Nikon Zf
Tests, Analysen, Testberichte und Kaufempfehlungen zur Nikon Zf.
Vor- und Nachteile der Foto- und Video-Kamera einfach und verständlich erklärt.
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle im Artikel der Nikon Zf behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Nikon stellte am 20. September 2023 die neue Zf offiziell in den USA (auf Englisch) vor.
- Angeblich wurde sie im Stil der SLR (Spiegelreflex) FM2 aus den 1980er Jahren designed. Aber die neue digitale Kamera ist deutlich größer / volumiger und schwerer.
- Von der Nikon Zf liegen bisher nur erste Berichte von Vorserienmodellen vor - aber noch keine neutralen Testberichte von Produktionsmodellen. Abschließende Aussagen kann man erst nach ausgiebigen (wochenlangen) Tests - und zwar mit von Normalmenschen in lokalen Fotoläden erwerbbaren Produktions-/Serienmodellen - im Laufe des (Spät-) Herbstes machen.
Wie immer ist Nikon nicht in der Lage, weltweit eine einheitliche Namensgebung durchzusetzen. So finden sich Zf wie Z f (mit Leerstelle). Ferner wird das Z amerikanisch weich (sieh
) ausgesprochen - also weder zett
noch britisch-englisch sed
.
Dieser Artikel wird regelmäßig weiter aktualisiert: Letzte Aktualisierung 23.09.2023 - heute ca. stündlich erweitert. - Informationen für diejenigen Leser, welche nicht wissen, wie man neue / veränderte Inhalte in Texten kenntlich macht.
Einleitung
- Bei der Zf handelt es sich um eine modische / stylische Retro-Kamera, welche sich in Nikons Modellreihe technisch etwa im Bereich der Z5 und der Z6II einordnet.
- Es handelt sich somit um eine Kamera für am alten Stil interessierte Amateurfotografen für durchaus hochwertige Aufnahmen in vielen klassischen Bereichen der Fotografie und etwas Video - also eine sogenannte Hybrid-Kamera.
Positives zur Nikon Zf im Fotobereich
Vorab gilt auch hier zur Beruhigung: Es handelt sich um eine ausgereifte, solide Kamera, mit der man auf jeden Fall sehr hochwertige Fotos und Videos erstellen kann.
Alle technischen Daten (Deutsch) finden Sie beim Hersteller und auf Englisch in den USA.
Im Folgenden werden somit nur die wichtigsten und relevantesten Daten für die Foto- und Video-Praxis beschrieben und bewertet.
Sensor der Zf
- 24,4 Mega-Pixel BSI-CMOS-Sensor mit 35,9 * 23,9 mm (FX-Format = Vollformat).
- Die effektive maximale Bildauflösung beträgt 6.048 * 4.032 Pixel. Das sind 24,385536 Mega-Pixel
- Ferner bedeutet BSI Back-Side-Illuminated - rückwärtige Belichtung, wodurch rein theoretisch mehr Licht von jedem einzelnen Pixel aufgenommen werden kann. Zum Verständnis: Dabei werden in der Produktion die flachen Silicon-Waver mit den Sensoren umgedreht und hinten abgeschliffen, sodass man quasi die vorherige Rückseite als Vorderseite verwenden kann.
- Ohne Tiefpassfilter.
- ISO 100 bis 64.000 - bei einer optionalen Schrittweite von 1/3 oder einem Lichtwert.
- 14-Bit-RAW, ferner HEIF, JPEG.
- Erstmals bei Nikon wird ein (Multi-shot) Pixel-Shift-Modus / High-Res-Modus geboten. Dabei wird ein Foto 32-mal aufgenommen, wobei der Sensor minimal in der Höhe und Breite versetzt wird. Dadurch ergibt sich - im Optimalfall - eine höhere Auflösung von 96 Mega-Pixel sowie ein schärferes Bild. Es wird auch ein 4- sowie ein 8-Bild-Modus geboten, der nur die Farben optimiert (sowie weniger Fehlfarben erzeugt) und bei 8 Aufnahmen zudem das Rauschen reduziert. Die 16- und 32-Bild-Modi sind für die 96 MP-Auflösung gedacht: 16 Bilder für die 4*4 Farben (sowie weniger Fehlfarben erzeugt) der Bayer-Matrix und 32 für zusätzliche Rauschreduktion.
- Spezieller Monochrome-/Schwarz-Weiß-Modus (am Modus-Wählrad einrastbar), der den Anwender neben Monochrome auch zwei weitere monochrome Profile in der Kamera auswählen lässt: Flaches Monochrome und Deep-Tone-Monochrome. Ersteres soll besser geeignet sein, falls man das Foto am PC nachbearbeiten will. Letzteres soll die ursprünglichen Rottöne (z.B. für Porträtaufnahmen) hervorheben (quasi ein Rotfilter für Film) - oder dunkle Töne anheben, wobei es die mittleren Töne abdunkelt.
- Es wird wie in der Z9 ein spezielles RAW-Format mit 'Verlustfreier Komprimierung', 'Hoher Effizienz' und 'Hohe Effizienz' angeboten.
- Von der Z8 übernommen wurden zudem die vor der Aufnahme einstellbaren Skin-Softening- und Portrait-impression-Balance-Einstellungen - Farbkorrekturen.
Geschwindigkeit
- (Neuer) Expeed 7 Prozessor (ähnlich Z8 und Z9) - also nicht mehr die alten, langsamen Expeed 6-Versionen der Z5 und auch nicht zwei alte Prozessoren als parallel-geschaltete Dual-Version wie bei der Z6II.
- Verschluss: 1/8.000 Sek. elektronisch und mechanisch.
- Blitzsynchronisierung: 1/200 Sekunde.
- Highspeed-Serienaufnahmen (C30): bis zu ca. 30 Bilder/Sek.
- Serienaufnahme schnell (erweitert): bis zu ca. 14 Bilder/Sek.
- Serienaufnahme schnell: bis zu ca. 7,8 Bilder/Sek. mit kontinuierlich nachgeführtem Autofokus (C-AF).
- Serienaufnahme langsam: ca. 1 bis 7 Bilder/Sek.
- Pufferdaten (wie lange diese Geschwindigkeit gehalten wird) sind noch keine verfügbar. Erste individuelle Tests verliefen jedoch erstaunlich gut.
- Ein Influencer in London behauptet, dass der Verschluss für 200.000 Auslösungen zertifiziert sein soll.
IBIS
- Das aus anderen spiegellosen Kameras von Nikon bekannte IBIS (In Body Image Stabilization) wurde weiter entwickelt und bietet mit seiner fünf-Achsen-Stabilisierung (horizontale bzw. vertikale Verschiebung, Rollen, Gieren und Kippen) kameraintern nun bis zu ca. 8 Blenden Verwacklungsschutz.
- Synchro VR: Wie die Z9 und Z8 arbeitet in der Zf nun die kamerainterne IBIS-Steuerung mit dem VR der Objektive zusammen (so wie bei Canon, Fujifilm, Olympus, Panasonic). Allerdings funktioniert dies nur bei wenigen neuen Objektiven.
