Test des preiswerten, mobilen, deutschen Bloom-Lights-Bouncers an verschiedenen Systemblitzgeräten.
Sofern meine völlige Unabhängigkeit gewahrt bleibt, und ich alle Testergebnisse frei veröffentlichen darf, führe ich Tests von mir zugesandten Produkten durch. Unter diesen Bedingungen erhielt ich vom Erfinder und Hersteller www.bloom-lights.com (Aalerdings ist die Domain nicht mehr vorhanden) - Thorben Mossdorf - dankenswerterweise dieses Produkt kostenlos zum Ausprobieren zugesandt, das ich im Folgenden teste. Jener erfahrene Fotograf, kreative Erfinder und Designer ist inzwischen über seinen Auftritt klixie erreichbar.
Wie Sie an meinen Kritikpunkten erkennen werden, schaue ich auch einem sogenannten geschenkten Gaul
sehr genau ins Maul. Denn ich will wissen, ob und wo genau das Produkt auch für mich Vorteile in meiner anspruchsvollen fotografischen Praxis bietet.
Bei Lichtformern ist die Abstrahlfläche von entscheidender Bedeutung. Je größer, desto wirksamer sind die sichtbaren Effekte. Größe lässt sich hierbei nur durch Größe respektive durch einen geringen Abstand zum fotografierten Motiv ersetzen. Denn je weiter man sich vom zu fotografierenden Objekt entfernt, umso schneller wird die Abstrahlfläche des Lichtes wieder zu einer Punktlichtquelle.
Typische System-Blitzlichtgeräte besitzen eine sehr kleine Reflektorfläche. Dies führt i.d.R. zu einem punktförmigen = harten Licht. Auch das oft ausfahrbare Catch-Light an System-Blitzlichtgeräten bietet nur eine eher geringe zusätzliche Reflektorfläche an. Überdies bietet diese Reflektorfläche keine im Winkel veränderbare Einstellung, um die Lichtwirkung zu verändern / zu steuern.
Im Freien besitzt man keine geeignete Reflektorfläche am Systemblitzgerät und auch in Innenräumen sind die Decken nicht immer weiß und somit nicht immer ideal als Reflektoren für indirektes, weiches Licht geeignet.
Hier setzt das Test-Produkt Bloom-Lights-Bouncer an, indem es eine deutlich größere und weiße Abstrahl-/Reflexionsfläche bietet.
Hier der flache aber große Bloom-Lights-Bouncer mit 22 * 16,9 cm. Sie erkennen die elastische Befestigung unten mit dem bereits um den gebogenen Fuß herum befestigten Silikon-Band.
Die Abmessungen betragen laut Herstellerangaben 22 * 17 cm. Eigene Messung ergaben ca. 22 * 16,9 cm bei ca. 1 mm Dicke. Die reine Reflektorfläche oben (oberhalb des vorgestanzten Knicks) beträgt ca. 22 * 8,5 cm = 187 Quadratzentimeter. Hinzu kommt der ebenfalls als Reflektorfläche nutzbare Befestigungsteil mit ca. 40 Quadratzentimetern Fläche.
Zum Vergleich: Die meisten Plastik-Catch-lights an / in den Systemblitzgeräten besitzen eine Abmessung von nur ca. 4 * 5 cm = 20 Quadratzentimeter Fläche und sind überdies wesentlich dünner - d.h. empfindlicher.
Das Gewicht beträgt gemäß Herstellerangaben 22 Gramm. Meine eigene Messung ergab ca. 30 Gramm mit dem Spanngummi.
Das Material besteht aus biegbarem Kunststoff, der recyclebar ist. Der Produktionsstandort ist Hamburg, Deutschland. Die Farbe des gesamten Materials ist Weiß.
Der Preis betrug im Januar 2018 7,95 Euro bei kostenloser (Amazon-Prime-) Lieferung resp. bis zu rund 15 Euro inkl. Versand. - Die Bezugsquelle ist u.a. bei Amazon Bloom-Lights-Bouncer. Die Marktverfügbarkeit war seit November 2016. Mitte der 220er Jahre war es allerdings nicht mehr verfügbar.
