Canon R6II
Test der R6II, Analysen zur R6 Mark II, EOS R6II-Tests, Testberichte und Kaufempfehlungen zur EOS R6 Mark II.
Canons EOS R6II - Vor- und Nachteile einfach und verständlich erklärt.
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle im Artikel der Canon R6II behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Einleitung
Knapp zweieinviertel Jahre nachdem Canon am 09. Juli 2020 seine erste EOS R6 Mark I vorstellte, kam am 01./02.11.2022 die neue R6II oder auch R6 Mark II genannte Nachfolgerin heraus: eine weitere spiegellose Kamera für das Vollformat.
Wie die Namensgebung R6 bereits andeutet, soll sie die Nachfolge der beliebten DSLR-Reihe 6D antreten, welche auf durchaus anspruchsvolle Amateure, mit jedoch begrenztem Budget abzielt, welche für die in fotografischen Einzelfällen maximal fehlenden 5% Leistung nicht den fast doppelten Preis einer R5 oder gar der Profi-Sportkamera R3 ausgeben möchten - vor allem, weil sie auch nicht die sündhaft teuren, lichtstarken Objektive dazu anschaffen wollen.
Positives zur Canon R6II
Vorab gilt auch hier zur Beruhigung: Es handelt sich um eine ausgereifte, solide Kamera, mit der man auf jeden Fall sehr hochwertige Fotos machen kann.
Alle technischen Daten finden Sie beim Hersteller. - Hier werden nur die wichtigsten und relevantesten Daten für die Foto- und Video-Praxis beschrieben sowie bewertet.
Sensor der R6II und seine Bildqualität
- Neu entwickelter 24 Mega-Pixel Vollformat CMOS-Sensor. - Es sind exakt 6.000 * 4.000 Pixel. Sensor-Dimensionen: 35,9 * 23,9 mm im Bild-Format 3:2.
- Der FSI-(Front-side-illuminated)-Sensor wurde neu von Canon konstruiert und besitzt kürzere Auslesezeiten (als der Vorgänger), welche einen geringeren Rolling Shutter garantieren.
- Der Sensor soll mit 14,2 Millisekunden Auslesezeit (beim Einzelfoto und 17,7 ms bei Serienbildern) einer der aktuell schnellsten sein, obwohl es sich nicht um einen Stacked CMOS handelt.
- Der neue Sensor ist nun ISO-invariant und soll laut Canon England 13-14 Blenden Dynamikumfang liefern. Man kann somit die dunklen Bildteile leichter und stärker aufhellen, ohne dabei zu viel störendes Rauschen zu erhalten. Der alte Sensor im Vorgängermodell bot dies nicht.
- Dem Sensor ist erneut ein klassischer, feststehender, integrierter Antialiasing-/Tiefpassfilter vorgelagert.
- ISO 100-102.400 automatisch und 50-204.800 manuell einstellbar. Das entspricht der Vorgängerin R6 Mark I und liegt 1 Blende höher als bei der R5.
- Die Bilder werden in den Dateiformaten JPEG, HEIF, RAW (CR3, 14-bit RAW Format) und C-RAW (komprimiert) abgespeichert.
C-RAW wird nun mit 14 Bit geliefert, sofern man den mechanischen Verschluss oder elektronischen 1. Verschlussvorhang verwendet.
- Die Belichtungsmessung erfolgt (wie bisher) über 384 Zonen auf dem Sensor.
- Der Sensor brilliert mit in dieser Preisklasse hervorragend kurzen Auslesegeschwindigkeiten, die sich auf dem Niveau der viel teureren Profikameras befinden.
- Neuer HDR-Modus (HDR for moving subjects). Der Modus macht mit KI aus 3 Aufnahmen ein Foto. Dabei bleibt der Autofokus erhalten. Alles geschieht in der Kamera, wobei sogar auch bei schnellen Bewegungen ein scharfes Foto entsteht.
- Focus-Bracketing / Focus-Stacking wird in der Kamera unterstützt - mit einem fertigen Ergebnisbild in der Kamera.
- Daneben gibt es noch einen Panorama-Modus.
- Es wird eine in allen Bereichen etwas höhere Bildqualität durch den neuen Sensor versprochen (als bei der Vorgängerin R6 Mark I). In ersten Tests wurde dies und auch eine höhere (Detail-)Auflösung nachgewiesen.
- U.a. kann man nun drei favorisierte ISO-Werte festlegen und auf sie schnell über die Q-Taste zugreifen. Das ist dann separat einstellbar sowohl für Foto als auch Video.
Geschwindigkeit der R6II
- Modernster und schnellster DIGIC X-Prozessor von Canon (aus der R3).
Vorsicht: Das ist eine Dach- oder Gruppen-Bezeichnung. Dahinter verbergen sich verschiedene Inhalte an Einzelprozessoren. D.h. nicht alles ist immer identisch. Die Marketing-Repräsentantin von Canon in England bestätigte in einem Interview (bei 1:18:10) ausdrücklich, dass es sich bei DIGIC X
um eine family of processors
- eine Gruppe von verschiedenen Prozessoren handelt.
Inzwischen wurde bekannt, dass es sich um eine neue, deutlich weniger Strom verbrauchende und weniger Abwärme erzeugende Prozessor-Variante / -Revision handelt. (Siehe auch unten zur verlängerten Akkulaufzeit.)
- Verschluss:
Mechanisch: 30-1/8.000 Sek. (halbe oder Drittelstufen), Langzeitbelichtung
Elektronisch: 30-1/16.000 (halbe oder Drittelstufen bis 1/8.000 Sek., danach in einer ganzen Stufen zu 1/16.000).
- Bis zu 12 Bilder je Sekunde (12 fps) mit dem mechanischen Verschluss. Der mechanische Verschluss ist für 300.000 Auslösungen getestet.
- Mit elektronischem Verschluss: Bis zu ca. 40 Bilder je Sekunde (doppelt so schnell, wie die R6 Mark I) für ca. 190 JPEGs, 75 RAWs (unkomprimierte RAW-Dateien) oder 140 C-RAWs (verlustbehaftet komprimierte RAW-Dateien).
Canon USA gab den eingeladenen Gästen offensichtlich 110 Fotos in unkomprimiertem RAW als Puffer an.
US-Quellen geben getestete ca. 80 RAW-Bilder im Puffer an. D.h. es werden ca. 2 Sekunden sehr schnelles Dauerfeuer
geboten.
- Serienbildaufnahmen / Dauerfeuer: Mit den schnellsten UHS-II-Karten kann man über 1.000 JPEGs, HEIFs oder (komprimierte) C-Raw in Serie aufnehmen und ca. 110 unkomprimierte RAW-Fotos. - Leider widersprechen sich bisher auch die offiziellen Angaben etwas: Evtl. ist dies - wie bei vielen modernen Kameras - von der (Schreib-)Geschwindigkeit der Speicherkarte abhängig.
- Manuell können neben 40 auch 20 oder 5 Bilder je Sekunde eingestellt werden.
- Ein neuer RAW-Burst-Modus mit 30 Bilder je Sekunde. Er wird auch Pre-capture / Pro Capture genannt: Aufgezeichnete Aufnahmen vor dem Auslösen: 0,3 oder 0,5 Sekunden Pre-Recording für bis zu 191 Einzelbilder. Und zwar u.a. auch als RAW-Ausgabe in voller Auflösung.
- Wichtiger als die schiere Zahl an Bildern, dürfte in der Fotopraxis jedoch der neue einfache Betrachtungsmodus dazu sein, der einem das schnelle Durchblättern und die Auswahl des besten Fotos erlaubt.
- Das sind Werte teuerster Profi-Sport-Kameras.
IBIS der R6II
- Das neu entwickelte IBIS (In Body Image Stabilization) bietet mit seiner fünf-Achsen-Stabilisierung (horizontale bzw. vertikale Verschiebung, Rollen, Gieren und Kippen) kameraintern bis zu ca. 5-6 Blenden Verwacklungsschutz.
- IBIS ist kombinierbar mit dem zusätzlichen Verwacklungsschutz in manchen Objektiven - in-lens stabilization (IS) - und soll dann im Idealfall bis zu 8 Blenden Verwacklungsschutz liefern.
- Auch ältere Objektive können stabilisiert werden, sofern man deren Brennweite im Kameramenü einstellt.
- EF-Objektive (von DSLRs) können über den Adapter sogar die koordinierte Bildstabilisierung (IBIS und IS) nutzen.
Autofokus der R6II
- Automatisch werden 100% vertikal und 100% horizontal des Sensors ausgenutzt.
Bei manueller Nutzung stehen 100% horizontal, aber nur 90% vertikal für die Autofokus-Sensoren zur Auswahl.
- Automatisch: 1.053 verfügbare AF-Positionen - in einem Raster von: 39 * 27.
Manuell: Einzelpunkt-AF 4.897 AF-Positionen für Foto. Beim Vorgänger waren es jedoch noch 6.072.
4.067 AF-Felder bei Videos der R6II.
- Empfindlichkeit des Autofokussystems laut Canon Deutschland: LW -3 bis 20 (bei 23 Grad Celsius, ISO 100 und mit Mehrfeldmessung). - Bei Fotos gab Canon USA auf Anfrage hingegen an, dass man bis herunter zu -6,5 EV fokussieren kann. Dieser Wert wurde in offiziellen Unterlagen von Canon in England (siehe Video-Interview unten) bestätigt.
Bei Video hängt es von der gewählten Auflösung ab und schwankt zwischen -4 bis -5 EV.
- Anti-Flacker-Aufnahme für 100 und 120 Hz-Stromnetze - ähnlich demjenigen in der R3, zusätzlich manuell in 0,1-Herz-Schritten auswählbar. Damit sind die früher teilweise sichtbaren horizontalen Streifen bei Gaslampen in Innenräumen und Stadien leichter (manuell) verhinderbar.
- Die R6 Mark II erhielt deutliche Verbesserungen von der R3 beim Autofokus und zudem Neuerungen durch KI. Damit soll das sogenannte Tracking im Verfolgungsmodus sich nochmals verbessern.
- Erkannt werden nun: Menschen, Tiere (Hunde, Katzen, Vögel und Pferde und andere Herdentiere mit den Augen weiter seitlich), Fahrzeuge (Rennwagen oder Rennmotorräder), Flugzeuge und Helikopter sowie Züge. Bei den Fahrzeugen etc. ist auch noch der sogenannte Cockpit-Modus hinzugekommen, mit dem man statt auf das ganze Fahrzeug nur auf das Cockpit automatisch fokussieren kann.
- Man kann nun einstellen, ob das linke oder rechte Auge angewählt werden soll. Zudem kann man mit einem belegbaren Schalter schnell zwischen diesen Augen hin und her schalten. Die meisten verwenden dazu den voreingestellten Joy-Stick. Ein Klick nach links: linkes Auge, Klick nach rechts: rechtes Auge ausgewählt.
- Überdies werden Augen nun aus noch größerer Entfernung erkannt.
- Wichtiger dürften jedoch in der Fotopraxis die Automatik-Modi (
Auto
) sein, welche den Autofokus für den Anwender vereinfachen - vor allem bei gemischten Motiven (z.B. Tier und Mensch im Sucher). Nochmals langsam: Bei 'Auto' wechselt die KI von selbst zum passenden Autofokus-Motivprogramm. So sollte KI immer funktionieren. Erste Tests bestätigten die hohe Trefferquote im Auto-AF-Modus.
- Überdies wurde ein neuer Modus eingeführt, der das sogenannte Jagen (hunting - ständiges Hin- und Her-Fokussieren) unterbindet, wenn ein Motiv den Sucher verlassen hat. Sobald das Motiv wieder im Bild erscheint, nimmt der AF sofort dieses wieder scharf auf.
- Beeindruckend ist, dass der AF mit allen Modi auch bei 40 Bildern in der Sekunde arbeitet und korrekt nachführt.
- Aus DSLR-Zeiten kam der als Dritter AF-Modus bekannte AI-Autofokus zurück, der automatisch zwischen Einzel-AF und Kontinuierlichem Autofokus hin- und herschalten kann. - Wie gesagt, sinnvolle Künstliche Intelligenz gab es auch schon früher. Schön, dass diese Automatik nun auch bei modernen spiegellosen Kameras wieder verfügbar ist.
EVF - Elektronischer Sucher der R6II
- Es wird - wie bei der Vorgängerin Mark I - ein kleinerer elektronischer Sucher (OLED) mit 3,69 Million-Pixeln angeboten als in der EOS R5. Das sind 1.280 * 960 Punkte mal den 3 Farben (RGB). Dieser ist laut Tests zwar hochwertig, aber derzeit trotzdem nur noch dritte Wahl. Dennoch entspricht die Auflösung des EVFs dem Niveau der preislich ähnlich gelagerten Mitbewerber.
- Das EVF bietet 60 (Power saving) und 120 (Smooth) Bilder je Sekunde / Wiederholfrequenz. Hinzu kam ein variabler Mischmodus zwischen 60 und 120 Hz.
- Der neue simulation mode (ähnlich zur R3) erzeugt ein etwas mehr an eine DSLR erinnerndes Sucherbild.