- Statt dem üblichen (zentralen) VR, kann man eine neue Art des Verwacklungsschutzes nun sogar auf einen frei wählbaren Autofokus-Sensor legen - auch im Randbereich. Dadurch soll dieser Punkt im Bild verwacklungsfreier gehalten werden.
Autofokus
- Das AF-System wurde im Vergleich zur Z5 und Z6II sowie Z7II weiterentwickelt.
- 273 frei wählbare / ansteuerbare Fokus-Punkte sowie Verfolgungs-Punkte (Tracking-Points) - wie bei der Z6II.
- Sensorabdeckung der AF-Sensoren: angeblich fast 100% vertikal sowie horizontal.
- Subject detection autofocus: Nun werden 9 Motiv-Gruppen vom Autofokus gut erkannt: Auto, People, Animal (Cats, Dogs, Birds), Vehicle (Cars, Motorcycle, Bicycle, Trains, Airplanes), Gesichter, Augen etc.
- Vor allem die neue Funktion 'Advanced Auto', welche von sich aus mehr oder weniger jedes Motiv selbständig erkennt und dann die AF-Einstellungen dafür optimiert, wird viele Fotografen erfreuen. - Das ist im Grunde auch die Bedeutung von 'Auto'-Fokus. Dies reicht im Übrigen bis hin zur Erweiterung der Schärfentiefe / Tiefenschärfe bei Gruppenfotos durch ggf. Abblenden. Bei schnell bewegten Motiven soll auch die Belichtungszeit verkürzt werden.
- Erstmals (bei Nikon) soll ein Gesicht erkannt werden, das nur 3% der Sucher-/Sensor-Länge ausmacht.
- Für manuell zu fokussierende (meist alte) Objektive bietet die Zf nun die üblichen modernen AF-Modi an, erkennt z.B. Augen sowie Gesichter und erleichtert so die manuelle Fokussierung. Manche nennen dies auch ein 'manual focus assist' - eine AF-Hilfe für manuell zu fokussierende Objektive. Andere Hersteller boten diese (angeblich revolutionäre Hilfe) schon länger.
- Auch 3D tracking aus den Z8/Z9 wird im Fotomodus angeboten.
- Zudem kann man nun auf dem Touch-Screen zwischen den beiden Augen einer Person wählen. Man kann ferner damit hineinzoomen und einen Horizont einblenden. - Aber nur auf dem rückwärtigen Display.
- Messbereich: -10 Lichtwerte bis +19 - Gemessen im Fotomodus bei ISO 100 und einer Temperatur von 20 Grad Celsius mit Einzelautofokus (AF-S) sowie einem Objektiv mit einer Lichtstärke von 1:1,2
- Aber die anderen Belichtungsmessungen funktionieren nur bei: -4 LW bis +17 LW (ISO 100 und ein Objektiv mit einer Lichtstärke von 1:2,0 bei 20 Grad Celsius).
EVF - Elektronischer Sucher
Identisch zur Nikon Z6 II:
- Der alte Sucher mit 1,27 cm (0,5-Zoll) OLED und 3,69 Millionen Bildpunkten (Quad VGA = 1.280 * 960 Punkte mal den 3 Farben RGB), der schon in der Z6 Mark I verwendet wurde.
- Er ist zwar gut, aber nicht mehr auf der Höhe der Zeit.
- Man hat dieses EVF sogar bereits der Einsteigerkamera Z5 eingebaut.
- Die optischen Elemente und deren Beschichtung (coatings) sollen gegenüber der Z6 Mark I optimiert worden sein.
- Vergrößerung: ca. 0,8-fach bei 50-mm-Objektiv, Fokuseinstellung auf unendlich und -1,0 dpt.
- Lage der Austrittspupille / Augenabstand: 21 mm (bei -1,0 dpt).
- Der Augensensor erlaubt eine automatische Umschaltung zwischen Monitor und Sucher durch Annäherung des Fotografen an den Sucher, ist aber manuell gegen ungewollte Störungen konfigurierbar.
- Ein manueller Dioptrienausgleich am EVF erlaubt -4 bis +2 m-1 (Dioptrien).
Rückwärtiges Display
Identisch zur Nikon Z6 II:
- 8 Zentimeter Diagonale (3,2 Zoll) Touchscreen LCD mit 2,1 Millionen Punkten.
- Es handelt es sich jedoch erstmals im Vollformatbereich bei Nikon um ein dreh- und schwenkbares Display, das auch für Ein-Personen-Vlogger geeignet ist.
- Das rückwärtige Display bietet mehr Touch-Funktionen und das Bedien-Menü wurde etwas überarbeitet. U.a. sind nun mehrere wichtige Punkte in das i-Schnell-Auswahl-Menü aufgenommen worden.
- Der Starlight view mode erhellt das Display in der Nacht für Astrofotografen stärker als bisher.
Gehäuse
- Magnesium-Gehäuse (Magnesium Alloy body) an der Vorderseite und hinten moderne Compound-Kunststoffe.
- Die Drehräder oben sollen laut Nikon aus Messing (brass) gefertigt sein und rasten hörbar sowie fest ein.
- Betriebsbedingungen: Temperatur 0-40 Grad Celsius bei einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 85% (nicht kondensierend).
- In den USA spricht man von
Dust and drip resistant
. Engadget spricht sogar von high dust- and drip-resistance
. Aber in den technischen Datenblättern (weder auf Deutsch noch auf Englisch) steht davon etwas.
- Modisch und Retro bedeutet per se etwas eckiger und kantiger als die modernen hochergonomischen Kameras.
- Erstaunlicher Weise ist das Kameragehäuse nur in Schwarz verfügbar - mit Silber nur an den Gurtösen, der Auslösertaste und dem Blitzschuh sowie den beiden Ringen um die eine Funktionstaste und den Objektiventriegler. Aber es gibt im Nikon-Store 6 weitere Farben (Indigo Blue, Sepia Brown, Bordeaux Red, Sunset Orange, Moss Green und Stone Gray) für die Leder-Bezüge (in angeblich limitierter Auflage). Hier ein Foto davon aus den USA. Diese kosten jedoch 100 US-Dollar Aufpreis (also 2.100 US$). In Deutschland sind im Nikon-Shop derzeit die Preise für alle Farbvarianten identisch (Indigoblau, Sepiabraun, Bordeauxrot, Abendrot, Moosgrün, Steingrau).
- Maße: ca. 144 * 103 * 49 mm.
- Gewicht: 710 Gramm mit Akku und Speicherkarte. Das ist deutlich schwerer als die Z5 (590 g) und die Z6II (615 g).
- Der Gehäuseaufbau ist ähnlich zur APS-C-Kamera Zfc. Aber das Logo vorne wurde rechts platziert (statt links bei der Zfc).
