsteht nicht, indem man nur einmal abdrückt und eine einzige Aufnahme macht. Als ich die frühen Vorstadien der Entwicklung am Himmel erkannte, ließ ich alles am PC etc. stehen und liegen, rannte zu meiner Kamera, schraubte schnell ein Zoom drauf, warf einen Mantel um und rannte raus. Dazu stand ich fast eine halbe Stunde in der Kälte und fror mir zitternd die Finger ab, während ich immer wieder im kurzen Dauerfeuer 3-5 Aufnahmen machte. Dieses Bild gefiel mir dann - noch in derselben Nacht entwickelt - von den über 100 Aufnahmen am besten, weil die bei dem schneidenden Wind relativ schnell ziehenden Wolken eine gewisse Dramatik andeuten. Man muss schon etwas leidensfähig sein sowie etwas Einsatz zeigen, um gute Fotos zu machen, die zumindest mir gefallen. - Aber das können Sie auch - mit jeder Kamera.
Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
21.) Die DSLR-Glaskugel für das Jahr 2022
Da (nicht nur) ich seit vielen Monaten eine steigende Anzahl an E-Mails bekomme mit der Frage: Wird es noch eine neue DSLR geben? Hier ein paar Überlegungen dazu, damit ich das einmal insgesamt sowie sauber dargestellt habe und nicht immer wieder (in Teilen) per E-Mail mitteilen muss.
Vorab:
Das hier vorgestellte sind zwar logische Analysen. Aber auch ich besitze keine japanische Kristallkugel, die ich für solche Dinge einfach befragen kann.
Für den aktuellen Wasserstand in der minütlich sich ändernden Gerüchteküche verweise ich auf jenen Artikel mit allen Links zu den einschlägigen Rumor-Web-Seiten.
Alle diesbezüglichen Informationen, welche überhaupt aus den japanischen Zentralen herausdringen, besagen, dass man exakt dieses Thema auch dort seit Monaten überlegt sowie bespricht. Meines Wissens sind jedoch noch keine endgültigen Entscheidungen gefallen. Aber bei den großen Firmen (Canon und Nikon) sollen zumindest in den Labors noch Prototypen entwickelt werden. - Halt, Stopp. Bevor nun wieder die Euphorie der DSRL-Fans überschwappt: Das tun alle Hersteller. Aber keineswegs ist damit bereits garantiert, das aus diesen Prototypen jemals ein Produkt wird. Selbst dann haben wir es bereits erlebt, dass man Tage vor dem Marktstart alles wieder stoppte.
Damit Sie als geneigter Leser - auch ohne persönliches Interesse an DSLRs - etwas von dem Kapitel haben, wollen wir das Thema abstrakt und ganzheitlich angehen. Versetzen wir uns somit in die japanische Zentrale des hier gemeinsam besprochenen (fiktiven) Kameraherstellers CaNikon. Wie würden also Projektmanager aller relevante Abteilungen auf einer Sitzung zum Thema einer neuen (DSLR-)Kamera vorgehen?
Da wäre zum einen die Sicht des Vertriebes: Trotz größter Anstrengungen ist es seit 2018 nicht gelungen, alle DSLR-Fotografen in das neue Lager der spiegellosen Modelle hinüberzuziehen. - Dies wird als Faktum einfach hingenommen, da auf dieser Sitzung Kritik unerwünscht ist.
Darauf würden Vertreter des Marketings mit einer umfassenden Marktanalyse antworten. Korrekt gelesen. Marketing ist nicht nur die damit assoziierte plumpe Werbung. In der Analyse würden u.a. die eingegangenen Kritiken zu neuen Kameras als auch ein Vergleich der Käuferschichten für die neuen spiegellosen Kameras und die der alten DSLRs stehen.
Hierbei würde man anhand von Befragungen und den Schriftquellen vermutlich mehr oder weniger die folgenden Details darlegen:
Junge Fotografen sowie technikaffine und vor allem die sogenannten wohlhabenden Early Adopters wechselten bereits früh zu spiegellosen Systemen und blieben weitgehend treu. D.h. sie kauften sich ggf. das spiegellose Nachfolgemodell. Sie würden nicht mehr zur DSLR greifen. D.h. sie sind fest mit dem spiegellosen System des Herstellers verbunden.
Videografen wechselten ebenfalls zu spiegellosen Systemen und können auch technisch nicht mehr zurück, da DSLR-Kameras bereits systembedingt hier im Nachteil sind. Dies würden Vertreter der Abteilungen Technik und Video kopfnickend bestätigen.
Ferner sind bereits zahlreiche Berufsfotografen zu spiegellosen Kameras gewechselt, weil sie neben Fotos auch Videos für ihre Kunden aufnehmen müssen und ihnen die Neuinvestitionen vom Finanzamt (über die Abschreibung) sowie den Kunden(-Aufträgen) finanziert würden.
Bei DSLR sind allerdings noch zahlreiche alte Kunden-Gruppen bis heute verblieben - aufgrund unterschiedlicher Motive.
Letztere Motive des Verbleibens bei DSLR will ich ohne Wertung, Rangliste und ohne Garantie, dass dies die Hersteller exakt gleich sehen und bewerten, anhand der mir mitgeteilten E-Mail-Inhalte - also aus mir bekannter Kundensicht - einfach auflisten. - Bitte beachten Sie vor den üblichen Liebesbotschaften an mich, dass ich derzeit mit beiden Systemen DSLR sowie Spiegellos täglich arbeite und beide in meinem Katjuscha - Trolley mitführe. Mir sind also nicht nur die Unterschiede, sondern auch Vor- und Nachteile bekannt:
Ergonomie: Für viele Menschen mit größeren Händen sind DSLR-Modell der Vollformat-Klasse ergonomischer, weil sie größer sind. Damit einher gehen nicht selten ein ergonomischer und damit sicherer Haltegriff für alle Finger der rechten Hand, mit dem man auch schwere (Tele)-Objektive über längere Zeit einhändig ermüdungsfrei halten kann. Überdies betrifft dies die größere Anzahl der ideal platzierten Schalter und Taster.
Größe und Gewicht der DSLR-Kamers wird von vielen Nutzern nicht als Nachteil, sondern sogar als Vorteil angesehen, da sich hierdurch ein ausbalancierteres Gesamtsystem in der Hand halten und tragen lässt. Der Verwacklungsschutz ist dank Impulsfestigkeit (Masseträgheit) höher und erstaunlicher Weise ist auch der Rückschlag des Verschlusses oft geringer als bei leichten spiegellosen Modellen. Ferner gibt dieser Volumenvorteil vielen Fotografen noch das positive Image des ernsthaften Berufsfotografen, das erstaunlicher Weise von vielen (Laien-) Beobachtern noch nicht mit kleinen und leichten Kameras assoziiert wird.
Der optische Sucher spiegelt definitiv die wahre Helligkeit der Umgebung und des aufgenommenen Motivs wider. Dies betrifft nicht nur den gigantischen Dynamikumfang der Realität im Freien von gleißendem Sonnenlicht bis zu tiefsten Schatten. Es betrifft auch die viel einfachere Bedienung von Systemblitzgeräten und Studioblitzen. Überdies sind optische Sucher angesichts der Lichtgeschwindigkeit definitiv schneller in der (insbesondere flackerfreien) Darstellung als jeder elektronische je sein kann. Vor allem manche Brillenträger befürchten nicht nur Umstiegsschwierigkeiten, sondern haben solche auch tatsächlich.
Finanzen: Hinzu kommt der gerne von Normalfotografen mit ein oder zwei Zooms oder auch vom Finanzamt finanzierten Berufsfotografen übersehene Aspekt der oft riesigen Investitionen in Altglassammlungen für das alte DSLR-Bajonett bei zahlreichen älteren DSLR-Fotografen. Man hat über die Jahre sich sehr viele Objektive teuer angeschafft, welche man heute nur noch unter extremen Wertverlust verkaufen könnte. Hinzu kommt der Umstand, dass viele neu angepriesene Objektive keineswegs optisch höherwertig sind - oder derzeit für Normalkunden kaum verfügbar sind. Jene neuen Objektive sind vor allem für den schnelleren Autofokus und die hohe Serienbildgeschwindigkeit der spiegellosen Kameras optimiert worden.
Damit einher gehen das Fehlen wichtiger Objektive bei den spiegellosen Systemen sowie das in der Praxis leidige Problem mit den Adaptern, die entweder nicht immer perfekt funktionieren, oder selbst, wenn sie das bei neuesten Top-Kameras tun, dann doch bei der Verwendung mehrerer alter Objektive an spiegellosen Kameras eine leidige Fummelei beim Umbau bedeuten. Letzteres Problem wächst im Übrigen noch beim gleichzeitigen Mischbetrieb alter adaptierter mit neuen nativen Objektiven für die spiegellosen Kameras.
Akkuleistung: Die geringe Akkuleistung vieler spiegelloser Kameras zwingt zur Mitnahme mindestens eines Ersatz-Akkus und reduziert nicht selten bei bereits 50% Ladeleistung auch noch die Kameraleistungen spürbar.
Reinigungsaufwand: DSLRs gelten bezüglich der Sensor-Reinigung als wesentlich unempfindlicher und pflegeleichter als spiegellose Kameras, auch wenn sich dies bei manchen neuen Modellen inzwischen dank Staubschutz gebessert hat.
Lernhürde: Vor allem ältere Menschen, welche sich viele Jahre oder sogar Jahrzehnte mit DSLRs in der Fotografie hochgearbeitet haben, fürchten den erheblichen Lernaufwand mit neuen spiegellosen Systemen. Hier geht es nicht darum, was Sie als Leser denken oder was real existiert, sondern, was die davon betroffenen Menschen befürchten.
Eng mit dem zu vermeidenden Lernaufwand verbunden ist das Thema Video: Viele klassische Fotografen benötigen das nicht, und wollen das vor allem auch gar nicht.
Die Vertreter des erfahrenen Marketings des Herstellers würden sicherlich noch weitere Motive für das (Noch-) Nicht-Wechselns anführen.
Zur verbliebenen Käuferschicht jener DSLR-Kameras würde das Marketing ausführen, dass es sich leider nur noch um die wohlhabenderen, älteren Personen - meist Amateurfotografen - handelt, welche überwiegend im Bereich Vollformat anzusiedeln sind. Diejenigen Fotografen in den sogenannten Crop-Klassen APS-C und kleiner) enthalten sich zunehmend eines Kaufes - auch einer Kamera mit Spiegel.
Vertreter des Managements und Vertriebes würden - bei der Erwähnung APS-C - sofort beipflichten, dass man derzeit auch keine weitere Verzettelung auf kleinere Sensoren wünscht, da diese DSLR-APS-C-Kundschaft auf jeden Fall zu den preiswerten spiegellosen Kameras wechseln soll. Vertreter der Technik und des Controlling würden beipflichtend ergänzen, dass die Entwicklungs- und Produktionskosten einer geforderten derart hochwertigen APS-C-Kamera beinahe die Kosten einer identischen Vollformatkamera betrügen. Damit wird das Thema Sensor abgeschlossen und protokollarisch auf Vollformat festgelegt.
Überwiegend betrieben jene noch verbliebenen DSLR-Anhänger (laut Marketing-Analysen) die Fotostile Landschafts- und Studio-Fotografie, bei der man eher planend und in Ruhe arbeitet.
Abschließend würde der Vertreter des Marketing darauf hinweisen, dass die Kunden jedoch eine Super-Duper-Kamera als DSLR-Nachfolgemodell erwarten, das wirklich alles vorherige in den Schatten stellt. Deshalb dürfe man den Fehler einer abgespeckten neuen Kamera zum höheren Preis (D780) nicht ein weiteres Mal begehen.
Nach dieser Analyse wird der Moderator oder Top-Manager des Imaging-Bereiches alle Anwesenden um kreative Lösungsvorschläge bitten.
Vertreter des Controllings würden den ersten Ansatz des Vertriebes aufgreifen und darauf hinweisen, dass man mit den Käufern der spiegellosen Kameras aufgrund der drastisch höheren Preise der Verkaufsprodukte bei gleichzeitig geringeren Herstellungskosten aufgrund der vielen fehlenden mechanischen Teile der spiegellosen Kameras zwar sehr gute Gewinne erzielt. Aber ... man könnte noch mehr Umsatz und Profit erzielen, sofern man die derzeit noch Zögernden zu einem Kauf eines (neuen) Produktes verlocken könnte. Hierbei weisen sie auf zu nutzende Vorteile bei Skaleneffekten hin.
Wenn der Manager die abstrakte Ökonomie nun konkretisiert haben will, melden sich die Vertreter der Forschung und Entwicklung und weisen darauf hin, dass sie derzeit sowieso eine extrem hochauflösende Kamera mit neuem Sensor (70-100 Mega-Pixel) in der Pipeline hätten (Z8 respektive R5S/R), welche jenen Zielgruppen gefallen würde.
Darauf fällt ein Vertreter des Controllings ein und weist darauf hin, dass dies eine Nischenkamera sei, die erwartungsgemäß nur geringe Abnehmerzahlen erreicht. Da wäre es für die Erhöhung der Skaleneffekte sogar gut, wenn wir für alle oder zumindest viele Teile ein weitere Nutzung in einem weiteren Produkt hätten, um die Einzelkosten je Stück zu senken und höhere Rabatte bei den Lieferanten für die Abnahme größerer Bestellmengen zu erhalten.
Techniker ergänzen, dass man für die Skaleneffekte auch viele Teile der alten D850 / D5 / D6 respektive 5D und 1DX Mark II und III verwenden könnte - eventuell das gesamte Gehäuse aber zumindest die Frontpartie und natürlich die meisten Schalter.
Ein Vertreter des Marketing fügt hinzu, dass dies viele Altkunden erfreuen würde, da sie im Grunde die guten, alten Elemente behalten wollen, damit das sogenannte Muscle Memory erhalten bleibt - also alles wie gewohnt bleibt, aber eben nur besser und neuer.
Ein Vertreter des Vertriebes fragt etwas beunruhigt, aber dennoch höflich, ob man diese beiden Kameras genügend voneinander differenzieren könne, weil sie sich sonst evtl. um dieselben Kundengruppen streiten und dadurch sowohl Verwirrung stiften als auch die Kunden verunsichern und dadurch von jedem Kauf überhaupt abhalten.
Ein Techniker wirft beruhigend ein: Lassen Sie das mal unsere Spezialisten machen. Die haben ausreichend Erfahrung darin, wie man ggf. die eine spiegellose Kamera technisch aufwertet und falls nötig die andere DSLR in gewissen Funktionen beschränkt, sodass man unterschiedliche Qualitäts- und Anwendungsniveaus erhält.
Ein Vertreter des Marketings ergänzt, dass dies vermutlich nicht einmal in großem Stil erforderlich sein wird, da es sich wie herausgefunden um zwei ziemlich unterschiedliche Zielgruppen handelt, die sich gegenseitig kaum überlappen.
Ab jetzt reden sich die Vertreter aller Abteilungen durcheinander warm und die vielen Vorschläge werden zunehmend konkreter, sodass die armen Protokollanten kaum mehr mit ihren Notizen nachkommen.
Obwohl ich derart konstruktive Besprechungen liebe, verlassen wir die Sitzung an diesem Punkt und wenden uns den vom Protokoll zusammengefassten Ergebnissen zu.
Persönlich halte ich so eine DSLR für nicht nur denkbar, sondern sogar für umsetzbar. Dennoch sollten jedem Leser folgende Fakten klar sein:
Als jemand, der im Marketing gearbeitet hat, beginne ich reißerisch mit dem Kameranahmen: D900 respektive 5DRSX. Die Farbe Rot, um das Besondere zu betonen. Das ist die ultimative DSLR aller Zeiten.
Diese Kamera wird teuer. Man sollte mit ca. 4.000 US$ respektive 5.000 Euro (plus/minus 500 US$/Euro - vermutlich eher plus) rechnen. - Falls Sie nun der Schlag trifft, dann sind Sie nicht die Zielgruppe und können sich ab jetzt entscheiden, ob Sie mit den anderen, alten, billigeren DSLR-Kameras oder Ihrer eigenen glücklich alt werden wollen, oder irgendwann zu spiegellosen umsteigen. Es ist unmöglich, eine derartige Spitzenkamera mit Spiegel für 2.000 Euro anzubieten.
Um sich die für die olympischen Spiele 2020 erst herausgekommenen D6 respektive 1DXIII Profikameras nicht zu kannibalisieren, wird man keine Serienbildgeschwindigkeiten von 15 oder 20 Bilder je Sekunde anbieten. Das benötigen jene derzeit zögernden DSLR-Fotografen überwiegend auch nicht. Wer es benötigt, muss eine DSLR-Sport-Profikamera oder eine vergleichbare spiegellose anschaffen, respektive hat es bereits getan.
Persönlich halte ich 7-10 Bilder je Sekunde für eine sinnvolle und bei einem derartig großen Sensor technisch machbare Größenordnung. Alles andere würde einen sehr teuren und extrem hochwertigen neuen Verschluss- und Spiegelmechanismus erfordern, der die Kamera massiv verteuern würde und somit preislich bei den Profimodellen landen ließe. Dennoch kann es sogar aus Skaleneffekten sein, dass man den hochwertigen Verschluss und Spiegel der Profimodelle verwendet, ihn aber technisch beschränkt, wodurch auch seine Lebensdauer erhöht würde.
