Weitere Namen dieser Kamera-Funktion sind: Rückwärtiger Autofokus, Back-Autofocus, Back-button-auto-focus, AF-ON-Methode, AFon, Afon, AF-ON, AF-on, AF-Start-Taste, Autofokus-Start, AF-ON-Button, Autofokus-Start-Taste, Rückseitige Autofokus-Taste, Schärfenspeicherung, rückseitige Schärfenspeicher-Taste, Schärfenspeicher-Taste, Bildschärfenspeicher, AF-Start-Taste, Autofokus-Start-Taste, Fokushaltetaste, Back-Focus-Taste, Back Button Focus, BBF, BackFocus Button, Focus-Lock.
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle bei Back-Button-Focus behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Normale Funktion der Kamera
Sofern Sie an Ihrer Kamera nichts umgestellt haben, sollte die Autofokus-Funktion automatisch ablaufen.
Während Sie den Auslöser (Shutter-Button) der Kamera langsam herunterdrücken, wird auf etwa halbem Weg bei einem leicht spürbaren Druckpunkt der Autofokus ausgelöst.
D.h. bevor Sie endgültig durchdrücken, wird kurz vorher scharf gestellt.
Sie erkennen dies normalerweise auch im Sucher Ihrer Kamera, weil dort das (Vorschau-) Bild dann (zumindest etwas) schärfer wird. Das Ausmaß des Effekts der zunehmenden Schärfe hängt jedoch vor allem vom verwendeten Objektiv, dessen Offenblende, (bei spiegellosen Kameras) der Blendeneinstellung und der Entfernung zum Objekt, der Sensorgröße der eigenen Kamera etc. ab. D.h. in manchen Situationen werden Sie nur minimale oder keine Veränderungen im Sucher erkennen können.
Sie erkennen unschwer, dass es sich beim klassischen Auslöser moderner Kameras um ein hochkomplexes System handelt, das mehrere Funktionen kombiniert:
Belichtungsmessung,
Scharfstellung und
Auslösen des Verschlussvorhangs.
Wir sind dies seit Jahrzehnten so gewohnt und denken meist überhaupt nicht mehr darüber nach. Aber noch bis in die 1960/70er Jahre gab es keinen Autofokus, der auf die Auslösetaste gelegt war.
Ein Detail zum Verständnis: Diese klassische Methode des vorne liegenden Auslösers, der u.a. auch noch den Fokus aktiviert, wird im englischen Sprachraum vereinzelt Front-Button-Focusing genannt.
Problemstellungen
Bei jedem Abdrücken wird immer zwangsweise neu fokussiert, obwohl sich eventuell nichts verändert hat. Dies hat erstaunlicher Weise zur Folge, dass es zu - bei modernen Kameras zwar geringen aber doch - immer messbaren und teilweise sogar sichtbaren Abweichungen der Fokusebene kommt. D.h. die Scharfstellung aufeinander folgender Fotos weicht meist etwas voneinander ab.
Bei jedem Drücken des Auslösers wird Zeit für die Fokussierung verwendet. Dadurch dauert der gesamte Prozess der Aufnahme länger. Dies kann im kontinuierlichen Autofokus und Reihenaufnahmen durchaus die Zahl der möglichen Auslösungen reduzieren. Letzteres gilt vor allem bei längeren Belichtungszeiten, da die maximalen Werte für Reihenaufnahmen eher für extrem kurze Belichtungszeiten (von bis zu 1/8.000 Sekunde) angegeben werden. Lange Belichtungszeiten korrelieren jedoch i.d.R. mit weniger Licht resp. ungünstigeren Lichtbedingungen. Exakt dann hat jedoch auch der Autofokus seine Probleme und benötigt meist länger zum Scharfstellen. Daraus folgt, dass der Gesamteffekt der Verzögerung durchaus spürbar und für manche Aufnahmesituationen entscheidend sein kann.
Schärfenspeicherung mit halbgedrückter Auslösertaste: Will man aus kompositorischen Gründen ein Motiv in den Randbereich des Fotos legen, so muss man mit den meisten Kameras, welche sensible Autofokus-Sensoren nur im Kernbereich des Suchers besitzen, zuerst auf das Motiv mehr oder weniger zentral zielen, dann den Auslöser halb herunterdrücken, damit das Motiv fokussiert wird, dann den Bildausschnitt neu gestalten, also die Kamera leicht bewegen, und kann dann einmal auslösen, indem man den Auslöser komplett durchdrückt. D.h. man kann nur ein Foto machen. Will man ein weiteres fast identisches Foto aufnehmen, weil man eine Sicherheitskopie benötigt, oder weil bei Porträtaufnahmen die Person geblinzelt hat, oder weil ein Insekt, Vogel etc. durch den Sichtbereich flog usw., so muss man den gesamten Vorgang wiederholen.
Jedes Mal, wenn man den Finger vom Auslöser nimmt, oder auch nur den Auslöser etwas zu hoch zurückbewegt, muss man neu fokussieren, da die Kamera sonst mit hoher Wahrscheinlichkeit auf ein anderes Motiv(-Teil) scharf stellt.
Die immer wieder zu hörende und lesende Behauptung: Man könne mehrere Aufnahmen hintereinander machen und sogar den Bildaufbau dazwischen neu komponieren. Man müsse nur den Zeigefinger mit leichtem Druck auf dem Auslöser in der halbgedrückten Position halten, klingt theoretisch gut, ist jedoch in der Fotopraxis zu unsicher. Probieren Sie es aus. Mir gelingt es manchmal und oft nicht. Das Ergebnis sehe ich jedoch meist erst zu Hause am PC, wenn ich feststelle, dass manche Aufnahmen doch falsch fokussiert sind, weil ich den Druckpunkt auf halber Position nicht halten konnte.
Ferner hat diese klassische Methode der Bildneugestaltung mittels halb gedrücktem Auslöser einen gewaltigen Nachteil: Auch die Belichtung wird für den alten Ausschnitt gemessen und könnte nun evtl. für den neuen Ausschnitt nicht mehr korrekt sein.
Bei Gruppenaufnahmen kann, selbst wenn die Personengruppe noch innerhalb der Fokussensoren liegt, bei jeder Aufnahme der Fokuspunkt unerwünscht auf andere Personen springen. So lassen sich keine Teilgruppen / Teilfotos aus mehreren Bildern zu einem einzigen optimalen Endbild zusammenfügen.
Ferner kann es zu Fokussierproblemen kommen, wenn man aus künstlerischen Gründen den Bildausschnitt verschwenkt / die Kamera dreht oder neigt und in dieser Haltung mehrere Fotos aufnehmen möchte. Im klassischen Fotografiermodus muss man dazu für jedes Foto zuerst wieder zurückschwenken.
Auch die oft praktizierte Methode den kontinuierlichen Autofokus bei bewegten Motiven (landläufig als Bewegungsverfolgung oder Nachführautofokus bezeichnet), indem man die Auslösetaste auf halber Stufe ständig gedrückt hält und damit das sich eventuell schnell bewegende Motiv solange verfolgt, bis man das Motiv so hat, wie man es aufnehmen möchte, ist mir persönlich zu unsicher. Mit zunehmender Ermüdung (der Arme bei aus der Hand gehaltenen Teleobjektiven) oder im Stress fehlt es oft an der dazu erforderlichen Feinmotorik.
Hinweis: Bitte verwechseln Sie diesen kontinuierlichen Autofokus nicht mit dem Dauerfeuer, Reihenbilder, Burst-Mode etc. (also der Betriebsart / drive Mode). Der kontinuierliche Autofokus bezieht sich nur auf das Scharfstellen der Kamera bei bewegten Objekten. Ob Sie dabei kein Foto machen, eines, immer wieder eines oder im Dauerfeuer ständig aufnehmen, hat mit dem kontinuierlichen Autofokus nichts zu tun, sondern ist eine zweite unabhängige Funktion Ihrer Kamera.
Der ständige Wechsel von der Aufnahme stehender Motive zu bewegten Motiven erzwingt den manuellen Wechsel des Fokus-Modus an der Kamera, wodurch man evtl. wertvolle Zeit und im schlimmsten Fall die wichtige Aufnahme verliert. Auf jeden Fall erzeugt dies Stress beim Fotografen.
Verwendet man in solchen unklaren Situationen mit stehenden und sich bewegenden Motiven jedoch ständig den kontinuierlichen AF-Modus, so funktioniert die Methode der Rekomposition wiederum nur eingeschränkt oder überhaupt nicht, da die Kamera dann fast immer beim Neugestalten des Ausschnittes neu fokussiert.
Das Umschalten von den (halb-)automatischen Fokus-Modi zu manuellem Fokus ist umständlich, da man dies fast immer mit einem Schalter am Objektiv (bei manchen Kameras auch vorne an der Kamera) selbst durchführen muss. Letzteren Schalter vergisst man nicht selten wieder zurückzustellen und blockiert sich so die Kamera.
Lösung
Die Lösung lautet Back-Button-Focus.
Canon hat dies schon zu analogen Filmzeiten angeboten (angeblich bereits 1989 mit der preiswerten EOS 630, Englisches Handbuch - Allerdings kann ich in jenem Handbuch jene Funktion nicht finden. Ganz im Gegenteil wird dort für die EOS 630 nur die klassische Methode des Focus Lock mit halbgedrückter Auslösertaste beschrieben. Vermutlich handelt es sich wieder um eine jener Foto- resp. Internet-Legenden, die außer mir niemand jemals nachprüfte.
Nach langen Recherchen konnte ich diese spezielle, neue Focus-Lock-Function mit rückwärtiger Taste erstmals 1989 bei der EOS-1 nachweisen. (Englisches Handbuch EOS-1 S. 56, Function F-4 Autofocus start: Initiates autofocus by pressing AE lock button, suitable for focus lock function.* Es wurde damals also die hinten liegende Belichtungsspeichertaste umprogrammiert.) Bei dieser teuren Spitzenkamera für Sportfotografie ergibt die Funktion auch einen Sinn.
Als Canon den Autofokus einführte, waren seine Vorteile zwar überzeugend. Aber bald erkannte man auch Nachteile. In den 80er Jahren forderten Sportfotografen von Canon erstmals eine Funktion, bei welcher sie kontinuierlich Fotos machen konnten, ohne dass der Autofokus wild herumirrt. Sie forderten die Möglichkeit der manuellen Unterbrechung des kontinuierlichen Autofokus.
Es handelte sich um die Trennung des Autofokus vom Auslöseschalter, Auslöser. D.h. die Autofokus-Funktion wurde vom Auslöseknopf entkoppelt.
Exakt diese Trennung der Scharfstellung vom Auslöseprozess erlaubt die AF-ON-Taste.
D.h. der Auslöser an der Kamera rechts oben vorne löst nur noch aus (und ist für die Belichtung zuständig), aber die meist hinten auf der Kamerarückseite angebrachte Taste AF-ON ist für den Autofokus zuständig.
Und weil jene Taste auf fast allen Kameras hinten angebracht ist, nennt man die Methode Back-Button-Focus.
Theoretische Vorteile
Durch die nun erfolgte Trennung von Auslöser und Autofokus bestimmen Sie als Fotograf selbst, ob und wann sowie worauf Sie (neu) fokussieren wollen. D.h. Sie erhalten als Fotograf eine größere Kontrolle über die Kamera und die fotografischen Abläufe.
Der Ablauf beim Fotografieren ist schneller sowie gezielter und damit effizienter.
Die AF-ON-Taste an der Rückseite der Kamera ersetzt in vielen Aufnahmesituationen das mühsame und zeitraubende Wechseln zwischen den Modi:
Manuellen Fokus, M, manuell, für die optimale Einstellung der Schärfe, besonders unter erschwerten Lichtbedingungen, wenn viele Autofokus-Systeme ihre Schwächen zeigen.
Einzelbildfokus, auch One-Shot-AF genannt, oder AF-S für Auto Focus Single, für unbewegte Motive, respektive Motive, die ihre Entfernung zur Kamera beibehalten.
Kontinuierlicher Autofokus, auch AF-C oder C-AF für Continuous genannt, oder AI Servo, für sich bewegende Motive mit sich ändernder Entfernung zur Kamera.
Es erhöht sich somit die Flexibilität des Fotografen.
Noch wichtiger als diese Zeitersparnis ist für viele Fotografen der Umstand, dass man diese rückwärtige AF-ON-Taste mit dem Daumen blind bedienen kann - also ohne, dass man das Auge vom Sucher oder die Kamera zur Einstellung herunter nehmen muss. Fachmännisch meint man damit, dass der Workflow durchgehend erhalten bleibt.
Alles zusammen kann im Ergebnis zu einer höheren Trefferausbeute an guten Fotos führen.
Praktische Vorteile
Die Back-Button-Focus-Methode biete so viele Vorteile, dass ich hier nur die wichtigsten (aber dafür von mir aktiv überprüfte und in der Fotopraxis erfolgreich angewandte) gruppiert angebe:
Schärfenspeicherung: Fokussieren und das Bild neu komponieren / die Bildkomposition neu einstellen (focus and recompose, Focus-Recompose-and-Shoot, Focus & Recompose) wird so zu einem einmaligen Prozess, da man nun nur einmal den Fokuspunkt nimmt / misst und danach eine beliebige Anzahl an Aufnahmen machen kann.