- Allerdings sollen alle Details an der Kamera im Vergleich zur Zfc etwas optimiert und höherwertig sein:
- So findet sich auf der rechten Schulter oben ein kleines Top-Display mit LED-Anzeige der verwendeten Blende, das jedoch nur bei eingeschalteter Kamera funktioniert.
- Eine dritte Wählposition ist nun auf dem Wahlrad vorhanden für Foto und Video - nun mit einer einrastbaren Position für Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Dieses merkt sich die alten Detail-Einstellungen beim Wechseln und Zurückwechseln.
- Ein kleiner, leicht gebogener Griff.
- Die Qualität des Gehäuses liegt über derjenigen der Zfc.
- Die silberne Auslöser-Taste ist mit einer Gewindeschraube für klassische Kabelauslöser versehen.
Konnektivität der Zf
- Ein duales Kartenfach / Doppeltes Speicherkartenfach / Nikon spricht von zwei Kartenfächern: SD (UHS-II) und MicroSD (UHS-I) . - Beide Karten können als Überlauf- oder Backup-Speicherkarte verwendet werden.
- Audioeingang: 3,5-mm-Klinkenbuchse (Stereo, mit Spannungsversorgung) 14 Bit Aufzeichnung.
- Audioausgang: 3,5-mm-Klinkenbuchse (Stereo).
- USB C 3.2 Gen1 mit PD (Power-Delivery - Schnellladetechnik).
- Micro HDMI-Anschluss, Typ D.
- WLAN: IEEE 802.11b/g/n/a/ac - Betriebsfrequenzen: 2.412 bis 2.462 MHz (Kanal 11) und 5.180 bis 5.320 MHz - 2,4-GHz-Band und 5-GHz-Band, für WPA2-PSK und WPA3-SAE.
- Bluetooth: 5.0 - Das ist zwar nicht die neueste Version 5.4, aber immerhin. - Geht doch, wenn man will.
Zubehör zur Zf
- Der alte EN-EL15c Akku der Z7 (16-Wattstunden).
- Ausdauer: 380 Bilder mit dem rückwärtigen Display und 360 mit dem elektronischen Sucher laut CIPA.
- Der Akku ist über USB-C-Stecker in der Kamera aufladbar und die Kamera kann - gleichzeitig - über USB-C betrieben werden.
Messverfahren
- Bei allen in Hersteller-Broschüren zu findenden Daten handelt es sich um Laborwerte.
- Sie gelten nur unter Idealbedingungen. Dazu gehören
- exakt zur Kamera und für das Bajonett passende, modernste, lichtstarke, teure Objektive
- bei Offenblende verwendet
- im Labor unter genormtem, gleichbleibendem - meist extrem hellem - Licht
- meist auf einem speziellen Stativ montiert
- schnellste, größte und teuerste Speicherkarten
- modernste, voll aufgeladene Akkus
- bestimmte Menüeinstellungen
- bei ganz bestimmten Temperaturen und Luftfeuchtigkeitswerten
- etc.
- Die von der CIPA vorgegebenen Messkriterien sind meist sehr streng und werden von japanischen Technikern überwiegend genau beachtet. Ganz im Gegensatz zu einst angesehen europäischen Institutionen wie TÜV, Stiftung Warentest oder die französische DXO, die seit Jahren in der Kritik stehen.
- Daraus folgt, dass die Messergebnisse durchaus
wahr
sind. Das wird ggf. von der CIPA nachgeprüft. Aber es handelt sich nicht desto trotz um Maximalwerte.
- Während früher bei DSLRs der mechanische Spiegel oft der begrenzende Faktor war, so sind es bei den modernen spiegellosen Hochleistungs-Kameras meist die Objektive mit ihren Autofokusmotoren sowie Blendenmechanismen.
- Deshalb weise ich auch ständig darauf hin, dass man moderne Kameras nur mit modernsten Objektiven, Akkus, Speicherkarten etc. wirklich ausreizen kann. Das gilt für alle Modelle aller Sensorklassen aller Hersteller.
- Wer hingegen z.B. als
Altglassammler
Objektive an Adaptern an diesen modernen Kameras verwendet, kann sämtliche Messwerte getrost vergessen. Ähnliche Einschränkungen betreffen ältere Akkus und langsame oder kleinere Speicherkarten.
- Aber bereits lichtschwächere Objektive, oder Objektive, die man in der Fotopraxis abblendet, werden signifikant schlechtere Messergebnisse liefern.
- Hinzu kommt die Serienstreuung der Produktionsqualität aller am Gesamtsystem beteiligten Einzelkomponenten, die sich neutralisieren aber auch in einer positiven wie negativen Richtung aufsummieren kann.
- Daraus folgt letztendlich, dass Sie in Ihrer alltäglichen Fotopraxis geringere Werte erhalten werden - bei allen Modellen aller Hersteller.
- Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch auch, dass pauschale Aussagen mancher Tester in Foren, Fachzeitschriften oder auf YouTube ohne genaue Angabe alle verwendeten Testverfahren (und Einstellungsdetails) nur eingeschränkt verwendbar sind.
- Weil mir immer wieder diese Frage gestellt wird: Alle Messergebnisse sind wahr und zutreffend, betreffen jedoch meist ganz bestimmte Rahmenbedingungen. Meine Erfahrung ist, dass diese noch nie exakt auf meine Fotopraxis zutrafen. Meine Ergebnisse lagen immer unter den Herstellerangaben, aber immer über denjenigen der heftigsten Kritiker.
- Bitte beachten Sie abschließend Ihre eigenen fotografischen Anforderungen: Manche Werte können traumhaft gut oder manche Kritiken vernichtend ausfallen. So lange diese Punkte für Sie und Ihre persönlichen Foto-Stile irrelevant sind, sollten diese auch Ihre Bewertung in keiner Weise beeinflussen.
Einschränkungen / Nachteile bei der Nikon Zf im Fotobereich
Selbst, wenn wir uns bei Vollformat-Sensoren in der sogenannten Königsklasse
befinden, so finden sich Unterschiede zu anderen Modellen und anderen Herstellern, die man deutlich benennen muss. Es handelt sich zwar um Leiden auf höchstem Niveau. Aber jede Person sollte sich die Einschränkungen vor dem Kauf zumindest klarmachen.
- Sensor:
- Nikon selbst macht keinerlei (Werbe-) Angaben, dass der Sensor neu sei. In allen Details scheint er mit dem der Z6II übereinzustimmen. Auf ein paar Pixel außen herum mehr oder weniger kommt es nicht an. Die waren auch auf dem alten Sensor als ungenutzter Bereich bereits vorhanden.
- 24 MP sind heute eher wenig.
- Manche hatten einen Stacked-Sensor zumindest erhofft, wenn nicht erwartet.
- Nikons Geiz und die seit Jahren sich verschärfende Krise in der Sensor-Entwicklung bei großen Fotosensoren für Kameras sprechen derzeit gegen einen neuen Sensor. Es ist somit ziemlich sicher davon auszugehen, dass es sich um einen alten Sensor handelt, auf den man die etwas neuere AF-Matrix (z.B. der Z6II) 'gelegt' hat.
