Profi-Kameras
Definition Profi-Kameras
- Die Definition Profikamera ist willkürlich und zeitabhängig. Meistens bezeichnen Hersteller wie Fotomagazine die teuerste neue Kamera als Profimodell.
De facto nutzen Profis in der Regel parallel dazu auch semiprofessionelle Kameras für bestimmte Aufgaben.
- Sowohl bei Canon als auch bei Nikon benutzen Sportfotografen das Topmodell 1D X III bzw. D6. 2017 stieß Sony mit der A9 hinzu, welche 2019 zur A9 II mutierte.
- Alle anderen Hersteller bieten zwar auch gute Kameras an, die sie gerne irreführend als Profikameras bezeichnen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um die hier gemeinte Klasse der hochbelastbaren Kameras, die auch für die extreme Sportfotografie geeignet sind.
- Ferner finden sich bei den APS-C-Sensoren auch z.B. die Canon 7DII und von Nikon die D500, welche beide durchaus Profiqualitäten besitzen, die bis auf ca. 1 Blende qualitativ mit den Top-Modellen der Vollformat-Klasse mithalten können, jedoch nur von wenigen Fotografen beachtet und benutzt werden.
- Für Landschafts- und Studio-Aufnahmen hingegen benutzen die meisten Profis Vollformat-Kameras mit höherer Auflösung - wie die semiprofessionellen Kameras Canon 5DSR bzw. die Nikon D850 oder Sony A7RIV. Ferner finden sich dort auch Mittelformat-Kameras.
- Bei den Begriffen
professional
, semi-professional
, ambitious amateur
, amateur
etc. handelt es sich im anglo-amerikanischen Raum um seit Jahrzehnten weltweit verwendete Fachausdrücke, die zur Produkt- und Marktsegmentierung von den (auch japanischen) Herstellern über Marketing-Abteilungen, Vertrieb, Verkauf, Fachzeitschriften, Tester, Influencer, bis hin zu Fotografen in Fotoforen alle anwenden. Selbstverständlich dürfen manche deutschen Berufsfotografen, welche sich aus irgendwelchen Gründen diese Kameras nicht leisten wollen oder können, an dieser weltweiten Nomenklatur / Gepflogenheit Kritik üben. Die Deutschen haben in dieser Hinsicht mit zwei Weltkriegen, zwei ebenso lächerlichen Rumba-Kriegen im Tanzsport etc. ja schon Erfahrungen gesammelt, wie man sich erfolglos gegen die ganze Welt stemmt. Mir fällt bei dieser deutschen Kritik an weltweiten Standards und Gepflogenheiten immer der Witz aus der Zeit der China-Kolonialkriege ein: Ein deutscher, ein französischer und ein englischer Offizier geraten im China der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg in chinesische Gefangenschaft und sollen hingerichtet werden. Auf die Frage nach dem letzten Wunsch äußert der Franzose, er möchte nochmals ein deliziöses 10-Gänge-Menü zu sich nehmen. Der Deutsche besteht darauf, vor der Exekution in einer Rede nochmals seine Sicht der Dinge darstellen zu dürfen. Der Engländer bittet nur darum, vor der Rede des Deutschen erschossen zu werden.
- Die zunehmend von deutschen Berufsfotografen aus dem Prekariat zu hörende wilde Polemik, dass diese Profi-Kameras
unsinnig
und sogar geschäftsschädigend
seien, wirft natürlich nur ein erschreckendes Bild zurück auf jene Berufsfotografen. Die weltweiten Verkaufszahlen dieser Spitzenprodukte strafen jene Ignoranten der Lüge. Auch (kunden-) psychologisch sprechen viele Gründe für derartige Profikameras.
- Fakt ist und bleibt letztendlich auch noch auf lange Sicht, dass man einen Hersteller-Profi-Service nur für Profi- und Semiprofi-Kameras erhält. Vor allem dies dürfte für ernsthafte Profifotografen mit einem vollen Auftragsbuch einer der wichtigsten Gründe zur Anschaffung dieser ohnedies bereits robusten und überaus zuverlässigen High-Tech-Geräte sein.
Vorab
- Voraus möchte ich klarstellen, dass ich jedem eine Profikamera gönne, der sie sich wünscht.
- Wenn Sie das Geld besitzen und diese Kameras Ihr Traum sind, dann verwirklichen Sie ihn sich möglichst bald. Sie werden damit zweifellos glücklich, denn Sie werden sich auch mit den wenigen Nachteilen leicht arrangieren, weil es ja Ihr Wunsch ist. Im Übrigen sind es die Top-Modelle der Hersteller. Es gibt derzeit nichts Besseres.
- Dieser Artikel ist eher für diejenigen als Entscheidungshilfe gedacht, die zwischen den teuersten (Profikamera) und zweitteuersten (semiprofessionellen) Kameras eines Herstellers schwanken.
Vorteile der Spitzenmodelle
- Meist besitzen die Profi-Kameras den besten Autofokus. Allerdings besitzt z.B. die Canon 5DIII denselben Autofokus wie 1D X. Und die Canon 5DIV denselben Autofokus wie 1D X II. Gleiches gilt für die D810, welche das Autofokussystem der D4 besitzt und die D850, welche den Autofokus der D5 verwendet.
- Sie besitzen auf jeden Fall den schnellsten Autofokus.
- Sie besitzen in der Regel den schnellsten oder sogar zwei der schnellsten Prozessoren.
- Sie bieten damit eine noch höhere Bildrate (Canon 16 Bilder mit Spiegel und 20 im LiveView bei der Canon 1D X III und Nikon 14 mit Spiegel bei der D6 und 10 im LiveView, Sony A9II 10 Bilder/Sek. mit mechanischem Verschluss und 20 mit elektronischem). Dies ist ideal für sehr schnelle Sportarten wie Golf. So erhält man das ideale Foto beim Abschlag mit dem Schläger genau am Ball.
- Noch höhere ISO-Werte (beide Profi-Modelle gehen offiziell bis 400.000 ISO - die Nikon D5+D6 bis 3,2 Mio. ISO). Im Vergleich zu den semiprofessionellen Kameras ergibt dies eine Steigerung (bei Canon um 1/2 bis 1 Lichtwert, bei Nikon bis zu 2 LW). Dies kann bei Aufnahmen in dunklen Bars / Nachtclubs oder Sportveranstaltungen in Hallen von erheblichem Vorteil sein.
- Beide Profikameras sind noch hochwertiger gegen Wasser und Staub geschützt als die semiprofessionellen Geräte.
- Sie besitzen ein noch robusteres Magnesium-Gehäuse. Dies ist im Profi-Alltag, bei dem viele (Berufs-) Fotografen oft in Rangeleien um den besten Platz verwickelt werden, hilfreich. Für das beste Foto gehen viele Profis heute oft wenig zimperlich mit ihrer Kamera und ihren
Gegnern
um.
- Profi-Geräte bieten eine längere Lebensdauer in puncto Auslösungen des Verschlusses.
- Sie bieten meist eine etwas bessere Farberkennung und -wiedergabe als die semiprofessionellen Geräte im JPEG-Modus.
- Speziell für diese Profiklasse bieten die meisten Hersteller einen zwar teilweise aufpreispflichtigen aber sehr umfangreichen und schnellen Reparatur- und Ausleih-Service an, der sich bei Berufsfotografen durchaus lohnen kann.
Grenzen der Profi-Kameras
- Der Wasserschutz meint nur leichtes Spritzwasser.
