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Tests der Fotoausrüstung / Testergebnisse in der Fotografie
Bevor man hunderte oder sogar über 1.000 Euro für eine Kamera, ein Objektiv, ein Stativ oder sonstiges Zubehör ausgibt, sollte man sich Testberichte, Erfahrungsberichte und Rezensionen durchlesen. Allerdings gilt auch hier - wie immer - dass man die Testkriterien und Ergebnisse auf die Anwendbarkeit auf die eigenen Wünsche prüft. Es reicht keinesfalls aus, einfach nur die Gesamtpunktzahl in irgendwelchen Rankings zu beachten.
Salvatorische Klausel
Die hier gewählten Beispiele sind zufällig, aber alle belegbar.
Es geht in diesem Artikel über Tests in der Fotografie um die Darstellung allgemeiner Phänomene, die gerne übersehen werden. Sie betreffen (cum grano salis) alle Produkte und sämtliche Hersteller sowie alle Tester, Testlabore und Fotomagazine.
Wissenschaftlichkeit der Tests
Es ist erstaunlich, wie viele Menschen Wissenschaft mit Wahrheit verwechseln. (Kurze Definition des Begriffes Wissenschaftlichkeit.)
Sicherlich ist die Wahrheitsfindung ein wichtiger Antrieb wissenschaftlichen Forschens. Aber der Weg dorthin ist nicht die Wahrheit selbst.
Ein Wissenschaftler stellt Thesen auf. Aus diesen Thesen können mit zahlreichen Indizien, Belegen und Beweisen dann Theorien werden. Diese können sich nach Jahren oder Jahrzehnten der Prüfung, Diskussion, ja sogar des Meinungsstreits, und Verfeinerung zur gängigen / herrschenden Lehrmeinung weiterentwickeln. Bekannt sind solche vereinfachenden Zyklen wie These, Antithese, Synthese.
Aber jede Wissenschaft befindet sich im stetigen Umbruch:
Jahrhunderte lang war es z.B. wissenschaftliche Lehrmeinung, dass die Erde eine Scheibe sei.
Dann hielt man es Jahrhunderte lang für bewiesen, dass die Erde eine Kugel sei.
Danach ging man von einem durch die Rotation und Schwerkraft verformten Ellipsoid aus.
Seit den jüngsten Satellitenvermessungen spricht man eher von einer ziemlich verbeulten Kartoffel. Siehe hierzu: Das Potsdamer Geoid
Was Wissenschaft genau genommen ist, ist selbst ein Forschungsgebiet, das der Wissenschaftstheorie.
Wissenschaftlichkeit heißt - vereinfacht - nur, dass man sich an ziemlich strenge Regeln des Arbeitens hält. Diese Regeln selbst sind jedoch menschengemacht und somit ebenfalls anfällig für Fehler.
Wer sich genauer dafür interessiert, dem sei folgendes Buch empfohlen:
Die Form der wissenschaftlichen Arbeit: Grundlagen, Technik und Praxis für Schule, Studium und Beruf, von Ewald Standop und Matthias L. G. Meyer, Amazon für ca. 15 Euro
Stark vereinfacht meint man damit die intersubjektive Nachprüfbarkeit. D.h. wenn ein Forscher etwas herausfindet, dann muss er die Vorgehensweise so präzise beschreiben, dass jeder andere - unter Beachtung dieser Handlungsanweisung auf dasselbe Ergebnis kommen kann.
Hierzu werden insbesondere in den Fußnoten die Details genau erläutert.
Allerdings klingt das optimistischer, als es ist.
Den meisten normalsterblichen Fotografen dürfte es nämlich unmöglich sein, ein Testlabor für Hardware einzurichten, um diese Tests nachzuvollziehen.
Ferner veröffentlichen weder die Testzeitschriften noch die Testlabore irgendwelche Details oder gar Testabläufe.
Selbst wenn Sie ein Labor besäßen und alle veröffentlichten Details anwenden würden, könnten Sie die Ergebnisse niemals nachvollziehen, da wesentliche Informationen aus mir völlig unerklärlichen Gründen zum Betriebsgeheimnis der Testlabors und zu Geschäftsgeheimnissen erklärt werden.
Damit kann man festhalten, dass trotz allen pseudowissenschaftlichen Gehabes der Foto-Testlabors und vieler Foto-Testzeitschriften deren Testberichte nicht den allgemeinen Standard der Wissenschaftlichkeit erfüllen.
Unterschiedliche Rahmenbedingungen der Tests
Auch die wenigen veröffentlichten Testkriterien sind vage und unterscheiden sich untereinander.
Seriöse Tester wie fotoMAGAZIN geben explizit an: Unsere Bewertungsschema passen wir regelmäßig an die Veränderungen der Kameratechnik an. - D.h. frühere Testergebnisse sind nicht mit neuen vergleichbar.
Andere wie digitalkamera.de schreiben pauschal Die Bildqualität in unseren Tests ermitteln wir seit 2011 mit DxO Analyzer von DxO Labs.
Viele Testmagazine machen überhaupt keine Angaben zu ihren Testverfahren.
Das Vorhandene klingt zwar auf den ersten Blick sehr präzise und wissenschaftlich. Aber Sie können diese Details konkret nicht umsetzen, da fast alle wichtigen Angaben für einen Nachvollzug fehlen.
Ferner gelten diese Testkriterien auch nur für die umfangreichen Haupttests. Sogenannte Kurztests, Praxistests, Hands-on-Tests etc. unterliegen oft keinen Testkriterien. Da verlässt man sich dann nicht selten auf die Erfahrung des Fotografen. Dabei handelt es sich jedoch um eher subjektive und zumindest nicht festgelegte oder nachprüfbare Rahmenbedingungen.
Auch beim Zubehör (wie z.B. Blitze, Stative, Rucksäcke etc.) scheinen keine festen Testkriterien vorzuliegen. Zumindest fand ich bisher keine Veröffentlichungen.
Indirekt kann man sich aus den Testergebnissen einiges erschließen. Aber dann öffnen sich plötzlich Abgründe:
Beim Autofokus werden von manchen Testern offensichtlich die Werte für helles Tageslicht und dunkle Umgebung herangezogen (z.B. 1000 und 30 Lux), da die Autofokus-Geschwindigkeit oft lichtabhängig ist - je dunkler es ist, desto länger benötigt das Fokussieren, bis es schließlich entweder ohne Zusatzleuchte oder überhaupt nicht mehr funktioniert. Diesen Effekt konnte ich sogar bei Profikameras für über 6.000 Euro nachweisen.
Wie sieht es jedoch mit den Testbildern selbst aus? Werden auch sie bei unterschiedlicher Beleuchtung durchgeführt? Oder wird bei optimalem Studiolicht einfach nur die ISO-Zahl stufenweise hochgedreht? - Vermutlich geschieht meistens eher letzteres, da es einfacher zu handhaben ist.
Das hat einen erheblichen Einfluss auf die Bildqualität, denn Bilder mit hoher ISO-Zahl bei Tageslichtbedingungen sind qualitativ meist wesentlich hochwertiger als solche bei identischer ISO-Zahl und wenig Licht. - Das liegt an der Physik des Schrotrauschens bei allen Sensoren. Machen Sie selbst mit Ihrer Kamera einmal den Test und fotografieren Sie ein identisches Objekt (z.B. gegenüberliegendes Gebäude) mit ISO 3200 oder 6400 bei vollem Sonnenschein und evtl. 1/8000 Sek. sowie bei identischer Blende an einem trüben wolkenbedeckten Tag in der Dämmerung mit vielleicht 1/60 Sek. (idealerweise beides vom Stativ vom gleichen Standort aus).
Im Übrigen sind solche Tests unter perfekten Studio-Bedingungen mit grellem Licht nicht praxistauglich. Kein Fotograf und auch keine Automatik würde absichtlich die ISO-Zahl hochregeln, sofern ausreichend Licht vorhanden ist, um verwacklungsfrei zu arbeiten. D.h. Test-Fotos mit ISO 3200 oder mehr sind auch nur in entsprechender (dunkler) Umgebung sinnvoll.
Hinzu kommen Logikfehler aufgrund der Messbedingungen: So werden Unterschiedliche Sensoren nach demselben Messverfahren getestet und gewertet. Sensoren mit einem Bildverhältnis von 4:3 werden mit Sensoren mit einem Bildverhältnis von 3:2 verglichen. Ein 4:3 Sensor wird z.B. immer eine höhere Anzahl an Linienpaare je Bildhöhe erzielen. Deshalb ist es wissenschaftlich unsauber, derartig unterschiedliche Sensoren miteinander direkt zu vergleichen, wie dies immer mehr Fachzeitschriften zwischen Micro-Four-Thirds-Kameras und APS-C-Modellen dennoch tun.
Ein weiterer Logikfehler findet sich bei den Messzeiten von Kontrast- und Phasen-Autofokus. Objektive werden entweder für Kontrast- oder Phasen-Autofokus gerechnet. D.h. sie haben einen deutlichen Vorteil bei einem Messverfahren. Dort sind sie in der Regel auch deutlich schneller. Wenn man nun Kameras mit Objektiven (meist DSLR), die für Phasen-Autofokus optimiert wurden, vergleicht mit Spiegellosen Systemkameras mit Objektiven, die für Kontrast-Autofokus optimiert wurden, so werden die DSLR beim Live-View, der auf den Kontrastautofokus setzt, immer schlechter abschneiden. Das ist physikalisch bedingt. Darauf wird jedoch keinesfalls immer hingewiesen. Bei Spiegellosen Systemkameras wird dann gerne verschwiegen, dass diese entweder ebenfalls sehr lange Fokussierzeiten bei Objektiven besitzen, die für Phasen-Autofokus optimiert wurden (fast alle alten Objektive), bzw. überhaupt nicht mit solchen fokussieren können. Da bleibt dann nur die sehr langsame manuelle Fokussierung übrig.
Inzwischen konnte ich bei fast allen Testzeitschriften und Testlabors nachweisen, dass sie in zentralen Punkten blind den Herstellerangaben vertrauen. So werden z.B. ISO-Vergleiche gemäß den Kameraangaben gemacht. Das ist jedoch unzulässig, da sich kaum ein Kamerahersteller exakt daran hält. Meines Wissens weist nur DxO (DxOMark) in seinen Test ausdrücklich auf die Diskrepanz hin. Am schlimmsten treibt es die Firma Fujifilm. Da werden z.B. ISO 200 angegeben, obwohl es maximal IOS 125 sind. (Bei manchen Modellen ist die Abweichung bei hohen ISO-Zahlen sogar nochmals deutlich größer.) Aber die ISO-Zahl soll eigentlich festlegen, wie viel Licht - also exakt wie viele Photonen - auf den Sensor gelangen. D.h. es werden generell unterschiedlichen Bildqualitäten verglichen. Wer hier trickst, tut dies bewusst, um Käufer zu täuschen. Tatsächlich führt so eine vorsätzlich falsch justierte Kamera dazu, dass - bei vorgegebener Blende, Belichtungszeit und ISO-Zahl - das Bild der Fuji deutlich dunkler ausfällt, als das jeder exakt identisch eingestellten anderen Kamera. - Nochmals ganz konkret: Man kann somit keinen Bildvergleich (Rauschen, Auflösung etc.) bei z.B. ISO 200 gegen eine andere Kamera durchführen, da dies bei jeder Kamera anders justiert wurde. Es fehlt somit jegliche seriöse Vergleichsbasis für den so zentralen Vergleich der Bildqualität.
Bewertung und Gruppierung bei Tests - der subjektive, menschliche Einfluss
Nehmen wir als Beispiel an, mehrere exakte, wissenschaftliche Messungen hätten ergeben, dass ein Gefäß ein potentielles Fassungsvermögen / Volumen von 1 Liter besäße. Weiterhin hätten mehrere wissenschaftlich verifizierte Messungen ergeben, dass sich in diesem Gefäß derzeit 1/2 Liter Flüssigkeit befindet. Beide Tatsachen sind präzise belegt und dokumentiert, so dass auch andere Wissenschaftler diese Messung nachprüfen können. Nun kann die Bewertung dieser Fakten jedoch unterschiedlich ausfallen. Z.B.: Das Glas ist halb leer, oder das Glas ist halb voll. Diese Auslegungen haben direkt nichts mit der Wissenschaftlichkeit der Analyse zu tun. D.h. bei der Bewertung setzt die Subjektivität der Betrachtungsweise der wissenschaftlich erhobenen Fakten ein. Eine Sichtweise ist also im Grunde nur die subjektive Interpretation der Fakten. Jede Sichtweise ist auf jeden Fall primär zulässig, so lange, bis sie durch weitere Fakten ggf. widerlegt wird.
Es kommt immer zu einer - bewussten oder unbewussten - Beeinflussung bei der Bewertung, Gruppierung und Gewichtung der Testkriterien und der Ergebnisse.
Eine Bewertung ist niemals absolut neutral, da sie direkt oder indirekt von Menschen beeinflusst wird. Das gilt auch für Computer-Auswertungen, da ein Mensch die Software programmierte und dort die Kriterien festlegte.
Bereits die Auswahl der Testkriterien selbst unterliegt keinen Naturgesetzen, sondern ist freigestellt. Wissenschaftlichkeit bei der Auswahl bedeutet im Prinzip nur die saubere Dokumentation der Kriterien. Messkriterien werden immer von Menschen vereinbart. Und folglich misst man dann auch nur das, was man messen will. Gleichgültig wie wissenschaftlich oder präzise die eigentliche Messung durchgeführt wurde.
Heftig umstritten - auch in der Wissenschaft - sind letztendlich immer die Beurteilungen und Wertungen der Ergebnisse. Der Grund liegt in der weitgehenden Subjektivität solcher Bewertungen.
Noch subjektiver wird die Angelegenheit bei der Gruppierung der einzelnen Messkriterien und der daraus folgenden Gruppenbewertung.
Ein in Fototests meist völlig verschwiegener Punkt ist der Umgang mit Extremwerten.
Diese treten immer wieder auf.
In meinen Laborversuchen zu Studienbeginn war ich erstaunt über solche Ausreißer - also unerwartete Messwerte.
Erfahrene Laborleiter beruhigten mich dann schnell, indem sie darauf hinwiesen, dass dieses oder jenes Messgerät in Verbindung mit jenen Umgebungsvariablen fehleranfällig sei.
