Wo kann man sinnvoll beim Fotografieren sparen?
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle bei Sparen in der Fotografie behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Primär wendet sich dieser Artikel an Fotografen die entweder wenig frei verfügbares Einkommen besitzen oder zumindest derzeit nicht so viel Geld investieren können, um sich alles Wünschenswerte für die Fotografie sofort zuzulegen.
Natürlich werden auch andere Fotografen von den hier erörterten Details und Anregungen profitieren.
Nicht gedacht ist dieser Artikel für Millionäre oder wohlhabende Berufsfotografen, die sowieso schon weit mehr Ausrüstung besitzen, als sie jemals zum Fotografieren etc. benötigen.
Grundsätzlich sollte sich jeder die folgenden Fragen ernsthaft stellen:
Die Fotografie / Videografie mit dedizierten Foto-/Video-Kameras ist ein teures Hobby. Überlegen Sie sich vorher genau, ob Sie sich das wirklich leisten können und / oder wollen. Alternativ kann man heute mit modernen Smartphones bereits sehr vieles auf beiden Feldern wesentlich preiswerter und fast so hochwertig produzieren.
Es finden sich spezielle Foto-Stile, die schlichtweg spezielle Kameras, Objektive und Zubehör erfordern, ohne welche kaum hochwertige Ergebnisse erzielt werden können. Da wäre ein Sparen fehl am Platz und würde im Bildendergebnis sofort sichtbar werden.
Dann gibt es natürlich auch neugierige Menschen wie mich, die (nicht nur fotografisch) fast alles ausprobieren und dazu (natürlich?) viel Zubehör (zumindest leihweise) anschaffen.
Aber da existiert auch der Sammelinstinkt / Sammelwut - oder die sogenannte Collector's Edition -, welche dazu führt, dass man für sein Hobby vieles anschafft, das man dann doch eher selten bis gar nicht benutzt. Fragen Sie sich bei jedem eigenen (Ausrüstungs-) Gegenstand, wie oft Sie ihn im letzten Jahr verwendet haben, und beantworten Sie diese Frage (zumindest sich selbst gegenüber) ehrlich.
Es kann sehr wohl Gründe geben, aus denen man spart:
Beginnen wir mit den körperlichen Gebrechen:
Wer von vorne herein weiß, dass er weder schwere Ausrüstung (im Rucksack) tragen noch ständig in der Hand halten kann oder will, der sollte sich deren Anschaffung in der Tat überlegen.
Selbstredend ist es schön, wenn man das perfekte Festbrennweiten-Objektiv für alle denkbaren Spezial- und Sonder-Fälle besitzt. Sofern es jedoch nur im Regal oder der Schublade zu Hause herumsteht oder herumliegt, weil es zu voluminös, oder zu schwer ist, dann wird es auf Spaziergängen, Ausflügen etc. kaum hilfreich sein.
Mein Tipp ist seit Jahren für alle diese Fälle ein Trolley, in den man alles hineinpacken kann. Hinterhergezogen ist das für fast jeden Menschen tragbar
. Vor allem in der Version Katjuscha bietet er weitere Vorteile zum schnellen Fotografieren.
Aber falls Ihnen selbst das zu viel ist, dann sollten Sie wirklich am Gewicht und Volumen Ihrer Fotoausrüstung sparen.
Meine Erfahrung aus der Fotopraxis ist in der Tat in den letzten Jahren, dass viele Fotografen mit weniger, leichterer Ausrüstung dann die hochwertigeren Fotos erstellen. Gewicht und Volumen belastet offensichtlich viele nicht nur körperlich, sondern schränkt auch oft die Beweglichkeit im Gelände (vor dem Motiv) und sogar die Kreativität ein.
Viele Anfänger schreiben mir in E-Mails, dass Sie ja noch überhaupt nicht wissen, was sie genau machen wollen, und was man mit welcher Ausrüstung machen kann.
Das ist in der Tat ein Problem. Erfahrung lässt sich nicht ersetzen. Aber Wissen kann man von anderen durch Beratung einholen. Dabei gilt es jedoch, vorab den Ratgeber zuerst zu analysieren. Da finden sich vom Anfänger bis hin zum sehr erfolgreichen Berufsfotografen die ganze Bandbreite.
Allerdings wäre es falsch, einfach etwas zu kaufen, was ein Influencer oder ein an der Provision interessierter Foto-Fach-Händler los werden will.
Entweder die anderen Ratgeber stellen Ihnen sehr viele Fragen oder Sie stellen sich diese selbst vor dem Kauf. Ansonsten werden Sie mit der Anschaffung nicht lange glücklich werden.
Wer das Falsche (im Sinne von für einen selbst nicht Geeignete) kauft, kauft zweimal. D.h. hier ist Sparen sogar kontraproduktiv, weil der Wiederverkauf und der Zeitverlust dabei hohe Kosten verursachen.
Dennoch kann ich verstehen, dass man sich ohne Erfahrung nicht gleich eine komplette Ausrüstung für alles in der Fotografie anschaffen will.
Viele Fotografen schreiben mir in E-Mails, dass sie vielen Fotostilen anhängen - diese also gleichzeitig betreiben - und sich nicht festlegen wollen oder können, sondern lieber und öfter zwischen vielen wechseln. Das würde Ihre Freude am Fotografieren erhöhen.
Zugegeben: Abwechslung kann sehr reizvoll sein. Und ein neuer Fotostil kann einem einen neuen Impuls mit viel Freude bereiten.
Dennoch gilt eindeutig auch hier die 10.000-Stunden-Regel. Wer nur einmal ein paar Stunden in die Porträtfotografie hineinschaut und herumexperimentiert, wird natürlich niemals die Ergebnisse eines anderen Fotografen (Hobby oder Beruf) erzielen, der sich jahrelang diesem einen Fotostil widmet.
