Sony A7C
Sonys A7C einfach und verständlich erklärt.
Test der Sony A7C, Analysen zur A7C, A7C-Tests, Testberichte und Kaufempfehlungen zur Sony A7C.
Weitere Bezeichnungen und Schreibweisen sind: A7c, a7C, Alpha 7C, a7c, Alpha a7C, α 7C, ilce 7C, ILCE-7C, ilce 7c, ILCE-7CL (Gehäuse + 28-60 mm-Zoomobjektiv), fälschlicherweise oft als Sony A5 oder manchmal A3 bezeichnet.
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle im Artikel der Sony A7C behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Einleitung
- Am 15. September 2020 stellte Sony seine neue A7C vor.
- Wie die Namensgebung mit dem C am Ende - A7C - bereits andeutet, handelt es sich um die kompakte (compact) spiegellose Foto-Kamera von Sony. Die Reihe A7 steht für den Vollformat-Sensor.
- Von der A7C liegen inzwischen neutrale Testberichte von Produktionsmodellen vor.
Positives zur Sony A7C
Vorab gilt auch hier zur Beruhigung: Es handelt sich bei der A7C um eine ausgereifte, solide Kamera, mit der man auf jeden Fall hochwertige Fotos und Videos machen kann.
Alle offiziellen Daten der Sony A7C.
Deshalb werden hier im Folgenden nur die wichtigsten und relevantesten Daten für die Praxis beschrieben und bewertet.
Sensor der A7C
- Es soll sich um einen leicht verbesserten Sensor der A7 III handeln.
- BSI (back side illuminated = rückseitiger Belichtung) CMOS, Exmor R CMOS Sensor mit 35,6 mm * 23,8 mm. Das bürgt für eine hohe Bildqualität.
- Offiziell 24,2 Mega-Pixel. In Wirklichkeit sind es exakt 6.000 * 4.000 = 24 MP.
- ISO automatisch 100 - 51.200 und manuell 50-204.800 einstellbar.
- Kein Low-Pass-Anti-Aliasing-Filter vor dem Sensor, der zwar Moiré verringern kann, aber auch die Auflösung reduzieren würde.
- Datenmodi: bis zu 14-Bit RAW (komprimiert/unkomprimiert), JPEG (Auflösungen: extrafein, fein, Standard).
- Bei 14-Bit RAW kann die Bildqualität als hervorragend bezeichnet werden.
Geschwindigkeit der A7C
- Derselbe Bionz X Prozessor wie in der A7 Mark III.
- Der mechanische Verschluss musste für die kleinere Bauform neu entwickelt werden. Belichtungszeit: nur 1/4.000 bis 30 Sekunde mechanisch und bis zu 1/8.000 aber nur vollelektronisch (mit Rolling Shutter).
- Serienaufnahmen mechanisch und elektronisch identisch: Bis 10 Bilder je Sekunde im Modus Hi+ mit Autofokus- und Belichtungsnachführung. Hi: 8 Bilder pro Sekunde, Mid: 6 Bilder pro Sekunde, Lo: 3 Bilder pro Sekunde.
- Serienbildmodus mit bis zu 45 unkomprimierten RAW-Fotos sowie bis 215 (Sony Deutschland) oder 223 (Sony weltweit) JPEGs in Folge.
- X-Synchronisation: nur 1/160 Sekunde mit dem mechanischen Verschluss.
IBIS der A7C
- Für die kompaktere Bauweise wurde das IBIS neu entwickelt.
- 5-Achsen-Verwacklungskompensation in der Kamera, mit bis zu 5 Blenden Vibrations-Ausgleich, wie bei fast allen anderen Sony-A-Modellen.
Autofokus der A7C
- 693 Punkte mit Phasendetektion sowie 425 Punkte AF-Kontrastdetektion.
- Das gesamte AF-System scheint von der A7 IV respektive A7SIII übernommen zu sein.
- Der Hybrid-Autofokus - also die AF-Felder - decken laut Sony 93% des Bildsensors ab.
- Der Autofokus arbeitet von -4 EV bis 20 bei ISO 100 und F2,0. - Vorsicht: Die Belichtung funktioniert nur von -3 bis 20 EV.
- Echtzeit-Tracking-System / Real-time tracking: Gesichter, Augen und Köpfe werden im automatischen Wechsel erkannt. Der Augenautofokus wird unterstützt. Auch der Tier-Augen-AF wird zumindest bei Hunden, Katzen und Vögeln geboten.
- In der praktischen Anwendung ist der überarbeitete Autofokus der A7C etwas einfacher zu bedienen und treffsicherer sowie minimal schneller als bei der A7III.