Hier der Bloom-Lights-Bouncer im Vergleich zum rechts daneben liegenden Blitzgerät mit der Leitzahl 60 mit ausgezogener Catch-light-Scheibe.
Selbst, wenn man die gebogene Form des Reflektors sowie die Neigungswinkel zum Blitzgerät berücksichtigt, so kann man von einer ca. 4-8-mal so großen Reflektorfläche im Vergleich zu den üblichen, in Systemblitzgeräten eingebauten Catch-lights/Reflektorkarten ausgehen.
Die positiv veränderten Lichteffekte durch die relativ große Reflektorfläche sind (im Vergleich zum normalen Blitzgerät) auf den Fotos sichtbar.
Dank der weißen Reflektorfläche bleibt das Licht neutral. D.h. es wird - im Gegensatz zu manchen Gold- oder Silber-Reflektoren - weder nach warm noch hin zu kalt verändert. Dadurch lässt sich u.a. der Weißabgleich weitgehend vorausberechnen.
Der Bloom-Lights-Bouncer ist subjektiv wie objektiv sehr leicht. Hierin ist er allen mir bekannten vergleichbar großen Reflektoren überlegen.
Der Bloom-Lights-Bouncer ist relativ klein und zusätzlich nochmals zusammenfaltbar, leicht zu verstauen sowie zu transportieren. Hierin ist er jedem anderen mir bekannten Reflektor / Bouncer mit vergleichbar großer Fläche überlegen. - Dies hat den Vorteil, dass man ihn immer dabei haben kann.
Dadurch, dass der Reflektor faltbar ist, lässt er sich noch kleiner auf nur ca. 22 * 9 * 0,5 cm zusammenklappen. Der oben ersichtliche etwa 4 cm lange horizontale Schlitz dient dann zur Befestigung der Bodenlasche im Transportzustand.
Durch die im Abstand vom Blitzgerät sowie im Winkel verstellbare Reflektorfläche ist der Bouncer vielseitig einsetzbar, und die Lichtwirkung ist dosierbar.
Dank des ca. 1 mm dicken Plastikmaterials ist die Reflektorscheibe relativ stabil und vermutlich auch im täglichen Fotoeinsatz langlebig. Bei mir war er Ende 2024 (nach somit 7 Jahren) noch immer in einwandfreiem Zustand im Einsatz. Vor allem manche Eigenbauten sind hingegen weder so stabil noch so langlebig.
Die Montage ist einfach und gelingt mittels elastischem Silikon-/Gummibands an sehr vielen Blitzgeräten relativ schnell.
Durch das straff anliegende Gummiband lassen sich zahlreiche Winkel des Reflektors zum Blitzgerät manuell einstellen und sicher halten.
Der Lieferumfang ist erfreulich überschaubar. Bei mir kam es in einem flachen DIN-A5-Umschlag an: Dieser enthält den Bouncer, einen Gummi und ein einseitiges Beschreibungsblatt zur Befestigung des Bouncers am Systemblitzgerät.
Durch den Briefumschlag erfolgte die Lieferung bei mir auch sehr schnell - binnen eines (Werk-) Tages.
Die Bedienung des Reflektors ist für einen erfahrenen Fotografen zwar weitgehend selbsterklärend. Dennoch bietet der Hersteller in einem guten Video sowie Texten und Bildern auf der Seite nochmals einige weitere hilfreiche Erklärungen zu optimalen Einstellung an.
Bei der Bedienung in der Fotopraxis fällt sofort positiv auf, dass der Entwickler / Hersteller selbst Fotograf ist, und das Produkt auch selbst verwendet. - Wie sich nach dem Test herausstellte, machte sich der Erfinder - als enthusiastischer Fotograf, der etwas verbessern will - wirklich sehr viele Gedanken, probierte viele vergleichbare Produkte aus und testete lange an seinen eigenen Optimierungen, bis er durch bewusste Entscheidungen zu dieser Version des Bloom-Lights-Bouncers gelangte.
