Die Zukunft der Fotografie
Digitale Voll-Mobilität und das Ende des Mega-Pixel-Wahns im Fotobereich.
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle in der Zukunft der Fotografie behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
- Die Frage nach der Zukunft der Fotografie beschäftigt Fotografen seit der Erfindung der Fotografie vor über 175 Jahren. Allerdings wird die Frage nach der Zukunft seit der spürbaren Verbreitung der Digitalkameras - also in den letzten 20 Jahren - immer häufiger gestellt.
- Bei der Fotografie handelt es sowohl um eine Technik, eine Kunst und ein Handwerk sowie ein Marktsegment mit erheblicher ökonomischer Bedeutung, die auch Einflüsse auf das Kommunikations-Verhalten der Menschen haben. Hier sollen die Einflüsse der Technik auf die Menschen und die Rückwirkungen der Nutzer auf die Technik im Fokus stehen, insbesondere, weil nach der Aufnahme und der Bildbearbeitung inzwischen auch die dritte Stufe - die Bildbetrachtung - marktdurchdringend digitalisiert wird.
- Letztendlich stellt sich noch die Frage nach der Definition der Zukunft: Da Zukunft nicht abrupt an einem Tag einsetzt, keine Technologie durchdringt an einem Tag den gesamten Markt, finden sich die Anfänge der Zukunft auch schon in der Vergangenheit und der Gegenwart. Entwicklungen setzten sich meist langsam durch, oder nicht, oder sie verändern sich selbst während der Gestaltung der Zukunft der Fotografie.
Vorhersagen
Sarkasten wussten schon immer um die Problematik von Vorhersagen:
- Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn Sie die Zukunft betreffen.
- Man soll bei Prognosen entweder sagen, was geschieht oder wann, aber nie beides zusammen.
Dennoch lassen sich aus der 175-jährigen Geschichte der Fotografie und der Entwicklung anderer Medien sowie Produkte durchaus Tendenzen erkennen und Entwicklungslinien ableiten.
Und selbst, falls ich völlig daneben liegen sollte, so mögen die Thesen vielleicht manchen Technikern und Managern der Herstellerfirmen als Denkanstoß dienen oder manchem Fotografen bei der zukünftigen Ausrichtung seines Hobbies und seinen Anschaffungen einige Tipps geben, die viel Geld sparen.
Mobilität
Während sich Perfektionisten in fast jeder Technologie immer für das Ausreizen des letzten technisch möglichen Details / des Maximums zu Hause interessierten, begannen wohlhabende Trendsetter schon früh damit, die Technologie tragbar zu machen und somit ubiquitär zu benutzen:
Radio
- Bereits vor dem zweiten Weltkrieg finden sich deshalb tragbare Kofferradios, die man mit an den Strand nahm. Auch wenn diese Geräte aufgrund ihrer Ausmaße und Gewichte wirklich noch den Namen
Koffer
zu Recht trugen, so wurde hier bewusst eine Qualitätseinbuße in Kauf genommen, damit man die Musik an allen Orten mitnehmen und mit seinen Liebsten / Nächsten teilen konnte.
- In den 50-70er Jahren wurden die Kofferradios / Transistorradios immer kleiner, tragbarer und technisch ausgereifter, blieben aber im Vergleich zu den Hi-Fi-Anlagen zu Hause nur einfache
Brüllwürfel
. Erstaunlicherweise störte dies jene schnell anwachsende Zielgruppe nicht.
- Gleichzeitig fanden Radios mit aus heutiger Sicht schrecklicher Klangqualität Einzug in viele Autos. Aber selbst dies war den Menschen lieber, als sich ohne Musik fortzubewegen.
- Der Walkman brachte eine völlig neue Mobilität, wobei zuerst mit Kassetten dann mit CDs die Qualität zunahm und schließlich mit MP3-Player abnahm.
- Zu jener Zeit hatte ich einen leitenden Techniker der Firma Grundig bei mir auf der Segelyacht, der über den lausigen Klang des Cassetten-Walkman nur lachte und in tiefster Überzeugung von den neuesten revolutionären Forschungen seiner Abteilung berichtete, die Stereo-Anlagen baute, welche alle Töne bis weit über 50.000 Herz absolut linear vom Audioerzeuger zum Lautsprecher transportieren konnten. Diesen Klang-Unterschied könnte jeder Mensch sofort hören.
Als ich darauf entgegnete, dass nur wenige Kleinkinder Töne über 20 kHz wahrnehmen können, die meisten Erwachsenen bereits ab 12 kHz Hörschwächen aufweisen und Musik ab 20 kHz sowieso nur noch für den Hund gut sei, wurde ich gnadenlos lächerlich gemacht. - Die Firma Grundig ging aufgrund jener reinen Technikorientierung inzwischen in die Insolvenz.
- Spätestens als die Zeitschrift C't einen Blindtest zwischen MP3-Musikstücken und den besten CDs bei absoluten Profis aus der Musikbranche durchführte, konnte niemand mehr den Unterschied der Musikqualität zutreffend und konstant belegen. Alles andere sind nachweislich unwissenschaftliche Glaubenskriege.
- D.h. hier hatten die technischen Abteilungen eine Perfektion in puncto Musikqualität auf CDs entwickelt, welche der Mensch nicht mehr wahrnehmen konnte.
- Den meisten Menschen reichen heute MP3 mit kleinen In-ear-Ohrstöpseln qualitativ völlig aus, vor allem, weil sie mobiler verwendbar sind als CDs.
- Vor über 10 Jahren verschenkte ich bereits einen MP3-Player, auf den speicherte die Person über 4.000 Musikstücke, die sie ständig mit sich dabei hat. Eine Auswahl, auf die früher nur die Disc-Jockeys der Rundfunkstudios indirekt über Helfer in ihren beeindruckenden Archiven zugreifen konnten. Und das ist vermutlich bereits so viel, wie die meisten Musikliebhaber als Schallplatte oder CD zu Hause in großen Schränken liegen haben. - Behalten Sie diesen Punkt des ubiquitären direkten Zugriffs auf riesige eigene Bestände im Gedächtnis, da er bei der zukünftigen Fotografie eine wichtige Rolle spielen wird.
- Selbstverständlich existieren auch heute noch sehr gute Hi-Fi-Stereo-Anlagen für die genormten sogenannten 100 Kubikmeter Wohnzimmer, welche für fünf- bis sechsstellige Summen einen höheren Klang zu Hause produzieren. Aber das sind inzwischen Nischenprodukte für wenige wohlhabende Musikliebhaber.
Telefon - Smartphone
- Eine ähnliche, wenn auch zeitlich verzögerte Entwicklung fand sich beim Telefon. Hierbei zeigte sich dann jedoch in den letzten 25 Jahren eine unerwartet schnelle Überholung der stationären Telefonanlage, indem Smartphones heute die Technik anführen.
- Wichtiger wurde jedoch die Medienkonvergenz, indem Smartphones heute viele andere Medien fast magnetisch anziehen und aufsaugen.
- Vor allem die Innovationszyklen der Smartphones sind beeindruckend kurz. Im Schnitt kommt jedes Jahr ein neues Modell heraus, das einen spürbaren Mehrwert bietet.
- Überdies besitzen die Smartphone-Hersteller kaum Altlasten. Solange sie keinerlei Systemzubehör anbieten, können sie jedes Jahr auf eine völlig neue Technologie für die Fotografie setzen. Technologiesprünge können so viel schneller direkt aus der Forschung umgesetzt werden.
- Für die Fotoindustrie noch nachteiliger ist, dass fast die gesamte Bildqualität durch Software (Apps: Applikationen) erzeugt wird. Hinzu kommt seit einigen Jahren die Künstliche Intelligenz. Diese könnten noch in viel kürzeren Zyklen erneuert werden. Da kommt kein Kamerahersteller mit seinem Firmware-Update mehr nach.
- Noch beeindruckender sind die Produktionszahlen: In den letzten fünf Jahren sollen jedes Jahr mehr Smartphones mit Fotofunktion verkauft worden sein, als Fotokameras in der gesamten Geschichte der Fotografie. Alleine von 2016 bis 2019 wurden weltweit jährlich jeweils 1,4 bis 1,5 Milliarden Smartphones verkauft.
Computer
Eine technisch weitreichendste Entwicklung vollzog sich bei den Computern:
- Nach dem zweiten Weltkrieg wurden Großrechner gebaut und noch 1970 waren sich Techniker und Manager darin einig, dass kein vernünftiger Mensch jemals einen Computer zu Hause benötigen würde.
- Die ersten Persönlichen Computer (PC) führten jedoch bereits nach wenigen Jahren (Ende der 1980er) durch die Verkleinerung der Bauteile sofort zu mobilen PCs, auch wenn sie in der Anfangszeit Koffergröße hatten und den Namen
Schlepptopps
zurecht verdienten.
- Während die Leistung bei sogenannten Standgeräten und Laptops kontinuierlich zunahm, blieben Laptops dennoch bis heute immer deutlich leistungsschwächer als Standgeräte zu Hause.
- So traten zwei Effekte auf: Die Spielefreaks nahmen ihre schweren Standgeräte zu sogenannten LAN-Partys mit und die Laptop-Besitzer begnügten sich mit weniger Leistung.
- Seit etwa 2010 stieg die Leistung derart an, dass auch Laptops mehr als genug Rechenpower für die meisten Aufgaben inklusive Bildbearbeitung besitzen. Zu Hause läuft dies an der Workstation zwar schneller. Aber der Vorteil ist nur noch minimal und für Sonderaufgaben wie Filmbearbeitung relevant.
- Dass die Rechenleistung der meisten Computer den meisten Menschen für herkömmliche Aufgaben ausreicht, zeigt sich nicht zuletzt an der Tatsache, dass in Deutschland zumindest im März 2014 noch bis zu 30% etwa 8-12 Jahre alte PCs mit Windows XP nutzten. Sie sahen in einem besseren / neuen System keinen Mehrwert mehr für ihren Praxiseinsatz. Exakt dasselbe wiederholte sich bei Abschaltung von Windows 7 im Jahr 2020 als noch immer über 30% damit und somit mit im Grunde veralteten PCs arbeiteten.
- Die Miniaturisierung nahm jedoch derart zu, dass erste moderne Laptops 2014 sogar bereits 4K-Displays anboten (z.B. Toshiba Tecra W50 / Satellite P50t mit 3.840*2.160 Pixel). Das ist mehr als die meisten Großbildschirme für Stand-PCs damals boten. Und diese 4K-Monitore wurden auf 15,5 Zoll-Displays angeboten. Das ergibt fast 300 dpi, womit man qualitativ den Print-Bereich erreicht hatte.
- Hieraus folgt, dass in absehbarer Zukunft auch 4K-Displays bei Tablets erscheinen werden.
- Dieser Punkt ist wichtig, da Laptops immer tragbare Computer waren und aufgrund der Tastatur sowie Maus, Trackpad etc. immer eine Distanz zum Nutzer aufbauten. Erst durch dünne, leichte Tablets, bei denen man bereits im Namen immer öfters den Zusatz PC entfallen lässt, kann ein direkter Kontakt bzw. eine direkte Interaktion mit dem eigentlichen Medium stattfinden. Es fühlt sich nicht ganz wie ein Buch oder ein Foto an, kommt einem Foto in einem Rahmen jedoch schon täuschend nahe. D. h. es kommt unserer gewohnten haptischen Nutzung des Mediums Fotografie sehr nahe. Für viele war eine Fotografie immer ein Objekt, das auch ein taktiles Erlebnis vermittelt. Flache, leichte, mobile Displays kommen diesem Verlangen deutlich entgegen.
- Im September 2015 stellte Sony mit dem Xperia Z5 sogar das erste Smartphone mit 4K-Display vor.
- Und das Apple Air Pro kam im Spätherbst 2015 mit 12,9 Zoll (32,7 cm) Diagonale einem A4-Blatt schon relativ nahe. Auch die Auflösung von 2732*2048 Pixel lässt auf baldige 4K-Displays hoffen.
- Im Rückblick musste ich jedoch 2020 festhalten, dass noch nicht einmal dies sich - vor allem im technikfeindlichen Europa - bisher durchgesetzt hatte. Weder die Kunden nosh die Firmen boten flächendeckend 4K bei Smartphones, Tablets, Laptops und Computer-Monitoren - noch nicht einmal bei Fernsehern war dies 2020 der Standard. Überall wurden noch immer Anzeigen / Displays mit wesentlich geringerer Auflösung angeboten, weil es offensichtlich den meisten Kunden bereits qualitativ ausreichte. Der Hauptgrund lag in der in Europa völlig veralteten Fernseh-Infratruktur, die noch nicht einmal 760P, also kleines HD-Format, für alle Empfänger bot. Das war schon seit jahrzehnten das Hauptproblem, dass Europa (im Gegensatz zu Asien und den USA) keine nennenswerten Inhalte für neue Techniken bot.
- Offiziell gibt es einen kleinen Unterschied zwischen 4K und UHD sowie 8K und UHD-2. 4K bezeichnet eigentlich den etwas breiteren Kinofilm mit 4.096 * 2.304 Pixeln (deshalb auch als Cine-4K bezeichnet) und UHD für Fernseher hat eine etwas geringere Auflösung mit 3.840 * 2.160 Pixel (siehe 2K Film). Allerdings wird dies sowieso überall vermischt und verwechselt. Für den Normalkunden und in der Fotografie ist der Unterschied kaum relevant.
- Abgesehen von der reinen Auflösung wurde in den letzten 10 Jahren auch die Darstellungsqualität und Farbechtheit der flachen Displays erheblich verbessert, sodass auf modernen HDR-Displays ein höherer Dynamikumfang und somit mehr Details in Lichtern und Schattenbereichen dargestellt werden können - mehr als auf den meisten Ausbelichtungen. Mit 4K-Displays wird dieser Qualitätsvorsprung bezüglich Grauwerte, Kontrast, Farb- und Helligkeitsnuancen und Dynamikumfang zwischen dunkelster und hellster Stelle nochmals deutlich sichtbar vergrößert und jedem Papierbild / Ausbelichtung überlegen.