- Kein Blackout. D.h. kein Dunkelbild / Flackern zwischen den Aufnahmen mit elektronischem Sucher.
- Es handelt sich wie bisher um ein 0,5-Zoll-EVF, OLED, 23 mm Austrittspupille und 0,76-facher Vergrößerung (beim 50 mm Objektiv in Unendlichstellung, -1 m-1 dpt).
- Ein manueller Dioptrienausgleich am EVF erlaubt -4 bis +2 m-1 (Dioptrien).
- Das EVF erlaubt eine Schärfentiefe-Kontrolle über eine konfigurierbare Taste.
- Es findet sich ein Augensensor unter dem Okular zum Erkennen des Fotografen und Abschalten des rückwärtigen Displays beim Benutzen des elektronischen Suchers. Dieser Sensor kann konfiguriert werden, sodass er sich nicht mehr unerwünscht ausschaltet, wenn man z.B. aus der Hüfte fotografiert.
- Der Sucher der R6II kann den sichtbaren Ausschnitt verkleinern, damit Brillenträger bis in die Ecken alles sehen können.
- Man kann EVF und rückwärtiges Display konfigurieren, um festzulegen, wo man z.B. die gemachten Aufnahmen anschauen resp. prüfen will.
Rückwärtiges Display der R6II
- Es wird ein kleines und weniger hochauflösendes rückwärtiges Display LCD-Touchscreen mit einer Bildschirmdiagonale von ca. 7,5 cm (3 Zoll) mit 1,62 Mio. Bildpunkten verwendet - so wie bei der Vorgängerin Mark I.
- Dafür ist es vollkommen dreh- und (nach links heraus-) schwenkbar.
- Die Abbildungen darauf sind scharf und kontrastreich.
- Das LCD-Touchscreen kann als Touchpad verwendet werden, sogar mit dem Auge am Sucher.
- Die Menüs sind ergonomisch und übersichtlich, weil man (wie beim Vorgängermodell) die Bereiche Video und Foto komplett getrennt hat. Vor allem kann man mit dem vorderen und hinteren Wählrad rechts oben an der Kamera alle Punkte blitzschnell anspringen. Als Touchscreen funktioniert es natürlich auch mit den Fingern.
- Insbesondere die Menüauswahl unter Video ist einfach sowie übersichtlich und wurde in der R6II nochmal erweitert sowie optimiert.
Gehäuse der R6II
- Das Gehäuse der R6II ist fast identisch zum Vorgängermodell.
- Allerdings wurde der Ein-Aus-Schalter von links oben nach rechts oben verlegt. Nun kann man die Kamera mit einer Hand (der rechten) auch ein- und ausschalten. Der alte Ein-Aus-Schalter mutierte allerdings zu einem 3-Wege-Schalter mit einer Lock-Position in der Mitte. Dadurch entfiel auch die alte separate Lock-Taste.
- Ferner wurde der Joy-Stick etwas konvex geformt und deutlicher geriffelt. Der Joystick der Mark I war hingegen etwas konkav geformt und mit einem geviertelten Rand versehen.
- Dafür wurde links ein Umschalter zwischen Foto und Video angebracht. Bei Wechseln damit werden nun alle Einstellungen bei Foto und Video im vorherigen Zustand belassen. Dies ist wichtig für hybrides Arbeiten mit Foto und Video zum blitzschnellen Wechseln. Da der Wechsel zwischen Foto und Video sowie zurück über diesen Schalter auch in der Praxis direkt und ohne jegliche Unterbrechungen erfolgt, ist diese Kamera geradezu prädestiniert für sogenannte hybride Content Creators.
- Neuer elektromagnetischer Softauslöser, der zu weniger Verwacklungen führen soll.
- Gewicht: 670 Gramm (mit Akku und einer Speicherkarte). Das ist sogar 10 Gramm leichter als beim Vorgänger.
- Maße: 139 * 99 * 89 mm (gerundete Werte). Das ist praktisch identisch zur R6 Mark I. Nur die Höhe wuchs um ca. 9 mm.
- Durch das IBIS ist das Gehäuse der R6II etwas dicker als das der älteren EOS R. Ferner ist der Griff ergonomisch geformt, ist etwas tiefer und somit auch für größere Männerhände geeignet - wie bei der Mark I.
- Einsatzbereich / Temperatur: ca. 2-40 Grad Celsius, bei maximal 85% rel. Luftfeuchtigkeit.
- Stabiles, hochwertiges Polycarbonat-Gehäuse. Laut Canon: Kein Magnesiumgerüst im Innern.
- Relativ guter Wetter-, Regen und Spritzwasser-Schutz - in etwa auf dem Niveau der DSLR-Modellreihe 6D respektive der R6 Mark I.
- Wählrad / Mode Dial mit u.a. 3 voreinstellbaren Presets zum schnellen Wechseln der Modi auf der rechten Schulter oben.
- Schließlich fehlt nun vorne am Griff der alte Infrator-Sensor der R6 Mark I.
- Tests ergaben, dass sich das Gehäuse etwas robuster anfühlt, als das des Vorgängermodells.
Konnektivität der R6II
- Zwei Kartenfächer, wie man es bei modernen Kameras erwartet: 2 schnelle UHS-II SD-Karten zum parallelen Beschreiben und Sichern.
- WLAN mit IEEE802.11AC/ab/g/n, 5 und 2,4 GHz, mit Bluetooth-Unterstützung V5.0. Unterstütze Funktionen: EOS Utility, Smartphone, Web-Upload
- 2,4 GHz WLAN WiFi-Verbindung mit großer Reichweite zu image.canon - der neuen Cloud-Plattform von Canon, mit internem FTP.
- Der Bluetooth- und Wi-Fi-Verbindungsaufbau soll deutlich vereinfacht worden sein.
- Man kann nun auch das Smartphone als Fernbedienung oder als großes rückwärtiges Display verwenden.
- Kabel: SuperSpeed USB 3.2 Gen 2 USB C (mit 10 GBit/Sek.). Über USB-C lässt sich die Kamera nicht nur laden, sondern auch mit Dauerstrom versorgen.
- Integriertes Stereomikrofon (48 KHz, 16 Bit * 2 Kanäle).
- Multifunktions-Zubehörschuh - Canons multi-function accessory shoe - anstelle des alten Blitzfußes / Blitzschuhes - für Mikrofone aber auch neue Blitzgeräte. - Alte Blitzgeräte können dennoch weiterhin verwendet werden.
- Externe Mikrofone sind über den Multifunktions-Zubehörschuh inklusive XLR über Tascam CAXLR2dC anschließbar.
- Micro-HDMI-Buchse.
- Eingang externes 3,5 mm Mikrofon (Miniklinke Stereo).
- Kopfhöreranschluss 3,5 mm (Miniklinke Stereo).
- E3-Schnittstelle (Fernauslöser).
Zubehör zur R6II
- Die R6II verwendet denselben neuen Hochleistungs-LP-E6NH-Akku wie die EOS R5 sowie die R6 Mark I mit 16 Wh. Er bietet 2.130 mAh.
- Der Akku soll an der R6II (nach den strengen CIPA-Regeln) 450 Bilder mit EVF bieten und 760 mit rückwärtigem Display im Stromsparmodus.
- Bei Verwendung der 120 Hz Bildwiederholung sinkt die Ausbeute jedoch etwas.
- DPReview in den USA gibt 580 Bilder im sogenannten Smooth-Modus für den elektronischen Sucher an.
- Alle Werte liegen deutlich höher als bei der R6 Mark I.
- Das bestätigten bisher auch alle Tests mit Fotos (mit hoher 120 Bildwiederholrate im EVF) und Videos. Alle Tester waren sehr beeindruckt. Ein Akku reichte fast allen für einen ganzen Tag.
- Über USB-C kann man nun mit PD (Power Delivery) den Akku auch schnell laden.
- Es wird der übliche und auch bei anderen spiegellosen Modellen (inklusive dem Vorgängermodell R6 Mark I) verwendete, passende, anschraubbare Batteriegriff BG-R10 mit weiteren Schaltern für den Hochkantbetrieb angeboten. Er blockiert dann zwar das Akkufach in der Kamera, bietet dafür unten 2 Akkufächer. Preis (UVP) im November 2022: 339 Euro.
Messverfahren
- Bei allen in Hersteller-Broschüren zu findenden Daten handelt es sich um Laborwerte.
- Sie gelten nur unter Idealbedingungen. Dazu gehören
- exakt zur Kamera und für das Bajonett passende, modernste, lichtstarke, teure Objektive
- bei Offenblende verwendet
- im Labor unter genormtem, gleichbleibendem - meist extrem hellem - Licht
- meist auf einem speziellen Stativ montiert
- schnellste, größte und teuerste Speicherkarten
- modernste, voll aufgeladene Akkus
- bestimmte Menüeinstellungen
- bei ganz bestimmten Temperaturen und Luftfeuchtigkeitswerten
- etc.
- Die von der CIPA vorgegebenen Messkriterien sind meist sehr streng und werden von japanischen Technikern überwiegend genau beachtet. Ganz im Gegensatz zu einst angesehen europäischen Institutionen wie TÜV, Stiftung Warentest oder die französische DXO, die seit Jahren in der Kritik stehen.
- Daraus folgt, dass die Messergebnisse durchaus
wahr
sind. Das wird ggf. von der CIPA nachgeprüft. Aber es handelt sich nicht desto trotz um Maximalwerte.
- Während früher bei DSLRs der mechanische Spiegel oft der begrenzende Faktor war, so sind es bei den modernen spiegellosen Hochleistungs-Kameras meist die Objektive mit ihren Autofokusmotoren sowie Blendenmechanismen.
- Deshalb weise ich auch ständig darauf hin, dass man moderne Kameras nur mit modernsten Objektiven, Akkus, Speicherkarten etc. wirklich ausreizen kann. Das gilt für alle Modelle aller Sensorklassen aller Hersteller.
- Wer hingegen z.B. als
Altglassammler
Objektive an Adaptern an diesen modernen Kameras verwendet, kann sämtliche Messwerte getrost vergessen. Ähnliche Einschränkungen betreffen ältere Akkus und langsame oder kleinere Speicherkarten.
- Aber bereits lichtschwächere Objektive, oder Objektive, die man in der Fotopraxis abblendet, werden signifikant schlechtere Messergebnisse liefern.
- Hinzu kommt die Serienstreuung der Produktionsqualität aller am Gesamtsystem beteiligten Einzelkomponenten, die sich neutralisieren aber auch in einer positiven wie negativen Richtung aufsummieren kann.
- Daraus folgt letztendlich, dass Sie in Ihrer alltäglichen Fotopraxis geringere Werte erhalten werden - bei allen Modellen aller Hersteller.
- Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch auch, dass pauschale Aussagen mancher Tester in Foren, Fachzeitschriften oder auf YouTube ohne genaue Angabe alle verwendeten Testverfahren (und Einstellungsdetails) nur eingeschränkt verwendbar sind.
- Weil mir immer wieder diese Frage gestellt wird: Alle Messergebnisse sind wahr und zutreffend, betreffen jedoch meist ganz bestimmte Rahmenbedingungen. Meine Erfahrung ist, dass diese noch nie exakt auf meine Fotopraxis zutrafen. Meine Ergebnisse lagen immer unter den Herstellerangaben, aber immer über denjenigen der heftigsten Kritiker.
- Bitte beachten Sie abschließend Ihre eigenen fotografischen Anforderungen: Manche Werte können traumhaft gut oder manche Kritiken vernichtend ausfallen. So lange diese Punkte für Sie und Ihre persönlichen Foto-Stile oder Video-Praxis irrelevant sind, sollten sie auch Ihre Bewertung in keiner Weise beeinflussen.
Einschränkungen / Nachteile bei der Canon R6II
Selbst, wenn wir uns bei Vollformat-Sensoren in der sogenannten Königsklasse
befinden, so finden sich Unterschiede zu anderen Modellen und anderen Herstellern, die man deutlich benennen muss. Es handelt sich zwar um Leiden auf höchstem Niveau. Aber jede Person sollte sich die Einschränkungen vor dem Kauf zumindest klarmachen.
- Sensor:
- Der Tiefpassfilter vor dem Sensor wurde bei der Vorgängerin schon bemängelt. Dieser reduziert die theoretisch maximal mögliche Auflösung und den Kontrast etwas. Aber Canon hält daran fest, weil man dort glaubt, dass die Käufer der R6II nicht bereit sind, Moirés nachträglich am PC per Software zu korrigieren.
- Gehäuse:
- Da links oben der Umschalter zwischen Foto und Video exakt so aussieht wie der frühere Ein-Aus-Schalter, dürfte dies Aufsteiger von der Mark I verwirren. Überdies ist dieser Umschalter nicht gut arretiert und wechselte deshalb öfters ungewollt in den Vorserienmodellen von Foto zu Video.
- Der neue Joy-Stick der R6II ist haptisch für manche Anwender etwas schwerer blind von den ihn umgebenden Schaltern zu unterscheiden. Andere Tester halten die neue Formgebung hingegen für vorteilhafter. Das sollte man somit persönlich ausprobieren, weil dieser Joy-Stick eine zentrale Rolle bei der Kamerabedienung einnimmt.