Der Erfinder (= Hersteller) lebt in Hamburg (Deutschland). Das ist heute eine Seltenheit bei Fotoprodukten. Dies erleichtert ggf. die deutschsprachige Kommunikation und Abwicklung. - Auf mich machte er jederzeit einen sehr freundlichen, kompetenten und hilfsbereiten Eindruck.
Aufgrund der stabilen Plastikoberfläche ist der Bloom-Lights-Bouncer auch von evtl. Flecken leicht (mit einem Lappen mit etwas Spülmittel) zu reinigen.
Für ökologisch bewusste Käufer: Das Produkt wird in Deutschland mit kurzen Produktionswegen hergestellt und besteht aus 100%-recyclebaren Materialien.
Wichtig für mich und alle anderen Fotografen mit geruchsempfindlichen Nasen: Das Produkt strömt keinerlei störende Gerüche etc. aus.
Der Bloom-Lights-Bouncer (an den kurzen Quer-Seiten des Blitzkopfes) montiert an einem Systemblitzgerät. Man erkennt auf diesem Foto deutlich den Mehrgewinn an Fläche im Vergleich zur im Blitz integrierten (wirklich kleinen) Reflektorscheibe - hier bewusst zusätzlich aus dem Blitzgerät ausgezogen.
Die Anbringung des Bouncers am Blitzgerät:
Manchmal steht man sogar oder gerade als erfahrener Fotograf auf dem Schlauch
. Betrachtet man die Zeichnungen der Betriebsanleitung genauer, so wird ersichtlich, dass der Erfinder davon ausgeht, dass man den Bouncer eher, oder sogar immer und nur in der quergestellten Blitzgeräte-Position also mit den Fußhalterungen an den Längsseiten des Systemblitzgerätes befestigt.
Nicht nur ich, sondern (wie man einigen Rezensionen entnehmen kann) auch andere Anwender gingen vermutlich zuerst davon aus, dass man das Produkt - wie die bereits am Systemblitzgerät fest montierte und durch die Breite des Bouncers assoziierte Form sowie das Blitzgerät selbst nahelegen - mit den beiden Füßen an den beiden schmalen / kurzen Seiten des Blitzgerätes montiert, sodass die breite / lange Seite des Blitzgerätes nach vorne / hinten zeigt. Das ist jedoch für viele Situationen, in denen man das Aufnahme-Format wechselt / die Kamera schwenkt, ungünstig.
Nicht glücklich ist, dass (Stand März 2017 zumindest bis Ende 2018) exakt diese Befestigungsweise bei Amazon mit einem Foto sogar als erste (im Foto links stehende) Variante Quer
explizit vom Händler gezeigt wird.
Drehen Sie folglich vor der Montage des Bouncers den Kopf des Blitzgerätes um 90 Grad quer zur Kamera / zum Fuß des Systemblitzgerätes. Siehe Foto unten.
Falls Sie den Bouncer - wie ich zuerst (siehe Foto oben) - anders montieren, wird die Umstellung zu Fotos im Hochkant-/Portrait-/Porträt-Format und der erneute Wechsel zum Landscape- / Quer-Format erschwert respektive durch den erforderlichen Umbau verzögert.
Falls Sie hingegen nur im Querformat / Landscape damit fotografieren wollen, so können Sie den Bouncer mit der Fußhalterung auch an den kurzen Blitzkopfseiten anbringen (siehe Foto oben).
Vorsicht: Die Definitionen für längs und quer resp. kurz und lange Seite wirken auf den ersten Blick etwas unlogisch, da die meisten Menschen von der großen Reflektorfläche oben ausgehen. Gemeint sind bei der Befestigung jedoch die beiden kleinen gelochten Fußhalterungen unten, welche de facto quer zur darüber befindlichen Reflektorfläche stehen.