In der Tat unterliegen auch die Messgeräte exakt denselben physikalischen Gesetzen wie die zu testenden Kameras etc. Auch Messgeräte können falsch messen. Auch sie leiden an Messungenauigkeiten, Serienstreuung, Fehleinstellungen, sind temperatur- und feuchtigkeitsabhängig etc.
So kann ein Messergebnis korrekt sein, es muss aber nicht immer zutreffend sein.
Es kann auch sein, dass die Kamera unter diesen Umgebungsvariablen einen solchen Fehler produziert.
Was macht man folglich mit solchen Werten?
Wahre Wissenschaftler würden alles mehrfach überprüfen. Schließlich besteht ja immer die Möglichkeit, dass man dabei auf ein neues Phänomen stößt, das evtl. nobelpreisverdächtig sein könnte.
Die meisten Tester bei Fotoausrüstungen gehen meines Erachtens über so etwas hinweg.
Ein wissenschaftlicher Test einer Kamera oder eines Objektivs oder Stativs oder Zubehörs muss somit keineswegs die Wahrheit repräsentieren.
Betrachten Sie den Ausdruck wissenschaftliche Testkriterien zukünftig genauso skeptisch wie die Werbesprüche im Fernsehen zu klinisch getestet. Ohne die Details zu kennen, sind solche Aussagen Schaumschlägerei. Sie sagen nichts über das Ergebnis aus.
Falsche Testmaterialien bei Tests
Sie meinen: So etwas kann es nicht geben. - Doch.
Als die neue Nikon D800 herauskam, besaß kaum ein Testlabor ein Testbild, das für 36 Mega-Pixel zugelassen war.
Da man jedoch neue Testbilder nur mit Wartezeit und für sehr viel Geld erhält, verwendeten fast alle Testlabors 2012 die falschen alten Testbilder für die Messung von Auflösung und Kontrast, obwohl sie dafür ungeeignet waren.
Nur wenige Tester waren so ehrlich, auf diesen gravierenden Umstand hinzuweisen und versuchten, selbst eine auf die Schnelle erdachte Lösung darum herum zu bauen.
De facto sind so erzielte Testergebnisse jedoch nicht verwertbar.
Trendlinien bei Tests
Trendlinien gehören zu den gefährlichsten, manipulativsten Instrumenten.
In meinen Statistikkursen an der Universität warne ich alle Studierenden immer ausdrücklich vor deren Einsatz.
Als Laie kann man eine Trendlinie nicht beurteilen.
Selbst Wissenschaftler tun sich sehr schwer damit, solange die dahinter stehende mathematische Formel nicht veröffentlicht wird.
In Testberichten der Fotozeitschriften finden Sie viele Trendlinien, jedoch habe ich noch nie eine Formel dazu gefunden.
Allerdings kommen Trendlinien dem Wunschdenken der Menschen nahe, dass sich irgendwelche Dinge, Daten etc. auf einer Linie befinden sollten. Am besten sollte es - gemäß dem Wunschdenken vieler Menschen - eine Gerade sein.
Ich habe schon Trendlinien von Objektiven gesehen, deren Linienverlauf weit über den meisten Messpunkten lag (siehe z.B. ColorFoto 04/2012, S. 80, Mitte unten). So etwas sollte einen nachdenklich stimmen.
In der Forschung wird Ihnen jedoch jeder Wissenschaftler sofort kopfschüttelnd entgegnen, dass die meisten erhobenen Daten und Messwerte allerdings eher einer - auf den ersten Blick wilden - Streuung unterliegen. Dies gilt für alle mir bekannten Materialien.
Rohstoffe sind meist nicht absolut rein sowie daraus gefertigte Materialien nicht absolut gleichförmig gestaltet. Auch wenn die Produktion fotografischer Geräte bei den Punkten Reinheit und Präzision in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte erzielt hat, so finden sich bei allen Produkten Unterschiede innerhalb des Produktes selbst.
So erklärt sich, dass die Linse eines Objektivs niemals in alle Richtungen perfekt identisch ist.
Nimmt man nun ein Objektiv und misst von der Mitte ausgehend nach links und rechts, nach oben und unten sowie in den vier 45 Grad-Winkeln, so wird man jeweils unterschiedliche Werte feststellen. Selbst wenn diese (z.B. in puncto Kontrast) nur minimal voneinander abweichen, so ergeben sie ein uneinheitliches Bild.
Diese Vielfalt wird noch weiter vergrößert, wenn man diese Messungen über unterschiedliche Abstände vom Mittelpunkt durchführt. Dieses Phänomen dürfte jedem Fotografen bekannt sein, da die meisten Objektive zum Rand hin schlechtere Fotoeigenschaften aufweisen.
Welchen Wert soll man nun nehmen?
Wo wird überhaupt gemessen?
Geben Sie sich keiner Illusion hin: Die meisten Testlabors messen nur wenige Werte. Ansonsten wäre der Testumfang zeitlich wie finanziell kaum zu bewältigen.
Fehler bei Tests
Sowohl in sämtlichen Internet-Auftritten zur Fotografie als auch in allen gedruckten Fotofachzeitschriften habe ich inzwischen massive Zahlen-Fehler bei Tests nachweisen können.
Tippfehler
Schreibfehler
Kopierfehler
Zahlendreher
Faulheitsfehler, bei denen einfach in alle 8 Spalten die identische Zahl kopiert wurde.
Hinzu kommen bereits Ablesefehler an den digitalen Messinstrumenten. Es fiel mir schon früher immer wieder auf, wie leicht manche digitalen Strichsegment-Zahlen verwechselt werden können. So werden 4 mit 9 und 5 mit 6 erstaunlich oft verwechselt.
Trauen Sie keiner Zahlenangabe, die heute schwarz auf weiß irgendwo zu finden ist.
Die Chance, dass diese Zahlen falsch sind, ist relativ hoch angesichts des Zeitdrucks, unter dem heute Artikel geschrieben und veröffentlicht werden.
In fast keiner Fachzeitschrift finden sich mehr Lektoren, welche die Richtigkeit überprüfen.
Falls überhaupt noch Lektoren oder irgendein Vieraugen-Prinzip vorhanden sind, wird maximal der Text von gravierenden Grammatik- und Rechtschreibfehlern bereinigt.
Als Folge muss man, was man Schwarz auf Weiß zu besitzen glaubt, heute überprüfen.
Willkürlich festgelegte Laborbedingungen bei den Tests
Die meisten Tests werden mit zweidimensionalen Testfotos durchgeführt. D.h. die Kamera mit dem Objektiv nimmt ein absolut rechtwinklig dazu aufgehängtes Testbild auf.
Nur wenige Labore fotografieren überhaupt dreidimensionale Objekte, die dann jedoch - wie etwa ein Pinsel oder ein Bleistift - nur eine sehr geringe räumliche Ausdehnung besitzen.
De facto werden die meisten Fotos in der Praxis jedoch von dreidimensionalen Objekten gemacht.
Die meisten Testbilder werden ferner bei einer mittleren Entfernung zum Objekt aufgenommen.
In der Praxis hat man jedoch fast immer mit unterschiedlichen Objekten in unterschiedlichen Entfernungen zu tun.
Ferner werden in der Landschaftsfotografie eher ferne Objekte und in der Makrofotografie eher nahe Objekte aufgenommen, die jedoch beide kaum getestet werden.
Zeit für die Tests
Viele Fotografen glauben, dass sich ein Tester oder ein Testlabor sehr viel Zeit nehmen, um etwas zu testen.
De facto herrscht dort heute - ein teilweise gnadenloser - Zeitdruck.
Die von den Herstellern kostenlos zur Verfügung gestellten Test-Produkte treffen zu spät oder beschädigt ein und müssen erneut angefordert werden.
Die Testprodukte werden oft von einer Testzeitschrift zu nächsten weitergereicht. So können sich Verzögerungen aufsummieren.
Die Test-Ergebnisse müssen rechtzeitig zum Abgabetermin beim Satz für die Zeitschrift sein. Bei Online-Medien ist der Zeitdruck oft noch größer.
Ein Tester muss auch noch andere Produkte testen.
Unter solchem Zeitdruck verwundert es - zumindest mich - kaum mehr, dass fast kein Tester mehr das Handbuch durchliest.
Vor allem erfahrene Fotografen, die schon lange ein Kamerasystem kennen, gehen hier nicht selten nach den zwei Grundsätzen vor: Es war schon immer so und Es war noch nie anders.
Bereits die ständig zunehmende Dicke der Handbücher belegt jedoch, dass die Hersteller ihre Produkte immer weiter ausbauen und noch mehr Funktionen hineinpacken.
Aber wer will heute noch etwas lesen - vor allem, wenn es mehrere hundert Seiten Umfang hat.
Die Ergebnisse dieser Ignoranz kann man in fast allen Testberichten nachlesen.
Viele Dinge werden übersehen, falsch bewertet, oder herabgestuft, weil man die Möglichkeiten nicht optimal ausnutzte, da man das gesamte Potential schlichtweg nicht erkannte.
Viele Menschen haben auch noch das ideale Bild des Wissenschaftlers früherer Jahrhunderte im Hinterkopf, der sich Tag und Nacht, auch an Wochenenden und im Urlaub und sowieso statt zu schlafen, lieber um sein Forschungsthema kümmert. Das sind jedoch nicht die modernen Tester der Fotomagazine. Diese werden für ca. 40 Stunden je Woche bezahlt. Danach widmen sie sich ihrer persönlichen Freizeit.
Geld für die Tests
Test-Zeitschriften befinden sich in der Zwickmühle: Einerseits gehören Testberichte zu den beliebtesten Lesestoffen in den Magazinen. Andererseits lässt sich damit nur wenig Platz belegen und somit wenig Werbefläche anbieten, im Vergleich zum enormen Aufwand der Datenerhebung.
Das Budget für Tests ist bei den meisten Fotomagazinen und somit auch den von diesen beauftragten Labors beschränkt und darf keinesfalls mit den Forschungseinrichtungen einer Universität verglichen werden.
Im Zuge der Verlagszusammenlegungen und Kooperationen erstellen heute einzelne Labors sogar für mehrere Fotomagazine gleichzeitig identische Tests, um die Kosten für jeden Einzelnen zu reduzieren. Z.B. die Firma Image Engineering, ein Testlabor für digitale Kameras, das unter anderem die Tests für die Zeitschriften Color Foto und c't durchführt. Daraus folgt, dass zwei gute Testergebnisse in zwei Magazinen evtl. auf demselben Test basieren und folglich nur ein Urteil darstellen. Auch wenn sich die Bewertung der Ergebnisse dann durch zwei unterschiedliche Redakteure minimal unterscheidet, so handelt es sich nur um einen Hardware-Test.
Foto-Magazine (im Print und Online) leben von Werbeanzeigen. D.h. man nimmt selbstverständlich auf Inserenten Rücksicht. Objektivität wird hier zu einer oft schwierigen Gratwanderung, die man nicht selten an einer wachsweichen Sprache (Herumdrucksen) erkennt.
Im Laufe meiner langjährigen Fotopraxis wurde mir von mehreren Personen glaubhaft versichert, dass man ab ca. 5.000 Euro viele Testergebnisse kaufen kann.
Auch ich bin bereits einmal auf ein Testergebnis hereingefallen, das definitiv in derart vielen Punkten unzutreffend war, dass es sich nicht mehr um einen Zufall gehandelt haben kann.
Das Produkt belegte beim Kauf den Listenplatz 1 der Bestenliste des Magazins.
Kurz darauf musste der Hersteller es aufgrund eklatanter nicht behebbarer technischer Probleme komplett vom Markt nehmen.
Für mich war es finanziell jedoch ein Totalverlust - vom Zeitverlust und Ärger einmal ganz abgesehen.
Fazit: Auch der Spitzenplatz einer anerkannten Bestenliste schützt nicht generell vor einem Reinfall.
Abschreiben bei Testberichten
Als Folge des Zeit- und Geldmangels findet sich ein Phänomen, das man höflich als Duplizität umschreiben kann.
Bei sehr vielen Testberichten sowohl in Fachzeitschriften als auch im Internet erhält man den Eindruck, dass die angeblichen Tester de facto nicht selbst getestet haben.
Nachweislich lesen Tester kaum das Handbuch der Kamera durch, um deren wahres Leistungspotential auszuloten. Das darf angesichts mehrerer hundert Seiten Umfang und nur geringen Einnahmen für Testberichte auch kaum verwundern.
Da ich zu den wenigen Menschen gehöre, die aufmerksam Handbücher lesen, kenne ich zahlreiche Funktionen, welche Testern völlig unbekannt sind, und kann so auch falsche Tests entlarven.
Häufig bestehen Testberichte nur aus lieblos zusammengestellten Textpassagen anderer Autoren oder teilweise inhaltlich identisch abgekupferten Behauptungen.
Erläutern möchte ich diesen schweren Vorwurf an einem Beispiel über Canon-Kameras:
Fast alle Autoren beklagen die farbige Einstellung der JPEGs. Gemeint ist damit meist, dass Farben bei Canon-Kameras kräftiger / gesättigter wiedergegeben werden als bei Nikon.
Allerdings gibt kaum jemand an, welche Einstellung er benutzt.
Manche angeblichen Tester sprechen von Standard-Einstellung, definieren diese jedoch nicht:
Handelt es sich um die Standard-Einstellung des Herstellers, der eine ganz spezifische Test-Kamera an die Zeitschrift sandte?
Handelt es sich um die Standard-Einstellung des Herstellers, wie sie für den Verkauf in Deutschland vorgesehen ist?
Handelt es sich um die Standard-Einstellung des Fotografen, wie er sie also für sich als Standard definiert hat?
Es existieren nämlich mehrere hundert Einstellmöglichkeiten für JPEGs, die sowohl der Nutzer als auch der Hersteller im Register Kamera unter dem Punkt Bildstil vornehmen kann.
In dem Menü der Canon 5DIII finden sich Speicherplätze für 11 Bildstile.
Weitere kann man sich aus dem Internet bei Canon herunterladen.
Alle kann man nochmals individuell einstellen und zwar mit 4 Untermenüs mit bis zu 7 Einstell-Stufen.
So lässt sich über weiches Licht für Porträts, über natürliche Farben bis hin zu knalligen Popart-Farben alles für jeden Geschmack und Anwendungszweck als Standard einstellen.
Hier würde ein Blick in das Handbuch helfen, der jedoch nachweislich von den meisten Testern vermieden wurde.
