Regelmäßig zu Weihnachten und an Geburtstagen stellt sich für viele Fotografen die Frage: Was soll ich kaufen?
Oft kumuliert diese Frage dann in der extremsten Verengung: Welche neue Kamera soll ich mir kaufen?
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle bei Was soll ich kaufen?
behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Da auch ich immer wieder darauf angesprochen werde, sind mir das Problem und viele der Hintergründe dieser Frage bekannt. Deshalb kann die Antwort nur lauten: Es kommt auf Ihren spezifischen Einzelfall an.
Wenn Sie einfach nur hip
, in
, trendy
etc. sein wollen, dann folgen Sie den jedes Jahr vor allem zu Weihnachten überall auffindbaren Kaufempfehlungen, die jedoch massiv von den Hersteller-Firmen beeinflusst werden. Sie werden damit evtl. ein gewisses Ansehen in denjenigen Kreisen gewinnen. Jedoch handelt es sich um keine Statussymbole. Und in hippen
Kreisen unterscheidet man inzwischen sehr wohl zwischen Trendsetter und solchen Followern
. Zudem sind diese Dinge spätestens in einem Jahr wieder out
. Ferner wird es eine Glückssache bleiben, ob Sie so wirklich etwas Sinnvolles für Ihre Fotografie erworben haben. Letztendlich werden Sie die (in der Weihnachtszeit - von November bis Januar einschließlich) überall angepriesenen Produkte oft zu einem überhöhten Preis erwerben müssen. Angebliche Preisnachlässe in der Weihnachtszeit sind meist marketing-technische Augenwischerei. Ab Februar fallen die Preise i.d.R. deutlich.
Angesichts der katastrophalen Wirtschaftslage im Fotobereich haben fast alle Firmen im Herbst 2018 eine Rabattschlacht begonnen, welche definitiv über die kommenden Jahre anhalten wird. 2019 brach sogar ein Preiskrieg im Kamerabereich aus. Firmen wie Canon haben sogar offiziell verkündet, dass ihre Rabatte von bis zu 1.000 Euro sogar immer gelten. Alle anderen Firmen werden nachziehen (müssen) und ebenfalls dauerhafte Rabatte anbieten - alleine bereits, um die übervollen Lager zu räumen. - Es besteht folglich kein akuter Handlungszwang.
Wenn Sie wirklich reich sind, dann kaufen Sie sich das Teuerste und Neueste. Damit kann man bezüglich der Fotografie nichts falsch machen. Hören Sie hier auf zu lesen und gehen Sie dafür sofort fotografieren.
Wie bei allen meinen Artikeln werde ich Ihnen nicht sagen, kaufen Sie das, weil es angeblich das Beste sei. - Dafür erfahren Sie hier, wie Sie die für Sie perfekte Antwort selbst und schnell finden.
Wenn Sie den wenigen Schritten folgen, werden Sie zusätzlich viel über Ihr eigenes Hobby und sich selbst lernen, wodurch Sie binnen kurzem bessere Fotos machen. Gleichzeitig sparen Sie dadurch Zeit und Geld.
Denn in der Fotografie sind letztendlich nur Sie selbst der einzig gültige Maßstab.
Sehr oft wird die Neuanschaffung auf das Kameragehäuse fokussiert. Zielführender ist es jedoch, sich zuerst einmal zu fragen, was einen an der bisherigen Fotografie wirklich stört?
Oder anders herum formuliert: Was will ich in der Fotografie im Detail machen?
Gruppieren Sie dann alle Missstände
, Nachteile
, etc. nach ihrer Zuordenbarkeit. z.B.:
Was stört Sie vor der Aufnahme? - Ist es der Weg, Transport zum Aufnahmeort, Transportmittel? Oder sind es fehlende (ansprechende) Motive? Oder ist es die fehlende Zeit zur Vorbereitung der Fotografie? Ist es der Aufbau der Foto-Kamera? Liegt es an der eigenen Ausrüstung: Wenn ja, woran genau? ...
Was stört Sie während der Aufnahme? - Sind es die Motive, oder die Lichtverhältnisse, die Umgebungseinflüsse (sowohl im Freien als auch im Studio)? Oder ist es die eigene Ausrüstung: Wenn ja, was genau?
Was stört Sie nach der Aufnahme? - Ist es die Nachbearbeitung in der Kamera? Oder ist es die Nachbearbeitung am PC? oder ist es die Ausbelichtung bzw. der Ausdruck? Oder ist es die eigene Ausrüstung: Wenn ja, was genau?
Wie häufig treten diese Störungen jeweils auf?
Was stört Sie im Freien? - Ist es das Wetter? Ist es das Licht? Ist es der Ort, das Land, die Location? ...
Was stört Sie im Studio? - Ist es die Raumgröße? Ist es das Licht? Ist es die Temperatur? Ist es die Ausstattung des Studios? ...
Wer sich diese Fragen ernsthaft beantwortet, dem fallen die eigentlichen Probleme auf. D.h., man erkennt, was man wirklich (noch) braucht
. Und derjenige hat auch sofort eine Idee, wo er ansetzen muss.
Dann stellen sich nur noch zwei Fragen:
Löst der neue Ausrüstungsgegenstand wirklich mein Problem und wie genau?
Welche anderen Nachteile handle ich mir mit diesem neuen Ausrüstungsgegenstand ein?
Neben dieser sachlichen Analyse gibt es allerdings auch noch den psychologisch verständlichen Wunsch nach dem, was man will
oder gerne hätte
. - Wenn Sie es sich leisten können, dann gönnen Sie es sich. Aber trennen Sie dies ehrlich und bewusst von den Sachzwängen.
Holen Sie sich im Zweifel Rat bei anderen ein. Aber lassen Sie sich nie von anderen zum Kauf eines Produktes manipulieren.
Im Einzelnen folgen nun Praxistipps für den Einkauf:
Wer eine halbwegs moderne Kamera (ca. 1 bis 3 Jahre alt) besitzt, sollte sie behalten. Denn nur in den seltensten Fällen erbringt heute das direkt darauf folgende Kameramodell (der klassische Produktnachfolger) einen im Foto sichtbaren Effekt. Da sollte man eher auf das übernächste Modell warten. Mit anderen Worten: Angesichts heute ausgereifter Modelle kann man ein Kameramodell dazwischen auslassen, ohne fotografische Nachteile zu erleiden.