Bei dem Sensor wird es sich keinesfalls um einen der Spitzenmodelle aus den spiegellosen Profikameras mit Stacked CMOS handeln. Einerseits sind diese viel zu teuer und andererseits will man sich deren Markt bei den spiegellosen Kameras auch nicht kannibalisieren. Ferner sind sie bei der Bildqualität insbesondere dem Dynamikumfang jenen älteren Sensoren der DSLR (vor allem der D850) auch unterlegen. Nochmals: Schnelle Stacked Sensoren legen den Schwerpunkt auf 20-30 Bilder je Sekunde, um in der Sportfotografie den perfekten Moment einzufangen. - Eher wird man bei der hochauflösenden Variante Wert auf Studio-Qualität auf Mittelformat-Niveau Wert legen. Das könnte z.B. eine extrem tief nutzbare Basis-ISO von 50 beinhalten. Auf dem Stativ würde dies jenen Zielgruppen einen signifikanten Mehrwert beim Dynamikumfang bieten, der zum sogenannten USP (Unique Selling Proposition) würde. DSLR mit Mittelformat-Qualität zum Vollformat-Preis. Jener Mehrwert würde dann auch den obigen Preis rechtfertigen.
Gegen alle Befürchtungen könnte man bei den extrem hoch auflösenden Sensoren die Skaleneffekte nutzen, weil man diese ca. 70-100 MP-Boliden gleichzeitig auch bei den spiegellosen Modellen verwendet, mit dort aber viel höheren Endleistungen in Bereichen wie beim Augen-Autofokus sowie der KI. Jene Neurungen lassen sich in Kameras mit Spiegeln nur sehr schwer integrieren. Sofern dies bisher geschah, zeigte sich bei der 1DXIII, dass die Bedienung nur über das rückwärtige Display im Live-View möglich war. Das führt jedoch kaum jemand so durch - nicht zuletzt, weil man so die Kamera nicht lange halten kann. Überdies würde das Marketing einwenden, benötigt die anvisierte Kernzielgruppe derartige AF-Sonderfunktionen auch seltener. Und, wer es dennoch will, kann es im LiveView erhalten. Denn - wie gesagt - der Sensor und auch der Prozessor wären wegen der erforderlichen Skaleneffekte in der Herstellung identisch zwischen der DSLR und der spiegellosen Version.
Video wird man entweder nur bis maximal 4K ausbauen oder absichtlich sogar noch software-seitig beschränken, so dass es nur für jene Fotografen reicht, die gelegentlich auch einmal filmen wollen. Schließlich will man sich die Vorteile der spiegellosen Kameras bei Video nicht madig machen lassen. So ein Fehler wie bei der (APS-C-DSLR) 90D, die hochwertigere Video-Leistungen besitzt als die gleichzeitig herausgebrachte spiegellose M darf nicht mehr passieren.
Einen voll schwenkbaren Monitor wird man deshalb vermutlich auch nicht anbieten, sondern eher so einen für die Fotografen wunderbar klappbaren wie bei der Z9.
Speicherkartenfächer erwarte ich zwar zwei aber eher gemischte á la abwärtskompatible CFexpress und SD, damit die alten DSLR-Kunden ggf. auch ihre alten Karten weiter verwenden können. Dies könnte auch sehr gut zur Unterscheidung zur spiegellosen Version mit z.B. zwei CFexpress-Kartenfächern inklusive parallelem WiFi-Tethering für den Berufsfotografen genutzt werden.
Dafür wird die neue DSLR alle Vorteile alter DSLRs bezüglich Ergonomie, Schalter, einfacher (weil gewohnter) Bedienung, 100%-Sucher etc. beibehalten. - Motto: Keine Umstellung = kein Lernaufwand. Also alles wie gewohnt. Aber nun mit mehr Pixeln und noch höherer Bildqualität für Ihre bestehenden Objektive.
Jedem Fotografen muss jedoch auch bewusst sein, dass er diese höhere Bildqualität nur mit entsprechend hochwertigen Objektiven sichtbar machen kann. Sogenannte Billigscherben sollte man nicht an eine derartige Kamera schrauben. Auch diese wäre ein qualitatives Unterscheidungskriterium zur spiegellosen Variante, deren neue Objektive für bis zu 100 Mega-Pixel gerechnet sind.
Einen eingebauten Verwacklungsschutz (IBIS) erwarte ich, um die alten Objektive nutzen zu können. Allerdings lässt sich natürlich darüber streiten, ob viele Fotografen, die eher ein Stativ benutzen, IBIS auch benötigen. Dennoch ist die ältere Zielgruppe bei handgehaltenen Aufnahmen angesichts der zunehmenden Seniorenoszillation dafür sicherlich dankbar. Handgehalten erachte ich es bei 70-100 Mega-Pixel auch für zwingend erforderlich. Aber die alten Bajonette können keine perfekte Abstimmung mit den Objektiven betreiben. Dazu sind die Datenbandbreiten zu gering. Deshalb wird es vermutlich bei ca. 4 Blenden Verwacklungsschutz bleiben. Dies wäre somit auch ein gutes Unterscheidungskriterium zur spiegellosen Version, die dann bis 8 Blenden Verwacklungsschutz böte.
Ferner erwarte ich ein extrem großes, hochauflösendes Touch-Display für die Rückseite und eine hochergonomische Menügestaltung sowie freie Belegung der My-Menu / Speicherbänke sowie aller Schalter am Gehäuse.
Dass das gesamte alte Zubehör - wie z.B. der anschraubbare Batteriegriff (der D850 / 5D) - weiterverwendet werden kann, sollte obligatorisch sein. Man sollte insgesamt auf maximale Abwärtskompatibilität achten. Das reicht hin bis zu den alten Akkus, die man weiterverwenden können sollte - auch wenn es technisch nicht immer sinnvoll erscheinen mag.
Kurzum: Ich erwarte die beste DSLR aller Zeiten - aber nur mit exakt darauf und auf die Wünsche der noch wartenden obigen Zielgruppe abgestimmten Details.
Halt, Stopp: Das war reine Fiktion, überlegt an einem langweiligen, weil stürmisch-kalten Sonntag-Nachmittag. Keinesfalls behaupte ich, dass es so eine Kamera geben wird, oder sage, wann dies sein wird - falls überhaupt.
Zum Erfolg wäre jedoch auch eine klare Kommunikation des Herstellers erforderlich - z.B. in der folgenden Art: Liebe Kunden, wir haben Eure Bitten erhört und Euren Wunsch nach einer neuen Top-DSLR erfüllt. Hier ist die Wunderkamera - die Krönung der Kameras mit Spiegel. Aber das ist definitiv die letzte DSLR. - Jedem bisher noch Zögernden muss klargemacht werden, dass er sich nun in irgendeiner Weise entscheiden muss:
Bei seiner alten DSLR-Kamera bleiben, die er noch jahrelang nachkaufen kann, weil die Lager damit voll sind und der Gebrauchtmarkt überquillt.
Zur neuen aber letzten Eier-legenden Wollmilchsau bei DSLR überwechseln.
Oder zu spiegellosen Kameras wechseln.
Falls die Kamerahersteller jedoch so etwas planen, dann sollte es bald umgesetzt werden, da viele Fotografen schon lange zögernd warten und zunehmend resignieren. Es sollte bestenfalls noch dieses Jahr 2022 geschehen und im Idealfall viele Monate vorher (im Sommer) bereits konkret (und nicht in irreführend vagen Andeutungen) angekündigt werden. Die darauf hoffenden Fotografen wünschen nach weit über 3 Jahren des Wartens seit des Wechsels der Hersteller zu spiegellosen Systemen 2018 nun endlich Klarheit.
Um eventuelle Anfragen gleich vorwegzunehmen: Anderen neuen DSLR-Kameras räume ich keinerlei Marktchancen mehr ein.
20.) 8K-Monitor mit 3D ohne Brille
Die Firma Dimenco stellte einen stereoskopischen Monitor mit 8K-Auflösung (UHD: 7.680 * 4.320 Pixel) und 32 Zoll Bildschirmdiagonale vor.
Erste neutrale Tests waren beeindruckend. Der Vorteil liegt darin, dass man nun keinen störenden Firlefanz wie Brillen etc. mehr benötigt.
Nachteilig ist derzeit noch der Preis von 9.990 Euro. Aber für einen kalibrierten 32-Zoll Monitor mit Farbabdeckungen von 100% Adobe RGB, 100% sRGB, 100% Rec709 und 98% DCI-P3 ist das sogar eher preiswert.
Selbstredend ist dies für die zweidimensionale klassische Fotografie (derzeit) übertrieben. Aber Letzteres ist die Vergangenheit. Die Zukunft liegt bei 3-D-Virtual Reality. Und wenn dies ohne Brille funktioniert, werden sich das die Reichen bald zulegen.
19.) Die Macht der Ideen - oder die Iden des März
Ein Leser schickte mir einen Artikel, in welchem ein englischer Gesetzesvorschlag zur Konfiszierung russischer Vermögen als höchst effiziente (angeblich die einzige) Waffe gegen Putin beschrieben wird.
Selbstverständlich geht es auch um Geld. Mir ist kein Politiker bekannt, der sich nicht während seiner Amtszeit oder zumindest nach seiner Amtszeit maßlos bereichert hätte. Und selbstverständlich ärgert es jeden, Geld zu verlieren.
Aber dass dieser Vorschlag von einem Amerikaner kommt und auch in England viel Anklang findet, liegt daran, dass beide materialistische Gesellschaften sowohl im Recht als auch der Verfassung vor allem auf dem Schutz des Privateigentums ausgerichtet sind. Das scheint mir somit eine zwar verständliche aber dennoch systemimmanente Sichtweise zu sein. Man ist eben immer auch Kind seiner Zeit und seiner eigenen Gesellschaft. Was einem selbst schmerzt, muss somit angeblich logischer Weise auch dem anderen wehtun.
Als Napoleon im September 1812 nach der siegreichen Schlacht bei Borodino Moskau einnahm, stand er auf dem Höhepunkt seiner Macht. Wer hatte schon aus dem Westen kommend die Hauptstadt Russlands erobert?
Aber die Russen hatten Moskau fast völlig niedergebrannt. Dies war das Undenkbare schlechthin. Niemand und ganz besonders nicht ein Franzose konnte sich so etwas vorstellen. Jeder französische Feldherr hätte erbittert um die Hauptstadt Paris gekämpft. Wäre dies nicht mehr möglich gewesen, hätte man um sie verhandelt. Wäre dies nicht möglich gewesen, hätte man sich zurückgezogen und dem Feind die Hauptstadt, nicht nur das Symbol, sondern das Herz Frankreichs schadlos überlassen. Das russische Verhalten war das absolut Unvorstellbare, im griechischen Sinne das Chaos. Wir modernen Menschen würden es vermutlich als das Grauen oder Alien bezeichnen.
Aber für den im Klassizismus aufgewachsenen Napoleon, der sich so sehr mit der Antike befasste, dass er sogar seinen Ägyptenfeldzug dazu verwendete (Stein von Rosetta etc.) und viele antike Kunstschätze nach Frankreich brachte, war diese Gedankenwelt und somit auch die Idee des Chaos vertraut.
Die Siege Napoleons und Frankreichs basierten - abstrakt formuliert - neben vielen anderen Details vor allem auf Ideen, insbesondere der Idee der Gleichheit, mit der er den egoistischen, elitären und materialistischen Adel Europas besiegte. Aber in den Trümmern von Moskau stehend muss er wohl erkannt haben, dass seine russischen Gegner nicht aus diesem europäischen adligen Material geschnitzt waren. Die eigene Hauptstadt zu zerstören, sich also selbst unermesslichen Schaden zuzufügen, nur um dem Gegner zu schaden, war brutalstes strategisches Schachspiel und lag außerhalb des Erwartbaren und somit der gewöhnlichen Vorstellungskraft eines Westeuropäers. In diesem Moment muss auch Napoleon erkannt haben, dass er es mit einem anderen Gegner zu tun hatte - einer Idee. Denn im Grunde ist - neben vielem Anderen - Russland auch die Idee von unendlicher Weite und Größe.
Exkurs: Als ich während meiner Promotion in meinem kleinen Arbeitszimmer saß und gerade einen, wie ich damals glaubte, wichtigen Gedanken schriftlich fixieren wollte, kam mein Professor herein und fragt mich, ob ich ihn zu Essen begleiten wollte. Unkonzentriert und somit falsch formulierend warf ich ein, dass ich zuerst noch meine Idee kurz festhalten wolle. Darauf antwortete er: Wenn eine Idee einmal geboren ist, dann stirbt sie nie mehr. Niemand kann sie je vergessen.
Dies muss dem intelligenten Napoleon auch aufgegangen sein. Er hätte alle russischen Städte bis nach Wladiwostok erobern können, und hätte damit doch nicht Russland besiegen können. Ideen kann man nicht besiegen.
Somit war sein größter militärischer Sieg gleichzeitig seine größte Niederlage. Er hatte in Moskau nicht nur eine Schlacht und einen Krieg, sondern Europa und seine Kaiserkrone verloren. Das geschah nicht, weil Napoleon als Feldherr versagte, sondern weil damals in Moskau eine große (französische) Idee an die Grenzen einer anderen (russischen) Idee stieß.
Bei der Analyse Putins kommen alle immer sofort mit seinem angeblichen Minderwertigkeitskomplex aufgrund seiner geringen Körpergröße. Deshalb sein konsequenter Drang zum Kampfsport Judo und seine gesamte machtpolitische Laufbahn, seine gesamte Lebensgeschichte. Dazu passt natürlich auch ein Streben nach Reichtum für einen aus eher kleinen Verhältnissen stammenden Menschen. Mir ist dies, wie alle plattitüdenhaften Erklärungsversuche in der Welt, eine zu einfache Schubladendefinition.
Falls Reichtum wirklich sein primäres Ziel und sein Credo wäre, dann könnte er sich als global tätiger russischer Unternehmer betätigen und in seinem Wohlstand auf seinen Yachten und in Schlössern auf privaten Inseln in der Karibik oder der Südsee sonnen.
Aber warum hat er dann früh eine Anstellung beim Geheimdienst angestrebt? Die Gehälter jener dort Beschäftigten waren weder in der ehemaligen Sowjetunion noch in anderen Ländern jemals extrem hoch. Falls er reich hätte werden wollen, hätte er auch in seinem Land es zum Leiter einer Kolchose, Sowchose oder eines Stahlkombinats bringen können. Oder er hätte gleich die Laufbahn der Politik einschlagen können. Also warum diese untergeordnete, dem Staat dienende, Anstellung, worüber man in keinem Land selbst mit Freunden und Bekannten sprechen darf? Das Beste, was einem Geheimagenten in seiner Laufbahn passiert, ist, dass er bis zum Lebensende unerkannt als völlig unbedeutende Person der Gesellschaft gilt.
Wenn man die Personen betrachtet, welche zum Geheimdienst gehen, dann sind dies sehr oft sehr nationalistische sowie von einer Idee überzeugte Personen. Falls dies zuträfe und Putin ein Anhänger der russischen Idee wäre, dann hätten es seine Gegenspieler - wie Napoleon - mit einem viel gefährlicheren Gegner zu tun, als sie sich vermutlich vorstellen können. Definitiv würde er sich dann durch Verluste und vor allem materielle des schnöden Geldes nicht beeindrucken oder von seinem Vorhaben abbringen lassen.
Man kann als friedliebender Fotograf nur hoffen, dass die Alliierten noch intelligentere Vorschläge zur Lösung der Krise besitzen, um dem drohende Unheil der Iden des März zu begegnen.
Ein Kormoran im eisigen Winter wärmt sich in der Sonne auf.
Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
18.) CIPA lieferte die letzten Daten für den Monat Dezember 2021
Der japanische Dachverband der Kamerahersteller CIPA lieferte die letzten Daten für den Monat Dezember, die schlecht ausfielen, aber zumindest nicht ganz so schlecht wie manche Analysten befürchteten.
Dennoch muss man sachlich festhalten; Das Jahr 2021 war für die Fotowirtschaft ein weiteres noch schlechteres Jahr: Trotz von allen versuchter massiver Überproduktion sanken die Jahresgesamtzahlen. Nochmals sanken die Jahres-Gesamtproduktionszahlen um 400.000 auf nur noch 8,3 Mio. Stück dedizierter Foto- und Video-Kameras.
Dass trotz aller Bemühungen die spiegellosen Kameras noch immer bei nur 3,1 Mio. produzierten Stück herumkrebsen, ist negativ zu bewerten. Das ist die Zukunft. Nur dieses Segment wird langfristig übrig bleiben. Von nur rund 3 Mio. verkaufter Kameras können allerdings nicht alle Firmen leben.
Aber die Hersteller wollten auch 2021 nicht den Wechsel dazu ernsthaft durchführen. Sie zögerten noch immer, weil sie ihren eigenen spiegellosen Systemkameras (noch immer) nicht viel zutrauen. Deshalb hielten sie an unglaublich hohen Stückzahlen bei DSLRs (mit Spiegel) sowie Kompakt- und Bridge-Kameras fest. - Exakt dieses Zögern übertrug sich auch auf die Kunden: Viele warten noch immer ab.