Konkret:
Man fokussiert auf das Objekt / die Person / das Tier,
drückt die AF-ON-Taste 1 Mal (der Fokus wird ab jetzt gehalten),
schwenkt herum, um den Bildaufbau neu zu gestalten
und löst dann so oft den Auslöser aus, wie man will.
Dies kann vor allem in der Porträt-Fotografie die Aufnahmen erheblich erleichtern und beschleunigen - vor allem Porträt-Serien.
Jedoch profitieren auch viele andere Fotostile davon, sofern man die Bildkomposition derart verändern möchte, dass das eigentliche Motiv irgendwo in den Randzonen liegt - außerhalb der eigentlichen Fokuspunkte der Kamera.
Normalerweise reiht man viele Personen auf und fokussiert dann auf die mittlere / zweite Reihe.
Will man jedoch einen wichtigen Vordergrund oder Hintergrund mit in das Bild aufnehmen, so kann die 2. Reihe bereits außerhalb der Fokusfelder liegen, sodass man das Bild nach dem einmaligen Fokussieren neu komponieren muss.
Vor allem bei Gruppen muss man viele Aufnahmen hintereinander im Dauerfeuer machen, damit man ein einziges komplettes halbwegs brauchbares erhält oder das Endergebnis aus mehreren guten Teilfotos von Teilgruppen zusammensetzen kann, sodass jeder mit offenen Augen lächelnd in die Kamera schaut.
Wer noch nie Gruppen aufgenommen hat, kann vermutlich nicht erahnen, dass bei 10, 20, 50 oder mehr Personen immer einer blinzelt, die Augen geschlossen hat, oder gähnt, in die falsche Richtung schaut etc. - Ein Fotograf sagte einmal treffend über Gruppen: Einen Sack Flöhe zu hüten, ist einfacher.
Ferner profitiert man bei anspruchsvollen Oberflächen(strukturen) der Motive und / oder schwierigen Lichtverhältnissen davon, da dann oft nur noch die direkt im Zentrum des Suchers liegenden Fokussensoren und die direkt darum herum angebrachten ein Motiv noch wirklich treffsicher scharfstellen können.
Ganz extrem wird dieser gefürchtete Effekt des Jagens (hunting) oder Pumpens der Objektive zum Scharfstellen bei Nachtaufnahmen, wenn der Kontrast des Motivs zum Hintergrund / der Umgebung zu schwach ist.
Dann leuchtet man normalerweise das Objekt mit einer starken Taschenlampe an, fokussiert mit der AF-ON-Taste und schießt anschließend mehrere dutzend Aufnahmen (ohne Licht der Taschenlampe), wobei man jedes Mal den Bildaufbau neu komponieren kann - ohne neu fokussieren zu müssen.
Anwendungsbeispiele dafür finden sich viele: Man denke nur an Burgruinen, Architektur oder allgemein Nacht-Aufnahmen in einer Stadt.
Ferner versagen in der fotografischen Praxis viele Autofokussysteme (auch die besten mit zahlreichen lichtschwachen Objektiven) bereits in der Dämmerung (gleichgültig, was Ihnen die Marketing-Abteilungen erzählen oder schreiben). Dies ist nebenbei bemerkt ein weiterer Grund, sich hochwertige lichtstarke Objektive anzuschaffen.
Auch bei der Sternenfotografie kann es hilfreich sein, einmal auf unendlich zu fokussieren (einmal die AF-ON-Taste drücken) und das dann für alle Aufnahmen beizubehalten.
Ganz konkret wird so die Arbeit sicherer und der Ablauf schneller.
Das sind zwei wichtige Argumente - vor allem, wenn Sie unter Zeitdruck arbeiten müssen. Im Grunde betrifft dies zumindest fast alle für Geld arbeitenden Fotografen.
Aber auch manche Amateurfotografen haben für manche Aufnahmen nur eine Chance. Denken Sie nur an den Zieleinlauf Ihres Kindes bei einem Wettrennen. Dafür fokussieren Sie vorher bereits auf das Zielband oder die Ziellinie und beginnen im Dauerfeuer drauflos zu schießen, sobald ihr Kind in dessen Nähe kommt.
Kurzum: AF-ON vermeidet oft das zeitraubende und nervige Pumpen der Objektive beim erneuten Scharfstellen.
Die sonst für viele unterschiedliche Fotostile immer wieder erforderliche Umstellung der Kamera von Manuell, auf Einzel-Autofokus (AF-S / One-Shot AF) resp. kontinuierlichem Autofokus (AF-C / AI Servo) kann in zahlreichen Fällen entfallen.
D.h. man kann die Kamera mit der AF-ON-Taste ab nun immer im kontinuierlichen Autofokus belassen.
Drückt man die AF-ON-Taste einmal, so wird 1-Mal fokussiert, wie im Modus AF-Single = One-Shot-AF. Danach lässt man die AF-ON-Taste los und macht viele Aufnahmen.
Hält man die AF-ON-Taste ständig gedrückt, so arbeitet die Kamera im kontinuierlichen Autofokus und verfolgt bewegte Motive.
Für viele Stile wie z.B. Hochzeitsfotografie oder die Reportage-Fotografie, oder die Event-Fotografie, bei der sich stehende Motive mit bewegten abwechseln, kann man nun die Kamera generell immer auf kontinuierlichen Fokus einstellen:
Macht man Einzelaufnahmen von stehenden Personen / Objekten, fokussiert man einmal durch einen Druck mit dem rechten Daumen auf die AF-ON-Taste.
Will man hingegen sich bewegende Personen / Objekte aufnehmen - vor allem solche, die auf einen zu kommen oder sich von einem wegbewegen -, so hält man die AF-ON-Taste einfach mit dem rechten Daumen ständig gedrückt, sodass die Kamera den Autofokus kontinuierlich nachführt. Dies geschieht bei modernen Kameras mit gedrückter AF-ON-Taste so schnell, wie im klassischen kontinuierlichen Autofokus-Modus für Sportaufnahmen (AF-C / AI Servo). - Gleichzeitig kann man mit dem rechten Zeigefinger den Auslöser entweder für Dauerfeuer oder mehrfache Sequenzen von Reihenaufnahmen oder für Einzelaufnahmen einsetzen.
D.h. man kombiniert so relativ elegant alle Vorteile.
In der Sportfotografie finden sich ebenfalls zwei zu trennende Situationen:
Verändern der / die Sportler den Abstand zum Fotografen, indem sie z.B. auf Ihn zu rennen, so hält man die AF-ON-Taste mit dem rechten Daumen ständig gedrückt, sodass die Kamera den Autofokus nachführt. Dabei kann man im Dauerfeuermodus scharfe Reihenaufnahmen machen.
Will man hingegen beim Basketball eher den Korb oder das Netz des Korbs scharf halten oder beim Fußball eher das Tor resp. den Torwart im Fokus halten, während Spieler und Ball sich diesem Ziel nähern, so drückt man die AF-ON-Taste einmal zum Fokussieren des Ziels und kann dann mit evtl. deutlich höherer Dauerfeuerrate Reihenaufnahmen machen.
Manche Fotografen berichten (abhängig von der verwendeten Kamera, dem Objektiv und der jeweiligen Lichtsituation) von 20 bis zu 40% mehr Aufnahmen dadurch. D.h. dies kann durchaus den Unterschied zwischen einer atemberaubenden Aufnahme oder einer nur Beinahe-Aufnahme ausmachen. Oder wie sagen die Fußballer: Knapp daneben ist auch vorbei.
Persönlich habe ich noch nie derartige Messungen durchgeführt, halte subjektiv den Zugewinn jedoch für spürbar.
Allerdings sollte man hier realistisch bleiben. Wer sowieso bereits eine Sportkamera besitzt, welche 10, 15, 20 oder sogar mehr Fotos je Sekunde schießt, wird vermutlich kaum noch mehr hochwertige Fotos nach Hause bringen, als ohnedies. Der Effekt ist meines Erachtens eher bei langsameren Kameras sinnvoll verwendbar.
Dennoch verwenden vor allem Berufs-Sport-Fotografen die AF-ON-Taste, um Ihre Ausbeute zu maximieren.
Einen weiteren Vorteil hat diese Back-Button-Focus-Methode bei Mannschaftssportarten, wenn sich eine andere Person plötzlich vor meine sich bewegende Zielperson stellt, oder sich diese Zielperson selbst kurz hinter einem anderen Hindernis durch bewegt, so lässt man die AF-ON-Taste kurz los und drückt erst wieder darauf, wenn die Zielperson frei sichtbar ist. Bei vielen Kameras würde sich der kontinuierliche Autofokus sonst nicht selten auf das neue Objekt davor fokussieren und ggf. darauf bleiben. Auf jeden Fall spart die AF-ON-/Back-Button-Focus-Methode etwas Zeit für das Neufokussieren auf meine Zielperson.
Einen weiteren Vorteil hat diese AF-ON-/Back-Button-Focus-Methode bei Mannschaftssportarten, wenn sich eine andere Person oder mehrere plötzlich vor, neben und hinter meine sich bewegende Zielperson stellen und diese teilweise abdecken. Dann lässt man die AF-ON-Taste ebenfalls kurz los und schießt dennoch Fotos im Dauerfeuer, wobei die alte Fokusebene scharf bleibt. Sofern man am Seitenrand steht und die Zielperson sich parallel dazu bewegt, kann das zu sehr dynamischen Sportaufnahmen im Gedränge führen, die anders nur zufällig zustande kommen. Denn selbst bei den besten Sportkameras können die Autofokussensoren bei vielen Menschen im Getümmel oft das vorherige Ziel nicht im Fokus behalten. Ähnliches gilt z.B. bei Hochsprunglatten und einem nach dem erfolgreichen Sprung dahinter herunterfallenden Sportler.
Einen kleinen Vorteil bietet die AF-ON-/Back-Button-Focus-Methode auch bei der Verfolgung sich bewegender Motive, ohne dass man zuerst ein Foto aufnehmen will, sondern nur mitführt, so den Autofokus trainiert und den optimalen Zeitpunkt abwartet. Das führt i.d.R. zu scharfen Fotos ab dem ersten Bild. - Mit der klassischen Methode würde man bei halbdurchgedrückten Zeigefinger auf dem Auslöser nicht selten entweder bei zu hohem Druck ungewollt Fotos auslösen oder den Autofokus bei zu geringem Druck verlieren.
In der Tierfotografie finden sich ebenfalls zwei zu trennende Situationen, welche zwei Autofokus-Systemeinstellungen erfordern:
Normalerweise sind Tiere (auch sich schnell bewegende Vögel) durchaus stationär. Dann bietet es sich an, nicht nur das Tier absolut scharf auf die Augen zu fokussieren, sondern auch noch den Bildausschnitt optimal zu komponieren. Dies funktioniert durch einmaliges Drücken der AF-ON-Taste und dann Rekomposition des Bildaufbaus ideal. Danach kann man viele weitere Bildkompositionen ausprobieren.
Bewegen sich die Tiere hingegen - vor allem Vögel im Flug -, so lässt man den rechten Daumen auf der AF-ON-Taste und zieht mit dem Tier im Dauerfeuer mit. Danach kann man am PC-Monitor immer noch die optimale Bildkomposition durch meist sowieso erforderliches Beschneiden herstellen.
Als weitere Optimierung verwenden manche Fotografen einen weiteren belegbaren Schalter / eine weitere Taste, um darauf die Mehrfeld-Autofokus-Funktion zu legen:
Für den Einzelfeld-Autofokus verwendet man weiterhin die AF-ON-Taste, die für komplexe Umgebungen hilfreich ist, in denen sich das Tier nicht so leicht durch ein Autofokus-Cluster herauslösen lässt. Man denke nur an einen in einem Baum sitzenden Vogel. Dort irritieren oft die davor liegenden Blätter oder Äste das Mehr-Sensor-Autofokussystem.
Hat man jedoch das Tier auf freier Flur oder den Vogel im Flug vor dem blauen Himmel, so kann man mit einem großen Autofokus-Cluster, den sich manche Tierfotografen auf die AEL-Taste (oder eine sonst freie Funktions-Taste in der Nähe) programmieren, viel leichter sich schnell bewegende Tiere scharf stellen. D.h. die Ausbeute an scharfen Fotos steigt so erheblich an.
Zusammenfassend:
Vor allem in der Sport- und der Tierfotografie erspart man sich durch die Verwendung der AF-ON-Taste das oft zeitraubende, weil mühsame, Hin-und-Herschalten zwischen zwei Autofokus-Modi, durch Absetzen der Kamera und Betätigen von Drehrädern oder Schaltern oder sogar Verändern von Einstellungen tief im Menü.
Die AF-ON-Taste kann man blind drücken und loslassen. D.h. die Kamera bleibt immer am Auge.
Die Kamera bleibt deshalb auch immer im kontinuierlichen Autofokus eingestellt: Für stationäre Einzelaufnahmen drückt man einmal die AF-ON-Taste, für sich bewegende Motive hält man sie gedrückt.
