Wege aus der Krise der Fotografie
Analysen und Folgen der Wirtschaftskrise in der Fotografie sowie Lösungsvorschläge.
Dieser Artikel befasst sich konstruktiv und positiv denkend mit den Möglichkeiten, mit denen sich die Kamerahersteller, der Handel und deren Kunden (Berufsfotografen wie Amateure) aus der dramatischen sowie inzwischen für viele existenzbedrohenden Krise der Fotowirtschaft befreien können.
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle bei Wege aus der Krise der Fotografie behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Kurze Analyse der Fotowirtschaft
- Nachdem Ende Januar 2019 sowohl Canon in einem Interview als im Mai 2020 auch Nikon im Jahresbericht publizierten, dass die sowieso seit 2010 sich im Sturzflug befindliche klassische Kameraindustrie in den kommenden Jahren sich nochmals mindestens halbieren werde, und somit praktisch alle meine seit vielen Jahren durchgeführten Wirtschaftsanalysen bestätigten, dürfte inzwischen jedem denkenden Fotografen der Ernst der Lage bewusst geworden sein.
- Im Gegensatz zu vielen noch immer hoffnungsvollen Analysten, welche dann von einem Tal der Tränen mit anschließender Konsolidierung oder sogar einem leichten Aufschwung ausgehen, wage ich die Prognose, dass es auch nach der nochmaligen Halbierung des Marktes - zwar langsamer - aber dennoch kontinuierlich weiter nach unten gehen wird. Die Gründe dafür sind mehrschichtig:
- Die Anzahl der seit mindestens 20 Jahren unter ökonomischem Druck stehenden Berufsfotografen wird kontinuierlich weiter abnehmen, da der Printbereich im Sterben liegt, sich viele Kunden zu Video orientieren, oder den Wert hochwertiger Fotos / Videos nicht mehr erkennen respektive finanziell zu würdigen wissen. Selbst das frühere
Brot- und Buttergeschäft
der Hochzeitsfotografie, Familienfeiern, Castings und Porträts reduzierte sich drastisch und wird weiter abnehmen. Diese Gefahr für Berufsfotografen gilt insbesondere für Deutschland.
- Die Anzahl der bisherigen klassischen (Amateur-) Fotografen wird kontinuierlich aufgrund der demografischen Entwicklung und gesundheitlichen Verschlechterung sowie zunehmender Frustration abnehmen.
- Trotz vieler Versuche aller Hersteller konnten bisher kaum neue Kundenschichten aus den jüngeren Kreisen gewonnen werden, da denen einerseits die klassische Fotografie zu kompliziert sowie zu aufwändig und andererseits auch zu teuer ist.
- Hinzu kamen mit der DS-GVO sowie ständig weiter verschärftem EU-Urheberrecht und vor allem einer politisch motivierten einschränkenden Rechtsprechung gegen Fotografie und Video insbesondere in Europa erhebliche Hürden, welche das Fotografieren mit klassischen Kameras in der Öffentlichkeit spürbar beschränken. Vor allem wendet sich die Meinung großer Teile der Bevölkerung inzwischen grundsätzlich gegen klassische Fotografen (erlaubt jedoch gleichzeitig die Benutzung des Smartphones).
Aufgrund meiner jahrelangen Analysen zur Fotowirtschaft prognostiziere ich:
- Vermutlich bereits im Jahr 2021 wird die Produktion unter 10 Mio. klassischer Fotokameras sinken.
- Eventuell bereits im Jahr 2025 wird die Produktion bei nur noch rund 5 Mio. klassischer Fotokameras liegen.
- Damit sind alle Kameras, aller Sensorklassen zusammen gemeint.
Dies gilt, sofern sich die Hersteller, Fotofachhändler / Einzelhändler, Fachpresse und Foto-Kunden weiterhin so verhalten, wie bisher.
Einladung zur Mitarbeit
Da ich - vermutlich von den üblichen (bezahlten) Trollen - gefragt wurde, wie ich dazu komme, den allwissenden Herstellern Ratschläge zu erteilen oder gar Forderungen zu stellen:
- Zwar fotografiere ich bereits seit Jahrzehnten und verfolge seit meiner Kindheit die technische Entwicklung der Fotografie aufmerksam.
- Ferner analysiere ich als promovierter Wissenschaftler seit 2006 eingehend in einer dreistelligen Anzahl Artikeln im Internet und in Fachzeitschriften die technische sowie wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Branche.
- Mein gesamtes Wissen aus dem Bereich Fotografie fließt somit in komprimierter Form in diesen Artikel ein. Wer sich zu Einzelthemen weitergehend informieren möchte, findet wissenschaftliche Artikel zu den jeweiligen Stichworten verlinkt, sowie ein Artikel-Verzeichnis, ein Inhalts-Verzeichnis und die Suchmaschine auf jeder Seite oben.
- Dennoch behaupte ich nicht, allwissend zu sein.
- Da ich mehrere Sprachen beherrsche, kann ich zwar die Analysen anderer zentraler Märkte nachvollziehen und lasse die Ergebnisse hier einfließen.
- Dennoch bitte ich auch jeden Leser, sich mit realistischen Vorschlägen an dieser Diskussion zu beteiligen.
Bei allem hier Niedergeschriebenen handelt es sich nur um Vorschläge / Thesen, die zum Nachdenken anregen sollen.
- Niemand muss davor Angst haben. De facto bin ich schlichtweg zu machtlos, um so etwas durchzusetzen, weiß jedoch, dass so ziemlich alle relevanten Firmen (Hersteller, wie Fotoverlage) meine Artikel lesen.
- Aus meiner Erfahrung als Analytiker weiß ich allerdings auch, dass vieles sowieso so kommen wird, weil es sich um die normative Kraft des ökonomisch Faktischen handelt. Im Klartext: steigende Verluste werden die Firmen zu drastischen Sparmaßnahmen und Einsparungen sowie einem Umdenken zwingen.
- Manche der hier vorgebrachten Ideen wurden in dieser oder abgewandelter Form sicherlich bereits von anderen Menschen in anderen Ländern so oder ähnlich gemacht oder sogar publiziert. Es ist mir dennoch schlichtweg unmöglich, dazu Fußnotenvermerke zu machen. Vor allem kommt es immer wieder vor, dass Menschen, die sich mit einem Problem befassen, gleichzeitig - aber völlig unabhängig voneinander - auf dieselben Erkenntnisse stoßen resp. zu denselben Folgerungen gelangen. Falls jemand dennoch explizit als Urheber einer bestimmten These genannt werden will, so darf er sich gerne bei mir melden. Da auch ich mit meinem Wissen auf den Schultern vieler anderer Vorfahren stehe, erkenne ich dies gerne an.
- Es sollte allerdings jedem klar sein, dass in der größten - ja existenziellen - Wirtschaftskrise der klassischen Fotowirtschaft hier kein unbezahlbares Wunschkonzert im Sinne von
schöner Wohnen
mehr veranstaltet werden kann. Auch alle Sozialträumereien, dass es zukünftig noch Fotokameras für Arme geben müsse, sind nicht mehr zielführend. Wirtschaftsunternehmen sind keine gemeinnützigen Organisationen, die von Spenden leben. - Um es ketzerisch zusammenzufassen: Es existiert kein in der Verfassung garantiertes Grundrecht oder Menschenrecht auf das Hobby Fotografie für alle.
- Auch Forderungen nach mehr Mega-Pixel, oder höherem Dynamikumfang, oder mehr Bilder je Sekunde in der Serienbildgeschwindigkeit sind keine sinnvollen Wünsche, da sie sowieso durch den technischen Fortschritt automatisch kommen werden. - Allerdings erlaube ich mir den ketzerischen Hinweis, dass Personen, die mit derzeitigen Kameras mit 14 Blenden Dynamikumfang und 20 Bildern je Sekunde oder 60 Mega-Pixeln keine guten Fotos machen können, dies mit 17 Blenden, 30 Bildern je Sekunde und 75 oder 100 Mega-Pixeln vermutlich auch nicht können. Es geht in diesem Artikel eher um signifikante Defizite, welche die Fotografie täglich einschränken - und derzeit Interessierte vom Kauf neuer Produkte abhalten.
Deshalb freue ich mich über jeden konstruktiven schriftlichen Vorschlag per E-Mail oder Kontakt-Formular.
- Wirklich jeder darf sich mit Hinweisen bei mir melden und an der Diskussion beteiligen.
- Bitte seien Sie jedoch so freundlich, und teilen Sie mir kurz mit, wer Sie sind: Zumindest die grobe Einteilung in Amateurfotograf, Berufsfotograf oder Fachhändler etc. helfen mir bei der Einordnung sowie Analyse sehr und erleichtern sowie beschleunigen die Antwort sowie Aufnahme Ihres Vorschlages in diesen Artikel.
- Selbstverständlich behandele ich alle Informationen absolut vertraulich und werde sie, sofern überhaupt, dann nur neutral und anonym verwerten.
- Aus gegebenem Anlass allerdings hier allerdings nochmals den Hinweis für (bezahlte) Trolle sowie hier: Wer sich nicht an die (N) Etikette hält, die üblichen Beleidigungen oder Drohungen in seiner Nachricht ausstößt, dessen Mail wird von meinem System automatisch gelöscht. Außer der rein zahlenmäßigen Wasserstandsmeldung, wie viele Trolle mich heute ärgern wollten, erhalte ich nichts. Sparen Sie sich also in jenem Fall die Mühe.
Wege aus der Dauerkrise - Wandel zum Besseren
Um den mathematisch / statistisch seit Jahren belegbaren kontinuierlichen Abstieg der klassischen Fotografie in die absolute Nische / den gesellschaftlichen und ökonomischen Randbereich á la Hi-Fi-Industrie noch zu verhindern, sind ein Umdenken und beherzte Maßnahmen auf allen Ebenen erforderlich.
Im Folgenden versuche ich, diese Lösungsansätze anhand verschiedener Zugänge / Sichtweisen aufzulisten, die sich jedoch angesichts der Komplexität der Technik und Wirtschaft zwangsweise oft etwas überschneiden, d.h. sich zu Recht auch in anderen Rubriken / unter anderen Kapitelüberschriften finden könnten.
Strategie und Kommunikation
- Im Grunde war ich als positiv denkender Mensch immer der Überzeugung, dass alle Firmen (insbesondere die größeren, wie wir sie im Kamerabereich finden) eine fundierte Strategie besitzen. Allerdings wurde ich als Berater schon so manches Mal auch in Europa enttäuscht. Vor allem angesichts der Ereignisse im Jahr 2018 in der Fotoindustrie (u.a. neue Bajonette) stellen sich jedoch inzwischen viele Fotografen diese Frage bezüglich der Kamerahersteller. Sogar die vorsichtiger formulierenden Analytiker fragten sich seit Ende 2018, ob das jeweilige Management die richtigen Strategien besitzt, oder die vorhandene Strategie auch konsequent umsetzt.
- Aus den Verlautbarungen von Canon und Nikon im Jahr 2019 folgere ich, dass inzwischen ein gewisser Realitätssinn auch in das Top-Management Einzug gehalten hat. Zu lange hat man sich - nicht nur dort - von den zu optimistischen Aussagen inkompetenter aber teurer Analytiker blenden, und dann von eigenen Wünschen und Hoffnungen davontragen lassen.
- Allerdings muss man so ziemlich allen Firmen attestieren, dass sie sich in der Vergangenheit mit der Kommunikation ihrer Strategie schwertaten. Hier muss man komplett umdenken.
- In einer derartigen Phase der Verunsicherung und des Umbruches, darf man als Hersteller sowie Fachzeitschrift und auch Händler die Kunden nicht derart im Regen stehen lassen. Seit 2018 überlassen alle das Feld der Kommunikation weitgehend unseriösen Influencern mit deren oft bizarren Interpretationen. Die Gerüchte und Spekulationen schießen als Folge in den Foto-Foren wild ins Kraut.
- Man muss den Herstellern somit allen dringend anraten, nun umgehend die eigene Strategie offen und für jeden verständlich zu kommunizieren. Persönlich bin ich der Meinung, dass dies den meisten Fotografen letztendlich lieber ist, als über Jahre im Ungewissen zu leben.
- Ganz konkret fühlen sich viele ältere Kunden bei den derzeit fehlenden, teilweise unklaren und oft diffusen, sich dazu noch ständig ändernden und manchmal widersprechenden Aussagen vieler Hersteller an die früheren Kamera-Firmen Bronica, Casio, Hitachi, HP, Kodak, Konica, Mamiya, Minolta, Porst, Samsung, Voigtländer, Yashica, Zeiss-Ikon etc. erinnert, welche kurz vor ihrem Ableben ähnlich herumdrucksten, danach ausstiegen und dem Kunden die Altlasten hinterließen.
Gebrannte Kinder
.
- Im Grunde erwarte ich eine befreiende
Blood, toil, tears and sweat
-Rede (deutsch, wie fast alles aus dem Englischen, falsch übersetzt: Blut, Schweiß und Tränen
), wie von Winston Churchill. Kein Scherz. - Die Lage ist viel ernster, als viele glauben.
Angebotsseite
Der seit Jahren versuchte Trick, die Kunden angebotsseitig über noch mehr Produkte zu weiteren Käufen zu verlocken, ist gescheitert.
Reduktion der Produktvielfalt
- Fakt ist, dass die Hersteller derzeit noch zu viele (Kamera-) Produkte anbieten. - Selbst viele erfahrene Fotografen können die ausufernde Produktpalette nicht mehr überblicken und angesichts der im Bildendergebnis oft kaum sichtbaren Unterschiede immer korrekt einteilen.
- Die Gründe lagen und liegen in dem - ökonomisch in guten Zeiten zu rechtfertigenden - Versuch einer möglichst breiten Abdeckung des gesamten Marktes, um auch noch jeden Sonderwunsch an den Rändern und in den Nischen bedienen zu können. Ohne Firmen oder bestimmte Modelle zu nennen, kennt sicherlich jeder irgendwelche nostalgischen Kameras oder Farbversionen von Kamera-Modellen oder Stativmodellen etc., die zwar Aufmerksamkeit erzielen, aber kaum Umsätze. Dies liegt daran, dass sie für die meisten Anwender kaum einen Mehrwert bieten.
- Diese Nischen und Randbereiche sind meines Erachtens zwar noch heute vorhanden. Aber dort fehlen angesichts des Rückganges der Nachfrage bei Kameras zwischen 2010 und 2019 auf weniger als ein Achtel schlichtweg die Stückzahlen, um irgendwelche Skaleneffekte und somit Gewinn zu erzielen.