- Auch im Video-Betrieb wurde der Autofokus gegenüber der A7III etwas verbessert.
- Wie immer bei Sony-Kameras kann man vieles auch beim AF konfigurieren: So lässt sich die AF-Geschwindigkeit und der Zeitraum einstellen, wie lange ein Objekt gehalten werden soll und wann es zum nächsten Motiv wechseln soll.
EVF - Elektronischer Sucher der A7C
- Der Sucher ist nach links ausgerückt, wie bei einer Mess-Sucher-Kamera (range-finder camera). Dies hat für Personen, die mit ihrem rechten Auge visieren, den Vorteil, dass man mit der Nase nicht am rückwärtigen Display anstößt.
- Elektronischer 1 cm (0,39 Zoll) OLED-Sucher mit 2,36 Million Pixel beim EVF (XGA resolution): das sind nur 1.024 * 768 * 3 Farben.
- Vergrößerung: nur ca. 0,59-fach bei 50 mm Brennweite.
- Lage der Austrittspupille / Augenabstand: 20 mm (vom Okular bei -1,0 dpt, aber nur 17,5 mm vom Okularrahmen).
- Der Augensensor erlaubt eine automatische Umschaltung zwischen Monitor und Sucher durch Annäherung des Fotografen an den Sucher, ist aber manuell gegen ungewollte Störungen konfigurierbar.
- Ein manueller Dioptrienausgleich am EVF erlaubt -4 bis +3 m-1 (Dioptrien). Das ist ein sehr guter Wert.
- Neben den 60 Hz Bildfrequenz ist eine Option für 120 Bilder in der Sekunde im EVF manuell einschaltbar.
Rückwärtiges Display der A7C
- Rückwärtiges Display mit 3,0 Zoll / 7,5 cm Diagonale mit nur 921.000 Punkten (740 * 420 Bildpunkte * 3 Farben) mit einigen Touch-Funktionen.
- Dreh- und nach links schwenkbar (fully-articulated) wie bei der Sony ZV-1 und der Sony A7SIII, als Vlogging-Kamera geeignet.
Gehäuse der A7C
- Sofort fällt das silberne Metall-Top der A7C auf, das der Kamera einen stylishen Retrolook verleiht. Anglo-amerikanische Quellen behaupten jedoch, dass es die Kamera auch ganz in Schwarz geben wird.
- Maße: 124 mm * 71 mm * 60 mm (gerundete Werte). Damit ist sie derzeit die kleinste Vollformat-System-Kamera - außer der modularen Sigma fp (112,6 * 69,9 * 45,3 mm).
- Einige Schalter (wie der separate Video-Aufnahme-Schalter) wurden umgestellt und ergonomischer platziert.
- Zahlreiche Schalter sind frei konfigurierbar.
- Rechts oben findet sich ein separates Drehrad zur Belichtungskorrektur
- Gewicht: 509 g - wie immer gemessen mit 1 Akku und 1 Speicherkarte, aber ohne Gehäusedeckel. Damit ist sie derzeit eine der leichtesten Vollformat-System-Kameras. - Nur die modulare Sigma fp (422g) und die Canon RP (485g) sind leichter.
- Betriebsbedingungen: 0-40 Grad Celsius und maximal 85% Luftfeuchtigkeit.
- Magnesium - innerer Rahmen und Teile des Gehäuses in Monocoque-Konstruktion.
- Ein neuer kompakterer Verschluss mit Vorhang aus Kohlefaser erlaubt die etwas geringere Bauform des Gehäuses.
- Das Gehäuse soll wie die A7III gegen Wettereinflüsse abgedichtet sein.
- Einige Tester bescheinigen dem Gehäuse einen soliden und auch insgesamt ergonomischen ersten Eindruck.
Konnektivität der A7C
- Ein Kartenfach: SD-Speicherkarte (UHS-II). Der Controller zum Beschreiben der Karte soll auf 140 MByte/Sek. ausgelegt sein.
- Ein USB 3.2 Gen 1 (5 GBit/Sek.) USB-C.
- Bluetooth, aber nur alte Standard Ver. 4.1 (2,4-GHz-Band).
- Audioeingang für das Stereo-Mikrofon: 3,5-mm-Klinkenbuchse.
- Audioausgang für Ohrhörer: 3,5-mm-Klinkenbuchse (Stereo).
- Multi Interface-Zubehörschuh (mit digitaler Audioschnittstelle) im Blitzfuß für XLR-K3M hot-shoe. D.h. man kann XLR-Audio-Eingänge dort anschließen. Damit kann man bis zu 4 Ton-Kanäle (mit je 24 Bit) aufnehmen.
