Zielgruppe dieses Artikels über Winkelschienen (L-Brackets) sind ambitionierte Fotografen und Videografen.
Selbstredend betrifft eine Winkelschiene (L-Bracket) alle Sensorklassen von Micro Four Thirds, über APS-C, Vollformat, bis Mittelformat. Für Pocket- und Bridge-Kameras halte ich derartige Systeme für etwas übertrieben.
Vorab zur Beruhigung der Gemüter: Ich halte alle Hersteller mit allen Winkelschienen (L-Brackets) für gut geeignet, die Arbeit auf dem Stativ zu erleichtern.
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle bei Winkelschiene behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Weitere Namen der Winkelschiene sind: L-Schiene, Schnellwechsel-L-Platte, L-Winkelschiene, L-Winkel, L-förmige vertikale Schnellwechselplatte, Q=PLATE, Winkelplatte, Vertikal Klemmplatte (L-Form), MPU-### oder MP### L (wobei die ### für die Längenangabe in Millimeter der längeren Schiene stehen), QR-L-Plate (QR=Quick-Release), Winkelschiene Vertikal
, Elbow Bracket, Winkelklemmplatte.
Der Verwendungszweck ist relativ eng begrenzt, aber dort wichtig: Winkelschienen erlauben beim Einsatz auf dem Stativ das schnelle Umstecken der Kamera von einer Hochkant-Position (Portrait) zu einer horizontalen (Landscape) und umgekehrt, ohne dass man den Stativkopf (Kugelkopf oder Neiger) dazu neu ausrichten muss. Das Einsatzfeld ist dann jedoch wieder sehr breit: Vor allem in der Studio-Fotografie kommt dies häufig vor, wenn man rasch zwischen hoch- und quer-formatigen Aufnahmen wechseln will. Aber auch in der Landschaftsfotografie kann es sehr hilfreich sein. In der Makrofotografie ist eine Winkelschiene - vor allem auf einem Kreuzschlitten - ein sehr wichtiges Zubehörteil, das man nicht mehr missen möchte. Für alle Fotosujets gilt: Mit einer Winkelschiene werden Sie bei der Arbeit am Stativ zukünftig viele öfter mal schnell von Quer- zu Hochformat und umgekehrt wechseln, um die Wirkung auszuprobieren, weil es nun so einfach vonstattengeht.
Eine Winkelschiene besteht meist aus zwei an der kurzen Seite im Winkel von 90 Grad miteinander verbundenen Einzelschienen.
Eher selten finden sich - bei hochwertigen und teuren Maßanfertigungen - aus einem einzigen Stück herausgefräste L-Schienen. Bei höchster Fertigungspräzision kann dies Vorteile haben, da man die Verbindungsschrauben spart. Aber meist muss dann die Gesamtkonstruktion steifer, dicker und somit etwas schwerer ausfallen, sodass man letztendlich nicht wirklich Gewicht einspart. Der Vorteil liegt eher in dadurch möglichen Sonderformen, wie Löchern
/ Aussparungen im seitlichen Ring.
Noch seltener finden sich zwei Schienen, bei denen die Bodenplatte mit ausfahrbaren Stahlstangen verlängerbar ist. (Siehe z.B. das Video.)
Winkelschiene Mengs MPU 100 mit zwei Verbindungsschrauben. Ferner erkennt man an jeweils äußeren Rand der Schienen je eine Sicherungsschraube gegen versehentliches Durchrutschen der Schiene aus einer leicht geöffneten ARCA-Swiss-Klemme.
Die Klemmen selbst werden aus stabilen Materialien hergestellt. Meist handelt es sich um Aluminium. Selten ist es heute noch Stahl. In wenigen Fällen sind die Klemmen aus Kunststoff gefertigt.
Winkelschiene Mengs MPU 100 mit zwei Verbindungsschrauben im zerlegten Zustand.
Die Verbindungsmaterialien zwischen den beiden Einzelschienen bestehen meist aus Stahlschrauben, wobei die Anzahl schwankt.
Eine einzige Schraube reicht zwar aus, um die Verbindung herzustellen. Aber ohne weitere Arretierungsstifte und Nuten können sich dann die beiden Schienen unter Last gegeneinander verdrehen.
Typisch sind heute meist zwei Stahlschrauben. Dadurch wird die Verbindung der zwei Schienen nicht nur wesentlich stabiler, sondern auch verdrehungssicher. Auch bei Systemen mit zwei Schrauben kommen vereinzelt noch Arretierungsstifte und Nuten hinzu, um die Passgenauigkeit und Winkeltreue zu erhöhen.
Mehr als zwei Schrauben sind heute selten und finden sich eher bei schwereren, größeren und auch teureren Systemen.
Die Verbindungsschrauben besitzen meist eine Form für Sechskant-Inbusschlüssel. Da die Schraubengröße jedoch schwankt, kann auch die Größe des erforderlichen Inbusschlüssels in gewissen Grenzen abweichen.
Manche Fotografen empfinden es im Übrigen als Vorteil, dass diese zwei Schienen zerlegbar sind, da sie dann die Bodenplatte (längere Schiene) auch alleine verwenden können. Ich persönlich halte das Zerlegen für zu zeitaufwändig und habe mir angesichts des geringen Preises eine weitere Schiene/Platte in der Länge der Bodenplatte angeschafft.
Winkelschiene Mengs MPU 100 mit zwei Verbindungsschrauben im zerlegten Zustand. Hier sind - im Vergleich zum Foto oben - jeweils die Rückseiten der Schienen sichtbar.
Zahlreiche Winkelschienen besitzen entweder im Boden der längeren Schiene (=Bodenplatte) oder im Boden beider Schienen ein 1/4-Zoll-Gewinde für die direkte Montage / das direkte Anschrauben auf anderen Schienen oder dem Stativkopf.
Das scheint zwar primär ein Vorteil zu sein. Aber jedes weitere Loch schwächt auch die Gesamtstruktur. Ferner sind die Gewinde für die Stahlschrauben direkt in das weichere Aluminium gefräst, sodass man dort keine allzu großen Kräfte anwenden darf.
Letztendlich wird mit dem Schraubmechanismus jedoch der größte Vorteil des schnellen Wechselns verneint. - M.E. kauft man sich eine Winkelschiene nur im Zusammenhang mit einem Schnellwechselsystem (meist ARCA-Swiss), weil man schnell die Kamera um 90 Grad drehen will. - Wenn Sie dann schrauben müssen, so empfehle ich Ihnen, den Stativkopf (Neiger oder Kugelkopf) um 90 Grad zu neigen und die Kamera neu auszurichten. Das geht viel schneller. Folglich halte ich derartige Schraub-Bohrungen für werbetechnische Details, die in der fotografischen Praxis unbedeutend sind, zumindest keine Kaufentscheidung sein sollten.
