Oft wird - ohne jede Wissenschaftlichkeit und Fachkenntnis, aber auf polemischte Art und Weise von selbsternannten Foto-Influencern wild über die Vorteile des Metalls bei Kameras sowie Bajonetten und im Gegensatz dazu den Nachteilen von Plastik hergezogen - in Videos auf YouTube gesprochen oder in Foto-Foren etc. geschrieben.
So sei es von Vorteil, wenn das Kameragehäuse z.B. aus Metall wäre und auch die Drehknöpfe, Räder und Schalter müssten aus Metall sein.
Da auch ich immer wieder Anfragen der Art erhalte, ob es nicht doch sinnvoll wäre, eine Kamera mit Metallgehäuse zu kaufen
, will ich außer meinen ketzerischen Gegenfragen: Wozu wollen Sie die Kamera verwenden? Zum Einschlagen von Nägeln in die Wand oder zum Fotografieren?
hier auch wissenschaftlich fundierte Antworten geben.
In diesem Artikel wird der Mythos Metall bei Kameras und Objektiven relativiert. Dabei erfahren Sie anhand von Fakten und Beweisen, was wirklich wie zu beurteilen ist, ob und wie Sie dies in der Fotopraxis betrifft sowie, was Sie zum eigenen Schutz tun können.
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle im Artikel Mythos Metall behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Aus unserer eigenen Erinnerung (für viele Menschen gleichbedeutend mit geradezu wissenschaftlicher Erfahrung) wissen wir alle, dass Gegenstände aus Metall ewig hielten.
Zahlreiche analoge Kameras blieben über lange Zeit relativ qualitäts- und wertstabil. Die meisten älteren Menschen wuchsen damit auf, wodurch Ihr Erfahrungsschatz der Welt geprägt wurde.
Man konzentriert den Blick in die Historie dabei gerne auf hochwertige Leicas, die jedoch immer sündhaft teure und deshalb mit einer hochwertigen Qualitätssicherung ausgestattete Produktionsstätten besaßen - und sehr gut gepflegt wurden.
Unsere Erinnerung ist jedoch trügerisch. Wir behalten leider (oder, wie manche Psychologen behaupten, Gott sei Dank) nur relativ wenig im Gedächtnis, und dann oft ganz selektiv das Gute.
Absolut zutreffend gibt es uralte Fotokameras aus Metall, die heute nicht nur immer noch existieren, sondern sogar auch noch funktionieren. - Aber auch viele junge Menschen lernen aus den Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern vom Mythos Metall.
Dass es auch früher andere, wesentlich weniger stabile und haltbare Kameras gab, wird - wie so vieles bei der Romantisierung und subjektiven Erfahrungsbildung - ausgeblendet. So schrieb Frans Lanting in seinem Buch Jungles im Jahr 2000 (S. 236) über analoge Profi-Kameras: ... doch letztendlich zerstört der Dschungel alles. Während einer dreimonatigen Expedition benötigte ich nicht weniger als zehn Kameragehäuse.
Hinzu kommt eine geradezu märchenhaft mystische Verklärung von metallenen oder stählernen Schwertern, beginnend mit römischen Damaszenerklingen, über Sigurds mit Schmied Regin hergestellter drachentötender Klinge Gram, Merlins Schwert Excalibur, Mohammeds Schwert Dzulfaqar, den Klingen der Samurai etc. - Der Besitzer einer Metall-Kamera kann sich somit in der Reihe der alten Helden stellen.
Sogar im täglichen Sprachgebrauch finden sich Ausdrücke mit Metall immer wieder: Nerven aus Stahl
, stählen
, stahlhart
, Stahlross
...
Dagegen sagt uns unsere eigene Erinnerung / resp. unsere wissenschaftliche Erfahrung, dass jedem schon einmal etwas aus Plastik zerbrochen ist. - Absolut zutreffend gab und gibt es Fotokameras mit Plastikteilen, die heute nicht mehr funktionieren resp. bereits nach kurzer Nutzung bereits einen Defekt zeigten.
Allerdings muss ich alle Gläubigen nun enttäuschen: Die Mehrzahl der früher hergestellten Metallkameras sind heute Schrott. Gleichzeitig existieren Millionen alter Plastikkameras, die noch immer funktionieren.
Derartige Pauschalierungen führen folglich nicht weiter.
Typisch für wilde Polemisierungen sind fast immer die fehlenden Definitionen und Differenzierungen.
So wird gerne verschwiegen, dass Metall nicht Stahl und schon gar nicht hochbelastbaren nichtrostenden Edelstahl meint. Früher fanden sich viele verschiedene Metalle in Kameras und die Stähle hatten unterschiedliche, aber immer deutlich schlechtere Eigenschaften als heutige.
Es gibt übrigens erstaunlich viele reine Metalle - über 80. Ein Blick in das Periodensystem der Elemente hilft Nicht-Naturwissenschaftlern das Grundschulwissen in diesem Punkt aufzufrischen. (Siehe z.B.: Metalle bei Wikipedia als Einstieg). - Eine der wichtigen Eigenschaften ist im Übrigen die Verformbarkeit von Metallen - nicht deren Härte. Von letzterer spricht man z.B. bei Diamanten.