- Micro-HDMI-Anschluss.
- Wi-Fi (Wireless LAN): 802.11ac (dual-band) 5GHz WiFi-Verbindung mit vielen Frequenzkanälen sowie klassisches 2,4 GHz mit großer Reichweite.
Zubehör zur A7C
- Neuer Z-Akku NP-FZ100, über USB-C ladbar, liefert mit seinen 16,4Wh bis zu 740 Fotos und 215 Minuten Video.
- CIPA: Ca. 680 Aufnahmen mit Sucher und ca. 740 Aufnahmen mit LC-Display bei Fotos. Das sind die derzeit besten CIPA-Werte für eine spiegellose Kamera. Es handelt sich somit um die erste spiegellose Kamera, bei der man nicht zwangsweise einen Ersatzakku für jedes Fotoshooting mitnehmen muss.
- Der Akku kann in der Kamera geladen werden.
Messverfahren
- Bei allen in Hersteller-Broschüren zu findenden Daten handelt es sich um Laborwerte.
- Sie gelten nur unter Idealbedingungen. Dazu gehören
- exakt zur Kamera und für das Bajonett passende, modernste, lichtstarke, teure Objektive
- bei Offenblende verwendet
- im Labor unter genormtem, gleichbleibendem - meist extrem hellem - Licht
- meist auf einem speziellen Stativ montiert
- schnellste, größte und teuerste Speicherkarten
- modernste, voll aufgeladene Akkus
- bestimmte Menüeinstellungen
- bei ganz bestimmten Temperaturen und Luftfeuchtigkeitswerten
- etc.
- Die von der CIPA vorgegebenen Messkriterien sind meist sehr streng und werden von japanischen Technikern überwiegend genau beachtet. Ganz im Gegensatz zu einst angesehen europäischen Institutionen wie TÜV, Stiftung Warentest oder die französische DXO, die seit Jahren in der Kritik stehen.
- Daraus folgt, dass die Messergebnisse durchaus
wahr
sind. Das wird ggf. von der CIPA nachgeprüft. Aber es handelt sich nicht desto trotz um Maximalwerte.
- Während früher bei DSLRs der mechanische Spiegel oft der begrenzende Faktor war, so sind es bei den modernen spiegellosen Hochleistungs-Kameras meist die Objektive mit ihren Autofokusmotoren sowie Blendenmechanismen.
- Deshalb weise ich auch ständig darauf hin, dass man moderne Kameras nur mit modernsten Objektiven, Akkus, Speicherkarten etc. wirklich ausreizen kann. Das gilt für alle Modelle aller Sensorklassen aller Hersteller.
- Wer hingegen z.B. als
Altglassammler
Objektive an Adaptern an diesen modernen Kameras verwendet, kann sämtliche Messwerte getrost vergessen. Ähnliche Einschränkungen betreffen ältere Akkus und langsame oder kleinere Speicherkarten.
- Aber bereits lichtschwächere Objektive, oder Objektive, die man in der Fotopraxis abblendet, werden signifikant schlechtere Messergebnisse liefern.
- Hinzu kommt die Serienstreuung der Produktionsqualität aller am Gesamtsystem beteiligten Einzelkomponenten, die sich neutralisieren aber auch in einer positiven wie negativen Richtung aufsummieren kann.
- Daraus folgt letztendlich, dass Sie in Ihrer alltäglichen Fotopraxis geringere Werte erhalten werden - bei allen Modellen aller Hersteller.
- Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch auch, dass pauschale Aussagen mancher Tester in Foren, Fachzeitschriften oder auf YouTube ohne genaue Angabe alle verwendeten Testverfahren (und Einstellungsdetails) nur eingeschränkt verwendbar sind.
- Weil mir immer wieder diese Frage gestellt wird: Alle Messergebnisse sind wahr und zutreffend, betreffen jedoch meist ganz bestimmte Rahmenbedingungen. Meine Erfahrung ist, dass diese noch nie exakt auf meine Fotopraxis zutrafen. Meine Ergebnisse lagen immer unter den Herstellerangaben, aber immer über denjenigen der heftigsten Kritiker.
- Bitte beachten Sie abschließend Ihre eigenen fotografischen Anforderungen: Manche Werte können traumhaft gut oder manche Kritiken vernichtend ausfallen. So lange diese Punkte für Sie und Ihre persönlichen Foto-Stile irrelevant sind, sollten sie auch Ihre Bewertung in keiner Weise beeinflussen.