Während die längere untere Schiene meist absolut normal aussieht, wie jede andere ARCA-Swiss-Schiene, so werden die Seitenteile heute meist als ziemlich breiter, rechteckiger Ring gefertigt.
Durch die Ringformung kann man Stecker in die an der linken Seite der Kamera vorhandenen Buchsen einführen.
Manche Ringformen sind auch an einer oder sogar mehreren Stellen unterbrochen oder ausgehöhlt, damit man Winkelstecker anbringen kann. Dort besteht nämlich das gravierende Problem, dass bei manchen Kameramodellen - vor allem bei der kabelgebundenen Fernbedienung - das Kabel direkt am Stecker rechtwinklig nach vorne weggeführt wird.
Allerdings hängt es bei solchen Sonderkonstruktionen von den Details ab, ob die restliche Struktur trotz Unterbrechung noch stabil genug ist und das Loch wirklich ausreichend groß für den Winkelstecker.
Ferner wird an dieser Stelle gerne übersehen, dass dort auch noch die geöffneten Plastik-Abdeckungen - je nach Kameramodell mehr oder weniger - im Weg sind.
Im Zweifel hilft hier nur eigenes Ausprobieren.
Ein Unterbrochener Seitenring erlaubt im Prinzip das Hinausführen abgeknickter Stecker, vor allem für den kabelgebundenen Fernauslöser.
Generelle, an vielen Kameramodellen verwendbare, Winkelschienen besitzen in der längeren Schiene (= Bodenplatte) eine flexible Befestigung der Schraube für die Kamera:
Entweder handelt es sich um mehrere vertikal zur Schienenlänge verlaufende Nuten nebeneinander - oder zumindest Schraubenlöcher in der Mitte der Schiene.
Oder man findet eine lange Nut zum Verschieben der Schraube in Schienenlängsrichtung.
Oder es findet sich eine Kombination aus beidem (mehrere Quernuten und eine Längsnut).
In der Regel funktioniert alles. Mir persönlich erlaubt eine sehr lange Längsnut eine etwas höhere Flexibilität bei der Kamerabefestigung meiner verschiedensten Gehäuse bis hin zu Vollformatkameras.
Die Lochung der unteren Schiene (Bodenplatte) kann sehr unterschiedlich ausfallen: Eine lange Nut zum Verschieben der Schraube, oder mehrere senkrecht dazu verlaufende, oder Kombinationen daraus finden sich an vielen Winkelschienen.
Neben allgemeinen Winkelschienen, welche an so ziemlich jede Kamera passen, werden seit einiger Zeit auch maßgenschneiderte Winkelschienen für ganz bestimmte Kameramodelle hergestellt. Diese Spezialanfertigungen passen sich optimal der Form des jeweiligen Kameragehäuses an. Der Halt bei großer Last durch z.B. schwere Objektive ist deutlich verbessert. Auch die Winkeltreue ist höher, da der Befestigungspunkt der Kamera an der Schiene optimal gestaltet werden kann, sodass durch die Schraubenanbringung kaum oder zumindest geringe Hebelkräfte auftreten. Aber dafür passen diese Schienen dann auch meist an kein anderes Modell. Bitte beachten Sie, dass bereits ein nachträglich unten angebrachter Batteriegriff diese maßangefertigte L-Schiene unbrauchbar macht. Ganz explizit trifft dies bei Zweipunktbefestigungen zu, wie sie z.B. der renommierte Hersteller Kirk z.B. für die Canon R5 anbietet. Hier wird die Schlaufe für den Nackengurt abmontiert, da in deren Halterung links eine weitere Befestigung der Winkelschiene geschraubt wird. Das ist statisch gesehen hervorragend. Aber zum schnellen Ab- und Anmontieren ist dies eher umständlich. D.h. vor allem solche Konstruktionen eignen sich eher für Kameras, an denen man die Winkelschiene ständig montiert lässt. Liegt das Gewicht bei normalen Winkelschienen bereits bei rund 100 Gramm, so steigt es bei solchen Maßanfertigungen nochmals deutlich an (in unserem obigen Beispiel auf 160 Gramm). Bei speziell angepassten Winkelschienen steigen die Preise schnell in den dreistelligen Bereich (in unserem obigen Beispiel auf 175 US$ zzgl. Versand, Zoll und Umsatzsteuer). - Bedenken Sie, dass Sie diesen Betrag für jedes Kameragehäuse erneut investieren müssen.
Die meisten Winkelschienen besitzen auf der längeren Schiene = der Bodenplatte eine Gummierung, um die Kamera sicher zu halten und vor Verrutschen zu sichern.
Erstaunlicher Weise finden sich an maßgefertigten L-Schienen meist keine derartigen Gummiteile.
In seltenen Fällen klagen Nutzer bei manchen Gummierungen bei Winkelschienen über einen lästigen Geruch des Klebstoffes oder evtl. der Weichmacher. So etwas kann jedoch nicht immer einem Modell oder einem Hersteller zugeordnet werden, sondern kann auch an der Produktionscharge an sich liegen. D.h. es könnte theoretisch alle Modelle aller Hersteller in Einzelfällen betreffen. Da man die Winkelschiene jedoch oft in der Nähe der Nase hat, ist dies für viele Fotografen ein gravierender Negativpunkt.
Die Kamerabefestigung an der Bodenplatte (= längeren Schiene) wird immer durch eine 1/4-Zoll-Stahlschraube hergestellt. Deren Länge und Ausgestaltung unterscheiden sich jedoch oft: So finden sich Schlitze für Schraubendreher, Sechskant-Inbusschlüssel-Fassungen verschiedenster Größe, aufklappbare Bügel, die man mit dem Fingern auf- und zudrehen kann, sowie eine Kombination aus Schlitz- oder Inbusschlüssel-Schraube mit Bügel.
Vor allem die Bügel unterscheiden sich in der Größe und Qualität erheblich. Nur wenige Bügel sind groß genug, dass man sie bequem mit den Fingern anziehen und auch wieder lösen kann. Die meisten Bügel sind in den schmalen Schienenführungen schlichtweg zu klein, um sie mit nassen oder klammen Fingern ergonomisch bedienen zu können. Noch gravierender ist der Umstand, dass manche Bügel nicht schwergängig sind und an der Schiene anliegen, sondern unaufgefordert herunterklappen und in speziellen ARCA-Swiss-Sicherungsklemmen dann vollständig blockieren. Nur durch komplettes Öffnen der Klemme, Herausnehmen der Schiene und manuelles Umklappen des Bügels lässt sich dies beheben.