- Staubschutz heißt nicht, dass Sie damit sorglos an das Meer (Salz) oder in die Wüste gehen können. In beiden Fällen muss die Kamera anschließend ebenfalls vom Fachhandel gereinigt werden.
- Bei doppelter Bildrate werden die doppelt so hohen maximalen Auslösezahlen des Verschlusses gleich schnell erreicht wie bei den semiprofessionellen Geräten. D.h. die faktische Gesamtlebensdauer der Kamera ist kaum größer.
- Sehr hoher Anschaffungs-Preis. Die Profi-Kameras kosten etwa doppelt so viel wie das jeweils nächst-platzierte semi-professionelle Modell. Die Nikon D6 liegt mit fast 7.300 Euro UVP seit 2020 an der Spitze.
- Extremer Wertverlust, da alle vor dem Kauf einer gebrauchten Profi-Kamera warnen. Profis gehen damit nicht sorgsam um. Es ist für die meisten ein Arbeitsgerät, wie der Hammer für den Zimmermann.
- Die höhere ISO-Empfindlichkeit wird durch eine geringere Auflösung des Sensors erkauft. Canons 1D X Mark III bietet 20,1 MP, Nikons D6 20,8 MP, Die Sony A9II 24,2 Mega-Pixel. Das reicht für Zeitungen und Sport-Zeitschriften. Es kann jedoch für Plakatgröße oder Ausschnittsvergrößerungen grenzwertig sein.
- Das hohe Grundgewicht des Kamera-Bodys. Jeder, der so eine Anschaffung plant, sollte sich wirklich im Blindtest (mit geschlossenen Augen) abwechselnd beide Kameragehäuse des semiprofessionellen und des Profimodells in die Hand geben lassen. Wollen Sie das ca. 1/2 Kilogramm höhere Gewicht wirklich ständig mit sich herumtragen? Die meisten Fotografen sind nicht 25 Jahre alt, 2 Meter groß und athletisch durchtrainiert, wie viele Sportfotografen, für die das Kameragehäuse konzipiert ist.
Dieser Zielgruppen-Unterschied wurde auch mir erst deutlich bewusst, als ich auf einer Fachmesse per Zufall in einen solchen Pulk geriet.
- Extrem schnell sind die Profi-Kameras nur im JPEG-Modus. Im RAW-Modus sinkt nicht nur die Anzahl der Bilder je Sekunde, sondern vor allem die Anzahl der Bilder, die hintereinander mit der höchsten Geschwindigkeit gemacht werden kann. Bei den neuesten Modellen des Jahres 2020 sind jedoch auch die Bildfolgen in RAW ausreichend für fast jede Fotosituation.
- Auch im JPEG-Modus bricht die Anzahl der Bilder, die hintereinander mit der höchsten Geschwindigkeit gemacht werden kann, nach einer gewissen Zahl ein. Die Testberichte liegen hier weit auseinander, zeigen aber nach meist 100-200 Bildern einen drastischen Einbruch. D.h., dass nach rund 10 Sekunden Dauerfeuer auch mit den Spitzenkameras Schluss ist. Dies reicht für viele Situationen aus. Aber nicht für alle. So können die alte Canon 5DIII und die neue 5DIV endlos (bis die Speicherkarte voll ist) mit 6 respektive 7 Bildern / Sekunde aufnehmen, was mir persönlich für Tanzveranstaltungen / Shows mit ca. 90-120 Sekunden Dauer sinnvoller erscheint.
- Zuerst war auch ich über 14-20 Bilder in der Sekunde begeistert, bis ich dann zu Hause die Masse aussortieren musste. Je nach Sportveranstaltung kommen hier schnell mehreren tausend Fotos zusammen. Das Problem liegt hier noch nicht einmal in der schieren Anzahl an sich, sondern darin, dass sich sehr viele Fotos fast gleichen. D.h. die Suche nach dem wirklich optimalen Foto wird sehr zeitaufwändig.
- Wer sich mit der Sportart nicht auskennt, wird auch mit solchen Spitzenkameras kaum gute Fotos machen. Man muss sich mit dem Sport, Tier etc. gut auskennen, um den richtigen Moment zu erwischen. Die Kamera nimmt einem diese Arbeit nicht ab.
- In der Regel sind die Profi-Modelle auf die Fotografie spezialisiert. Sie können zwar heute auch filmen, aber dafür sind viele andere preiswertere Kameras heute mit mehr Funktionen ausgestattet. Vor allem ersetzen sie keine Video-Kamera.
- Was jedoch wohl die meisten Fotografen erstaunen wird: Die Bildqualität z.B. bezüglich des Rauschens ist bei den Profikameras - vor allem in den unteren ISO-Klassen - keineswegs besser als die der meisten sogenannten semiprofessionellen Kameras. Ganz im Gegenteil schneiden viele preiswertere Kameras in puncto Bildqualität und Rauschen deutlich besser ab - und dies trotz sogar höherer Pixelzahlen auf den gleichgroßen Sensoren. D.h. bei hellem Sonnenlicht am Tage spielen die Profimodelle kaum Vorteile in Puncto Bildqualität heraus. Sie können erst bei den schwierigen Lichtverhältnissen in Sporthallen und in der Dämmerung wirklich alle preiswerteren Mitbewerber übertrumpfen.
ISO-Zahlen
- Die modernen Kameras werden mit unglaublichen ISO-Zahlen beworben: 409.600 waren seit 2014 Standard. Nikon bot 2016 bei der D5 3,2 Mio. ISO. Und die zahlengläubigen Fotografen werden darauf hereinfallen. Denn größer muss besser sein.
- In der Tat sind hohe ISO-Werte für Geheimdienstmitarbeiter, Spezialeinheiten der Polizei und Privatdetektive bei der Nachtarbeit durchaus sinnvoll, sofern es um eher dokumentarische Aufnahmen bei fast völliger Dunkelheit geht.
- Für Fotografen, welche jedoch künstlerische Fotos mit einem minimalen Anspruch auf Qualität erstellen wollen, kommt es zu rein physikalischen Grenzwert-Problemen der Photonen und der Sensoren (siehe Sensor-Rauschen). Je weniger Licht vorhanden ist, umso deutlicher zeigen die einzelnen Photonen ihre unvorhersehbaren Eigenschaften. Und je weniger Photonen auf den Sensor einfallen, umso stärker treten dessen Störbilder / Fehlauslöser anhand der elektrischen Vorladung der einzelnen Pixel in den Vordergrund. Diese Phänomene lassen sich sowohl hardware-seitig wie software-seitig nur bedingt optimieren.
- Hinzu kommt jedoch ein Effekt, der gerne übersehen wird: die abnehmende Dynamik.
- Nehmen wir als Beispiel die zweifellos sehr gute Nikon D810 mit je nach Testergebnis und optimalen Testbedingungen 12-14 Blendenstufen / Lichtwerten Dynamik bei ISO 100. Diese sinkt je nach Testbericht auf ca. 6-7 bei ISO 25.600. D.h. es kommt zu einer Halbierung der Dynamik bei ca. 25.600 ISO. Dieser Effekt ist bei allen Kameras aller Hersteller vorhanden und fällt dort teilweise noch extremer aus.
- Zu höheren ISO-Werten hin, wird der Effekt der hyperbelartig abnehmenden Dynamik zwar geringer, aber 6 Lichtwerte entsprechen nur noch dem Darstellungsumfang eines herkömmlichen Fotoabzuges.