Daneben existieren mindestens hunderte verwendeter und tausende möglicher verschiedener Metall-Legierungen (Siehe z.B.: Legierung bei Wikipedia als Einstieg.) Eine kurze Liste der Oberkategorien von Metalllegierungen bei Wikipedia USA. Hinzu kommen die vielen prozentualen Untergruppen: Denn je nach exaktem Mischungsverhältnis der oft mehreren verschiedenen Metalle mit oft mehreren anderen Elementen verändern sich die Eigenschaften der Metall-Legierung erheblich.
Aufgrund fortgeschrittener Metallurgie, Physik und Chemie sowie präzisester Fertigungsmethoden sind heute Metalllegierungen mit exakt vorhersagbaren Eigenschaften produzierbar.
Nochmal vervielfacht werden diese Dinge durch die Details Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse. D.h. nicht nur die analysierbare rein chemische Zusammensetzung bestimmen die Eigenschaften von Legierungen und Metallen sind wichtig. Fragen Sie hierzu einmal einen Chemiker, Physiker, Produktionstechniker in einem Stahlwerk. Das Betriebsgeheimnis sind schon lange nicht mehr die prozentualen Mischverhältnisse der Legierungen, sondern die Produktionsprozesse: Wie erzielt man z.B. in exakt definierten Zeiträumen welche Hitze, Drücke etc., und wie kann man sie gezielt über exakt erwünschte Zeiträume halten. Denn nur dann ergeben sich die gewünschten und vorher designten Metalleigenschaften.
Ganz nebenbei: Nikon verwendet nur für seine Spitzenmodelle (D5, D850, Z7) Bajonett-Anschlüsse aus einer Stahllegierung. Für die anderen, preiswerteren Modelle (ab D500 abwärts) wird jedoch ein Bajonett-Anschluss aus einer (verchromten) Messinglegierung eingebaut, die spürbar weicher ist. Dieses verchromte Messing wird scheinbar auch bei fast allen Objektiven als Bajonett verwendet.
Bei den meisten Menschen scheint jedoch irgendwo im ziemlich unaufgeräumten sowie angestaubten Erinnerungsbaukasten Metall = Krupp-Stahl
herumzuspuken. Ganz nebenbei stellte Krupp im Laufe seiner Geschichte hunderte verschiedener Stähle mit allen möglichen Eigenschaften her. Aber irgendwie steht Krupp-Stahl synonym für hart und ausdauernd (Hart wie Krupp-Stahl
). - Evtl. hat die Verquickung von Stahl mit Fotografie auch etwas damit zu tun, dass die Firma Krupp bereits 1861 eine eigene Fotowerkstatt zur Firmendokumentation und Firmenwerbung einrichtete, die bis zu 500 Mitarbeiter besaß.
Des Weiteren ist der - wie wir als Jugendliche scherzhaft es immer nannten - Kilopreis
für Metalle meist beeindruckend in dem Sinne, dass man dafür ziemlich viel für ein paar Euro in die Hand bekommt. 500 Euro in den meisten Metallen hat ein beeindruckendes Gewicht - ähnlich wie Marmor. Wow, da bekommt man was fürs Geld.
- Bevor Sie nun lachen: Stereoanlagen können Sie sich auch heute noch nach Gewicht kaufen.
Dagegen wird dann immer abschätzig und pauschal von Plastik
gesprochen.
Dennoch sollte inzwischen eigentlich jeder erfahren haben, dass sich im Kunststoffbereich in den letzten Jahrzehnten extrem viel verändert hat. Ohne die tausenden modernen Kunststoffe wären weder Flugzeuge, Weltraumraketen, Autos, Boote etc. mehr denkbar.
Sportler vertrauen nicht nur als Fallschirmspringer, oder Stabspringer, oder Skifahrer, oder Skispringer ihr Leben diesen Kunststoffen an.
Ich vage sogar die These, dass sich kein Haushalt mehr findet, in dem keine modernen Kunststoffe verwendet werden. Alle immer wieder aus politischen Motiven produzierten Dokumentationen/Fernsehfilme, welche ein vermeintliches Leben ohne Kunststoff in Laborstudien mitverfolgen, belegen das Gegenteil. - Selbstverständlich können Sie sich als letztem Glied in der langen Produktionskette an der Fleischtheke Ihre Einkäufe statt in Kunststoffhygienefolie auch in Recycling-Papier einwickeln lassen. Die darin enthaltenen Giftstoffe geben der Wurst und dem Fleisch dann eine besondere Geschmacksnote. Das war im Übrigen der Grund des von Kennern geschätzten Geschmacks der nicht nur in England früher in Zeitungspapier eingewickelten Fish 'n' Chips
.
Vor allem im medizinischen Bereich verlässt man sich heute auf Kunststoffe, die oft sogar über Leben und Tod entscheiden. Damit meine ich nicht nur Herzschrittmacher, Katheter, sondern Mess- und Untersuchungsgeräte bis hin zu selbst banalsten Dingen wie Kunststofffüllungen in unseren Zähnen, die das giftige Quecksilber-Metall ersetzen.