In diesem englischen Video vergleicht ein Fotograf die erste erschwingliche Vollformat-Kamera Canon 5D aus dem Jahre 2005 gegen das neuestes DSLR-Modell jener Serie: die 5D Mark IV.
Der Preisunterschied liegt beim 10-Fachen.
Die Bildqualität lässt sich für Porträt-Aufnahmen bei Tageslicht bei gleichgroßen Fotos kaum unterscheiden. Vergleichen Sie selbst.
Selbstredend bietet das neuere Modell (wie immer und überall) mehr Technik. Aber für viele Anwendungsfelder der Fotografie ist jene neue Technik nicht unbedingt erforderlich resp. kann durch preiswertes Zubehör wie Stativ, Blitz etc. und Software-Nachbearbeitung leicht ersetzt werden, sofern man fotografieren kann.
Ich erlaube mir den ketzerischen Hinweis, dass dies auch für Nikon-, Sony und alle anderen Hersteller gilt.
Für die Bildqualität ist in einem für Laien erschreckend großen Umfange die Menge des einfallenden Lichtes (also die Sensorgröße selbst) entscheidend. Die Sensor- und sonstige technische Entwicklung ändert daran nur wenig.
Zur Klarstellung: Ich will niemanden zum Kauf gebrauchter alter Kameras überreden. Viele technische Details in modernen Kameras sind in der täglichen Fotopraxis hilfreich. Aber die reine Bildqualität im fotografischen Endergebnis hat sich je Sensorklasse betrachtet unter den klassischen Rahmenbedingungen, unter denen die meisten Fotografen aufnehmen (Tageslicht) nur geringfügig verbessert. Nur in Randgebieten unter schlechteren Lichtbedingungen sehe ich markante Verbesserungen.
Ein neues Kameragehäuse (Body) sollten Sie nur erwerben, wenn Sie mit Ihrer bisherigen Kamera etwas nicht fotografieren können.
Dies kann z.B. ein neues Gebiet der (Sport- oder Tier-) Fotografie sein, für das Sie eine kürzere Belichtungszeit für sich schnell bewegende Objekte (z.B. 1/8.000 Sekunde) benötigen, welche Ihre alte Kamera noch nicht anbot.
Dies kann z.B. ein neues Gebiet der Fotografie sein, für das Sie eine wesentlich höhere ISO-Empfindlichkeit für Dämmerungsaufnahmen oder Aufnahmen in schlecht beleuchteten Räumen benötigen, welche die alte Kamera noch nicht anbot.
Und dies kann auch an einem völlig neuen KI-Autofokus liegen, der Ihnen bei schnell bewegten Motiven im Serienbildmodus mit bis über 100 Bildern je Sekunde erst z.B. die Scharfstellung auf die Augen einer Person oder eines Tieres ermöglicht.
Ein weiterer Grund zur Neuanschaffung ist gegeben, wenn Ihre Kamera in einem Detail defekt ist (abgebrochener Schalter etc.), oder bald kaputtgehen könnte. Dies betrifft häufig Elektronik, die über 5 Jahre alt ist. Die Kosten einer Reparatur liegen nicht selten höher als der Zeitwert derartiger Elektronik. In diesem Fall sollten Sie eine baldige Neuanschaffung zumindest in Erwägung ziehen. Man ärgert sich erfahrungsgemäß zu viel mit (teilweise) defekten Kameras herum. Ihr Hobby soll Freude bereiten. Für Profis gilt sowieso: Alles muss immer funktionieren. Bezahlende Kunden haben für defekte Kameras kein Verständnis.
Allerdings sollte man Kameradefekte auch nicht herbeisehnen oder herbeireden. Moderne Produkte sind derart ausgereift, dass sie einige Jahre starker fotografischer Belastung aushalten. Die meisten Kameragehäuse werden m.E. zu früh ausgetauscht, insbesondere weit bevor sie z.B. die Verschleißzahlen für den mechanischen Verschluss und Spiegel etc. erreicht haben.
Wenn man aufsteigen will, dann sollte man es richtig tun:
Einen wirklich in der Bedienung spürbaren bzw. im Foto sichtbaren Mehrwert wird man von APS-C aus gesehen erst beim Aufstieg in die nächst höhere Klasse der Vollformat-Kameras erkennen. Allerdings ist dafür jedoch dann meist auch ein sehr teurer Aufstieg auf deren Objektive erforderlich.
Um es allerdings auch klar zu sagen: 33- bis 60-Mega-Pixel-Kameras sind wunderbare, technische Instrumente. Aber deren Besitz garantiert noch keine atemberaubenden Fotos. Nicht selten wirken manche Smartphone-Fotos kreativer als manche Fotos von Besitzern dieser teuersten Geräte.
Unbedingt eine neue Kamera sollten Sie sich jedoch zulegen, wenn Sie noch eine alte Kamera mit 8-12 Mega-Pixeln besitzen. Die Vorteile bei der Bildqualität der neuen 24- bis 60 Mega-Pixel-Kameras sind bei großformatigen Abzügen sofort sichtbar.
Eine neue Foto-Kamera nur anzuschaffen, weil dieses Modell bessere Video-Eigenschaften besitzt, sollte man sich genau überlegen. Keine Fotokamera kann mit einer echten Video-Kamera mithalten. Wer ernsthaft filmen will, wird entweder zu speziellen Video-Kameras greifen oder zu sündhaft teuren umgebauten Foto-Boliden.
Unterschätzen Sie bei einer neuen Kamera nicht den Zeitaufwand, bis Sie wieder alle Funktionen (und dazugehörende Menüs) erlernt haben und alle Funktionen so schnell und fehlerfrei bedienen können, wie am alten Modell. Lesen Sie unbedingt das Handbuch, sonst nutzen die meisten Anwender die neuen Funktionen nicht wirklich aus.
