Die Fresken im Inselhotel von Carl von Häberlin

vg

18 Szenen aus über 3.000 Jahren Geschichte

Dieser wissenschaftliche Artikel befasst sich als komparative Studie anhand zahlreicher alter und neuer Fotografien mit den historischen Fresken im Inselhotel, welche von Carl von Häberlin 1887 - 1906 im Kreuzgang des ehemaligen Dominikanerklosters im Auftrag des Hotelbesitzers und -betreibers Eberhard Graf von Zeppelin gemalt und 1977 restauriert wurden. Ferner wird die Geschichte der Insel und des Inselhotels beleuchtet.
Jedes einzelne Fresko wird unter Beachtung der Prinzipien der Bildanalyse genau und verständlich beschrieben. Über die Beschreibung der rein künstlerischen Seite hinaus geht es jedoch um den übergeordneten Zusammenhang zwischen Kunst und Geschichte, wie Geschichtsforschung und Historienmalerei in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts interagierten. Deshalb werden hier auch historische Prozesse beschrieben, welche die Entstehungsgeschichte und Wirkung jedes Bildes erläutern. Im Verlauf wird gezeigt, dass die Bilder das Ergebnis historischer Forschung waren und dann selbst wieder zum historischen Forschungsobjekt wurden. Anhand der zahlreichen zu unterschiedlichen Zeiten von unterschiedlichen Personen vorgenommenen Restaurationen an den Fresken werden Vergleiche zwischen dem jeweils ursprünglichen Original und der heute sichtbaren Fassung untersucht und erläutert.

Bereits durch den Umstand, dass sich die Fresken im Kreuzgang - der Wandelhalle eines Hotels - befinden, wird ersichtlich, dass es sich um (wenn auch nur im Vorübergehen) vielbeachtete Werke handelt. Reduziert man es auf die Gruppe der Gemälde, welche geschichtliche Ereignisse beschreiben, so dürften die Fresken im Inselhotel zu den am meisten betrachteten Historienbildern der Welt gehören. Dementsprechend groß war ihr Einfluss seit der Erstellung vor über 100 Jahren.1

Interessierte finden ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle behandelten Themen im Artikel Die Fresken im Inselhotel in Konstanz von Carl von Häberlin zur Erleichterung der Übersicht.

Sie finden hier über 200 bisher nicht veröffentlichte Fotografien zur Dominikanerinsel, dem Inselhotel und den Fresken im Kreuzgang des Inselhotels.

Begonnen hatte alles mit einem Fund alter Fotos. Darauf erstellte der Autor neue Fotos aller Fresken des Kreuzganges im Inselhotel. Beim Vergleich der alten mit den neuen Fotos der Fresken fielen zahlreiche Unterschiede auf. Diese führten zu den Untersuchungen der Entstehungsgeschichte der Bilder an sich. Dabei stellten sich immer weitere Unstimmigkeiten heraus, die sich zu einer spannenden Geschichte entwickelten.

Hotel

Die alten Klostermauern mit der Lage direkt am See bilden ein einzigartiges Ambiente. Die Terrasse bietet einen wunderbaren Blick auf den Bodensee.

Inselhotel

Foto der Ostseite des Inselhotels (2013), welche auf den Bodensee zeigt.

Weitere Fotos zum Inselhotel.

Danksagung

Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Inselhotels gebührt mein Dank für die Geduld, während ich die Fotografien aufnahm und ihnen sicherlich dabei einige Male im Weg herumstand.

Ganz besonders möchte ich mich beim Managing Director des Steigenberger Hotels Inselhotel - Herrn Peter Martin - bedanken, der mir in einer Sitzung am 03.03.2014 die Genehmigung zur Durchführung dieses umfangreichen Fotoprojektes in seinem Hause erteilte.

Ferner möchte ich mich beim Leiter des Stadtarchives Konstanz, Herrn Priv.-Doz. Dr. Jürgen Klöckler, sowie Herrn Norbert Fromm für ihre Hilfe bei der Suche nach Archivmaterialien bedanken.