Auch ich dilettiere in mehreren Fotostilen. Aber die Grenzen meiner Fähigkeiten darin sind mir auch bewusst. D.h. werden Sie sich auch über diese breite Interessenstreuung im Klaren. Wenn man einfach nur einmal in einen Stil hineinschnuppern will, dann benötigt man nicht gleich die komplette perfekte Ausrüstung dazu.
Letztendlich ist es für die meisten Menschen mit beschränkter Zeit sowieso vermutlich unmöglich, allen bekannten Fotostilen nachzugehen. D.h. jeder sollte sich realistisch auf die ihn wirklich interessierenden konzentrieren.
In diesem Sinne kann Sparen sinnvoll sein, weil es einem Zeit und Geld für die einem persönlich wirklich wichtigen Themen in der Fotografie gewährt.
Die Beschränkungen bei Gewicht und Volumen werden seit Jahren bei allen Fluggesellschaften größer.
Faktisch kann man heute nur noch signifikant weniger Fotogepäck auf (Flug-) Reisen mitnehmen als vor ca. 10 Jahren. Da muss man heute auf jeden Fall vor der Reise eine bewusste Reduktion der Ausrüstung auf das Notwendige durchführen.
Falls Sie jedoch zur Ausübung der Fotografie oft mit dem Flugzeug reisen sollten, dann ist es in der Tat sinnvoll, sich bereits vorher durch bewusstes Sparen auf die wirklich erforderliche Ausrüstung zu beschränken.
Alternativ kann man oft vor Ort Fehlendes ausleihen, wobei die Leihgebühren entweder bei z.B. Fotosafaris im Preis enthalten oder insgesamt erträglich sind. Dies gilt besonders, wenn man die Versicherung und den ganzen eventuellen Ärger mit dem Zoll etc. berücksichtigt.
Bei manchen anderen Reisen wie Autoausflüge oder Schiffsreisen / Kreuzfahrten wäre ich hingegen vorsichtig. Dort sind oft ausreichend Lagerraum und Transportkapazität vorhanden, wohingegen man hierbei eher selten etwas leihen kann - oder nur zu hohen Kosten.
Auch, wenn ich mich wiederhole und viele verärgere: Das sollte kein Argument in der Fotografie sein.
Dennoch habe ich natürlich auch als Jugendlicher einmal arm mit wenig angefangen zu fotografieren.
Falls Sie also ernsthaft in die Fotografie einsteigen wollen, sich die Ausrüstung aber derzeit aus finanziellen Gründen nur auf Raten anschaffen können, dann kann momentanes Sparen - im Sinne einer zeitlich begrenzten Einschränkung - zumindest am Anfang in Einzelbereichen - hilfreich sein.
Aber es sollte jedem bewusst sein, dass er sich damit wirklich erheblich einschränkt und es so auf lange Zeit gerechnet keinesfalls billiger wird.
Zwar mag es sein, dass einzelne Produkte mit den Jahren etwas im Preis sinken. Aber man muss für jede Neuanschaffung auch jedes Mal sehr viel Zeit aufwenden. Bedauerlicherweise lernt man dabei auch sehr wenig, da sich die Technik und der Markt schlichtweg zu schnell ändern. Sofern Ihnen das Herumsuchen und Kaufen als Prozess Spaß bereitet, so sei es Ihnen gegönnt. Aber der Zeitverlust dabei ist enorm. In dieser Zeit hätten Sie auch fotografieren können.
Nochmals halte ich ganz klar fest: Fotografieren ist teuer. Sofern Sie bereits heute beim Einstieg absehen können, dass Sie sich dieses Hobby auch in ein paar Jahren nicht leisten können, dann würde ich davon absehen. So kann auch ich mir keinen Ferrari leisten und fange deshalb auch nicht an, mir heute schon einmal einen Auspuff davon zu kaufen, in der Hoffnung, dass ich über die kommenden 10-20 Jahre den Rest schon irgendwie zusammenbekommen werde.
In gewissen Situationen kann weniger (Geld, Material etc.) durchaus mehr sein, im Sinne von Konzentration auf die wichtigen kreativen Felder der Fotografie.
Aber klar sein muss jedem, dass Sparen nach dem Rasenmäherprinzip einen auch einschränkt. Wer die letzten 10-20% im Bildendergebnis sichtbare Leistung benötigt oder schlichtweg will, der sollte zumindest nicht am falschen Ende sparen.
Kommen wir nach den zahlreichen Einschränkungen nun zu den sich in meiner jahrelangen Erfahrung angesammelten Details, bei welchen viele Fotografen heute angesichts der modernen Technik unter gewissen Umständen sparen können.
Dabei zeige ich jedoch auch die Einschränkungen auf.
Um die zu erwartende Kritik der 100%-Fachleute, Berufsfotografen auf genau diesem Fotostil, oder Millionären gleich hier abzuwehren: Es geht nicht um Sie. Sofern Sie etwas benötigen oder sich leisten können, oder das Finanzamt Ihnen das Teil weitgehend bezahlt, wissen Sie selbst, warum Sie es bereits haben.
Es betrifft hier die Mehrheit der Fotografen, die sich bei Anschaffungen immer wieder die Frage stellen, brauche ich das wirklich? Oder: Brauche ich das bereits am Anfang?
Vorab will ich sachlich festhalten, dass ich selbst derzeit ein halbes Dutzend Stative besitze und zwei bis drei davon öfter verwende. Ferner habe ich zahllose Stative über die Jahrzehnte ausgeliehen und ausgiebig getestet.
