Objektive reinigen, Objektiv-Reinigung - Nutzen, Grenzen, Praxis, Tests

Interessierte finden hier zahlreiche Hinweise, Tipps, Tricks und Ratschläge zur Reinigung von Objektiven für die Fotografie und Videografie. Da die besten Ratschläge sich sowieso (wie fast immer) im angloamerikanischen Raum finden, werden auch die englischen Fachausdrücke angegeben, damit Sie sich auch dort weiter informieren können.

Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle im Artikel Objektive reinigen behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.

Wie reinigt man moderne Objektive

vg

Alle aktuellen Reinigungsmethoden für moderne Objektive.

Dieser Artikel soll Ihnen die Angst vor der Reinigung der Objektive nehmen.

Wenn hier von der Reinigung von Objektiven gesprochen wird, so sind die vergüteten Linsen gemeint. Die Kunststoff- oder Metallfassungen sind wesentlich unempfindlicher.

Warum man Objektive reinigen soll

Wer die maximale Bildqualität mit seiner Kamera erzielen will, benötigt ein sauberes Objektiv. Schmutz jeder Art, insbesondere schmierige Öl- und Fettschichten können die Bildqualität nicht nur messbar, sondern auch sichtbar beeinträchtigen. Umfangreicher Schmutz auf der Linse (sowohl der Front- als auch der Rücklinse) kann zu Geisterbildern, Lichtreflexen, Streulicht sowie zu einer Verringerung der bis zum Sensor durchgelassenen Lichtmenge, einer Verringerung der Schärfe, des Kontrastes sowie der Farbsättigung führen. Ferner kann je nach Objektiv, Brennweite und Blende auch das Bokeh durch Schmutz beeinträchtig werden.

Allerdings wirkt sich etwas Staub auf der Frontlinse kaum sichtbar aus. Die negative Wirkung auf der Rücklinse ist wesentlich stärker.

Da sich Schmutzpartikel grundsätzlich in unserer Umgebungsluft befinden, ist es keine Frage, ob man das Objektiv reinigen muss, sondern nur wann.

Reihenfolge der Reinigung

Das Folgende gilt für Objektive und Filter gleichermaßen.

Man sollte immer mit der schonendsten und ungefährlichsten Reinigungsmethode beginnen und sich langsam nach unten durcharbeiten, bis der Schmutz entfernt ist. Dann hört man sofort auf.

Grundsätzlich sollte man beim Reinigen vorsichtig sein und sich dazu etwas Zeit an einem hellen, staubfreien, trockenen, ruhigen, wind- und wettergeschützten sowie ungestörten Ort nehmen.

Idealerweise sollte man frisch gewaschene, absolut saubere und fettfrei Hände haben.

Diese Reihenfolge der Reinigung halte ich für sinnvoll:

Zuerst sollte man Verschmutzungen nur mit Luft abblasen (sowohl von der Linse, der Fassung als auch dem Frontdeckel). Mit einem Blasebalg muss man den Staub entfernen, damit man ihn nicht mit einem Tuch in das Glas hineinreibt und so die Linse verkratzt.

Größere Verschmutzungen / Sandkörner kann man auch durch Tupfen mit einem Tuch von der Optik entfernen. Zunächst darf man auf keinen Fall reiben, sonst entstehen Kratzer auf der Linse.

Danach kann man Staub abpinseln (sowohl von der Linse, der Fassung als auch dem Frontdeckel).

Danach sollte man nochmals kurz abblasen.

Erst dann darf man hartnäckige Flecken mit einer Flüssigkeit reinigen.

Man kann einzelne Schritte wiederholen oder in etwas anderer Reihenfolge durchführen oder je nach Verschmutzungsgrad auch entfallen lassen.

Frontlinse und Rücklinse

Die meisten Fotografen denken beim Reinigen des Objektivs nur an die große und sofort sichtbare Frontlinse. - Wichtiger ist ein sauberes Rückteil des Objektivs, da Linsen nahe am Sensor die Bildqualität stärker beeinflussen als die Frontlinse des Objektivs.

Allerdings beeinflusst die Frontlinse die Helligkeit und die Schärfe des Bildes.

Vergütung / Beschichtung / Optical coating / Anti-reflective coating

Bevor man sich an die optimale Reinigung der Objektive machen kann, muss man etwas über die Gläser verstehen.

Definition

Zu den technischen Erläuterungen der verschiedenen Vergütungen siehe u.a.: Antireflexbeschichtung, Optical coating und Anti-reflective coating sowie Vergütung.

Im Prinzip handelt es sich bei der Vergütung um eine oder mehrere sehr dünne, durchsichtige, filmartige Antireflexbeschichtungen (AR-Beschichtung / AR-Coating), um Reflexionen an den optischen Oberflächen der Objektive zu reduzieren oder zu unterdrücken sowie dadurch die Transmission (den Lichtdurchlass) zu erhöhen.

Die Dicke der Vergütung hat direkten Einfluss auf die Wirkung. Nur die optimale Dicke der Vergütungsschicht erzeugt die maximale destruktive Interferenz zur Verringerung der Reflexion. Daraus folgt direkt, dass man diese Vergütung nicht beschädigen darf.

Anzahl der Vergütungen

Ab etwa 1930 wurde oft nur eine einzelne, homogene Vergütungsschicht aufgebracht (eine sogenannte Einfachvergütung). Im Grunde ließ sich damit nur eine Wellenlänge aus einer Einfallsrichtung optimal behandeln.

Seit 1970 fanden sich Mehrschichtvergütungen in hochwertigen, teuren Objektiven. Sie wurden oft als Multi Coated (MC-) Gläser bezeichnet. Manche Firmen nennen dies auch MRC (Multi-resistant coating).

Heute werden Mehrfachvergütungen bei fast allen Objektiven verwendet. D.h. es wird eine Mehrschichtvergütung auf jede Linse aufgetragen. Dadurch lassen sich größere Einfallswinkel des Lichtes und unterschiedliche Wellenlängen bearbeiten.

Hochwertige Linsen und Filter werden mit bis zu 7 optischen Schichten sowie einer zusätzlichen schmutzabweisenden Schicht vergütet.

Oft werden jedoch nur Dreifachbeschichtungen gewählt, die zur Lösung der meisten optischen Probleme ausreichen.

Ort der Vergütung

Je nach Hersteller und alter des Objektivs finden sich diese Vergütungen an unterschiedlichen Stellen: Früher wurden analoge Objektive fast nur an der Frontlinse nach außen vergütet. Moderne digitale Objektive werden zumindest auch noch an der hintersten Linse nach innen (zum Sensor hin) vergütet. Hochwertige Zoomobjektive sind teilweise an allen Seiten aller Linsenelemente mehrschichtvergütet.

Bei modernen Objektiven wird jedoch je nach Linsenelemente oft eine andere Art der Vergütung verwendet. D.h. die Vergütung der Frontlinse nach vorne kann sich von der Vergütung der letzten Linse nach hinten unterschieden.

Herstellung / Beschichtung

Zwar benutzen alle Hersteller eine Dünnschichttechnik. Siehe hierzu u.a. Dünnschichttechnik, Dünne Schichten. - Diese sagt per se als Oberbegriff jedoch nichts aus. Denn es werden unterschiedlichste Materialien in jeweils unterschiedlichsten Beschichtungsverfahren auf die Linsen aufgetragen.

Die Materialdicke schwankt zwischen wenigen Nanometern und Mikrometern. Oft wird weniger als 1 Mikrometer je Schicht (also im Nanometer-Bereich) verwendet.

Materialien zur Vergütung

Oft werden als Materialien verwendet: Meist finden sich metallische (anorganische) Vergütungen. Dann finden sich unterschiedliche Metalloxide (hohe Absorption und Reflexion), z.B. Titan(IV)-oxid. Daneben werden dielektrische Materialien (hohe Transparenz) verwendet. Zudem finden sich n Magnesium-Fluoride, siehe 1 und 2. Und schließlich werden Calcium-Fluoride angewandt.

Überdies finden sich Kombinationen dieser Materialien in zum Teil sehr komplexen Schichtsystemen.

Da sich die Hersteller mit den Details sehr bedeckt halten, kann man kaum allgemeingültige Rückschlüsse zum Reinigen dieser Oberflächen ziehen. Canon wies sogar explizit darauf hin, dass unterschiedliche Oberflächen an Filtern und Objektiven existieren, welche eine unterschiedliche Reinigung erfordern.

Nachteile der Vergütung

Alle vergüteten Flächen sind empfindlich gegen Verschmutzung jeglicher Art, da diese eine weitere dünne Schicht vor der Linse bilden und dadurch die optischen Eigenschaften der Antireflexschicht beeinflussen. D.h. man muss darauf achten, dass die Front- und Rücklinse nicht verschmutzen.

Das Hauptproblem mit Vergütung scheint zu sein, dass man Schäden mit bloßem Auge erst erkennt, wenn es schon zu spät ist. D.h. bereits für das unbewaffnete Auge unsichtbare Kratzer schädigen die Optik.

In zahlreichen Marketing-Abteilungen moderner Firmen ist es heute durchaus üblich, nicht nur alles technisch Vorhandene, sondern auch das nur in Ansätzen oder überhaupt nicht Vorhandene, weil sogar physikalisch unmöglich, in der Produktwerbung anzupreisen. Deshalb sollte es bedenklich stimmen, wenn diese Marketing-Abteilungen Objektive nicht als kratzfest und schmutzabweisend bezeichnen.

Die meisten Vergütungen sind so hart wie das Glas der Linse, manche sogar etwas härter. Und Glas ist relativ hart. Aber Sand ist noch härter, da er Quarzkörner enthält, die einen Schmirgeleffekt auf der Glasoberfläche bzw. der Vergütung erzeugen können.

Vorteile der Vergütung

In der Fotopraxis erzielen Vergütungen eine Reduktion der Geisterbilder, der Lichtreflexe, des Streulichts bei Gegenlichtaufnahmen sowie eine Erhöhung der bis zum Sensor durchgelassenen Lichtmenge und führen dadurch zu einer Erhöhung des Kontrastes sowie der Farbsättigung.

Es finden sich jedoch auch Beschichtungsmaterialien (teilweise aus der Nanotechnologie mit Dicken unter 100 Nanometern), welche die Oberfläche der Linse härter und kratzfester, und / oder staub- und schmutzabweisender machen können. Meist handelt es sich hierbei um den sogenannten Lotuseffekt, der auch von anderen Imprägnierungen der Nanotechnologie bekannt ist.

Allerdings lassen sich die Hersteller dazu nicht aus, sodass man weder allgemeine noch objektivbezogene Empfehlungen aussprechen kann.

Schutz vor Verschmutzung der Objektive

Die schonendste und schnellste Reinigung der Objektive, ist diejenige, welche man überhaupt nicht durchführen muss. Deshalb sollte man alle Objektive vor Verschmutzung schützen.

Generelle Schutzmaßnahmen

Lassen Sie so lange wie möglich die Frontkappe / Frontabdeckung auf dem Objektiv und setzen Sie diese sofort nach den Aufnahmen wieder darauf. Wenn man sich dies am Anfang regelmäßig angewöhnt, wird es zur Routine, die ganz nebenbei abläuft.

Setzen Sie immer eine Rück-Kappe hinten an das Objektiv, wenn Sie dieses von der Kamera entfernen. Die Rücklinse ist besonders empfindlich, und Staub dringt von hinten viel leichter in das Objektiv als von vorne.

Verpacken Sie Ihr Objektiv im abgeschraubten Zustand immer in den Kamerabeutel, Köcher, Objektivtasche etc.

Packen Sie abgeschraubte Objektive - wenn möglich - zusätzlich in staubgeschützte und gepolsterte Rucksäcke oder Taschen oder Koffer.

Eine kühle und trockene Lagerung verlängert ebenfalls die Lebensdauer der Objektive. - Hierzu kann die Anschaffung von regenerierbarem Silicagel in Beuteln hilfreich sein. Es bindet die eventuell vorhandene Luft-Feuchtigkeit und verringert so das Risiko, dass sich diese auf dem Objektiv niederschlägt. Lockerer Staub lässt sich abblasen. Mit kondensierter Feuchtigkeit klebt er jedoch oft bereits relativ fest an der Linse.

Benutzen Sie Objektive an der Kamera nur mit Sonnenblenden. Diese vergrößern den Abstand zu allen denkbaren Hindernissen und schützen auch vor Regentropfen und Schneeflocken.

Vermeiden Sie Fotos von Bitumendämpfen beim Straßenbau (fälschlicherweise oft Teerdämpfe beim Teeren einer Straße genannt), Aufnahmen in völlig verrauchten Kneipen etc. sowie langes Fotografieren über kochenden Töpfen und Pfannen. Solche Teer-, Rauch- und Fett- oder Öl-Dämpfe sollten sich nicht auf der Frontlinse / dem Objektiv ablagern, da sie nur schwer zu entfernen sind.

Reinigen Sie regelmäßig das Äußere des Objektivs (inklusive der Deckel). Dies ist viel einfacher, als eine Linsenreinigung. So vermeiden Sie, dass dieser Schmutz beim Objektivwechsel in das Objektiv oder auf die Linse gerät.

Schutzfilter / Zusatzlinsen

Grundsätzlich gilt, dass Filter mindestens wieder eine neue Glasfläche (Polfilter und kombinierte ND-Filter sogar 2) mit der doppelten Anzahl an Reflexionsflächen (Vorder- und Rückseite jedes Glases) darstellen. D.h. um dort die Reflexion mit allen Nachteilen einzudämmen, müssen dieselben Vergütungen auf den Filtern angebracht werden.

Entweder handelt es sich also um preiswerte Filter mit erheblichen optischen Nachteilen vor dem Objektiv oder um hochwertige, teure Filter, die jedoch exakt an denselben Problemen bei der Reinigung leiden - oder sogar noch weiteren (je nach dem aufgetragenen Schutzfilm).

Polarisationsfilter

Polarisationsfilter sind sinnvoll für bestimmte Effekte (Farbsättigung z.B. im Himmel und bei Blumen, Reflexionsminderung bei Aufnahmen durch Fensterscheiben und Schaufenstern).

Aber nach dem speziellen Foto sollte man das Filter wieder abschrauben.

Sie eignen sich aufgrund der 1-2 Blenden Lichtverlust nicht als ständige Schutzfilter.

ND-Filter / Graufilter / Grauverlaufsfilter

ND-Filter sind sinnvoll für bestimmte Effekte (z.B. um fließendes Wasser zu glätten). Auch bei Videos werden sie (vor allem als Verlaufsfilter für den oft zu hellen Himmel) gerne verwendet.

Aber nach dem speziellen Foto respektive Video sollte man das Filter wieder abschrauben.

Sie eignen sich aufgrund der (gewollten) oft drastischen Lichtverluste keinesfalls als ständige Schutzfilter.

Skylight- / UV-Filter / Klarfilter

Da auch bei diesem Thema gerne Glaubenskriege ausgefochten werden, sollen nüchterne Fakten zählen.

Vorteile:

Manche Fotografen schwören auf einen montierten zusätzlichen Klar-, Skylight- oder UV-Filter als Schutzlinse, die man ständig auf dem Objektiv haben sollte, um Kratzer zu vermeiden. Siehe z.B. Nasim Mansurov, der im Sommer 2013 sogar gemessen haben will, dass sie kaum nachteilige Auswirkungen haben.

Diese Filter sind überall, teilweise sogar sehr preiswert zu erstehen.

Man kann einen beschädigten Schraubfilter schneller, leichter und preiswerter wechseln als eine evtl. beschädigte Frontlinse eines Objektivs.

Da Filter im meist weit außen liegenden Filtergewinde befestigt werden, schützen sie die oft bei Objektiven vorhandenen Rillen, Treppen oder Vertiefungen rund um die Linse des Hauptobjektivs vor Verschmutzung. Dort sammelt sich mit der Zeit leicht Schmutz an, der teilweise nur mühsam zu entfernen ist.

Einen weiteren Vorteil zeigt der zusätzliche Filter für Besitzer eines Ultraschallreinigers: Man kann den Filter bei Verschmutzung abschrauben und mit der entsprechenden Reinigungsemulsion in den Ultraschallreiniger / das Brillenbad / Ultraschallbad komplett hineinlegen. Da Optiker dies mit beschichteten Brillen durchführen, sollte es auch für die Filter funktionieren. Zumindest führen manche Fotografen das so durch.

Einen Vorteil kann ich bei extremen Umweltbedingungen erkennen. Hierzu gehören z.B. Tieraufnahmen in Kopfhöhe des Tieres. So kann es durchaus einmal vorkommen, dass ein Hund oder eine zutrauliche Kuh zu nahe kommen und voller Begeisterung das Objektiv abschlecken. Auch Katzen können mit ihren scharfen Krallen einer Linse sehr zusetzen. Und Pferde können gegen die Frontlinse schnauben.
Kleinkinder können mit ihren eventuell durch Handcreme verschmierten Fingern die Linse betasten.
Wer beruflich öfter den Teervorgang einer Straße, in völlig verrauchten Kneipen etc., über kochenden Töpfen und Pfannen, oder auf Dünen oder am Meer bei starkem Wind, der einem salzige Gischt und Sand auf die Frontlinse schleudert, fotografieren muss, für den kann ein auf-/abschraubbarer UV-Filter ebenfalls hilfreich sein.
Auch, wer reale Maler- oder Lackierarbeiten fotografiert, sollte sein Objektiv (und den Rest der Kamera sowie sich selbst) vor den spritzenden und herumsprühenden Lacken und Farben schützen. Als Extrembeispiel gilt der Kunstmaler Bob Ross mit seiner Serie The joy of painting, bei der er regelmäßig seinen Farbpinsel in Verdünner taucht und ihn dann mit dem Farb-Verdünner-Gemisch im Raum ausschüttelt (Beating the devil out of the brush).
Auch bei Kriegsberichterstattern, die sowohl den Staub und Schutt bei Sprengungen als auch die Schwefelrückstände bei Schusswechseln (bis hin zu Artilleriefeuer) als Niederschlag auf ihre Objektive abbekommen können, kann ein Schutzfilter sinnvoll sein.
Ähnliches kann gelten, wenn Sie öfter in direkter Nähe eines Feuerwerks fotografieren und die Schwefelschwaden Sie regelmäßig einhüllen.
Wer unter Steinschlag und oder extrem spritzendem Schmutzwasser bzw. Schlamm Fotos in bester Bildqualität mit seiner teuren Spiegelreflex-Ausrüstung aufnehmen muss (z.B. Motorcross-Rennen in der (Außen-) Kurve aus direkter Nähe fotografiert), für den kann ein UV-/ Klar-/ Skylight-Filter in hoher Qualität sinnvoll sein. Diese Glasschiebe sollte einen höheren Impuls (Direkttreffer) aushalten oder beim Bruch zumindest das wertvolle Objektiv dahinter etwas besser schützen. Aber eine Garantie kann und wird niemand dafür geben.

Für derartig extreme Umgebungsbedingungen halte ich den gezielten, kurzzeitigen Einsatz eines UV-Filters als Schutz für denkbar und teilweise sinnvoll, um langwierige Säuberungs-Arbeiten an der Frontlinse zu vermeiden.