- Die R6II ist zwar wetter-geschützt, aber nicht auf dem hohen Standard zahlreicher teurerer Kameras. Canon selbst gibt an:
Obwohl die Kamera staub- und spritzwasserdicht konstruiert ist, kann dies nicht vollständig verhindern, dass Staub oder Wassertropfen in die Kamera gelangen. Um eine witterungsbeständige Abdichtung sicherzustellen, sollte die mitgelieferte Zubehörschuhabdeckung verwendet werden, es sei denn, ein witterungsbeständiges Zubehör wurde in den Multifunktions-Zubehörschuh eingeführt.
- Kurzum: Wie bei allen neuen Canon-Kameras muss man die Kappe zum Zubehörschuh verwenden, die klein, fummelig und teuer ist sowie schnell verloren geht.
Canon Asia erwähnt im Werbefilm (unten verlinkt) auch nur Dust & Drip Resistant
.
- Kein CFexpress-Kartenfach, wie manche Mitbewerber. Damit wären die Puffer größer und somit die Aufnahmeleistungen noch höher ausgefallen. Meines Erachtens ist dies ein Nachteil bei derartigen Hochleistungskameras, wenn man ernsthaft Sportaufnahmen oder Wildtierfotografie betreiben will, da SD-Karten seit Jahren kaum mehr an Leistung dazugewinnen. Auch V90-Karten schienen 2022 ziemlich ausgereizt.
- Wie die Mark I, so fehlt auch bei der R6II ein informatives Top-Display auf der Schulter, das bei Canon nur teurere Modelle bieten.
- Manche Tester haben aus Versehen das Modus-Wählrad (Mode-Dial) rechts oben verstellt, da es keine Blockierung dafür gibt.
- Manche Tester finden den neuen Ein-Aus-Schalter nicht glücklich platziert, weil man in der natürlichen Halteposition mit der rechten Hand am Griff mit dem rechten Daumen sich ziemlich verrenken muss, um diesen Schalter zu bedienen. D.h. er ist nicht so komfortable / ergonomisch angeordnet, wie bei z.B. manchen Modellen von Nikon.
- Geschwindigkeit:
- Obwohl der neue Sensor die 24 MP der Canon R3 bietet, handelt es sich nicht um den / einen schnellen Stacked CMOS-Sensor. Alle gemachten Aussagen, dass es eine kleine Hochleistungs-Sport-Kamera R3 sei, halte ich deshalb für bewusste Irreführung.
- Der tatsächlich verfügbare Verschlusszeitenbereich hängt vom jeweiligen Aufnahmemodus ab.
- Die elektronische Verschlusszeit 1/16.000 Sek. ist im Modus H+ nicht verfügbar. Überhaupt ist 1/16.000 nur mit Verschlussvorwahlautomatik (S - shutter prioritiy) und manuell verfügbar.
- Die maximale Anzahl der Bilder je Sekunde ist abhängig von Akkutyp und vor allem der Akku-Ladung, aktiviertem WLAN, Umgebungstemperatur, dem eingesetzten Objektiv und der Dateigröße.
- Die Anzahl der möglichen Aufnahmen und der maximale Pufferspeicher variieren mit den jeweiligen Aufnahmebedingungen (Seitenverhältnis, Motiv, Marke der Speicherkarte, ISO-Empfindlichkeit, Bildstil und Custom Funktion).
- Da bei Canon die Dateigröße der RAW-Fotos mit der ISO-Zahl steigt, sinkt bei ausgewählten hohen ISO-Werten auch die Pufferzeit. Dies schränkt meines Erachtens ebenfalls die Einsetzbarkeit als Sportkamera in schlecht beleuchteten Hallen oder nachts etc. gegenüber der R3 ein. Allerdings gilt dies für RAW. Bei der (bei Sportfotografen häufigen) Verwendung von JPG oder HEIF sind die Pufferzeiten deutlich länger.
- Die angegebenen Geschwindigkeiten basieren auf Canons Testmethoden mit besonderen Einstellungen: Belichtungszeit 1/1.000 Sek. oder kürzer, maximale Blendenöffnung, Blitz deaktiviert, Flacker-Erkennung deaktiviert, voll geladener LP-6NH Akku, Raumtemperatur = 23 Grad Celsius, ohne Akkugriff und bei deaktiviertem WLAN.
- Die Geschwindigkeit von Reihenaufnahmen ist abhängig vom Objektiv, der Belichtungszeit, der verwendeten Blende, dem Einsatz des Blitzes, der evtl. verwendeten Anti-Flacker-Funktion, den Motivbedingungen und der Helligkeit. Nur, wenn der Modus Highspeed-Reihenaufnahmen (H+) eingestellt ist, wird die Aufnahmegeschwindigkeit nicht verringert.
- Der Pre-shooting-Modus / Burst-Mode wird nicht immer, sondern nur bei halb gedrücktem Auslöser aktiviert.
- Bei diesem Burst Modus wird allerdings die Belichtung des ersten Bildes fest übernommen für die weiteren. Das dürfte allerdings nicht so hinderlich sein (war es in den Tests auch nicht), weil das alles extrem schnell abläuft und sich in der kurzen Zeit die Belichtung nicht gravierend ändert. Da man RAW-Dateien exportieren kann, kann man die Belichtung ggf. auch nachträglich anpassen.
- Ferner muss man in der Kamera ein Bild auswählen und für den RAW-Export angeben, sonst wird beim Überspielen auf den PC von herkömmlicher Foto-Software nichts vom Vor-Puffer angezeigt. - Alternativ muss man auf dem PC die Software von Canon verwenden, um ein Einzelbild aus dem sogenannten Burst-Paket herauszulösen.
- Laut einem Tester dauert es bis zu 20 Sekunden, um mit langsamen SD-Karten den Kamera-Puffer auf die Karte zu speichern. Es sollten somit nur die neuesten und schnellsten UHS-II-Karten verwendet werden.
- Obwohl die Geschwindigkeit des mechanischen Verschlusses gleich geblieben ist, berichten zahlreichen Tester mit Produktionsmodellen davon, das der mechanische Verschluss der Mark II lauter geworden ist im Vergleich zur Mark I.
- Ausführlichere Labortests ergaben 2023 eine Auslesegeschwindigkeit des Sensors von 18 Millisekunden (1/56 Sek.). Das ist gut für eine Kamera in diesem Preisbereich. Dennoch raten viele von Nahaufnahmen im schnell bewegten Sportbereich (Golf, Motorrennen) mit dem 40-Bilder-je-Sekunde Modus mit elektronischem Verschluss ab.
- Elektronischer Sucher und Display:
- Der neue Simulation Mode (ähnlich zur R3) erzeugt zwar ein etwas mehr an eine DSLR erinnerndes Sucherbild, erhielt jedoch nicht die HDR-Funktion der R3 und kann deshalb nicht wirklich mehr überzeugen als das Vorgänger-EVF in der R6 Mark I.
- Bei extremem (kalifornischen) Sonnenlicht hatten manche Tester Probleme mit dem Ablesen des spiegelnden rückwärtigen Displays.
- Manchen ist das Menüsystem nun nicht mehr so logisch und manche bemängeln sogar etwas verwirrende Bezeichnungen der Befehle.
- Einige neue Einstellungen können nicht in das Q-Menü verlegt / eingebunden werden.
- Autofokus-System:
- Die maximale Flächenausdehnung der Autofokusfelder auf dem Sensor ist abhängig vom verwendeten Objektiv.
- Der geringe Lichtwert von -3 wird nur erreicht bei einem Objektiv mit Lichtstärke 1:1,2 mit dem zentralen AF-Feld, im One-Shot AF, bei 23°C und ISO 100. Ausgenommen sind z.B. RF Objektive mit DS-Beschichtung (Defocus Smoothing).
- Die AF-Leistung bei wenig Licht wird weiter eingeschränkt, wenn die Reduzierung niedriger Bildraten verwendet wird.
- Auch wenn der Autofokus deutlich hochwertiger als im Vorgängermodell arbeitet, ist er nicht 100%-perfekt. Wie bei jeder Kamera gibt es unscharfe Ausfälle. Ferner zeigte die R6II mit den Vorserienmodellen und frühem Firmware bei manchen Lichtsituationen noch generelle Probleme.
- Mit Produktionsmodellen hatten manche Fotografen im Dezember Probleme mit dem Autofokus im (wieder) neu eingeführten Modus AI, der automatisch zwischen stehenden Motiven und bewegten hin- und herschalten kann. Dann waren viele Fotos unscharf. Dabei blieb es unklar, ob die verwendeten Objektive (meist f1,2) ein Firmware-Update benötigten oder die Kamera selbst.
- Auch im Januar 2023 hatten zahlreiche Tester noch Probleme mit dem automatischen Modus, der selbst die Motive unterscheidet. Da kam es vor, dass der AF auf irgendetwas im Hintergrund scharf stellte.
- Manche Tester vermeldeten, dass beim Tier-Augen-AF oft dennoch nur das gesamte Tier fokussiert wurde - und nicht genau auf das Auge. Vor allem scheint dies mit dem neuen 135 mm Festbrennweiten-Objektiv aufzutreten. Manchmal wird bei diesem Objektiv auch keine Rückmeldung der R6II an den Fotografen gegeben, was nun fokussiert wird.
- Auch bei Menschen wird nicht immer mit allen Objektiven und Brennweiten bei Offenblende genau die Augen-Iris fokussiert.
- Beim Anfokussieren und Rekomponieren des Bildaufbaus (focus and recompose) wählt der Autofokus nicht immer das gewünschte Motiv, sondern driftet (oft zu einem naheliegenden Objekt im Vordergrund) ab.
- Bildqualität:
- Es handelt sich noch nicht einmal um einen modernen BSI-Sensor (Back-side illuminated), der mehr Licht aufnimmt respektive auswertet, sondern um eine alte Front-side-Konstruktion von Canon. Deshalb ist die Bildqualität zwar etwas hochwertiger als beim Vorgänger (R6 Mark I), zeigt aber noch immer eine etwas eingeschränkte Dynamik vor allem in den nicht immer rettbaren Lichtern (ab +2 bis 3 Stufen Überbelichtung wird es schwierig).
- Im sogenannten Burst-Modus mit bis zu 40 Bildern je Sekunde mit elektronischem Verschluss sinkt die Qualität auf 12-Bit ab. Das machen leider viele moderne Kameras so. Aber dadurch werden tiefe Schatten sichtbar verrauscht.
- Der sogenannte HDR-Modus (HDR for moving subjects) zeigt einige Einschränkungen: Keine RAW-Dateien, sondern nur JPEG, Basis ISO mit 800, langsamerer Burst, farblich
überbearbeitete
Ergebnisse, welche in den Vorserienmodellen nicht jedem gefielen.
- Die daneben in der R6II auch erzeugbaren HDR PQ Fotos sehen zwar sehr realistisch aus, benötigen allerdings einen HDR TV - einen modernen und teuren HDR-Fernseher.
- Das Rolling-Shutter ist zwar deutlich geringer als bei der R6 Mark I, aber noch immer leicht vorhanden.
- Ab ISO 6.400 wird das Rauschen deutlicher sichtbar.
- Faktisch muss man jedoch auch festhalten, dass die Erhöhung der Auflösung des Sensors von 20 (R6 Mark I) auf 24 MP (bei der R6II) zu keiner (wie sonst oft üblichen) Verschlechterung, sondern zu einer Verbesserung der Bildqualität führte.
- Der an Produktionskameras gemessene Dynamikumfang liegt mit mechanischem Verschluss bei maximal 14 EV und nutzbaren 13 EV in der Fotopraxis. Bei elektronischem Verschluss (nur 12bit) liegen die Messwerte bei maximal 13 EV und nutzbaren ca. 10 EV in der Fotopraxis. Letzteres (auf dem Niveau der Vorgängerin Mark I befindliche Ergebnis) liegt daran, dass beim elektronischen Verschluss die Tiefen deutlicher verrauscht sind.
- Erste Labortests mit Serienmodellen Anfang Dezember zeigten eine sehr gute Bildqualität bei niedrigen ISO-Zahlen, aber etwas geringere Werte als die Mitbewerber bei den hohen ISO-Zahlen. - Vorsicht: Labortests werden mit JPEGs durchgeführt. DPReview maß ferner 18ms als Auslesezeit des Sensors für Fotos, sodass der Rolling-Shutter-Effekt (schräge und ggf. verbogene Geraden) sich in Grenzen hält. Dennoch wird der elektronische Modus mit 40 Bilder in der Sekunde nicht für Nahaufnahmen bei Sportwagenrennen oder dem Abschlag beim Golf empfohlen.
- DPReview maß 2 Blenden mehr Rauschen (= weniger Dynamikumfang) im elektronischen Modus im Vergleich zum mechanischen Verschluss. In schlechten Lichtverhältnissen, wenn man nachträglich die Schatten aufhellen will, sollte man dies beachten. - Auch, wenn fast alle pauschal widersprechen: In vielen Fällen sind 2 Bit weniger (12 statt 14) dann eben doch auch 2 Blenden weniger Dynamikumfang.