Im Gegensatz dazu haben Kunststoffe und vor allem Plastik als pauschaler Oberbegriff - insbesondere im technikkritischen Westeuropa und im technikfeindlichen Frankreich sowie Deutschland - ein geradezu erschreckend negatives Image.
Manchmal erweckt es auf mich den Eindruck, als ob manche Fotografen sich - als Gegenwelt zur Kunststoffgesellschaft - zumindest in ihrem Hobby Fotografie dann doch noch eine romantisch verklärte, vermeintlich reine und heile Welt erhalten wollen und deshalb eine unterdrückte oder offen praktizierte Sehnsucht nach Metallen zeigen.
Eine weitere Assoziation zu Stahl ist bei erstaunlich vielen Menschen Panzer
/ tank
- auch gerne im übertragenen Sinne - sogar für manche robusten Kameras immer wieder verwendet.
Dann spielen wir doch einmal diese These durch.
Wenn ein Panzer einen Zusammenstoß im Straßenverkehr hat, so sieht das Opfer im wahrsten Sinne des Wortes danach platt aus. Der Grund ist einfach nachzuvollziehen: Pkws sind heute mit extrem ausgetüftelten Knautschzonen versehen und nahezu perfekt auf die Aufnahme von Bewegungsenergie ausgelegt. Das ist sinnvoll beim Zusammenstoß mit anderen Pkws, die exakt auch so ausgelegt sind.
Perfekt, denkt der Panzerfahrer. Und viele Autofahrer wollen auch so einen Panzer haben (modern als SUV bezeichnet).
Die Sachlage ändert sich allerdings dramatisch, falls ein Panzer mit einem anderen Panzer zusammenstößt. Da beide praktisch keine Knautschzone besitzen, wird fast keine Bewegungsenergie in Verformung und Wärme etc. umgesetzt. Bei einem Frontalzusammenstoß zweier identischer = gleichschwerer Panzer mit gleicher Geschwindigkeit tritt der Effekt auf, dass beide sofort stehen. Das ergibt sich aus gleicher Masse, gleicher Geschwindigkeit, gleichem Impuls etc. Das Problem wird nun auf die Insassen abgewälzt. Diese werden mit der Fahrgeschwindigkeit an die vordere Panzerscheibe katapultiert. Die Beschleunigungskräfte (in g als Vielfachem der Erdanziehungskraft gemessen) sind derart hoch, dass sämtliche denkbaren Sicherheitsgurte reißen. Und selbst wenn sie nicht rissen, wäre die Beschleunigungskraft so groß, dass den Fahrern das Genick gebrochen würde, der Kopf abgerissen und die Eingeweide, insbesondere das Herz zerrissen würde. Kurzum, die Innereien der Insassen zerlegen sich.
Halten wir sachlich fest, dass der Zusammenstoß zweier ähnlich stabiler - im Sinne von kaum sich verformender - Dinge dazu führt, dass die Beschleunigungskräfte im Innern extrem ansteigen.
Im Autobau gibt es den abgedroschenen aber durchaus sinnvollen Spruch: Der Klügere gibt nach.
Exakt deshalb überleben inzwischen so viele Unfallopfer einen Autocrash selbst bei hoher Geschwindigkeit. Nicht die immer wieder gepriesene Härte, sondern die gezielte Verformbarkeit rettet die Insassen.
Exakt so müssen Sie sich das auch mit Ihrer Elektronik und Feinmechanik in Ihrer Kamera vorstellen. Falls eine Kamera auf den Beton- oder Teerboden fällt, entscheiden u.a. auch die Außen-Materialien, ob die Innereien das überstehen.
In dieser Hinsicht sind jedoch moderne Kunststoffe mit verformbaren Elementen, die sich aber an die eigene Form erinnern (man spricht tatsächlich von Formgedächtnis) und danach wieder zurückverformen den meisten Metallen überlegen. Sie dellen sich zeitweise ein, leiten so viel Energie ab, und sorgen damit für eine langsamere Abbremsung, also geringe G-Kräfte. Dadurch werden die Innereien der Kamera geschützt.
Im Übrigen werden heute kugelsichere Westen aus erstaunlich weichen Kunststoffen mit vielen Lagen hergestellt. Dies mag auf den ersten Blick erstaunen. Aber diese dünnen, leichten und weichen Kunststoffe nehmen die riesige (Punkt-)Energie eines Kugelgeschosses am optimalsten auf und leiten sie breitflächig weiter sowie wandeln sie in andere Energieformen um. Auch wenn es Anhänger der Metall-Fraktion hart trifft: Die stählernen Kettenhemden des Mittelalters sind heute out.
Da wir schon bei der Thematik sind: Auch Schusswaffen werden heute zum überwiegenden Teil aus Kunststoffen hergestellt.
Wo Metall hingegen noch immer sinnvoll ist, ist bis heute das Chassis, das die von außen einwirkenden Kräfte optimal verteilt und für ein verwindungssteifes Inneres sorgt. Bei Autos ist es die Fahrgastzelle, bei Fotokameras das sogenannte Magnesiumchassis für die wichtigsten und empfindlichsten elektronischen und - immer selteneren - feinmechanischen Bauteile.