Nachteile:

Die meisten Objektive und Kameras besitzen heute jedoch bereits einen UV-Filter. Der zusätzliche UV-Schutz ist deshalb weitestgehend wirkungslos (Zur Physik: Why UV Filters are Basically Useless on Modern Cameras).

Staub, Schmutz etc. wird mit UV-Filter etc. nur von der Frontlinse abgehalten, kann aber insbesondere bei Zoom-Objektiven aufgrund der Luftpumpen-Wirkung dennoch in das Objektiv gelangen.

Mir persönlich leuchtet der Schutz vor Kratzern in der Frontlinse nicht ein, insbesondere, wenn man entweder die Sonnenblende, Streulichtblende oder die Schutzkappe vorne am Objektiv montiert hat. Man muss sich beim Fotografieren relativ unglücklich verhalten, um einen Kratzer in die Frontlinse zu reißen. Und falls Ihnen die schwere Spiegelreflex-Kamera in den Bergen auf einen Felsen herunterfällt, dann ist meist mehr beschädigt, als nur die Frontlinse. Hersteller von UV-Filtern bestätigen dies im Übrigen: UV Filters Are NOT Designed to Protect Your Lenses, Manufacturers Confirm. Sie gelten nicht als Schutz.

Leichter Schmutz lässt sich jederzeit auch von der normalen Frontlinse des Objektivs entfernen.

Wer sich eine Vollformat-Kamera mit 36 und mehr Mega-Pixeln anschafft, verschenkt mit einem qualitativ meist minderwertigen UV-Filter Bildqualität. Neben der Schärfe sinken Kontrast und die Lichtstärke messbar, und vor allem die Vignettierung (Abschattung der Ecken) nimmt oft sichtbar zu. So kann man sich mit schlechten UV-Filtern auch hochwertige Objektive verschlechtern. Hinzukommen können - insbesondere bei Gegenlichtaufnahmen - Geister- bzw. Doppelbilder, Schattenbilder und Lichtreflexe. Je hochwertiger und teurer die Filter beschichtet sind, umso geringer werden naturgemäß diese negativen Effekte.

Wer jedoch einen derartigen Schutzfilter grundsätzlich und ständig auf der Frontlinse montiert hat und dann zusätzlich darauf noch weitere Filter (Polfilter, ND-Filter) schraubt, wird definitiv nicht nur messbare, sondern deutlich sichtbare Vignettierungen und erhebliche Qualitätseinbußen der Bildqualität erleiden.

Wer Schraubfilter über Monate oder Jahre auf dem Objektiv belässt, darf sich angesichts der ständigen unterschiedlichen Wärmeausdehnung der verschiedenen Materialien auch nicht wundern, wenn sich dann der Schutzfilter nur noch mit großen Mühen und hohem Kraftaufwand lösen lässt. Mir sind Fälle bekannt, bei denen sich Fotografen dadurch nicht nur den Schutzfilter, sondern sogar das Gewinde des Objektivs beschädigt haben. Folglich sollte man auch Schutzfilter gelegentlich wieder abschrauben.

Wer Filter als Schutzglas verwendet, sollte Folgendes in Rechnung stellen:
Der Filter ist preiswert und sollte auch ohne Bauchschmerzen mit scharfen Mitteln gesäubert oder weggeworfen werden können. Es handelt sich somit um ein Verbrauchsprodukt. Mir persönlich sind dafür die zweifellos sehr guten B+W-Filter und Hoya-Filter für bis zu über 100 Euro zu schade. Das sind für mich keine Wegwerfprodukte mehr.
Wer jedoch die Schutzlinse explizit für Schmutz erwerben möchte, der sollte wiederum diese teuren B+W-Filter verwenden, da nur sie über eine spezielle Nano-Schicht gegen Schmutz (Lotuseffekt) verfügen, an der Schmutz kaum haftet bzw. von der er wieder leicht zu entfernen ist. - Insgesamt kommen dann jedoch schnell mehrere hundert Euro für die Schutzfilter an allen Objektiven einer Komplettausstattung zusammen.
Die Bildqualität ist mit UV-Filter definitiv geringer als ohne Filter, und das wird (von Ihnen und dem Empfänger der Fotos) akzeptiert.

Für zahlreiche Ultra-Weitwinkel- oder Fisheye-Objektive finden sich keine UV-Schutzfilter. Exakt mit diesen geht man jedoch normalerweise sehr nahe an das zu fotografierende Objekt heran.

Auch für die wirklich teuren Objektive ab ca. 500 mm Brennweite finden sich kaum mehr vor das Objektiv schraubbare Schutzfilter.

Falls man sich hochwertige, teure UV-Filter mit Vergütung anschafft, verlagert man das gesamte Problem der Reinigung nur eine Linse weiter nach vorne, wobei die Bildqualität auch im optimalsten Fall etwas sinkt.

Auch in den oben geschilderten Extremfällen würde ich den UV-Filter nur kurzzeitig verwenden.

Bei vielen Filtern wird bei einem schwereren Unfall eine gebrochene Scheibe dennoch die Frontlinse des Objektivs beschädigen.

Ferner würde ich mich den Gefahren durch logisches Voraus-Denken entziehen: So steht man zum Beispiel bei (Moto-Cross-) Rennen in der Innenkurve aufgrund der Zentrifugalkräfte sicherer. D.h., wer sich selbst vor Steinschlag und Schlamm schützt, der schützt auch seine Kamera und sein Objektiv.

Und selbst wenn der GAU eintritt, lesen Sie diesen US-Artikel von Lens-Rentals der größten US-Verleihfirma für Foto- und Video-Ausrüstung. - Ein ähnliches Foto eines sogar zerstörten Objektives lieferte Kurt Munger (dirty lens article - ist wie so vieles zur Fotografie inzwischen nicht mehr im Internet), das dennoch gute Fotos machte. - Selbst eine zerstörte Frontlinse macht noch gute Aufnahmen. Allerdings senkt eine zerkratzte Frontlinse den Wiederverkaufswert. Hier ein Abdruck / Teilauszug in anderen Magazinen wie PetaPixel.

Wer hochwertige Bilder mit hochwertigen Kameras und Objektiven machen will, der muss aufpassen. - Wer als Fotograf nicht aufpassen möchte, der muss sich mit weniger Bildqualität zufrieden geben. Ideal ist in derartigen umweltbedingten Extremsituationen eine sogenannte Out-Door-Pocket-Kamera als Zweitausrüstung. Sie verträgt definitiv mehr als jeder UV-Filter und lässt sich auch als leichte Immer-dabei-Kamera verwenden. - Oder man verwendet sein Smartphone.

Alternativ kann man in zahlreichen Extremsituationen auch eine sehr dünne Klarsichtfolie (preiswert aus dem Lebensmittelbereich) vor das Objektiv kleben. Meist lassen sich diese Folien einfach darüber ziehen und halten durch die Eigenspannung bereits eine Zeit lang ganz gut. Ich verwende diese Folien z.B. bei starkem Regen oder Schneefall zum Schutz der gesamten Kamera. Die Bildqualität leidet zumindest messbar, aber es handelt sich um ein absolutes Wegwerfprodukt, von dem man bei vorhersehbaren Aufnahmebedingungen eine ganze Küchenrolle für unter einem Euro dabeihaben kann. Die Bildqualität mit solch einer Folie ist jedoch immer noch besser als mit einem vom Hund abgeschleckten Objektiv oder mit Wassertropfen direkt auf der Frontlinse. Diese Folien eignen sich auch gegen Schnaubflecken von Pferden. Hier ein paar Beispiele Frischhaltefolie 4 Rollen - Frischhaltefolien - Stretchfolie - als erste Anlaufstellen.

Subjektive / ketzerische Vermutungen:

Abschließend würde mich interessieren, wie oft tatsächlich solche immer wieder prophezeiten Schäden an Objektiven entstehen, die durch einen Schutzfilter hätten vermieden werden können. Allerdings liegen mir von Versicherungen etc. diesbezüglich keine Daten vor.
Mir persönlich kommt es jedoch so vor, dass mehr Kameras gestohlen als Frontlinsen wirklich zerstört werden.

Ferner habe ich den subjektiven Eindruck, dass sich oft Menschen über den Schutz Ihrer Frontlinse große Sorgen machen, die selbst praktisch nie in derart extremen Situationen (wie oben beschrieben) fotografieren.

Überdies stelle ich immer wieder fest, dass zahlreiche Fotografen ihre guten APS-C-Kameras mit mittelwertigen Objektiven ausstatten und daran minderwertige (billige) UV-Schutzfilter schrauben. Erstens halte ich derart preiswerte Objektive nicht für schützenswert und zweitens verschenkt man in der Kombination (schlechter Schutzfilter mit mittelmäßigem Objektiv) die technisch mögliche hohe Bildqualität einer modernen Kamera.

Letztendlich werde ich auch das Gefühl nicht los, dass nicht wenige Fotografen, die sich Schutzfilter zulegen, diese dann aus Bequemlichkeit als Ausrede benutzen, keine Frontdeckel auf die Linse setzen zu müssen und die Kamera auch sonst recht sorglos herumliegen lassen. In der Folge sehen die Filter dann nach einigen Monaten in der Tat ziemlich verschmutzt aus. Das nennt man im angloamerikanischen Raum jedoch Self-fulfilling Prophecy (Selbsterfüllende Vorhersage).

Reinigung selbst durchführen

Erfahrungswerte

Der normale Fotograf kann selbst nur die Front- und die Rücklinse reinigen. Falls sich Schmutz im Objektiv auf anderen Linsen befindet, muss das Objektiv in die Fachwerkstatt.

Glas und auch die meisten Vergütungsbeschichtungen sind härter als die optischen Microfasertücher und Reinigungspapiere für den Fotobereich.

Generell sind die Beschichtungen auf der Frontlinse aller mir bekannten Objektive hart, aber dennoch nicht unzerstörbar. Vor allem kann man sie mit scharfen Gegenständen durchaus ein- oder zerkratzen, was jedoch wirklich selten ist.

Gefahr besteht eher, wenn man mit irgendeinem Reinigungsmaterial Sand, extrem harte Silikate und andere Rückstände in das Glas hineinreibt. Das kann wie ein Schmirgelpapier wirken.

Die Frontlinse ist meist gegen äußere Einflüsse wie Schmutz, Abrieb, Spiegelung und Reflexion besonders geschützt. Mit etwas Vorsicht sollte sie eine mechanische Reinigung vertragen.

Bei der hinteren Linse ist dies oft nicht der Fall. Zumindest bei der hinteren Linse sollte man folglich sehr vorsichtig sein.

Allerdings sind keineswegs alle Objektive (insbesondere alte oder sehr preiswerte) beschichtet und die beschichteten Objektive unterscheiden sich in der Art der Vergütung. Vor allem werden ständig neue Techniken entwickelt. Man sollte sich deshalb vor pauschalen Urteilen hüten.

Überdies reagieren manche Vergütungen auf bestimmte Chemikalien. Deshalb kann man keinen generell gültigen Ratschlag erteilen.

Im Zweifel erst Fragen

Im Zweifel sollten Sie hierzu eine kurze E-Mail-Anfrage an den Objektivhersteller richten. Normalerweise erhielten Sie dort (früher) kurzfristig Antwort. Manche Hersteller bieten auch eine kompetente Telefonhotline. - Allerdings hat der Service in den letzten Jahren drastisch nachgelassen.

Falls Sie sich die Zeit dazu nähmen, würde mich die Antwort Ihres Herstellers für Ihr spezielles Objektiv ebenfalls interessieren.

Keine Haftung

Weder war noch ist es mir möglich, alle Objektive zu testen. D.h. es können durchaus (auch insbesondere neue / nach Verfassen des Artikels produzierte) Objektive erscheinen, die wesentlich empfindlicher auf manuelle Reinigungsversuche reagieren. Deshalb sollte man sich im Zweifel vor einer größeren eigenhändigen Reinigung eines wertvollen Objektivs mit dem Hersteller in Verbindung setzen und konkret nachfragen.

Es finden sich zahlreiche Tipps und Tricks im Internet, die alle irgendwie zum Ziel führen.

Bitte beachten Sie, dass ich für keinen Trick die Gewähr und definitiv keine Haftung für evtl. Schäden übernehme. Falls Sie etwas nachmachen, so geschieht dies auf Ihr eigenes Risiko.

Fast alles, was Sie hier im Folgenden beschrieben finden, habe ich persönlich (teilweise mehrfach) ausprobiert. Zumindest haben es meine Test-Objektive schadlos 'überstanden'. Jedoch kann es bei einem anderen Objektiv oder durch einen Fehler in der Bedienung evtl. zu Schäden kommen.

Bitte beachten Sie, dass die Kamera-Hersteller den privaten Reinigungsversuchen an Objektiven teilweise skeptisch gegenüberstehen. Die manchmal im Internet zu lesende Behauptung, dass ein manueller Reinigungsversuch von Privatpersonen zum Verlust der Garantie führte, konnte ich jedoch nie bestätigt finden.

Meines Wissens erlauben alle Hersteller in den Handbüchern das Abblasen des Objektivs mit einem Blasebalg. Manche erlauben sogar Nassreinigungen.

Die Techniker dieser Firmen reinigen die Objektive im Übrigen selbst mit den meisten der unten beschriebenen Mitteln. Allein bereits deshalb dürfte es schwierig sein, im Nachhinein jemals abzuklären, wer was gemacht hat.

Dennoch kann die Gewährleistung bzw. Garantie durch Ihre Fehler gefährdet werden.

Mechanische Reinigungsmittel

Atemluft / breath

Die Druckkraft der Lunge und des Mundes sind eher bescheiden. Damit kann man nur losen Staub wegblasen.

Atemluft liefert durch Kondensation auf der Linse immer eine gewisse Feuchtigkeit, welche die Reinigung erleichtern kann.

Zahlreiche Fotografen warnen jedoch davor. Denn vor allem beim direkten / frontalen Hauchen auf das Objektiv kann Speichel auf die Linse gelangen, der zu Schlieren führt und den man wieder mühsam entfernen muss.

Mit dem feuchten Atem werden Staubteilchen sogar angeklebt. Schmutz verklebt mit dem Speichel auf der Linse noch stärker und ist nach dem Antrocknen noch schwerer zu entfernen als der vorher trockene Schmutz.

Es besteht zumindest latent die Gefahr, dass mit dem Speichel (organische) Substanzen auf die Linse geraten, welche manche Vergütung beschädigen können.

Die nachteiligen Auswirkungen kann man etwas einschränken, indem man tangential / seitlich an der Frontlinse vorbeihaucht. Speichel sollte so die Linse nicht treffen.

Wie die meisten anderen Fotografen, so habe auch ich diese tangentiale Methode - in manchen Situationen unter Ermangelung eines Blasebalges - schon verwendet. Mit etwas Sorgfalt werden die Objektive dies überstehen.

Zahlreiche Hersteller wie B+W (Filter), Canon, Nikon und Zeiss erlauben diese Methode sogar.

Blasebalg / dust blower, air blaster, rocket-blower

Der Blasebalg ist das ideale Werkzeug zum Entfernen des Staubs.

Professionelle Reiniger bei den großen Firmen (besuchen Sie einfach eine Foto-Messe, an der fast immer Objektive gereinigt werden) benutzen grundsätzlich einen Blasebalg zur Reinigung der Objektive. Fast alle Hersteller empfehlen es sogar ausdrücklich.

Bei minderwertigen Versionen eines Blasebalgs ohne Staubfilter werden jedoch oft Schmutzpartikel aus dem Blasebalg auf die Linse geblasen, insbesondere, wenn er schon älter ist. Bei manchen billigen Blasebalgkonstruktionen lösen sich mit der Zeit im Innern auch Kunststoffteile ab und werden als klebrige kleine Brösel dann hinausgeblasen.

Als Blasebalg sollten Sie nur einen hochwertigen mit zwei Staub-/Luftfiltern (vorne und hinten) verwenden. Ansonsten bläst man Staub auf die Objektive.

Persönlich bin ich mit diesem sehr zufrieden: eyelead Airblower L mit Staubfilter blau Amazon für ca. 24 Euro. - Er ist groß genug, dass man damit auch eine ausreichende Luftmenge bewegen kann. Die verfügbaren kleineren Größen M und S dieses Typs scheinen mir für Objektive zu schwach zu sein. - Auch dieser ist geeignet: Koh HEPA JET. Allerdings ist er in Deutschland inzwischen kaum mehr erhältlich. Man kann ihn mittels PayPal in den USA bestellen.

Die meisten anderen Blasebälge sind entweder zu schwach, riechen unerträglich oder haben im Innern eine fettige Schicht, um Staub aufzufangen. Diese Mischung aus Fett und Staub löst sich jedoch oft nach einigen Monaten und wird dann in kleinen Bröckchen auf die Linse geblasen.

Diese Blasebalg-Reinigung benutze ich immer als erste Stufe.

Plastik-Spritze aus der Apotheke / plastic medical injection

Alternativ kann man eine auch eine Plastik-Spritze aus der Apotheke verwenden. Sie ist sehr preiswert, aber schwer zu bedienen. Manche besitzen eine teilweise scharfkantige Plastikspitze vorne - in der Nähe des Objektivs.

Sie wird zwar in Internet-Foren immer wieder empfohlen. Aber ich rate dennoch zu einem guten Blasebalg.

Klistier (-Spritze) / enema syringe

Alternativ kann man eine auch eine Klistier (-Spritze) verwenden. Sie ist ebenfalls relativ preiswert, aber nicht so gut zu bedienen wir ein Blasebalg. Manche Versionen besitzen teilweise scharfkantige Plastikspitze vorne - in der Nähe des Objektivs.

Die Klistier (-Spritze) muss talkumfrei sein und sollte die Größe 4-5 besitzen.

Auch sie wird in Internet-Foren immer wieder empfohlen, aber ich rate trotzdem zu einem guten Blasebalg.

Kompressoren / Pressluft / Druckluftflaschen / Spraydosen

Canned air in large metal bottles, Air compressor, compressed air in small tin bottles zeigen den Vorteil der enormen Kraft, welche damit erzeugt werden kann.

Teilweise ist der Luftdruck der Kompressoren oder Metallflaschen jedoch zu hoch für eine Anwendung am Objektiv.

Der Luftstrom kann Teile, die sich in der Luft befinden, mit hoher Geschwindigkeit auf die Linse schleudern.

Komprimierte und kalte Luft expandiert beim Austritt aus der Düse schlagartig, kühlt sich extrem ab und kondensiert dabei den in der Raumluft / Umgebungsluft befindlichen Wasserdampf. Diese kleinen Wassertröpfchen werden dann mit hoher Geschwindigkeit auf Ihre Linse katapultiert. Dort werden sie auch nach dem Trocknen sichtbar bleiben.

Ein Nikon Vertreter behauptete, dass bei extremen Temperaturunterschieden durch diese Druckluftdosen bei langem Einsprühen Frontlinsen sogar bersten können.

Vor allem bei preiswerten Sprühdosen kommt hinzu, dass sie aufgrund der Treibgase teilweise keine reine oder rückstandsfreie Luft ausstoßen. - Testen Sie das zumindest zuerst z.B. an Ihrem Spiegel im Bad.