Für das laufende Jahr 2022 versprechen uns die Hersteller wieder die ganz große Offensive bei neuen Objektiven und ganz wunderbaren spiegellosen Kameras. Allerdings fehlt mir der Glaube. Denn das haben sie uns seit Jahren versprochen und 2021 definitiv nicht gehalten. Darüber sollte man sich durch die drei von allen Fotografen besprochenen und gefeierten Profikameras (Sony A1, Canon R3 und Nikon Z9) nicht täuschen lassen. Jene bringen den Firmen das Aufsehen, aber nicht die erforderlichen großen Stückzahlen.
Heute habe ich somit alle Grafiken und alle Diagramme zur Wirtschaft mit den neuen Daten und Jahresabschlüssen versehen:
Da ich gebeten wurde, etwas zum Unterschied zwischen den sich streitenden Nachbarn Russland und der Ukraine zu sagen, will ich dies nachholen:
Auf der einen Seite der Grenze herrschen Oligarchen. Das sind meist ranghohe korrupte Ex-Kommunisten, welche sich nach der Wende / dem Zusammenbruch der sowjetischen Union am Staatsvermögen bereicherten, seitdem die Rohstoffe des eigenen Landes plündern, die eigene Bevölkerung ausbeuten und unterdrücken sowie faktisch wie Mafiosi in einem Parallelstaat leben und natürlich keine ernsthaften Steuern bezahlen. Als übermächtige Milliardäre sponsoren sie die Politik und steuern sie, indem sie ihre Lakaien in einer Art modernem Nepotismus an wichtige Zentralstellen platzieren. Mit diesen Helfern lassen sie ihre eigenen Feinde rücksichtlos entfernen (umbringen, einsperren oder aus dem Land treiben). Nachdem sie alles erreicht haben, streben sie nach Anerkennung des Westens und der gesamten Welt für ihre Großtaten.
Auf der anderen Seite der Grenze herrschen Oligarchen. Das sind meist ranghohe korrupte Ex-Kommunisten, welche sich nach der Wende / dem Zusammenbruch der Sowjetischen Union am Staatsvermögen bereicherten, seitdem die Rohstoffe des eigenen Landes plündern, die eigene Bevölkerung ausbeuten und unterdrücken sowie faktisch wie Mafiosi in einem Parallelstaat leben und natürlich keine ernsthaften Steuern bezahlen. Als übermächtige Milliardäre sponsoren sie die Politik und steuern sie, indem sie ihre Lakaien in einer Art modernem Nepotismus an wichtige Zentralstellen platzieren. Mit diesen Helfern lassen sie ihre eigenen Feinde rücksichtlos entfernen (umbringen, einsperren oder aus dem Land treiben). Nachdem sie alles erreicht haben, streben sie nach Anerkennung des Westens und der gesamten Welt für ihre Großtaten.
Oh. Nun fällt mir auf, dass ich ganz vergaß zu sagen, welche Beschreibung nun auf Russland und welche auf die Ukraine zutrifft. Aber das dürfte für Sie als mediengeschulten Leser ganz leicht fallen. Denn die Einen (die Ukraine) sind die Guten und die Anderen (Russland) sind die Bösen. Das ist wie Weiß und Schwarz, sollte man also blitzschnell - geradezu reflexartig - erkennen.
Als Cary Grant im Film Hausboot Sophia Loren am Abend fragt, was sie als italienische Einwanderin heute gelernt hat, antwortet sie, dass sie mit seinen Kindern im Fernsehen Western angeschaut hätte und dabei erfahren hätte, dass weißer Hut guter Cowboy und schwarzer Hut böser Cowboy bedeutet. Mit ein bisschen gutem Willen kann man sich so auch die Weltpolitik einfach machen.
Die durchschnittliche meist arme Bevölkerung hat nach allem, was wir im Westen wissen, auf beiden Seiten relativ wenig Interesse an einem Krieg für die Interessen ihrer Oligarchen. Sie haben in der Regel auch keine persönlichen Interessen an der Verschiebung von Grenzen - meist sowieso nur Grenzsteine ohne Zaun oder Strichen auf Karten etc. - , welche in ihrem Privatleben keine so große Bedeutung haben. Dort lag dies auch daran, dass sie innerhalb des Gesamtstaates Sowjetunion lange kaum Bedeutung hatten, und im Grunde überhaupt keinen persönlichen Mehrwert bieten. Letzteres haben wir im Westen Europas zumindest im Schengener Raum inzwischen - nach Jahrhunderten Krieg um Farben auf Karten auch eingesehen.
Die meisten dort lebenden Menschen beider Länder, welche ich in meinem Leben kennen lernen durfte, sind friedliebende Personen, welche auch nur versuchen, ihr privates Leben irgendwie auf die Reihe zu bekommen, was dort aus meiner Sicht, zumindest nicht einfacher ist als bei uns. In wenigen noch halbwegs seriösen Reportagen sogar aus den umstrittenen Kriegsgebieten hört man auch ähnliches: Menschen, die im Grunde von den Herrschenden nur in Ruhe gelassen werden wollen und froh wären, alle anderen würden sich aus ihrem Leben heraushalten.
Bereits im Mittelalter wusste man, dass Herrscherferne (die räumliche Distanz zum König, Kaiser und Papst) gleichbedeutend war mit eigener Macht und persönlicher Freiheit. Das galt nicht nur im Verhältnis kleiner Adligen zu ihren übergeordneten Machthabern. Selbst der einfache Bauer wusste dies und hielt sich folglich möglichst von seinen Adligen fern.
Exakt dies erkannte auch Ludwig XIV. und kehrte es um, indem er alle Adligen des Landes an seinen Hof zwang. Dort hatte er sie unter Kontrolle, weil sie ohnmächtig (wörtlich: ohne Macht) waren.
Nur so konnte er sich Sonnenkönig nennen. Und manche Höflinge sonnten sich zuerst ganz gern in seinem Glanze. Aber seit Jahrtausenden war von allen Herrschern bekannt, dass sie launisch sind. Damals nannte man dies höflich plötzlich herrschsüchtig werden können. Dann sollte man sich definitiv nicht in deren Nähe aufhalten. Das Problem mit Herrschenden war allerdings bereits früher, dass man im Voraus selten erkennen kann, wann sie wieder einen jener cholerischen Anfälle bekommen.
Macht führt zu Missbrauch, große Macht führt zu großem Missbrauch und unermessliche Machtfülle führt zu unermesslichem Missbrauch.
Da dies bereits vor Jahrhunderten kluge Philosophen erkannten, erfanden sie u.a. die Gewaltenteilung und die Machtbeschränkung.
Großmächte heißen nun so, weil es große Länder sind, die zu groß und zu mächtig sind, als dass irgendjemand sie für ihr Verhalten bestrafen kann.
Aber da gibt es selbstverständlich Unterschiede, die von geradezu moralisch-ethischem Mehrwert sind.
Das böse Russland verurteilt seine Feinde in willkürlichen Schauprozessen zu langjährigen Gefängnisstrafen oder zum Straflager in Sibirien.
Da wird es die Feinde der guten USA sicherlich freuen, dass sie ohne Gerichtsverhandlungen jahrzehntelang nur in Tierkäfigen auf Guantanamo eingesperrt werden.
Die Guten bekämpfen ihre Feinde (Terroristen) weltweit mit meist wöchentlichen satellitengestützten Drohnenangriffen, wobei ein normaler oder durchschnittlicher Kollateralschaden von 100 Zivilisten zu einem Ziel (Target) in Kauf genommen wird.
Die Bösen sind technisch rückständig, besitzen keine satellitengestützten sowie sich selbst steuernden Drohnen, und schicken deshalb Geheimagenten zu ihren Feinden (auch Terroristen genannt) und vergiften jene. Viel lieber würden die Bösen ihre ausgewanderten Feinde in Berlin und London auch mit Drohnenangriffen ethisch hochwertig mit klinisch sauberen Schnitten (mit den durchschnittlich 100 toten Zivilisten als Kollateralschaden) eliminieren. Aber sie sind technisch noch nicht so weit.
Realisten erkennen dies als realpolitische Tatsache an. Märtyrer wollten so etwas zu allen Zeiten ändern.
Russland wird vom Westen, sarkastisch aber deshalb nicht weniger herablassend, als Dritte-Welt-Land mit Atomwaffen bezeichnet. In Bezug auf die Wirtschaftskraft, Technik und das Militärwesen ist dies zutreffend, verkennt jedoch daraus entstehende Gefahren. Denn diejenigen, welche sich in einem derartigen materiellen Vorteil wähnen, haben auch viel zu verlieren. Wer den Anderen aus der Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication - SWIFT - herauswirft und somit seine Geld-Transaktionen behindert, entzieht dem eigenen System den benötigten Schutz. Solange der andere Teil desselben ist, wird er es zu erhalten versuchen. Ist er ausgeschlossen, kann er es mit Hackern angreifen. Wer nicht glaubt, wie leicht verletzbar die weltweiten Finanztransaktionen sind, sollte sich einmal mit IT-Experten unterhalten und dort wiederum ganz besonders mit der Betrugsabteilung. Die kann Ihnen dann bestätigen, wie viele Millionen Dollar Nord-Korea wöchentlich aus dem SWIFT mit seinen staatlichen Hackern (das Büro 121) abzockt und auf seine Schwarzgeld-Konten im Ausland umleitet, um seine Diktatur (samt Mercedes-Limousinen), sowie vor allem seine Atomrüstung mit westlichen insgesamt Milliarden-Beträgen zu finanzieren. Bekannt wurde z.B. der Raub von fast 1 Milliarde aus der Bangladesh Bank. Aber die meisten Diebstähle kommen nie heraus oder werden von den Banken und betroffenen Staaten vertuscht, weil man sonst nämlich selbst dafür bestraft wird.
Grundsätzlich sollte jeder Mächtige a priori darüber nachdenken, wie gefährlich ein von ihm Ausgeschlossener werden kann, der glaubt oder tatsächlich, nichts zu verlieren hat. Kluge Herrscher sahen immer ein, dass man alle an einer profitablen Sache partizipieren lassen sollte, um das System zum Erfolg zu führen und vor allem seine eigenen Vorteile in Ruhe genießen zu können.
Wenn ich irgendwann einmal viel Zeit finde, werde ich mich um die Analyse der Geschichte der Boykotte, Embargen, Handelsbeschränkungen und Wirtschaftssanktionen kümmern. Aber es steht schon jetzt zu befürchten, dass deren Wirkung eher untergeordnet waren und sind. Sicherlich sind sie störend. Aber die Mächtigen sind zu mächtig, als dass man sie damit in die Knie zwingt. Meistens treffen derartige Wirtschaftssanktionen sowieso nur die ohnedies arme Bevölkerung. Ferner bin ich mir nicht sicher, ob die ökonomischen Schäden bei den das Embargo verhängenden Nationen nicht (fast) ebenso groß sind. Es ist auf jeden Fall ein zweischneidiges Schwert. Und in der Geschichte gibt es keinen Beweis, dass irgendein Embargo jemals kurzfristig Gewalttaten oder Krieg verhindert hätte. Ganz im Gegenteil gibt es eher Anzeichen, dass Herrscher und Staaten, welche finanziell am Rand des Ruins standen, verleitet wurden, dieses Problem durch Kriege zu lösen.
Enden möchte ich diesen kurzen Exkurs mit einigen ca. 190 Jahre alten Aussagen eines scharfsinnigen Beobachters der Politik, Heinrich Heine:
Über Politiker, Parteien und Anhänger einer Sache: Diesen ist ebensowenig wie jenen zu trauen.
Über die Bevölkerung: ... wie überhaupt die Menschen immer das glauben, was sie wünschen; sie berauschen sich im Champagner ihrer Hoffnungen.
Daher die einseitigen Irrtümer, denen man nicht entgehen kann, wenn man der einen oder der anderen Partei nahe steht.
Die Salons lügen, die Gräber sind wahr. Aber ach! Die Toten, die kalten Sprecher der Geschichte, reden vergebens zur tobenden Menge, die nur die Sprache der Leidenschaft versteht.
16.) Die Geister, die man rief
Der Zauberlehrling Zelensky - derzeitiger Präsident der Ukraine - bekommt die Kriegsgeister, die er selbst seit seinem Amtsantritt und vor allem seit Mai 2021 rief, nun nicht mehr unter Kontrolle.
Deshalb warf er am Freitag, den 28. Januar vor der Presse dem Westen und vor allem den USA vor, Panik zu verbreiten - causing 'panic' (Als Quelle hierfür die auf Seiten der US-Demokraten stehende CNN).
Dabei ging sein heimtückischer Plan und der seiner davon profitierenden Oligarchen der Ukraine bisher perfekt auf.
1. Ziel: Massive kostenlose Aufrüstung der Ukraine durch den Westen:
Der ukrainische Botschafter Melnyk forderte Luftabwehrgeschütze, Verteidigungssysteme für die Küsten am Schwarzen und Asowschen Meer, Korvetten, Schnellboote, U-Boote, Panzerabwehrraketen sowie 'andere Defensivwaffen' - auch von Deutschland. (Quelle) - Mir war unklar, dass z.B. U-Boote sowie Korvetten nun Defensivwaffen sind. Aber die Ukraine will auch viele Kriegsschiffe von Deutschland die nur zu Angriffszwecken sinnvoll sind. Oh, ich vergaß, dass nennen die Guten nun robuste Verteidigung.
Alleine die USA lieferten offiziell in letzter Zeit Waffen für mindestens 2,5 Milliarden US$ an die Ukraine. Since 2014 ... the US has provided more than $2.5 billion in aid to Ukraine. (Quelle)
Angesichts der geringen Bevölkerung und der geringen Wirtschaftskraft sowie der miserablen wirtschaftlichen Lage der Bevölkerung (man könnte auch von Massenarmut sprechen) leistet sich die Ukraine eine völlig überdimensionierte Armee. Je nach Quelle liegen die Anzahl der Waffensysteme weit über denen Deutschlands - allein bei der vierstellige Anzahl an Panzern. Hier z.B. Zahlen der definitiv russlandfeindlichen und proukrainischen englischen Presse.
2. Ziel: Stopp der Ostsee-Pipeline Nordstream 2:
Die Grünen wollen sie aus ökologischen Gründen verhindern. Denn nur so steigen die Heizkosten schnell drastisch an. Nur so lässt sich dem dummen Michel verdeutlichen, dass er ein Windrad vor seinem eigenen Haus dulden muss.
Frankreich will sie aus politischen Motiven verhindern, um Deutschland zu erpressen und dessen vor allem wirtschaftliche Position in der EU zu schwächen.
Die USA und dort vor allem die Demokraten wollen sie aus rein ökonomischen Gründen verhindern, damit sie ihr völlig überteuertes Flüssiggas an uns liefern können.
Polen und die Ukraine sowie die baltischen Staaten wollen sie verhindern, da sie die mehreren alten Land-Pipelines (siehe Karte) permanent plündern und Luft als Ersatz reinpumpen, was wir bezahlen müssen.
Alle Beteiligten haben Milliarden-Interessen daran, diese sichere Gasversorgung zu verhindern. - Sicher ist sie deshalb, weil die Russen auf die Devisen angewiesen sind und auch noch niemals Lieferungen unterbrochen haben. Da sieht es mit den ständigen Drohungen der Ukraine und Polens, die Land-Pipeline aus politischen Motiven zu blockieren anders aus.
Es ist interessant, dass man hier in Europa es von den USA erfährt, dass die USA die Pipeline Nordstream 2 abschalten. Das hat vermutlich unsere Grüne Außenministerin bereits den USA bei ihrem ersten Besuch geschenkt. Wir sind eben eine Bananenrepublik, die nach der Pfeife der US-Wirtschaft tanzt. - Die USA importieren derweil seit Jahren ständig mehr Rohöl aus Russland (Link nicht mehr verfügbar), weil sie ja die Super-Guten sind, und das deshalb dürfen (Quelle 2, Quelle 3).
Wir haben nur bereits 9,5 Mrd. Euro für diese dringend benötigte Gasversorgung - nicht nur im Winter zum Heizen und für unser Warmwasser, sondern für die deutsche Wirtschaft - investiert. Aber die Grünen wollen das Projekt auf jeden Fall verhindern. Es ist ja nicht ihr Geld. Und wie man hört, treiben sie (wie bei der Impfpflicht) wieder die SPD erfolgreich vor sich her und spannen sie vor ihren eigenen Karren.
3. Ziel: NATO-Beitritt der Ukraine:
Vor allem Zelensky forderte sein Amtsantritt ständig einen sogar beschleunigtenNATO-Beitritt der Ukraine. Er sprach auch ganz offen von einem Signal an Russland, womit er und seine Anhänger Drohung meinen.
Erstaunlich ist, dass der ukrainische Präsident diesen NATO-Beitritt dazu benutzen möchte, um dann mit der NATO den Bürgerkrieg im eigenen Land gegen die russischen Minderheiten durch einen Siegfrieden zu beenden.
Allerdings schließen dies NATO-Satzungen aus: Sowohl die interne Bürgerkriegsbekämpfung als auch den Beitritt eines neuen Landes, das sich im Kriegszustand befindet respektive dessen Landesteile von Dritten besetzt sind. Das hatte früher den Grund, dass sich die NATO nicht von Dritten für deren Privatkriege instrumentalisieren lassen wollte. - Aber wer das Völkerrecht missachtet, der schert sich auch nicht um die eigenen Aufnahmebedingungen.