- Solange Sie bei idealen Nachtbedingungen in der freien Natur fotografieren, ist dies verschmerzbar, da alles dann gleich dunkel ist. Ferner kann es durchaus akzeptabel sein, solange alle vorhandenen Lichtquellen im Bild in etwa denselben Lichtwert besitzen.
- Meiner Erfahrung nach, sind in modernen Städten jedoch fast immer extrem helle Lichtquellen (Straßenleuchten, Autoscheinwerfer etc.) vorhanden, welche nun den noch vorhandenen Dynamikumfang der Kamera überschreiten und zum hässlichen Ausbrennen des Bildes an zahlreichen Stellen führen. Diese kann man auch mit RAW nicht mehr korrigieren, da auch dort keine Reserven mehr vorhanden sind.
- Realistisch muss man je nach Kamera, Umgebungsfaktoren etc. derzeit von einer noch sinnvoll verwendbaren Grenze von 12.800 - 56.600 ISO ausgehen. Alles darüber ist für ernsthafte Fotografen nicht wirklich verwendbar.
Zusatzgriff an Profi-Kameras
Viele Profis loben den an den Spitzenmodellen vorhandenen zusätzlichen zweiten Griff für Porträt-Aufnahmen. - Einer der angegebenen Gründe scheint jedoch ein Zirkelschluss zu sein: Man kann mit zweitem (Hochkant-)Griff die schwere Kamera optimaler halten.
- Aber eine Profi-Kamera ist überwiegend deshalb deutlich schwerer als das direkt darunter angesiedelte Modell, weil sie zusätzlich einen im Magnesium-Korpus fest verbauten Hochkantgriff mit einem weiteren resp. viel schwereren Akku besitzt.
Wie zahlreiche andere Fotografen komme ich persönlich damit nicht klar.
- Das Umgreifen dauert bei mir länger als das Drehen einer Kamera um 90 Grad.
- Bei beiden Spitzenmodelle von Nikon und Canon sind zwar einige, aber nicht alle Funktionen auf doppelten Schaltern auch am zweiten Griff hinterlegt. Dies führt dazu, dass ich dann mühsam umgreifen und um 90 Grad umdenken muss, um an alle Funktionen zu gelangen. Dies hält mich auf, ich muss die Kamera absetzen und aktiv auf die Rückseite schauen. Mir fällt ein sicheres
blindes
Arbeiten so schwerer. Eine angebliche Zeitersparnis wird so zu einem Zeitverlust, der nicht nur mich dann auch nervt. - Probieren Sie es folglich zumindest einmal aus.
- Der zweite Hochkantgriff liegt nicht so ergonomisch in der Hand wie der Hauptgriff.
- Der zweite Hochkantgriff verhindert meist das saubere Aufstellen des Kameragehäuses auf einem Tisch oder einer geraden Unterlage.
- Beobachten Sie dazu einmal, wie vorsichtig Profis ihre Kamera abstellen.
- Der Grund liegt in einer ergonomischen Zwitterlösung. Damit man den Hochkantgriff halbwegs gut halten kann, muss er abgerundet sein. Dadurch kann er jedoch nicht mehr als Aufstellfläche genutzt werden.
- Jedem, selbst geübten Verkäufern, passiert es regelmäßig, dass man die Spitzenmodelle mit einem - sei es auch noch so kleinen - Objektiv auf den Tisch aufsetzt. Mit jeder Kamera funktioniert dies. Beide Spitzenmodelle (von Nikon und Canon) fallen jedoch aufgrund des Übergewichtes des Objektivs und der fehlenden geraden Aufstellfläche am Grifft unten mit einem lauten Knall auf das Objektiv. Das mag einmal gutgehen. Aber manche Objektive vertragen dies überhaupt nicht.
- Exakt aus diesen Gründen hat Sony seine A9-Modelle auch ohne fest verbauten zweiten Handgriff versehen. Man kann solch einen Batterie- / vertikalen Handgriff zwar zusätzlich kaufen und an der Kamera montieren. Erstaunlicher Weise machen dies jedoch nur wenige Fotografen.
- Weitere Nachteile finden Sie bei Fragen und Antworten.
Geld für Objektive an den Profi-Kameras
Wer sich eine semiprofessionelle oder sogar professionelle Kamera anschafft, sollte auch unbedingt sehr gute Objektive dazu anschaffen.
- Nur mit hochwertigen Objektiven holt man aus den Top-Kameras auch die maximale Leistung heraus.
- Falls das Geld nicht für beides reicht, so sollte man sinnvoller Weise eine preiswertere Kamera und gute Objektive kaufen. Die Objektive sind langlebig. Die Kamera ist nach 3 Jahren veraltet oder nach 4 Jahren defekt.
- Software kann nicht zaubern. Was ein scharfes Objektiv nicht auf den Sensor lässt, und ein guter Sensor nicht aufnimmt, kann keine Grafik-Software in der Post-Production am PC nachträglich mehr optimieren. Nur wo etwas ist, kann man nachher auch noch etwas herausholen.
- Oder sagen wir es brüsk mit den Worten eines mir bekannten Fotografen:
Wer sein ganzes Geld für eine teure Kamera [gemeint: Body] ausgibt und anschließend billige Bierflaschen davor klemmt, dem gehören nachträglich noch Prügel.
- Angesichts der investierten hohen Summen für Profikameras sollte man sich vorab unbedingt mit dem Gesamtsystem des Herstellers vertraut machen. Ein Wechsel, weil einem das Blitzsystem nicht gefällt oder Tilt-Shift-Objektive fehlen, führt zumindest zu viel Frust, da auch die immer wieder als Ausweg genannte Mischung mit Produkten der Fremdhersteller ihre Tücken haben kann.
Welche ist die bessere / beste Profikamera?
- Diese Frage ist ziemlich schwierig, da zeitabhängig.
- Beide Hersteller Canon und Nikon erneuern ihre Profikameras regelmäßig (überwiegend zu den Olympischen Spielen), wobei sie sich meist wie Frösche etwas überspringen.
- Anfang 2016 überholte wieder einmal Nikon Canon mit dem neuen Flaggschiff D5. Canon setze im Februar die 1D X Mark II dagegen. Beide Kameras sind auch heute noch zu kaufen und durchaus einsetzbar, weil deren Nachfolgeprodukte 2020 kaum verbessert wurden (siehe dazu unten).
- Technisch vollzog Nikon Anfang 2016 mit der D5 einen großen Sprung.
- Die sichtbare Bildverbesserung ist jedoch eher gering, weil das Vorgängermodell (4DS) bereits auf einem technisch sehr hohen Niveau lag und sehr gute Fotos erzeugte. Ganz im Gegenteil ergaben Tests, dass die Dynamik der D4 sogar bis ISO 1600 etwas höher lag. In höheren ISO-Zahlen schnitt die D5 etwas besser ab.
- Mehr Mega-Pixel (20,8 MP), mehr Kreuzsensoren (99) bei insgesamt 153 Sensoren, die einen größeren Bildteil ausfüllen, 180K RGB-Autofokus, ein noch weiterer ISO-Bereich (ISO 50-3,28 Mio.), ein verbesserter Autofokus, ein verbesserter kontinuierlicher Fokus, höhere Lichtempfindlichkeit (-4EV), automatische Fokus-Kalibrierung, verbesserte Gesichtserkennung, deutlich verbessertes rückwärtiges Display mit Berührungs-Funktionalität, sinnvolle ergonomische Verbesserungen am Gehäuse.
