Datenrettung

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Wie Sie gelöschte oder zerstörte Dateien mit Software einfach retten können - mit Software-Tests

Weitere Bezeichnungen für die Datenrettung sind: Datenwiederherstellung, Rettung gelöschter oder zerstörter Dateien, Wiederherstellen zerstörter Daten, Dateienwiederherstellung, Datenrestaurierung, datarecovery, data recovery, data restore, Datenrestauration.

Wie schnell ist es passiert und wertvolle Daten, Dateien, Fotos, Videos etc. sind plötzlich weg. Erfahrungsgemäß passiert dies immer dann, wenn man sowieso am wenigsten Zeit hat.

Zielgruppe: Dieser Artikel zur Datenrettung wendet sich zwar primär an Fotografen und Videografen. Aber auch alle anderen Menschen werden Hilfe für ihre Datenrettung bei Text-Dokumenten, Excel-Dateien, Grafiken, etc. erhalten.

Ferner lernen Sie Tipps und Tricks kennen, um derartigen Datenverlust zukünftig zu minimieren.

Überdies werden diverse Programme zur Datenrettung getestet und besprochen. U.a. teste ich ausführlich die weit verbreiteten Datenrettungs-Programme EaseUS Data Recovery, Recuva sowie TestDisk und PhotoRec.

Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle bei Datenrettung behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.

Ursachen des Datenverlustes

Unter einem Datenverlust versteht man das unvorhergesehene Verlorengehen von Daten/Dateien. Eng damit verbunden ist der Begriff der Inkonsistenz von Daten (data corruption). Hierbei haben sich Daten / Dateien unvorhergesehen und unerwünscht verändert.

Erstaunlich viele Dinge können zu einem Datenverlust resp. zur Dateninkonsistenz führen und eine Datenrettung erforderlich machen:

Menschliches Versagen - human errors

Der Mensch gilt als größtes Datenrisiko.

Da wären zuerst einmal Hektik und Schusseligkeit - offizielle Bezeichnung: Fehlverhalten von Datenbenutzern. - Auch ich habe in der Hektik am PC schon einmal aus Versehen die Entf-/Lösch-Taste gedrückt, statt der Taste daneben oder darüber im Cursor-Block. Und weil ich es sowieso eilig hatte, auch gleich noch die weitere störende Abfrage blitzschnell mit der Return-/Eingabe-Taste bestätigt.

Man kann diese Vorfälle auch unter die Kategorie Unbeabsichtigter Datenverlust subsummieren.

Um es vorweg klarzustellen: Aus meiner langjährigen Erfahrung im IT-Bereich halte ich menschliches Versagen (human errors) für die weit überwiegende Hauptquelle beim Datenverlust.

Letztendlich lässt sich fast alles darauf zurückführen. Wer z.B. Warnungen der Software oder der Hardware ignoriert, ohne sofort zu sichern und dann den Warnungen nachzugehen, handelt grob fahrlässig.

Korrekt ist, dass manche Warnungen übertrieben sind (z.B. false positives). Aber wiederholte Warnungen haben ihren Grund.

Software-Fehler

Sie glauben gar nicht, wie viel unausgereifte Software mit wie vielen zum Himmel schreienden Fehlern verkauft wird. Als Software-Analytiker stehen mir oft die Haare zu Berge, wenn ich sehe, wie schlampig Programmierer heute weltweit arbeiten. Mit anderen Worten: Es finden sich haufenweise Programme zum Kauf oder kostenlosen Herunterladen im Internet, die unter gewissen Umständen plötzlich anfangen, Ihre Daten zu verändern oder im schlimmsten Fall Dateien zu zerstören.

Alte, nicht mehr kompatible Software: Vor allem die ältere Software arbeitet unzuverlässig unter neuen Betriebssystemen.

Glauben Sie z.B. keinem Betriebssystemhersteller, dass er auf Abwärtskompatibilität geachtet hat. Das ist völlig unmöglich, da schlichtweg zu viele alte Programme existieren, um sie alle zu testen.

Auch ich verwende z.B. noch einen alten Editor, der immer wieder abstürzt und alle bis dahin nicht gesicherten Daten in den Abgrund reißt. Es gibt bedauerlicherweise keinen Ersatz für jenes kleine aber für diese Arbeit so perfektionierte Stück Software.

Dennoch sollten Sie mit so etwas sehr vorsichtig sein. Wenn mein altes Programm einen schlechten Tag hat, dann stürzt es alle paar Minuten ab (wie heute Morgen, als ich den Artikel begann). Dann muss ich alle 1 bis 2 Minuten manuell sichern, um größere Verluste zu vermeiden. An guten Tagen hingegen arbeitet jene alte Software problemlos. Diese Unvorhersehbarkeit ist das Risiko.

Und mit jedem Update des Betriebssystem ändert sich der Zustand der sonstigen Software. Nach Verfassen meines Artikel kam es wieder zu einem großen Systemupdate. Danach lief alles jahrelang reibungsfrei. Somit wäre vermutlich bewiesen, dass es nicht die alte Software war, welche monatelang den Fehler produzierte, sondern das neuere (offiziell gekaufte) Betriebssystem nach einem Update vermutlich irgendeinen Speicherbereich falsch verwaltete. - Also: Glück-Auf bis zum nächsten Update.

Hinweis: Manchmal kann es jedoch auch hilfreich sein, einen je nach Betriebssystem angebotenen sogenannten Kompatibilitätsmodus für alte Software zu verwenden. Sofern jenes alte Programm aufgerufen wird, dann wird z.B. dann automatisch z.B. der Windows XP-Modus oder noch älter verwendet etc. Dann mag der PC zwar langsamer arbeiten. Aber das ist immer noch effizienter, als wenn das Programm ständig abstürzt. Ferner existieren für alte Programme auch ganze gekapselte Betriebssystem-Umgebungen wie für das alte DOS.

Ansonsten gilt wie für Kamerahardware auch für PC-Software: Nur die aller neuesten Versionen arbeiten meist fehlerfrei zusammen.

Unergonomische oder unlogische Software

Nur das Betriebssystem sollte mit dem Datei-Explorer bei Windows resp. Finder bei Apple zum Löschen verwendet werden. Nur dann gelangt die Datei sicherheitshalber zuerst einmal in den Papierkorb, woraus sie schnell wieder gerettet werden kann. Das kann das Betriebssystem selbst, sicher und einfach erledigen.

Daneben finden sich jedoch zahlreiche Software-Pakete, welche selbst einen Datei-Explorer simulieren und direkten Zugriff auf die Dateiebene besitzen. Diese Programme können Dateien löschen. Erschreckender Weise arbeiten nicht alle und vor allem nicht immer perfekt mit dem Betriebssystem zusammen. So kann es vorkommen, dass Sie durch einen Löschbefehl in einem solchen Programm, die Datei ohne Papierkorb respektive an diesem vorbei löschen.

Für den Nutzer noch undurchschaubarer sind Bildbetrachter und Bildbearbeitungs-Programme wie Lightroom von Adobe. In diesen datenbankorientierten Programmen können Sie Fotos aus der Ansicht entfernen und / oder von der Festplatte. Bei ersterem verschwindet die Datei nur aus der Datenbank (Sicht), bei letzterem Befehl wird sie auf dem Datenträger gelöscht. Die Wortwahl und Erklärungen dazu sind bis heute unergonomisch und für viele Anwender missverständlich.

Hardware-Fehler

Immer wieder finden sich Fehler auch in den Treibern, welche Hardware plötzlich völlig Unvorhergesehenes ausführen lassen - oder Erwartetes nicht.

Schließlich kann Hardware auch verschleißen und somit vollständig ausfallen. Dies gilt sowohl für rotierende Festplatten als auch für alle anderen rein elektronischen Bausteine. Ich hatte sogar einmal eine Grafikkarte, die Schäden am Motherboard, dem RAM und der Festplatte sowie deren Daten verursachte. Aber ich will sie beruhigen. Hardware-Ausfälle - vor allem solche der letzten Kategorie - sind eher selten.

Häufig sind hingegen diverse Alterungserscheinungen an Hardware. So ist es seit langem bekannt, dass CDs, DVDs, Blu-Rays altern und nach gewisser Zeit Daten verlieren. Sie zerstören sich oft nicht auf einen Schlag völlig. Aber langsam beginnen einzelne Bits und Bytes zu verschwinden, weil sich das Trägermaterial (meist durch optische und wärmebedingte Vorgänge) verändert.

Bei fast allen Datenträgern kommt es durch das Alter und die ständige Nutzung bedingt zum langsamem aber spürbaren Ausfall einzelner kleinster Speichereinheiten. Normalerweise erkennt und korrigiert die Festplatte, SSD etc. mit ihrer eigenen Software dies. Aber es kann auch etwas übersehen werden. Dann fehlen winzige Dinge in einer Datei. Das kann ein unwichtiges Bit oder Byte sein, das die Software beim Lesen korrigiert und anschließend beim erneuten Abspeichern der ganzen Datei korrekt wieder auf die Platte schreibt, quasi die Datei selbst repariert. Aber es kann auch ein sehr wichtiges Teil der Datei sein. Das kann bis zum Absturz des PCs führen.

Ähnlich sieht es bei allen USB-Sticks, SSD-Platten und natürlich den Speicherchips in unseren Kameras aus. Je moderner diese Speichermedien sind, desto eher kontrollieren sie sich selbst und verschieben bei ersten Anzeichen die Daten in sichere Sektoren. Und selbst die teuersten Festplatten (HDDs) sind nicht für die Ewigkeit konzipiert. Siehe hierzu meine Tests und Erfahrungen. Das gilt insbesondere für die externen Speichermedien zu Datensicherung.

Auch, wenn es hart klingt: Datenspeicher sind Verbrauchsmaterial.

Externe Einflüsse

Viren, Malware, Schadprogramme, Hacker etc.: Die Gefahr, dass Sie Opfer derartiger Angriffe werden, ist zwar sehr gering. Aber es kann nie völlig ausgeschlossen werden. Abgesehen von ganz seltenen (glücklichen) Fällen sind Sie dann meist auf eine aktuelle (und unverseuchte) Datensicherung angewiesen. - Man kann diese Fälle des Datenverlustes auch unter die Kategorie kriminelle Handlungen subsummieren.

Hinzu kommen (Natur-) Katastrophen, wie Feuer, Blitzeinschlag, Erdbeben, Flut, Stromausfall, etc.

Verwechslungen und Ähnlichkeiten

Verwechseln Sie den Datenverlust nicht mit der (evtl. zeitweiligen) Daten-Nicht-Verfügbarkeit (data unavailability). Unter Letzterem versteht man den Zustand, dass man (aktuell) nicht mehr auf Daten zugreifen kann. Dies kann z.B. bei Daten im Internet zutreffen, sofern die Verbindung oder der dortige Server nicht verfügbar sind. Formulieren wir es höflich: In dem Fall ist meist jemand anderer dafür verantwortlich und für die Reparatur zuständig. Aber auch dann kommen Sie evtl. über längere Zeit - nicht an die Daten. Im schlimmsten Fall hat der dortige Administrator den Server zerstört und auch keine Backups angelegt, oder die Firma ist insolvent. Dann ist es für Sie wieder ein Datenverlust.

Verwechseln Sie den Datenverlust auch nicht mit der Datenpanne / dem Datendiebstahl (data breach), bei welchem Dritte Ihre Daten illegal in die Hand bekommen. Dies kann ganz prosaisch durch Einbruch und / oder Diebstahl des Datenträgers geschehen. Wenn das der einzige Datenträger mit den wichtigen Daten war und Sie sich bezüglich der Rückgabe nicht erpressen lassen, dann wird aus dem Datendiebstahl dennoch für Sie wieder ein Datenverlust.

Fazit: Ein Datenverlust lässt sich nie hundertprozentig ausschließen. Die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Datenverlustes lässt sich durch Vorsichtsmaßnahmen nur reduzieren.

Was ist bei einem Datenverlust sofort zu tun?

Ruhe bewahren. Führen Sie - in der Eile - keine unüberlegten Handlungen aus. Solange Sie oder andere Menschen oder Software nichts weiter an den Daten machen, besteht in der Regel eine gute Chance, alles zu retten.

Gehirn einschalten und nachdenken.

Bei Netzgeräten, diese vom Netz trennen, damit keine Updates etc. ungewollt heruntergeladen werden, welche Dateien überschreiben.

Gleichgültig, was irgendwelche (selbsternannten) Fachleute im Internet erzählen oder schreiben, dass man dies alles auch manuell im Betriebssystem abstellen kann. Oft hilft nur die Unterbrechung der Verbindung. Sie überblicken als Laie und oft auch als IT-Fachmann überhaupt nicht mehr, welche Programme wann welche Hintergrunddienste laufen lassen, um irgendwelche Updates aus dem Netz herunterzuladen, oder Veränderungen vorzunehmen. Selbst Software-Firewalls, die einen davor schützen sollten, können sich selbständig aktualisieren und dabei neue Daten auf den Datenträger schreiben - oft über evtl. wichtige Daten, die Sie retten wollten. Besonders notorisch sind Antivirenprogramme und der Windows Defender.

Sofern Sie über ein Kabel mit dem Internet verbunden sind, so hilft im Zweifel wirklich nur das Netzwerkkabel aus dem Computer mit dem beschädigten Datenträger herauszuziehen.

Noch schwieriger wird es bei über Funk (z.B. WiFi) an das Internet angeschlossenen Geräten. Sie müssen dann entweder auf Ihrem Computer sich aus dem Funknetz abmelden, oder man kann alternativ nur noch zeitweise das gesamte Funknetz (z.B. am Router) deaktivieren / abschalten.

Falls Sie im Hintergrund arbeitende Programme laufen haben, dann schalten Sie diese unbedingt ab. So kann z.B. ein ständig laufendes Festplatten-Defragmentierungs-Programm großen Schaden anrichten und Ihre Rettungsversuche zunichtemachen.

Von Schocktherapien, wie dem Ziehen des Steckers, oder dem Ausschalten des Gerätes, rate ich ab. Es sei denn, Sie hören, dass z.B. die Festplatte sich gerade zerlegt. Aber seien Sie sich dann darüber im Klaren, dass dieser harte Stopp weitere Daten zerstört.

Falls Sie dennoch hart den Stecker gezogen haben, dann dürfen Sie das System danach nicht mehr einschalten, bevor Sie die Datenträger nicht entfernt haben. Viele Betriebssysteme schreiben beim Start wild temporäre Dateien auf den (Boot-)Datenträger. Jede weitere Schreiboperation muss jedoch auf jeden Fall verhindert werden. Sie würde evtl. Ihre wichtigen Daten überschreiben. Dann hilft nur ein neues Computer-System, in das Sie die Datenträger zur Rettung einbauen (lassen).

Sie dürfen nach einem Datenverlust mit jenem Gerät auch nicht mehr im Internet surfen, um sich Informationen zur Datenrettung zu suchen. Auch das würde Teile der Festplatte resp. des verwendeten Datenträgers überschreiben.

Nochmals zum Behalten: Wenn Ihr Boot-Datenträger beschädigt ist, dann sollten Sie ihn zur Datenrettung in einen anderen Computer einbauen (lassen).

Alternativ zum Einbau in einen anderen Rechner bietet sich für wenige Euro auch die an Adapterlösung. - Damit wird die (quasi externe) Festplatte in einen USB-3-Eingang eines anderen PCs/Laptops etc. gesteckt.

Als weitere Möglichkeit können Sie eine Boot-Platte auch mit einer - allerdings vorher hergestellten - CD oder DVD mit Betriebssystem und passender Rettungs-Software darauf booten / starten. Aber dazu müssen Sie auch noch vorher im BIOS die Boot-Reihenfolge ändern, damit zuerst die CD gestartet wird. Kurzum: Das ist alles eher etwas für erfahrenere Anwender.

Danach sollten Sie wichtige Fragen beantworten

Wie kam es zu zum Datenverlust? Diese Antwort bestimmt maßgeblich die Methoden zur Rettung.