- Im Übrigen darf man davon ausgehen, dass die 8K-Variante (7.680 * 4.320 Pixel) bereits mindestens seit der Standardisierung 2013 in der Planung aller Technikabteilungen war und in den nächsten 5 Jahren massentauglich sein wird.
- Siehe hierzu UHD und den Größenvergleich der bisherigen Fernseh-Formate mit UHD.
- Im Übrigen wollten auch andere Firmen (wie z.B. Panasonic) mit ihren 8K-Foto-Kameras und Video-Cams bis 2018 erste marktreife Produkte anbieten, sodass ab dem Jahre 2020 damit zu rechnen ist.
- In der einfachen Variante 8K-Variante (7.680 * 4.320 Pixel) sind das bereits über 33 Mega-Pixel, in der hochwertigeren (8.192*4.608) schon fast 38 Mega-Pixel. Das wäre dann der Minimalstandard jeder Kamera, da man darunter keine echten (nativen) 8K aufnehmen kann.
- Auf der Canon Expo im September 2015 in New York stellte Canon eine 8K-Kamera sowie den ersten 8K-Monitor aus.
- Anfang August 2016 startete die japanische Fernsehstation NHK bereits ihr tägliches 8K-Fernsehprogramm in Super Hi-Vision (7.680*4320 Pixel). Der Sender verwendet eine tragbare 133 MP-Kamera für 8K-Filme.
- Im September 2016 stellte Panasonic bereits seine 4K Lumix DMC-GH5 vor - eine Fotokamera, die nebenbei bereits 4K-Videos mit 60 Bildern je Sekunde aufnehmen kann und gleichzeitig 6K-Fotos mit 30 Bildern in der Sekunde macht.
- 2017 stellte RED Epic seine 8K Weapon vor, welche Cine 8K mit 75 Bildern in der Sekunde lieferte. Zwar war sie mit rund 60.000 Euro (nur für die Kamera, dazu kam noch sehr viel Zubehör) teuer, aber erstmals war eine derartige Kamera für Normalsterbliche überhaupt erwerbbar. Da die Firma jährlich Neuerungen anbietet, darf man bis zu den Olympischen Spielen in Tokio 2020 noch sehr viel erwarten.
Bereits im Herbst 2017 brachte RED den Nachfolger Monstro heraus, der absolut beeindruckende über 17 Blenden Dynamikumfang bei 60 Bildern in der Sekunde bot - mehr als jede klassische Fotokamera unter idealsten Bedingungen bei Einzelbildern. Gleichzeitig war die naturgetreue Farbdarstellung so ziemlich jeder klassischen Fotokamera überlegen.
- Kurz darauf stellte Sharp im November 2017 seine 8K-Kamera mit 60 Bildern in der Sekunde vor. - Allerdings sei auf folgende Rahmenbedingungen hingewiesen: Eine 2 TB SSD kann selbst im speicheroptimierten Dateiformat nur noch 40 Minuten 8K-Film aufnehmen.
- Im April 2020 stellte Kinefinity seine neue MAVO Edge, die 8K mit 75 Bildern in der Sekunde mit 14 Blenden Dynamikumfang ab September 2020 für rund 12.000 US$ bietet. Das war schon nicht mehr so weit von den Spitzenkameras im Fotobereich entfernt. Besonders ärgern dürfte das Canon und Sony, weil diese Kamera alle deren Objektive verwenden kann.
- Im September 2018 stellte Samsung in Deutschland seine ersten 8K-Fernseher vor.
- Aber 8K werden keinen sichtbaren Nutzen mehr bieten, da die verwendeten Tablets nicht von A4 auf A3 anwachsen werden. A4 ist handlich, deshalb haben sich die meisten Zeitschriften jahrzehntelang daran orientiert. Das A4-Format mit 8K-Auflösung böte zwar 600 dpi. Diese Druckqualität ist seit über 10 Jahren in jedem besseren Laser-Drucker vorhanden, hat sich jedoch nicht durchgesetzt, da 300 dpi bereits für die meisten Menschen ausreichen. Dies liegt im Übrigen an der Grenzauflösung des menschlichen Auges, die je nach Leseabstand bei ca. 200-300 Pixel / Punkte je Zoll (2,54 cm) liegt.
- Da offensichtlich ein 4K-Display mit 3.840 * 2.160 Pixeln für eine sehr gute Bildqualität ausreicht, werden die meisten Benutzer von Tablets sich auf viele Jahre damit zufrieden geben. Dies hat Auswirkungen auf die Fotografie: Mehr als diese Auflösung wird zum Overkill, der nur noch zusätzliche Arbeit in der Post-Production (Nachbearbeitung - meist am PC) erfordert. Moderne Kameras liegen jedoch bereits heute weit über diesen Mega-Pixel-Zahlen.
- These: Die optimal nutzbare mobile Displaygröße (bis ca. A4) und die optimal nutzbare Auflösung (300 dpi) werden zukünftig maßgeblich die in der Praxis verwendete Fotogröße bestimmen.
- Der technische Grund hierfür liegt in der geringeren Anzeigequalität aller Displays, wenn Sie übergroße Bilddaten auf nicht ganzzahlige Werte herunterrechen müssen. Die beste Anzeigequalität und somit wahrgenommene Bildqualität liegt bei Flachbildschirmen bei einer 1:1 Darstellung auf dem Display.
- D.h. ein exakt in das Display passendes Foto wirkt auf den Betrachter subjektiv schärfer als ein heruntergerechnetes übergroßes. Gleich scharf wirkt ein zu kleines Foto, das 1:1 (mit Rand darum herum) angezeigt wird.
- Nur hochwertige Algorithmen können mit viel Rechenaufwand (= Strom, Speicher und Prozessorleistung) übergroße Bilddaten auf die gewünschte Displaygröße so reduzieren, dass die Bildqualität zumindest erhalten bleibt.
- Online oder on-the-fly funktioniert dies jedoch derzeit noch nicht.
- D.h. man kann auf den derzeit erhältlichen Displays den Vorteil großer Fotos nicht nutzen. Er kehrt sich sogar meist in einen durch die Verkleinerung wahrnehmbaren Qualitätsverlust um.
- Ein Hineinzoomen in große Bilder erhöht zwar die Darstellungsqualität, zerstört jedoch gleichzeitig den Gesamteindruck des Fotos und ist deshalb für die meisten Anwender nicht zielführend
- Ein Vergrößern zu kleiner Fotos ist hingegen inzwischen bereits in modernen Browsern derart gut umgesetzt, dass viele Anwender damit gut leben können. (Versuchen Sie es einmal mit der Tastenkombination
Strg+
in Ihrem Browser.) D.h. das generelle Zukunftsargument der Kritiker entfällt: Man muss heute nicht mehr riesige Bilder anlegen, nur um evtl. in der Zukunft auch größere Formate davon benutzen zu können.
- Für die wenigen ambitionierten Amateure und Berufsfotografen, welche wirklich groß ausdrucken wollen und müssen, wird es jedoch weiterhin derartige Kameras mit immer mehr Mega-Pixeln geben.
Fernsehen / Video / Film
Erstaunlicherweise trat diese Entwicklung nicht beim Fernsehen ein, wenn man einmal von Public Viewing absieht.
- Ein wichtiger Grund dafür könnte sein, dass bei Musik, Telefonieren und Computer das Element des Eigenen hinzukommt. Man kann damit den anderen Menschen die eigene Lieblingsmusik vorspielen, die eigene Nachricht zukommen lassen, das eigene Computerprodukt zeigen.
- Ferner scheint Fernsehen wie Kino eher auf passiven Konsum ausgerichtet zu sein. Oder, wie es ein Leiter eines privaten Fernsehkanals einmal sarkastisch zusammenfasste:
Das Einzige, womit der typische Fernsehzuschauer interagiert, ist der Kühlschrank - während der Werbepausen.
- Überdies stehen beim Fernsehen große Institutionen mit riesigen Investitionen dahinter, welche jede Modernisierung im Keim ersticken. So dauerte es Jahrzehnte, bis man das Fernsehen digitalisierte. Die Umstellung auf minimal-HD (720 Pixel Breite) dauerte nochmals Jahre. Zwar waren in Südkorea und Japan die Pläne für erstes 4K-Fernsehen ab 2015/2016 und erstes 8K-Fernsehen ab 2020 über Satellit für die olympischen Spiele hoch gesteckt, zeigen aber, wohin die Reise in fortschrittlichen Ländern geht. Der Umstieg auf Full-HD-Regelbetrieb im inzwischen technikfeindlichen Europa wird wohl nicht vor 2020 erfolgen und der Umstieg auf flächendeckendes 8K-Fernsehen werden die meisten von uns wohl nicht mehr erleben.
- Vermutlich wird hier die Entwicklung eher in Richtung Video on Demand gehen, das man dann individuell in jedem selbst bezahlbaren Format abrufen kann, wobei der Kino-Effekt, also die Größe der Leinwand / des Displays die wichtigste Rolle spielt.
- D.h. beim Fernsehen geht die Entwicklung seit einigen Jahren eher in Richtung (Kino-) Größe, als hin zur Mobilität.
- Der Fernseh- und Video-Bereich dominiert jedoch einen wichtigen Teilbereich zunehmend: Die Displays und deren Weiterentwicklung.
- Die ersten Computer-Monitore übernahmen vom Fernseher das Format 4:3, überwiegend, weil man damit herstellungstechnisch die größte Erfahrung besaß und es somit preiswert war. Ergonomisch sinnvoll wäre für Büroarbeiten jedoch eher das A4-Hochformat gewesen.
- Als Reaktion auf das Fernsehen und in Abgrenzung zu diesem wurden die Kinoformate bis heute immer breiter.
- Mit dem steigenden privaten Interesse an Breitwand-Kinofilmen wurde das Format zunehmend auf 16:9 bzw. 16:10 sowohl für die Fernseher als auch die Computer-Monitore übernommen. Auch hier lag der Grund eher in der Produktion als in der Ergonomie für die Computer-Nutzer. Letztere versuchten kurzzeitig, mit hochkant drehbaren Monitoren der zunehmenden Ergonomie-Falle zu entgehen. Dieses umständliche manuelle Schwenken der schweren Tisch-Monitore setzte sich jedoch nicht durch, wodurch es u.a. zu einem klaren Nachteil für die Fotobearbeitung von Porträts kam.
- Bis ca. 2015 bildete Full-HD mit 1.920*1.080 Pixeln Auflösung den Standard bei PC-Monitoren.
- Seit 2013 entwickelt sich 4K mit 3.840 * 2.160 Pixeln Auflösung zum neuen Standard. Und ab 2015 kamen erste 5K3K-Monitore auf. 2018 bot Dell seinen ersten 8K-Monitor an.
- Inzwischen scheint man sowieso komplett zu Fernsehern überzugehen, da der Unterschied zu (PC-) Monitoren immer geringer wird. In diesem englischen Video zeigt ein Amerikaner, wie er einen 70-Zoll-Sharp-Fernseher (178 cm Bildschirmdiagonale) mit flimmerfreien 60 Herz als Spielemonitor betreibt. Vergessen Sie alles technikfeindliche Gerede in Deutschland. Das funktionierte bereits seit Mitte 2019 für viel anspruchsvollere Computerspiele. Für die Bearbeitung und das Betrachten von Fotos und Videos reicht das bereits heute mehr als aus. Derzeit sind ist nur die Grafikkarten-Leistung und die Treibersoftware noch nicht komfortable für den technisch weniger bedarften Endnutzer.
- Nicht die Fotokameras mit ihren extrem hohen Auflösungen im Format 4:3 und 3:2 bestimmen somit die Bildschirmdarstellung und deren technische Weiterentwicklung, sondern die Video-Formate.
- Auf vielen technischen Feldern ist inzwischen erstaunlicher Weise der Video-Bereich das treibende Element. Auch dies sollte manchen Fotografen zu denken geben. Offensichtlich wandern zahlreiche Nutzer vom Standbild zum Bewegtbild ab. Ferner ist auch dies ein Zeichen für die Grenzen der Technik in der Fotografie.
- Während bei Standbildern / Fotos die Anzahl der Pixel einen Einfluss auf die Bildqualität hat, so wird im Video-Bereich ab einer gewissen Auflösung (z.B. Full-HD) eher die Anzahl der Bilder je Sekunde für die wahrgenommene Bildqualität entscheidend. Deshalb dürfte der jetzige Standard von 60 Bildern je Sekunde in den kommenden Jahren kontinuierlich auf 120 (oder 144) oder sogar mehr Bilder je Sekunde erhöht werden. (Im März 2014 kündigte Panasonic für den Profibereich bereits seine 4K-Kamera VariCam 35 mit 120 Bilder je Sekunde, RAW und 14 Blenden Dynamikumfang an. Bei Full HD sind heute schon bis zu 240 Bilder je Sekunde möglich.). Dies ist sogar erforderlich, je höher die Video-Auflösung wird. 4K-Videos mit 24 Bildern in der Sekunde würden weich bis verschwommen aussehen.
- Hier zeigt sich dann auch die technische Hürde: Uploads und Downloads werden aufgrund der großen Datenmenge bereits bei 4K-Videos schwierig. Bei 8K-Filmen wird dies nur noch mit modernster Glasfaser-Technologie bis zum Endverbraucher funktionieren. Bereits die Filmbearbeitung bei 8K dürfte die meisten heutigen PCs vor größte Probleme stellen.
- Dies scheint ein Grund, warum eine technisch nutzbare Grenze lange Zeit bei maximal 8K-Format liegen wird. Diese bedeutet, dass 7.680 * 4.320 Pixel auch für andere Anwendungen wie die Fotografie lange als praktisch nutzbare Grenze der Darstellung gelten werden. Jedoch werden die meisten Anwender bereits bei 4K einen Grenznutzen erkennen, da die subjektiv wahrnehmbare Bildqualität bei mehr als 4K kaum mehr zunimmt. Definitiv ist sie nicht viermal so groß, nur, weil viermal so viel Pixel verwendet werden. Dies gilt bereits heute beim Umstieg von Full HD auf 4K-Videos. Inzwischen belegen ergonomische Tests bei 8K-Monitoren mit 32-Zoll-Diagonale auch, dass sie nur unter 1 Meter Betrachtungsabstand als schärfer wahrgenommen werden (zum 4K-Pendant). D.h. man muss nahe herangehen.
