Foto-Koffer und Foto-Trolley, Tests und Empfehlungen
Foto-Koffer und Foto-Trolleys werden auch nur Koffer, roller bag, Roll-Koffer, Trolleys, Trolley-Koffer, Studio-Trolley, Rollen-Taschen, Rolling-bags, Organizers, Rolling Camera Bags und Rolling Case genannt.
In diesem Artikel werden die Vorzüge und Nachteile von Foto-Koffern und Foto-Trolleys beschrieben, technische und physikalische Fakten erläutert, praktische Testerfahrungen konkretisiert und Empfehlungen anhand eines Trolleys ausgesprochen.
Die Hauptzielgruppe ist der ambitionierte Fotograf, der für seine schwere Fotoausrüstung (Vollformat sowie APS-C und Teleobjektive) eine Entscheidungshilfe sucht.
Für Personen mit leichten Kameras (Pocket-, Kompakt- und Bridge-Kameras) halte ich die Anschaffung eines richtigen Foto-Koffers oder Foto-Trolleys für nur bedingt nutzbaren Luxus. Dafür finden sich idealere Behältnisse.
Vorab möchte ich klarstellen, dass ich alle Hersteller von Foto-Koffern und Foto-Trolleys für geeignet halte: Sie stellen alle durchaus gute bis sehr gute Produkte her. Allerdings erfüllen unter den weltweit über einhundert Foto-Koffer-Modellen und Foto-Trolley-Modellen nur wenige exakt Ihre individuellen Ansprüche, die Sie an Ihren Foto-Koffer oder Foto-Trolley stellen.
Dieser Artikel beschreibt die Vorgehensweise und Kriterien für die Auswahl eines passenden Foto-Koffers und Foto-Trolleys und belegt es am Beispiel einer Anforderungs-Liste sowie diverser Testergebnisse.
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle bei Foto-Koffer und Foto-Trolleys behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Definition Fotokoffer und Foto-Trolley
Es existiert keine präzise Definition für Foto-Koffer und Foto-Trolleys und auch keine genauen Gewichtsgrenzen. Im Prinzip werden weltweit nur folgende Minimalkriterien zur Definition herangezogen:
Foto-Koffer: Behältnis mit einer harten Schale, das mit einem Deckel verschlossen wird.
Foto-Trolley: Behältnis, das auf Rollen von einer Person von Hand bewegt werden kann.
Verwendungszweck / Einsatzgebiet eines Foto-Koffers bzw. Foto-Trolleys
Es finden sich fast alle Einsatzgebiete der Fotografie, in denen Foto-Koffer und Foto-Trolleys verwendet werden:
Als Werkzeugkasten / Werkzeugkiste - somit als großer, wohl geordneter Sammelplatz der gesamten Fotoausrüstung findet sich ein Foto-Koffer und Foto-Trolley in der:
Das einzige Auswahlkriterium für Fotografen scheint die häufige Reisetätigkeit zu sein.
Materialien für Foto-Koffer und Foto-Trolleys
Bei der Herstellung von Foto-Koffern und Foto-Trolleys finden sich zahlreiche Materialien zum Schutz der Fotoausrüstung. Sie lassen sich jedoch in wenige Hauptgruppen zusammenfassen:
Hartkunststoffe (oft PE Polyethylen, PP Polypropylen, bei hochwertigen Koffern jedoch auch alle anderen modernen Hightech-Kunststoffe), die bis zu einer gewissen Belastungsgrenze nur wenig nachgeben und sich reversibel zurückverformen. Diese werden hauptsächlich als Schale verwendet und geben den Behältern ihre hohe Steifigkeit - z.B. Ultra High-Impact ABS Plastik.
Weichkunststoffe (oft Nylon oder PVC), die extrem verformbar sind. Diese finden sich vor allem an den Innenseiten vieler Foto-Koffer und Foto-Trolleys.
Hartschaum oder weiche Schaumstoffeinlagen im Innenraum.