- Man kann nun zwischen 2 CF- oder XQD-Kartenschächten wählen, wobei letztere bei Nikon das bessere Ergebnis liefern.
- 4K-Video ist möglich, jedoch mit erheblichen Einschränkungen (nur UHD, nur für 3 Minuten und nur mit Crop 1,5) verfügbar.
- Ein Puffer von 220 Bildern bei 10 Bilder / Sek. zeigt, dass man auch im Profibereich eher weniger Bilder je Sekunde will, aber dafür über eine längere Zeit aufnehmen möchte.
- Meine Einschätzung: Leichte Vorteile im Bereich Autofokus und die Schalter an der Kamera sind optimaler zu individualisieren.
- Canon konterte kurz darauf mit der 1D X II mit 4K-Video bei 60 Bildern/Sek. mit einzeln auslesbaren 8,8 MP Standbildern, Full HD mit 120 Bildern/Sek. und einem grenzenlosen Dauerfeuer bei 14 Bildern JPEG/Sekunde mit den neuen CFast-Cards - bis die Karte voll ist.
- Verbesserter Autofokus und breiter verteilte Auto-Fokus-Sensoren, Gesichtserkennung, kontinuierlicher Autofokus beim Filmen dank Dual Pixel, Touch-Funktionen für die Autofokus-Wahl auf dem auch sonst leicht verbesserten Display, höhere Lichtempfindlichkeit (-3EV), 360K RGB-Autofokus, eine neue noch leistungsstärkere Batterie, eingebautes GPS etc. runden die vielen kleinen Verbesserungen ab.
- Meine Einschätzung: Leichte Vorteile im Bereich Video und Fotogeschwindigkeit sowie beim Aufhellen zu dunkler Fotos, da der Sensor deutlich ISO-invarianter ist als derjenige von Nikon.
- Beide neuen Vollformat-Profimodelle bildeten technisch die absolute Spitze und dürften in puncto Qualität auch nach 2020 jeden anspruchsvollen Sport-Fotografen überzeugen.
- Denken Sie immer daran, Sie entscheiden sich für ein komplettes System. Beide Hersteller bieten wirklich gute Systembausteine, aber nicht alles ist ideal. Und den Hersteller zu wechseln, nur, weil der andere momentan das etwas bessere Kamera-Modell anbietet, sollte man sich gründlich überlegen. Einerseits vernichtet man so viel Geld für die alte Systemausrüstung und andererseits verliert man viel Zeit, bis man derartige Profikameras wieder voll beherrscht und ihr Potential voll ausreizen kann. Rechnen Sie mit mindestens einem Monat Einarbeitungszeit, bis Sie alles an einer Profikamera blind beherrschen.
Sony und die anderen Anbieter
- Zweifellos bieten auch Sony und andere Kamerahersteller sehr gute Kameras an, die inzwischen auch extrem hohe Serienbildgeschwindigkeiten erreichen. Aber es kommt für Profikameras auf viel mehr an: Das Gesamtsystem muss stimmig sein.
- So konnte die Sony A99 noch nicht einmal mit ihren damaligen direkten preislichen Konkurrenten Canon 5DIII und Nikon D800 mithalten, geschweige denn den an die damaligen Profikameras Nikon D4 und Canon 1DX heranreichen.
- Bei der Ende 2016 erschienen Nachfolgerin A99 Mark II sah es auf dem Papier jedoch anders aus. Sie stellt eine Profikamera dar, die theoretisch so ziemlich allem Paroli bieten konnte. Jedoch fehlte dazu das gesamte System, angefangen bei hochwertigen Teleobjektiven bis hin zum Blitz. D.h. auch sie konnte - trotz Dumping-Preis und 42 Mega-Pixel - kaum Fotografen aus dem Profibereich zu sich ziehen. - Dies zeigt ein typisches Phänomen bei Sony: Auf dem Papier können die technischen Neuerungen und Leistungen immer beeindrucken. In der Praxis finden sich oft erhebliche Einschränkungen. Und Praxistests unter Anwesenheit von Sony-Technikern, die alles weiter zu optimieren versuchten, belegten, dass der Autofokus jenes Modells dennoch nicht immer besonders treffsicher ist.
Deshalb zog Sony mit der A9 2017 nach:
- Im Prinzip handelt es sich bei der A9 um eine dicke A7 mit noch mehr Leistung.
- Vor allem der neue 24,2 Mega-Pixel-Sensor (in Mehrschichtbauweise = Stacked CMOS) kann beeindrucken.
- Und wie so oft kann Sony (auf dem Papier) mit herausragenden technischen Werten brillieren.
- Aber in einigen Bereichen war die Kamera in der Praxis noch nicht wirklich profitauglich: So sind die zwei Kartenfächer nicht identisch: Das zweite ist viel langsamer und bremst somit im für Profis wichtigen Parallelbetrieb die schnelle Karte und dadurch die Gesamtleistung der Kamera drastisch aus.
- Im Übrigen liegt die Batterieleistung der nun wesentlich dickeren Batterien noch immer unter derjenigen der Konkurrenz.
- USB 2 sowie das alte rückwärtige Display sind ebenfalls nicht mehr zeitgemäß.
- Lange fehlten hochwertige, lichtstarke Brennweiten im Telebereich. - Erst im Herbst 2018 zog Sony mit einer wirklich beeindruckenden 400 mm-Tele-Festbrennweite nach (Sony: FE 400 mm F2,8 GM OSS. Die dafür geforderten bis zu 12.000 USD / 15.000 Euro schrecken Profifotografen nicht ab. Wer sich darüber aufregt oder gehässig äußert, belegt damit nur, dass er nicht zu diesem Bereich der Profifotografie gehört. 2019 kam ein hochwertiges F4 600 mm Teleobjektiv hinzu.
- Und auch der anvisierte Preis der Kamera (vor allem mit dem wieder einmal - bei Sony so typischen - aufpreispflichtigen Zubehör wie vertikalem Griff) lag (in Deutschland) nur etwas unter den Konkurrenten. (2017 wurden 5.300 Euro ohne Griff verlangt, sank dann jedoch laufend.
- Was jedoch am schnellsten auffällt, ist, dass diese Kamera mit dem zweiten Batteriegriff fast so voluminös und schwer ist wie die Konkurrenten. Die früher so gelobten deutlichen Vorteile der spiegellosen Kameras kann sie somit nicht mehr ganz ausspielen.
- Typisch für Sonys Kameras scheint auch der verbesserte Verfolgungsautofokus noch nicht in allen Situationen völlig zu überzeugen. Kleinere Blenden als F11 funktionieren im Verfolgungsmodus nicht.
- Bald fanden Tester auch heraus, dass der Sensor zwar sehr hochwertig, aber nicht ISO-invariant ist, was bei modernen Sony-Sensoren erstaunt.
- Meine eigenen Untersuchungen ergaben ferner, dass der berüchtigte negative Rolling-Shutter-Effekt bei der A9 zwar geringer ist, aber keineswegs aufgehoben. Das kann jeder Fotograf selbst nachprüfen, indem er ein Lineal an das von Sony selbst veröffentliche rechte Foto des Golfschlägers anlegt. (Sony-Werbe-Video bei 1:11 min.) Ferner ist das Foto bewusst an einer Position aufgenommen, an der nicht die höchste Kreisgeschwindigkeit am Golfschläger anliegt. Diese wäre rein physikalisch betrachtet unten beim Auftreffen auf den Golfball. Dort wird jedoch die Biegung des Schlägers auf einem Foto noch erschreckender sein.