Bei Sprühdosen sollte man nur kurze Stöße bis zu einer Sekunde Dauer und aus mindestens 3-5 cm Abstand zur Linse auslösen.

Je nach Produkt, darf man die Sprühdose nur absolut senkrecht (mit dem Sprühkopf nach oben) halten. Sonst würde Flüssigkeit ausgesprüht werden. Andere Sprühdosen darf man auch in jedem anderen Winkel neigen, ohne dass dies passiert.

Kompressorluft ist teilweise mit winzigen Öltröpfchen versetzt, die sich nur mühsam von der Linse entfernen lassen.

Manche empfehlen nur die Druckluft beim Zahnarzt, weil nur diese absolut staub-, wasser- und ölfrei ist.

Taucher empfehlen die Druckluft ihrer Sauerstofflaschen, weil diese ebenfalls staub- und ölfrei ist.

Ferner behaupten manche Anwender, dass sich u.U. die Linse statisch auflädt und dann angeblich Staub magnetisch anzieht.

Man muss allerdings auch ehrlich zugeben, dass viele Nutzer mit Druckluftdosen etc. seit Jahren problemlos ihre Objektive erfolgreich reinigen. - Probieren Sie es einfach aus, falls es Sie interessiert.

Da man bei den meisten Drucklufterzeugern den genauen Druck jedoch kaum präzise regeln kann, bleibt die latente Gefahr, empfindliche Teile zu beschädigen.

Bitte beachten Sie, dass Druckluftdosen, CO2-Dosen oft nicht mehr in Flugzeuge genommen werden dürfen, somit nur bedingt reisetauglich sind.

Saugen

Für jenes Verfahren - Suction systems using the Venturi principle with compressed air in small tin bottles, PC-keyboard vacuum cleaner - existieren, Druckflaschen, die nach dem Venturi-Prinzip saugen: Z.B. Green Clean MINI VACUUM Absaugsystem.

Die ausströmende Druckluft erzeugt einen Unterdruck, mit dem man mit einem Schlauch die Staubpartikel von der Linsenoberfläche absaugen kann.

Meist bleibt die Wirkung eher gering, da die Saugkraft niedrig ist. D.h. man muss den Staub sehen, um den Saugkopf möglichst nahe an ihn heranbewegen zu können.

Man benötigt wesentlich mehr Zeit zum Saugen als zum Blasen.

Durch den hohen Druckluftverbrauch ist die Flasche schnell entleert.

Aber die anderen negativen Folgen des Druckluft-Blasens entfallen. Deshalb ist es die schonendste Variante für frei beweglichen Schmutz.

Alternativ lässt sich auch ein kleiner PC-Tastatursauger verwenden - nicht jedoch der Hausstaubsauger, da dessen Saugleistung viel zu groß ist.

Eingetrocknete oder angeklebte Schmutzpartikel können damit allerdings nicht entfernt werden.

Pinsel, Brush

Hierfür werden oft elektrostatisch aufgeladene Pinsel verwendet, die z.T. auch noch rotieren. Allerdings wirkt ein Pinsel auch durch reine Oberflächen-Adhäsionskräfte: D.h. der Staub klebt nach der Pinsel-Berührung am Pinsel.

Kleiner, leichter, für das menschliche Auge fast unsichtbarer Staub wird relativ gut aufgenommen.

Insgesamt ist die Wirkung jedoch relativ gering, da nur relativ locker sitzende Staubkörner entfernt werden können.

Nicht selten wird dieser Schmutz jedoch nur an eine andere Stelle der Linse gebürstet.

Der Pinsel saugt sich immer mit Staub voll - auch aus der Umgebungsluft etc.

Die Eigenreinigung des Pinsels wird nach einiger Zeit zum Problem. Manche Anwender reinigen den Pinsel dadurch, dass sie ihn mit Druckluft ausblasen.

Es besteht die Gefahr, dass man mit einem alten Pinsel sogar mehr Schmutz auf die Linse aufträgt.

Systembedingt kann ein Pinsel keine Ölflecken oder Wasserrückstände entfernen.

Die angebotenen Produkte sind oft sehr teuer: Z.B. der VisibleDust HDF Sensor Brush für Arctic Butterfly 724 und 788 Amazon für ca. 80 Euro.

Spezielle Staubpinsel für Objektive und Filter werden zwar immer wieder empfohlen.

Im Prinzip kann es auch ein anderer weicher Pinsel aus Nylonfasern sein, den man statisch auflädt.

Meine Empfehlung für Pinsel - etwas preiswerter und einfacher

Es muss ferner auch kein sündhaft teurer Kamelhaarpinsel sein. Es reicht auch ein flacher, rechteckiger, weicher, schmaler Pinsel (12 - 20 mm).

Die Haare sollten aus einer Synthetikfaser (wie Nylon) bestehen, da sie einheitlich, sehr dünn und am Ende abgerundet sind.

Die Pinselhaare sollten auf jeden Fall sehr weich und abgerundet sein. Die oft zu findenden billigen, geschnittenen Hartplastik-Varianten können die Objektivvergütung oder (bei mehr Druck) sogar die Glasoberfläche beschädigen.

Die Pinsel-Oberfläche nimmt Staub schnell auf und lässt sich auch wieder reinigen.

Vorsicht: Künstlerpinsel sind oft mit Leim, Stärke etc. behandelt. Der Pinsel für Objektive sollte jedoch absolut sauber sein. D.h. man muss sie zuerst gründlich unter fließendem, warmem Wasser und etwas Geschirrspülmittel auswaschen. Danach sollte man den Pinsel zuerst an einem Fensterglas austesten. Sofern der Pinsel darauf keine Streifen hinterlässt, kann man damit das Objektiv reinigen.

Ein weicher Kosmetikpinsel aus der Drogerie reicht auch. Kosmetikpinsel (Maskenpinsel) sind meist frei von Zusatzstoffen, aber teilweise teuer.

Vor jeder Objektivreinigung muss man den Pinsel jeweils mehrfach über die Rückkante eines Küchenmessers bürsten, damit sich aller Staub aus dem Pinsel entfernt. Gleichzeitig soll dies auch eine gewisse elektrische Aufladung des Pinsels erzeugen. Alternativ kann man mit dem Blasebalg in den Pinsel blasen. Das hat denselben Effekt.

Andere Fotografen reinigen ihren Pinsel mit Druckluft. Dabei können jedoch Substanzen (Flüssigkeit, Öl etc.) aus der Dose etc. auf den Pinsel gelangen und über den Pinsel dann auf die Linse übertragen werden.

Man sollte den Pinsel nur einmal und nur mit einer Seite über das Objektiv streichen. - Man streicht auch nur ganz leicht über die Linse, sodass die Haarspitzen des Pinsels nicht übertrieben gebogen werden. Keinesfalls muss man so hohen Druck wie beim Malen anwenden, denn der Pinsel zieht den Staub von selbst an.

Danach wird der Pinsel wieder am Messer gereinigt.

Den Vorgang muss man so lange durchführen, bis man die gesamte Objektivfläche überstrichen hat. D.h. für großflächige Linsen sind viele Durchgänge erforderlich.

Berühren Sie die Pinselborsten nicht mit den Fingern. Dadurch kann Fett übertragen werden und in der Folge können Schmierflecken auf der Linse entstehen.

Als erste Anlaufstelle können folgende Produkte hilfreich sein: Masken-Pinsel - suchen Sie nach geradem Kunststoff und meiden Sie Naturhaarpinsel. - da Vinci Pinsel. Meinen da Vinci Künstlerpinsel Größe 12 habe ich für 6,65 Euro im Fachgeschäft erworben. - da Vinci Pinsel

Den Pinsel sollten Sie in einer geschlossenen Plastiktüte verwahren, damit er während der Lagerung nicht selbst völlig verschmutzt.

Entweder sollte man ihn nach ein paar Jahren durch einen neuen ersetzen oder evtl. regelmäßig mit Alkohol reinigen, damit er kein Fett aufnimmt und dann auf das Objektiv überträgt.

Pinsel

Mein Pinsel Nr. 12 = 12 mm Breite.

Einen Pinsel benutze ich immer als zweite Stufe der Linsenreinigung.

Wattestäbchen / Ohrstäbchen / Q-Tips / Cotton swab / Zahnarzt-Tamponaden

Zahlreiche Fotografen verwenden vorgefertigte Wattestäbchen zum Reinigen des Objektivs.

Sie sind sehr preiswert und auch leicht zu transportieren. Allerdings darf man damit keinen Druck auf die Linse ausüben. Dies geschieht angesichts der geringen Auflagefläche des Stäbchens nur zu leicht.

Die Ummantelung des Plastikstäbchens mit Baumwolle ist oft sehr dünn und vor allem auch noch unkalkulierbar unregelmäßig. So besteht die Gefahr, dass der harte Kern des Stäbchens durch die Watteschicht dringt.

Billige Varianten besitzen zudem oft eher raue Watte als Ummantelung.

Manche optischen Firmen weisen darauf hin, dass normale Ohrstäbchen verunreinigt sind / sein können.

Die Staubaufnahmefähigkeit eines derart kleinen Wattestäbchens ist entsprechend gering. Auch die Saugfähigkeit herkömmlicher Ohrstäbchen ist gering.

Häufig lösen sich Fasern ab. Diese kann man jedoch leicht mit einem Blasebalg wegblasen.

Wattestäbchen sind derart klein, dass man damit großflächige Linsen nur sehr zeitaufwändig reinigen kann.

Derart vorfabrizierte Ohrstäbchen verwende ich deshalb nur mit Flüssigreiniger und nur zur Reinigung des Filter-/Objektivgewindes sowie für das Metall-Bajonett (auch an der Kamera) - jedoch nicht für die Linsen selbst.

Ein aufmerksamer Fotograf wies mich darauf hin, dass man in der Mikroskopie gerne Zahnarzt-Zahnwatterollen - Tamponaden - zum Reinigen der Linsen verwendet. Allerdings sind diese Tamponaden für herkömmliche Fotografen nicht so einfach zu beziehen. Die meisten mir bekannten Firmen richten sich an und beliefern eher Unternehmen und die Aufpreise sowie Versandkosten für Kleinmengen sind oft erheblich. Diese Tamponaden lassen sich mit den unten angegebenen Flüssigkeiten wie Ethanol, Isopropanol oder Aceton gut zum Reinigen der Linsen verwenden.

Wattestäbchen selbst hergestellt

Zeiss empfiehlt für Optiken hochreine Baumwollwatte (z.B. in der Augenheilkunde verwendete KERMA Augenwatte N 1. DAB 6 - bei Amazon oder in Apotheken). In meiner Apotheke kosteten 25 Gramm ca. 2,25 Euro. Die Menge reicht eine lange Zeit. - Alternativ verwende ich die auch im dm-Markt (ca. 2 Euro für 100 g) erhältliche preiswerte Hartmann Watte (Verbandwatte DAB).

Derartige Verbandwatte aus Baumwolle ist absolut rein, sehr weich, geschmeidig, bausch-elastisch und vor allem sehr saugfähig (= hochabsorbierend).

Man kann sie in der gewünschten Menge aus der Packung entnehmen und um ein Stäbchen wickeln. Das kann ein Bambusstäbchen aus dem Chinarestaurant sein, ein Schaschlikstab, Zahnstocher, oder ein altes Plastikohrstäbchen, bei welchem man die alte Baumwollschicht entfernt hat. D.h. man bestimmt durch den eigenen Wickelvorgang selbst die Größe / Dicke des Wattebausches.

Bereits im trockenen Zustand nehmen sie sehr gut Staub und Schmutz vom Äußeren des Objektivs (Rillen etc.) auf.

In meinen für diesen Artikel durchgeführten Reihentests an Objektiven konnten mich derart selbst hergestellte Wattestäbchen durchaus überzeugen. Sie hinterließen auch mit Isopropylalkohol relativ geringe Schlieren. - Bei allen Tüchern - gleichgültig aus welchem Material - geschieht es hingegen häufig, dass man etwas zu großen Druck ausübt und so zu viel Flüssigkeit auf die Linse gerät. D.h. man muss relativ häufig die Schlieren nachpolieren.

Mich überzeugte bei etwas dicker gerollter Watte besonders die Leichtigkeit der Anwendung. Man kann die Watte ständig etwas drehen und benutzt dadurch immer wieder eine saubere Stelle beim Wischen über die Linse. - Bei Tüchern hingegen verursacht das Absetzen und Verwenden einer neuen sauberen Stelle einen größeren Aufwand.

Insbesondere zum Abtupfen größerer Schmutzflecken eignen sich diese saugfähigen Eigenbau-Wattestäbchen.

Durch die hohe Polsterdicke ist nicht nur die Saugfähigkeit erhöht, sondern man übt kaum Druck auf die Linse aus.

Der Nachteil liegt allerdings darin, dass man sich vorher unbedingt die Hände waschen muss, weil man mit den Fingern die Watte um das Stäbchen wickelt. - Deshalb eignet sich dieser Eigenbau (insbesondere mit Isopropylalkohol in der Glasflasche) eher für zu Hause und ist kaum mobil verwendbar.

Es bleiben ferner fast immer Fussel auf der Linse zurück, die man mit dem Blasebalg abpusten muss.

Für größere Linsen ist die Anwendung schwierig. Hier bleiben oft Schlieren und Streifen zurück, die man anschließend mit einem Microfasertuch entfernen muss.

Papier / Zellulose / paper / cellulose

Ein Vertreter von Nikon USA sprach sich gegen die Verwendung von Papier in jeder Form aus, da es meist hart ist.

Allerdings läuft vieles Umgangssprachlich unter der Bezeichnung Papier, obwohl es eher eine Kunstfaser (-Mischung) ist, sodass man dieses Thema nicht pauschal abhandeln kann.

Manche Fotografen verwenden seit Jahrzehnten auch Zigarettenpapier. Allerdings besitzt dies oft eine gummierte Klebekante, die man abtrennen muss.

Viele Menschen reinigen ihre Fenster seit Jahren erfolgreich mit Zeitungspapier. Für die Objektive sollte man dies jedoch keinesfalls verwenden, da es viel zu rau ist und überdies zahlreiche Chemikalien enthalten kann.

Ein aufmerksamer Fotograf wies mich darauf hin, dass viele (herkömmliche) Papiere pflanzliche Kristalle enthalten. Diese können eine Optik zerkratzen.

Optikreinigungspapier / Linsenreinigungspapier / Lens Cleaning Paper

Teilweise seit Jahrzehnten findet sich (optisches) Filterpapier / Optik-Reinigungs-Papier / Lenspaper (Einmaltücher) z.B. Linsenreinigungspapier bei Amazon, Enjoy Your Camera.

Es handelt sich jedoch um unbehandeltes Linsenreinigungspapier für Objektive (nicht das oft mit Silikon behandelte für Brillen).

Olympus empfiehlt sogar die Flüssig-Reinigung mit Linsenreinigungspapier.

Ich verwende solche Papiere grundsätzlich nur feucht (mit Reinigungsflüssigkeit).

Diese Papiere sollte man zum Putzen nur biegen oder falten. Wenn man sie zusammenknüllt (knautscht), können sich scharfe Ecken und Kante bilden.

Es ist nicht empfehlenswert, diese angefeuchteten Papiere komplett trocken zu reiben, da sie dann fusseln können. Aber auch dies kann man mit einem Blasebalg anschließend wieder beseitigen.

Die Firma Carl Zeiss erlaubt jedoch für ihre Mikroskope nur Whatman lens cleaning tissue, Grade 105, da alle anderen herkömmlichen Produkte zu hart seien.

KIMTECH Science

Im Prinzip kann man sich viele Materialien zur Linsenreinigung vorstellen. Es muss jedoch fusselfrei, faserfrei, flusenfreie (lint free, lint-free cloth, tissue) sowie staubfrei sein.

Ich habe mich für die medizinische, klinische Variante entschieden, die übrigens auch Canon-Techniker zur Reinigung von Objektiven verwenden: KIMTECH Science "Präzisionswischtücher" von Kimberley Clark Professional oder KimWipes (beide sind m.E. fast identisch).

Die praktische Spender-Schachtel ist ideal für die Heimanwendung: Man zieht immer nur ein absolut sauberes Tuch aus einer verschlossenen Verpackung. Nach der einmaligen Anwendung wird es entsorgt. So muss man sich - im Gegensatz zu Microfasertüchern - nie um evtl. gefährliche Staubreste im Tuch bei der nächsten Reinigung sorgen.

Ich verwende: Kimtech Science Präzisionstücher 11,4 * 21: 7552, weiß für 13 Euro inkl. Versand. - Übersicht mit vielen Produkten Kimwipe.

Evtl. ist auch Papier für die Lebensmittelindustrie einsetzbar: Putzpapier - Rolle Vlies Niedex Poly XXL 100% fusselfrei nach HACCP

Das Problem liegt jedoch für Privatleute darin, dass hier nur Firmen bestellen dürfen.

PEC PAD

Als Alternative für Privatpersonen eignen sich PEC Pad Amazon für ca. 26 Euro an.

Sie sind ausdrücklich für Objektive geeignet. Die PEC Pads sind bereits einlagig sehr dick und relativ weich. Sie sind zertifiziert non-abrasive, zeigen also keinen Schmirgeleffekt.

Sie sind staubfrei in einer Plastikhülle verpackt und somit vor der Benutzung definitiv absolut sauber. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber Microfasertüchern.

Da PEC PADs gut für Sensoren und Weltraumteleskope sind, sollte es auch für die Frontlinse der Kamera reichen.

Sie sind zwar saugfähig. Aber wenn man aus Versehen viel Flüssigkeit auf der Linse verschüttet haben sollte, dann sind Microfasertücher saugstärker. Man kann in solch einem Fall mit Microfasertüchern die Streifenbildung besser verhindern.

Microfasertücher / MFT / Mikrofasertücher / Microfiber cloth

Zahlreiche Personen benutzen zum Abwischen der Linse ein Microfasertuch, das auch trocken manchen Schmutz entfernt. Auch manche Firmen wie Nikon USA vertreiben derartige Reinigungstücher, sodass man sie zumindest grundsätzlich einmal für die Reinigung der Objektive verwenden darf.

Technisch bedingt bieten Microfasertücher durch ihre mikrofeinen sternförmig-längsgespaltenen Kunststofffasern (Durchmesser: ca. 1/100 des menschlichen Haares) eine wesentlich größere Oberfläche je Gramm bzw. Volumen als Naturfasern und somit eine hervorragende Schmutzaufnahme. Feinster Schmutz wird durch den Kapillareffekt der eng beieinanderliegenden Maschen sowie die vielen Papillen (Berührungspunkte) aufgenommen. - Dies ist auch der Grund, warum man das Tuch nicht auf die Linse pressen muss / darf. Ein leichter Kontakt reicht aus.

Microfasertücher können Öle und Fette relativ gut aufnehmen.

Microfasertücher sind leicht, fühlen sich gut in der Hand an, sind langlebig und über die Lebensdauer gerechnet relativ preiswert.

(Destilliertes) Wasser ist zur Befeuchtung des Tuches ausreichend. D.h. man benötigt bei Microfasertüchern keine zusätzlichen Chemikalien zur Reinigung der Gegenstände.

Bei anderen Lösungsmitteln (Alkohol) sollten Microfasertücher nur nebelfeucht sein.