Wie sagte mein Professor so treffend: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
Ich habe mir z.B. für jedes meiner Haupt-Motive JPEG-Standards in der Kamera definiert. Gesättigte Farben für Fasnachtsaufnahmen, weiche und zarte Hauttöne für Hochzeitsporträts, höhere Kontraste für Landschaftsaufnahmen etc.
Nachtrag: Nach über 10 Jahren Veröffentlichungen zum Thema Fotografie auf diesem Internet-Auftritt musste ich Ende 2016 ziemlich resignierend feststellen, dass auch meine Artikel gnadenlos von bezahlten Redakteuren der sogenannten Fachverlage kopiert werden. Plagiat wird von vielen ganz offensichtlich faulen und oder dummen Autoren als Kavaliersdelikt angesehen.
Kamera-Abhängigkeit der Tests
Alle Ergebnisse hängen von der verwendeten Kamera ab.
So sind APS-C- und Vollformat- überhaupt nicht miteinander vergleichbar.
Allerdings sind auch die Vollformt-Kameras untereinander nicht vergleichbar.
Aufgrund der nachgewiesenen hohen Serienstreuungen sind im Zweifel noch nicht einmal die Aussagen für eine Kamera des Modells a mit einer anderen angeblich baugleichen Version des Modells a vergleichbar.
Ein Problem, das fast nie erwähnt wird, sind die Störpixel auf dem Sensor. Jeder Sensor darf je nach Qualitätsklasse eine unterschiedliche Anzahl an toten oder gestörten Pixeln besitzen und gilt dennoch als verkaufbar.
Falls Sie nicht glauben, dass es so etwas gibt, dann googlen Sie einmal nach den Worten Toter Pixel, dead pixelstuck pixel oder Hotpixel (so nennt man defekte Pixel) und Ausmappen bzw. Dunkelbild-Subtraktion (das sind die modernen Gegenmaßnahmen der Hersteller bei gefundenen Sensorschäden).
Nehmen wir einmal die oft genannte Anzahl von 1 Promille defekten Pixeln auf dem Sensor an.
Das klingt harmlos, denn 99,9% sind ja in Ordnung.
De facto sind dies jedoch bei 20 Mega-Pixel immerhin 20.000 defekte Pixel. Das ist zusammengenommen ein Feld von 200 * 100 Pixel.
Statistisch gesehen darf man hoffen, dass sie sich relativ gleichmäßig über den gesamten Sensor verteilen und so unter optimalen Bedingungen von den benachbarten Sensoren bzw. der Firmware korrigiert werden.
Allerdings muss dies nicht so sein. Sie können sich auch an bestimmten Stellen häufen und sind dann nicht mehr kameraseitig korrigierbar. D.h. sie sind auf jedem Foto als Schäden sichtbar oder zumindest messbar und müssen manuell in der Bildbearbeitung am PC nachträglich entfernt werden.
Ferner sind aufgrund des Bayer-Filters defekte blaue und rote Pixel doppelt so groß zu sehen. Das ergibt dann bereits eine sichtbare Fläche von 30.000 Pixeln = 300 * 100 Pixel
Hierbei handelt es sich übrigens um Idealwerte beim Kauf einer neuen Kamera. Mit zunehmendem Alter nimmt auch die Anzahl der defekten Pixel deutlich zu.
Faktisch ist es somit bereits aufgrund dieses Details unmöglich, dass zwei Kameras dieselbe Anzahl an defekten Einzelsensoren an derselben Stelle aufweisen. Damit besitzt jedoch jede Kamera eine andere Bildqualität.
Jedes Firmware-Update birgt überdies die Gefahr, dass damit auch wichtige Fein-Einstellungen des Farbmanagements oder der Bildaufbereitung im Bereich JPEG verändert werden. D.h. eine Kamera mit Firmware 1.0 unterscheidet sich vermutlich auch in der Bildqualität erheblich von einer baugleichen Kamera mit Firmware 1.2.7.
Auf Anfrage weisen die meisten Firmen jedoch wachsweich nur darauf hin, dass sich dadurch u.a. auch die Bildqualität verbessert hat. Die Definition von besser bleibt jedoch unklar.
Objektive in Tests
Mangels Angebots bei vielen Herstellern werden bei Tests der Fotomagazine völlig unterschiedliche Objektive miteinander verglichen.
So werden lichtstarke Zooms mit Startblende 2,8 mit eher unterdurchschnittlichen Zooms mit einer Startblende von 5,6 zusammen beurteilt. (Siehe z.B. ColorFoto 12/2012, S. 68ff.)
Selbstverständlich darf man alles miteinander vergleichen - auch Äpfel mit Birnen -, sofern man einen anderen Aspekt, wie z.B. den Vitamingehalt, untersucht.
Aber bei einem Objektiv machen 2 Blenden einen erheblichen Unterschied aus.
Allerdings wird dann verschwiegen, dass viele moderne Kameras aufgrund der Pixeldichte nur noch eine förderliche Blende von 8 oder weniger besitzen. D.h. ein Objektiv mit Startblende 5,6 fordert bei 2 Stufen Abblendung bereits Blende 11 und liegt somit bereits deutlich im Beugungsbereich einer modernen Kamera (z.B. Nikon D850 resp. Canon 5DS/R oder Sony A7RIV). Es ist dann unwichtig, ob theoretisch mit 2 Blenden Abblenden die Bildqualität des Objektivs besser ist. Die Bildqualität der Kamera ist dann bereits schlechter. Auch bei den meisten anderen Kameras ist mit Blende 11 bereits das Limit erreicht (z.B. Canon 5DIII förderliche Blende 10,9).
Mit einem Objektiv mit Startblende 2,8 kann man jedoch viel weiter abblenden, um eine noch höhere Schärfe und Bildqualität zu erzielen.
Das Objektiv mit Startblende 2,8 kann auch bei wesentlich geringerem Umgebungslicht verwendet werden.
Das Objektiv mit Startblende 5,6 muss in derselben Situation bereits mit 2 ISO-Stufen höher benutzt werden. Das mag zwischen 100 und 400 ISO keine große Rolle bei der Bildqualität spielen. Spätestens zwischen ISO 1.600 und 6.400 wird jedoch jeder Betrachter einen Unterschied erkennen.
Und spätestens bei höheren ISO-Zahlen (ab 800) macht die erforderliche höhere ISO-Zahl auch einen angeblichen Schärfevorteil des 5,6-Objektivs wieder zunichte.
Mit einer Blende 2,8 kann man Objekte einfacher freistellen als mit 5,6.
Insbesondere, wenn man schnell bewegte Objekte fotografiert, kann man dies fast nur mit Objektiven mit Blende 2,8 unter widrigen Lichtbedingungen durchführen. Denn mit zunehmender ISO-Zahl wird das Bild schlechter und über 12.800 ISO ist das Rauschen nicht mehr zu übersehen.
Zur Klarstellung bei idealen Lichtbedingungen und / oder einem Stativ kann das Objektiv mit Startblende 5,6 hervorragend sein. Aber für die Available-Light-Fotografie (existing light, natural light) ist es nicht so geeignet - gleichgültig, wie scharf es ist.
Ferner wussten und schrieben früher seriöse Tester auch, dass Objektive mit einer Offenblende von 2,8 nur sehr selten bei Offenblende wirklich scharf sind. Auch heute erzielen Spitzenobjektive bei Offenblende 2,8, die ausdrücklich als offenblendtauglich klassifiziert und getestet werden, selten ihre höchste Schärfe bei 2,8 Offenblende. Aber das ist auch nicht erforderlich.
Letztendlich kann man in der Post-Production am PC das Foto auch nachschärfen. Da dies heute mit Masken sogar selektiv möglich ist, um z.B. Artefakte im Himmel zu vermeiden, kann man sogar bei Blende 2,8 derart scharfe Endergebnisse abliefern, die mit jedem 5,6-Objektiv mithalten. Nur wären diese Aufnahmen mit 5,6 oft nicht möglich gewesen.
Ferner teilte mir ein Entwickler von Objektiven vor vielen Jahren einmal mit, dass man je Blende mit einer Verdopplung der Kosten rechnen müsse. Ob dies heute noch exakt so zutrifft, kann ich derzeit nicht überprüfen. Aber in dieser Größenordnung wird es wohl liegen. Beim Vergleich eines 5,6-Objektivs mit einem 2,8 sollte man dann durchaus im Hinterkopf haben, dass letzteres bei gleicher Qualität das Vierfache kostet. Falls nun beide Objektive zum etwa selben Preis angeboten werden, dann liegt hier ein Problem vor, über das man nachdenken muss: Entweder ist das 5,6 auf irgendwelchen Teilgebieten extrem leistungsfähiger, oder es ist überteuert.
So einfach lassen sich Objektive nicht miteinander vergleichen.
Es wird fast immer nur auf die Schärfe bei manuell fokussierten Einzelbildern im Labor auf mittlere Distanz unter perfektem Licht bei ISO 100 abgezielt.
Wie ein Objektiv mit dem Autofokus zusammenarbeitet, d.h. wie treffsicher er ist, wird selten getestet. Und dann sind die Ergebnisse so mancher vermeintlicher Spitzenobjektive oft katastrophal.
In der Fotopraxis kommt es jedoch eher auf die Alltagstauglichkeit an. Die im absoluten Ruhezustand unter manuellem Fokus erzielbare maximale Schärfe bei perfektem Studiolicht hat man in der täglichen Fotopraxis nur selten.
Grundsätzlich tritt bei Kombinationstests - Tests von Zubehör an der Kamera - die Frage auf, was tatsächlich getestet wird. Die Kamera oder das Zubehör? Eklatant wird das Problem jedoch bei Objektiven. Auch wenn Labore und Zeitschriften diese Frage gern abtun, so ist die Frage im digitalen Zeitalter berechtigt.
Während in der analogen Zeit die Kamera - überspitzt gesagt - nur ein Abstandshalter zwischen Objektiv und Film darstellte, nach mehr als hundert Jahren Fertigungserfahrung eine relativ hohe Qualität aufwies und somit - zumindest innerhalb des gleichen Bajonettverschlusses - austauschbar war, so hat sich dies bei digitalen Kameras gewandelt.
Bei digitalen Kameras sind quasi der analoge Film als Sensor in die Kamera und ein Teil des Fotolabors in die Firmware der Bildbearbeitung / Sensorinterpretation integriert worden.
Mit anderen Worten: Während bei analogen Film-Kameras die Objektive und deren Messergebnisse zwischen Kameras durchaus austauschbar waren, so ist dies heute bei Digitalkameras nicht mehr der Fall. Der Sensor (seine Technik, Größe und Pixelanzahl) und dessen Software zur Bildaufbereitung beeinflussen das Ergebnis erheblich.
Seriöse Tester räumen bei modernen digitalen Kameras ein, dass es sich um eine Black-Box (engl.: schwarze Kiste) handelt, bei welcher der Tester nur wenig über die Details im Innern weiß. Man schließt also aus der Differenz von Aufnahmeobjekt (Vorlage) zum gelieferten Endergebnis (Bild) auf die unbekannten Vorgänge im Innern. Das Problem bei Objektivtests liegt nun jedoch darin, dass man 2 derartige unbekannte schwarze Kisten kombiniert, von denen man mangels ausgiebiger Testreihen meist nicht die einzelnen Faktoren einer bestimmten schwarzen Kiste exakt zuordnen kann, von den gegenseitigen Beeinflussungen ganz zu schweigen.
Fazit: Bei einem Test eines Kombinationssystems, bei welchem weder die Anzahl der einzelnen Variablen noch deren gegenseitige Beeinflussung, noch deren Stärke exakt bekannt sind, wird immer nur exakt dieses Gesamtsystem getestet. Und nur über dieses kann man verlässliche Aussagen treffen. Alle weitergehenden Behauptungen bleiben bis zur exakten Überprüfung unbewiesene Vermutungen.
Nicht selten werden Objektive mit Verwacklungsschutz und solche ohne gegeneinander verglichen. Das ist zwar erlaubt, aber man vergleicht dann Unterschiedliches. Zumindest sollte man die Bildqualität mit und ohne aktivierten Verwacklungsschutz vergleichen. Diese unterscheidet sich nämlich erstaunlich oft (sie ist meist im abgeschalteten Zustand höher). Ferner ist dieser oft in der Bewertung schnell übergangene Punkt Verwacklungskompensation heute für viele Fotografen im fortgeschrittenen Alter (mit zunehmender Senioren-Oszillation) durchaus relevant.
Noch erstaunlicher ist der Umstand, dass man nur manuell zu fokussierende Objektive mit den heute üblichen Autofokus-Objektiven vergleicht. Das macht für die Tester, welche sowieso von einem festen Stativ ein unbewegtes Objekt nur manuell fokussiert aufnehmen, keinen Unterschied. Ferner ist dies für manche Aufnahmen unter identischen Bedingungen (feststehender Fotograf / Kamera auf Stativ und unbewegtes Motiv) wie im Bereich Makro oder Architektur durchaus möglich. Aber heute arbeiten die meisten lieber mit Autofokus. Dieser ist für bewegte Fotografen oder bewegte Objekte auch unabdingbar.
Auch die Behauptung, dass man im Zweifel mit manuell zu fokussierenden Objektiven im Live-View fotografieren kann, ist irreführend. Ohne Elektronik im Objektiv muss man auch dort manuell fokussieren. Im Übrigen ist Live-View bei vielen älteren Kameras mit über 1 Sekunde Scharfstellzeit selbst bei Autofokus-Objektiven nur für stehende Objekte halbwegs vernünftig einsetzbar. Ergonomisch ist so etwas nicht. - Nachtrag Ende 2016: Inzwischen finden sich erste Canon-Kameras, welche einen schnellen Autofokus sogar im Live-View für Serienbilder im Verfolgungsmodus anbieten. Aber sie bilden noch die Ausnahme.