- Dass sich die Technik auf den Video-Bereich konzentriert, liegt neben dem bisherigen Rückstand allerdings auch an der größeren Aufnahmebereitschaft der Kunden. Während man sich in der Fotografie seit weit über 100 Jahren mit der Stereobildtechnik beschäftigte, konnte sich dieses immer wieder als Zukunftstrend erwähnte Detail dort bis heute nicht durchsetzen. Im Video-Bereich scheint sich hier jedoch dank neuer Technik inzwischen eine steigende Akzeptanz zu entwickeln. - Ende 2016 musste ich dies wieder relativieren, da die Fernsehgeräte inzwischen wieder auf Stereo-Darstellung verzichten. Jedoch wird dieses Feature im VR-Bereich (Virtual Reality) mit den neuen VR-Brillen unabdingbar. Deshalb nimmt auch die Display-Auflösung der Smartphones noch ständig zu.
- Aufgrund der Konzentration der technischen Entwicklung auf den Video-Bereich könnten schon bald erhebliche Umbrüche auf den Fotobereich zukommen. Die 5K
Red Epic Video-Kamera konnte bereits 2012 bei 24 (bis 128) Bilder je Sekunde eine Bildqualität (5.120*2.700 Pixel = 14 Mega-Pixel) erzeugen, welche absolut beeindruckend war - sogar im Vergleich zu einer Haselblad Mittelformat-Kamera (Testbericht: Will Video Cameras Kill Still Photography? Red Epic Vs Hasselblad). Die Qualität und Auflösung dürfte für viele kommerzielle Nutzer bereits heute mehr als ausreichen. Spätestens mit der 8K-Video-Technologie und 120 Bilder je Sekunde könnten auch viele Profifotografen im Studio eine Filmkamera zum Fotografieren benutzen, weil sie dann eine überlegene Bildqualität böte. Das einzige Hindernis scheint derzeit noch der enorme Aufwand für das anschließende Heraussuchen des besten Bildes / des perfekten Moments - aus der Filmsequenz zu sein. Aber die enormen Fortschritte bei Artificial Intelligence / Künstlicher Intelligenz (AI / KI) seit 2017 lassen auch dieses Problem als bald lösbar erscheinen.
- 2016 überraschte Lytro mit einer 755 MP Video-Kamera bei 300 fps (Bilder je Sekunde), welche nicht nur 3D beherrschte, sondern sogar nachträglich Dinge, wie den Fokuspunkt, die Schärfentiefe, Belichtungszeit und Bildrate, verändern ließ. - Da es viel Geld bei der Filmproduktion einspart, wird es sich zumindest im kommerziellen Bereich durchsetzen.
- Anfang 2017 kündigte Sony einen neue Stacked CMOS-Sensor für Smartphone-Kameras an, der 1.000 Bilder in der Sekunde bei 1920*1080 p aufnehmen kann. Da diese Sensor-Technik noch viel mehr Potential besitzt, darf man binnen weniger Jahre davon ausgehen, dass auch 8K-Videos mit 500-1.000 Bildern in der Sekunde möglich sein werden. Dann können sogar Sportfotografen auf Video umsteigen, und sich einfach danach das beste Standbild aus dem Film heraussuchen.
- Es mag übertrieben sein, dass Video die Fotografie langfristig ganz verdrängen wird. Aber hier entsteht zumindest eine Konkurrenz, welche die Display-Größe und damit die Auflösung insgesamt beeinflusst.
These Mobilität
Die Fotografie besaß in ihrer bisherigen Geschichte sowohl mobile Teile (Kamera zum Aufnehmen) als auch stationäre Elemente (Entwicklung / Bearbeitung und Betrachtung). Dies wird sich in der Zukunft hin zur digitalen Voll-Mobilität wandeln.
Veränderte Prozesskette
Wenn wir ehrlich sind, hat sich an der grundlegenden Prozesskette in der Fotografie in den letzten 175 Jahren nur wenig geändert.
- Eine Kamera nimmt das Abbild auf.
- Eine Nachbearbeitung erfolgt im Labor oder als Post-Production am PC.
- Die Ausbelichtung erfolgt auf einem bedruckbaren Material.
Dieses Denken ist noch so sehr in den Köpfen der meisten Fotografen verankert, dass sie bis heute Tests an ausgedruckten Fotos durchführen.
Ferner täuschen die teilweise angewachsenen und in manchen Bereichen (wie Fotobuch, Acryldruck) erst durch die Digitalisierung für alle zugänglichen Prints über einen Kommunikationswandel hinweg: Die Kommunikation wird zunehmend bis zum Endprodukt rein digital.
Spätestens mit dem Smartphone deutet sich diese erhebliche Veränderung der Prozesskette an:
- Eine integrierte Kamera nimmt das Abbild auf.
- Die Nachbearbeitung erfolgt direkt auf dem Smartphone - teilweise halb- oder sogar vollautomatisch.
- Die Ausbelichtung entfällt, da man das Ergebnisfoto digital
- auf dem Smartphone speichert und von dort auf dem eigenen Display vorführt,
- als E-Mail-Anhang oder mit WhatsApp weiterverschickt,
- in die Cloud oder zu Flickr, Instagram, Twitter, Facebook, Pinterest, Tumblr etc. hochlädt und von dort zum Betrachten auf dem Smartphone, Phablet oder Tablet abruft.
De facto kann man dies auch bereits im Sektor der klassischen dedizierten Kameras beobachten, die sich mittels Wi-Fi etc. zunehmend zur Kommunikation mit Smartphones zumindest öffnen.
Der Zweck der Fotografie
Warum fotografiert man eigentlich? Die Gründe sind natürlich so vielfältig, wie die Menschen, aber, wenn man es auf einer hohen Ebene abstrahiert, dann finden sich immer wieder u.a. folgende Motive:
- Man möchte etwas bildlich festhalten,
- um es später selbst anzusehen
- oder es anderen zu zeigen.
Daraus folgten mehrere Produktionswege:
- Wer sich die Bilder später selbst ansehen wollte, der ließ sie auf Fotopapier ausbelichten - meist im Format bis zu 13*18 cm.
- Meist landeten diese dann in den Schuhkartons.
- Als nächste Zwischenstufe der deutschen Ordentlichkeit und der Öffentlichkeit findet sich bis heute das Bilderalbum zum Einkleben der relativ kleinen Fotos oder modern die Fotobücher. Bei beiden kann der Liebhaber die Fotos mit erklärenden Texten ausstatten.
- Dann folgt bis heute die Ausbelichtung auf diversen bedruckbaren Materialien, wobei nur wenige im Format größer als 60*40 cm Verwendung finden, da auch moderne, große Wohnungen der Wohlhabenden nur über eine begrenzte Wandfläche verfügen.
- Aber selbst, wer eine Wandtapete aus seinem Foto machen will, kann dies mit jeder Kamera mit der Software PhotoZoom.
- Die extrovertierten Fotografen nutzen früher jedoch Dias und veranstalteten Diaabende und heute Beamer-/Projektorabende. Selbst Fotoclubs, deren Mitglieder ihre Fotos regelmäßig vorführen, verwenden diese Technologie. Projektoren verwenden jedoch fast ausschließlich Full-HD (1.920*1.080 Pixel) und selbst die wenigen erhältlichen 4K-Projektoren, die erst ab 2014 preislich einen Massenmarkt entwickelten, liefern nur maximal 4.096*2.160 Bildpunkte. Hochkant sind dies nur 2.160 Pixel, was fast jede Kamera schon vor 10 Jahren bei Porträtaufnahmen bot.
- Nehmen wir an, dass in fünf Jahren 8K-Projektoren überall verfügbar sein werden. Dann wird im Hochkant-Format (portrait) die maximale Auflösung (Höhe) jedoch noch immer bei rund 4.400 Pixeln liegen. Das kann heute schon fast jede Kamera (Zur Erinnerung 4000*3000 Pixel Auflösung sind nur 12 Mega-Pixel). Nur horizontal wären höhere Werte nutzbar.
- Für heutige Kameras wäre für Porträt-Aufnahmen bereits ein 16K-Beamer erforderlich, der sicherlich noch einige Jahre auf sich warten lässt.
- Dasselbe gilt heute und zukünftig natürlich auch für Fernseher mit derartigen Auflösungen. Unsere heutigen Kameras bieten folglich technisch einen nicht mehr darstellbaren und somit auch nicht mehr wahrnehmbaren Overkill. - Mit anderen Worten: Um ein Foto darauf darstellen zu können, betreiben wir de facto ständig das sogenannte Pixel-Dumping. Wir werfen die meisten Pixel unserer Foto-Aufnahme weg.
- Hierbei zeigt sich auch der Vorteil der mobilen Displays (Tablets), da man diese (wie früher die Fotos aus dem Schuhkarton) je nach Format um 90 Grad drehen kann.
- Dies scheint auch einer der Gründe zu sein, warum sich moderne digitale Bilderrahmen nicht durchsetzen konnten. Die Displays sind zu schwach auflösend, die Bedienung umständlich, die Bilderanzahl zu gering, der Preis jedoch relativ hoch. Ferner fehlen die Mobilität und Interaktivität.
Für alle diese Zwecke (Print, wie Online, wie Projektion) reicht definitiv eine Kamera mit 16-20 Mega-Pixel aus. Ansonsten würden die führenden Hersteller, wie Canon, Nikon und Sony auch 2020 ihre absoluten Profiprodukte nicht auf 20-24 Mega-Pixel beschränken.
Da die Kamera-Hersteller jedoch inzwischen alle 24 - 30 Mega-Pixel als Minimalanforderung definieren, 42-60 Mega-Pixel als Standard im Vollformat-Bereich und 100-150 MP bei Mittelformat sehen sowie eine noch höhere Auflösung als nächstes Ziel anstreben, erkennt man hier bereits die technische Überspitzung.
These:
- Wenn Fotografie eine Art Kommunikation ist und die moderne Kommunikation zunehmend von Anfang bis Ende digitalisiert wird, dann ist für eine Zielerreichung eine Bildqualität unterhalb des derzeitigen Standards effizienter.
- Überspitzt ausgedrückt behindert eine zu gute Bildqualität (z.B. durch zu hohe Auflösung und Ladezeit) sogar die Kommunikation.
- Oder noch zugespitzter: Perfektionismus stört die Kommunikation.
Bereits 2020 konnte ich klar nachweisen, dass die meisten Online-Dienste inzwischen ihre erlaubte hochladbare Foto-Größe beschränkt hatten - oft auf sogar erschreckend kleine Maße respektive geringe Bildqualität.
Nutzungsveränderungen
Die Nutzung hat sich im Bereich Fotografie bereits verändert. Es liegen mehrere parallele technische, ökonomische sowie soziale Entwicklungen vor, welche verstärkt auf den Markt der Fotografie einwirken:
- Im Profibereich wurden bereits seit vielen Jahren die Bilddimensionen auf maximal 3.000*2.000 Pixel beschränkt. Die Motive sind vielfältig:
- Recht: Der Profifotograf besitzt ein größeres Originalfoto und kann damit sowohl sein Eigentum als auch die Urheberrechte leichter beweisen.
- Macht und Ökonomie: Der Kunde erhält nicht alles, sondern muss für Sonderwünsche (größere Bildformate) extra bezahlen.
- Praxisbezug: Mit diesem Format 3.000*2.000 Pixel (6 Mega-Pixel) kann man 30*20 cm-Fotos in hoher Qualität ausbelichten und selbst 45*30 cm sind bei vielen Anbietern möglich. Mit 5 MB Dateigröße lässt sich das Foto als JPEG in hoher Qualität abspeichern. Mehr benötigen die meisten Kunden bzw. wollen sie auch kaum. Größere Datenmengen waren und sind für viele Nutzer angesichts großer Fotozahlen auch kaum mehr handhabbar. Für Web-Galerien, Smartphones etc. werden die Fotos sogar noch deutlich weiter verkleinert (teilweise auf wenige hundert Pixel).
- Qualität, mangelndes handwerkliches Geschick der Profis: Ein großer Vorteil der optimalen Bildverkleinerung besteht im Übrigen darin, dass danach das Bildrauschen eine kaum mehr wahrnehmbare Rolle spielt. So lassen sich billige, schlechte Kameras oder falsche Einstellungen leicht kaschieren.
- Zeit / Geld: Viele Fehler im Bild würden zeitaufwändige Retuschen und sorgfältige Nachbearbeitung des Originals erfordern. Mit einer schnellen, einfachen und automatischen Verkleinerung fallen diese Mängel jedoch kaum mehr auf. Da für Profis Zeit = Geld ist, sollte man diesen Punkt nicht unterschätzen.
- Fazit: Sowohl die Kunden als auch die Profis leben und arbeiten seit Jahren bereits mit deutlich kleineren als den von Kameraherstellern angebotenen maximal möglichen Auflösungen.
- Das Potential jeder 36 Mega-Pixel-Kamera (oder höher auflösend) ist nur mit hochwertigen Festbrennweiten auf einem Stativ mit Spiegelvorauslösung, Fernauslöser und selbstverständlich RAW-Dateien ausreizbar. Die dazu erforderlichen Objektive sind voluminös und schwer - genauso wie hochwertige Stative.
- Die meisten und erfahreneren Fotografen sind heute älter und können derartige Lasten nicht mehr im Rucksack schleppen oder wollen sie nicht im Rollenkoffer hinter sich herziehen.
- Viele ältere, vermögende Fotografen wünschen lieber eine kleine, leichte Ausrüstung und sind dafür bereit, auf die letzten 10 Prozent an Leistung für einen drastischen Mehrgewinn an Komfort zu verzichten.
- Viele junge unerfahrene Fotografen wissen überhaupt nicht um den noch wenige Prozent höheren Qualitätsgewinn der schweren Ausrüstung, und verstehen ihn oft auch nach einer Erklärung nicht.
