Kunstthätigkeit der Dominikaner in ihrem Kloster. XIV Jahrhundert

vg
Lage des Gemäldes im Kreuzgang

Bilddaten

Das achte Gemälde zur Geschichte der Insel in Konstanz besteht aus einem Bildbogen.

Kunstthätigkeit der Dominikaner in ihrem Kloster. XIV Jahrhundert

Kunstthätigkeit der Dominikaner in ihrem Kloster. XIV Jahrhundert, Original-Zustand 1890er Jahre fotografiert.

Bildbeschreibung erste - alte Fassung 1888

Obwohl der Schaden an dem ursprünglichen Bild bereits 1901 entstanden war, ließ sich Häberlin mehrfach von Zeppelin bitten, bevor er - mit drei Jahren Verzögerung - endlich an die Restaurierungsarbeit ging.

Bildbeschreibung zweite - neue Fassung 1904

Kunstthätigkeit der Dominikaner in ihrem Kloster. XIV Jahrhundert

Kunstthätigkeit der Dominikaner in ihrem Kloster. XIV Jahrhundert, Zustand 2014.

Geschichtsfakten

Die hier beschriebene Freskenmalerei der Dominikaner ist sowohl inhaltlich wie auch zeitlich in etwa korrekt. Man kann einige noch heute sichtbare Fresken aus der damaligen Zeit im heutigen Festsaal besichtigen. Sie zeigen meist Märtyrerszenen. Bereits Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts kann man von einer großen Blüte sprechen, die sich in ursprünglich 102 Fresken an den großen Wandflächen widerspiegelte. 1 

Am 15.7.1924 erwähnte die Deutsche Bodensee Zeitung das Auffinden der bis zu fünffach übertünchten Fresken aus dem 13. Jahrhundert in der Klosterkirche. Es bleibt zwar strittig, wer die Fresken wann übertünchte. Da der österreichische Stadthauptmann Damiani bereits im Frühjahr 1785 in einem Brief an Macaire schrieb, dass er den Auftrag habe, "die Beseitigung der Wandgemälde in den Klosterräumlichkeiten" 2  durchzuführen, könnte dies bereits damals geschehen sein. Aber Zeppelin musste zumindest Teile davon in exakt dieser Form gesehen haben, sonst hätte Häberlin sie nicht so malen können. Zeppelin selbst beschreibt 1875 Teile davon in einem Aufsatz. 3  Und auf S. 20f. nennt er sogar die exakte Zahl von 102 Medaillons der Märtyrerszenen und beschreibt viele Details. Da er selbst 1890 einräumte, dass diese Fresken 1875 "nicht ohne Absicht übertüncht wurden" 4 , darf man vermuten, dass Zeppelin zumindest Teile dieser Fresken als unpassend für sein Hotel ansah - er selbst nannte die dargestellten Szenen "wenig erfreulich" 5  - und sie deshalb wieder übermalen ließ.

An den zwei Versionen wird ersichtlich, dass Häberlin entweder keine Fotos vom Originalzustand besaß, oder (wahrscheinlicher) nach 16 Jahren sowieso keine perfekte Restauration des beschädigen Originals herstellen wollte. Er war schließlich ein herausragender Maler, der sich an den neuen Erkenntnissen orientierte und somit das Bild aus seiner Sicht nun korrekter malen konnte.

Bei beiden Gemälden ist auffällig, das Häberlin eher ein aus der Renaissance stammendes Malerbildnis vor Augen schwebte: der geniale Künstler, der alleine von der Skizze, die am Boden liegt, bis zum großflächigen Endprodukt. Man denkt hier eher an Leonardo Da Vinci oder Michelangelo, als an das eher arbeitsteilige Vorgehen eines mittelalterlichen Klosters, in dem zahlreiche Mönche parallel an einem derartigen Werk arbeiteten.

Hier geht es zum neunten geschichtlichen Ereignis auf der Insel - Beisetzung des griechischen Gesandten und Gelehrten Manuel Chrysoloras während des Conzils am 25. April 1415

1 Maurer und Engelsing
Zu den mittelalterlichen Fresken im Inselhotel siehe u.a.: Christop, Zur Ikonographie des Martyriumszyklus im ehemaligen Dominikaner-Kloster auf der Insel vor Konstanz, S. 183ff.
Knoepfli und Wienecke, Zwei Beispiele früher Konstanzer Wandmalereien, S. 65ff.
Schulze-Battmann, Die Wandmalereien in der ehemaligen Dominikanerkirche in Konstanz, S. 177ff.
Schulze-Battmann, Notizen über die instandgesetzten Fresken an der Westwand der ehemaligen Dominikanerkirche in Konstanz, S. 87ff.
Kraus, Die Kunstdenkmäler des Großherzogtums Baden, S. 247, vermochte hingegen diese Fresken nicht vor das 14. Jahrhundert zu datieren.

2 Seeholzer, Ernst, Die Genfer Kolonie in Konstanz, S. 195.

3 Zeppelin, Über das Dominikanerkloster in Konstanz, S. 18f.

4 Zeppelin, Über die historischen Fresken von Professor Karl Häberlin im Kreuzgang des Inselhotels in Konstanz, S. 12.

5 Zeppelin, Über das Dominikanerkloster in Konstanz, S. 21.

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