Noch ungünstiger sieht es bezüglich der oft zu lesenden Behauptung aus, dass Objektive, die an Vollformatkameras getestet wurden, auf APS-C übertragbar wären. Grundsätzlich sollen die Objektive sogar bessere Ergebnisse liefern, da der APS-C-Sensor flächenmäßig kleiner ist und dadurch die in der Tat immer bei Vollformatobjektiven mess- und sichtbare Randabschattung weniger auffällig in Erscheinung tritt. Das ist zwar korrekt. Aber dafür wird ein anderer Effekt völlig vernachlässigt bzw. unterschlagen: Heute sind moderne APS-C-Kameras oft mit Sensoren von ca. 20 oder mehr Mega-Pixeln ausgestattet. Angesichts der nur etwa halb so großen Sensorfläche liegt dies teilweise höher als bei vielen Vollformat-Kameras. D.h. die Ansprüche der Detailauflösung bei einer solchen APS-C-Kamera sind angesichts der kleineren Fläche des Sensors viel höher. Daraus folgt jedoch, dass die Güte des Objektivs für APS-C bei gleicher Bildauflösung sogar höher sein muss. Und tatsächlich finden sich immer wieder für das Vollformat hergestellte hochwertige Objektive, welche am APS-C-Sensor eine unerwartet mäßige Bildqualität liefern.
Aus dem Grund der ständig steigenden Pixeldichte der Sensoren können Sie auch die noch immer überall zu findenden alten Testberichte von Objektiven an APS-C-Kameras vernachlässigen, bei denen Objektive vor 10 und mehr Jahren an Sensoren mit 8-12 Mega-Pixeln getestet wurden, da heutige APS-C-Sensoren 24 Mega-Pixel und mehr bieten. Die doppelte Pixeldichte stellt wesentlich höhere Anforderungen an ein Objektiv.
Erstaunlich bleiben ebenfalls die oft diametral unterschiedlichen Ergebnisse bei Objektivtests durch verschiedene Testlabors / Fotofachzeitschriften. Belegen will ich dies an einem Beispiel bei Superweitwinkelzooms für Vollformatkameras. Während die Zeitschrift fotoMAGAZIN (7/2013, S. 80) ein Tokina-Weitwinkel (AT-X 2,8 16-28 mm PRO FX) als Super (5 Sterne) beurteilte und ihm den Spitzenplatz einräumte mit einer Optiknote von 85% und das der Firma Sigma (EX 4,5-5,6 12-24 mm DG HSM II) auf Platz 8 (dem letzten Rang) mit nur einem befriedigend (3 Sterne) wertete mit einer Optiknote von nur 63% (jeweils für Vollformat), bewertete ColorFoto (12/2012, S. 68ff.) exakt die identischen Objektive an der identischen Kamera exakt umgekehrt. - Dort belegte der Sigma-Weitwinkelzoom den ersten Platz (mit 67 Punkten) und das Tokina Objektiv den letzten (mit 57 Punkten).
Daraufhin habe ich beide Objektive in eigenen Praxis-Tests an meiner Kamera untersucht und kann festhalten, dass Unterschiede in Komfort, Bedienung und Bildqualität erkennbar sind. Beide Objektive besitzen Vor- aber auch Nachteile - insbesondere bei der Bildqualität: Bei beiden Objektiven sind die Nachteile aber systembedingt (Weitwinkel-Zooms erfordern einen hohen Aufwand bei der Konstruktion und der Herstellung). Die Nachteile sind allerdings mit einer leichten Korrektur in einer Grafik-Software am PC behebbar. Ich kann deshalb beide Objektive empfehlen, aber jeweils nur für unterschiedliche Nutzergruppen. - Pauschalurteile sind folglich mit Vorsicht zu genießen. (Hinweis: Mit den folgenden Fotos soll nicht der Fehler der Zeitschrift ColorFoto wiederholt werden und zwei unvergleichbare Objektive verglichen werden. Es wird mit den Beispielen nur gezeigt, dass das angeblich schlechteste Objektiv relativ gute Fotos macht.)
Hier die Aufnahme mit einem (Tokina-) Weitwinkel-Zoom-Objektiv mit 16 mm (möglicher Offenblende 2,8) und tatsächlich verwendeter Blende 5,6 (also um 2 Blenden abgeblendet) - völlig ungeschärft.
Hier der 1:1 Ausschnitt dieser Aufnahme aus dem linken oberen Randbereich - völlig ungeschärft.
In diesem absoluten Randbereich eines Fotos wird kaum gemessen, da man dort grundsätzlich keine Abbildungsqualität mehr erwartet.
Ich halte die hier gezeigte Qualität jedoch noch für absolut akzeptabel für ein extremes Weitwinkelzoomobjektiv.
Wem das nicht ausreicht, der kann nachschärfen - mit enormer Wirkung. Siehe Folgebild.
Hier der 1:1 Ausschnitt (Originalgröße) dieser Aufnahme aus dem linken oberen Randbereich nachgeschärft mit Stärke 150%, Radius 1,5, Schwellenwert 5.
Physikalisch gesehen kann man jedoch nur nachschärfen, was vorhanden ist. Die Optik ist folglich durchaus gut. - Zumindest erfüllt sie meine zweifellos hohen Anforderungen.
Zur Klarstellung: Dieses Objektiv wurde in einem Test völlig abgewertet: ... sinken schon wenig außerhalb der Bildmitte die Werte für Kontrast und Auflösung deutlich ab und die Leistung der Optik ... bleibt insgesamt mäßig. Es mag ja sein, dass die Fotozeitschrift gemäß der von mir festgestellten, üblichen Serienstreuung ein um 20-30% unter dem Durchschnitt liegendes Objektiv erhielt und ich gleichzeitig eine Version, die um 20-30% über dem Produktionsdurchschnitt liegt, erwarb. - Prüfen Sie deshalb selbst alle Angaben nach. Es kann sich wirklich lohnen.
Dieses 2,8er Objektiv hat sogar noch Reserven, da man ja noch auf Blende 8 (oder noch höher) abblenden kann. Allerdings benötigte ich für dieses Foto 1/640 Sekunde aufgrund der hohen Winkelgeschwindigkeit des Karussells.
Hinzu kommt ein Umstand, der auch wenig bekannt ist: Die Testlabore und Fotofachzeitschriften erhalten meist ein Objektiv, das handverlesen vom Hersteller optimiert, justiert und geprüft wurde. Ferner handelt es sich z.B. bei Nikon oft um eine noch in Japan hochwertig hergestellte Variante. Die Testergebnisse sind dann auch gut. Danach lagert Nikon jedoch die Objektivproduktion oft in das billige Ausland aus. Und so erklärt sich auch die in den Testberichten der Endnutzer oft bemängelte Serienstreuung. - Nachtrag: Wer sofort bei Presse-Ankündigung - also noch vor dem Erscheinen - blind vorbestellt kann manchmal ein ebenso hochwertiges Objektiv aus der japanischen Fertigung von Nikon erhalten. - Es macht somit durchaus einen Unterschied in der Fotopraxis des durchschnittlichen Endkunden, wo welcher Hersteller Objektive produzieren und prüfen lässt. Dies ist meines Erachtens auch ein Grund dafür, dass die in Japan hergestellten Sigma-Objekte der neuen Baureihen (Art und Sport) so konstant hochwertig sind.
Nicht durch Serienstreuung, sondern nur durch Schlamperei oder vorsätzliche Vertuschung ist hingegen erklärlich, dass fast alle Testlabore gravierende Fehler an Zoom-Objektiven nicht erkennen oder benennen. So leiden nicht wenige Zoom-Tele-Objektive unter einer sogenannten Brennweitenveränderung / Brennweitenverkürzung im Nahbereich (Focal length breathing, Focal breathing). Inzwischen notorisch berüchtigt ist das klassische Nikon-Telezoom-Objektiv 70-200 mm f/2.8G. Da schrumpfen im Nahbereich die angeblichen 200 mm Brennweite dann schnell zu nur noch 135 mm. Das ist bei der Hochzeitsfotografie / Porträtaufnahmen ein gravierender Nachteil.
Blitzgeräte in Tests
Es gibt zwar viele Einsatzgebiete eines Blitzes. Aber für die meisten (Sport-) Fotografen ist der Effekt des Einfrierens einer Bewegung wichtig.
Hierfür ist jedoch nur die Abbrenndauer des Blitzes wichtig, nicht die Belichtungszeit der Kamera.
Deshalb macht es einen erheblichen Unterschied, ob ein Blitz bei voller Leistung 1/800 Sek. Abbrenndauer oder 1/400 Sekunde hat.
Anders lassen sich z.B. meine Fotos des Karbatschenschnellens in der Nacht nicht aufnehmen.
Die Kamera kann solch eine Situation in der Nacht sowieso nicht ausreichend kurz belichten. Da muss man froh sein, wenn man noch 1/250 Sekunde (als X-Synchron-Zeit) einstellen kann.
Für statische Objekte, die man im Studio erhellen will, ist dies hingegen nicht so relevant, wie etwa der maximale Ausleuchtwinkel, den der Blitzzoom erzielen kann.
Sie müssen selbst entscheiden, was für Sie wichtig ist.
Wenn nun ein Tester ohne jegliche Begründung das eine Kriterium höher bewertet, als das andere, so ist dies unredlich, da er einseitig aus seiner persönlichen Sicht den anderen Einsatzzweck unterschlägt.
Es ist ferner völlig unredlich - ja geradezu vorsätzlich täuschend -, wenn Studiofotografen, die über freie Sicht-Distanzen von wenigen Metern hinweg mit Infrarot-Auslösern arbeiten können, dann an einem anderen Blitz die Funksteuerung deshalb herunterbewerten, nur, weil sie Funk in einem kleinen Zimmer nicht benutzen.
Für Fotografen, die außerhalb eines Studios arbeiten, lässt sich nur mittels Funkauslöser bei Sonnenlicht arbeiten. Und nur mit Funk lässt sich um Hindernisse herum oder selbst durch Glasscheiben hindurch Kontakt zu anderen Blitzen herstellen.
Ferner weiß jeder Sportfotograf einen Funkblitz mit eigener Frequenz zu schätzen, wenn er mit einem Dutzend Kollegen in einer Sporthalle arbeiten muss. Ansonsten steuert nämlich ein anderer Fotograf plötzlich Ihren Blitz.
Überdies erlaubt nur ein Funkblitz die Steuerung auf mobilen Fahrzeugen - z.B. zwei Slaves auf Segelbooten, welche die Segel in der Dämmerung von unten anstrahlen, durch den Fotografen auf dem Motorbeiboot ferngezündet.
Inzwischen haben dies sogar die meisten Hersteller eingesehen und ebenfalls einen Funkblitz im Angebot. Und - nachdem nun auch Ihr Lieblings-Hersteller einen Funkblitz anbietet - finden plötzlich all jene vorher kritischen Tester Funk nun als hervorragend und unerlässlich.
Ebenfalls wird bei Blitzen generell die Wiederaufladezeit unterschätzt und falsch bewertet.
Der Unterschied zwischen 2 und drei Sekunden bei den Blitzen mit den eingebauten Batterien ist absolut lächerlich und in der Praxis unwichtig oder niemals ausreichend.
De facto ist diese bei allen Blitzgeräten zu langsam für schnelle Bildserien.
Hierzu benötigt man zwangsweise ein externes zusätzliches Akkufach mit mindestens 8 Akkus.
Nun kommt es jedoch darauf an, wie der Blitz dies verträgt.
Es macht in der Praxis einen erheblichen Unterschied, ob der Blitz nach wenigen Fotos 10 Sekunden Zwangspause einlegt, um sich herunterzukühlen, weil er auch als Nachfolgemodell des Spitzenprodukts noch immer nicht das Überhitzungsproblem gelöst hat, über das schon dutzende Fotografen sich jahrelang die Finger wund geschrieben haben. Ich habe einen Berufsfotografen erlebt, wie er einen cholerischen Anfall bekam, weil sein Blitz im entscheidenden Moment eine Kühlpause einlegte. Nach 10 Sekunden funktionierte alles wieder, aber da war der wichtige Auftritt, auf den alle gewartet hatten, auch vorbei.
Im Studio kann man eine Pause einlegen, aber im realen Leben?
Da ist es oft entscheidend, dass man bedenkenlos knipsen kann.
Ich räume ein, dass im langanhaltenden Hochgeschwindigkeits-Dauerfeuer ein Blitzgerät mit externem Akku auch einmal komplett überhitzen und abbrennen kann. Aber ich kenne so etwas bisher nur vom Hören-Sagen. Mir ist es noch nicht passiert.
Vor allem müssen alle Besitzer eines Blitzes mit derartig eigenwilligem Überhitzungsschutz zwangsläufig mit extremen Tricks in das System eingreifen, um dennoch blitzen zu können. Ergonomie sieht anders aus.
Inzwischen dürfte klar sein, warum ich vom Nikon-Blitz zu Canon gewechselt bin. Es zählen für mich Fakten der praktischen Fotografie, nicht die eindeutig einseitigen und teilweise manipulierten Testergebnisse mancher Fachzeitschriften. - Nachtrag: 2016 hat Nikon die notorisch überhitzenden Modelle SB-900 und SB-910 durch einen völlig überarbeiteten Blitz mit Kühlfunktion ersetzt (SB-5000 - seit 2023 kaum mehr verfügbar: Suche bei Idealo), der auch Serienbilder verkraftet und nun erstmals halbwegs mit dem ebenfalls neuen Canon Speedlite 600EX II-RT bei Sportblitzaufnehmen mithalten kann. Seit 2023 kaum mehr verfügbar: Suche bei Idealo
Auch hier müssen wiederum Sie selbst entscheiden, welche Details für Sie wichtiger sind. Das irgendwie von einer unbekannten Person gewichtete Gesamttestergebnis der Blitze (in dem von mir gemeinten Artikel sogar mit nachträglich zu Gunsten eines Gerätes abgeänderten Zahlen) ist nicht aussagekräftig.
Fotos - Was wird verglichen ?
Bei Kamera- und Objektiv-Tests werden oft völlig unvergleichbare Dinge miteinander verglichen.
Viele Fachzeitschriften und Testlabors bewerten JPEGs:
Hierbei handelt es sich jedoch um eine kamera-interne Verarbeitung, bei der nur die Endergebnisse verglichen werden.
Bei manchen Kameras kann der Nutzer hierauf keinen Einfluss nehmen, bei manchen Kameras kann er etwas Einfluss nehmen und bei vielen Topmodellen kann er bis ins Detail auf das Bildendergebnis Einfluss nehmen.
Auf solche Details gehen Tester, wenn überhaupt, dann nur auf Nachfrage und ungern ein.
Sie definieren meist einen fixen Standard für JPEGs und geben diesen nicht einmal an.