4. Schädigung Russlands Wirtschaft:
Wirtschaftssanktionen jeder Art sind dazu erwünscht. Korrekt gelesen. Schon lange führt der Westen weltweit einen massiven Wirtschaftskrieg gegen ungeliebte Nationen, die sich den Guten nicht unterwerfen. Dies ist eine elegante Form, wenn man derzeit keinen offenen militärischen Krieg führen kann, weil die eigene Bevölkerung das eventuell nicht unterstützen will.
Vor allem werden ein komplettes Handelsverbot jeglicher Waren gefordert: Auch keine Rohstoffe mehr für Westeuropa, außer denjenigen, von denen die Ukraine und deren korruptes Regime durch Zwischenhandel profitiert.
Sanktionen gegen alle Russen, weil alle Russen per Definition Feinde sind und die Ukraine zerstören wollen. - Die meisten Russen haben im Übrigen ganz andere private wirtschaftliche Probleme, als sich um die Ukraine zu kümmern. Das ist bei denen wie bei den Privatfamilien bei uns im Westen wirklich nicht das drängendste Problem.
Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungsverkehr SWIFT: Das würde deren Handel weiter erschweren. Aber es würde nur dazu führen, dass Russland mit anderen Staaten wie China ein Parallelsystem aufbaut. Da sollten sich die Fanatiker im Westen nichts vormachen. Das schädigt den Westen langfristig mehr. Denn die Dritte Welt schließt sich dem anderen System nur allzu gerne an, weil die USA mit ihrem SWIFT nämlich fast die ganze Welt seit Jahrzehnten erpressen. Ganz nebenbei verdienen die US-Dienstleister damit jährlich Milliarden an sogenannten Transaktionskosten.
Ferner erpresst die Ukraine damit direkt alle westeuropäischen Staaten, welche Handelsbeziehungen mit Russland haben. Alle - wirklich alle - werden massiven ökonomischen Schaden erleiden. Deshalb die Erpressung. Die Ukraine will weitere Wirtschaftshilfe, die sie wie bisher direkt oder indirekt in die eigene Aufrüstung steckt. Korrekt gelesen. Von den vielen Hilfsgeldern des Westens insbesondere der EU und Deutschlands ist fast nichts bei der notleidenden Bevölkerung angekommen.
5. Rückeroberung der Krim:
Die ukrainische Regierung nennt dies euphemistisch De-Okkupation ihrer Insel. (Quelle). An dieser vom ukrainischen Präsidenten im August 2021 bereits getätigten öffentlichen Aussage zeigt sich auch deutlich sein gezieltes und langfristig geplantes Gesamtvorgehen.
Dass die Krim in einer kriegerischen Aktion von russischen Kräften besetzt wurde, ist zweifelsfrei bewiesen. Und selbstverständlich unterstützen die Russen auch die russischen Bevölkerungsteile in der Ostukraine, welche sich von der Ukraine wegen des Sprachengesetze etc. loslösen wollen. Wer denn sonst. Glaubt jemand im Ernst, die Europäer oder die USA setzen sich für russische Minderheiten in anderen Ländern ein?
Allerdings werden da von westlichen Kriegstreibern gerne ein paar historische Tatsachen wie die willkürliche Verschenkung 1954 der bis dahin russischen Krim an die Ukraine durch den ukrainischen Sozialisten Chruschtschow sowie die dort lebenden Russen verschwiegen. Ferner wird auch gerne verschwiegen, dass dort schon lange eine große russische Marinebasis lag und die prowestliche Regierung der Ukraine schon damals in die NATO wollte, wodurch die Basis geschlossen worden wäre.
6. Ablenkung vom Abkommen von Minsk II:
Das von der Ukraine mitunterzeichnete Abkommen von Minsk II wird heute von den dortigen Politikern nicht mehr anerkannt. Es wurde in vielen Punkten auch (u.a. bezüglich der Minderheitenrechte) von der Ukraine nie umgesetzt. Auf dieser Basis will man nicht verhandeln. Hier können Sie nachlesen wie die Ukraine mit ihren Minderheiten umgeht: Da haben ukrainische Soldaten zwei unbewaffnete Griechen der dort lebenden Minderheit einfach erschossen und zwei weitere verletzt. Aber die Ukraine will in die NATO und gehört deshalb zu den Guten, die dürfen die eigenen Minderheiten umbringen. Hätten Russen das getan, wären die Medien voll davon. Aber so werden derartige 'Bagatellen' zensiert. Westliche Medien, welche kurz darüber berichteten, mussten binnen weniger Stunden diese Inhalte löschen - vor allem in den USA.
Und erstaunlicher Weise wollen die Europäer - die Signatarmächte - das Abkommen von Minsk II auch nicht mehr.
Offensichtlich will man überhaupt nicht mehr ernsthaft verhandeln. Denn eine Verhandlung, zu der man vorher sogenannte rote Linien aufbaut, die nur die eigenen Vorteile schützen, sind selbstredend keine Verhandlungen. Warum weigern sich der Westen und die Ukraine kategorisch über den Status einer Neutralität jenes Landes zu verhandeln. Andere Länder an den Schnittstellen (Finnland, Schweden etc.) konnten sich jahrzehntelang dadurch aus allem erfolgreich heraushalten und haben vor allem wirtschaftlich davon profitiert. So habe ich z.B. noch nie Klagen eines Schweizers über die eigene Neutralität gehört. Österreich gelang erst dadurch die Wiedervereinigung. - Eventuell liegt dies aber daran, dass der Westen (also wir, die Guten) viel zu mächtig und überlegen sind gegenüber Russland. Da braucht man keine Konzessionen zu machen - und somit auch nicht ernsthaft zu verhandeln.
Halten wir fest: Zelensky hat fast alles erreicht.
Aber nun kehrte sich seine jahrelange Kriegshetze um. Inzwischen glauben die USA das Gerede. Die Ukraine hat mit viel Geld Märchenbildung betrieben (u.a. der ukrainische Botschafter in Berlin: riesigen Krieges mitten in EuropaQuelle) und die CIA hat wieder mit viel Geld diese Märchen durch dubiose Kanäle in der Region eingekauft und sie an den US-Präsidenten weitergereicht.
Erinnern Sie sich noch an den zweiten Irak-Krieg - als Rache für den Anschlag der Araber in New-York 2001? Damals hat die CIA ebenfalls für viel Geld von korrupten und verbrecherischen Arabern die Märchen aus Tausend und einer Nacht eingekauft. Die Iraker würden das komplette Arsenal an ABC-Waffen besitzen: Sie würden atomare Waffen bauen, biologische Sprengköpfe auf Langstreckenraketen besitzen und chemische Waffen sogar schon einsetzen. Nicht nur der deutsche Nachrichtendienst BND widersprach. Dennoch brachten der US-Außenminister Powell diese Lügen vor die UNO und begründete damit den Krieg des Westens gegen Saddam Hussein, weil man jenen Despoten entfernen wollte. Nachher - nachdem man jahrelang trotz gigantischen Suchaufwandes und unvorstellbarer Belohnungsprämien nichts gefunden hatte - musste sogar die USA zugeben, dass alles unzutreffend war. Aber wir sind die Guten, wir dürfen lügen. Es war ja für eine gute Sache. Wir haben dem Irak schließlich dafür Frieden, Demokratie und Wohlstand gebracht. - So zumindest die westliche Darstellung des Dauer-Bürgerkrieges im Irak seit dem Einmarsch und der durch westliche Firmen praktizierten Plünderung der dortigen Rohstoffe.
Dumm ist jetzt für Zelensky nur, dass Biden der CIA glaubt: an invasion was now virtually certain(Quelle). Er und das Pentagon gehen wie eine Sprecherin in einer Pressestellungnahme verkündete von einem Krieg im Februar aus. Manche ausländischen Quellen sprechen vom 14. oder 15. Februar. Und die USA planten bereits den diesbezüglichen Militäreinsatz: einen sogenannten Theatre-War. Deshalb auch die bereits eingeleiteten Reduktionen des Botschaftspersonals durch die USA und England. Das sind die typischen vorbereitenden Kriegsmaßnahmen
Wenn selbst die CNN, welche den Demokraten sehr verbunden und zudem sehr nationalistisch ist, von Kriegshetze der USA und des Westens spricht - Washington and its allies have been waging an unusually open and vocal public relations warfare campaign, dann ist da etwas dran.
Sogar die ukrainische Regierung verlangt nun von den USA und dem Westen eine Mäßigung im Ton: But the Ukrainians made it known ahead of time they would ask the US President to tone down his rhetoric. (Quelle)
In den US-Medien haben fast nur noch Generäle und Militärstrategen das Wort, welche die Angriffspläne der USA darlegen. Natürlich unter der Überschrift: options to defend US interests. Wenn die USA Krieg führen, dann ist es immer ein Verteidigungskrieg ihrer (selbstredend absolut legitimen) Interessen. Das war auch in Chile und auf Grenada (einer kleinen Karibikinsel) so als man in beiden Fällen die demokratische Wahl einer linken Regierung - im ersten Fall mit einem durch CIA geführten Militärputsch und beim letzteren mit einer Militärinvasion - beantwortete, bei der man alle Gegner tötete, ins Gefängnis warf und eine passende eigene Regierung einsetzte. Selbst schuld, wenn blöde Völker tatsächlich glauben, dass Demokratie bedeutet, dass sie frei wählen können, was sie wollen. Eine falsche Wahl führt automatisch zu einer Verletzung von US-Interessen und zu militärischen Konsequenzen.
Ferner fällt mir auf, dass in deutschen Medien immer mehr Frauen zum Krieg gegen Russland hetzen und zu Waffenlieferungen an die Ukraine aufrufen, obwohl fast 3/4 der Bevölkerung das aus guten Gründen ablehnt. Selbst der linke Spiegel ruft dazu mit der Lüge auf, dass eine Nichtlieferung den Krieg wahrscheinlicher machen würde. Auf Nachfrage wurde mir mitgeteilt, dass es sich entweder um Parteimitglieder der Grünen oder um mit diesen sympathisierende Redakteurinnen und Reporterinnen handelt respektive Anhängerinnen der Klimaschutzbewegung. Zur Verwirklichung der Ökoziele nehmen sie offensichtlich auch einen Krieg in Kauf. - Hauptsache die Ostsee-Pipeline wird getoppt, und somit der Gaspreis für die Deutschen verteuert. Diese Verteuerung der Heizkosten ist ein explizites Klimaziel der Grünen.
Begonnen hat die öffentliche Kriegshetze in Deutschland übrigens Wirtschaftsminister Habeck, weil er seit Mai letzten Jahres ganz offen zur Lieferung von Kriegswaffen an die Ukraine eintrat. Es ist schon auffällig, dass die Grünen plötzlich dafür sind, wo sie selbst Waffenlieferungen an das seit Jahrzehnten von arabischen Staaten und Terroristen bekämpfte Israel ablehnen. - Oh, ich vergaß: Sie treten ja schon dafür ein, dass der größte Terrorstaat der Welt - Iran - seine Atomwaffen bauen darf, um sie dann (im Namen aller Antisemiten) gegen Israel einzusetzen.
Eventuell verrechnen sich die Grünen und ihre Helfer dabei allerdings etwas. Denn die USA und die NATO planen inzwischen ganz offen einen Theatre-War in Europa.
Dieser Ausdruck meint einen mit taktischen Atomwaffen geführten Krieg, der in Europa in etwa dieselben Verwüstungen hinterlässt wie der Zweite Weltkrieg. Theater heißt er nur deshalb, weil die USA aus sicherer Entfernung als Zuschauer - sich das unbeteiligt ansehen.
Bevor nun wieder die üblichen Grünen Fanatiker sich aufregen. Ich bin definitiv gegen jegliche Gewalt. Aber eben auch gegen die Gewalt, die vom Westen ausgeht und die von westlichen Kriegshetzern geschürt wird. Denn bezahlen werden dies wieder unschuldige Opfer in Europa. Ein sogenannter Theater-Krieg wird für die Europäer definitiv nicht zu einem Lustspiel werden. Es ist schon traurig, dass die Mehrheit der europäischen Politiker/innen und Verantwortlichen dies offensichtlich komplett vergessen haben. Liegt das daran, dass jene selbst zu viel von einem Krieg profitieren und sich selbst nicht unter die Opfer zählen - wie der Dauer-Party-Feirer Boris Johnson? Allerdings wird dieses Theaterstück auch für die Zuschauer sehr teuer werden.
Vor allem werfe ich den meisten deutschen Kriegstreibern vor, die nicht in der Lage sind, a priori zu denken, dass diese Aktion in der Ukraine nicht die letzte sein wird. Sollte der Westen hier militärisch gewinnen, was zu erwarten ist, dann werden die Guten im Siegestaumel sich definitiv als nächstes Nord-Korea und dann China vornehmen. Die Kriegsplanungen dazu laufen schon seit vielen Jahren. Die Chinesen werden sich die Sache ganz genau ansehen und ggf. präventiv handeln. Denn deren Spitzenleute können sehr wohl strategisch denken.
Man wird ferner den Eindruck nicht los, dass fast alle Politiker/innen im Westen derzeit ihre eigenen Probleme, die sie seit Jahren (z.B. Migration, Pandemie) nicht lösen können (oder wollen), nur zu gerne durch ständig noch gewaltigere neue Probleme zu vertuschen suchen.
Mich erstaunt ferner, dass es keine Demonstrationen zur Erhaltung des Friedens bei uns gibt. Wo ist denn die grüne sich gerne als Friedenspartei lobende Organisation, die sonst wegen jeder Kleinigkeit zum Massenprotest aufruft? Oh, ich vergaß. Sie haben aufgrund der Pandemie-Gesetzgebung Demonstrationen weitgehend verboten. Und an diese Verordnung halten sich die sowieso immer absolut gesetztestreuen Grünen Friedensfreunde unbedingt und ausnahmslos. Gerade jetzt.
P.S.: Von Grünen und linken Kriegshetzern sowie Kriegsprofiteuren lasse ich mir ganz gewiss nicht verbieten, als einer der ganz Wenigen noch für den Frieden zu schreiben. Denn ohne Frieden wird nicht nur die Fotografie leiden.
15.) Fotografieren als gefährliche Tätigkeit
Der Iran, der weltweit größte Terrorstaat, der seit seiner Staats-Gründung Geisel nimmt, hat wieder einmal einen Fotografen verurteilt: 8 Jahr Haft für angebliche Drohnenfotos.
Auch wenn bald die Pandemie für beendet erklärt wird (manche Länder haben dies bereits durchgeführt und alles geöffnet), und dann das Reisen wieder möglich wird, sollten sich alle Fotografen bewusst sein, dass es fast weltweit verboten ist, zu fotografieren.
In Europa gelten Gesetze wie die DS-GVO, welche Ihnen ganz schnell eine Anzeige einbringen können, die zumindest teuer und ärgerlich wird.
In der arabischen Welt kann dies auch ganz schnell zu einer Festnahme oder wie eben im Iran zu langjährigen Gefängnisstrafen führen.
Inzwischen gibt es nur noch wenige Länder weltweit, in denen man völlig frei (fast) alles fotografieren darf. Selbst in den so freien USA setzen die Demokraten alles daran, dass über die Einzelstaaten (z.B. Kalifornien und New York) scharfe Fotoverbote wie in der DS-GVO für Personen eingeführt werden.
Aber in vielen Ländern gelten auch erstaunlich enge Regeln für das Fotografieren von Gebäuden. Nicht überall herrscht Panoramafreiheit (z.B. in den meisten frankophonen Ländern). Selbst in Deutschland gilt das Urheberrecht des Architekten bis 70 Jahr nach seinem Tod. Auch das ist eine Folge des von den Grünen durchgepeitschten europäischen Urheberrechts.
Informieren Sie sich somit vor Reisen etwas über die Fotorechte im Zielland.
14.) Kriegsspiele
Vorab zur Klarstellung: Putin hat sich mit seiner - aus meiner Sicht nicht komplett durchdachen - Drohgebärde eines Truppenmanövers entlang der Grenze zur Ukraine komplett verzockt.
Dennoch erlaube ich mir - wie der unabhängige und definitiv nicht russlandfreundliche Guardian - auf das Minsker Abkommen II aus dem Jahr 2015 hinzuweisen, das von der UNO sanktioniert wurde und somit Völkerrechtsstatus hat. Dies verpflichtete auch die Ukraine zu Handlungen, welche sie bis heute nicht umgesetzt hat - und auch nicht will, wie dieses Foto zeigt. Insbesondere gilt dies für die Minderheitenrechte.
Das Minsker Abkommen wurde von den westlichen Staaten, unter Federführung der EU und den USA (dem demokratischen Präsidenten Obama) abgeschlossen, um den zahlenmäßig großen russischen Minderheiten in der Ukraine Minimalrechte einzuräumen. Wir erinnern uns, dass das Öffentlich rechtliche Fernsehen die Maidan-Demonstrationen als demokratisch und prowestlich titulierte, obwohl von Polen unterstützte Faschisten der Westukraine dort für gewalttätige Anschläge sorgten. Als dann die ukrainische Regierung ein Sprachengesetz erzwingen wollte, das von den russischen Minderheiten verlangte, Ukrainisch als Amtssprache und im allgemeinen Leben zu akzeptieren, sie also aktiv aus dem Staat ausgrenzte, eskalierte die Lage. Aber auch dies wurde von den deutschen Medien vorsätzlich lange vertuscht.