Diese physikalischen Fakten hat inzwischen auch Fujifilm eingesehen und 2019 im neuen Spitzenmodell GFX100 ein äußeres und ein davon getrenntes inneres System entwickelt, das exakt die enormen Kräfte einer Kollision des äußeren Metalls abmildert.
Metall wurden früher verwendet, weil in der analogen und vor allem mechanischen Filmära enorme Kräfte erforderlich waren. Dies gilt insbesondere für den Filmtransport. Der Roll-Film musste an beiden Seiten gespannt und gleichzeitig in der Mitte der Kamera sogar von der hinteren Verschlusstür mit einer Feder kraftvoll gegen den Lichtschacht gedrückt werden, damit er dort - auf der sogenannten Filmebene - plan anlag. Denn wie der Name Rollfilm bereits sagte, war er in Rollen aufgerollt und hatte auch insgesamt die Tendenz sich in alle Richtungen einzurollen, aber nie plan aufzuliegen. Die Kräfte zum Filmtransport waren deshalb so hoch, dass es immer wieder vorkam, dass man Filme mit der Kameramechanik sogar zerriss.
Als weiterer Grund kam vor noch ein paar Jahrzehnten hinzu, dass früher viele moderne hochbelastbare Kunststoffe noch nicht erfunden oder nicht optimiert oder schlichtweg in derart kleinen Formen noch nicht herstellbar waren. Zahlreiche alte Kunststoffe waren den enormen Kräften früher nicht gewachsen. - Die Techniker hätten bereits damals gerne leichte Kunststoffe verwendet, denn die Fotografen bevorzugten auch früher schon leichte Kameras.
Dort wo man damals dennoch Kunststoffe an belasteten Stellen verwendete, wie z.B. Nikon bei der F80 für die Haken der rückwärtigen Filmtürverschlüsse, hielten sie den Belastungen nicht Stand und brachen bald ab.
Auch hier bestehen Denkfehler.
Da früher bestimmte Teile hochbelastet wurden (wie z.B. der Filmtransport), führte dies dazu, dass auch andere robust gebaut werden mussten, da man von Menschen / Fotografen kaum erwarten konnte, dass Sie das eine Bedienteil mit viel Kraft, andere hingegen ganz sanft behandeln sollten.
Hinzu kam in der mechanischen Zeit, dass tatsächlich viele Dinge bei weitem noch nicht so leichtgängig waren wie heute. Wenn Sie aber am Filmtransporthebel enorme Kräfte einsetzen mussten, so musste auch das Gehäuse als Gegendruckpunkt für jene Kräfte stabil gebaut sein. Dies galt vor allem im Winter. Und exakt bei diesen Bedingungen waren alte Kunststoffe oft ziemlich spröde, verboten sich also für den Einsatz bei tiefen Temperaturen.
Wer jedoch heute Metalle bei Drehrädern, Schaltern und Knöpfen verwendet, begeht ergonomisch mehrere Fehler. Einerseits werden Erwartungen bei den Bedienern nach Robustheit geweckt, die nicht gerechtfertigt sind. Andererseits ist ein System immer nur so stabil wie das schwächste Glied in der gesamten Kette. Die meisten Metallteile besitzen jedoch bereits im Zwischenglied Kunststoffe, seien es Stangen zur Kraftübertragung, Zahnräder etc. Aber spätestens am Ende mündet alles heute irgendwie in ein ziemlich schwach dimensioniertes und hoch empfindliches elektrisches oder elektronisches Bauteil, das weder Kraft benötigt, noch verträgt.
Und letztendlich wünscht man heute keinen Kraftaufwand mehr, da seit Jahren alles auf leichte Touch-Bedienung und absolute Leichtgängigkeit hinausläuft. Daraus folgt jedoch wiederum, dass die meisten Menschen es überhaupt nicht mehr erwarten. Daraus wiederum folgt, dass Metall bei vielen die völlig unzutreffende Assoziationen weckt von: hier(zu) ist Kraft erforderlich. Diese ist jedoch bei moderner Elektronik kontraproduktiv.
Auch wenn es jetzt unangenehm wird: Die besonders hohe Wärmeleiteigenschaft gilt als eine der grundlegenden Charakteristika von Metallen. Deshalb wurden sie auch seit Jahrtausenden u.a. als Behältnisse zum Kochen verwendet.
Wer es nicht glaubt, soll einfach ein Metall im Hochsommer in der Sonne liegen lassen oder im Winter in den Frost legen und nach einigen Stunden Temperatureinfluss anfassen. Bei vielen Metallen reichen bereits Minuten aus.
Exakt dies ist jedoch extrem nachteilig für die Elektronik in den Kameras. Die gesamte Elektronik, aber auch die heute noch verbliebene Mechanik in einer Fotokamera ist auf mittlere, sehr gemäßigte Temperaturen ausgelegt. Starke Abweichungen, insbesondere schnelle Temperaturschwankungen vertragen diese filigranen Bauteile nicht gut. Von der bei mit Temperaturschwankungen verbundenen Kondensation, Korrosion etc. ganz zu schweigen (siehe hierzu den Artikel: Hitze und Kälte).