- Ausführlichere Labortests ergaben 2023, dass Canon auch bei der R6II wieder im RAW eine (nicht abschaltbare) Rauschunterdrückung der dunklen Stellen durchführt, welche beim Aufhellen als weiche / verschmierte / unscharfe Bereiche sichtbar werden.
- Diverses:
- Es werden noch immer keine Ton-Memos (Sprachnotizen zu Fotos) erlaubt, obwohl die Videokamera natürlich auch Ton aufzeichnet.
- Die Leistung des IBIS mit 8 Stufen Verwacklungsschutz basiert auf dem CIPA-Standard und gilt nur mit dem (Standard-Zoom) RF 24-105 mm F4 L IS USM bei 105 mm.
- Noch immer muss man sich das PD-E1 zum internen Laden des Akkus über den USB-C-Anschluss extra kaufen.
- Trotz des sehr schnellen Sensors kann man nicht mit dem elektronischen Verschluss blitzen.
Bitte beachten Sie: Viele der hier angegebenen Kritikpunkte können per Software - also Firmware-Update - leicht nachträglich optimiert respektive korrigiert werden. Bisher hat Canon das bei seinen neuen spiegellosen Kameras auch getan.
Firmware-Updates
- Bereits im Januar 2023 lieferte Canon ein Firmware-Update nach, welches die Kamera-Leistungen in zahlreichen Details verbesserte.
Hinweis: Es lohnt sich auf jeden Fall immer, das neueste Firmware-Update einzuspielen.
Video der R6II
Die folgenden Angaben sind für Videografen. Wenn Sie als Fotograf diese technischen Fachausdrücke teilweise nicht verstehen, dann benötigen Sie diese Dinge derzeit auch (noch) nicht.
- 4K UHD: 3.840 * 2.160 mit 59,94p, 50p, 29,97p, 25p, 23,98p, Inter Frame (IPB) / (IPB Light). 4K-Video nun endlich oversampled von 6K und ohne jeden Crop.
- 4K UHD Zeitraffer: 3.840 * 2.160 mit 29,97p, 25p, Intra Frame (All-I).
- Full HD: 1.920 * 1.080 mit 179,82p, 150p, 119,88p, 100p, 59,94p, 50p, 29,97p, 25p, 23,98p, Inter Frame (IPB) / (IPB Light).
- Full HD Zeitraffer: 1.920 * 1.080 mit 29,97p, 25p, Intra Frame (All-I).
- Full HD HDR: 1.920 * 1.080 mit 29,97p, 25p, Intra Frame (All-I)12
- 4K und Full HD mit YCbCr 4:2:0 8 Bit oder YCbCr 4:2:2 10 Bit.
- Canon Log 3
- Maximale Video-Länge: bis zu 6 Stunden.
- Je nach manueller Vorauswahl: 3 oder 5 Sekunden Pre-Recording möglich - Vor-Puffer bei Video-Aufnahmen - ähnlich wie bei Fotos oben.
- Kein 4 GB Dateilimit mit exFAT formatierten SD-Speicherkarten.
- High Frame Rate Movie / Zeitlupenaufnahmen:
Full HD mit 180p, 150p, 120p und 100p
Die Zeitlupe wird mit 1/6 Geschwindigkeit aufgenommen.
Maximale Aufnahmedauer einer einzelnen Szene: bis zu 1 Stunde bei 180/150p und bis 1,5 Stunden bei 120/100p.
- Einzelbildextraktion: Extrahierung von JPEG-/HEIF-Einzelbildern mit 8,3 Megapixeln aus 4K UHD Videos (HEIF nur, wenn die Aufnahme in HDR PQ erfolgte).
- Bitrate / Mbps - MP4 H.264 Canon Log aus:
4K: 59,94p / 50,00p IPB: ca. 230 Mbit/s
4K: 59,94p / 50,00p IPB Light: ca. 120 Mbit/s
4K: 29,97p / 25,00p / 23,98p IPB: ca. 120 Mbit/s
4K: 29,97p / 25,00p / 23,98p IPB Light: ca. 60 Mbit/s
4K: Zeitraffer 29,97/ 25 B/s All-I: ca. 470 Mbit/s
Full HD: 179,82p /150,00p IPB: ca. 180 Mbit/s
Full HD: 179,82p /150,00p IPB Light: ca. 105 Mbit/s
Full HD: 119,88p / 100,00p IPB: ca. 120 Mbit/s
Full HD: 119,88p / 100,00p IPB Light: ca. 70 Mbit/s
Full HD: 59,94p / 50,00p IPB: ca. 60 Mbit/s
Full HD: 59,94p / 50,00p IPB Light: ca. 35 Mbit/s
Full HD: 29,94p / 25,00p / 23,93p IPB: ca. 30 Mbit/s
Full HD: 29,94p / 25,00p IPB Light: ca. 12 Mbit/s
Full HD: Zeitraffer 29,97/ 25 B/s All-I: ca. 90 Mbit/s
Full HD:R Movies 29,97/ 25 B/s IPB: ca. 30 Mbit/s
- MP4 H.265 Canon Log / HDR PQ: Ein:
4K: 59,94p / 50,00p IPB: ca. 340 Mbit/s
4K: 59,94p / 50,00p IPB Light: ca. 170 Mbit/s
4K: 29,97p / 25,00p / 23,98p IPB: ca. 170 Mbit/s
4K: 29,97p / 25,00p / 23,98p IPB Light: ca. 85 Mbit/s
4K: Zeitraffer 29,97/ 25 B/s All-I: ca. 470 Mbit/s
Full HD: 179,82p /150,00p IPB: ca. 270 Mbit/s
Full HD: 179,82p /150,00p IPB Light: ca. 150 Mbit/s
Full HD: 119,88p / 100,00p IPB: ca. 180 Mbit/s
Full HD: 119,88p / 100,00p IPB Light: ca. 100 Mbit/s
Full HD: 59,94p / 50,00p IPB: ca. 90 Mbit/s
Full HD: 59,94p / 50,00p IPB Light: ca. 50 Mbit/s
Full HD: 29,94p / 25,00p / 23,93p IPB: ca. 45 Mbit/s
Full HD: 29,94p / 25,00p IPB Light: ca. 28 Mbit/s
Full HD: Zeitraffer 29,97/ 25 B/s All-I: ca. 135 Mbit/s
- Parallele Aufnahmen auf 2 Speicherkarten sind möglich zum Sichern.
- Ausgabe auf einen externen Recorder: Unkomprimiert YCbCr 4:2:2, 8 Bit oder 10 Bit,
- Tonausgang über HDMI ist ebenfalls möglich.
- 6K bis zu 60p ProRes RAW 10 Bit mit Aufzeichnung auf Atomos Ninja V+ als ProRes RAW oder 3,7K RAW mit Crop mit 12 Bit. - Atomos brachte Anfang 2023 das dazu erforderliche Firmware-Update heraus.
- False Colour, um sehr einfach die unterschiedlichen Belichtungszonen einer Szene darzustellen.
- Zebras, Zebra Patterns, Streifenmuster für Belichtungskorrekturen.
- Frame Marker - im Sucher und / oder auf dem Display einblendbare Rahmen - für unterschiedliche Aufnahmeformate.
- Erste Video-Tests zeigten, dass Video auch mit 12.800 ISO noch durchaus verwendet werden kann. Das gilt auch vor allem für 4K60P, sofern es oversampled ist.
- Focus Breathing Correction: Mit dazu kompatiblen Objektiven wird der Sehwinkel beim Fokussieren von verschiedenen Objekten in verschiedenen Tiefenebenen beibehalten.
- Plug-and-Play Live-Streaming zum PC über USB-C, um die R6II als Web-Cam zu verwenden (z.B. Video-Konferenzen) - genannt UVC: Universal Video Capture. Das funktioniert auch mit Ton über z.B. die eingebauten Mikrofone.
- Auch im Video-Bereich findet sich das Detect-Only AF-System (Nur Erkennen Auto-Fokus), welches das sogenannte Jagen (hunting - ständiges Hin- und Her-Fokussieren) unterbindet, wenn ein Motiv den Sucher verlassen hat. D.h. der Fokus wird dann nicht automatisch auf den Hintergrund verschoben, sondern bleibt erhalten, bis das Motiv wieder im Sucher erscheint.
- Ferner wird face-(subject-detect-)only geboten, welches verhindert, dass hochgehaltene Objekte plötzlich den Fokus irritieren. Der AF bleibt auf dem Gesicht des Moderators. Diese hilfreiche Funktion stammt aus der Cinema-Reihe.
- Verschiedene Custom-Profiles (C1-C3) lassen sich nun auch für Video speichern und mit dem Modus-Wählrad rechts oben schnell abrufen.
- Die R6II bietet nun auch im Video-Menü Zugriff auf alle Belichtungsmodi (z.B. Av, Tv des Modus-Wählrads).
- Um die Akkulaufzeit zu erhöhen und die Temperatur abzusenken, wird im Stand-by-Betrieb - also ohne, dass man mit der Kamera filmt - die Auflösung automatisch herabgesetzt.
- Dank geringerer Auslesezeiten des Sensors auch bei Video, ist auch hier das Rolling-Shutter beim Filmen geringer, jedoch vom Aufnahmemodus abhängig: 4K sind es ca. 14,7ms bei 50p und 16,7ms bei 25p. Beim weniger interessanten Full HD sind es ca. 6,1ms bei 25/50p und 6,2ms bei 100p. Gerald Undone maß 15,9ms bei 4K60p und im APS-C-Modus 9,9ms.
- Belichtungszeit im Video nun bis 1/8.000 Sek. (Vorgängerin nur bis 1/4.000 Sek.).
- Viele Videografen loben an Produktionsmodellen die deutlich informativere Temperaturanzeige mit zahlreichen farblich gestalteten Balken zur Überhitzungskontrolle.
Fazit: Im Video-Bereich kamen bei der R6II die meisten sinnvollen und in der Video-Praxis auch sofort spürbaren Verbesserungen hinzu.
Das sind alles sehr gute Video-Werte in diesem Preisbereich.
Einschränkungen im Video-Bereich:
- Bei der Ausgabe auf einen externen Recorder und Kameradisplay ist keine gleichzeitige Aufzeichnung auf die interne Speicherkarte möglich. Nochmals: Man kann nicht simultan (kamera-)intern auf die Speicherkarte und extern auf einen Recorder aufzeichnen.
- Auch im Speichermodus mit 2 Karten wird nicht automatisch nach Auffüllen der ersten die zweite verwendet. Man muss manuell erneut auslösen, damit das Video auf der 2. Karte dann weiterläuft / gespeichert wird.
- Auf einen externen Recorder werden jedoch nur folgende Modi aufgezeichnet:
4K (UHD): 59,94p, 29,97p, 23,98p,
Full HD: 59,94p, 59,94i, 50,00p, 50,00i
480p: 59,94p
576p: 50p
- Grundsätzlich wurde der Autofokus im Vergleich zur Vorgängerin zwar deutlich verbessert, vor allen, wenn man die verschiedenen speziellen Erkennmodi (wie Menschen) aktiviert. Dann bleibt es auf der Person und wandert kaum mehr auf den Hintergrund oder Vordergrund ab. Aber bei der Fokussierung auf Gegenstände (z.B. Produktvorstellungen), welche nicht im Kamera-System für den AF aufgelistet sind, kann es dennoch zum Wandern auf Gegenstände im Hintergrund kommen.
- Der Autofokus ist bei Video etwas eingeschränkt im Vergleich zu Fotos: Dual Pixel CMOS AF mit Gesichts- und Augenerkennung und Nachführung, Nachführung nur Gesicht und Tiere, Movie Servo AF, Manuelle Fokussierung (Fokus Peaking und Fokus-Assistent).
- Im Vergleich zur Sony A7IV hielt der Autofokus der Canon R6II bei Produktionsmodellen im Dezember 2022 nicht immer so lange das Motiv.
- Manchmal verlor der Video-Autofokus (vor allem bei sich bewegenden Motiven) das Objekt und wählte stattdessen den Hintergrund - insbesondere, wenn sich dort markante horizontale oder vertikale Linien befinden. Da musste der Kameramann hinter der Kamera immer wieder auf das Objektiv mit dem Finger auf dem Touch-Screen tippen, damit der Fokus nicht abdriftete.
- Bei Produktionsmodellen hielt der über die Touch-Funktion einstellbare Autofokus das Motiv nicht wirklich gut oder zuverlässig über längere Zeit. Das kann Sony besser.
- Je weniger Licht vorhanden ist, umso eher neigt das Autofokus-System im Videobereich zum Pumpen, Jagen (Hunting) und war der Sony A7IV unterlegen.
- Generell waren viele Tester mit Produktionsmodellen Ende Januar der Meinung, dass der Autofokus der R6II bei Video demjenigen bei Foto spürbar unterlegen ist. Verbessert wird er durch die manuell wählbare Einstellung 'Subj. detect AF' auf 'Detect. only'.
- Beim speziellen 4K-Video- / APS-C-Crop-Modus beträgt die nutzbare horizontale Bereich nur 62%.