Manche Schlitze in den Schraubenköpfen sind derartig klein, dass dort nur 1- oder 2-Cent-Münzen hineinpassen. Selbst schmale Haustürschlüssel sind dort zu breit. Noch ungünstiger ist es, falls die Schlitze nicht gleichmäßig geformt sind, sich also zu einer Seite hin verjüngen.
Meine Erfahrung ist, dass man Schrauben mit Schlitzen, in die nur kleine 1- oder 2-Cent-Münzen hineinpassen, nur mit großer Mühe wirklich festziehen kann. Manche Fotografen wechseln deshalb solche Schrauben durch Innensechskant-Inbusfassungen aus, die sie mit relativ langem Hebel am Inbusschlüssel kräftig zuziehen.
Oft besitzen allgemeine Winkelschienen für alle Kameratypen eine Sicherung gegen seitliches Herausrutschen aus der Schwalbenschwanz-Klemme durch eine hervorstehende Schraube. Allerdings findet sich diese Schraube meist nur auf einer Seite. Das erleichtert einerseits das schnelle Wechseln durch seitliches Hineinschieben in die halbgeöffnete Klemme, kann jedoch andererseits den Anwender in eine trügerische Sicherheit wiegen. Vor allem bei Neigung kann die Kamera samt Schiene dennoch zumindest in einer Richtung aus einer nicht völlig zugezogenen ARCA-Swiss-Klemme herausrutschen.
Es wird zwar praktisch nie erwähnt, aber eine Winkelschiene wird fast immer in einer ARCA-Swiss-Klemme auf einem stabilen (Dreibein-) Stativ befestigt, wobei man sie meist nicht direkt auf die Stativschulter, sondern erst auf den dazwischen geschalteten Neiger oder Kugelkopf montiert. Eine Winkelschiene ist nur sinnvoll auf einer derartigen stabilen und fest fixierten Unterlage.
Seitlicher Ring der Winkelschiene mit Vollformatkamera. Der seitliche Abstand der Winkelschiene zur linken Kameraseite beträgt 2 Zentimeter. Dies benötige ich, um das Kabel des Fernauslösers mit dem Winkelstecker verwenden zu können. Gleichgültig, wie groß der Ring der Winkelschiene ist, er wird fast nie ausreichend Platz für alle geöffneten Plastikdeckel an der linken Kameraseite bieten.
Damit Sie die hier im Folgenden gemachten Aussagen in ihrer ganzen Tragweite verstehen, sollten Sie die Kenntnisse aus dem Artikel ARCA-Swiss vorab besitzen. Auf diese Details kann ich aus Platzgründen hier nicht nochmals eingehen.
Für die richtige Auswahl einer Winkelschiene, die zu Ihrer sonstigen Fotoausrüstung passt, sowie zur Kontrolle der erhaltenen Ware nach der Lieferung benötigen Sie eine Präzisions-Schieblehre. Eine preiswerte Präzisions-Schieblehren (bei Amazon) oder identische vernier caliper (bei AliExpress), oder bei Temu ist empfehlenswert.
Andere Messinstrumente, wie Zollstock, Lineal, Geodreieck etc., eignen sich kaum, da es sich einerseits um - wie wir noch sehen werden - sehr verwinkelte Gegenstände handelt und andererseits die Messgenauigkeit von großer Bedeutung ist. Sie entscheidet letztendlich, ob diese Winkelschiene zu Ihren ARCA-Swiss-Klemmen passt oder aufgrund minimaler Abweichungen Probleme bereiten wird. Schon ein halber Millimeter kann hier entscheidend sein.
Falls Sie bereits hochwertige ARCA-Swiss-Klemmen und / oder Schienen renommierter Markenhersteller besitzen, so beachten Sie bitte die Probleme beim Mischen mit anderen Systemen. Hierzu ist die folgende englische Liste hilfreich.
Winkelschiene Mengs MPU 100 mit Vollformatkamera. Der seitliche Abstand der Winkelschiene zur linken Kameraseite beträgt 2 Zentimeter. Dies benötige ich, um das Kabel des Fernauslösers mit dem Winkelstecker verwenden zu können.
Da die Winkelschiene immer oben auf dem Stativkopf eingesetzt wird, bleibt die Kamerahöhe und die Bild-Komposition weitgehend erhalten. Die Winkelschiene vermeidet die negativen Veränderungen des seitlichen Neigens / Kippens:
Beim üblichen Schwenken des Neigers oder Kugelkopfes zur Seite in die Hochkantposition sinkt die Kamera sonst meist ab.
Ferner verändert sich beim 90-Grad-Neigen-zur-Seite auch die optische Achse, weil die Kamera ca. 10 cm bis 20 cm neben der Achse des Stativs liegt. Im Grunde wird die gesamte Komposition zerstört.
Durch den daraus entstehenden Hebel ist das Gesamtsystem auch nicht mehr so stabil und belastbar. Schwere Kameras sind in dieser Seit-Position auch empfindlicher für Vibrationen.
Die Makrofotografie lebt vom möglichst geringen Abstand zum zu fotografierenden Motiv. Hier wäre ein Neigen um 90 Grad zur Seite mit noch negativeren Folgen verknüpft. Insbesondere mit einem Kreuzschlitten wäre ein Neigen sehr umständlich. Eine Winkelschiene erleichtert die Arbeit im Makrobereich ungemein.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man hochkant-Panoramen mit einer Winkelschiene wesentlich präziser erstellen kann, da der Drehpunkt nun in der Kamera und genau über der Stativmittelachse ist. Bei einer mit Kugelkopf oder Neiger 90 Grad zur Seite geneigten Kamera würde der Dreh-/Mittelpunkt wandern, wodurch manche Panorama-Software ins Schleudern gerät.
Mit einem Kreuzschlitten und einer L-Schiene kann man sich auch preiswert eine sehr gute Nodalpunktvorkehrung für horizontale Panoramen bauen.
Zahlreiche Fotografen schätzen auch die zusätzliche Befestigungsöse für eine Handschlaufe an den meisten Winkelschienen. - Allerdings verstehe ich den Sinn nicht ganz. Eine Vollformat-Kamera mit lichtstarkem Objektiv ist mir mit ca. 2 kg bereits um den Hals hängend zu schwer. Will man so etwas wirklich an einer Handschlaufe am Handgelenk baumeln lassen.
Winkelschiene Mengs MPU 100 mit Vollformatkamera von vorne. Der seitliche Abstand der Winkelschiene zur linken Kameraseite beträgt 2 Zentimeter. Dies benötige ich, um das Kabel des Fernauslösers mit dem Winkelstecker verwenden zu können.
Achten Sie auf die Länge der Schienen. Je länger die Schienen sind, desto größer ist deren Einsatzbereich. D.h. umso unterschiedlichere Kameras kann man anschrauben und umso sicherer hält die Kamera dann auf der Bodenplatte. Allerdings kann bei zunehmender Länge der Bodenplatte auch das Akku-Fach blockiert werden.