Nochmals: So kann man nicht nur den stationären Vogel aufnehmen, sondern auch exakt den Moment, wenn er abhebt. Früher verpasste man den Abflug, weil man gerade wieder einmal den Kamera-Modus umschalten musste.
Landschaftsaufnahmen mit Weitwinkel- oder sogar Ultra-Weitwinkelobjektiven werden oft manuell rekomponiert, d.h. das bildbestimmende Element in den Randbereich gelegt. Dafür eignet sich jedoch AF-ON ebenfalls hervorragend. Denn von einer derartigen ausgetüftelten Einstellung will man bei wechselndem Licht auf jeden Fall mehrere Aufnahmen machen.
Diese Vorteile bei der Bildrekomposition mit AF-ON sind besonders spürbar auf einem Stativ. 1 Mal mit AF-ON zu fokussieren und dann langwierig die Kamera auf dem Neiger / Kugelkopf auszurichten lohnt sich, wenn man danach viele Fotos aufnimmt. Nach der klassischen Methode muss man für jedes Foto die Kamera abmontieren oder den Neiger / Kugelkopf zum Fokussieren lösen. Das würde einen Fotografen in den Wahnsinn treiben. Das hierfür oft verwendete manuelle Fokussieren ist heute ohne Split-Scheibe in den meisten DSLRs im Sucher nicht mehr so einfach und im Live-View auch ziemlich zeitaufwändig.
Vor allem in der Landschaftsfotografie lässt sich diese Back-Button-Focus-Methode auch mit dem Live-View kombinieren, um die hyperfokale Distanz (ggf. auch durch manuelles Nachregeln am Objektiv) sauber einzustellen (siehe u.a. Video unten). Im Live-View kann man sogar das Bild der anfokussierten Stelle auf 100% vergrößern, um wirklich exakt darauf scharf zu stellen.
Weitere Sonderanwendungen für die Back-Button-Focus-Methode:
Makro-Fotografie: Manche Fotografen schwören bei Nahaufnahmen auf AF-ON, da man die Taste dann zum ersten Fokussieren verwendet und danach mit dem von mir beschriebenen Makroschlitten / Kreuzschlitten und / oder einem sehr preiswerten Plastikring mit Metallhebel zum feinfühligen Fokussieren am Objektiv die weiteren Fokusebenen für das Focus-Stacking festlegt. Zumindest unterbleibt so das bei allen automatischen Fokussystemen so gefürchtete Pumpen beim Betätigen des Auslösers.
Nahaufnahmen aus der Hand (manche zählen dies auch zur Makrofotografie) können von der Back-Button-Focus-Methode profitieren. Dies gilt vor allem, wenn man z.B. in der Natur auf Blüten oder Blumen oder Zweige im Wind abzielt, und / oder davor oder dahinter sich andere Objekte befinden. Wenn man dann den Daumen von der AF-ON-Taste entfernt vermeidet man das Pumpen und kann evtl. dennoch scharfe Fotos machen. Zumindest erspart man sich das ständige nerven- und zeitraubende Neufokussieren des Objektives, bis es wieder das Motiv erfasst hat.
In der Studio-Fotografie mit Lampen oder Blitzleuchten kann es sinnvoll sein, die Kabel- oder Funkeinheiten zu testen oder die Belichtung (Stärke) so zu messen und einzustellen. Ohne AF-ON muss man entweder in den manuellen Modus schalten oder der vorher bereits eingestellten Kamera etwas vorsetzen, auf das sie fokussieren kann.
Ferner kann es in der Studio-Fotografie erforderlich sein, dass man die Lichteinstellung (Winkel und Höhe) über mehrere Schritte optimiert. Dazu macht man gewöhnlich immer wieder Testaufnahmen, um das Ergebnis im Bild zu überprüfen. Diese Testaufnahmen fallen mit AF-ON leichter.
Ein weiterer Sonderfall ist die Food-Fotografie, bei der man alles auf dem Stativ einstellt, aber eventuell immer wieder etwas an der zusätzlichen Dekoration (Besteck, Blumen im Hintergrund etc.) ändert und davon laufend neue Aufnahmen macht.
Panorama-Aufnahmen mit einer Person irgendwo oder nur einem relevanten festen Motiv vor einem anderen Hintergrund sind auch mit der Back-Button-Focus-Methode schneller durchführbar. Ansonsten muss man zumindest für die anderen Teil-Fotos zum Panorama auf manuell umstellen. Ganz besonders gilt dies bei solchen Panoramen mit Bokeh-Effekt, d.h. Offenblende, bei denen der Hintergrund verschwimmt. Z.B. eine scharf fokussierte Person sitzt auf einer Bank vor einem Herbst-Wald, oder stürmischem See oder den Alpen als Panorama.
Moderne Presse-Konferenzen mit Videopräsentation auf einer Großleinwand hinter dem Sprecher sind mit AF-ON-Taste leichter aufzunehmen. Will man den Hintergrund mit oft wichtigem Inhalt komplett abbilden, aber auch den Bezug zum Sprecher davor (sei es in einer Tischreihe sitzend bei Vorstandsmanagern oder einem einzelnen Sprecher am Podium), so muss man dies vorher komponieren, um dann in dem Moment, wenn der Sprecher mit seiner Hand / Stock / Laserpointer etc. sich etwas dreht und zur Leinwand zeigt, das perfekte Foto zu machen. Dies gelingt mit AF-ON-Taste am einfachsten und sichersten. Da kann sogar eine vor Ihnen sitzende Person unerwartet die Hand hochheben, ohne dass die Kamera neu fokussiert und Sie aus dem Konzept bringt.
Künstlerische Aufnahmen, wobei man im Automatikmodus der Kamera plötzlich manuell die Schärfenebene verlagert. Angenommen Sie wollen eine Serie von Fotos aufnehmen, wobei eine Person zuerst scharf abgebildet wird und dann vor dem immer schärferen Hintergrund systematisch unschärfer wird. Klassisch wäre hier eine AF-Aufnahme erforderlich, dann das Umschalten in den manuellen Modus, um danach mit der Hand am Fokusregler des Objektives langsam überzublenden. Mit der Back-Button-Focus-Methode können Sie nun alles im kontinuierlichen Autofokusmodus belassen. Nach dem ersten scharfen Foto der Person nehmen Sie einfach den Daumen von der AF-ON-Taste und drehen sofort am Objektivring. - Dasselbe funktioniert selbstredend auch bei Video.
Allerdings funktioniert dies nur mit modernen, hochwertigen Objektiven. Alte oder billige Objektive blockieren oft im Back-Button-Focus Modus. Dann dürfen Sie auf keinen Fall Gewalt anwenden. Das könnte die Objektive zerstören.
Bei der Zoo-Fotografie stören oft die Gitter, Zäune etc. davor, auf welche die Autofokussensoren sich sehr gerne fixieren. Mit AF-ON kann man dies gezielt verhindern, einmal auf das Tier fokussieren, die AF-ON-Taste drücken, loslassen und dann mehrere sichere Aufnahmen des Tieres hinter dem Gitter machen.
Porträtaufnahmen in der Landschaft kann man auf die Landschaft belichten, wodurch ein besonderes Flair entsteht. Hierzu belichtet man zuerst durch halb gedrückten Auslöser auf die Landschaft (z.B. einen Schatten spendenden Baum im Abendsonnenlicht). Sofern vorhanden kann man diese Belichtungsspeicherung auch mit der AEL-Taste für mehrere Fotos hintereinander optimaler durchführen. Danach zielt man auf das Gesicht / den Oberkörper der Person, die im Schatten unter dem Baum steht, drückt die AF-ON-Taste und löst endgültig aus. Hätte man auf die Person belichtet, wäre sie anders belichtet worden, und der Baum / die Landschaft würde evtl. unnatürlich aussehen.
Blitzfotografie im Freien: Wie im vorherigen Beispiel wird zuerst auf die Landschaft (bis hin zu Gegenleicht) im Hintergrund belichtet. Dann fokussiert man mit AF-ON auf das Motiv im Vordergrund und fotografiert es mit HSS-Blitz, wodurch dieses durch den Blitz korrekt belichtet wird. - Im Ergebnis ist sowohl der Hintergrund natürlich belichtet als auch die Person davor.
Handbuch
Obwohl es sich, wie viele fortgeschrittene Fotografen behaupten, um eine der nützlichsten Funktionen handelt, ist sie sowohl in den offiziellen Handbüchern der Kamera-Hersteller als auch den zusätzlichen der kommerziellen Handbuchautoren kaum dokumentiert.
Sie finden diese Funktion AF-ON in Ihrem Handbuch meist in dem Großkapitel über Autofokus, Autofokus-Modus, Autofokus-Bereich wählen, Autofokus-Sensoren auswählen etc.
Hingegen findet sich die Einstellung des AF-ON-Taste meist in einem Kapitel weit hinten im Handbuch.
Details zur AF-ON-/Back-Button-Focus-Methode und den Einstellungen sind in Kapiteln mit folgenden Namen zu finden: Anpassung der Kamera (Customizing the Camera), Menu Individualfunktionen (Menu Custom Functions), Einstellung / Auswahl der Individualfunktionen, Individualkonfiguration, Individualfunktionen, Feinanpassung der Kameraeinstellungen, Bedienelemente, Menüs, Menus, Die Setupmenüs, The Setup Menus, Menu Functions, Menüfunktionen, Verwenden der Anwendermenüs, Using the custom menus, Customizing camera settings, Anpassen der Kameraeinstellungen, Ändern der Einstellungen, Einstellungen etc.
Manchmal verstecken sie sich hinter dem Punkt Custom, mit dem man die verschiedenen Bedienfunktionen der Schalter meint.
Die Einstellung der AF-ON-Taste ist allerdings vom Kamera-Modell abhängig und oft in den im Menü tief verschachtelten Voreinstellungen für die Tastenbelegung versteckt.
Für alle, die von den Vorteilen der Back-Button-Focus-Methode überzeugt sind, erkläre ich im Folgenden die detaillierten Einstellungen in vielen Kamera-Modellen.
Bisher konnten sich die Hersteller untereinander nicht einigen, wo sie die Tastaturbelegung platzieren. Selbst innerhalb eines Herstellers kann dies je nach Kameramodell etwas abweichen.
Gleichgültig, welches Kameramodell Sie besitzen: Um die gesamten Vorteile aus der Methode zu ziehen, müssen Sie den Autofokus-Modus auf kontinuierlich umschalten (AF-C, AI Servo etc.). Falls Sie nicht auswendig wissen, wie das geht, so steht es auf jeden Fall in Ihrem Kamera-Handbuch verständlich erklärt. - Jetzt ist ggf. ein guter Zeitpunkt, das Handbuch zu holen, oder sich eine PDF-Kopie desselben aus dem Internet herunterzuladen (siehe die Linkliste zu den Handbüchern der Hersteller unten).
Im Folgenden erkläre ich Ihnen anhand vieler Hersteller und Modelle aus Platzgründen nur, wie man die wesentlich komplizierteren Umstellungen der Tastenbelegungen durchführt.
Da praktisch alle Kamera-Menüs schlecht bis völlig unverständlich in das Deutsche übersetzt wurden, betreiben zahlreiche (auch deutsche) Fotografen Ihre Kamera lieber gleich auf Englisch. Deshalb gebe ich hier, wo immer möglich, auch die englische Version an.
Obwohl mir bewusst ist, dass dies wieder Ärger verursacht, ordne ich die Hersteller nach deren derzeitigem Marktanteil an.
Canon
EOS-Modelle:
1DX Mark I, II
5D Mark II, III, IV,
5DS, 5DS/R,
7D Mark II
Im Menü ziemlich weit rechts das Symbol mit der Kamera und den Strichen darunter mit einem der Rändelräder auswählen, und die SET-Taste drücken
C.Fn2:Disp./Operation (= Display and Operation) mit einem der Rändelräder auswählen und die SET-Taste drücken.
Custom-Steuerung (je nach Kameramodell meist relativ weit unten) mit einem der Rändelräder auswählen und die SET-Taste drücken.
In einem englischen Menü lautet der Punkt: Custom Controls.
Im nächsten Menü (links oben): das Symbol Auslöser halb gedrückt mit einem der Rändelräder auswählen und die SET-Taste drücken.
In einem englischen Menü lautet der Punkt: Shutter-butt half-press.
Im nächsten Menü: Das Symbol des Belichtungsmessers (in der Mitte) Messung Start mit einem der Rändelräder auswählen und die SET-Taste drücken.
In einem englischen Menü lautet der Punkt: Metering Start.
Gemeint ist damit: Beim halben Herunterdrücken der Auslösertaste wird nun nur noch die Belichtungsmessung gestartet.
Beispielbilder für obige Modelle von Canon
Canon 1: Im Menü ziemlich weit rechts das Symbol mit der Kamera und den Strichen darunter auswählen, C.Fn2:Disp./Operation, Custom-Steuerung.
Canon 2: (links oben:) Auslöser halb gedrückt - das Symbol des Auslösers auswählen.