Bewussten Absteigern (Downsizing) sei gesagt, dass der Abstieg von der Vollformat-Klasse zu APS-C kaum Volumen oder Gewicht einspart. Erst der Wechsel zu Micro-Four-Thirds bringt hier spürbare Erleichterung. Auch der Umstieg auf spiegellose Kameras derselben Sensorklasse erbringt kaum Gewichtsvorteile - vor allem wenn die alten Objektive mittels Adapter angeschlossen werden.
Bevor Sie sich eine neue Kamera anschaffen, sollten Sie sich die folgende ketzerische Frage ernsthaft beantworten: Wann haben Sie zuletzt das Handbuch Ihrer alten Kamera durchgearbeitet? Es erstaunt immer wieder, wenn Fotografen eine neue Kamera anschaffen, die angeblich eine neue Funktion anbietet, welche de facto die alte Kamera auch bereits besaß, aber evtl. in einem Menü versteckt war, das man nicht (mehr) kannte.
Noch häufiger kommt es vor, dass Einsteiger über die Fotografie nicht genug wissen, um ihre Kamera auszureizen. Eine neue Kamera wird dieses Grundlagenproblem nicht lösen, sondern eher den Frust erhöhen. In diesem Fall ist es viel sinnvoller, etwas Geld in einen Bibliotheksausweis Ihrer Stadtbücherei zu investieren (meiner kostet 12 Euro im Jahr) und etwas freie Zeit mit der Lektüre guter Foto- oder Kunstbücher zuzubringen. Lesen von Werken über die Bildgestaltung und das Betrachten guter Fotos bildet. Vor allem liefert es Ihnen oft unzählige Anregungen, die Sie mit Ihrer alten Kamera dann austesten können.
Haben Sie wirklich bereits alles fototechnisch Mögliche aus Ihrer alten Kamera herausgeholt, indem Sie z.B. auch die Möglichkeit der RAW-Fotos statt JPEGs nutzen? Sie werden mit RAW nicht unbedingt immer bessere Fotoergebnisse erzielen. Aber Sie können damit Ihre persönlichen Wünsche an das Bildergebnis gezielter umsetzen.
Falls Ihre alte Kamera nach ein paar Jahren schlechtere Bilder liefert: Haben Sie sie schon einmal im offiziellen Rundumservice gehabt? Es ist erstaunlich, wie wenige Kameras und Objektive sinnvoll gereinigt werden. Auch eine Neu- / Nachjustierung der beweglichen Teile sowie ein Update der Firmware können sichtbare und spürbare Verbesserungen bewirken.
Alle Marktbeobachter erwarten auch für das kommende Jahr wieder eine Welle der Neuprodukte bei Kameras. Viele Modelle sollen Nachfolger erhalten. Auch deshalb sollten Sie einen jetzigen Kauf des alten Modells überdenken.
Wenn Sie sich zum Neukauf eines Kamera-Gehäuses entschieden haben, stellt sich oft die Frage: Soll man das aktuellste neue Modell oder das ebenfalls noch erhältliche Vorgängermodell kaufen?
- Auch hier sind wieder die Details wichtig.
Handelt es sich beim Vorläufermodell um eine Variante, die erst vor ca. einem Jahr herausgekommen ist, dann kann sich aufgrund des erheblichen Preisverfalls des Vorläufers und der kaum spürbar verbesserten Leistung des Nachfolgers ein Schnäppchen durchaus lohnen, sofern Sie diese ältere Modellvariante lange behalten und nicht gleich wieder gebraucht verkaufen wollen.
Handelt es sich hingegen um ein Modell, welches eine über 5 Jahre alte Vorgängerversion ablöste, so muss man sich das sehr genau überlegen. Nach solchen Zeiträumen sind die Technologiesprünge in der praktischen Fotografie oft spürbar. Für die meisten Anwender lohnt sich dann eher das neue Modell.
Noch gravierender ist der Unterschied bei einem drastischen Sensorsprung. So handelt es sich bei einem Sprung von 20-30 auf einen 40-60 Mega-Pixel Sensor eigentlich um völlig unterschiedliche Kameraklassen für auch unterschiedliche Einsatzschwerpunkte. Da alle Modelle offiziell noch lange nebeneinander her vertrieben werden sollen, sollte man sich dann deren Einsatzspektrum und die Folgen für die fotografische Praxis im Einzelfall überlegen.
Ein seit dem Anfang der 2020erJahre hinzugekommenes negatives Phänomen sollte allerdings beachtet werden: Einige Firmen gingen aus reiner Geldgier dazu über, die älteren Modelle nicht mehr mit neuen Firmware-Updates zu versorgen. Dort findet somit keine Weiterentwicklung mehr statt. Es bleibt deshalb bei Vorgängermodellen fast immer beim Stand des KI-Autofokusses und der Menüs etc. Sofern Ihnen das ausreicht, ist alles gut. - Verbesserungen darf man sich (je nach Firma ebenfalls sehr eingeschränkt) allerdings nur bei dem jeweils neuesten Modell erhoffen.
Die zweithäufigste gestellte Frage handelt von der Anschaffung der Objektive. Aber eigentlich müsste sie an erster Stelle stehen. Denn weltweit raten die meisten Fotografen generell erst einmal dazu, sich für seine alte Kamera bessere Objektive anzuschaffen. Wenn also die Alternative zwischen Kamera-Gehäuse und Objektive lautet, dann sollten Sie neue Objektive anschaffen.
Objektive sind langfristige Investitionen, da Sie die Objektive (sofern Sie bei dem System bleiben) oft über mehrere Jahrzehnte verwenden können. - Siehe jedoch meine Einschränkungen bei einem evtl. bald geplanten Wechsel zu Spiegellose Vollformat-Kameras.
Dies ist auch aus psychologischen Gründen sinnvoll, sofern Sie eine Familie haben: Falls Ihnen dann dennoch die Kamera im kommenden Jahr unerwartet kaputtgeht, wird Ihre Familie auch Verständnis für diesen unerwarteten Unfall und die Konsequenz haben, eine neue zu kaufen. Für ein weiteres teures Objektiv unter dem Jahr müssen die meisten Familienmitglieder hingegen erhebliche Überzeugungsarbeit leisten. Falls Sie alleinstehend sind, dann kann man eine solche Argumentation bei derartigen fotografischen Schicksalsschlägen auch gut zur Beruhigung des eigenen schlechten Gewissens verwenden.
