Weitere Namen für den Bild-Aufbau sind: Bildgestaltung, Bild-Konzeption, Bildidee, Bild-Komposition, Bildaufbau, Komposition, Aufbau von Fotos, Gestaltungs-Regeln, Bildkonzeption, Konzeptions-Regeln, Gestaltungs-Richtlinien, Bildrichtlinien, Gestaltgesetze, Gestaltungsgesetze, Gestaltungsregeln, Fotogestaltung.
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behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Bevor man zu den Details übergehen kann, muss man einige grundlegende Dinge / Missverständnisse klären:
There are no rules for good photographs, there are only good photographs.
- Obwohl ich sehr von den Fotos von Ansel Adams angetan bin, halte ich diese seine Aussage für unzutreffend. - Es existieren zahlreiche Regeln für gute Fotos. Es sind fast dieselben wie für gute Gemälde. Nur aufgrund derartiger künstlerischer Gesetzmäßigkeiten können sich Menschen überhaupt über ein Foto unterhalten und dieses bewerten sowie beurteilen. - Im Übrigen war Ansel Adams Mitglied in der Gruppe f64, welche mit ihren klar definierten Bildvorstellungen sogar prägenden Einfluss auf die Fotografie nahm, und widerlegte seine Aussage somit schon zu Lebzeiten selbst.
Die Komposition oder der formale Aufbau von Kunstwerken umfasst den großen Bereich, wie man die Elemente bewusst und gezielt in einem Bild anordnet und miteinander verbindet - wie man den Raum auf- und einteilt sowie mit Elementen füllt. Man kann für die Fotografie auch sagen: Komposition ist die Einteilung der Fläche mittels Ordnungsprinzipien.
Der Bildaufbau liefert somit die Grundstruktur der in einem Kunstwerk verwendeten bildnerischen Mittel. Er umfasst sowohl alle inhaltlichen Aspekte wie auch den formalen Aufbau der Einzelteile sowie deren Beziehung zum Ganzen.
Der Bildaufbau und die Bildkomposition haben nichts mit dem Handwerk der Fotografie zu tun, sondern gehören zum zweiten Bereich - der Kunst.
Wer also seine Kamera in allen Funktionen bedienen kann, gut im Workflow-Management ist und perfekt in Photoshop etc. (alles gehört zum Bereich Handwerk), ist noch lange kein Künstler. Deshalb ist das Wort Photoshop-Künstler
auch ganz anders zu verstehen, und eher im grafischen Bereich zutreffend.
Mit Ihrem handwerklichen Wissen und Können gelingt es Ihnen, ein Bild korrekt aufzunehmen und danach zu optimieren. - Mit einem fundierten Wissen über den der Aufnahme vorausgehenden Bildaufbau und die Bildkonzeption gelingen Ihnen hingegen gezielte und vor allem reproduzierbare künstlerische Bilder.
Handwerk und Kunst ergänzen sich somit in der Fotografie sinnvoll.
In allen Künsten suchte man nach Schönheitsidealen. Somit auch in der Malerei, an die sich die Fotografie immer anlehnte und mit der sie sich bewusst oder unbewusst immer maß - auch, wenn sie sich noch so vehement von ihr zu distanzieren versuchte.
Bereits das Wort schön
selbst scheint jedoch nicht definierbar zu sein. Viele assoziieren damit Adjektive wie angenehm
, harmonisch
, teilweise auch idyllisch
, ideal
, ästhetisch
, ansprechend
, das Göttliche
. Ferner steht Schönheit im etymologischen Zusammenhang mit griechisch Kosmos (--> Kosmetik), Schmuck und Ordnung. - Sobald man es jedoch detailliert beschreiben soll, geraten viele Menschen in eine gewisse Erklärungsnot.
Lebewesen, Pflanzen, Natur und Menschengemachtes sowie in der Moderne sogar automatisch erzeugte Maschinenprodukte können schön sein. Aber auch Taten, Gedanken, Empfindungen, Schriften wird dieses Attribut zuerkannt.