Canon Symbol des Belichtungsmessers (in der Mitte) aktivieren.
Gemeint ist mit dem mittleren Symbol etwas kryptisch: Beim halben Herunterdrücken der Auslösertaste wird nun nur noch die Belichtungsmessung gestartet.
Das linke Symbol bedeutet, dass beim halben Herunterdrücken der Auslösertaste beides - die Belichtungsmessung und die Autofokusmessung - betätigt würde
Das ganz rechte Symbol bedeutet, dass beim halben Herunterdrücken der Auslösertaste nichts betätigt würde.
EOS-Modelle:
6D Mark I und II
90D 80D 70D
Im Menü ziemlich weit rechts das Symbol mit der Kamera und den Strichen darunter mit einem der Rändelräder auswählen, und die SET-Taste drücken
C.FnIII: Operation/Weiteres mit einem der Rändelräder auswählen und die SET-Taste drücken.
Falls Sie Ihr Menü auf die Sprache Englisch eingestellt haben, so lautet die Rubrik C.FnIII: Operation/Others
Im nächsten Menü: Custom-Steuerung (je nach Kameramodell meist relativ weit rechts auf Position 4 oder 5) mit einem der Rändelräder auswählen und die SET-Taste drücken.
In einem englischen Menü lautet der Punkt: Custom Controls.
Im nächsten Menü (links oben): das Symbol Auslöser halb gedrückt mit einem der Rändelräder auswählen und die SET-Taste drücken.
In einem englischen Menü lautet der Punkt: Shutter-butt half-press.
Im nächsten Menü: Das Symbol des Belichtungsmessers (in der Mitte) Messung Start mit einem der Rändelräder auswählen und die SET-Taste drücken.
In einem englischen Menü lautet der Punkt: Metering Start.
Gemeint ist damit: Beim halben Herunterdrücken der Auslösertaste wird nun nur noch die Belichtungsmessung gestartet.
Beispielbilder für 6D Mark I von Canon:
Canon 6D Mark I, 1: Im Menü ziemlich weit rechts das Symbol mit der Kamera und den Strichen darunter auswählen, C.FnIII:Operation/Weiteres, Custom-Steuerung.
Canon 6D Mark I, 2:
Zuerst rechts oben resp. links unten das Menü 5: Custom-Steuerung auswählen.
Dann (links oben:) das Symbol des Auslösers auswählen.
Canon 6D Mark I, 3: (links oben:) Auslöser halb gedrückt - das Symbol des Auslösers auswählen.
Canon 6D Mark I, 4: Symbol des Belichtungsmessers (in der Mitte) aktivieren.
Beispielbilder für 6D Mark II von Canon:
Canon 6D Mark II, 1: Im Menü ziemlich weit rechts das Symbol mit der Kamera und den Strichen darunter auswählen, C.FnIII:Operation/Weiteres, Custom-Steuerung.
Canon 6D Mark II, 2:
Zuerst rechts oben resp. links unten das Menü 4: Custom-Steuerung auswählen.
Dann (links oben:) das Symbol des Auslösers auswählen.
Canon 6D Mark II, 3: (links oben:) Auslöser halb gedrückt - das Symbol des Auslösers auswählen.
Canon 6D Mark II, 4: Symbol des Belichtungsmessers (in der Mitte) aktivieren.
EOS-Modelle:
7D Mark I
Im Menü ziemlich weit rechts das Symbol mit der Kamera und den Strichen darunter mit einem der Rändelräder auswählen, und die SET-Taste drücken.
C.FnIV:Operation/Weiteres mit einem der Rändelräder auswählen und die SET-Taste drücken.
Custom-Steuerung auf Position 1 (= FnIV-1) mit einem der Rändelräder auswählen und die SET-Taste drücken.
In einem englischen Menü lautet der Punkt: Custom Controls.
Im nächsten Menü (links oben): das Symbol Auslöser halb gedrückt mit einem der Rändelräder auswählen und die SET-Taste drücken.
In einem englischen Menü lautet der Punkt: Shutter-butt half-press.
Symbol des Belichtungsmessers (in der Mitte) Messung Start mit einem der Rändelräder auswählen und die SET-Taste drücken.
In einem englischen Menü lautet der Punkt: Metering Start.
Gemeint ist damit: Beim halben Herunterdrücken der Auslösertaste wird nun nur noch die Belichtungsmessung gestartet.
EOS-Modelle:
77D 800D 760D 750D
Im Menü in der Mitte das Symbol mit dem Schraubenschlüssel mit einem der Rändelräder auswählen, und die SET-Taste drücken.
In einem englischen Menü lautet der Punkt: Function Settings.
Seite / Reiter 4 mit einem der Rändelräder auswählen.
Individualfunktionen(C.Fn) mit einem der Rändelräder auswählen, und die SET-Taste drücken.
In einem englischen Menü lautet der Punkt: Custom Function (C.Fn).
Custom-Steuerung (je nach Kameramodell meist relativ weit rechts (z.B. auf Position10, 12 oder 14) mit einem der Rändelräder auswählen und die SET-Taste drücken.
In einem englischen Menü lautet der Punkt: Custom Controls.
Im nächsten Menü (links oben): das Symbol Auslöser halb gedrückt mit einem der Rändelräder auswählen und die SET-Taste drücken.
In einem englischen Menü lautet der Punkt: Shutter-butt half-press.
Symbol des Belichtungsmessers (in der Mitte) Messung Start mit einem der Rändelräder auswählen und die SET-Taste drücken.
In einem englischen Menü lautet der Punkt: Metering Start.
Gemeint ist damit: Beim halben Herunterdrücken der Auslösertaste wird nun nur noch die Belichtungsmessung gestartet.
Beispielbilder für 77D von Canon:
Canon 77D: Im Menü in der Mitte das Symbol mit dem Schraubenschlüssel auswählen, dann auf Seite 4 gehen und dort Individualfunktionen(C.Fn) wählen.
Canon 77D 2:
Zuerst rechts oben resp. links unten das Menü 14: Custom-Steuerung auswählen.
Dann (links oben): das Symbol des Auslösers auswählen.
Canon 77D 3: (links oben:) Auslöser halb gedrückt - das Symbol des Auslösers auswählen.
Canon 77D 4: Symbol des Belichtungsmessers (in der Mitte) aktivieren.
EOS-Modelle:
1100D 1200D 1300D
Hier belegt man die Stern-*-Taste mit der AF-ON-Funktion.
Im Menü weit rechts das 3. Symbol mit dem Schraubenschlüssel mit einem der Rändelräder auswählen, und die SET-Taste drücken.
In einem englischen Menü lautet der Punkt: Function Settings.
Individualfunktionen(C.Fn) mit einem der Rändelräder auswählen, und die SET-Taste drücken.
In einem englischen Menü lautet der Punkt: Custom Function (C.Fn).
C.Fn IV: Operation/Weiteres - Auslöser/AE-Speicherung-Taste mit einem der Rändelräder auswählen und die SET-Taste drücken. - Je nach Kameramodell liegt dieser Punkt meist relativ weit rechts (z.B. auf Position 8).
In einem englischen Menü lautet der Punkt: C.Fn IV: Operation/Others - Shutter / AE Lock Button.
Position 1 auswählen AE-Speicherung/AF mit einem der Rändelräder auswählen und die SET-Taste drücken.
In einem englischen Menü lautet der Punkt: AE-Lock/AF.
Nikon
Sofern das jeweilige Nikon-Kamera-Modell AF-ON unterstützt, findet sich die Einstellung immer im Menü bei den Individualfunktionen (Bleistiftsymbol). Aber danach wird es komplizierter mit zahlreichen Unterschieden.
Zahlreiche hochwertige Modelle bieten unter der Rubrik a Autofokus, a# AF-Aktivierung einen Punkt: Nur AF-ON-Taste.
Sofern Sie Ihr Kamera-Menü auf Englisch eingestellt haben, finden Sie die Einstellungen unter: Menu, pencil icon, a Autofocus, a# AF activation, AF-ON only
Die von mir hier verwendete Raute (#) steht für die je nach Kameramodel abweichende Rubrik des Autofokus.
Allerdings unterscheidet sich die exakte Position fast bei jedem Kameramodel etwas:
Bei Nikon-Modellen bewegt man sich mit der Multifunktionstaste mit den Pfeilen nach oben und nach unten durch die Menüs. Man wählt einen Punkt aus, indem man auf der Multifunktionstaste den Pfeil nach rechts drückt.
D800, D800E, D810: Menü, Symbol des Bleistiftes = Individualfunktionen, a Autofokus, a4AF-Aktivierung, Nur AF-ON-Taste.
D850, D500, D5: Menü, Symbol des Bleistiftes = Individualfunktionen, a Autofokus, a8AF-Aktivierung, Nur AF-ON-Taste.
D300: Menü, Symbol des Bleistiftes = Individualfunktionen, a Autofokus, a5AF-Aktivierung, Nur AF-ON-Taste.
D7500: Menü, Symbol des Bleistiftes = Individualfunktionen, a Autofokus, a6AF-Aktivierung, Nur AF-ON-Taste.
D4, D4S:
Durch den zweiten Hochkantgriff mit zweiter AF-On-Taste ist dies hier komplizierter.
Haupteinstellungen: Menü, Symbol des Bleistiftes = Individualfunktionen, a Autofokus, a4AF-Aktivierung, Nur AF-ON-Taste.
Weitere Einstellungen bei a8,
sowie bei a9 für die zweite AF-ON-Taste im Hochkantbetrieb / Hochformat.
D750, D600, D700:
Diese Modelle besitzen keine separate AF-ON-Taste, aber eine kombinierte AE-L- / AF-L-Taste hinten, die man damit belegen kann:
Menü, Symbol des Bleistiftes = Individualfunktionen, f Bedienelemente, f4 Belegung der AE-L/AF-L-Taste, AF-ON Autofokus aktivieren.
Bei einem englischen Menü: Menu, pencil icon, f Controls, f4 Assign AE-L/AF-L-button, AF-ON AF-ON.
Beispielbilder für obige Modelle von Nikon
Nikon 1: Im Menü etwa in der Mitte das linke Symbol mit dem BleistiftIndividualfunktionen und dann a Autofokus auswählen.
Nikon 2: Im Menü a danach AF-Aktivierung auswählen. Allerdings schwankt die Zahl, unter der diese Funktion eingeordnet ist etwas. Oft handelt es sich um a4 oder a8.
Nikon Englisch: Im letzten Menü AF-ON only auswählen.
D7200, D7100:
Diese Modelle besitzen keine separate AF-ON-Taste, aber eine kombinierten AE-L- / AF-L-Taste hinten, die man damit belegen kann:
Allerdings muss man hier 2 Dinge verändern.
Menü, Symbol des Bleistiftes = Individualfunktionen, f Bedienelemente, f4 Belegung d. AE-L/AF-L-Taste, AF-ON Auto-Fokus aktivieren (ganz unten).
Bei einem englischen Menü: Menu, pencil icon, f Controls, f4 Assign AE-L/AF-L-button, Press AF-ON, AF-ON AF-ON.
Anschließend muss man noch den weiteren Punkt einstellen:
Menü, Symbol des Bleistiftes = Individualfunktionen, a Autofokus, a4AF-Aktivierung, Nur AF-ON-Taste.
Bei einem englischen Menü: Menu, pencil icon, a Autofocus, a4 AF activation, AF-ON only.
D5600, D5500, D5400, D5300, D5200, D5100, D5000:
Diese Modelle besitzen keine separate AF-ON-Taste, aber eine kombinierten AE-L- / AF-L-Taste hinten, die man damit belegen kann:
Menü, Symbol des Bleistiftes = Individualfunktionen, f Bedienelemente, f2 Belegung d. AE-L/AF-L-Taste, AF-ON Auto-Fokus aktivieren (ganz unten).
Bei einem englischen Menü: Menu, pencil icon, f Controls, f2 Assign AE-L/AF-L-button, AF-ON AF-ON.
Beispielbilder für obige 5#00er und 7#00er Modelle von Nikon:
Nikon 1: Im Menü etwa in der Mitte das linke Symbol mit dem BleistiftIndividualfunktionen (Custom Setting Menu) und dann f Bedienelemente (Controls) auswählen.
Nikon 2: Im Menü f danach f2 Belegung d. AE-L/AF-L-Taste (f2 Assign AE-L/AF-L-button) auswählen.
Nikon 3: ganz unten die Option AF-ON Auto-Fokus aktivieren (AF-ON AF-ON) auswählen.
D3500, D3400, D3300:
Diese Modelle besitzen keine separate AF-ON-Taste, aber eine kombinierten AE-L- / AF-L-Taste hinten, die man damit belegen kann:
Menü, Symbol des Schraubenschlüssels = System, Tastenbelegung, Belegung d. AE-L/AF-L-Taste, AF-ON Auto-Fokus aktivieren (ganz unten).
Bei einem englischen Menü: Menu, wrench icon = The Setup Menu, Camera Setup, Assign AE-L/AF-L-button, AF-ON AF-ON.