Allerdings werden heute auch viele spezielle Rucksäcke und Taschen etc. auf fahrbaren Untersätzen als Trolley bewegt, sodass sich Weichkunststoffe inzwischen auch als Außenhülle oft finden.
Metalle finden sich - wenn überhaupt, dann meist - nur in den Griffen und der Trägerkonstruktion des Trolleys. Ansonsten sind sie eher an Kleinteilen wie Schlössern etc. vorhanden.
Die früher oft zu sehenden sogenannten Aluminium-Koffer verlieren heute an Bedeutung, da Aluminium verbeult und moderne Kunststoffe leichter sowie gleichzeitig stabiler sind.
Vorsicht: Manche sogenannten Alukoffer aus dem Baumarkt bestehen zum Teil aus Sperrholz mit einem Überzug aus dünnem Aluminiumblech.
Angebot / Kosten bei Foto-Koffern bzw. Foto-Trolleys
Da die Definitionsgrenzen vage sind, ist das Angebot laut Herstellerangaben groß. Weltweit dürfte es über 100 verschiedene Fotokoffer und Fototrolleys im Angebot geben.
Da jedoch präzise oder sogar genormte Definitionsgrenzen für einen Fotokoffer bzw. Fototrolley fehlen, legen manche Hersteller von herkömmlichen Koffern und Trolleys die Grenze sehr großzügig aus.
Angesichts der eher kleinen Zielgruppe an sehr ambitionierten Amateurfotografen sowie Profis und der relativ geringen Stückzahlen beginnen die Preise zwar bereits bei 20 Euro für kleine Koffer, überschreiten jedoch auch die Marke von 1.000 Euro für größere Koffer und Trolleys.
Vorteile eines Foto-Koffers bzw. Foto-Trolleys
Ein hochwertiger Fotokoffer bzw. Fototrolley besitzt gegenüber den anderen Behältnissen für Fotoausrüstungen zahlreiche Vorteile:
Höchster Sturz-, Fall- und Aufprallschutz aller Fotobehälter. Koffer erlauben meist wesentlich kräftige Stöße und Stürze, ohne dass die Fotoausrüstung Schaden nimmt.
Extrem formstabil.
Höchster Schutz vor Vibrationen und Erschütterungen bei spezieller Innenpolsterung.
Hoher Schutz der Fotoausrüstung selbst bei extremen Transportunwägbarkeiten.
Je nach Herstellungsqualität sogar absolut staubdicht, luftdicht und wasserdicht. - Besondere Dichtungen (z.B. Nut-und-Feder-Konstruktion mit Gummidichtung) sorgen für Wasser- und Staubdichtigkeit.
Bis zu 6 stabile Schnappverschlüsse halten Staub und Feuchtigkeit ab.
Eine große Anzahl an Verschlüssen (Schnallen) verhindert ungewolltes Öffnen des Koffers auch unter widrigen Unfallbedingungen. - Paradoxer Weise will man auf den Inhalt eines Koffers keinen schnellen Zugriff. Es gilt sogar als vorteilhaft, wenn die Verschlüsse / Schnallen so schwer gehen, dass sie sich nicht unbeabsichtigt öffnen, wenn man versehentlich daran hängen bleibt.
Manuelles oder automatisches Druckausgleichsventil / Luftdruckausgleichsventil bei extremen Druckschwankungen (Flugzeug und Gebirgsexpedition)
Bei extremen Steig- oder Sinkflügen verändert sich der Druck in den Gepäckabteilen moderner Flugzeuge zu schnell und kann die Ausrüstung beschädigen.
Teilweise temperaturstabil von - 40°C bis + 80°C.
Sehr weiche und das gesamte Volumen des Koffers erfassende Schaumstoffeinlagen bieten Schutz vor harten Stößen und gegen die Bildung von Kondenswasser bei schnellen Temperaturänderungen.
Würfelschaum ist oft im Preis enthalten, so dass man vorgestanzte Würfel (Quader oder hexagonale Formen), herausnehmen kann, um Platz für Objektive zu schaffen.