Allerdings schritt die Technik in den letzten Jahren wirklich bei Kameras und Objektiven voran. Canon bot 2020 erstmals bis zu 8 Blenden Verwacklungsfreiheit bei der Bildstabilisierung in der Kamera und den Objektiven. Alle anderen Hersteller bieten in modernen Kameras und Objektiven auch regelmäßig 5 Blendenstufen Verwacklungsschutz. Auf dem Papier lagen Mitte der 2020er Jahre die Spitzenwerte der Labors bei sogar 8,5 Blenden Verwacklungsschutz.
Selbstredend nimmt bei vielen Menschen mit zunehmendem Alter auch die sogenannte Senioren-Oszillation
zu. Aber dafür gibt es die AF-On-Technik oder Back-Button-Focus-Methode. Dabei werden mit kontinuierlichem Autofokus und Serienbildmodus (Dauerfeuer) 3-5, oder 10, oder sogar 20 Fotos von einem Motiv aufgenommen. Eines davon ist unter Garantie scharf. - Angesichts von bis zu 500.000 garantierten Auslösungen für moderne mechanische Kameraverschlüsse sowie im Prinzip unendlich vielen Auslösungen mit elektronischem Verschluss spielt dies auch keine finanzielle Rolle mehr.
Bleibt noch der Bildwinkel / die Horizontalausrichtung. Korrekt. Aber dafür existiert ein Ausrichtwerkzeug in jeder PC-Software.
Aus diesem Grunde würde ich heute auch auf die - oft zusätzlich auf der Kamera montiert - nochmals verwendeten Balkenwaagen verzichten. Selbst wenn alles perfekt horizontal ausgerichtet war, musste ich oft zu Hause nachkorrigieren, weil die Betrachter es anders sehen. Das will ich Ihnen anhand eines am Bodensee häufig vorkommenden optischen / physikalischen Phänomens erklären: den Uferlinien. Ähnlich wie Bahngleise scheinbar mit der Entfernung aufeinander zulaufen - also nicht parallel erscheinen - verändern sich Uferlinien mit dem (seitlichen) Betrachtungswinkel / Aufnahmewinkel sowie der Höhe des Aufnahmestandpunktes. D.h. sie scheinen für den Betrachter nicht horizontal zu verlaufen. Sie können den Versuch auch mit einem sicherlich horizontal aufgestellten Regal mit mehreren Ebenenbrettern in Ihrem Zimmer nachvollziehen. Ein weiteres Phänomen ist an Flüssen erkennbar: Je nach Fließgeschwindigkeit des Gewässers kann das Ufer durchaus sichtbar in eine Richtung geneigt sein. Aber auch dies wird von Betrachtern oft moniert. Also muss man zu Hause am PC doch nachkorrigieren. Denn schließlich geht es nicht um die Abbildung der Realität, sondern um die Bildwirkung. Wenn die meisten Betrachter sich allerdings an dem angeblich schiefen
Horizont stören, kommen sie überhaupt nicht zur eigentlichen, gewünschten Bildwirkung.
In vielen Situationen (Dämmerung, Nacht) kann man mit etwas Kreativität zahlreiche natürliche
- also am Ort der Aufnahme vorhandene oder dorthin gestellte - Stative verwenden: Sei es nur ein Stuhl, ein Tisch, den man verrückt, oder eine Mauer, einen Ast, eine Brüstung etc., die man als Auflage verwendet.
Meine zunehmende Erfahrung ist, dass Stative viele moderne Fotografen abschrecken und in der Bewegungsfreiheit sowie Kreativität einschränken.
Hinzu kommt, dass die Verwendung eines Stativs immer öfter an immer mehr Orten verboten wurde. Entweder wird es als Stolperfalle angesehen, oder es verkratzt angeblich (auch mit Gummifüßen) den Boden, oder der Amateur-Fotograf wird wegen des Stativs als Berufsfotograf eingeschätzt und ihm dann das Fotografieren ganz verboten. Kein Scherz: Viele Parks, Schlösser, etc. erlauben nur noch Privatfotografen das Aufnehmen von Motiven. Mit Stativ benötigen Sie eine kostenpflichtige Genehmigung. Von den Scherereien und weiteren Kontrollen sei einmal ganz abgesehen.
Ferner kann ich von den sogenannten Sonderstativen wie Tisch-, Mini-, Midi-Stativen Sandsäcken, Beanbags, flexible Stative (z.B. Joby Gorillapod) etc. nur abraten, solange Sie diese nicht wirklich öfter benutzen. Bei mir und anderen verstauben diese Dinge meist seit Jahren im Schrank.
Sofern Sie ein Stativ wünschen, aber nur wenig ausgeben wollen respektive können, dann kann sich ein Blick bei den Allround-Stativen lohnen. Ferner sollten Sie sich wirklich überlegen, ob es ein meist vielfach so teures Carbon-Stativ sein muss. Denn die angeblichen Vorteile werden oft nicht geboten.
Wer bei statischen Motiven die letzten 10% an Bildleistung wünscht, und dafür den erheblichen Mehraufwand an Zeit regelmäßig aufbringen will, wird dennoch zum Stativ mit Kamera-Fernbedienung (bei DSLRs mit Spiegelvorauslösung) greifen.
Für manche Fotostile wie die Architekturfotografie halte ich den Aufwand der Nachbearbeitung für größer als die Vorleistung mit einem Stativ. Bei der Astrofotografie benötigt man zum Stativ dann auch oft noch computergesteuerte Nachführeinrichtungen.
Wer über längere Zeit Sportaufnahmen macht und nicht Bodybuilder ist, wird mit einem Einbein-Stativ sicherlich Rückenschmerzen etc. vorbeugen.
Wer sich nicht sicher ist, ob er ein Stativ benötigt, kann es ja in einem Trolley (gewichtsneutral) hinter sich herziehen. Machen Sie sich dann aber ehrliche Notizen, wie oft Sie es wirklich verwendet haben.