- Die meisten jungen Fotografen sind auch zu unerfahren, um den Mehrwert von RAW sowie die technischen Rahmenbedingungen rund um gute Fotos zu verstehen, und sind zu bequem, um den Transport-, Handhabungs- und Bedienaufwand zu nutzen. Sie sehen den Aufwand für noch bessere Bildqualität im wahrsten Sinne des Wortes (am Endergebnis) nicht (ein).
- Ferner kommt es seit Jahren zunehmend zu einer reinen Digitalisierung der Fotografie: Personen, welche mit modernen Smartphones fotografieren, lassen die Fotos kaum mehr ausbelichten, und selbst erfahrene Fotografen speichern ihre bearbeiteten, hochwertigen Fotos zu Hause meist nur noch auf externen Festplatten ab, statt sie auszudrucken. Die einen betrachten sie auf dem Smartphone, die anderen auf ihrem großen Monitor.
- Beide Gruppen leiden darunter, dass die Bildqualität der Darstellung durch die automatische Größenanpassung an die Displays unterdurchschnittlich ist.
- Im Übrigen hat man derzeit meist nur den Zugriff auf relativ wenige Fotos. Ferner erweist sich dieser Zugriff auf die großen Datenmengen alles andere als einfach. Während die Profis mit manueller Verschlagwortung und speziellen Suchanfragen die Nadel in ihrem eigenen Heuhaufen suchen, wischen die anderen mit dem Finger oft minutenlang auf dem Smartphone über hunderte Fotos hinweg, bis sie zum Ziel gelangen.
- Dennoch widerspreche ich manchen Soziologen, welche behaupten, dass diese Generation aufgrund der völligen Digitalisierung die erste sein wird, welche keine bildlichen Zeugnisse ihrer Geschichte besitzen wird. Ganz im Gegenteil entsteht eine Generation, welche mittels mobiler Geräte als erste ubiquitär und jederzeit den direkten Zugriff auf fast alle Bilder ihres Lebens erhält. Das Problem der Datenspeicherung für die Ewigkeit sehen diese Personen anders, bzw. darum sollen sich Techniker und Archivare Gedanken machen. Für eine zunehmende Zahl an Nutzern haben Bilder inzwischen eher eine kurze Bedeutung für die Gegenwart, als den Zweck der lebenslangen Erinnerung.
- Man kann sogar von einer neuen Bewertung des Fotos in der Kommunikation sprechen. Noch nie wurden so viele Fotos und Filme von so vielen Menschen gemacht und anderen gezeigt. Hat man seinen Nächsten früher gekaufte Dinge vorgezeigt, so tritt das reine Besitzen von Gütern bzw. deren ostentative Zurschaustellung hinter das indirekte Zurschaustellen über die damit produzierten eigenen Werke wie Fotos und Videos langsam zurück.
- Ökonomisch kommt hinzu, dass ganze Medienkonzerne wie Springer sich vom Print-Bereich trennen und zu digitalen Medien wechseln. Dies wird auch massive Auswirkungen auf den Profi-Bereich haben, da man zukünftig keine doppelseitigen A3-Fotos in 300 dpi-Auflösung mehr benötigt.
- Hinzu kommen weltweit Einsparungen bei den kommerziellen Großinvestoren im Fotobereich. Wenn sogar Reuters Fotografen entlässt und den ganzen Bereich verkleinert sowie mit Video zusammenlegt, dann kann man sich ausmalen, wie es bei anderen Zeitungen und Zeitschriften sowie Presseagenturen und Verlagen aussieht. Die halten es nur geheim. Auch, wenn es hart klingt: Der klassische Fotojournalismus (= mit statischen Fotografien) ist am Ende.
- Der Bedarf an hochauflösenden Print-Produkten wird sich bereits mittelfristig reduzieren. Damit werden Sensoren und Kameras mit 36 Mega-Pixeln und darüber immer mehr in Grenzbereiche abgedrängt.
- Die Technik ist heute derart fortgeschritten, dass die meisten Menschen bei der Bildqualität sowieso keinen Unterschied mehr erkennen können. Dies gilt umso mehr als sich die Betrachtungsweise des fertigen Bildes verändert, indem sie auf insgesamt derzeit meist relativ kleinen digitalen Displays stattfindet, deren Auflösung weit unter derjenigen aller Kameras liegen.
- Analog zum C't-Test bei MP3 wette ich 1.000 Euro, dass innerhalb einer Sensorklasse, wie z.B. Vollformat, in Mehrfach-Blindtests niemand anhand diverser auf einem relativ kleinen Full-HD-Display (1.920*1.080 Pixel) oder sogar einem 4K-Display wiedergegebenen nachbearbeiteten Dateien eines Fotos den Kameratyp oder Hersteller zweifelsfrei erkennen kann. Der Hauptanteil der Unterschiede bei Bildern (bzw. der subjektiv vom Betrachter wahrgenommenen Bildqualität) liegt heute nämlich in der Nachbearbeitung (der sogenannten Post-Production) sowie den Display-Eigenschaften. Ferner haben oft Lichteinfall, Lichtfarbe und Umgebung des Displays einen weit größeren Effekt als minimale Kameraunterschiede in einer Sensorklasse.
Marktentwicklung
Es scheint, als ob viele etablierte Firmen im Fotobereich durch die Fixierung auf die kontinuierliche Fortentwicklung im digitalen Fotobereich die Marktentwicklung bzw. die Wünsche vieler Kunden aus den Augen verloren haben.
- Diese Entwicklung zu mehr Mega-Pixel mag Techniker und marketing-gläubige Anfänger beeindrucken.
- Erfahrene und schlaue Fotografen verzichten jedoch seit einigen Jahren auf das letzte Quäntchen Bildqualität für eine höhere Ergonomie bei Gewicht und Volumen.
- Diese völlige Verkennung des Marktes ist der Hauptgrund, warum die Wachstum-Prognosen aller Hersteller bezüglich den Schwellenländern (insbesondere China) nicht in Erfüllung gingen und überhaupt der Niedergang der Fotoindustrie bis heute nicht begriffen wird.
- Die Anzahl der Amateure in der Fotografie hat viel schneller zugenommen, als die Anzahl der Profis. Daraus folgt, dass die Konzentration der Fotoindustrie auf die Profis bzw. die ambitionierten Fotografen, die man in das Kauflager der Profis ziehen will, fatal ist.
- Die Technik ist heute bereits besser, als selbst viele Profis sie in den meisten Fällen nutzen können. Sie ist auf jeden Fall für über 90% aller fotografischen Aufgaben Gut genug.
- Die Anzahl der Profis und der ambitionierten Fotografen, die lieber eine kleinere, leichtere Ausstattung für eine höhere Mobilität eintauschen, nimmt schneller zu, als viele etablierte Firmen es wahrhaben wollen. - Selbst jüngere, wirklich sportliche Fotografen, die eine professionelle Canon 1DXIII oder Nikon D6 verwenden, sprechen immer öfter von
zu groß, zu schwer
.
- Die Medienkonvergenz - versinnbildlicht durch das Smartphone - trat schneller ein, als erwartet. Ferner sind diese Smartphones bereits heute sehr gut und stehen bezüglich der Bildqualität erst am Anfang der Entwicklung. Der Druck auf die Fotoindustrie von unten wird von Jahr zu Jahr stärker. Dies gilt insbesondere, da der typische Smartphone-Nutzer aufgrund des erschwinglichen (Miet-) Preises alle zwei Jahre auf ein noch besseres Gerät aufsteigt. Fotografen behalten ihre Kameras hingegen meistens 4 oder mehr Jahre. Objektive werden teilweise weit über 10 Jahre verwendet.
- Aufgrund beider Entwicklungen - bewusster Abstieg der Profis und ambitionierten Fotografen (freiwilliges downsizing) und Druck durch Smartphones - wird der breite Massenmarkt in der Mitte für die Fotoindustrie enger und weniger rentabel.
- Auch wenn der Preis selbstverständlich immer eine kaufentscheidende Rolle spielt, so trat er angesichts des steigenden Wohlstandes überall deutlich in den Hintergrund. Viele Kunden sind heute bereit, für gute Qualität auch einen entsprechend hohen Preis zu bezahlen. Ein komplett ausgestattetes Olympus OM-D E-M1-System (Micro-Four-Thirds-Format) kostet z.B. auch mehrere tausend Euro. Bereits das Gehäuse war 2014 mit rund 1.500 Euro eher hochpreisig. Ende 2016 lag der Preis des Nachfolgemodells (Mark II) bereits bei 2.000 Euro. 2019 verlangte Olympus für sein neues Spitzenmodell OM-D E-M1X sogar 3.000 Euro.
Grenzen des nutzbaren Fortschritts
- Jeder Techniker wird zu Recht widersprechen, dass es Grenzen des Fortschritts gibt. So absolut ist die These auch nicht gemeint. Selbstverständlich wird der technische Fortschritt weiter voranschreiten.
- Mehrere Bereiche sind offensichtlich:
- Die Sensoren
- Das Auslesen der Daten aus den Sensoren (die primäre Datenaufbereitung)
- Die software-seitige Aufbereitung der Daten innerhalb der Kamera.
- So wird sicherlich - wie bisher - alle zwei bis vier Jahre eine Blende Gewinn bei der ISO-Zahl und Bildqualität möglich werden. (Ca. zwei Jahre bei der JPEG-Qualität und ca. vier Jahre bei RAW).
- De facto nutzt dies im Bereich der Vollformat-Kameras jedoch wenig, da man mit ISO bis zu 3,2 Mio. bereits weit über dem Notwendigen liegt.
- Ob es der APS-C-Klasse zu Vorteilen verhilft, ist ebenso fraglich, da hier die auf die Sensorgröße optimierten Objektive meist fehlen.
- Dieser technische Fortschritt scheint eher der Micro-Four-Thirds-Klasse zu nutzen.
- Die Frage ist jedoch. Ob der technische Fortschritt von den Kunden und Nutzern noch wahrgenommen werden kann und verwendbar ist.
- 8 Mega-Pixel reichen für eine Ausbelichtung in bester Qualität für 20*30 cm. 16 Mega-Pixel der Profikameras reichen für eine Ausbelichtung doppelseitiger Fotos (=A3) in 300 dpi Hochglanzbroschüren der Luxusklasse. Mit bereits vorhandenen Skalierprogrammen kann man daraus Wandtapeten in beeindruckender Bildqualität herstellen.
- Alles über 16 Mega-Pixel ist somit Luxus, den man nur benötigt, wenn man einen Bildausschnitt davon verwenden möchte und diesen dann groß aufziehen will.
- Insbesondere ist es ein Irrglaube, dass doppelt so viele Pixel eine doppelt so gute Bildqualität erzeugen.
Generell gelten für alle technischen Anwendungen, dass Fortschritte im Grenzbereich nur noch minimalen Zugewinn bieten.
Während viele Menschen heute sicherlich eine Steigerung der Bildqualität bei der Verdopplung von 8 auf 16 Mega-Pixeln bei großformatiger Ausbelichtung erkennen, wird dies bei der Steigerung von 16/18 auf 36 Mega-Pixel schon fraglich.
Insbesondere im Vergleich der Kameras Nikon D5 zu D850 dürfte nur unter für die D850 idealen Rahmenbedingungen wie hochwertige Festbrennweite, Stativ, Spiegelvorauslösung und Fernbedienung sowie idealen Lichtverhältnissen noch ein kleiner Vorteil sichtbar sein (definitiv aber nicht doppelt so gut). Unter schwierigen Lichtbedingungen, Zoomobjektiv, aus der Hand aufgenommen wage ich die Vermutung, dass die meisten Betrachter einen Unterschied nicht wahrnehmen, und wenn, dann fällt er zugunsten der D5 aus, weil die zunehmende Verwacklungsunschärfe Sensoren mit hoher Mega-Pixel-Zahl sichtbar beschränkt. Gleiches gilt selbstredend für die Canon EOS-1D X Mark II mit 21 Mega-Pixeln im Vergleich zur Canon 5D S/R mit 50 Mega-Pixeln, oder der Sony A9II mit 24 MP zur A7RIV mit 60 MP.
- Dieser Grenz-Effekt wird nach oben sogar verstärkt. Canon stellte 2015 einen 120 Mega-Pixel-Sensor in einer funktionstüchtigen Kamera vor und ein 250 Mega-Pixel Vorserien-Produkt. Man darf davon ausgehen, dass diese Produkte irgendwann auch auf den Markt kommen und dass die Mitbewerber an ähnlichen Sensoren arbeiten oder zumindest forschen. Diese Sensoren werden jedoch definitiv keine drei- oder viermal so hohe Bildqualität wie eine 36-Mega-Pixel-Kamera und niemals eine sechsmal so hohe wie eine 20 Mega-Pixel-Kamera liefern.
- Hier bilden die sonstigen Rahmenbedingungen - insbesondere die Objektive - rein physikalische Grenzen.
- Selbstverständlich kann man diese derzeitigen (produktions-) technischen Grenzen der Objektive nach oben verschieben, jedoch bleiben die physikalischen Naturgesetze erhalten.
- Primär führt dies zu noch voluminöseren, schwereren, teureren Objektiven. Dabei sind die vorhandenen Objektive für viele Menschen bereits grenzwertig ergonomisch.
- Sekundär führen mehr Mega-Pixel auf gleicher Sensorgröße zu noch früher einsetzenden Beugungseffekten. D.h. das Bild wird ab einer sehr geringen Blende wieder unschärfer. Bei 36 Mega-Pixeln gilt Blende 8 als die Grenze. Bei 100 Mega-Pixeln und Vollformat läge diese Grenze bereits bei Blende 4,4 bis maximal 6,6. (Siehe z.B. den Rechner.)
- So erzeugt z.B. die Beugung einen enormen Druck hin zu wesentlich hochwertigeren Objektiven, um die beeindruckenden Fähigkeiten der neuen 36-, 42-, 50- und mehr Mega-Pixel-Kameras auszureizen.