Mit der Aufklärung und dem Aufkommen der modernen Wissenschaften, welche insbesondere im 19. Jahrhundert ungeahnte Fortschritte machten, suchte man vermehrt nach einem Zusammenhang zwischen Schönheit und Naturwissenschaft, also letztendlich einer mathematischen Schönheitsformel. Man versuchte in der Folge, die Schönheit anhand äußerlich sichtbarer Phänomene zu messen
. Und so ganz abwegig scheint dieser Gedanke auch nicht gewesen zu sein. Denn bereits in der antiken Geometrie fanden sich ideale, d.h. schöne Formen, welche nicht nur Mathematiker beeindruckten. Begünstigt wurde dies in der Antike bis ins Mittelalter durch die noch als Zusammenhalt an Universitäten gelehrte Einheit der Septem Artes Liberales (sieben freien Künste) und eine alles durchziehende (göttliche) Harmonielehre (= universale Ordnung). Eine der damals gefundenen und noch heute bekanntesten Formeln ist der goldene Schnitt.
Zumindest für den Beauty-Quotienten, der überwiegend auf Symmetrie des Gesichts beruht, finden sich inzwischen Computer-Programme, welche ihn (z.B. für Top-Models) errechnen. Und Symmetrien finden sich überall - insbesondere in der Natur, seien es spiegelbildliche Symmetrie, Drehsymmetrie (z.B. Seestern) oder die dreidimensionale Kugelsymmetrie. Allerdings ergibt die Detailanalyse, dass sich in der belebten Natur (Organismen) kaum absolute Symmetrien finden - nur bei den Kristallen.
Das grundlegende Problem ist und bleibt jedoch, dass man bisher keine allgemein gültige Schönheitsformel fand. Allen seit Jahrhunderten daran beteiligten Disziplinen gelang es also bisher nicht, das Schöne an sich
herauszuarbeiten.
Ferner scheinen sich je nach Kultur und Epoche unterschiedliche Nuancen der Schönheit herausgebildet zu haben.
Aber auch der konträre Ansatz, dass Schönheit rein subjektiv und somit nicht objektiv messbar wäre, führt zu weit. Es handelt sich - zumindest innerhalb einer Kultur und Epoche - nicht um völlig willkürliche Emotionen des Einzelnen. Dies belegen u.a. zumindest manche Ordnungsversuche z.B. von Bildern, bei denen die überwältigende Mehrzahl der Probanden die identische oder zumindest ähnliche Reihenfolge der Schönheit bis zur Hässlichkeit herstellen. Zumindest bei Gesichtern konnte man nachweisen, dass Ordnung und Proportionen (bis hin zur Symmetrie) als Maß für Schönheit herangezogen werden.
Schönheit bleibt folglich bis heute ein im Ganzen noch nicht gelöstes Rätsel, das man trotz vieler Analysen erst mit und durch Einzelelemente erklären kann.
Begeben wir uns also auf die Suche nach den verschiedenen Spuren der Schönheit.
Für die Analyse bereits gemachter Fotografien ist die Sehfähigkeit wichtig. Man muss u.a. erkennen, was wo ist sowie wie und warum es gemacht wurde. Da es keine Wirkung ohne Ursache gibt, geht es darum, die Hintergründe der Bildwirkung auf den Betrachter zu erkennen. Warum ziehen manche Bilder unsere Blicke an und fesseln uns? Diese Sehfähigkeit gilt es ständig zu verbessern. Hierzu sind die wissenschaftlich-präzisen Analysemethoden der Bildgestaltung unabdingbar.
Aber, um dann auch noch selbst gute oder zumindest immer bessere Fotos machen zu können, benötigt man eine weitere Fähigkeit: die der Visualisierung. Man muss vorher wissen, was man mit einem Bild ausdrücken möchte. - Wenn diese künstlerischen Dinge der eigentlichen Aufnahme vorausgehen, dann muss man folglich vorher darüber nachdenken, weshalb diese Fragen generell sehr theorielastig sind.
Man muss sich vorher überlegen, was wo auf dem Bild sein soll. Dazu muss man etwas visualisieren / bewusst machen können, sich also im Geiste vorstellen können, was das Auge momentan (aufgrund sagen wie einmal von Position, Perspektive, aktueller Uhrzeit, jetzigem Wetter etc.) noch nicht wahrnimmt. - Konkret bedeutet dies, dass Sie ein Bild vor Ihrem geistigen Auge komponieren, das es derzeit an dem Ort etc. so in der Realität noch nicht gibt - z.B. eine weiße Friedenstaube vor einem Kohlehaufen (zumindest hoffe ich, dass die meisten Leser dies jetzt nicht gerade an Ihrem Leseort real vor sich haben).
