Nikon Z6III
Tests, Analysen, Testberichte und Kaufempfehlungen zur Nikon Z6III.
Vor- und Nachteile der Foto- und Video-Kamera einfach und verständlich erklärt.
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle im Artikel der Nikon Z6III behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Nikon wird angeblich erst im April - im schlimmsten Fall sogar erst im Mai - 2024 die neue Z6III offiziell (auf Englisch) vorstellen. Aber sicher war dies im März nicht mehr, da es erstaunlich ruhig um das Modell geworden war, obwohl so viele Daten bereits bekannt waren.
Dieser Artikel wird kontinuierlich aktualisiert: Letzte Aktualisierung 18.04.2024. - Informationen für diejenigen Leser, welche nicht wissen, wie man neue / veränderte Inhalte in Texten kenntlich macht.
- Von der Nikon Z6III liegen derzeit erst Gerüchte vor.
Wie immer ist Nikon nicht in der Lage, weltweit eine einheitliche Namensgebung durchzusetzen. So finden sich Z6III wie Z6 III (mit Leerstelle). In den Medien werden auch Kleinbuchstaben Z6iii, sowie sogar Z6 3 oder Z6 Generation Drei
resp. Z6 Generation III
verwendet. Ferner wird das Z amerikanisch weich (sieh
) ausgesprochen - also weder zett
noch britisch-englisch sed
. Zu guter Letzt hat Nikon festgelegt, dass man nicht Mark III
sagen darf, sondern einfach nur III
Einleitung
- Bei der Z6III handelt es sich um die Mittelklasse-Kamera, welche sich in Nikons Modellreihe technisch etwas über der Z5 und der Retro-Zf, aber unter der Z8 einordnet. Ferner tritt sie die direkte Nachfolge der bereits vor über drei Jahren am 14.10.2020 vorgestellten Nikon Z6 II an.
- Es handelt sich somit um eine Kamera für den breiten Markt der Amateur-Fotografen und Amateur-Videografen - also eine sogenannte Hybrid-Kamera.
- Spoiler-Alert - Spoiler-Alarm - Spielverderber-Hinweis: Es handelt sich weitgehend um die leicht verbesserten hochwertigen technischen Details der Retro-Zf in einem ergonomischen Gehäuse einer Mini-Z8.
Warn-Hinweis der Ärzte und Apotheken:
- Während die anderen Influencer, welche von Nikon großzügig eingeladen wurden, bereits über Insider-Wissen verfügen - genauso wie Autoren bei NikonRumors, kann ich hier nur analysieren.
- D.h. ich verwende die vorhandenen / publizierten Daten und prüfe sie zuerst einmal auf Plausibilität. Dann gewichte und bewerte ich sie anhand der bisher von Nikon herausgebrachten Kameras sowie deren Leistung. Ferner arbeite ich die Wünsche, Hoffnungen und Kritikpunkte am Vorgängermodell ein. Zum Schluss verwende ich die bekannten technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, welche jedes Modell beschränken und auch jeden noch so futuristischen Techniker im Entwicklerteam bei Nikon wieder auf den Boden der Tatsachen herunterholen.
- Es handelt sich somit in vielen Fällen um logische Deduktion - MI (Menschliche Intelligenz).
- Meine mir im abgedunkelten Séance-Raum auf meiner rechten Schulter sitzende schwarze Katze hilft mir zwar bei Kerzenschein beim Blick in die imaginäre Kristallkugel. Aber auch sie ist oft zu weit-sichtig in die Zukunft hinein.
- Bewerten Sie deshalb bitte alles derzeit noch mit einem Augenzwinkern.
Positives zur Nikon Z6III im Fotobereich
Vorab gilt auch hier zur Beruhigung: Es handelt sich um eine ausgereifte, solide Kamera, mit der man auf jeden Fall sehr hochwertige Fotos und Videos erstellen kann.
Im Folgenden werden nur die wichtigsten und relevantesten bisher bekannten Daten für die Foto- und Video-Praxis beschrieben und bewertet.
Sensor
- 24,5 Mega-Pixel BSI-CMOS-Sensor mit 35,9 * 23,9 mm (FX-Format = Vollformat) - angeblich von Soni CIS.
- Das klingt zwar sehr nach dem sehr alten Sensor der Versionen I und II aus dem Jahr 2018.
- Um es jedoch rein logisch bereits vorwegzunehmen: Angesichts der hohen Video-Leistungen erwarte ich einen neuen, und deutlich schnelleren Sensor.
- Die effektive maximale Bildauflösung beträgt dann (wie bei der Vorgängerin) ca. 6.048 * 4.032 Pixel. Das sind 24,385536 Mega-Pixel
- Ferner bedeutet BSI Back-Side-Illuminated - rückwärtige Belichtung, wodurch rein theoretisch mehr Licht von jedem einzelnen Pixel aufgenommen werden kann. Zum Verständnis: Dabei werden in der Produktion die flachen Silicon-Waver mit den Sensoren umgedreht und hinten abgeschliffen, sodass man quasi die vorherige Rückseite als Vorderseite verwenden kann.
- Ohne Tiefpassfilter.
- ISO 100 bis 64.000 - bei einer optionalen Schrittweite von 1/3 oder einem Lichtwert.
- 14-Bit-RAW, ferner HEIF, JPEG.
- Wie bei der Zf wird ein (Multi-shot) Pixel-Shift-Modus / High-Res-Modus geboten. Dabei wird ein Foto 32-mal aufgenommen, wobei der Sensor minimal in der Höhe und Breite versetzt wird. Dadurch ergibt sich - im Optimalfall - eine höhere Auflösung von 96 Mega-Pixel sowie ein schärferes Bild. Es wird auch ein 4- sowie ein 8-Bild-Modus geboten, der nur die Farben optimiert (sowie weniger Fehlfarben erzeugt) und bei 8 Aufnahmen zudem das Rauschen reduziert. Die 16- und 32-Bild-Modi sind für die 96 MP-Auflösung gedacht: 16 Bilder für die 4*4 Farben (sowie weniger Fehlfarben erzeugt) der Bayer-Matrix und 32 für zusätzliche Rauschreduktion.
- Pixel-Shift funktioniert an der Z6III auch mit APS-C-/DX-Objektiven. Dann wird der kleinere Sensorausschnitt verwendet.
- Persönlich bin ich der optimistischen Meinung, dass zwei Prozessoren gemeinsam (rein hardware-technisch betrachtet) in der Lage sein sollten, nun das hochauflösende Bild (zumindest als JPEG) in der Kamera zusammenzufügen, sofern der Fotograf dies wünscht - vermutlich einstellbar / auswählbar im Menü. Denn hierbei handelt es sich um wirklich parallelisierbare und sich exakt so immer wiederholende Aufgaben.