- Wir benötigen in absehbarer Zeit folglich Zoom-Objektive mit durchgehender Lichtstärke von 2,0. Canon bot das erste 2018 an. Festbrennweiten werden zwangsweise f1,4 oder weniger liefern müssen. Diverse Hersteller kündigten 2018 zu den bereits vorhandenen Brennweiten unter f1 noch weitere neue an.
- Für APS-C-Kameras läge die Beugungsgrenze bei 100 Mega-Pixeln sogar bei Blende 2,9 bis maximal 4,4.
- Bereits Blende 5,6 als Beugungsgrenze führt jedoch dazu, dass man sehr lichtstarke Objektive benötigt. Offenblenden von 1 bis 2,8 wären erforderlich, da man als Faustregel 2 Stufen abblenden soll. Will man noch etwas kreativen Spielraum (1 Blende) haben, so beschränkt sich der Wert auf eine maximale Offenblende von 2.
- Solche Objektive kann man bis 50 mm Brennweite realisieren. Aber im Telebereich (insbesondere über 200 mm) wird der Aufwand derart hoch, dass er für Normalkunden kaum mehr bezahlbar wird.
- Darüber hinaus wäre ein hochwertiges 600 oder 800 mm Teleobjektiv mit Offenblende 2 kaum mehr handhabbar.
- Hinzu käme, dass man bei früh einsetzender Beugung mit einer einzigen Aufnahme mangels Abblendmöglichkeit kaum mehr Schärfentiefe erzeugen könnte. D.h. solche Kameras eignen sich bei halbwegs sinnvoller Schärfentiefe - aufgrund der erforderlichen Reihenaufnahmen mit jeweils versetztem Fokuspunkt (Focus-Stacking) - nur noch für Stillleben.
- Materialtechnisch lässt sich sicherlich noch einiges optimieren. Aber auch hier lässt sich ein noch finanzierbares Ende absehen.
- Hinzu kommt, dass wirklich disruptive Technologieentwicklungen, welche die Fotobranche erschüttern, umkrempeln und jeden Kunden zum Neukauf zwingen, relativ selten geworden sind. D.h. der Unwille der Kunden, bei derzeit bereits ausgereifter Technik auf die nächste Kamerageneration zu wechseln, wird auch durch vermeintliche Sachargumente faktisch kaum mehr umstimmbar.
- Fakt bleibt jedoch, dass man in der Fotografie langsam an die mathematischen und physikalischen Grenzen stößt.
- Ohne neue Mathematik und damit Physik werden keine revolutionären Schritte bei der Bildqualität in der Fotografie mehr erzielbar sein.
- Somit werden Kameras / Sensoren mit mehr Mega-Pixel praktische Grenzen aufzeigen.
- Noch wichtiger ist jedoch, dass realisierbare technische Möglichkeiten der Bildverbesserungen sich bereits in der Vergangenheit nicht durchsetzen. So wurde bereits 2002 der überlegene Foveon-Sensor gelobt, welcher Farben wesentlich sauberer aufnimmt und ein weit schärferes Bild liefert, als alle anderen Sensoren mit Bayer-Matrix. Ähnlich sieht es mit der extrem scharfen Schwarz-Weiß-Kamera von Leica (M - Monochrom) aus. Sie blieben Nischenprodukte für Liebhaber. Den meisten Fotografen reichte die bisherige Qualität aus.
Reaktionen der Fotoindustrie
Angesichts der Entwicklungen erstaunen zahlreiche Reaktionen der Herstellerfirmen der Fotobranche in den letzten Jahren. Die Kamera-Hersteller entwickeln und produzieren langsam am Markt vorbei: Noch mehr Pixel, ein noch größerer Dynamikumfang, noch mehr Bilder je Sekunde noch höhere ISO-Werte. Das nimmt man zwar gerne als Mehrwert hin. Aber mit dem ungefähr 2012/2016 erreichten Standard von ca. 24 Mega-Pixel, 6 Bilder je Sekunde, 8-14 Lichtwerte Dynamikumfang und nutzbaren 25.000 ISO sind die meisten Fotografen im Fotoalltag durchaus zufrieden. Es ist für die meisten Fotografen und Aufgaben gut genug.
Irrglaube: viel hilft viel
- Die grundlegende Ausrichtung der meisten Firmen der Fotobranche wird noch immer vom olympischen Gedanken dominiert:
citius, altius, fortius - schneller, höher / weiter, stärker
.
- Trotz aller Markt- und Nutzungsveränderungen hat die Fotoindustrie die Qualität dennoch immer weiter entwickelt - auf ein Niveau jenseits der Brauchbarkeit.
- Wer benötigt wirklich 100 Mega-Pixel oder ISO 3.200.000 oder Teleobjektive mit 3.000 mm Brennweite?
- Mit der heutigen Panoramatechnik kann man mit jeder vorhandenen Kamera Aufnahmen bis hin zu Gigapixel erstellen.
- Bei Porträts lassen sich damit Falten und Poren in ungeahnter Schärfe und Größe zeigen. (Siehe z.B. 900 MP portraits show human face in extreme detail sowie robophot - letzteres ist nicht immer verfügbar.)
Irrglaube: schneller ist besser
- Eine Antwort auf die Smartphones war die Verkürzung der Produktionszyklen.
- Dies führte jedoch nur zu höheren Fehlerzahlen in der Entwicklung und Produktion und vor allem zu einer geringeren Qualitätssicherung aufgrund der sinkenden Gewinnmargen.
- Sichtbar wird dies in einer markant gestiegenen Serienstreuung, welche die theoretisch mögliche Bildqualität einer Kamera so reduzieren kann, dass man mit einem theoretisch wesentlich schlechteren Produkt in der Praxis dennoch bessere Fotos machen kann.
- Ökonomisch führte es zu einem Desaster: Übervolle alte Lagerbestände lassen sich nur noch über extreme Preisnachlässe absetzen, welche die Einnahmen weiter reduzieren.
- Für den Kunden führte es dank zu vieler, parallel verfügbarer Produktreihen zu einer Verwirrung.
- Hinzu kommt ein kundenunfreundlicher, schneller und hoher Wertverlust.
Irrglaube: Wir sind das Zentrum der (Foto-) Welt
- Die Reaktion der Platzhirsche auf die vor allem im Asien beliebten spiegellosen Micro-Four-Thirds-Modelle bestand lange in eigenen sowohl zu allen Mitbewerbern als auch den eigenen Kameramodellen inkompatiblen Systemen, Bajonetten, neuen Sensoren und Objektiven.
- Deshalb finden sich dafür auch nur relativ wenige Objektive und wenig Systemzubehör.
- Angesichts des Henne-Ei-Prinzips warten alle ab. Kunden wie Fremdhersteller.
- In der Folge setzten sich weder die spiegellosen Modelle von Nikon noch Canon durch.
Irrglaube: Der Kunde ist schuld - oder: Wir haben Recht
- Bisher hat die etablierte Fotoindustrie das Verfehlen der Ziele dadurch zu kompensieren versucht, dass man die alte Strategie fortsetzte, noch stärker auf Technik insbesondere Mega-Pixel setzte, die Ausgaben für das Marketing erhöhte und einen Preiskrieg mit diesen ungewünschten Produkten vom Zaun brach. Man handelte also relativ stur nach dem Motto: Wenn die Leute zu dumm sind, uns zu verstehen, dann müssen wir es ihnen einbläuen und preislich schmackhaft machen.
- Manche Firmen fielen auf die Beratergurus herein, die ihnen erzählten, alles drehe sich nur um Individualität und das könnte man mit ein paar bunten Farben bei den Kameragehäusen schon richten.
- Andere verfielen ganz der Modebranche und entdeckten den Vintage- oder Retro-Look, bei dem man modernste Technik in alten Kleidern anbietet. Auch nur ein Nischenmarkt.
- Andere verfielen darauf, jeden einzelnen Kunden mit dutzenden gleichzeitig vertriebenen und kaum mehr unterscheidbaren Modellvarianten zu ködern.
- Alles sind Nischen, die schnell abgedeckt sind. Die wahren Probleme werden dabei übersehen oder sogar bewusst vertuscht.
- Der Hintergrund ist leicht zu verstehen. Technisch gesehen ist es relativ einfach, die Pixelzahl angesichts der fortschreitenden Miniaturisierung der einzelnen Sensoren regelmäßig zu erhöhen. Insbesondere ist dies auch in der Produktion sehr preiswert.
- Eine völlige Umstellung der Denkweise, der Forschung, Entwicklung und Produktion sowie des Marketings und Vertriebs ist hingegen sehr aufwändig. Dies gilt insbesondere bei großen Firmen mit einem riesigen Objektivbestand, der auf Vollformat für Profis bzw. APS-C für den Mainstream ausgerichtet ist. Je mehr Altlasten eine Firma besitzt, umso höher wären die Verluste und umso größer sind die beharrenden Elemente auf allen Ebenen des Managements und der Mitarbeiter.
- Man versuchte deshalb langsam, die Kameras mittels Funknetzen (Wi-Fi, LAN, NFC) mit einem Handy zu verbinden, das dann mittels einer App die Verbindung zum Internet / der Cloud herstellt.
- Ferner entdeckte man das Smartphone als Funk-Fernsteuerung der Kamera.
- Diese Symptomkorrekturen gehen zwar in die richtige Richtung, versperren jedoch den Blick auf die Ursachen: Der grundlegende Ansatz ist überholt. Es bedarf einer neuen Strategie.
Irrglaube: Früher ging es auch - oder die Verkennung der Demographie
- Die zwei tödlichsten Argumente gegen jeglichen Fortschritt sind:
Das war schon immer so
und Das war noch nie anders
.
- In der Tat gab es in der Geschichte der Fotoindustrie immer wieder Schwankungen im Fotomarkt, in denen sich Boom-Jahre mit hohen Verkaufszahlen und Phasen mit Stagnation oder sogar Rückgang abwechselten. Allerdings scheinen die meisten Firmen nicht zu begreifen, dass die Spitzenjahrgänge der ersten Dekade unseres Jahrzehnts, in denen manche Firmen bis zu über 20 Mio. Kameras jährlich absetzen, nie wieder kommen werden. (Siehe hierzu den Artikel Foto-Wirtschaft.)
- Ein Blick auf die Demographie oder die Alter-/Lebenspyramide könnte so manchem Hersteller helfen, die unumkehrbaren Veränderungen in den entwickelten Ländern zu begreifen. In fast allen Ländern mit ausreichend breit gestreutem freien Kapital und Freizeit der Bevölkerung findet sich eine gravierende Überalterung oder steht diese unmittelbar bevor.
- Folglich handelt es sich nicht um eine momentane Marktsättigung im Fotobereich, sondern um ein Alters- und Gesundheits- sowie damit verbunden Bequemlichkeitssyndrom.
- Es ist ein unumstößliches Naturgesetz, das ältere Menschen mit 50, 60 oder 70 Jahren nicht mehr so viel Last über längere Strecken tragen können und folglich wollen, wie die in den Magazinen oft dargestellten 20-30-jährigen sportlichen Profifotografen. Überdies besitzen sie in der Regel auch keine privaten Lastenträger für die eigene Fotoausrüstung - wie viele (von den Fotofirmen bezahlte) Profis.
- Ferner sinkt altersbedingt die Augenleistung und man kann manche technisch vielleicht noch messbaren Vorteile nicht mehr selbst erkennen.
- Überdies nimmt die Beweglichkeit der Finger ab, was dazu führt, dass man mit kleinen Tasten und Schaltern unergonomisch vollgepflasterte Kameras zunehmend schlechter bedienen kann.
- Diese Gruppe der mit Freizeit und einem gewissen freien Kapital ausgestatteten Menschen der sogenannten Kategorie 50+ wird kontinuierlich wachsen. Die bisherige unausgesprochene Kern-Zielgruppe der Kamerahersteller der 20-50-jährigen wird hingegen unumkehrbar ständig weiter abnehmen. Und die Jugendlichen haben die meisten Fotofirmen sowieso schon weitgehend an die Smartphone-Hersteller verloren.
- Allerdings findet sich bei keinem Hersteller eine daraus resultierende sichtbare konsequente Offensive im Bereich Ergonomie für diese zahlungskräftige ältere Klientel.
Zukunftsszenarien
- Bilddaten (Fotos und Videos) werden zukünftig zunehmend für den mobilen Abruf gespeichert werden. Dabei werden große Speicher (extrem schnelle SSDs) in den mobilen Geräten, gemietete Cloud-Speicher, eigene Internet-Auftritte, Foto- und Video-Archive /-Galerien, sowie eigene Server zu Hause eine Rolle spielen. Hier werden die Speicher-/ Miet-Kosten sowie der (Bedienungs-) Komfort eher ausschlaggebend sein, als immer wieder bemängelte Sicherheitsdefizite.
- Während bisher eher die Einsteiger-Fotografen mit ihren Handys, u.a. aufgrund der mangelnden Speicherkapazität im eigenen mobilen Gerät die Online-Variante verwenden, werden zukünftig auch alle eingefleischten Fotografen fast ausschließlich mobile digitale Endgeräte zur Bildbetrachtung benutzen.
- Selbstverständlich werden alle Geheimdienste alle Ihre frei online verfügbaren Videos und Fotos durchsuchen und auswerten. Dies wird zukünftig die wichtigste Informationsquelle aller Sicherheitsdienste, kommerziellen Unternehmen sowie der organisierten Unterwelt sein. Viele Menschen achten inzwischen darauf, was sie schreiben. Aber Fotos verraten unbewusst viel mehr über eine Person. Mittels Gesichtserkennungssoftware lässt sich sehr schnell ein viel präziseres soziales Netzwerk erkennen, als durch Analyse der Schriftquellen. Deshalb wird es einen erheblichen Anteil von Personen geben, welche ihre Fotos auf eigenen Speichern in mobilen Geräten bzw. geschützt zu Hause auf gesicherten Servern - aber mit (VPN-) geschütztem Online-Zugang - speichern werden.
- Diese Digitalisierung führt nicht dazu, dass externe Festplatten-Speicher, Fotoalben, Fotobücher, digitale Bilderrahmen, oder der Schuhkarton ganz verschwinden, aber dazu, dass diese bisherigen Medien anteilsmäßig und in Ihrer Bedeutung in Nischen zurückgedrängt werden.