- Es handelt sich bei der Reduktion der Produkte somit nicht um die Frage, ob sie kommt, sondern nur wann und wie. D.h. wird sie aktiv von den Herstellern antizipiert und somit selbst gesteuert, oder werden die Hersteller - nach riesigen Verlusten ihrer bisherigen Produktion auf Halde - schlichtweg ökonomisch dazu gezwungen.
- Angesichts meiner statistischen Analysen und Prognosen kann ich den Herstellern nur dringend empfehlen, sofortige drastische Maßnahmen zu ergreifen. Die Lager sind überall voll, und die Nachfrage stürzt auf breiter Front weiter ab.
- Bei den übrigbleibenden oder ggf. neu zu konzipierenden Produkten sollte man sich verstärkter an den Kernthemen Mehrwert für die Kunden und Skaleneffekte zur Gewinnmaximierung orientieren als bisher.
- Daraus folgt, dass weniger, sich deutlich voneinander unterscheidende Produkte, dann zwar evtl. nur noch 80-90% des (Wunsch-) Marktes abdecken, aber dafür in entsprechenden Stückzahlen auch mit Gewinn verkaufbar sind. Aus den bisherigen Rückmeldungen entnehme ich, dass einige Fotografen sogar eine drastische Reduktion der angebotenen Kameramodelle (auf nur 1-2 je Klasse: Einsteiger, ambitionierte Amateure und Berufsfotografen) fordern. Selbst VW hat dies inzwischen begriffen, dass man nicht jedem Kundenwunsch bei der Individualisierung des Privat-Pkws hinterherrennen darf.
- Die Nachteile für den einzelnen Kunden halten sich in Grenzen. Er erhält evtl. zwar mehr Kamera etc. als er eigentlich wollte / für seine Zwecke benötigt. Da der Preis durch die Skaleneffekte sinkt, wird ihn das aber kaum stören. De facto erhalten die meisten Fotografen heute bereits mehr Kamerafunktionen, also sie benötigen und verwenden.
Sensorklassen
- Da fast alle Kamera-Hersteller - unterstützt von der Fotofachpresse, Influencern und auch vielen Fotografen - ihre Zukunft seit 2018 nur noch bei Vollformat oder Mittelformat sehen, muss man im Umkehrschluss festhalten, dass die Sensorklassen mit kleinerem Format langfristig sterben werden und sich bereits mittelfristig in die Nische der Liebhaber manövrieren.
- Kurzfristig bleibt den Herstellern nichts übrig, als bereits massiv dies aktiv zu steuern, indem sie ihre Produktvielfalt je Sensorklasse sofort drastisch reduzieren.
- Faktisch sehe ich sogar bei Systemkameras langfristig keinen Bedarf für mehr als drei Modelle je Sensorklasse je Hersteller: ein Einsteigermodell, ein Modell für anspruchsvolle Amateure und ein absolutes Profiprodukt.
- Bitte verstehen Sie mich hier richtig: Ich spreche nicht von Mega-Pixeln oder anderen technischen Details, die sowieso immer hochwertiger werden. Gemeint sind hier abstrakt drei Produktkategorien, die jede für sich bereits hochwertig sein muss angesichts der jährlich optimierten Smartphones und deren Leistungen bei Computational Photography und künstlicher Intelligenz.
Pocket-Kameras
- Dieser Teil wird bereits kurzfristig von den Smartphones verdrängt, welche ab 2019 mit Kameras mit optischem Zoom-Faktoren von 5-10 ausgestatten wurden und dank KI sowieso hochwertigere Fotos einfacher erzeugen.
- Mehr als ein einziges top ausgestattetes Reisezoom-Modell mit kleinem Sensor kann man keinem Hersteller mehr anraten.
- Selbst damit wird bereits mittelfristig kein Gewinn mehr erzielt werden.
- Allen - Herstellern wie Kunden - muss klar sein, dass diese Kameras in wenigen Jahren unverkäuflich sind und somit verschwinden werden.
- Da die Edel-Kompakten mit den etwas größeren Sensoren mit 1 Zoll und größer sich seit einigen Jahren aufgeteilt haben, sieht es dort langfristig nicht besser aus:
- Es existiert ein Segment mit kleinen Zoomobjektiven (nur ca. 24-70 mm oder sogar weniger Brennweite) aber hoher Lichtstärke für sehr ambitionierte Fotografen, die auf höchste Bildqualität bei wenig Licht Wert legen.
- Und das Segment der weniger anspruchsvollen Amateur-Fotografen, die Zoomobjektive mit wesentlich höherer Brennweite als noch tragbare Reisekamera fordern.
- Beide Bereiche sind für sich genommen relativ klein und werden beide bereits in den kommenden Jahren ebenfalls hart von den hochwertigen Smartphones bedrängt.
- Auch bei Edelkompaktkameras halte ich den Markt mit je einem Modell je Hersteller bereits für mehr als ausreichend abgedeckt.
- Mir sind durchaus die psychologischen Tricks bekannt, warum man drei oder mehr Produkte zur Auswahl anbietet. Aber es geht hier um ökonomische Nachhaltigkeit. Je größer die Verluste werden, desto schneller erkennen die Hersteller dies - in einem sowieso als verloren aufgegebenen Sensorbereich - an.
Bridge-Kameras
- Auch dieses Segment wird zwischen den von unten hochdrängenden Smartphones und den von oben herunterdrückenden hochwertigen Systemkameras in die Zange genommen werden.
- Mehr als ein einziges top ausgestattetes Super-Zoom-Modell mit kleinem Sensor kann man keinem Hersteller mehr anraten.
- Selbst damit wird bereits mittelfristig - trotz oder gerade wegen der hohen Preise - kein Gewinn mehr erzielt werden.
- Allen - Herstellern wie Kunden - muss klar sein, dass diese Kameras in einigen Jahren kaum mehr verkäuflich sind und somit langsam verschwinden werden.
- Da sich die Edel-Bridge-Kameras mit den etwas größeren Sensoren mit 1 Zoll seit einigen Jahren in Preisregionen von bis zu 2.000 Euro weit in das Feld der heutigen Vollformat-Kameras begeben haben, sieht es dort langfristig auch nicht besser aus:
- Die minimalen Vorteile der Edel-Bridge-Kameras bei Volumen, Gewicht und Preis des Gesamtsystems sind zu gering im Vergleich zur signifikant höheren Bildqualität in den Klassen der Systemkameras.
- Auch bei Edel-Bridge-Kameras halte ich den Markt mit je einem Modell je Hersteller bereits für mehr als ausreichend abgedeckt.
- Bei allen Klassen mit fest verbautem Objektiv tritt in der Fotopraxis das gravierende Problem der teuren Reinigung der Objektive und Sensoren immer deutlicher zutage, das bei Systemkameras nicht existiert, da man deren Sensoren selbst reinigen kann.
Micro-Four-Thirds
- Die beiden Hersteller (Olympus und Panasonic) haben früher fast alles richtig gemacht. Das Micro-Four-Thirds-System ist weitgehend ausgebaut und bietet viel für viele Fotografen.
- Aber einerseits wollen viele Kunden das immer seltener, da sie zum Zauberwort
Vollformat
streben, und andererseits brechen die Skaleneffekte mangels Käufe weg. Hinzu kommt die stetige Verteuerung modernster Fototechnik bei gleichzeitiger Kostensenkung in der Herstellung größerer Sensoren. Gewinn scheint keine Firma mehr mit MFT zu erzielen.
- Nachdem Panasonic die Flucht zu Vollformat angetreten hat, schwächelte Olympus noch stärker.
- Olympus orientierte sich zudem weg von den kleinen, leichten und preiswerten Modellen (ursprüngliche Vorteile) hin zu großen, schweren und teuren. Selbstredend finden sich auch für die 3.000 Euro teure OM-D E-M1X einige Käufer. Aber diese Kamera ist nichts für die ursprüngliche Zielgruppe der Micro-Four-Thirds-Kunden und wird mangels großer Nachfrage kaum Gewinne erzeugen. Das Modell und der Strategiewechsel konterkarieren allerdings die ursprünglichen Ziele und verärgern viele Altkunden.
- Olympus müsste dringend seine Produktpalette (kundenorientiert) überdenken und drastisch reduzieren. Dabei sollte die zunehmende Alterspyramide (ältere Kunden, die wenig tragen können und wollen) und der Wunsch nach Mobilität und Flexibilität stärker berücksichtigt werden, ebenso wie der Aspekt des Gut genug für 80-90% der Fotografen. Es ist keine Schande, eine bestimmte Klientel mit für sie geeigneten Produkten zu beliefern, die nicht mit der Vollformat-Klasse mithalten können.
- Panasonic hat nur mit wenigen Modellen überwiegend im Video-Bereich Erfolg. Deshalb muss man auch bei Panasonic das Modellangebot (vor allem bei schwerpunktmäßigen Fotokameras) deutlich eindampfen.
- Allerdings ist dies alles wohl keine langfristige Lösung für die breiten Massen, da die Smartphones in ein paar Jahren definitiv das Bildniveau der MFT-Sensoren erreicht haben.
- Aber ohne sofortige massive Maßnahmen im Micro-Four-Thirds-Bereich wird bereits mittelfristig noch nicht einmal eine sinnvolle und berechtigte Nische für Liebhaber kleiner und leichter Kamerasysteme übrig bleiben.
APS-C
- Man muss beiden Platzhirschen Canon und Nikon eine gewisse Vernachlässigung der APS-C-Klasse attestieren. Sie wird eher als Anfütterungszone für das lukrative Vollformat gesehen, erhält oft zweitklassige Technik heruntergereicht, und bei den Objektiven wird APS-C oft sehr stiefmütterlich behandelt.
- Man könnte zwar diese Klasse noch immer durch beherztes Engagement retten. Aber es sieht so aus, als ob weder Canon noch Nikon das gleichzeitig zum Aufbau der neuen Bajonette im Bereich Vollformat können.
- Man erhält hingegen angesichts des bei Vollformat tobenden Preiskrieges eher den Eindruck, dass beide Firmen die gesamte APS-C-Klasse in Schritten langsam aufgeben.
- Jeder, der einen Nachfolger für die veraltete 7D Mark II oder für die D500 erhofft, soll bitte ganz ehrlich auch sagen, was er dafür bereit wäre zu bezahlen, angesichts der bereits 2019 gebotenen Rabatte auf die APS-C-Modelle und die Preise bei Vollformat - vor allem ohne Spiegel. Der tatsächliche Absatz neuer APS-C-Modelle mit Spiegel würde sich angesichts der erforderlichen Preise für hochwertige Technik in engen Grenzen halten. Dass die Hersteller mit neuen Nachfolgemodellen kaum oder keinen Gewinn mehr erzielen würden, erkennen sie momentan selbst.
- Aber auch Sony bietet nach einer Aufholjagd bei APS-C seit einiger Zeit eher einfache Kost und sieht diese Sensorklasse wohl auch nur noch als Anfütterungszone für die lukrativere Vollformat-Klasse. Bei Objektiven für seine APS-C-Modelle sieht es bei Sony noch dürftiger aus als bei Canon und Nikon.
- Fuji wäre sofort als Sieger auszurufen, würde die Firma nicht auch seit 2019 bei APS-C ökonomisch schwächeln. Die Quartalsergebnisse 2019 waren bei Fuji wie bei allen Firmen verheerend. - Realistisch betrachtet hat sich Fuji bereits noch früher zu Mittelformat abgesetzt, wo es hohe Gewinne erzielt und derzeit den dortigen Mitbewerbern das Fürchten lehrt.
- Bei allen Firmen bleibt nur eine komplette Restrukturierung des APS-C-Bereiches übrig. Auch hier gilt definitiv, dass der Markt nicht mehr als drei deutlich sich unterscheidende Modelle je Hersteller benötigt.
- Ferner muss man selbst deren Produktion angesichts der Nachfragerückgänge einschränken. Die Produktion der anderen Kameramodelle aus Randbereichen sollte man sofort einstellen.
Vollformat und Technik
- Im Gegensatz zu Shakespeares Hamlet halte ich die Frage
Spiegel oder nicht
für irrelevant - sowohl für die praktische Fotografie als auch die Ökonomie. Man hätte alle technischen Details (wie Augenautofokus oder hochwertigere Objektive) auch bei DSLRs herstellen können.
- Da fast alle Kamera-Hersteller - unterstützt von der Fotofachpresse, Influencern und auch vielen Fotografen - ihre Zukunft seit 2018 nur noch bei spiegellosen Systemen sehen, hat dies ebenfalls negative Folgen für die Zukunft der DSLRs.
- Natürlich wird es wie bei analogen Schallplatten weiterhin Liebhaber für DSLRs geben.
- Aber es handelt sich bei DSLR-Fabriken nicht um ein analoges Presswerk, das man abbaut, in den Ostblock oder die Dritte Welt transportiert und dort mit Niedriglohnarbeitern mechanisch weiter betreibt.
- DSLRs bestehen aus hunderten von meist elektronischen oder optischen Bauteilen von dutzenden Zulieferern. - Firmen, die alle wiederum moderne Ware (z.B. Sensoren) nur gemäß ökonomischen Skaleneffekten herstellen können.
- Und welches Kameramodell welches Herstellers an welchem Bajonett soll man denn als Nostalgiker weiter produzieren? Fast jede Kamera wird in anderen Werken aber zumindest auf anderen Produktionsstraßen gefertigt.
- Und spätestens beim Preis werden dies dann alle Nostalgie-Träumer einsehen. Ständig mehr Geld für weniger Leistung zu bezahlen, funktionierte bereits 2019 sogar bei Leica nicht mehr.
- Im Prinzip geht es für die Hersteller auch bei DSLRs nur noch darum, ob man sich selbst aktiv geordnet zurückzieht, indem man sofort drastische Einschnitte durchführt. Oder, ob der Markt dies entscheidet. Letzteres würde zu horrenden Verlusten bei vollen Lagern, Gesichtsverlust und einer völlig verbrannten Erde bei vielen Altkunden führen.
- Allen Herstellern kann nur angeraten werden, umgehend mit einer Strategie über den sowieso unvermeidlichen Rückzug aus dem Bereich der Systemkameras mit Spiegel an die Öffentlichkeit zu treten. Unsicherheit ist derzeit Gift für die Märkte. Exakt diese Unsicherheit der DSLR-Kunden, die aus fast allen E-Mails seit Sommer 2018 an mich hervorgeht, führt zur momentan weitgehenden Kaufenthaltung.