- Wie bisher wird im High Frame Rate Movie Modus = Zeitlupe kein Ton aufgezeichnet.
- Noch immer gilt:
Ist die interne Kameratemperatur zu hoch, wird die maximale Aufnahmezeit reduziert.
Dies trat in bisherigen Tests allerdings nicht ein.
- Das Überhitzungsproblem des Vorgängermodells Mark I ist deutlich gemildert, aber nicht ganz behoben:
- 4K60p wird oversampled nur für 40 Minuten Dauer garantiert. Aber erste Tests ergaben weit über 1 Stunde.
- 4K60p mit APS-C-Crop wird nur für 50 Minuten Dauer garantiert.
- Auch Full-HD wird in den Zeitlupen-Modi nur für 60 Minuten garantiert.
- Dennoch sind das viel bessere Werte als im Vorgängermodell, und ist auch den meisten Mitbewerbern überlegen. Ferner war es für alle bisher durchgeführten Tests ausreichend.
- Inzwischen haben mehrere Tester weit über eine Stunde Dauervideo mit 4K60p aufgenommen. Selbst bei Überhitzung wird das Kameragehäuse bei weitem nicht mehr so heiß und kühlt auch schneller wieder herunter, ist also früher erneut verwendbar.
- Aber dennoch ist das keine Kamera für Daueraufnahmen mit 4K60p.
- Die oben genannte Einzelbildextraktion aus einem Video ist bei RAW-Videos oder Canon Log-3-Videos nicht verfügbar.
- Das gesamte Full-HD-Filmmaterial ist mit Crop versehen. Also nicht oversampled vom ganzen Sensor.
- Noch immer fehlen Histogramme und Horizontanzeigen (Wasserwaage) bei der eigentlichen Aufnahme.
- Kameraintern ist kein Kino-/Cine-Format (DCI) Breitwand-Film-Format verfügbar. Also nur UHD-Format. 4K-CINE-Format kann man sich allerdings aus dem 6K-RAW heraus erstellen.
- Das Standard-Format kann nur 8-Bit aufzeichnen. Wer 10-Bit 4:2:2 wünscht, muss C-Log oder HDR PQ verwenden.
- Es gibt nur wenige Micro-HDMI-Kabel, welche 6K Video-Ausgabe unterstützen. - Allerdings sollen laut Tests HDMI-Kabel, welche für 4K60p zertifiziert sind, auch 6K und sogar 8K30p an der R5 beherrschen.
- Man kann nur jedem empfehlen, sich gleich eine HDMI-Steckerhalterung zuzulegen, welche den kleinen Stecker an der Kamera (oder dem Cage darum oder dem L-Bügel oder der Platte darunter) fest anschraubt.
- Wenn man von den Zeitlupenmodi zurückschaltet, kommt man nicht zum vorher eingestellten
Was-auch-immer-Format
, sondern landet grundsätzlich bei Full-HD, das heute kaum jemand mehr als Normal-Film-Format verwendet.
- Die Zeitlupenmodi lassen sich nachträglich nicht mehr am PC bearbeiten im Sinne von Änderung der einmal in der Kamera gewählten Geschwindigkeit. Das ist hart im Film kodiert auf 30 FPS verlangsamt (baked in).
- Es wird in zahlreichen Modi nur IPB-Komprimierung geboten und nicht überall ALL-I (intra-frame), wie in manchen teureren Video-Kameras. Das erfordert viel Rechenleistung in der Video-Nachbearbeitung am PC.
- Kein zusätzliches C-Log-1 mehr, wie bei der Vorgängerin. Aber C-Log-3 ist auf der neuen R6II rauschärmer. Dennoch wäre das noch bessere C-Log-2 natürlich nochmals hochwertiger - vor allem beim Dynamikumfang.
- Die Color Science (Farbaufbereitung) im C-Log der R6II stimmt mit der Canon R5 überein, aber nicht mit dem Wide DR der Canon R5C. D.h. bei letzterer wird im Mischbetrieb ein höherer Anpassungsaufwand erforderlich (die R6II benötigt dann -300 Kelvin).
- Ein Tester berichtet, dass durch die etwas größere (ca. 9 mm höhere) Bauart des Gehäuses alte Video-Cages (Metall-Käfige zum Halten der Kamera beim Filmen) nicht mehr an die Kamera passen. L-Winkel und unterschraubbare Platten passen jedoch alle noch.
- Das IBIS-Wobble bei extremen Weitwinkelobjektiven (unter 35 mm Vollformat) in den Ecken (nur beim handgehaltenen Vlogging - sich selbst beim Gehen aufnehmen) hat sich bei der R6II bestenfalls nur etwas verbessert, ist aber noch immer nicht ganz verschwunden. Manche Tester mit Produktionsmodellen bemängelten es sogar als stärker als bei der R5, welche inzwischen dafür ein (beruhigendes) Firmware-Update erhalten hatte. Aber mit EIS (elektronischer Bildstabilisierung in der R6II aktiviert) war es weitgehend verschwunden. Dafür waren die handgehaltenen Schwenks mit der R6II extrem weich (und anderen Kameras überlegen).
- Vor allem handgehalten als Ein-Mann-Vlogger kann das IBIS nicht wirklich alle überzeugen, da es immer wieder zu störenden Sprüngen im Video kommt - sogar im elektronisch weiter stabilisierten IS-Modus (EIS).
- Der nun sichtbare rote Aufnahmerahmen (rec) spaltet etwas die Tester, da er blinkt. Manche wollen lieber einen statischen roten Rahmen um das Bild herum haben.
- LUTs können nicht importiert werden.
- Die nun zusätzlich angebotenen / auswählbaren Video-Effekte (Filter) sind eher Spielereien für Anfänger und für TikTok.
- Sich selbst eine eigene Weiß-Balance (White-Balance) einzustellen, dauert noch immer lange und ist nicht so einfach.
- Die für das Video hilfreiche Focus-Breathing-Korrektur wurde im November 2022 erst mit 5 Objektiven angeboten (RF 14-35 mm F4, RF 15-35 mm F2,8, RF 24-70 mm F2,8, RF 24-105 mm F4, RF 14-35 mm F2,8 und RF 70-200 mm F4). Weitere sollen folgen. Weitere Objektive benötigen zuerst jeweils ein Firmware-Update, welche vermutlich im Jahr 2023 erscheinen.
- Canon bietet keine Unterstützung für externe Recorder von Black-Magic.
- Die Funktion 3 oder 5 Sekunden pre-capture funktioniert nicht in den Zeitlupen-Modi über 60p. 120p und 180p bieten das somit nicht.
- Im Gegensatz zu manchen anderen Video-Kameras kann man bei der Canon R6II keinen separaten Schalter für den Crop-Modus einrichten / mit dieser Funktion belegen. Dies wünschen einige Videografen bei Festbrennweiten und auch Weitwinkelzooms, um so (schnell) eine weitere Brennweite (ohne Objektivwechsel) zu erhalten. Bei Canon muss man dazu tief in das Menü einsteigen. Vor allem im Bereich Video ist die R6II - trotz Verbesserungen - noch lange nicht so flexible konfigurierbar wie Modelle anderer Hersteller.
- Manche Videografen stören sich bei Produktionsmodellen an dem deutlicher hörbaren Arbeitsgeräuschen (eine Art Dauer-Rauschen, oder -Schwirren / -Summen) der Kamera. Das Geräusch ist auch beim Fotografieren hörbar, stört dort jedoch erwartungsgemäß kaum.
- False Color kann nicht gleichzeitig mit View Assist in C-Log verwendet werden. Dadurch wird der Nutzen der sinnvollen Funktion erheblich eingeschränkt.
- Manche Videografen stören sich daran, dass sich die Kamera automatisch ausschaltet, sobald / wenn man die Speicherkarten-Fach-Tür öffnet. D.h. das Hot-Swapping ist nicht möglich.
- Gerald Undone maß bei 4K24P C-Log3 12,2 EV Dynamikumfang und (ohne Rauschen) nutzbare 11,1 EV. Das ist zwar besser als bei der Mark I, liegt jedoch noch immer unter einigen Mitbewerbern. Vermutlich liegt das an der Beschränkung der Bit-Zahl auf 12.
- Wie bei vielen Kameras von Canon ist das Rauschen geringer, wenn man nur volle ISO-Blenden wählt, statt gedrittelte.
- Ab ISO 12.800 wird das Bild einerseits weicher und andererseits durch Rauschen sichtbar schlechter.
- Bei C-Log3 sollte man den Color Space auf Cinema Gamut umstellen, damit man die offiziellen Canon C-Log3 Cinema Gamut to WideDR LUT nutzen kann. Damit ist auch in DaVinci Resolve die ColorTransform einfach möglich.
- Erste Labortests mit Serienmodellen Anfang Dezember zeigten eine sehr gute Bildqualität bei Video in praktisch allen Modi. Teilweise lagen die ermittelten Werte deutlich besser als bei den Mitbewerbern.
Aber C-Log3 ist nicht so gut wie das Sony S-Log.
Für die Canon R6II empfehlen einige Videografen, im C-Log3 eher etwas überzubelichten, um mehr Dynamikumfang herauszuholen, da die dunklen Bildstellen absaufen und nachträglich nur mit viel Rauschen gerettet werden können.
- Nur C-Log3 ergibt 4:2:2, aber nur mit H.265. Dies erfordert einen neuen Hochleistungs-PC. Auf alten PCs oder Laptops wird das sehr mühsam. Oder man muss Proxies (zusätzliche kleinere, handhabbarere Filmformate) erstellen, um das Material zu bearbeiten.
- Manche Videografen bemängeln den Rolling-Shutter.
- Die Zeitlupe mit 180 Bildern in der Sekunde bei Full-HD zeigte immer wieder einmal deutliche Probleme mit dem Autofokus. Da muss man testen oder ein Firmware-Update abwarten, um es wirklich sinnvoll nutzen zu können.
Verfügbarkeit und Preise der R6II
- Die EOS R6II-Kamera war ab Ende November 2022 für 2.499 US$ (mit Kit 24-105 mm F4L 3.599 oder mit 24-105 mm F4-7.1 STM IS 2.799) verfügbar. Während in den USA die Preise für das Gehäuse und das Kit mit dem 2-105 mm Objektiv identisch zum Vorgänger bei dessen Präsentation 2020 sind, wird das zweite Kit in den USA sogar um 100 US$ billiger angeboten als damals.
In Deutschland war sie ab Ende November verfügbar - zu einem höheren deutschen Preis von 2.899 Euro. Dies halte ich für sehr hoch. Das sind 2-300 Euro mehr als die vor gut zwei Jahren vorgestellte EOS R6 Mark I damals kostete und liegt somit sogar 100 Euro über dem aktuellen Preis der Sony A7IV. Derzeit liegt der Preis der R6II 400 Euro über demjenigen der Vorgängerin R6.
EOS R6II Kit mit RF 24-105 mm F4-7.1 IS STM für 3.259 und EOS R6II Kit mit RF 24-105 mm F4 L IS USM für 4.199 Euro.
Bestellung bei Canon Deutschland
- Von dem standardmäßig zur R6 angebotenen lichtschwachen Kit-Objektiv Canon RF 24-105 mm F4-7.1 IS STM kann ich auch für die R6II nur abraten. Das dazu passende Kit-Objektiv sollte schon das mit durchgehender Blende f4 sein. Sie werden den Unterschied sehen und bei wenig Licht auch spüren.
- Bei Amazon: Canon EOS R6II.
- Bei Idealo: Canon EOS R6 Mark II.
Software
- Da Canon dieselben Dateiformate verwendete wie beim Vorgänger, können Lightroom und Photoshop die RAW-Dateien der R6II bereits öffnen. Dennoch werden da 2023 vermutlich noch mehrere für die R6 Mark II optimierte RAW-Konverter-Versionen herauskommen.
Markteinschätzung Canon R6II
Bereits vorher galt die R6 (Mark I) als eine Art Schweizer Taschenmesser, das wirklich sehr viel in der Foto- und Video-Praxis anbot. Dies wurde 2022 mit der R6II nochmals verbessert und abgerundet. Aber die Kamera kann in keiner Disziplin wirklich die Mitbewerber deutlich überragen.
Bei der Beurteilung der Canon R6 muss man zwei Bereiche unterscheiden:
Video
- Im Bereich Video handelt es sich bei der R6II um eine wirklich sehr gute Alltags-Kamera: 4K-Video mit 60p = 60 Bildern in der Sekunde auf einem Vollformat-Sensor ohne Crop (Beschnitt) in der Amateurklasse sind für die Nutzer auf fast allen Gebieten inklusive YouTube mehr als ausreichend. Vergleichbares bei Video bieten nur ganz wenige Kameras überhaupt an.
- Am wichtigsten sind vermutlich die deutlich längeren Aufnahmezeiten ohne Überhitzung.
- Vor allem als Vlogging-Kamera wird sie bei Ein-Mann-YouTubern beliebt werden.