Trocken verwendete Microfasertücher können allerdings zu einer elektrischen Aufladung führen.

Microfasertücher können jedoch bereits ab Werk durch die Herstellung unerwünschte Inhaltsstoffe, insbesondere Ölreste und Tenside enthalten. Evtl. empfiehlt sich deshalb eine Reinigung eines solchen Tuches vorab.

Bedingt durch den Herstellungsprozess findet sich eine mehr oder weniger große Faser- und Partikelfreisetzung während des Gebrauches. Nur Tücher mit (meist durch Laser- bzw. Ultraschallschneiden oder Wärmeverfahren) versiegelten Schnittkanten leiden kaum darunter.

Es finden sich Microfasertücher aus unterschiedlichen Materialien (Polyamid und Polyester-Mikrofaser, auch als Gemischgewebe), in unterschiedlichen Qualitäten und von unterschiedlichen Herstellern für unterschiedliche Anwendungen (Deutsch, Englisch). Man darf somit nicht pauschalisieren oder einfach irgendein Microfasertuch für Objektive verwenden.

Der oft in Microfasertüchern zu findende Bestandteil Polyester ist relativ hart und kann weiche Oberflächen (z.B. Kunststoff-Brillen, LCD-Schirme, lackierte Flächen) durch Mikro-Schleifspuren zerkratzen.

Abrasive Mikrofasertücher finden sich vor allem im Haushaltsbereich, wo man auf Böden, in Küchen oder im Bad starke Verschmutzungen entfernen muss. Sie besitzen explizit eine hohe Schrubb- und Schleif-Wirkung. Diese Tücher dürfen oft relativ heiß (bis zu 95 Grad Celsius) gewaschen werden. Vor allem Reinigungsfirmen benutzen diese Tücher, insbesondere als Boden-Wisch-Mopp. Wie stark die Schmirgelwirkung ist, hängt jedoch wieder vom einzelnen Material / Produkt ab.

Das andere Extrem liegt bei Optik-/Brillenputztüchern in höchster Qualität vor, die auch Vergütungen nicht angreifen - also nichtabrasiv sind.

Erste Hinweise geben meist Bezeichnungen wie Küchentuch, Bodentuch, Haushaltstuch, geeignet für Küche, Bad und WC, oder Brillentuch Optiktuch etc. Ein weiteres Indiz für eher härtere, abrasive Tücher aus dem Haushalt sind oft die eingefassten / umkettelten Kanten. Denn eine allgemeine Risikozone bei Mikrofasertüchern scheinen die Ränder bzw. die harte Kettelung zu sein, die zu Kratzern führen kann. Hochwertige Tücher sind weich umfasst bzw. ganz ohne Rand. Ein hochwertiges Mikrofasertuch ist ferner wärmebehandelt. Mit solchen hochwertigen Tüchern, die je nach Größe dann auch bis über 10 Euro kosten, entstehen - im sauberen Zustand - keine Kratzer.

Hochwertige Optik-/Brillen-Microfasertücher sind geeignet für wasser- und alkoholbasierende Reinigungsflüssigkeiten.

Man darf mit Microfasertüchern nur sehr geringen Druck beim Wischen ausüben. Da sie jeden Schmutz sehr gut aufnehmen, würde man mit hohem Anpressdruck diese Schmutzpartikel (kleine Kalk-, Salz-, Kiesel- oder Quarz-Partikel) wie Schmirgelpapier über das Objektivglas schleifen.

Das Tuch sollte folglich sauber und frei von Schmutzrückständen sein. Auch die zu reinigende Oberfläche der Linse sollte zumindest keine groben Schmutzpartikel mehr vor einem Wischvorgang enthalten. D.h. man muss mit anderen Reinigungsmethoden den meisten Schmutz vorher (eventuell tupfend) entfernen.

Weichspüler, Stärke, Bleiche reduzieren bei Mikrofasertüchern die Saugfähigkeit, indem sie die Fasern überziehen und so das Schmutz- und Wasseraufnahmevermögen verringern. Nach ein- bis zweimaliger Wäsche sollte diese Schutzschicht jedoch wieder entfernt sein.

Obwohl alle bis hin zu Firmen wie Carl Zeiss immer wieder darauf hinweisen, dass man benutzte Microfasertücher (nach ca. 5-maliger Benutzung oder sichtbarer Verschmutzung) bei ca. 30 Grad in der Waschmaschine mit Feinwaschmittel waschen soll, finden sich auch Gegenargumente: Waschmittel enthalten Chemikalien, die mit anderen Reinigungsflüssigkeiten für Objektive evtl. reagieren können. Da man zudem ein kleines Microfasertuch nicht alleine in der großen Waschmaschine waschen wird, besteht ferner die Gefahr, dass Fremdstoffe anderer Kleidungsgegenstände in oder zumindest auf das Gewebe des Microfasertuches gelangen.

Für manche Fotografen sind Microfasertücher deshalb Verbrauchsmaterial / Wegwerfprodukte. Sobald es schmutzig ist, kann man sich ein neues besorgen. Amazon. Jedes lokale Optikgeschäft verkauft sie auch. Die Preise liegen zwischen für Brillenträger teilweise kostenlos im Optikerfachgeschäft, bis ca. 10 Euro für wirklich gute größere Tücher.

Benutzen Sie immer separate Microfasertücher für die Linsen. Wenn man aus Geiz nur ein Microfasertuch anschafft, um damit auch noch die Rückseite des Kameradisplays und evtl. die eigene Brille zu reinigen, wird man das Fett und den Schmutz dieser Teile auf die Linse übertragen.

Überall gelobt werden das große VisibleDust Magic Cleaner Mikrofaser-Reinigungstuch 32 x 38 cm für Objektiv Filter etc. - von ENJOY YOUR CAMERA - Amazon sowie das Objektiv-Reinigungstuch Matin aus sehr glatter Mikrofaser - 18 x 20 cm mit Plastikschutzhülle - Amazon und das Leica Original Optik-Putztuch und das B+W Photo-clear Microfasertuch (18 x 18 cm) - mit Plastikhülle. - Amazon.

Meine Ergebnisse mit Mikrofasertüchern

Ich verwende nur spezielle feinstrukturierte Mikrofasertücher für Optiken und benutze sie eher selten.

Nur nachdem aller Schmutz entfernt ist, verwende ich ein Microfasertuch in der Abschlussphase, wenn Schlieren oder Streifen als Reinigungsrückstände zu entfernen sind.

Dazu verwende ich das blaue Tuch von Zeiss zusammen mit dem Zeiss-Spray (siehe unten), womit ich bisher gute Erfahrungen gemacht habe.

Nach der Benutzung verpacke ich es wieder sorgfältig in einer kleinen Plastiktüte, damit das Tuch nicht verschmutzt.

(Fenster-) Ledertuch aus Naturleder / Chamois

Das überall empfohlene Ledertuch bildet keine Fussel und es ist wiederverwendbar.

Je nach Qualität schwankt der Preis jedoch erheblich.

Auf jeden Fall muss es ein absolut sauberes Leder sein und kein herkömmliches Putzleder, das man schon für anderes (Fenster, Auto etc.) benutzt hat.

Manche Fotografen in Foren schwören darauf, insbesondere auf das Tuch der Firma Zeiss. Letzteres konnte ich jedoch bisher nicht erhalten.

Aber meine Erfahrungen sind eher negativ, da die von mir getesteten Ledertücher oft schmieren.

Insbesondere muss man dringend darauf achten, dass diese Ledertücher immer korrekt austrocknen und keinen Schimmel ansetzen. Für Objektive wäre dieser Pilzbefall eine Katastrophe.

Ein aufmerksamer Fotograf wies mich darauf hin, dass mehrere Arten der Ledergerbung existieren: vegetabil und chromogen. Bei der vegetabilen Gerbung (ca. nur noch 10-15% aller Leder) können Kristalle pflanzlicher Herkunft enthalten sein. Diese Leder können Kratzer verursachen und sind folglich nicht für Optiken verwendbar.

Ein weiterer aufmerksamer Fotograf wies mich danach darauf hin, dass Sämischleder jedoch mit Fischtran gegerbt wird, also keine Kristalle enthält und somit geeignet ist.

Bitte Fragen Sie sicherheitshalber beim jeweiligen Händler / Hersteller nach. Inzwischen scheinen durch den weltweiten Handel die (früher geschützten) Namen auch nicht mehr ganz genau so verwendet zu werden. Auch ich erhalte deshalb über den Gerbprozess und dadurch evtl. enthaltene Kristalle in den Ledern keine allgemeinen Auskünfte.

Generell eignen sich auch diese feuchten Tücher nicht zur Entfernung starker Verschmutzungen. Aufgrund der geringen Aufnahmefähigkeit würden sie den Schmutz nur auf der Linse verkratzen. Hierzu empfehlen sich Watte mit Alkohol oder destilliertem Wasser zum Abtupfen. D.h. man muss groben Schmutz mehrfach behandeln.

Lenspen / Reinigungsstifte

Vor allem im Internet empfehlen zahlreiche Influencer die folgenden Produkte der Firma: Lenspen (Englisch) - Lenspen Original, LCF Collection und DSLR PRO KIT - (Englisch) mit Lenspen Produkt-Übersicht bei Amazon.

Diese Produkte finden sich m.E. ziemlich baugleich auch bei Hama und bei Nikon: Große Auswahl an unterschiedlichen Produkten bei Hama und Hama Lenspen zur Reinigung von Objektiven und Filtern bei Amazon.

Es handelt sich um eine Trockenreinigung, so dass keine Flüssigkeit auslaufen oder auf der Linse zurückbleiben kann. - Dadurch ist der Reinigungsstift theoretisch auch viele Jahre lagerbar.

Das Reinigungsgerät besitzt meist die geringen Ausmaße eines dicken Kugelschreibers (ca. 12 cm lang und über 1 cm dick). Allerdings finden sich inzwischen über ein halbes Dutzend Varianten, die sich in der Länge und Dicke unterscheiden.

Die kleineren Modelle eignen sich eher für die Reinigung des Suchers. - Diejenigen mit einem dreieckigen Filz eignen sich auch besonders gut für Ultra-Weitwinkel- und Fisheye-Objektive, bei denen sich die Linse in eine Versenkung hineinbiegt.

Vorsicht: Für die meisten Wechsel-Objektive sollte der Filz leicht konkav geformt sein. Die kleinen, flachen Filz-Varianten eignen sich eher für die Kameradisplays oder die Linsen der Kompaktkameras.

Ferner ist der Lenspen sehr leicht. Man kann ihn somit bequem überall mitnehmen.

Das Produkt besitzt zwei Reinigungswirkungen: Einen Pinsel und ein Fließ, die jeweils an einer Seite des Stiftes befestigt sind.

Der Pinsel ist in Ordnung, aber m.E. nicht sehr groß und auch nicht so weich. Da kenne ich größere und weichere Pinsel.

Der Pinsel ist versenkbar und somit zumindest etwas vor Verschmutzung geschützt. Allerdings ist er nicht völlig verschlossen und kann somit verschmutzen. Deshalb sollte man den immer wieder zu lesenden Tipp, den Lenspen in die (immer schmutzige) Hosentasche zu stecken, unterlassen. Nur in einer kleinen Plastiktüte bleibt er wirklich sauber.

Nur das Filz-Ende des Reinigungsstiftes ist mit einer Kappe verschließbar.

Die andere Seite besteht aus einer Samtoberfläche / Filz / Mikrofaserpad mit über 1 cm Durchmesser der Reinigungsspitze.

Der Filz ist so am Stift befestigt, dass man ihn nicht mit den Fingern berührt. Aber man darf dies auch nicht, da er sonst das Fett aufnimmt und auf die Linse überträgt.

Der Filz ist m.E. jedoch ebenfalls nicht so weich.

Die Bedienung ist einfach. - Die Reinigung funktioniert auch bei großer Hitze oder eisiger Kälte.

Die oft auf Linsen zu findenden Fettfinger-Flecken lassen sich damit gut entfernen. Falls nicht, dann empfiehlt der Hersteller, nach 1 Minute Reiben die Linse anzuhauchen und den Reinigungsvorgang zu wiederholen.

Man gelangt mit diesem schmalen Filz - besser als mit einem Tuch - bis in die Ränder der Linse.

In Foren geben zahlreiche Fotografen an, damit sehr zufrieden zu sein. Und da selbst Nikon solche Produkte vertreibt, dürfte es wohl zumindest im Neuzustand funktionieren und keine Schäden verursachen.

Zur Reinigung wird Kohlenstoff (Carbon, Carbon-Compound) verwendet. Aber die Bezeichnung Kohlenstoff ist unspezifisch: Das reicht von relativ weichem Graphit bis hin zu Diamant. Andere Quellen behaupten, es wäre Aktivkohle, was zumindest physikalisch und chemisch eher einleuchtet. - Denn die verwendete Aktivkohle nimmt Fett (Fingerabdrücke) relativ gut auf.

Alte Versionen des Lenspen benutzen schwarze Kohle, neue eine klarsichtige.

Nach der Reinigung der Linse muss man unbedingt die Filzspitze in der aufgesetzten Deckkappe mehrfach drehen, damit sie wieder mit Kohlenstoff aufgefrischt wird.

Was jedoch auffällt: Man reibt immer mit derselben kleinen Fläche über die Linse. Falls sich in diesem Fließ irgendwann ein Sandkörnchen eingenistet hat, dann befürchte ich Kratzer.

Die Herstellerfirma weist in ihrem Werbe-Video übrigens ausdrücklich darauf hin, dass man nur mit sehr geringem Druck auf der Linse reiben darf. Viele Anwender übertreiben hierbei den Krafteinsatz.

Noch größer ist die Gefahr der Übernutzung: Wenn der Filz abgenutzt ist, schaut der darunter befindliche Gummi hervor und hinterlässt Spuren auf der Linse. US-Firmen sprechen von maximal 100 Nutzungsvorgängen. Die angeblich bis zu 500 Reinigungsvorgänge des Herstellers konnten nicht bestätigt werden.

Allerdings darf man auch die zahlreichen schlechten Rezensionen nicht verschweigen. Die meisten negativen Rezensionen wurden inzwischen gelöscht.

In der Tat kann der Lenspen kaum hartnäckigen Schmutz oder ölhaltige Rückstände entfernen. Dafür benötigt man einen Flüssigreiniger.

Hinweis: Man muss vor der Anwendung des Lenspen-Filzes die Schritte Abblasen und Pinseln durchführen. Auch nach dem Lenspen sollte man die Linse nochmals abblasen.

Bewertung: Angesichts eines Preises von nur rund 10 Euro ist ein Lenspen für Personen, welche häufiger Fingerabdrücke von der Linse entfernen müssen und sich vor weitergehenden Flüssigreinigungen des Objektivs scheuen, sicher eine Überlegung wert. Einen guten Blasebalg sollte man jedoch auf jeden Fall dazu erwerben. - Wer ohnedies bereits einen Pinsel, Flüssigkeitsreiniger und Reinigungstücher besitzt oder auch andere Schmutzflecke entfernen will, wird mit einem zusätzlich angeschafften Lenspen vermutlich doch nicht so häufig arbeiten.

Weniger geeignete mechanische Reinigungsmittel

Auch wenn die folgenden Mittel verwendet werden, so raten viele Fotografen davon ab: Zuerst ist da einmal bei Herren die Krawatte (tie). Auch Baumwoll-T-Shirt (cotton T-shirt) sollte man vermeiden, da diese Strukturen oft zu rau sind und ggf. Staub und Fett enthalten können. Der Hemdzipfel (shirt tail) ist ebenfalls nicht geeignet. Eine frisch gewaschene Feinrippunterhose (washed cotton underpants) würde ich grundsätzlich nicht dazu verwenden. - Dann wären da bereits verschmutzte Microfasertücher, besonders aus dem Küchenbedarf, weil sie kleine Schmutzpartikel enthalten können, die man dann in das Glas reibt. Ferner sollte man Objektive auch nicht mit dem Ärmel des Pullovers reinigen, weil auch diese Fasern oft zu rau und grob sind. Vor allem sollte man kein (Stoff- oder Papier-) Taschentuch (handkerchief made of cloth or Kleenex tissue) verwenden, weil insbesondere Zellulose oft zu hart und verunreinigt ist. Schließlich sind da noch die weichen Wegwerftücher (z.B. aus dem Kosmetikbereich - cosmetic tissues), weil nicht alle Tücher, die Damen für Ihre Gesichtshaut verwenden, auch weich genug für ein Objektiv sind.

Zahnbürste

Diese Zahnbürste gehört zwar nicht direkt zur Linsen- aber zur Objektivreinigung.

Eine (eher härtere) Zahnbürste kann hilfreich sein, um in die verwinkelten Ecken und Ritzen mancher Abdeckungen für Frontlinsen zu gelangen. Insbesondere manche Objektivdeckel von Canon sind mit anderem Werkzeug kaum zu reinigen.

Ferner kann man mit einer Zahnbürste auch gut den Schmutz aus den Rillen der Zoomringe sowie der Fokussierringe am Objektiv entfernen.

Ansonsten reicht zum Reinigen der Außenseite des Objektivs meist ein (mit etwas Wasser) angefeuchtetes (Leder- oder Mikrofaser-) Tuch.

Bei hartnäckigem Schmutz im Deckel und der Außenseite des Objektivs darf man zusätzlich jedes Reinigungsmittel für Kunststoff auf die Zahnbürste aufsprühen. Danach kann man den gelösten Schmutz meist herausblasen.

P.S.: Man sollte die Deckel zuerst reinigen, da es kontraproduktiv ist, zuerst die Linsen zu reinigen und dann wieder einen verschmutzen Deckel darauf zu stülpen.

Reinigen Sie ebenfalls die Sonnenblende. Falls diese mit Samt ausgekleidet sein sollte (häufig bei Telebrennweiten), dann hilft eine Textilbürste oder ein schmaler abwaschbarer Fusselroller.

Und wenn wir schon beim Objektivzubehör sind: Reinigen Sie auch den Objektivköcher, sowie den Rucksack bzw. die Fototasche zumindest jährlich mit einem Staubsauger.

Flüssige Reinigungsmittel

Niemals trocken reinigen

Es mag verwundern, dass ich sofort zur Flüssigreinigung übergehe.

Die Trockenreinigung halte ich bei Linsen für nicht geeignet und sogar gefährlich. Dies schließt jede Reinigung mit einem trockenen (Leder- / Microfaser-) Tuch oder Stoff oder Papier oder Ohrstäbchen ein.

Sowohl im Fotobereich in den USA als auch bei Carl Zeiss wird vehement davor gewarnt, da man trocken fast immer Kratzer in die Vergütung hineinreibt, gleichgültig womit man putzt.

In den USA geht dies so weit, dass man dort passive Reinigungsmittel testet, welche ohne jede Reibung mittels Tuch - also von selbst - einen Fettfleck von der Linse entfernen müssen.

Grundlagen zur Flüssigreinigung

Für Flüssigreinigung der Objektive gilt im Grunde dasselbe wie für die Sensor-Reinigung. - Die Flüssigkeit sollte nach dem Trocknen keine Ränder oder Schlieren hinterlassen.