Auch ich gehöre zu den Anhängern und Besitzern diverser Filter an Objektiven, muss jedoch ehrlich zugeben, dass ich sie immer seltener verwende.
Die Polarisationsfilter können heute in fast jeder Software (Stichworte: Luminanz und Sättigung) nachträglich simuliert werden. Der Unterschied ist bei extremen Schieberegler-Positionen an den Grenzbereichen (z.B. Äste und Blätter vor dem blauen Himmel) für genaue Betrachter sichtbar.
Aber der Mehrpreis und vor allem das Gefummele mit den nicht selten hakeligen Gewinden ist wirklich nicht jedermanns Sache.
Vor allem benötigt man für jedes Objektiv mit anderem Gewindedurchmesser einen neuen Filter meist im dreistelligen Preisbereich. Vor Billigware kann ich nur warnen. Letztere verschlechtern die Bildqualität irreparabel. Solche Farbfehler und Unschärfen kann keine Software nachträglich bereinigen.
Vor allem lässt sich der Polarisationsfilter nur in bestimmten Winkeln zur Sonne verwenden. Ansonsten treten deutliche Sättigungsunterschiede im Himmel (Farbverläufe) auf, welche viele Betrachter inzwischen als störend oder künstlich erzeugt (Photoshop) ansehen.
Für extreme Spiegelungen auf Glasflächen können Polarisationsfilter sinnvoll sein. Aber auch dort kann man in vielen Fällen durch planes Anlegen des Objektives auf der Glasfläche die meisten Spiegellungen unterdrücken.
ND-Filter kann man dadurch ersetzen, dass man die ISO-Zahl manuell herabsetzt. Manche Kameras können dies bis zu ISO 32. Wenn man ferner die Blendenzahl deutlich erhöht (auch über die gefürchtete Blende 11), dann sind auch längere Belichtungen (der klassische verwischte Wasserfall) möglich.
ND-Verlaufs-Filter kann man in der Software am PC - also der Nachbearbeitung ersetzen, indem man einen Verlaufsfilter über den Himmel (häufigste Anwendung) zieht.
Sofern der Dynamikumfang des Motives (extremes Sonnengegenlicht und dunkler Boden) den der Kamera überfordert, kann man mit Serienbildern mit unterschiedlicher Belichtung (sogenannten Belichtungsreihen) und dann einer HDR-Software dies ausgleichen. Das funktioniert bei moderner Software sogar mit einer handgehaltenen Kamera.
UV-Filter sind wertlos, da jede digitale Kamera bereits einen UV-Filter vor dem Sensor besitzt.
Als angeblicher Schutz der Frontlinse der Objektive sind sie nachweislich nicht geeignet. Das bestätigen auf Anfrage sogar deren Hersteller. Verwenden Sie stattdessen eine Sonnenblende, die den Abstand zu jedem Hindernis erhöht - und passen Sie auf. Wenn Ihnen heute eine moderne Kamera mit hochsensiblem Objektiv herunterfällt, dann ist das optische System definitiv beschädigt - völlig gleichgültig, wie die Frontlinse aussieht.
Hinzu kommt, dass man für die perfekte Anwendung aller Filter im Grunde ein Stativ benötigt.
Nachweislich verschlechtern alle weiteren Filter die Abbildungsleistung des Objektives und der Kamera.
Selbst die hochwertigsten und teuersten Filter verschlucken zudem Licht.
Unbestritten bleibt jedoch, dass man in besonderen Einzelfällen auf dem Stativ mit Filtern Effekte erzeugen kann, die noch immer im Bereich der letzten 10% Bildleistung für Kenner sichtbar sind. Ferner sind ND-Filter und ND-Verlaufsfilter für viele Außenaufnahmen beim Filmen erforderlich, um den großen Dynamikumfang einer Naturszene ggf. zu reduzieren.
Nirgendwo scheint mir der Sammler-Trieb (Collector's Edition) so spürbar zu sein, wie bei Objektiven.
Da werden von vermögenden Fotografen (fast) alle vom Hersteller angebotenen Brennweiten gekauft. Zumindest müssen
sich die Brennweitenbereiche genau anschließen. Noch besser
sei es angeblich, wenn sich die Bereiche bei Zooms sogar etwas überschneiden.
Sehr teuer wird der Sammlertrieb bei Festbrennweiten, weil es davon schnell bis zu über einem Dutzend je Hersteller gibt.
Fakt ist jedoch, dass für die meisten Fotografen wenige Zooms, die sich noch nicht einmal in der Brennweite überlappen oder direkt aneinander anschließen müssen, vollkommen auch für sehr breit gestreute Fotostile ausreichen.
Prüfen Sie hierzu einmal kritisch in der Datenbank aller Fotos deren Metadaten. Viele Software lässt Sie alle Fotos nach Brennweite sortieren. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Sie - wie ich und alle anderen Fotografen - einen erstaunlichen Schwerpunkt besitzen.
Selbst beruflich tätige Wildtierfotografen analysierten, dass sie die sündhaft teuren Telebrennweiten insgesamt eher selten verwenden. Meist bricht nach ca. 200 mm Brennweite die Anzahl der gemachten Fotos spürbar ein. - Bevor Sie sich also eine 600 mm oder 800 mm Festbrennweite für jeweils einen fünfstelligen Betrag anschaffen, leihen Sie eine solche einmal aus. Den meisten Menschen ist der Aufwand mit den 3-5 Kilogramm und dem unhandlichen Volumen nämlich bereits nach einem Tag ziemlich verleidet.
Prüfen Sie bei den überall angepriesenen Lichtriesen mit Offenblenden bis zu unter F1 einmal kritisch in der Datenbank aller Fotos deren Metadaten. Viele Software lässt Sie alle Fotos nach Blende sortieren. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Sie auch hierbei - wie ich und alle anderen Fotografen - nicht ständig mit derartigen Blenden von f1,# fotografieren.