- Noch ernüchternder dürfte die in den USA herausgefundene Erkenntnis sein, dass man bei 14 bit RAW kein besseres Bild als bei 12 Bit erhält. Man hat diese Kamera vermutlich etwas zu sehr auf die Bildgeschwindigkeit hin optimiert.
- Hinzu kommen vereinzelte störende Banding-Effekte auf Fotos, die bei Neonbeleuchtung oder Neonreklame (z.B. Bandenwerbung in Stadien) aufgenommen wurden.
- Wirkliche Sport- und Tier-Profis werden deshalb wohl auf die Mark II warten. Sie erschien im Herbst 2019, da man zu den Olympischen Spielen gerüstet sein wollte. Dies gilt umso mehr, als auch Canon und Nikon meist dann ihr jeweils neuestes Spitzenmodell präsentieren.
- Allerdings stiegen einige Profifotografen aus dem Hochzeitsbereich schnell auf diese A9-Kamera um, da dort fast alle oben aufgeführten negativen Punkte nicht oder nicht so deutlich ins Gewicht fallen. Jedoch reduzieren diese Hochzeitsfotografen die Serienbildgeschwindigkeit auf 10 Bilder je Sekunde, da 20 einfach zu viel Mühe in der Nachbearbeitung machen.
- Ferner wechselten einige wohlhabende Amateure zur A9, gerade weil Sony als Garant dafür steht, nach kurzer Zeit das noch teurere Nachfolgemodell anzubieten. So einen Daueraufstieg aus Prestigegründen kann man sich nur mit viel Geld leisten. - Ende April 2017 wurde ein illegal veröffentlichtes Marketing-Papier von Sony bekannt, das die Zielgruppe auch eher auf die reichen Amateure legte.
- Obwohl mich der technisch äußerst fortschrittliche Prozessor reizt, so schreckt mich die Ergonomie der Mark I ab. Für mich müsste die Kamera ca. 2-3 cm breiter sein, damit sich meine Herrenfinger dort wohlführen und ich die Kamera mit Tele-Objektiv auch alleine in der rechten Hand sicher halten und tragen kann. Ohne zusätzlichen Batteriegriff müsste das Gehäuse folglich auch noch 1 cm mehr in der Höhe aufweisen, damit ich meinen kleinen Finger auflegen kann. Dazu müsste Sony jedoch seinen geheiligten Formfaktor (Gehäusebreite * Höhe) aufgeben. Vermutlich geschieht dies erst in der A11.
- Und wieder hat Sony auf die schon einmal kritisierte Art und Weise geschummelt: Anfang Mai 2017 kam bei ersten Tests in den USA heraus, dass die Kamera bei einer Serienbildgeschwindigkeit von über 5 Bildern je Sekunde / inzwischen ab 12 Bilder je Sekunde (also der Standard für Sportaufnahmen) die Bildqualität im RAW von 14 Bit auf wenig brauchbare 12 reduziert. Für 12-Bit-Raws lohnt sich die zeitaufwändige manuelle Nachbearbeitung nicht. - Vermutlich wird Sony - wie früher bei der A7-Serie - ein Firmware-Update herausbringen, das diesen gravierenden Mangel behebt. Aber dann wird der Puffer durch die drastisch ansteigenden Bildgrößen natürlich kleiner und die Kamera für den Sportbereich nur noch eingeschränkt tauglich.
- Ferner wurde früh der teilweise mangelhafte Weißabgleich und der Grün-Gelbstich der JPEGs bemängelt.
- Überdies tritt, wie fast überall bei Adaptern, eine deutliche Fokusverzögerung und reduzierte Bildrate (teilweise nur 2,5 Bilder in der Sekunde) bei der Verwendung hochwertiger Tele-Objektive von Fremdherstellern ein. D.h. man kann seine teuren Objektive von Canon und Nikon etc., zumindest für Sportaufnahmen nicht so gut an der A9 verwenden. Alte A-Bajonett-Objektive von Sony sollen bis zu 10 Bilder je Sekunde an der A9 erlauben.
- Fazit: Wie bei allen anderen Kamera-Neuerscheinungen gilt folglich auch für die A9 Mark I: Eine wirklich sehr gute Kamera, aber keine perfekte. Weitere Details in den USA.
Weitere Anbieter:
- Ähnlich sieht es bei Olympus mit seinem 2019 herausgebrachten Spitzenmodell OM-D E-M1X - einer Micro-Four-Thirds-Kamera - aber für 3.000 Euro. Ohne Zweifel eine hochwertige Kamera, aber mit nur 1/4 der Sensorgröße definitiv nicht so hochwertig im Hallensport wie eine Vollformat-Kamera.
- Die Anfang 2018 von Fuji herausgebrachte X-H1 ist zwar in vielen Bereichen besser als die X-T2 und meiner Meinung nach die erste wirklich ernst zu nehmende Kamera von Fuji, aber reicht trotz hohen Gewichtes und interessantem Zusatzgriff nicht an die Vollformat-Kameras der anderen Hersteller heran.
- Im Herbst 2018 versuchte es Fuji erneut mit der X-T3, die 2020 von der X-T4 abgelöst wurde. Das ist derzeit mit Abstand die schnellste APS-C-Kamera. Jedoch konnten viele Papierwerte (bis zu 30 Bilder in der Sekunde) in der Fotopraxis nicht nachgewiesen werden. Mit kontinuierlichem Autofokus liegt der Wert eher bei sehr guten 12 Bildern in der Sekunde. Dennoch fehlt auch hier noch das große Sortiment an lichtstarken Sport-Tele-Objektiven. Erste derartige Objektive (wie das XF200 mm F2 R LM OIS WR) waren seit 2019 in Deutschland erhältlich. Aber die Treffergenauigkeit des AF-System lag in Tests doch unter den Erwartungen und unter den Leistungen der Mitbewerber (z.B. D500).
- Für eine Profi-Kamera im Sportbereich benötigt man auch eine große Auswahl an extrem lichtstarken und perfekt auf den modernen Sensor gerechneten Teleobjektiven. Bei Sony fehlen noch immer manche Brennweiten. Bei den APS-C-Sensoren von Fuji fehlen noch viele für den Sport geeignete Teleobjektive. Und bei den Micro-Four-Thirds-Modellen werden sie meines Erachtens kaum herstellbar sein. Die Physik des Lichtes lässt sich nicht betrügen. Hier gilt noch immer: viel hilft viel. D.h. man benötigt sehr große und auch entsprechend schwere Objektive.
Fazit Profi-Kameras
Da andere es bereits so treffend formuliert haben, zitiere ich die US-Tester zur 1D X (Vergleichbares kann man zur 1DX II, der 1DX II, der D4 sowie D4s, D5 und D6 sagen):
The reason to buy the Canon 1D X is simple: If you want speed and plenty of it, and the best Autofocus on any full-frame DSLR, the 1DX is your camera. It's too big, too expensive, and it's missing just a few video features such as audio monitoring in video mode, but its primary purpose is sport shooting, and there it simply has no equal.
