Sony A9III
Sonys A9 Mark III einfach und verständlich erklärt.
Testberichte und Analysen sowie Markteinschätzungen und Kaufempfehlungen zur Sony A9III.
Leider kann Sony weltweit keine einheitliche Namensgebung oder Schreibweise durchsetzen, sodass sich zahlreiche weitere Bezeichnungen in fast jeder erdenklichen Groß- und Kleinschreibweise finden: A9III, a9 III, Alpha 9III, Alpha a9III, α 9III, ilce 9III, ILCE-9III, Alpha 9 Mark III.
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle im Artikel der Sony A9III behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Einleitung
- Am 07. November 2023 stellte Sony u.a. seine neue A9III vor. Dabei handelt es sich um das Nachfolgemodell der im Oktober 2019 vorgestellten Profi-Kamera A9II. Deshalb das römische III am Ende. Manche sprechen auch von Mark III (Version drei).
- Wie die Namensgebung mit der 9 - A9III - bereits andeutet, handelt es sich um die Spitzenkamera für Sportfotografen und auch Wildtierfotografie.
- Von der A9III liegen bisher nur sogenannte Tests von Vorserienmodellen vor - aber noch keine neutralen Testberichte von Produktionsmodellen. Abschließende Aussagen kann man erst nach ausgiebigen (wochenlangen) Tests - und zwar mit von Normalmenschen in lokalen Fotoläden erwerbbaren Produktions-/Serienmodellen - im Laufe des Jahres 2024 machen.
Dieser Artikel wird kontinuierlich weiter aktualisiert: Letzte Aktualisierung 02.12.2023. - Informationen für diejenigen Leser, welche nicht wissen, wie man neue / veränderte Inhalte in Texten kenntlich macht.
Positives zur Sony A9III
Vorab gilt auch hier zur Beruhigung: Es handelt sich bei der A9III um eine ausgereifte, solide Kamera, mit der man auf jeden Fall hochwertige Fotos und Videos machen kann.
Alle offiziellen Daten der Kamera Sony A9III USA (Englisch) und Technische Daten A9III Deutschland - (Deutsch) finden Sie beim Hersteller.
Deshalb werden im Folgenden nur die wichtigsten und relevantesten Daten für die Praxis beschrieben und bewertet.
Sensor
- Exmor RS CMOS Sensor
- Neuer / erster einsetzbarer Global Shutter. Hierbei werden alle Pixel des Sensors mehr oder weniger gleichzeitig ausgelesen. Das ist somit nochmals schneller als ein Stacked CMOS Sensor.
- Alle Details - Vor- und Nachteile - des Global Shutter werden im Artikel Verschluss verständlich erklärt.
- Laut Sony ist der Global Shutter auch noch stacked - als mit Speicher im Hintergrund hinter jedem Pixel ausgestattet. Aber eigentlich ist das erwartbarer Standard bei Global Shutter, denn die Daten müssen irgendwo schnell zwischengespeichert werden.
- Klarstellung: Global 'Shutter Sensoren (siehe Link zu Sonys Global-Shutter Entwicklungen) gibt es schon lange. Sie werden vor allem in der Industrie und im Sicherheits-Bereich eingesetzt, wo große Datenmengen bei hoher Geschwindigkeit aufgenommen werden müssen und wo Geld keine Rolle spielt. Aber in einer von Normalkunden bezahlbaren Foto- und Video-Kamera im Vollformat ist dies der erste Wurf.
- Zum Verständnis: Beim 'alten' (bisher üblicher Weise verwendeten Progressive- / Rolling-Shutter werden die Sensoren (meist) zeilenweise von oben nach unten ausgelesen. D.h. es tritt beim rein elektronischen Verschluss ein Zeitverzug zwischen dem Lesen der ersten Zeile oben bis zur letzten Zeile unten auf, welcher bei sich schnell bewegenden Motiven oder schnellen Kameraschwenks zu schrägen oder verbogenen Geraden führen kann.
- Rolling Shutter - schräge Linien im Foto oder Video bei Bewegungen - sollten deshalb bei Global Shutter entweder deutlich geringer sein oder im Idealfall entfallen.
- 24,6 Mega-Pixel Sensor. - Vorsicht: Sony übertreibt hier grundsätzlich mit der Brutto-Sensorgröße.
Sony Deutschland gibt 25,2 MP an sowie effektiv für Fotos: ca. 24,6 MP
Sony USA bestätigte: es sind faktisch nutzbar doch nur die üblichen 6.000 * 4.000 Pixel = 24 MP.
- Vollformat-Sensor mit 35,6 * 23,8 mm.
- BSI (back side illuminated = rückseitiger Belichtung) Sensor. Das bürgt für eine hohe Bildqualität.
- Kein Banding mehr, da die Kamera selbst erkennt, wann sie auslösen soll. Selbst Gasentladungslampen und deren Werbung zeigen keine Streifen Flackern (weder bezüglich der Helligkeit noch der Farbveränderung) mehr.
- Auch die 1.200-Zonen-Belichtungsmessung sollte eine hohe Bildqualität gewährleisten.
Geschwindigkeit
- Neuester Bionz XR Prozessor mit zusätzlichem AI processor - einem Prozessor für künstliche Intelligenz, welcher die Autofokusleistung gegenüber dem Vorgängermodell nochmals deutlich verbessert.
- Angeblich soll er bis zu 8-mal schneller sein als sein Vorgänger (Bionz X) in der A9II. Vorsicht: Die Formulierung 'Schneller als' ist meist ein Missverständnis der Marketing-Abteilung, wenn Techniker meinen 8-mal 'so schnell wie'. Der Unterschied liegt in der 8- oder 9-fachen Geschwindigkeit. Aber nachprüfen kann das sowieso niemand. Er ist erwartbar der derzeit schnellste Sony-Prozessor.
- 1/80.000 Sek. im Einzelbildaufnahmemodus - bis zu 30 Sekunden.
- 1/16.000 Sek. im Serienbildmodus. Bis zu 1/80.000 im Serienbildmodus soll per Firmware-Update im März 2024 nachgeliefert werden.
- Serienbildmodus nur Firmenangaben:
- Angeblich bis zu 120 Bilder in der Sekunde ohne Blackout / Schwarzbild dazwischen. Das wird mit vollem Autofokus und voller Subjekt-Erkennung durchgeführt.
- 14 Bit RAW (noch unklar, welches Kompressionsformat) für 192 Bilder in Serie.
- Der Sensor liefert dabei bis zu 6 GB an Daten in RAW + JPEG in der Sekunde. - Hinweis: Exakt dafür benötigt man den Stacked DRAM im Sensor selbst.
- Precapture 0,005 Sek. bis zu einer Sekunde vor dem Auslösen. Man kann selbst die Gewünschte Zeit und Bildzahl vorwählen / einstellen: 5-60 Bilder/Sek. oder 10-120 Bilder/Sek.
- Die Bildkontrolle jenes Pre-Bursts kann schnell im Video durchgeführt werden, bis man das entscheidende Foto eingegrenzt hat. Dann kann man von dort aus in Einzelbildern vorwärts oder rückwärts gehen, um schnell das Gesuchte auszuwählen.
- X-Synchronisation: variabel bis zu 1/80.000 Sek. sowohl mit Studioblitzen als auch bei Systemblitzgeräten. Man benötigt im Grunde nun auch HSS (High-Speed Sync) nicht mehr, da man jetzt jederzeit die volle Blitzlichtleistung abgeben kann.
IBIS
- Bildsensor-Shift-Mechanismus mit 5-Achsen-Kompensation.
- Bis zu 8-Blenden Ausgleich.
Autofokus
- Neuestes AF-System.
- 9 Subjekterkennungs-Modi: Mensch, Tier, Vogel, Tier / Vogel, Vorrang für / bevorzugt Tiere, Vorrang für / bevorzugt Vögel, Insekten, Auto/Züge, Flugzeuge. - Wie bei der A7RV.
- Zudem wurde die Erkennung von Brillen und kleinen / weiter entfernten Augen verbessert.
- 759 AF-Felder mit Phasendetektion bei Fotos (33 * 23) und für Videos maximal 627 Punkte.
- Der Phasen-Autofokus ist nun bis Blende 22 verfügbar.
- 95,6% Sucherfeldabdeckung der AF-Sensoren.
- AF-Empfindlichkeitswerte: -5 (bei Blende f1,8 laut Werbevideo / offizieller Präsentation. - Aber Vorsicht: Sony Deutschland und USA geben in den technischen Daten an: f2,0 bei ISO 100 an) bis +20.
- Das AF-Tracking funktioniert bis Blende f22.
- Ferner wurden die AF-Punkte in der Größe einstellbar, sodass sie nun auch kleiner im Sucher verfügbar sind. Man kann - statt bisher unter 3 - nun unter 5 Größen auswählen.
- Dank neuem KI-Prozessor befindet sich der Autofokus in jeder Beziehung auf dem aller-neuesten Stand der Technik von Sony. Sony ist schon lange dazu übergegangen, dem neuesten Kamera-Modell auch das modernste und hochwertigste AF-System einzubauen.
- Als eine der Neuerungen wurde u.a. AI-Framing aus der Sony ZV-E1 übernommen - Auto-Framing-Option (deutsches Menü: AutoRahmung-Einst.): Dabei werden sich bewegende Objekte (meist Menschen) auch auf dem Stativ etc. im End-Bild gehalten.
- Der Sensor liefert 120 Autofokus Daten / AF-Berechnungen und Autobelichtungsdaten je Sekunde.
EVF - Elektronischer Sucher
- 1,6 cm (0,64 Zoll) großer elektronischer Sucher (Quad-XGA OLED).
- 9,44 Mio. Pixel OLED - genau sind es 9.437.184 Bildpunkte = 2.048 * 1.536 Pixel.
- 0,9-fache Vergrößerung mit 50-mm-Objektiv bei unendlich, -1 m-1.
- Diagonal gemessen 41 Grad Sichtwinkel.
- Stellt bis zu 240 Bilder in der Sekunde dar.
- Man kann nun 120 Bilder in der Sekunde darstellen und erhält trotzdem die volle Auflösung im elektronischen Sucher.
- Augenabstand / Eyepoint: Ca. 25 mm vom Okular. Brillenträger gaben bei diesem EVF, das schon mehrfach verbaut wurde, in Tests an, dass sie damit klarkommen.
- Sony USA liefert folgende Detailwerte: Im US-NTSC-Modus: Standardmäßig 60 Herz, im HI-Modus 120 Hz, im Modus HIGHER 240Hz - im europäischen PAL-Modus: Standardmäßig 50 Herz, im Modus HI 100 Hz, im Modus HIGHER 200 Hz.
Rückwärtiges Display
- 8 Zentimeter - 3,2 Zoll 2,095 Mega-Pixel - genau sind es 2.095.104 Bildpunkte. Er entspricht in allen Details dem der A7RV.
- 4-Achsen klappbar und zusätzlich schwenkbar: Öffnungswinkel nach oben ca. 98 Grad, nach unten 40 Grad, seitlich 180 Grad, Drehung 270 Grad.
- Touch-fähig für die Menübedienung.