Abgesehen davon, dass man für das Foto natürlich den Kohlehaufen und die weiße Taube mit Friedenszweig benötigt, stellen sich z.B. die Fragen nach der Position der Taube auf dem Kohlehaufen, nach dem (Tages-) Licht, nach sonstigen Elementen (mit oder ohne Himmel, Hintergrund?), nach dem Fotoformat (hoch- oder quer), nach der Position des Kohlehaufens im Foto, nach der Position der Taube im Foto und innerhalb des Kohlhaufens und so weiter.
Da es sich um ein Feld der Theorie handelt, ist damit auch klar, dass es unendlich ausgedehnt werden kann. Sie können Minuten, Stunden, Tage, Wochen und sogar Monate (lesen Sie einmal etwas über die frühen Fotografen oder Anselm Adams) auf die Vorbereitung eines herausragenden Fotos verwenden.
Abgesehen von diesem aus der reinen Theorie (Ihrer Vorstellungskraft) entstandenen Bildaufbau findet sich jedoch oft auch der praktische Zugang im Fotoalltag: Sie halten an, weil etwas Ihre Aufmerksamkeit anzieht. Auch dann hilft Ihnen das Wissen um den Bildaufbau zu hochwertigeren und künstlerischen Bildern, als der erste Schnappschuss.
Sehr viele dieser Gestaltungs-Regeln wurden in der Malerei entwickelt, viele davon beim Zeichnen und manche bei Skulpturen sowie in der Architektur verwendet.
Das immer wieder zu hörende und zu lesende Argument, dass sich Malerei und Fotografie elementar unterscheiden, und somit die Regeln der Malerei nicht auf die Fotografie anwendbar seien, ist unzutreffend. Es stammt überwiegend noch aus der Zeit, als man (insbesondere propagiert durch etablierte Maler) Malerei als edle Kunst und die Fotografie als banales Handwerk einstufte. Die Behauptung, dass der Fotograf nur rein mechanisch das Sichtbare ablichten kann und der Maler dagegen das Imaginäre aus sich heraus gestaltet, ist überholt. Selbstverständlich kann der moderne Fotograf im Studio synthetisch arbeiten wie ein Maler, indem er eine Welt komplett komponiert. Und Techniken wie z.B. Infrarotfotografie oder Hochgeschwindigkeitsblitzaufnahmen machen für den Menschen Unsichtbares fotografierbar. Die Bildgestaltung hilft somit dem Maler wie dem Fotografen zu ansprechenderen Ergebnissen. In beiden Bereichen macht die gekonnte Bildgestaltung aus dem Handwerk erst eine Kunst.
Trennen Sie sich von subjektiven Wertkategorien wie gut, besser, schlecht, etc. Bei der Bildgestaltung handelt es sich nur um neutrale Werkzeuge, die man mit Bedacht - also bewusst, gezielt - einsetzen kann. Alle hier genannten Kompositionskriterien werden verwendet und besitzen ihren Einsatzzweck.
Aber alle hier genannten Kriterien kann man auch bewusst negieren, indem man die Gestaltungselemente unerwartet verwendet.
Im Folgenden finden Sie zahlreiche Bild-Elemente wie einen großen Baukasten, aus dem Sie schöpfen können. Die gezielte Anwendung und den bewussten Missbrauch dieser Bausteine nennt man Konzeption.
Zuerst einmal sollte man lernen, die Bausteine so im Bildaufbau einzusetzen, dass sie den gewünschten Bildeindruck unterstützen, verstärken und dessen Erkennen erleichtern.
Sobald man diese sogenannten Regeln dann in ihrer Anwendung beherrscht, kann man damit spielen und sie bis hin zur bewussten Irreführung des Betrachters gezielt einsetzen (z.B. künstlerische Störung der allgemeinen Erwartungshaltung oder Bilderrätsel).
Allerdings sind diese Regeln wesentlich weicher
als z.B. die Anweisungen im handwerklichen Bereich der Fotografie. Sie sind keineswegs so direkt umsetzbar wie z.B. die Angaben zu Befehlen bei Photoshop und funktionieren auch nicht so präzise.
