Warnhinweis: Dieser Artikel enthält - als moderne Philippika - erwachsenengefährdende Themen. Leser(innen), welche idealistischen Utopien anhängen, könnten durch manche Textpassagen ihren Glauben an das Gute in allen Menschen verlieren.
Die im Folgenden geäußerten Dinge entsprangen alle aus dem Bereich der Fotografie und Videografie. Deshalb sind sie hier veröffentlicht. - Falls Sie als Leser der Meinung sein sollten, sie auch auf andere Bereiche des modernen Lebens übertragen zu können, so liegt dies an Ihnen.
If everyone is thinking alike, then no one is thinking.
(Wenn alle dasselbe denken, denkt niemand.) Benjamin Franklin, u.a. Wissenschaftler, Erfinder, Schriftsteller, Verleger und einer der Gründerväter der USA.
Aktive wie passive Kritikfähigkeit ist eine überlebenswichtige Eigenschaft - eine Grundlage der Evolution. - Wer nicht aktiv Kritik üben kann, wird keinen Fortschritt erzielen. Eine sachliche Analyse - die Grundlage jeder Kritik - ist für das Erkennen neuer Erfordernisse unabdingbar. Fakt ist, dass nicht alles im Leben gut, schön oder perfekt ist.
Wer keine Missstände erkennt, kann sie in der Folge nicht benennen. Wer sie nicht sachlich benennt, kann sie nicht im Gespräch mit anderen bewerten. Nur in der kritischen Diskussion mit (am besten anders gesinnten) Streitpartnern, die gemeinsam und engagiert um die Inhalte streiten, kann man überhaupt feststellen, ob es ein individuelles Problem ist, das nur Sie betrifft, oder ein tatsächlich allgemeines, dessen Lösung viele Menschen weiterbringt (und Sie evtl. reich und oder berühmt macht).
Evolutionshistorisch war Kritikfähigkeit lebensnotwendig. Wer früher nicht passiv kritikfähig war, der wurde vom Säbelzahntiger, Bären oder Wolf gefressen. Somit ist die heute weit verbreitete passive Kritikunfähigkeit ein aus der Sicherheit, dem Luxus und Überfluss geborenes Symptom der Postmoderne.
Es versteht sich von selbst, dass in einer sich zunehmend über die Außendarstellung definierenden Welt Kritik die Grundlagen dieses vermeintlichen Ansehens betreffen kann. Aber Menschen machen Fehler. Selbst Maschinen sowie Computer machen Fehler. Bei (unvermeidbaren) Fehlern handelt es sich somit um erforderliche Lernschritte. Die immer häufiger attestierte Mimosenhaftigkeit der Menschen - welche zunehmend als Political Correctness verklärt wird - belegt jedoch, dass Menschen zunehmend Kritik an Fehlern mit einer Kritik an der Person verwechseln. Dies ist jedoch eher ein Zeichen eines Minderwertigkeitsgefühls.
Psychologen und Psychiater weisen immer wieder darauf hin, dass mangelnde Kritikfähigkeit ein Zeichen für eine zurückgebliebene menschliche Entwicklung ist. Früher nannte man solche Menschen schlicht unreif
. Aber auch dieses Wort ist heute bereits politisch unkorrekt
.
Persönlich halte ich inzwischen ca. ein Viertel der Menschen auf dem Gebiet ihrer eigenen Tätigkeit(en) für fachlich inkompetent. - Dass man heute offensichtlich keine Ahnung von Physik mehr haben muss, um eine Anstellung als Hardware-Tester bei Fachmagazinen im Bereich der Fotografie zu erhalten, sollte jeden aufhorchen lassen.
Allerdings gelangt nach dem Peter-Prinzip jeder durch Beförderung im Laufe der Zeit auf einen Posten, den er fachlich nicht mehr qualifiziert ausfüllen kann. Deshalb haben so viele Menschen auch Angst vor einer derartigen Kritik. Weder wünschen sie selbst so angegriffen zu werden noch tun sie dies anderen an. Letzteres geschieht bereits aus der eigenen Befürchtung, dass man selbst die höchste Karriereleiter - also die Stufe der fachlichen Inkompetenz bereits erklommen hätte.