Gehäuse
- Magnesium-Gehäuse
- Wetterfest nach Sony-Standard.
- Zahlreiche kleine Änderungen zur Ergonomieerhöhung: U.a. Griff, Auslöser, Tasten - nun 5C-Tasten zum individuellen freien Konfigurieren. - Erste Tests ergaben, dass es sich um die derzeit ergonomischste Kamera bei Sony handelt. Man kann damit auch größere Objektive sicher über längere Zeit halten.
- Gewicht: 617 Gramm (nur das Gehäuse) - mit Speicherkarte und 1 Akku sind es: 702 Gramm.
- Maße: 136 * 97 * 83 mm - Vorsicht der Griff steht ca. 1 cm über. Deshalb geben manche Quellen auch nur 73 mm für die Dicke an.
- Betriebstemperatur: 0-40 Grad Celsius.
- Von Sony nicht hervorgehoben, aber in der Praxis wichtig: Viele Anschlüsse links besitzen jeweils einzelne Türen / Klappen zum Öffnen. So werden nicht unbeabsichtigt andere unbenötigte Anschlüsse dem Wetter ausgesetzt.
- Ferner hat das Modus-Wahlrad, links oben, eine neue Position Stern erhalten, der dann alle Funktionen der Schalter deaktiviert und sie auf das rückwärtige Touchscreen legt.
Konnektivität
Alles, was man bei einer Profikamera für den beruflichen Einsatz wünscht und erwartet:
- Zwei Kartenfächer: Mehrfach-Steckplatz für entweder zwei SD- (kompatibel mit UHS-I/II), oder zwei CFexpress-Typ-A-Speicherkarten in den dualen Kartenfächern.
- PC-Schnittstelle: Massenspeicher, MTP
- Netzwerk-Ethernet-Kabel (1000BASE-T, 100BASE-TX, 10BASE-T) für Berufsfotografen zum schnellen Transfer großer Datenmengen z.B. in den Presseräumen der Sportstadien.
- Ein USB 3.2 als USB-C mit 5 Gbps.
- Bluetooth Ver. 5.0 (2,4-GHz-Band) - nicht der neueste Standard.
- Integriertes Stereo-Mikrofon, eingebauter Mono-Lautsprecher
- Audioeingang für das Stereo-Mikrofon: 3,5-mm-Klinkenbuchse.
- Audioausgang für Ohrhörer: 3,5-mm-Klinkenbuchse (Stereo).
- Multi Interface-Zubehörschuh (mit digitaler Audioschnittstelle) im Blitzfuß für XLR-K3M hot-shoe. D.h. man kann XLR-Audio-Eingänge dort anschließen. Damit kann man bis zu 4 Ton-Kanäle (mit je 24 Bit) aufnehmen.
- HDMI-Anschluss: HDMI-Stecker (Typ A), 3.840 * 2.160 (30p / 25p / 24p) / 1.920 * 1.080 (60p / 50p / 24p) / 1.920 * 1.080 (60i / 50i), YCbCr 4:2:2 8 Bit / RGB 8 Bit, 4.672 x 2.628 (59,94p / 29,97p / 23,98p), Raw 16 Bit.
- Wi-Fi (Wireless LAN): 802.11ac (dual-band) 5GHz WiFi-Verbindung mit vielen Frequenzkanälen sowie klassisches 2,4 GHz mit großer Reichweite. Mit 2*2 MIMO-Unterstützung ist sie etwas doppelt so schnell wie die A9 Mark II.
- Synchronkabel-Anschluss für Blitzgeräte.
- Darüber angebotene Steuerfunktionen: FTP-Übertragungsfunktion (kabelgebundenes LAN, USB-Tethering, WLAN), an Smartphone senden, Fernbedienung über das Smartphone und Fernsteuerung per PC.
Zubehör zur A9III
- Neuer anschraubbarer vertikaler Griff (VG-C5 für 449 Euro) mit ergonomischerem Griff und Tasten. Nochmals: Alle Tasten und Funktionen des horizontalen Griffes wurden auch an den vertikalen Griff eingebaut. Dann befinden sich 2 NP-FZ100 in der Kamera.
- Mit Zusatzgriff werden beide Akkus nun gleichzeitig entladen, was zu einer höheren Ausbeute (bis zu 15%) führt, als beim früheren Verfahren, als jeder Akku einzeln nacheinander entladen wurde.
- Der Akku kann / die Akkus im Griff können in der Kamera geladen werden.
- Ausdauer (mit einem Akku) beim Fotografieren: ca. 400 Bilder mit dem EVF/elektronischen Sucher und 530 Fotos mit dem rückwärtigen Display.
- Ausdauer beim Filmen: ca. 90 Minuten mit dem EVF/elektronischen Sucher und 95 Minuten mit dem rückwärtigen Display im Dauerbetrieb. Bei kurzen Einzelfilmsequenzen sollen es bis zu 145 Minuten (EVF) respektive 150 Minuten (LC-Display) sein.
Messverfahren
- Bei allen in Hersteller-Broschüren zu findenden Daten handelt es sich um Laborwerte.
- Sie gelten nur unter Idealbedingungen. Dazu gehören
- exakt zur Kamera und für das Bajonett passende, modernste, lichtstarke, teure Objektive
- bei Offenblende verwendet
- im Labor unter genormtem, gleichbleibendem - meist extrem hellem - Licht
- meist auf einem speziellen Stativ montiert
- schnellste, größte und teuerste Speicherkarten
- modernste, voll aufgeladene Akkus
- bestimmte Menüeinstellungen
- bei ganz bestimmten Temperaturen und Luftfeuchtigkeitswerten
- etc.
- Die von der CIPA vorgegebenen Messkriterien sind meist sehr streng und werden von japanischen Technikern überwiegend genau beachtet. Ganz im Gegensatz zu einst angesehen europäischen Institutionen wie TÜV, Stiftung Warentest oder die französische DXO, die seit Jahren in der Kritik stehen.
- Daraus folgt, dass die Messergebnisse durchaus
wahr
sind. Das wird ggf. von der CIPA nachgeprüft. Aber es handelt sich nicht desto trotz um Maximalwerte.
- Während früher bei DSLRs der mechanische Spiegel oft der begrenzende Faktor war, so sind es bei den modernen spiegellosen Hochleistungs-Kameras meist die Objektive mit ihren Autofokusmotoren sowie Blendenmechanismen.
- Deshalb weise ich auch ständig darauf hin, dass man moderne Kameras nur mit modernsten Objektiven, Akkus, Speicherkarten etc. wirklich ausreizen kann. Das gilt für alle Modelle aller Sensorklassen aller Hersteller.
- Wer hingegen z.B. als
Altglassammler
Objektive an Adaptern an diesen modernen Kameras verwendet, kann sämtliche Messwerte getrost vergessen. Ähnliche Einschränkungen betreffen ältere Akkus und langsame oder kleinere Speicherkarten.
- Aber bereits lichtschwächere Objektive, oder Objektive, die man in der Fotopraxis abblendet, werden signifikant schlechtere Messergebnisse liefern.
- Hinzu kommt die Serienstreuung der Produktionsqualität aller am Gesamtsystem beteiligten Einzelkomponenten, die sich neutralisieren aber auch in einer positiven wie negativen Richtung aufsummieren kann.
- Daraus folgt letztendlich, dass Sie in Ihrer alltäglichen Fotopraxis geringere Werte erhalten werden - bei allen Modellen aller Hersteller.
- Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch auch, dass pauschale Aussagen mancher Tester in Foren, Fachzeitschriften oder auf YouTube ohne genaue Angabe alle verwendeten Testverfahren (und Einstellungsdetails) nur eingeschränkt verwendbar sind.
- Weil mir immer wieder diese Frage gestellt wird: Alle Messergebnisse sind wahr und zutreffend, betreffen jedoch meist ganz bestimmte Rahmenbedingungen. Meine Erfahrung ist, dass diese noch nie exakt auf meine Fotopraxis zutrafen. Meine Ergebnisse lagen immer unter den Herstellerangaben, aber immer über denjenigen der heftigsten Kritiker.
- Bitte beachten Sie abschließend Ihre eigenen fotografischen Anforderungen: Manche Werte können traumhaft gut oder manche Kritiken vernichtend ausfallen. So lange diese Punkte für Sie und Ihre persönlichen Foto-Stile irrelevant sind, sollten diese auch Ihre Bewertung in keiner Weise beeinflussen.
Einschränkungen / Nachteile bei der Sony A9III
Selbst, wenn wir uns bei Vollformat-Sensoren in der sogenannten Königsklasse
befinden, so finden sich Unterschiede zu anderen Modellen und anderen Herstellern, die man deutlich benennen muss. Es handelt sich zwar um Leiden auf höchstem Niveau. Aber jede Person sollte sich die Einschränkungen vor dem Kauf zumindest klarmachen.
- Gehäuse und Ergonomie:
- Da Sony am Formfaktor festhält, ist das Gehäuse dieser Profikamera kleiner als das der Mitbewerber.
- Kein integrierter Hochkantgriff, wie bei vielen Konkurrenzmodellen im Profibereich verfügbar. Deshalb ist der angeschraubte Griff wacklig und nicht so hoch belastbar. Vor allem wird dadurch das Gesamtsystem nicht so wettergeschützt. Denn es kann immer etwas Feuchtigkeit in den Batteriegriff der Kamera (abmontierter Batteriefachdeckel) eindringen und auch die elektronischen Kontaktstellen am Boden der Kamera beeinträchtigen.
- Bereits die eingeschränkte Betriebstemperatur von nur 0-40 Grad Celsius zeigt die Grenzen. Da bieten andere Hersteller mehr. Sony USA schreibt auch explizit:
Not guaranteed to be 100% dust- and moisture-proof.
- Die A9III besitzt keinen LCD-Bildschirm auf der Schulter oben (Topscreen), im Gegensatz zu vielen Kameras der Mitbewerber.
- Geschwindigkeit:
- Durch den Global Shutter, der eine zusätzliche Kontroll-Auslesung des Sensors erfordert, liegen die Werte der Serienbild-Geschwindigkeit nicht ganz so hoch, wie manche erwartet hatten.
- Selbst Sony schränkt in seinem seit Jahren berüchtigten Fußnoten-Marketing ein, dass die 120 Bilder nur mit ganz bestimmen (extrem schnell fokussierenden) Objektiven und in ganz bestimmten Situationen (helles Licht) erreicht werden können.
- Sony Deutschland schränkt die Zahl 120 Bilder je Sekunde weiter ein:
Variiert je nach Aufnahmebedingungen und verwendeter Speicherkarte
. Das ist bei modernen Kameras üblich: Eine langsame Speicherkarte bremst die Kamera drastisch aus. D.h. diese Werte werden nur für die schnellsten CFexpress A-Karten gelten, welche meist auch die größten und sehr teuer sind.
- Erste Tester stellten bereits die 'langsamen' Karten als Nadelöhr fest. Denn es treten oft erhebliche Pufferzeiten auf, um die Daten auf eine Karte abzuspeichern.
- Sonys A9III unterstützt nicht den neusten CFexpress-Karten-Typ 4.0, der schneller wäre. Sony hat als Speicherkartenhersteller jenen neuen Standard selbst mitentwickelt. Also hätte man es tun können. Die Probleme scheinen jedoch in der Kamera zu liegen.