- Spezieller Monochrome-/Schwarz-Weiß-Modus (am Modus-Wählrad einrastbar), der den Anwender neben Monochrome auch zwei weitere monochrome Profile in der Kamera auswählen lässt: Flaches Monochrome und Deep-Tone-Monochrome. Ersteres soll besser geeignet sein, falls man das Foto am PC nachbearbeiten will. Letzteres soll die ursprünglichen Rottöne (z.B. für Porträtaufnahmen) hervorheben (quasi ein Rotfilter für analogen Film) - oder dunkle Töne anheben, wobei es die mittleren Töne abdunkelt.
- Es wird wie in der Z9 ein spezielles RAW-Format mit 'Verlustfreier Komprimierung', 'Hoher Effizienz' und 'Hohe Effizienz' angeboten.
- Von der Z8 und Zf übernommen wurden zudem die vor der Aufnahme einstellbaren Skin-Softening- und Portrait-impression-Balance-Einstellungen (Deutsch: Ausgewogener Porträteindruck und Haut-Weichzeichnung) - beides sind Farbkorrekturen.
- Der Sensor soll wie bei der Zf nun
fluorine coated
sein, also eine Fluor-Deckschicht besitzen.
Geschwindigkeit
- (Neuer) Expeed 7 Prozessor (ähnlich Z8, Z9 und Zf) - aber zwei davon als parallel-geschaltete Dual-Version wie bei der Z6II.
- Verschluss: 1/16.000 Sek. elektronisch und 1/8.000 Sek. mechanisch. Elektronisch erwarte ich bei einem neuen derart schnellen Prozessor sogar mindestens 1/16.000 Sek. evtl. sogar 1/32.000 Sek.
- Blitzsynchronisierung: vermutlich 1/200 Sekunde.
- Mit mechanischem Verschluss bis zu 12 Bilder je Sekunde.
- Elektronisch bis zu 20 Bilder RAW in 14 Bit in der Sekunde als Serienbildgeschwindigkeit.
- Bis zu 120 Bilder als JPEG in der Sekunde. - Nikon muss und will etwas gegen die Canon R6II und die Canon R8 bieten, das zumindest in der Werbebroschüre zahlenmäßig gut aussieht.
IBIS
- Das aus anderen spiegellosen Kameras von Nikon bekannte IBIS (In Body Image Stabilization) wurde weiter entwickelt und bietet mit seiner fünf-Achsen-Stabilisierung (horizontale bzw. vertikale Verschiebung, Rollen, Gieren und Kippen) kameraintern nun bis zu ca. 8 Blenden Verwacklungsschutz.
- Synchro VR: Wie die Z9, Z8 und Zf arbeitet in der Z6III nun die kamerainterne IBIS-Steuerung mit dem VR der Objektive zusammen (so wie bei Canon, Fujifilm, Olympus, Panasonic). Allerdings funktioniert dies nur bei wenigen neuen Objektiven.
- Statt dem üblichen (zentralen) VR, kann man eine neue Art des Verwacklungsschutzes nun sogar auf einen frei wählbaren Autofokus-Sensor legen - auch im Randbereich. Dadurch soll dieser Punkt im Bild verwacklungsfreier gehalten werden.
Autofokus
- Das AF-System wurde im Vergleich zur Z5 und Z6II sowie Z7II weiterentwickelt und selbst gegenüber der Zf etwas optimiert. Das ist einfach realisierbar: Software lässt sich leicht verbessern. Seit ca. 1 Jahr erhielt jede neu erscheinende Kamera das neueste AF-System.
- 299 frei wählbare / ansteuerbare Fokus-Punkte sowie Verfolgungs-Punkte (Tracking-Points). Das sind mehr als die 273 PDAF-Punkte der Z6II.
- Sensorabdeckung der AF-Sensoren: angeblich fast 100% vertikal sowie horizontal.
- Subject detection autofocus: Nun werden (wie bei der Zf) 9 Motiv-Gruppen vom Autofokus gut erkannt: Auto, People, Animal (Cats, Dogs, Birds), Vehicle (Cars, Motorcycle, Bicycle, Trains, Airplanes), Gesichter, Augen etc.
- Vor allem die neue Funktion 'Advanced Auto', welche von sich aus mehr oder weniger jedes Motiv selbständig erkennt und dann die AF-Einstellungen dafür optimiert, wird viele Fotografen erfreuen. - Das ist im Grunde auch die Bedeutung von 'Auto'-Fokus. Dies reicht im Übrigen bis hin zur Erweiterung der Schärfentiefe / Tiefenschärfe bei Gruppenfotos durch ggf. Abblenden. Bei schnell bewegten Motiven soll auch die Belichtungszeit verkürzt werden.
- Wie bei der Zf soll ein Gesicht erkannt werden, das nur 3% der Sucher-/Sensor-Länge ausmacht.
- Für manuell zu fokussierende (meist alte) Objektive bietet die Z6III nun die üblichen modernen AF-Modi an, erkennt z.B. Augen sowie Gesichter und erleichtert so die manuelle Fokussierung. Manche nennen dies auch ein 'manual focus assist' - eine AF-Hilfe für manuell zu fokussierende Objektive. Andere Hersteller boten diese (angeblich revolutionäre Hilfe) schon länger.
- Auch 3D tracking aus den Z8/Z9/Zf wird im Fotomodus angeboten.
- Zudem kann man nun zwischen den beiden Augen einer Person wählen. Man kann ferner damit hineinzoomen und einen Horizont einblenden.
- Messbereich: -10 Lichtwerte bis +19 - Aber gemessen im Fotomodus bei ISO 100 und einer Temperatur von 20 Grad Celsius mit Einzelautofokus (AF-S) sowie einem Objektiv mit einer Lichtstärke von 1:1,2
- Aber die anderen Belichtungsmessungen funktionieren - wie bei der Zf vermutlich - nur bei: -4 LW bis +17 LW (ISO 100 und ein Objektiv mit einer Lichtstärke von 1:2,0 bei 20 Grad Celsius).
Dank der zwei schnelleren Prozessoren wurden somit nicht nur die (KI-)Autofokus-Funktionen der Z8/Z9/Zf übernommen, sondern noch ein paar neue Software-Spielereien eingebaut. Hier spielen sich in der Fotopraxis auch die meisten spürbaren Vorteile zur Vorgängerin Z6II und auch der Z7II ab.
EVF - Elektronischer Sucher
- Neuer elektronischer Sucher mit 5,76 Mio. Pixeln.
- Dies sind 1.600 * 1.200 Punkte mal den 3 Farben (RGB).
Sofern es zum neuen Sensor auch noch ein neues EVF gäbe, wird der Preis der neuen Z6III deutlich höher werden.
Rückwärtiges Display
Ein verbessertes Display - vari-angle - also in verschiedenen Richtungen klappbar:
- 8 Zentimeter Diagonale (3,2 Zoll) Touchscreen LCD mit 2,1 Millionen Punkten.