Auch die Breite der Schiene kann bei sehr schmalen (spiegellosen) Kameras zu unschönem Aussehen führen, wenn sie in Richtung Objektiv vorne zu weit überstehen.
An zweiter Stelle müssen Sie unbedingt die Breite Ihrer bereits vorhandenen ARCA-Swiss-Klemme(n) nachmessen: Wichtig ist hierbei die Breite der Bodenplatte des Schwalbenschwanzes. Minimal zu breite Schienen (bis zu 5 mm) können meist in der weit geöffneten Klemme gehalten werden. Eine auch nur einen halben Millimeter zu schmale Schiene wird jedoch durch Ihre Klemme durchrutschen. Allerdings geben erstaunlich viele Hersteller und Händler die Breiten der Schienen fehlerhaft an. Hinzu kommen selbst bei korrekter Angabe der Daten immer wieder produktionsbedingte Serienstreuungen, die bis zu 1 Millimeter betragen können. Im Zweifel hilft somit nur Ausprobieren.
Winkelschiene hochkant von vorne gesehen. In der Position Hochkant (portrait) wirkt der Abstand der Seitenschiene zwar gewöhnungsbedürftig. Aber es ist absolut stabil. Nur so kann ich den Stecker des Fernauslösers auch nachträglich einstecken.
Gleichgültig, was die Hersteller allgemeiner Winkelschienen versprechen. Nur in den seltensten Fällen ist durch den Ring an der Seite der Bereich der Anschlüsse wirklich frei zugänglich.
Ich platziere deshalb meine Schiene etwas weiter nach links (siehe Fotos), um genügend Freiraum zu lassen für alle Stecker und vor allem für die immer schräg abstehenden Plastik-Schutzdeckel.
Falls Sie eine eng an der linken Seite der Kamera anliegende Schiene wünschen, dann müssen Sie lange suchen, bis Sie eine passende Form dazu finden.
Im Übrigen liest man selbst bei Maßanfertigungen für bestimmte Kameras, dass dennoch nicht alle Schächte frei zugänglich sind. Ein Grund liegt darin, dass unterschiedlich breite Steckerfassungen existieren. D.h. der Stecker und das Kabel können etwas breiter sein, als der - nennen wir es einmal - Normalstecker, den man als Maß bei der Entwicklung heranzog.
Und selbst wenn es funktionieren sollte, so sind manche durch den seitlichen Ring hindurchgeführte Kabel und Stecker dann gebogen oder sogar gequetscht. Das ist auf die Dauer nicht förderlich.
Alternativ kann man die Hochkant-Schiene auch eng seitlich an die Kamera schließend montieren, kommt dann jedoch nicht mehr an diese Fächer heran.
Da man eine Winkelschiene jedoch für die Stativfotografie anschafft, wird man fast immer einen (kabelgebunden) Fernauslöser verwenden wollen. Dafür benötigt man jedoch die Zugänge links an der Seite.
Alternativ kann man einen Funkfernauslöser verwenden, der jedoch je nach Empfängerteil manchmal nur aus einer Position vor der Kamera verwendet werden kann. Prüfen Sie dies vorab.
Andere Fotografen verdrehen (siehe Fotos unten) lieber die Schiene an der Kamera, um an den seitlichen Anschlussteil zu gelangen. Aber dann ist die Kamera nicht mehr einfach umsteckbar (der Kernvorteil einer Winkelschiene), weil dann der Winkel nicht mehr stimmt. Mit anderen Worten: Durch die verdrehte Kamera im Querformat wird die Kamera im umgesteckten Hochformat geneigt. D.h. man muss die Einstellung komplett neu erstellen. Wenn ich das tun will, benötige ich jedoch keine Winkelschiene.
Bei meiner relativ großen Vollformat-Kamera würde das Anbringen einer verkanteten Winkelschiene auch generell scheitern, da die Schiene vorne die Objektive behindert.
Winkelschiene verkantet: In der horizontalen Position mag dieser Tipp aus den Foren bei manchen Kameras noch funktionieren. Aber in der Position Hochkant (portrait) kommt es durch das Verkanten zu einer Neigung, welche die Komposition zerstört.
Erstaunlicher Weise tobt ein Glaubenskrieg im Internet darüber, an welcher Seite man die Winkelschiene anschrauben soll.
Da auf der von hinten gesehen rechten Seite der meisten Kameras sowohl das Speicherkarten-Fach als auch das Akku-Fach liegt, würde eine Schienenanbringung rechts diese beiden sehr oft benutzen Fächer blockieren.
Sofern man diese Dinge nicht während einer Foto-Session wechselt und die Winkelschiene sowieso oft von der Kamera abmontiert (wie es die meisten Fotografen de facto tun), dann kann man eine ausreichend lange Schiene auch auf rechten Seite anbringen.
Zugegebenermaßen blockiert der offene Ring auf der linken Seite der Kamera montiert evtl. auch Teile der Anschlüsse. Aber wesentlich weniger.
Ferner lässt sich die Kamera (von einem Rechtshänder) mit der rechten Hand am Kameragriff rechts wesentlich schneller in den beiden Formaten wechseln, als wenn man das Gehäuse an der linken Seite anfassen und drehen muss.
Mir persönlich ist es natürlich gleichgültig, wo Sie Ihre Winkelschiene anbringen. Ich richte mich nach dem Prinzip des geringsten Übels. Und das liegt beim häufigeren Wechsel des Chips und des Akkus bei meiner Kamera auf der linken Seite.
Überdies ist meine Vollformat-Kamera relativ breit, sodass die hier verwendete Winkelschiene nicht rechts verwendet werden kann. Sie ist zu kurz.
Falls Sie sich für eine maßgefertigte Winkelschiene für Ihre Kamera entscheiden, dann sollten Sie sich nur mit dem Besten von RRS - Really Right Stuff - oder Kirk zufrieden geben. Nur diese sündhaft teuren L-Brackets sind den Aufpreis gegenüber Billigplatten wirklich wert. Aber denken Sie daran. Das System passt vermutlich an keine einzige andere Kamera. So etwas lohnt sich nur, wenn Sie die Winkelschiene wirklich sehr oft benutzen. Denn das Abmontieren und Anschrauben dauert. Und ständig im Freien beim Freihandfotografieren wollen es die meisten Fotografen nicht mit sich tragen, da es zu schwer und zu sperrig ist.
Vor allem auf mit Sicherungsschrauben gegen das ungewollte Herausrutschen aus ARCA-Swiss-Klemmen ausgestattete Winkelschienen, aber meist auch nur auf einer glatten Schiene stehen die Kameras deutlich instabiler auf einem Tisch etc. Man muss sie somit mit einem Objektiv wesentlich vorsichtiger ablegen. Das ist auch der Grund, warum die meisten Fotografen die Winkelschiene nach dem Gebrauch am Stativ wieder abmontieren.