Einschränkungen / Nachteile bei der Sony A7C
Selbst, wenn wir uns bei Vollformat-Sensoren in der sogenannten Königsklasse
befinden, so finden sich Unterschiede zu anderen Modellen und anderen Herstellern, die man deutlich benennen muss. Es handelt sich zwar um Leiden auf höchstem Niveau. Aber jede Person sollte sich die Einschränkungen vor dem Kauf zumindest klarmachen.
- Gehäuse und Ergonomie:
- Weder bezüglich der Größe noch des Gewichtes reicht die A7C an die APS-C-Klasse z.B. der eigenen a6#00 heran. Klartext: Die A7C ist viel dicker.
- Ein Front-Drehrad unter dem Ein-Ausschalter-Ring fehlt.
- Kein Joystick, z.B. für eine schnelle Bedienung der AF-Punkte etc.
- Das Touch-Screen wird allgemein als ziemlich eingeschränkt angesehen, da man damit nur Fokuspunkte versetzen und das Tracking starten kann. Es bietet somit keinen vollwertigen Ersatz für den fehlenden Joy-Stick. Vor allem muss man auf den Touch-Screen ziemlich kräftig drücken, um den Fokus-Punkt zu versetzen. Überdies ist es etwas langsam und zeigt die Wirkung verzögert an.
- Es sind keine beleuchteten Schalter für die Nachtfotografie vorhanden.
- Im Vergleich zur A7 Mark III fehlen u.a. 2 frei belegbar Cn-Schalter (rechts oben).
- Da der Menu-Schalter oben in der Mitte angebracht wurde, lässt er sich kaum bedienen. Mit der linken Hand bedient wird sogar der Sucher abgedeckt und dadurch das rückwärtige Display deaktiviert, was genau das Gegenteil von dem ist, was man mit dem Menu-Schalter erreichen will.
- Das Kartenfach befindet sich etwas ungewohnt auf der linken Kameraseite. Ferner ist die Gummikappe merkwürdig geformt, sodass sie das Fach nicht wirklich schützt.
- Das sich rechts oben befindende separate Drehrad zur Belichtungskorrektur ist nicht arretierbar und kann sich unbeabsichtigt verstellen.
- Da der Griff flacher ist als bei anderen modernen A7-Modellen, haben manche Tester mit größeren Händen Probleme damit. Wie unergonomisch der Griff für manche Fotografen ist, erkennt man daran, dass im anglo-amerikanischen Raum sogar von Fachzeitschriften bereits Tipps publiziert werden, wie und in welchem Winkel (45 Grad von unten) man die Kamera halten soll. - Prüfen Sie diesen Punkt zumindest selbst aufmerksam nach. Wenn das Halten der Kamera einen schnell ermüdet, bereitet das längere Fotografieren kaum Freude.
- Da alle drei Wahlräder hinten liegen, müssen alle drei mit dem rechten Daumen bedient werden. Exakt dies erzwingt jedoch eine ständige Repositionierung der rechten Hand am Griff. Und kostet Zeit.
- Nur ein USB-Stecker, statt den bei neueren Modellen 2 mit Typ B und C.
- Die Mischung von silberner Topplatte und schwarzem Plastik wirkt auf einige Tester
billig
.
- Manche bezeichnen den Gummi am Griff als rutschig - vor allem, wenn man (im Sommer) schwitzt.
- Manche große und dicke Objektive (auch von Sony) behindern Männer mit dickeren Fingern am Kameragriff.
- Überhaupt werden die Vorteile des minimal kleineren Gehäuses und geringeren Gewichtes durch viele lichtstarke Objektive nicht nur ausgeglichen, sondern kehren sich bei manchen schweren Objektiven sogar in einen ergonomischen Nachteil um.
- Es gibt keinen vertikalen Griff mit einem weiteren Akku, der die Griffergonomie der Kamera verbessern würde. So ein vertikaler Griff ist auch nicht für diese Kamera geplant.
- Rückwärtiges Display / Menüs
- Es wurden die alten, unbeliebten Menüstrukturen der A7 III übernommen, und nicht die vielgelobten neuen der A7SIII verwendet.
- Man kann keine Menüs ändern oder zu Video wechseln, während die Kamera die Foto-Dateien aus dem Puffer auf die Karte schreibt.
- Manche Video-Modi werden bei Fotografie übernommen, obwohl man das nicht immer will, so z.B. der Autofokus-Modus
tap to track
. D.h. man muss nach einem Videobetrieb manche Dinge erst wieder manuell für die Arbeit an Fotos umstellen.
- EVF / elektronischer Sucher
- Der elektronische Sucher ist sehr klein und besitzt keine eigentliche Augenkappe.
- Auch sonst wird das EVF als unterdurchschnittlich und teilweise sehr beschränkend von zahlreichen Testern - vor allem mit Brille - bezeichnet.