- Gehäuse:
- Viele ältere Fotografen hätten sich lieber ein silbernes Gehäuse oder zumindest ein gemischt silbern-schwarzes Gehäuse gewünscht, damit der Retro-Look deutlicher geworden wäre. Viele empfinden Silber als die klassische (Metall-)Farbe alter Kameras - auch, wenn dies bei Nikons Film-/Analog-Kameras so nicht immer zutraf.
- Kein richtiger Joy-Stick vorhanden. - Der als 'Ersatz' gedachte 8-Wege Drück-Ring wird bereits als ungenau in diagonalen bezeichnet. Der andere 'Ersatz' auf dem rückwärtigen Display, das man mit den Fingern im Sichtkontakt (Kamera vor sich im Abstand gehalten - also keine Sucherhaltung) bedienen muss, ist umständlich sowie fehleranfällig.
- Keine beleuchteten rückwärtigen Tasten.
- Keine Taste für AF-on / Back-Button-Focus.
- Abgesehen vom Record-Taster oben rechts auf der Schulter findet sich nur noch rechts vorne ein konfigurierbarer Taster. Das ist wenig für eine moderne spiegellose Kamera.
- Jedoch kann man den bei modernen spiegellosen Kameras unnötigen und unbrauchbaren AE-L/AF-L-Taster umprogrammieren zum AF/ON-Schalter.
- Das Wahlrad mit der Belichtungskorrektur ist nicht fixierbar. Es rastet bei 0 nur etwas stärker ein, als auf den anderen Stufen. Aber es kann unbeabsichtigt verstellt werden. Das muss man somit ständig kontrollieren.
- Die Auslösertaste ist für manche Fotografen unergonomisch platziert.
- Immer mehr Tester bezeichnen das Gehäuse als
schwer
.
- Eine zunehmende Anzahl an Testern beschreibt den Arbeitsablauf als 'bremsend'. Man kann mit der Zf nicht so schnell arbeiten, wie mit anderen spiegellosen Kameras.
- Wie bei allen 'klassischen' / Retro-Designs ist die Griff-Ergonomie eingeschränkt. So ist der angedeutete Haltegriff eher eine optische Zierde.
- Deutlich eingeschränkte Ergonomie: Ein Tester, der die Kamera bereits in der Hand hatte, beschrieb sie als unergonomischen 'Ziegelstein'.
- Manche Tester bemängeln auch das Fehlen einen sogenannten 'Daumen-Hügels' hinten rechts am Gehäuse. Deshalb lässt sich auch von hinten das Gehäuse kaum stabilisieren / bequem und sicher halten.
- Die Ergonomie ist so eingeschränkt, dass (laut PetaPixel) SmallRig in den USA bereits einen zusätzlichen Haltegriff aus Metall angekündigt hat. Laut Computerbild soll dieser Griff für Erstkäufer der Kamera im Oktober in Deutschland (angeblich kostenlos) dazu geliefert werden. Ansonsten steht der deutsche Preis dieses Griffes noch nicht fest. In den USA kostet der Kamera-Zusatzgriff von SmallRig direkt beim Hersteller 80 US-Dollar. In England soll der kürzere Teilgriff (rechter Haltegriff) nur ca. 45 Pfund als Einzelteil kosten. Das wären - mit Melkkuhzuschlag - so ca. 70 Euro.
- Aufgrund der publizierten Bilder vermuten manche Analysten, dass das Betriebssystem der Zf dasselbe ist, wie bei der Zfc. Jenes wurde jedoch kritisiert, weil es manuelle Umschaltungen zwischen PASM am Schalter oben nicht direkt umsetzt. D.h. die Kamera sieht zwar retro aus, lässt sich jedoch nicht so bedienen.
- Es kommt aber noch schlimmer: im englischen Datenblatt steht explizit, dass manuell am Drehrad oben die Belichtungszeit nur in ganzen Stufen (je 1 Lichtwert) verändert werden kann, aber im Menü und mit dem Hauptwählrad in Stufen von 1/3 LW. Wer also im Menü etwas verändert, erhält oben (an der Mechanik) ggf. die falsche Anzeige. Um überhaupt 1/3 Lichtwertstufen zu aktivieren, muss man oben am Wahlrad diese zusätzlich explizit einstellen.
- Noch ärgerlicher ist, dass die Kamera zwar die oben einstellbaren Wahlräder besitzt, jedoch derzeit kein Nikon Objektiv klickbare (manuell einstellbare) Blendenringe besitzt. Daraus folgt, dass man das Retro-Gefühl nur mit alten Objektiven erhält, die jedoch am Adapter nicht optimal arbeiten. Als Alternative bieten sich auch noch Voigtländer Festbrennweiten für Nikon Z an.
- Die Zeitschrift Amateur Photographer schreibt, dass man sowieso nur die feine ISO-Drittelstufen verwenden kann, wenn man zuerst oben das ISO-Wahlrad auf C stellt und dann im Menü nochmals die Einstellung verändert. Das verhindert zwar gegenseitige Störungen, ist allerdings umständlich.
- Indirekt verbunden mit der Kritik am Gehäuse ist die Kritik an den dazu fehlenden Retro-Objektiven. Es gibt derzeit nur zwei kleine, leichte Pancake respektive Retro-Objektive: NIKKOR Z 28 mm 1:2,8 und NIKKOR Z 40 mm 1:2 respektive das technisch identische NIKKOR Z 28mm 1:2,8 SE (Special Edition als Retro-Version). - Alle anderen Z-/S-Objektive sind schlichtweg zu groß und zu schwer für diese Kamera.
- Bildqualität:
- RAW wird nur noch in einem komprimierten Modus geboten, der angeblich verlustlos arbeiten soll.
- Einiges ist noch unklar. Aber die Spitzenwerte von manchen Kameras bei Nikon können bereits angesichts der geringen Auflösung nicht ganz erreicht werden - auch nicht mit Pixel-Shift.
- 32 Bilder benötigen ca. 4 Sekunden auf dem Stativ, wobei das Motiv unbeweglich bleiben muss. Denn es gibt keine Bewegungskorrektur.
- Pixel-Shift liefert keine kamerainterne Verarbeitung, sondern erfordert einen PC mit spezieller Software (z.B. NX-Studio), welche die RAW-Dateien (NEF) zusammenfügt. Aber immerhin liefert die Zf dazu RAW-Dateien. Dennoch ist so das Ergebnis erst lange nach den Aufnahmen am PC erkennbar.
- Auch die Zeitschrift Amateur Photographer schreibt zum Pixel-Shift:
Während die Multi-Shot-Modi auf dem Papier großartig klingen, funktionieren sie selten gut bei etwas anderem als rein statischen Stillleben-Motiven. Sie sind in der Regel die Art von Funktion, die Sie einmal verwenden, um ihre Funktionsweise zu testen, und die Sie dann nie wieder anfassen.