- Es handelt es sich jedoch wie bei der Zf um ein dreh- und schwenkbares Display, das auch für Ein-Personen-Vlogger geeignet ist.
- Das rückwärtige Display bietet mehr Touch-Funktionen und das Bedien-Menü wurde etwas überarbeitet. U.a. sind nun mehrere wichtige Punkte in das i-Schnell-Auswahl-Menü aufgenommen worden.
- Der Starlight view mode erhellt das Display in der Nacht für Astrofotografen stärker als bisher.
- IPTC-Daten können an das Bild angehängt werden und Sprachnotizen sind nun zu Fotos möglich.
Gehäuse
- Noch unklar. Dennoch erwarten alle ein verkleinertes ergonomisches Z8-Gehäuse.
- Maße: etwas größer als das Vorgängermodell Z6II mit nun ca. 138 * 108 * 75 mm. Für die neue Kühlvorrichtung erwarte ich die hier bereits eingerechneten minimal größere Dimensionen in Millimetern als bei der Z6II (134 * 101 * 70 mm).
- Manche beschreiben das Gehäuse auch als Mini-Z8, weil man angeblich die Anordnung der Schalter etc. übernommen hat.
- Gewicht: ca. 740-750 Gramm. Das liegt aufgrund der zusätzlichen Kühlvorrichtung und des etwas volumigeren Gehäuses etwas höher als die 705 Gramm der Z6II - wie immer gemessen mit 1 Akku und 1 Speicherkarte, aber ohne Gehäusedeckel.
- Betriebsbedingungen erwartbar wie bisher: 0-40 Grad Celsius und maximal 85% Luftfeuchtigkeit
- Magnesium.
- Staub-, Wetter und Spritzwasserschutz auf dem hohen Niveau der Z7II.
- Unverändertes Statusdisplay auf der Schulter rechts oben.
- Ein etwas ergonomischer Griff und etwas ergonomischer gestaltete Schalter an der Kamera - praxisgerecht. So wird vermutlich das neue, etwas griffigere Einstellrad der Zf an der oberen Rückseite übernommen werden.
- Ein Umstieg von dem Vormodell Z6II respektive der Z7 (I und II) dürfte den Fotografen sehr leicht fallen. D.h. die Z6III eignet sich ideal auch als Zweit-Kamera für Berufsfotografen, die angeblich immer zwingend eine Back-up-Kamera benötigen.
Konnektivität
- Zwei Kartenfächer: 1 CFexpress Type B / XQD und 1 SDHC (UHS-II).
- Großer HDMI-Anschluss (Typ A).
- USB C 3.2 Gen1 mit PD (Power-Delivery - Schnellladetechnik) - aber vermutlich nur 5 GBit/sec wie bei der Zf.
- USB C 3.0 (Super Speed).
- Audioeingang: 3,5-mm-Klinkenbuchse (Stereo, mit Stromversorgung).
- Audioausgang: 3,5-mm-Klinkenbuchse (Stereo).
- Zubehöranschluss: für Kabelfernauslöser MC-DC2 etc.
- Wi-Fi (Wireless LAN): Neues WLAN (IEEE 802.11b/g/n/a/ac) 5.1GHz WiFi-Verbindung mit vielen Frequenzkanälen (sinnvoll bei Sportereignissen mit vielen Fotografen, aber dafür geringerer Reichweite) sowie klassisches 2,4 GHz mit großer Reichweite (aber dafür weniger Frequenzbändern) - 2.412 bis 2.462 MHz (Kanal 11) und 5.180 bis 5.320 MHz.
- Bluetooth: 5.0 - Das ist zwar nicht die neueste Version 5.4, aber immerhin. - Geht doch, wenn man will.
- Firmware-Updates können zukünftig (wie bei der Zf) via SnapBridge über das Smartphone eingespielt werden. Dies vereinfacht das Einspielen für viele Anwender drastisch und kann ihnen die Angst davor nehmen.
Zubehör zur Z6III
- Der alte EN-EL15c Akku der Z7 (16-Wattstunden). Er ist bereits wegen des höheren Stromverbrauches der zwei Prozessoren erforderlich. Aber insgesamt wird der reale Verbrauch in der Fotopraxis ansteigen, sodass die Anzahl der möglichen Fotos mit einem Akku gegenüber dem Vorgängermodell sinken wird. Nominell wird man jedoch für die Marketing-Broschüren mit Stromsparmodi tricksen, um ein paar Fotos mehr als bei der alten Z6II publizieren zu können. Allerdings soll auch eine intelligente Stromsparschaltung (integriert im Prozessor) den Stromverbrauch effizienter senken als bisher.
- In Asien wurde der neue Nikon MB-N14-Batteriezusatzgriff bereits registriert.
- Der Akku ist über USB-C-Stecker in der Kamera aufladbar und die Kamera kann - gleichzeitig - über USB-C betrieben werden.
Messverfahren
- Bei allen in Hersteller-Broschüren zu findenden Daten handelt es sich um Laborwerte.
- Sie gelten nur unter Idealbedingungen. Dazu gehören
- exakt zur Kamera und für das Bajonett passende, modernste, lichtstarke, teure Objektive
- bei Offenblende verwendet
- im Labor unter genormtem, gleichbleibendem - meist extrem hellem - Licht
- meist auf einem speziellen Stativ montiert
- schnellste, größte und teuerste Speicherkarten
- modernste, voll aufgeladene Akkus
- bestimmte Menüeinstellungen
- bei ganz bestimmten Temperaturen und Luftfeuchtigkeitswerten
- etc.
- Die von der CIPA vorgegebenen Messkriterien sind meist sehr streng und werden von japanischen Technikern überwiegend genau beachtet. Ganz im Gegensatz zu einst angesehen europäischen Institutionen wie TÜV, Stiftung Warentest oder die französische DXO, die seit Jahren in der Kritik stehen.
- Daraus folgt, dass die Messergebnisse durchaus
wahr
sind. Das wird ggf. von der CIPA nachgeprüft. Aber es handelt sich nicht desto trotz um Maximalwerte.
- Während früher bei DSLRs der mechanische Spiegel oft der begrenzende Faktor war, so sind es bei den modernen spiegellosen Hochleistungs-Kameras meist die Objektive mit ihren Autofokusmotoren sowie Blendenmechanismen.
- Deshalb weise ich auch ständig darauf hin, dass man moderne Kameras nur mit modernsten Objektiven, Akkus, Speicherkarten etc. wirklich ausreizen kann. Das gilt für alle Modelle aller Sensorklassen aller Hersteller.
- Wer hingegen z.B. als
Altglassammler
Objektive an Adaptern an diesen modernen Kameras verwendet, kann sämtliche Messwerte getrost vergessen. Ähnliche Einschränkungen betreffen ältere Akkus und langsame oder kleinere Speicherkarten.