Fakt ist, dass der Marinechef Schönbach mit seinen Aussagen Recht hatte. Aber es war natürlich politisch unklug, in seiner Position so etwas zu sagen. Er hätte wissen sollen, dass man in seiner Position die Hälfte des Gehaltes als Schmerzensgeld dafür bekommt, den Mund zu halten und die Wahrheit zu verschweigen. Wie ich bereits als kleiner, unwichtiger Internet-Schreiber zum noch unwichtigeren Randthema Fotografie täglich erfahre, ist es inzwischen nicht nur unerwünscht, sondern sogar verboten, die Wahrheit zu äußern. Deutschland will lieber in einer selbstgebastelten Traumwelt leben.
Die Ukraine ist leider noch immer ein von superreichen (meist ex-kommunistischen) Oligarchen (im Grunde Mafiosi) dominiertes Land, das in Korruption versinkt. Es gibt zwar Wahlen. Aber diese führen nur dazu, dass diejenigen Reichen, welche die jeweils neue Regierung unterstützten, ihre wirtschaftlichen Gegner danach anzeigen, verfolgen (wie derzeit den Ex-Präsident Poroschenko und in das Gefängnis stecken. Rechtstaatlichkeit sieht anders aus.
Aber so ist das mit den USA und der NATO. Wenn es um Völkerrecht geht, das dem Westen nicht passt, dann wird es eben ignoriert.
Biden war schon in der vorherigen demokratischen US-Regierung über seinen Sohn tief in den Korruptionssumpf der Ukraine verstrickt. Und ist es bis heute.
Nun rüstet der Westen wieder massiv gegen Russland auf und schickt Truppen, Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe dorthin, weil Biden es will. Gestern beschloss er per Präsidentendekret, 8.500 Kampftruppen in die baltischen Staaten und vor allem in das kriegslüsterne Polen zu verlegen, das u.a. seine Macht in seinen früheren Ostgebieten wiedergewinnen will. (Einfach einmal etwas über die polnische Geschichte bezüglich Weißrussland und die Ukraine lesen sowie ein paar alte Landkarten ansehen, bevor Sie sich über diese im Ausland erlaubte Aussage unnötig aufregen.) Ferner will Biden deren Zahl nochmals um das 10-fache erhöhen. Andere Länder schicken Waffen und sogenannte Ausbilder in die Ukraine. - Wer bedroht hier eigentlich wen?
Offensichtlich wollen alle - wie 1914 - den Krieg. Verhandlungen scheinen dem Westen ziemlich überflüssig, weil die anderen die Bösen sind und wir die Guten. Pauschal und immer. Basta.
Das hat Einfluss auf unsere Wirtschaft und die Fotografie.
Ohne Rechte für die Minderheiten im Land wird es in der Ukraine nie Ruhe geben. - Schade, dass sich unsere Grüne Außenministerin nicht dafür einsetzt, wo sie sich sonst um jede andere Minderheit in der Welt kümmert.
Aber unsere Grünen, die Gas aus ökologischen Gründen verbieten wollen, ukrainische Oligarchen, die weiterhin die russische Gaspipeline durch ihr Land plündern wollen und uns stattdessen Luft hineinpumpen, welche wir bezahlen müssen, und US-GAS-Unternehmer, die uns ihr auf Schiffen transportiertes völlig überteuertes Flüssiggas verkaufen wollen, wollen zusammen und mit allen Mitteln die Inbetriebnahme der Ostsee-Pipeline verhindern. Jeder hat seine (milliardenschweren) Gründe. Dafür nehmen alle auch weitere Wirtschaftssanktionen, die vor allem Deutschland und vor allem die Mitarbeiter der vielen Firmen auszubaden haben, und sogar Krieg in Europa in Kauf, den sie aktiv schüren bzw. dessen diplomatische Lösung sie aktiv verhindern.
Ferner muss der US-Präsident von seinem politischen Desaster in den USA ablenken. Nur noch 42% Popularität nach knapp 1 Jahr Regierung ist eine Katastrophe und führt bei weiterer Abnahme zu einem Wahldebakel bei den US-Zwischenwahlen im Herbst. Da kommt ein Krieg den Demokraten gerade Recht.
Beinahe hätte ich die Interessen unsere eigene Regierung vergessen, die natürlich so auch von ihrem völligen Versagen seit 2 Jahren in der Pandemie ablenken kann. Es ist schon bezeichnend, dass alleine die Stadt Wien täglich mehr PCR-Tests durchführen kann als ganz Deutschland. 60.000 PCR-Test je Tag in Deutschland und über 100.000 in Wien vor ein paar Wochen. In Wien hat man diese Woche die Testkapazitäten sogar nochmals erhöht. Auf ca. 300-400.00 am Tag sowie mit einer maximalen Kapazität von 800.000 am Tag. Und dies ist nur ein Anbieter von mehreren. Dort kostet im Übrigen ein PCR-Test 6 Euro und wird vom Staat getragen. - Wir sind inzwischen infrastrukturell ein Land der Dritten Welt. Das wird immer deutlicher. Dass das Testergebnis bei uns dann aufgrund angeblicher Überlastung Tage benötigt, macht es wertlos. Wenn man den PCR-Test hingegen teuer (60-200 Euro) privat bezahlt, bekommt man ihn sofort. Folglich sind noch genügend Kapazitäten frei. Man will somit nicht korrekt testen.
Auch, wenn ich nicht das geringste für irgendwelche Machtgelüste von Dauerherrschern übrig habe, muss man sachlich festhalten, dass Russland derzeit weder den Westen noch ein NATO-Land bedroht. Es ist deshalb schon erstaunlich, wie die NATO und die westlichen Staaten zum Krieg aufhetzen. Die Aktienhändler an den Börsen haben dies schon begriffen. Bald wird es auch der deutsche Michel erkennen.
Und ob wir uns tatsächlich die Ukraine - einen failed state - in das NATO-Boot oder die EU holen wollen, sollte man sich anhand der Erfahrungen mit der Türkei vielleicht doch noch einmal ernsthaft überlegen.
Dennoch besteht strategisch tatsächlich die Gefahr, dass die Analysen aller Militärs, die Herr Schönbach nur wiedergab, zutreffen. Der Westen treibt das ökonomisch sowieso seit den drastischen Sanktionen von 2015 unabhängigere Russland in die Arme der Chinesen. Einen Zweifrontenkrieg sollte sich die USA dann doch noch einmal überlegen, denn die Chinesen lassen sich nicht so behandeln, wie die Russen. Da helfen auch keine militärischen Drohgebärden mit Flugzeugträgern im Südchinesischen Meer. Bereits kurzfristig hätte dies Auswirkungen auf die UNO durch eine Blockadepolitik beider Staaten per Veto im Sicherheitsrat. - Aber wer wie der Westen sich nicht um Völkerrecht kümmert, der schert sich, wie schon mehrfach gezeigt, auch nicht um die UNO.
Sofern nicht beide Seiten nun ganz schnell deeskalieren, dann setzt erfahrungsgemäß eine Kettenreaktion ein, welche kaum mehr zu stoppen ist.
Vielleicht sollten sich die USA und die NATO auch nochmal an die Kuba-Krise erinnern. Dort hat die USA aus reiner Geopolitik nicht erlaubt, dass die damalige Sowjetunion Raketen auf der Insel vor ihrer Küste stationierte. Russland soll hingegen die Stationierung westlicher Raketen in der Ukraine dulden?
Aber immer schön daran denken: Der Westen inklusive der Ukraine sind grundsätzlich die Guten und die Russen sowie Chinesen (und sowieso jeder andere, der nicht das tut, was wir wollen), sind immer die Bösen. Das ist ein Naturgesetz westlicher Politik. Wer etwas anderes behauptet, der wird entlassen oder bestraft.
Hoffen wir einmal, dass sich nicht bald schon zahlreiche Fotografen in Europa als Kriegsberichterstatter betätigen.
13.) Doppelgleisig in die unbequeme Grätsche
Im Rahmen meiner Untersuchungen über die aus meiner Sicht nicht zielführende Zwangsbeglückung aller Fotografen mit kamerainterner, nicht abschaltbarer RAW-Bild-Veränderung (siehe Moderne Objektive und RAW-Betrug) wies ich darauf hin, dass ich zwar auch spiegellos arbeite, dennoch eine hochwertige ältere DSLR ohne jene (die Objektive aufhübschende) Software-Variante behalten werde.
Auch viele andere Fotografen fahren / fotografieren derzeit noch zweigleisig, wobei die Gründe dafür vielfältig sind:
Die Einem warten noch immer auf die perfekte spiegellose Kamera, welche sämtliche Probleme der DSLRs behebt und gleichzeitig in den anderen Punkten so hochwertig wie diese ist. Siehe den gerade überarbeiteten und aktualisierten Artikel: Vergleich: Spiegellos - DSLR. Aber bis zur perfekten spiegellosen Kamera, die in allen Punkten DSLR überlegen ist, wird es noch eine Weile dauern. Denn es gibt noch immer gute Gründe für reine Fotografen in zahlreichen Foto-Stilen, weiterhin eine DSLR mit Spiegel zu verwenden.
Die Anderen warten auf die für den eigenen Fotostil erforderlichen Objektive für die neuen spiegellosen Bajonette. Da sieht es vor allem bei Sonderobjektiven und dem Telebereich oft noch sehr dünn aus. Selbst, wenn jene gewünschten Objektive in den Prospekten stehen, sind sie faktisch für Normalkunden (vor allem in Europa) nicht verfügbar.
Weitere warten auf eine signifikante Preissenkung der zugegeben teuren spiegellosen Kameras. Wir wollen nicht vergessen, dass vor allem die hochwertigen spiegellosen Kameras mit hochwertigen elektronischen Suchern preislich deutlich über den meisten DSLRs liegen. Aber auch da sehe ich kurzfristig kaum eine Besserung, da die hochwertigen elektronischen Sucher inzwischen der wichtigste Preistreiber bei den Kameras sind. - Gleichgültig wie hochwertig die neuesten spiegellosen Top-Kameras (Sony A1, Nikon Z9 und Canon R3) sind, für die meisten Amateure ist das vermutlich eine Preisklasse zu hoch. Jene Technologie wird jedoch nicht kurzfristig nach unten in die billigeren Modelle durchgereicht.
Viele werden von den extrem hohen Preisen der meisten Objektive für spiegellose Kameras abgeschreckt. In der Tat wird da nicht selten ein drastischer Preisaufschlag für keine oder nur eine geringe optische Mehrleistung geboten. Meist sind die neuen Objektive nur etwas schneller beim Fokussieren und bezüglich der Abbildungsleistung leider software-technisch kameraintern geschönt. Aber exakt bei diesen Objektiven sehe ich auch mittelfristig kaum eine signifikante Preissenkung. Die Nachfrage übertrifft seit einem Jahr das Angebot. Ferner schützen vor allem Canon und Nikon ihre spiegellosen Bajonette. Das führt eher zu noch höheren Preisen bei neuen Objektiven.
Dennoch stelle (nicht nur) ich fest, dass immer mehr Fotografen - zumindest versuchsweise - auch mit spiegellosen Kameras arbeiten, diese also anschaffen. Jedoch vollziehen noch bei Weitem nicht alle den kompletten Wechsel zu spiegellosen Systemen. Viele fahren zweigleisig oder zumindest mit einem Adapter und alten DSLR-Objektiven eineinhalb-gleisig.
Zahlreiche dieser versuchsweise zweigleisig Fotografierenden haben sich jedoch eher eine Kamera im unteren Preisbereich bei spiegellosen Systemen zugelegt und zögern nun bewusst, in der für sie korrekten Erkenntnis, dass diese Modelle dann doch für die Fotopraxis erhebliche Einschränkungen verlangen. D.h. sie sammelten / sammeln derzeit noch schlechte Erfahrungen, welche für die neuen und Spitzenmodelle der spiegellosen Kameras nicht mehr zutreffen.
Einerseits ist diese Zögern angesichts der vielen Probleme respektive offenen Fragen und Leerstellen im Angebot verständlich. Andererseits verstärkt es exakt jene wirtschaftlichen Probleme der Kamera- und Objektivhersteller.
Aus der Gerüchteküche hört man immer noch weitere Pläne für neue DSLR-Kameras. D.h. auch die Hersteller können sich nicht so richtig zum Wechsel durchringen. Und das hat wiederum negative Auswirkungen auf die abwartenden Fotografen. So beißt sich die Schlange in den eigenen Schwanz.
Aber alle - Hersteller wie Fotografen - sollten sich die ernsthafte Frage stellen, wie viel Geld eine neue DLSR denn kosten darf. Realistisch sind jedoch angesichts der steigenden Inflation und Technikkosten Preise für neuen Kameras mit Spiegel, die mindestens so hoch liegen, wie die der spiegellosen Modelle. Denn der Spiegel muss ja - bei technisch gleichen sonstigen Kameraleistungen - den Preis erhöhen. Überdies sehe ich auch kein Potential für Preissenkungen bei neu herauszubringenden hochwertigen Objektiven für DSLR-Kameras.
Alle - auch die privaten Fotografen - werden allerdings irgendwann einsehen, dass diese doppelgleisige Strategie in irgendeiner Weise teuer wird. Respektive diese Grätsche wird irgendwann schlichtweg für jeden schmerzhaft.
Um es ganz neutral auszudrücken: Niemand sollte sich der Illusion hingeben, dass ein Konditor langfristig zwei Apfeltorten anbietet, wenn er erkennt, dass er mit nur einer einzigen mehr Geld verdient und gleichzeitig weniger Arbeit hat. Und auch nur wenige Kunden werden sich ständig zwei unterschiedliche Torten für das Kaffeekränzchen zulegen, wenn die Gäste den Unterschied nicht bemerken.
12.) Pentax gibt faktisch auf
Wie ich bereits seit mindestens 2015 vorausgesagt hatte, wird es für Kamerahersteller mit weniger als 10% Marktanteil schwierig, in der Krise zu überleben.
Pentax / Ricoh reagierte nun, stellte den Vertrieb auf Online um und die Serienproduktion zum Manufakturbetrieb auf Bestellung.
Sonnenuntergang im Winter - hier zwischen zwei Schneeschauern. Sonnenuntergänge im Winter sehen (zumindest bei mir am Bodensee) farblich immer anders aus als im Sommer.
Vielleicht wollen auch Sie mehr aus der angeblich trostlosen Winterzeit machen, in der man laut Aussage vieler Fotografen angeblich nicht fotografieren kann. Es muss ja nicht immer der bekannte einsam auf dem Hügel stehende traumhafte Baum in den vier Jahreszeiten sein. Ganz sicher finden sich auch in Ihrer direkten Umgebung Dinge, die Ihnen das ganze Jahr über auffallen und Ihnen wichtig sind (, weil Sie Ihnen auffallen).
Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
11.) Zeitenwende bei Video
Am 19. Januar publizierte Canon seine neue R5C-Video-Kamera.
Selbst wenn Sie sich nicht für diese eindeutige Video-Kamera für Profis interessieren, sollten Sie das kurze Kapitel Fazit / Aussichten der R5C lesen. Diese technisch extrem hochwertige Video-Kamera zeigt eine Zeitenwende nicht nur für Fotografen, sondern auch für viele Videografen an.
Der Hintergrund liegt in Deutschland u.a. daran, dass die meisten Menschen (trotz gegenteiliger Behauptungen) kaum Englisch können, und deshalb das Wort Profi bei uns zwei Bedeutungen besitzt: a) korrekt für Berufs... und b) inhaltlich unzutreffend für Amateure, die etwas besonders gut können, ihre Sache beherrschen. Und wenn man ehrlich ist, zählen sich viele Amateure auch dazu. - Hybris.
Nun zeigt jene Profi-Kamera den Amateuren allerdings die Grenzen auf, weil den meisten das erforderliche Wissen fehlt: sowohl die Kenntnisse bei wirklich professionellen Bedien-Menüs bei Video-Kameras im Berufsumfeld als auch die Kenntnisse einer langjährigen Ausbildung als Kameramann, welche drastische Auswirkungen auf die Verwendung der Kamera besitzt. Korrekt gelesen: Berufsvideografen verwenden Videokameras meist völlig anders als Amateure.
Was ich bereits vor fast 10 Jahren im Artikel Die Zukunft schrieb, hat nun auch für den Video-Bereich Konsequenzen. Wer wirklich die modernste 8K-DCI-Technik aus dem Berufsumfeld nutzen möchte, der muss auch jene Spielregeln beherrschen. Dies trennt deutlich die ernsthaft Lernwilligen von den Gelegenheitsvideografen ab.
Ähnliches sehen wir jedoch auch wieder zunehmend im Fotobereich: Während früher Profikameras fast nur von Berufsfotografen verwendet wurden, weil sie vor allem robuster waren, haben im spiegellosen Kamerabereich inzwischen viele Amateure zu jenen Profi-Modellen gegriffen oder liebäugeln damit, weil die unteren Klassen jener spiegellosen Modelle noch immer oft eingeschränkte Funktionen und vor allem Leistungen bieten. Aber die Komplexität jener High-end-Kameras wird bei Weitem nicht von jedem Amateur ausgereizt oder gar beherrscht.
Was im Ausland zunehmend offen gesagt wird, gilt auch für Deutschland: Wer sich über eine Kamera beschwert (oder sie pauschal herunter macht), ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht die richtige Zielgruppe. Er hat sich in seinen Fähigkeiten und Kenntnissen überschätzt. Hybris.