- Ferner bleibt unklar, warum Sony keine internen m2.SSD eingebaut hat. Jene erzielen heute die 6 und mehr GB/Sek auch beim Schreiben.
- Nicht nur im Serienbildmodus, sondern auch bei allen Einzelaufnahmen ist 1/16.000 Sek. Belichtungszeit das Maximum bei Blende f1,8 (= größere Blendenzahl als 1,8) - also bei fast allen Objektiven. Klartext: Sie müssen f1,2 oder f1,4 oder f1,8 verwenden, um diese 1/.80.000 Sek.-Zeiten verwenden zu können. Das sind jedoch nur wenige Objektive mit relativ geringer Brennweite.
- Die 120 Bilder je Sekunde werden zwar mit 14 Bit, aber nur mit komprimiertem RAW angeboten. Dadurch wird jedoch der mögliche Speicherraum von 14 Bit nicht wirklich ausgereizt, weil beim Komprimieren Daten verloren gehen.
- Nur bei langsamen Serienbildgeschwindigkeiten kann der Puffer bis zu 700 Bilder aufnehmen.
- Der Puffer scheint mit 192 Bildern auf den ersten Blick zwar groß zu sein, umfasst jedoch nur 1,6 Sekunden bei den 120 Bildern je Sekunde. Da muss man schon genau wissen, wann man auslöst, sonst erwischt man ... nichts Wichtiges.
- Trotz Stacked DRAM ist dann Schluss. Das ist das technische Problem insgesamt: Der Speicherbus und die Controller und die Datentransferraten in der Kamera selbst sind viel zu langsam für diesen schnellen Sensor.
- Der Pre-Capture-Modus funktioniert (wie immer) nur mit halb gedrücktem Auslöser. D.h.: Man muss dauernd die Kamera halten und auf das Objekt zielen. Nur so funktionieren der Autofokus und die Belichtung.
- Ferner gibt Sony in den Fußnoten an, dass es beim Wechseln der Burst-Rate zu Bildaussetzern kommt, wenn man die für den sogenannten Speed-Boost vorgesehene C5-Taste (auf der Vorderseite der Kamera) drückt. D.h. das angepriesene Wechseln der Serienbildgeschwindigkeit will geübt werden, sonst fehlt der entscheidende Moment dann doch.
Continuous shooting may be interrupted when Continuous Shooting Speed Boost is used to switch from a low shooting speed to a shooting speed higher than 60 fps, or when switching from a high shooting speed to a shooting speed lower than 30 fps.
- Der Pre-Capture-Modus ist fest auf maximal 1 Sekunde vorher eingestellt. Somit ist es gleichgültig, ob man 120, 60, 30 oder nur 20 Bilder je Sekunde einstellt. Diese Serienbildgeschwindigkeit hat nur Einfluss auf die Zeit, welche nach dem Abdrücken weiterhin aufgenommen wird, bis der Puffer voll ist.
- Sony Deutschland schränkt die Blitzsynchronisation auf 1/500 Sek. ein, und auch nur mit Systemblitzen, die mit Sony-Systemen kompatibel sind. Ferner findet sich der Hinweis:
über Multi Interface-Zubehörschuh
. - Das sollte man auf jeden Fall nachprüfen. Denn definitiv kann nicht jeder Systemblitz 1/80.000 Sekunde liefern.
- Hinweis: Eine Kamera, welche die sogenannte Flackerfrequenz (eigentlich gemeint ist regelmäßiges Flimmern, denn Flackern ist unregelmäßig, wie bei brennenden Kerzen) des Lichtes (Stromnetzes) misst und dann nur beim Höhepunkt des Lichtes (Sinuskurve) auslöst, kann unmöglich mit 120 Bildern in der Sekunde fotografieren. Wechselstrom besitzt meist 50 Hz, wechselt also 100-mal in der Sekunde die Polung / Richtung. Bei 50Hz sind das 100 Lichtspitzen, also auch maximal 100 Fotos je Sekunde. - Bestenfalls, in der Theorie. Sony USA bestätigte:
Continuous shooting speed may decrease.
- Persönlich vermute ich, dass man jeweils einen Zyklus dazwischen immer für das Messen der Phase benötigt. Dann wären es maximal 50-60 Bilder je Sekunde.
- Sony USA schränkt dies sowieso weiter ein auf 50 und 60 Hz-Stromnetzwerke:
Only 100 Hz and 120 Hz flicker is detected.
- Ferner funktioniert dieser Schutz nur in wenigen Modi. Ausgeschlossen sind z.B.:
Flicker-free shooting is not available during BULB exposure, Pre-Capture shooting or movie recording.
Langzeitbelichtung, im Voraufnahmepuffer und bei allen Video-Aufnahmen.
- Ohne jenen sogenannten Flacker-Schutz besteht allerdings auch bei der A9III die Gefahr der wechselnden Belichtung / Helligkeit bei Serienaufnahmen. Denn der schnelle Global Shutter schützt nur vor dem gefürchteten Banding / der Streifenbildung bei Gasentladungslampen und LEDs. Bei Letzteren gibt es sogar Farbänderungen.
- Sony USA weist ausdrücklich darauf hin, dass die Kamera im Serienbildmodus heiß werden kann.
The temperature of the camera can rise at high continuous shooting speeds.
- Auch die Voraufnahmen / Pre-Capture kann ausfallen oder zumindest reduziert werden:
Pre-Capture may be stopped to protect the camera when the ambient temperature is high.
Und: Pre-Capture time may be reduced in some conditions.
- Auch dies scheint hitzebedingt zu sein. Das darf auch niemanden verwundern: Im Prinzip nimmt man hier Video mit 120 Hz vom ganzen Vollformat-Sensor auf.
- Erste Tests von PetaPixel mit RAW lossles compressed ergaben 127 Bilder, bevor der Puffer voll war. Das ergibt bei 120 Bildern je Sekunde nur 1 Sekunde.
Mit RAW verlustbehaftet komprimiert waren es 200-240 Bilder. Das entspricht immerhin fast 2 Sekunden.
Mit der von Sony gestellten schnellsten CFexpress Type A-Karte benötigt der Puffer 11 Sekunden zu Leeren. Mit einer extrem schnellen SD-Karte benötige man 23 Sekunden. Eine langsamere 300MB (Schreiben) Sony SD-Karte benötige hingegen 1 Minute.
- Sony räumte ein, dass Objektive der Dritthersteller auf maximal 15 Bilder je Sekunde beschränkt sind.
- Die eigene Kompatibilitätsliste der Sony-Objektive für die A9III führt immerhin über 70 Objektive und Kombinationen derselben mit Telekonvertern etc. auf. Allerdings benötigen einige Objektive vorher ein Firmware-Update. Negativ wird Sportfotografen einschränken, dass viele Objektive beim ersten Foto die Blendenöffnung für den Rest der Serie fixieren. Da wird die Blendenautomatik (S - shutter priority) nicht mehr funktionieren. Deshalb wird es bei Änderungen der Helligkeit zu Fehlbelichtungen kommen. Auch manche lichtstarken Objektive können unter f1,8 nicht mit 1/80.000 Sek. aufnehmen, erst bei höheren Blendenwerten (ab f2), was sinnlos ist. Ein Firmware-Update sei in Entwicklung.
- Bildqualität:
- Warten wir es ab. Global Shutter galten bisher als schlecht in Puncto Bildqualität. Da bedarf es eingehender Tests nicht nur von Markenbotschaftern und Influencern, sondern von technischen Laboren. Denn bisher lagen alle Werte der Global Shutter Sensoren bei den wichtigen Punkten Rauschen, Defekte Pixel, (Licht-) Empfindlichkeit, Dynamikumfang und Serienbildgeschwindigkeit signifikant unter den gleichzeitig verfügbaren Sensoren mit (klassischem) Progressive- / Rolling Shutter.
- Fakt war bisher immer, dass man zum normalen Auslesen der Pixel-Spannung (wie bei jedem Sensor) auch noch eine zusätzliche Referenz-Auslesung machen musste, um das bei Global Shutter entstehende hohe Rauschen (Reset-Noise) in den Griff zu bekommen. Dadurch reduziert sich primär einmal die erzielbare Serienbildgeschwindigkeit auf die Hälfte eines Progressive- / Rolling-Shutter-Sensors.
- Eine Auflösung von nur 24 MP ist wenig. Das boten bisher alle A9-Modelle. Viele Fotografen hätten mehr erwartet. Viele Sportfotografen hatten Sony auch explizit um mehr geboten. Aber dies scheint derzeit mit Global Shutter nicht umsetzbar zu sein. Weder sind die Sensoren schnell genug, noch sind die nachgelagerten Prozessoren in dedizierten Kameras derzeit so schnell.
- Bei der Blitzlichtsynchronisation schneller / kürzer als 1/10.000 Sek. räumt Sony in den Fußnoten ein, dass es zu Helligkeitsabweichungen und zu Farbveränderungen kommen kann.
- Ferner werden bei zahlreichen Einstellungen nicht die ausreichende Menge Licht vom Blitzsystem freigesetzt, sodass das Foto unterbelichtet wird. Mit anderen Worten: Ihr Blitz sollte extrem schnell sein und hochmodern = teuer.
- Während Sony sonst immer mit einem Dynamikumfang in den technischen Daten und in Präsentationen prahlt, fehlt hier alles. Das ist ein negatives Zeichen, denn Global Shutter-Sensoren gelten als schwach beim Dynamikumfang. Ferner wurden weder in der Präsentation noch im allgemeinen Bildmaterial Fotos bei wenig Licht gezeigt.
- Da die Bildqualität ungefähr derjenigen des Vorgängermodelles A9II entspricht, gehen erste Analytiker davon aus, dass der Dynamikumfang bei ISO 250 unter oder nahe bei 10 Blenden liegt. Das wäre deutlich weniger als die sonst angegebenen 14-15 Blenden bei Sony-Kameras.
- Hinzu kommt der Umstand, dass die automatische ISO-Zahl nicht bei 100 beginnt, sondern explizit bei 250 und nur bis 25.600 reicht. Weniger unten und mehr oben ist in den Menüs nur manuell einstellbar - und somit offiziell nicht gewünscht. D.h. selbst Sony sieht eine eingeschränkte Bandbreite vor, was gleichzusetzen ist mit einem geringeren Dynamikumfang.
- Inzwischen publizierte ein Influencer, dass man auch manuell nur bis ISO 125 heruntergehen kann.
- Überdies wurde inzwischen bestätigt, dass es sich nicht um einen Dual-Gain-Sensor handelt. Mit jenen holt man meist eine höhere Bildqualität heraus.
- Auch die eingeschränkte Belichtungsbandbreite von -5 bis nur +17 deutet auf einen geringeren Dynamikumfang (schlechtere Bildqualität) hin.