Herrn Helmut Schlichtherle, Regierungspräsidium Baden-Württemberg, Denkmalamt Hemmenhofen danke ich für die Hinweise zu den Pfahlbauten.

Herrn Dr. Hofmann, Kreisarchiv des Landkreises Konstanz, danke ich für seine Hilfe bei der Suche nach Archivmaterial und den Hinweisen zu Carolus Vocke.

Inselhotel Innenhof mit Kreuzgang

Innenhof - der ehemalige Klosterhof - mit Kreuzgang 2014. Der Brunnen wurde vom Künstler und Bildhauer Franz Gutmann aus Granit mit einem Durchmesser von fast 3 Metern gestaltet und mit einem Zitat von Heinrich Suso verziert.

Empfehlung

Besuchen Sie das Inselhotel, das tatsächlich auf einer kleinen, privaten und ruhigen Insel liegt, sei es nur zu einem Kaffee mit Kuchen, oder einem Eis auf der Terrasse, einem gediegenen Essen oder einem längeren Aufenthalt. Da es sich um ein Haus der Grandhotel Collection handelt, lohnt es sich auf jeden Fall. Nutzen Sie Ihren Aufenthalt unbedingt zur Besichtigung der sehenswerten Fresken im Kreuzgang.

Zwar trafen sich hier schon Hoheiten, Regierungschefs und Weltraumfahrer, aber auch jeder andere Gast wird zuvorkommend bedient. Es ist jedes Mal wieder ein Erlebnis.

Doppelte Zwergsäulen mit gotischem Gewölbe

Doppelte Zwergsäulen mit gotischem Gewölbe, Zustand 2014.

Hier beginnt Ihre bebilderte Reise durch das Steigenberger Inselhotel Konstanz

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Allgemeine Hinweise für Fotografen und Videografen

Auch für Fotografen und Videografen lohnt sich sowohl dieser historische Artikel, weil er mit zahlreichen interessanten Fotoaufnahmen versehen ist, als auch ein persönlicher Besuch im Inselhotel. Sie dürfen dort die Malereien fotografieren und filmen, aber Sie können jene Wandgemälde auch einfach nur anschauen und genießen.

Neben zahlreichen Einzelaufnahmen werden in den folgenden Artikeln Panoramafotos verwendet. Diese wurden manuell und zwar planparallel versetzt aufgenommen. Dies war erforderlich, da die Gemälde teilweise sehr lang sind und der Kreuzgang relativ schmal ist. Die Mönche benötigten damals nicht so viel Platz. Ferner waren zum Zeitpunkt der Aufnahme dieser Fotos noch keine wirklich hochauflösenden digitalen Fotokameras für mich verfügbar. Da der primäre Ansatz darin bestand, zuerst einmal alle Gemälde zu sichern, war eine hohe Qualität durch u.a. eine hohe Detailauflösung erforderlich. Aus diesem Grunde waren auch Super- oder Ultra-Weitwinkel-Objektive keine Option, da sie erstens die Details viel zu klein abbilden würden und zweitens alle in den Randbereichen unter den optisch bedingten Verzerrungen leiden. Insbesondere werden in den Randbereichen auf beiden Seiten die Proportionen gestreckt. Bei abgebildeten Personen führt dies u.a. dazu, dass sie teilweise extrem dick werden. Hier sollte es jedoch um eine Art Reprofotografie gehen, welche die Fresken möglichst nahe am Original abbildet. Deshalb wurde im Prinzip - sofern dies möglich war - jeweils nur ein Architektur-Bogen mit einer Aufnahme digital abgelichtet. Aufgrund der erforderlichen Überlappungen wurden oft auch mehrere Aufnahmen für nur einen Gemäldebogen erstellt.