- Aber bereits lichtschwächere Objektive, oder Objektive, die man in der Fotopraxis abblendet, werden signifikant schlechtere Messergebnisse liefern.
- Hinzu kommt die Serienstreuung der Produktionsqualität aller am Gesamtsystem beteiligten Einzelkomponenten, die sich neutralisieren aber auch in einer positiven wie negativen Richtung aufsummieren kann.
- Daraus folgt letztendlich, dass Sie in Ihrer alltäglichen Fotopraxis geringere Werte erhalten werden - bei allen Modellen aller Hersteller.
- Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch auch, dass pauschale Aussagen mancher Tester in Foren, Fachzeitschriften oder auf YouTube ohne genaue Angabe alle verwendeten Testverfahren (und Einstellungsdetails) nur eingeschränkt verwendbar sind.
- Weil mir immer wieder diese Frage gestellt wird: Alle Messergebnisse sind wahr und zutreffend, betreffen jedoch meist ganz bestimmte Rahmenbedingungen. Meine Erfahrung ist, dass diese noch nie exakt auf meine Fotopraxis zutrafen. Meine Ergebnisse lagen immer unter den Herstellerangaben, aber immer über denjenigen der heftigsten Kritiker.
- Bitte beachten Sie abschließend Ihre eigenen fotografischen Anforderungen: Manche Werte können traumhaft gut oder manche Kritiken vernichtend ausfallen. So lange diese Punkte für Sie und Ihre persönlichen Foto-Stile irrelevant sind, sollten diese auch Ihre Bewertung in keiner Weise beeinflussen.
Einschränkungen / Nachteile bei der Nikon Z6III im Fotobereich
Selbst, wenn wir uns bei Vollformat-Sensoren in der sogenannten Königsklasse
befinden, so finden sich Unterschiede zu anderen Modellen und anderen Herstellern, die man deutlich benennen muss. Es handelt sich zwar um Leiden auf höchstem Niveau. Aber jede Person sollte sich die Einschränkungen vor dem Kauf zumindest klarmachen.
- Sensor:
- Noch ist vieles unklar.
- Zwar erwarte ich - rein logisch aufgrund der hohen Videoleistungen ableitend - einen neuen, schnelleren Sensor.
- Definitiv handelt es sich jedoch nicht um einen Global-Shutter und vermutlich auch nicht um einen Stacked CMOS, welche beide deutlich schneller wären als die üblichen Rolling-Shutter-Sensoren. Das ist zu dem anvisierten Preis in dieser Klasse nicht herstellbar.
- Sollte es sich jedoch um denselben fast 7 Jahre alten Senor der Z6 Version I und II handeln, den man nur etwas 'aufgehübscht' hätte, wären viele Fotografen enttäuscht. Man erwartet einen komplett neuen und hochwertigeren sowie vor allem schnelleren Sensor. Zwar kann man mit nachgelagerten zwei Prozessoren und viel Künstlicher Intelligenz die Bildqualität auch im RAW-Format (durch RAW-Betrug) erhöhen. Aber die Auslese-Geschwindigkeit des Fotosensors ließe sich so kaum signifikant steigern.
- Gehäuse:
- Noch ist vieles unklar. Aber definitiv wird es nicht so wettergeschützt und stabil wie das der Z9 oder selbst der Z8 werden.
- Auch die Ergonomie muss etwas leiden, wenn man das Gehäuse verkleinert. Ein paar Millimeter mögen (auf dem Papier) zwar als unbedeutend erscheinen. Aber man wird es spüren, sobald man die drei Kameras zum Vergleich in die Hand nimmt.
- Ferner gilt auch hier die Ausrichtung / Einschränkung auf Vlogging-Kamera. Da werden zwangsweise Kompromisse bei den Wünschen der Fotografen erforderlich.
- Allerdings muss einem auch der Preisunterschied bewusst sein. Wer mehr wünscht, erhält dies auch bei Nikon - zu einem höheren Preis.
- Bildqualität:
- Noch ist vieles unklar.
- Aber vor allem dank KI wird man im Bereich JPEG eine dem US-Geschmack angepasst höhere Bildqualität erzielen.
- Eventuell wird wie bei der Zf RAW nur noch in einem komprimierten Modus angeboten, der angeblich verlustlos arbeiten soll.
- Die Spitzenwerte von manchen hochauflösenden Kameras bei Nikon (mit über 40 MP) können bereits angesichts der geringen Auflösung nicht ganz erreicht werden - auch nicht mit Pixel-Shift.
- Hinzu kommt der seit Jahren andauernde Trend, neue Sensoren auf Geschwindigkeit (für Video) zu optimieren und dafür beim Dynamikumfang Einschränkungen hinzunehmen. Das entstehende Rauschen etc. wird dann durch KI auch im RAW-Bild in der Kamera vor dem Abspeichern korrigiert. Siehe RAW-Betrug.
- Zum Pixel-Shift:
- 32 Bilder benötigen ca. 4 Sekunden auf dem Stativ, wobei das Motiv unbeweglich bleiben muss. Denn es gibt keine Bewegungskorrektur.
- Pixel-Shift liefert vermutlich wie bei er Zf keine kamerainterne Verarbeitung, sondern erfordert einen PC mit spezieller Software (z.B. NX-Studio), welche die RAW-Dateien (NEF) zusammenfügt. Aber immerhin liefert die Z6III dazu RAW-Dateien. Dennoch ist so das Ergebnis erst lange nach den Aufnahmen am PC erkennbar.
- Nikon Kanada gab bereits zu diesem Modus bei der Zf an, dass man in Tests auf einem (neuen hochgerüsteten) Apple M1-Mac Book ca. 30 Sekunden für 16 Fotos und ca. 45 Sekunden für 32 Bilder zum Zusammenfügen in NX Studio benötigte. Das ist noch erträglich schnell. Aber auf langsameren älteren PCs dauert das selbstredend deutlich länger.
- Ganz nebenbei: Bei allen Kameras bringt Pixel-Shift nur Vorteile, wenn man nachher sehr groß ausdruckt. Werden die Fotos hingegen anschließend wieder für das Internet verkleinert, sieht man fast nie Unterschiede zum einfachen Foto.
- Laut DPReview führt bereits die Zf (genau genommen der Expeed-7-Prozessor) eine kontext-sensitive Rauschreduzierung durch. Das klingt für Laien gut, ist jedoch RAW-Betrug. Ferner wird exakt dabei zu sehr geglättet, und es werden (bei der Zf noch sichtbare) Details eingeebnet. Vor allem in HEIF und JPEG ist dies extrem sichtbar.