- Um Missverständnisse zu vermeiden: Mit einem klar publizierten offiziellen Rückzugsplan ist nicht die beinahe quartalsweise geänderte Roadmap für die neuen spiegellosen Kameras und deren Objektive gemeint, sondern die exakten Pläne bezüglich aller alten / bestehenden DSLR-Modelle. Die Alt-Kunden und auch potentielle Neukunden haben ein Anrecht darauf, zu erfahren, wie es hier weitergeht. Ansonsten warten die meisten Kaufwilligen mit ihren Investitionen, und alle Lager - von den Herstellern bis zu den Einzelhändlern - bleiben voll.
- Für die Hersteller bleibt jedoch auch hier nur eine sofortige drastische Produktionsreduzierung bei fast allen DSLR-Modellen. Meines Erachtens werden nur noch die hochwertigen Modelle, welche signifikante Vorteile bei der Bildqualität gegenüber Smartphones bieten, noch in relevanten Stückzahlen nachgefragt. Nur noch mit diesen Modellen lässt sich (unabhängig von der Sensorklasse) Gewinn erzielen.
- So hart es klingen mag: Zwei Bajonette für Kameras mit und ohne Spiegel lohnen sich nicht.
- Im Bereich DSLR erwarte ich maximal noch ein erfolgreiches neues Top-Profi-Modell, weil Canon (1DX Mark III) und Nikon (D6) sich ohne neue Sport-Objektive für spiegellose Systeme keinesfalls bei zu den Olympischen Spielen 2020/21 in Tokio mit unausgereiften spiegellosen Systemen blamieren wollen.
- Bereits bei allen Modellklassen darunter sehe ich aus ökonomischen Gründen sehr schlechte Ausgangsbedingungen für neue DSLR-Modelle.
- Was würde denn eine um ein paar Mega-Pixel erhöhte 5DS/R Mark II oder D860/D880/D900 in fotografischer Hinsicht wirklich erbringen?
- Bereits für alle Kameramodelle darunter sehe ich angesichts des Preiskrieges bei spiegellosen Systemen und der gleichzeitigen Kaufabstinenz bei DSLR ganz schwarz. Was erbrachte die 6D Mark II an fotografischem Mehrwert erbringen, und was bringt eine D780? Wie müsste man den Preis kalkulieren? Wie viele Fotografen würden diese Modelle dann tatsächlich noch kaufen? Diese Fragen stellen sich auch die Manager der Hersteller.
- Anfang 2020 beantwortete Nikon dies für die D780 mit 2.500 Euro. Auch den US-Preis von $2.300 halte ich für sehr hoch.
- Das lag über dem Marktpreis der D850.
- Der hohe Preis der D780 war überhaupt nur zu halten, weil man den früher eingebauten Blitz und das früher eingebaute AF-Hilfslicht entfallen ließ sowie auf den Joy-Stick zur AF-Sensor-Auswahl verzichtete. Ferner gibt es keine Anschlussmöglichkeit für einen Hochkantgriff mehr.
- Abgespeckt und dennoch teurer. Ob das viele (neue) Interessenten zu Käufern macht? - Das Vorgängermodell D750 war weltweit immerhin das am meisten gekaufte Vollformat-Modell von Nikon.
- Die vielen neuen Video-Features sind (wie bei allen DSLRs) nur im LiveView - mit ausgestreckten Armen oder auf dem Stativ - nutzbar. Aber waren die Käufer des Vorgängermodells wirklich Videografen? - Gleichgültig, was man gegen spiegellose Kameras sagen mag. Aber bei Video sind sie (hier die preiswertere Z6) überlegen.
- Bevor man mich wieder absichtlich missversteht: Die D780 ist eine gute Kamera, mit der man hochwertige Fotos machen kann. Aber als Fotograf würde ich mir die in Deutschland derzeitig preiswertere D850 kaufen.
- Dass der Preis zu hoch ist, sah selbst Nikon ein und bewarb deshalb im Februar und März 2020 zumindest in den USA eine Sonderaktion, bei der man 300 US$ erhielt und zusätzlich das Geld für eine beliebige alte Kamera beim Eintausch.
- Marktkonform und technisch möglich wäre hingegen der Einbau hochwertiger Video-Funktionen in diese Nachfolge-DSLRs. Aber das würde den sowieso bereits schwächelnden Absatz der dafür gedachten neuen spiegellosen Modelle weiter schädigen. Damit wäre die Migration zu spiegellosen Kameras insgesamt gefährdet. Ferner würde man so selbst das eigene Märchen widerlegen, dass hochwertiges Video angeblich nur ohne Spiegel möglich sei. - Canon wählte trotzdem diesen Weg Ende 2019 mit der 90D, die sogar der gleichzeitig herausgebrachten (technisch fast identischen) spiegellosen M6 Mark II im Bereich Video überlegen war - aber zu einem zumindest für Deutschland überhöhten Preis.
- Zahlreiche Nachfolge-Produkte finden sich in der Entwicklung halb- oder fast fertiggestellt. Aber ich befürchte, der aktuelle Markt wird sie nicht mehr zu dem erforderlichen Preis abnehmen.
- Eigentlich erwarte ich aus ökonomischer Sicht die obige
reinigende
Rede und die Einstellung aller neuen Produkte mit Spiegel.
- Man muss den Firmen angesichts knapper Fachkräfte anraten, nur noch für die neuen spiegellosen Systeme zu entwickeln, ansonsten kollabieren auch die neuen Bajonette / Systeme.
Ohne zu übertreiben würde ein Versagen bei den neuen Bajonetten zum mittelfristig nicht behebbaren Imageverlust, Chaos im Markt und tiefroten Zahlen bei beiden Firmen führen.
- Falls jedoch, so wie ich die Herstellerfirmen kenne, kurzfristig (zumindest vor den Olympischen Spielen) keine klärenden Verlautbarungen kommen, und man alle DSLR-Modelle de facto von unten her langsam
ausschleichen
lässt, wird die gesamte Misere eher verschlimmert, und danach werden noch härtere Maßnahmen erforderlich.
- Dafür halte ich es für mehr als nur sinnvoll, dass alle Hersteller ihre seit Jahren bekannten Defizite (auch bei spiegellosen Systemen) ausgleichen: D.h. bei den Punkten Dynamikumfang des Sensors, ISO-Invarianz, IBIS (In Body- Image Stabilization), Griffergonomie, Schalter-Ergonomie zu den jeweiligen Marktführern aufzuschließen. Da blieb seit Jahren vieles an Hausaufgaben bei allen liegen. Den meisten Fotografen wäre mit diesen Punkten in der täglichen Fotopraxis mehr gedient, als mit irgendwelchen minimalen Schärfeoptimierungen bei Offenblende in den Ecken bei neuen Objektiven.
Preis und Bezahlweisen
- Auch, wenn es erstaunlich klingen mag. Im Prinzip sind viele Fotografen bereit, sehr viel Geld für hochwertige Technik auszugeben.
- Gleichzeitig jammern viele über zu teure Kameras. Aber das sind andere Personen.
- Seit 2017 scheint aus meiner Sicht allerdings der Markt unter 1.000 US$/Euro an die Smartphones verloren.
- Diese magische Schall-Grenze scheint sich (je nach Land und Umsatzsteuer etc. mit ca. +-200 US$/Euro) zu etablieren: Darunter verwenden viele ein Smartphone. Darüber wünschen sie eine hochwertige Systemkamera, die eine deutlich (d.h. sofort jedem sichtbar) höhere Bildqualität bietet.
- Die Hersteller stehen jedoch derzeit bei Neueinsteigern vor einem unlösbaren Dilemma: Einige Smartphone-Besitzer (laut Umfragen bis zu 1/4) wünschen zwar etwas höhere Bildqualität, sehen jedoch meistens Fotokameras als Teilgeräte für Teillösungen und sind deshalb auch nur bereit, einen Teil des Smartphone-Betrages dafür zu investieren. Immer wieder fällt die 500 US$/Euro Grenze. Für dieses Geld lässt sich jedoch keine Systemkamera mit Objektiv herstellen, deren Bildqualität signifikant über dem heutigen Smartphone-Niveau liegt.
- Solche eine abgespeckte Kamera mit hoher Bildqualität ließe sich jedoch herstellen, wenn die Firmen auf den teuren elektronischen Sucher (EVF) verzichten würden und nur eine über Software und rückwärtiges ca. 5-Zoll-Touch-Display (wie ein Smartphone) steuerbare Kamera mit den neuen Bajonetten anbieten würden. Auch der mechanische Verschluss kann hier zu Gunsten eines preiswerteren, rein elektronischen entfallen. Dass dies keine Kamera für ernsthafte klassische Amateurfotografen ist, sei unbenommen. Es handelt sich faktisch eher um einen
Bajonetthalter
für moderne Objektive mit einem größeren Smartphone-Display hinten. Aber es wäre der gewünschte Einstieg in die Systemfotografie für so manchen aufstiegsbereiten Smartphone-Besitzer.
Wichtig ist dabei jedoch auch, dass die Bedienung so einfach wie auf dem Smartphone sein muss.
- Überdies sollte finanzielle Waffengleichheit zwischen dem Fotofachhandel und den großen Media-Häusern hergestellt werden. Während letztere bereits seit Langem Kredite anbieten zur Abbezahlung der teuren Waren, so sollten die Hersteller oder der jeweilige nationale Dachverband der Hersteller diese Möglichkeit der Ratenzahlung ebenfalls für seine autorisierten Fotofachhändler anbieten. So ließen sich einerseits der von vielen Fotografen beklagte Preisanstieg neuer Modelle abfedern und andererseits Neukunden aus nicht so vermögenden Bevölkerungsschichten gewinnen.
- Das sollte ergänzt werden durch Leasing. Zwar ist mir durchaus bewusst, dass viele Fotografen (auch ich) sich Ausrüstung nur anschaffen, wenn sie diese bar bezahlen können. Aber auch ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Menschen sich heute Produkte über Leasing anschaffen. Vor allem manche der ökonomisch leidenden Berufsfotografen könnten so zu hochwertigen neuen Ausrüstungen im Vollformat-Bereich samt Teleobjektiven überzeugt werden, da das Finanzamt berufliches Leasing begünstigt. Wobei ich durchaus einsehe, dass sich dies für die Hersteller in Zusammenarbeit mit einer Bank nur ab einer gewissen Summe rechnet (Man könnte ja über die 10.000 Euro Hürde nachdenken, die bei hochwertigen Produktbündeln schnell erreicht wird). Im Übrigen hätte man so elegant eine vermutlich bald sowieso kommende ökologische Forderung (siehe unten Umweltschutz) nach Rücknahme der Waren erfüllt. Selbstverständlich lohnt sich Leasing auch für die Hersteller, da man es wie bei der Kfz-Industrie selbstredend mit zwangsweisem jährlichem Service-Paket verknüpfen kann.
- Im Übrigen muss der Melkkuhzuschlag bei Fotoprodukten für deutsche Kunden von bis zu rund 30% im Vergleich zu Spanien und den USA entfallen, wenn die Kaufnachfrage steigen soll.
Rabatte
- Seit der Preiskrieg Anfang 2019 offiziell eingeläutet wurde, überschlagen sich alle Hersteller mit Rabattangeboten.
- Die meisten sind jedoch für die Kunden uninteressant.
- Mehrfach-Verknüpfungen wie ein riesiger (bis zu 4-stelliger) Rabatt erhält, wer ein bestimmtes Kameramodell mit einem bestimmten Objektiv in einem bestimmten Zeitraum kauft, sind zu kompliziert und völlig am momentanen Markt vorbei konzipiert. Kaum jemand kauft sich eine weitere Kamera, nur weil er am Objektiv interessiert ist. Ferner können die meisten Fotografen mit dem angebotenen Objektiv an der speziellen Kamera nichts anfangen, kaufen also auch nichts = keines von beidem. Es verärgert nur alle Fotografen, die kurze Zeit vorher den überteuerten Original-Preis bezahlt haben.
- Als unreellen Hütchentrick empfinden viele auch das nachträgliche Herabsetzen des Hersteller-UVPs um minimale Beträge, obwohl der Straßenpreis schon seit Langem um ein Vielfaches darunter liegt.
- Wollen Hersteller und Handel den einbrechenden Verkauf ankurbeln, so müssen sie für den Laien auf den ersten Blick verständliche Einzelpreissenkungen je Einzelprodukt durchführen.
- Alternativ bleiben nur: noch größere Rabatte (Verluste) im kommenden Jahr.
Video
- Dass die Zukunft der allgemeinen Fotografie bei Video liegt, war Insidern schon lange klar.
- Die gesamte Technik der neuen Kameras und Objektive wird seit Jahren auf Video hin optimiert. Es ist zwar schön, wenn die Neuerungen auch noch Vorteile für die am Standbild interessierten klassischen Fotografen zeigen. Aber das sind Abfallprodukte.
- Alle Hersteller, Fachmagazine und Fachhändler sollten dies nun auch deutlich den Kunden kommunizieren.
- Die Kunden müssen sich damit abfinden: Kameras werden immer mehr Video-Funktionen erhalten. Auch die Bewertung der neuen Kameras wird zunehmend über die Video-Qualitäten erfolgen und nicht mehr über die Standbildeignung.
- Das Problem liegt aus meiner Sicht darin, dass viele Fotografen in ihrer verständlichen Sammelleidenschaft zwar Video in der Kamera auch haben wollen, es jedoch kaum nutzen, weil es de facto die meisten Fotografen überfordert. Video ist nicht wie Fotografie - nur mit mehr Bildern.
- Allerdings muss auch das Wunschbild der Hersteller etwas korrigiert werden: Die meisten YouTuber, welche sich diese Video-Kameras (mangels Geldes für richtige Profigeräte) zulegen, produzieren überwiegend Standbild-Videos auf dem Niveau der Tagesschau von vor 40 Jahren. Dazu benötigt man keine High-Tech-Kameras mit 4K bei externem 10-Bit Log mit 4:2:2.
- Wenn die klassischen Fotografen zukünftig noch auf die Fotografie mit Standbildern hin optimierte Kameras wünschen, sollten sie dies zukünftig deutlich artikulieren.
- Rückmeldungen ergaben, dass eine erhebliche Anzahl von klassischen Standbildfotografen überhaupt kein Video verwendet und auch nicht wünscht sowie nicht durch den Kauf einer hybriden Kamera (angesichts steigender Kosten) die Videografen subventionieren will. Dies sollte man bei zukünftigen Kameras berücksichtigen. Das ist angesichts der Software-Funktionen (siehe dort) auch leicht regelbar.
- Auch die Fachzeitschriften sind dazu aufgefordert. Als ketzerische Randbemerkung zur Zukunft der Fachzeitschriften: Eine auf Papier gedruckte Video-Fachzeitschrift ist in der heutigen multimedialen Welt ein Widerspruch in sich selbst. Das wird keinem Verlag langfristig gelingen.