- Laut DPReview führt die Kamera (genau genommen der Expeed-7-Prozessor) eine kontext-sensitive Rauschreduzierung durch. Das klingt für Laien gut, ist jedoch RAW-Betrug. Ferner wird exakt dabei zu sehr geglättet, und es werden (bei der Z6II noch sichtbare) Details eingeebnet. Vor allem in HEIF und JPEG ist dies extrem sichtbar. Nur dadurch kann Nikon auf bis zu 204.800 ISO hochgehen.
- Die Schwarz-Weiß-Profile (Picture Control settings) werden nicht fest in die RAW-Dateien eingebaut, sondern nur als Anzeige am Display und im elektronischen Sucher verwendet. Nur in JEPGs (und evtl. HEIF) werden sie direkt geschrieben und damit das Bild hart in eine Schwarz-Weiß-Aufnahme konvertiert.
- Nikon Kanada (siehe Video unten) gab an, dass man in Tests auf einem (neuen hochgerüsteten) Apple M1-Mac Book ca. 30 Sekunden für 16 Fotos und ca. 45 Sekunden für 32 Bilder zum Zusammenfügen in NX Studio benötigte. Das ist noch erträglich schnell. Aber auf langsameren älteren PCs dauert das selbstredend deutlich länger.
- Geschwindigkeit:
- Gemäß ersten Tests sind nur:
- bis zu 14 Bilder je Sekunde mit JPEGs (mechanisch) und bis zu 15 elektronisch möglich und
- nur bis zu 11 Bilder je Sekunde mit RAW, aber nur im Continuous High Extended mode und angeblich nur elektronischem Verschluss, laut DPReview allerdings ohne Dinge wie Sucher-Aktualisierung etc. Auch die Tester bei Amateur Photographer bestätigten:
without live view between frames
.
- Der C30-Modus funktioniert nur mit JPEGs und nur als Vorpuffer (pre-burst) - also vor dem Drücken des Auslösers.
- Nur mit den neuesten Objektiven und unter idealen (Licht-) Bedingungen sind die absoluten Spitzenwerte zu erzielen. Das ist auch bei vergleichbaren Kameras so. Alte Objektive, Adapter oder langsame Fokusmotoren in neuen Objektiven, die eher auf maximale Schärfe (vor allem manche Dritthersteller) optimiert sind, sowie suboptimale Lichtverhältnisse (Innenräume, Dämmerung etc.) bremsen diese modernen Hochleistungssysteme drastisch aus.
- Nur mit den neuesten, teuersten und schnellsten Speicherkarten kann die Kamera die angegebenen Spitzenwerte erreichen.
- Durch das langsamere zweite Micro-SD-Kartenfach, das nur UHS-I beherrscht, wird jedes parallele Sichern deutlich langsamer. Dies ist deshalb ärgerlich, weil die großen UHS-II-Karten auch nicht die schnellsten sind (CFexpress ist heute deutlich schneller).
- Die Seriengeschwindigkeit mit unkomprimierten RAW-Dateien soll deutlich unter den angegebenen 30 Bilder je Sekunde für JPEG / HEIF liegen.
- Rückwärtiges Display:
- In die Jahre gekommenes Display der Z6 und Z6II.
- Vor allem an einer Foto-Retro-Kamera hätte man ein Klapp- und kein Schwenk-Display für Video erwartet.
- Obwohl Nikon sonst so viel Augenmerk auf das Gehäuse und optische Details legte, steht das rückwärtige Display über und schließt (eingeklappt) keinesfalls flach mit dem Gehäuse ab. Dies gilt vor allem, wenn man das Display (zur Benutzung) nach hinten zeigen lässt. Dann scheint das aufgeklebte Lederteil auf der Rückseite irgendwie zu blockieren und das gesamte Display (ca. 1-2 mm) unschön und störend abzuheben. - Hinweis: Falls dieser (von allen anderen Influencern unterschlagene) Punkt auch bei Produktionsmodellen zutrifft, dann hätte Nikon den rechten Kamerateil auch dicker machen können, um dies plan abzuschließen und vor allem dann zwei in der Alltagspraxis sinnvolle Kartenfächer unten rechts einzubauen.
- Nikon hat leider viele Zusätze und Neuerungen im Menü (wie z.B. Pixel-Shift, Link VR to AF) einfach in das Menü hineingequetscht oder unten angefügt, sodass diese Menülisten immer länger und unergonomischer werden. Das betrifft auch Video.
- Wer das rückwärtige Display als Joy-Stick-Ersatz verwenden will (touch-function / Touch Fn), muss meist zuerst im Menü dieses einstellen. Dort kann / muss man die aktive Fläche festlegen. Ansonsten wird diese Funktion versehentlich durch die Nase ausgelöst.
- Die speziellen / neuen Touch-Funktionen werden nur aktiviert, wenn man das Auge gleichzeitig am elektronischen Sucher hat. Hat man hingegen das rückwärtigen Display als Normal-Ein-Ausgabe-Medium eingestellt / verwendet es so, dann sind jene Sonder-Touch-Funktionen nicht zugänglich.
- Autofokus:
- Die Leistungen des AFs liegen deutlich unter denjenigen der Z9/Z8. Dies ist physikalisch auch verständlich, da der Sensor der Zf alt ist und nur langsam die Daten an das AF-System liefert.
- Ein kanadischer Mitarbeiter von Nikon räumte in einem Video ein, dass es (im Gegensatz zur Z8/Z9) keine 120 AF-Berechnungen je Sekunde gibt. - Das liegt meines Erachtens am viel zu langsamen Sensor, der solche Daten nicht so schnell liefern kann.
- Erste Tester berichten davon, dass der Autofokus bei Verfolgung einer Bewegung bei Weitem nicht so am Motiv 'kleben' bleibt wie bei der Z8/Z9.
- Derzeit kann man pauschal festhalten, dass die AF-Leistung der Zf über derjenigen der Z6II und Z7II, aber unter der der Z8/Z9 liegt.
- Die für manuell zu fokussierende Objektive angebotenen üblichen modernen AF-Modi (erkennt z.B. Augen sowie Gesichter und erleichtert so die manuelle Fokussierung) funktioniert nur für solche relativ modernen Objektive mit elektronischem Anschluss - also nicht für rein manuelle, wirklich alte Objektive.
- Die Zeitschrift Amateur Photographer widerspricht der Nikon-Werbeangabe bei der AF-Abdeckung. Sie beträgt keine 100%, sondern nur 89% * 96%. Das ergibt insgesamt eine Gesamtflächenabdeckung von nur 85,4%.
- Wie ich oben bereits anhand der offiziellen technischen Daten von Nikon zur Belichtung bewies, schreibt auch Amateur Photographer:
which almost sounds too dark to record much of an image.
. Die Kamera mag zwar bei -10 Lichtwerten noch fokussieren. Aber dann kann man kein brauchbares Foto mehr aufnehmen.