Jedoch sollten Sie zuerst in Erfahrung bringen, ob sich auf Ihrem Objektiv eine besondere Vergütung befindet.

Normalerweise kann man Objektive mit Reinigungsflüssigkeiten aus dem Optikbedarf auch feucht reinigen, sofern man mit dem Putzlappen nur leicht (ganz wenig Druck ausüben) die Linse reinigt.

Auf Messen sehen Sie Personal der Hersteller auch Objektive mit ihren Reinigungsflüssigkeiten für den Sensor reinigen. Dies ist jedoch keine Garantie, dass es für alle Objektivvergütungen anwendbar ist. Ferner lassen sich die Firmen meist nicht über die genauen Inhaltsstoffe und deren Anteile in der Flüssigkeit aus.

In Flüssigkeit getränkte Tücher / pre-moistened wipes / disposable moist cloth

Hierbei handelt es sich um vorfabrizierte Reinigungstücher, die bereits die Flüssigkeit enthalten.

Zahlreiche Firmen bieten derartige Produkte für Brillen und Kamera-Objektive an. Und viele Fotografen halten sie für ideal auf Reisen.

Meist weiß man hierbei jedoch nicht, welche Inhaltsstoffe verwendet werden. Deshalb lassen sich auch kaum Aussagen über die Langzeitwirkung / Verträglichkeit machen.

Generell eignen sich auch diese feuchten Tücher nicht zur Entfernung starker Verschmutzungen. Aufgrund der geringen Aufnahmefähigkeit würden sie den Schmutz nur auf der Linse verkratzen. Hierzu empfehlen sich Watte mit Alkohol oder destilliertem Wasser zum Abtupfen. D.h. man muss groben Schmutz mehrfach behandeln.

Einmal-Brillenputztücher

Manche Einmal-Brillenputztücher sind sehr feucht (fast triefend nass). Dadurch kann das Abtrocknen sehr lange dauern.

Manche bilden nasse Schlieren, die man erst mit einem weiteren trockenen Microfasertuch beseitigen kann.

In seltenen Fällen können Einmal-Brillenputztücher sogar fusseln.

Einige weisen einen deutlich wahrnehmbaren Geruch (Parfüme) auf, der lange anhalten kann. Vor allem Billigangebote aus Lebensmittelmärkten leiden teilweise darunter und eignen sich deshalb nicht für vergütete Objektive

Sofern man die chemischen Bestandteile nicht kennt, kann man jedoch über schädliche Auswirkungen nichts aussagen. Zumindest zum ständigen Einsatz sollte man minderwertige Einmal-Brillenputztücher nicht verwenden.

Zeiss

Die Firma Carl Zeiss bietet speziell abgepackte Brillenputztücher, die auch für Objektive geeignet sind.

Diese werden auch von der großen US-Kamera-Verleihfirma Lensrentals regelmäßig verwendet und haben sich dort im Alltagsbetrieb bewährt.

Ich benutze sie als Teil meines Reinigungssets.

Die Zeiss-Tücher sind nicht so feucht wie diejenigen von Sidolin. Das hat jedoch eher Nachteile, da man damit nur leichten Schmutz entfernen kann. Dennoch bleiben auch dabei teilweise Schlieren zurück.

Im Übrigen enthalten sie auch überflüssiges Parfüm / Geruchsstoffe.

Hama

Auch Hama bot lange 10 Feuchtreinigungstücher im Format 7 * 13,4 cm an: Hama Feuchtreinigungstücher "Pro-Optik" - Amazon, welche explizit als Verwendungszweck auch ausdrücklich für Foto / Video zugelassen enthielten. Jedoch waren sie seit 2023 nicht mehr erhältlich.

Sidolin, Sparkle, Blue Windex

Als Beispiel von vielen sei dieses preiswerte und sehr verbreitete Mittel Sidolin von Henkel erklärt.

Manche preiswerten Reinigungstücher - wie z.B. Sidolin - sind auch für vergütete Optiken zugelassen. Amazon - Diese Produkte finden sich auch in dm-Märkten.

Billigtücher stehen im Ruf, oft Schlieren und Ränder zu hinterlassen. Aber diese kann man mit einem Microfasertuch entfernen.

Henkel gibt für Sidolin Brillentücher folgende Inhaltsstoffe nach Detergenzienverordnung ((EC) No 648/2004) an: Papier, Aqua, Alkohol, Parfüm, Citral. - Diese Inhaltsstoffe wurden mir auf Anfrage am 28.04.2014 nochmals schriftlich bestätigt. Und ausdrücklich wurde der Hinweis gegeben: Salmiakgeist ist in dem Produkt nicht enthalten. - Ferner schrieb Henkel mir: Die Kollegen aus der Produktentwicklung empfehlen die Sidolin Brillentücher auch für die Objektive.

Die letzten beiden aufgeführten Substanzen (Parfüm, Citral) halte ich jedoch zumindest für überflüssig oder sogar hinderlich für eine Linsenreinigung. Allerdings verflüchtigen sich die Geruchsstoffe schnell, sodass sie zumindest mich nicht störten.

Laut Carl Zeiss (Druckdatum 04.2005) waren (damals) jedoch die gleichnamigen Haushalts-Glasreiniger (Fensterreiniger, glass cleaner for windows) wie Sidolin, Sparkle, Blue Windex leicht ammoniakhaltig. Dieser Hinweis findet sich auch immer wieder in Forenberichten unter dem Namen Salmiakgeist (Ammoniumhydroxid).
Da reflexmindernde Vergütungen meist aus Magnesiumfluoridschichten bestehen, sollten sie nur mit ammoniak- und säurefreien Mitteln gereinigt werden. Leicht ammoniakhaltigen Reinigungsmittel sollten folglich zumindest nicht ständig für die Objektivreinigung eingesetzt werden.

Somit kommt es hier wieder einmal auf das Detail an. Und in der Tat unterscheiden sich die Inhaltsstoffe der unter dem Marken-Namen Sidolin vertriebenen Einzelprodukte. (Der Link wurde inzwischen von Henkel entfernt.)

An diesem Beispiel lässt sich auch sehr schön zeigen, wie lange veraltete (in dem Fall falsche) Informationen in Internet-Foren weitergetragen werden. Die Inhaltsstoffe der Reinigungsmittel ändern sich zwar nicht monatlich. Aber alle paar Jahre sollte man als Anwender die Rezepturen überprüfen.

Bewertung: Meine Testergebnisse der Sidolin Brillentücher bei der Linsenreinigung sind in Ordnung. Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut. Aber manche deutlich teureren Tücher sind m.E. leicht überlegen.

Reinigungsflüssigkeiten

Schädliche Neben-Wirkungen

Vorsicht: Manche Reinigungsflüssigkeit kann gesundheitsschädlich sein. - Allerdings lassen sich die Hersteller von Fertigprodukten kaum über die Inhaltsstoffe oder deren genauen Anteile aus, sodass man generell vorsichtig sein sollte.

Manche Autoren behaupten, dass manche Objektiv-Fassungen nicht jede Reinigungsflüssigkeit vertragen. Die Herstellerfirmen der Kameras lassen sich dazu auch nicht pauschal aus, da in der Tat sehr viele Reinigungsflüssigkeiten denkbar sind. D.h. Sie müssen sich auf die Herstellerangaben des Reinigungsmittels verlassen.

Seien Sie im Umgang mit diesen teilweise giftigen oder zumindest gesundheitsschädlichen Reinigungsflüssigkeiten vorsichtig. Insbesondere können diese Ihre Möbeloberflächen oder sogar die Kamerakunststoffe angreifen.

Ferner sind einige Reinigungsflüssigkeiten leicht entflammbar.

Anwendung

Flüssigkeiten dürfen immer nur indirekt angewandt werden. D.h. man träufelt oder sprüht etwas davon auf ein Reinigungstuch und reinigt damit dann die Linse.

Insbesondere Reinigungsflüssigkeiten, welche Kunststoffe oder Klebstoffe lösen, können - im Übermaß direkt auf die Linse geschüttet - die Kunststoffummantelung / Halterung der Linsen sowie die Klebstoffe, welche die Linsen in ihrer exakten Position arretieren, beschädigen. Dies betrifft insbesondere ältere oder billige Objektive. Moderne hochwertige Objektive verwenden oft gegen Alkohollöser relativ unempfindliche Polyacryl-Kunstharze als Optikkitt.

Meist reichen ein bis zwei Tropfen einer Flüssigkeit oder ein Sprüher eines Pumpsprühkopfes völlig für einen Reinigungsvorgang aus.

Falls nicht, so benötigt man sowieso eine neue, saubere Stelle des Reinigungstuches, auf die man wieder nur diese geringe Menge Reinigungsflüssigkeit aufträgt.

Auch bei Flüssigkeiten darf man nur ganz leicht mit dem Reinigungstuch über die Linse wischen.

Schlierenbildung / Rückstände

Oft wird in Foren ziemlich unspezifisch darauf hingewiesen, dass eine bestimmte Reinigungsflüssigkeit besonders viel Schlieren bildet oder Rückstände hinterlässt.

In welchem Umfange (alle) Reinigungsflüssigkeiten Schlieren bilden oder Rückstände hinterlassen (können) bzw. schlierenfrei (streak-free) oder rückstandsfrei (no residues) arbeiten, hängt jedoch von zahlreichen Faktoren ab: Es kommt z.B. darauf an, ob überhaupt fett- bzw. ölhaltiger Schmutz auf der Linse ist. Dann ist wichtig, in welchem Umfang der Schmutz fett- bzw. ölhaltig ist. Danach muss man wissen, um welche fett- bzw. ölhaltige Schmutzstoffe es sich handelt. Ferner ist es wichtig, wie dick die Schmutzschicht auf der Linse ist. Dann muss geklärt werden, wie stark die fettlösende Wirkung des Reinigungsmittels ist. Schließlich kommt es darauf an, welche Menge an Reinigungsflüssigkeit aufgetragen wird. Zu wenig Reinigungsflüssigkeit aber auch zu viel kann ursächlich für die Schlierenbildung und Rückstände sein.

Auch eine zu geringe Saugkraft des Reinigungstuches kann zu Schlierenbildung und folglich Rückständen führen.

Persönlich halte ich das Problem für übertrieben. Falls sich Schlieren oder Rückstände bilden, kann man sie mit einem weiteren Reinigungsvorgang immer entfernen.

Wasser

Auf jeden Fall ist Aqua dest., Aqua bidest., entionisiertes Wasser, demineralisiertes Wasser, deionisiertes Wasser, vollentsalztes Wasser (VE-Wasser) oder Deionat genannt (distilled water) als Reinigungsflüssigkeit sinnvoll.

Falls man keine Flasche davon dabeihat, kann man einen dünnen Film destillierten Wassers durch tangentiales / seitliches Vorbeihauchen / Anhauchen der Linse erzeugen.

Mit sauberem Wasser kann man alle wasserlöslichen Schmutzstoffe entfernen.

Es sollte die erste Wahl eines Flüssigkeitsreinigers sein. Nur, falls man damit den Schmutz nicht entfernen kann, sollte man andere Reinigungsmittel verwenden.

Man sollte es nur indirekt anwenden, also auf ein Mikrofasertuch träufeln und damit dann das Objektiv abtupfen.

Es reinigt nur leichte Verschmutzungen, aber keine öl- bzw. fetthaltigen Substanzen.

Niemals darf man jedoch Leitungswasser verwenden, da es Kalk enthält, der beim Trocknen sichtbar wird. Ferner können die im Leitungswasser - zwar geringen - Salze nach dem antrocknen ebenfalls zu Kratzern beim späteren Putzen führen.

Bitte kein fließendes (Leitungs-) Wasser verwenden - also niemals ein Objektiv unter den Wasserhahn halten. (Kein Witz, so etwas wird in Foren empfohlen.) Das würde in das Innere des Objektivs eindringen und dort nicht nur die Elektronik beschädigen.

Methanol

Die chemischen Details zu Methanol, Methylalkohol sollte man grob kennen, bevor man es verwendet.

Die Vorteile sind: Es reinigt fast alles mit fast allen Tüchern schlierenfrei. Es verdunstet rückstandsfrei und es verdunstet relativ schnell. Insgesamt ist es relativ preiswert.

Die Nachteile sind: Es ist sehr giftig (vermeiden Sie Hautkontakt und das Einatmen). Es ist entflammbar. Es greift Kunststoffe an. Es ist zudem hygroskopisch - zieht also Wasser an. Ferner kann es eine elektrostatische Aufladung auf der Glasfläche erzeugen, die Staub anzieht.

Nach der Benutzung sollte man den Raum gründlich lüften.

Es ist meist in der Apotheke erhältlich. - Das Methanol sollte möglichst rein sein: ideal ist die höchste erhältliche Reinheitsstufe "UV-Solvent", pro Analysi (p. A.).

Die häufig verwendete, aber sündhaft teure Reinigungsflüssigkeit Eclipse soll aus hochreinem Methylalkohol (Methanol) bestehen.

So sehr ich dieses hocheffektive Reinigungsmittel für die Sensor-Reinigung schätze, so vermeide ich es für Objektive: Die zu reinigende Fläche ist beim Objektiv größer. Die dafür erforderliche Menge Methanol wäre relativ groß. Erhebliche Anteile würden zwangsläufig verdunsten und man würde sie einatmen. Ferner kommt man automatisch über das Putztuch mit dem Finger in Kontakt mit der giftigen Flüssigkeit. Letzteres ließe sich nur mit resistenten Handschuhen vermeiden. Da Methanol sowohl eingeatmet wie auch als Kontaktgift über die Haut wirkt, sollte man bei der Objektivreinigung davon absehen. Seien Sie zumindest vorsichtig.

Isopropanol / 2-Propanol / Isopropylalkohol / IPA

Die chemische Details zu Isopropanol, 2-Propanol, Isopropylalkohol, IPA sollte man grob kennen, bevor man es verwendet.

Die Vorteile sind : Es reinigt vieles - mit manchen Tüchern meist schlierenfrei. Es verdunstet nicht allzu schnell und es ist relativ ungiftig.

Die Nachteile sind: Es verdunstet nicht immer rückstandsfrei. Teilweise bildet es sehr kleine Bläschen als Rückstand. Ferner kann es Schlieren bilden.

Im Übrigen verdunstet Isopropanol zu langsam für manche Schnellanwender - also sollte man Geduld mitbringen.

Zur Reinigung optischer Flächen (Objektive und Okulare) wird es von der Carl Zeiss Microimaging GmbH empfohlen, jedoch dort in einer Mischung angewandt: 15 % Isopropanol mit 85 % n-Hexan.

Es ist gewöhnlich in der Apotheke erhältlich. Allerdings erhält man hochreine Konzentrationen oft nur in 1 Liter Flaschen zu über 10 Euro.

Ethanol

In Foren wird er auch als vergällter / denaturierter Alkohol oder Spiritus bezeichnet. - Die chemische Details zu Ethanol, reiner Alkohol, Ethylalkohol sollte man grob kennen, bevor man es verwendet.

Der Vorteil ist: Es reinigt vieles - mit manchen Tüchern meist schlierenfrei.

Der Nachteil ist: Es verdunstet nicht immer rückstandsfrei.

Ethanol wird als Reinigungsmittel für Glas und als Fleckenentferner sehr oft verwendet.

Gewöhnlich ist es in der Apotheke erhältlich. - Es sollte jedoch analysenreines Ethanol mit mindestens 98% sein. - Allerdings erhält man hochreine Konzentrationen oft nur in 1 Liter Flaschen zu über 10 Euro.

Ethanol wurde in älteren Anleitungen von Nikon sogar explizit empfohlen. 2011 wurde er zumindest von einem Nikon-Vertreter in den USA weiterhin empfohlen.

Bei Canon sah ich ebenfalls schon ein Fläschchen mit der Aufschrift Spiritus auf dem Tisch zur Reinigung. Allerdings hängt die verwendete Reinigungsflüssigkeit laut Canon von der Objektivvergütung ab, sodass man dies nicht pauschalieren sollte.

Generelles zu Alkoholen

Die drei letzten Mittel (Methanol, Isopropanol und Ethanol) sind hygroskopisch, ziehen somit Wasser an. Deshalb sollte man die Fläschchen nicht lange offen lassen. Je mehr Wasser die Flüssigkeiten enthalten, umso schlechter reinigen sie und umso größer wird die Gefahr der Schlierenbildung.

Bitte beachten Sie, dass leicht entflammbare Flüssigkeiten oft weder in ein Flugzeug noch in manche Länder mitgenommen werden dürfen.

Alkoholische Lösungen können meines Erachtens, sofern sie weitestgehend rein sind - also nicht mit anderen Chemikalien verunreinigt sind - keinen schweren Schaden an der Linse oder deren Vergütung anrichten.

Collo Optik Reiniger

Es handelt sich um einen Spezial-Reiniger für PC, optische Geräte und Brillen. (Hersteller-Shop).

Die Flasche mit 125 ml reicht sehr lange.

Die Reinigungsflüssigkeit enthält: Aqua dest., Isopropyl-Alkohol und Ethanol. - Typisch für alle Alkoholmischungen reinigt das Produkt öl- und fetthaltige Verschmutzungen gut.

Die Reinigungsflüssigkeit ist für Objektive geeignet.

Man sollte die Flüssigkeit nur indirekt anwenden, also immer auf das Reinigungstuch träufeln und damit die Linse reinigen.

B+W Reinigungsspray Lens - Cleaner II

Beim B+W Filter Lens-cleaner 2 (oder römisch II) - Amazon - handelt es sich um eine nichtalkoholische Reinigungslösung , die von B+W explizit zur Reinigung seiner vergüteten Filter empfohlen wird.

Die Angabe der Inhaltsstoffe anionische Tenside, Antistatika ist jedoch unspezifisch.

Sie löst wasser- und ölbasierte Flecken.

Vorteilhaft ist das ergonomische Pump-Spray-Fläschchen. Für nur 50 ml ist der Preis allerdings relativ hoch.

VisibleDust Lens Clean

Die VisibleDust Lens Clean Reinigungslösung für Objektivreinigung 30 ml - von ENJOY YOUR CAMERA - Amazon ist alkoholfrei, ammoniakfrei und ohne Detergenzien.

Sie löst wasser- und ölbasierte Flecken und wird laut schriftlicher Auskunft von Canon Deutschland zur Reinigung von Objektiven empfohlen.

Vorteilhaft ist auch hier das ergonomisches Pump-Spray-Fläschchen. - Für nur 30 ml ist der Preis allerdings sehr hoch.

Die Flüssigkeit darf jedoch nicht in die Augen gelangen.

ROR / Residual Oil Remover

Der ROR Residual Oil Remover, bei B & H USA, bei newprouk Großbritannien gilt als Tipp im englischsprachigen Raum, da auch er speziell für Kamera-Objektive geeignet ist.

Zudem ist er Ungiftig. Die Inhaltsstoffe (gemäß Material Safety Data Sheets - MSDS) sind: Ammoniak 26° - weniger als 1%, Natriumchlorid - NaCl, Alkohol, Flüssigseife, Wasser H2O.

Öle und Fette werden besonders gut entfernt.

Inzwischen ist es auch in Deutschland erhältlich. Amazon ROR

Purosol Lens Cleaner

Der Purosol Lens Cleaner, bei B & H ist speziell für Kamera-Objektive geeignet.