- Hinzu kommt ein weiteres Indiz: Sony bewirbt erstmals aktiv seinen seit Jahren durchgeführten RAW-Betrug, indem es die Möglichkeit herausstellt, bei der A9III mehrere RAW-Fotos in der Kamera zu einem einzigen neuen RAW-Foto zusammenzuführen, um das Rauschen zu reduzieren. Somit darf man schließen, dass das Rauschen des Global-Shutter-Sensors höher liegt als bei anderen Kameras.
- Zur Klarstellung: Für Sportkameras ist das noch immer gut bis ausreichen, weil jene sowieso oft bei hohen ISO-Zahlen in den düsteren Hallen oder bei extrem kurzen Verschlusszeiten (oft unter 1/4.000 Sek.) betrieben werden. Eine höhere Bildqualität ist für Zeitungen oft nicht erforderlich. Aber manche Landschafts- oder Tier-Fotografen wird dies nicht erfreuen.
- Rückwärtiges Display / Menüs
- Inzwischen warnt Sony USA vor der unvorsichtigen Benutzung des kombinierten klapp- und schwenkbaren Displays:
Do not apply excessive force when opening or rotating the monitor.
Offenbar bricht es leicht ab.
- Sowohl auf dem rückwärtigen Display als auch im EVF kann es in der Darstellung zu Verzerrungen kommen, weil diese beiden fortlaufend mit Daten beschickt werden. - Die Bilder dort werden weiterhin zeilenweise aufgebaut. Das aufgenommene Foto oder Video ist jedoch geradlinig.
- EVF / elektronischer Sucher
- Wer eine Bildwiederholfrequenz von über 120 Bilder in der Sekunde wünscht, muss die Auflösung des elektronischen Suchers reduzieren. D.h. die 240 Hz sind eingeschränkt.
- Da der Sensor sowieso nur 120 Daten je Sekunde liefert, ist der Darstellungsmodus 240 Hz im EVF faktisch wertlos.
- Sowohl im EVF als auch auf dem rückwärtigen Display kann es in der Darstellung dennoch zu Verzerrungen kommen, weil diese beiden fortlaufend mit Daten beschickt werden. - Die Bilder dort werden weiterhin zeilenweise aufgebaut. Das aufgenommene Foto oder Video ist jedoch geradlinig.
- IBIS:
- Vermutlich werden die angepriesenen bis zu 8 Blenden Verwacklungsschutz jedoch nur mit manchen neuen Objektiven erzielt, welche die elektronische Kooperation mit der Kamera zur gemeinsamen Verwacklungskontrolle unterstützen. Denn Sony Deutschland schränkt dies ein auf:
Kompensation ist abhängig von den Objektivspezifikationen
.
- Ferner wird die IBIS-Leistung eingeschränkt auf:
Nur Neigen/Schwenken. Mit befestigtem FE 50 mm F1.2 GM-Objektiv. Langzeitbelichtung NR deaktiviert.
- Erste Tests (u.a. Tony Northrup - siehe Video unten) konnten die Werbewerte von Sony (sogar mit dem hochwertigen 70-200mm von Sony) nicht bestätigen. Bereits bei 5 Blenden (unter der reziproken Regel: Brennweite in mm durch Sekunden) waren 100% der Fotos unscharf. Von 8-Blenden Verwacklungsschutz kann derzeit keine Rede sein. Nur bis 2 Blenden Verwacklungsschutz waren alle Fotos noch scharf. Bei 3 Blenden waren bereits 50% unscharf.
- Autofokus:
- Angeblich soll der Autofokus nur bis 1/16.000 Sek. funktionieren. D.h. nicht bei 1/80.000.
- Noch immer beherrscht das neueste Modell von Sony keinen eigentlichen Auto-AF-Modus. Man muss im Menü vorher exakt das Motiv auswählen, damit die Kamera auch darauf fokussiert. Ansonsten wählt sie irgendetwas, das man meist nicht will.
Zitat Sony USA: Subject types other than the type specified may be erroneously recognized in some cases.
- Verschluss:
- Kein mechanischer Verschluss mehr. Sony glaubt aufgrund des Global Shutter darauf verzichten zu können.
- Akkuleistung:
- Ohne Zusatzgriff - also mit nur 1 Akku - ergaben erste Tests sowohl bei Fotografieren als auch beim Filmen, dass diese Sony-Kamera extrem schnell entleert. Erste Tester empfehlen inzwischen den Zusatzgriff mit einem zweiten Akku zu kaufen, oder mehrere Ersatzakkus mitzunehmen.
- Neuer grip extender - Zusatzgriff:
- Der Zusatzgriff besitzt nur eine ziemlich kleine Auflagefläche und somit ruht die Kamera mit den meisten Objektiven nicht stabil auf dem Tisch. Berufsfotografen ist bekannt, dass man solche Kameras behutsam ablegen muss, sonst 'knallt' das System nach vorne und beschädigt das Objektiv.
- Wie immer bei Sony sind die RAW-Dateien entweder groß oder weisen eine in der Bildqualität sichtbare verlustbehaftete Kompression auf.
- Bitte lesen Sie auch die immerhin 33 Einschränkungen zu den technischen Leistungen bei Sony USA in den Fußnoten.
Bitte beachten Sie: Einige der hier angegebenen Kritikpunkte können per Software - also Firmware-Update - leicht nachträglich optimiert respektive korrigiert werden. Oft (aber nicht immer) hat Sony das bei seinen neuen spiegellosen Kameras auch getan.
Video
Die folgenden Angaben sind für Videografen. Wenn Sie als Fotograf diese technischen Fachausdrücke teilweise nicht verstehen, dann benötigen Sie diese Dinge derzeit auch (noch) nicht.
- 4K 120P ohne Crop
- Bis 4K60P ohne Crop und oversampled von 6K.
- Dank Global Shutter praktisch keine schrägen Linien oder Verbiegungen mehr - weder bei sich schnell bewegenden Motiven (z.B. Rotorblättern bei Hubschraubern) oder eigenen schnellen Kameraschwenks (panning).
- Gebotene Filmaufnahmeformate:
- MJPEG, YUV420
- 10bit 4-2-2 ALL (I)
- 16-Bit-RAW-Ausgabe
- S-Cinetone
- S-log3
- Video-Auflösungen:
- 3.840 * 2.160 mit 15p, 30p, 12,5p, 25p.
- 1.920 * 1.080 mit 30p, 60p, 25p, 50p.
- 1.280 * 720 mit 30p, 25p.
- Videokomprimierung: XAVC S: MPEG-4 AVC/H.264 und bei XAVC HS: MPEG-H HEVC/H.265
- Filmaufnahmeformat XAVC HS 4K: 3.840 * 2.160 (4:2:0, 10 Bit) ca. 119,88p (200 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:0, 10 Bit) ca. 100p (200 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:0, 10 Bit) ca. 59,94p (150 Mbit/Sek. / 75 Mbit/Sek. / 45 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:0, 10 Bit) ca. 50p (150 Mbit/Sek. / 75 Mbit/Sek. / 45 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:0, 10 Bit) ca. 23,98p (100 Mbit/Sek. / 50 Mbit/Sek. / 30 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10 Bit) ca. 119,88p (280 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10 Bit) ca. 100p (280 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10 Bit) ca. 59,94p (200 Mbit/Sek. / 100 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10 Bit) ca. 50p (200 Mbit/Sek. / 100 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10 Bit) ca. 23,98p (100 Mbit/Sek. / 50 Mbit/Sek.)
- Filmaufnahmeformat XAVC S 4K: 3.840 * 2.160 (4:2:0, 8 Bit) ca. 119,88p (200 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:0, 8 Bit) ca. 100p (200 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:0, 8 Bit) ca. 59,94p (150 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:0, 8 Bit) ca. 50p (150 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:0, 8 Bit) ca. 29,97p (100 Mbit/Sek. / 60 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:0, 8 Bit) ca. 25p (100 Mbit/Sek. / 60 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:0, 8 Bit) ca. 23,98p (100 Mbit/Sek. / 60 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10 Bit) ca. 119,88p (280 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10 Bit) ca. 100p (280 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10 Bit) ca. 59,94p (200 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10 Bit) ca. 50p (200 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10 Bit) ca. 29,97p (140 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10 Bit) ca. 25p (140 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10 Bit) ca. 23,98p (100 Mbit/Sek.)
- Filmaufnahmeformat XAVC S HD: 1.920 * 1.080 (4:2:0, 8 Bit) ca. 119,88p (100 Mbit/Sek. / 60 Mbit/Sek.), 1.920 * 1.080 (4:2:0, 8 Bit) ca. 100p (100 Mbit/Sek. / 60 Mbit/Sek.), 1.920 * 1.080 (4:2:0, 8 Bit) ca. 59,94p (50 Mbit/Sek. / 25 Mbit/Sek.), 1.920 * 1.080 (4:2:0, 8 Bit) ca. 50p (50 Mbit/Sek. / 25 Mbit/Sek.), 1.920 * 1.080 (4:2:0, 8 Bit) ca. 29,97p (50 Mbit/Sek. / 16 Mbit/Sek.), 1.920 * 1.080 (4:2:0, 8 Bit) ca. 25p (50 Mbit/Sek. / 16 Mbit/Sek.), 1.920 * 1.080 (4:2:0, 8 Bit) ca. 23,98p (50 Mbit/Sek.), 1.920 * 1.080 (4:2:2, 10 Bit) ca. 59,94p (50 Mbit/Sek.), 1.920 * 1.080 (4:2:2, 10 Bit) ca. 50p (50 Mbit/Sek.), 1.920 * 1.080 (4:2:2, 10 Bit) ca. 29,97p (50 Mbit/Sek.), 1.920 * 1.080 (4:2:2, 10 Bit) ca. 25p (50 Mbit/Sek.), 1.920 * 1.080 (4:2:2, 10 Bit) ca. 23,98p (50 Mbit/Sek.)
- Filmaufnahmeformat XAVC S-I 4K: 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10bit) ca. 59.94p (600 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10bit) ca. 50p (500 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10bit) ca. 29.97p (300 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10bit) ca. 25p (250 Mbit/Sek.), 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10bit) ca. 23.98p (240 Mbit/Sek.)
- Filmaufnahmeformat XAVC S-I HD: 1.920 * 1.080 (4:2:2, 10bit) ca. 59.94p (222 Mbit/Sek.), 1.920 * 1.080 (4:2:2, 10bit) ca. 50p (185 Mbit/Sek.), 1.920 * 1.080 (4:2:2, 10bit) ca. 29.97p (111 Mbit/Sek.), 1.920 * 1.080 (4:2:2, 10bit) ca. 25p (93 Mbit/Sek.), 1.920 * 1.080 (4:2:2, 10bit) ca. 23.98p (89 Mbit/Sek.)
- Dynamic und Active Mode Stabilisierung
- Verschlusszeit: 1/8.000 bis 1 Sek. - bei Video.
- Audio-Aufnahme: LPCM 2-Kanal (48 kHz 16 bit), LPCM 2-Kanal (48 kHz 24 bit), LPCM 4-Kanal (48 kHz 24 bit)
- Proxy Recording
- Positiv getestet wurde bereits, dass der gefürchtete Wackeleffekt in den Ecken mit dem Global Shutter erwartungsgemäß verschwunden ist. Auch insgesamt wirkt das bisher gelieferte Video-Material ruhiger und harmonischer (von oben nach unten und in den Ecken) als bei Progressive- / Rolling-Shutter-Kameras. Letzteres gilt vor allem bei schnellen Bewegungen und hohen Aufnahmeraten (120Hz).