Welcher / Welche Datenträger wurden wann wie davon betroffen?

Schätzen Sie den Aufwand zur Datenrettung und den Wert des Datenverlustes realistisch ab. Denn nicht immer lohnt sich eine Datenrettung.

Besteht eine aktuelle Datensicherung der verlorenen Dateien? Dann ist es evtl. sinnvoller und schneller, diese Sicherung einzuspielen.

Erst, wenn es - nach diesen Überlegungen - noch immer zweckmäßig erscheint, sollten Sie mit eigener Software einen Rettungsversuch unternehmen. Dabei muss jedoch ein weiterer ausreichend großer Datenträger zur Verfügung stehen, der die geretteten Dateien aufnehmen kann. Niemals sollte man mit eigenen Mitteln Rettungsversuche unternehmen, welche gerettete Dateien auf denselben Datenträger schreiben. Das richtet oft größeren Schaden an, als nachträglich auch von Spezialisten noch repariert werden kann.

Je nach Schaden arbeiten die Profis bei der Datenrettung nie am Original-Datenträger, sondern legen sich eine exakte Kopie davon an. Dafür kann man Programme wie HDD Raw Copy Tool verwenden. (Siehe zu aller Software die ausführlichen Informationen unten.)

Definitionen zum Datenverlust

Auch wenn es viele erstaunen wird: Beim Datenverlust kommt es auf viele Details an.

Die Art der Zerstörung

Da gibt es z.B. das einfache Löschen mit der Entf.-Taste. Das führt bei modernen Betriebssystemen nur dazu, dass die Datei in den Papierkorb verschoben wird. Gelöscht oder zerstört ist nichts.

Ferner findet sich das Datei (im Ziel) ersetzen. Dabei wird eine vermeintlich neuere Version über / auf eine alte kopiert. Im Detail wird jedoch die neue Version nur in den Ordner / auf den Datenträger (hinein) kopiert - also dazu. Aber der Eintrag für die alten Dateien wird gelöscht und deren Speicherplatz freigegeben.

Da gibt es z.B. das komplexere Löschen mit der Umschalt+Entf.-Taste (Shift-Delete) oder dem Löschen aus dem Papierkorb oder ein schnelles / einfaches Formatieren des Datenträgers. Das führt bei allen mir bekannten Betriebssystemen nur dazu, dass der Eintrag der Datei im Verzeichnis gelöscht und der Speicherplatz freigegeben wird. Gelöscht oder zerstört ist an der Datei selbst noch nichts. Man spricht deshalb auch von temporärem Datenverlust. Allerdings können im Laufe der Zeit andere Dateien diese nun freigegebenen Speicher-Cluster belegen, was zu einem zumindest teilweisen Verlust der Datei führt.

Nochmals: Bei obigen Verfahren werden Dateien beim vermeintlichen Löschen oder Formatieren bei den meisten Dateisystemen noch nicht physisch gelöscht, sondern lediglich ausgeblendet resp. als gelöscht markiert und der Speicherplatz zum späteren Überschreiben freigegeben.

Deutlich erschwert wird die Angelegenheit bei einer grundlegenden Formatierung des Datenträgers, wobei neue Partitionen und / oder neue Dateizuordnungstabellen erstellt oder ein neues Festplattenformat verwendet wurden.

Dann gibt es jedoch auch diverse Arten der sicheren Löschung. Hierbei wird nicht nur der Eintrag im Verzeichnis gelöscht, sondern die Datei durch ein- bis vielfaches Überschreiben (eraser, erasing) aller von ihr belegten Speicher-Cluster zerstört.

In den beiden letzten Fällen kann man eher von - zumindest für Laien - dauerhaftem Datenverlust sprechen.

Die Dateigröße

Eine sehr kurze Datei, die so klein ist, dass sie in einen einzigen zusammenhängenden Speicher-Cluster passt, ist leicht zu restaurieren.

Eine größere Datei, die sequentiell in einer Folge direkt aneinander stoßender Speicher-Cluster abgespeichert ist, ist meist auch noch rettbar.

Eine sehr große Datei, die dann auch noch aufgrund der Fragmentierung der Festplatte / des Datenträgers über mehrere oder sogar viele weit auseinander liegende Speicher-Cluster verteilt ist, stellt für viele Datenrettungs-Software bereits ein enormes Problem dar.

Die Dateiart

Eine reine Text-Datei ist leicht zu restaurieren. Sie besteht - wie der Name bereits sagt - nur aus Text.

Selbst, wenn - sagen wir - jeder hundertste Buchstabe fehlen sollte, so ist die Rettung für die meisten Menschen noch sinnvoll.

Zu denken ist hierbei an die Hausarbeit der Studierenden, die Promotions- oder Habilitationsschrift, ein Manuskript zu einem Buch etc. Fehler lassen sich mit den heute gängigen Rechtschreib-Korrekturprogrammen beheben, und Fehlendes fällt den Autoren dann schon wieder im Zusammenhang ein.

Sogar für den Quellcode von Programmierarbeiten (denken Sie an PHP, C, HTML etc.) lohnt sich so etwas, weil man den evtl. fehlenden Rest auch noch relativ brauchbar wiederherstellen kann. Dabei helfen heute Quellcode-Analyzer, die auf jeden Tipp-Fehler und Logik-Fehler hinweisen.

Je komplexer jedoch die Dateistruktur wird, umso fehleranfälliger wird die gesamte Datei.

Bereits deutlich schwieriger wird es bei Videos. Nicht selten ist dann doch das eine oder andere Einzelbild der gesamten Sequenz zerstört. Bei 24, 25, 30 oder 60 Bilder je Sekunde kann man dies meist allerdings durch nachträgliche Schnitte in der Video-Software retten.

Excel-Tabellen mit umfangreichen Formeln, Berechnungen und Makros können nach der Rettung tückische Rechenfehler aufweisen. Oder man kann sie nicht mehr öffnen. Oder Makros darin lassen sich nicht, oder nicht mehr korrekt ausführen.

Sehr schlecht sieht es jedoch bereits bei Fotodateien aus. Hier kommt es im Einzelfall darauf an, welche Bits und Bytes wo beschädigt sind. Das können einzelne Farbpixel sein, die bei heute bis weit über 100 Mega-Pixeln nicht auffallen. Es kann jedoch auch ein Byte an einer ganz wichtigen Zuordnungstabelle etc. sein. Dann lässt sich die Datei überhaupt nicht mehr öffnen. Oft liegt der Fehler irgendwo dazwischen, was zu völlig farbverschobenen oder teilzerstörten Fotos führt. - Im Klartext: Oft sind derart restaurierte Fotos für den ernsthaften Fotografen unbrauchbar.

Bei Fotos hängt es ferner von der konkreten Dateiart ab. JPEGs und TIFs sind standardisiert. Damit kommen Rettungsprogramme meist leicht zurecht. Ganz anders sieht es hingegen bei den vielen verschiedenen RAW-Formaten (inklusive DNG) aus. Daran scheitern Rettungsprogramme oft - vor allem, wenn diese Dateien auch noch fragmentiert über den Datenträger verstreut sind. Noch schwieriger wird es bei komprimierten RAW-Formaten, da kaum ein Rettungsprogramm deren kameraherstellereigene Logik versteht.

Bei Videos ist es noch viel komplizierter, da dies vom jeweiligen Dateiformat und dem dazu verwendeten Container abhängt. Ernsthafte Videografen wissen, was damit gemeint ist. Hier existiert eine schier unüberschaubare Anzahl an Kombinationsmöglichkeiten, die keineswegs alle Rettungsprogramme auch berücksichtigen.

Datenbanken gehören zu den äußerst anfälligen Dateitypen, welche kaum größere Fehler vertragen. Die betrifft fast alle moderne Fotosoftware, die Bilder irgendwie verwaltet.

Ganz düster sieht es bei fertig kompilierten Programmen (z.B. C++ oder Maschinencode) aus, bei denen oft jedes einzelne Bit wichtig ist. Oder, um es für Nicht-Programmierer ganz praktisch zu sagen: Es ist ziemlich schwer, das komplette eigene Betriebssystem fehlerfrei wiederherzustellen. Falls Sie dieses löschen, hilft meist nur noch eine Neuinstallation.

Zeitpunkt der Wiederherstellung

Das mag den Einen oder Anderen nun erstaunen: Natürlich rette ich die zerstörten Dateien sofort!

Ja, sicher. Aber erst nachdem Sie die Zerstörung bemerkt haben. Angesichts heute geradezu riesiger Datenspeicher kann das jedoch durchaus eine Zeit dauern.

Mir sind aus meiner Rettungs-Praxis Fälle bekannt, in denen der Anwender dies erst Monate oder sogar Jahre später bemerkte, weil er die Datei in der Zwischenzeit nicht mehr benötigte.

Kurzum: Je früher Sie einen Schaden bemerken, desto höher sind die Rettungschancen. Dann hat das Speichermedium mit hoher Wahrscheinlichkeit noch keine anderen Daten über die zerstörten geschrieben.

Datenfüllstand und Benutzungshäufigkeit des Datenträgers

Auch das wird erstaunen: Eine Festplatte (HDD), die nur zum Teil mit Daten belegt ist, ist leichter zu restaurieren, als eine, die zu 90 oder mehr Prozent angefüllt ist.

Der erste Grund liegt darin, dass die temporären Auslagerungsdateien der meisten Software heute den noch freien Rest des Datenträgers immer wieder überschreiben. D.h. gelöschte Dateien, die ihren Platz freigeben, werden auf einem weitgehend vollen Datenträger mit einer höheren Wahrscheinlichkeit bald überschrieben.

Allerdings hängt es selbstredend auch von der Datenspeicher-Kapazität insgesamt ab: Falls nur noch 10% von einer 100 Gigabyte-Festplatte (also 10 GB) leer sind, ist das viel schlimmer, als wenn nur 2% von einer 14 Tera-Byte-Festplatte (also 280 GB) noch frei sind.

Der zweite Grund liegt in der Fragmentierung. Ohne regelmäßige Defragmentierung werden Dateien auf stark belegten Datenträgern mit einer höheren Wahrscheinlichkeit verteilt über den Datenträger abgespeichert.

Beide obigen Faktoren werden verschlimmert, wenn die Festplatte ständig in Betrieb ist. Server-Systeme oder die heute beliebten NAS und NDAS sind meist rund um die Uhr am Schreiben.

Generell ist zu empfehlen Arbeits-Festplatten nicht bis zum theoretischen Maximum mit Daten aufzufüllen, bevor man eine weitere dazu erwirbt. Je nach Betriebssystem wir diese Arbeitsfestplatte bereits deutlich vor Erreichen des Maximums das Arbeiten am PC auch spürbar verlangsamen.

Komprimierung und Verschlüsselung

Komprimierte Daten (auch die heute zunehmend in modernen Kameras angebotenen Compressed-RAW-Formate) besitzen eine andere Struktur. Ferner existieren verschiedene Verfahren, die sich alle etwas im Detail unterscheiden.

Es finden sich heute ganze Festplatten, die man unter manchen Betriebssystemen mit allen Dateien komprimieren kann.

Der beworbene Hauptgrund ist die Platzersparnis. Jene ist allerdings oft sehr gering. - Dafür handeln Sie sich auf jeden Fall Zeitverluste für das jeweilige Komprimieren und wieder Entkomprimieren der Dateien ein.

Ferner können zahlreiche Programme, die auf Dateiverzeichnisebene arbeiten, damit nichts anfangen. Sie können derart komprimierte Dateien oft nicht darstellen. Dadurch wird der schnelle Überblick erschwert.

Fakt ist und bleibt, dass die Komprimierung eine Datenrettung erschwert und in einigen Fällen verunmöglicht.

Die Steigerung davon ist die Dateiverschlüsselung. Jedes Verschlüsselungsprogramm verwendet eine andere Methode und Struktur der Enddateien. Ferner existieren zahllose Verschlüsselungsverfahren, die sich alle nicht nur im Detail unterscheiden.

Es finden sich heute ganze Festplatten, die man unter manchen Betriebssystemen mit allen Dateien verschlüsseln kann.

Fakt ist und bleibt, dass die Verschlüsselung eine Datenrettung massiv erschwert und in fast allen Fällen verunmöglicht.

Fazit: Sofern es nicht aus irgendwelchen Gründen zwingend erforderlich ist, sollten Sie sowohl auf Komprimierung als auch Verschlüsselung der Dateien verzichten. Ansonsten werden Sie es evtl. bei einem Versuch zur Datenrettung bitter bereuen.

Partitionieren oder nicht?

Datenträger sind groß. Viele raten deshalb dazu, diese zu unterteilen. Damit wird ein physischer Datenträger in mehrere logische unterteilt.

Der Hintergrund hierfür ist rein historisch zu sehen: Früher gab es Betriebssysteme und Dateiverwaltungssysteme, welche keine großen Datenträger verwalten konnten. - Alle modernen Betriebssysteme können dies jedoch problemlos.

Dennoch beharren viele Techniker noch immer darauf, die großen Datenträger unbedingt zu partitionieren. Dafür werden geradezu groteske Argumente angeführt, die alle physikalisch und technisch keiner Überprüfung standhalten:

Es ist nicht sicherer: Ein Hardware-Defekt betrifft immer das gesamte physische Laufwerk. Und somit auch alle logischen Partitionen darauf.

Ganz im Gegenteil fallen die unterteilten einzelnen FATs - Indextabellen für jedes logische Laufwerk - häufiger aus als ein einziges. Das ist bereits aufgrund der Wahrscheinlichkeitsrechnung / statistisch klar: Dass von 10 Äpfeln einer fault, ist wahrscheinlicher.

Mehrere logische Laufwerke arbeiten nicht schneller als eine physikalische. Weder erhöht sich die Datentransferrate noch sinkt die Zugriffszeit. Ganz im Gegenteil: Beide Werte verschlechtern sich, weil noch eine weitere Software-Ebene dazwischen geschaltet wird, welche Zeit für die Abarbeitung erfordert.

Das logische Partitionieren stellt keine unabhängigen Einheiten her, da es sich weiterhin immer um einen physischen Datenträger handelt.

Wie gesagt, beruhen die meisten der immer wieder angeführten Märchen auf längst vergangenen Zeiten und uralten Festplatten unter uralten Betriebssystemen.

Der Schutz ist nicht größer, da weder Viren, noch Malware, noch Hacker sich von Partitionen hindern lassen.

Ganz im Gegenteil kommen noch immer einige Anti-Virenprogramme und vor allem viele Datenrettungsprogramme mit vielen Partitionen nicht klar oder erschweren dem Anwender die Säuberung resp. Datenrettung.

Letztendlich ist eine Partitionierung für Laien - und das sind die meisten Anwender - nicht nachvollziehbar. Sie verstehen meistens bereits den Unterschied zwischen einem physischen und einem logischen Laufwerk nicht.

Die meisten Nutzer finden oft die weiteren logischen Laufwerke nicht im Dateiverzeichnis, oder das ständige Wechseln zwischen diesen vielen Laufwerken ist ihnen zu umständlich. D.h. sie nutzen sie nicht. Das führt allen Ernstes dazu, dass sie nach Auffüllen der ersten Partition eine neue Festplatte erwerben.

Sie halten logische Laufwerke für physische und glauben an eine verlässliche Datensicherung auf zwei unabhängigen Medien. Im Hardware-Schadensfall ist dann jedoch alles weg: Original und alle angeblichen Sicherungen. Auch bei Vieren und Software-Fehlern ist oft alles betroffen. Partitionen erzeugen somit bei vielen Nutzern ein völlig unberechtigtes Sicherheitsgefühl mit der Folge, dass sie auf eine richtige (= externe) Datensicherung verzichten.

Persönlich werde ich den Eindruck nicht los, dass viele Service-Techniker die Partitionierung den Kunden nur deshalb empfehlen, weil sie an der dadurch ständig erforderlichen Repartitionierung (Änderung der Partitionsgrößen) laufend weiter Geld verdienen.