Viele Kunststoffe zeigen hingegen sehr geringe Wärmeleiteigenschaften und schützen somit die wertvolle Elektronik vor Hitze- und Kälteeinflüssen.
Reine Metallgehäuse werden - vor allem, wenn sie schwarz sind - in der Sommersonne schnell heiß und im Winter oder in den Hochgebirgen kühlen sie extrem aus. Das war im Übrigen ein Grund dafür, dass man früher so oft maßgeschneiderte Lederetuis um die Metallkameras hatte. Die anderen Fotografen froren sich die Finger ab oder mussten die Metallkamera bei Sonne ständig im Schatten halten oder kühlen.
Auch weitere physikalische Aspekte werden gerne oft übersehen: Metall ist bei extremen Temperaturschwankungen hochwertigen Kunststoffen sogar unterlegen. Die erhebliche und zwischen allen Materialien (auch Metallen) unterschiedliche Wärmeausdehnung führt dazu, dass man das Spiel bei Verbindungen zu (anderen) Metallen erhöhen muss.
In den 2020er Jahren würden Filmer hier jedoch vehement eingreifen und behaupten, dass Metalle gut für Videokameras seien, weil sie die im Innern entstehende Hitze gut nach außen ableiten können. Theoretisch ist das korrekt. Aber die Hitze beim Filmen entsteht nachweislich am Sensor und an den Prozessoren sowie an den Speicherkarten und den Akkus. Jene sind jedoch auf Leiterbahnen auf Kunststoff montiert oder von Plastik umgeben respektive beim Akku davon komplett umhüllt. Um Hitze Abzuführen, muss zuerst einmal eine Verbindung dieser heißen Teile mit dem Metall hergestellt werden (Heat-Sink). Dort, wo dies (bei bisher wenigen Kameramodellen) gemacht wurde, erhitzt die Hülle dann auch sehr schnellt und führt zu Warnhinweisen, dass man sich an der Kamera die Finger verletzen kann. Denn ab 45 Grad Celsius riskieren Sie Verbrennungen ersten Grades.
Aber bereits vorher wird es unangenehm, so ein Metall zu halten. Das geben die Hersteller sogar explizit im Handbuch an: Wenn immer der gleiche Teil Ihrer Haut während der Benutzung der Kamera über einen langen Zeitraum mit der Kamera in Berührung kommt, können Symptome einer Niedertemperaturverbrennung, wie Rötung oder Blasenbildung, auftreten, selbst wenn sich die Kamera nicht heiß anfühlt.
Quelle: Sony Handbuch A7R Mark IV. Das ist zweifelsohne eine über alle Zweifel erhabene grundsolide Kamera, die nicht einmal 8K bietet.
Im Übrigen lässt sich so keine effiziente Kühlung auf Dauer herstellen. Deshalb verwenden alle hochwertigen Video-Kameras einen Lüfter, der die Hitze von Innen aus der Kamera nach außen durch Lüftergitter an der Seite hinausbläst. Und dies funktioniert mit den verhassten Plastik-Gehäusen am effektivsten, weil sie nicht so viel Hitze selbst aufnehmen und dann an die Hände des Videografen weiterleiten. - Auch bei Hitze schützt somit das verhasste Plastik.
Die Menschen sind inzwischen seit Jahrtausenden an die Haptik und das Aussehen von bearbeiteten Metallen gewöhnt. Die glänzende Oberfläche schmeichelt dem Auge, und unsere Fingersensorik erkennt Metalloberflächen inzwischen sehr treffsicher.
Aber das war ein Lernprozess. Noch vor ca. 5.000 Jahren - in der Steinzeit - war den Menschen beides unbekannt.
Dass alle Menschen angeblich von Metallen fasziniert sind und sie gerne berühren, ist im Übrigen unzutreffend. Viele empfinden diese positive Sensation nicht. Die Spanne reicht bis hin zu Personen, welche an einer Metallüberempfindlichkeit oder sogar Metall-Allergie leiden.
Gerne räume ich ein, dass Plastik ein anderes Gefühl beim Anfassen vermittelt. Vor allem Rohstoffe, wie Kohlenfaserstoffe, Kevlar, Dynema, etc. zeigen eine ungewohnte / merkwürdige Haptik. Aber die Haptik kann deutlich verändert werden, indem man die Zusatzstoffe ändert und die Oberflächen entsprechend formt sowie bearbeitet. Das ist im Übrigen auch ein Grund, warum hochwertige Kunststoffe teurer sind: Die Be- und Verarbeitung kann sehr aufwändig sein, sofern man eine ansprechende Oberfläche (Glanz) und Haptik erzielen möchte.