Wer bisher nur preiswerte und heute vereinzelt durchaus gute aber lichtschwache Objektive besitzt, wird mit gleichem Geldeinsatz in lichtstarke Zooms (durchgehend f2,8) oder sogar noch lichtstärkere Festbrennweiten einen sofort sichtbaren Mehrwert im Foto erzielen, im Vergleich zum Kauf einer neuen Kamera und Benutzung der alten weniger hochwertigen Objektive.
Insbesondere ist die Handhabung problemlos einfach. Der Lernaufwand bei einem neuen Objektiv ist minimal im Vergleich zu einem neuen Kameragehäuse.
Häufig (aber nicht immer) sind die Marken-Objektive auch heute noch etwas hochwertiger. Aber die Fremdhersteller sind bei teilweise deutlich geringerem Preis oft qualitativ fast ebenbürtig, sodass das Preis-Leistungsverhältnis bei ihnen teilweise günstiger ist. Inzwischen finden sich jedoch auch von Herstellern wie Sigma derart hochwertige und hochpreisige Angebote, dass die Auswahl auch hier groß ist.
Neben dem oft mit der Kamera angeschafften preiswerten lichtschwachen Kit-Zoom im Bereich von ca. 24-70 mm Brennweite (gemeint sind äquivalente Brennweiten für Vollformat), sollte man sich auf jeden Fall ein lichtstarkes Zoom-Objektiv (f2,8) der Brennweite 70-200 mm zulegen.
Danach sollte man an ein lichtstarkes (f2,8) und hochwertiges Zoom ca. 24-70 mm Brennweite (gemeint sind äquivalente Brennweiten für Vollformat) zulegen.
Viele Fotografen halten dann ein 100 mm Makro- / Porträt-Objektiv (f2,8 oder noch lichtstärker) für sinnvoll.
Vor allem in der Landschaftsfotografie kann ein Ultra-Weitwinkel-Objektiv / Zoom (ideal: f2,8) mit Brennweiten zwischen 12 und 24 mm hilfreich sein.
Für die Tier- und Sportfotografie ist entweder ein 2-fach-Telekonverter sinnvoll, der aus einem lichtstarken 70-200 mm Zoom ein 400 mm Tele machen kann, oder gleich ein allerdings teures Zoom zwischen 200-800 mm Brennweite.
Wer noch höhere Leistung fordert, sollte zu Festbrennweiten übergehen, die jedoch noch teurer und vor allem zusammen genommen schwerer sind als Zoom-Objektive sowie deutlich voluminöser.
Selbstverständlich beeindrucken Festbrennweiten, insbesondere die riesigen, imposanten Telefestbrennweiten. Aber man sollte sie wirklich zuerst einmal einen Tag mit sich herumgetragen haben, bevor man sich für deren Anschaffung entscheidet.
Allerdings sollte man generell den jedem Menschen innewohnenden Sammlertrieb (Collector's Edition) unter Kontrolle halten. Es ist wirklich nicht notwendig, alle angebotenen Objektive zu besitzen. - Und deshalb auch ein klares Nein zur weitverbreiteten deutschen Aussage: haben ist besser als brauchen
.
Erstens sind diese Objektiv-Sammlungen dann insgesamt zu voluminös und zu schwer, als dass man sie nach draußen mitnimmt. - In der Studio-Fotografie kann dies anders aussehen.
Zweitens sind die Abstufungen sowohl bei Festbrennweiten als auch bei Zooms oft sehr gering. So bedarf es keiner Überlappungen im Millimeter-Brennweiten-Bereich (meist Zooms) oder aller aufeinander folgender Festbrennweiten.
Meist reichen ein Weitwinkel-Objektiv (um die 20 mm), ein leichtes Tele-/Makro-Objektiv (ca. 70-100 mm) und ein deutlicheres Teleobjektiv (um die 200 mm) völlig aus. Man darf Lücken / Löcher im Brennweitenbereich dazwischen haben, da man diese in vielen Fällen entweder durch eine persönliche Abstandsänderung oder einen nachträglichen Beschnitt einfach optimieren kann.
Drittens wird man manche Objektive zu selten verwenden. So zeigen Erfahrungen, dass Ultra-Weitwinkel oder Fish-eye-Objektive sowie die beeindruckend großen Teleobjektive (300 mm aufwärts) (abgesehen von ganz wenigen Spezialfotografen) von dem meisten so selten verwendet werden, dass man sie sich preiswerter leihen kann. Selbst professionelle Tierfotografen haben selten mehrere dieser Riesen-Teleobjektive gleichzeitig im Einsatz, da sie zu schwer und zu voluminös sind.
In meiner Stadt werden z.B. Sigma 150-600mm f5.0-6.3 DG OS HSM Contemporary oder das seltenere aber hochwertigere Sigma Zoom 150-600 mm f5.0-6.3 DG DN OS Sport für ca. 50 Euro am Tag verliehen. Und selbst extreme Festbrennweiten von Canon, Nikon und Sony kann man für eine etwas höhere Mietgebühr ausleihen.
Zur Klarstellung: Über Kauf oder Miete entscheidet selbstverständlich die tatsächliche Nutzung: Wer z.B. bereits jetzt sicher weiß, dass er öfter als 40 Tage das Sigma-Tele-Zoom nutzen wird, der sollte sich so ein Objektiv anschaffen.
Oft können Fotografen jedoch auch bereits durch den Kauf eines Filters noch wesentlich mehr aus ihrem alten Objektiv herausholen.
Insbesondere Polarisationsfilter sollten eine Überlegung wert sein. Denn auch die beste PC-Software kann noch nicht alle Effekte dieser Filter nachahmen und bei Weitem nicht so einfach und präzise.
In einigen Fällen kann auch ein ND-Filter / Neutral-Dichte-Filter sinnvoll sein, um z.B. bei hellem (Tages-) Licht Langzeitaufnahmen ohne schädliche Beugungseinflüsse zu machen.
Aus der anspruchsvollen Videografie bei Tage sind ND-Filter oder sogar Grau-Verlaufsfilter kaum mehr wegzudenken.
Es ist erstaunlich, wie viele Millionen neuer Kameras jährlich erworben werden und wie wenige Blitzgeräte.