Das soll wiederum auch nicht heißen: Schuster bleib bei Deinen Leisten. - Aber es muss klar sein, dass der Aufstieg - bei Foto und Video - einen erheblichen Willen, die Zeit und auch die Fähigkeiten zum Neu- und Einlernen verlangt.
Viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
10.) Kameravielfalt
Ein YouTube-Influencer lobte sich kürzlich für über 25.000 Fotos, die er mit seiner Kamera in einem Jahr aufgenommen hatte. Noch auffälliger war, dass unter dem Video zahlreiche Kommentatoren sich erstaunt zeigten, dass man so viel fotografieren kann.
Mich erstaunte eher, dass es angesichts der Sony A1 mit 20-30 Bildern in der Sekunde und einem Fotografen, der den ganzen Tag sowieso nichts anderes macht, so wenige waren. Denn bereits vor ca. 10 Jahren machte ich mit einer DSLR bei einer großen Sportveranstaltung über 8.000 Fotos an einem Tag.
Aber offensichtlich sind das alles weit überdurchschnittliche Werte für die meisten Amateur-Fotografen, welche nur in der wenigen Freizeit dem Hobby nachgehen können. Dies ist vermutlich eine ernstzunehmende Tatsache.
Dann frage ich mich allerdings durchaus, warum nicht nur ich immer wieder Anfragen erhalte, welche weitere Kamera man sich zusätzlich noch anschaffen sollte.
Selbstredend ist es so, dass sich ein Smartphone immer mitnehmen lässt. Auch eine kleine, leichte Pocket-Kamera kann dieses Immer-dabei-Bedürfnis erfüllen. Natürlich zeigen APS-C-Kameras durch den Crop-Faktor Vorteile bei der Wildtierfotografie und Mittelformat-Kameras im Studio, Sportkamera bei schnellen Motiven, Art-Objektive bei Porträts etc.
Meine Erfahrung ist aber mit vielen diesen Viel-Kamera-Besitzern, dass sie dann, wenn es darauf ankommt, erstaunlicher Weise oft keine Kamera dabei haben oder die falsche oder das ungeeignete Objektiv und keine Aufnahme von einem zufällig auftretenden Motiv machen.
Als Segler seit meiner Kindheit gebe ich ganz offen zu, dass man zwar nach so vielen erforderlichen Prüfungen zu Scheinen und gesegelten Kilometern / Seemeilen auf jedem Schiff segeln kann. Aber ich benötige dennoch auf jedem Schiff eine Zeit, bis ich mich damit wirklich auch nur halbwegs auskenne. Genauso ergeht es mir als vermutlich überdurchschnittlichem Viel-Fotografierer mit meinen Kameras.
Noch gravierender ist somit die Erkenntnis, dass die meisten Menschen (auch ich) mit einer steigenden Anzahl an Gegenständen sich in jedem einzelnen nicht mehr so gut auskennen. Das darf angesichts verschachtelter Menüs mit über 1.000 Optionen auch kaum verwundern. Daraus folgt, dass man sich in jede Kamera erneut zumindest etwas einarbeiten muss und dadurch im Ernstfall eventuell wertvolle Zeit verliert. Schlimmstenfalls nimmt man dann das Motiv mit suboptimalen Kameraeinstellungen auf oder verpasst die beste Aufnahme komplett.
Man sollte sich allerdings in seiner Freizeit - zumindest grundlos - keinem vermeidbaren Stress aussetzen.
Mein Denkanstoß wäre somit, ob es nicht grundsätzlich sinnvoller für das fotografische Endergebnis für die meisten Fotografen wäre, sich auf eine einzige Kamera (und wenige Objektive) zu konzentrieren, diese immer und überall (ggf. im Auto) mit zu nehmen (statt sie zuhause zu schonen) und sich dann in deren Bedienung wirklich auszukennen und damit perfekt arbeiten zu können?
Viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
9.) 4G-
Die Grünen Machthaber in meinem Bundesland haben wieder nächtliche Ausgangssperren über große Landesteile verhängt, um angeblich Ungeimpfte zu schikanieren - aber vor allem, um ihren Kampf für die Impfpflicht umzusetzen.
Wenn dann aber jemand im Ausland (in diesem Fall Wissenschaftler der Universität Oxford) anhand von überall nachprüfbaren Fakten analysiert, dass Deutschland weltweit die härtesten Corona-Maßnahmen durchführt, dann schreiben sofort mit den Grünen sympathisierende staatlich bezahlte Reporter der öffentlich rechtlichen Anstalten, dass dies angeblich so nicht stimme und man dies so nicht behaupten darf. Denn die Grünen vertragen keinerlei Kritik. Dies hat auch einer der größten und einflussreichsten Medienmacher Ringier in einem Mitschnitt so geschildert, und damit offiziell erklärt, wie die Medien in Kontinentaleuropa die unfähigen Regierungen für ihre chaotische Coronapolitik seit zwei Jahren vorsätzlich schonten und die Bevölkerung bewusst falsch oder überhaupt nicht informierten.
Nachdem ich Anfang des Jahres bereits geschrieben habe, dass es in der Bevölkerung nach nun zwei Jahren weitgehend gescheiterter Corona-Politik gärt und die CDU sich nicht vor den Grünen Wagen spannen lassen soll, hat sie nun ihr Engagement bei der Impfpflicht etwas zurückgefahren und die Wortwahl gemäßigt.
Dafür organisieren die Grünen sowie deren Umweltaktivisten nun überall sogenannte Gegendemonstrationen gegen die gleichzeitig demonstrierenden Impfgegner, sodass die überlastete Polizei nun einen Zweifronten-Krieg führen muss. Beide Seiten sind nicht weniger fanatisch. Wie immer bei den Grünen werden alle Gegner als Faschisten und Nazis beschrieben und beschimpft - auch Kranke, wie aus rein medizinischen Gründen nicht geimpft werden dürfen. - Ja, so schnell wird man bei den Grünen zum Nazi. So lassen sie die ohnedies angespannte Lage nicht nur gezielt weiter eskalieren, sondern heizen sie sogar aktiv an, damit sie danach wieder - auch im Inland - hart durchgreifen können.
Schließlich wurde nun auch offiziell bekannt, was ich seit 2020 anprangere: Die Bevölkerung wird unter dem Vorwand der Pandemie systematisch überwacht, und es werden Bewegungsprofile über jeden Mobiltelefonnutzer erstellt sowie auch illegal von der Polizei und anderen Behörden etc. ausgewertet.
Während fast die ganze Welt den Ausstieg aus der Pandemie plant oder bereits durchführt, wollen manche Politiker hierzulande ihre eigene demokratiezersetzende autoritäre und selbstherrliche Pandemiepolitik endlos weiterführen.
Die Lage ist miserabel. Die meisten Menschen fühlen sich inzwischen 4G minus - geimpft, geboosted, genesen ... und genervt.
Morgengymnastik in der Pandemie bei minus 6 Grad Celsius - Yoga für Fortgeschrittene oder Schwäne. - Mit einem bisschen guten Willen bekommen Sie das auch hin. (Ich meine natürlich das Foto.) - Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
8.) Ein weiteres Opfer der Fotokrise
Anfang Januar wurde nokishita auf Twitter geschlossen. Nach nun über einer Woche geht niemand mehr davon aus, dass er wieder öffnet.
Dieser japanische Auftritt produzierte die meisten Gerüchte im Fotobereich, die insbesondere fast immer perfekt zutrafen. Vor allem stammten fast alle Fotos neuer Kameramodelle von dort.
Es ist bisher unklar, warum er seinen Auftritt schloss / schließen musste.
Gleichgültig, ob man in gewaltsam mundtot machte oder er sich kaufen ließ. Er und seine Vorabinformationen werden der Fotogemeinde fehlen.
7.) Die Welt resigniert vor Omikron
Ende November / Anfang Dezember schrieb ich bereits, dass die neue Virus-Variante Omikron die Karten zu seinen Gunsten neu mischt. Dafür erhielt ich wie zu erwarten die entsprechenden Liebesbotschaften von Leuten, die weder Englisch können, noch bereit sind, sich (anhand der sogar angegebenen Links) im Ausland zu informieren. Aber alles traf - so wie es deren Modellierer - voraussagten ein. Manches wie der teilweise kollabierende Luftverkehr an Weihnachten sogar früher und stärker.
Während die regierenden Grünen in den Bundesländern selbst harsche Maßnahmen fordern und auf Bundesebene teile der CDU dafür gewannen, immer noch strengere Maßnahmen zu fordern, sind die großen und hochentwickelten Industrienationen bereits umgeschwenkt. Sie haben resigniert, weil Omikron bei bereits vierstelligen Inzidenzen in vielen Ländern nicht zu stoppen oder gar zu bekämpfen ist. Die Ansteckungsrate liegt (wie im Ausland seit letzten November bekannt) um so vieles höher, als alle früheren Varianten, sodass es hier keinen Schutz mehr geben kann. Deshalb haben u.a. die USA, England, Frankreich, Spanien und vor allem Israel viele Beschränkungen herabgesetzt und sogar aufgehoben. Jeder soll sich selbst schützen.
Ähnlich sehen es auch zahlreiche deutsche Experten, welche u.a. die Bundesregierung beraten. Deshalb will Kanzler Scholz auch nicht mehr hart gegensteuern. Es hätte pandemisch betrachtet keinen Sinn, und würde nur die Menschen ärgern.
Da vor allem die Grünen Landesregierungen kategorisch jede Schulschließung verhindern, wird die Welle von den Kindern in den Schulen Deutschland binnen kurzem überrennen. Die Grünen weigern sich sogar, eine Maskenpflicht für Kinder einzuführen - noch immer gibt es nur ein Gebot dazu. Wie generell bei den Grünen sollen nur die Erwachsenen bestraft werden und sich einschränken.
Wenn jetzt die wenigen verbohrten CDU-Politiker nicht ganz schnell die Kurve bekommen und aufhören, für die Grünen radikale Pandemie-Bestimmungen zu fordern, welche jene nicht mehr in der Regierung umsetzen können, aber die CDU als Oppositionspartei glaubt fordern zu müssen, um die SPD zu ärgern, dann werden die Wähler sie in den anstehenden Landtagswahlen abstrafen.
Es gärt nämlich erheblich in der Bevölkerung. Sie ist die Pandemiepolitik mit hirnlosen und wirkungslosen Einschränkungen weitgehend satt. Dies gilt im Übrigen auch gleichgültig, was von gewissen Kreisen immer wieder in gesteuerten Umfragen so als Mehrheitsmeinung ausgegeben wird.
Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund.
Gemäß den Berechnungen der Experten im Ausland geht es nicht lange. Es wird eine sehr hohe aber kurze Welle geben. Gesundheitsminister Lauterbach, von seinen Experten informiert, nannte das einmal eine Wand. Danach wird es für die Geimpften spürbar besser. D.h. dann kann man wieder fotografieren.
6.) Panoramaaufnahme
2019 begann das Reichs-Museum Rijksmuseum in Holland eine Panorama-Aufnahme des Gemäldes Die Nachtwache von Rembrandt aus dem Jahre 1642.
Dazu verwendete man eine 100-Mega-Pixel Hasselblad H6D 400 MS-Kamera und erzeugte 8.439 Einzelaufnahmen von jeweils einer Fläche von 5,5 * 4,1 cm. Das ergibt satte 5,6 Tera Byte an Daten. Das Gesamtgemälde besitzt heute die Maße von 3,63 * 4,37 Meter, war früher jedoch 4,02 Meter hoch und 5,10 Meter breit. An den Seiten hat man 1715 einfach einmal zwei Streifen (vor allem links) abgeschnitten, damit es an den neuen Ort passte. Die Überstände hat man damals weggeworfen. War zwar Kunst, konnte dennoch weg.
Mit einer KI-basierten Panorama-Software fügte man alles zusammen zu einem 717 Giga-Pixel (717.000.000.000 Pixel) Foto. Mit dem Mausrad können Sie in das Bild hineinzoomen (vergrößern) und wieder heraus (verkleinern).
Sie sehen, was man mit KI und Panorama-Aufnahmen machen kann. Zweifellos ist die verwendete Kamera hochwertig. Aber es geht um die Software. Eine Nummer kleiner kann jeder Fotograf mit der ältesten digitalen Kamera so etwas auch. Panorama-Software, welche derartige Teil-Fotos nahtlos zusammenfügt, gibt es preiswert oder sogar kostenlos.
Warten Sie also nicht (wieder vergebens) auf die seit Jahren erwarteten 100 MP-Vollformat-Kameras (von Canon, Nikon und Sony), welche - nun aber ganz sicher - dieses Jahr herauskommen, sondern machen Sie mit Ihrer alten Kamera derartige Aufnahmen.
5.) Verhalten bei Schäden und Problemen
Da ich immer wieder Anfragen von Fotografen und Videografen bezüglich eingetretener Schäden an der Ausrüstung erhalte, hier nochmals für alle meine aktualisierten generellen Ratschläge und Hinweise.
Prüfen Sie als Erstes nochmals die Funktionsfähigkeit anhand des Handbuches. Es ist immer ärgerlich (für alle), wenn sich nachher herausstellt, dass man in einem Menü eine oder mehrere Funktionen umgestellt und derart verschachtelt hat, dass dann etwas Gewünschtes plötzlich nicht mehr funktioniert. Im Extremfall rate ich sogar dazu, die Kamera auf den original Lieferzustand / Firmenzustand zurückzusetzen. Bei modernen Kameras kann man vorher die eigenen Einstellungen auf der Speicherkarte abspeichern und nach dem Test wieder in die Kamera zurück-/einspielen.
Dies gilt auch für angeschlossenen Hardware. Mir gelang es z.B. einmal einen ganzen Tag lang nicht, eine in allen Sonderfunktionen des Blitzgerätes fehlerfrei arbeitende Kabelverbindung zwischen stationärer Kamera und einem (teil-) mobilen Blitzgerät im Studio herzustellen. Erst am nächsten Tag funktioniert es plötzlich wieder - mit der identischen Ausrüstung. Niemand konnte klären, woran es lag. Aber seitdem funktionierte es.
Sehr oft hilft auch ein Reset durch Ausschalten des Gerätes und Herausnehmen des Akkus. Ggf. muss er länger aus der Kamera entfernt werden.
Falls dies nicht das Problem löst oder eingrenzt, dann würde ich die Rechnung / den Kaufbeleg prüfen und ausrechnen, ob man noch in der Gewährleistung oder Garantie liegt. Die zwei Dinge sind unterschiedlich.
Die Gewährleistung ist gesetzlich verankert.
Bei der Garantie handelt es sich jedoch immer um eine freiwillige und frei gestaltbare Zusatzleistung von Herstellern oder Händlern. Da muss man die Details genau durchlesen.
Ferner gibt es bei der Gewährleistung Sonderrechte /-bedingungen: zwei Jahre Gewährleistung (auch Mängelhaftung genannt) gibt es z.B. auf Neuwaren und zwölf Monate auf Gebrauchtwaren. Aber ...
Waren vor dem Jahr 2022 besitzen faktisch nur einen Schutz von 6 Monaten. In den ersten 6 Monaten muss der Hersteller / Händler nachweisen, dass der Schaden nicht bereits bei Auslieferung vorhanden war. Danach muss jedoch der Kunde die Beweislastumkehr antreten.
Seit 2022 wurde die Frist auf 1 Jahr verlängert. Aber danach wird es i.d.R. für den Kunden schwer, nachzuweisen, dass er nicht an dem Schaden Schuld hatte oder zumindest daran beteiligt war.
Auf jeden Fall würde ich - auch nach Ablauf von beiden - mich mit dem Verkäufer und dem Hersteller, deren Support und deren Service in Verbindung setzen.
In der Kommunikation mit dem Gegenüber (Firma, Händler, Service, Support, Hersteller etc.) empfehle ich immer:
Bleiben Sie freundlich.
Schildern Sie sachlich, präzise, aber möglichst knapp. Erst auf Nachfragen sollte man die ganze lange Geschichte erzählen. Und auch diese nur in Happen - passend zu den Fragen des Gegenübers. Man gelangt nämlich telefonisch und auch per E-Mail oft zuerst an die falsche Person. Die will das nicht alles hören, weil sie es nicht versteht. Aber sie kann einen weiterleiten an die zuständige Person. Deshalb sollte man ggf. nachfragen, ob man mit dem Problem an dieser Stelle richtig ist.
Bleiben Sie bei der Wahrheit:
Es ist zwecklos zu versuchen, einen Schaden bei einer heruntergefallenen Kamera zu leugnen, indem an behauptet, sie wäre 3 Wochen im Schrank gelegen und hätte dann nicht mehr funktioniert. Selbst, wenn außen keine Spuren erkennbar sein sollten, so werden Techniker beim Zerlegen die Nachweise dafür im Innern finden oder nachmessen können. Denken Sie an die Bemerkung eines alten Kommissars zu einem Mörder: Mörder begehen in der Regel nur einen oder zumindest wenige Morde in ihrem Leben. Aber bei uns (der Kriminalpolizei) ist es das tägliche Geschäft. Ferner spielen Sie so ein riskantes Spiel im modernen Zeitalter des Internets gegen 8 Milliarden Menschen. Bei uns sagt man: Der Teufel ist ein Eichhörnchen. Evtl. stand jemand in der Nähe, der Ihren Kamerasturz sogar mit dem Smartphone gefilmt hat und danach das Video ins Netz stellte.