- Allerdings wird auf viele auch noch einiges Zubehör direkt für die Video-Kamera hinzukommen: externe Mikrofone, Ohrhörer, Gimbal etc. sind auch hier erforderlich, wenn man unter allen Bedingungen wirklich hochwertige Videos aufnehmen will.
- Und bereits für 4K60p-Video sowie insbesondere RAW-Video gilt: ein moderner Hochleistungs-PC sollte es für die frustfreie Video-Bearbeitung schon sein.
- Interessierten Videografen kann man unter obigen Einschränkungen zum Kauf raten.
- Vergleichbares und / oder Besseres im Videobereich zum ähnlichen Preis wird ab Sommer 2023 die angekündigte Panasonic S5IIx bieten.
Foto
- Der Sensor ist zwar etwas höher auflösend als die 20 MP beim Vorgänger. Aber das ist kaum in der Fotopraxis spürbar. Der Sensor schließt auch nur zu manchen Mitbewerbern auf, nicht aber zur neuen Sony A7IV mit über 30 MP.
- Wie immer lässt sich in zahlreichen Einzeldingen Liebe der Canon-Techniker zum Detail erkennen, was viele Fotografen auch anerkennen, und sie zu treuen Kunden macht.
- Die Fotoleistungen der R6II sind nun sehr gut und werden viele Canon-Amateur-Fotografen überzeugen. Dies gilt insbesondere bei Verwendung der modernen hochwertigen aber noch preiswerteren RF-Objektive für spiegellose Kameras.
- Auch manche Berufsfotografen werden sich die R6II als Zweit-Kamera (Backup für den angeblich von allen Profis ständig befürchteten Ausfall des Erstsystems) anschaffen.
- Aber die Leistungen der R6II im reinen Fotobereich sind noch immer nicht denjenigen der Mitbewerber überlegen - in einigen Teilbereichen (reine Sensorauflösung) sogar nicht einmal ebenbürtig.
- Ganz offen halte ich das Preis-Leistungs-Verhältnis im Fotobereich - vor allem, wenn man sich die hochwertigsten und sehr teuren RF-Objektive auch noch anschaffen will - für grenzwertig. Im Melkkuhland Deutschland halte ich die Preise für die Kamera und die Objektive für überzogen. Die Sony A7IV kostet weniger. Und vor allem ist bei Sony das Objektivangebot größer sowie preiswerter.
- Die R6II mit den neuen RF-Objektiven im preislichen Mittelfeld sind zweifellos bezüglich der Bildqualität eine gute Wahl für Fotografen, die an modernen spiegellosen Canon-Modellen im Vollformat-Bereich interessiert sind. Aber da sind die in zahlreichen Einzelbereichen doch mess- und teilweise sichtbare Unterschiede zu den Mitbewerbern. - Vor allem liegen deren Systempreise (also Kamera mit Objektiven) nicht selten darunter.
- Als Vorteile bewerten nicht nur viel Canon-Fotografen, sondern auch Tester die höhere Ergonomie des Gehäuses sowie die Bedienergonomie der Menüs. Das wird Canon-Fotografen den Umstieg von DSLRs erleichtern. Das alleine wird aber kaum neue Kunden von anderen Firmen abwerben oder abgewanderte Canon-Altkunden z.B. von Sony und Fujifilm zurückbringen.
Empfehlungen:
- Wer (privat oder beruflich) von DSLR zu spiegellosem RF-Bajonett um-/aufsteigt, ist fotografisch und videografisch mit der R6II sicherlich besser bedient, als mit der Vorgängerin. Es finden sich viele Detailverbesserungen darin, welche zumindest momentan sich nur in diesem Modell befinden, die das tägliche Arbeiten in der Fotopraxis etwas erleichtern.
- Wer bereits eine R6 Mark I besitzt, wird fotografisch hingegen nur wenig wirklich in der Praxis Neues und vor allem Relevantes finden, das (vor allem als Privatfotograf) den Verkauf mit massivem Wertverlust des alten Modelles und den Neukauf der R6 Mark II rechtfertigt.
- Eine Ausnahme möchte ich nur für Sportfotografen sowie Berufsfotografen machen, welche ihr Geld damit verdienen und die sich die R3 nicht leisten können oder wollen. Allerdings benötigt man für Hallensport oder Sportaufnahmen bei schlechteren Lichtverhältnissen wiederum die lichtstarken Objektive, welche teuer sind. Mit Objektiven mit einer Offenblende von f7 oder mehr kann man niemals die oben genannten Kamerawerte erzielen, welche im Sportbereich erforderlich sind. Jedoch ist es nicht klar, ob man sich an die R6II dann wirklich Objektive für hohe vier- oder fünfstellige Euro-Summen montiert.
- Obwohl die Gerüchte-Küche heiß lief, hatten viele Marktbeobachter nicht so schnell mit einer Mark II gerechnet. Offensichtlich sah sich Canon in den USA im Zugzwang gegenüber Sony, weil sich die R6 Mark I 2022 nicht mehr so gut verkaufte. Ganz im Gegenteil hat Canon mit dem unerwartet kurzen Zyklus der Erneuerung viele treue Altkunden verärgert, die nun den Wertverlust für das alte Modell tragen müssen. - Wirklich ärgerlich ist dies besonders, weil viele der z.B. neuen AF-Funktionen auch per Firmware-Update für die R6 Mark I zur Verfügung gestellt werden könnten. Sollte dies nachträglich nicht noch geschehen, sind böse Kommentare in den Foren zu erwarten.
- Bei der Videografie ist es hingegen eindeutig: Wer längere Aufnahmezeiten und die höhere Bildqualität benötigt, als seine alte R6 Mark I bietet, der wird wohl gezwungener Maßen aufsteigen / nachkaufen. Aber das lohnt sich meines Erachtens ebenfalls nur in Einzelfällen, die jeder selbst anhand der obigen Daten entscheiden muss.
- Bei einer Neuanschaffung gab es 2023 jedoch im Videobereich zu dem Preis nur einen wirklichen Konkurrenten: Panasonic S5II - und ab Sommer 2023 die S5IIx - allerdings mit deutlichem Schwerpunkt jener beiden Hybridkameras auf dem Bereich Video.
- Hybrid-Kamera: Wem 24 Mega-Pixel für Fotos ausreichen (vermutlich über 90% aller Fotoarbeiten / Fotostile), der findet hier ebenfalls derzeit die vermutlich interessanteste und bestausgestattete Hybridkamera für Fotos und Videos in der Preisklasse unter 3.000 Euro - mit dem Schwerpunkt auf der Fotografie.
- Nachtrag: Wer noch die alte EOS R6 Mark I erwerben möchte, sollte dies nun bald tun. Laut mehreren Informationen wird sie von Canon nicht mehr weiter produziert und somit vermutlich bereits 2023 aus dem Angebot verschwinden. Vor Weihnachten (vom 2. November bis 31. Dezember 2022 ) wurde sie sogar mit Cash-Back preiswerter angeboten: offiziell für 2.499 Euro. Aber mit 300 Euro zurück, sind es dann nur noch 2.199 Euro. Im April 2023 verlangte Canon offiziell nur noch 2.079 Euro für die R6 Mark I und einzelne Händler boten sie sogar für knapp über 1.800 Euro an.
Meinungen zur R6II
- Natürlich kursierten von der ersten Minute der offiziellen Präsentation an - bevor noch alle Daten oder Preise publiziert waren - wilde Meinungen über die Canon EOS R6 im Internet, vor allem bei YouTube und den Foto-Foren.
- Alle Gegner und (bezahlten) Trolle argumentierten sofort auf den üblichen drei Schienen:
1. Bessere Technik hin oder her - die Kamera ist zu teuer.
- Korrekt ist, dass die EOS R6 teuer ist. Die Gründe sind jedoch vielfältig:
- Canon verlangt als Marktführer immer höhere Preise. Das ist generell so in allen Branchen und auf allen Märkten üblich, wenn man Marktführer ist. Das beste Beispiel liefert Apple. Wer sich das nicht leisten kann, ist einfach zu arm für diese Marke oder zumindest dieses Kamera-Modell.
- Hinzu kamen 2022 die hohe Inflation und der extreme Wertverlust der europäischen Währung, welche für den Preisanstieg in Euro mitverantwortlich sind.
- Im Übrigen hat es auch ökonomische Vorteile, beim Branchenführer etwas mehr zu bezahlen. Denn er wird die schwerste Krise der Foto-Wirtschaft überleben. Wer bei kleinen Firmen wie Olympus kauft, muss damit rechnen, dass eine Investment-Gesellschaft die angeschlagenen Firmenreste des Imaging mit allen Kameras zerschlägt. Das sind dann statt 10% Aufpreis bis zu 100% Verlust.
- Die Technik der R6II ist derzeit in zahlreichen für die praktische Fotografie relevanten Bereichen der Konkurrenz überlegen. 40 Bilder in der Sekunde bei Vollformat liefern sonst (wenn überhaupt) nur die sündhaft teuren Profi-Kameras. Dies rechtfertigt einen höheren Preis. D.h.: Wer etwas anderes erzählt, hat technisch in der Fotografie keine Ahnung.
- Vor allem hat Canon schon vor mehreren Jahren klar kommuniziert und wiederholt dies seitdem in jedem Quartalsbericht, dass man nicht mehr am fotografischen Prekariat interessiert ist, sondern sich mit allen neuen Produkten bei Vollformat auf die Kernzielgruppen konzentrieren wird: ambitionierte reiche Amateure und Berufsfotografen, die damit Geld verdienen, also deren Kunden die Ausrüstung bezahlen, respektive die Foto-Ausrüstung vom Finanzamt teil-/mitfinanziert bekommen.
- Überdies sind die Wechselkosten horrend. Das umfasst nicht nur die gesamte Hardware, von Kameras, Objektiven über Akkus, Blitzgeräten, Speicherkarten etc., sondern meint auch den Zeitaufwand zum Neueinlernen in ein anderes System eines anderen Herstellers. Daraus folgt, dass hochinvestierte Canon-Fotografen den Mehrpreis tragen werden, weil die Alternativen - ganzheitlich gerechnet - viel zu teuer sind. Das gilt auch für Nikon, Sony, Fuji, Pentax. Darum prüfe, wer sich ewig bindet.
- Letztendlich werden hier absichtlich populistisch und vorsätzlich betrügerisch zwei Preise miteinander verglichen: Die unverbindlichen Preisempfehlungen (UVP, MSRP) des Herstellers eines neuen Produktes werden mit den Straßenpreisen / Marktpreisen von seit Monaten oder sogar Jahren auf Halde produzierte Kameras verglichen, die kaum mehr jemand in der Krise gekauft hat, die folglich massiv im Preis unterhalb des ursprünglichen empfohlenen Verkaufspreises des Herstellers liegen. Am dreistesten ist es, wenn die neuen Modelle von Canon mit Konkurrenzmodellen anderer Hersteller verglichen werden, von denen man bereits weiß, dass sie als Auslaufmodelle herabgesetzt werden, weil deren Nachfolger angekündigt sind und in wenigen Monaten erscheinen werden. - Die Straßenpreise der neuen R6II werden in Zukunft auch sinken.
- Angesichts der Gesamt-Systempreise (vor allem - aber nicht nur - die hochwertigen Objektive) erlaube ich mir auch den unmissverständlichen Hinweis an die Kritiker: Wer in der Vollformat-Klasse - der Königsklasse - nur wegen ein paar hundert Euro an der Kamera herumnörgelt, der ist im Bereich Vollformat schlichtweg fehl am Platz. Das meine ich ganz zu Ihrem persönlichen finanziellen Schutz. Wer den Kamerapreis als Hindernis anführt, wird in anderen Sensorklassen mehr Freude an der Fotografie und Videografie zu geringeren System-Kosten finden.
2. 24 Mega-Pixel sind zu wenig. - Jeder Fotograf braucht mehr.
- Ja, der Sensor ist mit 24 MP niedrig auflösend. Exakt so wie die Sportkamera der Profiklasse R3, die tausende Berufsfotografen für Sport-, Tier- und Modeaufnahmen verwenden, um zweiseitig DIN A 4 oder DIN A3 Seiten für die angesehensten Magazine zu beliefern.
- Im Artikel Gute Fotos machen habe ich bewiesen, wie ich mit einem beschnittenen 8 MP-Foto auf die Titelseite einer internationalen Zeitschrift kam. Es kommt auf den Bildinhalt an. Der Rest ist technisch machbar.
- Somit ein klares Nein! Nicht jeder benötigt für alles mehr als 24 MP.
- Ja, mehr Mega-Pixel sind in vielen Situationen hilfreich, oder zumindest nicht schädlich. Aber dann kaufen Sie sich die fast doppelt so teure R5 mit 45 MP. Wo ist das Problem?
- Aber 24 MP reichten bis ca. 2012 über 95% aller Fotografen. Selbst heute noch schätze ich, dass über 50% aller Fotografen für ihren Fotostil damit ausreichend Auflösung auch zum Ausbelichten erhalten. Zumindest reicht es für jede kommerzielle Publikation. Im Zweifel skalieren Sie es mit hochwertiger aber preiswerter Software wie Photozoom oder Topaz Gigapixel auf Wandtapetengröße hoch. Das sollte dann jedem ausreichen. - Dies gilt umso mehr, als tausende Berufsfotografen weltweit mit ihren Profikameras von Nikon (D4, D5 und D6) sowie Canon (1DX Mark I-III) bis heute mit dieser Auflösung erfolgreich arbeiten und damit ihren Lebensunterhalt verdienen.