Selbst wenn Sie einen in der Kamera eingebauten Blitz besitzen, handelt es sich hierbei um lichtschwache Notlösungen, welche zudem die Kamera-Akkus extrem belasten.
Wenn Sie Probleme mit besonderen Lichtsituationen (im Freien oder in Gebäuden) haben, so wird bereits ein einziger Systemblitz an der alten Ausrüstung Ihnen zu qualitativ wesentlich hochwertigeren Fotos verhelfen als jede neue Kamera.
Und wer seine Blitzgeräte mit Lichtformern (Softboxen etc.) ausrüsten will, der findet zwischen kostenlosen und preiswerten Angeboten ein großes Spektrum. (Schauen Sie bei Interesse einfach einmal bei folgenden Artikeln vorbei: Eigenbau Quader, Grundhalter, Zylinder, Kugel, Softbox, Engstrahler.
Wer hingegen sofort einen voll-mobilen, allround-fähigen, guten und preiswerten Lichtformer für sein Systemblitzgerät wünscht, dem sei der Bloom-Lights-Bouncer empfohlen.
Wer bisher nur bei Tageslicht im Freien fotografiert hat, der wird sich mit Studio-Licht ganz neue Perspektiven erschließen, die zumindest für den Einstieg preiswerter sind als eine neue Kamera.
Oft wird ein stabiles (Studio-) Stativ zu sichtbar schärferen Fotos bei selbst der billigsten und ältesten Kamera führen.
Oft wird jedoch auch ein wirklich leichtes Reisestativ die Freude an der Fotografie erhöhen, da man es lieber und somit auch öfter mitnimmt.
Und für die Sportfotografie kann ein preiswertes Einbeinstativ nicht nur die Freude an den eigenen Fotos erhöhen, sondern sogar Nackenverspannungen lindern oder vermeiden helfen.
Sogar für Allround-Fotografen finden sich inzwischen brauchbare, preiswerte und noch tragbare Allround-Stative.
Falls Sie noch kein Stativ besitzen, so sollten Sie auf jeden Fall über dessen Anschaffung nachdenken - bevor Sie eine neue Kamera erwerben.
In zahlreichen Fällen kann das heute preiswerte und umfangreiche Zubehör zu Stativen wirklich Vorteile bieten, welche Sie mit keiner neuen Kamera erzielen.
Denken Sie in der Makrofotografie einmal über einen Kreuzschlitten (= Vierwege-Makroschlitten, Kreuz-Einstellschlitten, Stereoschlitten) nach. Damit kann man, ohne das Stativ mühsam verrücken zu müssen, das Motiv optimal fokussieren, Stack-Aufnahmen / Focus-Stacking kinderleicht durchführen und auch sonst manches fotografische Problem lösen. Das führt zu sichtbar optimierten Fotos - auch mit der ältesten Kamera.
Inzwischen finden sich preiswerte hochwertige Kreuzschlitten. z. B. von Kiwi Fotos Macro Focusing Cross FC-1 - Direkt in China bei AliExpress, oder bei Amazon, oder bei Traumflieger.
Wenn Geld keine Rolle spielt, dann darf es auch die noch etwas höherwertige Ausführung von Novoflex Einstellschlitten CASTEL-CROSS sein, wovon Sie selbst jedoch bei vielen Angeboten im Internet 2 Einzelschienen zum Kreuzschlitten kombinieren müssen. Deshalb hier ein bereits fertig konfektioniertes Kombipack bei Amazon.
Aber vielleicht verhilft Ihnen bereits eine Minimalinvestition von ca. 1 Euro zu hochwertigeren Makro-Aufnahmen. Schauen Sie sich einmal diesen Zahnkranz für Objektive an, der mit einem langen Stahlstift die Feineinstellung der Makroobjektive erleichtert = Follow Focus Ring. Direkt bei AliExpress (Adjustable Rubber Follow Focus), oder bei Amazon ab rund 5 Euro.
Aber auch eine L-Schiene mit einer ARCA-Swiss-kompatiblen Klemme kann hilfreich sein. So dreht man die Kamera schnell und absolut rechtwinklig vom Format Hochkant (portrait) zu horizontal (landscape), ohne das Stativ neu einstellen / verstellen zu müssen.
Mengs bietet eine 38 mm breite stabile L-Schiene MPU-100: z.B. bei Amazon.de - oder direkt in China bei AliExpress. - Hinweis: Sie wird zwar als 40 mm bezeichnet, ist jedoch mit der Präzisionsschieblehre nachgemessen 38 mm breit.
Und Andoer bietet eine sehr schmal einstellbare Adapterplatte / Klemme mit Gradienter für Schnellwechselplatte für den Stativkopf als ARCA-Swiss-Version: bei Amazon.de oder direkt in China bei AliExpress. - Hinweis: Sie wird zwar als 37 mm bezeichnet, ist jedoch mit der Präzisionsschieblehre nachgemessen an der Schwalbenschwanz-Basis 40 mm breit.
Warum die beiden Teile dennoch nachgewiesen optimal zusammenpassen (ich besitze beide), erkläre ich in dem Artikel: ARCA-Swiss.
Bei dem nicht genormten ARCA-Swiss Standard sollte man breite Schienen mit schmalen Klemmen kombinieren, da es sonst oft zu Problemen kommt, da zu schmale Schienen in zu breiten Klemmen wackeln. Wenn Sie bereits ARCA-Swiss besitzen, dann müssen Sie Teile kaufen, die exakt darauf passen. Kompatibilitätslisten finden sich meist nur für die teuren Markenprodukte (z.B. Englische Liste). Allerdings ändern die meisten Hersteller ständig die Details, wie die Einspannbreite oder die Schienenbreite respektive Schienenform etwas ab, sodass man auch bei solchen Listen nach ein paar Jahren vor dem Selbsttest keine absolute Sicherheit besitzt. Aber man kann die Produkte dann umtauschen, sodass sich das Risiko in Grenzen hält.
Falls Sie noch nie über den Transport + Schutz Ihrer Ausrüstung nachgedacht haben, so sollten Sie dies unbedingt nachholen. Je wertvoller Ihre Fotoausrüstung ist, umso bedeutender wird dieser Aspekt.