Folglich reichen für viele Fotografen auch Zoom-Objektive mit f2,8 oder teilweise höher durchaus für 90% aller Fotos aus.
Unbestritten bleibt jedoch, dass man mit manchen Festbrennweiten unter besonderen Lichtbedingungen einen anderen Look erzielen kann. (Siehe dazu z.B. Bokeh.)
Meine Erfahrung der letzten vor allem 5 Jahre ist allerdings, dass immer mehr Fotografen diese vielen hochwertigen Festbrennweiten zu Hause liegen lassen, weil sie zu schwer sowie zu voluminös sind und das ständige Wechseln an der Kamera zu umständlich ist.
Es ist folglich durchaus verständlich, dass die meisten mit einem Normalzoom (so ca. 24-70 mm) und danach mit einem Telezoom (70-200 mm) liebäugeln. Das ist für ca. 90% der Fotografen in über 90% der Fotosituationen auch die sinnvollste Spar-Variante.
Für manche Reisen kann sich auch ein (bei Profis verpönter) Extremzoom von ca. 24-200 mm Brennweite mit einer eher lichtschwachen Offenblende eignen.
Erst danach sollte man in den Bereichen Ultraweitwinkel (so ca. 10-24 mm - Zoom oder Festbrennweite) und extremen Telezoom investieren.
Wer jedoch Makrofotografie betreiben will, kommt um ein richtiges Makroobjektiv nicht herum. Die Normalobjektive mit Makro-Funktion zeigen oft erhebliche Einschränkungen. Vor allem sind deren Vergrößerungen signifikant geringer und der Mindestabstand deutlich größer.
Das ist derzeit zwar ein ganz heißes Eisen. Aber man muss es besprechen.
In über 90% aller Fälle raten ich dringend von diesen Dingen ab.
Telekonverter (meist in den Größen 1,4 und 2-fach-Vergrößerung angeboten) vergrößern zwar die Brennweite (mancher) Objektive. Aber sie verschlechtern immer die Bildqualität des Endergebnisses sichtbar. Vergrößerungen können Sie heute mittels Spezialsoftware viel einfacher und vor allem mit höherer Bildqualität aus dem Normalobjektiv herausholen.
Wer wirklich mehr Brennweite benötigt, sei z.B. auf die neuartigen leichten Festbrennweiten 600 mm und 800 mm von Canon verweisen. Zwar bieten sie nur F11, sind dabei allerdings schärfer als andere Objektive mit Telekonverter.
Hinzu kommt, dass sich bei weitem nicht alle Objektive - noch nicht einmal Teleobjektive - mit einem Telekonverter betreiben lassen. Informieren Sie sich da ausführlich vorher. Der Einsatzbereich ist somit extrem eingeschränkt. Und dies bei einem Preis von meist über 500 Euro für einen (modernen) Telekonverter im spiegellosen Vollformat-Bereich.
Adapter lassen einen zwar andere, ältere etc. Objektive an eine Kamera anschließen. Aber die Leistung sinkt drastisch, da beide nicht für einander gemacht sind. Ferner ist fast keine der modernen sinnvollen Kamerafunktionen wirklich mit derartigen Adaptern nutzbar. Es bleibt oft nur der manuelle Betrieb. Und selbst, wenn die Hersteller die volle Kompatibilität versprechen, funktioniert es in bis zu 10% auf unerklärliche Weise doch nicht. Das frustriert.
Wer glaubt, dass er durch den Kauf alter Objektive sowie eines Adapters zum Betrieb an einer neuen Kamera Geld spart, wird draufzahlen. Nur die neuesten Objektive, die exakt für diese Kamera konzipiert wurden, funktionieren wirklich perfekt an einer neuen Kamera und holen das Maximum an Leistung aus einer spiegellosen Topkamera heraus. - Der Rest ist unwissenschaftliche Privatmeinung sowie Liebhaberei der Altglassammler
.
Auch das Sparen bei Systemblitzgeräten ist ein ganz heikles Thema. Aber die Fakten sind inzwischen eindeutig.
Die meisten Fotografen verwenden heute entweder die sogenannte Available-light-Fotografie, indem sie mit ISO-Auto an der Kamera das vorhandene Licht im Freien oder in Räumen nutzen, um so die Stimmung unverfälscht einzufangen. Moderne Kameras mit hochwertigen Sensoren erlauben dies bei rauschfreien Fotos und Videos bis über ISO 26.000.
Die zweite durchaus große Gruppe führt Studioaufnahmen mit aufwändigen Settings und mehreren hochwertigen meist (Studio-) Blitzgeräten durch.
Der früher so dominante Zwischenbereich der Fotografen, die mit einem kleinen mobilen Systemblitzgerät auf der Kamera arbeiten, ist in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen. Wer es nicht glaubt, kann einfach seinen Fotohändler einmal nach den Stückzahlen der verkauften Systemblitzgeräte fragen.
Einer der Hauptgründe scheint zu sein, dass sich immer mehr Menschen am Blitzlicht stören. Es wurde folglich in den letzten Jahren zunehmend knallhart verboten oder gilt zumindest als unerwünscht.
Hinzu kommen zwei leidige Nachteile der modernen spiegellosen Systemkameras: Erstens können sie kein realistisches Vorschaubild (WYSIWYG) des Blitzlichtfotos liefern, und zweitens bietet kaum ein Hersteller bis heute wirklich für spiegellose Kameras konzipierte hochwertige Systemblitzgeräte an. Alle alten Blitzgeräte (für DSLRs) funktionieren zwar irgendwie an den neuen Kameras. Aber Freude bereitet das keine. Meist muss man zum Blitzlichtbetrieb sogar tief in den Menüs in einen DSLR-Simulationsmodus für das Display oder den elektronischen Sucher umschalten.