Das Innenmaterial besteht meist aus schwer entflammbarem Schaumstoffeinsatz im Kofferboden und Noppenschaum bzw. Wellenschaum im Kofferdeckel.
Andere Koffer bieten Hartschaum, aus dem man die Kuhlen passend mit einem Messer herausschneidet.
Perfekte Ordnung aller Ausrüstungsteile.
Große und hochwertige Koffer bieten einen Zuklappschutz, der verhindert, dass einem der schwere und scharfkantige Deckel bei einer Böe etc. ungewollt die Finger oder Unterarme bricht.
Durch weiche, kugelgelagerte Rollen kann man die Ausrüstung bequem auf glatten Untergründen transportieren. Selbst schwache Personen können so eine schwere Fotoausrüstung auf Reisen mitnehmen.
Manche Koffer sind stapelbar.
Hochwertige Trolleys bieten einen ausziehbaren Griff, der sich der Körpergröße, Armlänge und dem Ziehwinkel anpassen lässt.
Rollen mit Edelstahlkugellagern sorgen für minimalen Widerstand und Laufruhe.
Schnelle Autofahrten über Pisten, Hochgebirgstouren und Tropenexpeditionen sind damit sicher durchführbar.
Dank der wasser- und luftdichten Versiegelung sind viele Koffer auch unsinkbar.
Manche Kofferhersteller bieten angesichts der Schutzvorkehrungen und des stabilen Materials auch lebenslange Garantie (z.B. B&W).
Wer höchsten Schutz für seine Fotoausrüstung verlangt, kommt um einen Koffer / Trolley nicht umhin.
Allerdings muss man den Zusatz hochwertig zu den Fotokoffern bzw. Fototrolleys machen, da sich Produkte auf dem Markt finden, welche keine dieser Eigenschaften besitzen.
Auch große Rucksäcke oder Taschen, die (als Zubehör) ein Trolley-Gestell erhalten, besitzen z.B. keine dieser Vorteile, sondern nur die Charaktereigenschaften derjenigen Gruppe aus der sie stammen. Allerdings besitzen sie einige der unten aufgeführten Nachteile.
Einschränkungen / Nachteile / Grenzen eines Foto-Koffers bzw. Foto-Trolleys
Ein Fotokoffer bzw. Fototrolley besitzt gegenüber den anderen Behältnissen für Fotoausrüstungen jedoch zahlreiche Nachteile:
Hohes Gewicht: Die Leer-Gewichte liegen oft über 5 kg und steigen bei größeren Koffern schnell über 10 kg. - Für Fußmärsche sind sie deshalb meist weniger geeignet.
Großes Volumen: Für zahlreiche gängige Transportmittel sind sie zu sperrig.
Unergonomische Ausmaße - meist absolute Quaderform
Zeitaufwändiger Zugriff: Wer sich über den langsamen Zugriff auf einen Rucksack bereits aufregt, sollte sich keinen Koffer zulegen.
Die Einteilung der Abteile für die Fotoausrüstung erfordert viel Zeit, um alle Ausrüstungsgegenstände perfekt einzupassen.
Mit den üblichen Schaumstoffinlays in den Koffern kann man nur eine bestimmte Ausrüstung einpacken. Dafür muss man den Schaumstoff exakt zuschneiden. Verändert sich die Ausrüstung, benötigt man neuen Schaumstoff, der oft erschreckende hohe Preise hat.
Man kann die Einteilung nachträglich kaum mehr oder nur erschwert verändern.
Die prozentuale Raumnutzung je Volumen und je kg ist sehr gering. D.h. um den höchsten Schutz zu erzielen, benötigt man in einem Koffer viel Platz. Es lässt somit wesentlich weniger Fotoausrüstung als in einem Rucksack oder einer Fototasche verpacken. Bei gleicher Größe / Gesamtvolumen verstaut man in einem Rucksack ca. die 1,5 bis 2-fache Menge an Ausrüstung.