- Selbst beschnitten sind 24 MP für Soziale Medien oder Internet-Auftritte viel zu viel. Das werden Sie verkleinern müssen. Auch meine auf diesem Auftritt publizierten Fotos sind maximal 3.000 * 2.000 Pixel groß = 6 MP. Mehr will kaum jemand ansehen, weil die Ladezeiten dann für jedes Foto dramatisch ansteigen. Viele Fotoplattformen verkleinern ein hochgeladenes Bild noch viel mehr und komprimieren es sogar zu sichtbar schlechteren Fotos. Für Mobiltelefone oder Tablets ist alles über 12 MP sowieso vergebene Liebesmüh.
- Überlegen Sie sich also zuerst Ihr Zielmedium. Wer nicht regelmäßig großflächig für Galerien ausdrucken lässt, benötigt nicht mehr Auflösung.
- Die meisten Monitore und Beamer / Projektoren liefern sogar viel weniger als 24 MP. Prüfen Sie es nach: 4K-Monitore oder 4K-Fernseher oder 4K-Beamer kommen nicht einmal auf 8 MP - wohl gemerkt bei horizontaler Bild-Ausstrahlung.
- Geradezu groteske Aussagen finden sich zum neuen 24 MP-Sensor der R6II: Man könne damit angeblich keine Panorama-Fotos aufnehmen - im Gegensatz zu Sensoren mit mehr MP. Genau das Gegenteil ist der Fall: Die Panoramafotografie wurde von fast 20 Jahren für Kameras mit wenig Mega-Pixeln erfunden. Das war eine der ersten Funktionen, welche ich mit meiner 8 MP-Kamera 2004 ausprobierte. Panoramas werden aus mehreren Fotos nebeneinander (oder übereinander) mit Panorama-Software (wie PTGui oder in der Kamera) zusammengebaut. Das kann sogar jede billigste Pocket-Kamera aus den 1990er Jahren mit weniger als 1 MP-Sensor.
- Die größte Lüge wurde schon wieder in Foren verbreitet:
- Bei 33 Mega-Pixel könne man angeblich deutlich mehr beschneiden im Vergleich zu 24 MP, weil die Fläche dramatisch größer wäre.
- Das mathematischer Unsinn, da sich die weiteren Pixel immer außen herum gruppieren.
- Faktisch sind die Unterschiede derzeit wie folgt:
- Horizontal bei 24 MP sind es 6.000 * 4.000 Pixel. Bei Sonys Sensor in der A7IV sind es 7.008 * 4.672 Pixel. Die Unterschiede beim Beschnitt werden Sie in der Fotopraxis kaum merken. Generell sind die Vorteile über 20 MP eher gering. Siehe Größen-Vergleich.
3. Das benötigt kein Mensch.
- Erkenntnis aus über 175 Jahren Fotogeschichte und Technikentwicklung in der Fotografie: Es gibt immer Fotografen, welche jede Neuerung benötigen, wollen und bezahlen. Korrekt ist auch, dass es Fotografen mit bestimmten Fotostilen gibt, welche das Eine oder Andere (momentan noch) nicht benötigen.
- Aber für die Fotografen, die bei wenig Licht, Sportaufnahmen, oder Fotos von Personen - klassische Porträts - machen oder sogar als Berufsfotograf Geld verdienen und zwar hauptsächlich in den Bereichen Hochzeitsfotografie und Mode sowie Events, gibt es derzeit zu diesem (US-)Preis keine bessere Kamera.
- Mich erstaunt immer wieder, dass angeblich niemand 12 oder 40 Bilder je Sekunde benötigen würde. Das ist Unsinn. Handgehalten ist dies hilfreich, weil man dann im Dauerfeuer immer das perfekte Bild erhält. Man muss das Model nicht 10-mal oder öfter die Situation durchspielen lassen. Draufhalten und auf zur nächsten Szene - shoot and forget. Zu Hause ist das perfekte Foto schnell gefunden. Die Übrigen kann man bei Bedarf löschen. Bei 300.000 Auslösungen mechanisch und praktisch unendlich vielen elektronisch ist das heute kein Kostenfaktor mehr. - Ganz im Ernst kann ich niemanden mehr verstehen, der hunderte Kilometer fährt, hohe Eintrittsgebühren (für z.B. Zoos und Parks) bezahlt und dann aus falsch verstandener Sparsamkeit nur Einzelaufnahmen macht, weil er die Kamera
schonen
will. Ich arbeite (vor allem handgehalten) fast nur noch im Serienbildmodus im kontinuierlichen AF-Modus (Verfolgungsmodus) und mache seit Jahren von jedem Motiv im sogenannten Burst mindestens 3-5 Aufnahmen - mindestens. Denn irgendjemand blinzelt immer, oder es kommt ein Windstoß, oder ein Passant läuft unbemerkt hinten in das Bild, oder eine Biene kreuzt etc.
- Seit vielen Jahren haben z.T. exakt dieselben Leute Canon (meines Erachtens zurecht) dafür kritisiert, dass sie keinen Verwacklungsschutz in der Kamera anbieten. Nun bietet Canon bis zu 8 Blenden Verwacklungsschutz. Und plötzlich behaupten diese Leute, dass das angeblich kein Mensch benötige. - Doch! Die Fotografen werden älter. Die Überalterung ist das Hauptproblem der Fotokrise. Und damit einhergehend kommt es zur zunehmenden
Senioren-Oszillation
. Aber auch sonst profitiert jeder Fotograf in der Kälte oder bei wenig Licht oder in der Aufnahme-Hektik, oder auf den Zehenspitzen stehend mit senkrecht nach oben ausgetrecktem Arm über die Köpfe der Zuschauer / Hindernisse hinweg fotografierend (also instabil) von IBIS.
- 4K mit 60p wäre Overkill, der sogar
schädlich
und unerwünscht
, weil alle Zuschauer angeblich nur 24 Bilder die Sekunde haben wollen. Aber Schwenks oder sich schnell bewegende Motive sind erst mit 60 Bilder die Sekunde ruckelfrei und scharf bei 4K. Wer etwas anderes erzählt, hat schlichtweg noch nie mit 4K gefilmt. 24p ist bei der R6II auch vorhanden, für Kinofans, die gerne den distanzierten und leicht verschwommenen Eindruck erzeugen wollen. Das ist der klassische Look seit den 1920er Jahren, als man die Tonspur zum Film einführte. Damals haben die Hersteller in den USA einfach ein paar der größten Kinos gefragt, wie sie Filme ausstrahlen. Diese antworteten mehrheitlich mit 24 Bildern je Sekunde
. Das ist somit ein rein zufälliger Wert, bei dem damals viele Zuschauer in den düsteren Kinosälen nicht mehr das Flackern wahrnahmen. Ergonomisch sind jedoch 60 messbar hochwertiger, weil es schärfere Bilder ergibt, und einen direkteren Bezug zum Gefilmten erzeugt. Die R6II liefert zu einem für Video geringen Preis beides. Wo liegt also das Problem?
Fazit:
- Pauschale Verallgemeinerungen sind gefährlich und treffen fast nie auf Sie persönlich zu. Lassen Sie sich deshalb keinen Unsinn von (bezahlten) Trollen einreden, sondern schalten Sie Ihr Gehirn ein und denken Sie selbst über Ihre eigene Foto-/Video-Situation nach. Im Zweifel können auch Sie die neu entwickelten Techniken benötigen.
- Ob Sie sich das Gebotene jetzt schon leisten wollen / können, ist eine andere Frage.
- In spätestens fünf Jahren wird das in jeder Kamera enthalten sein. So war es bisher immer. Neuerungen diffundieren vertikal nach unten zu preiswerteren Modellen und horizontal zu anderen Herstellern.
- Persönlich finde ich es lobenswert, dass sich Canon erneut angestrengt hat - und dass sich nun die anderen Hersteller auch wieder anstrengen müssen. - Wir als Fotografen und Videografen profitieren alle davon - gleichgültig, welche Marke oder welches Modell wir kaufen.
Aussichten der R6II
- Derzeit sehe ich keinen großen Haken an der R6II. Canon hat auf viele Kritikpunkte der eigenen Kunden und deren Wünsche geachtet.
- Auch das zweite Modell der R6-Reihe wird langfristig ein Erfolg für Canon. Es handelt sich um eine Art Schweizer Taschenmesser, das sehr vieles bietet. Aber das gilt nur, wenn Canon nicht wieder bereits in 2 Jahren mit einem weiteren Nachfolgemodell (Mark III) nachzieht, weil es sich vermeintlich im Zugzwang sieht.
- Die Kamera bietet im Prinzip die Leistungen einen Profi-Sportkamera kombiniert mit 4K-Video mit 60 Bildern in der Sekunde. - Eine hervorragende Allround-Kamera.
- Zielgruppen:
- Als fotografische Zielgruppe der R6II sehe ich vor allem anspruchsvollere Fotografen der Stilrichtungen: Sport- und Tier-Fotografie, Porträt-Fotografie, Hochzeits- und Event-Fotografie.
- Selbstredend kann man damit auch alle anderen Fotoaufgaben lösen.
- Für höchste Ansprüche in den Bereichen Landschafts-, Architektur- und Studio-Fotografie darf es jedoch eine Kamera mit höherer Auflösung sein. Z.B. die R5.
- Im Video-Bereich handelt es sich bei der R6II ebenfalls um eine sehr gute Video-Kamera für Einmann-Vlogger in diesem Preissegment.
- Generell steht die R6II im Medien-Schatten vieler Modelle mit spektakulären Einzelleistungen. Dadurch wird die solide Leistung der R6II auch von vielen Fotografen unterschätzt.
- Allerdings ist das aktuelle Marktumfeld schwierig. Der hohe Kamerapreis in Europa, die Inflation, Weltwirtschaftskrise und Kriegsangst werden die Nachfrage zumindest am Anfang einschränken. - In den florierenden USA mag es 2022/23 etwas besser aussehen.
- Hinzu kommt, dass viele Fotografen sich bereits mit der ebenfalls guten Vorgängerin R6 Mark I eingedeckt haben und deshalb nicht sofort wieder aufsteigen / nachkaufen werden.
- Zukunft: Bereits 2013 schrieb ich in meinem Artikel über die Zukunft der Fotografie, dass diese eindeutig bei Video liegt. Fotografen sollten sich diesen Artikel nun endlich durchlesen. Das ist bereits die Gegenwart. Für Fotografen, die Standbilder wünschen, wird schon heute nichts mehr eigenständig entwickelt. Sie erhalten nur noch die
Abfallprodukte
der Video-Szene. Diese sind sicherlich hilfreich für viele Fotostile. Aber Fotografen und deren Wünsche stehen für die Kamerahersteller definitiv nicht mehr im Zentrum.
Deutsche Herstellerinformationen - Canon zur R6II
Weitere Informationen zur R6II
Artikel
- Canon EOS R6 Mark II, 24 MP Full-Frame 12/40 FPS, 6K/59.94, World's Best Camera as of December 2023 - Englisch, 15.01.2024.
- Canon EOS R6 Mark II - How to set up your new camera - DPReview, Englisch, 09.08.2023.
- Canon R6 II Versus Sony a7 IV: A Battle of Two Well-Rounded Cameras - PetaPixel, Englisch, 22.07.2023. Sowie das Video dazu: Canon R6 II vs Sony a7 IV feat. Ted Forbes!
- Canon EOS R6 Mark II in-depth review - DPReview, Englisch, 22.02.2023. Abschlusstestbericht: 91%, Gold Award.
- Canon R6 Mark II Review: A Well-Rounded Upgrade - Petapixel, Englisch, 20.01.2023. Abschlusstestbericht: sehr gute Fotokamera, aber Mängel bei Video attestiert.
- Canon R6 II vs R6: What's new and why it matters to you - Petapixel, Englisch, 10.11.2022. Unterschiede der R6 Mark I und II.
- Canon EOS R6 Mark II review so far - Gordon Laing, Englisch, 02.11.2022.
- Hands-On with the Canon EOS R6 Mark II: It’s Basically a Mini R3 - Petapixel, Englisch, 01.11.2022. Euphorisch:
It is a sports, action, and events shooting monster
.
- Canon EOS R6 Mark II initial review - DPReview, Englisch, 01.11.2022. Sachlich nüchtern. Der Artikel wurde am 14.12.2022 aktualisiert.
- Canon EOS R6 Mark II: 24.2MP, 40FPS Shooting, and Improved Autofocus - Englisch, 01.11.2022.
- Canon EOS R6 Mark II mit 24 Megapixel und 40 Bilder/s vorgestellt - Deutsch, 02.11.2022. Photoscala, Deutscher Preis inklusive deutscher Pressemitteilung von Canon abgedruckt.
- Canon EOS R6 Mark II: extrem schnell und mit Videoschwerpunkt - Deutsch, 02.11.2022. Heise.