Man kann sich so eine Winkelschiene auch selbst aus Stahl oder Aluminium bauen. Anleitungen hierzu finden sich im Internet in vielen Foren. Sie ist dann passgenau und bei 4-6 mm Stahlblech auch sehr stabil. Jedoch benötigt man die passenden Anschlüsse für die ARCA-Swiss-Schienen. Wer Lust, Zeit und Bastelerfahrung hat, kommt so sicher an sein maßgeschneidertes System. Aber preiswert wird es nicht.
Wenn Sie die Winkelschiene an der Kamera perfekt fest montiert haben, dann sollten Sie sich an den beiden Schienen jeweils mit einem haltbaren Stift (z.B. CD-Beschrifter) mit einem Strich exakt den Mittelpunkt des Objektives an die Schienen unten und links anzeichnen. Denn genau dort wollen Sie die Kamera in der anderen Position auch wieder in der Mitte der ARCA-Swiss-Klemme fixieren. Dann stimmt die Bild-Komposition weitgehend überein. - Weitgehend deshalb, weil die meisten Kameras keine absolut quadratische zentrierte Ausrichtung des Objektives in Referenz zum Gehäuse besitzen. Meist spielen die wenigen Zentimeter Höhenunterschied jedoch keine gravierende Rolle.
Markierungen zur einfacheren Zentrierung der L-Schiene in der ARCA-Swiss-Klemme auf dem Stativ.
Achten Sie auf das Material der Schienen. Es sollte zumindest Aluminium sein. Stahl wäre zwar besser, aber auch schwerer und ist kaum mehr zu finden. Kunststoff wird den Ansprüchen einer Vollformat-Kamera mit schweren Objektiven nicht gerecht.
Das Wichtigste an einer Winkelschiene ist in der Praxis der präzise Halt. Die meisten Schrauben an den meisten Winkelschienen muss man hierzu sehr fest anschrauben. Das ist jedoch mit kleinen Münzen kaum möglich. Ideal geht es nur mit Innensechskant-Inbusschlüsseln mit langem Hebel. Wenn Sie also vorhaben, Ihre Winkelschiene oft zu wechseln, dann sollten Sie die mitgelieferten Schlitz-Schrauben durch eine Inbus-Version ersetzen.
Angesichts der meist fehlenden Arretiersicherungen sollte man beim Fotografieren in seitlicher Schräglage die ARCA-Swiss-Klemme deutlich festziehen und generell vor dem Neigen genau kontrollieren. Ansonsten kann die Kamera mit Objektiv unverhofft durchrutschen.
Beachten Sie, dass eine Winkelschiene schnell 100 Gramm oder mehr wiegt. Wollen Sie diese wirklich immer mit sich an der Kamera angeschraubt herumtragen? Falls nein, dann sollte sie einfach und schnell an- sowie abmontierbar sein.
Novoflex Q=PLATE Vertikal Klemmplatte (L-Form) - sehr hohe Qualität zu einem ebensolchen Preis.
RRS - Really Right Stuff - sehr hohe Qualität in der Maßanfertigung zu einem ebensolchen Preis. Dazu kommen noch Porto aus den USA und Zollgebühren sowie die Umsatzsteuer.
Bei AliExpress finden sich sehr preiswerte L-Bracket für unter 10 Euro. - Bitte beachten Sie, dass ich persönlich keineswegs alle dort beschriebenen L-Brackets kenne und somit auch nicht blind empfehlen kann.
Bei Amazon.de finden sich sehr preiswerte Winkelschienen ab ca. 10 Euro.
Bei Temu finden sich sehr preiswerte Winkelschienen ab ca. 5 Euro.
Bitte beachten Sie, dass ich persönlich keineswegs alle dort beschriebenen Winkelschienen kenne und somit auch nicht blind empfehlen kann.
Das Schienenmaterial besteht aus Aluminium, schwarz eloxiert.
Das Gewicht beträgt laut Herstellerangaben 100 Gramm. Das Gewicht beträgt gemäß eigener Messung ca. 90 Gramm. - In der Tat. Ich habe es mehrfach nachgewogen. Meines Erachtens ist dies die leichteste Winkelschiene dieser Größe.
Die Schienenlänge Bodenplatte beträgt laut Herstellerangaben 110 mm oder 100 mm. Es finden sich mehrere Angaben. Die Schienenlänge Bodenplatte beträgt gemäß eigener Messungen: Die eigentliche Bodenplatte ist 100 mm lang. Aber, wenn man die daran angeschraubte vertikale Seitenplatte mit ihrer Dicke von 10 mm dazu nimmt, dann kommt man auf die 110 mm Gesamtausmaße.
Die Schienenlänge (= Höhe) der Seitenplatte beträgt laut Herstellerangaben 75 mm. Die Schienenlänge (= Höhe) der Seitenplatte beträgt gemäß eigener Messung 75 mm.
Die Breite beider Schienen beträgt laut Herstellerangaben 40 mm. Die Breite beider Schienen beträgt gemäß eigener Messung 38 mm. Der Hersteller wurde von mir auf den wichtigen Unterschied hingewiesen. Mit 38 mm passt die Schiene in alle meine ARCA-Swiss-Klemmen. Dennoch können sehr breite Klemmen existieren, die eher für 40 mm Breite ausgelegt sind. Dann würde die Schiene evtl. durchrutschen.
Der Schwalbenschwanz ist ARCA-Swiss kompatibel.
Die Breite der mittleren Nut der Schiene beträgt gemäß eigener Messung 33 mm. Dieser Wert ist wichtig für die Backenbreite Ihrer ARCA-Swiss-Klemme. Falls Sie die Backen Ihrer Klemme nicht mindestens so eng zusammenschrauben können, wird die Schiene durchrutschen.
Die Höhe der Nut von unten (= von der Bodenplatte des Schwalbenschwanzes) beträgt gemäß eigener Messung 5 mm.
Die Fußhöhe des Schwalbenschwanzes beträgt gemäß eigener Messung 2 mm. Dieser Wert hat Einfluss auf die Breite Ihrer ARCA-Swiss-Klemme. Je höher der Fuß ist, umso breiter wirkt de facto die angegebene Breite der Schiene, da sie sich der spitzen Schwalbenschwanz-Form der Klemme nicht optimal anpasst. D.h. je höher der Fuß der Schiene, umso weiter muss die ARCA-Swiss-Klemme im beklemmenden Modus aufgeschraubt sein (siehe Zeichnung).