- Das Problem ist und bleibt auf lange Sicht der Datentransfer über die großflächig verfügbaren Funknetze. Der mögliche Ausbau hinkt seit Beginn der Funknetze der Nachfrage hinterher. Dies macht auf lange Sicht eher kleine und komprimierte Bilder erforderlich. D.h. JPEG-Bilder mit maximal 4K-Auflösung werden dominieren, da der Mehraufwand und die Mehrkosten für RAW-Daten im Funknetz angesichts der Größenreduktion des Abbildes auf Displaygröße keine sichtbare Verbesserung der Bildqualität liefern. Da auch andere Formate wie TIF und PSD bei einer Nachbearbeitung mit mehreren Ebenen bei 36 Mega-Pixeln schnell Dateigrößen von mehreren hundert MB erreichen, scheiden sie ebenfalls aus. D.h. die Bildgröße in Mega-Pixel wird sinken.
- Smartphones, Phablets (Zwischengröße zwischen Smartphone und Tablet-PCs) und Tablets werden zukünftig die Schaltzentralen der Fotografie werden.
- Zwei Szenarien sind denkbar:
- Fortsetzung des Trends der Software-Aufrüstung in der Kamera: Ein abgespecktes Smartphone, das in der Kamera integriert wird. Die Datenaufbereitung findet, wie bei vielen Kameras schon heute, in der Fotokamera statt. Ferner wird die bearbeitete Datei dann über lokal verfügbares WiFi und vor allem Telefon-Funknetze zum externen Speicher verschickt. Das Betrachten der Fotos auf den rückwärtigen Displays wird jedoch mangels Größe der Darstellung und angesichts der unhandlichen Ausmaße der Fotoapparate auf Smartphones oder Tablet-PCs stattfinden. Persönlich halte ich diese Variante zwar von den Fotoherstellern für gewünscht, aber für unrealistisch.
- Umkehrung des Trends der Software-Aufrüstung der Kamera: Eine Kombination einer immer dümmeren Fotokamera mit einem Smartphone, das weitgehend alle Funktionen der Kamerasteuerung übernimmt oder zumindest übernehmen kann (Tethered oder wireless shooting).
Warum sollte z.B. jemand noch die Funktion GPS im Fotoapparat benötigen, wenn man diese immer mindestens eine Minute vor der eigentlichen Aufnahme aktivieren muss, wenn man sie im Smartphone den ganzen Tag automatisch aktiviert hat.
Die primäre Sichtung sowie die gesamte Nachbearbeitung der Fotos werden in Apps auf dem Smartphone etc. erfolgen.
Evtl. wird sogar das im Vergleich zu Smartphones immer zu kleine Kamera-Display entfallen, weil man das Smartphone hinten an das Kamera-Gehäuse andocken kann. D.h. bis hin zum Live-View kann man alles auf dem größeren Smartphone-Display durchführen.
Anschließend verschickt das Smartphone die fertig bearbeiteten Fotos im Hintergrund in die Cloud oder an das Tablet oder den eigenen Server zu Hause.
Je nach Speicher wird das Smartphone parallel im eigenen Flash oder dem der Kamera eine weitere Sicherungskopie der bearbeiteten Datei anlegen.
- Eventuell werden angedockte Smartphones in Zusammenarbeit mit der Kamera dem Fotografen durch Echtzeit-Informationen aus dem Netz auch zu besseren Fotos verhelfen. So können automatische Suchalgorithmen die mit GPS und Kompass kombiniert werden, dem Fotografen zeigen, wie andere Fotografen dieses Motiv bereits fotografiert haben. Der fortgeschrittene Fotograf kann dann eine neue, bisher noch nicht benutzte Perspektive auswählen, um ein besonderes Foto zu machen. Der Anfänger kann durch ganz spezifisch für dieses Motiv automatisch generierte Tipps zumindest zu einer besseren Aufnahme gelangen. Oder in Zusammenarbeit mit Wetterinformationen wie Luftfeuchtigkeit, Satellitenaufnahmen der aktuellen Wolken, Wetterradar und astronomischen Daten könnte ein angedocktes Smartphone neben dem besten Standpunkt auch die lokale blaue Stunde exakt für optimale Fotos vorherberechnen.
Ein Fotograf wies mich freundlicher Weise darauf hin, dass eine Vorstufe davon bereits in Buchform existiert: Der ultimative interaktive Reiseführer zu den schönsten Plätzen von Island: einzigArtig - neuArtig. Das Buch führt auf sieben Fotorouten zu den schönsten Orten und belegt sie mit Fotos samt GPS-Daten, Himmelsrichtung, Uhrzeit, Belichtungsangaben etc. Sie können somit den Fotos im Buch hinterher reisen, stellen Ihr Stativ genau an der angegebenen Position auf, stellen Objektiv und Kamera genau nach den Vorgaben ein und drücken zur bezeichneten Uhrzeit ab. Sofern das Wetter mitspielt, besitzen Sie nach Ihrem Urlaub exakt die Fotos aus dem Buch.
- Überdies lassen sich mit einem angedockten Smartphone in Zusammenarbeit mit der Kamera die Metadaten mittels Sprache erweitern: So kann man zu jedem Foto (nach der Aufnahme) wichtige Informationen wie auf ein Diktaphon) aufsprechen. Entweder kann man diese als MP3-Klangdatei abspeichern und später beim Betrachten des Fotos automatisch als Ansage erhalten, oder alles wird mittels Spracherkennung automatisch in Text konvertiert und an die anderen Kamera-EXIF-Daten gehängt.
- Oder, um diese Thesen zu fokussieren: Die Fotografie wird zukünftig wesentlich stärker durch standardisierte Software gesteuert werden und zwischen allen Geräten kommunizieren können. Dadurch wird es - nach der Revolution im Hardware-Bereich der Fotografie - endlich zu einer kundenorientierten Software-Verbesserung kommen. Vermutlich wird man sich auf einen XML-Standard zur Kommunikation von und zur Kamera einigen.
- Vor allem werden Smartphones, Phablets und Tablets auch zur zentralen Anzeige aller Fotos verwendet werden. Dazu werden Apps mit dem externen Speicher kommunizieren und die Daten extern bereits auf die Displaygröße herunterrechen, um die Ladezeit und Kosten zu minimieren sowie die Anzeigebildqualität zu maximieren.
- Die größeren Tablets werden im Offline-Modus (evtl. sogar dank mehrerer Tera-Byte großer SSD-Festplatten) auch über eigene große Speicher verfügen, welche die Lagerung tausender Fotos erlauben und so einerseits zum schnellen Zeigen und Anschauen der Fotos und andererseits als weitere Sicherungskopie dienen.
- Smartphones, Phablets und Tablets werden zukünftig auch Beamer und Fernseher für die Foto- und Video-Wiedergabe steuern.
- Vor allem aufgrund der vielfältigen Erweiterungen und Funktionen, die auf dem Smartphone leicht per Apps eingebaut werden können, wird sich vermutlich Variante zwei durchsetzen. Eine Integration aller Details in die Kamera wäre zu aufwändig. Auch praktische Gründe sprechen dafür: Wer will schon zu Hause seine schwere DSLR als Fernbedienung für den Fernseher und Beamer verwenden.
- Intelligente Cloud-Software wird serverseitig die Abfragen der Display-Größen der Nutzer durchführen und auf dem eigenen Rechner bereits die Bilder perfekt für die optimale Darstellung auf diese Größe herunterrechnen / bearbeiten, bevor es sie an den Nutzer ausliefert. Beim seltenen vom Nutzer manuell durchgeführten Auf-Zoomen / Vergrößern wird dann eine neue, größere Bilddatei (ggf. nur des Ausschnitts) geliefert werden.
- Tablets im A4-Format werden vermutlich eher zu Hause sowie zur Nachbearbeitung und dem Betrachten Verwendung (auch bei älteren Menschen) finden, während Smartphones überwiegend die Outdoor-Geräte darstellen werden. Die Schnittbereiche werden jedoch weit ausfallen, da diese Geräte sich technisch zukünftig nur noch bezüglich der Größe unterscheiden werden.
- Einschränkend soll auch die Möglichkeit der Verbesserung der optimalen Verkleinerung der Bilddateien auf dem Client - also dem Kundengerät - erwähnt werden. Dies würde obige Thesen einschränken. Allerdings sind alle bisher verwendeten Algorithmen eher auf eine schnelle Darstellung statt auf optimale Bildqualität ausgerichtet. Ferner würde die dazu notwendige Rechenleistung mit einem höheren Stromverbrauch die mobilen Akkus deutlich belasten. Überdies würde damit das Problem der Datentransferkosten sowie der Speichergebühren deutlich größer.
- Filter: Entweder intelligente Cloud-Software oder Apps auf dem Smartphone werden alle zigtausenden eigenen Fotos über Gesichtserkennungs-Software bzw. Objekt- und Ort-Erkennungs-Algorithmen automatisch verschlagworten und so den direkten Zugriff auf das eigene Archiv (und evtl. das von Freuden) erlauben. 2018 waren erste Software-Versionen erhältlich. Spracherkennungs-Software auf dem Smartphone wird diese Suche noch weiter erleichtern.
Überdies werden solche neuen Suchwerkzeuge helfen, die unglaublich große und ständig weiter wachsende Anzahl freier Fotos online ergonomisch zugänglich zu machen. Bereits heute handelt es sich um viele Milliarden Fotos.
- Hersteller von Beamern werden den Vorteil der schwenkbaren mobilen Displays anwenden und ihre Projektoren ebenfalls je nach Bildformat um 90 Grad schwenken. Nur so lässt sich die Bildqualität der modernen Kameras halbwegs darstellen.
- Langsam werden VR-Brillen die Darstellung übernehmen.
- Virtual Reality ist salopp ausgedrückt die Integration des Betrachters in die reale oder scheinbar reale (virtuelle) dreidimensionale Welt.
- AR (=Augmented Reality) erweitert die Realität, indem es beliebige Zusatzinformationen zum Standort einspielt.
- Die Fotografie ist ein Medium, und versucht wie alle Medien, einen Betrachter an einen anderen Ort oder in eine andere Zeit zu versetzen und / oder Emotionen in ihm zu erzeugen. Dies gilt für VR umso mehr. In dieser als Film ablaufenden und selbst steuerbaren VR-Welt (Interaktion) nimmt die Bedeutung der Empfindung der Umwelt deutlich zu und das einzelne Bild-Detail verliert an Bedeutung. Denn es werden auch andere Sinne angesprochen, wie etwa das Gehör durch akustische Einspielungen. - Deshalb sprechen manche auch von einem
Eintauchen (immersion)
in diese neue (virtuelle) Welt.
- Selbst, wenn manches noch futuristisch klingt, so wird die Verbindung von in Echtzeit außen aufgenommenen Videos und gleichzeitig innen zusätzlich auf die Brillen eingespielten Inhalten unser Leben und die Fotografie nachhaltig beeinflussen. Evtl. werden wir schon in einigen Jahren unsere eigenen Bilder statt zweidimensional auf einem Tablet, Smartphone etc. dann auf einer virtuellen Brille beim Rundgang in einem Museum (MoMA oder jedes andere - je nach Lust und Laune) anschauen, wie sie im Format 3*2 Meter plastisch an einer Wand hängen und wir sie durch Herumlaufen von allen Seiten betrachten können (auch von unten, oben und hinten).
- Wer mich und diese Sache wieder einmal als Spinnerei abtut: Die Militärs trainieren seit Jahrzehnten Ihre Eliteeinheiten damit preiswert und eine ganze (Computer-) Spielergeneration ist weltweit bereits damit aufgewachsen. (Nachtrag 15. Juli 2016: Seit einigen Tagen spielen Millionen Menschen das mobile Virtual Reality Game Pokémon Go mit Smartphones auf den Straßen der Welt. Die Zukunft kommt manchmal schneller als gedacht.)
- Und da wir beim Geld sind: Inzwischen werden Milliarden an Forschungs- und Entwicklungsgelder von zahlreichen namhaften Firmen in diesen VR-Bereich investiert, sodass man ihn wohl kaum sterben lässt, ohne davon zuerst profitiert zu haben. Man rechnet für das Jahr 2016 mit 1 Mrd. $ Umsatz und bis 2020 mit bis zu 120 Mrd. US$.
- Da für VR jedoch mindestens Stereofotografie und Panoramaaufnahmen erforderlich sind, belegt dies den Veränderungsdruck auf den Bereich Fotografie.
- Ferner erfordert VR eine völlig neue Herangehensweise an das zu fotografierende / filmende Objekt. Bereits die noch nicht einmal vorhandene Grammatik der Beschreibung dieser Vorgehensweise wird viele derzeitige Fotografen und Videografen überfordern und abschrecken. Selbst einfache Ausdrücke der Fotografie und Videografie (Bildausschnitt, Mitziehen) lassen sich weder eins zu eins übertragen noch anwenden. Nicht mehr der Regisseur oder Kameramann bestimmt z.B., was der Nutzer ansieht, sondern der Nutzer selbst entscheidet, welchem Detail er seine Aufmerksamkeit zuwendet. Manche vergleichen VR deshalb mit dem epochalen Umstieg von Radio auf das Fernsehen.
- Da Kunst über die oben gemeinte einfache Kommunikation mit Bildern hinausgeht, wird es selbstverständlich weiterhin Künstler im Fotobereich geben. Allerdings werden sie es deutlich schwerer haben, in der ständig steigenden Flut an verfügbaren Bildern wahrgenommen zu werden. Das bisherige Unterscheidungskriterium der schieren Größe (Quadratmeteranzahl der Ausbelichtung) wird per se kein Kriterium mehr sein und wird von Museen und Sammlern immer weniger geschätzt. Auch hier ist somit eher weniger mehr.
Weitere Thesen bezüglich Sensorklassen
Angesichts der Tatsache, dass ich obigen Artikel in der ersten Fassung bereits vor fast einer Dekade erstellte, lag ich in vielem relativ nahe. Aber ich gebe auch gerne zu, dass ich mich bezüglich der Entwicklung der Sensorklassen täuschte.