Die Oberfläche des Bloom-Lights-Bouncers ist leicht aufgeraut und als seidenmatt zu bezeichnen. Dies erhöht die gewünschte Streuwirkung, reduziert jedoch auch die Abstrahlwirkung / den Reflexionsgrad etwas. - In der Praxis zeigte sich jedoch, dass dieser Lichtformer von allen von mir verwendeten Lichtformern am wenigsten Lichtleistung des Blitzgerätes verschluckt. Er ist also als hocheffizient einzustufen.
Für den Einsatz in Innenräumen, wenn man ein weiches indirektes Blitzlicht über eine weiße Decke wünscht, empfiehlt es sich, den Reflektor - bei senkrecht nach oben ausgerichtetem Blitzgerät bis zu ca. 45 Grad nach schräg hinten zeigend zu montieren. Steigern lässt sich der Effekt, wenn man auch noch die Diffusorscheibe am Blitzgerät verwendet.
Sofern sich eine weiße Wand in nicht allzu großer Entfernung hinter einem befindet, und die Decke über einem im Raum ebenfalls weiß ist, kann man das Systemblitzgerät auch bis zu 45 Grad nach hinten neigen und das Gesamtsystem dann wie eine Snoot / einen Engstrahler (Fotogalerie Engstrahler) verwenden. Dann empfiehlt es sich jedoch aufgrund des großen Abstandes und Weges zum zu fotografierenden Motiv, ohne Streuscheibe und mit ggf. manuell am Blitzgerät eingestellter) maximaler Brennweite (je nach Gerät meist 100 oder 200 mm) zu arbeiten.
Für den Einsatz im Freien (u.a. für Makroaufnahmen von Blumen etc.), oder wenn man ein härteres, eher direktes Blitzlicht mit Catch-Light-Effekt in den Augen wünscht, empfiehlt es sich, den Reflektor bis zu ca. 45 Grad nach schräg vorne zeigend zu montieren. (Siehe Foto unten bei Montage in der Hochkant-Position).
Manche Fotografen empfehlen, den weißen Gummi ständig am Blitzgerät zu belassen. Das beschleunigt zwar den An- und Abbau. Ich persönlich nehme den Gummi / das Silikonband hingegen immer mit dem Reflektor ab. Erstens sieht das weiße Band auf meinen schwarzen Systemblitzgeräten störend aus. (Ich werde dann fast ständig gefragt, wofür das gut sei.) Nachtrag: Im inzwischen vorhandenen Nachfolgeprodukt wird er durch ein schwarzes Silikon-/Gummi-Band ersetzt. Und zweitens ist der Anpressdruck an meinen dicken Blitzgeräten ziemlich hoch. Das vermeide ich auf die Dauer besser. Drittens passen manche meiner Systemblitzgeräte mit diesem Gummi dann kaum mehr bequem in die dafür vorgesehene Hülle.
Da der Befestigungsmechanismus des Bloom-Lights-Bouncers an meinen Blitzen derart fest saß, habe ich den Bouncer zu Testzwecken flächenmäßig erweitert. Zuerst klebte ich ein DIN A4-Blatt (mindestens 100 Gramm / Quadratmeter) mit Gaffer-Tape davor. Dies ergibt mehr als die doppelte Abstrahlfläche. Danach wagte ich sogar einen dünnen DIN-A3-Karton. Dies ergab die 5-fache Fläche. Die Wirkung ist sichtbar. Aber die Mobiltauglichkeit nimmt dann natürlich ab. Dennoch belegen diese zugegebenermaßen extremen Versuche, wie stabil die Halterung ist.
Die vom Erfinder bewusst gewählte Größe der oberen Reflektorfläche stellt jedoch das sinnvolle Maß für den mobilen Praxiseinsatz dar - ein guter Kompromiss zwischen Bouncer-Wirkung und Stabilität.