Eines der Symptome ist, dass man die vermeintlichen Qualifikationen der Anderen nicht mehr anzweifelt. Die politisch korrekte Vermutung lautet: Wer Tester für etwas ist, wird sicherlich die fachliche Kompetenz dazu haben. Während man früher alle Zeugnisse eines Bewerbers prüfte, unterbleibt dies heute fast immer. Dies macht es Fälschern leicht. Nirgendwo wird inzwischen so dreist gefälscht, wie bei Bewerbungsunterlagen und deren angeblichen Zeugnissen und Belegen. Ein Beispiel aus dem Hochsicherheitstrakt der seriösen Banken: Mir ist ein Fall bekannt, bei dem ein Mann sämtliche Unterlagen seiner Ausbildung bis hin zum Doktortitel inklusive einer kompletten Bankausbildung fälschte und so zum Vorstandvorsitzenden einer deutschen Bank wurde, obwohl er mangels jeglicher Qualifikation noch nicht einmal hinter einer Kasse hätte stehen dürfen.
Die Folgen der fachlichen Inkompetenz sind gravierend: Ohne extrem kritische eigene Analyse (und Überprüfung) jeder Einzelaussage kann man heute keiner Aussage einer angeblichen Fachkraft mehr trauen.
Persönlich halte ich inzwischen ca. ein Viertel der Menschen für zu unmotiviert auf dem Gebiet ihrer Tätigkeit, als dass sie sich überhaupt noch Mühe geben, sich vollständig zu informieren oder etwas komplett zu untersuchen. So lesen die wenigsten Rezensenten sich heute noch das Handbuch durch. Deshalb finden sich so oft nachweislich völlig falsche Aussagen zu einem Produkt. - Es finden sich sogar zunehmend Autoren, die sich mit ihrer eigenen Faulheit brüsten und derartige Dinge ganz offen in ihren Artikeln und Rezensionen mitteilen.
Wer dutzende Artikel / Testberichte etc. über ein Produkt liest, kann sich des Eindruckes eines Déjà-Vus nicht erwehren. Dies liegt einerseits daran, dass manche Fachmagazine keineswegs mehr frei und unabhängig sind, sondern zu einem großen Konzern gehören. Hier werden Artikel oft nur einmal verfasst und dann mit leichten Änderungen auf mehreren firmeneigenen Plattformen platziert.
Zahlreiche Autoren haben vermutlich auch von den zahlreichen Plagiaten der Akademiker gehört und schreiben inzwischen ungeniert ganze Passagen aus fremden Rezensionen ab. - Teilweise sogar mit deren inhaltlichen Fehlern (in Einzelfällen inklusive deren Stil-, Grammatik- und Tippfehlern - ein klassischer Fall von gedankenlosem Markieren, Kopieren und Einfügen).
Noch fauler sind diejenigen Autoren und Tester, die einfach aus den Pressemitteilungen und Werbebroschüren der Herstellerfirmen der angeblich selbst getesteten Produkte abschreiben - selbstverständlich ohne die üblichen Zitierungszeichen.
Zahlreiche Firmen haben sich inzwischen auf die Faulheit der Autoren und Rezensenten eingestellt und liefern ihnen ungefragt vorab bereits derartiges Material zur freien Verfügung
.
Bereits vor einigen Jahren erhielt auch ich ein Angebot einer Firma, die mir allen Ernstes sogar vorschlug, einen kompletten Artikel selbst zu verfassen: Wenn Sie es wünschen, können wir auch das Texting übernehmen und unser Expertenteam schreibt für Sie einen einzigartigen Artikel, der speziell auf Ihre Seite zugeschnitten ist.
Meine Recherchen ergaben, dass fast allen bekannten Autoren und Rezensenten im Fotobereich derartige Angebote bereits unterbreitet wurden. - Für diese Dienstleistung existiert inzwischen ein lukrativer Markt.