- Tracking ON (der neuesten Sony-Kameras) wird geboten, welches ein bewegtes Motiv (z.B. über die gedrückte AF-ON-Taste) hält, wobei man gleichzeitig den Bildaufbau umstellen kann. Das funktioniert auch mit großen Telebrennweiten.
Einschränkungen im Videobetrieb:
- Die meisten Beobachter hatten 8K erwartet.
- Die 16-Bit-RAW-Ausgabe ist im deutschen Datenblatt mit einem Sternchen versehen, das jedoch nicht erklärt wird. Sony USA bestätigte inzwischen, dass dies nur über HDMI (extern auf einem zusätzlichen Recorder) funktioniert. Die Kamera kann es nicht intern aufzeichnen, weil vermutlich die Speicherkarten zu langsam sind.
- Dynamic und Active Mode Stabilisierung ist mit mindestens 1,2-fachen Crop versehen.
- Für manche Video-Funktionen (u.a. 120 Bilder je Sekunde) sind zwingend schnelle CFexpress-Karten erforderlich.
- S-Log3 lässt automatisch die Basis-ISO von 250 auf 2.000 springen. Das sind immerhin 3 Lichtwerte. In der Praxis erfordert dies öfter und stärkere ND-Filter, wenn man für eine geringe Schärfentiefe / Tiefenschärfe mit Offenblende arbeiten will.
- Es lässt sich in den Unterlagen und in den (aktuellen) Menüs kein DCI (Kinoformat) finden. Das lässt sich nur extern über HDMI am Recorder aufnehmen und dann DCI nur aus dem 6K-RAW selbst manuell herausschneiden.
- Manche Influencer behaupten, dass kein 24P (Kinofrequenz) intern möglich sei. Aber die deutschen Datenblätter führen dies als 23,98P auf.
- Der Ausgleich des Fokus-Breathings bei Objektiven ist eingeschränkt:
This function is not available when shooting movies at 120p (100p), when using the S&Q mode at 120p (100p), or when shooting stills.
In den höchsten Filmaufnahmebereichen 100/120 Bilder je Sekunde funktioniert es nicht.
- Ferner arbeitet Clear Image Zoom bei 4K nicht mit Dynamic active Mode zusammen:
Clear Image Zoom is not available when shooting 4K movies using Dynamic active Mode.
- Offensichtlich wird bisher kein open gate angeboten.
- Derzeit funktioniert der bis zu 1-Sekunde-Pre-Capture-Modus nicht für Video (nur für Fotos).
- Bei 4K und 120 FpS wird Pixel-Binning verwendet, damit man keinen Crop hinnehmen muss. D.h. man kann dieselben Objektive verwenden (wie bei allen anderen Modi bis 60 FpS), aber die Bildqualität sinkt bei 120 Bildern je Sekunde etwas ab.
- Im Video-Format 16:9 bleiben nur 627 AF-Sensoren mit Phase Detection übrig, welche aber für vieles auch ausreichen sollten.
Bitte beachten Sie: Einige der hier angegebenen Kritikpunkte können per Software - also Firmware-Update - nachträglich optimiert respektive korrigiert werden. Zum Teil hat Sony das bei seinen neuen spiegellosen Kameras auch getan. Leider ging Sony in den letzten Jahren dazu über, diesen Bereich der Software-Nachrüstung bei Video deutlich einzuschränken, sodass selbst die teuersten Spitzenkameras nicht oder nur noch eingeschränkt mit neuen Video-Funktionen nachgerüstet werden. Wer somit mehr Video-Funktionen wünscht, sollte sich sicherheitshalber gleich ein anderes Modell zulegen, das jene gewünschten Funktionen bereits besitzt.
Diese Kamera zielt offensichtlich auf hoch ambitionierte Videografen ab. Global Shutter macht bei der Video-Bildqualität bei Schwenks und bei sich schnell bewegenden Motiven einen sichtbaren Unterschied aus.
Verfügbarkeit und Preise
- Die Sony A9III-Kamera soll ab dem Frühjahr 2024 verfügbar sein.
Spring 2024
ist die ganz klare Aussage des US-Marketing-Repräsentanten in New York auf der offiziellen Veranstaltung bei 28:30 Minuten. Alle deutschen Angaben, dass die Kamera angeblich Anfang Januar verfügbar sein soll, stehen (wie so oft bei Influencern 'nackt') ohne Beleg da. Auch den angeblichen Ankündigungen mancher US-Geschäfte, dass sie die Kamera ab Ende Februar 2024 ausliefern wollen, wenn man heute bestellt, ist nicht wirklich zu trauen.
- In den USA wird 5.999 US$ kosten. - Zum Vergleich: Das Vorgängermodell Markl II kostete im November 2023 in den USA bei Sony offiziell etwas unter 4.500 Dollar.
- In Deutschland / Europa ist der Preis 6.999 Euro.
- Hinweis: Neben dem leeren Gehäuse benötigen Sie 450 Euro für den Zusatzgriff, rund 100 Euro für einen erforderlichen Zweit-Akku im Griff, sowie 2 Speicherkarten und zwar die schnellsten sowie größten (was dasselbe ist) für jeweils 1.500 Euro. Das macht alleine bereits über 10.000 Euro - ohne jedes Objektiv. Davon dürfen Sie sich auch nur die teuersten und modernsten anschaffen. Sonst bremsen Sie die Kamera aus.
- Vorbestellt kann die Kamera sofort werden.
- Niemand sollte sich jedoch etwas vormachen: Vor allem private Normalkunden werden diese Kamera erst später im Jahr 2024 erhalten. Definitiv werden die Nachrichten-Agenturen, Zeitschriftenverlage und Berufsfotografen vorher beliefert.
Kaufempfehlungen und Markteinschätzung und Aussichten zur Sony A9III
- Derzeit ist sie die einzige von Normalkunden kaufbare Vollformat-Foto-Kamera mit Global Shutter, die somit Bilder ohne Verzerrungen auch von sich schnell bewegenden Objekten (Hubschrauber-Rotorblätter) ohne mechanischen Verschluss aufnehmen kann. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, das nicht nur Sony-Fotografen freuen wird und zum Aufstieg überreden kann, sondern auch eine Abwanderung von anderen Herstellern einläuten könnte, sofern jene nicht bald nachziehen sollten.
- Allerdings lohnt sich dies fast nur für die Videografie. Denn in der Fotografie konnte man seit Jahrzehnten mit mechanischem Verschluss schnelle Bewegungen einfangen. - Für Video stellt der Global Shutter jedoch eine erhebliche und sofort für jeden sichtbare Qualitätsverbesserung dar.
- Zwar gab es im professionellen Video-Bereich schon länger Global Shutter Sensoren. Aber in der A9III wird ein Vollformat-Sensor geboten und dies in einem sehr kleinen und leichten Gehäuse, das man in der Hand (auch ohne Gimbal sicher und stabil) gehalten einfacher in Veranstaltungen 'schmuggeln' und verwenden kann, als eine große Video-Kamera. Es handelt sich somit um eine viel unauffälligere Hochleistungs-Video-Kamera (als z.B. die Canon C700, welche man auf den Global-Shutter-Sensor von Canon für Video umrüsten kann).
- Wie fast alle Profimodelle / Spitzenmodelle der Hersteller zeigt die A9III, was derzeit technisch möglich ist. Sie ist somit auch ein Werbemodell, das prestigeträchtige Marketing-Effekte zeitigt und somit nicht zwingend die Entwicklungskosten einspielen muss. Angesicht der geringen verkauften Stückzahlen jener Modelle (meist nur wenige 10.000 je Jahr) spielen sie auch ganz selten die gesamten Forschungs- und Entwicklungskosten ein.
- Allerdings muss man dabei auch sachlich einräumen, dass die Vorgängerin A9 Mark II bereits im Oktober 2019 vorgestellt wurde - also vor 4 Jahren. (Das erste Modell A9 Mark I stammt aus dem Jahr 2017.) 4 Jahre sind die klassischen olympischen Zyklen, die früher auch für Kameras verwendet wurden, weil sie sinnvoll waren. Dann kann man auch etwas deutlich Hochwertigeres anbieten, das den Umstieg / Aufstieg rechtfertigt.
- Was man Sony (bei aller sonst berechtigten Kritik) hoch anrechnen muss, ist, dass sie auf Kundenwünsche und Kritik hören. Bereits deshalb wird die Kamera ein Erfolg. Darüber hinaus haben die Techniker von Sony noch einige Dinge eingebaut, welche über die Wünsche der meisten Fotografen hinausgehen. - So sieht wahrer Fortschritt aus, der einen Aufstieg / Umstieg rechtfertigt.
- Das ist ein Profimodell für Berufsfotografen im Bereich Sport und Wildtier-Fotografie. Entweder die Presseagentur, der Verlag, die Zeitschrift etc. bezahlen dies, oder die selbständigen Berufsfotografen können die Investition vom Finanzamt absetzen. Geld ist in jener Branche meist kein Thema, sofern die gebotene Mehrleistung dies rechtfertigt. Exakt der Mehrwert zu den bereits vorhandenen hochwertigen Kameras dürfte jedoch manche Interessierte auch wieder zögern lassen, sobald sich der Hype gelegt hat und die ausführlichen Testberichte mit den Einschränkungen 2024 herauskommen.
- Aufgrund der gebotenen Leistung werden auch einige vermögende hochambitionierte Hobby-Fotografen und Hobby-Videografen sich dieses Modell zulegen.
- Für die meisten klassischen Amateurfotografen wird die Sony A9III jedoch - wie bereits die Vorgängermodelle Mark I und II - eine sogenannte 'Halo'-Kamera bleiben, die man bestaunt, weil sie eine technische Ausstrahlung - Aura - von Modernität auf Sonys gesamte Modellreihe wirft. Denn für weit über 95% aller Motive im Bereich Foto und Video benötigt man diese High-End-Kamera nicht wirklich: Was wollen Sie z.B. mit einem Anschluss für 1 GB/sec. Netzwerk-Ethernet-Kabel?
- Zwar wird die Kamera auch für Wildtierfotografen beworben. Aber jeder sollte prüfen, ob ihm 24 MP dafür ausreichen. Denn viel beschneiden kann man da kaum mehr. D.h. man muss genauer arbeiten. Das ging früher und geht auch heute noch. Aber viele Wildtierfotografen haben sich inzwischen an die 40+ Mega-Pixel gewöhnt.
- Wenn sich der ganze Wirbel um die physikalisch nachweislich falschen Aussagen der Influencer zum Blitzen aufgeklärt haben, stellt sich für Studio-Fotografen die Frage, ob ihnen 24 MP ausreichen. Dort bestand jahrelang eher die Tendenz zu 100 MP und mehr sowie zu Mittelformat (z.B. Hasselblad, Fujifilm etc.).
- Angesichts des hohen Preises wird die A9III vermutlich auch nicht die erste Wahl für viele Videografen sein. Den einige Video-Kamera bei Sony sind derzeit preiswerter.