Auch hier scheint ein merkwürdiger Erinnerungseffekt aus der mechanischen Vergangenheit vorzuliegen. Was aus Metall war, hielt lange. Da früher kaum Elektronik verbaut wurde, war fast alles Mechanik und die war aus Metall. Vor allem feinmechanische Bauteile konnten bis vor kurzem kaum aus Kunststoffen hergestellt werden. Dagegen ließen sich Metalle beim gekonnten Schmieden schon seit Jahrhunderten sehr fein hämmern.
Heute werden die meisten mechanischen Teile jedoch auch aus Kunststoffen oder zumindest mit Kunststoffkomponenten hergestellt - auch in Fotokameras. Erst sie erlauben es uns, derart hoch belastbare Kameras herzustellen, deren Verschluss oder Spiegel z.B. mehrere hunderttausend Auslösungen bei 10 und mehr Bewegungen je Sekunde mit 1/8.000 Sekunde verträgt.
Aber auch diese Teile werden zunehmend durch in Kunststoff verpackte Elektronik ersetzt.
Die erste Belichtungssteuerung in Kameras in den 1960er und 70er Jahren machte Batterien erforderlich. Spätestens mit dem Einzug der elektronisch gesteuerten Auto-Fokus-Systeme in den 1980er Jahren kam der langsame Wandel des Kamerawertes. Seit der Digitalisierung der Systemkameras 1999/2000 ist definitiv die in der Kamerahülle enthaltene Elektronik das Wertvollste an der Kamera.
Diese Elektronik altert jedoch ständig - selbst in der Originalverpackung beim Händler. Jeder Chip altert.
Wenn selbst das eher konservative Finanzamt davon ausgeht, dass sogar teuerste Elektronik (z.B. Fotokameras) nach 7 Jahren abgeschrieben sind, dann hat dies einen technischen Hintergrund. Das hängt tatsächlich mit der statistischen Lebensdauer zusammen. Sie mögen gemäß der Normalverteilung / Gaus-Kurve Glück haben und Ihre Elektronik funktioniert noch nach 20 Jahren einwandfrei. Aber die Mehrzahl der elektronischen Produkte wird das nicht tun.
Nun haben sie also eine sehr kurze Verfallszeit der Elektronik. Was nützt es Ihnen dann, wenn der Metallrahmen oder das Metallgehäuse der Kamera 20 oder 30 oder 50 oder 100 Jahre oder sogar länger hält? - Vergessen Sie bitte die Träumereien und das von jeglicher Ökonomie freie Forengerede, dass man dann diese Teile noch reparieren könnte oder Ersatzteile einbaut. Das hat aus ganz banalen Kostengründen noch nie funktioniert und wird auch künftig nicht funktionieren. Bei der Elektronik in der Kamera ist dies derart aufwändig, dass die Reparaturkosten meist über dem Zeitwert liegen und somit eine Reparatur unterbleibt. Hinzu kommt ein unschöner Aspekt der modernen Produktion mit Produktzyklen von nur noch 1-2 Jahren: Sie werden nach ca. 5 Jahren für viele Produkte keine Ersatzteile mehr erhalten oder die Nachfolgeersatzteile passen nicht oder fordern wiederum andere Zusatzkomponenten, Anschlüsse etc.
Noch ketzerischer: Die meisten Fotografen kaufen sich ein Nachfolgekameramodell sogar lange, bevor die Elektronik defekt oder für die Fotografie nicht mehr sinnvoll verwendbar ist.
In diesem Sinne ist es schön, dass manche Kameras wie Fuji oder besonders Leica viel Metall als Verpackung verwenden und angeblich am solidesten gebaut sind und deshalb angeblich fast ewig halten. Aber de facto ist es für die meisten Fotografen irrelevant. Haltbarkeit in derartigen langen Zeiträumen ist etwas für Sammler, die sich die Dinge in die Vitrine stellen. Solche Sammler finden sich durchaus - insbesondere bei Leica.
Im Übrigen ist es nachweislich falsch, dass die meisten Teile bei Leica oder Fuji aus Metall bestehen. Wer es nicht glaubt, kann sich gerne hier die Liste der Videos anschauen, in denen z.B. eine X-T2 komplett zerlegt werden. Die meisten Bausteine sind Chips, Leiterbahnen aus Kunststoff und sonstige Kunststoffteile. Selbst manche Drehräder sind aus Kunststoffen. Dort wo sie aus Metall sind, sind die inneren Weiterführungen oft aus Kunststoff. Und selbstverständlich sind alle mit Schaltern verbundenen Potentiometer etc. aus Kunststoffummantelten Elektrobausteinen. Und nochmals: Es kommt immer auf das schwächste Glied in der Kette an: harte Metalle, die auf weichere Materialien wie Kunststoff einwirken, sind in der Gesamtbetrachtung oft sogar deutlich kurzlebiger, als wenn sich in einer Kette nur zueinander gleichwertige Kunststoffe befinden.