Gerüchte und neueste Entwicklungen zur R6II:
- canonrumors - Laufend alle neuen Gerüchte und Nachrichten zur R6II auf Englisch.
- canonwatch - Laufend alle neuen Gerüchte und Nachrichten zur R6II auf Englisch.
Videos
- What's the Best Video Camera? Nikon Z6 III vs Sony a7S III vs Canon R6 II Review - Englisch, 26.07.2024. - Influencer, Tony Northrup, Kameravergleich.
- Canon EOS R6 Mk II Review by Ken Rockwell - Englisch, 16.12.2023. Als ausschließlicher JPEG-Fotograf ist er rundum begeistert von der R6II.
- Canon R6 II vs Sony a7 IV feat. Ted Forbes! - PetaPixel, Englisch, 22.07.2023. Sowie der Artikel mit Fotos dazu: Canon R6 II Versus Sony a7 IV: A Battle of Two Well-Rounded Cameras.
- DIESE SETTINGS BRAUCHST DU! DER CANON EOS R6 II SETUP GUIDE! - Deutsch, 08.06.2023, Davision.
Ausführliche Menü-Besprechung mit hilfreichen Einstellungsdetails.
- AUFLÖSUNG IST NICHT ALLES! Wieso die Canon R6 II besser als die R5 ist! - Deutsch, 31.05.2023, Davision.
Ausführliche Menü-Besprechung mit hilfreichen Einstellungsdetails.
- Sony a7 IV vs Canon R6 Mark II vs Canon EOS R8: Which Camera SHOULD You Buy? - Englisch, 17.04.2023.
Ausführlicher Kamera-Vergleich dreier Modelle von Jared Polin.
- Canon EOS R8 vs R6 Mark II vs R6: Which Camera SHOULD You Buy? - Englisch, 09.04.2023.
Ausführlicher Kamera-Vergleich dreier Modelle von Jared Polin.
- Canon EOS R6 Mark II Final Review - Englisch, 22.01.2023. DPReview.
- Canon EOS R6 II review: An excellent hybrid camera with few flaws - Englisch, 11.01.2023. Engadget. Test des Produktionsmodelles.
- Canon R6 Mark II Review - One Of The Best Hybrid Cameras I've Used! - Englisch, 11.01.2023. Lee Zavitz. Test des Produktionsmodelles.
- Canon EOS R6 Mark II Review - Englisch, 19.12.2022. The Camera Store TV. Vorsicht: kanadischer Händler. Testete ein Produktionsmodell. Beide Tester sehen fast nur das Positive an der Mark II - etwas zu euphorisch.
- Canon R6 Mark II VS Canon R6 | PHOTOGRAPHY BATTLE - Englisch, 08.12.2022. Testete sein gekauftes Produktionsmodell. U.a. Vergleich der Bildqualität der Mark I und II bei Fotos. In Lightroom sind die Fotos der Mark II grundsätzlich heller. Er sieht überall qualitative Vorteile der Mark II bei der Bildqualität. Allerdings arbeitet er (auch auf dem Stativ) nicht so genau. Und meines Erachtens sind diese Vorteile nur in den von ihm gewählten Vergrößerungen bis mehrere hundert Prozent wirklich - und nur im direkten Vergleich beider Bilder nebeneinander - erkennbar. Ferner machen die Bilder der R6II eher den Eindruck, als ob sie in der Kamera bereits extrem geschärft und rauschbereinigt wurden. Dann sind nachträgliche Bildvergleiche am PC selbstredend nicht mehr zielführend. Denn die Mark I konnte das noch nicht in diesem extremen Umfange.
- Canon R6 Mark II Review: A Mostly Excellent Camera - Englisch, 15.12.2022. - Gerald Undone, Video-Tests, er testete ein Produktionsmodell.
- Canon R6 Mark II - Viele Vorteile, wenig Nachteile? | Test | Review - Deutsch, 13.12.2022. - Testete ein Produktionsmodell.
- Canon R6 Mark II vs R6 - Not worth the upgrade? Portrait/Landscape/Video Comparison (Free RAW Files) - Englisch, 10.12.2022. - Testete als Porträt- und Landschaftsfotograf sowie -Videograf ein Produktionsmodell. Für Fotografen gibt es bei der Bildqualität kaum Vorteile zur Vorgängerin R6 Mark I.
- 5 Things You Should Know Before Buying The Canon R6 Mark II - Englisch, 11.12.2022. - Testete ein Produktionsmodell. Ihm ist das von 6K heruntergerechnete Video-Bild zu scharf (kein Scherz).
- CANON R6 MARK II vs A7IV vs X-H2S vs R5 for VIDEO | Which one should you buy? - (mäßiges) Englisch (
I would say
, 13.12.2022. - Pascal Basel, Video-Test-Vergleich der drei Kameras. Er stellte beim Weitwinkelbereich im Video hohe Wobbling-Werte in den Ecken bei der R6II fest, die sogar schlimmer waren als bei der R5, welche dazu ein Firmware-Update erhalten hatte. Mit EIS (Elektronischer Bildstabilisierung) war das Wobbling bei der R6II fast komplett weg. Dafür waren die handgehaltenen Schwenks mit der R6II sehr weich und anderen Kameras überlegen.
- Canon EOS R6 Mark II | First Impressions from a Photographers Perspective - Englisch, 08.12.2022. - Alex Barrera, Porträtfotograf aus den USA (Orlando, Florida). Er hatte die Kamera nur für 2 Tage zum Kurztest für Fotos. Allerdings hatte er erhebliche Autofokus-Probleme mit dem RF 85 mm f1,2 - vor allem im (wieder neu eingeführten) AI-Modus. Im (üblichen und meist verwendeten) Servo-Modus fokussierte die Kamera hingegen gut. - Leider kennt er sich technisch nicht so gut aus: Er behauptet u.a., dass die R6II keinen BSI-Sensor besäße, was falsch ist. Sie verwendet den ersten im Vollformat-Bereich bei Canon.
- Canon R6 Mark II Review - Better In Every Way, Except For... - Englisch, 01.12.2022.
- Canon EOS R6 Mark II is an absolute beast of a camera. - Englisch, 30.11.2022. Vergleicht sie mit diversen anderen Kameras. Er besitzt ein Produktionsmodell und hatte es vor dem Video für 4 Tage getestet. Beschreibt die R6II eher video-zentriert.
- Canon R6 Mark II - First Impressions - A Videographer's Perspective - Englisch, 30.11.2022. Beschreibt die R6II eher video-zentriert.
- REVIEW // Canon EOS R6 Mark II - Englisch, 25.11.2022. Video-Test.
- I cancelled my Pre Order of the Canon R6 Mark II and maybe you should too - Englisch, 08.11.2022. In den USA war die Kamera R6II bereits nach wenigen Tagen überbestellt. Er kauft sie deshalb lokal bei seinem Händler vor Ort. Die erhalten oft mehr Kameras zugeteilt als Bestellungen vorliegen.
- Canon R6 Mark II - Overview and Q&A with Mehdia Mehtal - Englisch, 07.11.2022. - Vorsicht: die ersten 9 Minuten sind Werbung. Das Interview ist 1 Stunde 20 Minuten lang. Vorsicht: Canon-Marketing. Mit offiziellen Unterlagen von Canon (datiert 07.11.2022) zu den technischen Daten. Leider ist die Dame aus dem Canon Marketing bei technischen Fragen nicht immer sattelfest mit den Antworten und erzählt dann teilweisen auch vagen Unsinn. Der Fragesteller, der ein Vorserienmodell der R6II getestet hatte, muss ihr manchmal helfen und die Fragen selbst beantworten.
- Canon R6 II or Sony A7IV - Which Should You Buy? - Englisch, 04.11.2022. Vorsicht: Sony-Influencer. Der Hintergrund des Vergleiches liegt im exakt identischen Preis in den USA 2.499 US$.
- ALLES WAS IHR ÜBER DIE CANON R6 MARK II WISSEN MÜSST! (Review) - Deutsch, 03.11.2022. Davision, Influencer. Er hatte ein Vorserienmodell von Canon zum Test gestellt bekommen. Fazit: Er ist begeistert. 43 Minuten Testbericht, aber eine kurze Zusammenfassung aller im Test ermittelten Fakten findet sich am Anfang des Videos.
- Canon EOS R6 Mark II: 24 Megapixel treffen 40 Bilder/s | Hands-On Testbericht [Deutsch] - Deutsch, 02.11.2022. Er hatte die Kamera 30 Stunden zum Vorabtest.
- Canon EOS R6 MARK II - Die neue & schnellste Canon aus der R Serie im Test. Erster Hands-On Bericht - Deutsch, 02.11.2022. Hinweis: Rico Best, Influencer, der von Canon vorab eine Kamera erhielt, aber nur 1 Tag zum Testen hatte. Wie so oft bei deutschsprachigen Influencern: in Details ungenaue Lobhudelei (z.B. Puffer).
- Canon R6 Mark II - Real Word Test & Example Imagery - Englisch, 02.11.2022. CVP, Brentford. Die Tester hatten auch ein Vorserienmodell vorab für mehrere Tage erhalten. Sie demonstrieren im Video z.B. den blitzschnellen Wechsel von Foto zu Video und zurück mit dem neuen Wählrad links oben. Fazit: Da sie die R6 Mark I seit einem Jahr für alle bezahlten Aufträge verwendet haben, wechseln sofort zur neuen R6II aufgrund der massiven Vorteile des neuen Modells.
stellar Hybrid-Camera
.
- Canon EOS R6 Mark II initial review (from San Diego!) - Englisch, 02.11.2022.
- 48 hours with the Canon R6 Mark II - Not what I expected! - Englisch, 02.11.2022. Er hält die R6II (auch als Vorserienmodell) für besser als die Sony A7IV, die er ebenfalls getestet hat und besitzt. Er empfiehlt deshalb die R6II sowohl für die Fotografie als auch die Videografie.
- Canon R6 Mark II Hands On Initial Review | The Perfect Camera? - Englisch, 02.11.2022. Fazit:
great
. Wie immer mit herausragendem Video-Material. Auch er hält die R6II sowohl bei Foto als auch Video der Sony A7IV für überlegen.
- Canon R6ii - Reality Check... - Englisch, 02.11.2022. Der Nikon-Influencer macht die Canon-R6II nieder, obwohl er nicht einmal eine Kamera hatte und offensichtlich vor dem eigenen Video nicht einmal die offiziellen umfangreichen Herstellerangaben durchlas. Aber mit einem reißerischen Titel kann man schnell viel Geld mit einem kurzen Filmchen angefüllt mit Vermutungen bei YouTube machen.
- OFFICIAL Canon R6 Mark II pREVIEW: FULLY 'STACKED'?! (don't buy until you watch...) - Englisch, 02.11.2022. Jared Polin. 30 Minuten. Nur ein Mid-level-Refresh, eine Art Zwischen-Up-Date, wie die Nikon Z6II. Dennoch hält er die R6II für sehr gut und empfiehlt sie.
- Canon EOS R6 Mark II: HANDS-ON first-looks review - Englisch, 02.11.2022. Gordon Laing. Wie immer sehr detailliert, aber auch sehr schnell gesprochen.
- Introducing the Canon EOS R6 Mark II - Englisch, 02.11.2022. Canon Asia. Werbefilm mit den wichtigsten Neuerungen.
- OFFICIAL Canon R6 Mark 2 Specs | A less expensive R3?!! - Englisch, 02.11.2022. Bespricht auch den neuen EL-5 Blitz mit 2 weißen LEDs statt den roten oder grünen Gittern zum Fokussieren, was nun vor allem für Video vorteilhaft ist. Sie hat aber anscheinend nichts davon selbst getestet.
- Canon R6 mk II - Review: Rauschen, Autofokus und was sie sonst noch kann! - Deutsch, 02.11.2022. Wie fast immer bei deutschen Influencern: Larifari.
- Canon's NEW R6MK2 - 6K Raw! Who did they make this for? - Englisch, 02.11.2022. Peter McKinnon mit schönen Fotos und Filmen aus Island.
- Canon EOS R6 Mark II - A Better Hybrid - Englisch, 02.11.2022.
- The Canon EOS R6 Mark II – Mastery of Stills and Motion - Englisch, 02.11.2022. Canon Werbung für EMEA - Europa, Naher Osten und Afrika.
- Sam Newton Travels to the Faroe Islands to Create with the Canon EOS R6 Mark II - Englisch, 02.11.2022. Canon USA Werbung eines Ambassadors (für Werbung bezahlter Markenbotschafter der Firma).
- CANON EOS R6 MARK II HANDS ON Erster Eindruck deutsch - Deutsch, 02.11.2022. Hochzeitsfotograf, der bereits im Sommer 2022 die R6II als frühes Vorserienmodell testete.
- Foto Leistenschneider präsentiert: Canon EOS R6 Mark II - Deutsch, 02.11.2022. Vorsicht: das ist ein Fotohändler.
- Canon EOS R6 Mark II First Impressions: Is it worth the upgrade? - Englisch, 02.11.2022. Camera Store - Händler in Calgary, Kanada.
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