- Insgesamt muss man festhalten, dass es vermutlich eine aufsehenerregende Nischenkamera bleiben wird.
Marketing
- Dass man diese Kamera am 07.11. vorstellte, aber erst irgendwann (ganz vage) im Frühjahr 2024 liefern will, beruht mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem vom japanischen Manger auf der Präsentation mehrfach angesprochenen 10-jährigen Jubiläum der Vollformat-Serie Alpha, das Sony irgendwie passend feiern wollte.
- Für Kunden ist dies jedoch unbefriedigend: Keine verlässlichen technischen Daten, keine wenigsten halbwegs externen Influencer-Tests etc. - und langes Warten auf das Produkt.
- Allerdings nennt man dies auch FUD-Marketing: Fear, Uncertainty, Doubt - Verbreiten von Angst, Unsicherheit und Zweifel - unter den (potentiellen) Kunden der Konkurrenten.
- Eventuell wollte man auch den Mitbewerbern im Januar und Februar die Show stehlen, da sowohl Canon als auch Nikon in Japan u.a. auf Messen neue Modelle vorstellen wollen.
- Faktisch muss man allerdings festhalten, dass Sony derzeit die Entwicklung der A9III noch nicht abgeschlossen hat und offenbar massive Probleme vorliegen, welche zuerst noch behoben werden müssen. Ansonsten wäre die Kamera spätestens zu Weihnachten verfügbar.
- So eine verfrühte Vor-Ankündigung habe ich noch nie erlebt.
Physikalische Gesetzte - und Nachdenkenswertes
- Es ist erfreulich, dass nach fast 10 Jahren des Niederganges der Studio- und vor allem der mobilen System-Blitzlichtfotografie nun plötzlich fast alle Fotografen mit 1/80.000 Sek. synchron blitzen wollen.
- Für 1/80.000 Sekunde Belichtungszeit benötigt man enorm viel Licht. Kaum ein Systemblitzgerät und auch nur ganz wenige Studio-Leuchten erzeugen derartige Lichtstärken. Und selbst dann benötigt man extrem lichtstarke Objektive (am besten f1,2) und muss mit dem Licht nahe an das Motiv herangehen.
- Billige System-Blitzgeräte erreichen ca. 1/500 Sekunde. Herkömmliche Blitzgeräte liefern Ihre volle Blitzlichtleistung meist zwischen 1/1.000 bis 1/5.000 Sekunde. Ein Blitzgerät, das seine volle Systemleistung in nur 1/10.000 Sek. liefern kann, ist als sehr gut zu bezeichnen. Ein Blitzgerät, das seine volle Systemleistung in nur einer 1/20.000 Sek. abliefern kann, ist bereits als extrem gut zu bezeichnen. Ein Blitzgerät, das seine volle Systemleistung bei nur 1/40.000 Sek. liefern kann, ist selten. Und ein Blitzgerät, das seine volle Systemleistung bei nur 1/80.000 Sek. liefern kann, dürfte vor allem beim Preis viele erbleichen lassen. Daraus folgt, dass die meisten Anwender bei 1/80.000 Sek. nur eine sehr kleine Teilleistung erhalten. Sie dürfen deshalb bei 1/80.000 Sek. alles mit Leitzahl 60, Reichweite, Ausleuchtung etc. getrost vergessen.
- In der Forschung und Industrie gibt es fast alles. Jedoch ist Leistung immer eine Frage des Preises. Wenn bisher nur ca. 1/300 Sek. bei Vorhang-Verschluss-Systemen (fast alle Kameras) und 1/1.000 bis 1/4.000 Sek. bei Zentral-/Ringverschlüssen (Mittelformat) gefordert wurden, dann ist alles darüber ein Sonderwunsch, der seltener anfällt und den sich die Hersteller auch entsprechend bezahlen lassen. - Nochmals: Es geht um die volle Lichtleistung. Teilleistung kann jeder moderne Blitz mit HSS in Impulsen schon lange erzeugen. Das ist auch effizient. Aber mit der neuen Kamera A9III taten Ende 2023 alle so, als ob der hohe Akku-Verbrauch bei HSS plötzlich untragbar wäre und man unbedingt synchron mit voller Leistung bei 1/80.000 Sek blitzen muss.
- Zur Messung der Blitzdauer. Übrigen ist derartiges Ultrakurz-Blitzen mit zahlreichen komplizierten Einschränkungen verbunden, welche über die normalen Physikkenntnisse der meisten Fotografen hinausgehen dürften. So wird u.a. auch die Licht-Farbe beeinflusst.
- Da die Blitzgeräte jedoch auch noch eine Hochfahrzeit (siehe Kurve im verlinkten Artikel oben) besitzen, wird die maximale Leistung sowieso erst später erreicht als 1/80.000 Sek. D.h. Sie müssen den Blitz früher zünden als die Kamera auslösen. Sie wissen sicherlich, wie das bei Ihrem Blitz einzustellen ist. Sony hat hierzu eigene Verzögerungseinstellungen in der Kamera angeboten, deren tatsächliche Werte des Blitzkopfes man jedoch kennen muss.
- Für die meisten gestellten Studio-Fotos ist im Übrigen die Blitzdauer die entscheidende Größe - also das Blitzgerät. Sie friert die Bewegung ein, nicht die Belichtungszeit der Kamera. - Nicht wenige Fotografen verwenden deshalb im abgedunkelten Studio sogar längere Zeiten als 1/1.000 Sek. an der Kamera, weil das Blitzlichtgerät die 1/10.000 Sek. (mit Teilleistung) liefert.
- Den Aspekt der Wärmeentwicklung sollte man auch beachten. Volle Leistung bei Leitzahl 60 mit 120 Auslösungen in der Sekunde (Serienbildgeschwindigkeit mit 1/16.000 Sek.) dürfte jeden Kopf jedes Fotografen mit der Kamera am Gesicht und auch ein Studio mollig warm beheizen, sofern das Blitzgerät nicht vorher abbrennt.
- Weder werden durch die neue Kamera die Naturgesetze der Physik außer Kraft gesetzt - noch die Belichtungsregel. Wer also abblendet z.B. auf f1,8, der benötigt noch mehr Licht oder muss für 1/80.000 Sek. die ISO-Zahl an der Kamera extrem hochschrauben, wodurch das Bild verrauscht wird. Eine geringere Bildqualität ist allerdings definitiv das Gegenteil dessen, was man mit Blitzgeräten im Studio erreichen will. Noch ein Hinweis für Studiofotografen: über f1,8 sinkt die X-Sync-Zeit der Kamera auf 1/16.000 Sek. Ebenso bei allen Objektiven der Dritthersteller.
- Nachtrag für Kritiker: Inzwischen haben die größeren internationalen Online-Fachzeitschriften - von meiner hiesigen Stellungnahme zum Blitzen angeregt - das nachgeprüft und (meist kleinlaut) bestätigt.
- Nachtrag 2 für Kritiker: Inzwischen wurde bekannt, dass Sony auf der Vorführung Blitzgeräte (Profoto Pro 10 + Steueranlage / Akku 11) für weit über 20.000 US-Dollar (je Einzelgerät) verwendete, um auch nur annähernd die Leistung zu erreichen, welche die A9III erfordert. Aber selbst jene sind nur für 1/12.000 Sek.- 1/800 Sek. für volle Leistung (z.B. bei Aufnahmen gegen die Sonne) ausgelegt. Mit Teilleistung (Freeze) gelangen Sie dann bis zu 1/80.000 Sek. - Dieser als derzeit schnellste (herkömmliche Foto-) Blitz geltende kommt auch nur auf 1/1.000 Sek. bei voller Leistung (und das bei t0,5). Letztendlich liefert dieser High-End-Blitz bei 1/80.000 Sek. noch ca. 1/100 der Nominalleistung - bestenfalls. Andere Quellen behaupten sogar nur 1/1.000 der Leistung. Denn t0,5 ist nicht vergleichbar mit t0,1, welche als Zeitraum / Messgröße mindestens erforderlich wäre. - Fakten.
- Nachtrag 3: Inzwischen wurde auch bekannt, dass exakt aus diesen Gründen Sony nur Beispielbilder mit Blitz in der Dämmerung / Nacht vorstellte. Am hellen Tag bei Gegenlicht der grellen Sonne sind diese nicht mit der A9III herstellbar. Dazu benötigt man viel mehr Blitzleistung.
- Wer bereits einen hochwertigen, modernen Systemblitz mit HSS (High Speed Sync) besitzt, kann auch mit seiner 'alten' Kamera bis 1/8.000 Sek. blitzen. Wie oft benötigen Sie beim Blitzen eine kürzere Belichtungszeit?
- Der Unterschied besteht nur darin, dass man bei HSS die Akkus im Blitzgerät schneller entleert. Aber: Was ist preiswerter? Die A9III oder ein oder zwei weitere Akku-Sätze für das Blitzlichtgerät?
- Wollen Sie wirklich wieder die schweren, voluminösen Systemblitzlichtgeräte oder sogar die noch viel größeren, viel schwereren Studio-Blitzgeräte mit kilogrammschweren mobilen Akku-Stationen mit sich herumtragen, wie jener Fotograf von Sony im Stadion? Dürfen Sie das überhaupt? Und dürfen Sie dann jenen Hochleistungsblitz ganz nah an die Sportler etc. heranbringen?
- Ganz einfache Fragen. Die Berufsfotografen, welche von Zeitungen unterstützt werden und alles bezahlt bekommen sowie sogar Träger und Helfer für die Lasten haben, werden das machen und dafür auch die schriftlichen Genehmigungen erhalten. Denn da geht es nebenbei auch um Unfallgefahr, Haftung etc.
- Aber hier geht es eher um Amateure, die sich nun auf die Kamera stürzen. Wo ist deren Einsatzzweck?
- Jeder sollte bedenken, dass es sich um eine Video-Kamera für Berufsanwender handelt. Weder benötigen die meisten Fotografen 120 Bilder in der Sekunde noch 1/80.000 Sek. Belichtungszeit. Noch nicht einmal Sport-Berufsfotografen benötigen das (laut offizieller Aussage von Sony) ständig.
- Denn auch am Tag werden sehr helles Licht benötigt für diese kurze Belichtungszeit. Wie oft stießen Sie bisher an die 1/8.000-Sek.-Grenze und konnten das Problem nicht lösen? Z.B. durch Abblenden oder einen ND-Filter?
- Derzeit unbewiesen lege ich sogar noch eine Vermutung / These nach: Es könnte sein, dass die A9III 1/80.000 Sek. nur deshalb benötigt, weil man die ISO-Zahl nicht auf die üblichen 100 oder 50 herabsetzen kann, ohne die Bildqualität weiter zu reduzieren. Denn Global Shutter-Sensoren haben da ihre Schwächen. Exakt deshalb ist die automatische Vorwahl der A9III auch auf ISO 250-25.600 begrenzt.