(Quelle: Imaging Resource)
Der Grund, weshalb man eine Profikamera kauft, ist einfach: Wenn Sie bedingungslose Geschwindigkeit benötigen, den besten Autofokus aller Vollformatkameras, dann ist das Ihre Wahl. Sie ist jedoch zu groß, zu teuer, und es fehlen ihr einige Video-Eigenschaften. Aber ihr primärer Einsatzzweit ist die Sportfotografie. Und dafür gibt es nichts Besseres.
Bezug von Profi-Kameras
Neues zu den Olympischen Spielen 2020
Sony A9 Mark II
- Anfang Oktober 2019 publizierte Sony USA als erster Hersteller - nach monatelangen wilden Gerüchten - eine offizielle Stellungnahme zu seiner neuen Profi-Kamera - A9 Mark II - ca. zweieinhalb Jahre nach dem Vorgängermodell A9 Mark I.
- Es handelt sich um zahlreiche kleine Optimierungen, die für Berufsfotografen im Bereich Sport sicherlich hilfreich sind.
- Unter anderem wurde die Ergonomie des Griffes weiter verbessert, indem man sich an denjenigen der A7R Mark IV anpasste. Auch manche Tasten, wie die AF-ON-Taste für den Back-Button-Focus, wurden sinnvoller platziert und wie der Joystick nun größer.
- Das IBIS wurde verbessert und erlaubt nun 1/2 Blende mehr Verwacklungsschutz: 5,5 EV.
- Die CIPA-Batterie-Leistung wurde um 6% erhöht, sodass man mit einem Akku mehr Aufnahmen machen kann.
- Wichtiger erscheinen mir hingegen die signifikant schnelleren Anschlüsse: USB 3.2 Typ C, 2 UHS-II-SD-Karten, sodass das bisher langsamere Kartenfach das schnellere nicht mehr ausbremsen sollte. Hinzu kommt ein Gigabit-Ethernet-Anschluss sowie schnelles 5GHz WiFi / WLAN (Typ 802.11ac).
- Interessant könnte eine Diktierfunktion sein, welche es dem Fotografen erlaubt, per Spracheingabe Fotos zu bewerten und bis zu 60 Sekunden zu beschreiben, die angeblich auch automatisch in Text konvertiert wird und in die EXIF-Dateien geschrieben wird - aber wohl nur mit einer speziellen App von Sony.
- Wie bei allen neuen Modellen aller Hersteller üblich wurde der Bionz-Prozessor (der dem Sensor nachgelagerte Chip für die Bildverarbeitung) schneller, der Auto-Fokus treffsicherer und schneller und dies auch beim Augen-AF.
- Mir wichtiger erscheint jedoch der Umstand, dass der mechanische Verschluss nun endlich auch bis zu 10 Bilder in der Sekunde schafft bei zertifiziert 500.000 Auslösungen und somit zu den DSLRs der Konkurrenz aufschließt. Der elektronische Verschluss konnte nicht alle Fotografen überzeugen. Insbesondere wurde der Anti-Flacker-Modus beim mechanischen Verschluss verbessert, sodass man nun auch bei Gasentladungslampen oder den LED-Werbe-Paneelen (z.B. im Stadion) optimalere Ergebnisse erhalten soll.
- Im Video-Bereich wurde Real-Time-Tracking eingeführt, wodurch der AF bei sich bewegenden Personen treffsicherer das Motiv scharf halten soll.
- Auch der bisher eher mäßige Wetterschutz wurde verbessert, was sicherlich manche Sportfotografen, die im Freien bei jedem Wetter arbeiten müssen, beruhigt.
- In den USA war die Sony A9II seit November 2019 für 4.500 US$ erhältlich. Ein erstaunlich niedriger Kampfpreis, der zum derzeitigen Preiskrieg passt. In Deutschland kam der übliche Melkkuh-Zuschlag dazu: Sony Deutschland 5.400 Euro. Dafür war die Kamera hier bereits seit Oktober 2019 verfügbar.
- Aber beim Sensor bleibt es bei 24 Mega-Pixeln mit 693 AF-Sensoren. 20 Bilder in der Sekunde blieben als höchste Zahl erhalten. Sogar der alte elektronische Sucher mit nur 3,7 MP bleibt.
- Die meisten Amateure und Influencer waren deshalb maßlos enttäuscht - vor allem, wenn man die vorausgegangene, monatelang überkochende Gerüchteküche betrachtet, die von Sony selbst massiv angeheizt wurde, indem man einen neuen herausragenden Sensor mit 36 Mega-Pixeln und 30 Bildern in der Sekunde anbot. (Und weil die Kamera auch ziemlich kleinlaut publiziert wurde, statt dass man den Influencern einen bezahlten Urlaub auf den Malediven spendierte.)
- Vor allem die heftigen Einschränkungen beim Video bleiben erhalten. Es wird auch weiterhin keine Log-Option geben.
- Ich kann nur hoffen, dass Sony bei klassischen Fotokameras nicht denselben Weg beschreitet, wie bei Smartphones. Dort stellen sie eindeutig die momentan hochwertigsten Sensoren her und haben damit einen Marktanteil von ca. 50%. Die eigenen Smartphones kann Sony jedoch nur zu mäßiger Qualität entwickeln, welche seit Jahren erschreckende Verluste für den Konzern einfahren. Kurzum: Sony versteht es (derzeit) nicht, die eigene hochwertige Hardware der eigenen Einzelkomponenten sinnvoll in einem Gesamtprodukt auszureizen.
- Viel wichtiger ist für Sportfotografen jedoch, dass Sony in den letzten Jahren viel Geld investiert hat in den Aufbau eines Profi-Services und einer Vor-Ort-Service-Mannschaft bei vielen größeren Sportveranstaltungen. Hinzu kam der massive Ausbau hochwertiger lichtstarker Tele-Objektive.
- Weitere technische Spezifikationen / Werbung finden Sie bei Sony A9m2.
- Wie ich aus gewöhnlich gut informierten Quellen erfuhr, ist tatsächlich viel Wahres an meiner obigen Vermutung, dass Sony es derzeit selbst nicht besser liefern kann. Der elektronische Sucher ist deshalb der Alte, weil Sony nicht in der Lage ist, den eigenen höher auflösenden der A7R Mark IV in einem halbwegs vertretbaren Kostenrahmen auf die geforderten hohen Frequenzen zu bringen. Der Stromverbrauch und der kamerainterne Rechenaufwand sind zu hoch. Mit dem eigenen neuen höherwertigen EVF wäre die Sportkamera zu langsam, der Sucher zu unscharf und der Fotograf nicht in der Lage, ein sich schnell bewegendes Motiv auch nur halbwegs sicher im Sucher zu verfolgen.
- Überdies handelt es sich nicht um eine Kamera für die Tierfotografie, sondern explizit nur für den Berufsfotografen im athletischen Sportbereich (Olympische Spiele etc.). Weiter einschränkend hat Sony nur auf die Forderungen der US-Fotografen gehört. Diese forderten explizit keine höhere Mega-Pixel-Zahl, weil die US-(Print-)Medien lieber geringauflösende Bilder in mäßiger Qualität wollen, aber dafür schnell geliefert. Deshalb sind dort - und nur in den USA - diese Kriterien wie geringe Datengröße (komprimiertes JPEG und komprimiertes RAW) für den Datentransport so wichtig. - Als ich dies hörte, gingen auch mir wieder einmal ein paar Lichter auf und ich verstehe nun den hier in Europa so heftig kritisierten Umstand, dass ständig neue noch kleinere komprimierte Sonderformate (mit sichtbar schlechterer Bildqualität) in Kameras eingeführt werden. Die USA sind der Hauptmarkt, Europa und vor allem Deutschland sowie deren Fotografen sind völlig irrelevant.