Die Folgen der Faulheit sind erheblich: Die Anzahl der positiven oder negativen Aussagen / Bewertungen auf verschiedenen Plattformen / Fachmagazinen erlaubt keinerlei Rückschluss mehr auf a) den Autor, b) die Authentizität, c) die Unabhängigkeit der Quellen voneinander.
Persönlich halte ich inzwischen ca. ein Viertel der Menschen auf dem Gebiet ihrer Tätigkeit für bestechlich.
Selbstverständlich gab es auch früher und gibt es noch heute persönliche Vorlieben der Tester / Rezensenten für bestimmte Produkte und Marken, die sich sogar in den Fachzeitschriften sichtbar niederschlagen. Ferner gab es immer die Tendenz der Medien, auf die für sie überlebenswichtigen Werbeeinnahmen zu achten und Werbekunden nicht durch allzu grobe Kritik an deren Produkten abzuschrecken. Aber bei der Annahme von Vergünstigungen für die Publikation nicht zutreffender Produktmerkmale bzw. das bewusste Beschönigen oder Verschweigen von Kritikpunkten, ist die Grenze zur Korruption überschritten.
Es muss nicht immer gleich die in Fotofachkreisen beharrlich genannte Summe von 5-10.000 Euro Bargeld im Umschlag sein, für die man angeblich in Deutschland und Europa jeden gefälschten Testbericht in einem Fachmagazin erhält. - Häufig sind es bereits die kleinen Geschenke (Kameras, Objektive, Stative, Rücksäcke, Taschen, Software, die Einladung zur Fotosafari, zu einem Kurs, zu Insider-Veranstaltungen der Hersteller, zu Präsentationen neuer Kameramodellen auf exotischen Inseln mit anschließendem bezahlten Privaturlaub ...), mit denen sich manche Tester und Autoren ihre Objektivität abkaufen lassen.
Die Endstufe der Korruption ist dann bei den kommerziellen Schreiberlingen von Rezensionen bei Amazon und anderen Portalen erreicht, die nach der Anzahl der positiven Sternchen bzw. nach positiven Worten bezahlt werden. - Reiner Jubeljournalismus.
Gleichwertig sind jene kommerziellen Autoren zu sehen, die für negative Rezensionen (Verrisse) bei Amazon und anderen Portalen von der Konkurrenz bezahlt werden. - Hier kommt es auf die geschickte Platzierung des eigenen Produktes an, das im Vergleich zum soeben abgewerteten angeblich um Welten besser sei.
Eine dritte bezahlte Variante besteht in den Flames (Hass-Schreiben), mit denen andere (meist private) Rezensenten bei Amazon und anderen Portalen für kritische Produkt-Rezensionen bedacht werden. Je sachlich fundierter und mit Belegen untermauert diese (Produkt-) Kritiken sind, desto heftiger fallen die Firmenreaktionen aus. Sofort werden bezahlte Schreiberlinge von den Firmen eingesetzt, um derartige negative Kritiken am eigenen Produkt lächerlich zu machen oder den Rezensenten zu diffamieren. Dies zeigt sich in der Anzahl der empörten Antworten auf eine solche negative Rezension. Allerdings kann man dort dann die Pseudonyme der bezahlten Schreibelinge am leichtesten erkennen. (Einschränken muss man dies jedoch wieder, da viele derartige Schreiberlinge - zur Einnahmeoptimierung - inzwischen unter mehreren Pseudonymen auf denselben Plattformen auftreten (inklusive Amazon, wo das angeblich nicht passieren kann). Private Rezensenten verschwenden keine Zeit auf solche Antworten. Sie verfassen lieber eine neue Produktrezension. Zeit für derartige, diffamierende Hassantworten haben nur die von Firmen bezahlten Autoren.