- Das billige EVF wird inzwischen als der Hauptkritikpunkt an der A7C gelistet: Geringe Auflösung, Farbränder, Unschärfe, Verschmierungen etc.
- Bitte prüfen Sie dies unbedingt nach, da der elektronische Sucher bei einer spiegellosen Kamera in der Fotopraxis das wichtigste Bauteil ist.
- Bereits bei den ersten Tests fielen die Rolling-Shutter-Effekte beim elektronischen Verschluss negativ auf.
- Für manche Nutzer gravierend kann sich das Fehlen eines rein mechanischen Verschlusses bei unter 1/4.000 Sekunde auswirken, wodurch sich schnell bewegte Motive verbiegen und das Bokeh bei lichtstarken Objektiven unschön verändern kann.
- Die IBIS-Stabilisierung der A7-C konnte im Fotobetrieb bei Tests nicht überzeugen. Das kann jedoch an den Vorserienprodukten liegen. Dennoch dürfte es nicht leicht werden, die angepriesenen 5 Lichtwerte Verwacklungsschutz nachträglich noch mit Software herzustellen. Aber das physikalische Hauptproblem liegt an zwei anderen Stellen: die Kamera ist zu leicht, hat somit zu wenig Masse, welche stabilisieren könnte. Und das neue IBIS-System hat zu wenig Raum, um größere Zitterbewegungen auszugleichen. Das ist der physikalische Nachteil aller kleinen Kameras.
- Wie immer bei Sony sind die RAW-Dateien entweder groß oder weisen eine in der Bildqualität sichtbare verlustbehaftete Kompression auf.
Bitte beachten Sie: Einige der hier angegebenen Kritikpunkte können per Software - also Firmware-Update - leicht nachträglich optimiert respektive korrigiert werden. Bisher hat Sony das bei seinen neuen spiegellosen Kameras auch getan.
Video der A7C
Die folgenden Angaben sind für Videografen. Wenn Sie als Fotograf diese technischen Fachausdrücke teilweise nicht verstehen, dann benötigen Sie diese Dinge derzeit auch (noch) nicht.
- Oversampled 4K Video, also von der gesamten Sensorfläche wird heruntergerechnet, was ein etwas schärferes Bild erwarten lässt.
- 4K UHD-Video: 3.840 * 2.160 mit 4:2:0, 8 Bit, NTSC bei ca. 30p mit 100 Mbit/Sek. und 60 Mbit/Sek. sowie identisch 24p sowie identisch 25p PAL.
- Full HD: 1.920 * 1.080 mit 4:2:0, 8 Bit, NTSC bei ca. 120p mit 100 Mbit/Sek. und 60 Mbit/Sek. sowie 60p mit 50 Mbit/Sek. und 25 Mbit/Sek. sowie 30p bei 50 Mbit/Sek. und 16 Mbit/Sek. sowie 24p bei 50 Mbit/Sek.
Ferner PAL bei ca. 100p mit 100 Mbit/Sek. und 60 Mbit/Sek., 50p bei 50 Mbit/Sek. und 25 Mbit/Sek. sowie ca. 25p bei 50 Mbit/Sek. und 16 Mbit/Sek.
- Zeitlupe und Zeitraffer: 1-120 Bilder je Sekunde bei NTSC, 1-100 Bilder je Sekunde bei PAL.
- Video Modi und Codex: XAVC S, MP4, H.264 und Linear PCM.
- 8-bit S-Log2, S-Log3 und HLG.
- 8-bit 4:2:2 wird über HDMI auf externen Recordern geboten.
- Audiopegelanzeige und Audio-Aufnahmefunktion.
- Durch das nach links ausklappbare und frei drehbare Display ist die Kamera für Vlogger geeignet.
- Keine Zeitsperre bei 29:59 Minuten.
- Die A7C unterstützt vertikale Video-Aufnahmen für soziale Medien.
- Separater Video-Schaltknopf oben rechts zum leichteren Starten der Video-Aufnahmen.
- Verbessertes Echtzeit-Augen-Autofokus-System und Echtzeit-AF-Verfolgungssystem.
- Der Multi Interface-Zubehörschuh (mit digitaler Audioschnittstelle) im Blitzfuß für XLR-K3M hot-shoe erlaubt den Anschluss von diversen externen Geräten wie digitalen Mikrofonen.
- Der Mikrofonanschluss ist oben angebracht, sodass der Weg kurz ist und vor allem nicht stark das Display stört.
Einschränkungen im Videobetrieb:
- 4K 30p wird mit einem Crop-Faktor von ca. 1,2 geliefert.
- Keine 4K-Videos mit 60 Bildern je Sekunde.