Daraus folgt, dass bei einer großen Fotoausrüstung schnell mehrere Koffer erforderlich werden.
Der Tragekomfort - sofern man bei mehreren Kilogramm schweren Koffern überhaupt davon sprechen kann - hält sich in engen Grenzen. Dies gilt auch für Trolleys. Sie lassen sich auf Ebenen zwar ziehen. Aber spätestens bei Treppen handelt es sich wieder um einen zu tragenden Koffer.
Der Transport von Fotokoffern bzw. Fototrolleys über Treppen, Feldwege, Wiesen etc. oder in wirklich unwegsamem Gelände (Tropen, Hochgebirge) stellt einen vor erhebliche Herausforderungen.
Sogar auf einem flachen europäischen Rasen sind diese Trolleys mit kleinen Rollen ungeeignet. Man schleift sie mit dem Mittelteil zwischen den Rollen mit großem Holpern nur über die Hindernisse hinweg.
Bei den typisch kleinen Hartgummi-Rollen der Rollkoffer und Trolleys werden selbst bei optimal gestalteten Gehwegen permanent kleinste Vibrationen an die Kamera und Objektive weitergeleitet.
Nur wenige Rollen sind robust und kugelgelagert. Oft bilden die Rollen bei Trolleys die am schnellsten verschleißenden Teile, deren Ersatz entweder sehr teuer oder unmöglich ist.
Lärm: Zumindest in meiner Region sind die Gehwege und Straßenoberflächen jedoch in einem derart deplorablen Zustand, dass man Personen mit Rollkoffern schon aus über 100 Metern Entfernung heranrotteln hört.
Gehwegskanten und heutige schlaglochartige Straßenbeläge überfordern die kleinen Rollen völlig.
Die absoluten Elektronik- und Optikkiller bilden jedoch die Kopfsteinpflaster in den Altstädten. Diese Rüttelmeilen dejustieren alles.
Die Tragegriffe sind selten ergonomisch geformt, sodass man Lasten in Koffern und Trolleys nur selten über größere Distanzen tragen kann.
Die vereinzelt als aufpreispflichtiges Zubehör angebotenen Tragegurte und BPS (Back-Pack-System = Rucksack-System) bieten bei weitem nicht den Komfort eines Rucksacks und eignen sich auch nur für kleine Koffer und Trolleys sowie kurze Strecken.
Nur Trolleys mit Doppelrohren am oberen Griff lassen sich halbwegs stabil in Kurven bewegen.
Viele Koffer sind für den Transport mit dem Auto, Flugzeug, auf dem Lkw oder auf Lasttieren ausgelegt.
Für den kurzen Stadtbummel in der Heimatstadt wirken manche Konstruktionen etwas übertrieben.
Für die meisten Amateure und selbst für zahlreiche Profis sind Fotokoffer bzw. Fototrolleys nicht sinnvoll einsetzbar.
Stative lassen sich kaum außen an Koffern oder Trolleys anbringen. Sie müssen meist in den Koffer hinein, wo sie viel Platz verbrauchen.
Auf Fotokoffern - insbesondere solchen in Silber - steht für Sie als Nutzer mit unsichtbarer Farbe, aber in riesigen leuchtfarbenen Lettern für jeden Dieb geschrieben: Bitte stehlen - mein Inhalt ist wertvoll.
Rollenzahl eines Foto-Trolleys
Die Trolleys unterscheiden sich in der Rollenanzahl:
Zwei Rollen und ein bis zwei feste Abstellbeine: Diese Trolleys lassen sich nur gekippt rollen. Sobald man sie aufrecht stellt, bleiben sie jedoch stehen.
Vier Rollen. Diese Trolleys lassen sich aufrecht rollen (schieben). Das gesamte Gewicht ruht hier auf den Rädern, wodurch Schwergewichte leichter zu transportieren sind. Aber man kann sie nur dann sicher abstellen, falls dort (selten) Arretierbremsen vorhanden sind. Für den Fotobetrieb empfinde ich dies als eher weniger geeignet.