Als vierte Stufe gehen reiche Firmen dazu über, etwas umfangreichere Rezensionen zu bezahlen, die neben der etwas schwächer aufgetragenen Lobhudelei scheinbar auch ein paar Kritikpunkte auflisten, dann aber sofort als völlig unbedenklich einstufen. Nicht selten handelt es sich bei diesen Verfassern/innen um (ehemalige) Mitarbeiter(innen) der Presseabteilungen von Firmen, die derartiges Texten gelernt haben. Hier werden aufgrund des Kostendrucks von den Schreiberlingen jedoch oft Marketing-Zitate der Firmen verwendet / hineinkopiert.
Diese Korruptions-Seuche ist derart verbreitet, dass auch ich immer wieder Angebote erhalte. - Ganz locker! Da nicht nur in Deutschland sich inzwischen die Geiz-ist-geil-Mentalität durchsetzt, waren derartige Angebote für mich bisher schlichtweg indiskutabel ;~) - Viele Firmen halten inzwischen Wissenschaftler wohl für eine billig einkaufbare Massenware.
Am meisten wird für Rezensenten bezahlt, die bereits über 1.000 offizielle Produktrezensionen verfasst haben. Erstaunlich, dass es niemandem auffällt, dass - selbst bei 24 Stunden Freizeit am Tag - kein Mensch in der Lage ist, eine derartige Anzahl von Produkten kompetent zu testen. Privatpersonen, die auch noch schlafen und Arbeiten müssen, können somit nicht auf eine derartige Anzahl an Rezensionen kommen. Komplexe Produkte wie im Fotobereich benötigen mehrere Tage Tests für auch nur halbwegs aussagekräftige Ergebnisse.
Die Folgen der Korruption für das Vertrauen sind erheblich: Selbst die in vermeintlichen Fachmagazinen erscheinenden Tests von dort angestellten Testern müssen nicht zutreffen. Dies fällt immer wieder bei deutschen Fachpublikationen auf, die gewisse Produkte hochjubeln, während die Rezensionen in anderen Ländern wesentlich kritischer ausfallen. (Als Beispiel sei nur die 2014 in Deutschland hochgelobte A7-Reihe von Sony erwähnt, welche in den USA wesentlich nüchterner bewertet wurde, und bereits Ende 2014 von Sony selbst bezüglich vieler ausländischer Kritikpunkte komplett überarbeitet wurde.)
Die im Internet heute überall zu finden Rezensionen sind a) in vielen Fällen nicht von privaten Autoren, sondern von dafür bezahlten Schreiberlingen, b) teilweise inhaltlich vorsätzlich falsch, c) oft reine Jubelschriften, oder d) ungerechtfertigte Verrisse. Selbst manche der bei Amazon so hochgelobten bevorzugten Tester (Club der Produkttester, Vine-Mitglieder etc.), die angeblich dafür qualifiziert sind, fallen darunter. Man muss hier sehr kritisch sein und sich eigene Vorgehensweisen zur Entlarvung angewöhnen.
Dennoch kann man diese kritische Prüfung nur durch aufwändige Einzelanalyse der Rezensionen durchführen. Die Gesamtbewertung in Sternen kann man bei einer größeren Anzahl an Bewertungen nicht überprüfen. Vor allem fällt man auf die überall in den Vorschauen angebrachte 5-Sterne-Markierung zuerst herein, bevor man danach die Einzelrezensionen überhaupt prüfen kann. Die meisten Menschen verlassen sich hingegen inzwischen nur noch auf die meist manipulierte Gesamtbewertung in Sternen, ohne überhaupt Einzelrezensionen zu prüfen.
Der Verstand ist eine gefährliche Waffe. Allerdings halten es die meisten Menschen inzwischen für politisch inkorrekt, sie zu benutzen.
Erstaunlicher - als die obigen drei Gruppen - ist, dass das letzte Viertel der Menschen auf dem Gebiet ihrer Tätigkeit zunehmend den Mut durch die alltäglichen und ubiquitären Hinweise auf eine angeblich erforderliche Political Correctness verliert.