Produkterneuerung und Qualitätssicherung
- Es wäre wünschenswert, wenn nur noch Nachfolgeprodukte herausgebracht würden, welche den Namen auch tatsächlich verdienen. D.h. es sollten für jeden Fotografen sofort erkennbare markante / große Sprünge in zahlreichen Bereichen zum Vorgängermodell geliefert werden.
- Alles, was bei Mitbewerbern und Smartphones schon länger mittels Firmware-Update gemacht werden kann, rechtfertigt keine neue Hardware. Es sollte also ebenfalls nur per Software nachgeliefert werden (siehe dort).
- Es ist in diesem Zusammenhang auch nicht mehr nachvollziehbar, dass Nachfolgemodelle nur einzelne oder weniger als die Hälfte der beim Vorgängermodell monierten Probleme, welche objektiv von jedem nachprüfbar sind, beheben. Die ignorante oder sture Fortführung von Fehlern wird zukünftig noch heftiger abgestraft werden.
- Erneuerungszyklen der Hardware von 1-2 Jahren (oder sogar weniger) führen nur zu extremem Wertverlust der Altgeräte beim Kunden und sollten auf jeden Fall vermieden werden. Viele Ergänzungen und Neuerungen lassen sich auch hier per Software nachliefern.
- Ferner muss die Qualitätssicherung auf allen Ebenen, vom Einkauf, über die Produktion bis hin zum Versand erhöht werden.
- Bei angeblich hochwertigen Produkten im vierstelligen Bereich ist es nicht mehr hinnehmbar, dass aufgrund großer Serienstreuungen bis zu 3/4 der verkauften Ware unterdurchschnittliche Leistungen (unterhalb der Spezifikation) erbringen.
- Auch die für alle Beteiligten leidigen Rückrufaktionen - vor allem, wenn sie erst nach Androhung von Sammelklagen erfolgen - müssen endlich durch eine höhere Qualität auf allen Ebenen sowie deren lückenlose Kontrolle vermieden werden.
- Da sich viele Fotoprodukte inzwischen mehrheitlich um oder über 1.000 US$/Euro bewegen, fordern Kunden zunehmend eine Nachkaufgarantie, eine Ersatzteilgarantie und eine Reparatur-/Service-Garantie in Jahren, wie sie in vielen anderen Bereichen teilweise seit Langem üblich ist. Bei Neuerscheinung einer Kamera oder eines Objektives respektive Blitzes oder Statives etc. kann der Hersteller sehr wohl bekannt geben, wie lange er dieses Produkt mit der jeweiligen Zusatz-Garantie versieht. Das schafft Vertrauen. Ferner weiß dann auch jeder Kunde, woran er ist.
Service
- Dass der Service bei allen Herstellern schon immer unterschiedlich war, dass er zeitlich und lokal schwankt und dass er auch vom Engagement sowie Wissen der Einzelperson abhängt, ist unbestritten. Aber durch die Sparmaßnahmen seit 2010 hat er bei allen Firmen eher gelitten.
- Damit sind wir beim Kernproblem: Hochwertiger Service kostet Geld. Das müssen auch die Fotografen einsehen.
- Abgesehen von einem kostenlosen Basis-Service kann es in einer weiter schrumpfenden Wirtschaft auf Dauer keine kostenlose Dienstleistung mehr geben, die bisher durch hohe Preise für die Hardware quersubventioniert wurde.
- Einige Fotografen sehen dies auch ein und würden gerne Geld für hochwertigen Service bezahlen. Aber die meisten Firmen bieten so etwas nur für Berufsfotografen an und schränken es zudem auf bestimmte Kameras und bestimmte Objektive ein. Das muss sich ändern. Zahlungsbereite Kunden (jeder Art) müssen Zugang zu einem kostenpflichtigen evtl. abgestuften Bronze-, Silber-, Gold-, Platin-Service erhalten. Siehe z.B. meinen Vorschlag der zukünftigen konkreten Service-Ausgestaltung.
- Zugegeben, kostenpflichtiger Service erfordert eine klare Kommunikation: Aber die meisten Kunden werden es verstehen. Sie verstehen es nämlich bereits heute nicht, dass sie mit dem Kauf ihrer eigenen teuren Kameras oder Objektive den kostenlosen Service anderer Fotografen für
Luxusartikel
wie Events, kostenlose eigene Internet-Fotoforen, Online-Kurse, Fotowettbewerbe etc. bezahlen sollen, an denen sie selbst nicht teilnehmen.
- Auch in dieser Hinsicht sollten die Hersteller dringend ihren Service- und Sponsoring-Bereich nach Kerngeschäft und der Kategorie
schöner Wohnen
untersuchen, einteilen und dann bereinigen.
- Vor allem das Engagement im Bereich der Förderung von Foto-Wettbewerben sollte komplett überdacht und vor allem controlled werden. Dort hat sich inzwischen bei vielen Veranstaltungen ein unglaubliches Biotop von sich bereichernden Organisatoren, korrupten Wertungsrichtern, Nepotismus, Betrug und Fälschung entwickelt. Entweder setzen sich die Sponsoren dort für Transparenz und Prüfungen ein, oder sie sollten sich aus den Veranstaltungen zurückziehen, die das nicht nachprüfbar sicherstellen (wollen).
- Nochmals: Wie wollen Hersteller Geldverschwendung für einen absoluten
Sumpf
rechtfertigen im Angesicht von Service-Einschränkungen und Entlassung eigener Mitarbeiter. Dafür haben die meisten Käufer, welche in den seltensten Fällen Teilnehmer am weltweiten Wettbewerbszyklus sind, kaum Verständnis.
- Überdies sollte die geschaltete Werbung und das Sponsoring bei Foto-Foren zukünftig genau geprüft werden: Auch dort hat sich ein eigenes von der praktischen Fotografie und den meisten Kunden abgekapseltes Biotop entwickelt. Dass dort ein großer, wenn nicht der größte, Teil der angeblichen Forenmitglieder inzwischen aus Karteileichen besteht, dürfte bekannt sein. Weniger bekannt ist allerdings, dass ähnlich YouTube und Konsorten aufgrund des massiven Rückganges des Interesses an Foren und der menschlichen Beteiligung in Foren einige Administratoren und Forenbetreiber dazu übergegangen sind, unzählige Fake-Accounts einzurichten und diese durch gemietete Dienstleistungen im In- und Ausland sowie Servern von Extern zu steuern, um Zugriffe und Tätigkeiten zu simulieren sowie die angebliche Reichweite und Marktabdeckung zu vergrößern. Überdies schrecken die überhandnehmende foreneigene Zensur, der arrogante bis gehässige Sprachstil und ziemlich dreiste Trolle immer mehr ernsthafte Fotografen ab. Sofern die Betreiber der Foren auch hier nicht nachweisbar aufräumen sowie eine externe Kontrolle zulassen, sollte man sich als Hersteller ggf. von diesen Foren sogar komplett trennen.
- Die Hersteller könnten im Zusammenhang mit den Service-Paketen (siehe dort) für gekaufte Kameras und Objektive eigene Fotoforen aufbauen. Dort ließen sich die wildesten Auswüchse der heutigen freien Foren leicht eindämmen, da Trolle kaum Geld für Kameras und dann nochmals Service-Pakete ausgeben, nur um in geschlossenen Foren Unsinn und Unwahrheiten zu verbreiten. Anhand der dann den Herstellern vorliegenden Daten über Kameras (Modell) und Objektiven (für die angemeldeten Nutzer angezeigt) lässt sich auch schnell die Qualität der Antworten zu Fragen beurteilen. Vor allem ließen sich diese Foren in Berufsfotografen und Amateure unterteilen. Dass Trolle sich auch noch ein Gewerbe aufhalsen, nur um zu stören, dürfte selten sein.
- Wenn wir schon dabei sind: So manche unqualifiziert daherredende
Ambassadors
, Botschafter
, Markenbotschafter
, Multiplikatoren
, Berufsfotografen
etc. kann man bestenfalls als hochbezahlte Schwachleister bezeichnen, tragen kaum oder nichts zur Image-Steigerung der Marke bei, oder schädigen sie schlimmstenfalls sogar. Auch in diesem Bereich sollte man sich mittels regelmäßigen Controllings auf die wenigen tatsächlichen Leistungsträger beschränken. Das großzügige Gießkannenprinzip wird von vielen Kunden zukünftig kaum mehr akzeptiert werden.
- Sogar beim eigenen festangestellten Personal sollte man nun deren Kenntnisse der eigenen Produkte überprüfen. Blamagen auf Messen, wo alle Mitarbeiter einer Firma die neuen Produkte nicht beherrschten und dem Kunden eine neue Funktion an der Kamera nicht im Menü zeigen konnten, er sie dann aber selbst im Menü nach langem Suchen fand, sind zukünftig nicht mehr hinnehmbar. Das von der Firma hergestellte eigene Handbuch der Kamera sollte das eigene Personal schon einmal durchgearbeitet haben. Entweder sollte man dieses eigene Personal besser schulen, oder durch neues ersetzen.
- Bei der Service-Neugestaltung sollte auch der Fachhandel sinnvoll eingebunden werden:
- Ein Service des Fachhandels, der nur darin besteht, eine defekte Kamera anzunehmen und sie für einen zweistelligen Euro-Betrag an den Hersteller-Service zu senden, bietet keinen Mehrwert für den Kunden. Das kann er selbst schneller und preiswerter durchführen.
- Evtl. wären manche Fotofachhändler durchaus bereit, eine umfangreichere Vorabanalyse durchzuführen, sofern sie dies vergütet erhalten und (wie Kfz-Wertstätten) von den Herstellern die dazu notwendige Test-Software erhielten.
- Letztendlich sollten die dafür autorisierten Fotofachhändler, welche dies wünschen, (ähnlich der Autoindustrie) auch wieder in die Lage versetzt werden, kleinere Reparaturen selbst durchzuführen. Für viele Fotografen ist es unverständlich, dass man Kameras einsenden muss, nur weil Fotohändler sie nicht öffnen dürfen oder ihnen das Spezialwerkzeug dazu fehlt. - Zur Klarstellung: es geht hier nicht um den Ausbau eines Sensors.
- Sowohl Fachhändler als auch Hersteller würden von einer gewissen Arbeitsteilung profitieren. Durch sogenannte offizielle Anerkennungen des Herstellers würde der Fachhändler aufgewertet und die Bindung zum Hersteller erhöht.
- Aber man muss nicht immer an den Reparaturfall denken. Viele Fotografen wären bereits froh, wenn sie eine verlässliche Anlaufstelle in ihrer Nähe fänden, die ihnen z.B. zu einem erträglichen Festpreis den Sensor, die Kamera und / oder Objektive reinigt. Sie wären erstaunt, wie viele E-Mails verzweifelter Fotografen/innen ich diesbezüglich schon erhalten habe.
- Ferner kann ich mir auch vorstellen, dass man - wie im Banken- / Finanzdienstleistungsbereich bereits geschehen - eine wirklich kompetente und neutrale, dafür kundenbezogene Analyse für ein zum eigenen Fotostil, Können und Wünschen sowie den körperlichen und geistigen Fähigkeiten passende kostenpflichtige Beratung erhielte. Auch hier erhalte ich immer wieder Anfragen per E-Mail, da sich viele Fotografen in unserer Welt der dreisten Influencer und provisionsorientierten Verkäufer schlecht beraten fühlen.
- Sogar die Fachhändler sollten sich verstärkter auf den Service-Bereich konzentrieren: So könnten Sie auch kostenpflichtige Hilfen beim Firmware-Update bieten, da viele ältere Fotografen daran scheitern, oder schlichtweg zu viel Angst vor dem heute viel zu komplizierten Prozess haben, bei dem sie etwas falsch machen könnten.
- Auch wenn ich seit Jahren von allen Fotografen fordere, endlich das Handbuch gründlich zu lesen. - Sie tun es selten. Deshalb könnten Fachhändler auch kostenpflichtige aber noch erschwingliche Kurse bieten, welche gezielt die neuen Funktionen der Kameras intensiv in der Fotopraxis erklären. Viele Fotografen scheitern daran oder finden diese Funktionen in Menüs überhaupt nicht, kaufen sich teure Zusatzbücher zur Kamera und haben es danach dennoch nicht begriffen. D.h. sie können die neue Kamera nicht voll ausreizen und somit auch nicht schätzen. Im Extremfall finden sich dann die üblichen unsinnigen pauschalen Kommentare in den Foren:
Mit der Kamera x kann man keine y-Fotos machen, weil...
- Ggf. können sich die Hersteller daran beteiligen. Auch ihnen muss daran gelegen sein, dass Kunden alle neuen Funktionen sinnvoll nutzen können. Kundenzufriedenheit führt zu Kundenbindung.
- Einen weiteren Punkt des Services sehe ich in einem verbesserten Verleihwesen:
- Dass Deutschland bisher kein klassisches Aus-Leih-Land ist, liegt im Fotobereich an mehreren Gründen:
- Fehlendes Angebot.
- Fehlende Flexibilität.
- Zu großes Schadensrisiko und damit Haftungsrisiko für alle.
- Zu hohe Preise.
- Fotofachhändler könnten diese Hindernisse gemeinsam mit den Herstellern angehen.
- Für den Fachhandel würde so ein weiteres Standbein aufgebaut respektive gestärkt.
- Für die Hersteller wäre so eine direkte Werbung beim Kunden möglich.
- Für beide Gruppen gilt der psychologische Effekt, dass Kunden einen Gegenstand, den sie bereits
besitzen
, ungern wieder zurückgeben wollen. D.h. das Mieten würde einen erheblichen Kaufanreiz auslösen.
- Selbst im Falle des Nichtgefallens lohnt sich der Aufbau des Ausleihwesens, da man sich sonst mit den Retouren befassen muss. Korrekt gelesen. Faktisch machen viele neugierige Kunden dies heute schon so: Sie leihen kostenlos durch Online-Kauf die Ausrüstung für bis zu 2 Wochen aus und lassen sie dann gebraucht ohne Begründung zurückgehen. Zumindest einen Teil des Missbrauches kann man durch ein funktionierendes Verleihsystem abfangen.
- Denkbar wäre eine überschaubare Vor-Ort-Vorratslagerung im geringen Umfange beim vernetzten (Partner-)Händler und eine größere für vor allem teurere Produkte (z.B. Telebrennweiten) beim Hersteller resp. dessen Service-Centern. Vernetzt bedeutet, dass jeder auf alle Ressourcen online zugreifen kann und so schnell Fehlendes einem Kunden zukommen lassen kann.