Zubehör für Foto-Koffer bzw. Foto-Trolley
Es findet sich inzwischen zwar sehr viel Zubehör für Koffer und Trolleys. Das meiste Zubehör erachte ich jedoch für überflüssig.
Koffereinsätze mit vorgeformten Einschüben für viele Objektive etc. Z.B. Walimex - Koffereinsatz mit Trennstegen - erleichtern allerdings die Ordnung im Innern erheblich.
Sinnvolle Ergänzungen - wie z.B. für alle Trolley-Typen nachrüstbare preiswerte, kugelgelagerte, Weichgummi-Reifen mit großem Durchmesser - fand ich jedoch bisher nicht.
Anforderungsprofil an meinen Foto-Trolley
Bevor man einen Trolley in dem umfangreichen Angebot auswählen bzw. kaufen kann, muss man sich sein eigenes Anforderungsprofil erstellen.
Meine folgenden Ausführungen sollen Ihnen als Denkanstoß für Ihr eigenes Profil dienen. Ihr persönlicher Anforderungskatalog wird jedoch sicherlich davon abweichen.
Raum und Zeit: Bei einigen Foto-Shootings in den gemäßigten Breiten Mitteleuropas muss ich tagsüber aber auch nachts eine (subjektiv) umfangreiche und schwere Ausrüstung zu Fuß über größere Distanzen und vor allem über Stunden hinweg ständig benutzen. - Ein Rucksack oder eine Fototasche sind angesichts beider Anforderungen suboptimal.
Klima / Wetter: Von Sonnenschein bis leichter Regen oder Schneefall kann mich zu allen Jahreszeiten alles überraschen. Aber diese Art der Fotografie ist bei extremer Schlechtwetterlage nicht geplant.
Orte: Entweder handelt es sich um weitgehend ebene Industrie-Anlagen, Gewerbegebiete oder Innenstädte.
Die Straßenoberflächen- bzw. Bodenbeschaffenheit ist zwar meist geteert oder gepflastert, aber keinesfalls glatt.
Den Trolley möchte ich problemlos und schnell irgendwo abstellen können, um mich dann konzentriert dem eigentlichen Fotografieren zuwenden zu können. Dabei muss er auch einmal eine kurze Zeit unbeaufsichtigt herumstehen können.
Aufgrund des Wertes der transportierten Ausrüstung sollen keine Neugierigen oder evtl. sogar Diebe angelockt werden.
Ein großes Stativ muss damit auch transportiert werden können.
Da es sich nur um ein von mir durchgeführtes Ziehen der Ausrüstung handelt, ist kein sonderlich hoher (Schlag-, Fall-, Sturz- etc.) Schutz erforderlich.
Insgesamt benötige ich den Trolley eher selten. Deshalb sollte sich der Preis im engen Rahmen halten.
Da ich ständig auf meine Ausrüstung zugreifen muss, sollte dies schnell und problemlos vonstatten gehen.
Empfehlung - Einkaufstrolley
Das wird die meisten Puristen sicher irritieren. Aber lesen Sie die Argumente und Vorteile einfach einmal durch.
Vorteile
Großes Volumen - bis zu 40 Liter Fassungsvermögen.
Wasserabweisendes Material.
Sehr große Rollen / Räder, meist zusätzlich weich gummiert.
Stabile Konstruktion, robust und langlebig.
Tasche abnehmbar und waschbar.
Geringes Eigengewicht.
Diebstahlsicher.
Die meisten Menschen halten mich reflexartig für einen Rentner beim Lebensmitteleinkauf.
Andere sehen in mir einen armen Broschüren-/Zeitungausträger für Werbung.
Man hält mir seitdem sogar die Türen auf.
Relativ geringer Preis, dank Massenproduktion für eine andere breite Zielgruppe.
Nachteile
Ein Trolley sieht nicht trendig aus.