Er ist Enzym-basiert und ungiftig, aber bisher nur in den USA erhältlich.

Es ist nicht unbedingt ein sehr starkes Reinigungsmittel. Aber es hinterlässt keinerlei Streifen, oder sonstige Spuren, weder auf dem Glas noch der Metall- noch der Kunststofffassung des Objektivs.

Brillen-Reinigungs-Flüssigkeiten

Diese sind meist auch für Objektive geeignet.

Als Risiko ist jedoch zu sehen, dass die meisten Hersteller sich zu den Inhaltsstoffen auf der Verpackung nicht oder kaum äußern. Im Zweifel sollte man beim jeweiligen Hersteller nachfragen.

Empfohlen werden kann jedoch das Zeiss Brillen Reinigungsspray 240 ml. Dieses wird auch für Kamera-Optiken verwendet und ist im Vergleich zu den obigen 'Kleinstmengen' groß genug und dafür preiswert.

Weniger sinnvolle Reinigungsflüssigkeiten

Auch wenn die folgenden Mittel verwendet werden, so raten zahlreiche Fotografen davon ab:

LCD-Reiniger (LCD screen cleaning fluids): Da LCDs sehr empfindlich sind (empfindlicher als Glas), verwenden zahlreiche Fotografen deren Reinigungsmittel für die Objektivreinigung. Hier ein Beispiel als erste Anlaufstelle: LCD-Reiniger bei Amazon.
Allerdings sind die genauen Inhaltsstoffe vieler LCD-Reiniger unbekannt. Manche Hersteller geben auch explizit an, dass ihre LCD-Reinigungsflüssigkeit nur für unbeschichtete oder leichtbeschichtete Gläser geeignet ist. Hochvergütete Kameraobjektive werden nicht aufgeführt.

Fensterreinigungsmittel, Fensterreiniger, da sie teilweise kleine Schmirgel-Partikel enthalten oder eine organische Schmier-/Schutzschicht hinterlassen.

Kontaktlinsen-Reiniger /-Flüssigkeit (Fluids for cleaning contact lenses), da sie Komponenten enthalten, die Rückstände auf dem Glas hinterlassen.

Testbenzin, Siedegrenzbenzin, Waschbenzin, Terpentinersatz (white spirit, mineral spirits, mineral turpentine, turpentine substitute, petroleum spirits, solvent naphtha (petroleum), varsol, Stoddard solvent). Die Firma Carl Zeiss rät explizit davon ab.

Eine 50/50-Mischung aus Waschbenzin und Isopropanol (50-50 mix of white spirit and isopropanol).

Tenside (surfactants), waschaktive Substanzen. Hier kommt es darauf an, was genau enthalten ist. So enthalten z.B. die meisten Waschmittel und Spülmittel noch zahlreiche weitere Substanzen.

Insbesondere Anionische Tenside (anionic surfactants) werden von manchen Brillenherstellern verboten.

Geschirrspülmittel, Spülmittel, Spüli (dishwashing liquid, dishwashing detergent). Sie hinterlassen oft einen Schmierfilm oder enthalten Geruchsstoffe. Dieser Schmierfilm schützt zwar vor weiterer schneller Verschmutzung, kann jedoch als nicht berechnete zusätzliche Filmschicht vor dem Objektiv die Wirkung der Vergütung beeinträchtigen. Ferner sind nicht immer alle Bestandteile der verwendeten Chemikalien auf der Flasche aufgelistet.

Flüssige Handseife (liquid hand soap): Sie enthält z.T. rückfettende Zusatzstoffe, die einen Film über die Vergütung legen, und deren Wirkung sowie letztendlich die Bildqualität beeinträchtigen.

Unbekannte Optik-Reinigungsflüssigkeiten: Der jeweilige Inhalt ist unbekannt oder nicht genau bekannt. Meist handelt es sich zwar um ein Alkoholgemisch mit Wasser. Aber es kann auch weitere Stoffe enthalten.

Lens Cleaner aus dem Optikfachgeschäft (teilweise als Pumpflasche erhältlich). Man sollte wissen, was exakt enthalten ist.

Essighaltiger Glasreiniger (glass cleaner containing vinegar): Er bildet zwar keine Schlieren, ist aber eine Säure.

Säuren und Laugen sollte man vermeiden. Die extremen Vertreter sind den Normalsterblichen sowieso kaum zugänglich. Starke Säuren oder Basen würden im Übrigen bereits den Putzlappen angreifen oder die menschliche Haut reizen.
Carl Zeiss weist ausdrücklich darauf hin, dass Säuren die Magnesiumfluoridschichten der Vergütungen beschädigen.

Chemikalien, deren Zusammensetzung man nicht kennt, sollte man vermeiden.

Jegliche Haushaltsreiniger, deren Zusammensetzung man nicht kennt, sollte man vermeiden.

Generelle sollten möglichst keine Geruchsstoffe in den Reinigungs-Mitteln enthalten sein.

Zudem sollten keine Parfümstoffe in Mitteln (odorous substances, perfumes, scents in cleaning fluids) in den Reinigungs-Mitteln enthalten sein.

Ferner sollte man keine Reinigungsflüssigkeiten mit dem bloßen Finger / der Fingerkuppe auf die Linse auftragen. Das körpereigene Fett der Finger wird definitiv gelöst und auf die Linse übertragen. Ferner werden mit den Fingern sehr häufig Schmutzpartikel auf die Linse übertragen.

Auch Ammoniak (ammoniac, ammonia) und stark ammoniakhaltige Reinigungsmittel, sollte man vermeiden. Dies wird auch als Hilfsmittel zum Abtrocknen in zahlreichen Reinigern verwendet. Es kann die Magnesiumfluoridschichten angreifen.

Man sollte auch keine (Farb-) Verdünner oder (Farb-) Lösungsmittel / (paint) thinner and (paint) solvent zur Objektivreinigung verwenden.

Aceton (Acetone) sollte man meiden, da es Kunststoffe sowie Gummi angreift, und heute viele Objektive daraus bestehen. Aceton kann auch spezielle organische Vergütungen auflösen. Für Glaslinsen mit Metallfassungen ist Aceton jedoch noch immer ein gebräuchliches Reinigungsmittel. Die Firma Carl Zeiss rät jedoch explizit davon ab.

Auch Chloroform ist ungeeignet, da es zumindest Kunststoff- und Gummiteile am Objektiv angreifen kann.

Freon, Tetrachlorkohlenstoff (carbon tetrachloride) sind umweltschädlich.

Xylol (Xylene), Toluol (Toluene) und Diethylether (diethyl ether) hinterlassen Rückstände auf der Oberfläche.

Schwere Benzinfraktionen (über 44 Grad Celsius) sind nicht geeignet, da sie einen kaum löslichen Film auf der Linse hinterlassen. Hierzu gehören z.B. die meisten Feuerzeugbenzine.

Nagellackentferner (Nail polish remover) sind auch nicht geeignet für Objektive. Sie bestehen heute nicht mehr aus reinem Aceton, sondern sind mit Zusatzstoffen versetzt.

Klarstellen will ich jedoch auch, dass eine einmalige schonende Reinigung mit solchen Mitteln i.d.R. nicht gleich zum Totalschaden führt. Ich sehe das Risiko primär in den unbekannten Inhaltsstoffen / Zusatzstoffen, deren Auswirkungen man nicht voraussagen kann.

Ferner unterscheiden sich manche erlaubten oder eher ungünstigen Reinigungs-Mittel bei der Anwendung an Objektiven auch von denjenigen an den Sensoren (siehe Sensor-Reinigung). Die Sensoroberflächen vertragen nach allen Tests scheinbar deutlich mehr als manche Objektive.

Mischungen

Falls Sie Chemiker sind, dann wissen Sie, was Sie tun. - Für derartige Fachleute finden sich zahlreiche Mischungen mit angeblicher Wunderwirkung im Internet.

Ein US-Amerikaner testete die folgende Mischung in einem aufwändigen passiven Reinigungstest an Filtern als am effektivsten: To eight ounces of distilled or filtered water, add 1 teaspoon of Ultra Dawn Dishwashing Liquid Pure Essentials, colorless, no antibacterial, no perfume, 1 ¼ oz of 70% isopropyl "rubbing alcohol", the one with 30% distilled water (and nothing else). (DPReview - Artikel nicht mehr offen zugänglich. Nur noch als Auszug im Forum) - Fügen Sie zu 230 ml destilliertem oder gefiltertem Wasser 1 Teelöffel Ultra Dawn Geschirrspülmittel Pure Essentials (farblos, ohne antibakterielle Zusatzstoffe, ohne Parfüm) und 30 ml 70%igen Isopropylalkohol (Reinigungsalkohol) hinzu, also den mit 30% destilliertem Wasser (und sonst nichts).

Carl Zeiss empfiehlt für seine Mikroskope: Frisch bereitete Lösung von 5 -10 Tropfen eines Geschirrspülmittels (z.B. Fairy Ultra, Fit) in 10 ml destilliertem Wasser. (Quelle)

Die immer wieder erwähnte Optik-Putzmischung L der Firma Carl Zeiss besteht aus 85% reinem Wundbenzin (Gasolin, analysenrein, Siedepunkt kleiner 44° Celsius) und 15% Isopropanol.

Hinweise für Personen, die von Chemie wenig verstehen

Grundstoffe, die auf dem freien Markt erhältlich sind, sind selten rein (selbst wenn rein oder sogar hochrein angepriesen wird). D.h. bereits sie enthalten meist unbekannte Fremdstoffe, deren Wirkung man oft nicht voraussagen kann.

Bei Mischungen steigt mit jedem Zusatz das Risiko einer Reaktion. Das muss nicht gleich lebensgefährlich oder zerstörerisch sein. Oft kommt es jedoch zu Ausfällungen (entweder bereits in der Flasche mit dem gemischten Reinigungsmittel, oder erst bei der Reaktion mit Schmutzstoffen auf der Linsenoberfläche), die sich dann auf Ihrem Objektiv ablagern. Im Klartext: Ihre Reinigungsmischung fügt dann weiteren Schmutz auf die Frontlinse.

Man sollte auch unterschiedliche, gekaufte Reinigungs-Fertigprodukte (meist ebenfalls schon Mischungen) selbst nicht nochmals miteinander mischen oder direkt hintereinander mit demselben Reinigungstuch auf derselben Linse anwenden. Lassen Sie zumindest die vorherigen Rückstände entweder ganz trocknen oder verwenden Sie zwischendrin etwas Aqua dest. zum Neutralisieren / Entfernen der vorherigen Reinigungsflüssigkeit von der Linse und im Idealfall ein neues Wegwerftuch oder zumindest eine andere unbenutzte Stelle auf dem alten Tuch.

Auch für gekaufte Mischungen gilt, dass die Hersteller regelmäßig ihre Rezepturen ändern. Sowohl ständig verschärfte Umweltvorschriften als auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse sowie neue Produkte, welche schonend gereinigt werden sollen, machen diese Änderungen / Anpassungen erforderlich. Daraus folgt, dass Sie Ihrer alten erfolgreichen Mischung nicht blind über Jahre vertrauen sollten, sondern regelmäßig die Rezeptur / Inhaltsstoffe prüfen sollten.

Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass es weder das BESTE noch das EINZIG WAHRE Reinigungsmittel gibt oder geben kann. Dies gilt insbesondere für Reinigungsmittel, die aus nur einer Substanz bestehen. Die Wirkung jedes Reinigungsmittels hängt von der physikalischen Beschaffenheit und der chemischen Zusammensetzung des Schmutzes ab. Breitbandmischungen bei Reinigungsmitteln, wie die oben aufgeführten, können eventuell mehr Schmutzfälle abdecken, müssen es aber nicht.

Konzentrationen

Bei allen Flüssigreinigern kommt es auf die Konzentration an.

Bei Wasser und den Alkoholen sollte man möglichst reine d.h. hochkonzentrierte Mittel erhalten. Der Rest der Flüssigkeit besteht nämlich meist aus ungewollten Substanzen, welche die Reinigung nachteilig beeinflussen.

Bei Mischungen kommt es auf die genaue Konzentration der jeweiligen Bestandteile an.

Auch auf die Gefahr hin, dass das Folgende viele Endanwender frustriert: Es macht einen erheblichen Unterschied, ob z.B. Salmiakgeist (Ammoniumhydroxid) in einer Lösung zu über 25% vorhanden ist, somit hochgradig ätzend wäre und jede optische Vergütung binnen kurzem zerstören würde, oder ob sie wie in manchen Reinigern zu nur ca. 1% enthalten ist.

Ferner kommt es auf die Zusammensetzung und die Dicke des Schmutzes an. So kann eine für die Vergütung des Objektivs prinzipiell schädliche Chemikalie, die nur in geringer Konzentration vorliegt, bereits durch die im evtl. dick aufliegenden Schmutz enthaltenen Stoffe weitgehend oder sogar völlig gebunden und neutralisiert werden.

Andererseits kann der Fall eintreten, dass man mit derselben Reinigungsflüssigkeit bei völlig sauberem Objektiv bereits mit einer relativ geringen Konzentration des schädlichen Bestandteils Schäden an der Vergütung anrichtet.

Hinzu kommt, dass im Schmutz teilweise Chemikalien enthalten sein können, die mit den Bestandteilen der Reinigungsflüssigkeit und der Vergütung zusammen nachteilig reagieren können. Das, was die meisten Fotografen lapidar als Schmutz bezeichnen, kann bereits ein hochkomplexes Gemisch an Substanzen darstellen, das in seinen reaktiven Auswirkungen auch für Fachleute schnell unüberschaubar wird.

Angesichts der Vielzahl an Chemikalien und Konzentrationen derselben in Schmutzstoffen, die sich in der Umgebungsluft und somit auf einer Linse befinden können, sowie der Vielzahl an Vergütungen sowie deren Aufbringung auf Linsen befürchte ich, können die Hersteller der Objektive und der Reiniger weder eine genaue Auskunft über Wirkungskraft der Reinigungsflüssigkeiten geben noch über die Schädlichkeit für die Vergütung.

Neben den oben besprochenen meist metallischen Vergütungen finden sich zumindest in der Forschung auch nichtmetallische Vergütungen (chemical passivating, organic coatings, inorganic coatings). Hierüber ist (zumindest mir) sehr wenig in Bezug auf Optiken bekannt. Zeiss schreibt in einer Publikation jedoch Manche optischen Baugruppen sind von schwarzen Antireflex-Lackflächen umgeben, die gegenüber organischen Lösungsmitteln empfindlich sind. bzw. Aceton kann auch spezielle organische Vergütungen auflösen. (Quelle). Solche Vergütungen könnten jedoch die gesamten bisherigen Reinigungstechniken in Frage stellen. Insbesondere die Mischung aus metallischen und nicht-metallischen Vergütungen an einer Linse könnte die Reinigung erheblich komplizieren.

Reinigungssets

Es finden sich auch komplette Reinigungssets zahlreicher Hersteller.

Die Vorteile sind: Sie enthalten manchmal alles, was man selbst für hartnäckigen Schmutz auf dem Objektiv benötigt. Im Idealfall: Blasebalg, Pinsel, Reinigungstuch, Optisches Linsenreinigungspapier, in Flüssigkeit getränkte Tücher, Reinigungsflüssigkeit. - Für Einsteiger lohnt sich zumindest ein Blick auf diese Sets, da man nicht langwierig alles einzeln zusammensuchen und ausprobieren muss.

Die Nachteile sind: Manche Fotografen benutzen / benötigen nicht alle Bestandteile des Sets. Zudem ist der Preis eines Sets ist relativ hoch.
Allerdings sollte man die Kosten für ein komplettes, optimales Reinigungsset mit maximal ca. 50 Euro in Relation zum Anschaffungswert einer Kamera sehen.
Mir antwortete ein angloamerikanischer Freund einmal auf diese immer wieder gestellte Preis-Frage: Ich bin zu arm, um mir billige, schlechte Qualität zu kaufen. - Gerne füge ich hinzu: Ich bin zu alt und zu bequem, um mich wegen ein paar eingesparter Euro jedes Mal über die schlechte Qualität billiger Produkte zu ärgern. - Wie in der Fotografie selbst, so bereitet auch das Reinigen mit dem für einen selbst und seine Ausrüstung ideal geeigneten Werkzeug mehr Freude.

Canon

Canon bot früher ein komplettes Set bestehend aus Blasebalg mit Pinsel, Reinigungsflüssigkeit und optischem Linsenreinigungspapier. - Auf Anfrage wird dieses Set jedoch nicht (mehr) von Canon angeboten. Der Canon-Service Deutschland verweist inzwischen bei schriftlicher Anfrage auf die Produkte von Enjoy Your Camera. Das erfreuliche an dieser Auskunft respektive Weiterleitung ist, dass Canon so indirekt bestätigte, dass diese Produkte (die alle in diesem Artikel beschreiben sind) in der Anwendung an Objektiven erlaubt sind.

Hama

Das Hama Reinigungs-Set 'Optik HTMC', 4-teilig, oder dreiteilig ohne Hülle bei Amazon.

Für ca. 15 Euro erhält man ein ganzes Set bestehend aus Pinsel mit Blasebalg, Papier und Flüssigkeit. Für ca. 20 Euro erhält man im 4-teiligen Set noch eine kleine Tasche dazu, in der alles zusammen verstaut ist / wird.

Ich benutze seit über 25 Jahren das fast identische Vorgängermodell als Reiseutensil, wie es dafür unschlagbar kompakt und leicht ist.

Der kombinierte kleine Pinsel mit Blasebalg ist befriedigend. Der kleine Pinsel funktioniert, aber der Luftdruck ist schwach. Der Vorteil liegt in der Kompaktheit zweier Geräte in einem.
Früher habe ich ihn in Ermangelung besserer Ausrüstung zwar erfolgreich benutzt. Heute verwende ich jedoch einen höherwertigen Blasebalg und einen wesentlich besseren - davon getrennten - Pinsel.

Die Reinigungsflüssigkeit riecht nach Isopropanol (zumindest ein Bestandteil der Mischung) und reinigt zusammen mit dem Optikpapier brauchbar.

Volumen und Gewicht sind sehr gut geeignet zum Transport im Foto-Rucksack / in der Fototasche.

Das Preis-Leistungsverhältnis ist günstig.

Das Hama Foto-Reinigungsset "Optic HTMC Dust Ex" ist 4-teilig auch bei Amazon erhältlich.
Für ca. 25-35 Euro unterscheidet sich das Set vor allem im etwas größeren und kräftigeren Blasebalg. Jedoch vermag mich die abnehmbare Pinselspitze am Blasebalg nicht zu überzeugen. Aber es erfüllt alles seinen Zweck.

Zeiss

Das Carl Zeiss Cleaning Products - das Lens Cleaning Kit - bei Amazon stellt so eine Art Referenzklasse dar.

Es kostet heute zwar ca. 20 - 30 Euro - viel Geld - passt jedoch mit der Hülle überall hinein, sodass ich es im Rucksack immer dabei haben kann.

Der Pinsel ist groß, langhaarig, weich und verschließbar. Von allen bisher getesteten Produkten gefällt mir dieser Pinsel für Objektive am besten.