Für die kleinen Ausflüge (insbesondere in die Stadt) kann eine geeignete Fototasche Ihre Freude am Hobby oder der Arbeit drastisch erhöhen.
Für längere Touren oder die Verwahrung der umfangreicheren Ausrüstung ist hingegen ein Foto-Rucksack geeigneter. Insbesondere bei längeren Touren schont er Ihren Körper durch optimalere Lastverteilung.
Und für die Fotografen, welche in der Stadt mit umfangreicher Ausrüstung unterwegs sind, kann ein oft preiswerter Foto-Koffer / Foto-Trolley die Lösung sein. Bei mir hat sich dieses preiswerte Teil in den letzten Jahren auch auf allen Reisen bewährt, inklusive meinen Kreuzfahrten
auf dem Bodensee und Rhein. Mit zunehmendem Alter, wachsender Bequemlichkeit und steigendem Fotogewicht, lässt sich ein typischer Einkaufs-Trolley einfacher ziehen, als ein Rucksack tragen. Vor allem habe ich so viele Dinge schneller im Zugriff. Letzteres gilt vor allem mit der Katjuscha im Eigenbau.
Häufig sind es somit kleine und relativ preiswerte Dinge des Zubehörs, welche für sichtbar bessere Fotos und / oder mehr Freude bei der Fotografie sorgen. Es muss nicht immer eine teure neue Kamera sein.
Rechnen Sie den Wert Ihrer neuen Kamera einmal in Fotoereignisse um.
Wie viele Kurzausflüge in Ihre Umgebung könnten Sie für den Preis einer neuen Kamera durchführen? Sei dies zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Motorrad, dem Auto, Taxi, Bus, Zug etc. Faszinierende Motive finden sich oft in der näheren Umgebung. Man muss sie nur suchen.
Wie oft können Sie in den Zoo gehen oder Tiergehege sowie Parks oder Ausstellungen besuchen, mit Seilbahnen auf Berge, mit Schiffen und Fähren auf Flüssen und Seen fahren, für den Preis Ihrer geplanten Anschaffung von Foto-Hardware?
Wie viele kleine Städtetouren könnten Sie für den Preis Ihrer neuen Lieblingskamera machen? Sonderangebote mit Bus, Bahn und Flugzeuge werden ständig offeriert. In berühmteren Reisezielen finden Sie ganz gewiss lohnende Motive.
Und für Studiofotografen: Wie viele Models inklusive Visagisten, Hairstylisten etc. können Sie sich (ggf. mit anderen Fotografen zusammen) für den Preis Ihrer neuen Traumkamera oder einer neuen Blitzanlage etc. mieten?
Grundsätzlich: Wie viele Kameras und Objektive, sowie ganzer Studios können Sie sich wie lange für die Anschaffungskosten dieser Gegenstände mieten?
Die meisten professionellen guten Fotografen sind der Überzeugung, dass man heute vieles sinnvoller mietet statt kauft. D.h. Sie sollten sich ernsthaft überlegen, ob die Investition in Fotohardware wirklich zu besseren Fotos führt.
Allerdings gibt es auch wirklich teure Folgeinvestitionen, welche gerne übersehen werden.
Es ist erstaunlich, wie extrem die Hardware-Anforderungen einer neuen 36- bis 100-Mega-Pixel-Kamera mit RAW-Fotos im Vergleich zu den kleinen JPEGs einer alten Kamera sind.
Geradezu fassungslos sind viele Fotografen, die 4K-Videos oder 6K- oder sogar 8K-Filme der neuen Kamera (am besten RAW-Dateien) an ihrem alten PC rendern wollen. Die Leistungsanforderungen gegenüber den alten Full-HD-Videos liegen exponentiell höher.
Wer weiterhin Freude an einer zügigen Nachbearbeitung haben will, sollte dies bedenken und eher einen neuen, leistungsstarken Grafik-PC anschaffen, als dem jährlich neuesten Kamera-Modell nachzurennen.
Jede neue Kamera erfordert auch einen neuen RAW-Konverter. Wer Foto-Standard-Programme verwendet, muss diese dann oft kostenpflichtig updaten, um überhaupt die Fotos der neuen Kamera bearbeiten zu können.
Noch wichtiger ist die redundante Datensicherung. Bei einem PC-Defekt würden Sie sonst evtl. alle alten Fotos verlieren. Gebrannte CDs, DVDs, Blu-rays und externe Festplatten sind deshalb heute unumgänglich. Gute Fotografen erkennt man im Übrigen daran, dass sie sich jedes Jahr eine weitere neue - meist größere - Festplatte anschaffen müssen, weil die vielen Fotos, die sie gemacht haben und zukünftig aufnehmen wollen, sonst keinen Platz mehr finden.
Oft kann ein neuer, großer Monitor nicht nur den Genuss der Fotos erhöhen, sondern auch Ihre Augen bei der Nachbearbeitung der vielen Fotos schonen. Schauen Sie sich deshalb unbedingt einmal höher auflösende und größere Monitore an.
Die Farben sind bei den neuen 4-, 6- und 8K-Modellen Modellen brillant und übertreffen alle Erwartungen. Das Geld ist definitiv gut investiert. Sie werden Ihre Fotos ganz anders erleben. - Nicht einfach nur glauben, sondern selbst prüfen. Zumindest den Apple-Monitor können Sie als Ausstellungsobjekt in Showcases in vielen Läden (z.T. auch Media Markt) in größeren Orten testen.
Die typischen Anfangsprobleme sind bei 4K und 5 K heute alle überwunden. Allerdings benötigt man (vor allem bei 8K) eine gute moderne Hochleistungsgrafikkarte, um flüssig arbeiten zu können.
Um es abschließend klar zusammenzufassen: Es liegen Welten zwischen den 15 Mega-Pixeln der beiden modernen 27-Zoll 5K-Monitore (5.120*2.880 Pixel) und den üblichen 2 Mega-Pixeln der am meisten verbreiteten Full-HD-Monitore (1.920*1.080). Und es liegen nochmals Welten zwischen 4K und 8K.