Er wirkt nicht sportlich.
Er ist definitiv nicht modisch.
Er macht alt.
Er ist weder hipp noch in.
Der Schlagschutz ist gering.
Der Vibrationsschutz ist gering.
Er ist weder wasser-, staub-, noch luftdicht.
Test
Meinen Trolley hatte ich vor vielen Jahren meiner damals über 70-jährigen Mutter für 14,95 DM bei Woolworth gekauft. Sie lehnte das Behindertengerät jedoch ostentativ ab, da es sie alt machen würde. Deshalb benutze ich seitdem diesen klassischen Fehlkauf für die Fotografie.
Fakten:
Hersteller: unbekannt
Händler: Woolworth, 14,95 DM (ca. 7,50 Euro)
Gesamthöhe mit eingefahrener Doppelgriffstange: 69 cm
Gesamthöhe mit ausgezogener Doppelgriffstange: 102 cm
Griffbreite 22,5 cm
Taschenmaterial: Weichkunststoff
Taschenmaße: 32 * 22 * 58 cm (B*T*H)
Volumen: ca. 40 Liter nutzbar
Leergewicht: 2.075 g, mit großem eigenen Kopfkissen (siehe unten): 3.430 g
Rollen: 2
Rollendurchmesser: 13,5 cm
Maximale Breite / Spurweite der Räder: 41 cm
Der Einkaufstrolley von vorne mit ausgezogenem Griff an einem Doppelgestell.
Ergebnisse:
Der Trolley besitzt einen ausziehbaren doppelten Metall-Bügel mit Kunststoffgriff, der sich meiner Körpergröße anpassen lässt.
Der Griff ist mit leichten Fingermulden versehen und selbst für große Hände sehr breit und stabil.
Allerdings ist im Griff auch der Arretiermechanismus des Ausziehgestänges integriert. Falls man die Finger fest zusammendrückt, dann löst sich die gewählte Arretierstufe.
Ferner klappert der Plastikgriff etwas.
Relativ stabile und verwindungsarme Aluminium-Doppelgriff-Halterung: Empfehlenswert ist ein Griff mit doppelten Seitenstangen. Diese Konstruktion ist verwindungssteifer, und nur so lässt sich ein Taumeln des Trolleys beim schnellen Hinterherziehen und bei Kurvenfahrten verhindern.
Stabiler, reißfester, aus meiner Sicht unter meinen Normaleinsatzbedingungen fast unverwüstlicher Stoff.
Kordelzug-/Schnurverschluss oben, mit zusätzlicher dicker Stoff-Klappe mit 30 * 30 cm mit Klettverschlüssen. Dadurch ist der Inhalt regendicht verpackt.
Zusatztasche vorne mit den Maßen 25 * 20 * 4 cm (B*H*T) mit Reißverschluss und ebenfalls zusätzlicher Stoffklappe darüber mit Druckknopfverschluss. Darin kann man diverses Zubehör transportieren.
Die gesamte Tasche ist mit zahlreichen Schrauben unten und vor allem oben an das Trolley-Gestell angeschraubt. Dies sorgt für eine hohe Stabilität. Bei vielen Billigtrolleys mangelt es heute an dieser stabilen Verbindung zwischen Gestell und Tasche.
Man könnte diese Schrauben lösen und die Stoffhülle separat reinigen. Bisher konnte ich jedoch alle Reinigungstätigkeiten mit einem feuchten Lappen durchführen.
Dank zweier Räder und zweier fester Abstellfüße steht der Trolley sofort stabil.
Der Zugriff auf die Ausrüstung ist relativ schnell.
Das Verpacken geschieht ebenso schnell.
Die Zugriffsgeschwindigkeit liegt zwischen der meiner schnellen Foto-Tasche und der meines Rucksacks.
Das Stativ ist beim Trolley schneller herausgeholt und verpackt als am Rucksack oder der Fototasche.