Um das Hochkant-Format (Portrait) für klassische Porträt-Aufnahmen sinnvoll zu nutzen, muss man den Bouncer am Blitzgerät mit den beiden Laschen an dessen langen Seiten montieren. Diese Position / Befestigungs-Variante ist auch für Aufnahmen im Landscape- / Querformat geeignet. Da ich vor allem bei Partys oft und spontan zwischen den beiden Formaten wechsle, wähle ich immer diese Befestigung.
Persönlich empfinde ich die Befestigung des Reflektors an meinen dicken Blitzgeräten mittels relativ eng anliegendem Spanngummi etwas unbequem.
Das hätte ich mit einem Klettbandverschluss gelöst. Mittels Klettband ließe sich der Reflektor auch leichter an die zahlreichen Dickenunterschiede der heute verfügbaren Blitzgeräte anpassen.
Allerdings räume ich erstens ein, dass Klettverschlüsse peinlichst sauber gehalten werden müssen, weil sie sonst bei Verschmutzung sehr schnell nicht mehr fest oder überhaupt nicht mehr halten. Das kann in der praktischen Fotografie ein wichtiges Kriterium für die Auswahl sein. - Es handelt sich somit um eine bewusste Entscheidung des Erfinders für die problemlose Langzeitverwendung unter eher robusten Einsatzbedingungen.
Zweitens lässt sich der vom Erfinder bewusst gewünschte verstell- und dabei arretierbare Winkel des Bouncers am Blitzgerät nur mit einem Gummiband sicherstellen. - Wie mir der Erfinder mitteilte, hat er dies ausgiebig vorab getestet und sich deshalb für das Silikon-Band entschieden.
Es gibt keine Garantie, dass dieser Bouncer sich an allen verfügbaren oder zukünftig denkbaren Blitzgeräten befestigen lässt. Bitte beachten Sie hierzu die aktuelle Kompatibilitätsliste des Herstellers. Ich kann mir sehr gut sehr kleine leistungsschwache Blitzgeräte für z.B. Micro-Four-Thirds-Kameras oder manche andere kleine spiegellose Kameras vorstellen, welche hier evtl. Probleme bereiten könnten. Ferner existieren auch noch einige dickere (exotische) Blitzgeräte als meine im Test verwendeten.
Im Gegensatz zu den Erklärungen im Video des Herstellers sollte man den Gummi nur am Blitzgerät befestigen, wenn dieses frei ist - nicht bereits an der Kamera montiert. Sonst könnte der Blitzfuß abbrechen. Die anzuwendenden Kräfte und die daraus folgenden Hebelkräfte waren bei meinen dicken und leitzahlstarken Blitzgeräten zu stark. - Bei mir spannte der Gummi / das Silikonband deutlich, weil es sehr eng an den - zugegebenermaßen mit Leitzahl 54 bis 60 großvolumigen - Systemblitzgeräten anlag.
Nach der Anbringung des Gummibandes am Blitzkopf lässt sich an meinen dicken und leitzahlstarken Blitzgeräten der Bouncer - insbesondere in der auf dem unten folgenden Foto sichtbaren Variante des Anschlusses der Füße an den beiden schmalen Blitzseiten - nur mühsam und mit zwei Händen in das Gummiband einhaken (keineswegs so einfach, wie im Hersteller-Video gezeigt). Auch diese Arbeit sollte deshalb zur Sicherheit mit zwei Händen und bei (noch) nicht auf der Kamera montiertem Blitzgerät stattfinden. Dies gilt sowohl für eher abgerundete Blitzgeräte (wie z.B. Canon 600EX-RT) als auch eher rechteckig geformte (wie z.B. Metz).
Bei meinen dicken und leitzahlstarken Blitzgeräten lässt sich der montierte Bouncer auch nachträglich nur mit zwei Händen und keineswegs so einfach, wie im Hersteller-Video gezeigt, bewegen. Vor allem das Feinjustieren erwies sich als zeitaufwändig. Auch diese Bedienung empfiehlt sich an einem an der Kamera bereits montierten Blitzgerät nur unter Vorsicht. Zumindest sollte man dann mit der zweiten Hand unbedingt das Blitzgerät (und nicht die Kamera am langen Hebel) festhalten.