Das kleine Pumpspray reinigt gut.

Die vorbereiteten und einzeln verpackten Feuchttücher sind ebenfalls in Ordnung. Manche Rezensenten bemängeln allerdings ein Fusseln dieser Tücher.

Einräumen muss man jedoch, dass man mit etwas Suchen diese Dinge sich auch einzeln von unterschiedlichen Anbietern deutlich preiswerter zusammenstellen kann. Allerdings hat man dann keine Garantie, dass alles auch zusammen / nacheinander verwendet werden kann. Hier ist die Flüssigkeit in den Fertigtüchern mit der Flasche aufeinander abgestimmt.

Der früher fehlende Blasebalg wurde inzwischen in einer kleinen Variante beigefügt, so dass man das Set rundum empfehlen kann.

Objektivpinsel der Firma Carl Zeiss

Objektivpinsel der Firma Carl Zeiss. Er besitzt lange, weiche Borsten, ist mit einem Schraubgewinde versenkbar und dann mit einer Kappe perfekt verschließbar.

Die Zeiss-Reinigungsflüssigkeit reinigt zusammen mit dem blauen Zeiss-Microfasertuch leicht verschmutzte Linsen gut. Im Gegensatz zu Behauptungen im Internet fusselt das Tuch bei mir nicht.

Rücklinse reinigen

Die Reinheit der Rücklinse ist für die Bildqualität wesentlich entscheidender als die der Frontlinse. - Allerdings ist das Reinigen der Rücklinse des Objektivs komplizierter.

Jedoch ist die Rücklinse fast immer optimal geschützt und muss folglich sehr selten gereinigt werden.

Viele Objektive sind innenfokussiert. Deshalb sollte man den Fokusring zuerst manuell so drehen, dass die Rücklinse möglichst weit hinten herausschaut.

Zuerst sollte man das Rückteil sowie den Rückendeckel abblasen.

Es ist auch sinnvoll, von Zeit zu Zeit den Bajonett-Anschluss - auch auf der Kamera - mit einem Tuch oder Ohrstäbchen mit flüssigem Reinigungsmittel zu säubern.

Danach kann man die rückwärtige Linse abpinseln.

Dabei muss man seine fettigen Finger von den elektrischen Kontakten fern halten.
Falls nach der Objektivreinigung eine ERR-/Fehlermeldung erscheint, so kann man die elektrischen Kontakte mit einem Bleistift-Radiergummi säubern.

Eine Flüssigreinigung der Linse hinten ist selten erforderlich.

Angaben der Hersteller zum Reinigen der Objektive aus dem Internet

Die Objektiv-Hersteller unterscheiden sich in ihren Aussagen zur Reinigung von Objektiven erheblich:

Canon

Canon erlaubte das tangentiale Darüberhauchen über die Linse, also den Einsatz des menschlichen Atems. Die Quelle wurde 2014 allerdings entfernt.

Ferner werden der Blasebalg, Pinsel, die Objektivreinigungsflüssigkeit, das Objektivtuch (feucht und trocken) und ein Reinigungstuch aus Mikrofaser (feucht und trocken) alle erlaubt.

Empfohlen werden Produkte von Enjoy Your Camera.

Nikon

Ein Vertreter der Firma Nikon (Steve Heiner, the senior technical manager at Nikon) ließ 2011 folgendes verbreiten: Nikon erlaubt das leichte Anhauchen des Objektivs, den Blasebalg, den Pinsel und Microfasertücher sind zur Objektivreinigung erlaubt.
Für hartnäckige Flecken werden denaturierte Alkohollösungen auf ein Tuch geträufelt.
Man darf jedoch keine Papiere verwenden, da diese zu rau seien.

Nikon USA gab folgendes zur Objektivreinigung als erlaubt an: den Blasebalg, ein fusselfreies optisches Reinigungspapier, oder ersatzweise ein fusselfreies optisches Tuch. Zudem ist eine geringe Menge Objektiv-Reinigungsflüssigkeit erlaubt, aber nur zur indirekten Anwendung auf das Tuch.
Allerdings soll man spiralförmige Putzbewegungen von Zentrum der Linse nach außen durchführen.

Alle abrasiven Mittel oder sonstige Lösungsmittel sind verboten.

Olympus

Blasen Sie den Staub mit Hilfe eines im Handel erhältlichen Druckluftreinigers von der Linse. Geben Sie eine kleine Menge Linsenreinigungslösung auf ein Linsenreinigungspapier und wischen Sie die Linse sanft ab. (Quelle inzwischen gelöscht.)

Dies erlaubt relativ viel, solange man Flüssigkeiten verwendet.

Sony

Sony schreibt übervorsichtig:

Objektive müssen mit besonderer Sorgfalt behandelt werden. Das Glas ist empfindlich und verkratzt sehr leicht. Objektive sollten nur in Ausnahmefällen gereinigt werden. Jede Reinigung greift die optische Oberfläche an. Es bleiben immer Spuren zurück, auch wenn sie nicht sofort mit bloßem Auge erkennbar sind. Ein etwas staubiges Objektiv ist besser als ein verkratztes.

Unserer Ansicht nach ist die Reinigung erforderlich, wenn sie Fingerabdrücke bemerken. Diese sind naturgemäß fettig und sauer und können die Antireflexbeschichtung des Objektivs beschädigen. Getrocknete Wassertröpfchen und Meeresgischt enthalten Salzkristalle, die ebenfalls das Glas beschädigen können und entfernt werden müssen.

Sony erlaubt den Blasebalg. Ein weicher Pinsel ist auch erlaubt. Und Microfasertücher sind zur Objektivreinigung erlaubt.

Aber das Anhauchen des Objektivs wird explizit verboten. Andere (Kleidungs-) Stoffe oder (optische) Papiere werden explizit verboten. Insbesondere darf man keine Ärmel oder Taschentücher verwenden, da diese zu rau seien.

Für hartnäckige Flecken ist nur Aqua dest. / entionisiertes Wasser erlaubt, das man nur auftupfen und nicht reiben darf.

Inzwischen erlaubt Sony auch weitere Flüssigkeiten: Befeuchten Sie bei viel Schmutz ein weiches Tuch oder ein Objektivreinigungstuch mit Objektivreiniger, und wischen Sie dann in einer kreisförmigen Bewegung beginnend in der Mitte des Objektivs.

Zeiss

Carl Zeiss schreibt zu Ferngläsern (Quelle inzwischen gelöscht) zu den erlaubten Dingen: Moderne (saubere!) Mikrofasertücher und Anhauchen der Linse zum Reinigen von Fingerabdrücken.

Aber keine trockenen Papierreinigungstücher sind erlaubt. Vorsicht: Das glatte, üblicherweise erhältliche Linsenpapier (sog. Joseph-Papier) ist nicht zum Reinigen, sondern nur zur staubfreien Lagerung und zum Schutz optischer Bauteile gedacht. Als Reinigungsmittel ist dieses Linsenpapier in der Regel zu hart. Auch absorbiert es den Schmutz nicht gut und nicht schnell genug. Die einzige Ausnahme bildet WHATMAN Lens Cleaning Tissue 105. (Quelle).

Für Staub soll man zuerst respektive nur einen Blasebalg verwenden.

Eingetrocknete Regentropfen, Salzwasserspritzer etc. soll man zuerst befeuchten (auch mit Wasser) und auflösen, bevor man mit einem Reinigungstuch leicht wischt.

Fett und Öl sollte man möglichst bald entfernen mit Brillenreinigungsmittel oder mit einem Optikputztuch mit reinem Alkohol.

Fazit der Herstellerangaben

Die Unterschiede sind erheblich.

Meines Erachtens gründen sich die extrem einschränkenden Einstellungen mancher Firmen auf einer zunehmenden Angst vieler Manager vor Regressforderungen.

Zumindest unter vorgehaltener Hand räumen die meisten Vertreter der Firmen ein, selbst auch schon einmal das Objektiv angehaucht und mit dem eigenen Hemd die Linse geputzt zu haben. Und selbstverständlich werden im eigenen Service Flüssigreinigungsmittel verwendet.

Befragung der Hersteller, Importeure Vertreiber und Firmen

Fragebogen an die Firmen

Alle erhielten folgenden deutschen sowie englischen Fragebogen zur Reinigung Ihrer Produkte per E-Mail.

Angesichts der komplexen Materie halte ich eine Beantwortung innerhalb von 7 Tagen für sehr gut, eine Antwort innerhalb von 14 Tag für gut. Nach 4 Wochen zog ich ein erstes Fazit.

Angeschriebene Firmen

Ab dem 30. April 2014 wurden folgende Firmen (meist Hersteller von Objektiven bzw. Filtern sowie deren Alleinimporteure, Vertriebsfirmen) von mir schriftlich befragt: B+W Schneider Kreuznach, Canon, Cokin, FUJIFILM, Haida, Hama, Hapa Team, Hasselblad, Leica, Lensbaby, Mamiya, Nikon, Olympus, Panasonic, PhaseOne, Ricoh, Rollei / dhw Fototechnik, Samsung, Sigma, Sinar, Siolex, Sony, Tamron, Tiffen, Tokina, Walser, XCsource.

Ferner schrieb ich folgende Fotofachmagazine an: Chip, ColorFoto, fotoMagazin, heise Foto, digitalkamera.de.

Falls auch Sie Objektive oder Filter herstellen oder vertreiben bzw. als Fotofachmagazin an der Befragung teilnehmen wollen, so nehmen Sie bitte Kontakt auf. Ich lasse Ihnen dann das Word-Dokument zum leichten und schnellen Ausfüllen zukommen.

Weiterleitungen der Hersteller

Samsung beantwortete meine E-Mail als erste Firma bereits nach wenigen Stunden. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zu Ihrem Fragebogen keine Auskünfte erteilen können. Wenden Sie sich doch bitte direkt an unsere Servicepartner. - Nach 6 Tagen leitete mich Sinar an die Firma Rodenstock, Hersteller der Objektive, weiter. - Danach herrschte Schweigen.

Positive Antworten der Hersteller

Nach 6 Tagen antworte die Firma B+W Schneider Kreuznach als erste mit positiven Antworten auf die Anfrage:
... zu den meisten in der Liste aufgeführten Reinigungsvarianten können wir keine Aussage machen, weil bei uns dazu keine praktischen Erfahrungen vorliegen.
Hier die Positivliste für unsere Linsen:
Staub entfernen mit Handblasebalg (immer vor dem Wischen mit einem Tuch)
Trockenreinigung mit (sauberem) Mikrofasertuch
Nassreinigung mit einer Mischung aus destilliertem Wasser und etwas Netzmittel (bzw. handelsüblichem Linsenreiniger), reiner Alkohol bei mehrschichtvergüteten Gläsern

[Ergänzung: Unter Netzmittel versteht man Tenside bzw. einen Zusatz zur Herabsetzung der Oberflächenspannung.]

Wenige Stunden darauf folgte die Antwort der Firma Canon:
... Grundsätzlich empfehlen wir nur leichte Verschmutzungen zu entfernen. Dazu sollte ein weiches staub- und holzfreies Tuch zum Einsatz kommen. Auch die Verwendung eines Blasebalgs oder eines weichen Pinsels ist möglich.
Für hartnäckige Verschmutzungen, welche nicht mit den obengenannten Mitteln zu entfernen sind, empfehlen wir das Einsenden in unseren Service. Dort haben wir eine optimierte Vorgehensweise und Mittel zur Beseitigung. Bitte haben Sie Verständnis dafür, daß wir zu unserer Vorgehensweise im Einzelnen keine Angaben machen können. Diese Informationen sind ausschließlich unseren Servicestellen vorbehalten und somit als vertraulich eingestuft.
Wir möchten zudem darauf hinweisen, daß es auf Grund der Vielzahl an unterschiedlichen Objektiven bzw. Filtern sehr verschiedene Oberflächen gibt. Eine allgemeingültige Lösung ist daher nicht möglich.

Weitere positive Antworten stehen noch aus.

Negative Antworten der Hersteller

XCsource antwortete nach 5 Tagen:
Warm greetings from XCsource and thank you very much for your email. It's a great honor that you are interested in our item.
Sorry that we don't have time to do the questionaire.

Bei negativen Auskünften sollte sich jeder Nutzer selbst überlegen, was er mit den Produkten dieser Firmen macht. Ich halte eine negative oder keine Antwort zu solch einem wichtigen Thema der Fotografie, das jeden Fotografen betrifft, für einen suboptimalen Service. Ein guter Service ist jedoch für viele Anwender ein Hauptkriterium bei der Anschaffung hochwertiger Produkte.

Keine Antwort

Von allen anderen Firmen erhielt ich bis heute keine Antwort: Cokin, FUJIFILM, Haida, Hama, Hapa Team, Hasselblad, Leica, Lensbaby, Mamiya, Nikon, Olympus, Panasonic, PhaseOne, Ricoh, Rollei / dhw Fototechnik, Samsung, Sigma, Sinar, Siolex, Sony, Tamron, Tiffen, Tokina, Walser.

Ferner antwortete auch kein einziges Fotofachmagazin: Chip, ColorFoto, fotoMAGAZIN, Heise Foto, digitalkamera.de.

Keine Antwort, noch nicht einmal eine Eingangsbestätigung der Anfrage sind nach all den Jahren inakzeptabel. Jeder Nutzer sollte sich selbst überlegen, was er mit den Produkten dieser Firmen macht. Ich halte eine negative oder keine Antwort zu solch einem wichtigen Thema der Fotografie, das jeden Fotografen betrifft, für einen suboptimalen Service. Ein guter Service ist jedoch für viele Anwender ein Hauptkriterium bei der Anschaffung hochwertiger Objektive.

Jedoch bestätigte auch diese Umfrage alle Thesen zu Wunsch und Wirklichkeit.

Fazit Befragung

Das Fazit fällt angesichts des Mangels an Antworten sehr ernüchternd aus.

Ich möchte mich deshalb ausdrücklich bei den beiden Firmen B+W Schneider Kreuznach und Canon bedanken, die - als einzige - diese wichtigen Fragen ernst nahmen und sie beantworteten.
Zumindest ich werde mir dieses lobenswerte Verhalten merken und bei zukünftigen Käufen und Empfehlungen berücksichtigen.

Als unverbesserlicher Optimist hoffe ich dennoch, dass sich einige Firmen noch mit Verspätung melden. Denn als Realist weiß ich natürlich auch, dass zahlreiche Mitarbeiter dieser Firmen (insbesondere der Foto-Zeitschriften) meine Artikel lesen.

Verunreinigungen erkennen

Putzen Sie nur, wenn ein Objektiv verschmutzt ist. Aber wenn Sie größere Verschmutzungen erkennen, sollten Sie bald handeln.

Halten Sie das Objektiv nahe unter eine starke Lichtquelle (zu Hause: unter eine Tischlampe, unterwegs: z.B. eine Taschenlampe) und schwenken Sie die Frontlinse / Rücklinse in allen denkbaren Winkeln zum Licht.

Man kann zur Schmutzanalyse auch eine leicht vergrößernde Leselupe verwenden. Hilfreich ist es, wenn diese eine Leselampe eingebaut haben.

Verunreinigungen auf der Frontlinse von Objektiven kann man auch erkennen, indem man von der Rückseite durch das Objektiv gegen eine gleichmäßig helle Fläche (auf ein Blatt Papier oder eine Decke oder eine weiße Wand) schaut.
Vorsicht: Insbesondere bei Telebrennweiten sollte man (mit dem verbliebenen Auge) nicht in die Sonne oder eine helle Lampe blicken.

Prüfen Sie nach jedem Reinigungsvorgang die Linse wieder unter diesem Licht. Sobald kein Schmutz mehr zu sehen ist, sollte man die Reinigung abbrechen.

Reinigungsmethoden

Manche fordern eine kreisförmige Reinigung oder Drehbewegung oder spiralförmiges Wischen.

Andere verlangen ein kreisförmiges Putzen von innen nach außen, oder von außen nach innen.

Canon beschreibt ein Wischen radial von außen nach innen zum Mittelpunkt.

Nikon empfiehlt kreisförmig (gemeint spiralförmig) von innen nach außen zum Objektivrand hin zu wischen.

Vereinzelt wird sogar zwischen rechtsdrehend und linksdrehend kreisförmig unterschieden.

Mir leuchtet dies alles nur bedingt ein:

Wenn sich noch Staubkörner / Sand / Silikate auf der Linse befinden, reibt man sie so schmirgelnd in das Glas.

Bei sichtbaren Resten darf man nur leicht tupfen und danach wieder mit einer neuen, sauberen Stelle des Tuches erneut leicht tupfen, damit man keine Partikel über das Objektiv poliert.

Ich feuchte hierzu mein Mikrofasertuch, PEC Pad, Kimtech oder den Wattebausch etwas an, da die Staubteilchen sich dann leichter von der Linse ablösen und besser am Tuch haften.

Erst wenn keine Schmutzpartikel mehr auf der Linse sichtbar sind, kann man unter Verwendung eines neuen Teiles des Tuches wischen, damit man keine Partikel über das ganze Objektiv poliert.

Wenn keine Reste mehr auf der Linse sind, ist die Wischrichtung meines Erachtens nebensächlich - sofern man sie nur in kurzen Bewegungen und ohne Druck durchführt.

Persönlich wische ich dann in kurzen halbkreisförmigen Bewegungen - unter ständigem Wechsel der benutzten Stelle des Tuches - von innen leicht spiralförmig nach außen, da erstens der Mittelteil der Linse wichtiger ist und zweitens am Rand der Linse außen meist doch Schmutzreste in der Rille lauern.

Falls sich hartnäckig klebende Rückstände mit keinem der oben genannten Mitteln entfernen lassen (z.B. frischer Harztropfen), dann lassen Sie diese auf der Linse, bis alles eingetrocknet ist. Man kann den Trocknungsprozess auch mit einem Föhn oder UV-Licht etc. vorsichtig beschleunigen. Danach lässt es sich abbröseln oder mit einem Pinsel wegschieben. Niemals sollte man jedoch - aus reiner Ungeduld - mit Kraft auf einer Linse oder einem Filter zu reinigen versuchen.

Glaspilz / Pilze / Fungus / Fungi / Fungusbefall

Pilze auf einer Linse sind der GAU für den Fotografen sowie Videografen und kommen in der Regel einen Totalschaden gleich.

Es handelt sich dabei um weit verbreitete Ei- oder Schlauchpilze, die sich überall (in großer Zahl auch in der Luft) befinden.

Pilze können organische und chemische Stoffwechselprodukte ausscheiden, die z.B. als Säure sich in die Vergütung hineinfressen.

Zahlreiche Firmen lehnen sogar die Reparatur ab, da sie eine Ansteckungsgefahr für andere Objektive / Kontamination des Labors befürchten.

Fungusbefall ist mit herkömmlichen Reinigungsmitteln kaum zu beheben.

Man kann mit speziellen Reinigungsmethoden zwar die Pilze entfernen, aber nicht deren Folgeschäden auf den Linsen.

Pilze benötigen Nährstoffe, die auf dem Glas haften: Z.B. Hautschuppen, Leder, Farbe, Holz, Linsenkitt, Klebstoffe, Schmiermittel, Fasern, tote Kleinstlebewesen. Diese Stoffe finden sich oft im Schmutz oder sogar in (insbesondere alten) Objektiven.