- Wichtig bleibt jedoch die gemeinsame Lösung aller Hersteller z.B. im Photoindustrie-Verband auf nationaler oder sogar europäischer Ebene, eine preiswerte Versicherung für das Ausleihen mit sehr geringer Selbstbeteiligung (z.B. 5 Euro je Produkt = Objektiv oder Kamera oder Blitz) für die leihenden Fotografen auszuhandeln. Denn eine mir immer wieder genannte Hemmschwelle - das hohe Haftungsrisiko (bei meist sehr seltenen Schäden) - hält viele potentielle Ausleiher derzeit vom Leihen ab.
Graumarkt
- Dass fast alle Hersteller den Graumarkt mit wesentlich billigerer Ware beliefern, um ihre Jahresbilanz aufzuhübschen, ist bereits traurig genug.
- Dass die nationalen Niederlassungen dann dem Käufer, der diese sogar bei offiziellen Händlern (u.a. Amazon selbst) unwissend erwirbt, keine Service- oder Garantieerweiterung gewähren, oder sogar im Schadensfall die Reparatur verweigern und dann auch noch anderen Händlern sowie Werkstätten und Service-Betrieben verbieten, die Grauware (meist Kameras oder Objektive) zu reparieren, ist nicht hinnehmbar.
- Entweder stellen die Hersteller den Verkauf der eigenen Grauware ein, oder kontrollieren diese Händler und sanktionieren jene bei Verstößen. Oder sie müssen die unschuldigen Kunden korrekt mit Service etc. betreuen.
- Die Hersteller wissen ganz genau, welches Spiel mit dem Feuer sie hier betreiben. Es kann nicht angehen, dass die Cleveren von der Globalisierung profitieren und die Ahnungslosen auf ganzer Strecke über den Tisch gezogen werden.
- Und, um es gleich vorweg zu nehmen: Solches Verhalten der Hersteller schädigt sie selbst, beschädigt die eigene Marke (also alle Produkte) und die ehrlichen nationalen Händler. Ein derart geschädigter Kunde ist kaum mehr zurückzugewinnen.
Marketing
- Etwas mehr Sachlichkeit kann allen Herstellern angeraten werden. Übertreibungen werden sowieso binnen kurzem entlarvt. Von vielen Tricks, welche inzwischen die meisten Fotografen schlichtweg als Betrug auffassen, sollten die Marketing-Abteilungen ganz Abstand nehmen, da dies zu einem langanhaltenden Image-Schaden führt.
- Die völlig unglaubhaften und folglich auch schnell widerlegten maßlosen Übertreibungen erwecken zunehmend den erschreckenden Eindruck, dass die Hersteller selbst nicht mehr an die Qualität und den Wert ihrer eigenen Produkte glauben.
- Vor allem sollten die Hersteller, deren Marketing-Abteilung und Vertriebe die Zusammenarbeit mit den Influencern überdenken:
- Korrekt ist, dass diese Influencer kurzfristig für mehr Umsatz / Absatz sorgen.
- Aber die meisten der von ihnen unseriös über den Tisch gezogenen Kunden landen dann irgendwann bei mir oder anderen seriösen Beratern sowie Fachhändlern und klagen nicht nur dort ihr Leid.
- Der publizierte Image-Schaden ist immens.
- De facto sind die meisten Opfer der Influencer nicht in der Lage, sich selbst die Schuld für den Fehlkauf zu geben. Erstaunlicherweise geben auch viele den Influencern keine Schuld, da jene wiederum zu nahe an ihnen selbst sind, wodurch wieder die Schuldfrage zum Teil auf die Kunden zurückfiele. - Nein, sie machen die Hersteller verantwortlich. Die meisten werden nie wieder ein Produkt dieser Firma kaufen, die sie derart
getäuscht
hat.
- Zum Verständnis: Es geht nicht darum, dass die Kameras etc. schlecht wären, sondern dass sie nicht zum Käufer, seinen Interessen und Fähigkeiten passen. Deshalb verleidet diesem die Arbeit damit ganz schnell.
- Sowohl ich als auch andere Berater können diesen Opfern nur noch zum schnellen Verkauf der inzwischen völlig ungeliebten Ware raten. Die meisten tun es sowieso von sich aus, um den eigenen finanziellen Schaden zu reduzieren. Damit werden allerdings nur die Gebrauchtmärkte geflutet, wodurch der Absatz der Neuprodukte und deren Preis leidet.
- Korrekt gelesen: Die Influencer sind deshalb dafür mitverantwortlich, dass die Gewinne der Hersteller und Händler langfristig sinken.
- Wer sich mit den Lebensläufen vieler Influencer befasst, erschrickt, dass Hersteller diesen Leuten 6-7-stellige Beträge für zweifelhafte Dienste zukommen lassen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass seriöse Personalmanager keines Herstellers auch nur einen dieser Influencer (die sich auch öffentlich z.B. dafür loben, dass sie jahrelang für den russischen Staat in dessen Gefängnissen Häftlinge angeschrien haben) auch nur zu einem Vorgespräch für eine Stellenausschreibung einladen würden.
- Man muss den Herstellern und deren Marketing-Abteilungen etc. anraten, dringend ihre externen Mitarbeiter / Influencer regelmäßig zu prüfen.
- So sollten Hersteller unbedingt die Follower-Zahlen der Influencer und damit deren Reichweite nachprüfen. Die meisten angegebenen Werte sind gefaked, gekauft oder bestehen aus heute irrelevanten Karteileichen.
- Glauben Hersteller im Ernst, dass reiche Influencer (manche Einkommensmillionäre dank YouTube und Konsorten) wirklich die durchschnittliche Zielgruppe der Fotografen / Kunden repräsentieren? Z.B. Leute, die in ihren Videos prahlen, dass Sie mit ihren Millionen US$ eigene Galerien mit quadratmetergroßen Fotoprints aufbauen wollen.
- Wie seriös kann ein Influencer sein, der über 1.000 Produkte im Jahr oder über 3 je Tag testet resp. in Videos etc. beurteilt? Als seriöser Wissenschaftler benötige ich für jeden meiner Artikel mindestens 2 Wochen intensiver Tests und Recherchen. - Für viele Rezensionen / Produkttests benötige ich sogar noch deutlich länger. Alleine für das sorgfältige Durcharbeiten eines mehrere hundert Seiten dicken Handbuches einer modernen Kamera benötige ich mehrere Tage. - Aber ohne etwas gelesen oder überhaupt getestet zu haben, lässt sich selbstverständlich - von dazu oft auch noch von jedem Fachwissen unbelasteten Influencern - viel leichter jeder Unsinn locker vom Hocker publizieren.
- Mit dem einzigen Wunsch und in dem einzigen Ziel, sich selbst zu bereichern, betreiben zahlreiche Influencer Brandrodung und hinterlassen den Herstellern großflächig verbrannte Erde.
- Sogar vermeintlich harmlose Tricks zeigen negative Langzeitwirkungen: So erwecken viele von Profis mit (nicht selten anderen) Hochleistungskameras aufgenommene Fotos an exklusiven Locations, und von Photoshop-Profis aufwändig nachbearbeitete Fotos den falschen Eindruck, dass man bereits durch den Kauf einer Kamera - als Anfänger - dies auch könne. Die Enttäuschung ist dann groß. Aber fast alle geben die Schuld der Kamera und dem Hersteller.
- Auch auf die Gefahr hin, dass es hart klingt, in einer Krise zahlen sich Sachlichkeit, wissenschaftliche Fakten und Seriosität langfristig aus - im Marketing wie in der Kommunikation.
Feedback einfordern und wissenschaftlich gemäß den realen Käuferanteilen bewerten
- Selbstverständlich holen sich die Hersteller bereits Rückmeldungen zu ihren Produkten ein. Aber nicht nur mir scheint dies oft ziemlich einseitig zu geschehen.
- Immer wieder wird werbewirksam publiziert, dass man dieses Modell X mit Hilfe von Profis optimiert hätte. Sofern man mit Profis wirklich Berufsfotografen meint, ist dies sicherlich hilfreich. Aber man sollte fairerweise auch sehen, dass über 200 beruflich verfolgte Foto-Stile existieren. D.h. die Rückmeldungen müssen spezifiziert werden.
- Aber die Berufsfotografen nehmen zahlenmäßig ab. Gleichzeitig nimmt der prozentuale Anteil der vermögenden Amateure, die sich hochwertige Kameraausrüstung privat zulegen, zu. D.h. man sollte diese Gruppe nun entsprechend ihrem tatsächlichen Markt-Anteil je Kameramodell würdigen.
- Auch die meisten Fachzeitschriften (Print wie online) haben durchaus eigene Schwerpunkte, Ausrichtungen und Ansichten. Dass sowieso jeder Test anders ausfällt, oder zumindest jedes Testergebnis anders bewertet wird, ist hoffentlich sowieso jedem bewusst.
- Ferner erstaunt mich immer wieder, wie wenig auf die Rückmeldungen vieler Fotofachhändler Wert gelegt wird.
- Vor allem sollten die Hersteller etwas mehr auf die Europäer hören, da sie in den japanischen Zentralen in den letzten Jahren zahlreiche relevante Entwicklungen (wie Brexit, DS-GVO, Urheberrecht) schlichtweg falsch einschätzten.
- Dies gilt umso mehr, als ökonomische Ausschläge in den USA und Asien oft heftiger ausfallen als in Europa - nach oben wie nach unten. Angesichts von über 10 Jahren Wirtschaftsaufschwung ist irgendwann auch wieder mit einer Rezession zu rechnen. Dann könnte der gemäßigtere europäische Markt ein Rettungsanker darstellen. - Nachtrag: Die prognostizierte Weltwirtschaftskrise trat bereits 2020 ein.
- Im Gegenzug darf es auch nicht mehr vorkommen, dass die Hersteller einseitig die US-Firmen lange vorab über wichtige Vorgänge unterrichten, damit diese ihre Altware noch rechtzeitig gewinnbringend abstoßen können, während die europäischen und vor allem deutschen Einzelhändler auf den Altwaren sowie Verlusten sitzen bleiben.
- Da alle Rückmeldungen von Menschen stammen, macht sie automatisch zu subjektiven Eindrücken. Dies ist immer und bei jedem zu berücksichtigen, gleichgültig wie neutral oder unvoreingenommen er sein mag, oder wie viel Geld er dafür vom Hersteller erhält.
- Mittels einer breiteren Basis an Rückmeldungen ließe sich dieser menschliche Fehler jedoch eingrenzen.
- Und auch hier nochmals: Viele halten den Einfluss der sich aktiv weltweit vermarktenden extrovertierten Influencer auf viele Entscheidungen für zu groß. Sie mögen zwar Meinungsmacher sein, bilden jedoch kaum die tatsächlich die Produkte kaufende Kernzielgruppe der Hersteller.
- Kurzum: Die meisten Fotografen wünschen sich, dass die Hersteller etwas stärker auf sie als bezahlende End-Kunden hören. Da es sich bei vielen ernsthaften Fotografen jedoch eher um introvertierte Menschen handelt, werden die Hersteller hier aktiv auf jene zugehen müssen. Die echten Kunden zu fragen, ist im Übrigen auch eine Kundenbindungsmaßnahme.
- Ich bin ganz sicher, dass bei einer repräsentativen Befragung aller am Fotomarkt Beteiligten ein (nach Nation, Fotostil, Erfahrung, Zielsetzung etc.) sehr differenziertes Bild herauskäme, das den Herstellern bei vielen wichtigen Entscheidungen weiterhelfen und Geld sparen würde.
Standards, Lizenzen und Zusammenarbeit
- Während die Partner bei Micro-Four-Thirds einen offenen Standard beschlossen, arbeiten fast alle anderen Firmen mit firmeneigenen (sogenannten proprietären) Systemen. Das bedeutet, dass alle verwendeten Teile ganz speziell sind und nicht ausgetauscht werden können.
- Die Idee dahinter ist, dass sich Kunden nur bei dem einen Hersteller bedienen können. Dieser besitzt dann den Fotokunden quasi monopolartig und erhöht so seine Gewinne.
- Das alles hat seine ökonomische Berechtigung in einem sehr großen Markt und in einem mit großen Gewinnen sehr stark wachsenden Markt. Beides liegt jedoch im Fotomarkt und dort insbesondere im kleinen Bereich der Systemkameras heute nicht mehr vor.
- Inzwischen zeigen sich einerseits durch die vielen Bajonette und Systeme andererseits durch die vielen Unter-Modelle (der Kameras etc.) die Nachteile der Zersplitterung sogar firmenintern.
- Abgesehen davon, dass die Kosten für Forschung und Entwicklung für diverse parallel betreute Systeme hoch sind, fehlen schlichtweg die Fachkräfte.
- Auch, wenn es manchen Firmen sicherlich schwerfällt. Hier muss ein schnelles Umdenken einsetzen.
- Das klassische Denken:
Wir machen das gesamte System / alles
, ist heute kaum mehr zielführend. Es führt zu hohen Kosten und vor allem einem signifikanten Nachteil bei der zeitnahen Umsetzung neuer Produkte gegenüber Smartphones.
- Noch viel schlimmer ist jedoch der Umstand, dass für die neuen Bajonette / Systemkameras ohne Spiegel das gesamte Öko-System drumherum fehlt und erst langsam aufgebaut werden muss. Exakt dieses Fehlen des brauchbaren Gesamtsystems lässt wiederum interessierte Kunden vor dem Kauf in der Frühphase zögern. Auch die mäßig gut arbeitenden Adapter ändern daran nicht viel.
- Da die meisten Hersteller derzeit nicht bereit sind, mein vor über 10 Jahren bereits gefordertes modulares und standardisiertes System umzusetzen, ist zumindest eine kleine Öffnung sinnvoll.
- Wie Sony sollten Sie die Bajonette, also die Spezifikationen der Objektivanschlüsse gegen Lizenzgebühren kontrolliert an Dritte abgeben. Dies würde binnen eines Jahres die Zahl der verfügbaren Objektive deutlich erhöhen und somit den Gesamtwert des Systems - also auch aller Kameras der Hersteller - erhöhen.
- Zur Klarstellung: Die Dritthersteller der Objektive arbeiten mittels Reverse Engineering sowieso daran, alles herauszubekommen. Aber es dauert oft Jahre. Eine Sicherheit oder ein Besitzrecht gibt es nicht. Ganz im Gegenteil hätte man mittels Lizenzen viel mehr Kontrolle über die Vorgänge und würde daran sogar noch verdienen.
Ich erlaube mir jedoch, noch viel weiter zu gehen:
- Warum müssen Akkus von einem Kamera-Hersteller stammen und warum müssen überhaupt so viele nicht austauschbare Typen existieren?