Das heute verwendete Metall- eigentlich Magnesium- Chassis erhöht die Versteifungsfestigkeit. Es spielt jedoch für die Bildergebnisse primär keine Rolle, ob dieses stabile Chassis sich in einem Metallgehäuse oder einem hochwertigen Kunststoffgehäuse befindet. Das Magnesium-Chassis ist in sich immer stabil und hält somit die wichtigen Bauteile in exakt vorgegebener Position. Und nur letzteres ist für die lange reproduzierbare Bildleistung relevant. - Und exakt deshalb findet man Magnesium-Chassis in hochwertigen Kameras, die hunderttausende Fotos durchhalten sollen. - Aber die meisten Amateurfotografen erreichen niemals diese Auslösezahlen mit einer Kamera.
Da wir nun erkannt haben, dass die wichtigsten und teuersten Komponenten moderner Kameras die Elektronik sind, wird auch jedem einleuchten, dass Metalle diese Elektronik auch nicht vor ihrem größten Feind schützen können: Wasser.
Die meisten Dichtungen, die heute jedoch an Kameras zum Schutz vor Spritzwasser und Staub angebracht werden, bestehen aus Weichkunststoffen.
Ganz im Gegenteil gilt Metall in der Nähe von Elektronik heute eher als nachteilig, da es im Zusammenhang mit Kondenswasser korrodiert (Korrosion ist vereinfacht dargestellt Stromfluss) und dann aufgrund der Salze zu hässlichen Effekten führen kann, welche die gesamte Elektronik beeinflussen. Metalle gelten als unterschiedlich edel. Zwischen diesen unterschiedlichen Metallen findet dann z.B. über Salzbrücken etc. ein permanenter Stromfluss statt. Da man dies bereits seit langem weiß, verwendet man z.B. Opferanoden, welche absichtlich zerstört werden, damit anderes Metall erhalten bleibt.
Selbstredend lassen sich Metalle immer dünner ausformen. Aber dann verlieren sie einige wichtige Eigenschaften, wie jeder leicht nachprüfen kann. Sie lassen sich dann zunehmend verbiegen.
Im Zeitalter des Leichtbaus und des Wunsches, immer umfangreicherer Elektronik (eigentlich sind Kameras bezüglich der Rechenleistung heute ganze PCs) und hochwertigere Optik ständig herumtragen zu wollen, lässt sich vieles nur noch mit modernen Kunststoffen herstellen. Es gibt Berechnungen, die darlegen, dass moderne Kameras komplett aus Metallen hergestellt ca. 50-100% schwerer wären.
Hier muss man auch eindeutig der immer wieder anzutreffenden Behauptung widersprechen, dass man moderne Kunststoffe angeblich nur deshalb verwendet, um Geld zu sparen. Moderne Leichtbauweise in Kunststoff ist sehr aufwändig und teuer. Dies ist mit ein Grund, warum Objektive immer teurer werden. Hochwertige Linsen unter allen Bedingungen exakt in ihrer Position zu halten, oder bei Bildstabilisierungssystemen im Objektiv über Jahre hinweg korrekt und schnell zu verschieben, erfordert stabile Teile, vor allem Hüllen.
Die Anforderungen steigen im Übrigen drastisch mit zunehmender Lichtstärke. Einen Zoom mit f3,5-5,6 herzustellen, ist geradezu einfach im Vergleich zu einem Zoom mit durchgehender Blende von f2,0. Ähnliches gilt für Festbrennweiten weit unter f2.
Lichtstarke Optik ist physikalisch bedingt groß und schwer. Aber gleichzeitig erwartet der Kunde heute, dass sie kleiner und leichter wird. Ohne hochmoderne Kunststoffe wäre dies völlig unrealistisch.
Als Canon im letzten Jahrhundert mit Kunststoffteilen an Objektiven begann, wurden die Objektive als Joghurtbecher
, Mikrowellen-Suppenschüsseln
und Fast-Food-Behälter für die Microwelle
diffamiert. Heute verwenden alle Objektivhersteller meist sehr hochwertige Kunststoffe, weil deren Materialeigenschaften den meisten Metallen inzwischen ebenbürtig oder sogar überlegen sind.
Bei neuen Objektiven geht die Steuerung sowieso hin zu by wire
. D.h. ein kleiner Microsensor im Drehring analysiert Ihre Bewegungen und setzt sie in die gewünschten elektrischen / elektronischen Signale um. Wobei dies alles sein kann: Blende, Fokussierung, ISO, Belichtungskorrektur, Weißabgleich. - Korrekt gelesen. Sie können an derart modernen Objektiven nicht nur Objektivfunktionen, sondern auch alle möglichen Kamerafunktionen auf die beliebig vielen Objektivringe frei legen. Dies ist im Übrigen ein weiterer Beweis dafür, dass heutige Bajonette hochkomplexe elektronische Einheiten sind, die bidirektional arbeiten. - Aber nochmals: die Steuerung ist indirekt. Es gibt zukünftig keine Metalle etc. mehr, die sich gegenseitig blockieren oder bremsen, verhaken etc. können. - Auch auf die Gefahr hin, dass dies die deutschen Dauerurlauber nun beunruhigt: Viele Flugzeuge fliegen schon seit Jahrzehnten so. Da gibt es schon lange keine Drähte oder Metallteile mehr, welche die Impulse der Steuerknüppel aus dem Cockpit an die Flügelklappen, Seiten- oder Höhenruder mechanisch weiterleiten.