Deutsche Herstellerinformationen - Sony zur A9III
Weitere Informationen zur A9III
Artikel
- Using the Sony a9 III for Concerts as Dave Matthews Band’s Photographer - Englisch, 30.11.2023, PetaPixel. Ein Konzert-Fotograf beschreibt, wie er nun mit dem Global-Shutter arbeiten kann. Aber vorher konnte er diese Fotos auch mit dem mechanischen Verschluss bereits machen. - Hinweis: Er hatte eigene Blichtungsgruppe dabei, die eigene Lichtquellen aufbaute und andere Lichter der vorhandenen Bühnenbeleuchtung optimierte, damit er diese Fotos machen konnte. So arbeiten hochdotierte Berufsfotografen.
- The Sony a9 III's Base ISO Reflects the Cost of a Global Shutter - Englisch, 17.11.2023, PetaPixel. Kurz nachdem ich das unten stehende Video vom Influencer Quiles kritisierte, musste auch PetaPixel eine relativierende Stellungnahme publizieren. Denn die harten Fakten zum Global Shutter beim Dynamikumfang und der hohen Basis-ISO lassen sich nicht ewig weglügen.
- There are Some Surprises in Sony's a9 III Lens Compatibility List - Englisch, 15.11.2023, PetaPioxel. Auswertung der Objektiv-Kompatibilitätsliste.
- What is global shutter: 3 ways it can change photography - Englisch, 10.11.2023, DPReview.
- Sony a9 III sample gallery: Global shutter has arrived - Englisch, 09.11.2023, DPReview. Foto-Galerie mit JPEG-Aufnahmen, da man noch keine RAWs entwickeln kann.
- Why the Global Shutter in the Sony a9 III is Such a Big Deal - Englisch, 08.11.2023, PetaPixel
- Sony a9 III: what you need to know - Englisch, 08.11.2023, DPReview.
- Sony announces a9 III: World's first full-frame global shutter camera - Englisch, 07.11.2023, DPReview.
- Sony's a9 III Uses Last-Gen Memory Cards, Creating an Irritating Bottleneck - Englisch, 07.11.2023, PetaPixel.
- Sony Announces a9 III, World's First Global Sensor Full-Frame Camera - Englisch, 07.11.2023, PetaPixel.
- sony alpha rumors - Englisch - Sony Rumors - mit Fotos der neuen Kamera. Mit einen eigenen YouTube-Kanal mit laufend neuen Videos.
Videos
Bitte beachten Sie, dass viele eingeladene Influencer weder beim Vortrag durch Sony genau aufgepasst haben, noch ein gutes Gedächtnis besitzen, noch die Pressemitteilung ablesen können. Deshalb sind in jedem Video zahlreiche technische Daten falsch angegeben. Die meisten Kurz-Rezensionen (das sind keine Testberichte) sind derzeit nur Stimmungsbilder von Fotografen und Videografen, die überwältigt sind - aber meist die Technik nicht wirklich verstehen.
Ferner handelt es sich nur um erste, kurze Eindrücke - kaum jemand erhielt die Kamera für mehrere Stunden - von Vorserienmodellen mit Beta-Firmware und ohne RAW-Software (also nur JPEGs) - unter 'Anleitung' von Sony-Mitarbeitern.
Siehe deshalb auch den Kommentar zu den bisher überwiegend unqualifizierten Aussagen jener Influencer.
- Discussing The Sony a9 III & The Flash Sync Situation - Englisch, 24.11.2023
- Miguel Quiles, Vorsicht: Influencer. Er war zudem selbst Marken-Botschafter für ProFoto.
- Auch er räumt plötzlich ein, dass man bisher nur bis 1/16.000 Sek. mit dem Blitz belichten kann. Nicht mit den sonst gerne behaupteten 1./80.000 Sek.
- Er hat einen 'persönlichen Freund' vom Studio-Blitzhersteller ProFoto eingeladen, der Fragen zum Studioblitzen beantwortet. Jener hochbezahlte US-Markenbotschafter von ProFoto durfte vorab einen speziellen Stand bei der Kameravorstellung von Sony in New York aufbauen, war also viel früher integriert.
- Er benutze mehrere Blitzlichtgeräte mit Profoto Pro 11 Akku-/Steuerung: u.a. 2.400 Watt mit 500 Blitzen je Sekunde (mit Teillast) mit bis zu 1/80.000 Sek. Belichtungszeit (bei Teillast). Er spricht von zwei kompletten Sets der teuersten Variante - also ca. 50.000 US-Dollar /Euro - zuzüglich der Lichtformer etc. Zudem verwendete er die von Sony an dem Stand sowieso schon zur Verfügung gestellten (Hochleistungs-)Dauer-Lichter und Blitzgeräte komplementär. Wir sprechen somit über fast 100.000 US-Dollar an Licht für diese Studioaufnahmen an seinem Stand.
- Wieder wird Teillast mit Volllast von beiden Studio-Fotografen absichtlich zur Täuschung falsch verwendet. Bei Teillast erreichen zahlreiche teure Studio-Blitzgeräte 1/80.000 Sek. Aber die Behauptung vieler ging und geht hin zu Volllast und vor allem zu billigen Systemblitzgeräten auf der Kamera montiert.
- Ganz nebenbei räumt er ein, dass auch er bei allen Tests nur die Spitze (
Peak
) der Blitzdauer ausnutzen konnte. Z.B., dass der Blitz eine Abbrennzeit von 1.12/000 Sek bietet, und er durch manuelle Einstellungen an der Kamera und am Blitz davon nur den Höhepunkt der größten Helligkeit von 1/80.000 Sek. nutzte. Das führt jedoch logisch bereits zu einer Teilleistung. Somit wird nicht die wirkliche volle Blitzenergie für das Foto genutzt. Das meinte ich auch mit t0,1. Denn gemessen wird die Gesamt-Blitzleistung bei viel längerer Zeit (z.B. t0,5). - Fazit: Der Mann versteht entweder nichts von der Physik oder täuscht bewusst.
- Im ganzen Interview vermeidet er bewusst das Wort
volle Blitzleistung
. Er spricht immer nur davon, dass man mir einem Global Shutter nun etwas mehr Energie und etwas mehr Licht verwenden kann bei kürzerer Belichtungszeit - im Vergleich zu HSS (High-Speed Sync). Das klingt dann schon wieder physikalisch realistischer und ernüchternder. Denn HSS ist bei anderen Kameras ab ca. 1/200 bis 1/400 Sek. erforderlich. Nur wenige Mittelformatkameras kommen auf unter 1/1.000 Sek. mit Zentralverschluss im Objektiv.
- SONY A9III Deep Dive: Video by Patrick Murphy-Racey - Englisch, 23.11.2023
- PM-R TV, Vorsicht: Influencer.
- Er schaut auf die Video-Leistungen.
- Ergonomie-Vorteile:
- Für Video-Aufnahmen ist der Video-Knopf zum Starten der Aufnahme ergonomischer platziert als bei z.B. der A1.
- Da die Schalter größer sind, sind sie im Winter bei Kälte einfacher zu bedienen - vor allem mit Handschuhen. Das war bisher ein Ergonomie-Ärgernis bei Sony.
- Rückwärtiges Display, das für jeden Gimbal geeignet ist, da es klapp- und schwenkbar ist.
- Aber die Basis-ISO für das Filmen liegt bei 2.000.
- Im Video-Bereich ist die A9III vergleichbar mit der respektive ein Konkurrenz für die Red Komodo, die nur einen APS-C-Sensor bietet.
- Ferner sieht er große Vorteile bei Banding und Flicker, obwohl das noch nicht in der Praxis bewiesen ist. Wie in dem Punkt verstand er manche Angaben und physikalische Fakten nicht korrekt. Das ist ein typischer Effekt bei derartigen Großveranstaltungen, welche nur das Ziel haben, alle Anwesenden in Euphorie zu versetzen. Z.B. senkt der elektronische Sucher nachweislich bei 240 Hz die Auflösung doch herab.
- Er gibt ganz offen zu, was viele vermutet haben: Bei 4K 120 Fps wird Pixel-Binning verwendet.
- Er sieht Vorteile für bestimmte Videoaufnahmen auf dem Stativ mit Teleobjektiven für den Zusatzgriff auch bei Video, weil die Akkuleistung deutlich höher liegt.
- Während er im Mittelteil des Videos sehr sachlich wichtige Fakten auflistet, gerät er am Ende wieder ins euphorische Schwärmen und neigt zu Übertreibungen.
- Sony A9 III :: Global Shutter is REAL - Englisch, 22.11.2023
- The Art of Photography, Vorsicht: Influencer.
This is an extraordinarily significant camerain pretty much the history of camera making
- Dies ist eine außerordentlich bedeutsame Kamera in der gesamten Geschichte des Kamerabaus
. - Nicht ganz. Denn es gab bereits viele Vorläufer sowohl bei Global Shutter als auch in anderen Punkten. Aber mit der Einleitung ist der Tenor der überschwänglichen Bewertung festgelegt.
- Dennoch räumt er u.a. ein, dass die Bildqualität bei der Basis ISO-250 bei seinen Testfotos nicht so gut ist, wie bei manchen anderen Kameras. Das gilt bereits bei den stark rauschunterdrückten JPEGs. Denn RAW kann (offiziell) noch niemand beurteilen.
- Five key points you need to know about the Sony a9 III - Englisch, 16.11.2023, DPReview. - Die (angeblich) 5 wichtigsten - und nur positiven - Punkte an der Kamera:
- Global Shutter
- Prebuffer, Pre-Burst, Precapture
- Speed-Boost: Man kann mit dem C5-Schalter die selbst eingestellte Serienbildgeschwindigkeit auf die maximalen 120 Bilder je Sekunde erhöhen.
- Video: 4K60P oversampled und ohne Crop / Beschnitt
- Verbesserte Ergonomie
- Sony Invented the Next Generation of Cameras // A9 III Review - Englisch - 14.11.2023. Matti Haapoja - auf Video spezialisierter Influencer. Jubelpresse:
Every other camera for photos just seems kind of boring
- 'Jede andere Foto-Kamera ist langweilig.' - ansonsten ist alles an der neuen Kamera insane
, crazy
. Physikalisch erzählt auch er oft Unsinn. Denn auch der analoge Film litt beim Filmen an exakt jenem Rolling Shutter-Fehler. Ferner tut auch er so, als ob es für seine geschilderten Probleme der Fotografie wie Flimmern, Banding und Blitzlicht etc. keine Lösungen gibt. - Jedoch zeigt sein Videomaterial, dass der Global Shutter erwartungsgemäß das interne Wackeln im Bild selbst reduziert. (Vorsicht: Wer zittert, verwackelt den gesamten Filmrahmen dennoch.) - Die Spitzenkamera für jeden
Fotografen wie auch Videografen, ohne angeblich irgendeinen Nachteil.
- Sony a9 III MAJOR FEATURES Review: Does it Live Up to the HYPE?! - Englisch - 12.11.2023. Jared Polin - Influencer. Er hatte in den JPEGS einige störende Artefakte, die er nicht wirklich erklären konnte.