Nachdem ich mich ausführlicher mit dem eher weichen Standard für JPEG beschäftigt habe (siehe den Artikel: RAW und JPEG), hege ich inzwischen auch erhebliche Zweifel, ob die immer als optimal / unkomprimiert bezeichneten JPEG-Bilder der unterschiedlichen Hersteller jedes einzelnen Kamera-Modells wirklich vergleichbar sind. Angesichts völlig unterschiedlicher Dateigrößen für identische Bilder darf man vermuten, dass hierbei kameraintern völlig unterschiedliche Algorithmen verwendet werden. Diese lassen sich jedoch meist manuell vom Nutzer sowie durch den Hersteller per Firmware-Update beeinflussen. - Dass die Firmen hier Hand anlegen, zeigt sich immer wieder bei Nachfolgemodellen, welche im Bereich RAW kaum oder keine Verbesserung zeigen, aber bei JPEGs ein mess- und angeblich sogar sichtbar höhere Bildqualität liefern.
Eine Reproduzierbarkeit und damit Nachprüfbarkeit der Testergebnisse wird so erheblich erschwert oder sogar unmöglich gemacht.
Andere testen RAW-Bilder:
Jedoch wird immer wieder fälschlicher Weise behauptet, dass dies die Rohdateien des Sensors seien.
Allerdings handelt es sich bei allen Firmen bereits um bearbeitete Dateien.
Alle Kamera-Hersteller - am stärksten jedoch Nikon - greifen nach Angaben der Fachzeitschrift ColorFoto in die Rohdaten ein und arbeiten sie zu ihrem Vorteil bereits auf.
Alle Programme zur Konvertierung von RAW-Dateien sind inkompatibel zueinander.
Selbst angeblich neutrale RAW-Konverter wie Lightroom oder Photoshop mit Camera-RAW bearbeiten jedes RAW-Format anders, ohne dies jedoch dem Nutzer anzuzeigen.
Daraus folgt, dass man diese RAW-Dateien auch nicht zum Vergleich heranziehen kann.
In beiden Fällen (JPEG und RAW) werden unseriös Äpfel mit Birnen verglichen.
Serienstreuung
Anhand zahlreicher Testberichte konnte ich Serienstreuungen von über 20% nachweisen. (Siehe hierzu u.a. auch den Leserbrief eines anderen aufmerksamen Fotografen in ColorFoto 5/2012, S. 110, der zwei unterschiedliche Testergebnisse zwischen Heft 08/2011 und 02/2012 mit 51 zu 61 Punkten bei gleichem Testverfahren monierte.)
Dies (nur 10 Punkte Unterschied) klingt auf den ersten Blick harmlos. Aber solche Differenzen machen aus einem sehr gut ein befriedigend und aus einem noch ausreichend ein gut.
Bei manchen Objektivherstellern / Fremdmarkenbereich liest man im Internet derart viele haarsträubende Qualitätsunterschiede, dass die Serienstreuung zumindest in dem von mir nachgewiesenen Bereich von 20% zu liegen scheint.
Bezeichnend ist, dass sämtliche von mir darauf angesprochenen Fotomagazine meine Anfragen bis heute nicht beantworteten. Nur von einer Zeitschrift erhielt ich die vage Antwort, dass es sich hierbei um ein komplexes Kapitel handelt. - In der Tat. Die real vorhandene Serienstreuung macht nämlich jeden Testbericht zur Makulatur. Letztendlich müssen Sie Ihr erworbenes Gerät selbst testen.
Ein Beispiel kann dies belegen und zeigt weitreichende Folgen:
Bei einem Test (ColorFoto 8/2011) an einer Canon 5D Mark II wurde ein Objektiv (der Firma Walimex pro 1,4/85 mm mit 55,5 Punkten - 7,5 Punkte unter Durchschnitt aller Objektive) bewertet.
Beim identischen Testverfahren (ColorFoto 11/2012) an einer Canon 5D Mark III wurde das identische Objektiv (der Firma Walimex pro 1,4/85 mm mit 73 Punkten (exakt dem Durchschnitt aller Objektive) bewertet.
Bei beiden Kameras handelt es sich um Vollformat-Kameras, die zudem vom gleichen Hersteller stammen. Die Sensorgröße ist identisch, nur die Pixelzahlen unterscheiden sich minimal (21,1 MP zu 22,3 MP)
Das sind 17,5 Punkte mehr, oder ein Plus von 31,5%. Kann dies zutreffen? - Nach allem, was ich inzwischen über Testverfahren im Fotobereich gelernt habe, muss ich eingestehen: Es kann sein.
Die Serienstreuung kann bei der Kombination zweier Teile (hier Kamera und Objektiv) sich dramatisch in eine Richtung addieren. Es macht jedoch selbst in der täglichen Fotopraxis einen erheblichen Unterschied, ob eine Objektiv-Kamera-Kombination ein Drittel besser abschneidet als eine nur minimal andere.
Objektive können somit auch innerhalb der angeblich gleichen Kameraklasse (in unserem Beispiel Vollformat) völlig unterschiedliche Ergebnisse erzielen.
Das bedeutet jedoch auch, dass in den Zeitschriften immer wieder gemachte Angaben zu den Objektiven bezüglich Kameraklassen reine Makulatur sind. Ein Test-Objektiv erbrachte an exakt der Testkamera das gemessene Ergebnis. An allen anderen Kameras derselben Klasse wird es abweichen - im Zweifel vermutlich eher negativ.
Kombinationsfehler
Serienstreufehler der Komponenten (Kamera, Objektiv, Blitz, Polarisationsfilter, Stativ etc.) können sich addieren oder im Idealfall subtrahieren.
Das Problem liegt jedoch darin, dass mit zunehmender Anzahl der Variablen, selbst erfahrenen Testern der Überblick darüber verloren geht, worin ein mess- oder sogar sichtbarer Fehler im Bild seinen Ursprung haben könnte. Moderne digitale Gesamtsysteme sind sehr komplex.
Transportschäden / Unfälle bei der Handhabung
Bei jeder Nutzung der Kamera kann es zu Schäden kommen.
Nachdem ich die Nikon D4 im Fotofachgeschäft das erste Mal testete, gab ich sie dem Verkäufer vorsichtig zurück. Dieser durchaus erfahrene Fotograf stellte sie auf der Glasfläche der Vitrine ab. Jeder, der derartige Profi-Kameras benutzt, kann das nun folgende Ergebnis vorhersagen. Durch den zweiten abgerundeten Griff unten und das durch das kurze Weitwinkelobjektiv verursachte Übergewicht knallte die Kamera nach vorne und schlug laut mit der vorderen Kante des Objektivs auf der Glasplatte auf.
So etwas kann auch einem Tester passieren. Und selbst wenn es ihm nicht passiert, so kann es dem vorausgehenden Tester passiert sein. D.h. dass die häufig von einer Testzeitschrift zu anderen weitergereichten Test-Kameras und Objektive oft keineswegs mehr dem Original-Zustand entsprechen müssen. Selbst wenn man die Schäden auf den ersten Blick am Gerät nicht erkennt, so sind sie meist messbar.
Die Testkameras werden, wie beim heute üblichen Online-Handel, an die Testlabore und Testzeitschriften versandt. Dabei kommt es immer wieder zu Transportschäden. Auch hier gilt, dass oft nicht sichtbare Schäden messbaren Einfluss auf die Bildqualität haben können. Angesichts der empfindlichen Elektronik und Optik bedarf es heute keiner schweren Schläge, welche die Verpackung sichtbar beschädigen. Teilweise reicht es völlig aus, wenn ein relativ leichter Schlag an einer bestimmten Stelle in eine bestimmte Richtung auf das Testgerät einwirkt.
Allerdings geben heute nur noch wenige Personen - auch kaum ein Tester - zu, dass Sie einen Schaden verursacht haben. Im Zweifel wird die Ware einfach kommentarlos weitergegeben.
Altersabhängigkeit
Jedes Material altert.
Im Fotobereich scheinen manche Fotografen jedoch noch im analogen Metallzeitalter zu leben. Dort kann man eine Jahrzehnte alte Leica auch heute noch benutzen und damit sogar gute Fotos machen.
Digital sieht das jedoch mit den heute oft verwendeten billigen Kunststoffen und den alternden Elektronikbausteinen ganz anders aus.
Im Internet war noch 2012 ein vernichtender Artikel eines Fotofachmannes vorhanden, der ausdrücklich davor warnte, gebrauchte Kameras zu erwerben, die älter als drei bis vier Jahre sind. Wie mir mitgeteilt wurde, musste der Artikel auf Druck am Gebrauchtmarkt interessierter Firmen entfernt werden.
Auch über Objektive finden sich zahlreiche erschreckenden Berichte, die nach nur ein-, zwei- oder mehrjährigem Gebrauch bei weitem nicht mehr ihre Anfangsqualitäten zeigten.
So etwas kann Ihnen bereits durch einen leichten Unfall passieren. - Moderne Fotoapparate sollten Ihnen nicht mehr herunterfallen. Selbst ein hartes Anstoßen oder Aufsetzen kann auf dem Foto sichtbare und definitiv nachmessbare Folgen haben.
Firmware-Updates verändern Ihre Kamera mit den Jahren. Allerdings lassen sich die Hersteller nur wenig über die Details der Software-Änderungen aus. Meist werden zahlreiche technische Optimierungen bezüglich Fehlerkorrekturen, neuer Objektive etc. angegeben. Weniger gehen sie jedoch auf Eingriffe in die Bildaufbereitung ein. Man darf vermuten, dass viele Firmware-Updates auch Optimierungen - d.h. Veränderungen - am Sensor vornehmen. Konkret geht es dabei meist darum, wie die Originaldaten aus dem Sensor aufbereitet werden. Dies kann sogar Stufen vor dem sogenannten RAW-Format betreffen. Letztendlich verändert sich somit Ihre Kamera mit jedem Firmware-Update etwas. Meist hat es Vorteile, aber als Kunde wissen Sie oft nicht, in welcher Richtung optimiert wurde.
Selbstredend dürfte damit auch klar sein, dass eine Fotokamera, welche mit vielen Firmware-Updates versorgt wurde, nach ein paar Jahren nicht mehr das im alten Testbericht beschriebene Gerät darstellt. Den alten Testbericht Ihres Modells brauchen Sie deshalb nicht mehr zu lesen oder mit anderen zu vergleichen. Die Software ist heute in Kameras derart entscheidend, dass Sie nach mehreren Updates faktisch eine andere Kamera besitzen.
Testorientierung
Die Technik der Bildaufbereitung vom Sensor zur letztendlichen Bilddatei (RAW oder JPEG) ist hoch komplex. Meist sind daran mehrere getrennt arbeitende Spezialisten beteiligt, die selbst nur wieder ein Teilgebiet überblicken. Jeder versucht, auf seinem Gebiet zu optimieren. Große Firmen setzen dann Projektleiter ein, die diese Einzeloptimierungen versuchen, in eine Gesamtrichtung zu lenken, damit sie sich im optimalen Falle positiv ergänzen.
Erstaunlicher Weise ist in der Fotografie vieles eher eine subjektive Geschmacksfrage. Deshalb wurden immer mehr Standards zum Test entwickelt - sowohl firmenintern als auch in den Testlaboren und Testmagazinen.
Mit den Jahren entstand jedoch ein erstaunlicher Wettlauf: Wer versteht die Teststandards der Testlabors und Testmagazine am besten, und wer optimiert seine Kameras in diese Testverfahren am besten hinein? - Sie haben korrekt gelesen. Es geht schon lange nicht mehr darum, ein irgendwie abstrakt definiertes und von allen als schön empfundenes Foto als Endergebnis zu produzieren, sondern darum, die Testkriterien der Labore optimal zu erfüllen.
Es gab folglich immer wieder Kameras, die technisch hervorragende Werte in den Laboren lieferten, aber unter nüchterner Betrachtung durch zu viel Optimierung an einer Stelle ein insgesamt unbefriedigendes Gesamtbildergebnis ablieferten.
Dann rüsteten die guten Labore nach, erweitern ihre Testkriterien, um diese Verzerrungen zu neutralisieren. Daraufhin rüsteten die Hersteller wiederum auf, um neue Optimierungsmöglichkeiten zu finden.
Dieses Optimieren auf Testberichte in der Fotobranche ist nichts Ungewöhnliches, denn es wird überall angewandt, wo es Tests gibt, insbesondere in der Autobranche, wo ganze Autos sicherheitstechnisch gezielt auf die Crash-Test-Anforderungen bzw. Umweltauflagen der Hauptabnehmerländer konzipiert werden.
Dies führt im Übrigen auch dazu, dass nur Tests innerhalb eines spezifischen Teststandards vergleichbar sind. Das hat jedoch zur Folge, dass ein Test, der vor einem Jahr mit dem Standard z.B. 1.5 durchgeführt wurde, nicht mehr mit einem Test aus diesem Jahr unter dem Standard z.B. 1.6 vergleichbar ist. - Achten Sie deshalb bei Tests immer auf das Kleingedruckte, das sich jedoch in den meist über viele Jahre hinweg geführten Bestenlisten der Magazine oft nur schwer finden lässt.
Seriöse Tester weisen ferner darauf hin, dass die Mess-Ergebnisse gemäß Testablauf Version x.y aus dem Jahr z eine Sache sind, aber der optische Eindruck des Gesamtergebnisses davon erheblich abweichen kann.
Demonstrieren will ich das am Farbabstand, der als Delta E bezeichnet wird.
Dies misst die Farbabweichung des aufgenommenen Bildes vom Original.
Da keine Kamera die Farben absolut korrekt abbildet, findet sich immer eine Abweichung.
Fälschlicherweise glauben nun manche Fotografen, dass ein hohes Delta E (z.B. 12) gegenüber einem geringen Delta E (z.B. 9) schlecht sei. Oder mit anderen Worten: eine Kamera mit geringem Delta E sei einfach besser.
Allerdings kommt es auch hier auf das Detail an:
Erstens werden in den meisten Labors nur wenige Farben und deren Differenz gemessen. 256 gemessene und ausgewertete Farben sind bereits ein sehr teurer Spitzenwert. Angesichts von Millionen wahrnehmbarer und darstellbarer Farben ist das jedoch eher wenig.
Zweitens ist das in Tests angegebene Delta E meist das arithmetische Mittel aller gemessenen Farbdifferenzen. Das kann zur Folge haben, dass eine Farbe katastrophal vom Original abweicht und viele andere kaum.
Drittens wird wenig über die Richtung der Abweichung ausgesagt.