- Verwacklungsschutz / IBIS:
- Da der Verwacklungsschutz bei der Zf mit dem Autofokus-Feld kombiniert werden kann, hängt seine Leistung auch vom gewählten AF-Feld ab. D.h. die bis zu 8 Blenden werden definitiv nicht in den absoluten Randbereichen oder mit Ultra-Weitwinkel-Objektiven erzielt. - Ganz langsam nochmals zum Mitdenken: Da das IBIS nun an das Autofokusfeld gekoppelt werden kann, wird dort die maximal mögliche Schärfe erzielt. Daraus folgt aber, dass der Rest des Bildes durchaus verwackelt(er) sein kann. Bisher ging man beim Verwacklungsschutz vom Zentrum aus, das zwar weniger IBIS-Stufen im Labor als Verwacklungsschutz lieferte, aber dafür ein gleichmäßiger verwackeltes Gesamtbild erzeugte.
- Noch eine Einschränkung: Jene IBIS-Funktion muss man erst im Menü aktivieren (Menü-Eintrag: Link VR to focus point), um sie nutzen zu können.
- Man muss sich sowieso vorher im Menü entscheiden: entweder im Menü VR einstellen oder 'Link VR to focus point' auswählen.
- Selbstverständlich funktioniert es auch nur mit S-/Z-Objektiven zum Z-Bajonett - also keinen Adapter-Versionen.
- Schließlich funktioniert das neue IBIS auch nicht mit Tele-Objektiven. Dann wird automatisch auf die Kombination VR im Objektiv und klassisches (zentrales) IBIS in der Kamera umgeschaltet.
- Nikon Kanada (siehe Video unten) stellte ferner klar, dass die neue Funktion des Verwacklungsschutzes in Kombination mit dem gewählten AF-Messfeld (Menü-Eintrag: Link VR to focus point) nur mit Z-Objektiven funktioniert, die kein VR-Verwacklungsschutz besitzen. Zur Beruhigung: die meisten Nikon Weitwinkel-Objektive besitzen kein VR.
- Insgesamt tun sich alle Influencer bisher schwer damit, die angeblichen Vorteile auch nur halbwegs verständlich darzustellen. - Hier bedarf es noch ausgiebiger Tests für vertrauenswürdige abschließende Aussagen zur Praxistauglichkeit.
- Da sowohl das Volumen als auch das Gewicht der Zf geringer sind als bei der Z8 und Z9, dürfte sich die Zf etwas schlechter ruhig halten lassen und auch etwas weniger impulsfest sein (ein geringeres Trägheitsmoment besitzen). D.h. in der Fotopraxis werden nicht ganz die hohen Verwacklungsschutzergebnisse jener Modelle erzielt werden. Aber dennoch werden in der Fotopraxis vermutlich etwas höhere Werte als bei der Z6II geliefert.
- Synchro VR wird derzeit nur mit wenigen Objektiven geboten.
- Die Zf hat als einzige Kamera von Nikon keinen Blockier-Mechanismus für das IBIS im ausgeschalteten Zustand mehr. D.h. es bewegt sich im ausgeschalteten Zustand der Kamera. Das kann man bei Bewegungen oder Schütteln der Kamera sogar selbst hören und sogar spüren (siehe dazu Videos unten). Manche Fotografen sehen dies als Problem für den Transport.
- Verschluss:
- Identische Werte zur Z6II - jedoch nicht mehr.
- Moderne Kameras bieten heute oft im elektronischen Verschluss 1/16.000 oder 1/32.000 Sekunde an.
- Tester beschreiben den mechanischen Verschluss als ziemlich laut. Auch die dadurch erzeugten Erschütterungen sind spürbar. Das mag zwar Romantiker an die alten (Spiegelreflex) SLRs erinnern, ist jedoch für den modernen Einsatz (möglichst leise und erschütterungsfrei) nicht so ideal.
- Da die Zf kein Sensor-shield besitzt (wie die Z8 und Z9) sowie auch sonst nichts erwähnt wird, muss man vermuten, dass kein Staubschutz vorhanden ist. D.h. der Sensor muss häufiger manuell gereinigt werden. Das ist ein leidiges Problem bei vielen spiegellosen Kameras. Da wird sich die 'Nostalgie' bei zahlreichen Nutzern bald legen.
- Elektronischer Sucher - EVF:
- Man kann damit arbeiten. Aber er ist wirklich alt und nicht mehr auf der Höhe der Zeit.
- Die Option für 120 Bilder in der Sekunde ist im EFV (laut PetaPixel) nicht manuell einschaltbar - ganz im Gegensatz zur Z6II. D.h. es bleibt bei maximal 60 Bildern je Sekunde im Sucher für die Zf. Da sich Nikon hierzu in den englischen und deutschen Datenblättern ausschweigt, wird es zutreffen. Das wird Sport- sowie Wildtierfotografen nicht gefallen und ist in dieser Preisklasse heute unüblich.
- Hinzu kommt, dass der elektronische Sucher das Bild zeitverzögert anzeigt. Auch dies dürfte die Verfolgung von sich schneller bewegenden Motiven erschweren.
- Das Gelieferte ist heute nur noch befriedigendes Mittelmaß. Es gibt mit über 9 Mio. Pixel deutlich höher auflösende, mit heute standardmäßigen 120 Herz schnellere respektive flimmerfreie, hellere, klarere etc. elektronische Sucher.
- Keinesfalls reicht dieses EVF bei Tageslicht an einen klassischen Prismensucher mit Spiegel heran. Da wird kaum Nostalgie aufkommen.
- Akku:
- Die Akkuleistung ist etwas eingeschränkt. Für längere Foto-Shootings ist ein Ersatz-Akku empfehlenswert.
- Der Akku wurde - ungewöhnlich für neue Kameras - in Längsrichtung des Gehäuses eingebaut, wodurch das Kartenfach rechts entfallen musste.
- Da sich (im Gegensatz zur Z6II) kein Akku-Zusatzgriff an der Zf montieren lässt, ist die Akku-Leistung nicht steigerbar.
- Es wird kein Akku-Ladegerät mitgeliefert:
Netzadapter mit Akkuladefunktion EH-7P (separat erhältlich); Netzadapter EH-8P (separat erhältlich); USB-Kabel UC-E25 (im Lieferumfang enthalten)
. Es wird nur ein USB-Kabel UC-E25 zum Laden des Akkus in der Kamera geliefert. - Das Original-Nikon-Ladegerät MH-25a kostet derzeit mit Versand rund 70 Euro zusätzlich - und war Ende September kaum erhältlich.
- Konnektivität:
- Eingeschränkt im Vergleich zu manchen Mitbewerbern in der Preisklasse.
- Der Micro-HDMI-Anschluss ist wackelig, fummelig und neigt (wie überall) zum Herausrutschen, Abbrechen sowie sogar Kabelbruch direkt am Stecker.
- Vor allem das MicroSD-Kartenfach ruft Bedenken hervor, da man nun ein weiteres Kartenformat auch für Kameras benötigt.