Damalige Annahmen:
- Da Vollformat-Sensoren zu sehr großen und schweren Objektiven führen, wird diese Klasse - auch bei den Profis - abnehmen.
- Da für APS-C-Sensoren kaum optimierte Objektive existieren, welche die Sensorgröße gezielt ausnutzen, sehe ich auch hier langfristig einen Rückgang.
- Technisch gesehen am meisten könnte die Klasse der spiegellosen Micro-Four-Thirds-Sensoren profitieren. Die Gründe sind vielfältig: Einziger herstellerübergreifende Standard, bereits viele Kameras und Objektive, die wirklich auf die Sensorgröße optimiert sind und somit in puncto Volumen und Gewicht die Vorteile ausspielen. Vor allem scheint das Entwicklungspotential hier am deutlichsten bei einer Verbesserung der Bildqualität noch sichtbar zu sein. Kurzum: Es erfüllt die Wünsche einer großen und stets weiter wachsenden Anzahl an Kunden: klein, leicht, gut.
Allerdings gibt es inzwischen auch Gegenargumente: So fordern immer mehr Aktionäre von Olympus die Aufgabe der wenig rentablen Fotobranche. Das Herausbrechen einer der Schlüsselfirmen bei den Herstellern würde das Ende dieser Klasse bedeuten.
Bereits Ende 2018 musste man konstatieren:
- Die Firmen setzten alles auf den für sie dank riesiger Gewinnmargen interessanten Vollformat-Bereich. Dort haben die absoluten Zahlen (wie vorausgesagt) tatsächlich abgenommen. Aber prozentual stieg der Anteil der Vollformat-Kameras an allen verkauften Modellen an.
- Im APS-C-Bereich spielt nur noch Fuji eine Rolle. Alle anderen Hersteller lassen ihre Modelle und die gesamte (Weiter-) Entwicklung schleifen. Zuerst gingen die Verkäufe in dieser Klasse langsam zurück, scheinen aber 2017 und 2018 eingebrochen zu sein. Der negative Trend verstärkte sich bei APS-C seitdem jährlich.
- Die Verkäufe in der Micro-Four-Thirds-Klasse stagnierten jahrelang auf hohem Niveau und sanken ab 2018 deutlich ab. Die MFT-Klasse demontierte sich dann Ende 2018 selbst. Panasonic kündigte im September 2018 an, zu Vollformat wechseln, und Olympus fuhr in die selbstgeschaffene Krise. Bereits damals war klar, dass beide in absehbarer Zukunft die Micro-Four-Thirds-Sensoren langsam sterben lassen. Technisch gilt noch immer das früher / oben geschriebene. Aber die Hersteller wollen es nicht mehr weiterverfolgen. In Asien kommen diese Kamera-Modelle gut an. Aber in Europa und den USA kaufen Fotografen überwiegend noch immer - trotz aller verbalen Beteuerungen des Gegenteils - große Kameras und unbedingt Vollformat oder noch besser Mittel-Format. Ein wichtiger Punkt, wo der Trend mich mit kleiner und leichter bestätigt, ist, dass die Menschen nun spiegellose Kameras wünschen.
- Alles zielt im Moment darauf hin, dass Smartphones von unten aufsteigend alles übernehmen und sämtliche Fotosensoren bis hin zu APS-C hinauf langsam verdrängen. Der Hintergrund liegt in einer unerwarteten Dynamik bei Computational Photography (software-gesteuerte Bildverbesserung), die zusammen mit KI / AI bereits 2018 spielend die Bildqualität einer 1-Zoll-Kamera übertraf. Manche Bilder von Smartphones mit bis zu drei Kameras waren damals bereits derart gut, dass man selbst mit einer Vollformat-Kamera sich wirklich anstrengen musste. 2019 bot der erste Smartphone-hersteller 8K-Video-Aufnahme an. 2020 werden zahlreiche Anbieter damit folgen. Falls auch nur die Hälfte dessen, was ich in Forschungslaboren sah, auf den Markt kommt, dann werden sich alle klassischen dedizierten Kameras zukünftig schwer tun.
Veränderter Profibereich
- Sicherlich wird es weiterhin Studios mit schweren Stativen, schweren und großen Kameras, schweren und voluminösen Objektiven und riesigen lichtstarken Leuchten geben. Aber diese Nische wird auch für Profis immer kleiner werden.
- Es wird auch weiterhin Profikameras für Sport unter schwierigen Lichtverhältnissen geben. Allerdings darf man bezweifeln, dass hier die Mega-Pixel-Zahl noch deutlich anwächst.
- Fotostudios mit klassischer Laufkundschaft werden sich noch weiter digitalisieren. Kunden werden sicherlich weiterhin Porträts für Bewerbungen machen lassen. Aber da auch Bewerbungen zunehmend digitalisiert werden, wird der Profifotograf das gewünschte Bild von seinem PC direkt auf das Smartphone des Kunden übertragen.
- Hochzeitsfotografen werden ebenfalls digitale Alben für das jeweils passende Endgerät des Nutzers anbieten müssen und überdies zunehmend auf Video umsteigen. Während das Erste mit Aufwand bewerkstelligbar sein sollte, halte ich den zweiten Punkt für die entscheidende Hürde, welche viele statisch denkenden Fotografen nicht wirklich überwinden können. Erfahrungsgemäß sind nur wenige Fotografen auch gute Film-Kameraleute.
Vor allem die Technik wird sich wandeln: Bereits die technische Umstellung auf Video macht Dauerlicht erforderlich und somit Blitzsysteme sowie die klassische Studioausstattung weitgehend wertlos. Ebenso sieht es bei Objektiven aus, da die alten Fotoobjektive sich nicht für Video eignen. Neue Investitionen werden erforderlich.
- Das Gleiche betrifft Werbefotografen, da die Werbung zunehmend zum Bewegtbild wechselt. Es existieren heute sogar bereits digitale Werbetafeln, die zwar auch Fotos darstellen können, jedoch zunehmend mit Filmen bespielt werden.
- Sogar für die Sportfotografen könnte bald der Wechsel zum Video anstehen, wenn ganze Magazine den Printbereich aufgeben und nur noch online publizieren.
- Insbesondere werden die meisten Fotojournalisten nur noch mit JPEG arbeiten, weil diese Daten bereits Sekunden nach der Aufnahme per Smartphone-Funknetz an die (Online-) Redaktion gesandt werden müssen. Die meisten arbeiten inoffiziell schon heute damit, auch wenn diese Profis in Interviews und Büchern offiziell meist das Gegenteil behaupten und über die Vorteile von RAW in höchster Auflösung schwärmen. Zeitungen und Zeitschriften werden zukünftig mit der Geschwindigkeit von Twitter etc. mithalten wollen.
- Letztendlich betrifft es sogar die Foto-Elite, welche bisher für die reichsten (Auto-) Konzerne sündhaft teure Hochglanzbroschüren erstellte.
Lange bevor es Smartphones gab, ging ich bereits auf Messen umher und bat die Aussteller um die Adressen der PDFs ihrer Broschüren im Internet. Vor dem Jahr 2000 schauten mich viele noch verstört an. Inzwischen werden mehr PDFs abgerufen als Broschüren gedruckt, da inzwischen auch viele andere Messebesucher etc. erkannt haben, dass es sich ohne schwere Prospekte angenehmer schlendern lässt. Zukünftig werden die Interessenten sich die E-Books am Messestand, Ausstellungspavillon etc. nur noch auf ihr Smartphone per Funk laden lassen. Und dafür reichen auch kleinere Auflösungen in geringerer Qualität.
- Angesichts der völligen Digitalisierung der gesamten Prozesskette werden auch gewisse Rechtsänderungen notwendig, da nicht mehr der Ausdruck oder die CD / DVD, sondern die digitale Nutzung per se im Zentrum stehen wird. Eine Unterscheidung zwischen privater und kommerzieller Nutzung wird immer schwieriger, da z.B. auf Galerien und Portalen sowie sozialen Netzwerken fast immer kommerzielle Werbung um die Fotos platziert wird. Die für jedes Display optimierte Bildbearbeitung wird - erlaubt oder nicht - automatisch von Apps im Hintergrund (also ohne Wissen des Nutzers) erfolgen.
- Daneben werden unzerstörbare, unsichtbare digitale Wasserzeichen sowie deren schnelle und treffsichere Suche im gesamten Netz für Profis immer wichtiger werden.
- Letztendlich wird die Luft für Profis deutlich dünner und vielen wird schlichtweg die Luft ausgehen.
- Mit steigender Bildqualität der mobilen Displays werden auch die Nachfrage nach Print-Produkten und die Zahl der davon lebenden Firmen abnehmen. Manche Dinge wie das Fotoalbum oder das Fotobuch lassen sich sicherlich zum E-Book digitalisieren. Aber ohne übergreifende Suchalgorithmen zum Durchsuchen und Finden von Fotos darin wird sich die Nachfrage danach in Grenzen halten.
- Verstärkt wird diese Entwicklung weg vom Print und hin zur reinen Digitalisierung durch die zunehmende Marktdurchdringung in allen Bevölkerungsschichten mit Smartphones sowie Tablets mit 4K-Auflösung. Fotos werden nicht mehr ausgedruckt, um sie an andere Personen zu geben, sondern man reicht sie per Funknetz auf deren Smartphone bzw. Tablet weiter.
Zwar mag es jetzt noch futuristisch klingen, aber ab einem gewissen Umfang an Fotos der Enkel und einem sinkenden Marktpreis für A4-Displays wird es für Kinder nicht nur einfacher, sondern sogar preiswerter, der Oma ein Tablet zu schenken, statt gerahmter Fotos. Eigene Filme werden so erst verschenkbar.
- Sobald leichte, mobile, ausdauernde Tablets im A4 Format mit scharfer 4K-Auflösung (= 300 dpi-Qualität) mit ergonomischer Bedienung und akzeptablem Design vorhanden sind, entfällt auch das bisher immer so schlagkräftige Argument des Haptischen. Bisher konnten sich Printmedien halten und im Fotobereich teilweise sogar verbreiten (Fotobuch), weil die Menschen lieber etwas zum Anfassen haben wollten.
Hersteller und deren Produkte
Die Herstellerfirmen müssen erhebliche Anstrengungen unternehmen, um diesen Veränderungen gerecht zu werden.
Die Fotobranche gerät zunehmend in eine Sandwichfalle:
- Unten befinden sich die ubiquitären Smartphones, Phablets und Tablets, welche mit jeder neuen Version im Jahresrhythmus qualitativ nach oben streben und die Kamera-Hardware nach oben verdrängen.
- Über Ihnen agiert die Video- / und Film-Industrie immer aggressiver, indem sie hohe Bildraten mit Schärfen je Einzelbild bietet, welche selbst Profikameras hart bedrängt
Folglich werden sich die reinen Kamerahersteller in diesem Mittelfeld neu ausrichten müssen und vor allem ihr derzeit oft überfrachtetes und unübersichtliches Angebot neu gestalten müssen. Dies gilt insbesondere angesichts der im Fotobereich seit Jahren anhaltender zurückgehender Verkäufe.
Im Herbst 2018 traten viele Kamera-Hersteller die überstürzte Flucht nach vorne an. In allen Medien beschrieben wurde der Wechsel zu spiegellosen Systemen. Verkannt wurde dabei jedoch, dass es sich um einen viel elementareren Wechsel von der Standbild-Fotografie zum Bewegtbild-Video handelte. Die modernen spiegellosen Kamerasysteme bieten fast nur Vorteile für Videofilmer. Dafür kannibalisierten die Hersteller nicht nur ihren eigenen Markt. Dafür gab man sogar knallharte ergonomische Vorteile der Fotokameras auf: So wurde u.a. bei Canon ein zentraler mechanischer Wählschalter / Wählrad gegen eine schwer zu bedienende elektronische Variante ersetzt. Canon und Nikon wählten beide für Fotografen nur langsam, mühsam und umständlich - also unergonomisch - zu bedienende Fokusverlagerungen. Und auch alle anderen Hersteller waren kaum besser, gaben sie doch alle ihre alten Bajonette und damit Objektive sowie Sensoren und Autofokus-Technik auf, nur um hochwertigeres Video zu ermöglichen. - Das ist nicht nur eine finanzielle Entwertung alter Ausrüstung bei den Altkunden. Das kennzeichnet den nun auch öffentlich kommunizierten kompletten Wandel der Hersteller weg von der klassischen Fotografie.
Modularer Profibereich
Reduktion der Modelle und gleichzeitig Vielfallt durch Individualisierung: Die Hersteller werden für die Profis und anspruchsvollen Amateure eine modulare Kamera in den beiden Bereichen Vollformat und APS-C anbieten müssen, welche dem Kunden eine sinnvolle und angesichts der sonstigen Individualisierung der Produktion zeitgemäße Auswahl offeriert:
- Nur ein optimales Kameragehäuse als Grundlage.
- Dieses wird je nach Handgröße mit einem kleinen, mittelgroßen oder großen Seitengriff ausgestattet.
- Mit einem oder zwei Prozessoren für 5-10 oder 15-20 Bilder je Sekunde.
- Mit der Zusatzoption für einen perfekt angeschlossenem / integrierten zweiten Batterie-/Hand-Griff.
- Mit der Vollformat-Sensor-Auswahl 16-22, 24-30 oder 36-75 Mega-Pixel, sowie einem 16-32 Mega-Pixel APS-C-Sensor.
Diese Sensoren werden auch separat als Austausch angeboten, sodass jeder Fotograf je nach Situation selbst den passenden / gewünschten Sensor auswählen und in die Kamera hineinschieben kann.
Da die Hersteller bereits heute Sensoren mit Drehachsen als Verwacklungsschutz herstellen können, wird es auch gelingen, mit dieser Technik einen manuell in einem Schlitz eingeführten Sensor perfekt in der Abbildebene zu justieren.
- Sensoren mit oder ohne AA-Filter (Anti-Aliasing-, Moiré-, Tiefpass-Filter).
- Modularer / ausklappbarer / ausfahrbarer Sensor zur optimalen Reinigung.