Viertens sagt Delta E nichts über die Farbwahrnehmung beim Menschen aus. So kann ein hohes Delta E durchaus zu einem angenehmen Hautton bei Porträts führen, den man sogar wünscht. Andererseits kann ein eher geringes Delta E in einem farbkritischen Bereich dazu führen, dass die meisten Betrachter das Bild als unnatürlich / farbstichig ansehen.
Vorsicht: Gemessen wird das Delta E meist mit JPEG-Fotos. Daraus folgt, dass jede Änderung an den kameraseitigen JPEG-Einstellungen (insbesondere Farbsättigung und Helligkeit) einen erheblichen Einfluss auf das gemessene Delta E hat.
Überdies hängt das Delta E auch von der ISO-Zahl ab. So gibt es paradoxe Erscheinungen, dass bei vielen Kameras das Delta E mit der ISO-Empfindlichkeit zunimmt, bei anderen aber sogar abnimmt. Siehe z.B. den folgenden Testbericht: pc-magazin als PDF (Link nicht mehr verfügbar, da ColorFoto 2023 in einem völlig desolaten Zustand war).
Letztendlich müssen Sie sich beim Wert Delta E exakt die Messbilder anschauen und jedes Farbkästchen im Detail selbst bewerten. Seriöse Tester bilden diese Vergleichstafeln zum Ergebnisbericht ab.
Tests - am Beispiel der Stative
Angesichts der komplexen Elektronik leuchtet es vielen Fotografen ein, dass Tests einer Kamera schwierig sind. Allerdings sieht es selbst bei rein mechanischem Zubehör nicht besser aus.
Testkriterien bei Stativen
Testkriterien seriöser Zeitschriften sind u.a.:
Ausstattung
Bedienung: Der Auf- und Abbau sollte schnell und einfach möglich sein.
Manche Testkriterien sind sofort einleuchtend und auch durchaus praxisrelevant. Andere hingegen konnte ich bis heute nicht nachvollziehen.
Biegefestigkeit
Bei Tests wird fast immer die Belastungsabweichung / Durchbiegung als Kriterium verwendet, berücksichtigt und bewertet.
Allerdings ist mir der Praxisbezug schleierhaft.
Zwar ist für die Theorie physikalisch verständlich, dass eine höhere Abweichung nachteiliger ist, als eine geringe. Aber es handelt sich um ein Naturgesetz, dass jedes Material sich unter Druck / Last verbiegt, bis es bricht. Dies gilt nicht nur für jedes Metall, sondern auch für jeden Kunststoff - also auch für Carbon.
Die Biegefestigkeit ist zwar unterschiedlich. De facto sind physikalisch interessant und für die Foto-Praxis nur zwei Dinge relevant:
Kann das Stativ die Nutzlast halten?
Bildet sich die alte Form nach der Entlastung wieder zurück (reversibel)?
D.h. ist der Vorgang beliebig oft wiederholbar?
Mir sind keine Situationen denkbar, bei denen eine - um wenige Millimeter (und nur um diese Dimensionen sprechen wir bei modernen Stativen) - größere Verbiegung zu einem schlechteren Foto führen sollte.
Die Verbiegung tritt spontan durch die Last ein. D.h. nachdem der Stativkopf sowie die schwere Kamera mit dem Objektiv auf das Stativ montiert wurden, hat sich jedes Stativ minimal verbogen. Aber das war es auch schon. Es handelt sich um einen einmaligen, relativ schnell verlaufenden physikalischen Vorgang, kein über Stunden sich ständig kontinuierlich verschlechternden Verlaufsprozess.
Nachdem das Material das auf ihm lastende Gewicht durch seine Verbiegung ausgeglichen hat - quasi sich in eine stabile Ausgleichslage begeben oder ein Gleichgewicht der Kräfte erzeugt hat - steht es stabil, und eine saubere Justierung der Kamera ist möglich. Diese Position wird dann auch von jedem guten Stativkopf gehalten. Wenn sich die Bildgestaltung (Bildwinkel etc.) ändert, so liegen die Gründe meist am rutschenden Stativkopf, oder dem Menschen, der an das Stativ gestoßen ist.
Davon ausgenommen bleiben selbstverständlich Überlastungen von zu dünnen Beinsegmenten, die zu irreversiblen Verbiegungen oder zu einem Bruch führen können. Im schlimmsten Fall führt das zu einem Schaden an der Kamera oder sogar dem Totalverlust der Kamera samt Objektiv. Jedoch betrifft das Phänomen der Überlastung alle Materialien. Bei Metallen erkennt der Laie Verbiegungen allerdings schneller als bei Carbon.
Innerhalb der normalen Lastgrenze, welche die Hersteller heute durchaus korrekt angeben, sehe ich keine Probleme.
Meines Erachtens spielt es somit für die Bildqualität keine Rolle, ob sich das gesamte Stativ vorher 0,5 mm oder 1 Zentimeter durchgebogen hat.
Methodik
Manchmal mangelt es bereits an der Methodik der Tests.
Oft werden Köpfe sogar falsch oder inkomplett auf Schwingungen, Verzug, Nachsacken und Losbrechmoment getestet, weil das physikalische Verständnis und die Technik fehlen.
Dieses sind jedoch wichtige Qualitätsmerkmale und zusammen sogar wichtiger als die reine Haltefähigkeit des Kopfes!
Siehe z.B. mayuka, 12.03.2013
Daher ist bei Testberichten immer auch die Methodik kritisch zu hinterfragen.
Einschränkungen
Bei den Tests gelten weitere Einschränkungen:
Der verwendete Stativkopf beeinflusst die gesamten Mess-Ergebnisse massiv. Da entweder die Köpfe nicht mitgetestet werden, oder man selbst den dort getesteten Stativkopf nicht verwendet, sind die Testergebnisse praktisch nicht vergleichbar. Sie geben nur gewisse Hinweise.
Je höher ein Stativ ist, desto windanfälliger wird es.
Windmaschinen produzieren relativ gleichmäßigen Wind. Dies halten alle leeren Stative ohne Stativkopf aus.
Ganz anders verhält es sich hingegen bei voluminösen Stativköpfen mit großen Kameras und langen Teleobjektiven mit Sonnenblenden, die von ruckartigen Böen attackiert werden. Da die ruckartige Windkraft bei Böen hier viel höher ansetzt, kann es so manches Stativ umwerfen.
Bei fast allen Tests - auch von renommierten Zeitschriften - habe ich bisher Fehler gefunden. So wurden z.B. Gewichte und Auszugshöhen falsch angegeben. Verlassen Sie sich deshalb nicht blind darauf.
Selten werden hingegen folgende Praxis-Test durchgeführt:
Idealerweise sollte ein Stativ langlebig sein.
Ein Stativ, das man in der freien Natur verwendet, sollte auch schlagfest sein.
Ferner sollten die bei Testbeginn ermittelten Werte auch nach einigen Jahren noch zutreffen.
Kleinere Unfälle muss ein Stativ ohne Beschädigung überstehen.
Z.B. Umfallen des Stativs aus der vollen Auszugshöhe mit dem Kopf. Auch ohne Kamera wirken erhebliche Kräfte bei einem Aufprall, da bereits ein Kugelkopf oben eine erhebliche Masse besitzt.
Bei den so geliebten modernen Carbon-Stativen werden Beschädigungen sichtbar sein.
Aus Erfahrung weiß ich, dass jedem irgendwann das leere Stativ (also ohne montierte Kamera) umfallen wird. Man legt es nicht immer sachgerecht flach auf den Boden. Dazu muss man sich nämlich bücken. Viele Fotografen stellen es - nur ganz kurz - auch hochkant an einen Baum, einen Zaum oder eine Wand. Rein statistisch gesehen ist so auch bei größter Vorsicht irgendwann der Sturz vorprogrammiert.
Dabei sind Kugelköpfe oft empfindlicher als Neiger:
Beim Neiger ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass einer der drei herausstehenden gummi- / kunststoffummantelten Hebel zuerst aufschlägt. Dann ist der Kunststoffgriff etwas abgeschabt. Aber der Metallneiger und das Wechselsystem bleiben meist verschont.
Bei Kugelköpfen muss jedoch im schlimmsten Fall der ungeschützte Kopf mit dem Wechselplattensystem die volle Wucht des Aufpralls tragen.
Für derartige Praxistests haben Test-Zeitschriften jedoch keine Zeit.
Test in Fachmagazinen versuchen selbst bei so banalen Dingen wie Stativen mit Zahlen Wissenschaftlichkeit und Objektivität zu suggerieren.
Allerdings finden sich immer wieder Zahlendreher und Tippfehler.
Welche Zahlen sind jedoch für Sie und Ihre Praxisanwendung wirklich relevant?
Ferner werden dann doch durch subjektive Auslegung mancher Zahlen wieder Vorlieben der Tester für ein Material oder einen Hersteller oder zumindest ein System sichtbar.
Die besten Zahlenergebnisse kennzeichnen somit noch lange nicht das beste Stativ für Sie.
Prädikate beruhen jedoch oft auf Zahlenergebnisse, die in (subjektiv mit Prozenten gewichtete) Gruppen aufsummiert werden.
Angenommen für den Tester ist z.B. das Gewicht nur nebensächlich, dann lässt er dies mit nur 10% in das Gesamtergebnis einfließen. Die Gewichtsfrage kann jedoch für Sie viel wichtiger sein.
Angenommen der Tester ist sozial und ökologisch ausgerichtet, dann werden Arbeitsbedingungen der Herstellung sowie Umweltbelastungen bei der Produktion in das Gesamtergebnis einfließen. Falls einen nur am ergonomischen Praxiseinsatz interessierten Fotografen das jedoch nicht so sehr interessiert, erhält er mit dem Gesamtergebnis ein eventuell unergonomisches Stativ, das ihn im Alltag verärgert.
Reine Zahlen sollten sowieso nie als einzige Kaufentscheidung dienen.
Daraus folgt, dass Prädikate, Kaufempfehlungen etc. im Detail genau hinterfragt werden müssen.
Letztendlich dürfen Sie auch keine absolute Neutralität der Tester erwarten. Es handelt sich schließlich meist um normale Menschen. Wenn man Glück hat, dann sind es gute Fotografen, die jedoch auch aus ihrer langen Erfahrung so manche Vorlieben besitzen, die sie nicht immer klar benennen oder bei der Bewertung ausschalten können.
Ferner wird heute, insbesondere im kritikunfähigen Deutschland, Kritik oft nur zaghaft und indirekt oder verklausuliert geäußert.
Im Übrigen erhalten die Tester / Fachzeitschriften die Produkte kostenlos. Ein Produkt, das man jedoch nicht mit seinem eigenen Geld bezahlt, wird man immer nachsichtiger beurteilen.
Überdies geben bei weitem nicht alle Tester an, mit welchen Kameras und Objektiven (Lastgewichten) sie die Stative in der Praxis getestet haben. Oft lässt sich dies nur indirekt über die zufällig abgebildeten Beispielfotos erkennen. Es macht jedoch einen erheblichen Unterschied, ob man mit einer APS-C- Kamera mit leichtem Weitwinkel oder einer schweren Vollformat-Kamera mit lichtstarkem Telezoom testet.
Fazit: Schalten Sie Ihr Gehirn ein und denken Sie genau nach, ob die getroffenen Aussagen und Urteile zutreffen können, und wenn ja, ob sie für Sie und Ihre Einsatzzwecke relevant sind.
Erfahrungsberichte im Internet
Inzwischen finden sich nicht nur bei Amazon, sondern fast überall sogenannte Erfahrungsberichte.
Ja, lesen Sie unbedingt vor dem Kauf einige dieser Berichte.
Es finden sich dort wirklich seriöse Testpersonen, die
das Stativ auch selbst gekauft haben,
selbst getestet haben,
selbst Fotografen sind und
etwas von der Materie verstehen.
Man erkennt sie an umfangreichen Artikeln in meist gutem Deutsch, weil sie sich auch dafür Zeit nehmen.
Sie geben immer Details, wie ihre Kamera und ihre Objektive sowie ihren Einsatzzweck an, damit man die Aussagen beurteilen kann.
Die Mehrzahl der Autoren bei Marktplatz-Rezensionen ist jedoch von Fachwissen weitestgehend unbelastet. Sie bieten keine Details und oft mangelhaftes Deutsch.
Einige arbeiten bei der Firma, die das Produkt herstellt. Sie bieten 5 Sterne, kopieren oft die Marketing-Texte der Werbebroschüre hinein und schmücken alles mit korrekten Fachbegriffen.
Viele Rezensenten Arbeiten für die Firmen, die das Produkt vertreiben. Sie bieten 5 Sterne, kopieren oft die Marketing-Texte der Werbebroschüre hinein, bieten aber weniger Details dafür aber mehr großspurige Adjektive.
Zahlreiche Rezensenten werden pauschal für Lobhudelei bezahlt. Sie arbeiten im Akkord. Man erkennt diese Rezensionen meist sehr leicht an den nur ein- bis dreizeiligen Kurzkommentaren, die man sowohl für Käse, also auch für Autos oder für Foto-Stative benutzen kann. 5 Sterne sind für das absolut geniale Gerät dann nur folgerichtig.
Diese drei bezahlten Gruppen erkennen Sie auch immer daran, dass sie - im Auftrag Ihrer Unternehmen - auf negative Bewertungen anderer an einem hochgejubelten Produkt umgehend sowie direkt antworten und die Person angreifen, mit Unterstellungen diskreditieren oder sogar beleidigen.
Dieses weit verbreitete Verhalten nennt man Black-Social-Media-Monitoring. Darauf reagieren die Profis immer sofort mit Gegenbewertungen bei schlechten Bewertungen. Meist werden sogar mehrere derartige bezahlte Schreiberlinge auf einen seriösen Rezensenten gleichzeitig angesetzt, um ihn zu diskreditieren - ganz gemäß der landläufigen Meinung die Masse macht's. Falls 5 bezahlte Hochjubler einen Kritiker attackieren, dann muss der Einzelne schließlich im Unrecht sein. - Denken Sie einmal über die Wirkung dieser Zahlenlogik im Alltag nach.
Ehrliche, private, neutrale Rezensenten verschwenden für Repliken keine Zeit, sondern verfassen lieber neue Rezensionen über andere Produkte.