Nikon D3#00 1: Im Menü Symbol des Schraubenschlüssels = System, Tastenbelegung auswählen.
Nikon D3#00 2: Im Menü Belegung d. AE-L/AF-L-Taste (Assign AE-L/AF-L-button) auswählen.
Nikon D3#00 3: ganz unten die Option AF-ON Auto-Fokus aktivieren (AF-ON AF-ON) auswählen.
Sony
Bei Sony muss man zuerst einmal auf den Unterschied E(F)-Bajonett (spiegellose Modelle) und A-Bajonett (A99) achten.
Da die Entwicklungszyklen Sony-typisch kurz sind, unterscheiden sich die spiegellosen Kameramodelle untereinander erheblich:
Bei den ganz neuen spiegellosen Kameras (A7# Mark III sowie A9) findet sich eine dezidierte AF-ON-Taste.
Bei den mittelalten spiegellosen Kameras benutzt man die Drucktaste in der Mitte des Wählers AF/AM und AEL.
Bei manchen alten Kameras, wie die a6000, fehlt jedoch auch diese halbwegs ergonomisch positionierte Drucktaste.
Neueste Modelle:
A7/A7R jeweils Mark III sowie A9 besitzen eine dezidierte AF-ON-Taste, sodass man nur die AF-Funktion vom Auslöser trennen muss.
Drücken Sie die Taste Menu, wählen Sie das 1. Symbol ganz links der Kamera mit der Zahl 1 dahinter (= Kamera-einstlg.1), scrollen Sie mit der Pfeil-nach-rechts-Taste auf dem Wählrad nach rechts bis zur Seite mit dem Inhalt AF b. Auslösung gelangen. Wählen Sie dies und stellen Sie dort Aus ein. - Das trennt den Auslöser von der Scharfstellung.
Falls Sie das Menü auf Englisch eingestellt haben:
Menu, camera-icon 1 on the left = Camera Settings 1, scroll to the right (to page 6), till you reach the page containing AF w/shutter (= Autofocus with shutter) on the bottom, select it and set it to OFF.
Da diese Kameras auch die meist zuverlässige Augenfokussierung beherrschen, setzen zahlreiche Fotografen jene Funktion auf die AEL-Taste. So kann man schnell zwischen AF-ON und Augenerkennung hin-und-her-wechseln.
Drücken Sie die Taste Menu, wählen Sie das Symbol der Kamera mit der Zahl 2 dahinter (= Kamera-einstlg.2), scrollen Sie mit der Pfeil-nach-rechts-Taste auf dem Wählrad nach rechts bis Sie zur Seite mit dem Inhalt BenutzerKey gelangen (die erste Option mit dem Symbol des Berges davor). Wählen Sie diese und scrollen Sie nach rechts bis zu AEL-Taste. Wählen Sie es aus und stellen Sie es auf Augen AF.
Falls Sie das Menü auf Englisch eingestellt haben:
Menu, camera-icon 2 quite on the left = Camera Settings 2, scroll to the right, till you reach the page (8) containing the first option of Custom Key (= Custom Operation 1), select it and scroll to the right to (page 3) AEL Button, select it and set it to (page 5) Eye AF.
Ältere Modelle:
Bei allen älteren spiegellosen Alphas mit E(F)-Bajonett - A6300, 6500, A7# Mark I und II, muss man 2 Dinge verändern:
Drücken Sie die Taste Menu, wählen Sie das Zahnrad, scrollen Sie mit der Pfeil-nach-rechts-Taste auf dem Wählrad nach rechts bis zur Seite mit dem Inhalt AF b. Auslösung gelangen. Wählen Sie dies und stellen Sie dort Aus ein. Das trennt den Auslöser von der Scharfstellung.
Drücken Sie die Taste Menu, wählen Sie das Zahnrad, scrollen Sie mit der Pfeil-nach-rechts-Taste auf dem Wählrad nach rechts bis zur Seite mit dem Inhalt Key-Benutzereinstlg. gelangen. Wählen Sie dies und scrollen herunter bis zu Funkt. d. AEL-Taste/AF/MF-Taste. Wählen Sie diese aus und stellen Sie sie auf AF ein.
Falls Sie das Menü auf Englisch eingestellt haben:
Menu, Gear-wheel = Custom Settings, scroll to the right, till you reach the page containing AF w/shutter (= Autofocus with shutter), set it to OFF.
Menu, Gear-wheel = Custom Settings, scroll to the right, till you reach the page containing Custom Key Settings, scroll down to AF/MF Button, select it and set it to AF on.
Die A99 Mark II besitzt keine dezidierte AF-ON-Taste, sodass man die AEL-Taste in zwei Schritten umfunktionieren muss:
Drücken Sie die Taste Menu, wählen Sie das Symbol der Kamera mit der Zahl 1 dahinter (= Kamera-einstlg.1), scrollen Sie mit der Pfeil-nach-rechts-Taste auf dem Wählrad nach rechts bis zur Seite mit dem Inhalt AF b. Auslösung gelangen. Wählen Sie dies und stellen Sie dort Aus ein. Das trennt den Auslöser von der Scharfstellung.
Drücken Sie die Taste Menu, wählen Sie das Symbol der Kamera mit der Zahl 2 dahinter (= Kamera-einstlg.2), scrollen Sie mit der Pfeil-nach-rechts-Taste auf dem Wählrad nach rechts bis Sie zur Seite mit dem Inhalt BenutzerKey(Auf.) gelangen. Wählen Sie dies und bewegen Sie sich herunter bis zu Funkt. d. AEL-Taste. Wählen Sie es aus und stellen Sie es auf AF ein.
Falls Sie das Menü auf Englisch eingestellt haben:
Menu, Camera Settings 1, scroll to the right, till you reach the page containing AF w/shutter (= Autofocus with shutter), set it to OFF.
Menu, Camera Settings 2, scroll to the right, till you reach the page containing Custom Key Shoot, scroll down to AEL Button, select it and set it to AF.
Bei manchen Sony-Modellen kann es manchmal auch erforderlich sein, den Pre-AF auszuschalten, da die Kamera sonst dennoch jedes Mal fokussiert.
Drücken Sie die Taste Menu, wählen Sie das Zahnrad, scrollen Sie mit der Pfeil-nach-rechts-Taste auf dem Wählrad nach rechts bis zur Seite mit dem Inhalt Vor-AF gelangen. Wählen Sie dies und stellen Sie dort Aus ein. Damit bestimmen Sie, ob Autofokus durchgeführt wird oder nicht, bevor der Auslöser halb gedrückt wird.
Menu, Gear-wheel = Custom Settings, scroll to the right, till you reach the page containing Pre-AF, select it and set it to OFF.
Fuji / Fujifilm
Falls Ihr Fuji-Kamera-Modell etwas älter ist, so kann es sinnvoll sein, zuerst ein Update auf die neueste Firmware-Version (Kamera-Software) durchzuführen, damit Sie die Back-Button-Focus-Methode optimal nutzen können (Fujifilm Firmware).
Man kann vorne an der Kamera auf M = manuell schalten und dennoch hinten mit der AF-L-Taste fokussieren. Eine schöne Besonderheit bei diesen Modellen.
Um den Autofokus auch für die (halb-)automatischen Modi vom Auslöser zu entfernen, muss man im Menü zwei Schritte durchführen.
MENU/OK, zum Symbol des Schraubenschlüssels = EINRICHTUNG, herunterscrollen, dann TASTE/RAD-EINSTELLUNG auswählen, AUSLÖSER AF auswählen, auf OFF setzen, OK.
Bei der X-H1 finden sich hierfür sich 2 Untermenüs, eines für AF-S und eines für AF-C. Die meisten Fotografen setzen beide auf OFF. Aber, wenn Sie im Grunde, wie oft empfohlen, danach sowieso nur im kontinuierlichen AF-Modus fotografieren, dann reicht es auch aus, nur das Untermenü AF-C abzuändern.
MENU/OK, zum Symbol des Schraubenschlüssels = EINRICHTUNG, herunterscrollen, dann TASTE/RAD-EINSTELLUNG auswählen, EINST. TASTE Fn/AE-L/AF-L, Pfeil-nach-rechts -Taste drücken, herunterscrollen zu AF-L AF-L auswählen, von Vorgabe LOCK ändern auf AF-ON AF-EIN, OK.
Bei der GFX 50S kann man einen der Fn-Tasten Fn4 oder Fn5 (meine Empfehlung) mit der AF-ON-Funktion belegen.
Da manche Fotografen die beiden Drucktasten auf der Rückseite beim blinden Betrieb verwechseln, setzen sie auch die linke (links vom hinteren Einstellrad = horizontales Rändelrad liegende) AE-L-Taste auf AF-ON AF-EIN.
Das Problem tritt besonders bei Umsteigern von Nikon und Canon auf, da dort die AF-ON-Taste links liegt. Persönlich würde ich jedoch nur ungern auf die AE-L-Taste verzichten. Allerdings halte ich es auch nicht für sinnvoll, diese Tasten nun zu vertauschen (wie manche das machen), da das dann konträr zur Beschriftung wäre.
Falls Sie das Menü auf Englisch eingestellt haben:
MENU/OK, wrench icon, BUTTON/DIAL SETTING, SHUTTER AF, set it to OFF, OK.
On the X-H1 there are two sub menus for this, one for AF-S and one for AF-C. Most photographers set both to OFF.
MENU/OK, wrench icon, BUTTON/DIAL SETTING, Fn/AE-L/AF-L SETTING, AF-L AF-L, set it to AF-ON AF-ON, OK.
On the GFX 50S you can reconfigure one of the Fn-buttons Fn4 oder Fn5 (my recommendation) to AF-ON.
Olympus
OM-D E-M1X
Dieses Spitzenmodell besitzt keine dezidierte AF-ON-Tasten. Deshalb muss man die AEL/AFL-Taste mit extrem vielen Einstellmöglichkeiten ggf. umkonfigurieren. Siehe dazu das deutsche und englische Handbuch:
Einstellen von Fokus und Belichtung mit der AEL/AFL-Taste auf S. 141f.
Setting Focus and Exposure with the AEL/AFL Button, p. 141.
E-M1 Mark I und II
Diese Modelle besitzen keine dezidierte AF-ON-Tasten. Deshalb muss man die AEL/AFL-Taste umkonfigurieren.
Menu, Zahnrad-Symbol, A1, AEL/AFL.
Dort finden sich 3 Unter-Menüs für S-AF (Einzel-Autofokus für stehende Motive), C-AF (Kontinuierlicher Autofokus für bewegte Motive) und MF (manuelle Fokussierung).
Zumindest das Untermenü C-AF muss man auswählen, dann sich darin herunterbewegen, bis zum Modus 3 und diesen durch Drücken auf die OK-Taste auswählen.
Ursprünglich ist die Kamera in den Werkseinstellungen auf Modus 2 klassisch eingestellt: Auslöser betätigt AEL und AEF.
Modus 3 hingegen: Auslöser-Symbol : Halb: AEL - Auslöser-Symbol: Vollst.: AFL/Exp - AEL/AFL: AF Start.
Die rückwärtige AEL/AFL-Taste startet nun den Autofokus.
Falls Sie das Menü auf Englisch eingestellt haben:
Menu, gear icon, A1, AEL/AFL, 3 sub-menus for S-AF (single autofocus), C-AF (continuous autofocus), and MF (manual focus), at least sub-menu C-AF has to be selected, then scroll down to mode 3, OK.
Originally the camera is set to mode 2: Shutter does AEL and AEF.
Mode3 now is: Shutter icon: Half Way: AEL - Shutter icon: Fully: AFL/Exp - AEL/AFL: AF Start.
Thus, the back button will start the focusing.
E-M10 Mark III:
Dieses Modell besitzt zwar keine dezidierte AF-ON-Taste, aber eine kombinierte AEL/AFL- / Fn1-Taste, auf der standardmäßig diese Funktion gelegt ist. - Allerdings liegt sie meines Erachtens ungünstig und ist kaum ergonomisch zu bedienen.
Menu, Zahnrad-Symbol, A, AEL/AFL.
Dort finden sich 3 Unter-Menüs für S-AF (Einzel-Autofokus für stehende Motive), C-AF (Kontinuierlicher Autofokus für bewegte Motive) und MF (manuelle Fokussierung).
Zumindest das Untermenü C-AF muss man auswählen, dann sich darin herunterbewegen, bis zum Modus 3 und diesen durch Drücken auf die OK-Taste auswählen.
Falls Sie das Menü auf Englisch eingestellt haben:
Menu, gear icon, A, AEL/AFL, 3 sub-menus for S-AF (single autofocus), C-AF (continuous autofocus), and MF (manual focus), at least sub-menu C-AF has to be selected, then scroll down to mode 3, OK.
E-M5 Mark I und II sowie E-M10 Mark I und II
Diese Modelle besitzen weder eine dezidierte AF-ON-Taste noch eine so bezeichnete AEL/AFL-Taste. Aber standardmäßig ist inzwischen die Fn1-Taste mit dieser Funktion belegt.
Allerdings liegt die Fn1-Taste bei der E-M10 Mark II meines Erachtens ungünstig und ist kaum ergonomisch zu bedienen.