- Das Micro-SD-Kartenfach und seine Karten gelten bereits jetzt als ergonomisch schwierig zu bedienen. Nicht nur das Fummeln, bis man so eine winzige Karte im kleinen Fach hat, sondern der Umstand, dass man sie zu schnell verliert, erregt viele Fotografen.
- Auch der Ort und die Anbringung sowie die Details rund um das Kartenfach rufen bei einigen Testern beim mühseligen Wechseln auf dem Stativ Stirnrunzeln hervor.
- Ferner sind diese Karten generell noch langsamer als SD-Karten. Zudem unterstützt das Micro-SD-Kartenfach in der Zf nur den sowieso langsameren Standard UHS-I. Sofern man damit simultan auf zwei Karten sichern will, wird dadurch die Kamera ausgebremst.
- Dass es kein eigenes Kartenfach mit separatem Deckel gibt, sondern alles unten im Akkufach sich befindet, wird kritisiert.
- Dass Nikon keinen modernen Zubehörschuh für Blitzgeräte und weiteres Zubehör bietet, wird kritisch gesehen.
Bitte beachten Sie: Einige der hier angegebenen Kritikpunkte können per Software - also Firmware-Update - leicht nachträglich optimiert respektive korrigiert werden. Bisher hat Nikon das bei seinen neuen spiegellosen Kameras auch getan.
Video der Zf
Die folgenden Angaben sind für Videografen. Wenn Sie als Fotograf diese technischen Fachausdrücke teilweise nicht verstehen, dann benötigen Sie diese Dinge derzeit auch (noch) nicht.
- 4K60P und alle darunter liegenden Modi wie 24/25P, 30P, 50P.
- 10-Bit H.265 HEVC (SDR/HLG/N-log) intern, Linear PCM. HLG = HDR.
- Full HD (1080) wird mit bis zu 120P geboten: 1.920 * 1.080: 120P, 100P, 60P, 50P, 30P, 25P, 24P.
- Videodateiformat: MOV, MP4.
- Videokomprimierung: H.265/HEVC (8 und 10 Bit), H.264/AVC (nur 8 Bit).
- Integriertes Stereomikrofon oder extern anschließbares Mikrofon mit Dämpfungsoption, Empfindlichkeit einstellbar.
- Logarithmische (N-Log) und HDR-Filmdatenausgabe (HLG).
- Zeitrafferfilme, elektronischer Bildstabilisator, Zeitcodes und vor allem Timecode-sync mit anderen Kameras über Bluetooth, waveforms / Wellenformmonitor, roter REC-Aufnahmerahmen, Zoom des Bildausschnitts bei der Videoaufzeichnung (50%, 100% und 200%), verlängerte Belichtungszeiten (Modi S und M), Option zur Anzeige von Videoaufzeichnungsinformationen über das i-Menü sind verfügbar.
- 4K30P soll (bei 20 Grad Celsius - eher im Studio erzielbar) bis zu 125 Minuten am Stück aufnehmbar sein.
- Ein Influencer aus London berichtet, dass Nikon 50 Minuten Dauervideoaufnahme für 4K60P bei Standard und 125 Minuten für High bei 23 Grad Celsius angibt. Standard und High sind wählbaren die Temperatur-Abschalt-Modi (Auto temperature cutout).
- Bei 40 Grad Celsius sollen es bei 4K30P 110 Minuten sein und bei 4K60P noch 20 Minuten.
- Der (am Schalter einstellbare) Schwarz-Weiß-Modus kann auch beim Filmen verwendet werden.
Einschränkungen:
- Wie üblich bei Nikon wird nur UHD geboten, also: 3.840 * 2.160 Pixel.
- Nur 4K 24P, 25P und 30P wird oversampled vom vollen 6K-Sensor gewonnen. 4K50P und 4K60P sind beschnitten (cropped).
- Der Rolling Shutter von 22ms entspricht der Z6II und der Panasonic S5II. Das sind keine Traumwerte und erklären den erforderlichen Crop / Beschnitt bei 4K60P.
- Das moderne IBIS für Fotos funktioniert nicht für Video. Hier wird ein schwächeres / älteres verwendet, das vermutlich maximal 6 Blenden Verwacklungsschutz liefert.
- Erste Video-Tester bemängeln die Drehräder der Retro-Kamera (für die Fotografie), die sich nicht für die Videografie eignen.
- Auch, wenn H.265 gelobt wird, weil es kleinere Dateien liefert, so fordert es wirklich leistungsstarke PCs in der Video-Nachbearbeitung.
- Erste Tester melden Überhitzungsprobleme bei 4K-Video-Aufnahmen.
- Ein gravierender Praxis-Nachteil für Ein-Personen-Vlogger ist der Umstand, dass man im Betrieb kaum etwas verstellen kann. Man gelangt von vorne kaum an Schalter oder Drehregler und das hinausgeschwenkt sowie gedrehte Display lässt sich von vorne nur betrachten, aber kaum bedienen.
Verfügbarkeit und Preise der Zf
- Die Zf-Kamera orientiert sich an den eigenen bei Nikon darunter und darüber positionierten Modellen.
- In den USA kostet die Zf: 1.999 US$. Das sind aktuell umgerechnet ca. 1.879 Euro. Kits mit dem retro-gestylten Nikkor Z 40mm f/2 SE kosten ca. $2.239 und mit dem Nikkor Z 24-70mm f/4 S Objektiv $2.599 US-Dollar.
- In Deutschland kostet die Kamera (Zf-Body) aufgrund des üblichen Melkkuhzuschlages deutlich mehr: 2.499 Euro. Das ist mit dreisten +33% Preisaufschlag / Melkkuhzuschlag ziemlich teuer.
- Geplant sind auch hier mehrere Kit-Versionen (Gehäuse mit Objektiv) zu etwas gemäßigteren Gesamtpreisen: Kits mit der retro-gestylten Festbrennweite Nikkor Z 40mm f/2 SE sollen ca. 2.700 und mit dem Zoom Nikkor Z 24-70mm f/4 S Objektiv 3.130 Euro kosten.
- Die Abkürzung SE steht für 'Special Edition' und meint auf 'Retro' getrimmte Objektive.
- Verfügbarkeit der Zf: Ab Mitte Oktober 2023 - also rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft verfügbar. Die pandemiebedingten Liefer-/Logistik-Probleme haben deutlich abgenommen.
Markteinschätzung Nikon Zf
Die Zielgruppe dieser Retro-Hybrid-Kamera ist nicht so ganz klar.
Video
- Im Bereich Video handelt es sich bei der Zf um eine durchaus solide 4K-Videokamera für Kameraleute, die hinter der Kamera und auch als Ein-Personen-Vlogger davor stehen.
- Bei diesem Preis ist die Zf eine durchaus überlegenswerte Video-Kamera.
- Da die Zf - inklusive Bildstabilisierung - so vieles intern bietet, kann man sie auch viel leichter in
schwierige
Veranstaltungen hineinschmuggeln, in die man mit großem Video-Gerät keinen Zugang erhielte. - Anmerkung: Jede professionelle Video-Kamera ist ohne erforderliches Zubehör mindestens doppelt so groß.