- Kein Kunde würde es akzeptieren, beim Wechsel des Stromlieferanten alle Steckdosen und Stecker auswechseln zu müssen. Aber die Kamerahersteller zwingen einem sogar beim internen Wechsel zwischen Modellen oft dazu.
- Warum können sich die Hersteller da nicht zusammensetzen und kooperieren (wie sie es im Geheimen bei vielen anderen Dingen tun) und sich auf ein paar genormte Maße und technische Leistungsanforderungen einigen? Diese können durchaus flexibel gestaltet sein, sodass die Drittanbieter dann mit technologischem Fortschritt z.B. die Ladekapazität laufend erhöhen können.
- Der Kunde würde dann davon profitieren, indem er im Zweifel immer leistungsstärkere Akkus erhält. Die meisten würden sich darüber kaum beschweren.
- Und auch hier gilt, dass Dritthersteller sowieso eigene Akkus mittels Reverse Engineering anbieten. Aber durch Lizenzverträge und Standards könnten die Kamerahersteller zukünftig die Qualitätsstandards festlegen.
- Warum müssen Fernbedienungen bei Systemkameras von einem Kamera-Hersteller stammen und warum müssen überhaupt so viele nicht austauschbare Typen bei so vielen Kamera-Modellen existieren?
- Es gelten dieselben Vorteile für alle wie oben.
- Warum müssen System-Blitzgeräte von einem Kamera-Hersteller stammen?
- Andere stellen das inzwischen viel preiswerter her.
- Warum müssen Kamera-Taschen und weiteres Zubehör von einem Kamera-Hersteller stammen?
- Andere stellen das inzwischen viel preiswerter her. In der Regel wird es sowieso von anderen im Auftrag hergestellt und nur mit dem Firmenlogo versehen.
- Generell sollten sich alle Kamerahersteller ernstlich fragen, was gehört zum Kerngeschäft? Und welche Produkte sind wirkliche Gewinnbringer?
- Bei dem meisten Zubehör könnte man im ersten Schritt mittels Lizenzen und im zweiten mittels Standards, die Entwicklungszyklen verkürzen, Kosten für F&E sparen und gleichzeitig schneller ein lebensfähiges Ökosystem schaffen.
- Bei vielen Details, wie z.B. Sensoren oder elektronischem Sucher, sind die Firmen bereit, Teile von anderen zu beziehen und mit diesen (meist Mitbewerbern) zusammenzuarbeiten. Dann sollte es auch bei anderen Dingen möglich sein.
- Ferner erwarten die meisten Fotografen eine deutlich verbesserte Zusammenarbeit der Kamerahersteller mit der Software-Industrie.
- Es ist untragbar, dass neue Kameras monatelang von weit verbreiteter Software nicht korrekt unterstützt wird.
- Die Programmierung eigener Grafik-Software zur Bildbearbeitung durch die Kamerahersteller und deren massive Schutz vor Fremdprodukten kann nicht das Kerngeschäft von Optikfirmen sein. Sie haben darin die letzten 20 Jahre bereits kläglich versagt, da deren Produkte bis heute schlichtweg weder selbst einen professionellen Workflow erlauben, noch sich in einen anderen marktüblichen Ablauf integrieren lassen.
- Die meisten Anwender - Amateure wie Berufsfotografen - empfinden die Hersteller-Software für die Bildbearbeitung am PC schlichtweg als frustrierend.
- Da auch die Software-Industrie Geld spart, wenn sie nicht mehr alles selbst mittels Reverse Engineering heraustüfteln muss, kann der Kamerahersteller in einer Kooperation durchaus Geld für sein Wissen und seine diesbezüglichen Dienstleistungen verlangen.
- Überhaupt sehe ich das langfristige Überleben der Optikkonzerne eher in der Rolle als Zulieferer und Dienstleister für viele andere Bereiche. Man denke nur an
sehende
Roboter, autonomes Fahren, Sicherheitsdienste, Produktions-Überwachung und -Steuerung etc.
- Wünschenswert wäre es auch, wenn sich alle Hersteller zusammensetzen würden, und einen neuen gemeinsamen zukunftsfähigen 16-Bit-Standard für RAW entwickeln würden, wobei ich nicht das unbrauchbare Adobe-Firmen-Format DNG meine.
- Wie wäre es abschließend mit zwei identischen Kartenfächern mit identischer Schreib- und Leseleistung in jedem Kameramodell (wie bei manchen wirklichen Profikameras) und zwischen allen Modellen aller Hersteller. Ersteres würde schnelles Schreiben im Sicherungsmodus erlauben und letzteres, dass man die Karten zwischen vielen / allen Kameras austauschen kann. Hilfreich wäre auch ein gemeinsam verwendeter Controller für Speicherkarten. Es ist nicht mehr zielführend, dass jeder Hersteller für fast jedes Modell einen anderen verwendet.
- Obwohl derzeit alles auf die (voll-) automatisierte Kamera mit KI hinausläuft, wäre es für viele klassische Fotografen dennoch hilfreich, zahlreiche Dinge in bestimmten Situationen auch schnell wieder abstellen zu können: Z.B. Augenautofokus (weil er oft auf das Augenlied fokussiert statt auf die Iris), Bildstabilisierung in der Kameras (IBIS). Oder man sollte schnell und bequem die inzwischen gigantische AF-Punkte-Anzahl herunterregeln können, um in bestimmten Situationen schneller und bequemer arbeiten zu können. Das schließt jede Lösung mit tief versteckten Menü-Einstellungen aus und erfordert belegbare Fn-Schalter an der Kamera und / oder den Objektiven.
- Eine weitere Standardisierung ist auf einer technischen Ebene erforderlich, welche vielen praktisch orientierten Fotografen evtl. nicht sofort einleuchtet, welche die Techniker bei den Herstellern jedoch sehr wohl verstehen: Die Zeiten, in denen sich die Kamerahersteller mit speziell für Sie hergestellten Spezialchips für einzelne Spezialaufgaben in der Kamera (z.B. für den Autofokus) versorgen können, geht zu Ende. Jene Chips liegen bereits heute in Punkto Aktualität und Leistungsfähigkeit um Generationen/Jahre hinter den Smartphones und der PC-Industrie. Für die hochintegrierten zukünftigen Sensoren und Schaltkreise benötigt man nun auch Chips für logische Aufgabengruppen, wie z.B. neuronale Chips (NPU) und Grafik-Chips (GPU) für alle Aufgaben der Computational Photography und KI. Diese neuen und viel leistungsfähigeren Chips werden dann alle anfallenden Aufgaben abarbeiten. Nur, wenn man dieselben inzwischen in unglaublich großen Zahlen hergestellten Chips der Massenanwender verwendet, wird man zukünftig technisch aktuelle Chips zu akzeptablen Preisen erhalten.
Falls Laien den ökonomischen Hintergrund der Standardisierungswünsche und Forderung nach Kooperation nicht erkennen: Ich halte die kommenden Jahre für entscheidend. Die meisten Fotografen sind nicht bereit, 5-10 Jahre (oder evtl. sogar länger) zu warten, bis Canon und Nikon eigene komplette Gesamtsysteme bei den neuen Bajonetten mit spiegellosen Kameras (also ein komplettes Ökosystem) alleine aufgebaut haben. Früher gab es ein Sprichwort: Kaufmann ist heute - morgen ist Armut.
Die Fotoindustrie hat meines Erachtens nur die Chance, gemeinsam gut zu überleben, oder getrennt zu leiden.
Das alles wären notwendige evolutionäre Schritte in die richtige Richtung. Dennoch bleibe ich dabei, dass langfristig, nach dem Jahr 2030, eine gemeinsame Revolution aller dann übrig gebliebenen Kamerahersteller zu einer standardisierten, modularen System-Kamera für die teuren Systemkameras kommen muss, um Computational Photography adäquat zu begegnen:
- Ein gemeinsames Bajonett (mit noch geringerem Auflagenmaß (Flange-distance), Adaptern für alle Objektive aller Hersteller,
- mehrere standardisierte Kameragehäuse,
- wählbare IT-Komponenten und Anschlüssen (inklusive standardisiertem Blitzschuh, Steuerung der Blitzegeräte und Software dazu),
- standardisierte modulare Batterieschächte, Bodenplatten, Rückteile / Displays, Sucher (optisch, elektronisch, hybrid),
- ausbaubare und leicht reinigbare Sensoren,
- Zusatzmodule wie Video, GPS etc.,
- einheitliches Kamera-Betriebssystem / Menüsteuerung,
- einheitliche Bediensoftware für Smartphones zur Steuerung der Kameras,
- usw.
- So kann sich jeder seine Kamera zusammenstellen und bei Bedarf Einzelteile erneuern. Dies fiele zahlreichen Fotografen ökonomisch leichter, als ständig alles neu anschaffen zu müssen. - Zum Verständnis: Derartige Modularität erlaubt z.B., dass man nur noch einen neuen Sensor kauft, um sich zu verbessern oder den Fotostil zu wechseln, und diesen dann einfach (wie eine Speicherkarte) in die alte Kamera schiebt.
Software / Updates
Wie bei der Hardware so ist es bei der Software erforderlich, dass die Kamerahersteller endlich im 21. Jahrhundert ankommen und entsprechende Produkte und Services auch auf der Software-Seite anbieten.
- Alle Hersteller sind noch immer zu sehr auf die Hardware fokussiert. Die Software wird auf mehreren Feldern vernachlässigt.
- Die Bediensoftware der Menüs in den Kameras ist bei den Herstellern zwar unterschiedlich ausgestaltet, aber bei keinem perfekt. Alle haben hier mehr oder weniger Optimierungsbedarf in Punkto Ergonomie. Dies gilt insbesondere angesichts der für Video immer weiter angefüllten Unteroptionen.
- Die Firmware wird insgesamt noch immer zu selten aktualisiert und vor allem kaum regelmäßig mit weiteren Funktionen ausgebaut.
- Dies muss nicht kostenlos geschehen, sondern kann z.B. im ersten Jahr kostenlos erfolgen und ab dem 2. Jahr kostenpflichtig oder nur über eines der oben beschriebenen Service-Pakete durchgeführt werden.
- Aber wie beim PC oder Smartphone sollten die Firmen den Kunden am Fortschritt teilhaben lassen. Die Zeiten, in denen ein Kunde - bei heute weitgehend ausgereiften Kameras - wegen einer minimalen Zusatzfunktion eine komplett neue Kamera (= Hardware) anschafft, sind vorbei. Mittels regelmäßiger Firmware-Updates könnte man die Kundenbindung und die Kundenzufriedenheit deutlich steigern.
- Und wie beim PC wird der Kunde schon selbst merken, dass immer weitere Funktionen seine Kamera kontinuierlich langsamer machen. Daran hat er sich gewöhnt. Will er eine schnelle Kamera, so darf er nicht die Software ständig updaten. Will er eine komfortablere Kamera, dann ist er bereit, dafür etwas zu warten. Will er hingegen schnell und komfortabel arbeiten, dann wird er alle paar Jahre neukaufen - wie beim PC oder Smartphone.
- Um es deutlich zu machen: Ohne regelmäßige Firmware-Updates können klassische Systemkameras zukünftig nicht mehr mit den kontinuierlichen Fortschritten bei Computational Photography und künstlicher Intelligenz der Smartphones mithalten. Und um es noch deutlicher für klassisch / optisch denkende Fotografen auszudrücken: Die sichtbarsten Verbesserungen der Bildqualität werden zukünftig auf durch KI erzeugten Algorithmen beruhen, die man in Software / Firmware gießt. Der Augenautofokus war nur ein erster Vorgeschmack dessen, was bald auch in Systemkameras möglich sein wird.
- Bei zunehmend ausgereizter Optik bleibt in ein paar Jahren nur noch die Bildoptimierung mittels Computational Photography. Exakt in diesem Punkt werden sich die Hersteller zukünftig auch unterscheiden. Der physikalische Grund ist einfach: Während die Optik Grenzen kennt, gibt es keine unüberwindbaren Grenzen für Berechnungen.
- Video-Software in zusätzlichen, aufpreispflichtigen Paketen:
- Manche Kamerahersteller beschreiten bereits diesen Weg, indem sie bestimmte Software / Firmware / Funktionen für Video nur gegen erheblichen Aufpreis abgeben.
- Offen gesagt halte ich dies für klassische Fotografen, die nicht an Video interessiert sind, sogar für kostengünstiger und damit insgesamt für fairer. Wer modernste Video-Funktionen wünscht, sollte dafür extra bezahlen.
- Manche klassischen Standbild-Fotografen gehen noch weiter und wünschen überhaupt kein Video in der Basis-Fotokamera, wollen es nicht bezahlen und wünschen dafür ein übersichtlicheres Menü mit weniger (Video-) Funktionen.
- Software-technisch ist dies sehr leicht umsetzbar, da es sich bei Video überwiegend um Software-Funktionen handelt, die man je nach gekauftem Paket schnell ab- resp. zuschalten kann.
- Zumindest wünschen sich einige Fotografen, dass man die (unbenutzten) Video-Funktionen zumindest ausblenden oder sogar abschalten kann.
- Bei allen Kameras sollte es für die anvisierten Berufsfotografen und hochambitionierten Amateure endlich ein Histogramm für RAW geben, das den gesamten realen Dynamikumfang des Sensors anzeigt, und nicht die auf 8 Bit eingeschränkte und folglich kaum brauchbare Anzeige nur für JPEG.
- Bei allen spiegellosen Kameras mit EVF (elektronischem Sucher) und den rückwärtigen Displays auch der anderen Modelle (u.a. LiveView) sollten sämtliche denkbaren Anzeigen individuell einblendbar, ausblendbar und vor allem beliebig verschiebbar / anordbar sein. Es handelt sich schließlich um Software, bei der man so etwas auf jedem Monitor und Smartphone bereits kann.
- Auch die Handbücher könnten zukünftig - zumindest zusätzlich - als Software ausgeliefert werden.
- Damit sind jedoch nicht die mäßig brauchbaren 1:1-Kopien der offiziellen gedruckten Handbücher gemeint, sondern z.B. moderne E-Reader-Versionen, die jeder auf seinem Smartphone oder Tablet online abrufen sowie offline abspeichern kann. Dadurch würde sich die Ergonomie (z.B. Suchfunktionen) und insgesamt die aktive Verwendung (vor allem Unterwegs) erhöhen.
- Dies hätte auch ökologische Vorteile (siehe unten), indem man viele auf Papier gedruckten Versionen einsparen könnte.