Menu, Zahnrad-Symbol (groß und klein), Zahnrad-Symbol A, AEL/AFL.
Dort finden sich 3 Unter-Menüs für S-AF (Einzel-Autofokus für stehende Motive), C-AF (Kontinuierlicher Autofokus für bewegte Motive) und MF (manuelle Fokussierung).
Zumindest das Untermenü C-AF muss man auswählen, dann sich darin herunterbewegen, bis zum Modus 3 und diesen durch Drücken auf die OK-Taste auswählen.
Falls Sie das Menü auf Englisch eingestellt haben:
Menu, gear icon (big and small), gear icon A, AEL/AFL, 3 sub-menus for S-AF (single autofocus), C-AF (continuous autofocus), and MF (manual focus), at least sub-menu C-AF has to be selected, then scroll down to mode 3, OK.
Panasonic
S1 und S1R
Dieses Spitzenmodell besitzt eine dezidierte AF ON-Tasten. Siehe dazu das deutsche und englische Handbuch - doret in das Suchfeld DCS1 eingeben:
6. Fokus/Zoom [AF ON]-Taste, S. 94
6. Focus/Zoom [AF ON]-Taste, p. 94
Auch wenn die meisten Besitzer Ihre Kameras eher für Videos verwenden, kann man damit auch gute Fotos machen und dafür die Back-Button-Focus-Methode verwenden.
GH5, GH5 S, GX8, G9
Diese Modelle besitzen zwar keine dezidierte AF-ON-Taste aber eine AF/AE Lock-Taste.
Allerdings liegt die AF/AE Lock-Taste bei der GX8 meines Erachtens ungünstig und ist kaum ergonomisch zu bedienen.
Zuerst prüfen, ob der AF/AE Lock-Taste die Autofokus-Funktion zugewiesen ist: Menu, C + Schraubenschlüssel-Symbol (= Individual), AF/AE-Speicher, AF-ON.
Dann muss man den Autofokus vom Auslöser trennen: Menu, C + Schraubenschlüssel-Symbol (= Individual), Fokus / Auslöser, Auslöser-AF, Aus, OK.
Falls Sie das Menü auf Englisch eingestellt haben:
First check the correct function of the AF/AE Lock-button: Menu, C and wrench icon, AF/AE Lock, AF-ON.
Menu, C and wrench icon, Focus / Release Shutter, Shutter AF, OFF, OK.
GH4, GX7, GX80
Diese Modelle besitzen zwar keine dezidierte AF-ON-Taste aber eine AF/AE Lock-Taste, die man jedoch in 2 Schritten konfigurieren muss.
Zuerst muss man der AF/AE Lock-Taste die Autofokus-Funktion zuweisen: Menu, Schraubenschlüssel-Symbol (= Individual) + C, nach oben bewegen zu Seite 1: AF/AE-Speicher, AF-ON.
Dann muss man den Autofokus vom Auslöser trennen: Menu, Schraubenschlüssel-Symbol (= Individual) + C, nach oben bewegen zu Seite 1: Auslöser-AF, Aus, OK
Falls Sie das Menü auf Englisch eingestellt haben:
Set the correct function to the AF/AE Lock-button: Menu, wrench icon and C, scroll up to page 1: AF/AE Lock, AF-ON.
Decouple AF from the shutter button: Menu, wrench icon and C, scroll up to page 1: Shutter AF, OFF, OK.
Pentax
K-1 Mark I und II
Diese Modelle besitzen eine dezidierte AF-Taste.
Menu: Kamera-Symbol 5 Tastenanpassung, AF-Taste, AF2, AF 2 aktivieren, OK.
Falls Sie das Menü auf Englisch eingestellt haben:
Menu: Camara icon 5 Button Customization, AF-Button, AF 2, Enable AF2, OK.
KP und K-70
Diese Modelle besitzen keine dezidierte AF-Taste, aber eine kombinierte AF/AE-L-Taste.
Menu: Kamera-Symbol 5 Tastenanpassung, AF-Taste, AF2, AF 2 aktivieren, OK.
Falls Sie das Menü auf Englisch eingestellt haben:
Menu: Camara icon 5 Button Customization, AF-Button, AF 2, Enable AF2, OK.
Andere Hersteller und / oder andere Kamera-Modelle
Generell sollten Sie sich an der obigen Liste orientieren und das (produktionstechnisch / zeitlich) am nächsten liegende Modell als Vergleich zu Ihrer Kamera wählen. Oft ist die Einstellung dann sehr ähnlich.
Ansonsten muss man folgende Fälle unterscheiden:
Ihre Kamera besitzt bereits eine dezidierte Taste AF-ON auf der Rückseite der Kamera.
Dann muss man nur den Fokussierprozess vom Auslöser entfernen.
Ihre Kamera besitzt noch keine dezidierte Taste AF-ON auf der Rückseite der Kamera.
Dann muss man (meist) im ersten Schritt den Fokussierprozess vom Auslöser entfernen.
Im zweiten Schritt sucht man sich eine in Daumennähe auf der Rückseite liegenden Taste (oft die AEL-Taste, die bei manchen Modellen auch kurz mit einem Stern * gekennzeichnet ist), welche man umprogrammieren kann. Darauf legt man dann die Fokussierfunktion.
Keine Taste ist auf der Rückseite in Daumennähe umprogrammierbar (wie z.B. bei der Fujifilm X-T100):
Dann sollten Sie davon absehen. Funktions-Schalter, die links oder oben auf der Kamera oder vorne an der Kamera liegen, eignen sich erfahrungsgemäß nicht zum ergonomischen Arbeiten mit AF-ON.
Das entwertet jene Kameras nicht. Aber Sie würden sich mit der Back-Button-Focus-Methode eher frustrieren.
Generell gilt, dass Sie bei all diesen Funktionsumstellungen nie etwas falsch machen und sich dadurch schädigen können. Falls AF-ON Ihnen nicht gefällt, können Sie die Einstellung jederzeit rückgängig machen. Selbst im schlimmsten Fall kann man die Kamera wieder auf die Werkseinstellungen zurücksetzen.
Kombinationsmöglichkeiten
Generell gilt, dass durch diese Trennung des Auslöser- und des Autofokus-Systems keine andere, weitere Funktion beeinträchtigt wird.
D.h. alle anderen Einstellungen an Ihrer Kamera bleiben erhalten.
Alle bisher verfügbaren Kombinationen und Einstellmöglichkeiten sind auch weiterhin durchführbar.
So können Sie z.B. weiterhin alle speziellen Autofokus-Einstellungen verwenden, wie z.B. das Ignorieren von Säulen in Hallen, wenn Personen dahinter vorbeilaufen.
Den größten Vorteil hat man selbstredend in Verbindung mit den zentralen Doppel-Kreuz-Sensoren. Sie können jedoch diese Methode auch mit jedem anderen Autofokus-Feld weiter am Bild-/Sensor-Rand verwenden. D.h. Sie können mit AF-ON selbstverständlich weiterhin jeden beliebigen Autofokussensor verwenden.
Ferner hat diese Funktion keinerlei Einfluss auf die Belichtung, die Sie ebenfalls sehr kameraspezifisch gestalten können.
Nachteile
Allerdings finden sich fast nur Jubelpublikationen über die Back-Button-Focus-Methode. Bewusst oder mangels Wissens werden die Nachteile oft verschwiegen.
Bei weitem nicht alle Kameras bieten diese Möglichkeit der Taste AF-ON überhaupt an. Meist handelt es sich nur um die Vollformat-Klasse und die Spitzenprodukte der Kameras mit kleineren Sensoren. Preiswertere Kameras besitzen oft eine AE-L/AF-L-Taste, die sich manchmal zu AF-ON umkonfigurieren lässt. Bei preiswerten Einsteigermodellen ist jedoch selbst diese Funktion oft nicht zu finden.
Die Trennung der Funktionen des Auslösers muss meist relativ umständlich in den verschachtelten Menüs vorgenommen werden.
Hat man die Trennung des Auslösers vom Autofokus dort eingestellt, bleibt dies so, bis man sie wieder im Menü zurücknimmt.
Das Drücken des Auslösers auf halbe Position oder weiter führt nun keine Autofokus-Scharfstellung mehr durch.
D.h. man selbst muss sich (vor allem in der Anfangszeit und nach längeren Pausen) daran erinnern, sonst werden Fotos eventuell unscharf.
Die Koordination des Daumens (zum Fokussieren) und des Zeigefingers (zum Auslösen) muss man aktiv erlernen. Das benötigt Zeit.
Es ist praktisch unmöglich, eine so eingestellte Kamera einer anderen Person zu übergeben, damit sie einmal schnell eine Aufnahme von einem selbst macht.
Selbst mit einer Erklärung überfordert das Laien und sogar manche fortgeschrittene Fotografen.
Manche Kameras übersteuern im (vollautomatisch arbeitenden) Auto-Modus (auto, Auto, A+ etc.) die Back-Button-Focus Einstellung, sodass eine Laie dann dennoch eine Aufnahme machen kann, sofern man die Kamera dazu kurzzeitig (an dem entsprechenden Wählrad / Drehrad) umschaltet.
Letzteres bedeutet jedoch auch, dass die Back-Button-Focus-Methode auf jenen Kameramodellen nur in den halbautomatischen Modi korrekt arbeitet.
Der Abstand zwischen einem nur einmal fokussierten Objekt und der Kamera darf sich nicht allzu sehr verändern.
D.h. weder das Modell noch der Fotograf darf sich zu sehr bewegen.
Der Toleranzbereich hängt in starkem Maße von folgenden Faktoren ab:
Der Brennweite des Objektives: Je höher die mm-Zahl, desto geringer ist der sogenannte Schärfentiefenbereich.
Der gewählten (= verwendeten) Blende des Objektives: je offener die Blende ist (= kleiner die Blendenzahl, z.B. 2,8 oder weniger), desto geringer ist der Schärfentiefenbereich.
Von der Sensorgröße in Ihrer Kamera: Je größer der Sensor (z.B. Vollformat-Kamera), desto geringer ist der Schärfentiefenbereich.
Falls Sie folglich eine sehr lichtstarkes Objektiv (f1,4) an einer Vollformat-Kamera verwenden und Porträts aus der Nähe durchführen (Close-Ups), so müssen Sie beim Schwenken der Kamera zur Bildneugestaltung wirklich sehr präzise arbeiten, sonst haben Sie bereits die Fokusebene verlassen.
Ein physikalisches Problem liegt in der Kameratechnik selbst. Weder die AF-Systeme noch die Objektive sind perfekt. D.h. auch bei sorgfältigster einmaliger Fokussierung auf dem Stativ kann diese daneben liegen. In der Folge wären alle mit dieser auf die AF-ON-Taste gespeicherten Einstellung gemachten Aufnahmen unscharf. Verwendet man hingegen die klassische Methode, bei welcher der Auslöser jedes Mal neu fokussiert, so wird dies auch jedes Mal komplett neu gemacht. D.h. bei klassischen Mehrfachaufnahmen ist sicherlich eine perfekt scharfe dabei. Wer sich bei AF-ON auf einmaliges Fokussieren verlässt, muss diese ggf. im Live-View bei 100% Vergrößerung überprüfen.
Hinzu kommt ein grundlegendes mathematisches Problem.
Die meisten Fotografen drehen sich bei Kameraschwenks zur Bildneugestaltung um ihr Rückgrat. Probieren Sie es einfach einmal aus.
De facto müsste man jedoch die optische Drehachse des Objektives (den Nodalpunkt) dafür verwenden.
Jener Nodalpunkt liegt jedoch je nach verwendetem Kamerasystem und Kamerahaltung ca. 20-40 Zentimeter vor dem Rückgrat des Fotografen.
Panoramafotografen kennen dies und verwenden für Kameraschwenks entweder einen Nodalpunktadapter - eine spezielle Vorrichtung auf dem Stativ - oder die Daumenregel, dass man den Drehpunkt etwa im rechten großen Zeh halten soll. D.h. Panoramafotografen drehen sich komplett (mit der Kamera) um ihren großen rechten Zehen herum.
Dadurch ergeben sich zwei unterschiedliche Radien zur Abstandsmessung = Fokussierebenen.
Dieser mathematisch logische Unterschied ist auf jeden Fall messbar.
Bei einer großen Schärfentiefe (bei z.B. Blende 8 oder höher) mag dies angesichts der allgemeinen Fehlertoleranzen im noch weitgehend unsichtbaren Bereich liegen. Bei einem heute verfügbaren lichtstarken Objektiv und verwendeter Blende f1,4 wage ich dies jedoch bereits zu bezweifeln. D.h. starke Verschwenkungen bei Offenblende können auch eine sichtbare Unschärfe beim Hauptmotiv verursachen.
Dieser physikalische Effekt ist im Übrigen weitgehend unabhängig von der verwendeten Brennweite des Objektives, da mit zunehmender Brennweite auch die reale Schärfentiefe in Millimetern abnimmt.