Selbst auf die Gefahr hin, dass das Folgende direkt nichts mit der Fotografie zu tun hat und wieder Leserbriefe produziert: Achten Sie auch auf einen ergonomischen PC-Arbeitsplatz. Mit einem gesunden Rücken und ohne Bandscheiben-Beschwerden fotografieren Sie länger. Wer über 6.000 Euro für eine neue Kameraausrüstung ausgibt, aber nur weniger als 60 Euro für einen Bürostuhl, schadet sich selbst.
Unterschätzen Sie nicht die erheblichen Folgekosten und die erforderliche Zeit für das Einrichten eines neuen PCs sowie das Erlernen neuer Software.
Die digitale Fotografie hat bereits dazu geführt, dass viele Fotografen ihre Bilder nicht mehr ausbelichten, sondern nur noch auf einem digitalen Gerät betrachten. Zukünftig wird dies sogar noch zunehmen.
Stemmen Sie sich dennoch gegen den Trend und lassen Sie von Ihnen persönlich wichtigen Fotos auch große Ausbelichtungen herstellen (60*40 cm, 75*50 und nach Belieben auch größer).
Besorgen Sie sich für die schönsten Exemplare einen Rahmen - und sei es auch nur einen bei den angeblichen Profis so verpönten Glasrahmen.
Die Kosten für Ausbelichtung und Rahmen sind heute gering. Sie liegen selbst bei zahlreichen Fotos definitiv bei einem Bruchteil einer neuen Kamera.
Sie werden selbst mehr Freude an der Fotografie haben, wenn Sie Ihre besten Ergebnisse in der Wohnung hängen. - Und, da Sie sicherlich Besuch zu Hause empfangen, wird die Zahl der Bewunderer dadurch schneller steigen als durch eine neue Kamera, die spätestens in einem Jahr überholt ist. - Einem ausbelichteten Foto kann man m.E. auch nicht ansehen, mit welcher Kamera es erzeugt wurde. D.h. das Bild und der Fotograf rücken wieder in den Vordergrund.
Die meisten meiner Bekannten wurden binnen kurzem darauf angesprochen, ob man das eine oder andere Foto mit Rahmen erwerben könnte. - Falls Sie Fotos nicht verkaufen wollen, so denken Sie einmal über ein Geschenk nach. Fotobücher und Fotokalender sind schon lange üblich, aber ein großes Bild ist immer noch die Ausnahme. - Auch großformatige Kalender sind heute noch selten und fallen positiv beim Beschenkten auf.
Anfängern in der Fotografie kann man seriöser Weise nicht zum Gebrauchtkauf raten. Falls Sie es dennoch beabsichtigen, dann lesen Sie zumindest die Hinweise zu gebraucht kaufen.
Fortgeschrittene Fotografen wissen selbst, was Sie wo mit welchem Risiko erwerben.
Kommerzielle Fotografen mieten im Übrigen immer öfter Dinge, statt sie anzuschaffen. Auch für Amateure lohnt sich dies erstaunlich oft.
Und wer das Risiko des Gebrauchtkaufes liebt, der sollte auch einmal beim chinesischen AliExpress nachschauen. Bei dieser chinesischen Weltfirma Alibaba können Sie direkt von Deutschland aus per extrem bequemer und schneller Sofort-Überweisung vom Girokonto Waren aus China erwerben. Alle anderen Bezahlarten, wie Kreditkarten, funktionieren natürlich auch. Dort liegen die Neupreise vieler Produkte aus dem Bereich Fotografie oft weit unter deutschen Gebrauchtpreisen. Man muss bei kostenlosem Versand der Neuware nur deutlich länger auf die Zusendung warten als beim hiesigen Amazon-Händler etc. Man kann die Lieferzeit durch Aufpreise für schnelleren Versand auch verkürzen. Bisher habe ich mit Alibaba gute Erfahrungen gemacht. Aber es gehören natürlich Mut und Englischkenntnisse zur aktiven Umsetzung der Globalisierung.
Um Ihre Anschaffungswünsche optimal zu ordnen, benötigen Sie einen Plan.
Beantworten Sie die obigen Fragen zu Ihrer eigenen Fotografie aufrichtig.
Erstellen Sie sich damit eine persönliche Prioritätenliste. Was benötige ich zuerst, um die gravierendsten Missstände zu beheben?
Legen Sie zudem Ihr jährliches Budget fest.
Mit der Prioritätenliste und Ihrem Budget können Sie ab sofort selbst festlegen, was Sie wann anschaffen.
Überprüfen oder überarbeiten Sie Ihre Prioritätenliste jährlich. Mit einem Wechsel des Fotostils oder der Hauptausrichtung würden sich auch neue Missstände
und neue Prioritäten zur Lösung ergeben.
Investieren Sie in sich selbst und Ihre fotografischen Kenntnisse und Fähigkeiten. - Also fotografieren Sie und reisen Sie. Der Hauptgrund liegt darin, dass sich in letzter Zeit die kaufbare Technik (Sensoren, Objektive und Kameras) nur noch maximal um 1 Blende (und dies in Randbereichen des Lichtes) in 5-10 Jahren verbessern. Seit spätestens Anfang der 2020er Jahre sank sogar die nutzbare Dynamik der Kameras für die Fotografie, weil man die neuen Sensoren auf die Geschwindigkeit von Video hin optimierte.
Sofern Sie sich jedoch mit Ihrer alten Kamera beschäftigen und häufig Fotografieren gehen, dann verbessern Sie Ihre eigene Bildqualität
(oder wie ich es ketzerisch nenne: Ihren persönlichen Dynamikumfang
) im selben Zeitraum um mindestens 2 Blenden.
Schaffen Sie sich ein stabiles Stativ an.
Legen Sie sich zu Ihrer Kamera gute bis sehr gute Objektive zu - und sei dies auch nur leihweise. Man muss nicht immer gleich ein Super-Teleobjektiv für über 10.000 Euro kaufen, um ein paar schöne Fotos zu machen.
Schaffen Sie sich einen modernen PC mit großem Monitor und guter Grafiksoftware an, in die Sie sich auch einlernen. - Wie es im Übrigen überhaupt gilt, die Handbücher der Kamera und der Software zu lesen.
Legen Sie sich sinnvolles Zubehör für Ihre fotografische Ausrüstung zu, wie Licht, Blitzgeräte, Reflektoren, Makroschienen, Kabel für entfesseltes Blitzen, Funktransmitter ...