Bereits die Tatsache, dass selbst Amazon im Frühjahr 2015 zahlreiche Firmen deshalb rechtlich belangte und sich im Oktober 2015 zusätzlich genötigt sah, über 1.000 derartiger Rezensenten alleine in den USA deshalb zu verklagen, wirft ein bezeichnendes Licht auf das Ausmaß dieser Seuche. In den USA erhält man perfekt gefälschte Produkt-Rezensionen bereits ab 5 US$. In Europa erhalten interessierte Firmen so etwas preiswerter.
Einige Rezensenten arbeiten bei der Konkurrenz und machen das Produkt des Mitbewerbers bewusst schlecht. Man erkennt sie oft daran, dass sie überdeutlich darauf hinweisen, dass sie sich nach dem Reinfall mit diesem Schrott-Produkt das xyz von abc gekauft haben und damit total zufrieden sind. Die Details bleiben meist etwas verschwommen, so dass man sie nicht angreifen oder die Rezension sperren kann.
So musste sich Samsung vor einigen Jahren bereits dafür entschuldigen, dass Mitarbeiter im Internet anonym Produkte des taiwanesischen Konkurrenten HTC durch erfundene Bewertungen schlecht gemacht hatten (fotoMAGAZIN, 7/2013, S. 34.) - Wer weiß, dass die asiatischen Firmen streng hierarchisch und militärisch im Sinne von Befehl und Gehorsam geführt werden, der kann sich vorstellen, dass dies keine individualistischen Fehlhandlungen einzelner, geistig verwirrter Angestellter waren.
Einige Rezensenten haben aus meist persönlichen Gründen (Minderwertigkeitskomplexe etc.) etwas gegen die Firma X oder den Händler und wollen völlig ohne Grund nur Dampf ablassen.
Manche haben selbst einen Fehler beim Einkauf gemacht, können oder wollen dies jedoch nicht zugeben und machen nun das Produkt dafür verantwortlich.
Und schließlich gibt es auch noch den DAU (den dümmsten anzunehmenden User). Er hält sich für superintelligent, liest nie ein Handbuch und kann unter Garantie auch jedes massive Stahlstativ durch sein gekonntes Trial-and-Error-Vorgehen verbiegen oder zerbrechen.
Nichts ist absolut idiotensicher, sofern der Idiot hochqualifiziert ist.
Im Übrigen ist Insidern seit Jahren auch bekannt, dass selbst die angeblich so neutrale Plattform Wikipedia völlig durchseucht ist von bezahlten Schreiberlingen, die Produkte und Firmen beschönigen und die Konkurrenz kritisch beleuchten. (Quelle Tagesschau - nicht mehr verfügbar) Englische Quelle - Weitere Details zu Wikipedia finden Sie in einem kurzen Artikel / eigentlich nur ein kleines Kapitel hier.
Mein Vorgehen:
Mit meinem vorher klar definierten Anforderungskatalog starte ich die Suche.
Von den schlechtesten Rezensionen lese ich mich langsam - von unten - zu den guten hoch.
Bei jeder Rezension überlege ich, wer der Autor sein könnte (siehe Gruppen oben). Bei bezahlten Rezensionen springe ich sofort weiter zur nächsten.
Ich bewerte den Inhalt nach Überprüfbarkeit, indem ich Angaben mit Fotos und Fakten des Herstellers in einem zweiten Browser-Fenster vergleiche.
Betrifft mich der Mangel überhaupt?
In der Tat habe ich schon so manches Produkt gekauft, das keineswegs sehr gute Kritiken erhalten hatte, und bin damit bis heute zufrieden, da ich mit den angeblich gravierenden Nachteilen gut leben kann, da sie mich und meinen Einsatzzweck überhaupt nicht betreffen.
Sobald ich jedoch auf einen Punkt stoße, der mich tatsächlich betrifft und stört, breche ich das Lesen der Rezensionen ab, da alle weiteren positiven Lobhudeleien daran nichts mehr ändern können.
Es wäre Zeitverschwendung, sich durch positive Bewertungen doch noch zum Fehlkauf überreden zu lassen.
Nochmals zur Klarstellung: Das Produkt mag für den Rest der Welt absolut perfekt geeignet sein. Aber meine Ansprüche sind anders. - Auf zum nächsten Angebot.
Fazit: Schalten Sie auch hier Ihr Gehirn ein und denken Sie genau nach, ob die getroffenen Aussagen und Urteile zutreffen können, und wenn ja, ob sie für Sie und Ihre Einsatzzwecke relevant sind.
Auch bei dem so vertrauensvoll erscheinenden Facebook sieht es keinesfalls besser aus.
Auf Kundenwunsch bieten mittlerweile Agenturen und Dienstleister die erforderliche Massenbegeisterung mittels gefakter Likes auf der Facebook-Seite oder das gewünschte positive Feedback zu den Produkten auch mittels Kommentare auf den Seiten der jeweiligen Onlineshops an. Für Händler und Unternehmen wird das zunehmend zu einem großen Problem. Es wird immer schwerer, echte Bewertungen von gefälschten zu unterscheiden, da der Markt für Fake-Bewertungen immer professioneller wird.
Schon vor ein paar Jahren fasste ein IT-Experte im Fernsehen die Situation folgendermaßen zusammen: Alles, was Sie im Internet lesen, kann man kaufen. - Alles: jeden Testbericht, jede Platzierung, jedes Lob, jede Hervorhebung.
Bezahlte Beeinflusser / Meinungsbildner in sozialen Medien
Insbesondere seit 2014 kam es zu einer wahren Seuche in den sozialen Medien, als Firmen begannen, willkürlich Leute (Influencer) zu bezahlen, die plötzlich eine Kamera empfahlen.
Andere wurden als Fotografen dafür bezahlt, irgendwelche Fotos einzustellen und zu behaupten, sie wären mit der Kamera Modell X des Herstellers Y gemacht. Für bis zu sechsstellige Summen wurde hier sogar oft gelogen und Bildmaterial gefälscht.
Auf Instagram, Flickr etc. boten sich angebliche Fotografen an, Foto-Reisen für Geld zu machen, sofern sie dafür horrende Geldbeträge von Fotofirmen erhielten.
Das einzig ausschlaggebende Argument war immer die Anzahl der (angeblichen) Follower / Likes, welche der Meinungsbildner / Meinungsführer etc. besaß.
All dies hatte nicht das Geringste mit Fotografie, Kameras, Objektiven oder fotografischem Können etc. zu tun. Es handelte sich um reine Manipulation, welche von den Marketing-Abteilungen der Herstellerfirmen bezahlt und gesteuert wurde.
Insidern war dies immer bekannt. Aber die Masse der Nutzer der sozialen Medien zeigte sich 2016 erstaunt über das gigantische Ausmaß derartiger Manipulationen - und darüber, dass sie alle darauf hereingefallen waren.
Nun sanken zwar die Preise, aber es hatte sich herumgesprochen und inzwischen bietet fast jeder, der eine Kamera halten kann, den Herstellerfirmen an, für sie Werbung in sozialen Medien zu machen.
Bleiben Sie vorsichtig. Ein guter Fotograf wird immer nur für seine Fotos (und sich) Werbung machen und nie für seine Kamera oder seine Objektive. Oder kennen Sie einen seriösen Handwerker, der seinen Hammer oder Schraubenzieher bei Ihnen bewirbt? - Mit anderen Worten: Das Handwerkzeug ist beim Fotografieren heute weitestgehend gleichwertig.
Nachtrag für die Firmen und sonstige Interessenten: Ich kann Ihnen für sehr wenig Geld spielend leicht hunderttausende gut aussehende Follower in jedem sozialen Medium besorgen. Das machen heute Computernetzwerke z.B. in Bangladesch, Pakistan oder Afghanistan in wenigen Tagen.
Stiftung Warentest
Sie genießt höchstes Ansehen.
Wer sie kritisiert, läuft Gefahr, von der ganzen Nation angegriffen zu werden. Dennoch werde ich es tun.
Wer über Vollformat-Kameras in einem Fototest kritisiert, dass sie im Gegensatz zu Pocket- und APS-C Kameras mit kleinerem Sensor nur eine geringe Schärfentiefe besitzen, hat meines Erachtens elementare Grundlagen der Fotografie (sowie der Physik) nicht verstanden.
Exakt wegen dieser möglichen geringeren Schärfentiefe kaufen sich viele ambitionierte Fotografen teure Kameras mit noch teureren Objektiven.
Ferner erlaube ich mir auch in puncto Ergonomie Kritik an zahlreichen Tests der Stiftung, da mir durch private Einsicht offensichtlich mehr Details bekannt sind als anderen Personen.
Es ist sinnvoll und nötig, dass mehr Frauen in wichtige Positionen gelangen, und dass auch Frauen unbedingt Fotokameras testen.
Wenn die Frauenförderung jedoch dazu führt, dass alle Tester nur noch Frauen sind und auch die Testleiterin eine Frau ist, so darf es nicht verwundern, wenn diese alle aufgrund der Ergonomie der menschlichen Hand mit kleineren Kameras sehr gut zurechtkommen, dafür im Durchschnitt jedoch mit den großen Profikameras eher weniger gut klarkommen. Damen haben nun einmal - statistisch gesehen - eher schlankere Finger als Männer.
Herren haben jedoch exakt aufgrund der Fingergröße das entgegengesetzte Problem, dass sie mit kleinen Pocket- und Bridge-Kameras selten alles gut bedienen können und mit größeren Kameras leichter zurechtkommen.
Die Auswahl des Testerfeldes vorsätzlich derart einseitig zu beschränken und diesen Punkt dann auch noch zu unterschlagen, ist nicht mehr zu entschuldigen. Allerdings ist dies nicht der einzige Fall und das einzige Produkt, in dem die Tester-Auswahl so ausfiel und damit auch die Endergebnisse.
Und die völlig undemokratische Geheimnistuerei der Stiftung, dass sie niemals irgendwelche Details zu den Tests oder den Testlabors etc. veröffentlicht, ist ein krasser Verstoß gegen jede Wissenschaftlichkeit. Sie können und dürfen dort nichts nachprüfen.
Vor einigen Jahren hat ein Gericht die Stiftung verurteilt, ein Werturteil nicht mehr zu verbreiten, da an der Untersuchungs- und Bewertungsmethodik selbst bei Richtern Zweifel aufgekommen sind.
Dennoch sind deren Tests wichtig, da sie oft völlig andere Aspekte testen, als klassische Fotomagazine.
Nur die Stiftung Warentest geht auf Umweltbelastungen ein, wie unangenehm riechende und giftige Kunststoffe.
Gleichgültig, wie man zu den folgenden Punkten stehen mag. Obiger ist elementar für die Fotopraxis.
Hautverträglichkeit
Umweltverträglichkeit
Gesundheitsgefährdung/-schädigungen
Recyclierbarkeit der Stoffe.
Produktionsbedingungen der Geräte / soziale Arbeitsbedingungen, fairer Lohn etc.
Laufende Kosten wie Stromverbrauch etc.
Vor allem die Bewertungskriterien sind jedoch bei Stiftung Warentest bewusst fast immer allgemein statt Praxisbezogen. Dies kann ich an einem für Fotografen eher emotionslos zu konsumierendem Beispiel eines Klimagerätes darlegen. Es geht hier jedoch um das Prinzip der Bewertung und Notenfindung sowie den Konsequenzen für Sie und Ihre Kaufentscheidung.
Eine falsche Auszeichnung der Verbrauchsklasse (A statt B) führte bei meinem Klimagerät zu einem Mangelhaft.
Zugegeben, das war wohl eher ein bewusstes Spiel mit dem Risiko, als ein Ablesefehler. Man kann es auch als Täuschungsversuch der Herstellerfirma bzw. des Importeurs werten.
Tatsächlich war der Verbrauch aber so wie bei allen anderen vergleichbaren Geräten. - Also wichtig bleibt das Detail.
Rechnet man den Verbrauch jedoch nach, so komme ich auf 10-20 Euro im Jahr. D.h. selbst in 10 Jahren wird das Gerät nicht so viel Strom verbrauchen, wie es in der Anschaffung kostete. Das sieht bei meinem PC ganz anders aus.
Noch extremer sieht es aus, wenn ich mein Klimagerät mit dem empfohlenen vergleiche. Das hätte mich mit Einbau, den nur ein zugelassener Fachinstallateur durchführen darf, 2.000 Euro gekostet. Der Stromverbrauch hätte dann bei 5-15 Euro je Jahr gelegen. Ich hätte bei diesem Preisvorteil von ca. 5 Euro im Jahr über 400 Jahre kühlen müssen, um den Mehrpreis auszugleichen.
Als weitere Kriterien führten die schlechten Arbeitsbedingungen der Personen in der Dritten Welt zu einer Abwertung auf Mangelhaft.
Mittelmäßige Kühlwerte (wie bei allen anderen Testgeräten auch) und hoher Ventilatorlärm (wie bei allen anderen Geräten auch) waren zwar allen systembedingt, wurden diesem Gerät jedoch zum Verhängnis.
Den letzten Ausschlag gab das verbaute Plastik, da es im Gegensatz zu Metall schlechter zu recyceln ist.
Letztendlich musste ich mich jedoch für dieses kleine Gerät entscheiden, da aus gesetzlichen Gründen der private Einsatz des empfohlenen Großgerätes mir unmöglich war.
Allerdings bin ich mit diesem niederschmetternden Testergebnis zum Händler gegangen, der das Gerät aufgrund des Tests sowieso schon im Preis heruntergesetzt hatte und es mir dann nochmals preiswerter anbot.
Nutzen Sie so etwas auch bei Fotoapparaten. Die Stiftung Warentest macht mit Mangelhaft jedes gute Produkt zum Schnäppchen. Und im Fotobereich gibt es heute keine schlechten Kameras mehr.
DxO
Seit einigen Jahren schwören viele Fotografen auf die Firma DxO Mark als neuen Super-Standard bei Kamera-Tests.
In der Tat untersucht die französische Firma, die 2018 insolvent wurde und sich im Gläubigerschutz wieder aufrappelte, relativ genau. Aber:
Sie untersucht nur den Sensor einer Kamera und die unter bestimmten konstanten aber künstlichen Rahmenbedingungen (z.B. Stativaufnahmen im Labor) damit erzielte Bildqualität.
Und bereits die Definition von Bildqualität ist einseitig bis unklar.
War vor 10 oder mehr Jahren die Bildqualität der Marken und Modelle noch deutlich unterschiedlich, so hat sie sich in der fotografischen Praxis seit 2012 deutlich angeglichen. Ich verwette noch immer 1.000 Euro, dass niemand in einem Mehrfachblind-Test in der Lage ist, anhand eines nachbearbeiteten, ausbelichteten, an der Wand hängenden Fotos die Kamera zu erraten.