Und schließlich noch ein Wort zu spiegellosen Systemkameras. Die meisten Fotografen gehen davon aus, dass allein der Wegfall des Spiegels so viel Gewicht (ein Viertel bis zur Hälfte des Kameragewichtes) einsparen würde. Das ist jedoch Unsinn. Es handelt sich um die komplexen Wirkungszusammenhänge: Der Spiegel fällt weg, der Abstand der rückwärtigen Linse der Objektive zur Kamera (Auflagenmaß / Flanschdistanz) kann geringer werden. Dadurch reduzieren sich die Hebelkräfte sowie die einwirkenden Gesamtkräfte etc. Der separate Autofokusmesser mit vielen weiteren Teilen entfällt. Das viel schwerere Pentaprisma entfällt. Erst dadurch können insgesamt sehr viele Bauteile kleiner, dünner und leichter hergestellt werden.
Korrekt: Es gibt billiges Plastik, und es finden sich hochwertige Metalle - auch an Fotokameras. Aber - wie wir gesehen haben - ist das Ganze etwas komplizierter und eignet sich überhaupt nicht für Pauschalierungen.
Damit auch ganz klar ist, wo ich stehe: Ich kritisiere in Rezensionen überall und grundsätzlich, wenn aus rein ökonomischen Überlegungen an einem Produkt in der vierstelligen Preisregion nur wegen ein paar Cent Einkaufskosten hochwertige Teile gegen minderwertige Plastikteile ersetzt werden.
Hochwertige Metalle (z.B. Magnesium- oder Titan-Legierungen) sind heute jedoch so teuer wie hochwertige Kunststoffe. Bei beiden Gruppen hat die Qualität des Endproduktes heute nicht nur mit den Rohstoffen, sondern in vielen Punkten erheblich mit den Produktionsmethoden und dem Verarbeitungsaufwand zu tun.
Metalle, Wasser, darin enthaltene Salze, Strom und Elektrik, sowie Elektronik sind heute eher negativ zu bewertende Kombinationen.
Elektronikchips bestehen heute als wichtigsten funktionalen Komponenten einer Kamera vorwiegend aus Kunststoffen und unterliegen den schnellsten Alterungsprozessen.
Metalle sollten zur Kraftaufnahme im Chassis verwendet werden, sind jedoch als Kamerahülle heute formelastischen modernen Kunststoffen unterlegen.
Metalle erwecken bei vielen Menschen falsche Hoffnungen, Erwartungen und Assoziationen im Soft-/Touch-Zeitalter.
Letztendlich widersprechen Metalle den modernen Forderungen nach Gewichtsreduzierung.
Jedoch bleiben gewisse Grenzen / Nachteile erhalten, die man kennen sollte.
Fast alle Kunststoffe altern unter UV-Einfluss schneller.
Häufig belastete Schnittstellen wie Bajonett-Anschlüsse, bei denen ein Fotograf ständig die Objektive an der Kamera wechselt, werden noch immer aus hochwertigen Metallen gefertigt. Aber auch hier besteht ein verbreitetes Missverständnis: Das Metall wird gewählt, damit der schusselige Fotograf beim ständigen sorglosen und unaufmerksamen An- und Abschrauben nichts an der Kamera oder dem Objektiv ruiniert. Das Bajonett selbst ist jedoch als Sollbruchstelle gefertigt. Korrekt gelesen. Z.B beim Sturz soll es zuerst nachgeben, sich verbiegen oder brechen, bevor das Objektiv oder die Kamera Schaden nehmen. - Sie sehen: Hier wird inzwischen Metall als das Weichei
bewusst eingesetzt, das als Klügerer zuerst nachgibt.
Bleiben Sie bei dem Thema Metall oder Kunststoff tiefenentspannt.
Es werden heute nur noch hochwertige Fotokameras produziert. Alle sind gut - gleichgültig ob aus Metallen oder Kunstsoffen.
Kaufen Sie sich folglich das Modell, das Ihnen persönlich am besten gefällt.
Aus meiner jahrzehntelangen Erfahrung bin ich ziemlich sicher, dass jede moderne Kamera das für die anvisierte Zielgruppe vorgesehene Pensum an Arbeit und Fotos problemlos erbringt.
Wer als ambitionierter Amateur oder Berufsfotografe schon jetzt weiß, dass er zehntausende Fotos jedes Jahr macht, sollte höherwertige und teure Kameras kaufen. Denn selbstredend nimmt die Belastbarkeit mit dem Preis zu.
Aber für alle Preisklassen gilt: Eine moderne Kamera wird bei etwas Sorgfalt und Pflege mit hoher Wahrscheinlichkeit länger funktionieren, als Sie damit arbeiten wollen.
Gleichgültig aus welchem Material Ihre Fotokamera besteht, Sie sollten Kameras nicht stundenlang sinnlos in der prallen Sonne liegen lassen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen immer viel Freude beim unfallfreien Fotografieren und Filmen gleichgültig mit welcher Kamera.
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Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude beim Fotografieren und Filmen.
Foto Video Design - Dr. Schuhmacher