- Die Schwarz-Weiß-Profile (Picture Control settings) werden vermutlich wie bei der Zf nicht fest in die RAW-Dateien eingebaut, sondern nur als Anzeige am Display und im elektronischen Sucher verwendet. Nur in JEPGs (und evtl. HEIF) werden sie direkt geschrieben und damit das Bild hart in eine Schwarz-Weiß-Aufnahme konvertiert. Ein deutscher Nikon-Mitarbeiter hat behauptet, dass der eigene Software-RAW-Converter NX Studio auch bei RAW das Schwarz-Weiß-Bild anzeigt, es aber - auf Wunsch - wieder zu Farbe konvertieren kann. Aber alle andere Software (Lightroom, Camera RAW etc.) stellt das RAW immer in Farbe dar.
- Beim elektronischen Verschluss hängt bezüglich der Bildqualität jedoch vieles von der effektiven Auslesezeit des Rolling Shutters ab. Ansonsten führt das zu verbogenen Geraden, welche bei Sportaufnahmen störend wären.
- Da der Sensor (wie üblich bei modernen Nikon-Kameras) keinen Tiefpassfilter besitzt, ist er zwar etwas schärfer abbildend, zeigt jedoch Probleme bei Moirés. Jene muss mn dann (mehr oder weniger) aufwändig nachträglich am PC entfernen.
- Geschwindigkeit:
- Dank zweier Prozessoren sind zwar schnellere Werte als bei der Z6II erwartbar - bis ca. 20 Bilder in der Sekunde erwartet man in den USA. Aufgrund der Konkurrenz gehe ich von bis zu 40 Bildern in einem eingeschränkten Sondermodus aus.
Aber das hängt maßgeblich von der Auslesegeschwindigkeit des Sensors ab. Definitiv werden nicht die Spitzen-Werte der Z8/Z9 (z.B. bei maximalem RAW-Format) erreicht und sicherlich auch nicht über deren beachtliche Pufferdauer gehalten.
- Vorsicht: Wie bei der Z6II und der Z7II bereits kritisch angemerkt, gilt noch immer, dass zwei parallel geschaltete Prozessoren niemals die doppelte Geschwindigkeit in der täglichen Foto-Praxis erzielen. Siehe hierzu Doppelprozessoren.
- Wie bei allen Kameras mit beeindruckenden Papierwerten gilt dennoch, dass sie keine Profi-Sportkamera wie hier z.B. die Nikon Z9 ersetzen. Bei letzteren handelt es sich um insgesamt feiner in den Details abgestimmte Systeme, die auch exakt deshalb mehr kosten. Dies zeigt sich u.a. meist ganz schnell beim dort größeren (Bild-)Puffer sowie den zwei simultan mit gleich-hoher Geschwindigkeit speichernden Kartenfächern. Ein langsameres SD-Kartenfach bremst hingegen beim parallelen Speichern immer die Kamera insgesamt aus.
- Die 120 Bilder in JPEG je Sekunde werden vermutlich entweder in einem kleineren Pixel-Format oder sonst qualitativ heruntergerechnet (line-skipped) werden müssen oder nur von einem Beschnitt (Crop) des Sensors (evtl. DX-/ASP-C-Format) sein. (Siehe hierzu auch unten die Video-Eigenschaften)
- Die 20 Bilder in der Sekunde RAW werden vermutlich nur mit dem elektronischen Verschluss geboten werden, da dies ein extremer Verschleiß für mechanische Verschlüsse wäre.
- Die hohen Geschwindigkeiten werden vermutlich nur beim Schreiben auf eine (sehr schnelle) Karte CFexpress) erzielt, da SD-Karten deutlich langsamer sind und die Kamera bei Sicherungskopien auf beide Karten gleichzeitig geschrieben ausbremsen.
- Rückwärtiges Display:
- Vermutlich nur das in die Jahre gekommene Display der Z6 und Z6II.
- Manche Fotografen hätten ein Klapp- und kein Schwenk-Display für Video erwartet.
- Nikon hat vermutlich - wie bei der Zf - leider viele Zusätze und Neuerungen im Menü (wie z.B. Pixel-Shift, Link VR to AF) einfach in das Menü hineingequetscht oder unten angefügt, sodass diese Menülisten immer länger und unergonomischer werden. Das betrifft auch Video. Manche hassen folglich inzwischen das unergonomische HEIF-Menü mit z.T. unverständlichen Angaben.
- Wer das rückwärtige Display als Joy-Stick-Ersatz verwenden will (touch-function / Touch Fn), muss meist zuerst im Menü dieses einstellen. Dort kann / muss man die aktive Fläche festlegen. Ansonsten wird diese Funktion versehentlich durch die Nase ausgelöst.
- Die speziellen / neuen Touch-Funktionen werden nur aktiviert, wenn man das Auge gleichzeitig am elektronischen Sucher hat. Hat man hingegen das rückwärtigen Display als Normal-Ein-Ausgabe-Medium eingestellt respektive verwendet es so, dann sind jene Sonder-Touch-Funktionen nicht zugänglich.
- Bereits bei der Zf musste man bei Porträtaufnahmen auf dem rückwärtigen Control-Display mit dem Finger nach oben wischen, um den Autofokus-Punkt zwischen den beiden Augen bei Porträtaufnahmen zu wechseln. Das ist völlig unlogisch und unergonomisch. Jeder Normalanwender würde ein Wischen nach links für die Wahl des linken Auges und ein Wischen nach rechts für die Auswahl des rechten Auges erwarten.
- Ob man das Touch-Feld mit Handschuhen im Winter verwenden kann, ist unklar. Das sollte man auf jeden Fall prüfen.
- Autofokus:
- Noch ist vieles unklar. Dennoch kann man logische Vermutungen aus der Zf und den nun zwei Prozessoren folgern:
- Die Leistungen des AFs liegen zwar deutlich höher als bei der Z6II und Z7II, aber dennoch deutlich unter denjenigen der Z9/Z8. Dies ist physikalisch auch verständlich, da der Sensor der Z6III langsamer die Daten an das AF-System liefert.
- Bei der Vorstellung der Kamera soll angeblich noch kein Vogel-Autofokus eingebaut sein. Evtl. wird dieser (als Firmware-Update) nachgereicht. Das wäre sehr einschränkend und würde auf technische Probleme oder absichtliche firmenseitige Beschränkung hinweisen.
- Dennoch bietet sie ziemlich viel in dieser Preisklasse und stellt eine signifikante Verbesserung für Aufsteiger von der Z5, Z6 und Z6II dar. Meines Erachtens stellt der Autofokus sogar die in der Praxis am deutlichsten spürbare Hauptverbesserung für Fotografen dar, die nun auch bei Nikon sich schnell bewegende Motive endlich scharf aufnehmen können.
- Die für manuell zu fokussierende Objektive angebotenen üblichen modernen AF-Modi (erkennt z.B. Augen sowie Gesichter und erleichtert so die manuelle Fokussierung) funktioniert nur für solche relativ modernen Objektive mit elektronischem Anschluss - also nicht für rein manuelle, wirklich alte Objektive.
- Bei -10 EV kann der AF zwar noch fokussieren. Aber er arbeitet dann wie bei der Zf sehr langsam.