- Keine 10-Bit-Videos möglich. Da bieten einige Mitbewerber mehr.
- Die Bildstabilisierung (IBIS) kann beim Gehen nicht überzeugen. Sofern man selbst bei der Aufnahme geht, benötigt man einen Gimbal.
- Zumindest in Tests von Vorserienmodellen konnte der Video-AF vor allem bezüglich der Geschwindigkeit und Treffsicherheit beim Wechsel zwischen Objekten von nah zu fern nicht wirklich überzeugen.
- Das empfohlene Kit-Objektiv besitzt eine Naheinstellgrenze von sehr weiten 30 Zentimetern, was es für manche Video-Arbeiten (wie Unboxing) einschränkt.
- Kein Multi-USB-Port im Vergleich zur A7III.
- Stereo-Klangqualität in maximal 28 Mbps im Format AVCHD.
- Damit man auch im Filmmodus den Video AF verwenden kann, muss man die Einstellungen zur Verfolgung erst in den Menüs aktivieren.
- Wie oben bei Foto bereits erwähnt, stellen sich viele generelle Kameraeinstellungen bei der Nutzung als Fotokamera um und müssen für Video erst neu eingestellt werden. - Wer diese Kamera im Mischbetrieb für Fotos und Videos verwenden möchte, sollte die jedes Mal zeitaufwändige Umstellungen vor dem Kauf unbedingt einmal komplett durchführen.
Bitte beachten Sie: Einige der hier angegebenen Kritikpunkte können per Software - also Firmware-Update - nachträglich optimiert respektive korrigiert werden. Bisher hat Sony das bei seinen neuen spiegellosen Kameras auch getan.
Diese Kamera zielt dennoch ganz offensichtlich auf nur durchschnittlich ambitionierte 4K-Videografen ab.
Verfügbarkeit und Preise der A7C
- Die Sony A7C-Kamera ist ab Ende Oktober 2020 für ca. US$ 1.800 verfügbar. Für US$ 2.099 erhält man die Version mit dem neuen zusammenfaltbaren 28-60 mm F4-5.6 Kit-Zoom.
In Deutschland war ab Oktober für 2.099 Euro verfügbar. Im Bundle mit dem ebenfalls neuen SEL-2860 Kit-Objektiv kostet die A7C ca. 2.400 Euro.
- Bei Amazon: Sony A7C.
- Bei Idealo: Sony A7C Silber und Sony A7C Schwarz.
- Aufgrund der geringen Nachfrage wurde die Kamera im März 2021 ab ca. 1.830 Euro angeboten.
Markteinschätzung und Aussichten zur Sony A7C
- Zur Beruhigung vorab: Man kann mit dieser A7C selbstverständlich schöne Fotos und Videos aufnehmen - wie mit jeder modernen Kamera. Aber das ist in der Weltwirtschaftskrise und vor allem in der seit 2010 sich im Sturzflug befindenden Fotowirtschaft und angesichts der Mitbewerber nicht mehr ausreichend.
- Wenn man die zwei Kameratrends des Jahres 2020 zusammenfasst: immer kleinere Vollformat-Kameras und Einmann-Video-Betrieb (Vlogging), dann gelangt man zur A7C.
- Die Sony A7C ist etwas kleiner und leichter als die A7 Mark III. Aber der Unterschied ist in der Fotopraxis mit den meist schweren lichtstarken Objektiven gering. Ferner hat sich bisher niemand darüber beklagt, dass die A7III zu groß oder zu schwer wäre. Ob der geringe Unterschied als Vorteil ausreicht? Vor allem trifft die überall gelobte Bezeichnung als ideale Reisekamera nur dann zu, wenn man das sehr eingeschränkte Kit-Objektiv an das Gehäuse schraubt.
- Die gleichzeitig vorgestellten und angekündigten neuen Objektive sind zwar kleiner und leichter als einige bisherige von Sony. Aber diese Objektive passen auch an die anderen Sony-Kameras. D.h. auch eine A7III profitiert davon.
- Ferner halte ich das lichtschwache (f4-5,6) Zoom-Objektiv mit 28-60 mm Brennweite - also nur einem Zweifach-Zoom - für sehr eingeschränkt. Eigentlich erwartet man heute 24-70 mm oder sogar 20 mm am Weitwinkelende. Letzteres gilt vor allem, wenn man den Crop bei 4K 30p bedenkt. - Lichtstarke Objektive - allerdings nur von Mitbewerbern - sind vorhanden: Samyang 18 mm f/2,8, Samyang 24 mm f/2,8, oder das Tamron 20 mm und 24 mm f/2,8.