Je mehr ich lese und je öfter ich mich mit Fotografen, Autoren und sonstigen Menschen unterhalte, umso häufiger fällt auf, dass bestimmte Themenblöcke, Worte oder auch Produkte und Firmen gemieden werden. Wer es dennoch wagt, erregt negatives Aufsehen und wird relativ schnell zurechtgewiesen - sei es durch Mimik, Gestik oder sonstiger Körpersprache der Anwesenden bis hin zum verbalen Verweis, dass sich so etwa heute nicht mehr geziemt.
Da viele Personen heute selbst gerne im Zentrum stehen wollen, oder sich zumindest nicht ausgeschlossen fühlen wollen (also in
sein wollen), unterlassen sie folglich Kritik an bestimmten Dingen oder schweigen zu ganzen Themen.
Grundsätzlich lässt sich eine erstaunlich positive Darstellung vieler Dinge in zahlreichen Medien erkennen. Kritik wird nicht mehr geübt. Angeblich, weil diese - politisch - unerwünscht sei.
Ein Grund liegt darin, dass sich die Welt um uns herum in den letzten Jahrzehnten nicht so positiv entwickelt hat, wie uns manche idealistischen Träumer es in ihren Utopien früher vorausgesagt haben. Die ubiquitär schlechten Nachrichten gehen inzwischen vielen Menschen auf die Nerven. Sie stören zunehmend die gewünschte Idylle, die man sich in den eigenen Rückzugs- und Schutzräumen, auch im Hobby und somit den Fachmagazinen, aufgebaut hat.
Dass die Überflutung mit Informationen nachteilig sein kann, auch für die Gesundheit, ist inzwischen erwiesen. Das Problem liegt allerdings darin, dass die als Gegenmittel verschriebene oder sich selbst auferlegte moderne Infodiät oder der moderne Infoveganismus sich in Deutschland zunehmend auf Kritik bezieht. Moderne Infoveganer wollen zunehmend keine Kritik mehr hören.
Jedoch gehört Kritik zu jeder Weiterentwicklung, sei dies eines Produktes, eines Menschen, einer Wissenschaft oder der Politik selbst. Wenn die Kritik an der (z.B. Firmen-) Politik nicht mehr politisch korrekt wäre, dann handelte es sich um eine Perversion menschlichen Denkens.
Weder in der Fotografie, noch im menschlichen Zusammenleben noch sonst wo lassen sich Probleme, die überall und ständig existieren, durch Verleugnen lösen. Die aus der Political Correctness folgende Vogel-Strauß-Politik verdeckt nur eine Zeit lang Probleme, wobei sie sich dann an anderer Stelle oft wesentlich heftiger zu Wort melden. (Siehe z.B. Foto-Wirtschaft.)
Letztendlich handelte sich bei der sogenannten Political Correctness nicht nur um eine Fremdtäuschung anderer, sondern auch um eine Selbsttäuschung - man betrügt sich selbst.
Es ist deshalb befremdlich, wenn man auf folgende sachlich fundierte Kritik mit der Keule der Political Correctness gescholten wird und zunehmend mit Zensur bedroht wird.
In völlig wertfreier alphabetischer Reihenfolge drei Punkte. Canon schockierte 2016 mit dem überhöhten Preis seiner 5D Mark IV viele treue Kunden. Eine Kamera, die noch nicht einmal gute Videos liefern kann - eine ehemalige Hochburg der Canon 5D, welche mit der Mark II alles revolutionierte. Nikon bietet einen Service, der viele Nutzer seit Jahren nicht angemessen bedient. Sony führt durch seine jährlichen Zyklen an Neuprodukten (z.B. RX 100) zu einem extremen Wertverlust bei den Eigentümern dieser Kameras.
Was ist an diesen sachlich zutreffenden Aussagen falsch? Nichts außer der Mimosenhaftigkeit der Angestellten mancher Firmen sowie vor allem deren Händlern und auch mancher Fotografen, die so etwas nicht lesen wollen.
Diese Fakten weisen bislang unwissende potentielle Käufer auf Mängel hin, welche die Hersteller - im Gegensatz zur Überwindung physikalischer Gesetze der Fotografie - sofort und spielend beseitigen könnten.