Fazit: Ich partitioniere nie und habe dadurch noch nie Nachteile erlitten. Dasselbe rate ich meinen Kunden, bei denen dann auch noch nie dadurch negative Folgen eingetreten sind.

Falls Sie aus irgendwelchen Gründen mehrere Datenträger (z.B. Festplatten) benötigen, dann kaufen Sie sich mehrere physisch unabhängige Systeme. Das ist sicherer, schneller und preiswerter.

Definitionen zur Datenwiederherstellung

Auch wenn es viele erstaunen wird: Sogar bei der Datenwiederherstellung kommt es auf viele Kleinigkeiten an.

Kaum jemand wird Ihnen vorab eine hundertprozentige Rettung zusichern. Wer dies dennoch tut, ist unseriös. Das weiß niemand, bevor er nicht alle Daten wiederhergestellt hat und danach sorgfältig jede einzelne Datei überprüfte. Im Grunde kann eine Überprüfung der geretteten Dateien sogar nur der jeweilige Ersteller durchführen.

Im Klartext: Datenrettung meint sehr wenig: Man kann ausschließlich von einem nur teilweise beschädigten oder leicht veränderten Speichermedium die wichtigsten und für den Nutzer relevanten Datenfragmente so gut wie möglich versuchen zu restaurieren.

Je länger der Datenverlust zurückliegt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass andere Daten über - zumindest Teile - dieser Speicherstelle geschrieben wurden. Bei modernen Betriebssystemen mit ihren geradezu riesigen Auslagerungsdateien und permanent im Hintergrund ablaufenden Downloads sowie anderen Prozessen können dazu bereits Minuten oder sogar Sekunden ausreichen. Sollte Letzteres geschehen, dann wird herkömmliche Software zur vollständigen Dateirettung scheitern.

Exakt das Problem der vollständigen Datenrettung wird bei professionellen Dienstleistern in den Fußnoten und AGB oft extrem aufgeweicht. Da spricht man gerne von weitgehend, oder nennt eine Prozentzahl von bis zu 99,9... Prozent. Dies betrifft jedoch nur das Datenvolumen. Angenommen Sie geben eine defekte Festplatte ab, so sind darauf schnell einige Terabyte Daten. Aber die für Sie wichtigen Dateien umfassen vielleicht nur einen Bruchteil davon. Den anderen schon mehrfach und bewusst gelöschten Mist wollten Sie eigentlich gar nicht gerettet haben. Aber das weiß der Dienstleister nicht. Wenn es ganz unglücklich läuft, dann wurde aller Mist restauriert, nur Ihre wichtigen Dateien nicht oder nur bruchstückhaft.

Spezialabteilungen der Polizei und der Geheimdienste sowie manche extrem teuren Spezialfirmen können selbst bei Feuer und schwersten mechanischen Beschädigungen zwar meist immer noch etwas retten. Man spricht dann oft von File carving oder Data carving oder Computer Forensics. Im Detail sucht man die sogenannten magischen Anfangs- und Endzahlen bestimmter Dateitypen. Sofern man weiß, was man wo sucht, können Experten mit dieser Methode des Zusammenfügens von Teilen aus Fragmenten noch etwas herausarbeiten. Aber das sind dann oft keine ganzen oder schönen Fotos oder komplette Videos mehr, sondern für Laien kaum noch verwertbare Details. Diese mögen vor Gericht als Beweis ausreichen. Für Sie als Normalanwender ist das hingegen in der Regel wertloser Datenmüll.

Durch den Einsatz von KI erhoffe ich mir in den kommenden Jahren und Jahrzehnten signifikante Verbesserungen auf diesem Gebiet. Aber momentan sind wir als Endnutzer noch weit davon entfernt.

Überlegen Sie sich daher - vorher - exakt den Aufwand und die Kosten, um die verlorenen Daten auf anderen Wegen wieder herzustellen - und sei es durch Neuschreiben des Artikels oder Neuaufnahme des Fotos oder Videos. Vergessen Sie in der Kalkulation auch nicht den Faktor Zeit. Selbst bei einer auf den ersten Blick angeblich hundertprozentigen Dateirettung müssen Sie alles (wirklich jedes Detail) akribisch nachprüfen.

Vergessen Sie aber bei den Kosten auch nicht die echten und verborgenen Kosten durch die Mitteilung des Datenverlustes an evtl. Dritte (Auftraggeber etc.) - Einem Fotografen, der die (Hochzeits-) Fotos verloren hat, oder einem Videografen, der die Videos löschte, wird der Kunde vermutlich keinen weiteren Auftrag erteilen.

Unterschätzen Sie auch die Gefahr des nachträglich durch gerettete Dateien eingehandelten Ärgers nicht: Ich hatte auch schon gerettete Dateien, die sich nachher in den Programmen merkwürdig verhielten. Da wurde z.B. eine Word-Datei (einer älteren Word-Version) oder Fotos plötzlich bei weiterer Verwendung schreibgeschützt und der danach ergänzte Text zerschoss anschließend Fußnoten etc. D.h. nicht immer können Sie gerettete Dateien auch problemlos weiterverwenden.

Einfache Abhilfen

Bei manchen Datenträgern kann der Grund evtl. auch ganz einfach behoben werden.

Falls Sie unter Windows im Datei-Explorer versehentlich eine oder mehrere Dateien gelöscht haben, dann bewirkt die Tastenkombination Strg+z (Ctrl+z) die sofortige Wiederherstellung.

Schauen Sie bei gelöschten Dateien zuerst einmal im Papierkorb Ihres Betriebssystems nach. Oft findet sich dort die Datei. Man kann den Papierkorb im Übrigen auch nach dem Löschdatum sortieren. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datei und wählen Sie dann Wiederherstellen aus. Daraufhin wird die Datei wieder am ursprünglichen Platz (Unterordner) sichtbar.

Bei Windows existiert bei veränderten Dateien auch noch die Möglichkeit: Datei-Explorer, Rechtsklick auf die Datei, Eigenschaften, dann den Reiter Vorgängerversionen.

Bei Systemabstürzen oder Boot-Problemen bietet Windows auch die Systemwiederherstellung an. Allerdings wird dann vieles zurückgesetzt, was Sie evtl. weder überschauen noch so wollen. D.h. man sollte vorab eine komplette Datensicherung durchführen.

Manche Anwender bringen es auch fertig, den Papierkorb als Symbol auf dem Desktop selbst zu löschen. Den vollen Papierkorb kann man wiederherstellen:

Bei Windows 7 wählen Sie: Mit der rechten Maustaste irgendwo auf den leeren Desktop klicken, Anpassen, Desktopsymbole ändern, Haken vor Papierkorb (rechts oben) setzen, das Symbol Papierkorb voll auswählen, Wiederherstellen anklicken.

Bei Windows 8,# und 10 wählen Sie : Mit der rechten Maustaste irgendwo auf den leeren Desktop klicken, Anpassen, Designs, dann rechts oben: Desktopsymboleinstellungen, im nun aufgehenden neuen Fenster: Haken vor Papierkorb setzen, das Symbol Papierkorb voll auswählen, Wiederherstellen, OK.

Alternativ funktioniert in Windows 10 der Weg über die Fenster-/Start-Taste resp. das Fenster-/Start-Symbol links unten: Start, Einstellungen, Personalisierung, Designs, dann rechts oben: Desktopsymboleinstellungen, im nun aufgehenden neuen Fenster: Haken vor Papierkorb setzen, das Symbol Papierkorb voll auswählen, Wiederherstellen, OK.

Bei Windows 11 wählen Sie: über die Fenster-/Start-Taste resp. das Fenster-/Start-Symbol links unten: Start, Einstellungen, Personalisierung, Designs, dann Desktopsymboleinstellungen, im nun aufgehenden neuen Fenster muss man einen Haken vor Papierkorb setzen, Wiederherstellen oder Übernehmen sowie OK anklicken.

Bei vielen optischen Datenträgern reicht oft ein weiches (aber absolut sauberes und neues Microfaser-) Tuch, mit dem man vorsichtig von innen nach außen den Schmutz und Kratzer herauswischt. In der nächsten Stufe kann man mit diesem Tuch auch schonende flüssige Reinigungsmittel, wie sie z.B. für den Monitor und Flachbildfernseher üblich sind, in geringen Mengen anwenden. Wichtig bleibt jedoch immer die Wischrichtung radial von innen nach außen - quer zu den Datenspuren des optischen Datenträgers.

Bei vielen USB-Sticks und SD- sowie CF-Karten etc. kann eine Reinigung der Kontakte oft den Fehler beheben. Siehe dazu die flüssigen Reinigungsmittel bei Sensor-Reinigung und Objektive reinigen.

Bei SSDs und HDDs kommt es hingegen (selten, aber dennoch) immer wieder einmal vor, dass sich ein Kabel gelöst hat. Noch öfter gehen Kabel und Stecker kaputt, da sie in der Regel überhaupt nicht für häufiges Ein- und Ausstecken oder Biegen konzipiert wurden.

Datenträgerfehler und manche Festplattenprobleme kann auch Windows selbst oft finden und sogar reparieren:

Drücken Sie links unten auf Ihrer Tastatur die Windows-/Fenster-Taste (zwischen den Tasten Strg und Alt).

Suchen Sie in der Programmliste den Ordner: Windows-System, Eingabeaufforderung und klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf, suchen Sie dann Als Administrator ausführen und klicken Sie darauf.

Tippen Sie in das nun sich öffnende Fenster: chkdsk /f #:
Wobei Sie für das rote # (Raute-Symbol) den Laufwerksnamen des defekten Datenträgers angeben, also z.B. d, oder e, oder f etc. - Vergessen Sie den Doppelpunkt dahinter nicht.

Weitere allgemeine Start- und Systemhilfen für Windows finden Sie hier: Windows 10 per Starthilfe wieder lauffähig machen - PC-Welt, Deutsch, 13.10.2019 - PC-WELT-Notfallsystem - So retten Sie Ihr Windows - PC-Welt, Deutsch, 09.11.2018 - Windows 10: Bootmanager reparieren - so geht's - heise, Deutsch, 8. Januar 2019.

Generelle Vorsichtsmaßnahmen gegen Datenverlust

Durch die folgenden einfachen Maßnahmen bei der Arbeit können Sie die Gefahr eines Datenverlusts drastisch reduzieren.

Man muss sich Zeit nehmen, darf nicht hudeln und muss sich auf die wichtige Arbeit konzentrieren. Ich höre z.B. gleichzeitig keine Musik mehr bei sehr wichtigen Arbeiten, bei denen Datenverlust drohen könnte. Ferner unterbreche ich derartige Arbeiten, wenn ich angerufen werde. Denn die meisten Menschen sind nicht so multi-tasking-fähig, wie sie glauben.

Alle Hardware sollte man immer mit der aktuellen Firmware (z.B. Kameras) betreiben. Alle Geräte wie PC, Laptop, Tablets, Smartphone sollte man mit den jeweils neuesten Hardware-Treibern versorgen - regelmäßig.

Alle Software, wie Betriebssysteme und darauf aufbauende Programme, sollte man regelmäßig aktualisieren. Damit ist der kostenlose Update-Service gemeint, der Fehler am jeweiligen Programm behebt.

Beim Wechsel des Betriebssystems (Aufstieg zur Nachfolge-Version) muss man überprüfen, ob die alten Programme noch damit kompatibel sind. Viele alte 8-, 16- und 32-Bit-Software ist nicht mehr voll kompatibel zu 64-Bit- (oder höheren) Betriebssystemen. Evtl. gibt es dafür einen besonderen Betriebssystemmodus, um sie dennoch weiterhin betreiben zu können. Oder es gibt bestimmte Betriebssystem-Emulatoren, welche alte Betriebssysteme in einem geschützten Bereich dafür ablaufen lassen (wie z.B. DOS).

In regelmäßigen Abständen sollte man dennoch auf neue Programme umsteigen. Allen Beteuerungen zum Trotz sollte man irgendwann doch wieder Geld in die Hand nehmen, um neue Software anzuschaffen. - Der Spruch: Never change a running System - Ändern Sie nichts an einem funktionierenden Computer war früher richtig. Aber de facto ändern Sie heute mit den ständigen automatisch im Hintergrund ablaufenden Updates vieler Software dennoch ständig sehr viel. Exakt das hat jedoch massive Auswirkungen auf den Rest.

Verwenden Sie auf Computern ein - regelmäßig aktualisiertes - Antiviren-Programm. Bereits die kostenlose Version von Avira oder die ebenfalls kostenlose Avast reichen für einen hochwertigen Schutz aus.

Eine Rettungs-Software sollte man noch heute auf einer Festplatte installieren, damit man sie im Notfall sofort verwenden kann, ohne andere wertvolle verlorene Daten durch die dann erst erforderliche Installation zu überschreiben.

Defragmentieren Sie regelmäßig (aber nur nach einer vorherigen Datensicherung) manuell Ihre Festplatte(n). Stark fragmentierte und somit wild über die Festplatte verteilte Dateien sind generell viel schwerer wiederherzustellen. Da versagen auch oft hochwertige Programme. Aber lassen Sie derartige Defragmentier-Prozesse nicht ständig automatisch im Hintergrund arbeiten. - Das gilt auch für die Speicherkarten in der Kamera, die man regelmäßig nicht nur löschen, sondern auch einmal jährlich (oder öfter) in der Kamera (grundlegend / hart / langsam) formatieren sollte. Dann liegt wieder die alte Struktur vor.

Schützen Sie Ihre Datenträger vor starken elektromagnetischen Feldern, starker Wärme oder Sonneneinstrahlung (auch UV), mechanischen Beschädigungen, Erschütterungen im Betrieb oder Stürzen, Überspannung, Flüssigkeiten, Feuer und unautorisierter Bedienung.

Achten Sie auf Fehlermeldungen und ersetzen Sie dann ggf. den Datenträger rechtzeitig. - Korrekt gelesen: Alle Datenträger sind Verbrauchsmaterial. Sie glauben vermutlich nicht, wie viele USB-Sticks etc. ich schon verschlissen habe.
Nutzen Sie zur Datenträgerkontrolle regelmäßig kostenlose Programme wie CrystalDiskInfo, welche aussagekräftige S.M.A.R.T.-Informationen Ihres Datenträgers liefern.

Führen Sie regelmäßig eine Datensicherung gemäß einem für Sie und Ihren Anforderungen ausgearbeiteten Sicherungskonzept durch. - Beginnen Sie noch heute damit.

Beachten Sie die Hinweise der Hersteller von SSDs, SD-Cards, USB-Sticks etc. Flash-Medien löschen die Daten wirklich, sofern bei ihnen die Trim-Funktion aktiviert ist und die interne Garbage-Collection aufgeräumt hat. Dann heißt gelöscht wirklich weg. Erfahrene Anwender können zumindest bei SSDs im PC diesen Trim-Befehl abstellen. Zu den Details machen Sie sich bezüglich Ihres Betriebssystems bitte selbst im Internet mit Suchmaschinen schlau (Suchworte: Trim bei SSD abstellen Ihr Betriebssystem. - Hier Informationen für Windows). Da gibt es jedoch keinen pauschalen Befehl oder Trick für alle Betriebssysteme. - Aber dann wird Ihre SSD langsamer.

Löschen Sie nie etwas in Eile. Prüfen Sie vorher immer nach, ob Sie wirklich eine funktionierende und aktuelle Kopie der Datei auf einem anderen Datenträger besitzen. - Wissen, nicht glauben! - Deshalb kann ich auch den vielen Influencern nicht folgen, die ständig - während des Foto-Shootings (also im laufenden Fotobetrieb) in der Kamera Fotos löschen, um angeblich Speicherplatz zu sparen. Kaufen Sie sich lieber einen größeren oder weiteren Datenspeicher.