Der Vorteil des Bouncers liegt darin, dass durch die bereits bei der Montage am Blitzgerät eingetretene Wölbung / Rundung das Licht etwas gebündelt wird. Der Nachteil liegt jedoch ebenso darin, dass dieses Licht bei nicht genauer Justierung des Bouncers in eine etwas andere Richtung abgestrahlt wird, als man mit der Kamera zielt.
Einfluss bei Wind: Aufgrund der relativ großen Fläche, die meist auch hoch platziert ist, ist das gesamte Kamera-Blitz-Bouncer-System windempfindlich. Es bietet im Freien bei Wind keine absolut winkelstabile Befestigung am Blitzgerät. D.h. es kann sich etwas verdrehen und verwinden. - Zugegeben der Test fand im Frühjahr statt, aber noch nicht einmal beim Segeln.
Klappen / Drehen des Systemblitzgerätes nach hinten kann evtl. zu Beeinträchtigungen des Fotografen führen, indem es an den Hut oder die Kappe anstößt.
Die Farbe Weiß ist nicht exakt diejenige der reinweißen Reflektorflächen meiner Blitzgeräte, sondern dazu minimal nach Gelb verschoben. Der Unterschied ist sehr gering, aber im direkten Vergleich der beiden Reflektorflächen erkennbar. Ferner fällt auch im Vergleich zu weißem Kopier- und Druckerpapier der minimale Gelbstich auf. Minimal
heißt: Er dürfte im Foto auch bei genauer Betrachtung zwar kaum auffallen, aber evtl. im Labor messbar sein. Es handelt sich jedoch definitiv nicht um einen derartig großen Gelbstich, wie er sich z.B. in Fotos bei den Diffusoren von Gary Fong - Lightsphere Collapsible deutlich störend zeigt, oder wie er auch bei fast allen Durchlichtdiffusoren sichtbar wird. Um es nochmals klar zusammenzufassen: Bei mir waren alle damit aufgenommenen Fotos absolut in Ordnung, und es war keine durch den Bouncer verursachte Weißkorrektur erforderlich. Der Erfinder teilte mir nachträglich mit, dass er diese Weißfarbe des Kunststoffes nach zahlreichen Tests bewusst ausgewählt hat.
Gemäß meinen bisherigen Langzeiterfahrungen bei Kunststoffen halte ich den Faltmechanismus zum Verstauen mittels Umknickens an einer vorgefalzten Kante für suboptimal. Das bildet in meinen Augen eine potentielle Sollbruchstelle, die vor allem beim Transport im Rucksack erheblich belastet wird. Ich transportiere den Reflektor deshalb im offenen, flachen Zustand. Die Gesamtfläche beträgt auch dann nicht einmal ein DIN-A5-Blatt und ist somit bereits klein genug, um überall sicher verstaut zu werden. Der Erfinder versicherte mir nach Verfassen dieses Kritikpunktes, dass der verwendete Kunststoff hochwertig ist und er ihn für so stabil hält, dass er auch durch permanentes dynamisches Belasten / Flachdrücken im Rucksack nicht brechen kann. Falls doch, würde er sich kulant zeigen. Also falten Sie den Bloom-Lights-Bouncer bei Bedarf zusammen.
Für wirkliche Anfänger im Bereich Fotografie bietet das beigelegte DIN-A5-Blatt zur Erklärung aus meiner Sicht zu wenig Information und ist nicht immer eindeutig verständlich. So wird zwar auch die seitliche Montage (an der langen Blitzgeräteseite) gezeigt, aber nicht erklärt, wann sie verwendet werden soll.
Für Anfänger im Bereich Fotografie sollte man den Nutzen, die Vorteile sowie die exakten Anwendungsmöglichkeiten mit detaillierten Bildern und Hersteller-Videos noch deutlicher herausstellen. Manche Details der Reflektor-Wirkung und der dazu erforderlichen Einstellung sind allerdings vielen Fotografen (noch) nicht bekannt.