Relativ schnell stellte sich allerdings heraus, dass die gängigen damaligen Panorama-Software-Pakete nicht mit derartigen planparallel versetzten Panoramafotos klar kamen. Alle gingen damals und gehen auch heute noch davon aus, dass man von einem fest definierten Nodalpunkt aus die Kamera schwenkt. Für Fotografen welche sich (noch) nicht mit der Panorama-Fotografie auskennen, ist dies unverständlich. Deshalb hier eine kleine Erläuterung: Der Nodalpunkt liegt vorne im Objektiv und ist dort bei sehr hochwertigen Objektiven auch eingezeichnet. Er stimmt somit nie mit dem klassischen Befestigungspunkt der Kamera und auch nicht der Objektivschelle auf dem Stativ überein. Deshalb benötigt man eine spezielle Nodalvorrichtung (meist als verstellbaren Nodalschlitten oder eine Nodalschiene oder einen Nodalpunktadapter für eine Dimension bezeichnet), welche zudem für jedes Objektiv unterschiedliche Längenauszüge liefern muss. Ferner muss man dies bei einer Brennweitenänderung am Zoom-Objektiv neu einstellen. Auch bei außenfokussierten Objektiven (auch Festbrennweiten), welche beim Fokussieren die Länge des Objektive oder den Abstand der relevanten vorderen Linse vom Sensor verschieben, muss man alles neu einstellen. D.h. bei jeder sogenannten Nodalpunktverschiebung können viele Fehlermöglichkeiten auftreten, welche sich vor allem bei geringen Abständen zum Motiv wie hier in einem schmalen Gang extrem nachteilig auswirken. Da ich es ausprobiert habe, kann ich nur festhalten, dass die mit Nodalpunkt aufgenommenen Fotos sich zwar etwas leichter in der Software kombinieren ließen, aber aufgrund des sich ändernden Abstandes der drei Bilder (des mittleren Sektors direkt plan vor der Kamera und den zwei seitlichen links und rechts davon im erheblichen Winkel) zum fest im Kreuzgang gewählten Nodalpunkt auf dem Stativ verzerrten. Jene Verzerrungen sind typisch für praktisch alle (vor allem kleine) Räume und Gänge. Sie fallen erst bei einer Fokussierung auf Unendlich - wie man klassischer Weise Panoramen in der Landschaft aufnimmt - nicht auf, respektive können von der Software dann leichter korrigiert werden. Die beste von mir verwendete und getestet Panoramasoftware kaum auch erst ab ca. 20 Metern Abstand gut mit derartigen Motiven (z.B. langen Häusern) zurecht. Für Interessierte wird der Artikel Software-Empfehlungen mit dem Kapitel Panorama-Software sowie die weiterführenden Artikel bei Panorama-Fotografie oder 360-Grad-Panorama empfohlen.

Letztendlich blieb nichts anderes übrig, als mit dem Stativ, Wasserwaage, Zollstock und Schnüren zum Abmessen der Abstände für die Herstellung einer zum Gemälde möglichst parallelen Ebene der zudem auch noch unregelmäßig breiten Wandgemälde zu arbeiten und alles extrem genau beim planparallelen Versetzen des Stativs vor Ort durchzuführen. Anschließend blieb nichts übrig, als in Photoshop diese Einzelaufnahmen manuell einzupassen, um sie miteinander nahtlos zu verbinden. Denn zum Zeitpunkt der Erstellung 2014 gab es noch keine KI (künstliche Intelligenz), welche dies automatisch oder korrekt durchführte. Jeder kann sich denken, dass dies weder beim ersten Mal noch mit den ersten Aufnahmen funktioniert. Deshalb waren mehrere wiederholte Fotositzungen und Aufnahmen sowie danach Nachbearbeitungen erforderlich. - Hinzu kommt in jenem Kreuzgang die extreme und sich ständig ändernde Mischlichtsituation aus (zum Aufnahmezeitpunkt in sich unterschiedlichen Innenraumbeleuchtungen) und dem sich ständig ändernden Außenlicht im Frühjahr.

Als Ergebnis wurde dadurch allerdings eine hohe Auflösung erzielt, wobei die Panoramen in der digitalen Datei auch sehr breit wurden. Das ergab bei den drei- und vierbögigen Panoramen über 1 GB an Daten und auch über 20.000 Pixel Breite. Dies stellte den Anwender - vor allem auch mit damals performanten PCs - vor ein Geduldsprobe. Aber letztendlich lohnte sich der Aufwand.

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Foto Video Design - Dr. Schuhmacher

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