Aber wie forderte am 05.01.2015 um 22:05 Uhr der Korrespondent der Tagesschau, Markus Preiß vom WDR in einem langen Kommentar: Schweigen wäre das Gebot der Stunde
. - Noch niemals in der Geschichte des freien Journalismus wurde berechtigte Kritik von einem Journalisten derart verboten - und das sogar in den angesehenen öffentlichen Medien. Erstaunlicher ist jedoch, dass andere Journalisten sich offensichtlich nicht einmal dagegen wehren.
Der Druck kommt jedoch nicht nur durch die allgegenwärtige Political Correctness, sondern zunehmend auch durch ganz offen praktizierte und überall auffindbare Zensur. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass manche Produkt-Kritiken auf kommerziellen Plattformen nicht erscheinen oder nach deren Erscheinen bald wieder verschwinden. Das geschieht sogar bei Amazon. Alle mir bekannten Anbieter behalten sich das ausdrückliche Recht auf Zensur vor, indem sie irgendwelche - oft wachsweichen - Richtlinien für Rezensionen aufstellen. Vertraulich wurde mir von mehreren Mitarbeitern solcher Shop-Portale mitgeteilt, dass es sich bei dieser Zensur nicht um Einzelfälle handelt, sondern täglich massenhaft unerwünschte Rezensionen entfernt werden. Nicht selten erhielten die Moderatoren kurzerhand einen Anruf eines Vorgesetzten, mit einem dementsprechenden Lösch-Hinweis - selbstverständlich ohne jegliche Rechtfertigung. Um einem Anpfiff zu entgehen, üben diese Mitarbeiter inzwischen bereits im vorausschauenden Gehorsam Zensur, indem sie ähnlich formulierte Rezensionen von selbst herausnehmen. Denn wer heute die Unverschämtheit besitzen sollte, nach einer Rechtfertigung für Zensur nachzufragen, muss mit der Entlassung rechnen.
Solide Informationen sind wichtig für jede begründete Kaufentscheidung. Nur so kann man sich überlegt Fotoausrüstung zulegen. Ein von mir aufgelisteter Kritikpunkt oder genannter Fehler bedeutet schließlich auch nicht, dass die Ausrüstung generell ungeeignet ist, sondern, dass man diesen Punkt bei seiner Kaufentscheidung berücksichtigen sollte. Ohne solide Informationen sind Käufe im Fotobereich reines Glücksspiel.
Kritik hilft Käufern bei der Auswahl der für Sie individuell geeigneten Ausrüstung und den Produzenten bei der Entwicklung besserer Produkte sowie den Verkäufern sowohl bei der Anschaffung, Preisgestaltung als auch Kundenberatung.
Im Übrigen wünschen die Leser meiner Internet-Artikel solche kritischen Informationen über Produkte. Deshalb werde ich damit auch fortfahren. Die regelmäßig bei mir deshalb eingehenden Beleidigungen, Bedrohungen und Erpressungen ändern daran auch nichts.
2014 wurden meine obigen, pessimistischen Zahlen sogar in Untersuchungen deutlich nach unten korrigiert: Die Ergebnisse der Gallup-Engagement-Studie aus dem Jahr 2014 zeigen, dass sogar nur etwa 15 Prozent der Mitarbeiter in deutschen Unternehmen emotional stark an ihre Organisation und Arbeit gebunden sind, 15 Prozent haben innerlich bereits gekündigt und 70 Prozent sind gering gebunden und machen laut Gallup Dienst nach Vorschrift. (Leider ist das Original nicht mehr kostenlos herunterladbar, sondern nur noch die jeweils neuestes Studie gegen aufdringliche Werbung aufgrund der dafür zwangsweise erforderlichen Offenlegung der eigenen persönlichen Kontaktdaten.)
Die obige Kritik an heutigen Missständen soll jedoch im Umkehrschluss auch nicht behaupten, dass früher alles besser war. - Alle diese auf die Kaufentscheidung Einfluss nehmenden (Stör-) Faktoren waren auch früher vorhanden. Aber meines Erachtens war der Umfang geringer und die Methoden waren bei weitem nicht so ausgefeilt.