- Sony a9 III Global Shutter & The ISO 250 'Issue' - Englisch - 12.11.2023. Miguel Quiles, Influencer, der auch von Sony eingeladen wurde. Kurzfassung: Alles ist perfekt. Angeblich braucht kein Mensch ISO 100 oder gar ISO 50 und für keine Anwendungszwecke. Wer es braucht, kann sich (laut seiner von Sony gewünschten) Meinung dann ja teure ND-Filter dafür kaufen und sie mühsam an jedem Objektiv montieren. - Warum bieten dann alle Hersteller (inklusive Sony) in vielen Kameras ISO 100, 64, 50 und bis 32 an? Bezahlter Unsinn - zum Schluss in die Jubelpresse gemäß dem Alten Testament endend:
The A9III is the Genesis of Technology
. Erst mit der A9III beginnt die Fotografie. - Gott sei Dank wussten das die Fotografen der letzten zwei Jahrhunderte nicht. Sonst gäbe es bis heute keine Fotos.
- The Sony a9 iii Global Shutter Sensor is REVOLUTIONARY For Filmmakers - Englisch - 11.11.2023. Matt WhoisMatt Johnson, Influencer. Kurzfassung: Revolutionär für Videografen. Alle Kunden bekommen bald einen Global Shutter und internes RAW etc.
No-brainer
- Nicht nachdenken, sondern sofort kaufen.
- The First Full-Frame Global Shutter Camera!! | Sony a9 III Filmmaker Perspective - Englisch - 11.11.2023. CVP, Influencer. CVP ist Europas größter Anbieter professioneller Video-, Rundfunk- und Kinolösungen. Er wurde wie fast alle europäischen Influencer zum Urlaub in die Türkei eingeladen. Kurzfassung: Er vermutet einen Dual-Base-Sensor (zweite Stufe bei ISO 6.000). Auch er benötige stärkere ND-Filter wegen der höheren Basis-ISO von 2.000 zum Filmen. - Sein Fazit am Ende ist Zukunftsmusik:
It is a great step to bring Global Shutter to the masses.
- Warten wir es ab. So schnell wird die Zukunft für alle beim dem Preis nicht eintreten.
- GAME OVER Canon & Nikon! Sony a9 III vs R3, Z8 & Z9 - Englisch - 10.11.2023. Tony & Chelsea Northrup - Influencer.
- U.a. bestätigte er alle meine physikalisch hergeleiteten Vermutungen zum Blitzlicht.
- Er konnte nur miserable Werte für den Verwacklungsschutz (IBIS) ermitteln.
- Ferner vergleichen sie die A9III mit der A1, der R3 und der Z8 sowie Z9.
- Sony A9 III: When Overkill Meets Power and Greed - Englisch - 10.11.2023. Camera Conspiracies - auf Video orientierter Influencer. Kurzfassung: übertrieben / Overkill.
- Sony A9III - Die nächste (R)Evolutionsstufe mit Global Shutter und 120fps - Deutsch - 10.11.2023.
- Vorsicht: Krolop & Gerst ist einer der schlimmsten deutschen Influencer.
- Er wurde - wie so viele europäische Influencer - auf Sony-Kosten nach Antalya in die Türkei eingeflogen. Urlaub de luxe.
Wahnsinn
, ziemlich, ziemlich beeindruckend
, super beeindruckend
, beeindruckend ohne Ende
, wahnsinnig
, völlig abstrus
, superkrass
etc.
- Wie so oft bei ihm werden haufenweise falsche Zahlen, unzutreffende technische Angaben und physikalischer Unsinn publiziert. Vor allem seine Aussagen zum Blitzen sind unfassbar.
- Fazit:
Ich brauche diese Kamera.
- Sony a9 III - Hands On Testing The GLOBAL SHUTTER for VIDEO - Englisch - 09.11.2023. Jeven Dovey - auf Video orientierter Influencer. Kurzfassung:
revolutionär
- revolutionary
.
- Sony A9 III Hands-On Preview in NYC - Game Changer - Englisch - 09.11.2023. TheCameraStoreTV - Influencer und Händler.
- SONY A1 oder doch A9iii? Wo soll ich zugreifen? - Deutsch - 09.11.2023. WILD & UNTAMED PHOTOGRAPHY - Sony-Influencer. Beschreibt den ausgebrochenen Kampf in den Foren zwischen A1 und A9III-Anhängern um die 'bessere' Kamera. Aus Sicht des Wildtierfotografen, der lange die A1 benutzte, zeigt er Unterschiede auf. - Erfreulich sachlich, auch wenn er bezüglich der aus seiner Sicht bald eintretenden Zukunft des Global Shutters für alle etwas optimistisch ist. Er persönlich gönnt sich die A9III als Zweitkamera neben der A1.
- Sony a9 III Initial Review: This Changes EVERYTHING! - Englisch, 09.11.2023, PetaPixel. - Influencer Chris und Jordan. Lobhudelei mit vielen Einschränkungen, weil auch sie keine Antworten auf wichtige Fragen von Sony erhielten.
- Review | Sony A9 III - Englisch - 09.11.2023. Wex Photo Video, Händler und Influencer. Kurzfassung: Kaufen! Auch, wenn sie teuer ist.
- Sony a9 III is a BEAST! Hands-on & First Impressions - Englisch - 08.11.2023. Sidney Diongzon, Influencer. Kurzfassung:
unbelievable
- New Sony A9 III & 300mm f/2.8 GM Lens | Hands-On Initial Thoughts - Englisch - 08.11.2023. Jason Hermann, Influencer. Kurzfassung:
Sony is blowing away the competition... with technology
- Sony der Technologieführer.
- SONY A9III - THIS CHANGES EVERYTHING! (ft. Gerald Undone) - Englisch - 08.11.2023. Terry Warfield und Gerald Undone sind beide video-orientierte Influencer. Kurzfassung: Der Global Shutter wird bald auch in andere Kameras Einzug halten. Global Shutter wird die Kameraindustrie umwälzen. Aber beide wollen die A9III nicht kaufen.
- Sony A9 III Global Shutter spart 30 EUR - Deutsch - 08.11.2023.
- Stephan Wiesner - Vorsicht Influencer.
- Auch dieses Video ist wieder angefüllt mit vielen technischen Fehlern: Z.B. ist die Synchronisationszeit (genau genommen X-Sync mit dem Blitz) der Kameras mit mechanischem Verschluss definitiv nicht 1/4.000 Sek., sondern meist zwischen 1/200 bis 1/300 Sek. Er verwechselt und vermischt das ständig mit der allgemeinen Verschlusszeit eines mechanischen Verschlusses, der bei jeder besseren Kamera 1/8.000 Sek. bietet. Auch die Behauptung, dass Kameras / der Sensor nicht altert / kaputt geht, ist reines Wunschdenken. Sensoren verlieren nachweislich kontinuierlich Pixel.
- Er will die hyperventilierende Diskussion wieder auf den Boden holen, was durchaus sinnvoll ist. Aber seine Argumente sind zum Teil frei jeder Präzision oder physikalischer Belege und bestehen oft nur aus Behauptungen. So bleibt nur das Fazit: Die meisten Fotografen benötigen die A9III nicht.
- The New Sony A9iii Will Change Future Cameras! - Englisch - 08.11.2023.Easy Tiger Creative - Influencer.
- Sony a9 III - a Niche $6000 24mp camera - Englisch - 08.11.2023. Matt Granger - Nikon-Influencer.
Insane
etc. Ansonsten eher kritisch mit sinnvollen Fragen zur mit der A9III anvisierten Zielgruppe.
- Vorstellungsvideo vom 07. November 2023, um 15 Uhr Mitteleuropäischer Zeit - Vorsicht: Reine Sony-Werbung. Erst ab 38:20 Minuten geht es um die A9III.
- Light Speed | Sony Alpha 9 III - Englisch - 07.11.2023. Vorsicht: Reines Werbevideo von Sony. - Und, Nein. Die Kamera arbeitet nicht mit 'Lichtgeschwindigkeit', was der reißerische Titel assoziiert.
- Introducing Alpha 9 III | Sony | a - Englisch, 07.11.2023. Vorsicht: Reines Werbevideo von Sony.
- Sony a9 III Hands-On Preview: THIS CHANGES EVERYTHING!!! - Englisch - 07.11.2023. Jared Polin. Vorsicht: Influencer. Fazit:
absolutely insane
.
- FOTOGRAF REAGIERT fassungslos auf die SONY A9 III - Deutsch - 07.11.2023. AmazingNature Alpha. Vorsicht: Influencer. Fazit:
Wahnsinn
.
- Sony a9 III Initial Reactions: The GLOBAL SHUTTER Age Has Arrived! - Englisch, 07.11.2023. PetaPixel - Influencer Chris und Jordan.
- Sony a9 III hands-on!! GLOBAL SHUTTER 120 FPS - Englisch - 07.11.2023. Influencer. Sein Video zeigt eindeutig Black-outs auf dem rückwärtigen Display bei den Einzelaufnahmen.
- THE SONY A9III----This one Feature changes Flash Photography FOREVER! - Englisch - 07.11.2023. Manny Ortiz - Influencer.
- Sony A9III Pre-Review by Sony Artisan Patrick Murphy-Racey - Englisch - 07.11.2023. Influencer. Patrick Murphy.
- Sony A9 III VS Sony Alpha 1 | Night Mode Camera Test - Englisch - 07.11.2023. Vergleichsvideos und Vergleichsfotos zwischen A1 und A9III.
- il FUNERALE dell'OTTURATORE! - Italienisch - 07.11.2023. Gianluca Bocci, Influencer - Reißerischer Titel, der jedoch viele Meinungen in Foren spiegelt: Der Tod des Verschlusses.
- Sony A9III Global Shutter & 120 fps - Erster Eindruck | PREView - Deutsch - 07.11.2023. Toby Horn, Influencer.
- Sony just changed photography FOREVER With The a9 III - Englisch - 07.11.2023. Fstopper, Influencer.
- A9III The Biggest Change in a Decade - Englisch - 07.11.2023 Mark Bennett's Camera Crisis - Influencer. Kurzfassung: Meine Kinder können nächstes Jahr auch noch die alten Kleider tragen, aber ich brauche die neue Kamera.
- SONY a9III - GAME CHANGER!!! - Englisch - 07.11.2023. Jason Morris - Influencer. Wann kommt der Global-Shutter Sensor in andere Kameras?
- Sony A9iii - There's a Catch - Englisch - 07.11.2023. Guy With Camera - Influencer. Er wusste bei der Erstellung seines Videos noch nicht, dass seine Vermutung mit den Objektiven der Dritthersteller, die auf nur 15 Bilder je Sekunde beschränkt sind, zutrifft. Ansonsten stellte auch er sinnvolle Fragen zum Dynamikumfang.
- Sony A9iii - GAME OVER! - Englisch - 07.11.2023. Stefan Malloch - Influencer. Übertrieben und viele technische Details falsch verstanden.
- Sony A9iii For Wedding Photography and Hybrid Video - Englisch - 07.11.2023. Taylor Jackson - Influencer. Er kauft sich die A9III als Hochzeitsfotograf. Entsprechend positiv ist seine Bewertung.
- Sony A9 III Revealed: Game Changer? A Wedding Photographer's Perspective - Englisch - 07.11.2023. Magic Wedding Photographer - Influencer.
crazy
, insane
etc. Einige technische Dinge falsch verstanden und vieles zum Sensor wild sowie falsch geraten.
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