- Gehäuse mit oder ohne integriertem / ausklappbarem Blitzgerät.
- Kamera mit oder ohne Video-Option.
- Deutlich mehr Autofokus-Sensoren (über 100), die den gesamten Aufnahmebereich rechteckig abdecken und nur mit Doppel-Kreuzsensoren einer Lichtempfindlichkeit bis -4EV oder sogar darunter.
- Fünf bis zehn manuell, schnell an einem Wählrad einstellbare selbst definierbare Presets.
- Ein oder zwei in der Kamera integrierte, in der Größe auswählbare, hyper-schnelle SSDs, statt den bisherigen SD und CF-Kartenfächern. - Korrekt gelesen: Die teuren und teilweise anfälligen Speicher-Karten werden entfallen, sowie das Gefummele zur Datenübertragung auf den PC etc.
- Datentransfer mittels WiFi (Funk), ultraschnellem USB 3.# / -C, und/oder zumindest 10 Gigabit-LAN-Kabel.
- Funktransfer mittels SIM-Karte für die sofortige Publikation der Fotos und Videos in das Internet (soziale Netze etc.) von jedem Ort der Welt.
- Frei wählbares Rückteil: Auswahl z.B. zwischen dem für Fotografen und Videografen bevorzugten Version mit vielen Schaltern und Drucktasten sowie einer Smartphone-Version mit großem / breiten Touchscreen, das auch komplett abnehmbar sein muss, um es als Fernbedienung zu verwenden.
- ...
So könnte sich - wie beim Pkw - jeder Kunde seine perfekte Kamera zusammenstellen.
Auch hier muss ich 2020 (nach einer Dekade) eingestehen, dass die meisten Kunden und die Hersteller die volle / extreme Form der Modularität nicht wollen. Es wird vermutlich bei starren Systemen im klassischen Fotobereich bleiben. Aber Nikon mit der Z6/Z7 und Sony mit der AIII-Reihe haben weitgehend modulare Systeme in der Produktion aufgebaut, die sich nur noch in wenigen Punkten (wie dem Sensor) unterscheiden. In der gemäßigten Form halte ich somit meine obige These aufrecht.
Kompaktkameras
Auch wenn es niemand wahrhaben will, und alle Hersteller sich mit Händen und Füßen (sprich mit sündhaft teuren Edelkompakten oder Bridge-Kameras mit Ultrazooms) dagegen sträuben: Dieser Bereich wird durch die Smartphones in wenigen Jahren komplett ersetzt werden. Auch 1-Zoll-Sensoren werden bald in Smartphones Einzug halten resp. durch Multi-Kamerasets ersetzt werden, welche dank Computational Photography und künstlicher Intelligenz zusammen dieselbe Gesamtfläche und dieselbe Bildqualität liefern werden.
Spiegellose Micro-Four-Thirds
Als sinnvollste Kompromiss-Klasse zwischen Volumen, Gewicht und Bildqualität haben die beiden Hersteller Olympus und Panasonic sich bereits 2018 mit dieser MFT-Sensor-Größe selbst auf das Abstellgleis gefahren.
Standards
These 1: Im Grunde wären zum langfristigen Erfolg der klassischen Kameras dringend Standards im Bereich Hardware erforderlich.
- Aber das Jahr 2018 zeigte erneut schroff, dass alle Hersteller lieber bereit sind, getrennt zu leiden, als gemeinsam zu profitieren. Alle gehen selbstüberheblich davon aus, dass die Kunden die Einzelgänge honorieren und sie selbst auf jeden Fall überleben und profitieren.
- Zumindest die verschiedenen Modelle innerhalb eines Herstellers wurden zunehmend standardisiert, sodass die Anordnung der Schalter etc. etwas einheitlicher wurde. Diese Standardisierung wird weiter fortgesetzt werden (müssen).
Die Software-Revolution:
- These 2: Da die Hardware im Fotobereich weitgehend ausgereizt ist, wird man sich zukünftig auf eine Optimierung der Software konzentrieren (müssen).
- Jeder Hersteller wird seine gesamte Software der Kamera-Steuerung und -Kommunikation standardisieren. So werden alle Kameras eines Herstellers über dieselben Schnittstellen und die Benutzer über die exakt identischen Bedien-Menüs verfügen - von der kleinsten bis zur größten Kamera eines jeweiligen Herstellers. So wird ein Wechsel der Kameragröße (Auf- und Abstieg resp. Wechsel zwischen Modellen bei einem Hersteller) zukünftig auch keine Hürde mehr bei der Bedienung darstellen. Es wird kein neues Handbuch mit 500 oder mehr Seiten zu erlernen sein.
- In der Folge werden alle Kameras eines Herstellers auch identische Software-Funktionen besitzen. Es ist auch heute schon nicht verständlich, warum eine Kamera eine Belichtungsreihe in 1/3, die andere in 1/2 und eine nur in ganzen Stufen durchführen kann. Oder warum beschränkt man die Anzahl der Fotos in einer Belichtungsreihe je nach dem Preis der Kamera auf 3, 5 oder 7?
- Die Software-Standards werden auch dazu führen, dass man in der Kamera / dem Smartphone / dem Steuergerät bereits alle relevanten Daten zur späteren Weiterbe- und -verarbeitung zu jedem Foto eingeben kann. Hierbei wird eine Kombination aus tippbaren Buchstaben, auswählbaren Schlagworten und Spracherkennung zum Zuge kommen. So wird man z.B. den kompletten Schritt der Verschlagwortung bereits vorab durchführen können und so Zeit am PC bei der Nachbearbeitung sparen.
- Durch die standardisierte Übermittlung wirklich aller Kameradaten (inklusive z.B. aller Blitzlicht-Einstellungen und -Korrekturen) wird die Nachbearbeitung ebenfalls beschleunigt und vereinfacht - eventuell über eigene Voreinstellungen sogar völlig automatisiert ablaufbar.
- Angesichts der zunehmenden Rechenleistung der Smartphones wird dieser gesamte Prozess evtl. bald sogar im Hintergrund automatisch nach jeder Aufnahme ablaufen, sodass man später manuell nichts mehr nachbearbeiten muss.
Mega-Pixel-Wahn
Dennoch wird der Mega-Pixel-Wahn aus mehreren Gründen noch eine Zeit lang weitergehen:
- Wir werden in absehbarer Zukunft 75, 100 und sogar mehr Mega-Pixel auf einem Sensor angeboten bekommen.
- Die Forschungen und Entwicklungen hierzu laufen bereits seit vielen Jahren und das Produkt ist bereits weitestgehend bezahlt.
- Nischenanwender können und werden dies auch tatsächlich verwenden.
- Überdies sind die Marketing-Mitarbeiter in vielen Firmen stur veranlagt:
Big is beautiful
, size matters
, size sells
.
- Letztendlich spielt auch der Herdentrieb eine nicht zu unterschätzende Rolle: Bietet eine Firma einen Sensor mit x Mega-Pixel, so glauben die meisten anderen nachziehen zu müssen, da vor allem die (Fach-)Presse und die selbsternannten Foto-Gurus / Influencer diese neue
Sensation
hochjubeln.
Umso bemerkenswerter ist deshalb der bei Canon bereits vor einigen Jahren eingesetzte Wandel: Dort hat man für die Entwicklung des neuen Profi-Modells 1D X die wirklichen Profifotografen (und nicht die lautstarken Meinungsführer und Meinungsmacher in den Fachzeitschriften und im Netz) nach ihren Wünschen und Praxis-Anforderungen befragt und diese dann auch in Teilen umgesetzt, indem man z.B. die Pixel-Anzahl des Sensors reduzierte. Nikon und Sony zogen 2014 mit ihren zusätzlichen 24 Mega-Pixel-Modellen (D750 und A7) zu den bisherigen 36 Mega-Pixel-Boliden (D810 und A7R) nach. Auch 2019/2020 bestätigte sich dieser Trend, als zuerst Sony, dann Canon und schließlich Nikon die eigenen neuen Top-Kameras (A9II, 1D X Mark III und D6) für Berufsfotografen erneut mit sehr bescheidenen Mega-Pixel Sensoren zwischen 20 und 24 MP ausstatteten.
Technische Optimierungen
Parallel zu diesem grundlegenden Wandel der Fotografie werden selbstverständlich kontinuierlich weitere Verbesserungen der Technik eintreten:
- 2018 sprachen sich alle Hersteller für spiegellose Kameras als Zukunft aus. Es ist somit nur eine Frage der Zeit, bis die letzte DSLR / der Spiegel auch aus dem Profibereich verschwindet. - Man hätte DSLRs noch massiv optimieren können. Aber das will heute kaum jemand mehr.
- AA-Filter vor den Sensoren werden vermutlich zunehmend verschwinden, damit man noch höhere Schärfe erzielen und vor allem in die Randbereiche zum sichtbaren Licht vordringen kann (NIR - Naher Infrarot-Bereich, um durch Dunst zu fotografieren, und um Porträts zu schönen). Die Filterfunktionen (wie Verhinderung von Moirés) werden zunehmend durch automatisch arbeitende kamerainterne oder PC-seitige Software ersetzt werden.
- Wenn man das erstmals im neuen Stacked-CMOS-Sensor gezeigte Potential der Nano-Controller betrachtet, so wird die Individualisierung der einzelnen Pixel zu intelligenten Sensoren führen, die sich selbst kalibrieren und vorhandene Hardware (z.B. Objektive) nicht nur verbessern, sondern auch ersetzen (z.B. ND- und ND-Verlaufsfilter).
- Auf zahlreiche
Revolutionen
wie die Gigavison Camera werden die Fotografen jedoch wohl noch länger warten müssen. Die Geschichte der Weiterentwicklung der Fotografie war bisher sehr gemächlich. Die CCD-Kamerasensoren (CCD Charge Coupled Device) wurden z.B. bereits 1969/1970 erfunden und die erste Digitalkamera für Verbraucher (Fuji DS-X) kam 1989 auf den Markt.
- Allerdings wird - trotz Smartphone - die Vielfalt der Geräte im Fotobereich zunehmen: moderne plenoptische Kameras, Lichtfeldkameras etc. werden wie alte analoge Geräte weiterhin ihre Liebhaber in Nischen finden.
Wann
Wie ich in der Einleitung bereits andeutete, ist es immer riskant zu sagen, wann die Zukunft eintritt. Dennoch will ich es zumindest für meine Person wagen:
- Manche Analysten werden entgegnen, dass diese Zukunft bereits gestern begonnen hätte, da viele Dinge in Grundlagen bereits vorhanden sind. In der Tat, jedoch hakt es auch heute noch an vielen Ecken und Enden. Insbesondere die Qualität vermag mich auf allen Ebenen (Hardware, Software, Bedienungskomfort, Netzwerke) noch nicht zu überzeugen.
- Als kritischer Fotograf im Bereich Vollformat reicht mir die derzeitige Qualität der spiegellosen Kameras noch nicht aus. Vor allem ist die momentane Hektik des Umbruches bei vielen Herstellern ungünstig für eine größere Investition.
- In 4-5 Jahren wird sich dies jedoch beruhigt und geklärt haben, weshalb ich vermutlich ab ca. 2025 meinen Wechsel plane.
- Dann werden auch Smartphones mit sehr guten Leistungen zu einem erschwinglichen Preis mit Computational Photography sowie KI / AI als Steuerzentrale vorhanden und ausgereift sein.
- In 4-5 Jahren werden auch A4-Tablets mit hochwertigen 4K-Displays mit sehr guten Rechenleistungen sowie ausreichend Speicher zu einem erschwinglichen Preis als Betrachtungsplattform vorhanden sein.
- Die gesamten (Funk-) Netzwerke werden sich bis dahin sowohl bezüglich der Qualität als auch der Quantität (flächenmäßig) dank 5G auf einem zumindest akzeptablen Niveau befinden, das einen zumindest nicht mehr von der praktischen Fotografie ablenkt.
- Bis dahin wird sich auch der Fotomarkt derart verändert haben, dass man klare Aussagen treffen kann, und nicht mehr vage im Nebel stochern muss.
- Aber ich räume gerne ein, dass ich den Grenznutzen der Technik in der Fotografie bereits vor einigen Jahren erkannt habe und mich seitdem schon bewusst beschränkt habe. Anderen Fotografen geht es ähnlich: Sie haben schon seit einigen Jahren ihre
letzte
Kamera im Rucksack, die für das Meiste in der Praxis gut genug
ist, und warten nun auf wirkliche Revolutionen in der Fotografie - vor einem weiteren Neukauf.
- Es mehren sich jedoch inzwischen die ökonomischen Zeichen, dass sich die klassische Fotografie, wie wir sie bisher kannten, evtl. dem baldigen Ende zuneigt und ihr überhaupt keine wirkliche Zukunft mehr beschieden ist. Evtl. nur noch als dahinsiechender Sektor für eingeschworene Liebhaber wie im Hi-Fi-Bereich. Siehe Foto-Wirtschaft im Sturzflug.
- Man kann somit inzwischen nicht mehr sicher sein, dass die klassischen dedizierten Fotoapparate tatsächlich noch lange oder im Sinne der klassischen Fotografie weiterentwickelt werden.
- Zumindest in den USA zeigte die Leihwirtschaft 2021 einen dramatischen Wandel an, indem 2021 drastisch mehr Videokameras und hybride / gemischte Kameras mit hohen Videoleistungen ausgeliehen wurden, wie der größte Anbieter für Leihkameras - Lensrentals - publizierte in seinem Jahresergebnis 2021 publizierte. - Bei vielen dort gelisteten Modellen, welche Fotografen nicht kennen, handelt es sich um hochwertige Video-Kameras.
- Über 10 Jahre nachdem ich diesen Aritkel verfasste, räumte auch die erste internationale Fachzeitschrift ein, dass zumindest
potentiell
und erst in ein paar Jahren
diese Video-Zukunft Event-Fotografen verdrängen wird. Es ist traurig, dass die meisten sogenannten Analysten die schon lange absehbaren Fakten erst im Nachhinein einräumen, nachdem die Zukunft bereits eingetreten ist.
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