Sorgen Sie in Ihrem Betriebssystem - sofern möglich - dafür, dass Hintergrundprogramme die oft großen Auslagerungsdateien in fester Größe einstellen sowie stationär belassen - und nicht dynamisch anpassen sowie je nach Bedarf wild über den gesamten Datenträger verteilen. Dabei würden sie zwangsläufig andere (gelöschte) Dateien auf dem nun offiziell freigegebenen Speicherplatz überschreiben.

Trennen Sie größere Computer-Systeme in eine physikalisch separate Boot-Platte (z.B. schnelle SSD) und Datenplatten auf (dazu reichen auch langsamere mechanische HDD). Und legen Sie wichtige Einzel-Dateien unbedingt (zumindest auch) auf der HDD ab. Heutige moderne Festplatten (HDDs) bieten inzwischen Datentransferraten von über 200 MByte je Sekunde. Den Unterschied beim Laden von Einzeldateien zur normalen SSD (ca. 400-500 MByte) merken Sie kaum mehr.

Professionelle Datenrettung - externe Dienstleister

Bitte beachten Sie hierzu den neuen Artikel Professionelle Datenrettung, der detailliert alle Fragen behandelt.

Wer jemals in die missliche Lage kam, so etwas mit einem externen Anbieter durchziehen zu müssen, wird erfahrungsgemäß danach nie mehr über den angeblichen Aufwand oder die Kosten auch einer noch so umfangreichen Datensicherung klagen. - Ein ernstgemeinter, aber erfahrungsgemäß an die Wand geredeter, Rat: Ersparen Sie sich diese Erfahrung durch mehrfache verteilte Sicherungskopien.

Fazit

An erster Stelle steht immer und grundsätzlich eine regelmäßige Datensicherung. Beginnen Sie noch heute damit.

Die Datenrettung ist nur als zweitbeste Lösung sinnvoll.

Wiederherstellungs-Software in der Eigenanwendung

Der Schadensfall ist trotz Vorsorge bei Ihnen eingetreten, die obigen einfachen Ersthilfen waren fruchtlos, und Sie wollen oder können sich nicht an Dritte / Externe zur Hilfe wenden.

Es findet sich ziemlich viel Software - kostenlos und für wenig bis sehr viel Geld -, deren Anbieter Ihnen vollmundig versprechen, alle verlorenen Daten wieder zu retten.

Das Angebot ist heute unüberschaubar geworden, da sogar viele als Standard-Software zu bezeichnende oder sich so ausgebende Pakete wie z.B. Ashampoo WinOptimizer, das es derzeit sogar als kostenlose Version gibt, so etwas im riesigen Werkzeugkasten anbieten. (Hinweis: Nur in der kostenpflichtigen Vollversion findet sich der meist so genannten Undeleter.)
Dieses Ashampoo-Programm zum Aufräumen des PCs kann ich sowieso jedem nur wärmstens empfehlen. - Aber auch hier gilt: Einsatz nur nach einer vorausgehenden Datensicherung. Sonst sind evtl. auch wichtige Daten gesäubert.

Zweifellos haben alle angebotenen Software-Werkzeuge zur Datenrettung ihre Vorteile und Einsatzgebiete. - Viele sind jedoch ausschließlich auf Englisch erhältlich. - Zahlreiche sind eher für den erfahrenen Anwender sinnvoll, der die Fachausdrücke versteht und genau weiß, was er mit den Befehlen und Optionen bewirkt. - Manche sind sogar nur als Befehlszeilen-Version (Unix- oder DOS-Niveau) erhältlich. - Zahlreiche sind ergonomisch eher suboptimal gestaltet und somit für Laien und Anfänger eine Qual.

Manche lassen einen Anwender nicht einmal wichtige Dinge wie den externen Speicherort für die gefundenen und restaurierten Dateien sicher auswählen und / oder überschreiben dennoch ungefragt den zu schützenden defekten Datenträger und zerstören somit wertvolle Daten.

Andere lassen einen nichts im Detail auswählen, wie z.B. zu rettende Unterverzeichnisse oder Einzeldateien, sondern stellen einfach alles Gefundene auf dem Datenträger wieder her - auch Jahre alten Mist. Danach muss man sich evtl. durch abertausende an nicht selten kryptisch benannte Dateien durchwühlen, um die Eine = Wichtige zu finden.

Viele kostenlose Software zur Datenrettung besitzt eine limitierte Dateigröße, welche man damit retten kann. Diese liegt oft sogar nur im Mega-Byte-Bereich. Das ist nur dann sinnvoll, wenn Sie eine Datei oder zumindest wenige kleine Dateien retten wollen / müssen. Für die Rettung einer heute üblichen Speicherkarte einer Kamera mit 16, 32 oder 64, 128, 256, 512 Giga-Byte bis 4TB an Fotos und Videos oder einer Festplatte mit vielen Terabyte ist dies völlig wertlos.

In der Regel sind diese angeblich kostenlosen Software-Angebote nur Lockvögel für die dann kostenpflichtigen Vollversionen. Vor allem bieten die meisten kommerziellen Hersteller diese oft lächerlichen Kleinstretter an, um als sogenanntes Fischfutter in den Suchmaschinen ganz oben zu erscheinen und in den einschlägig bekannten Hard- sowie Software-Testmagazinen in derartigen, langen Listen zu erscheinen.

Fazit: In den meisten Fällen kommt man mit kostenloser Software nicht sehr weit. Aus diesem Grund teste ich auch derartige Software selten. Meist lohnt sich der Zeitaufwand nicht, sich in das jeweilige Programm einzuarbeiten.
Aber einzelne Ausnahmen bestätigen - unter gewissen Einschränkungen - die Regel. Siehe unten.

Je nach Datenträger und dessen Speicherkapazität benötigen viele Software-Datenretter oft lange, manche viele Stunden nur zur Analyse und dann nochmals zur Rettung. Unterschätzen Sie den Zeitaufwand nicht. Derartige Software ist meist nicht zielführend, wenn Sie sehr kurzfristig liefern müssen.

Perfekt ist keine Software. Keine Software kann alles reparieren. Fast jedes Betriebssystem, Dateisystem, hat andere Tücken, auf die manche Software gezielter oder weniger gezielt eingeht.

Die meiste angebotene Software kann nur die herkömmlichen (gewollten oder ungewollten) Löschbefehle rückgängig machen. Sie kann meist keine Datenfehler innerhalb von Dateien korrigieren. Falls also Ihr Datenträger ein paar Byte z.B. in der Mitte der Datei verloren hat, dann sind die weg und bleiben für die meiste Software auch verschwunden.

Sofern eine Dateivorschau angeboten wird, ist diese im wichtigsten Aspekt nur wenig hilfreich. Erstens kann sie nur wenige Dateiformate anzeigen (meist z.B. keine RAW-Formate). Zweitens muss man eine Detailprüfung nachher im Originalprogramm durchführen, um wirklich alles auf Vollständigkeit und Funktionsfähigkeit (z.B. Rechenformeln) zu überprüfen. - Eine Dateivorschau erleichtert zwar die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen, kann jedoch keine letztendliche Sicherheit der vollen Datenwiederherstellung gewähren.

Bei formatierten Datenträgern (z.B. den typischen externen Speicherkarten der Foto- und Video-Kameras) können viele Datenretter nur die Einzeldateien einzeln retten, aber nicht wieder den gesamten vorherigen Zustand des Datenträgers herstellen, also mit einer voll funktionsfähigen alten Indexdatei / Inhaltsverzeichnis. Im Klartext: Sie können i.d.R. die (meisten) Dateien wieder mühsam manuell restaurieren. Aber danach ist der Datenträger an sich für normale Programme noch immer leer. So soll es ja auch sein.

Ein weit verbreitetes Missverständnis ist auch, dass alle Datenretter generell den exakten ursprünglichen Zustand wieder herstellen, also etwas wieder komplett reparieren. In zahlreichen Fällen ist das allerdings nicht mehr möglich. Man kann dann zwar noch die Einzel-Daten retten. Aber z.B. ein formatierter Datenträger lässt sich nur selten wieder in den exakten Zustand davor zurückversetzen.

Gelöschte Dateien sind zwar oft wiederherstellbar. Dann fehlen jedoch oft die früheren Namen der Dateien. Deshalb weisen die Rettungsprogramme den wiederhergestellten Dateien oft ziemlich kryptische Namen zu, wie file0001.

Sofern Sie versuchen wollen, ein formatiertes komplettes Dateisystem oder sogar eine bootbare Festplatte / SSD wiederherzustellen, so sollten Sie vorher alles sichern, sofern Sie den Datenträger noch ansprechen können. Denn bereits winzige Fehler bei der Reparatur können sonst den Zugriff auf den gesamten Datenträger unmöglich machen.

Für fast alle angebotene Datenrettungs-Software ist es wichtig, dass keine weiteren Programme gleichzeitig Schreibzugriffe durchführen. Für alle Datenretter ist es zumindest hilfreich, alle anderen Programme (ggf. inklusive Antivirenschutz) vorher abzuschalten.

Zum Abschluss nochmals der Hinweis: Software kann alleine - für sich stehend - keine Hardware-Schäden beheben. Es gibt Fälle, in denen muss man - zumindest zuerst - einige Hardware-Teile austauschen, bevor man überhaupt mit Software ansetzen kann.

Glauben Sie bitte auch nicht blind irgendwelchen Angaben wie 99,x% Erfolgsaussichten / Erfolgsquote, Datenrettungsquote etc. Das hängt - wie oben gezeigt - von derart vielen Details ab, dass dies in Labortests zutreffen kann, oder bei Ihnen im Einzelfall auch nicht.

Zur Ernüchterung erneut das Faktum: Es gibt Fälle, da kann keine Software Ihre wichtige Datei perfekt restaurieren. - Reduzieren Sie Ihre evtl. hohen Erwartungen.

Lohnt sich dann überhaupt der Aufwand? - Das können nur Sie persönlich entscheiden - und zwar in zwei Phasen: Wenn die Datei erstens wichtig ist, und sie zweitens durch die Software gerettet wurde, dann ja. Ansonsten verlieren Sie neben viel Zeit und Nerven evtl. auch Geld.

Kosten der Software

Erfahrungsgemäß spielt im Schadensfall selbst bei den knausrigsten Menschen, die vorher zu geizig waren, auch nur die billigsten Sicherungskopien anzulegen, plötzlich Geld keine Rolle mehr.

Deshalb halte ich die verlangten Preise der Software für nicht relevant.

Sogar die extrem hohen Preise der Software der Firma Ontrack für Spezialsoftware, die weit in den vierstelligen Bereich pro Einzelprogramm reichen, können zur Abwendung größerer finanzieller Schäden durchaus gerechtfertigt sein.

Warnung an Fotografen und Videografen

Bei mir traten während der umfangreichen Untersuchungen zu diesem Artikel unerwartet folgende Probleme auf, die auf ein physikalisch unterschiedliches Löschen hinweisen:

Einzelne oder mehrere Dateien, die man über den PC an einer an den PC angeschlossenen Kamera mit der üblichen Lösch-/Delete-Taste der Tastatur oder dem Löschbefehl der rechten Maustaste löscht, kann man in der Regel problemlos wiederherstellen.

Einzelne oder mehrere Dateien, die man über den PC an einem SD- oder CF- etc. -Lesegerät auf den eingesteckten Karten mit der üblichen Lösch-/Delete-Taste löscht, kann man in der Regel problemlos wiederherstellen.

Selbst eine Formatierung der Datenträger über den PC an einem SD- oder CF- etc. -Lesegerät, kann man in der Regel wiederherstellen.

Einzelne oder mehrere Dateien (Fotos, RAW wie JPEG und Videos), die man in der Kamera mit dem üblichen Lösch-/Mülleimer-Schalter löscht, kann ich sehr oft, aber nicht immer wiederherstellen.

Formatierte ich jedoch die Speicherkarten in der Kamera selbst mit dem dortigen kamerainternen Befehl Formatieren, dann konnte bei manchen Kameras kein Datenrettungsprogramm sie wiederherstellen.

Mir ist bewusst, dass im Internet zahllose Videos und Texte das Gegenteil behaupten. Aber bei mir scheint dies von dem jeweiligen Kameramodell abzuhängen:

Sofern dort hinter dem Befehl Format Alle Dateien auf der Speicherkarte löschen (Panasonic) oder etwas Ähnliches stand, dann wurde nur wiederherstellbar gelöscht.

Stand jedoch nur Format, Formatieren etc. dann wurde wirklich hart formatiert, ohne dass man die Dateien wiederherstellen konnte.

Nach den Tests dutzender Fotokameras ergab sich folgende Tendenz:

Sofern Ihre Kamera ein preiswertes Modell ist, älter, oder nur JPEGs speichern kann, dann wird - auch beim Befehl Format in der Kamera - tendenziell eher wiederherstellbar gelöscht.

Sofern Ihre Kamera ein teures, hochwertiges Modell ist, neuer, oder auch RAW-Dateien speichern kann, dann wird - beim Befehl Format in der Kamera - tendenziell eher nicht-wiederherstellbar formatiert.

Bitte testen Sie dies bei sich aus. Es mag sein, dass bei Ihrem Kamerahersteller und bei Ihrem Kameramodell und bei Ihrer Firmware das anders ist.

Aufgrund meiner Tests muss ich jedoch die klare Warnung aussprechen: In der Kamera mit der Kamera-Firmware wirklich formatierte Datenträger konnte ich bisher mit keinem der dutzenden Datenrettungsprogramme wiederherstellen. D.h. die Daten sind weg.

Warum sollte man Karten in der Kamera formatieren?

Es gibt viele Gründe dafür, die in der Kamera eingebaute Formatier-Funktion regelmäßig zu verwenden.

Neue oder bereits in anderen Kameras verwendete Speicherkarten sollte man unbedingt in der Ziel-Kamera formatieren, bevor man damit fotografiert oder filmt. Es finden sich zahllose Berichte von Speicherkarten-Lese- und -Schreibfehlern, bei Personen, welche die kamerainterne Formatierung nicht vorher durchführten. Im schlimmsten Fall sind dann alle damit gemachten Fotos weg. Scheinbar formatieren manche Kameras mancher Hersteller anders als andere Modelle und erwarten ein etwas anderes Speichermedium.

Es ist im Handbuch nicht verboten, diesen Befehl auch regelmäßig oder wiederholt zu verwenden.

Die regelmäßige Formatierung (mindestens einmal im Jahr) kann altersbedingte Fehler auf der Speicherkarte erkennen und dann ausblenden / ummappen. Für den Laien kommt dies einer Reparatur gleich.

Es ist bei heute oft großen Speicherkarten eine der schnellsten Methoden in der Kamera hunderte oder tausende an Dateien zu löschen.

Ferner fanden sich seit Anfang der 2020er Jahre immer wieder Berichte, dass die (großen) Speicherkarten in modernen spiegellosen Hochleistungskameras kontinuierlich langsamer werden, wenn man den ganzen Datenmüll darauf nur einfach löscht. Formatiert man die Datenträgern hingegen wieder einmal hart respektive komplett in der Kamera, dann steigt die Leistung der Speicherkarte wieder.

Kurzum: Auch ich gehöre zu den vielen Fotografen, die den vollen Speicher regelmäßig in der Kamera für das nächste Foto-Shooting formatieren.

EaseUS Data Recovery

Vorab zu EaseUS Data Recovery

Im Herbst 2019 wurde ich von der Firma EaseUS aufgrund meines Artikels Datensicherung angeschrieben und gefragt, ob ich deren Software testen wolle. Dies akzeptierte ich unter meinen üblichen Bedingungen, dass ich alles objektiv schreiben darf, was ich feststelle. Dies wurde garantiert und mir ein Lizenzschlüssel zu Testzecken kostenlos zur Verfügung gestellt.