Überdies ist die Ergonomie der großen, lichtstarken System-Blitzgeräte auf den kleinen, leichten spiegellosen Kameras durch das hohe oben montierte Gewicht oben kopflastig und zumindest eingeschränkt.
Im Ein-Mann-Fotobetrieb ist das für das Model schmeichelhaftere entfesselte Blitzen ziemlich mühsam. Das ist vermutlich der Hauptgrund, warum es heute kaum mehr von mobilen Einzelfotografen mit ihrem Systemblitzgerät angewandt wird. Überdies benötigt man dazu ein längeres Kabel oder Funksender, die umständlich in der Handhabung und teuer sind.
Hochwertige Studio-Fotografie kommt nicht ohne hochwertige Blitzgeräte aus. Dabei handelt es sich heute jedoch eher selten um Systemblitzgeräte, sondern um wirklich teure Spezialblitze und Dauerleuchten.
Bereits die Produktfotografie kleinerer Objekte im Fotozelt erfordert Dauerlicht und Blitzgeräte. Dafür kann man durchaus Systemblitzgeräte verwenden. Aber diese stehen dann ebenfalls auf Ständern oder werden auf andere Art fixiert.
Wer letzteres betreiben will, wird von den aktuell unverschämt hohen Preisen der Kamerahersteller für Systemblitzgeräte und Funkfernsteuerungen enttäuscht sein. Für einen Bruchteil des Geldes erhält man bei Drittanbietern sowohl technisch hochwertigere Blitzgeräte als auch Funkfernsteuerungen. Korrekt gelesen: hochwertigere und das auch noch preiswerter. Erwähnt sei hier u.a.: Yongnuo bei: Amazon.de. Allerdings empfehle ich nur noch die jeweils neuesten Modelle (Mark III oder höher).
Das geht dann jedoch alles weit über den schnellen, einfachen, mobilen Einsatz eines einzigen Systemblitzgerätes hinaus.
Es mag zwar paradox klingen, aber für den professionellen Einsatz in Studios finden sich heute viel mehr und sogar preiswerte Leuchten und deren Zubehör. Vor allem das Firmensterben sowie das Sterben der Berufsfotografen führt zu einem fast grenzenlosen preiswerten Gebrauchtmarkt.
Ganz im Gegensatz dazu führte der Rückgang der allgemeinen Fotografie zu meist massiv gestiegenen Preisen bei neuen Systemblitzgeräten und deren Zubehör.
Folglich lohnt es sich auch kaum mehr, ein eigenes Foto-Studio für Porträtaufnahmen mit Systemblitzgeräten zu betreiben. Die technischen Einschränkungen sind viel größer als der minimale Preisunterschied zu wirklich guten Studio-Systemen.
Fazit: Wenn richtige Studiofotografie gewünscht wird, dann sind heute richtige Studio-Ausrüstungen sinnvoller.
Diffusoren waren eines der früher wichtigsten Zubehörteile bei Systemblitzgeräten, weil auch das Blitzgerät - trotz vorklappbarer Diffusor-Blende - ein sehr gerichtetes und als unschön empfundenes flaches Licht erzeugt.
Von diesem Zubehörbereich kann ich - bis auf ganz wenige Ausnahmen - für Systemblitzgeräte nur abraten.
Entweder ist die Wirkung minimal, sodass sie den Aufwand nicht lohnt, oder das Diffusorzubehör verändert sogar die Farbe in unerwünschte Richtungen. So produziert der überall gelobte Gary Fong-Diffusor ein mit keiner Software nachträglich korrigierbares gelblich-braunes Licht. Vor allem bei der dazu angepriesenen Hochzeitsfotografie will jedoch keine Braut ein vergilbtes oder verrauchtes Brautkleid sehen.
Überdies sind die meisten halbwegs brauchbaren Diffusoren, die also einen sichtbaren Effekt auf den Fotos zeigen, voluminös, schwer und kopflastig. Dies fällt bei den leichteren neuen spiegellosen Kameras noch negativer ins Gewicht (verzeihen Sie das Wortspiel).
Sofern Sie bereits ein Blitzgerät besitzen, so empfehle ich entweder diesen leichten wirkungsvollen und sehr preiswerten mobilen Bouncer / Diffusor oder, sich so etwas selbst zu basteln. Das ist definitiv preiswerter sowie hochwertiger und hat keine negativen Auswirkungen auf die Bildqualität.
Abraten muss ich hingegen von den vielgelobten externen Belichtungsmessern. Sie sind mit ca. 500-1.000 Euro teuer und kompliziert in der Anwendung.- Aber nicht das ist das Kernproblem, sondern die Justierung auf ISO. Die angezeigten Ergebnisse sind heute wertlos, da die Einstellung an den Kameras unmöglich wird, weil deren ISO nicht mehr genormt ist. Jeder Kamera-Hersteller schummelt hier inzwischen. Das kann bis zu über eine Blende Abweichung ergeben. Hinzu kommt, dass dies je nach Kameramodell und sogar nach deren ISO-Einstellung schwankt. D.h. die vom externen Belichtungsmesser angezeigten Ergebniswerte für die Kameraeinstellungen sind nur mit sehr viel Erfahrung und einer langen (selbsterstellten) Tabelle an Korrekturwerten an einer einzigen Kamera verwendbar. Im Endergebnis sind die in die Kamera eingebauten Belichtungsmesser - trotz technischer Unterlegenheit der Reflexionsmessung - viel genauer. Denn - wie gesagt - die Hersteller selbst wissen ja um ihre eigenen Schummeleien und korrigieren sie bei der Belichtung kameraintern.