Hinzu kommt ein grundsätzlicher Unterschied der analysierenden Gruppen: Auf der einen Seite handelt es sich um Wissenschaftler in zahlreichen Wissenschaften, die sich in u.a. der Physik, Biologie, Medizin, menschlichen Sehfähigkeit, den Gehirnfunktionen, der Psychologie, Philosophie etc. mit den Theorien und Vorgängen befassen, die auch auf die bildenden Künste Einfluss nehmen. Am anderen Ende des Spektrums handelt es sich oft um aktive Künstler selbst, welche ihr eigenes Werk oder das anderer Künstler mit einer künstlerisch-ästhetischen Lehre in einen theoretischen Rahmen setzen (wollen). Als dritte eher kleinere Gruppe dazwischen finden sich noch die Kunstwissenschaftler und Kunsthistoriker, welche sich abstrakt mit der Kunst befassen. Sowohl die Sprache als auch die Theorie-Modelle aller unterscheiden sich deutlich voneinander, bis hin zum Gebrauch einzelner Fachausdrücke. Nicht selten unterscheiden sich selbst die Modelle der Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen, wie die der verschiedenen Künstler bereits untereinander. Man muss somit jede Aussage und Erkenntnis immer im jeweils geltenden theoretischen Rahmen / Modell betrachten sowie bewerten und kann sie nicht einfach pauschalierend übertragen.
Ferner wäre es ein Irrglaube, es handele sich um Kochrezepte. Deshalb werden hier auch keine derartigen Tipps, Empfehlungen etc. gegeben.
Auch sinnlos wäre es, alle Regeln in einem Bild anwenden zu wollen. Manche schließen sich sogar gegenseitig aus.
Abschließend bleibt festzuhalten: Es existieren weder Naturgesetze, noch göttliche Gebote, noch sonstige verbindliche (goldene etc.) Regeln in der Fotografie. An nichts muss man sich sklavisch halten. Aber man sollte die am meisten verwendeten Bildkompositionen zumindest kennen. Letztendlich muss jeder Fotograf bei jedem einzelnen Motiv selbst entscheiden, welche Elemente er zu seiner ganz spezifischen Bildkomposition verwenden will. Der Bildaufbau ist ferner ein stetig andauernder - nie endender - Vorgang. Bei bewusst arbeitenden Fotografen beeinflusst jedes gemachte Foto immer die kommenden. Sehen Sie diesen kontinuierlichen Lernprozess als positive Entwicklung hin zu Ihrem eigenen künstlerischen Stil.
Selbstredend finden sich von Geburt talentierte Fotografen, die Proportionen, Formen, Harmonien und vor allem das Licht intuitiv oder spielerisch erfassen. Aber die meisten Menschen sollten sich in die Bildkomposition etwas einarbeiten - d.h. lernen, wie man ein Bild aufbaut.
Hierüber lassen sich Fotografen eher selten aus - und wenn, dann wiederum sehr oberflächlich.
Hierzu finden sich im Fotobereich auch kaum Schulungen, Kurse, Bücher, Workshops, Videos, die den Namen verdienen oder das Geld wert sind.
Was viele erfahrene Fotografen - statt der letzten Perfektion im Handwerk - hingegen empfehlen, ist ein Kurs oder Buch über die bildenden Künste.
Wenn Sie Englisch beherrschen, fangen Sie vielleicht einmal mit den (früher oft) auf ARD alpha ausgestrahlten Sendungen des Malers Bob Ross an. Völlig unprätentiös malt er in 25 Minuten ein Bild. Selbst wenn man kein Wort versteht, lernt man viel über den Bildaufbau. Einige Sendungen finden sich in seinem Kanal sowie unter seinem Namen als Suche auch auf YouTube. Vor allem arbeitet er nach einem sehr entspannenden Lehrsatz: Es gibt keine Fehler, sondern nur glückliche Fügungen
, Zufälle etc. - We do not make mistakes, they are only happy accidents.
Die Malerei und Bildhauerei sind auch deshalb hilfreich, weil sie keine direkt umsetzbaren Anweisungen für die Fotografie liefern, sondern zum Nachdenken anregen. In dieser Hinsicht kann auch ein Besuch einer Bildergalerie oder eines Kunstmuseums anregend sein.
Ideal wäre natürlich ein Kunststudium. Und in der Tat sind einige der herausragendsten Fotografen vorher im Bereich der Malerei tätig gewesen oder haben zumindest Kurse darin absolviert.
Ein weiteres (allerdings fast ausschließlich universitäres) Feld ist die Semiotik: Das Studium der Zeichen und Symbole und bedeutungstragenden Elemente. Eine Studienrichtung ist die Visuelle Rhetorik, die sich mit der Kommunikation durch und mit Bildern beschäftigt.