EaseUS Software Co., Ltd., ist eine chinesische Firma, die ihren Sitz in 610041 Chengdu, im Bundesstaat Szechuan (etwa in der Mitte Chinas) hat, bereits im Jahr 2004 gegründet wurde und derzeit über 130 Mitarbeiter/innen besitzt. Die Geschäftsfelder umfassen: die Datenrettung, das Partitions-Management, Backup-Software, Datenmigration und weitere IT-Dienstleistungen. Die Firma verfügt über mehrere Partner in Deutschland.

Die eigentliche Entwicklung der Software führt die Firma CHENGDU Yiwo Tech Development Co., Ltd. durch.

Bei der getesteten Software handelt es sich um das Programm: EaseUS Data Recovery Wizard Professional in der Version 12.9.1.

Laut Angaben im Internet wird diese Software von Millionen Nutzern verwendet. Da auch zahlreiche IT-Firmen und Testzeitschriften diese Software bereits positiv bewertet hatten, wollte ich mir mein eigenes Urteil bilden.

Alle Angaben zu dieser Software beziehen sich auf meinen Testzeitraum von 12.10.2019 bis zum 08.11.2019. Weitere Folgetests wurden im Laufe des Jahres 2020 durchgeführt sowie im Dezember 2024.

Positives zu EaseUS Data Recovery

Die Software

Der Hersteller bietet einen deutschen Internet-Auftritt, dessen relevante Inhalte in Teilen korrekt aus dem Englischen übersetzt sind.

Die Software ist ebenfalls auf Deutsch erhältlich. Die dort verwendeten Fachausdrücke sind meist korrekt und weitgehend verständlich ins Deutsche übersetzt.

Bereits bei der Installation wird im Browser eine Seite mit einem 10 Sekunden Schnell-Lehrgang (Tutorial unterhalb der Preise) zur Benutzung eingeblendet. Dies macht klar, wie einfach die Software von jedem Laien verwendet werden kann.

Der Link im Programm rechts oben: Mehr, Hilfe, Online-Hilfe führt zu einer deutschen Hilfeseite mit einer kurzen Bedienungsanleitung. Aber man benötigt wirklich nicht mehr, um diese einfache Software auch als Anfänger bedienen zu können.

Betriebssysteme: Das Rettungsprogramm wird für die beiden am weitesten verbreiteten Betriebssysteme Windows und Apple Mac angeboten. Daneben finden sich zwei Versionen für die mobilen Betriebssysteme Android und IOS.

Das Herunterladen und die Installation sind einfach: Man klickt auf der deutschen Seite den blau hinterlegten Link Kostenlose Testversion an. Daraufhin wird ein erstes Installationsprogramm mit ca. 1,5 MB schnell heruntergeladen. Diese Datei muss man ausführen. Sie liegt in Ihrem Ordner Downloads. Das lädt wiederum ca. 45 MB der Test-Version herunter und installiert das Programm im Betriebssystem weitgehend automatisch.

Diese Test-Software ist im Prinzip die aktuelle Programmversion. Damit kann man testen, ob das Programm die gelöschten / formatierten Dateien finden und wieder retten kann. Dies geschieht inklusive Vorschau der Datei. Aber man kann die gefundenen und geretteten Dateien noch nicht abspeichern. Nutzen Sie diesen kostenlosen Test unbedingt vor dem Kauf.

Zum Speichern der Dateien muss man eine kostenpflichtige Lizenz erwerben.

Nach dem Kauf der Lizenz erhält man eine ausführliche E-Mail mit Download Link, Quittung, Lizenz, Details des Einkaufes und einen Link zum Einloggen in das Benutzer-Konto. Nach dem Einloggen in das Benutzerkonto kann der Nutzer die Lizenz ggf. zurücksetzen, die Software upgraden sowie den Support kontaktieren.

Den Lizenzschlüssel aus dieser E-Mail muss man in die Software hineinkopieren. Daraufhin arbeitet die Software einwandfrei und speichert die geretteten Daten ab.

Die Software ist sowohl für den privaten als auch beruflichen Einsatz erlaubt.

Es werden neben einer kostenlosen Version (siehe unten), die nur für eine begrenze Datenmenge von derzeit nur 500 Megabyte resp. 2 GB freigegeben ist, drei kommerzielle Varianten angeboten: Die Pro - die von mir getestete und hier beschriebene Version, die Pro+WinPE und die Technician.

Alle drei Versionen beinhalten folgende Funktionen: Das Wiederherstellen gelöschter, formatierter und unerwartet verlorener Daten aus verschiedenen Datenverlust-Situationen. Das Wiederherstellen von Daten nach Löschen, Verstecken oder Partitionsverlust. Der Kostenlose Updates ist inklusive. Für Fragen existiert ein: 7 * 24 Kundenservice. Typisch für Software, welche u.a. auf den US-Markt zielt, wird unter gewissen Bedingungen eine 30 Tage Geld-zurück-Garantie gewährt.

Die Unterschiede der käuflichen Versionen liegen in folgenden Details:
Die Pro+WinPE kann zusätzlich Daten wiederherstellen, selbst wenn das System nicht mehr startet. Dazu wird ein bootbares externes Medium erstellt.
Die Technician bietet zusätzlich zu obigem Pro+WinPE auch noch eine Techniker-Lizenz (multiple Anzahl von PCs). Dies kann sinnvoll sein, wenn Sie mehrere PCs besitzen.
Bitte beachten Sie: Sie können von einer Version zu einer höheren aufsteigen (Upgrade). Aber dies ist aufpreispflichtig.

Unter Windows werden die folgenden Versionen unterstützt: 11, 10, 8.1, 8, 7 (aber inzwischen nicht mehr Vista und XP), Windows Server 2022, 2019, 2016, 2012, 2008, 2003

Das Programm ist somit auch auf älteren PCs noch lauffähig.

Unterstützte Dateisysteme: FAT (FAT12, FAT16, FAT32), exFAT, NTFS, NTFS5, ext2/ext3, HFS+, ReFS.

Unterstützte Speichergeräte: Festplatten (HDD) intern und extern, SSDs, USB-Sticks, SD- und CF-Karten, Micro-Karten.

Unterstützte Hardware: PCs und Laptops, Videokameras, Digital-Kameras, Music Player, Video Player, RAID-Systeme, Zip Drives, Pen Drives. Die externe Hardware muss hierzu an den PC angeschlossen werden, der die installierte Software enthält.

EaseUS Data Recovery kann folgende Dinge retten: versehentlich gelöschte Dateien, formatierte Daten (siehe jedoch meine Einschränkungen bei Kameras oben), den geleerten Papierkorb, verlorene Partitionen der Festplatte, gewisse software-bedingte Festplattenbeschädigungen bei weiteren internen / externen Festplatten, sofern die Festplatte noch ansprechbar ist und erkannt wird., die Folgen mancher Virus-Angriffe, die Folgen mancher Betriebssystem-Abstürze, RAW-Partition wiederherstellen und in NTFS umwandeln.

EaseUS Data Recovery kann u.a. folgende Dateitypen retten:
Dokumente: DOC/DOCX, XLS/XLSX, PPT/PPTX, PDF, CWK, HTML/HTM, INDD, EPS, etc.
Bilder: JPG/JPEG, TIFF/TIF, PNG, BMP, GIF, PSD, CRW, CR2, NEF, ORF, SR2, MRW, DCR, WMF, RAW, SWF, SVG, RAF, DNG etc.
Videos: AVI, MOV, MP4, M4V, 3GP, 3G2, WMV, MKV, ASF, FLV, SWF, MPG, RM/RMVB, MPEG etc.
Ton-/Audio: AIF/AIFF, M4A, MP3, WAV, WMA, APE, MID/MIDI, RealAudio, VQF, FLV, MKV, MPG, M4V, RM/RMVB, OGG, AAC, WMV, APE etc.
E-Mails: PST, DBX, EMLX, etc. (aus Outlook, Outlook Express etc.)
Zahlreiche andere Dateien, wie z.B.: Archivdateien (ZIP, RAR, SIT, ISO etc.), exe, SITX etc.
Zu den aktuellen Features der Software siehe die Spezifikationen.

Vorsicht: Das klingt alles bei jeder Software und jedem Hersteller immer allumfassend und geradezu erschlagend: Schauen Sie jedoch genau nach, ob Ihr spezifisches Foto-Format oder der benötigte Video-Codecs auch wirklich darunter ist. Ich erlaube mir nur den sachlichen Hinweis, dass neue RAW-Formate nicht darunter zu finden sind wie Canons CR3.

Der erste Scan

Zuerst muss man einen sogenannten Scan durchführen, damit die EaseUS Data Recovery alle angeschlossenen Datenträger erkennen kann.

Man kann vorab alle Dateien oder nur ganz bestimmte und den Speicherort / Datenträger auswählen.

Es ist sogar eine vorherige Feinauswahl des Verlustortes / Speicherortes der verlorenen Datei(en) möglich.

Ausschnitt der Ergebnisseite

Ausschnitt der Ergebnisseite meines dafür präparierten 32GB SD-Speicherchips mit absichtlich gelöschten Dateien.

Danach kann man auf verschiedenen Wegen die gelöschte(n) Datei(en) finden:

Es existiert ein Ordner Gelöschte Dateien links im Verzeichnisbaum.

Dort kann man einzeln alle Dateien durchgehen und sie in einer Vorschau auch ansehen.

Falls man eine einzige Stecknadel (wichtige Datei) im Heuhaufen sucht, dann kann man z.B. nach bestimmten Dateitypen (z.B. Fotos) filtern.

Schließlich kann man auch noch in das Suchfeld rechts oben den Dateinamen eintippen. (Vorsicht: Dateinamen sind systembedingt bei jeder Rettungs-Software nicht immer erhalten. Vor allem gelöschte Dateien heißen im geretteten Zustand dann oft Dateiname1 etc.)

Das alles ist komfortabel und vor allem ergonomisch gelöst.

Findet die Software im Normal-Scan dennoch nichts, dann kann man einen sogenannten Tiefenscan durchführen. Dieser wird automatisch nach dem Schnell-Scan eingeleitet und dauert deutlich länger, da er alles viel genauer untersucht.

Zur Rettung bietet die Software die Speicherung der gefundenen Datei auf einem anderen / externen Datenträger an. Nutzen Sie unbedingt diese Möglichkeit, um ein Überschreiben evtl. wertvoller anderer Daten auf dem alten Datenträger zu vermeiden.

Sehr positiv empfinde ich, dass die Software die meisten Kamera-Hersteller erkennt und Fotos danach sortiert. So hatte ich per Zufall auf einer getesteten SD-Karte Fotos von Kameras der Hersteller Canon und Panasonic, welche ich gelöscht hatte. EaseUS Data Recovery stellte nicht nur alle wieder her, sondern sortierte sie gleich in entsprechende Hersteller-Rubriken. Siehe das Bild oben.

Das Ergebnis wird übersichtlich dargestellt, wobei man 2 Hauptreiter oben erhält: Lokale Festplatte.

Der rechts befindliche Reiter Filter erlaubt dem Benutzer bei einer sehr großen Datenfülle die Dateien übersichtlicher zu gruppieren respektive zu filtern.

Vor allem überzeugt der optische Vorschaubildschirm, den ich auch als rechte Spalte ständig eingeblendet habe, der beim Anklicken einer gefundenen Datei automatisch das Foto resp. den Inhalt der Datei (Text, Excel etc.) anzeigt. Dies erleichtert vor allem bei namenlosen Dateien die Suche nach der Nadel im Heuhaufen erheblich.

Noch beeindruckender finde ich die Funktion Ähnlich, womit man ähnliche Dateien finden kann. Dadurch können Sie ähnliche Fotos oder ähnliche Dokumente (z.B. verschiedene Versionen einer Text-Datei) finden.

Abschließend kann man das Scan-Ergebnis abspeichern, um es später weiter zu verwenden.

Ausschnitt der Ergebnisseite nach Tiefenscan

Ausschnitt der Ergebnisseite nach einem Tiefenscan meines dafür präparierten 32GB SD-Speicherchips mit absichtlich gelöschten Dateien.
Sehr gut erkennt man, dass das Programm die anderen Bilder, welche es keiner Kamera / keinem Hersteller zuordnen konnte, unter RAW auflistet. Ferner erkennt man rechts das von mir absichtlich eingeblendete Vorschaufenster mit einem verkleinerten Bild.

Die Dateiwiederherstellung

Ein Überschreiben des alten Datenträgers bei der Wiederherstellung ist weitgehend ausgeschlossen, da man zur Wiederherstellung einen anderen Ort (anderen Datenträger) auswählen muss.

Nach der schnellen Wiederherstellung öffnet sich automatisch der Speicherort in einem eigenen Datei-Explorer, sodass man die soeben geretteten Dateien nicht suchen muss.

Am Zielort wird die gesamte Ordnerstruktur des Rettungsprogrammes abgebildet. D.h. man findet sich leicht zurecht, da die Dateien in exakt denselben Unterordnern liegen, wie man sie vorher im Dateirettungsprogramm EaseUS gesehen hat.

Wiederherstellung

Wiederherstellung in einem neuen Ordner auf einem anderen Datenträger. Nach getaner Arbeit öffnet das Programm automatisch den Datei-Explorer am Zielort, sodass man die wiederhergestellten Dateien leicht und schnell finden kann.

Unterschiedliche Versionen mit unterschiedlichen Preisen

Als ich die Software testete, befand man sich mit der deutschen Version offensichtlich noch in der Testphase, denn es fanden sich unterschiedliche Preisangaben:

Auf der Internet-Werbeseite: 66,69 Euro. Das scheint jedoch der Netto-Preis (ohne Mehrwerts-Steuer) der Grundversion (Data Recovery Wizard Pro) zu sein.

Preis Netto

Preis Netto auf der Werbe-Seite.

Auf der Internet-Kaufseite: 79,36 Euro. Enthält 12,67 Euro ; MwSt. (19% auf 66,69 Euro). Dies scheint vermutlich der für deutsche Endkunden zu bezahlende Brutto-Gesamtbetrag zu sein. Ende 2024 wurde auf diese Seite weitergeleitet, welche jedoch denselben Preis anbot.

Preis Brutto

Preis Brutto auf der Internet-Bezahlseite mit Bezahlweisen und vom Käufer einzugebenden personenbezogenen Daten.

Entsprechendes scheint für die höheren Versionen Data Recovery Wizard Pro + WinPE für 95,14 netto und die Data Recovery Wizard Technician ab 279 Euro netto zu gelten.

Wer auf der obigen Kaufseite das Land auf Österreich abändert, erhält automatisch den berichtigten Mehrwertsteuersatz von 20% für Österreich in Euro angezeigt.

Wer jedoch auf der obigen Kaufseite das Land auf Schweiz abändert, erhält automatisch den berichtigten Mehrwertsteuersatz von 7,7% für die Schweiz angezeigt - aber auch in Euro. Man muss dann oben die Währung Euro ändern in SFr. (zum Testzeitpunkt 90,42 SFr. Ende März 2020: 99,90 SFr).

Der Bestellvorgang für EaseUS Data Recovery

Man bestellt / kauft die Software am Einfachsten und Sichersten aus der Testsoftware heraus:

Klicken Sie rechts oben in der Befehlszeile des Programmes entweder auf Aktivieren oder das orange Symbol des Einkaufswagens rechts daneben.

Kaufen

Die Software kaufen können Sie, indem Sie auf Aktivieren oder den orangen Einkaufswagen rechts daneben klicken.

Kostenpflichtige Upgrades - und Abonnement:

2020 handelte es sich noch bei einer Version um ein Abonnement.

Preise für Updates

Version 13.# im Jahr 2020: Aufpreise Netto für Updates, die in der Software selbst angezeigt werden.

Bei Software kalkuliere ich immer eine durchschnittliche Lebenszeit von ca. 2 Jahren. Betriebssysteme halten mit ca. 6 Jahren länger. Aber Browser werden heute alle ca. 2 Monate erneuert.

Die auf den ersten Blick preiswerte Version mit Upgrades für 1 Monat kostet 66,69 netto = 79,36 Euro brutto (Preis für Deutschland). Das ergibt bei 2 Jahren über 1.900 Euro.