Wie der Erfinder mir inzwischen mitteilte, wird er weitere erklärende Videos genau zu diesem Zweck herstellen und allen Kunden (also nach dem Kauf) zur Verfügung stellen.
Im Studio oder zu Hause nutze ich weiterhin eher andere, spezielle Lichtformer, welche mir dann den exakt gewünschten Lichteindruck bieten, dafür jedoch auch volumiger, schwerer und unhandlicher sind.
Alternativen: Es finden sich einige Flash Bender bei Amazon auf dem europäischen Markt - u.a. der wesentlich größere, aber auch teurere von Rogue. Auf dem asiatischen Markt finden sich noch mehr: Flash Bender bei AliExpress - Vorteile: Oft bieten sie eine größere Fläche, die jedoch zu viel schnelleren Verdrehungen am Blitzgerät (vor allem bei Wind) führt. Ferner bieten sie teilweise in sich verbiegbare Materialien, welche jedoch erhebliches Wissen erfordern, damit man dadurch auch die gewünschte Lichtwirkung erzielt. Generell sind alle Alternativen deutlich schwerer als das hier getestete Produkt. - Meine Beurteilung: Für den robusten und schnellen sowie verlässlichen Einsatz im Fotoalltag sind sie weniger geeignet.
Das Gesamtsystem wird durch den großflächigen Bouncer kopflastig und somit bei stärkerem Wind durchaus empfindlich.
Mein Resümee der bisherigen Tests des Bloom-Lights-Bouncers fällt insgesamt positiv aus:
Er ist einfach transportier- und verwendbar. Die positiven Licht-Effekte sind auf den Aufnahmen deutlich sichtbar. Er besitzt ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Er ist sehr gut geeignet für den mobilen Einsatz - als Immer-Dabei-Reflektor.
Man darf jedoch auch keine Wunder erwarten: Der Bouncer / Reflektor / das Catch-Light kann keine größeren speziellen Lichtformer im Studio oder für alle denkbaren mobilen Anwendungen ersetzen.
Für den ersten Wurf des Entwicklers ist das Produkt wirklich gelungen, lässt jedoch noch etwas Potential für - wie ich erfuhr bereits geplante - Verbesserungen in der Nachfolgeversion. - Die verbesserte Nachfolgeversion war ab 2018 erhältlich und bot darüber hinaus ein schwarzes Gummiband sowie eine schwarze Rückseite, welche optimal zur Kamera passen.
Theoretisch kann man sich so einen großen Reflektor auch selbst basteln. Jedoch ist der Material- und Zeitaufwand dafür so hoch, dass es sich nicht lohnt. Da ist das käufliche Produkt deutlich überlegen.
Ich habe den Bloom-Lights-Bouncer inzwischen bei Blitzaufnahmen überall immer dabei, verwende ihn aktiv und nehme ihn generell in meinem Foto-Rucksack oder meiner Fototasche mit.
Für Fotografen, welche häufiger das Systemblitzgerät mobil in Innenräumen und bei wenig Wind im Freien verwenden, lohnt sich m.E. die Anschaffung dieses Modells - auf jeden Fall.
Und ich werde mir das vom Hersteller geplante verbesserte Nachfolgemodell mit schwarzer Rückseite bei Erscheinen auch selbst kaufen.
Ferner empfiehlt sich der Bloom-Lights-Bouncer auch als preiswertes und doch sinnvolles Geschenk für Fotografen mit Systemblitzgerät.
Am Thema Blitzfotografie interesseierte Leser finden weitere eigene Artikel hier: Blitzgeräte, Studio-Licht, Lichtformer, Eigenbau von Lichtformern und die Links zu Herstellern und Vertreibern von Blitzgeräten, Dauerlicht, Lichtformern und Zubehör.
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Foto Video Design - Dr. Schuhmacher