Nun stellt sich natürlich die Frage, warum die Sportfotografen sich nicht über dieses naturgesetzliche Problem beschweren. - Sie arbeiten mit einem Einbeinstativ und drehen sich tatsächlich um dieses, wodurch der negative Effekt zumindest sehr gering ist, da die Drehachse nun sehr nah beim Nodalpunkt liegt. Lichtstarke und somit schwere Sportobjektive besitzen i.d.R. eine Stativmanschette zur Befestigung des Objektives im Gewichtsschwerpunkt am Stativ. D.h. der Sportfotograf kann überhaupt nicht sein Kamerasystem um sein Rückgrat drehen. Daraus folgt wiederum, dass sich die Back-Button-Focus-Methode im Grunde eher für die Arbeit am Stativ eignet.
Da bei der Verwendung des Wortes Mathematik die Stimmung in der Leserschaft normalerweise spürbar sinkt und die Verwendung jeder mathematischen Formel auch bei Fotografen die Leserzahl jeweils halbiert, soll hier ein Schaubild die physikalische Analyse verdeutlichen.
Verschiedene Drehachsen führen beim Verschwenken zu Unschärfen:
Rot: Rückgrat und Radius bei Schwenk um das Rückgrat.
Grün: Tatsächlicher optischer Drehpunkt im Objektiv (Nodalpunkt) und Radius bei Schwenk um diesen sogenannten Nodalpunkt.
Je weiter das Objekt vom grünen Radius (der eigentlichen Schärfenebene) entfernt ist, umso unschärfer wird es abgebildet.
Da wir nun schon bei der Mathematik und Physik sind, noch eine weitere gerne verschwiegene Tücke bei der Sportfotografie:
Sportfotografen schwören auf die AF-ON- resp. (siehe weiter unten) AF-OFF-Methode, weil sie damit den kontinuierlichen Autofokus kurzzeitig ausschalten und dennoch weiter Aufnahmen machen können, auch wenn Hindernisse das Zielobjekt etwas verdecken - also den Autofokus stören.
Das gilt jedoch - wie das unten angebrachte Schaubild beweist - nur für einen Sonderfall: Das sich bewegende Objekt muss sich erstens parallel zum Fotografen bewegen und zweitens fast exakt rechtwinklig vor ihm stehen.
Nur in diesem relativ engen Kreissegment (unten grün dargestellt) und unter diesen relativ engen Bedingungen entstehen auch ohne Autofokus weiterhin scharfe Fotos.
Es ist jedoch eher die Ausnahme, dass das (Fußball-, Basketball- etc. -Spiel überwiegend in exakt dieser Position vor dem Fotografen abläuft.
Der Grund dafür, dass man dennoch immer wieder solche Fotos sieht, liegt in der Umkehrung: In allen anderen Situationen können Sportfotografen ohne kontinuierliche Autofokusnachführung keine scharfen Fotos machen. D.h. keine Zeitung etc. veröffentlicht derartige unscharfe Bilder.
Ferner laufen Sportler im Ballbesitz auch kaum in gerader Linie. Das tun eher unerfahrene Verfolger. Wie Gazellen oder anderes gejagtes Wild schlagen Sportler oft Haken und weichen kaum vorhersehbar aus. Daraus folgt, dass dieses Problem der Sportfotografie auch für die Wildtierfotografie existiert. Bei solchen abrupten Bewegungen können sowieso nur die allermodernsten Autofokussysteme die Schärfe mitziehen. Ohne AF ist das eine reine Glücksfrage oder Wahrscheinlichkeitsrechnung / Statistik: Bei mehreren tausend Fotos sind auch ein paar scharfe darunter.
Objekt bewegt sich parallel zur Fokusebene: Nur im grünen Bereich kann man ohne weiterarbeitenden kontinuierlichen Autofokus halbwegs scharfe Fotos von sich auf der schwarzen Linie bewegenden Objekten erstellen. Die Bewegungsrichtung (von links nach rechts oder umgekehrt) ist dabei unwichtig. Nur der Abstand (also die Fokussierebene) darf sich nicht stark ändern.
Eingeschränkte Ergonomie:
Die Ergonomie ist nicht an allen Kameras optimal. D.h. die AF-ON-Taste ist nicht immer für jeden Daumen jedes Fotografen ideal erreichbar. An manchen Kameras muss man seine gewohnte Haltung am Griff etwas abändern.
Die AF-ON-Taste selbst ist nicht immer ergonomisch gestaltet. Manche fühlen sich etwas ungewohnt an und geben nicht jedem Fotografen die von ihm gewünschte Rückmeldung.
Beide Details sollte man unbedingt ausprobieren.
Nikon gibt im deutschen Handbuch sowie englischen für Europa der D7500 (S. 341) an, dass das Drücken der AF-ON-Taste (im Gegensatz zur klassischen Auslöse-Taste) nicht den Bildstabilisator eines Objektives aktiviert. Das Foto wird also ohne Verwacklungsschutz aufgenommen. Das mag für die Sportfotografie, bei der man sowieso mit Telebrennweiten bei Belichtungszeiten unter 1/1.000 Sekunde arbeitet, kaum stören. Aber bei aus der Hand gehaltenen Porträts kann es durchaus ins Gewicht fallen.
Bei allen Arten der Fokussierung - also auch bei der AF-ON-/Back-Button-Focus-Methode, wie der manuellen Fokussierung und der mittels Auslösetaste - besteht die latente Gefahr, dass man anschließend durch Berühren des Fokussierringes am Objektiv diese Einstellung wieder verändert.
Erstaunlicher Weise sind sich die Fotografen bei der manuellen Fokussierung dessen bewusst und achten sorgsam darauf, das zu vermeiden.
Bei der klassischen Fokussierung mittels Auslösetaste ist das bereits störender, weil man nicht so oft daran denkt, dass die manuelle Fokussierung bei vielen Objektiven die automatische überstimmen / übersteuern kann. Aber man fokussiert dann durch Herunterdrücken der Auslösetaste neu.
Bei der Back-Button-Focus-Methode ist es in der Praxis jedoch am störendsten, weil sich dabei erfahrungsgemäß die meisten Fotografen darauf verlassen, dass die einmal gewählte Scharfstellung beibehalten wird. D.h. man muss sein Objektiv im wahrsten Sinne des Wortes perfekt im Griff haben - an der richtigen Stelle anfassen -, damit man keine Fehler macht.
Nachtrag: Natürlich erkennt man starke Verschiebungen der Schärfeebene meist sofort im Sucher. Aber hier geht es eher - z.B. bei der Fokussierung auf die Augen bei Porträts - um oft winzige Verstellungen, die man nicht immer sofort im Sucher erkennt. Dies gilt umso mehr, wenn man die Kamera z.B. von der Queraufnahme auf hochkant dreht.
Zahlreiche Objektive leiden unter erheblichen technischen / physikalischen Schwächen, welche das Fokussieren beeinträchtigen können:
Fokus-Verschiebung (focus-shift): Die Fokusebene verschiebt sich etwas, sofern man die Blende verändert. Dies geschieht meist bereits deshalb, weil der Autofokus bei offener Blende arbeitet, der Fotograf jedoch oft eine andere Blendenzahl verwendet, um eine größere Schärfentiefe zu erhalten.
Feldkrümmung (field-curvature): Die Fokusebene verschiebt sich etwas, weil die zentral gelegenen Autofokussensoren die Entfernung etwas abweichend messen, als die weiter außen liegenden.
Fokus-Veränderungen bei Zoom-Objektiven (Focal length breathing): Die Fokusebene verschiebt sich etwas, wenn man bei Zoom-Objektiven die Brennweite ändert.
Ob, und falls, wie stark ein bestimmtes Objektiv darunter leidet, kann man nicht pauschal sagen.
Sofern Sie das (mich persönlich eher störende) Piepsen für die erzielte Fokussierung wünschen, so haben (u.a. viele Nikon-) Modelle mit AF-ON und AF-C den Nachteil, dass sie (auch bei Einzelfokussierung) nicht mehr piepsen und somit keine Rückmeldung über die Scharfstellung liefern. Dafür liefern Nikon-Modelle generell rote und grüne Rückmeldungen im Sucher, die man eigentlich nicht übersehen kann.
Bei den neuen Sony-Modellen A7 Mark III unterscheidet sich der AF-S vom AF-C. Der kontinuierliche Fokus basiert auf der Phasenverschiebung (phasedetection, PDAF), während der Single-AF weitgehend auf den schärferen aber langsameren Verfahren des Kontrasts basiert (CDAF) zusammen mit Phasenverschiebung. D.h. die Verfahren unterscheiden sich etwas. Ob es sich in der praktischen Fotografie negativ auswirkt, wenn man immer im kontinuierlichen Modus arbeitet, ist derzeit noch unklar.
Der AF wurde früher absichtlich auf den Auslöser gelegt, um die Batterie zu schonen. Nutzt man nun die AF-ON-Taste dafür, so muss man die Kamera bei fast allen Modellen immer ausschalten, wenn man sie in einer Tasche, Rucksack etc. verstaut. Ansonsten kann der leichteste Druck auf jene meist erhabene Taste dazu führen, dass der Autofokus ständig arbeitet und den Akku entlädt. Vor allem in der Stadtfotografie, bei der viele Fotografen ihre Kamera zum Schutz vor Sonne oder Diebstahl zwischen den Fotos im eingeschalteten Zustand in die Fototasche stecken, ist dies hinderlich.
Sofern man Fernauslöser an der Kamera verwendet, so muss man vorher mit der AF-ON-Taste scharf stellen / fokussieren. Oder man muss die Kamera wieder umkonfigurieren. Ansonsten wird die Fernbedienung resp. der Fernauslöser auch nicht von sich scharf stellen.
Dasselbe gilt für die Selbstauslösefunktion in den meisten Kameras.
Unbedingt sollte man die Back-Button-Focus-Methode ausgiebig testen. Denn insbesondere in der Anfangszeit benötigt man Übung, bis man sich auf diese Art des Fotografierens umgestellt hat. D.h. eingefleischte Fotografen, die bisher jahrzehntelang alles erfolgreich anders gelöst haben, werden evtl. in der Anfangsphase der Umstellung damit eine eher geringere Ausbeute an hochwertigen Fotos erzielen. - Wie alles in der Fotografie erfordert die Back-Button-Focus-Methode etwas Übung.
Alternativen
Man kann selbstverständlich in vielen Fällen auch im manuellen Fokussier-Modus arbeiten. Aber:
Meist muss man das Objektiv mit einem Schalter (am Objektiv selbst) in den manuellen Fokus umschalten.
Diesen Schalter - vor allem bei Nacht - schnell zu finden, ist nicht immer einfach. Auch ich habe mir dabei schon ungewollt z.B. die Entfernungs- oder Bildstabilisierungs-Modi am Objektiv verstellt.
Das manuelle Scharfstellen ist heute ohne Fokussierhilfen bei DSLRs oft schwierig. Bei vielen spiegellosen Kameras gelingt dies zwar deutlich einfacher. Aber - gegen alle Angaben bei Profifotografen und publizierenden Foto-Autoren, die angeblich sowieso alle nur manuell scharfstellen - halte ich moderne Autofokussysteme inzwischen in vielen Fällen für präziser.
Jedoch ist bei jeder Entfernungs-Veränderung sei es eine Bewegung des Modells oder des Fotografen erneut eine manuelle Neufokussierung erforderlich.
Selbstredend funktioniert dies. Schließlich haben Generationen von Fotografen so gearbeitet.
Aber diese manuelle Fokussierung gilt - vor allem bei sich schneller oder unvorhersagbar bewegenden Motiven - als sehr aufwändig.
AF-ON wurde zu einer Zeit erfunden, als Kameras nur wenige (oder sogar nur 1 einzigen) ganz im Zentrum liegende Autofokussensoren besaßen.
Moderne Kameramodelle besitzen jedoch dutzende AF-Sensoren, die sich über eine immer größere Fläche erstrecken. Ferner handelt es sich um immer hochwertiger Kreuz- oder sogar Doppel-Kreuzsensoren, die auch bei wenig Licht noch erstaunlich präzise und schnell scharfstellen können.
D.h. man kann mit den dezidierten Joysticks auf der Kamerarückseite mit etwas Übung auch sehr schnell den Fokuspunkt nach außen zum Rand verlagern, statt das Bild ständig neu zu gestalten. Das ist eine Methode, die ich in den letzten Jahren fast immer statt der klassischen Schwenk-Variante verwendet habe.
Allerdings sei eingeräumt, dass bis heute nur hochwertige = teure Kameras dies bieten.
Hochmoderne spiegellose Kameras (z.B. die Sony A9) bieten inzwischen auch flächendeckende Fokus-Sensoren bis in die extremen Ecken des Sensors / des Suchers. Dort ist die AF-ON-Taste nicht immer erforderlich, da man ein einmal fokussiertes Objekt mittels Gesichtserkennung oder noch treffsicherer der Augenfokussierung relativ zuverlässig halten kann, selbst wenn man das Bild / den Bildausschnitt neu komponiert.