- Ferner schwebt mir eine Version des Kamerahandbuches wie z.B. bei PHP.net (einer Programmiersprache für das Internet) vor: Damit meine ich eine Hybrid-Form, die oben / am Anfang jedes Kapitels zuerst das offizielle Handbuch der Firma anbietet und unten (unter jedem relevanten Punkt / Kapitel jeweils eine Wiki-Funktion für die (nachweislich per Seriennummer) tatsächlich das Kameramodell besitzenden Fotografen. So könnten hilfreiche (Praxis-) Tipps zu jedem Punkt ergänzt werden.
Dass ein Bedarf dafür existiert, zeigen bereits die zahlreichen für fast jedes Kameramodell angebotenen aber horrend teuren Handbücher von dafür selbsternannten vielschreibenden Gurus.
- Überdies erwarten immer mehr Fotografen inzwischen brauchbare = umfassendere Informationen / Handbücher zu den neuen Objektiven. Die Zeiten, in denen man ein
dummes
Objektiv vorne an das Kameragehäuse schraubte und alles für selbsterklärend hielt, sind spätestens mit den modernen by wire
gesteuerten und mit eigenen Chips sowie eigener Software versehenen Varianten endgültig vorbei.
- Dennoch gilt, dass einige Fotografen für Produkte im vierstelligen Preisbereich ein ausgedrucktes Handbuch wünschen.
- Dafür sind sie sogar bereit, Geld zu bezahlen. Die Kosten dafür sollten jedoch geringer sein, als wenn sich der Kunde das PDF zu Hause selbst ausdruckt. Hersteller können diese Arbeit sicherlich bei Dienstleistern auslagern, sofern sie es nicht selbst machen wollen.
- D.h. man könnte das gedruckte Handbuch bei der Bestellung als Zusatzangebot auswählen.
- Ferner kann man für die zunehmend älteren Fotografen auch eine Version in größerer (ergonomisch sinnvollerer) leichter lesbaren Schrift und DIN A4-Format (z.B. mit Ringbuchbindung) anbieten.
- Auch zum Thema Software gehört, dass man den Kunden nun endlich die wahren Auslösezahlen (des Verschlusses / der Kamera) bei jedem Modell einfach in einem Menü auslesen lässt. Es ist untragbar, dass Kameras mit hunderten und sogar tausenden von Auslösungen (Vorführmodelle und teilweise mehrfache Rücksendungen) noch als neu verkauft werden, wobei manche (vor allem Online-) Händler die Kunden bewusst täuschen.
- Direkt damit verbunden ist der Wunsch vieler Fotografen, endlich per nicht manipulierbarer Software im Menü oder auf dem Etikett der Seriennummer eingeprägt das Herstelldatum - zumindest mit Jahr und Kalenderwoche - zu erfahren. Dass die Produkte Wochen und Monate auf dem Schiffsweg von Asien zum Endkunden benötigen, ist bekannt und wird akzeptiert. Dass jedoch Waren oft jahrelang in Lagern und Regalen altern, ist bei Produkten im 4-5-stelligen Bereich nicht akzeptabel, sofern sie dann als Neuware zum Höchstpreis verkauft werden. Elektronik altert bereits in der Verpackung - nicht nur der Akku.
Rücknahme, Recycling und Ökologie
- Eng mit den Software-Updates verknüpft ist die Frage der Altlasten, die reduziert werden müssen.
- Auch, wenn viele Fotografen ihre Kameras und Ausrüstung als Sammlerstücke lieber behalten, so muss man zukünftig für die anderen Fotografen dennoch auch diese Themen wie Rücknahme und Recycling angehen.
- Hersteller könnten durchaus selbst eine Gebrauchtwarenbörse betreiben. Diese Angebote könnten mit Service-Leistungen wie zertifizierte Überprüfung der Ware und Garantie (Vorsicht: damit ist keine gesetzliche Gewährleistung gemeint) erweitert werden.
- Die Hersteller könnten auch selbst gebrauchte Waren (insbesondere Kameras und Objektive) gemäß reellem Zeitwert zurückkaufen.
- Ferner versteht kaum ein Fotograf, warum zu einer Kamera für den deutschen Markt auch noch zahlreiche weitere mehrhundertseitige fremdsprachliche Handbücher mitgeliefert werden. Sie werden nur weggeworfen. Allerdings versteht auch kaum ein Kunde, dass nur eine CD oder überhaupt nichts beigelegt wird, resp. auf ein PDF im Internet hingewiesen wird. Warum kann man im Karton nicht einen Coupon legen, mit dem der Käufer ein ausführliches Handbuch in seiner gewünschten Sprache anfordern darf. Ich kenne z.B. zahlreiche Fotografen, die zwar in Deutschland leben, aber (z.T. als Ausländer) lieber ein englisches Handbuch für das verwendete englische Menü wünschen. So würden die Hersteller auch die Kunden-Adress-Daten erhalten für die Kundenbeziehung.
- Bei den Materialien könnte durchaus das eine oder andere Teil - zumindest als Modul oder gegen Aufpreis auch in Naturstoffen gefertigt werden, wie z.B. der Griff / das Griffstück.
- Auch wenn sich viele Influencer über den folgenden Vorschlag ärgern werden: Warum müssen diese sowieso reichen Leute immer mit Flugzeugen und auf Kosten der Hersteller (eigentlich auf Kosten der Endkunden) zu speziellen - oft exotischen Locations geflogen werden, um neue Kameras auszutesten. Aus ökologischer und ökonomischer Sicht ist dies nicht mehr zu rechtfertigen. Es ergibt auch keinen Sinn, dass eine neue Kamera angeblich nur auf Hawaii oder in New Orleans, in Barcelona oder in speziell präparierten Eissporthallen in den USA gute Fotos machen kann.
- Der gesamte Bereich Umwelt(-bewusstsein) scheint vielen Fotografen bei den Kameraherstellern noch deutlich ausbaufähig zu sein.
- Damit wir uns jedoch richtig verstehen - Umweltbewusstsein muss nicht umsonst sein. Es spart Kosten beim Hersteller, erhöht die Kundenbindung sowie Kundenzufriedenheit und darf durchaus in begründeten Fällen auch Geld kosten wie z.B. bei der Verwendung von besonderen Naturstoffen.
- Allerdings sollten die Hersteller dringend von den üblichen Wald-und-Wiesen-Ökosiegeln und -Zertifikaten Abstand nehmen. Das glauben die meisten Kunden sowieso nicht mehr. Es geht hier um ernst gemeinte Ökologie.
- Damit wir uns abschließend auch richtig verstehen: Diese proaktiven Maßnahmen werden in ein paar Jahren zumindest in Europa / der EU sowieso gesetzlich gefordert werden. Dies gilt insbesondere seit der bei uns teilweise fanatisch geführten Debatte um den Klimanotstand.
Zielgruppen-Analyse
- Auch wenn es hart klingt: ich fürchte, die Kamerahersteller müssen alle ihre Zielgruppen überprüfen.
- Die früheren Zielgruppen der klassischen Fotografen existieren nicht mehr in der alten Form.
- Meines Erachtens unterscheiden sich heute zwei große Gruppen eklatant voneinander:
- Auf der einen Seite haben wir die mehr oder weniger
anspruchsloseren
Dokumentarfotografen, die schnelle Erfolge produzieren wollen und diese schnell kommunizieren wollen.
- Sie wünschen einfache Bedienung, idiotensichere Ergebnisse, schnelle Nachbearbeitung direkt auf dem Gerät mittels einfachster Wisch- und Klick-Funktionen (Filter) sowie blitzschnelle Publikation auf sozialen Medien oder Übertragung zur eigenen resp. Firmen-Web-Seite oder auf den Fernseher der Tante zuhause. Sie sind eher extrovertiert und knausern mit Zeit und Geld, da sie selbst leben wollen.
- Auf der anderen Seite haben wir die extrem
anspruchsvollen
Amateur- und Berufsfotografen, welche höchste Bildqualität wünschen.
- Dafür sind jene bereit, vor und nach der Aufnahme einen ungeheuren Aufwand zu betreiben (vor allem im Vergleich zur ersten Gruppe). Sie sind auch willig, die enorme Qual der Bild-Auswahl und Foto-Bearbeitung an einem separaten PC zu Hause durchzuführen. Kurzum für sie sind der zeitliche und finanzielle Aufwand zur Erzielung höchster Bildergebnisse sinnvoll investiert. Das ist der harte Kern der leidensfähigen klassischen Fotografen.
- Bereits die Schilderung zeigt, dass es sich um die zwei Kategorien Smartphone-Besitzer und klassische Fotografen handelt.
- Es ist zu befürchten, dass sich die Welt zunehmend in diese zwei Kategorien aufspalten wird.
- Die heute noch aufzufindende Zwischengruppe derjenigen Fotografen, die mit mittelmäßigen Kameras an mittelmäßigen Fotos etwas nachbearbeitet, wird bald aussterben. Weder bieten jene Kameras die erforderliche Bildqualität für die massive Nachbearbeitung, noch besitzen jene Personen die Software-Kenntnisse, um daraus wirklich viel herauszuholen. Kurzum: vielen verleidet der hohe Zeitaufwand bei geringem Ergebnis (= Mehrwert) bald. Ich glaube inzwischen sogar wieder einen Trend vieler Fotografen hin zu JPEG aus der Kamera zu erkennen, da deren Qualität sich bei allen Herstellern erhöht hat, und viele Kunden immer seltener nachbearbeiten wollen.
- Daraus folgt jedoch, dass zukünftig kein Platz mehr ist für irgendwelche Tricks und Spielereien mit 12-bit-, 11-bit-, 10-bit-RAW-Formaten (compressed etc.) oder eigenwilligen vorab in der Kamera durchgeführten RAW-Korrekturen durch die Hersteller. Die wenigen übrigbleibenden ernsthaften Fotografen wünschen die maximale Bildqualität. Nur dafür lohnt sich der erhebliche Mehraufwand.
- Persönlich halte ich ferner die immer wieder vermutete große Zahl an angeblich aufsteigewilligen Smartphone-Besitzern zu Systemkameras für hoffnungslos übertrieben:
- Die laut Umfragen bis zu 26% mit der Bildqualität bei Mobiltelefonen Unzufriedenen stammen aus früheren Jahren - z.B. Deutschland 2016 - also vor der Revolution durch KI und Computational Photography bei Smartphones.
- Die Bildqualität hat bei Smartphones seit 2017 signifikant zugenommen und wird jährlich durch Künstliche Intelligenz und Computational Photography noch schneller zunehmen.
- Die Unterschiede bei der Bildqualität zwischen Smartphones und Systemkameras wird sogar mit den Jahren abnehmen, da die (über Funknetze auch auslagerbare) Rechenleistung bei Smartphones schneller wächst.
- Die Smartphone-Besitzer bereits ca. 500-1.000 US$/Euro für das Smartphone ausgegeben haben und nun - nur für ein bisschen mehr Bildqualität nicht nochmals denselben Preis ausgeben wollen. Nur eine drastisch höhere Bildqualität würde einen Kaufanreiz darstellen.
- Die meisten Smartphone-Besitzer sich überhaupt nicht für die klassische Fotografie im Eigentlichen interessieren.
- Deren Schwerpunkt verlagert sich sowieso zunehmend zu Video, das mit 8K bereits 2019 bei einem Smartphone angeboten wurde.
- Hinzu kommt der von den Herstellern übersehene Aspekt der Gesamtkosten der klassischen Fotografie: Mir scheinen die meisten Firmen davon auszugehen, dass es mit einer Kamera und einem Objektiv getan sei, wie früher zu analogen Zeiten.
- Völlig übersehen wird der erforderliche Hochleistungs-PC für die Fotobearbeitung respektive Höchstleistungs-PC für Video.
- Übersehen wird der hochwertige 4K, 5K, 6K, 8K-Monitor und die entsprechend teure(n) Grafikkarte(n).
- Die ständig steigenden Software-Kosten.
- Der Zeitaufwand für das Einlernen in die immer kompliziertere Software sowie auch der steigende Zeitaufwand für das Durcharbeiten des Kamera-Handbuches.
- Der Zeitaufwand für das Nachbearbeiten der RAW-Fotos.
Konnektivität
- Eng mit der obigen Zielgruppenanalyse verbunden ist die Konnektivität.
- Dass die mobile Gruppe der Smartphone-Besitzer zukünftig nur zu teuren klassischen Kameras migriert werden kann, wenn man ihnen dieselben schnellen Verbindungen wie auf dem Smartphone bietet, dürfte einleuchten. Aber auch immer mehr klassische Fotografen wünschen diese schnelle Kommunikation sowie einfache Bedienung.
- Daraus folgt, dass moderne dedizierte Fotokameras unbedingt eine hochmodernde, schnelle und unkomplizierte bidirektionale Verbindung zwischen Kamera und Smartphone respektive dem Internet insgesamt besitzen müssen. Angesichts der überall zitierten neuen Welt des Internets der Dinge muss sich auch eine Fotokamera zukünftig problemlos für jeden unbedarften Anwender in diese Welt einloggen und damit kommunizieren können.
- Damit man mich korrekt versteht. Ich fordere nicht, dass man ein komplettes Smartphone (mit Funkverbindung in das Telefonnetz) in die Kamera integriert. Das wäre zu teuer. Aber es muss zukünftig die jeweils modernste Bluetooth-, Wi-Fi- und NFC-Verbindung in Kameras vorhanden sein, um damit eine schnelle Verbindung mit dem sowieso fast von jedem heute mitgetragenen Smartphone oder einem Internet-Anschluss aufzunehmen.
- Diese Datenübertragung muss absolut unbeschränkt sein. D.h. auch größte RAW, TIFF und DNG-Dateien müssen binnen Sekunden auf das Smartphone übertragen werden können. Nicht nur die bisher zusammengeschrumpften JPEGs. Was mit Tethered Shooting mittels Funks seit Jahren im Studio funktioniert, das funktioniert auch im Freien zum Smartphone und Tablet-PC etc.
- Diese Datenübertragung muss so einfach funktionieren, wie auf dem Smartphone. Maximal sollte man es einmal am Anfang mit der Installation der App konfigurieren. Danach sollte es entweder per einmal manuell Wischen oder generell automatisch ablaufen.
- Es muss völlig geräteunabhängig ablaufen: Wer die (RAW-) Fotos auf dem Smartphone bearbeiten will, muss es dort mittels der sowieso bereits vorhandenen Apps (z.B. Adobe Lightroom CC) genau so dürfen, wie auf dem Tablet oder dem PC zu Hause. In der Konsequenz muss der nur in Berufs- / Studio-Fotografie bekannte Begriff Tethered Shooting verschwinden, indem er für alle Fotografen durch eine einfache, schnelle und weitgehend automatische Funk-Funktion in der Kamera ersetzt wird.