- Ausführlicher Testbericht (Englisch, 19.08.2020).
Canon EOS-1D X Mark III
- Anfang Januar 2020 stellte Canon sein neues Spitzenmodell für die olympischen Spiele vor.
- Ein neuen Prozessor Digic X (ausgesprochen:
ex
), der schneller ist als die zwei Prozessoren im Vorgängermodell, beschleunigt alles auf 16-20 scharfe Bilder in der Sekunde - mechanisch: also ohne Rolling shutter - mit Anpassung der Belichtung und Schärfenachführung.
- 191 (optisch - 155 Kreuz-Sensoren-AF bis F8 - sowie 3.869 im LiveView) nun quadratischen AF-Punkten verbessern die Treffsicherheit und vor allem das Verfolgen sich schnell bewegender Sportler.
- Vor allem aus meiner Anwender-Sicht wurde der ganze Bereich der beim Vorgängermodell hochkomplexen AF-Steuerung deutlich vereinfacht und ein Auto-Modus eingeführt, der auch gut funktioniert. Und das bis -4 im optischen Sucher. Der AF besitzt nun Gesichts- und Kopf-Erkennungs-Automatiken. Allerdings findet sich das sinnvolle Face+Tracking nur im Live View - nicht beim optischen Sucher.
- Ein Puffer für rund 1.000 Fotos mit vollem Tempo oder rund 50 Sekunden Dauerfeuer sollen möglich sein.
- Neuer 20,1 MP-Sensor (5.472 * 3648 Pixel) mit größerer Lichtempfindlichkeit, neuem Lowpass-Filter und höherem Dynamikumfang sowie Dual Pixel Autofokus auf dem Sensor. Trotz höherer Ausleseleistung, zeigt er im rein elektronischen Verschluss leichte Rolling-Shutter-Effekte und sogar Banding.
- Die Belichtung wurde generell optimiert und auch einige neue E-TTL-Blitz-Modi wurden hinzugefügt.
- Ein neuer Spiegelmechanismus für höhere Bildfrequenz und gleichzeitig geringeren Black-out-/Dunkelzeiten zwischen den Fotos war erforderlich.
- Elektronischer erster Vorhang für noch weniger Verwacklungsgefahr.
- Die Mechanik Verschluss und Spiegel wurden für 500.000 Fotos zertifiziert.
- Im LiveView wird u.a. Augenautofokus etc. bis -6 EV und F11 geboten. Auch hier ist der LiveView dem optischen Sucher sogar nochmals überlegen. -6EV ist fast Nacht.
- Das robuste 158 * 164 * 83 mm Magnesium-Gehäuse ist extrem spitzwassergeschützt und zertifiziert für 0 - 45 Grad Celsius, bei max. 85 % relativer Luftfeuchtigkeit.
- Am ergonomischen Layout des Gehäuses wurde kaum etwas geändert. Aber viele Schalter wurden nun hintergrundbeleuchtet, was für die Nachtarbeit hilfreich ist.
- Die Touch-Funktionen des rückwärtigen Displays wurden etwas aufgewertet. Aber es ist noch immer fest und bietet kein HDR-Bild des HEIF-Formats.
- Das Top-Display auf der rechten Schulter des Gehäuses zeigt zwar fast alles Relevante an, ist jedoch noch immer aus der Zeit der 1970er Quarzuhren.
- Mikrofon und Lautsprecher hinten an der Kamera sind nun für Eingabe von Sprachnachrichten zu Fotos optimiert.
- Vor dem Blitzfuß befinden sich Antennen für GPS, Wi-Fi und Bluetooth LE. An der Seite findet sich ein Gigabit Ethernet-Anschluss. Die Mark III benötigt aber einen neuen WFT-E9-Funktransmitter (WLAN für 730 Euro). Des Weiteren finden sich USB Typ C, HDMI-Ausgang und ein Flash-Sync-Anschluss. Aber der HDMI-Anschluss besitz das unergonomische kleine Format. Interessant ist schon eher, dass die Kamera nun parallel mehrere dieser Dienste gleichzeitig bedienen kann.
- Die gleiche LP-E19-Akku-Form erzielt nun 2.850 Fotos CIPA-Rating und 610 im LiveView-Modus. Aber man kann den Akku nicht über USB-C laden.
- Die Kamera nimmt als erstes dediziertes Kameramodell Fotos im Dateiformat HEIF 10-Bit HDR auf.
- Zwei schnelle, identische und moderne CFexpress-Kartenfächer garantieren hohe Bildraten, sind aber auch für das neue Video erforderlich.
- Beeindruckende Video-Leistungen mit internem 12-Bit RAW bei 5,5K/60p 4K/60p 4:2:2 10-bit H.265/HEVC bei allerdings sehr großen Datenmengen und nur manuell fokussiert. Oder 4K/60p Video mit All-Intra oder IPB Kompression und 4:2:2 10-bit Log und HEVC. Und 4K/30p oder weniger oder 'Super 35' Crop-Modus mit Dual-AF-System. Focus peaking wird angezeigt. Aber Zebra-Belichtungs-Warnungen scheinen derzeit generell zu fehlen. Dafür ist das Umschalten zwischen Foto und Video dank separater Speicherplätze für alle Einstellungen und einem Schalter hinten schnell und einfach durchführbar.
- Professionelle Stecker-Anschlüsse aber kein IBIS - Sensorstabilisierung in der Kamera. Die zuschaltbare elektronische Bildstabilisierung (digitaler 5-Achsen-Bildstabilisator) reduziert die Schärfe.
- Ein neuer AF-ON-Schalter, der als (feinfühliger als ein Joystick) einstellbares Track-Pad sowohl mit optischem Sucher als auch mit LiveView arbeitet und auch mit Handschuhen im Winter funktioniert.
- Verfügbarkeit und Preis: Mitte Februar für ca. 6.500 US$ oder 7.300 Euro.
- Fazit: Zahlreiche kleinere, sinnvolle Verbesserungen an einer schon immer extrem robusten Kamera für Berufsfotografen im harten Alltag der Sport- und Reportage-/Journalismus-Fotografie. Zahlreiche Details wurden auch aus dem Bereich der spiegellosen Kameras integriert und werten insbesondere die Video-Fähigkeiten auf. Ferner kann sie für die berufliche Event- und Hochzeitsfotografie wertvoll sein. Für jene ist es ein sinnvoller und täglich nützlicher Ersatz des Vorgängermodelles. Mit 20 MP, zwar verringerten aber dennoch ca. 1.440 g Gewicht und dem hohen Preis ist die Canon 1D X III jedoch kaum etwas für die meisten Amateure.
- Canon Herstellerinformationen zur EOS-1D X Mark III - Deutsch
- Technische Daten - Deutsch
- Testbericht - Englisch
Fazit: Kurzzusammenfassung der Tests:
Gut:
- Wie gewohnt extrem robustes Gehäuse.
- Hervorragende Bildqualität bei JPEG und RAW.
- Mit mechanischem Verschluss extrem geringes Rauschen und sehr hoher Dynamikumfang.
- Die besten Video-Eigenschaften aller Profikameras - abgesehen von der neuen R5 von Canon.
- Bester Autofokus aller Canon-Kameras.