Das überall und jederzeit verfügbare - oder zumindest theoretisch abrufbare - Wissen ist heute größer. - Aber paradoxer Weise wird diese Möglichkeit immer seltener wahrgenommen. D.h.: Es ist z.B. erstaunlich, dass die zunehmende (insbesondere elektronische) Kommunikationsmöglichkeit nicht zu einer Zunahme der Kritik, sondern paradoxer Weise zu einer Abnahme der Kritik und sogar zur Kritikunfähigkeit führte.
Da kaum jemand wirklich in der vermeintlich guten alten Zeit leben will, übe ich nun auch sofort reumütig Selbstkritik an meinem Titel Der Untergang des Abendlandes 2.0
. Er ist natürlich übertrieben. Das Abendland wird deshalb nicht untergehen. Aber wie es schon Oswald Spengler mit seinem ursprünglichen Titel: Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte
erging: Mit einem wissenschaftlich lahmen Titel hätten Sie diesen Artikel vermutlich nicht gelesen. - Und ein weiteres optimistisches und positives Element will ich zum Abschluss erwähnen: Sie alle haben es selbst in der Hand, ob zukünftig noch Kritik geübt werden darf, damit es zu notwendigen und sinnvollen Produktverbesserungen und Innovationen kommt. Je mehr Menschen sachlich und konstruktiv kritisieren, umso verbreiterter wird diese Kultur wieder werden.
Da ich inzwischen von sogenannten interessierten Kreisen
mehrfach aufgefordert wurde, diesen Artikel komplett zu entfernen, habe ich ihn von einem Fotografen untersuchen lassen, der im Nebenberuf
Anwalt ist. Seine Antwort war knapp: Getroffene Hunde bellen!
- Folglich bleibt er weiterhin in diesem Foto-Auftritt. (Bezahlte) Trolle können sich deshalb neue E-Mails mit Drohungen oder Löschforderungen sparen.
Liebe Leserinnen und Leser,
damit diese umfangreichen, kostenlosen, wissenschaftlich fundierten Informationen weiter ausgebaut werden können, bin ich für jeden Hinweis von Ihnen dankbar.
Deshalb freue ich mich über jede schriftliche Rückmeldung, Fehlerkorrekturen, Ergänzungen, Neue Informationen etc. Ihrerseits per E-Mail oder Kontakt-Formular.
Um meine Neutralität zumindest auf dem hier beschriebenen Feld der Fotografie und Videografie wahren zu können, nehme ich bewusst von keinem Hersteller, Importeur oder Vertrieb irgendwelche Zuwendungen jeglicher Art für das Verfassen der absolut unabhängigen Artikel an. Auch von Zeitschriften oder Magazinen aus dem Fotobereich erhalte ich keinerlei Zuwendungen.
Deshalb freue ich mich, wenn Sie mein unabhängiges Engagement für Sie durch einen gelegentlichen Kauf bei Amazon über die hier angegebenen Links unterstützen. Es ist gleichgültig, welches Produkt Sie über diesen Link kaufen. - Es kann auch jede andere Ware außerhalb des Fotobereiches sein. Alle Preise sind und bleiben für Sie gleich niedrig, wie wenn Sie direkt zu Amazon gehen. Aber durch Ihren Klick auf meinen Link erhalte ich evtl. Monate später eine sehr kleine prozentuale Prämie (Cents je Kauf), welche mir hilft, die hohen Kosten bei der Erstellung der Artikel zumindest teilweise zu decken. - Bitte starten Sie Ihre Einkäufe bei mir.
Herzlichen Dank an alle für Ihre bisherige Unterstützung.
Ja, ich möchte die Unabhängigkeit dieser Seite unterstützen und kaufe über diesen Link bei Amazon
Pflichtangabe: Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Alle derartigen sogenannten 'bezahlten Links' zu Amazon sind farblich in Rot gekennzeichnet.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
Foto Video Design - Dr. Schuhmacher