Die Version mit lebenslangen Upgrades kostet einmalig 146,69 netto = 174,56 Euro brutto (Preis für Deutschland).

Hinweis: Aus den zum Testzeitpunkt aktuellen Werbetexten in der Software (siehe Abbildung oben) geht hervor, dass es sich bei den beiden linken Varianten (Monat und Jahr) um ein Abonnement handelt, das Sie abschließen und als Kunde auch selbst wieder kündigen müssen. Ansonsten läuft es kostenpflichtig weiter. Abmelden kann man sich beim Support.

Deshalb meine Empfehlung: Sofern Sie sich für die Software entscheiden, dann erwerben Sie für längeren Gebrauch sinnvoller Weise die rechte Variante Einmaliger Kauf resp. Lebenslange Lizenz zu damals 146,69 netto = 174,56 Euro brutto (Preis für Deutschland).
Ende 2024 verlängerte sich die Monatslizenz nicht mehr automatisch weiter. Die Jahreslizenz kostete 96,69 netto und 115,06 Euro brutto, sowie die lebendlange Lizenz 156,69 Euro netto sowie 186,46 Euro brutto. Siehe die neue Bestellseite.

Klicken Sie dazu in der rechten Spalte Einmaliger Kauf auf den orangen Schalter Jetzt kaufen / Abonnieren unter dem Preis 146,69. Nur dieser Teil ist wirklich sensitiv - auch, wenn die ganze Spalte fälschlicherweise als Link angezeigt wird.

Darauf erscheint in Version 13.# die folgende Zwischen-Bestellseite:

Bezahlweisen

Bestellformular. Allerdings wurde 2020 manchmal der falsche Link voreingestellt aktiviert und somit die Pro-Version eingerahmt.

Wählen sie dort erneut die Variante Lebenslange Lizenz aus.

Da die Firma ständig alles verändert, sah das Formular auf der Bestellseite beim erneuten Test 2020 so aus:

Bezahlweisen

Bestellformular 2020.

Bezahlweisen und Datenschutz:

Man kann - wie in China Standard - mit den üblichen Kreditkarten (VISA, MasterCard, American Express, JCB), PayPal, einer klassischen Überweisung und Sofort-Überweisung bezahlen. Persönlich habe ich mit einer der verschiedenen Sofort-Überweisungsmethoden bei AliExpress (siehe Auslandskauf) sehr gute Erfahrungen gemacht. Allerdings weist EaseUS darauf hin, dass Kreditkartenzahlungen in der Regel schneller abgewickelt werden können.

Zur Bestellung sind die eigene E-Mail-Adresse, der Vor- und Nachname, sowie die Postleitzahl erforderlich. Das Land ist automatisch voreingestellt und muss von deutschsprachigen Käufern aus anderen Ländern ggf. abgeändert werden. Siehe Bild oben.

Beachten Sie allerdings, dass für die Abwicklung wieder eine andere Firma zuständig ist. Laut AGB: Cleverbridge AG, Gereonstr. 43-65, 50670 Köln (Deutschland) und Cleverbridge, Inc., 350 N Clark St Suite 700, Chicago, IL 60654, USA. - Cleverbridge schreibt ausdrücklich: Bitte beachten Sie, dass Personenbezogene Daten weltweit übertragen, abgerufen und gespeichert werden können, soweit dies für die in diesen Hinweisen genannten Zwecke und Offenlegungen erforderlich ist. - Ferner ändert jene Firma ihre Datenschutzbestimmungen ständig.

Einen deutschen Hinweis der Firma EaseUS zum (europäischen) Datenschutz nach DS-GVO oder Bundesdatenschutzgesetz konnte ich nicht finden. Es findet sich nur der Hinweis: Datenschutz Privatsphäre & Identität bestens geschützt auf der deutschen Startseite sowie der auf den deutschen Seiten unten als Datenschutz verlinkte englische Hinweis zur Privacy. Nur auf der Kaufseite findet sich ein Hinweis der Firma Cleverbridge zu deren Datenschutz bei der Geldtransaktion, der jedoch suboptimal aus dem Englischen übersetzt wurde und erhebliche Fehler aufweist.

Bezahlvorgang

Das Kaufformular, auf dem jedoch oben - vor dem Kauf-Schalter - nochmals Werbung für andere Produkte eingeblendet wird.

Sie können entweder direkt auf den Schalter Jetzt bezahlen ... klicken, oder den Anweisungen der Ihnen an die angegebene E-Mail-Adresse zugesandte E-Mail befolgen.

Optimierungsfähiges an EaseUS Data Recovery

Da keine Software perfekt ist, lassen sich auch an EaseUS Data Recovery noch Optimierungsmöglichkeiten finden.

Diverses

Unix-Betriebssysteme werden nicht unterstützt.

Es finden sich keine übergreifenden Lizenzen: So existieren heute durchaus Anwender, die sowohl einen Windows-PC, als auch einen Apple-Mac, als auch ein Smartphone besitzen. Diese müssen derzeit jeweils teure Einzellizenzen erwerben, sofern sie alle Geräte schützen wollen.

Die Software benötigt laut Hersteller 32 MB Speicherplatz auf dem bootbaren Datenträger und 128 MB RAM. De facto benötigte das Programm bei mir weit über 45 MB auf der Festplatte (ZIP-Datei) sowie über 188 MB auf der C-Platte als vollständig installiertes Programm und während der Suchdurchläufe über 160 MB RAM (laut Windows Taskmanager). Das stellt für moderne Rechner zwar kein Problem dar, macht jedoch deutlich, dass das Programm auch an Umfang ständig weiter wächst und die Angaben im Internet veraltet sind.

Hinzu kommt ferner, dass zumindest einige erklärende Seiten sich auf eine ältere Programmversion beziehen (früher gab es noch einen Reiter RAW und Andere, der inzwischen entfiel) und das Programm heute anders aufgebaut ist resp. die Oberfläche anders aussieht.

Das bereits gestartete Programm erkennt manchmal - aber nicht immer - selbständig, wenn man nachträglich weitere Datenträger an den PC anschließt, weder Speicher-Karten am Lesegerät noch Kameras an den PC. D.h. Sie müssen den betreffenden Datenträger anschließen und ggf. danach im Programm den Schalter Aktualisieren drücken.

Aktualisierung erzwingen

Aktualisierung der erkannten Laufwerke erzwingen: Klicken Sie auf das (von mir rot umrandete) Aktualisieren-Symbol.

Verlorene Partition

Vorsicht: Verlorene Partition sollten Sie zur Rettung nur auswählen, wenn Sie genau wissen, was Sie da tun. Dahinter können sich z.B. Dinge des Betriebs-Systems verbergen.

Ferner werden unter den Laufwerken ggf. Verlorene Partition(en) angezeigt. Dies ist eher etwas für fortgeschrittene Anwender. Laien sollten damit vorsichtig sein, da es sich hier teilweise um Dinge handelt, welche das Betriebssystem evtl. automatisch anlegt und ggf. benötigt. - Zur Klarstellung: Sie können nichts falsch machen, Sie dürfen es analysieren und die gefundenen Dateien auch auf einem anderen Datenträger restaurieren. Aber die Wiederherstellung alleine wird oft wenig nutzen, da die Inhalte danach oft an eine bestimmte Stelle platziert werden müssen, damit sie im Betriebssystem funktionieren. Und diese exakte Stelle kennen Laien kaum. Oder es können sich um Teile von Spezialsoftware handeln, die Dateien verstecken oder verschlüsseln.

Sprache und Verständlichkeit

Es handelt sich um einen in Zentralchina beheimateten chinesischen Hersteller. Er bemüht sich um Internationalität und hat anscheinend auch Deutsch sprechendes chinesisches Personal. Aber einen hochwertigen deutschen Service sollte man (zumindest derzeit noch) nicht erwarten.

Vorsicht: Die auf der Kontaktseite angegebene Telefonnummer lautet 00-1-800-... und liegt in den USA. Dort ist sie zwar kostenlos. Aber aus Europa fallen je nach Telefonanbieter erhebliche Auslandsgebühren an. Vor allem aus dem Mobilfunknetz. Ferner liegt ein Zeitzonenunterschied vor: UTC+8 bedeutet chinesische Zeit mit einer Zeitverschiebung von 6-7 Stunden zu MEZ oder MESZ. D.h. Sie können dort nur zwischen ca. 03 Uhr und ca. 12 Uhr unserer Zeit anrufen.

Vermutlich werden die IT-Spezialisten dort sowieso nur Englisch sprechen. Zumindest ist die Seite Customer Support (früher Technical Support Policy) nur auf Englisch. - Verwenden Sie deshalb besser die angegebenen E-Mail-Adressen zur Kontaktaufnahme. - Meine Kontaktperson bei EaseUS bestätigte dies am 25.10.2019: Wir haben keinen deutschen Support.

Die im deutschen Internet-Auftritt verlinkte Wissensdatenbank ist nur auf Englisch verfügbar.

Auch die im deutschen Internet-Auftritt verlinkte Seite Lizenzaktivierung ist nur auf Englisch verfügbar. De facto aktivieren Sie die gekaufte Software jedoch mit dem per E-Mail zugesandten Lizenzschlüssel durch Hineinkopieren in die Software selbst. Sie benötigen also jene Internet-Seite nicht.

Sogar im Programm selbst waren - trotz angeblicher Hilfe zahlreicher in der Software namentlich erwähnter deutscher Personen - noch einige Dinge nicht wirklich aus dem Englischen oder korrekt übersetzt. So werden z.B. Fotos im Ordner Graphics file (Bilddateien) angezeigt. Links oben erscheinen ferner englische Wörter wie Tag (Kennzeichen), file (Datei) etc.

Der Link im Programm rechts oben: Mehr, Hilfe, Video-Anleitung führt nur zu einem englischen Video und Text.

Der Link im Programm rechts oben: Mehr, Hilfe, Support kontaktieren führt zwar auf eine deutsche Internet-Seite, die jedoch teilweise Englisch und teilweise unverständlich übersetzt ist. Ferner führen viele der dortigen Links wiederum nur zu englischen oder nur mäßig gut ins Deutsche übersetzten Seiten.

Vor allem einige ergänzende Texte / Internet-Seiten, welche die Arbeitsweise der Software erklären, sind mit zahlreichen Übersetzungsfehlern gespickt.

Im Zuge meiner umfangreichen Tests habe ich dem Hersteller / Anbieter mehrere Schreiben mit dutzenden Word-Text-Seiten an Fehlern und sofort leicht ersetzbaren / in das Internet hineinkopierbaren deutschen Korrekturen kostenlos zukommen lassen.

Die Korrekturen wurden positiv und asiatisch freundlich aufgenommen: vielen herzlichen Dank für Ihre Beiträge und die Vorschläge! Die sind sehr hilfreich für uns. (Quelle: E-Mail vom 16.10.2019.) Allerdings wurde bis heute nicht alle Korrekturen umgesetzt. Persönlich erstaunt mich dieses Verhalten, da ich bei mir zugesandten Korrekturen mich darum bemühe, die Fehler binnen Stunden zu beheben.

Als Antwort auf meine diesbezüglichen Nach-Fragen erhielt ich am 24.10.2019: Tatsächlich hatten wir vorher einen deutschen Mitarbeiter, der ein Jahr lang bei uns gearbeitet hat. Die meisten wichtigen Seiten wurden von ihm geprüft und modifiziert. - Ganz offensichtlich nicht aufmerksam genug.

Um es unmissverständlich festzuhalten: Der für mich gravierendste Nachteil der ansonsten sehr hochwertigen Datenrettungs-Software liegt in dem für deutsche Laien suboptimalen, teilweise bis hin zur Unverständlichkeit reichenden deutschen Seiten der Firma im Internet, die auch weiterführende deutsche Text-Hilfen bei Problemen und Fragen zur Software anbieten will.

unverständliches Deutsch

Internet-Kontakt

Für Sicherheitsbewusste Anwender:

Internet-Anschluss erforderlich

Zur Lizenzierung ist ein Internet-Anschluss erforderlich.

Online-Aktivierung

Sobald man die Firewall deaktiviert oder das Programm EaseUS dort freigegeben hat, funktioniert die Online-Aktivierung schnell und reibungslos.

Falls Sie einen Produktionsrechner in einer sicheren Umgebung ohne Internet-Anschluss besitzen, lässt sich das Programm darauf nicht lizenzieren, da man einen Internet-Anschluss benötigt.

Bei mir hat das Programm bei jedem Start versucht, Kontakt zum Internet (laut Angaben: mit dem Hersteller in China) aufzunehmen, was meine Firewall unterband.

Offensichtlich benötigt das Produkt auch regelmäßigen Kontakt zum Hersteller, da sonst der Lizenzschlüssel deaktiviert wird. Zumindest stand dies 2020 verklausuliert (unter Punkt 3.) auf der Seite EaseUS Geldzurückgarantie.

Wer auf seinen Datenschutz Acht geben möchte, sollte bei der Installation rechts unten den Link Benutzerdefiniert anklicken und dann den Haken bei Ich möchte am Programm zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit teilnehmen entfernen. Dieser ist bereits angeklickt. Siehe Abbildung unten. Ansonsten werden Daten von Ihnen gesammelt und nach China geleitet. Ich habe in der Software selbst keine Möglichkeit gefunden, dies später abzuändern. Also tun Sie es sofort - am Anfang.

Haken entfernen

Klicken Sie vor der Installation der Software auf Benutzerdefiniert und entfernen Sie den bereits gesetzten Haken links unten.

Das Deinstallieren der Software funktioniert nicht rückstandsfrei. Die Software weist einen manchmal sogar darauf hin. Für Laien sind die restlichen Dateien jedoch kaum zu löschen. Man muss dazu mit dem Datei-Explorer auf die Festplatte c:\Programme\ gehen und dort den gesamten Ordner EaseUS löschen. Zum Löschen muss man jedoch Administrator-Rechte besitzen.

Die Lizenz ist ferner an den PC gebunden. D.h. es handelt sich um (wie der Hersteller auch schreibt) eine Einzellizenz und nicht um eine in Europa übliche Einzelplatzlizenz. Der Unterschied liegt darin, dass man sie nicht selbst deinstallieren und auf einen anderen Rechner installieren kann. D.h. ein bei einem PC-Schaden oder Neukauf erforderliche Umzug wird verkompliziert. Rückfragen ergaben, dass der Support kontaktiert werden kann, der dann die Lizenz zurücksetzt. Danach kann man die Software auch auf einem anderen PC installieren.

Werbung

Auch im aktivierten - also bezahlten - Programm werden Werbehinweise eingeblendet. So soll man das Programm auf Facebook und Twitter bewerben.

Werbung für das Programm auf Facebook und Twitter

Werbung für das Programm auf Facebook und Twitter. Hier eingeblendet nach der Wiederherstellung der gefundenen Dateien.

Fazit zu EaseUS Data Recovery

Die Software ist besonders gut für Laien geeignet, weil sie eine übersichtliche und ergonomisch gestaltete Programmoberfläche mit einer einfachen Bedienung bietet sowie vor allem weitgehend auf Deutsch ist.

EaseUS Data Recovery kostet einen erheblichen Betrag, aber das ist sie für Laien auch wert.

Dies gilt vor allem angesichts der erheblichen Leistungsbandbreite der Datenrettung, welche weitgehend automatisch geboten wird.

Trotz der derzeit noch bestehenden sprachlichen Mängel am deutschen Internet-Auftritt handelt es sich bei der Software selbst um die momentan einfachste sowie ergonomischste für im IT-Bereich normalgebildete Computer-Benutzer, die ich kenne. Somit kann sie eine Empfehlung für Normalanwender sein.

recuva

Vorab

Da viele Anwender diese kostenlose Version empfehlen, habe ich sie auch einmal getestet, um mir - nach früheren Anwendungen - wieder einmal ein aktuelles Bild davon zu machen.