Es gibt übrigens kein Foto ohne Bildgestaltung. Jeder Fotograf hat beim Auslösen eine bewusste oder zumindest unbewusste Bildidee. D.h. es geht nur um die Quantität und Qualität der durchgeführten Bildgestaltung.
Die vielen Regeln der Bildgestaltung beengen den Fotografen nicht, sondern helfen ihm, die Sprache der Fotografie zu erlernen, damit er zu dem Betrachter seines Fotos verständlich sprechen kann. Sehen Sie die Bildgestaltung wie das Erlernen einer interessanten Fremdsprache, um mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und zu kommunizieren. Dazu benötigen Sie einen großen Wortschatz und etwas Grammatik = die Bildgestaltung.
Während sich diese Gestaltungsregeln in einem Atelier wie auf einer leeren Leinwand perfekt einzeln hinzufügen und somit relativ einfach bis ins Details komponieren lassen, sieht dies in der freien Natur oft anders aus.
Nicht selten gelangt man an einen Ort, der einen beeindruckt. Zuerst muss man alles genau wahrnehmen, jedes Details genau untersuchen. Was ist daran statisch (Berge, Gebäude etc.) und was dynamisch (Wolken, Tiere, Licht, Wind mit seinen Auswirkungen auf Bäume und Felder, ...)
Das Problem der Sinneseindrücke: Der Mensch nimmt immer gleichzeitig mit allen seinen Sinnen wahr. Auf dem Foto wird direkt jedoch nur der optische Sinn des statischen Moments wiedergegeben. Wärme, Kälte, hohe oder geringe Luftfeuchtigkeit, Geräusche (vom Vogelzwitschern über das Plätschern des Wassers bis hin zu Industrie-Lärm), Bewegung, Düfte, etc. lassen sich meist nur indirekt und oft sehr eingeschränkt fotografisch wiedergeben. - D.h. man muss seine ganzheitlichen Sinneseindrücke vor der Aufnahme bewusst trennen. Auch Gefühle wie Freude, Glück, Angst, etc. die man selbst empfindet, lassen sich nur indirekt fotografisch festhalten.
Da der Mensch vieles gleichzeitig wahrnimmt, muss man sich fotografisch oft auf einen oder zumindest wenige Aspekte bewusst beschränken, die man auf ein Foto bannen möchte. D.h. man muss ggf. mehrere Aufnahmen machen, um alle Aspekte festzuhalten. Nur sehr selten wird es einem gelingen, auf einem Foto alle Eindrücke darzustellen.
Meist ist es sinnvoll, zuerst den Haupteinflussfaktor zu bestimmen und sich dann fotografisch darauf zu konzentrieren, oder ggf. zu erkennen, dass man diesen Eindruck derzeit nicht fotografisch einfangen kann. Z.B. ist es sehr schwer die eigene Höhenangst an einem Abgrund darzustellen: Nur ein Bild in die Tiefe reicht nicht aus, da keineswegs alle Betrachter des Fotos an Höhenangst (Akrophobie, Vertigo) leiden. Eine indirekte Möglichkeit wäre es, dies durch einen anderen Menschen darzustellen, dessen angstverzerrtes Gesicht und seine an die steile Felswand zurückgelehnte Körperhaltung sowie das krampfhafte Festhalten an einem Sicherungsseil bildlich auszudrücken. Aber dazu benötigen Sie zumindest eine weitere Person. - Mit einem heute verbreiteten Selfie gelingt dies aufgrund des zu geringen Abstandes meist nicht.
Einer der wenigen Praxis-Tipps in diesem Artikel: Legen Sie zur Analyse Ihre Sonnenbrille ab. Die allermeisten Sonnenbrillen stellen eine Landschaft anders (meist viel beeindruckender) dar, als man sie fotografisch einfangen kann. Die meisten erfahrenen Naturfotografen tragen einen Hut oder eine Kappe mit breitem Rand als Schattenspender für die Augen.
D.h. man muss sich über zwei unterschiedliche Dinge vor der Aufnahme klarwerden: was sieht man mit den eigenen Augen - und was will man zeigen?
Anfänger sprechen über technische Eigenschaften des Kameramodells X des Herstellers Y.
Fortgeschrittene Fotografen sprechen über Licht.
Künstler sprechen über den Bildaufbau / die Komposition.
Hier geht es zur Bildgestaltung: das Motiv
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Foto Video Design - Dr. Schuhmacher