Das Ziehen des Trolleys belastet mich dank einstellbarer Grifflänge kaum - zumindest viel weniger als das Tragen einer Tasche oder eines Rucksacks mit vergleichbarer Ausrüstung.
Durch das häufige Ziehen des Trolleys über Schwellen und Stufen finden sich unten am Gestänge bereits an mehreren Stellen Schlagschäden im Lack und es bildet sich langsam etwas Rost. Ich benutze ihn seit Jahrzehnten als absoluten Gebrauchsgegenstand, der etwas aushalten muss. Vielleicht werde ich im Winter dort einmal eine Farbsprühdose anwenden, bevor es wieder in den salzigen Schneeeinsatz geht.
Das Hochschleppen des Trolleys im beladenen Zustand nach der Fototour die Treppen hinauf ist mühsam. Treppab ist es zwar auch nicht viel einfacher, aber da ist man noch nicht ermüdet.
Der Stoff verliert mit der Zeit seine Imprägnierung, sodass man ihn ab zu wieder einmal einsprühen sollte, falls man bei schlechtem Wetter hinaus will.
Die Bodenplatte und die Reifen bestehen aus eher billigem Plastik. Aber sie halten und erfüllen ihren Zweck.
Vor allem die großen und relativ weichen Reifen erlauben es mir, auch über unser Kopfsteinpflaster in der Altstadt zu rollen, ohne dass alle Passanten sich nach mir umdrehen oder meine Elektronik einen Schaden erleidet.
Nach Jahrzehnten des Einsatzes ist der Trolley immer noch in einem guten Zustand.
Jeder Fototester eines Fachmagazins würde jedoch nur den Kopf über dieses Gerät schütteln. Allerdings wundere ich mich im Gegenzug darüber, dass Menschen so unkreativ sein können und hunderte von Euros für Schutzgefäße ausgeben, die sich schlechter bedienen lassen als meine.
Der positive Effekt kommt immer dann, wenn andere total erschöpfte Fotografen mich entspannt mit dem Trolley sehen und schlagartige die Vorteile gegenüber ihren Taschen und Rucksäcken erkennen. - Am beeindruckendsten sind diese Lerneffekte im Hochsommer auf der Mainau.
Der Einkaufstrolley von hinten. Durch das ständige Ziehen des Trolleys über Schwellen und Stufen ist an einigen Stellen unten am Gestänge bereits der Lack ab.
Auspolsterung
Um die Vibrationen zu dämpfen und auch den Schlagschutz deutlich zu erhöhen, ergriff ich folgende Maßnahmen:
Unten lege ich ein dickes altes Kopfkissen als Polster hinein.
Dadurch liegen alle Gehäuse und Objektive extrem weich gepolstert.
Ferner muss ich durch die Unterlage nicht so tief greifen.
Jedoch geht dadurch ein erheblicher Teil meines Stauvolumens verloren (ca. 1/3). Allerdings benötige ich meist nicht einmal 15 Liter Volumen.
Ich stecke auch mein jeweiliges Stativ in die Tasche des Trolleys.
Jedes Objektiv wird nur in einem dafür passenden Köcher - Objektivköcher bei AliExpress dort hineingelegt, und jedes Kamera-Gehäuse wickle ich zusätzlich in ein Handtuch ein. So sind sie optimal geschützt.
Sie können dafür natürlich auch Neoprenmatten verwenden. Ich bevorzuge jedoch Handtücher, da sie weicher sind und sich so besser um die Gegenstände wickeln lassen. Durch die Handtuchgröße ergibt dies eine dicke Schutzhülle.
Der Einkaufstrolley mit einem sehr großen und schweren Studiostativ. Mein kleines Reisestativ ist so klein, dass es komplett im Trolley verschwindet.
Innenmaße: 485 * 355 * 180 mm. Dadurch, dass alle Ecken und Kanten weich abgerundet sind, entsteht kein absoluter Quader, sondern ein im Randbereich deutlich geringeres nutzbares Volumen.