Bei Software kann man sehr viel Geld sparen.
Fangen wir einmal mit dem ersten Schocker an: Schaffen Sie (zuerst) nur eine einzige Software zur Fotobearbeitung an und lernen Sie sich darin perfekt ein. Das dauert zwar einige Zeit. Für Lightroom veranschlage ich z.B. mindestens eine Woche intensiver Lernphase. Aber dann beherrschen Sie diese Software auch und wissen, was man damit wirklich alles machen kann.
Für die gängigen Software-Pakete finden sich überall im Internet kostenlose Hilfen und sogar Handbücher.
Auch wenn ich mir jetzt selbst scheinbar widerspreche: Wenn man sparen will, dann sollte man die Software mieten. Die Gründe, welche dagegen sprechen, betreffen den für mich wichtigen Bereich Sicherheit und Datenschutz, den viele Fotografen aber nicht für relevant halten. Faktisch sind derzeit kaufbare Programme mit ihren jährlichen Updates teurer als diese Mietsoftware. Dies trifft jedoch nur auf den sehr kleinen Teil an hochambitionierten Berufs- und Amateurfotografen zu, welche wirklich Lightroom und vor allem alle Sonderfunktionen der Mietsoftware Photoshop benötigen.
Für alle Einsteiger, Normalfotografen und Fotografen, die sich nicht mit dem jahrelangen Erlernen jener obigen Software-Pakete abmühen wollen, empfehle ich dringend das seit Dezember 2020 erhältliche und für seine Leistung erstaunlich preiswerte Skylum Luminar (ständig neuer Name: AI, Neo etc.). Das ist einfach und dank künstlicher Intelligenz in fast allen Punkten der obigen und auch sonstigen Spezialsoftware überlegen. Jedoch ging man auch dort 2024 zu einem Lizenzprodukt über.
Kaufen Sie keine Spezial-Software, wenn Sie sie nicht wirklich oft benötigen: Daraus folgt, dass Sie jede Software zuerst einmal in der kostenlos herunterladbaren Version verwenden sollten. Zwischen 7 Tagen und einem Monat darf man diese meist voll funktionsfähigen Versionen testen. Wer z.B. nur einmal im Monat eine HDR- oder einmal im Quartal eine Panorama-Software verwendet, findet dazu auch kostenlose Versionen. Letztere sind zwar nicht so umfangreich oder komfortabel. Aber die kostenpflichtigen High-Tech-Software bedarf wieder einer Einlernphase, die sich jedes Mal wiederholt, wenn man die Software nicht regelmäßig verwendet.
Kaufen Sie keine veraltete (Vorgänger-)Versionen kostenpflichtiger Software. Dies gilt vor allem, falls Sie eine neue Kamera mit neuen Objektiven verwenden wollen. Da die Kamerahersteller ständig an ihren RAW-Formaten herumbasteln, kann man oft diese Dateien neuer Kameras nicht in alte Software einladen. Das wäre dann ein Totalverlust. Selbst monatlich aktualisierte Software kommt da bei (Kamera- und Objektiv-) Neuerscheinungen nicht hinterher.
Es findet sich haufenweise kostenlose Software zur allgemeinen Bildbearbeitung. Das Problem ist meiner Erfahrung - nach Test von insgesamt über 100 Varianten davon -, dass sie eingeschränkt oder derart unergonomisch ist, dass sich der Einlernaufwand kaum lohnt. Es hat seinen Grund, warum bestimmte kostenpflichtige Programme von den meisten ernsthaften Fotografen verwendet werden.
Kaufen Sie keine Pre-Sets: Vor allem für Lightroom werden solche Dinge in erschreckend großer Zahl zu Preisen zwischen ca. 20 und über 200 Euro angeboten. Sofern Sie das Programm (hier meist Lightroom) persönlich beherrschen, werden Sie die eigenen Fotos selbst besser und schneller ohne Pre-Sets optimieren können. Und falls Sie das Hauptprogramm nicht beherrschen, dann helfen Ihnen Pre-sets auch nicht weiter. PreSets sind nur bestimmte Vor-Einstellungen verschiedener Schieberegler. Bei Presets hat ein bestimmter Fotograf an seinem eigenen Monitor seine eigenen Fotos nach seinem eigenen Geschmack optimiert. Die Chance, dass Sie dieselben Fotos am selben Monitor nach demselben Geschmack optimieren wollen, ist sehr gering.
Ferner wird verschwiegen, dass sich Presets nur auf exakt eine Kamera beziehen können. D.h. wenn ein Fotograf seine Presets mit seiner und für seine Lieblingskamera erstellt hat, werden diese sichtbar andere Ergebnisse bei einem anderen Modell vor allem eines anderen Herstellers erbringen. Korrekt gelesen: Selbst RAW-Dateien werden inzwischen von jedem Hersteller bei jedem Sensor anders optimiert. Da wird z.B. in einem Fall ein Gelbstich hingenommen oder die Farbtemperatur in bestimmten Partien etwas angehoben, um bei bestimmten Bildern Vorteile zu erzielen. Das kann niemand für alle Kameramodelle aller Kamerahersteller wissen oder berücksichtigen.
Mit Presets bearbeitete Fotos sehen in den meisten Fällen im Ergebnis bestenfalls übertrieben oder kitschig aus - nicht selten jedoch sogar völlig unnatürlich und Farbverschoben.
Vorsicht: Von den wertlosen Pre-Sets zu unterscheiden sind kostenlose lineare RAW-Profile, wovon Sie sich auf jeden Fall eines für Ihre Kamera besorgen sollten.