Erleichtern Sie sich durch viele kleine und preiswerte Dinge (wie Trolleys etc.) Ihr tägliches fotografisches Leben.
Eine neue Kamera rangiert erst ganz weit unten auf der Liste des Notwendigen - wenn Sie alles andere bereits besitzen und damit Ihr fotografisches Ziel wirklich nicht erreichen können.
Seitdem auch die Platzhirsche Canon und Nikon 2018/19 bei Vollformat und APS-C endgültig zu spiegellos übergegangen sind, drängt sich für viele Fotografen nun verstärkt die (angebliche brennende
) Frage nach dem eigenen Wechsel von DSLR zu spiegellosen Kameras / Systemen auf. So einfach lässt sich dies nicht für jeden beantworten.
Viele Themen rund um die Fragen, ob und wie man den Hersteller oder das System wechseln soll, habe ich in einem eigenen Artikel geklärt.
Viele Fragen zu den neuen spiegellosen Kameras finden Sie in den folgenden Artikeln einfach erklärt: Vergleich: Spiegellos - DSLR
Aber auch die Vorteile eines Verbleibes bei alten
und ausgereiften DSLRs (Kameras mit Spiegel) sind beachtlich. Sie haben durchaus noch eine Zukunft in der praktischen Fotografie. - Auch wenn die Hersteller und Influencer das aus rein ökonomischer Betrachtungsweise anders sehen.
Im Übrigen kann sich auch die bewusste Verkleinerung mit Micro-Four-Thirds fotografisch durchaus lohnen.
Aber für Wohlhabende kann auch der Aufstieg zu Mittelformat überlegenswert sein.
Beachten Sie dennoch die mit einem Wechsel verbundenen wirklich hohen Kosten an Geld und Zeit. De facto müssen Sie in allen Fällen fast alle alte Ausrüstung neu anschaffen und sich in alles neu einlernen.
Lassen Sie mich diese inzwischen oft an mich gestellte Frage so zusammenfassen:
Sofern der Wechsel zu einem neuen Kamerasystem (gleichgültig, welches Herstellers) dazu führt, dass Sie sich wieder mehr mit dem gesamten Thema Fotografie auseinandersetzen und wieder langfristig häufiger fotografieren gehen, weil es Ihnen mit der neuen Ausrüstung wieder mehr Freude bereitet, so kann sich jeder Wechsel lohnen. Machen Sie sich dann auch keine Sorgen um technische Details: Heute sind alle Kameras hochwertig und gut.
Sofern der Wechsel zu einem neuen Kamerasystem jedoch aus reiner Lustlosigkeit an der bisherigen Fotografie an sich geschieht, oder geschehen soll, weil ihre bisherige Ausrüstung seit Jahren irgendwo verstaubt (frei nach dem Motto: Neues Spiel - neues Glück?
), dann befürchte ich, wird das Interesse am neuen System auch nur kurzfristige Wirkung zeigen.
Falls es nur darum geht, wieder einmal etwas nebenbei und problemlos zu fotografieren, dann sollten Sie ernsthaft auch einmal über die Anschaffung eines neuen hochwertigen Smartphones nachdenken. Diese Multifunktionsgeräte sind zwar auf den ersten Blick teuer, aber bieten inzwischen eine Bildqualität, die in vielen Fällen mehr als nur gut genug ist. Vor allem sind sie so klein und leicht, dass man sie immer und überall dabeihat.
Kamerakäufe sind selten rational - vor allem nicht an Weihnachten oder zum Geburtstag.
Ausgestattet mit Bargeld und oder EC- sowie Kreditkarten tätigt man in der Vorweihnachtszeit gerne rein emotionale Blitzkäufe - und unter dem Jahr sogenannte Frustkäufe, die sich später oft als sogenannte white elephants
erweisen. Sie liegen dann wie unnötiger Porzellan-Kitsch irgendwo herum und verstauben.
Alle Verkäufer werden genau daraufhin ausgebildet, dass Sie als Kunde jetzt, schnell und ohne nachzudenken kaufen.
Ich breche jeden Kauf sofort ab, falls ich so etwas im Beratungsgespräch erlebe. Das ist unseriös. Und es findet sich auch im Internet immer öfter: Nur noch zwei Stück lieferbar. - Handeln Sie sofort.
Im Übrigen werden inzwischen immer mehr Geschäfte für derartige Falschaussagen abgemahnt, da diese Angaben oft nachweislich unzutreffend sind.
Inzwischen gehe ich dazu über, fast nur noch Produkte (im Ausland) zu kaufen, die eine lange Lieferfrist besitzen. Das zwingt zum logischen Nachdenken und schiebt emotionale Kaufzwänge, denen alle Menschen unterliegen, zurück. Die lange Lieferzeit erzeugt somit eine gewisse Distanz und sachliche Neutralität bei der Auswahl. Entweder ein Produkt ist so wichtig, dass ich es auch in einem Monat noch benötige. Oder: Wenn es aber in einem Monat nicht mehr wichtig ist, dann ist es auch jetzt nicht zwingend erforderlich. Falls etwas nur dringend ist, kann man es mieten. - Dieses Denken entstammt u.a. der Eisenhower-Regel oder Eisenhower-Matrix, die sich allgemein für viele Entscheidungen des Lebens eignet.
Weitere Hilfen für die Auswahl: Was Neueinsteiger kaufen sollten, Software-Empfehlungen, sowie im Artikel Kameras / Sensoren die unten auffindbare Liste mit allen spiegellosen Vollformat-Kameras.
Seit Ende 2018 bringt das US-Fachmagazin DPReview eine neue Artikelserie zum Kaufen von Kameras heraus, die sich erstmals an Einsatzzwecken orientiert: vom Einsteiger bis hin zum Sportfotografen. Ferner findet sich darunter eine Artikelserie, welche Kameras nach ihrem Preis (in den USA) listet. Addieren Sie ein Drittel (Melkkuhzuschlag
) dazu, und Sie haben in etwa den offiziellen deutschen Preis (UVP).
Liebe Leserinnen und Leser,
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Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
Foto Video Design - Dr. Schuhmacher