- Wie oben bereits erwähnt, schrieb auch Amateur Photographer bereits zur Zf bei diesem Punkt:
which almost sounds too dark to record much of an image.
Die Kamera mag zwar bei -10 Lichtwerten noch fokussieren. Aber dann kann man kein brauchbares Foto mehr aufnehmen.
- Ein Tester hat den AF der Zf bei Mondlicht getestet. Der funktioniert. Aber die Objekterkennung funktioniert dann nicht mehr - also z.B. Augenerkennung, Tiere etc.
- Verwacklungsschutz / IBIS:
- Noch ist vieles unklar, aber bereits von der Zf sind erhebliche Einschränkungen bekannt:
- Nur an einem Z 4/24-120 mm S soll (laut fotoMagazin) unter CIPA-Bedingungen der allgemeine Verwacklungsschutz bis 8 Blenden betragen. Es wird aber nicht gesagt, bei welcher Brennweite an diesem Zoom. Auch sonst publizierte Nikon in keinem Datenblatt bisher etwas zum neuen VR.
- Da der Verwacklungsschutz bei der Z6III mit dem Autofokus-Feld kombiniert werden kann, hängt seine Leistung auch vom gewählten AF-Feld ab. D.h. die bis zu 8 Blenden werden definitiv nicht in den absoluten Randbereichen oder mit Ultra-Weitwinkel-Objektiven erzielt. - Ganz langsam nochmals zum Mitdenken: Da das IBIS nun an das Autofokusfeld gekoppelt werden kann, wird dort die maximal mögliche Schärfe erzielt. Daraus folgt aber, dass der Rest des Bildes durchaus verwackelt(er) sein kann. Bisher ging man beim Verwacklungsschutz vom Zentrum aus, das zwar weniger IBIS-Stufen im Labor als Verwacklungsschutz lieferte, aber dafür ein gleichmäßiger verwackeltes Gesamtbild erzeugte.
- Laut fotoMagazin soll der zusätzliche Verwacklungsschutz direkt am verwendeten AF-Punkt nur 0,5 bis 1 EV betragen. Wunder sollte man davon deshalb nicht erwarten.
- Noch eine Einschränkung: Jene IBIS-Funktion muss man erst im Menü aktivieren (Menü-Eintrag: Link VR to focus point), um sie nutzen zu können.
- Man muss sich sowieso vorher im Menü entscheiden: entweder im Menü VR einstellen oder 'Link VR to focus point' auswählen.
- Selbstverständlich funktioniert es auch nur mit S-/Z-Objektiven zum Z-Bajonett - also keinen Adapter-Versionen.
- Schließlich funktioniert das neue IBIS auch nicht mit Tele-Objektiven. Dann wird automatisch auf die Kombination VR im Objektiv und klassisches (zentrales) IBIS in der Kamera umgeschaltet.
- Nikon Kanada stellte ferner bereits bei der Zf klar, dass die neue Funktion des Verwacklungsschutzes in Kombination mit dem gewählten AF-Messfeld (Menü-Eintrag: Link VR to focus point) nur mit Z-Objektiven funktioniert, die kein VR-Verwacklungsschutz besitzen. Zur Beruhigung: die meisten Nikon Weitwinkel-Objektive besitzen kein VR.
- Überdies schreibt Nikon, dass dies auch nur dann funktioniert, wenn nur ein einziger Fokus-Punkt sichtbar ist - also nicht, wenn mehrere Fokuspunkte verwendet werden.
- Ferner ist auch noch nicht völlig klar, auf welche Achsen sich der neue Verwacklungsschutz bezieht. Das Erklärvideo von Nikon zur Zf bleibt hier ziemlich vage. Es macht durchaus einen Unterschied, ob das nur 1 Achse (und wenn ja, welche) oder alle 5 möglichen Achsen betrifft.
- Zudem bleibt derzeit unklar, wie Nikon 'Weitwinkel'-Objektive in Millimetern Brennweite definiert, für die das System gedacht respektive optimiert ist.
- Insgesamt tun sich alle Influencer bisher schwer damit, die angeblichen Vorteile auch nur halbwegs verständlich darzustellen oder zu belegen. Irgendwelche Behauptungen, dass ein ausgewiesener Nikon-Influencer angeblich damit 1 Blende / Lichtwert mehr Verwacklungsschutz herausgeholt hat, ist unwissenschaftlich. Das kann die normale Serienstreuung oder sogar bewusste Manipulation sein, indem er sich in eine besonders ruhige Position dafür begab, welche auch ohne jedes IBIS einen höheren Verwacklungsschutz erzielt hätte. Vor allem machen die meisten noch nicht einmal Angaben zum verwendeten Verschluss. Rein elektronisch mag das sein. Aber der Erschütterungen hervorrufende mechanische Verschluss wird kaum auf 8 Blenden Verwacklungsschutz kommen. - Hier bedarf es noch ausgiebiger Tests für vertrauenswürdige abschließende Aussagen zur Praxistauglichkeit.
- Da sowohl das Volumen als auch das Gewicht der Z6III geringer sind als bei der Z8 und Z9, dürfte sich die Z6III etwas schlechter ruhig halten lassen und auch etwas weniger impulsfest sein (ein geringeres Trägheitsmoment besitzen). D.h. in der Fotopraxis werden nicht ganz die hohen Verwacklungsschutzergebnisse jener Modelle erzielt werden. Aber dennoch werden in der Fotopraxis vermutlich etwas höhere Werte als bei der Z6II geliefert.
- Synchro VR wird derzeit nur mit wenigen Objektiven geboten.
- Bereits die Zf hatte keinen Blockier-Mechanismus für das IBIS im ausgeschalteten Zustand mehr. D.h. es bewegt sich im ausgeschalteten Zustand der Kamera. Das kann man bei Bewegungen oder Schütteln der Kamera sogar selbst hören und sogar spüren (siehe dazu Videos unten). Manche Fotografen sehen dies als Problem für den Transport.
- Verschluss:
- Noch unklar, da es vom Sensor abhängt.
- Einen neuen mechanischen Verschluss mit 1/250 Sek. erwarte ich nicht, da er den Preis erhöht und nur für Fotografen hilfreich wäre - nicht aber für die De-facto-Kernzielgruppe Videografen.
- Elektronischer Sucher - EVF:
- Details sind noch unklar.
- Akku:
- Noch unklar.
- Aber die Akkuleistung ist definitiv eingeschränkt. Für längere Foto-Shootings - vor allem im beruflichen Umfeld - ist ein Ersatz-Akku empfehlenswert. Für den gelegentlichen Fotoeinsatz als Amateur mit wenigen Einzelbildern mag ein Akku je Tag ausreichen.
- Konnektivität:
- Noch etwas unklar. Aber in manchen Details voraussehbar:
- Etwas eingeschränkt im Vergleich zu manchen Mitbewerbern in der Preisklasse.