Die Dicke / Höhe beider Schienen beträgt laut Herstellerangaben 10 mm. Die Dicke / Höhe beider Schienen beträgt gemäß eigener Messung 10 mm ohne Gummiauflagen, die zusammengedrückt werden können.
Die Schraube zur Befestigung der Kamera beträgt laut Herstellerangaben sind 1/4-Zoll 20 (Steigung) = Normalschraube für Fotoausrüstung. Die Schraube zur Befestigung der Kamera beträgt gemäß eigener Messung 1/4-Zoll 20 (Steigung).
Die Höhe der Schraube beträgt gemäß eigener Messung 11 mm. Der Kopfdurchmesser der Schraube beträgt gemäß eigener Messung 12 mm. Die maximale Breite des Bügels an der Schraube beträgt gemäß eigener Messung 16 mm. Das ist relativ klein für Männerhände.
In die Bodenplatte ist ein Gewinde geschnitten für 1/4-Zoll-20-Schrauben zur direkten Befestigung auf einem Stativ. Das halte ich jedoch nicht für zielführend, da der Vorteil der Winkelschiene im schnellen Wechseln liegt. (siehe oben).
Die Kompatibilität der Schiene wird laut Hersteller zu folgenden Systemen garantiert: Arca Swiss, RRS, Kirk, Wimberley, markins, sunwayfoto, kangrinpoche, Benro, sirui und weitere. - Weitere eigene Tests waren erfolgreich: Die Winkelschiene passt ferner auch zu den Andoer-Klemmen.
Der Hersteller ist Mengs Photo PROCENT HONG KONG CO. LIMITED, operated by SHENZHEN PROCENT TECHNOLOGY CO. LIMITED in China, ein relativ großer Hersteller mit Niederlassungen und Vertrieb weltweit. Die Anschaffung erfolgte 2015 für 10,70 Euro. Das Modell trägt die Bezeichnung: MENGS® MPU-100 1/4 inch Mounting Screw Camera L-Shaped Quick Release Plate.
Winkelschiene von oben. Auf dem rechten Foto erkennt man auch sehr gut den relativ hohen Fuß der Schiene im Schwalbenschwanz.
Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Mich kostete die Winkelschiene zum damaligen Anschaffungszeitpunkt 1/20 des Preises derjenigen der Firma RRS. - Um es ganz klar zu sagen: Angesichts meines insgesamt eher seltenen Einsatzes einer Winkelschiene, bin ich nicht bereit, rund 200 Euro für eine Maßanfertigung für nur ein einziges Kameragehäuse zu bezahlen, da ich mit mehreren Bodies arbeiten muss. Selbst die fast baugleiche Version von Mengs für rund 60 Euro ist mir noch zu teuer. - Im Gegenzug bin ich bei diesem preiswerten Exemplar bereit, einige kleine Nachteile in Kauf zu nehmen.
Die beiden verschraubten Schienen sind massiv, praktisch, robust und hochwertig gefertigt. Sie fühlen sich bereits beim Anschrauben an die Kamera sehr gut an und spenden Vertrauen.
Dennoch ist die Winkelschiene erstaunlich leicht.
Die Montage der Kamera an der Bodenplatte ist relativ einfach.
Da beide Schienen mit zwei Innensechskant-Inbusschrauben verbunden sind, verdrehen Sie sich auch unter Last nicht.
Durch die lange Nut in der Bodenplatte kann man die Schiene sehr flexible an fast jedes Kameragehäuse anpassen. D.h. diese Schiene passt derzeit an alle meine zahlreichen Bodies unterschiedlicher Hersteller und verschiedenster Modelle. Ich konnte bisher noch kein Modell finden, das sich nicht darauf befestigen ließ.
Die Winkelschiene besitzt jeweils am äußeren Ende eine Sicherungsschraube, welche die Schiene zumindest bei einer Neigungsrichtung vor dem ungewollten Herausrutschen schützt, falls man die ARCA-Swiss-Klemme nicht fest zugeschraubt hat. Für mich ist die nur einseitige Sicherung von Vorteil, da ich die Schiene immer in die nur leicht geöffnete Klemme hineinschiebe und die Klemme nicht völlig öffne. - Allerdings ist dies bei Fotografen individuell verschieden. Ggf. kann es ein Nachteil sein. Allerdings besitzen zahlreiche wesentlich teurere andere Winkelschienen überhaupt keine Sicherung gegen das ungewollte Herausrutschen.
Die Winkelschiene ist auch für schwere Vollformatkameras geeignet.
Winkelschiene von unten.
Der Bügel der Kamerabefestigungsschraube ist relativ leichtgängig und hält nur auf einer Seite der Schraube fest. D.h. es besteht latent die Gefahr, dass man den Bügel nach der anderen Seite umlegt, auf der er nicht hält und dann in der Klemme herunterfällt sowie dort alles blockiert.
Die Nut in der Kamerabefestigungsschraube ist sehr schmal und nur für 1- und 2-Cent-Stücke geeignet. Damit lässt sich die Kamera nur mit großem Kraftaufwand absolut fest auf der Bodenplatte befestigen. Evtl. ersetze ich diese Schraube durch eine Innensechskant-Inbus-Version, die ich mit langem Hebel des Inbus-Schlüssels bequemer fest anziehen kann.
Der offene Aluminium-Ring an der linken Seite ist nicht optimal für meine Canon Kamera gestaltet, da hier der Kabelfernauslöser mit geknicktem Stecker nur dann eingesteckt werden kann, wenn ich - wie auf den Fotos gezeigt - die Winkelschiene ganz nach links ausziehe. D.h. es existiert ein Abstand der linken Schiene zur Kameraseite von ca. 2 cm. Das sieht zwar etwas gewöhnungsbedürftig aus, ist jedoch absolut stabil.
Angesichts der in der Nut der Bodenplatte weit rechts außen angedrehten Kameraschraube drückt die weiter links befindliche Gummiauflage die Kamera in einem leichten Winkel nach oben. D.h. die Kamera liegt nicht wirklich plan auf der Bodenplatte. Da der Winkel jedoch konstant ist, bleibt er auch bei einer 90-Grad-Drehung erhalten. D.h. für die Praxis der Fotografie ist es gleichgültig. Aber es sieht für Betrachter nicht perfekt aus. - Allerdings handelt es sich hierbei um ein generelles Problem aller Befestigungen an Schienen: Werden die Kameraschrauben nicht exakt in der Mitte der Gummierung angezogen, dann bildet die Kamera aufgrund des längeren Hebels der hochaufstehenden Gummierung an einer Seite einen - wenn auch meist minimalen - Winkel zur Schiene.
Die Befestigungsschraube zum Kameraboden hin könnte etwas länger sein. Ein etwas längeres Gewinde würde tiefer in die Fassung der Kamera ragen und diese noch fester halten.