Außenmaße: 515 * 415 * 200 mm
Gewicht: 4,200 Kilogramm, mit maximalem Schaumstoff-Gewicht. Da man jedoch Löcher schneidet, um die Kamera und die Objektive einzufügen, verringert sich das Leergewicht in der Praxis durchaus um ca. 200 Gramm.
Eigenschaften:
Stoßfest dank dicker Außenwand aus Polypropylen.
Wasserdicht und staubdicht (sofern das Ventil oben am Griff geschlossen wird).
Stapelbar, falls Sie mehrere gleichartige Koffer kaufen.
Am Griff befindet sich ein Ventil zum Druckausgleich.
Zwei 5 mm Ösen für Vorhängeschlösser rechts und links
Zuschneidbare Schaumstoffeinlagen zur individuellen Anpassung des Innenraumes. Bereits vorgestanzte Mini-Quader in den Schaumstoffeinlagen erleichtern das Zuschneiden.
Farben: grau-schwarz und rot
Rechts und links oben erkennt man die 5 mm-Bohrungen durch das Hartplastik für die Schlösser. In der Mitte oben unter dem Griff erkennen Sie die Belüftungsschraube / das Druckausgleichsventil.
Bewertung
Stabil, aber auch schwer.
Es handelt sich um einen reinen Koffer ohne Rollen. Er muss somit getragen werden.
Da ich nur einen Koffer besitze, trägt man das hohe Gewicht einseitig, wodurch es auf längeren Strecken ermüdend ist.
Der Koffer ist im fotografischen Tagesbetrieb eher für den Autotransport geeignet.
Perfekt für alle größeren (auch Abenteuer-) Reisen, bei denen Sie die eigene Kamera nicht selbst beaufsichtigen können, und jeden Versand von hochwertigen Fotoartikeln. Das kann selbst der unfähigste Paketversender nicht zerstören. - Einschränkung: länger andauernde Feuer übersteht auch der Koffer nicht.
Der Image-Faktor des Koffers ist beeindruckend: Wenn ich mit dem Koffer irgendwo auftauche, richten sich die Augen aller Anwesenden auf mich und den Koffer, man hält mich für einen Spezialisten vom Geheimdienst etc. und die im Koffer gelagerte Kamera sowie Objektive für die wertvollsten und neuesten Teile überhaupt. Damit ausgestattet darf ein Berufsfotograf seine Rechnung bedenkenlos um 50% erhöhen.
Gleichgültig, wie dezent Sie gekleidet sind, oder wie zurückhaltend Sie sich bewegen, mit diesem Koffer fallen Sie überall auf.
Der Nutzwert ist ziemlich gering, da man in den großen Koffer aufgrund der großen Schaumstoffeinlagen erstaunlich wenige Geräte unterbringen kann.
Vor allem viele Kleinteile lassen sich in einem Koffer nicht ergonomisch unterbringen.
Bis man die Schaumstoffeinlagen optimal zugeschnitten hat, hat man einige verschnitten. Entweder Sie planen vorher mit Papier-Schablonen sehr sorgfältig, oder Sie kaufen sich gleich weitere Schaumstoffeinlagen Oder exakt passende Schaumstoffeinlagen für diesen Koffer L, die jedoch ziemlich teuer sind.
Diese Teile bröseln beim Zerschneiden, sodass man einen Staubsauger benötigt. Jene Partikel will man nicht in der Kamera oder in einem Objektiv haben.
Die Isolationswerte des Koffers sind im Winter beeindruckend. Im Sommer heizt sich jedoch die schwarze Außenwand in der prallen Sonne stark auf und gibt mit der Zeit die Wärme auch nach innen ab.
Zuhause muss man den Koffer unbedingt offen und trocken lagern, da sich in unserem feuchten Sommerklima sonst unter weitgehendem Luftabschluss durchaus auch Sporen / Pilz an den Objektiven bilden können. Deshalb gebe ich immer ausreichen Kieselgel / Silikagel bei.
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Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude beim Fotografieren und Filmen.