- Da überdies die extreme Schärfe bis in die Ecken beim neuen Objektiv gelobt wird, darf man sicher sein, dass hier massiv nachträglich mit Software in der Kamera bei der Bildbearbeitung getrickst wird. Siehe Moderne Objektive und RAW-Betrug.
- Der Preis ist mit 1.800 US$ sehr ambitioniert angesetzt - um nicht zu sagen hoch. Dafür bietet die A7C bereits heute weniger als die A7III. Und die A7 Mark IV wird seit ca. einem Jahr in der Gerüchte-Küche als kurz bevorstehende Nachfolgerin besprochen. Ob der signifikante Qualitätsnachteil der A7C nicht zu auffällig sein wird?
- Dass Sony in Deutschland - trotz derzeit verfallenden Dollarkurses - dreist nochmals einen Melkkuhzuschlag draufsattelt, wird die Marktchancen hierzulande weiter senken. 1.800 US$ entsprachen am 17.09.2020 rund 1.500 Euro. Da ergeben 2.100 Euro in Deutschland nur für die Kamera schlichtweg 600 Euro Aufpreis, oder 40% Mehrpreis - ohne jeglichen Mehrwert. Sony gab noch nicht einmal die Senkung der Mehrwertsteuer um 3% in Deutschland an die Kunden weiter. - Dies gilt umso mehr, als die A7 III für 1.750 Euro (Stand 28.10.2020) erhältlich war.
- Als Zielgruppen werden der Reisefotograf und der (jüngere) Einsteiger in den Vollformat-Bereich respektive Aufsteiger aus dem APS-C-Bereich (upgraders from APS-C-bodies) sowie der extrovertierte Fotograf mit stylischen Retroambitionen anvisiert - und natürlich die Vlogger.
- Die Retroschiene (Silbermetall und viele Drehknöpfe) konnte schon Nikon mit der Df nicht wirklich bedienen, weil jener Bereich zu klein ist. Im Übrigen wird dieser Sektor bereits seit Jahren von der Firma Fujifilm u.a. mit den diversen X-T#-Modellen bedient.
- Ob die wenigen Millimeter und einige Gramm Unterschied wirklich Reisefotografen zu einer in ergonomischen Bereichen schlechteren Kamera greifen lassen als die A7III und vor allem technisch weit zurückliegenden gegenüber der bald herauskommende A7 Mark IV?
- Für Einsteiger ist der Preis entschieden zu hoch. - In den USA ist die A7C doppelt so teuer wie eine Canon RP und liegt noch immer 400 US$ über der Nikon Z5. Die Qualität der Sony mag zwar minimal höher liegen aber bei Vollformat kann niemand zaubern. Doppelt so hoch ist die Bildqualität der A7C definitiv nicht.
- Auch Sony hat die bei sich intern zuerst auch als
A5
bezeichnete Kamera, die schon lange unter diesem Namen in der Gerüchteküche gehandelt wurde, absichtlich umbenannt in A7C, da man mit diesem Preis die Einsteiger kaum erreichen kann. Folglich sieht selbst Sony die A7C nicht als typische Einsteigerkamera.
- Mit Sicherheit wird diese Kamera nicht die im Vorfeld der Publikation so lautstark diskutierte Ablösung der gesamten APS-C-Klasse einleiten. Dazu ist die A7C schlichtweg viel zu teuer.
- Vlogger profitieren auch nur eingeschränkt von der A7C, sofern sie wirklich kein Zubehör beim Filmen verwenden. Denn sonst steigt das Gesamtgewicht (Mikrofone, Ohrhörer, Multifunktionschnittstelle im Blitzlichtsockel, externe Recorder, Gimbal) wieder derart an, dass man die Gewichtsunterschiede zu höherwertigen Sony-Kameras nicht mehr spürt. Vlogger, die sich im Freien mit einer leichten Kamera bewegen wollen, sollten eher zur Sony ZV-1 greifen.
- Selbstredend werden einige Sony-Liebhaber diese Kamera kaufen. Sonys Kundengruppe ist inzwischen groß.
- Aber das wird meines Erachtens ein Nischenprodukt bleiben. Dies bestätigten auch viele ernüchternde Rückmeldungen und negative Stellungnahmen im Netz in den ersten Tagen.
- Letztendlich wird an dem hohen Preis eine Kehrtwende des Vertriebes bei Sony sichtbar. Es war die Firma Sony, welche 2013 mit ihren spiegellosen Systemkameras einen gnadenlosen Preiskrieg lostrat, den sich der seit 2020 ebenfalls leidende Fotobereich bei Sony nun nicht mehr leisten kann. Auch Sony muss inzwischen höhere Preise verlangen, um mit spiegellosen Systemkameras Gewinn zu erzielen.