- Innovativer und nützlicher AF-Smart-Controller.
- Beeindruckende 16 Bilder mechanisch und 20 Bilder in der Sekunde elektronisch.
- 2 schnelle CFexpress-Karten-Fächer erlauben Dauerfeuer.
- Als einzige Kamera bietet sie HEIF an, die JPEGs sichtbar überlegen sind.
- Überarbeitete und verbesserte Ergonomie des Gehäuses.
- Hervorragendes Touch-Screen auf dem rückwärtigen Display.
- Einfacher und schneller Wechsel zwischen Video und Foto möglich.
- Langlebige Akkus.
- Großzügige externe Anschlussmöglichkeiten am Gehäuse für Profis.
Verbesserungsfähig:
- Autofokus-Verfolgungsmodus im Sucher ist nicht so perfekt wie bei Mitbewerbern.
- Beste Ergebnisse im Autofokus-Verfolgungsmodus werden nur im LiveView (also auf dem rückwärtigen Display) erzielt, sind dann jedoch allen Mitbewerbern ebenbürtig oder sogar überlegen. Aber LiveView ist für Sportfotografen ungewohnt und etwas umständlich.
- Reduzierter Dynamikumfang bei Verwendung des elektronischen Verschlusses.
- die freie Belegung von Funktionstasten könnte noch weiter ausgedehnt werden.
- Manche Menüs sind inzwischen überladen, komplex und wirken teilweise nicht logisch aufgebaut.
- Wie bisher schon: zu groß, zu schwer, zu teuer für normale Fotografen.
Nikon D6
- Derselbe Sensor mit 20,8 MP. Aber ein neuer schnellerer Prozessor zur Bildaufbereitung.
- Bis zu 14 Bilder in der Sekunde (wie der Vorgänger) nun aber auch bei Serienbildaufnahmen mit kontinuierlichem AF und ein etwas verbesserter Autofokus mit Funktion bis teilweise -4,5EV sowie 2 neue CFexpress-Kartenfächer.
- Auch sonst wurden viele Details an der Kamera minimal optimiert, wie z.B. eingebautes WLAN (aber ohne FTP), Bluetooth und GPS.
- Das ist zweifellos eine Spitzenkamera in den Händen der Berufsfotografen im Sportbereich. Aber selbst die haben mehr erwartet.
- Lautloses Fotografieren im LiveView mit nur 10 Bildern / Sekunde, keine signifikanten Verbesserungen bei den Video-Leistungen. Die D6 kann noch nicht einmal das, was manche von Nikons eigenen billigeren DSLRs beherrschen (inklusive der D780).
- Wer bereits bei den Modellen von Sony und Canon mehr erwartet hatte, wird bei Nikon ziemlich enttäuscht sein. Viele Berufsfotografen, welche das Vorgängermodell D5 besitzen, werden vermutlich nicht zum neuen Modell aufsteigen. Auch der Preis von 6.500 US$ oder 7.300 Euro ist ziemlich hoch für das Gebotene.
- Überdies scheint es noch erhebliche Probleme im Detail zu geben, da man die Kamera erst im April 2020 anbieten will.
- Nikon hätte angesichts der momentanen Finanzlage im Fotobereich dringend einen Kassenschlager benötigt, der zumindest die eigenen Altkunden zum Neukauf bewegt und mit beeindruckenden Features noch mehr Fanboys bei der Stange hält. Nur das kann eine derartige Profi-Kamera. Kein Sport-Fotograf wechselt so kurz vor den olympischen Spielen die Marke. So ein Spitzenprodukt ist nur für treue Bestandskunden interessant. Aber selbst die wurden mehrheitlich enttäuscht.
- Dass erste Nikon-Fans sofort die Meinung streuten, dass Nikon keinen 4- sondern einen 8-Jahreszyklus bei der Entwicklung von Kameras der Profiklasse hätte, deutet auf Rückzugsgefechte hin. Das ist schlichtweg Unsinn. Es geht 2020 um die olympischen Spiele im eigenen Land.
- Nikon Deutschland D6 - Deutsch
Fazit 2020
- Alle drei neuen Kameras von Sony, Canon und Nikon sind zweifellos hochwertige Spitzenprodukte für den harten Alltag vor allem des Sportfotografen.
- Aber alle bieten eher eine leichte Evolution. Das ist nur noch minimale Modellpflege, um erkannte Nachteile der Vorgängermodelle auszugleichen.
- De facto bin ich in dieser Hinsicht
unter
-wältigt, da dies bisher die Spitzenprodukte waren, welche den Entwicklungstaktschlag vorgaben und zeigten, was technologisch möglich ist. Die 2020er-Modelle aller drei Hersteller boten noch nicht einmal das, was andere Modelle in Einzelpunkten bereits boten. - Insgesamt sind alle drei Modelle sicherlich spitze. Aber nicht mehr in allen Details technologisch führend.
- Vor allem angesichts der völlig überzogenen Preise in Deutschland, wage ich die Voraussage, dass sich nicht viele Fotografen so eine Kamera gönnen werden. Dafür erhält man zwei auf ihre jeweilige Aufgabe Video resp. Fotografie spezialisierte Gehäuse.
- Auch die früher so gebetsmühlenartig heruntergepredigte Behauptung, dass man eine Hybridkamera benötigt, die Fotos und Videos aufnehmen kann, glaube ich heute nicht mehr für alle Anwender. Wer hochwertige Fotos will, benötigt eine dafür optimierte eher kleine und leichte Kamera. Wer hochwertiges Video wünscht, der benötigt den externen Recorder und sehr viel weiteres Zubehör (wie Gimbal), das man definitiv nicht ständig zum Fotografieren an der Fotokamera herumtragen will. Da sind zwei Kameras im Rucksack oder selbst um den Hals gehängt ergonomischer. - Einschränkend sei angemerkt, dass in den USA die meisten Sportfotografen neben Fotos inzwischen auch kurze Videos liefern müssen. Da der US-Markt maßgebend ist, ist die Integration einer gewissen Video-Fähigkeit nachvollziehbar. Trotzdem nochmals: Das sind alles keine idealen Video-Kameras.
- Wie bereits in anderen Artikeln geschrieben, hat Canon sowieso bereits den Absprung von den Berufsfotografen zu Robotern - durchgeführt. - Korrekt gelesen. Roboter haben u.a. keine Angst, direkt hinter einem Spieler oder neben dem Tor zu stehen, wenn der Ball mit über 100 km/h angeflogen kommt. Die kann man auch vor einem Speer-, Hammer- oder Diskuswerfer aufstellen. Ferner kann man Robotersysteme in Batterien zu 4-6 Kameras angeordnet mit billigen Kameras bestücken. Selbst bei 5 Bildern je Sekunde, die heute jede Einsteigerkamera beherrscht, sind dies dann (zeitversetzt geschaltet) 20-30 Bilder je Sekunde. Letztendlich sind Roboter preiswerter, mit Künstlicher Intelligenz achtsamer sowie insgesamt zuverlässiger, generell kälte- sowie hitzeresistenter und müssen weder Essenspausen machen noch in kritischen Momenten auf das WC.
- Bei Nikon scheint es so, dass man DSLRs abgeschrieben hat, und das Entwicklerteam vermutlich bereits an der spiegellosen Sportkamera arbeitet.
- Aber auch Sony hat sein Entwicklungstempo angesichts der katastrophalen Wirtschaftskrise im Fotobereich reduziert.
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