Die Ergonomie der Kamera (Griff, Schalter, Bedienung, Menüs etc.) wird nicht beurteilt.
Die Genauigkeit des Belichtungssystems wird ignoriert.
Die Anzahl der AF-Sensoren, deren Geschwindigkeit und Treffsicherheit des Autofokus-Systems wird nicht gemessen.
Auch die Größe und das Gewicht haben keinen Einfluss auf das Endergebnis. So müssen schwere und große Mittelformat-Kameras besser abschneiden als viel leichtere, kleine Micro-Four-Thirds-Kameras.
Die Auflösung in Mega-Pixeln wird ignoriert, obwohl ein 60 MP-Sensor für jeden Laien sichtbar höher auflösende Fotos liefert als ein 24 oder sogar 12 MP-Sensor. D.h. Dinge wie Detailreichtum oder Schärfe werden ignoriert.
Auch das Sensor-Höhen-Breiten-Verhältnis wird ignoriert. So schneiden MFT-Sensoren (mit Seitenverhältnis 4:3) sowie Mittelformat-Kameras (mit 5:4) besser ab als APS-C und Vollformat-Kameras (mit 3:2). In Deutschland wird jedoch eher auf Fotopapier im Verhältnis 3:2 ausbelichtet. Monitore besitzen sogar ein Verhältnis von 16:10 oder 16:9. D.h. das Seitenverhältnis 3:2 ist für die Praxis der Bildbetrachtung für viele Anwender sinnvoller.
Ob eine Kamera Pixel-Shift verwenden kann, um z.B. im Studio bei stehenden Motiven höhere Auflösungen zu erzielen, wird ignoriert. Genauso wie die damit verbundenen Vorteile beim Rauschen oder Moiré.
Aber selbst sichtbares Banding (Streifenbildung), unter dem zahlreiche Sensoren moderner spiegelloser Systemkameras leiden, wird ignoriert.
Auch IBIS (in body images stabilization) und Objektiv-Stabilisierung werden ignoriert, obwohl sie in vielen Situationen signifikanten Einfluss auf die Fotografie haben.
Die modernen Fähigkeiten der KI und Computational Photography, welche die Bildqualität anheben, aber auch die Bedienung erleichtern können, werden ignoriert.
AA-Filter, optische Low-Pass-Filter, Moiré-Filter etc. werden nicht berücksichtigt. Diese kosten Licht und reduzieren die Schärfe - verringern also die Bildqualität - aber verhindern bei Architektur, Kleidern, Vorhängen, Stoffen etc. hässliche Moirés, die nur aufwändig nachträglich am PC entfernt werden können.
Auch die verwendeten Objektive werden so nicht gemessen. Eine Kamera ist jedoch nur so gut, wie die zum Test daran verwendeten Objektive. Vorsicht: DxO bietet hervorragende einzelne Objektivtests an. Diese fließen aber nicht in die Bewertung der Kamera ein. Das betrifft u.a. die neuen spiegellosen Systeme von Nikon Z, Canon R, Panasonic S, die angesichts der neuen Bajonette bisher kaum Objektive anbieten. Vor allem spielt die Lichtstärke eine Rolle. Lichtstärkere Objektive liefern auch an angeblich schlechten Kameras plötzlich in der Fotopraxis eine mess- und sichtbar höhere Bildqualität - gleichgültig, was der DxO-Wert für den Sensor angibt.
Auch die Breite und Tiefe des Händlernetzes oder der Service etc. fließen nicht in die Gesamtbewertung ein.
Letztendlich wird die heute leider hohe Serienstreuung ignoriert. Während DxO von den Herstellern vorjustierte und mehrfach getestete Kameras erhält, werden Sie und ich nur auf ca. 20.000 km gut durchgerüttelte Standard-Ware erhalten. Oder im schlimmsten Fall sogar beschädigte Retouren.
Es gibt sogar Hinweise, dass der Score / Zahlenwert bei DxO massiv von der Farbtiefe abhängt (-293.612880838 + 4.38033348848*LOG2(SPORTS) + 4.23380889837*PORTRAIT - 7.14736138128*LANDSCAPE + 86.697544195*LOG2(LANDSCAPE) resp. 5.038 x CD + 3.3125 x DR + 0.0033 x ISO - 87.7404). Aber die Farbtiefe spielt heute keine Rolle mehr für die Fotopraxis, da alle modernen Kameras mehr als genug liefern. Ein Plus (für ein höheres Testergebnis) ist leicht zu erzielen, ist jedoch in der Fotopraxis nicht mehr sichtbar.
Auch wenn DxO meiner Meinung nach genau testet, so fehlen für mich als Wissenschaftler zahlreiche nachprüfbare Faktoren, welche dieser Firma das Zertifikat wissenschaftliche Tests zuerkennen würden.
Fazit: Die Details der Analysen dieser kommerziellen Firma sind hilfreich für Detailanalysen von Kameras, Objektiven und Smartphones. Aber das aufsummierte Gesamtergebnis, welches von dieser Firma (und anderen) gerne plakativ im Internet publiziert wird, ist nicht nur irreführend, sondern für die Fotografie oft bedeutungslos bis unzutreffend.
Veränderungen durch die Fotowirtschaft
Da die Fotowirtschaft seit 2010 in einem nie dagewesenen Sturzflug sich derzeit in die Hi-Fi-Nische bewegt, hatte dies auch Auswirkungen auf die Tests.
Weil umfangreiche Tests nicht nur zeitaufwändig, sondern sehr teuer sind, fanden immer weniger statt.
Gleichzeitig fanden sich auch immer weniger Neuerscheinungen an Produkten. Fachzeitschriften beauftragten noch weniger Tests. Testlabore reduzierten das Personal und manche wurden sogar insolvent.
In der gleichen Zeit fanden sich immer mehr Influencer, die gegen Geld jedes beliebige Produkt hochjubeln oder niedermachen - je nachdem was der Auftraggeber wünscht.
Die meisten der heute noch auffindbaren Tests sind rein subjektive Ergüsse aus der Praxis.
Und eine noch größere Zahl an Influencern besprach vor allem seit ca. 2018 Produkte, welche sie (noch) nicht oder nie in den Händen hatten. Nicht wenige täuschen über diesen Umstand sogar mit gestohlenen Fotos der Produkte hinweg.
Faktisch sind DSLR-Kameras heute ausentwickelt und alle hochwertig. Bei spiegellosen Kameras finden sich zwar noch Unterschiede, aber auch diese sind alle so gut, dass man mit neuesten Modellen jedes Herstellers hervorragende Fotos produzieren kann. Bei neuen Objektiven fand seit 2015 eine Revolution statt, die dazu führte, dass viele (hochpreisige) Neuerscheinungen derart hochwertig sind, dass man kaum mehr Qualitätsunterschiede zwischen den Produkten erkennen kann. Zumindest sind alle neuen Objektive schärfer, als die meisten Fotografen es benötigen - und dies nun sogar bei Offenblende. D.h. Tests werden auch immer überflüssiger.
Während folglich die Bild-Qualität bei Kameras und Objektiven signifikant zunahm sowie sich zwischen fast allen Herstellern anglich, musste ich allerdings erkennen, dass die Qualität z.B. bei Stativen abnahm, da jener Markt noch stärker vom Niedergang betroffen war. Hochwertige Stative werden im Fotobereich kaum mehr in Aluminium produziert. Da werden die Kunden an sündhaft teure Carbon-Modelle verwiesen, die zu dem überhöhten Preis dann auch noch nur eine spartanische Grundausstattung besitzen - mit einer noch teureren Aufpreisliste.
Überdies kam in den letzten Jahren eine Unsitte auf, immer noch frühere Vorserienmodelle zu testen. Die Aussagekraft derartiger Tests ist oft erheblich eingeschränkt, da die später an Kunden verkauften Produktionsmodelle dann in zahlreichen Dingen abweichen. Dies gilt vor allem für die Firmware / Software, welche bei vielen Herstellern seit spätestens 2018 laufend optimiert nachgereicht wird. So wurden manche neueren (vor allem spiegellosen) Kameras erst nach vielen Monaten oder sogar erst nach Jahren durch zahllose Software-Updates wirklich in der Praxis brauchbar.
Letztendlich muss man sachlich festhalten, dass es auch zu einer Verschiebung der Testinhalte kam:
Zumindest seit 2020 werden die Video-Eigenschaften aller Produkte deutlich in den Vordergrund gerückt, da es sich heute zumindest um Hybrid-Kameras handelt. Die Standbild-Fotografie rückt in den Hintergrund.
Da sich die Testkriterien und vor allem Einzelbewertungen zwischen Fotografie und Videografie unterscheiden, hat dies selbstredend auch massive Auswirkungen auf die Testergebnisse sowie die angebotenen Produkte (bis hin zum
Videostativ). Ein heute hochbewertetes Produkt (von der Kamera, über das Objektive bis hin zum Stativ etc.) kann hochwertig für die Videografie sein, aber ziemlich überteuert, überdimensioniert, hinderlich, oder sogar teilweise unbrauchbar für die Fotografie.
Das sei am Beispiel des rückwärtigen Kamera-Displays gezeigt: Während Videografen lieber ein zur Seite herausklappbares und zusätzlich in jede Richtung (auch nach vorne für Vlogger) drehbares Display wünschen (fully articulated/articulating screen), bricht dieses Teil leichter ab, und Fotografen bevorzugen eher ein im Winkel neigbares / klappbares Display direkt in der Mitte der Kamera hinten.
Achten Sie deshalb zukünftig genauer darauf, wer die wahre Zielgruppe des Tests (und des Produktes) ist.
Fazit zu Tests
Seien Sie vorsichtig mit Testergebnissen etc.
Die Unterschiede zwischen Kameraklassen sind extrem spürbar.
Die Größe des Sensors und damit die Pixelgröße haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Bildqualität.
Auch die Unterschiede innerhalb einer Kameraklasse sind erheblich.
Kein Hersteller kann zaubern - auch wenn manche Firmen und manche Tester dies immer wieder behaupten.
Innerhalb einer Kameraklasse wird ein Vorteil mit mindestens einem Nachteil erkauft, den man dann jedoch gerne verschweigt.
Wenn ein Hersteller ein Kameramodell in einer Klasse mit deutlich mehr Pixeln ausstattet, dann sinkt in der Regel die Bildqualität bei Dunkelheit sowie die Leistung bei Bildfolgen und gleichzeitig steigen die Anforderungen an perfekte Objektive, eine ruhige Hand oder ein Stativ kombiniert mit dem erheblichen Nachteil der zunehmenden Beugung aufgrund der geringen förderlichen Blende.
Die technischen Details, warum dies so ist, finden sich in einem Artikel zur fotografischen Äquivalenz (nur auf Englisch und in schwer lesbarer inverser Schrift).
Wer es nicht glaubt, der lese die Test-Berichte von Tom Hogan et alii in den USA zur D800. In den USA wird nämlich deutlich auf die erkauften Nachteile hingewiesen. Warum geschieht dies nicht auch in Deutschland?
The D800 models are strong performers that can produce knock-your-socks-off results in the right hands, with the right lenses, with the right technique. They are not cameras for everyone, however.
Zur Klarstellung, ich stimme dem Autor bezüglich der herausragenden Eigenschaften der Kamera aus eigener Fotopraxis zu. Aber meines Erachtens wird in Deutschland zu wenig auf die damit einhergehenden Nachteile hingewiesen.
Jeder Hersteller kocht mit Wasser und legt die generell vorhandenen Fähigkeiten eines Sensors in eine bestimmte Richtung aus. Man darf sich diese wie eine Gummimatte vorstellen: Man kann sie natürlich von der Neutrallage stärker in die eine oder andere Richtung verziehen. Aber dabei verliert man immer einige andere Fähigkeiten.
Letztendlich muss der Kunde anhand vieler Einzeldetails entscheiden, welche Kamera am idealsten zu seinem Fotografierspektrum passt.
Gut sind alle - Perfekt ist keine.
Jeder gute Fotograf wird ein fremdes Foto kritisch betrachten und genau untersuchen, bevor er es bewertet, denn es handelt sich um ein Medium. Und jedes Medium kann - zumindest potentiell - die dadurch transportierte Nachricht / Botschaft verändern.
Ein Testbericht in einem Magazin ist jedoch ebenfalls nur ein Medium, mit allen Einschränkungen.
Tests geben Ihnen die Hilfsmittel an die Hand, die für Ihre Zwecke optimale Kamera und Ausrüstung zu finden. Aber Sie müssen diese Tests auch sehr aufmerksam lesen, prüfen und Ihre individuellen Rückschlüsse auf Ihre persönliche Fotopraxis ziehen.
Hilfe / Feedback
Liebe Leserinnen und Leser,
damit diese umfangreichen, kostenlosen, wissenschaftlich fundierten Informationen weiter ausgebaut werden können, bin ich für jeden Hinweis von Ihnen dankbar.
Deshalb freue ich mich über jede schriftliche Rückmeldung, Fehlerkorrekturen, Ergänzungen, Neue Informationen etc. Ihrerseits per E-Mail oder Kontakt-Formular.
Um meine Neutralität zumindest auf dem hier beschriebenen Feld der Fotografie und Videografie wahren zu können, nehme ich bewusst von keinem Hersteller, Importeur oder Vertrieb irgendwelche Zuwendungen jeglicher Art für das Verfassen der absolut unabhängigen Artikel an. Auch von Zeitschriften oder Magazinen aus dem Fotobereich erhalte ich keinerlei Zuwendungen.
Deshalb freue ich mich, wenn Sie mein unabhängiges Engagement für Sie durch einen gelegentlichen Kauf bei Amazon über die hier angegebenen Links unterstützen. Es ist gleichgültig, welches Produkt Sie über diesen Link kaufen. - Es kann auch jede andere Ware außerhalb des Fotobereiches sein. Alle Preise sind und bleiben für Sie gleich niedrig, wie wenn Sie direkt zu Amazon gehen. Aber durch Ihren Klick auf meinen Link erhalte ich evtl. Monate später eine sehr kleine prozentuale Prämie (Cents je Kauf), welche mir hilft, die hohen Kosten bei der Erstellung der Artikel zumindest teilweise zu decken. - Bitte starten Sie Ihre Einkäufe bei mir.
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Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude beim Fotografieren und Filmen.