Generell gilt, dass die Winkelschiene nie perfekt so sitzt, dass die Objektivachse beim Schwenken exakt erhalten bleibt. Vor allem in meinem Fall mit dem erforderlichen seitlichen Abstand von 2 Zentimetern wird die Bildachse nach oben steigen, sobald man die Kamera 90 Grad in die Hochkant-Position (Portrait) schwenkt. Mir ist überhaupt keine L-Schiene - auch keine Maßanfertigung - bekannt, welche das perfekt löst. Normalerweise ist dies kein Problem. Aber bei Makro-Aufnahmen aus sehr kurzer Distanz kann es störend sein. Denn dann muss man die Höhe am Stativ absenken, um wieder exakt dieselbe Perspektive zu erhalten.
Ein weiteres generelles Problem ist bei allen L-Winkeln das nach links hinausschwenkbare Display der meisten modernen spiegellosen Kameras. Entweder blockiert es dort, kann also nicht plan nach links ausgeklappt werden, oder es blockiert dann dort zumindest beim Verdrehen, damit man von schräg oben darauf blicken kann. Siehe z.B. die schwierige Position bei Kirk z.B. für die Canon R5.
Winkelschiene von der Seite.
Aus meiner Sicht handelt es sich bis heute um eine sehr gute und empfehlenswerte allgemeine Winkelschiene, die für sehr viele Kameras verwendet werden kann, mit einem beeindruckenden Preis-Leistungs-Angebot.
Sie ist auch für schwere Vollformat-Kameras mit entsprechenden lichtstarken Objektiven gut geeignet, sofern man die Bodenschraube fest anzieht.
Die hier beschriebene Winkelschiene finden Sie - mit zahlreichen weiteren Fotos - bei MENGS als MPU-100 1/4 inch Mounting Screw Camera L-Shaped Quick Release Plate.
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Die zerlegte Winkelschiene mit allen Einzelteilen mit jeweils umgedrehten Teilen. Man erkennt die Schlitzschraube mit Bügel zur Befestigung der Kamera an der Bodenplatte. Ferner sehen Sie außen die zwei kleineren Sicherungsschrauben gegen einseitiges Herausrutschen der Schiene aus einer ARCA-Swiss-Klemme. Die beiden langen Schrauben dienen zur festen Verbindung der beiden Einzelschienen.
Das Schienenmaterial besteht aus Aluminium, schwarz eloxiert.
Zum Gewicht machte der Hersteller keine Angaben. Das Gewicht beträgt gemäß eigener Messung ca. 95 Gramm. - In der Tat. Ich habe es mehrfach nachgewogen. Meines Erachtens ist dies eine relativ leichte Winkelschiene für diese Größe, wenn auch nicht ganz so leicht wie diejenige von Mengs.
Die Schienenlänge Bodenplatte beträgt laut Herstellerangaben 110 mm. Die Schienenlänge Bodenplatte beträgt gemäß eigener Messungen: Die eigentliche Bodenplatte ist 100 mm lang. Aber, wenn man die daran angeschraubte vertikale Seitenplatte mit ihrer Dicke von 10 mm dazu nimmt, dann kommt man auf die 110 mm Gesamtausmaße.
Die Schienenlänge (= Höhe) der Seitenplatte beträgt laut Herstellerangaben 80 mm. Die Schienenlänge (= Höhe) der Seitenplatte beträgt gemäß eigener Messung 75 mm.
Die Breite beider Schienen beträgt laut Herstellerangaben 38 mm. Die Breite beider Schienen beträgt gemäß eigener Messung 40 mm. Der Hersteller wurde von mir auf den wichtigen Unterschied hingewiesen. Mit 40 mm passt die Schiene in alle meine ARCA-Swiss-Klemmen. Dennoch können sehr schmale Klemmen existieren, die eher für 38 mm Breite ausgelegt sind.
Der Schwalbenschwanz ist ARCA-Swiss kompatibel
Die Breite der mittleren Nut der Schiene beträgt gemäß eigener 33 mm. Dieser Wert ist wichtig für die Backenbreite Ihrer ARCA-Swiss-Klemme. Falls Sie die Backen Ihrer Klemme nicht mindestens so eng zusammenschrauben können, wird die Schiene durchrutschen.
Die Höhe der Nut von unten (= von der Bodenplatte des Schwalbenschwanzes) beträgt gemäß eigener Messung 5 mm. Die Fußhöhe des Schwalbenschwanzes beträgt gemäß eigener Messung 2 mm. Dieser Wert hat Einfluss auf die Breite Ihrer ARCA-Swiss-Klemme. Je höher der Fuß ist, umso breiter wirkt de facto die angegebene Breite der Schiene, da sie sich der spitzen Schwalbenschwanz-Form der Klemme nicht optimal anpasst. D.h. je höher der Fuß der Schiene, umso weiter muss die ARCA-Swiss-Klemme im beklemmenden Modus aufgeschraubt sein (siehe Zeichnung).
Zur Dicke / Höhe beider Schienen macht der Hersteller keine Angaben. Die Dicke / Höhe beider Schienen beträgt gemäß eigener Messung 10 mm ohne Gummiauflagen, die zusammengedrückt werden können.
Die Schraube zur Befestigung der Kamera beträgt laut Herstellerangaben 1/4-Zoll 20 (Steigung) = Normalschraube für Fotoausrüstung. Die Schraube zur Befestigung der Kamera beträgt gemäß eigener Messung 1/4-Zoll 20 (Steigung).
Die Höhe der Schraube beträgt gemäß eigener Messung 13 mm. Der Kopfdurchmesser der Schraube beträgt gemäß eigener Messung 12 mm. Die maximale Breite des Bügels an der Schraube beträgt gemäß eigener Messung 16,5 mm. Das ist relativ klein für Männerhände.
In die Bodenplatte ist ein Gewinde geschnitten für 1/4-Zoll-20-Schrauben zur direkten Befestigung auf einem Stativ. Das halte ich jedoch nicht für zielführend, da der Vorteil der Winkelschiene im schnellen Wechseln liegt. (siehe oben).
Die Kompatibilität der Schiene wird laut Hersteller zu folgenden Systemen garantiert: RRS, Markins, Kirk. - Weitere eigene Tests ergaben: Die Winkelschiene passt ferner auch zu den Andoer-Klemmen.
Die zerlegte Winkelschiene mit allen Einzelteilen. Man erkennt die Schlitzschraube mit Bügel zur Befestigung der Kamera an der Bodenplatte. Ferner sehen Sie außen die zwei kleineren Sicherungsschrauben gegen einseitiges Herausrutschen der Schiene aus einer ARCA-Swiss-Klemme. Die beiden großen Schrauben dienen zur festen Verbindung der beiden Einzelschienen.