Verschwenden Sie keine Zeit in Foto-Foren: Die meisten dort erhaltenen Antworten auf Fragen sind wertlos oder zumindest irritierend. Ehrliche Hilfen finden sich dort kaum mehr. Und selbst wenn, dann lohnt es sich nur selten, mühsam die viele Spreu vom Weizen zu trennen.
Verschwenden Sie keine Zeit für Detailbetrachtungen, ob das Kameramodell A des Herstellers B in einem Punkt im Messlabor angeblich besser
abgeschnitten hat als Ihr Modell C des Herstellers D. Das ist in der täglichen Fotopraxis heute kaum mehr relevant. Alle neuen Kameramodelle aller Hersteller sind ausgereift und hochwertig.
Sparen Sie sich die Zeit für Detailbetrachtungen der Messergebnisse einzelner Objektive. Nur weil ein einziges Objektiv A des Herstellers B in einem Punkt im Messlabor angeblich schärfer
etc. ist als Ihr Modell C des Herstellers D, hat dies kaum Relevanz. Dafür ist Ihres vielleicht mit weniger chromatischer Aberration versehen, oder leichter etc. Alle modernen Objektive erzielen hochwertige Bildergebnisse. Nur das zählt.
Überlegen Sie sich genau, ob Sie wirklich wegen einem Punkt oder weniger Details den einmal gewählten Hersteller wechseln wollen. Bei kaum einem anderen Vorgang kann man mehr Geld und Zeit verlieren, als bei einem derartigen kompletten Herstellerwechsel.
Sparen sollten Sie sich auch das ständige Nachschauen auf den Rumors / Gerüchte-Seiten. Sie besitzen bereits eine hochwertige Kamera. Seit 2012 sind alle Vollformat-Kameras hochwertig. Arbeiten Sie damit. Die vom Marketing und dafür bezahlten Influencern hochgepushten angeblichen Neuigkeiten sind für ca. 95% der Fotografen und deren Fotostilen kaum der Rede wert. Mitte der 2020er Jahre musste man sogar festhalten, dass neue Kameras kontinuierlich für Fotografen bei der Bildqualität schlechter wurden. Sensoren und sogenannte Hybrid-Kameras wurden seit spätestens Anfang der 2020er Jahre nur noch auf Video ausgerichtet. Aber auch dort hielt sich der Fortschritt seit der Pandemie 2020 in überschaubaren Grenzen.
Wenn Sie für jeden Vorgang bei der Foto- oder Filmbearbeitung an einem langsamen PC sehr lange benötigen, wird Ihre Freude daran schnell vergehen.
Foto-Software und vor allem Video-Schnitt-Software verlangt jedoch große und jedes Jahr noch mehr Leistung. Ein PC, der bereits jetzt langsam ist, wird in den kommenden Jahren zur Qual. - Vor allem rate ich dringend vor einem 3L-Produkt (lenden-lahmer Laptop). Damit sollten Sie bei keiner der hochmodernen spiegellosen Top-Kameras arbeiten.
Aber ohne Nachbearbeitung holen die meisten Fotografen bei modernen Kameras kaum die letzten 30% Leistung aus den Fotos heraus. - Mit anderen Worten: Dann hätten Sie sich auch eine drastisch preiswertere Kamera und billigere Objektive kaufen können.
Oft hilft bereits eine schnelle M.2-SSD oder etwas mehr RAM, um aus einer lahmen Ente ein schnelles Arbeitspferd zu machen.
Wertvolle Details zu einem Hochleistungs-PC für Foto- und Video-Bearbeitung finden Sie in jenem Artikel.
Die meisten Fotos werden heute nur noch digital betrachtet und kaum mehr ausbelichtet.
Mindestens einen großen 4K-Monitor sollten Sie sich unbedingt anschaffen. Wirklich gute sind bereits für unter 300 Euro erhältlich.
Nicht nur werden Ihnen Ihre eigenen Fotos darauf besser gefallen, Sie schonen damit auch Ihre Augen.
Obwohl dies die meisten Fotografen nicht hören wollen: Weder bei Speicherkarten für die Kameras noch externen Festplatten für die Datensicherung der bearbeiteten Fotos würde ich sparen.
Ein Datenverlust kommt Sie definitiv teurer zu stehen, als die aufwändigsten redundanten Sicherheits-Vorkehrungen.
Gehen Sie oft und länger zum Fotografieren. Nur durch ständige und vor allem regelmäßige Übung wird man zum Meister.
Fotografieren Sie nicht in Zeitnot oder Hektik. Da passieren zu viele Unfälle, und es kommt kaum Freude auf.
Planen Sie regelmäßig Zeit für Ihr Hobby ein. Ein fester Termin je Tag oder zumindest jede Woche hilft dabei. Das ist sinnvoller als einmal im Jahr 3 Wochen auf eine große und teure Fotosafari zu gehen - und den Rest des Jahres fotografisch zu darben.
Für absolute Perfektion lohnt sich Sparen in der Fotografie nicht.
Wem jedoch die letzten 5-10% Bildqualität, die sowieso nur wenige Betrachter bei großen Monitoren oder quadratmetergroßen Ausbelichtungen erkennen, nicht so wichtig ist, der kann durchaus Ausrüstung sowie Geld (zeitweise oder insgesamt) einsparen.
In den letzten Jahren machte ich bei meinen Beobachtungen die Erfahrung, dass es weniger das Geld ist, sondern immer mehr die Gesundheit und Bequemlichkeit, welche Fotografen zur Reduktion treiben.
Eine ehrliche Selbsteinschätzung kann beim sinnvollen Sparen hilfreich sein.
Man kann in Grenzen auch nachträglich sparen, indem man unsinnige Anschaffungen wieder verkauft. Der Erlös daraus finanziert vielleicht schöne Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung mit vielen neuen Fotomotiven.
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Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
Foto Video Design - Dr. Schuhmacher