Alle Angaben beziehen sich auf meinen Testzeitraum von 12.10.2019 bis zum 08.11.2019 (erneut geprüft 30.03.2020) und die kostenlose Version v1.53.1087 (vom 08. Juni 2016 - kein Tippfehler 2016).

Positives

Die rcsetup153.exe ist mit 5,5 MB klein und schnell heruntergeladen.

Das Datenrettungsprogramm erlaubt vorab auch die Feinauswahl der Suche in Unterordnern eines Datenträgers.

Ein Tiefenscan führt bei z.B. gelöschten SD- und CF-Karten oft zum Erfolg.

Recuva bietet zum Wiederherstellen die Möglichkeit der Speicherung der gefundenen Datei auf einem anderen / externen Datenträger an. Nutzen Sie unbedingt diese Möglichkeit, um ein Überschreiben evtl. wertvoller anderer Daten auf dem alten Datenträger zu vermeiden.

Unter Windows werden die folgenden Versionen unterstützt: 10, 8.1, 7, Vista, XP.

Das Programm ist somit auch auf zahlreichen älteren PCs noch lauffähig.

Recuva bietet ein Rettungswerkzeug für gelöschte Dateien an.

Optimierungsfähiges bei recuva

Sowohl die Version Free als auch die kostenpflichtige Professional sind nur für den Hausgebrauch und nicht zum beruflichen Einsatz freigegeben.

Eine verständliche deutsche Version - auswählbar bereits in der Installation - wäre für Laien hilfreich. Derzeit muss man nach der Installation in den erweiterten Modus schalten, um dort in den Einstellungen Deutsch als Sprache auszuwählen. Aber selbst dann wird nicht alles korrekt übersetzt.

In den Reitern sind viele wichtige auszuwählende Dinge (wie der Datenträger) abgeschnitten und somit kaum lesbar.

Sortiert man alle gefundenen Ergebnisse nach Zuletzt geändert, dann werden die wildesten (falschen) Daten angezeigt. Da findet sich alles von der frühesten Computervergangenheit Jahre vor dem Kauf des PCs bis hin weit in die Zukunft. Bei mir fand sich eine Datei aus dem Jahr 29092, sowie Dateien aus dem Jahr 1617.

Mir gelang es mehrfach nicht, meine wenige Minute zuvor auf der Festplatte (SSD und HDD) gelöschte Datei zu finden. Es mag sein, dass Recuva diese fand. Aber ich fand sie nicht in der von recuva angebotenen Auswahl und konnte sie folglich nicht wiederherstellen.

Bei meiner alten, dicht bepackten Daten-Festplatte versagte das Programm.

Die Dateivorauswahl ist irreführend: Bilder findet z.B. nur JPGs, keine RAW-Formate. Die anderen Bildformate kennt das Programm nicht. Man muss also alle Dateitypen auswählen, was je nach Datenträgern zu großen bis unüberschaubaren Fundzahlen führt.

Die neueste Version 1.54.120 vom 26 Juni 2024 ist nur minimal verbessert und darf ebenfalls als in die Jahre gekommen bezeichnet werden.

Fazit zu recuva:

Die kostenlose Version ist brauchbar. Geld würde ich für das wenige Gebotene jedoch nicht ausgeben.

TestDisk und PhotoRec

Vorab zu TestDisk und PhotoRec

Da viele Anwender diese beiden kostenlosen Versionen empfehlen, habe ich sie auch noch einmal getestet, um mir - nach früheren Anwendungen - wieder einmal ein aktuelles Bild davon zu machen.

Alle Angaben beziehen sich auf meinen Testzeitraum von 12.10.2019 bis zum 08.11.2019 und die kostenlose Version v7.1 (vom 22. September 2019) sowie 7.2 vom 22.10.2019 - erneut geprüft am 30.03.2020 sowie im Dezember 2024.

TestDisk und PhotoRec werden beide von Christophe Grenier hergestellt, betreut und zusammen vertrieben / als Download angeboten.

Deshalb werden hier auch beide Programme zusammen beschrieben, da sie sich nur in funktionalen Details unterscheiden.

Positives zu TestDisk und PhotoRec

TestDisk ist ein freies und Open-Source-Programm, also kostenlos sowohl für Privatanwender als auch kommerzielle Nutzer.

Ursprünglich 1998 begonnen, existierte es 2020 in der Version 7.2, Ende 2024 in der Version 7.3 und wird ständig vom Programmierer weiter entwickelt.

Das Herunterladen des für die eigene Betriebssystemversion geeigneten Paketes ist einfach und geht schnell von Statten.

Man erhält ein relativ kleines ca. 28 MB umfassendes ZIP, das man mit Windows-eigenen Mitteln entpacken kann.

Das PDF-Handbuch für beide Programme zusammen ist umfassend und kann parallel auch als HTML-Version online abgerufen werden.

Folgende Betriebssysteme werden unterstützt: DOS (32-bit x86), Microsoft Windows (32-bit x86 or 64-bit x64), Linux (32-bit x86 or 64-bit x64), Mac OS X (PowerPC oder Intel) / OS X / MacOS, Marvell 88F628x Linux. - Überdies können Software-Spezialisten die frei zur Verfügung gestellten Originaldateien selbst kompilieren für: FreeBSD/OpenBSD/NetBSD, BSD, Haiku und SunOS/Solaris. Auf der klassischen Hardware-Seite lässt das Programm somit bei den Betriebssystemen kaum Wünsche offen.

TestDisk - Partition recovery - Partitions-Wiederherstellung erkennt: Apple Partitionen, GUID Partitionen, Humax, PC/Intel Partitionen inklusive den MBR (master boot record), Sun Solaris slice, das Xbox fixed partitioning scheme sowie manche nicht partitionierten Datenträger.

TestDisk kann eine gelöschte Partition retten, eine Partitions-Tabelle (also das Inhaltsverzeichnis des Datenträgers) wiederherstellen und sogar den Master boot record (MBR) wiederherstellen. Damit kann man sogar einen bootbaren Datenträger (klassisch die Festplatte C:) retten.

TestDisk vergleicht, untersucht und repariert folgende Dateisysteme: Be File System (BeOS), BSD disklabel (FreeBSD/OpenBSD/NetBSD), Cramfs, Compressed File System, DOS/Windows FAT12, FAT16, and FAT32, Windows exFAT, Windows New Technology File System (NTFS), HFS, HFS+ and HFSX, Hierarchical File System, IBM Journaled File System 2 (JFS2), Linux ext2, ext3 and ext4, Linux RAID 1,4,5,6, Linux Swap (V1 und 2), LVM und LVM2, Linux Logical Volume Manager, Novell Storage Services (NSS), ReiserFS 3.5, 3.6, 4, Sun Solaris i386 disklabel, Unix File System UFS and UFS2 (Sun/BSD) XFS, SGI's Journaled File System

TestDisk kann manche spezifischen Logikfehler folgender Dateisysteme reparieren:
Auf File Allocation Table, FAT12 und FAT16: Dateisystemparameter herausfinden und korrekte Daten in den Boot-Sektor schreiben, die zwei Kopien der FAT verwenden, um eine korrekte Gesamtversion herzustellen.
Auf File Allocation Table, FAT32: Dateisystemparameter herausfinden und korrekte Daten in den Boot-Sektor schreiben. Den Boot-Sektor wiederherstellen, indem es dessen Sicherungskopie verwendet, die zwei Kopien der FAT verwenden, um eine korrekte Gesamtversion herzustellen.
Auf exFAT: den Boot-Sektor wiederherstellen anhand dessen Sicherungs-Kopie.
Auf NTFS (New Technology File System): boot sector und MFT repair Dateisystemparameter herausfinden und korrekte Daten in den Boot-Sektor schreiben, den Boot-Sektor wiederherstellen anhand dessen Sicherungs-Kopie, den Master File Table (MFT) wiederherstellen anhand dessen Sicherungs-Kopie.
Auf Extended file systems, ext2, ext3, ext4: Gesicherte Superblock Location finden, um ein fsck zu unterstützen.
Auf HFS+: Den Boot-Sektor anhand einer Sicherungskopie wiederherstellen.

TestDisk kann eine Dateirettung der folgenden Dateisysteme durchführen, sofern sie weder partitioniert waren (eher selten der Fall) noch teilweise überschrieben wurden: FAT, NTFS, exFAT, ext2.

Um es klar zu sagen: Die technischen Eigenschaften und Leistungen von TestDisk sind beeindruckend umfassend.

Als großen Vorteil sehe ich, dass man damit einen bootbaren Datenträger erstellen kann. So wird es einem möglich, auch einen defekten Haupt-Datenträger im PC zu reparieren, ohne dass man den Datenträger (HDD oder SSD, Festplatte) dafür zuerst in einem weiteren PC einbauen muss.

Als weiteren Vorteil erachte ich, dass man diese Programme nicht im Betriebssystem installieren muss, sondern auch von einem USB-Stick etc. einfach starten kann. So werden keine Daten auf der evtl. beschädigten Boot-Platte durch eine bei vielen anderen Programmen erforderliche nachträgliche Installation (nach dem eingetretenen Datenverlust) überschrieben.

Das zweite Programm PhotoRec kann als Dateischürfer Daten sogar auf zerstörten Dateisystemen finden und wiederherstellen.

PhotoRec erkennt über 480 Dateiformate: u.a. ZIP, Office, PDF, HTML, JPEG und weitere Graphik-Datei-Formate. Der erfahrene Anwender kann sogar selbst neue Dateiformate (anhand der sogenannten Magic Numbers) hinzufügen, um nach ihnen zu suchen.

PhotoRec kann in der Regel Daten von allen vom PC erkannten Laufwerken und externen Anschlüssen (als auch einer an den PC angeschlossenen Kamera) retten.

Bei meinen Tests wurden alle Dateitypen gelöschter respektive vom PC aus formatierter Datenträger korrekt erkannt und wiederhergestellt, inklusive meiner RAW-Dateien. Diese Dateien waren komplett und in den Zielprogrammen anschließend auch voll funktionstüchtig.

Das dritte Programm in der Sammlung - QPhotoRec - stellt eine grafische Oberfläche für PhotoRec dar. Die Menüs sind in allen drei Programmen für den Fachmann logisch nachvollziehbar gestaltet und funktional.

Die von mir präparierten (gelöschten und formatierten) Datenträger konnten mit den 3 Programmen in der Regel wiederhergestellt werden.

Optimierungsfähiges bei TestDisk und PhotoRec

Wie bereits die obige Liste der positiven Punkte darlegt, wenden sich beide Software-Werkzeuge (TestDisk und PhotoRec) an Fachleute / Informatiker, die wissen, was sich hinter den Fachausdrücken versteckt.

Nach dem Entzippen (Auspacken des heruntergeladenen ZIPs) befinden sich (Version 7.3.) 41 Dateien mit knapp 80 MB in den entpackten Unterverzeichnissen.
Für Laien erschwerend kommt der Umstand hinzu, dass man sich im Verzeichnis die drei relevanten Dateien anhand der Endung .exe selbst aus dutzenden anderen Dateien heraussuchen muss. Man hätte die restlichen (für Laien irrelevanten) Dateien sicherlich auch in Unterverzeichnisse auslagern können, um die Übersichtlichkeit zu erhöhen.

Die Software ist nur auf Englisch verfügbar.

Die Ergonomie ist eingeschränkt:
Obwohl in dem DOS-Fenster die Maus angezeigt wird, lassen sich die zwei Programme TestDisk und PhotoRec nur mit den Pfeil-Tasten bedienen, mit denen man sich etwas altmodisch und relativ langsam durch die Menüs bewegt.
Menüs sind nicht aufklappbar, sondern nur einzeln anwählbar, sodass man erst danach erfährt, was sich dahinter verbirgt. Das entspricht in etwa Word in der Version 4 auf DOS aus den späten 1980er Jahren.
Nur QPhotoRec besitzt eine halbwegs ergonomische Oberfläche, die auch von einem Laien und mit der Maus halbwegs sicher bedient werden kann. Aber ich habe in den Tests den Eindruck erhalten, dass diese Version nicht so aktuell und so mächtig ist, wie das unergonomische PhotoRec.

Es wird nur ein englisches PDF-Handbuch angeboten, das (in der Version 7.2) auch noch 74 Seiten umfasst.

Verwirrend ist auch, dass das Handbuch (Version 7.2) nicht mit der Software (Version 7.3) übereinstimmt.

Ohne Handbuchstudium sind beide Programme für Laien kaum verständlich oder auch nur annähernd korrekt bedienbar.

Laien können schnell und unbewusst auch wichtige Daten mit den beiden Programmen zerstören, indem Sie z.B. den falschen Datenträger (für Schreib- oder Rettungsaktionen sowie die Log-Dateien) auswählen.

Vor allem der Unterschied der zwei Programme dürfte viele Laien verwirren, da sie sich zum Teil überlappen: Unfragmentierte Dateien (eher selten der Fall) können auch mit TestDisk wiederhergestellt werden, fragmentierte hingegen nur mit PhotoRec.

Bereits der Unterschied, dass TestDisk eher den Datenträger und dessen FAT als Ganzes und logisch behandelt, während PhotoRec hingegen als Tiefenschürfer jeden Sektor abarbeitet und somit auch noch Daten trotz zerstörter übergeordneter Datenträgerstruktur finden kann, dürfte die meisten Laien überfordern.

Es werden keine mobilen Betriebssysteme, wie IOS oder Android, unterstützt.

Einen bootbaren Datenträger mit den beiden Programmen kann nur ein Fachmann erstellen, da man dazu weitere (Linux-) Software benötigt, und die Anleitungen (Handbuch Seite 15ff.) dazu nur auf Englisch vorliegen.

Videos vieler Kameras können nicht gerettet werden.

Gerettete RAW-Formate werden nicht ganz korrekt als wiederhergestellte TIF angegeben.

Nicht immer wird die Anzahl an geretteten Dateien korrekt angegeben. So wurden bei mir z.B. 4 Foto-Dateien als gerettet angezeigt. Jedoch wurden in der Tat 5 Dateien wiederhergestellt. Teilweise werden nämlich auch noch kleine Vorschaubilder (vermutlich von den Kameraanzeigen auf deren Display) der großen Fotos wiederhergestellt, aber nicht gezählt.

Es existiert kein Support und kein Service. Sie brauchen den Programmierer auch nicht mit seiner überall veröffentlichten E-Mail-Adresse anzuschreiben. Ich habe ihm am 21.10.2019 eine höfliche Anfrage zugesandt und bis heute keine Antwort erhalten.

Fazit zu TestDisk und PhotoRec:

Falls Sie die obigen Sätze zu TestDisk und PhotoRec nicht verstehen, dann sind beide Programme nicht für Sie geeignet. Ersparen Sie sich den Frust, Zeitverlust und evtl. sogar weitere Datenverluste durch falsche Bedienung. Der Autor warnt sogar explizit in der Software TestDisk: ABSOLUTELY NO WARRANTY.

In der Hand des IT-Fachmannes, der das Handbuch liest und weiß, was er mit den beiden Programmen anstellt, handelt es sich um wirklich umfassende und wirksame Datenrettungswerkzeuge - dies gilt vor allem für die sonst oft vernachlässigten Unix- und exotischen Betriebs-Systeme.

Offen gesagt, kann ich Laien mit guten Englischkenntnissen von all dem Angebotenen nur die Software QPhotoRec empfehlen.

Fazit aller getesteten Datenrettungsprogramme

Empfehlungen - je nach Zielgruppe

Erfahrenen Software-Technikern, welche der englischen Sprache mächtig sind und absolut immer wissen, was sie gerade in den nicht sonderlich ergonomischen Programmen tun, kann TestDisk und PhotoRec sowie QPhotoRec uneingeschränkt empfohlen werden, da sie kostenlos sind und in den meisten Fällen auf klassischer Hardware zum Erfolg führen.