Generell bieten manche spiegellosen Kameras von Sony und Fuji sowie neueste von Canon und Nikon die Augenfokussierung, welche zumindest bei Einzelporträts meist sehr effizient arbeitet. Dennoch kann es sich auch hier lohnen die AF-ON-Taste zu verwenden. Manche Fotografen optimieren dies dadurch, dass sie dann die Augenfokussierung auf die meist daneben liegende AEL-Taste programmieren, sodass sie zwischen diesen beiden Modi bei Bedarf schnell hin-und-her-schalten können. Die AF-ON-Taste verwendet man dann zum manuellen Scharfstellen auf einen bestimmten anderen Fokus-Punkt als den Augen. Das hat vor allem bei geschlossenen Augen, oder bei sich wegdrehenden Personen Vorteile, oder wenn der Augenautofokus nicht perfekt arbeitet (auch das kommt vor).
Automatische, intelligente Autofokus-Umschaltung:
Canon bietet seit einigen Jahren in einigen Kameras den AI-Focus an, einen Autofokus, der den Fokussier-Modus automatisch wechselt zwischen One Shot AF (für stehende Objekte) zu AI Servo für sich bewegende Motive, sobald sich das Motiv zu bewegen beginnt.
Auch Nikon bietet sein einigen Jahren einen Auto-Modus (AF-A) an, der den Fokussier-Modus automatisch wechselt zwischen Single-Shot AF-S (für stehende Objekte) zu Continuous für sich bewegende Motive, sobald sich das Motiv zu bewegen beginnt.
Bei manchen anderen Herstellern heißt dieser Modus A-AF.
Dennoch behaupten zahlreiche Fotografen, dass man mit der AF-ON-Taste / Back-Button-Focus-Methode dies manuell selbst optimaler bestimmen kann. Denn die Software kann / könnte sich im Einzelfall auch irren. (Ketzerischer Zusatz: Fotografen machen selbstverständlich niemals Fehler.)
Ferner bietet Canon seit einigen Jahren in einigen Kameras die Möglichkeit, einen (Funktions-)Schalter zum schnellen Hin-und-her-Schalten zwischen ONE SHOT (für stehende Objekte) zu AI Servo (für bewegte Motive) zu belegen. Zahlreiche Fotografen legen diese Funktion auf die heute von vielen kaum mehr benutzte Schärfentiefe-Taste / Tiefenschärfe-Taste (meist vorne an der Kamera beim Objektiv), wo sie blind verwendet werden kann.
Letztendlich bleibt auch noch die Alternative, die AF-ON-Taste resp. die AF-L-Taste so zu benutzen, wie sie vom Hersteller ab Werk eingestellt ist: Wenn man ein Bild (z.B. Porträt) umkomponieren will, dann zielt man im AF-S- / One-Shot- Modus für Einzelaufnahmen) auf das zentrale Motiv, drückt die AF-ON-Taste und hält sie gedrückt. Danach kann man mit gedrückter AF-ON-Taste schwenken und das Bild neu gestalten und ebenfalls viele Aufnahmen machen. D.h. der Auslöser fokussiert dann auch nicht jedes Mal neu.
Um die Alternativen klar zusammenzufassen: Je moderner die Kamera ist, und je mehr sowie weit über das ganze Bild verteilte hochwertige Autofokussensoren sie besitzt, desto eher kann man auf diese Back-Button-Focus-Methode verzichten.
Das dennoch verbleibende Problem, dass man im kontinuierlichen Autofokusbetrieb bei bewegten Motiven den Autofokus kurz abschalten möchte, lässt sich dann dadurch beheben, dass man auf die Taste AF-ON die Funktion AF-OFF legt.
Da der letzte Satz nun wirklich heftig ist, nochmals ganz langsam in Einzelschritten.
Hochmoderne = teure Kameras können mit ihren vielen weit verteilten hochwertigen AF-Sensoren alles machen, wie wir es früher nur mit der Back-Button-Focus-Methode mittels der AF-ON-Taste konnten.
Aber es verbleibt das uralte Problem, dass störende Objekte (Menschen oder ähnliches) das AF-System vom eigentlichen Zielobjekt ablenken können.
Dies geschieht vor allem bei Mannschaftssportarten, in deren Getümmel sich andere Spieler vor unsere Zielperson stellen und sie (teilweise) verdecken.
Dann will man zwar oft sogar weiter fotografieren. Aber man will auf jeden Fall, dass die Kamera nicht zu pumpen beginnt oder das Zielobjekt wechselt.
Dazu muss man - zumindest kurzzeitig - den Autofokus ausschalten. Das war ursprünglich die Forderung der Sportfotografen in den 1980er Jahren.
Und das ist in hochwertigen Kameras sogar vorgesehen. Die Funktion heißt AF-OFF (also: Autofokus aus). Die Benennung ist nur etwas paradox. Denn man legt diese Funktion auf die AF-ON-Taste. Sie macht danach folglich das Gegenteil.
Nun kann man im kontinuierlichen Autofokus (AI Servo, AF-C) den Spieler ständig verfolgen.
Kommt ein störendes Hindernis dazwischen, dann drückt man (kurzeitig) die nun umbelegte AF-OFF Taste.
Man kann in vielen Fällen nun weiter fotografieren und scharfe Fotos aufnehmen.
Sobald das Hindernis verschwunden ist, lässt man die AF-OFF-Taste wieder los, der kontinuierliche Autofokus nimmt wieder seine Arbeit auf und verfolgt das sich bewegende Zielobjekt.
Zukunftsmusik: Eine perfekte Lösung dieses Problems lässt sich nur mittels künstlicher Intelligenz (KI/AI) bewirken. Der Autofokus erkennt selbst das Zielmotiv und hält es anhand bestimmter äußerer Kriterien - so, wie wir Menschen auch bewegte Objekte verfolgen. Zukünftig wird der Fotograf der Kamera den Befehl erteilen: verfolge Dirk Nowitzki, und das Autofokussystem der Kamera erledigt den Rest. Sie dürfen gerne als Fußballfan auch Cristiano Ronaldo oder einen anderen Sportler verwenden. Forscher arbeiten bereits seit Jahren daran, da die Sicherheitsdienste das für die Kameraüberwachung benötigen. Aus diesem Grunde wird es vermutlich zuerst für Video und natürlich auf Smartphones verfügbar sein.
Weiterführende Tipps
Je nach Kamera-Modell können Sie die AF-ON-Taste eventuell auch in folgenden Kamera-Modi / Einstellungen verwenden:
Manuell
Live-View mit rückwärtigem Display
im Video-Betrieb zum Fokussieren bei Filmaufnahmen
Fazit
Die immer wieder zu lesende und zu hörende Aussage, dass angeblich weltweit alle Profifotografen nur mit der AF-ON-Taste resp. der Back-Button-Focus-Methode arbeiten würden, ist übertrieben.
Auch die immer wieder zu hörende Behauptung, dass alle Fotografen diese Funktion verwenden sollten oder sogar müssen, resp. die Umkehrung, dass man nur damit ernsthaft fotografieren kann, ist überzogen.
Probieren Sie es aus. Sofern es Ihnen nutzt, dann werden Sie es in manchen Situationen auch verwenden.
Weder die AF-ON-Taste noch die Back-Button-Focus-Methode produzieren per se weder bessere Fotos noch machen sie einen besseren Fotografen aus Ihnen.
Sauber angewendet kann sie jedoch in manchen Situationen - zu hochwertigeren Fotos, einer höheren Trefferausbeute, höherer Effizienz und frustfreierem Fotografieren führen.
Die AF-ON-/Back-Button-Focus-Methode lohnt sich umso mehr,
je älter und preiswerter Ihre verwendete Kamera ist, (d.h.:)
je weniger (hochwertige) Autofokussensoren die Kamera besitzt und
je stärker diese AF-Sensoren in der Bildmitte konzentriert sind,
je lichtschwächer die von Ihnen verwendeten Objektive sind,
je kleiner die verwendeten Blenden an den Objektiven sind (= je größer die Blendenzahl selbst ist, also z.B. f5,6-11),
Mir persönlich geht es so, wie dem Herrn in der Werbung: Benutzen Sie es? - Ja. - Immer?
Nein, nicht immer, da ich mit zu vielen unterschiedlichen Kameras arbeite, und bei weitem nicht alle so eine AF-ON-Taste besitzen oder sie ergonomisch positioniert ist.
Aber immer öfter, weil die AF-ON- Taste resp. die Back-Button-Focus-Methode in manchen fotografischen Situationen hilfreich ist. Dies gilt im Übrigen auch, obwohl ich eher hochwertige Kameras mit oben genannten AF-A und AI-Focus verwende.
Viel Freude beim Fotografieren.
Links
Videos
Zu beachten ist, dass manche Praxisbeispiele in den Filmen ziemlich abwegig sind. Wo können Sie z.B. während eines Fußballspiels als Fotograf mitten auf dem Spielfeld herumlaufen, um den Torwart direkt von vorne zu Fotografieren? Dennoch finden Sie vielleicht einige visualisierte Anregungen zum Ausprobieren darunter.
Getrauen Sie sich auch, die oft sprachlich wie inhaltlich hochkomplizierten englischen Filme anzusehen. Nachdem Sie obigen Artikel verstanden haben, sollte Ihnen auch in den englischen Filmen vieles verständlich werden.
Das Grundproblem liegt jedoch darin, dass die meisten deutschen Fotografen (trotz vehementer Beteuerung des Gegenteils) miserabel Englisch verstehen und folglich auch die vor allem im englischen Ausland verwendete Back-Button-Focus-Methode missverstehen. Das hindert jene Influencer allerdings nicht daran, Unsinn in ihren deutschen Videos zu verbreiten. Das Harmloseste ist dabei noch, wenn sie die Fokussierung mit der Belichtung verwechseln. Aus diesem Grunde finden sich sehr wenige deutsche Videos in meiner Auflistung.
My SHARP FOCUS Technique - Back Button Focus & Hyperfocal || The Landscape Photography Journals E6 - Englisch: Er benutzt für die Landschaftsfotografie den Live-View-Modus, legt damit den Fokuspunkt automatisch und ggf. manuell übersteuernd fest, prüft ihn bei 100% Vergrößerung und speichert ihn in AF-ON.
Die Hyperfokale Entfernung legt er für Weitwinkel-Objektive bis 50 mm wie folgt fest: 1. Bild komponieren. 2. Ganz unten ein Objekt bestimmen und dessen Entfernung messen (hier 1 Meter). 3. Diese Entfernung verdoppeln (= 2 Meter). 4. In dieser Entfernung (von 2 Metern) ein Objekt fokussieren und Fokus speichern.
Er benutzt ferner ETTR.
Sony E(F)-Bajonett - alle Handbücher für alle Kameras als PDF - Die Handbücher sind meist mehrsprachig resp. die Sprache ist jeweils bei den Einzelmodellen auswählbar.
Sony A-Bajonett - alle Handbücher für alle Kameras als PDF - Die Sprache ist jeweils bei den Einzelmodellen auswählbar.
Fujifilm - alle Handbücher für alle Kameras als PDF - Die Handbücher sind nach Sprachen geordnet.
Bei Fuji gefallen mir besonders die Menü-Listen für jede Kamera (als Beispiel hier die X-T2). Allerdings sind sie nur auf Englisch verfügbar. Benutzen Sie jedoch keinesfalls die teilweise angebotene Google-Übersetzung.
Deutsche Handbücher je nach Modell - Im deutschen Auftritt muss man erst das Modell auswählen und gelangt danach zum einzelnen Handbuch - ganz am Ende der Seite.
Panasonic deutsch Handbücher - Man muss ziemlich umständlich einiges eingeben. Ohne einzutippende Modellnummer geht nichts.
damit diese umfangreichen, kostenlosen, wissenschaftlich fundierten Informationen weiter ausgebaut werden können, bin ich für jeden Hinweis von Ihnen dankbar.
Deshalb freue ich mich über jede schriftliche Rückmeldung, Fehlerkorrekturen, Ergänzungen, Neue Informationen etc. Ihrerseits per E-Mail oder Kontakt-Formular.
Um meine Neutralität zumindest auf dem hier beschriebenen Feld der Fotografie und Videografie wahren zu können, nehme ich bewusst von keinem Hersteller, Importeur oder Vertrieb irgendwelche Zuwendungen jeglicher Art für das Verfassen der absolut unabhängigen Artikel an. Auch von Zeitschriften oder Magazinen aus dem Fotobereich erhalte ich keinerlei Zuwendungen.
Deshalb freue ich mich, wenn Sie mein unabhängiges Engagement für Sie durch einen gelegentlichen Kauf bei Amazon über die hier angegebenen Links unterstützen. Es ist gleichgültig, welches Produkt Sie über diesen Link kaufen. - Es kann auch jede andere Ware außerhalb des Fotobereiches sein. Alle Preise sind und bleiben für Sie gleich niedrig, wie wenn Sie direkt zu Amazon gehen. Aber durch Ihren Klick auf meinen Link erhalte ich evtl. Monate später eine sehr kleine prozentuale Prämie (Cents je Kauf), welche mir hilft, die hohen Kosten bei der Erstellung der Artikel zumindest teilweise zu decken. - Bitte starten Sie Ihre Einkäufe bei mir.
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