- Der kleine HDMI-Anschluss ist wackelig, fummelig und neigt (wie überall) zum Herausrutschen, Abbrechen sowie sogar Kabelbruch direkt am Stecker. Das dürfte Videografen nicht gefallen.
- Dass Nikon keinen modernen Zubehörschuh für Blitzgeräte und weiteres Zubehör bietet, wird kritisch gesehen.
- Wie bei der Zf ist zu befürchten, dass GPS-Module nicht direkt an die Kamera angeschlossen werden können, sondern dass GPS nur indirekt über ein Smartphone via SnapBridge funktioniert.
Bitte beachten Sie: Einige der hier angegebenen Kritikpunkte können per Software - also Firmware-Update - leicht nachträglich optimiert respektive korrigiert werden. Bisher hat Nikon das bei seinen neuen spiegellosen Kameras auch getan.
Video der Z6III
Die folgenden Angaben sind für Videografen. Wenn Sie als Fotograf diese technischen Fachausdrücke teilweise nicht verstehen, dann benötigen Sie diese Dinge derzeit auch (noch) nicht.
- 6K 60P N-RAW mit 12 Bit
- 4K 60P ProRes RAW
- 6K 30P und alle darunter liegenden Modi wie 24/25P, 30P.
- 4K 120P N-Log sowie HLG internal recording. D.h. diese Aufnahmen können intern abgespeichert werden, ohne zusätzlich erforderlichen externen Recorder. Ferner alle darunter liegenden Modi wie 4K 24/25P, 30P, 50P, 60P.
- Überdies wurde die Wärmeabfuhr / das Kühlsystem des Gehäuses verbessert.
- 4K H.265 als 10 Bit MOV, das oversampled 6K auf 4K Vollformat bietet, oder bis zu 120 P im APS-C--Format.
- Full HD mit 240fps (jedoch nur im 8-bit Crop-Modus).
- Von der Zf bekannt und somit mindestens erwartbar sind:
- 10-Bit H.265 HEVC (SDR/HLG/N-log) intern, Linear PCM. HLG = HDR. 10 Bit wird in 4:2:2 geliefert.
- N-Log besitzt eine Basis-ISO von 800.
- Full HD (1080) wird mit bis zu 120P geboten - also 1.920 * 1.080: 120P, 100P, 60P, 50P, 30P, 25P, 24P.
- Videodateiformat: MOV, MP4.
- Videokomprimierung: H.265/HEVC (8 und 10 Bit), H.264/AVC (nur 8 Bit).
- Integriertes Stereomikrofon oder extern anschließbares Mikrofon mit Dämpfungsoption, Empfindlichkeit einstellbar.
- Logarithmische (N-Log) und HDR-Filmdatenausgabe (HLG).
- Zeitrafferfilme, elektronischer Bildstabilisator, Zeitcodes und vor allem Timecode-sync mit anderen Kameras über Bluetooth, waveforms / Wellenformmonitor, roter REC-Aufnahmerahmen, Zoom des Bildausschnitts bei der Videoaufzeichnung (50%, 100% und 200%), verlängerte Belichtungszeiten (Modi S und M), Option zur Anzeige von Videoaufzeichnungsinformationen über das i-Menü sind verfügbar.
- Außerdem wird eine Blendenautomatik geboten: Somit kann man die Zeit vorwählen und die Kamera stellt dazu die passende Blende ein.
Einschränkungen bei Video:
- Zwar ist noch vieles unklar. Aber bereits die Zahlen 6K30P und 4K 120P sowie die dazu erforderliche hochwertigere Kühlung lassen darauf schließen, dass es heiß wird und hier ggf. deutliche Zeiteinschränkungen bei der Aufnahmedauer je nach Umgebungstemperatur hinzunehmen sind.
- 4K 120P wird nur mit Crop angeboten, vermutlich 1,5-fach DX/APS-C-Größe.
- Letzteres macht auch bereits deutlich, dass es sich zwar um eine hochwertige 4-6K-Videokamera handelt, aber kein Modell, das sich an Berufsvideografen wendet.
- N-RAW kann derzeit nur von Davinci Resolve genutzt werden.
- Die hohen Video-Bildgeschwindigkeiten werden vermutlich nur beim Schreiben auf eine (sehr schnelle) Karte (CFexpress) erzielt, da SD-Karten deutlich langsamer sind und die Kamera bei Sicherungskopien auf beide Karten gleichzeitig geschrieben ausbremsen.
Verfügbarkeit und Preise der Z6III
- Die Z6III-Kamera orientiert sich an den eigenen bei Nikon darunter und darüber positionierten Modellen. Ferner wird man sich vermutlich an der Canon R6II orientieren. Jene kostete in den USA offiziell zum Start 2.499 US$ und wurde Anfang Februar 2024 für offiziell 2.299 von Canon im US-Shop angeboten.
- In den USA wird für die Z6III ein Preis von 1.899 respektive 1.999 US$ erwartet. - Jedoch wäre ich mir da diesmal nicht so sicher: Zwar werden die US-Preise bei Kameras massiv subventioniert, weil die USA der Hauptmarkt sind. Aber ein derart schneller, neuer Sensor könnte auch in den USA den Preis auf 2.099 bis 2.199 steigen lassen. Hinzu kommt der neue elektronische Sucher. - So gab eine Quelle auch 2.999 US$ an, was jedoch extrem hoch läge.
- In Deutschland wird die Kamera (Z6III-Body) deutlich mehr kosten: Geschätzt 2.499 oder 2.599 Euro. Das ist hier der übliche Preisaufschlag / Melkkuhzuschlag und macht die Kamera ziemlich teuer. Aber in Deutschland kostete die Canon R6II Anfang Februar 2024 offiziell immerhin 2.899 Euro.
- Zum Vergleich: In Deutschland kostete das Vorgängermodell Z 6II im Januar 2024 offiziell bei Nikon 1.689 Euro, und bei Idealo war sie ab ca. 1.478 Euro Straßenpreis erhältlich.
- Verfügbarkeit der Z6III: Vermutlich ab März/April 2024.
Markteinschätzung Nikon Z6III
Die Zielgruppe dieser Hybrid-Kamera ist nicht ganz klar.
Video
- Im Bereich Video handelt es sich bei der Z6III um eine erstaunlich hochwertige 4-6K-Videokamera für Kameraleute, die hinter der Kamera und auch als Ein-Personen-Vlogger davor stehen.
- Meines Erachtens finden sich die meisten Neuerungen / Vorteile des neuen Modells auf der Video-Seite. Der Ausdruck Hybrid-Kamera ist irreführend. Der neue Schwerpunkt der Z6III liegt bei Video.
- Bei diesem Preis ist die Z6III eine überlegenswerte Video-Kamera - vor allem für Nikon-Videografen. Definitiv ist sie ergonomischer - weil leichter - als die Zf am ausgestreckten Arm zu halten.