Allerdings finden sich diese idealen Wachstumsbedingungen auch in alten, feuchten Ledertaschen, die man folglich nicht für die Kameraausrüstung verwenden sollte.

Pilze gedeihen am besten unter tropischen Bedingungen: hohe Luftfeuchtigkeit bei Temperaturen um 30 Grad und im Dunkeln gelagerter Objektive.

Als einzige Mittel gegen Pilzbefall gelten: Zuerst einmal eine Klimaanlage, welche die Luftfeuchtigkeit und Temperatur herunterregelt. Generell ist eine trockene Raumluft hilfreich gegen Schimmel. Silikagel kann zur Senkung der Luftfeuchtigkeit verwendet werden. Manche verwenden eine Infrarot-Heizlampe. Andere bevorzugen eine ständige Belüftung der Objektive. Schließlich sind Licht und helle Lagerorte der Objektive hilfreich.

Moderne hochwertige Objektive leiden unter mitteleuropäischen Wetter- und Lagerbedingungen kaum darunter.

Resümee

Der wichtigste Punkt bei der Reinigung ist meines Erachtens nicht, ob es sich beim Reinigungsmaterial um Papier oder Microfasertücher oder ein spezielles Material für die Weltraumforschung etc. handelt. Die Strukturen der verschiedenen Materialien sind nicht derart unterschiedlich, dass das eine Material die Oberfläche der Linse völlig zerkratzt und das andere es angeblich besonders schont. Der Hauptunterschied liegt bei der Reinigung darin, ob auf der Linse noch Kristalle (Silizium, Silikat, Sandkörner...) lagern und mit welchem Anpressdruck man diese über die Linse reibt.

Hieraus folgt, dass Flüssigkeiten, welche die Kristalle lösen oder zumindest leicht anheben, sowohl mit für Linsen geeigneten Microfasertüchern als auch Linsenpapier eine schonende Reinigung ermöglichen. Beide Effekte der Flüssigkeit sorgen dafür, dass der Schmutz eher in die Faser aufgenommen und abgehoben wird.

Leichte, kleine und kurze Bewegungen auf der Linse mit häufigem Wechsel der verwendeten Papier-/ Tuchstelle unterstützen diesen Ablöse- und Aufsaugprozess.

Auch die verwendete Reinigungsflüssigkeit scheint mir - innerhalb gewisser chemischer und physikalischer Grenzen - keinen ausschlaggebenden Einfluss auf die langfristige Qualität des Objektivs zu besitzen. Man träufelt schließlich nur sehr geringe Mengen einer Flüssigkeit auf den Reinigungslappen und wendet sie nur unter leichtem Druck auf die Linse an. Selbst eine niemals ganz auszuschließende leicht saure oder basische Tendenz der Flüssigkeit wird eine Vergütung nicht beschädigen.

Im trockenen Zustand kann man jedoch weder Papiere noch Microfasertücher als optimal bezeichnen, insbesondere, wenn man mit erhöhtem Druck die Kristalle ohne abzusetzen über die gesamte Oberfläche reibt. Die Schmirgelwirkung entsteht hier weniger über die Rauheit des Reinigungsmaterials als durch die Schmutzreste auf der Linse.

Daraus folgt jedoch auch, dass weder der Putzlappen, noch die Reinigungsflüssigkeit Verunreinigungen (insbesondere keine Kristalle, Silizium, Silikat, Sandkörner, oder sonstige abrasive Chemikalien) enthalten dürfen.

Microfasertücher verwende ich nur selten für die Objektivreinigung. Dann benutze ich sie meist nur wenige Mal dafür, da mit jeder Benutzung das Risiko wächst, darin gefangene Staubkörner über die Linse zu schmirgeln. Geeigneter sind deshalb aus meiner Sicht für die Linsenreinigung Einwegtücher (wie z.B. Kimtech, PEC Pad).

Man sollte niemals zu viel Flüssigkeit direkt auf das Objektiv geben. Man sollte eher wenig Flüssigkeit verwenden und nur indirekt - d.h. auf den Lappen etc. träufeln oder sprayen.

Mit etwas Vorsicht und Geduld lässt sich jedes Objektiv (äußerlich) von jedem Fotografen selbst reinigen.

Ein Umweltchemiker und Hobby-Fotograf erklärte mir einmal: Wenn die Menschen wüssten, welche Bestandteile in der Umgebungsluft z.B. einer befahrenen Hauptstraße oder eines Industriegebietes zu finden sind, dann würden sie diese Luft weder einatmen noch ihre Kleidung oder ihre Fotoausrüstung diesen Schadstoffen aussetzen. Allerdings sollte man die Kirche auch im Dorf lassen. Wir leben nun einmal nicht in einem Reinraum oder dem luftleeren Weltall, sondern wollen unsere Erde mit allen ihren Phänomenen - möglichst aus direkter Nähe - fotografieren.

Einen Putzfimmel sollte man jedoch vermeiden: Übertreiben Sie es nicht.

Es ist völliger Unsinn, wenn manche Fotografen im Internet behaupten, dass man jedes Objektiv mindestens zweimal die Woche reinigen muss.

Je öfter und länger man an Linsen herumreibt und putzt, umso größer wird die Gefahr eines Schadens.

Reinigen Sie Ihre Linsen nur, wenn Sie wirklich Schmutz darauf feststellen.

Minimale Verschmutzungen sind auf einem Foto nicht sichtbar. Selbst viel Schmutz auf der Linse ist kaum sichtbar.

Nur dicke ganzflächige Schmutzschichten, Schleierschichten und Ölfilme reduzieren die Schärfe, den Kontrast sowie die Lichtstärke und sollten entfernt werden.

Aber viele kleine Putzkratzer verringern den Kontrast und tiefere Kratzer führen zu Lichtreflexen und Geisterbildern.

Der Prüfstein - oder neudeutsch Lackmustest: Falls Sie unsicher sind, verwenden Sie die Reinigungsmittel zuerst an einem Stück Glas, oder - noch besser - einem alten Foto-Filter. Warten Sie einen Tag. Finden Sie mit einer Lupe (Vergrößerung 3 - 6-fach) dann dort keinerlei nachteilige Spuren, so kann man es auch am Objektiv ausprobieren.

Externe Links

Wer einmal nachlesen und sehen will, wie ein absoluter Profi Objektive reinigt, kann den Artikel The Lensrentals Lens Cleaning Methods nachlesen, einer Leihfirma, die 250 bis 500 Objektive am Tag säubert.

2020 brachte diese Firma schriftliche Ergänzungen zu obigem Video heraus, wobei auch die Reinigung von Kameras besprochen wird: How to Disinfect Camera Equipment and Spaces. Allerdings bezieht der Artikel sich eher auf die Desinfektion von Viren im Zuge des Corona-Virus Covid-19.

Filme

Hier finden Sie einige Filme zur Objektivreinigung, wobei ich jedoch darauf verweise, dass ich nicht alle Details der gezeigten Verfahren für geeignet halte.

Im Video Quick Tip - How to Clean Your Lens erklärt Jared Polin auf Englisch, wie er mit Blasebalg, Microfasertuch und Atemluft sowie Druckluft aus der Dose reinigt.

Matt Granger zeigt im englischen Film How to clean a camera lens seine Reinigungsmethode mit Blasebalg, Microfasertuch und in Flüssigkeit getränkten Tüchern. Aber er reinigt sofort mit einem trockenen Microfasertuch. Ferner benutzt er dasselbe Tuch für mehrere Objektive. Entweder gönnt man sich für jedes Objektiv ein eigenes Wegwerftuch oder man muss zumindest eine andere, noch saubere Stelle des bereits benutzten Tuches verwenden. Sonst überträgt man nur den Schmutz eines Objektivs auf das nächste.

Sebastian Ekdahl erklärt im Video How to Clean your Camera Lens auf Englisch seine Reinigungsmethode mit Blasebalg, Microfasertuch und Handschuhen. Aber er reinigt zuerst mit dem trockenen Microfasertuch. Danach reinigt er mit einer Reinigungsflüssigkeit.

Der deutsche Film Objektivreinigung Kurzfassung zeigt ohne Sprache, wie er die Objektive erst mit Blasebalg reinigt, dann abpinselt, erneut den Blasebalg verwendet, dann mit dem Lenspen von innen nach außen reinigt, danach erneut pinselt und nochmals den Blasebalg verwendet.

Das deutsche Video Wie reinige ich meine Objektive? legt die Reinigungsreihenfolge fest: Erst abblasen mit dem Blasebalg, dann abpinseln, erneut den Blasebalg verwenden, mit Lenspen von innen nach außen reinigen, danach erneut pinseln und nochmals abblasen. Er weist zu Recht darauf hin, dass man mit dem Lenspen das Objektiv zerkratzen kann, falls Sand oder andere harte Krusten sich auf der Linse befinden. Für solche Flecken verwendet er Linsenpapier und reines Ethanol. - Danach folgt der obige Film mit der Kurzfassung.

Das deutsche Video Objektive richtig reinigen / How to clean a lens zeigt die Verwendung von Ohrstäbchen und Isopropylalkohol. Für mein Empfinden verwendet die Person zu viel Reinigungsflüssigkeit auf der Linse.

Der Film LENSPEN REVIEW ist ohne Sprache. Ein fettiger Daumenabdruck wird mit dem älteren Lenspen mit runder Filzform entfernt.

Das englische Video LENSPEN ist ein Werbefilm mit dem älteren (aber noch immer erwerbbaren) Lenspen, der alle Anwendungen erklärt.

Jeven Dovey erklärt in dem Video How to CLEAN Your CAMERA LENS - Fast and Easy auf Englisch seine Reihenfolge: 1. Inspizieren, 2. Blasen und Pinseln, 3. Reinigen: Blasebalg, Pinsel, Microfasertuch und schließlich Flüssigkeit mit Microfasertuch, 4. Schützen.

Der englische Film CNET How To - Clean your dSLR lens zeigt die Reinigungsreihenfolge: 1. Blasebalg, 2. Microfasertuch, 3. Flüssigkeit auf Microfasertuch, oder Lenspen mit Aktivkohle. Nur die ersten 1 Minute 30 Sekunden betrifft Objektive. Danach wird die Sensorreinigung kurz erklärt.

Matthias Butz erklärt im deutschen Film Objektiv reinigen - so wird es gemacht sein Reinigungsverfahren: Zuerst verwendet er den Blasebalg, dann die Flüssigreinigung mit Mikrofasertuch und Wattestäbchen und schließlich den Lenspen.

Der Fotohändler Gressung demonstriert im deutschen Film Objektiv Reinigen! aber Wie? Alle Tricks und Tipps zur Objektivpflege Hier! sein Vorgehen: Zuerst verwendet er den Blasebalg und dann Mikrofasertücher (eines feucht, eines trocken). Aber er verwendet die Finger und den Fingernagel. Vermutlich feuchtete er das Tuch unter dem Wasserhahn an, was viele Fremdstoffe beifügt.

Im deutschen Video Objektiv reinigen - So geht die Kamera Objektiv Reinigung ganz einfach wird eine Reihenfolge demonstriert: Zuerst verwendet er den Blasebalg, dann den Pinsel, dann den Lenspen (aber mit zu viel Druck angewandt), danach Flüssigreinigung mit Mikrofasertuch und Wattestäbchen.

Markus Fahs demonstriert im deutschen Film Objektiv reinigen - Tutorial - Teil 2. der Reihe Kamerareinigen seine Reinigung. Er lässt das Objektiv an der Kamera, wodurch fast immer die Kamera (evtl. sogar das rückwärtige Display) beschädigt wird. Montieren Sie zuerst immer das Objektiv ab und reinigen Sie es alleine. Er verwendet zuerst den Blasebalg, dann einen Pinsel, geht danach zur Flüssigreinigung mit Wattestäbchen über, dann zum Microfasertuch und verwendet den Lenspen mit Aktivkohle für Unterwegs.

Der folgende deutsche Film mit 40 Minuten ARRI TECH TALK Live: Wie reinigt man ein Objektiv // German Version aus dem Jahr 2021 von der Video-/Film-Firma Arri zeigt viele Details. Interessant sind auch am Ende der Vorführung die Fragen der Zuschauer zum Reinigen, welche verständlich beantwortet werden. Vorsicht: Das sind andere Fragen und Antworten als im englischen Video.

Der englische Film mit 43 Minuten ARRI TECH TALK Live: How to clean your lenses properly // English Version aus dem Jahr 2021 von der Video-/Film-Firma Arri ist noch aufschlussreicher. Interessant sind auch am Ende der Vorführung die Fragen der Zuschauer zum Reinigen, welche verständlich beantwortet werden.

Dazu gibt es noch ein englisches PDF Filter Cleaning vom August 2017 zur Reinigung. Laut Aussage des Produktmanagers und des Technikers ist diese Anleitung auch für Objektive verwendbar: Zuerst empfiehlt man den Blasebalg für leichten Staub. Dann wird eine dreistufige Nassreinigung (1. neutraler Fensterreiniger, 2. destilliertes Wasser, 3. Isopropylalkohol) anempfohlen und zudem für jede Flüssigkeit ein eigenes (neues und sauberes) Reinigungstuch.

Dieses englische PDF ARRI Signature Prime vom 28.02.2020 liefert in Kapitel 8 auf Seite 19ff. eine detaillierte Reinigungsanleitung.

Weitere Reinigungsmethoden

Vermutlich existieren hunderte von Reinigungsmethoden für Objektive, die alle irgendwie zum Ziel führen.

Die mir bekannten Methoden habe ich versucht, gruppiert aufzulisten und zu beurteilen.

Falls Sie weitere Methoden kennen, so freue ich mich auf Ihre Nachricht.

Aber bitte verzichten Sie auf Glaubenskriege. Alles kann zum Erfolg führen, sofern man es vorsichtig anwendet.

Danksagung

Folgenden Firmen (in alphabetischer Reihenfolge) möchte ich für ihre freundliche Beantwortung meiner Fragen / Unterstützung danken: B + W Schneider Kreuznach, Canon, Henkel.

Reinigung der Kunststoffoberflächen an Objektiven

Wie reinigt man - neben den Linsen - aber die sonstigen größerer Kunststoffoberflächen an Objektiven?

Die Antwort hängt vom jeweiligen Kunststoff ab. Und da gibt es (vor allem bei älteren Objektiven und Kameras) derart viele Möglichkeiten bis hin zu Mischungen, dass man dies nicht pauschal sagen kann.

Aus der Entfernung kann ich hierzu auch keinen sicheren Rat erteilen.

Die meisten Fotografen verwenden für die Reinigung der (härteren) Kunststoffteile an den Oberflächen der Objektive auch die im obigen Artikel genannten (alkoholischen) Flüssigreiniger. - Dabei gilt es, die chemischen Vorschriften bei jeder einzelnen Lösung zu beachten (siehe dort).

Grundsätzlich sollte man allerdings zuerst sehr vorsichtig an einer kleinen verdeckten Stelle etwas Flüssigkeit ausprobieren und dann lange (evtl. sogar über eine Stunde) warten und prüfen, ob sich Material- oder Farbveränderungen einstellen.

Man kann Reinigungsflüssigkeiten auf Kunststoffoberflächen mit Microfasertüchern oder mit den Pads aus dem Artikel Sensor-Reinigung vorsichtig auftragen. Auch Wattestäbchen etc. werden gerne verwendet.

Mir sind auch Personen bekannt, welche die Kunststoffreinigungsmittel aus dem Haushaltsbereich (z.B. SIDOL) oder der Auto-/Pkw-Branche erfolgreich an der Kamera verwendet haben. M.E. beinhalten diese jedoch oft Geruchsstoffe, die nicht jedem Fotografen direkt vor der Nase so angenehm sind. Ferner sind sie auch nicht für alle Kunststoffe geeignet.

Kürzlich erhielt ich eine Gebrauchsanweisung für die Reinigung älterer Zeiss Planar-Objektive (1,4/85 mm), in denen sich über die Jahrzehnte Staub in den Ritzen der feingliedrigen Gummierungen der Verstellringe außen angesammelt hatte. Der Fotograf verwendete dazu den Kunststoffreiniger aus dem Pkw-Bereich. Dankend und gerne gebe ich hier die Anleitung wieder - allerdings ohne Gewähr:
Zuerst muss man die Kunststoff-Tiefenpflege - vorsichtig und eher wenig - auf eine kleine Zahnbürste (ausrangierte oder elektrische Zahnbürste) aufsprühen.
Damit sollte man dann tief in die Gummierungen hineinputzen. Es schäumt dabei ganz leicht weiß.
Anschließend muss man mit einem trockenen Tuch auch die Übergänge sauber- und trocken abreiben.
Ggf. kann man den Vorgang ein- bis zweimal wiederholen.
Achten Sie sorgfältig darauf, dass nichts in die Zwischenräume der Mechanik gelangt, und auch nicht auf das Coating (die Beschichtung) der Linsenoberfläche.
Die Kunststoffdeckel des Objektives (vorne und hinten) kann man mit dem Tuch und der darauf vom Abreiben / Trockenreiben des Kunststoffes befindlichen, ergiebigen Pflegeflüssigkeit ebenfalls mit reinigen.

Generell gilt jedoch, dass man vorher einen Fachmann befragen sollte, um welche Art von Kunststoffbeschichtung es sich auf dem Objektiv handelt (also eine Augenscheinanalyse durchführen lassen) und dann einen dazu passenden Reiniger verwendet. Auf vielen Reinigern steht dies aufgedruckt (z.B.: geeignet für PE oder für PP-Kunststoffe).
Falls sich ein Fotoclub in Ihrer Nähe befindet, können ältere Fotografen dort evtl. bei der Kunststoffbestimmung helfen.
Ansonsten hilft evtl. die Frage an einen älteren Fotohändler oder einen älteren Fotografen in Ihrer Stadt - oder einen Kunststoff-Fachmann in einem Auto-/Pkw-Haus.
Alternativ finden selten auch (Verkaufs-) Messen / Tauschbörsen für alte Foto-/Kamera-/Objektive-Raritäten statt. Dort kann man sicher einen Rat erhalten.

Hilfe / Feedback

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Deshalb freue ich mich über jede schriftliche Rückmeldung, Fehlerkorrekturen, Ergänzungen, Neue Informationen etc. Ihrerseits per E-Mail oder Kontakt-Formular.

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Deshalb freue ich mich, wenn Sie mein unabhängiges Engagement für Sie durch einen gelegentlichen Kauf bei Amazon über die hier angegebenen Links unterstützen. Es ist gleichgültig, welches Produkt Sie über diesen Link kaufen. - Es kann auch jede andere Ware außerhalb des Fotobereiches sein. Alle Preise sind und bleiben für Sie gleich niedrig, wie wenn Sie direkt zu Amazon gehen. Aber durch Ihren Klick auf meinen Link erhalte ich evtl. Monate später eine sehr kleine prozentuale Prämie (Cents je Kauf), welche mir hilft, die hohen Kosten bei der Erstellung der Artikel zumindest teilweise zu decken. - Bitte starten Sie Ihre Einkäufe bei mir.

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Foto Video Design - Dr. Schuhmacher

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