Der Hersteller ist unbekannt. Das ist ein typisches No-Name-Produkt. Die Anschaffung erfolgte 2016 für 4,97 Euro.
Es handelt sich um ein extrem gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Mich kostete die Winkelschiene damals 1/40 des Preises derjenigen der Firma RRS. - Um es ganz klar zu sagen: Angesichts meines insgesamt eher seltenen Einsatzes einer Winkelschiene, bin ich nicht bereit, rund 200 Euro für eine Maßanfertigung für nur ein einziges Kameragehäuse zu bezahlen, da ich mit mehreren Bodies arbeiten muss. Selbst die fast baugleiche Version von Mengs für rund 60 Euro ist mir noch zu teuer. - Im Gegenzug bin ich bei diesem preiswerten Exemplar bereit, einige kleine Nachteile in Kauf zu nehmen.
Die beiden verschraubten Schienen sind massiv, praktisch, robust und hochwertig gefertigt. Sie fühlen sich bereits beim Anschrauben an die Kamera sehr gut an und spenden Vertrauen.
Dennoch ist die Winkelschiene erstaunlich leicht.
Die Montage der Kamera an der Bodenplatte ist relativ einfach.
Da beide Schienen mit zwei Innensechskant-Inbusschrauben verbunden sind, verdrehen Sie sich auch unter Last nicht.
Durch die lange Nut in der Bodenplatte kann man die Schiene sehr flexible an fast jedes Kameragehäuse anpassen. D.h. diese Schiene passt derzeit an alle meine zahlreichen Bodies unterschiedlicher Hersteller und verschiedenster Modelle. Ich konnte bisher noch kein Modell finden, das sich nicht darauf befestigen ließ.
Die Winkelschiene besitzt jeweils am äußeren Ende eine Sicherungsschraube, welche die Schiene zumindest bei einer Neigungsrichtung vor dem ungewollten Herausrutschen schützt, falls man die ARCA-Swiss-Klemme nicht fest zugeschraubt hat. Für mich ist die nur einseitige Sicherung von Vorteil, da ich die Schiene immer in die nur leicht geöffnete Klemme hineinschiebe und die Klemme nicht völlig öffne. - Allerdings ist dies bei Fotografen individuell verschieden. Ggf. kann es ein Nachteil sein. Allerdings besitzen zahlreiche wesentlich teurere andere Winkelschienen überhaupt keine Sicherung gegen das ungewollte Herausrutschen.
Der Bügel der Kamerabefestigungsschraube ist ausreichend schwergängig und hält an der Schraube fest. D.h. es besteht keine Gefahr, dass in der Klemme herunterfällt sowie dort alles blockiert.
Die Befestigungsschraube zum Kameraboden hin ist etwas länger als bei der zuerst getesteten L-Schiene von Mengs und hält die Kamera somit fester.
Die Winkelschiene ist auch für schwere Vollformatkameras geeignet.
Die Bezeichnung NEX6/7 als Kamera ist nicht zutreffend. Die Schiene passt an viele Kameramodelle.
Die Nut in der Kamerabefestigungsschraube ist sehr schmal und nur für 1- und 2-Cent-Stücke geeignet. Damit lässt sich die Kamera nur mit großem Kraftaufwand absolut fest auf der Bodenplatte befestigen. Evtl. ersetze ich diese Schraube durch eine Innensechskant-Inbus-Version, die ich mit langem Hebel des Inbus-Schlüssels bequemer fest anziehen kann.
Der offene Aluminium-Ring an der linken Seite ist nicht optimal für meine Canon Kamera gestaltet, da hier der Kabelfernauslöser mit geknicktem Stecker nur dann eingesteckt werden kann, wenn ich - wie auf den Fotos gezeigt - die Winkelschiene ganz nach links ausziehe. D.h. es existiert ein Abstand der linken Schiene zur Kameraseite von ca. 2 cm. Das sieht zwar etwas gewöhnungsbedürftig aus, ist jedoch absolut stabil.
Angesichts der in der Nut der Bodenplatte weit rechts außen angedrehten Kameraschraube drückt die weiter links befindliche Gummiauflage die Kamera in einem leichten Winkel nach oben. D.h. die Kamera liegt nicht wirklich plan auf der Bodenplatte. Da der Winkel jedoch konstant ist, bleibt er auch bei einer 90-Grad-Drehung erhalten. D.h. für die Praxis der Fotografie ist es gleichgültig. Aber es sieht für Betrachter nicht perfekt aus. - Allerdings handelt es sich hierbei um ein generelles Problem aller Befestigungen an Schienen: Werden die Kameraschrauben nicht exakt in der Mitte der Gummierung angezogen, dann bildet die Kamera aufgrund des längeren Hebels der hochaufstehenden Gummierung an einer Seite einen - wenn auch meist minimalen - Winkel zur Schiene.
Aus meiner Sicht handelt es sich bis heute um eine äußerst gute und empfehlenswerte allgemeine Winkelschiene, die für sehr viele Kameras verwendet werden kann, mit einem beeindruckenden Preis-Leistungs-Angebot.
Sie ist auch für schwere Vollformat-Kameras mit entsprechenden lichtstarken Objektiven gut geeignet, sofern man die Bodenschraube fest anzieht.
In fast allen Fällen ist auch dieses No-Name-Produkt empfehlenswert und völlig ausreichend. So wird es sich vermutlich bei allen anderen ähnlich aussehenden Produkten verhalten. Schließlich sind es nur wenige fast identisch gefertigte Basis-Teile aus Metall. Persönlich würde ich mir um die Anschaffung derartiger Winkelschienen keine Sorgenfalten erzeugen. Bei dem Preis kann man es einfach kaufen und einmal austesten.
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Der Influencer Manfred-H erklärt im deutschen Film Novoflex L-Winkel das schnelle Wechseln und die Vorteile der Winkelschiene.
Der PhotoProShop Nikonians - ein Influencer-Kanal - demonstriert im folgenden englischen Video Camera L-bracket (Markins, Kirk) das schnelle Wechseln sowie die Vorteile der Winkelschiene.
Die US-Firma Really Right Stuff zeigt im nächsten Film Really Right Stuff L Plate Advantages auf Englisch das schnelle Wechseln und die Vorteile der Winkelschiene.
ProMediaGear - ein Influencer-Kanal - erklärt im englischen Video Nikon D600 Arca-Swiss type L-bracket Plate Custom fit by ProMediaGear das andere System einer an ausfahrbaren Stahlstangen verlängerbare Bodenplatte.
Der Influencer phototipobsession demonstriert im Film DIY L Bracket Finding Nodal Point And Using Focus Rail auf Englisch seinen Eigenbau einer derartigen L-Schiene, den er in allen Details beschreibt.
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