- Da die Z6III - inklusive Bildstabilisierung - so vieles intern bietet, kann man sie auch viel leichter in
schwierige
Veranstaltungen hineinschmuggeln, in die man mit großem Video-Gerät keinen Zugang erhielte. - Anmerkung: Jede professionelle Video-Kamera ist ohne erforderliches Zubehör mindestens doppelt so groß.
- Man sollte jedoch die Folgekosten beachten: Um 6K30P oder 4K120P-Video nutzen zu können, benötigen Sie einen komplett neuen Hochleistungs-PC. Ferner benötigt man externe Festplatten zur Datensicherung. Während man einzelne externe Festplatten mit bis zu 22 TB relativ preiswert erhält, wird alles darüber nicht nur teuer, sondern meist auch technisch für Laien nicht ganz trivial.
- Allerdings wird auf viele Anwender auch noch einiges Zubehör direkt für die Video-Kamera hinzukommen: externe Mikrofone, Ohrhörer, evtl. sogar Gimbal, externer Monitor / Recorder, oder Spezialstative etc., wenn man unter allen Bedingungen wirklich hochwertige Videos aufnehmen will.
Foto
- Das ergonomische Design und der vor allem signifikant hochwertigere Autofokus werden viele Fotografen anlocken, die sich über die mäßigen AF-Leistungen der Vorgängerversionen Z6II und vor allem Z6 (Version eins) zurecht beschwerten.
- Aber 24 Mega-Pixel sind nur noch unterer Durchschnitt. Da bot Sony mit 33MP-Sensoren schon lange eine höhere Auflösung.
- Die möglichen hohen Serienbildgeschwindigkeiten werden hingegen nur wenigen Fotostilen / Fotografen zugutekommen.
- Somit hängt es im Bereich Fotografie von den persönlichen Anforderungen ab, ob man aufsteigt von einem anderen Nikon-Modell oder dem Vorgängermodell.
- Als Zweitkamera zur ähnlich gestalteten Z8 wird sie auch Berufsfotografen erfreuen.
- Auch als hochwertige Reisekamera (insbesondere mit dem kompakten Zoom NIKKOR Z 24-200 mm 1:4-6,3 VR) wird sie für viele Fotografen zur ersten Wahl, da sie definitiv die ältere Z5 und alle APS-C-Modelle bei Nikon in den Schatten stellt.
- Letztendlich ist sie wohl auch Ersteinsteigern (mit dem entsprechenden Kleingeld) zu empfehlen, da sie gegenüber den Vorgängern Z6 Version I und Version II in der täglichen Praxis einige Vorteile bietet. - Generell würde ich persönlich Einsteigern heute nur noch ungern zu den Vorgängermodellen raten, da sie erfahrungsgemäß von allen Herstellern nach Erscheinen der Nachfolgekamera kaum mehr supported werden. Der Kauf von Auslaufmodellen ist heute eher etwas für erfahrene Fotografen, welche genau wissen, was sie damit machen wollen und was definitiv nicht. Wer jedoch als Einsteiger noch nicht genau weiß respektive wissen kann, wohin er sich entwickelt, sollte eher auf moderne Technik setzen, welche ihm alle Wege offen lässt, und einen Support, der ihn zumindest die kommenden Jahre auch mit Firmware-Updates unterstützt. Man nennt dies auch Zukunftssicherheit.
Allen Zielgruppen, welche sich nun angesprochen fühlen, rate ich dennoch dringend, ausführliche, neutrale Einzeltests mit kaufbaren Serien-Modellen abzuwarten.
Aussichten der Z6III
Einiges zeichnet sich bereits ab:
- Es handelt sich um eine grundsolide Kamera für Foto und Video. Aber nach über 3 Jahren (zur Z6II) respektive sogar fast 6 Jahren zum ursprünglichen Modell (Version I) hatten sich auch viele Erwartungen aufgebaut, welche nicht alle erfüllt wurden.
- Selbstverständlich wird dies für Nikon ein Erfolg, weil es sich um die 'Brot-und-Butter-Modell-Version' handelt. Die meisten Fotografen sind mit 24 Mega-Pixeln relativ gut bedient und werden dazu greifen.
- Auch für an Nikon interessierte Videografen - vor und hinter der Kamera stehend - bleibt in der Preisklasse nichts anderes übrig. Die Retro-Zf ist definitiv keine Video-Alternative zur Z6III.
- Allerdings hängt vieles vom Preis ab. Selbst bei den erhofften sehr niedrigen 1.899 US-Dollar sehen manche Analytiker in den USA bereits viele Mitbewerber und einen gesättigten Markt bei zudem 2024 ebenfalls sich eintrübenden ökonomischen Prognosen.
- Noch schwieriger dürfte dies in Europa und vor allem Deutschland aussehen. Hier können sich evtl. viele derzeit diese Kamera bei dem erwartbar hohen Preis nicht leisten - auch, wenn sie sich danach sehnen.
- Ferner dürfte der Umstand hinderlich sein, dass die alte Z6II mit einem sehr niedrigem Preis weiterhin verfügbar sein wird. Ob sich für alle Foto-Stile der deutliche Mehrpreis der Z6III wirklich lohnt, muss bezweifelt werden. Aus meiner Sicht lohnen sich der deutlich treffsichere Autofokus und die höhere Bildgeschwindigkeit nur für manche Fotostile.
- Dass die Kamera verloren gegangene eigene Alt-Kunden von Fujifilm, Sony und Canon zurückholt, ist eher unwahrscheinlich. Dass viele aus dem Lager der anderen Kamerahersteller nur wegen der Z6III wechseln, ist ebenfalls eher unwahrscheinlich.
Ob viele DSLR-Altkunden von Nikon, welche bisher am Spiegel festhielten, nun plötzlich doch noch aufsteigen, ist zumindest auch nicht garantiert.
Daraus folgt, dass sich Nikon nach der ersten üblichen Tsunami-Welle der Bestellungen eher auf eine geringere als früher übliche Absatzmenge einstellen sollte. - Das eigentliche Problem ist keinesfalls die hochwertige Z6III, sondern liegt in dem bereits dichtgedrängten Marktumfeld / Angebot vergleichbar hochwertiger Produkte und den insgesamt negativen Rahmenbedingungen der Foto-Wirtschaft.
Ob sich die Mehrheit der Altkunden bei Nikon das schon heute gönnt, hängt von deren persönlicher Einschätzung ab.
Deutsche Herstellerinformationen - Nikon zur Z6III
- Erscheinen hier mit Links, sobald die Kamera vorgestellt wurde.
Weitere Informationen zur neuen Nikon Z6III
Artikel
- Erscheinen hier mit Links, sobald es sinnvolle Artikel dazu gibt.
Gerüchte und neueste Entwicklungen zur Z6III:
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