Laien, die eine ergonomische, schnelle, deutsche, einfache Führung durch die komplexen Rettungsschritte wünschen und sich dabei auf Windows sowie Apple und die Mobilsysteme IOS und Google Android beschränken, muss jedoch eher zu EaseUS geraten werden. Das Geld ist sinnvoll investiert, da man damit als Laie nichts falsch macht und in den meisten Fällen auch zum Ziel kommt, also seine Daten retten kann.

Gleichgültig, welche Software Sie sich zur evtl. erforderlichen Datenrettung anschaffen: Führen Sie in allen Fällen dennoch regelmäßig eine Datensicherung durch, denn diese hier beschriebene Software und auch alle andere angebliche Rettungssoftware kann bei weitem nicht alle denkbaren Schäden reparieren. Im schlimmsten Fall bleibt nur noch die professionelle Datenrettung zu hohen Preisen und mit kaum höheren Erfolgsaussichten auf wirkliche Datenwiederherstellung gemäß den Wünschen oder Hoffnungen der Endanwender.

Kritische Analysen, Anmerkungen und Kommentare zu den Quellen und Testergebnissen sowie Belegen - Weitere Informationen zur Datenrettung

Im Folgenden finden Sie kommentierte Quellen und Belege sowie Analysen für alle Test-Ergebnisse und Kritiken zu Aussagen sowie Anmerkungen zu den jeweiligen Testpersonen. Die positiven wie kritischen Einschätzungen im Artikel werden gestützt durch die hier angeführten Belege und Quellen. Sie sollten auf jeden Fall einen Blick in jene Quellen werfen, oder zumindest die zur jeweiligen Quelle angeführten Details vor einer Anschaffung beachten.

Quellen

Zur weiteren Lektüre sowie als Quellenbeleg:

Die Autoren der deutschen Wikipedia liefern im Artikel Datenwiederherstellung eine erste Einleitung in das Thema. Dazu passt der englische Artikel Data recovery der internationalen Wikipedia.

Die englischsprachigen Autoren der internationalen Wikipedia erklären im folgenden Artikel Data loss den Begriff Datenverlust. Dazu passt der kurze einleitende Artikel Datenverlust der Wikipedia auf Deutsch.

Die deutsche Wikipedia bietet im Artikel Datenpanne kurzer Erklärung des Begriffes. Wie so oft ist der englische Artikel Data breach bei der US-Wikipedia ausführlicher und ergiebiger.

Der kurze Artikel IT-Forensik der Wikipedia auf Deutsch ist so dünn, dass man besser den viel umfangreicheren Artikel Computer forensics der US-Wikipedia auf Englisch verwenden sollte. Nur letzterer erklärt verständlich, wie Polizei und Geheimdienste Daten retten resp. restaurieren.

Dazu passen die beiden Artikel File carving oder data carving bei der internationalen Wikipedia auf Englisch, der darlegt, wie man Reste von Dateifragmenten findet und daraus etwas Sinnvolles und halbwegs Brauchbares macht, sowie Magnetic force microscope bei der internationalen Wikipedia auf Englisch der erläutert, wie man theoretisch auch überschriebene Daten retten kann.

Test-Software

Bitte beachten Sie bei der jeweils angeführten Software, dass diese keineswegs immer für alle Betriebssysteme und selbst dann nicht für alle Versionen eines Betriebssystems angeboten werden. Besitzer älterer PCs mit älterer Betriebssystemsoftware stehen da ganz schnell im Regen. Ab 2025 werden die meisten Anbieter auch Windows 10 verabschieden.

Warnhinweis: Manche Software versucht bei der Installation evtl. auch weitere andere Software zu installieren, die Sie nicht wollen, da es sich meist um Werbung handelt. Achten Sie sorgfältig auf jeden Schritt bei der Installation.

Rechtlicher Hinweis: Ich übernehme weder für den Download noch die Benutzung der angeführten Software irgendwelche Haftung. Es handelt sich in allen Fällen um Spezial-Software, die bei falscher Anwendung auch Schäden verursachen kann.

Ein wirklich kleines, einfaches Werkzeug ist CrystalDiskInfo bei heise auf Deutsch. Es zeigt die SMART-Daten der Datenträger an und gibt Auskunft über deren Gesundheitszustand. - Dazu gehört die offizielle Hersteller-Seite CrystalDiskInfo, die allerdings auf Englisch als Download-Seite gestaltet ist. Das kostenlose Programm liefert wertvolle Informationen über Datenträger, die Auskunft über deren Zustand geben und auf Ausfallgefahren hinweisen, bevor tatsächliche Schäden eintreten. - Ich halte dieses einfache und kostenlose Programm für zwingend erforderlich - auf jedem PC. Benutzen Sie es regelmäßig, um alle Datenträger zu prüfen. Einfach starten und binnen Sekunden erhalten Sie alle wichtigen Kennzahlen aller angeschlossenen Datenträger farblich bewertet.

Für fortgeschrittene Anwender ist diese Liste von Festplattenpartitionierungsprogrammen bei der Wikipedia auf Deutsch gedacht. Laien sollte damit jedoch sehr vorsichtig sein.

Zum sinnvollen Programm TestDisk bietet die deutsche Wikipedia Informationen zur Software, die Datenträger testen sowie teilweise reparieren kann. Die internationale Wikipedia liefert im Artikel TestDisk auf Englisch mehr Informationen zum Programm, das Datenträger testen und teilweise reparieren kann. Den Download von TestDisk sollte man an der Original-Quelle durchführen. Es handelt sich um eine freie und kostenlose Software. Sie kann vor allem verlorene Partitionen wiederherstellen und/oder nicht bootende Festplatten wieder bootfähig machen. Sie ist eine der am meisten verwendeten Rettungs-Programme. Aber die Software ist nur auf Englisch und meines Erachtens eher für fortgeschrittene Anwender gedacht. Laden Sie sich unbedingt das Bedienungs-Handbuch als PDF dazu herunter und lesen Sie es. - Siehe dazu meinen Testbericht oben.

Rettungs-Software

Für die Software Photo Rec bietet die deutsche Wikipedia Informationen zum Programm. Es handelt sich um ein kostenloses Datenrettungs-Programm. Sie können PhotoRec beim Hersteller direkt herunterladen auf Englisch. Vermutlich handelt es sich um das am häufigsten verwendete Rettungs-Programm überhaupt. Aber es ist nur auf Englisch und meines Erachtens eher für fortgeschrittene Anwender gedacht. Lesen Sie auch hier unbedingt vorher das englische Handbuch. Sie können die Software PhotoRec auch bei heise auf Deutsch erhalten. Es kann gelöschte Fotos und verlorene Dateien wiederherstellen. Allerdings bietet heise nicht die neueste Version an.

Die im Grunde genommen dazugehörende Software TestDisk Version 7.2 bei heise auf Deutsch kann gelöschte Dateien und Partitionen wiederherstellen. Heise bietet seit vielen Jahren bedauerlicherweise nicht die neueste Version an, sondern fast immer eine veraltete. Deshalb empfiehlt sich der Download beim TestDisk + PhotoRec zusammen als neueste Versionen (Ende 2024 war es die Version 7.3) beim Hersteller.

Die oben besprochene chinesische Software EaseUS: Partition Master Free und Data Recovery Wizard Free ist zwar kostenlos, aber auf Englisch, dafür einfach zu bedienen. Sie Rettet verschwundene Partitionen und verlorene Dateien und ist für Windows und Mac geeignet. In dieser kostenlosen Version kann man jedoch nur Dateien anzeigen und bis maximal 500 MB resp. 2 GB retten. Das ist somit nur zum ersten Test geeignet. Der folgende Link Free führt zur US-Seite von EaseUS: Partition Master Free und Data Recovery Wizard, der auch eine kostenlose aber englische Version zum Download anbietet. Es gelten allerdings dieselben engen Grenzen wie für die deutsche Version.

Die Software IsoBuster ist bei der deutschen Wikipedia mit kurzen Informationen zum Programm beschrieben. Es handelt sich um Shareware: Sie kann CD- und DVD-Formate auslesen und Dateien, zumindest teilweise, wiederherstellen. Sie ist meines Erachtens eher für fortgeschrittene Anwender geeignet. Zur IsoBuster Herstellerseite auf Deutsch, auf der man sie kostenpflichtig beziehen kann. Die Kosten lagen zwischen 60 und 200 Euro netto, also ca. 71-240 Euro brutto für Endkunden.

Die Spezial-Software Unstoppable Copier kopiert alle Arten von Dateien von Festplatte, Speicherkarten und CD/DVD, auch wenn sie nur in Teilen lesbar sind. Sie entspricht in etwa IsoBuster. Sie ist dafür kostenlos und auf Deutsch erhältlich.

Ähnlich arbeitet die Software HDD Raw Copy Tool. Es handelt sich um eine englische Freeware. Sie kann Festplatten, SSDs und USBs komplett auch mit Fehlern kopieren, bevor man an den Daten eigene Rettungsversuche unternimmt.

Die Herstellerfirma Ontrack bietet die Spezialsoftware EasyRecovery kostenpflichtig an. Dafür liefert die deutsche Wikipedia kurze Informationen zum Programm. Weitere Informationen finden Sie beim Hersteller EasyRecovery OER Free mit Download. Aber die freie Version kann nur insgesamt 1 GB retten und auch nur bei einer Einzeldateigröße von bis zu 25 MB. Das ist wirklich nur zum ersten Test zu gebrauchen. Denn die echte Software EasyRecovery OER mit Download kostet dreistellige Summen je Einzelwerkzeug mit insgesamt auch schnell vierstelligen Euro Gebühren.

Der folgende Artikel der deutschen Wikipedia zu Parted Magic liefert erste Informationen zum Programm, das für Linux entwickelt wurde. Die Software Parted Magic selbst ist auf Englisch erhältlich mit allerdings komplizierten Kosten: eigentlich ist die Software selbst kostenlos. Aber der Download der Software kostete Ende 2024 ca. 46 Euro für 1 Jahr, wobei es sich um ein kaum kündbares Dauerabonnement handelt. Für rund 190 Euro kann man eine nicht näher erklärte Einzellizenz erwerben.

Die früher als SystemRescueCd bekannte Software wurde umbenannt in SystemRescue, mit einigen Informationen dazu bei Wikipedia auf Deutsch zum Programm. Es stellt eine Boot-CD oder Boot-USB zur Rettung von Betriebssystemen oder Daten her. Darauf werden kostenlose Werkzeuge für zahlreiche Rettungsaufgaben installiert. Sie ist eher für fortgeschrittene Anwender sinnvoll. Die Downloadseite des Herstellers System Rescue ist auf Englisch. Aber immerhin ist es eine kostenlose Software.

Die Unix-Software Grml mit Informationen zum Programm auf Deutsch bei Wikipedia ist ein Debian- / Linux-Rettungswerkzeug. Es ist eher für fortgeschrittene Anwender geeignet. Die Herstellerseite Grml Live Linux bietet den kostenlosen Download auf Englisch an.

Die Software Hiren's BootCD mit deutschen Informationen zum Programm bei Wikipedia kann defekte Microsoft-Windows-Systeme retten oder wiederherstellen. Es handelt sich um Freeware, aber es gibt Rechte Dritter an der integrierten Software. Offiziell heißt die Software HBCD mit Download dieser Software beim Hersteller auf Englisch.

Die Rettungssoftware PC Inspector File Recovery der Firma Convar mit deutschen Informationen und einer Anleitung ist Freeware. Sie kann gelöschte Dateien auf Partitionen mit FAT12/16/32 sowie NTFS wiederherstellen. Sie ist auch noch für Windows XP geeignet. Die Firma Convar spekuliert darauf, dass Sie nach den ersten ergebnislosen Versuchen jene Firma kostenpflichtig mit einer teuren Datenrettung des defekten Datenträgers beauftragen.

Die Rettungs-Software Smart Data Recovery ist auf Deutsch. Sie kann auch aus dem Papierkorb gelöschte Dateien retten werden. Aber die kostenlose Version kann nur 1 Datei je Tag retten und insgesamt sowieso nur 3. Auch das Magazin Chip Smart Data Recovery hält die Software, welche gelöschte Dateien / Daten von CDs, DVDs, Blu-Rays wiederherstellen kann für teuer.

Die nächste Rettungs-Software Pandora Recovery ist auf Englisch aber immerhin kostenlos.

Die für Windows vom Hersteller Microsoft zur Verfügung gestellte Rettungs-Software Windows File Recovery ist auf Englisch aber immerhin kostenlos, jedoch nur als Zeileneditor verfügbar. Neben Dokumenten werden explizit Fotos und Videos als rettbar angegeben.

Der Abelssoft Undeleter kostet ca. 20 Euro und hilft bei einfachen Rettungen.

Die Rettungssoftware von Piriform Recuva wird bei heise auf Deutsch erklärt: Sie kann gelöschte Dateien retten. Es findet sich eine kostenlose Edition Free und die kostenpflichtige Recuva Edition Professional. Vorsicht: Die Software versucht bei der Installation evtl. auch weitere andere Software zu installieren, die Sie nicht wollen, da es sich um Werbung handelt. Achten Sie sorgfältig auf jeden Schritt bei der Installation. Der offizielle Download Recuva vom Hersteller auf Englisch liefert definitiv die neueste Version.

Das ähnliche Rettungsprogramm Disk Drill wird bei Heise auf Deutsch erklärt. Der offizielle Download direkt vom englischen Hersteller liefert die aktuelle Version. Sie kann - nur als kostenpflichtige Version - gelöschte Dateien auf Windows und Mac wiederherstellen.

Die etwas ältere Software FreeUndelete ist eine Freeware. Gelöschte Dateien können damit wiederhergestellt werden. Es unterstützt die Dateisysteme FAT16, FAT32 und NTFS. Vorsicht: Es ist nur für den privaten Gebrauch kostenlos.

Die kostenpflichtige Rettungssoftware HDD Regenerator ist auf Englisch und kostete Ende 2024 ca. 120 Euro. Sie kann - unabhängig vom Betriebssystem, auf Datenträgern auf der physischen Ebene fehlerhafte Sektoren korrigieren. Auch sie ist eher für fortgeschrittene Anwender geeignet, die genau wissen, was sie auf jener Ebene machen - sozusagen als 'letzte' Hilfe.

Bei der Software Photo Recovery handelt es sich um ein englisches kleines kostenloses Werkzeug zur Rettung von Fotos auf Speicherkarten unter Windows.

Zahlreiche PC-Magazine bieten wie Heise, chip, PC MAG, chip recovery-Tools, Listen mit Software zur Datenrettung an.

Support und Service

Da ich von keinem Hersteller der oben ausführlich beschriebenen Software-Pakete irgendeine Zuwendung erhalte, bitte ich um Verständnis dafür, dass ich auch keinerlei Support dafür gebe. Wenden Sie sich hierzu an die kommerziellen Hersteller. Korrekt gelesen auch die angeblich kostenlose Software wird von einer Firma produziert.

Ferner erteile ich auch keine Auskünfte, welche weitere Software ich wie im Vergleich zu den oben genannten bewerten würde. - Denn, wie geschrieben, hat jede Software sicherlich ihre Berechtigung. Aber die drei oben ausführlich erläuterten Datenrettungsprogramme erwiesen sich in den wochenlangen Tests als durchaus repräsentativ und waren es auch noch Mitte der 2020er Jahre. D.h. alle anderen zahllosen Programme fallen in eine der drei Kategorien. - Erst mittels ausgefeilter KI-Rettungssoftware erwarte ich mir minimale Verbesserungen und vor allem Erleichterungen in der Anwendung für Menschen ohne IT-Erfahrung. Denn exakt beim Thema Erkennung neuer bisher unbekannter Muster in riesigen Datenmengen kann KI die Vorteile ausspielen. Somit wären dann auch neue Dateiformate erkennbar und rettbar. Denn wie oben erwähnt suchen alle bisherigen Programme nur bekannte Nadeln in bekannten Heuhaufen.

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Foto Video Design - Dr. Schuhmacher

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