- Mit bidirektional meine ich, dass jedoch auch die andere Richtung möglich sein muss. D.h. man muss auch in der Lage sein, Fotos oder Dateien von anderen Einheiten auf die Kamera per Funk zu übertragen. Mag das bei Fotos nicht immer jedem einleuchten, so wird es sicherlich bei den regelmäßigen Updates der Firmware erkennbar: Ein schneller automatischer Download auf dem Smartphone (wie die heutigen Software-Updates auf dem PC im Hintergrund ablaufend) etc. und dann mittels Funk automatisch in die Kamera. Kein Herumpfriemeln mehr mit manuellem Suchen der neuesten Firmware-Datei beim Hersteller, Herunterladen mit Eingabe des Namens und der E-Mail-Adresse etc. kopieren auf Speicherkarten und ggf. Löschen oder Zerstören der alten Firmware in der Kamera mit kostenpflichtigem Service beim Hersteller, weil es wieder einmal nicht funktionierte. - Ohne diese bidirektionale Automatik werden Firmware-Updates von vielen Fotografen nicht verwendet werden.
- Ich gehe sogar noch weiter und will mittels Funks die Speicherkarten ersetzen und das damit verbundene mühselige Jonglieren ganz beenden: Warum kann man keine 2 der heute superschnellen m.2-SSDs in die Kameras einbauen. Diese würden mit 2-6 Gigabyte Datentransferrate je Sekunde den Pufferspeicher ersetzen, also unendliches Dauerfeuer mit RAW oder Video sogar mit 8K erlauben. Ferner könnte man dann alle Daten per Funk von den beiden parallelen internen Speichern auf den PC etc. übertragen. Einfach die Kamera abends neben den PC oder das Tablet stellen. Den Rest übernimmt eine App automatisch, während man selbst duscht oder zu Abend isst.
- Alle Schnittstellen an und zur Kamera müssen optimiert werden.
- Es bleibt mir z.B. unerklärlich, warum veraltete USB-Schnittstellen in Kameras eingebaut werden, die man dann auch noch absichtlich drosselt bzw. beschränkt.
- Zukünftig darf ein Kamera-Hersteller nur noch den modernsten USB-Standard verwenden, da seine Kameras sowieso längere Entwicklungszyklen besitzen als Smartphones und die gesamte digitale Welt.
- Jede Schnittstelle muss bidirektional funktionieren: Laden des Akkus in der Kamera ist sinnvoll für viele mobile Auto-Fotografen. Aber auch das Laden des Smartphones aus dem Akku der Kamera muss möglich sein z.B. auf Wanderungen. Ferner muss die Kamera zukünftig über USB auch externe Festplatten / SSDs mit Strom versorgen können, damit man mobil Daten per Kabel sichern / auslagern kann.
- Jede Schnittstelle muss zukünftig offen sein für Adapter und weitere Anwendungen, wie sie heute bereits für Smartphones und andere Geräte existieren. D.h. man muss zukünftig über USB auch einen Ohrhörer oder ein zweites Mono-Mikrofon an die Kamera anschließen können.
Vertrieb der Zukunft
- Dieser Punkt wird sicherlich viel Widerspruch von allen Seiten hervorrufen, jedoch langfristig sowieso kommen.
- Nicht nur die Fotografen, sondern auch die Hersteller werden in den kommenden Jahren ein Sterben der Fotohändler in der Fläche erleben. Nur wenige Firmen mit einem großen Einzugsgebiet werden alleine vom Verkauf von Kameras und Zubehör noch leben können. Mir liegen Berichte vor, dass selbst in manchen Städten mit ca. 100.000 Einwohnern nur noch 1 ernst zu nehmendes Fotofachgeschäft mit reinem Verkauf übrig ist. In kleineren Städten fehlen diese teilweise bereits ganz. Dies scheint auch für das Ausland cum grano salis zu gelten.
- Selbst viele Elektronik-/Multi-Media-Vertriebe werden sich mit dem Fotobereich in Zukunft schwertun. Die preiswerten Kameras unter 1.000 Euro werden weniger, und für die hochwertigen teuren Modelle und Objektive fehlen diesen Ketten meist die Kunden.
- Fällt für viele Endkunden der lokale haptische Test der Ausrüstung vor dem Kauf weg, so entfällt für die Hersteller eine wichtige Säule der bisherigen Vertriebsstruktur.
- Gleichgültig, was nun alle Beteiligten beteuern: der elektronische Handel über das Internet wird nicht nur in der ländlichen Fläche im Fotobereich erheblich zunehmen.
- Die Hersteller besitzen zwar alle eigene Shops, in denen sie die eigenen Kameras direkt vertreiben. Aber sie sind dabei den Online-Händlern unterlegen, da diese sie in fast allen Fällen massiv unterbieten. Die Hersteller können dies derzeit nicht - d.h. sie können den eigenen landesspezifischen UVP nicht unterbieten -, da sie sich die andere Säule (= den stationären Fachhandel) nicht zerstören wollen. Dadurch werden die Hersteller jedoch abhängig und erpressbar. Irgendwann müssen sie sich alle entscheiden, wie abhängig sie insbesondere von Amazon etc. werden wollen.
- Hinzu kommen für die Hersteller globale Probleme, indem immer mehr nationale Märkte unrentabel werden, weil sie hohe Steuern fordern, eine desolate Währung besitzen, andere Risiken bieten oder schlichtweg Probleme bereiten. Will man die oft großen Märkte nicht ganz verlieren, so muss man Ersatzstrukturen aufbauen.
- Angesichts der Globalisierung und der immer vernetzteren weltweiten Strukturen kann man sich auch einen Direktvertrieb des Herstellers vorstellen.
- Durchdenkt man dies einmal bis in alle Details, dann kann der Hersteller aus Japan den Direktversand weltweit aufbauen.
- Der Kunde bestellt also auf einer speziellen landessprachlich gestalteten Shop-Seite in Japan seine Kamera etc. Er überweist per internationaler Überweisung den Nettobetrag direkt. Die Ware wird dann dort im Zentrallager oder sogar ab Herstellerfabrik verpackt und direkt an ihn versichert versandt.
- Den Zoll erledigt - sofern angesichts zahlreicher Handels-Abkommen noch erforderlich - der Endkunde. Er bezahlt auch die Einfuhrumsatzsteuer.
- Bevor nun wieder die Kritik einsetzt: Das funktioniert bereits heute so in vielen Bereichen. Ich kann es Ihnen auch gerne aufbauen.
- Je geringer die produzierten und verschifften Stückzahlen zukünftig werden, desto teurer wird der bisher praktizierte Versand im Pulk. Die Kosten sind horrend, wenn man die ganzen Zwischenschritte und Zwischenhändler einkalkuliert. Das bisherige Vertriebskonzept lohnt sich nur bei großen Stückzahlen, die kontinuierlich und planbar abverkauft werden. Exakt jene planbare Sicherheit wird zukünftig jedoch Wunschdenken werden.
- Die ökonomischen Vorteile des Direktversands sind allerdings noch viel weitgehender: Anhand der eingehenden Bestellungen kann der Hersteller erstmals direkt den realen Bedarf und seine Schwankungen erkennen. Massenweise Produktion auf Halde kann somit vermieden werden, da sich Ladenhüter schnell als solche entpuppen.
- Selbst für den stationären Handel kann dieser Direktvertrieb von Vorteil sein, da er dem eher konservativen, ängstlichen, mit Auslandsgeschäften unerfahrenen oder älteren Kunden die Bestellung direkt beim Hersteller abnehmen kann. Verbunden mit einer längeren Gewährleistung (nur in Europa gibt es 2 Jahre), oder einem Service-Paket, oder der oben beschriebenen Fachberatung ließe sich so auch ein erheblicher Aufpreis dem Kunden gegenüber rechtfertigen. Vor allem würde dies Zwischenhändler mit deren Gewinnen ausschalten, sowie die eigenen Warenlager und somit letztendlich das eigene Risiko reduzieren.
- DHL spricht z.B. von 6-8 Tagen Lieferzeit für Pakete zwischen Japan und Deutschland. Sofern die Hersteller in Japan Druck machen resp. die Ablaufprozesse selbst optimieren, geht dies sicherlich auch schneller. - Wer es nicht glaubt: Spezielle Fische werden schon seit Jahren auf telefonische Bestellung frisch in den arabischen Golf-Staaten am Morgen gefangen und landen per Flugzeug rechtzeitig in Frankfurt, so dass sie am Abend desselben Tages im Restaurant gegessen werden können.
- Man könnte als Zwischenstufe auch mit einem zentralen Headstore je Kontinent / Absatzregion beginnen.
- Weitere ökonomische Vorteile erkläre ich den Betroffenen gerne auf Anfrage.
Freitage für Fotografie
- Sie lachen? Lachen ist gesund! - Aber haben Sie bereits im Sommer 2018 treffsicher vorausgesagt, dass minderjährige, nicht einmal wahlberechtigte Kinder und Jugendliche die Europawahl 2019 massiv beeinflussen können, dem alten Parteiensystem in Deutschland einen schweren Stoß versetzen würden und dann monatelang die meisten Politiker der westlichen Welt vor sich hertrieben? - Nur wer mit anderen zusammenarbeitet, hat Macht und kann Einfluss nehmen.
- Wer will, dass die klassische Fotografie eine Zukunft hat, der muss jetzt etwas tun. Dies betrifft Fotografen (Amateure wie Berufstätige) und vor allem die Händler.
- Schicken Sie mir Ihre weiteren Wünsche und Forderungen an die Kamerahersteller zu, damit ich sie hier in diesen Artikel bündeln kann.
- Leiten Sie den Link zu diesem Artikel an Bekannte und Freunde weiter, damit auch diese sich daran beteiligen können.
- Falls Sie einen Internet-Auftritt besitzen oder eine Seite bei den sozialen Medien betreiben, dann verlinken Sie bitte dort diesen Artikel.
- Für Amateur- und Berufsfotografen sowie Händler im Fotobereich gilt exakt das oben für die Hersteller gesagte: Entweder alle arbeiten nun aktiv zusammen an Ihrer gemeinsamen Zukunft, oder Sie werden alle schnell erkennen, dass Sie alleine leiden. Dann haben Sie im klassischen Fotobereich zukünftig nichts mehr zu lachen.
- Sprechen Sie die Hersteller auf die Forderungen in diesem Artikel an.
Wie es euch gefällt
Da (bezahlte) Trolle diesen Artikel laufend unter Beschuss nehmen, hier ein paar allgemeine Klarstellungen:
- Dieser Auftritt und ich befassten sich seit 2006 schwerpunktmäßig mit Vollformat-Sensoren. Meine Hauptkameras waren immer Kleinbild- respektive Vollformat-Kameras. Siehe hierzu Themenschwerpunkte. - Wer lesen kann, ist klar im Vorteil! - Mit den anderen Kameras befasste ich mich in Artikeln seit Jahren eher auf Bitten vieler Leser.
- Da bei anderen Dingen sparsam lebend, kann ich mir auch den teuren Wechsel zu einem neuen System mit neuem Bajonett leisten, respektive gönne es mir einfach, und werde diesen Weg beschreiten, sobald diese Systeme aus meiner Sicht ausreichend auf- und ausgebaut sind.
- Mir ging es hier um die Darlegung der Wege für die Fotografen vor allem der Crop-Sensoren. Aus sämtlichen Analysen geht hervor, dass bis 2017 jene Fotografen mit ihren Micro-Four-Thirds- und APS-C-Kameras mindestens 90% aller Fotografen ausmachten. 2017 ging ihr Anteil merklich zurück, 2018 drastisch und 2019 brach er weiter ein. Gleichzeitig stieg prozentual sowie absolut der Absatz bei Vollformat-Kameras und Mittelformat an. Alle ständig aktualisierten mathematischen und statistischen Belege hierzu finden Sie im Artikel Foto-Wirtschaft sowie Foto-Wirtschaft - Objektive.
- William Shakespeare verfasste um 1599 sein Werk: Wie es euch gefällt (As You Like It), gedruckt 1623. Wenn es den Fotografen tatsächlich so gefällt, wie die Hersteller derzeit mit ihnen umgehen, dann soll es mir als wissenschaftlichem Analytiker Recht sein.
- Wenn es tatsächlich so sein sollte, wie ich befürchte, dass ca. jeweils
- 1/5 der Fotografen mit den modernen Crop-Kameras glücklich sind, die so groß sind, so viel wiegen und so viel kosten wie Vollformat-Kameras, aber rein physikalisch bereits niemals deren Bildqualität erzielen können,
- 1/5 den teuren Aufstieg zu neuen Vollformat-Kameras mit in Europa (und besonders Deutschland) nochmals überteuerten Objektiven notgedrungen mitmachen, obwohl sie im Grunde weder wollen noch finanziell können, noch deren Video-Qualitäten nutzen,
- 1/5 jener Crop-Sensor-Fotografen aus Geldmangel das Hobby Fotografie mit Systemkameras aufgeben und zu einem Smartphone greifen,
- 1/5 aus Altersgründen resp. gesundheitlichen Motiven komplett aufhören,
- 1/5 einfach resignieren,
dann ist dies eben so.
- Fakt bleibt jedoch, dass die Fotografen als Kunden (und vor allem im deutschsprachigen Raum) bisher zu den am schlechtesten organisierten Kundengruppen gehören. Mit denen kann man alles machen - und tut es auch.
- Dass (bezahlte) Trolle fordern, den Artikel sofort zu löschen, zeigt bereits, dass er von einigen ihrer Auftraggeber als Bedrohung angesehen wird.
- Es liegt somit an Ihnen, ob Sie als Kunden und Fotografen sowie Händler endlich ernst genommen werden wollen. Oder, ob es bei der bisherigen Komödie bleibt, wobei allerdings nur die Hersteller über Sie als naive Kunden und Händler lachen.
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Deshalb freue ich mich, wenn Sie mein unabhängiges Engagement für Sie durch einen gelegentlichen Kauf bei Amazon über die hier angegebenen Links unterstützen. Es ist gleichgültig, welches Produkt Sie über diesen Link kaufen. - Es kann auch jede andere Ware außerhalb des Fotobereiches sein. Alle Preise sind und bleiben für Sie gleich niedrig, wie wenn Sie direkt zu Amazon gehen. Aber durch Ihren Klick auf meinen Link erhalte ich evtl. Monate später eine sehr kleine prozentuale Prämie (Cents je Kauf), welche mir hilft, die hohen Kosten bei der Erstellung der Artikel zumindest teilweise zu decken. - Bitte starten Sie Ihre Einkäufe bei mir.
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