Wahrheit meint jedoch auch nicht: grundlos nachgeben, pauschale Unterstellungen hinnehmen oder auf Anrechte verzichten. Wenn Sie etwas beweisen können, dann sagen Sie dies auch - höflich.
Pochen Sie nicht gleich mit dem Holzhammer auf Ihrem vermeintlichen Recht. Denn das Recht ist oft sehr kompliziert. Da gibt es viele Ausnahmen. Ferner belastet diese Argumentation die emotionale Beziehungsebene. Die Person gegenüber wird dadurch meist nicht einlenkender.
Überdies sollte man nicht das negativ belegte Wort Beschwerde verwenden. Bringen Sie stattdessen höfliche Bitten, Wünsche etc. vor und stellen sie offene Fragen. Das sind Fragen, auf welche die Person gegenüber mehr als nur Ja oder Nein antworten muss.
Beachten Sie, dass Sie bei jedem Gegenüber das ganze Spektrum an Menschen antreffen:
vom fachlich Hochkompetenten bis hin zum von jedem Fachwissen völlig Unbelasteten,
vom Hilfsbereitesten bis hin zum Unwilligsten,
vom nach Arbeit Suchenden (heute eher selten) bis hin zum völlig Überlasteten (heute oft zu finden),
vom Freundlichsten bis hin zum Unfreundlichsten, Mürrischsten etc.,
vom Befugten bis hin zu subalternen Unbefugten. Korrekt gelesen: Nicht jeder in einer Firma darf kulante Leistungen einräumen.
Versuchen Sie sich darauf freundlich einzustellen und dabei gleichzeitig herauszubekommen, zu welcher Gruppe die Person gegenüber gehört.
Lassen Sie dazu und generell die andere Person ausreden. Oft ist es sinnvoller, zu schweigen, als den anderen voll-zu-texten. Führen Sie jedoch bei Ausschweifungen das Thema des Gespräches immer wieder höflich zum Kernpunkt Ihres Anliegens zurück.
Bleiben Sie nachhaltig und beharrlich. Wenn es bei der ersten Person nicht klappte, dann lassen Sie sich nicht entmutigen.
Ferner kann es auch am Wochentag liegen. Montags sind meist schlecht für Beschwerden und Sonderwünsche, weil erstaunlicher Weise am Wochenende vieles defekt wird und somit viele weitere Beschwerden bei der Firma etc. anliegen.
Fazit:
Erfolg ist nicht garantiert.
Dennoch finden sich noch immer Firmen, die einen Kunden halten wollen und deshalb zumindest eine Lösungsfindung aktiv unterstützen.
Maximalforderungen lassen sich nur selten erreichen. Meist ist ein Kompromiss erforderlich. Aber letzterer ist immer noch besser, als auf dem gesamten Schaden alleine sitzen zu bleiben.
Mond und Wolken. Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
4.) Erforderliche Veränderungen
Im Ausland zeigte sich bereits an Weihnachten weltweit mit tausenden ausgefallener Flüge das von englischen Modellierern und auch mir vorausgesagte neue Pandemie-Problem, weil die Besatzungen sich in Isolation und Quarantäne befanden. Wieder einmal ging alles viel schneller als vermutet: personnel shortages amid the surge of COVID-19 infections.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis dies auch in Deutschland nicht mehr zensiert werden kann, weil es jeder in seinem praktischen Alltag erkennt. - O.K.: Ich räume ein, da gibt es die Vogel-Strauß-Politik.
Hinzu kommt die Impfpflicht - zuerst vermutlich für das Gesundheitswesen ab Mitte März und evtl. schon kurz danach für alle sich in Deutschland aufhaltenden. Korrekt gelesen. Das ist das in der Diskussion verschwiegene Problem.
Aufgrund des Gleichheitsgrundsatzes muss es alle betreffen. Hier sehe ich im Übrigen die einzige rechtliche Hürde auf EU-Ebene (siehe Maut-Desaster).
Der Verband der Lkw-Fahrer hat bereits vorsorglich darauf hingewiesen, dass zehntausende evtl. über 100.000 ausländische Fahrer davon betroffen sind. Ohne sie wäre nicht nur die Versorgung Deutschlands, sondern aufgrund des Durchfahrverbotes ohne Impfung auch ganz Europas gefährdet.
Die Impflicht wird sowieso nur die Armen treffen, da sich die Wohlhabenderen ihre privaten Arztatteste (medizinische Freibriefe) zulegen oder sich schon seit Monaten gefälschte Impfbücher etc. zugelegt haben. Letzteres ist inzwischen - laut Aussagen vieler Apotheker - ein Massenphänomen geworden, so groß, dass manche Apotheken die Ausstellung elektronischer Impfzertifikate bereits im November 2021 generell verweigerten.
Das viel weitreichendere Problem dürften jedoch auch für die Fotografen und die Fotowirtschaft das Pandemiegesetz und die Vorschriften dazu erzeugen.
Zumindest weltweit ist inzwischen wissenschaftlich bewiesen, dass Omikron drastisch ansteckender (medizinisch korrekt: contagiöser) ist als alle früheren Varianten. Daraus folgen mehr Infizierte, die für 5-15 Tage oder länger in Isolation gehen müssen. Daraus folgen jedoch eine weitere Vielzahl an Kontaktpersonen, welche für ca. 5-14 Tage in Quarantäne müssen.
England litt schon früher unter diesem dort aufgrund der elektronischen Quarantäne-Mittelung per Smartphone als Ping-Demie bezeichneten Phänomen. Binnen Wochen waren alle Wirtschaftszweige mit derart vielen Personalausfällen betroffen, dass es unübersehbare Engpässe gab.
Dort führte es zu Sonderregelungen für Personen in Quarantäne.
Im Juli 2021 führte Israel eine Änderung ein und Ende Dezember auch die CDC in den USA. Letztere verkürzte die Isolation bei symptomlosen Infizierten auf 5 Tage. Nur so kann man das Zusammenbrechen der wichtigen Bereiche hinauszögern.
Am 01.01.2022 hob die Regierung von New South Wales (Australien) sogar die Isolation für Mitarbeiter des Gesundheitswesens komplett auf. Anders war die Notlage in den Krankenhäusern nicht mehr zu beherrschen: We're having entire teams getting wiped out, essentially.
Bereits am 02.01.2022 folgte Frankreich mit einer weitgehenden Lockerung der Quarantäne, weil nach 4 Tagen in Folge mit jeweils mehr als 200.000 Infizierten wichtige Segmente bedrohlich geschädigt waren.
Dies wird (gegen alle Widerständer unserer üblichen Reichsbedenkenträger) auch bei uns kommen müssen. Ansonsten werden nicht nur wichtige Sektoren leiden, sondern binnen Wochen alle Menschen signifikant persönlich leiden, weil sie faktisch bei jedem Kontakt Gefahr laufen, anschließend für bis zu 2 Wochen eingesperrt zu sein. Das würde die Fotografie extrem schädigen.
Entweder die Politiker sehen das bald ein, oder die Menschen werden sich über alle Gesetze und Vorschriften hinwegsetzen. Wie will man Symptomlose erkennen oder bestrafen? Nochmals: ausländische Modellierer errechneten Millionen dieser Fälle binnen ein paar Wochen. Dies gilt spätestens im März auch für Deutschland. Und nochmals zur Erinnerung: Auch eine Dreifach- oder Vierfach-Impfung mit den veralteten Impfstoffen der ersten Generation stellt keinen Schutz vor eigener Ansteckung oder Weitergabe des Virus' an andere dar.
Exakt aus diesem Grund sagte der WHO-Chef bereits 2021, dass die wiederholten Impfungen die Pandemie nicht beenden können. Aber diese Aussage wird hier von interessierten Politikern bewusst zensiert. Denn sie passt überhaupt nicht zur von erstaunlich vielen Menschen inzwischen geforderten Impfpflicht. - Es ist schon interessant zu sehen, wie viele sich von jenen Volksverführern konditionieren und vor den eigenen undemokratischen Karren spannen lassen.
Nachtrag: Bereits am 03.01. lenkte unser Gesundheitsminister etwas ein: Wir denken in der Tat über verkürzte Quarantäne- und Isolationszeiten nach.
3.) Ärger mit spiegellosen Kameras und deren Objektiven
Vorab: Ich nutze schon lange auch spiegellose Systemkameras. Aber ich benutze auch noch DSLRs.
Dennoch fällt mir auf, dass vor allem in Deutschland systematisch die Nachteile verschwiegen, zensiert oder lächerlich gemacht werden. Siehe zu den unleugbaren und weltweit anerkannten Fakten-Vergleich: Spiegellos - DSLR.
Dann hätten wir den systematischen RAW-Betrug bei modernen spiegellosen Kameras kombiniert mit den miesen Tricksereien zur rein software-getriebenen Bildoptimierung bei modernen Objektiven
Im letzten Jahr kamen jedoch einige weitere Dinge hinzu, welche nicht nur mich erstaunten, sondern viele Fotografen (weltweit) ärgern, weil sie in der täglichen Fotografie hinderlich sind.
Nikon
Fangen wir mit Nikon an, da sich unter deren Fans in den Foto-Foren immer die meisten der selbsternannten Techniker befinden, welche dreist alles ableugnen, was ich an belegbaren Tatsachen aus der (ausländischen) Welt der Fotografie oder Naturgesetzen berichte.
Fast alle spiegellosen Kameras von Nikon (zumindest die von mir und den monierenden Fotografen getesteten) zeigen in Abhängigkeit vom eingespielten Firmware-Update für die praktische Fotografie nachteilige Beschränkungen beim Verschluss bei der Verwendung des Verwacklungsschutzes des Objektivs.
Sofern man den VR (Verwacklungsschutz) einschaltet respektive ein Objektiv mit VR verwendet, dann ist der mechanische Verschluss nicht mehr auswählbar, respektive es wird automatisch - und ohne Wissen des Fotografen - der EFCS: Electronic First Curtain Shutter verwendet. Also der elektronische Verschluss am Sensor startet am Anfang die Belichtung und der mechanische Verschluss beendet die Aufnahme.
Dies betrifft viele VR-Objektive. Da ich nicht alle besitze, kann und will ich nicht pauschalieren. Andere ausländische Kenner der Nikon-Szene tun dies jedoch bereits.
Weiter verkompliziert wird dieser eindeutige Software-Fehler dadurch, dass Nikon dies (zumindest in den mir vorliegenden Firmware-Versionen) auch noch falsch als E bezeichnet für rein elektronischen Verschluss. Der rein elektronische Verschluss heißt jedoch (zumindest bei den mir vorliegenden Fällen) SL für Silent.
Noch ärgerlicher ist, dass Nikon A - Automatik - als Voreinstellung wählt. Damit sucht sich die Kamera selbst den passenden Verschluss aus - ohne den Fotografen zu informieren. Bis 1/250 Sekunde wird dann meist der EFCS verwendet und sonst der mechanische Verschluss.
Noch ärgerlicher ist allerdings, dass EFCS bei den mir vorliegenden spiegellosen Kameras nur bis maximal 1/2.000 funktioniert.
Bevor nun wieder irgendwelche selbsternannten Techniker dagegenhalten: Man kann die geringere Bildqualität des EFCS vor allem bei nicht fokussierten Bereichen bei mittleren Entfernungen nicht nur messen, sondern sogar sehen. (Wenn Sie es nicht können, dann liegt das an Ihren Augen oder Ihrem Monitor etc.) Viele nennen dies ein unruhiges Bokeh oder eine Unschärfe. Sie wird dadurch erzeugt, dass es am Anfang ein Rolling Shutter ist. Erst das Ende der Belichtung wird mechanisch hart und schnell durchgeführt.
Exakt aus diesem Grund wünschen viele Fotografen den mechanischen Verschluss. Nur er garantiert bei den langsamen Sensoren wirklich scharfe Bilder.
Der Nachteil des rein mechanischen Verschlusses ist bei Nikon die (bei allen modernen spiegellosen Kameras aller Hersteller leider) heftige Erschütterung, die bei manchen Belichtungszeiten auch zum Verwackeln und damit zur Unschärfe führen kann.
Aber das kann sich der Fotograf wenigstens selbst aussuchen und dann die gefährdeten Belichtungszeiten umgehen.
Bitte prüfen Sie dies an Ihren Kameras und Objektiven nach: Unterstützt Ihre Kamera bei allen Objektiven (vor allem mit VR) den mechanischen Verschluss bei allen Belichtungszeiten? Über Rückmeldungen freue ich mich.
Wie dem auch sei: Über derartige Fehler muss man auch im undemokratischen Deutschland berichten dürfen. Ferner erwarte ich, dass Nikon dies für Fotografen abschaltbar / manuell auswählbar macht. Das kann jede andere Kamera der Mitbewerber auch. Also keine Ausreden.
Die technischen Begründungen / Vermutungen, warum es derzeit nicht funktioniert, klingen merkwürdig:
Manche vermuten, dass der Prozessor zu schwach ist, um das VR zu steuern und gleichzeitig den mechanischen Verschluss. Das klingt zumindest für die neuen Modelle Z6 II und Z7 II mit ihren zwei Prozessoren nicht plausibel.
Andere vermuten hingegen, dass das Z-Bajonett eine zu geringe Bandbreite für die bidirektionale Feinabstimmung des Bildsensors mit der VR im Objektiv bietet. Das wäre eine Katastrophe, wenn das auf 30 Jahre ausgelegte Bajonett bereits nach 3 Jahren technisch ausgereizt wäre.
Nachtrag: Inzwischen (Sommer 2022) ist auch klar, dass das 105 mm Micro / Makro-Objektiv davon betroffen ist. Dieses wird offiziell auch für Porträt-Aufnahmen empfohlen. Mit den meisten Kameras ist das Objektiv aufgrund des unruhigen Bokehs dafür jedoch kaum geeignet.
Ferner ist es ein Trauerspiel, dass nach über 3 Jahren und weltweiten Protesten Nikon noch immer nur ein Helligkeits-Histogramm im elektronischen Sucher anzeigt.
Selbst billigste Kameras der Mitbewerber können auch ein RGB-Farb-Histogramm im elektronischen Sucher anzeigen.
Nikon kann dies auch in der Rückschau auf aufgenommene Fotos z.B. auf dem rückwärtigen Display. Also handelt es sich nur um eine Software-Einstellung.
Wenn man schon nach über 20 Jahren Kritik nicht in der Lage ist, endlich ein RAW-Histogramm einzublenden, dann sollte es zumindest ein RGB-Histogramm sein. Denn es gibt immer wieder Situationen, bei denen nur eine Farbe bereits ausgebrannt ist. Das zeigt das pauschale Helligkeitshistogramm aber nicht an.
Das lässt sich spielend mit dem nächsten Firmware-Update kostenlos für alle spiegellosen Kameras nachliefern.
Canon
Nicht nur mir leuchtet die marketing-technische Objektiv-Konzeption bei Canon bei den neuen spiegellosen Kameras / beim RF-Bajonett nicht ein.
Da hätten wir auf der einen Seite die erstaunlich voluminösen, schweren und sündhaft teuren sogenannten Lichtriesen - seien es Festbrennweiten (f1,2) oder Zooms (f2,0). Jene sind extrem hochwertig gefertigt, aber aufgrund der Zulieferprobleme seit Sommer 2021 weltweit kaum zu erhalten.
Auf der anderen Seite liegen leichte und kleine sowie relativ preiswerte Zoom-Objektive und Festbrennweiten vor, die jedoch derart lichtschwach sind, dass man sie nur in wenigen Situationen verwenden kann. F8 Offenblende bei einem Zoom ist mäßig und f11 bei einer Festbrennweite (600 und 800 mm) wirklich nur bei hellem Tageslicht sinnvoll verwendbar.
Die teuren Objektive sind wahrscheinlich für die hochambitionierten Fotografen der R3 sowie R5 gedacht.
Die anderen eher für... - ja eigentlich für wen? Das Einsteigermodell RP?
Aber es fehlt der Mittelbereich.
Vor allem fehlen nicht nur mir die hochwertigen Zoom-Objektive im Angebot. Galten früher f3,5-5,6 als lichtschwach. Dann darf man neue angebliche Top-Zooms der L-Kategorie für Berufsfotografen und ambitionierte Amateure bei Canon mit f7,1 Offenblende wohl als Armutszeugnis bezeichnen.
Das gilt umso mehr, als uns Fotografen von allen Herstellern (vor allem aber Nikon und Canon) für den teuren Bajonettwechsel mehr Licht versprochen wurde.
Nach über drei Jahren kann man da auch nicht mehr auf die Zukunft verweisen, á la: Das kommt sicher bald. Canon hat bisher nichts verlauten lassen und nur diese Objektive angeboten.
Aber selbst bei einem Kern-Zoom der sogenannten Heiligen Dreifaltigkeit der Berufsfotografen und ambitionierten Amateure habe ich größte Bedenken.
Beginnen wir mit dem einzigen positiven Aspekt: Es ist ganz zusammengeschoben relativ kurz.
Aber exakt dadurch wird es als (außenfokussierendes) Objektiv zur extremen Luftpumpe, die zwangsweise Staub einsaugt. Das lässt sich über die Jahre nicht vermeiden. Die Reinigung im Service-Center wird bei allen Fotografen einen erstaunlich tiefen Krater in den Geldbeutel reißen.
Das Objektiv ist nicht lichtstärker als der Vorgänger bei den DSLRs.