- Das in den Marketing-Unterlagen fast in jedem Satz betonte
Vollformat
alleine reicht bei diesem Preis nicht aus.
- Auch die permanenten Vergleiche aller (bezahlten) Influencer sowie der Marketing-Leute von Sony mit der APS-C-Klasse sind nicht zielführend. Wir sprechen hier über eine teure Vollformat-Kamera. Da darf man erwarten, dass sie generell etwas mehr bietet als eine viel preiswertere APS-C-Kamera. Aber exakt im Vergleich mit anderen Vollformat-Kameras schneidet die A7C nicht immer vorteilhaft ab.
- Eine Kaufempfehlung für die Kamera kann ich nicht aussprechen, da zu viele Nachteile bekannt sind. Es handelt sich technisch überwiegend um eine A7 Mark III mit nun drei Jahre alter Technik. Ich würde derzeit jedem zur (am realen Fotomarkt) 2021 gleichteuren A7III raten oder zu warten, bis die schon lange erwartete und sicherlich bald erscheinende A7 Mark IV herauskommt.
Deutsche Herstellerinformationen - Sony zur A7C
Weitere Informationen zur A7C
Artikel
- A Sony a7C Review: 'You're Not Losing a Whole Lot' - Englisch - 13.11.2020 mit Video.
- Sony a7C review: Compact size, big sensor image quality - Englisch - DPReview, 27.10.2020.
- Hands-on with the Sony a7C - Englisch - DPReview.
- The Sony A7C is a tiny full-frame vlogging camera with a big price tag - Englisch - techradar, 15.09.2020.
- Hands on: Sony A7C review - Englisch, digitalcameraworld, 15.09.2020.
- Sony A7C review - Englisch cameralabs, 15. September 2020.
- Sony A7C: price, specs, officially announced - Englisch - Camera Jabber, 15.09.2020.
- Sony Unveils the Ultra-Compact Sony a7C Full-Frame Mirrorless Camera - Englisch petapixel - 14.09.2020.
- Sony announces $1,799 A7C compact full-frame mirrorless camera - Englisch, The Verge, 14.09.2020.
- Despite what Sony says, the A7C is not the
world's smallest and lightest full-frame camera
- Englisch, Photography, 15.09.2020.
- sony alpha rumors - Englisch - Sony Rumors - mit Fotos der neuen Kamera.
- Leider bieten die meisten deutschen Fachzeitschriften etc. nur lächerliche Werbe-Kopien von Sonys Marketing-Sprüchen. Ein Trauerspiel.
- Geschrumpfte Vollformatkamera: Sony A7C mit großem Akku und Mini-Gehäuse - Deutsch, heise c't Fotografie, 15.09.2020.
- Sony A7c: Die neue kompakte Vollformatkamera ist da! - Deutsch, Photografix, 15.09.2020.
- Sony A7C und FE 28-60 mm f4-5,6 offiziell vorgestellt - Deutsch, d-pixx, 15.09.2020.
- Sony Alpha 7C: Kompakte Vollformat-Kamera und neues Kit-Objektiv vorgestellt - Deutsch, Notebookcheck, 15.09.2020.
Videos
- Compact Travel Cameras Review: Sony a7C, ZV-1, Fujifilm X100F & Leica M9-P - 14.04.2021, Englischer Vergleich mehrerer kleiner Reisekameras.
- Sony Alpha 7C | Kompakte Vollformatkamera im Praxistest - Deutsch, 03.11.2020.
- Sony a7C Review: Tiny 4k, full frame mirrorless vlog camera! - Englisch, 15.09.2020.
- Sony Alpha 7C // A7C | Mini-Vollformat-DSLM im Test [Deutsch] - 14.09.2020.
- Sony A7c - Die
kleine
Vollformat im Praxistest + Unterschiede zur A7 III & A6600 + RAW Download - Deutsch, 14.09.2020, videozentrierter Test.
- Sony A7C - Well, I wasn't expecting THAT to Happen - Englisch, 15.09.2020.
- Say hello to the Sony A7C - Englisch, 15.09.2020.
- Sony A7c Real World Review + Photoshoot and Video Quality - Englisch, fotozentrierter Test, 14.09.2020.
- SONY a7C pREVIEW (vs Sony a7 III) A WIN ... But MOSTLY a FAIL!!! - Englisch, 15.09.2020, zeigt die ganz schwarze Kameraversion.
- Sony a7C Hands-on Review + comparisons to Sony a7 III - Englisch, DPReview, 17.09.2020.
- Sony a7C Hands-Off Review - Englisch, DPReview, 14.09.2020.
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