Das Objektiv ist nicht schärfer als der Vorgänger bei den DSLRs.
Die Bildqualität ist bei Gegenlicht / Blendlicht sogar etwas schlechter als beim Vorgängermodell Mark III der DSLR-Schiene.
Überhaupt wird die Bildqualität dieses Objektivs nur durch künstliche Intelligenz und Software-RAW-Manipulation in der Kamera erzielt.
Es ist nicht nur schwer, sondern ausgefahren auch ziemlich frontlastig.
Obwohl es eines der wichtigsten Zoom-Objektive überhaupt ist, und als Typ weite Verbreitung findet, kann es - im Gegensatz zu allen Vorgängern auf der DSLR-Schiene - nicht mehr mit einem Telekonverter kombiniert werden. D.h. weder der 1,4-fach- noch der 2-fach-Konverter sind anschließbar. Wer mehr als 200 mm Brennweite benötigt, muss sich ein weiteres, schweres, voluminöses und noch teureres Objektiv anschaffen.
Der Preis ist mit 2.849 Euro signifikant höher als der des insgesamt hochwertigeren Vorgängers Canon EF 70-200 mm f/2.8L IS III USM für 2.299 Euro.
Da erwarte nicht nur ich bald ein für die Fotopraxis hochwertiges Modell, wie bei Nikon oder auch bei Canon des Vorgängers Mark III der DSLR-Version mit Innenfokussierung und höchster optischer Bildqualität.
Man könnte lange so weiter schreiben. Die anderen Objektiv- und Kamerahersteller und deren Fans dürfen sich auch unwohl fühlen. Aber ich will es hierbei belassen, sonst wird es ein ganzer Artikel.
2.) Ämterverteilung
Im Gegensatz zu den vielen, die sich über die Ämtervergabe vor allem der Grünen aufregen, finde ich manche wirklich treffend gelungen und bezeichnend:
Da hätten wir den Drogenanbauer, der seine eigene Hanfplantage in einem Fernsehinterview stolz vorzeigte. Er wird passend zum neuen Landwirtschaftsminister. An Weihnachten publizierte er bereits, dass er den Hanfanbau in Deutschland ausbauen will.
Claudia Roth, die aus Ihrer Ablehnung Israels noch nie ein Hehl gemacht hat und laut Insidern kaum eine antisemitische Demonstration gegen Israel, auf der Flaggen verbrannt wurden, ausließ sowie arabische Organisationen unterstützt, welche nicht nur das Existenzrecht Israels bestreiten, sondern in zahlreichen Ländern als Terrororganisationen bekämpft werden, und / oder zum Boykott jüdischer Firmen und Geschäfte aufrufen, wird Staatsministerin für Medien und Kultur.
Ein Philosoph ohne jegliche Wirtschaftserfahrung wird Superminister für Wirtschaft und Klimaschutz. Dort kann er sich endlich für sein ökonomisches Kernanliegen drastisch höherer Lebensmittelpreise im Inland einsetzen. Die Armen dürfen den eigenen Gürtel schon einmal enger schnallen. Denn sein Freund im Landwirtschaftsministerium will ebenfalls die Lebensmittelpreise drastisch erhöhen. Gemeinsam werden diese Superministerien das schaffen.
Hat über die Jahre 2018-2020 vergessen, rund 37.000 Euro Nebeneinkünfte anzugeben. Andere sind bei Steuerhinterziehung in der Höhe automatisch vorbestraft. Sie meldet eben nach.
Hoffentlich habe ich keine weiteren elementaren Qualifikationen für ihre Beförderung zur Außenministerin vergessen. Doch: Ein freundlicher Leser machte mich darauf aufmerksam, dass es da noch die staatsanwaltlichen Ermittlungen wegen Untreue gibt. - Meine lieben Grünen Zensoren können tausende weitere Belege durch eigene Suche im Netz finden.
Im Ausland halten viele sie für die perfekte Repräsentantin Deutschlands. So stellt man sich die hinterhältigen Deutschen vor.
Auf andere Politiker Häme ausgießen (Trump), weil sie öffentlich Missstände ansprachen. Aber selbst öffentlich gleich einmal China anprangern.
Anderen Ländern Menschenrechtsverletzung vorwerfen, aber im Inland Deutschen das verfassungsmäßige Recht auf körperliche Unversehrtheit kategorisch absprechen, weil man eine Zwangsimpfung mit einer wissenschaftlich nachweislich falschen Aussage durchsetzen will: Geimpfte könnten andere angeblich nicht mehr anstecken. Die ganze Welt lacht.
Nur China lacht nicht. Die verstehen da nämlich - aus leidvoller Erfahrung - keinen Spaß von ehemaligen Imperialisten, welche China als Kolonie besetzt hielten und im sogenannten Boxeraufstand mit dem Slogan auftraten Pardon wird nicht gegeben, Gefangene nicht gemacht. - Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in der Überlieferung gewaltig erscheinen läßt, so möge der Name Deutschlands in China in einer solchen Weise bekannt werden, daß niemals wieder ein Chinese es wagt, etwa einen Deutschen auch nur scheel anzusehen! - Sie setzt die gute alte deutsche Imperialismus-Tradition mit Ihrem Ausspruch der Härtegegenüber China nahtlos fort.
China und vor allem Russland (letzteres wegen der aus Gründen der eigenen Umweltpolitik ungeliebten Gas-Pipeline) pauschal kritisieren, aber dem antisemitischen Terrorregime in Afghanistan helfen, weil es Teile seiner Bevölkerung unterdrückt, foltert und vorsätzlich verhungern lässt. Ähnlich sieht es bei der Unterstützung der Grünen Außenministerin für das antisemitische Terror-Regime der Mullahs im Iran aus, denen man zur Atombombe im Kampf gegen das verhasste Israel verhelfen will.
Die Chinesen werden es vermutlich nur die deutsche Wirtschaft spüren lassen (wie in Litauen). Ganz Europa freut sich bereits darauf und unterstützt aus ökonomischem Eigeninteresse Frau Baerbock bei Ihrem privaten Kreuzzug für z.B. die Demokratiebewegung in Hongkong. (Nun gut, vielleicht hätte sie sich einmal vorher eine englische Zeitung kaufen sollen. Die sogenannte Demokratiebewegung in Hongkong ist nämlich weitgehend schon lange zerschlagen, deren Anhänger sind nach England emigriert oder im Gefängnis.) Denn die anderen Länder der Welt unterhalten engere Beziehungen zu China, verstehen das Wort Diplomatie (sollte man vielleicht einmal im Duden nachschlagen, bevor man völlig inkompetent Leiterin derselben wird) sowie verhalten sich höflich und profitieren vor allem ab nun von den an sie umgeleiteten chinesischen Aufträgen.
Vorteilhaft für die Grünen ist allerdings, dass die chinesische Führung offensichtlich noch immer von der Fehleinschätzung ausgeht, dass Politik von Einzelpersonen gemacht wird und deshalb auf den SPD-Kanzler Scholz setzt. Dieser wird jedoch von den Grünen Medien vor den Parteistrategen der Grünen hergetrieben. Wie fasste es ein Analytiker der deutschen Medienlandschaft sinngemäß zusammen: Die deutschen Medien sind entweder an allen wichtigen Stellen inzwischen mit Grünen (Chef-)Redakteuren besetzt oder durch das lukrative Urhebergesetzt den Grünen (im wahrsten Sinne des Wortes) milliardenfach verbunden. Jene Medien üben - abgesehen von gesichtswahrender Kosmetik - keine ernstzunehmende Kritik an den Grünen und deren Politik mehr.
Wären die Chinesen nicht so misstrauisch gegen Fremde, dann könnten sie mit Geld hier im Inland die Gegner dieser Partei unterstützen und ihr das Leben im Inland durch eine eigene Medienlandschaft schwer machen. So viel Dreck, wie die Grünen am Stecken haben, würde man da genug finden, um den Spieß umdrehen zu können. Aber die Chinesen wollen das immer mit eigenen Landsleuten machen, die kaum Deutsch beherrschen (man schaue nur deren unverständliche deutsche Internet-Auftritte an) und sind im Übrigen oft ziemlich knausrig. Da sind die Russen (ein weiteres Feindbild der Grünen) mit ihrer sogenannten Auslandsinformationskampagne mit eigenen Rundfunk- und Fernsehsendern schon weiter fortgeschritten. Die nehmen dafür Geld in die Hand und arbeiten mit Deutschen zusammen.
Bevor sich wieder jemand aufregt: Dies hat alles massive Auswirkungen auf die Fotografie. Schauen Sie einfach einmal nach, wo Ihre Fotoausrüstung hergestellt wird. Sowohl die meisten Rohstoffe als auch Halbfertigprodukte (Zulieferteile) als auch extrem viele Fertigprodukte stammen direkt aus China oder werden in von China wirtschaftlich völlig abhängigen Ländern hergestellt. So wird eben alles für Deutsche teurer und dafür später geliefert, wenn überhaupt.
Zum Schluss noch ein Wort zur von den Grünen (insbesondere dem Grünen Ministerpräsidenten Kretschmann in Baden-Württemberg) geforderten und wieder durch die Parlamente durchgepeitschten Impfpflicht. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann plädierte entschieden für eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus. Im Dezember 2021 mischte sich sogar die UN ein - Zitat Guardian 12:08:
Countries considering introducing vaccine mandates in the fight against Covid-19 must ensure they respect human rights, the UN rights chief said, stressing that forced vaccination was never acceptable.
Speaking to a Human Rights Council seminar via video message, Michelle Bachelet warned there were significant rights considerations that needed to be taken into account before making vaccination compulsory.
Any 'vaccine mandates must comply with the principles of legality, necessity, proportionality and non-discrimination', she said, according to a transcript.
'In no circumstances should people be forcibly administered a vaccine.'
Länder, die erwägen, im Kampf gegen Covid-19 eine Impfpflicht einzuführen, müssen sicherstellen, dass sie die Menschenrechte respektieren, sagte die UN-Rechtschefin und betonte, dass Zwangsimpfungen niemals akzeptabel seien.
In einer Videobotschaft vor einem Seminar des Menschenrechtsrats warnte Michelle Bachelet, dass wichtige rechtliche Aspekte berücksichtigt werden müssten, bevor eine Impfpflicht eingeführt werde.
Alle 'Impfstoffmandate müssen den Grundsätzen der Rechtmäßigkeit, Notwendigkeit, Verhältnismäßigkeit und Nichtdiskriminierung entsprechen', sagte sie laut einer Niederschrift.
Unter keinen Umständen sollte den Menschen ein Impfstoff zwangsweise verabreicht werden.'
Dies ist für eine Diplomatin der UN ein ungewöhnlich deutlicher Hinweise, dass man das Vorgehen der Grünen (vor allem in Deutschland und Österreich) für einen Verstoß gegen die UN-Menschenrechtscharta hält.
Halten wir sachlich fest, dass zu dem Zeitpunkt weltweit nur die zwei Länder mit Grüner Herrschaftsbeteiligung eine Impfpflicht für die gesamte Bevölkerung planten: Österreich und Deutschland - keine der sonst immer bei allen Schandtaten und Menschenrechtsverletzungen genannten hauptverdächtigen Schurkenstaaten.
Bevor die Grünen - insbesondere Annalena Baerbock - lautstark die Einhaltung angeblicher Menschenrechte im Ausland fordern, sollte sie sich wenigsten selbst daran halten und dies auch bei ihren eigenen Parteikollegen einfordern.
Im Übrigen sollte sich jeder die Wahllügen der Grünen merken: Von mehr Freiheit in der Pandemie und Abschaffung der beschränkenden Pandemiegesetze (vor der Wahl) zur per Gesetz mit horrenden Strafen für jeden geforderten Impfpflicht (nach der Wahl) in wenigen Wochen. Und wie ich im Vorjahr bereits schrieb, hatte man das in den Gesundheitsministerien zahlreicher von Grünen (mit)regierten Ländern sowieso schon vor der Wahl geplant und teilweise auch in Rechtsvorschlägen respektive Referentenentwürfen im Sommer 2021 ausgearbeitet.
Dieses Gesetz zur Impfpflicht im Frühjahr 2022 wird laut Aussage aller international anerkannten Mediziner nicht das Geringste bei der Pandemiebekämpfung in diesem Winter mehr bringen, sondern nur die Gesellschaft nachhaltig spalten. Aber das scheint genau das Ziel der Grünen Parteistrategen zu sein, damit sie dann mit aller Härte durchregieren können. Sie haben dazu bereits angekündigt, dass alle Impfverweigerer und jeder, der sich gegen eine Impfpflicht ausspricht, Nazis seien, die man mit allen Mitteln aus der Gesellschaft ausgrenzen und bekämpfen muss. Fakt wird sein, dass nach diesem Winter in Europa sowieso alle entweder geimpft, angesteckt und danach genesen oder eben Tod sind. Eine weitere vierte Impfung bringt dann pandemisch gesehen - vor allem mit den alten kaum wirksamen Impfstoffen der ersten Generation - im Frühjahr 2022 nichts mehr. Aber wie mir bereits aus den Gesundheitsministerien zugespielt wurde, planen die Grünen sowieso eine Dauerimpfpflicht und zwar bis zu alle 6 Monate und das für Jahre - und nicht nur für die Krankheit CoViD-19. Diese von den Grünen forcierte Impfpflicht soll als juristischer Präzedenzfall für die Zukunft gelten und auch so vage formuliert werden.
Ferner geht es nicht um die Gesundheit der Menschen, sondern um die totale Überwachung des Einzelnen. Deshalb sollen der gelbe Impfpass sowie die bisherige Papierversion der Impfbescheinigung ihre Gültigkeit verlieren und allen Menschen zum Kauf eines Smartphones mit der elektronischen Dauer-Überwachungs-App inklusive Standortbestimmung gezwungen werden.
Überdies wünschen die Grünen in Deutschland wie in Österreich ein zentrales Impfregister, auf das alle (auch jeder Arbeitgeber oder seine Vertreter, jeder bei Krankenkassen, bei jeder öffentlichen Dienststelle usw.) freien Direktzugriff erhalten - die völlige Aufhebung des Datenschutzes in sensiblen Medizinfragen. Automatismen sollen sogar die Strafbehörden bei verpassten Impfterminen einschalten und automatisch zur Strafanzeige mit vollautomatischem Gebührenbescheid führen. Der grüne Dr. Gerd Landsberg hat in seiner Funktion als Geschäftsführer des Gemeindetages schon öfters versucht, den Datenschutz mit wirren Argumenten außer Kraft zu setzen: So will er auch alle bei den Kommunen liegenden Personendaten aller Einwohner verkaufen, um Öko-Projekte durchzuführen.
George Orwell lässt grüßen.
Die Impfpflicht wird auch eingeführt, wenn sie erwiesener Maßen dann nicht mehr nötig ist: Gleichzeitig soll es kein Wackeln mehr geben. Die Impfpflicht bleibt fix, sagt Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) wie aus der Pistole geschossen auf die Frage: Was wäre, wenn bis zum 1. Februar schon genügend Leute freiwillig geimpft sind? - Das sind die Fakten. - Es geht nicht um die vorgeschobenen medizinischen Gründe.
Bevor nun Grüne wieder einen Herzkasper bekommen: Ich bin bereits länger geimpft und geboosted (nicht geboostered wie die üblichen, kein Englisch verstehenden Deutschen behaupten). Aber als einer der offenbar wenigen übrig gebliebenen Demokraten halte ich von einem gesetzlich durchgepeitschten Impfzwang, der sowieso wieder nur die Armen trifft, überhaupt nichts. Hier geht es nur um die arrogante Machtausübung ökologischer Eliten, damit sie sich endlich mit dem Thema Klimawandel befassen können. Dabei stört sie die CoViD-19-Erkrankung seit zwei Jahren erheblich. Ferner zeigte die Pandemie auch deutlich, wie kläglich alle grünen Regierungen bei deren Bekämpfung versagten. So stellte das grüne Baden-Württemberg als erstes Land die Nachverfolgung der Corona-Infizierten ein. - Genauso undemokratisch, wie sie jetzt mit sogenannten Impfgegner umgehen, werden sie bald mit Ökogegnern verfahren.
1.) 2022
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein gutes Neues Jahr, Gesundheit sowie viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
Willkommen zu einem weiteren Jahr, in welchem die Realität jede denkbare Satire überbietet.
Meine ersten wirtschaftlichen Prognosen für das neue Jahr 2022 finden Interessierte im Artikel Foto-Wirtschaft 2022.
Silvester-Feuerwerk. Hier das große Foto bildschirmfüllend. Denn die letztendlich entscheidende Autorität sind Sie selbst. - P.S.: Die Originaldatei sieht natürlich nochmals deutlich besser aus. Hier - wie im gesamten Auftritt - finden sich sowieso nur verkleinerte JPEGs in der 50% Qualitätsstufe - siehe Wasserzeichen.
Im Artikel In eigener Sache 2021 finden Sie die Ereignisse aus dem zweiten Pandemie-Jahr 2021.
Im Artikel In eigener Sache 2020 finden Sie die Ereignisse aus dem Pandemie-Jahr 2020.
Alle früheren Themen zum Bereich in eigener Sache finden Sie nun hier in einer Art Archiv. Sie bleiben auf jeden Fall erhalten, da ich aus anderen Artikeln immer wieder darauf verlinkt habe.
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