- Man sollte jedoch die Folgekosten beachten: Um 4K60P-Video nutzen zu können, benötigen Sie einen komplett neuen Hochleistungs-PC.
- Allerdings wird auf viele Anwender auch noch einiges Zubehör direkt für die Video-Kamera hinzukommen: externe Mikrofone, Ohrhörer, evtl. sogar Gimbal, externer Monitor / Recorder, oder Spezialstative etc., wenn man unter allen Bedingungen wirklich hochwertige Videos aufnehmen will.
- Ferner sollte man Praxistests abwarten, ob sich das andersartige Designkonzept bezüglich der manuell fest (vor-)einstellbaren Auswahl-Optionen (der Schalter und Wahl-/Drehräder) evtl. zu negativ auf den Videobetrieb auswirkt.
Foto
- Das Retro-Design und Layout der vielen direkt ansteuerbaren Wahlräder spricht klassische ältere als auch modebewusste jüngere Fotografen an.
- Insgesamt scheint es sich in weiten Bereichen um technisch eine Z6II in einem klassischen Gehäuse zu handeln.
- Das insgesamt schicke klassische Aussehen wird auch zahlreiche ältere Fotografen diese Kamera als Zweitkamera erwerben lassen. Zielgruppe:
a style-conscious audience
.
- Aber 24 Mega-Pixel sind eben auch eher retro - genauso wie das (eher un-) ergonomische Konzept.
- Allerdings nicht nur technisch, sondern insgesamt hatten zahlreiche Fotografen eigentlich etwas mehr von der Zf erwartet - vor allem angesichts des hohen Preises in Deutschland.
Allen Zielgruppen, welche sich nun angesprochen fühlen, rate ich dennoch dringend, Einzeltests mit kaufbaren Serien-Modellen abzuwarten. Mich haben die Retro-Kameras von Nikon leider - in keiner Disziplin - je überzeugen können. Denn ein eckiges, kantiges Metallgehäuse mit ein paar Messing-Drehrädern täuscht nur kurzzeitig über das Fehlen eines stimmigen Gesamtkonzeptes (inklusive passender Objektive) für Retrokameras hinweg.
Ein Influencer brachte unbewusst das Kernproblem dieser Hybrid-Kamera beim dreh- und schwenkbaren rückwärtigen Display in der witzigen Bemerkung retro-style vlogging
auf den Punkt: ein für diese Kamera bezeichnender Widerspruch in sich selbst - wie die Zf insgesamt.
Aussichten der Zf
Zwar sind Details noch unklar, aber einiges zeichnet sich bereits ab:
- Es handelt sich um eine solide Kamera für Foto und Video. Aber über die langen Jahre in der Gerüchteküche hatten sich zu viele Erwartungen aufgebaut, welche nun unerfüllt blieben.
- Das ist eine absolute Nischenkamera.
- Sowohl der US-Preis von 2.000 Dollar als auch der deutsche von 2.500 Euro ist nicht nur relativ hoch, sondern liegt in einem dicht bepflasterten Markumfeld. Da bieten alle Hersteller inzwischen wirklich viele hochwertige Kameras an, sodass die Konkurrenz groß ist.
- Ferner dürfte sich bei dem Mehrpreis der Zf gegenüber der Zfc auch Nikons Hoffnung auf den Aufstieg vieler APS-C-Nutzer der Zfc nun zur ca. 1.000 US-Dollar teureren Zf kaum realisieren. Wer eine Retro-Kamera wünscht, kauft sie nicht wegen des etwas besseren Sensors oder sonstiger Technikwerte, sondern aufgrund des 'coolen' Aussehens.
- In den wirtschaftlich florierenden USA werden sich zahlreiche ältere reiche Nikon-Nutzer diese Kamera als Zweitkamera, oder zum Spazierengehen, oder für das Essen-/Aus-Gehen, oder für die Glasvitrine kaufen. Hierfür ist die Lieferung zur Weihnachtszeit perfekt von Nikon abgestimmt.
- Gleichzeitig sind die Videoleistungen beachtlich. Aber das Hybridkonzept ist insgesamt weniger gelungen.
- Langfristig in den USA und aufgrund der 2023 schwächelnden Ökonomie bereits kurzfristig weltweit halte ich das Gesamtpotential dieser Retro-Kamera allerdings für begrenzt.
- Zahlreiche Personen, welche technisch mehr von der Zf erwartet hatten, werden auf die schon lange in der Gerüchteküche gehandelte Z6III (Mark III) warten.
Retro - Was ist das heute?
- Die Frage klingt im Zusammenhang mit Kameras leichter, als die Antwort darauf tatsächlich ist.
- Im deutschen Sprachraum findet man hierauf kaum mehr ehrliche Antworten. Zu sehr schon sind die Fotografen eingeschüchtert von der grünen Propaganda, der Überwachung des Internets, dem Hass der Trolle und der Denunziation bei jeder Gelegenheit. Deshalb hält man sich im eigenen Interesse besser zurück mit jeglicher Äußerung zur Vergangenheit sowie den eigenen Wünschen sowie Träumen.
- Als Folge kann man nur noch im freien demokratischen Ausland nach den wahren Motiven zu Retro-Kameras forschen.
- Bevor man wieder mich als Boten lynchen will: Das Folgende sind die Meinungen aus dem Ausland zum Thema Retro-Kameras. - Jede
Ähnlichkeit mit Ihren eigenen Motiven wäre rein zufällig und nicht beabsichtigt
. Wie es in den Kinofilmen immer heißt.
- Beginnen wir mit dem härtesten Argument: Niemand benötigt technisch gesehen eine Retro-Kamera. Das ist purer Luxus für Reiche, die sowieso schon eine moderne digitale Kamera besitzen. Eine Retro-Kamera wird somit als Zweitkamera angeschafft. - Man braucht so eine Kamera nicht, aber es ist halt schön. - Das sieht man im Ausland ganz realistisch und gibt es auch ehrlich zu. Zur Zf schreibt Amateur Photographer:
This is the kind of camera that will appeal to photographers on an irrational level, just begging to be picked up and used.
- Dies ist die Art von Kamera, die Fotografen auf einer irrationalen Ebene anspricht und darum bettelt, in die Hand genommen und benutzt zu werden.
- Dann ist auch nicht klar, wie eine Retro-Kamera definiert werden soll. Erstaunlicher Weise halten die meisten eine Spiegel-Reflex-Kamera, mit dem üblichen Penta-Prisma-Hügel in der Mitte, nicht für wirklich retro. Schon eher scheint dies für klassische Rangefinder-Modelle - also Sucher-Kameras - zu gelten, bei denen der Sucher nach links ausgerückt ist. Das ergibt auch einen kompakteren Aufbau.
- Die im Ausland genannten Motive belegen insgesamt ein diffuses Umfeld an subjektiver Erinnerung der wohlhabenden, älteren Fotografen an ihre frühen Fotoerlebnisse und die eigene unbeschwerte Kindheit sowie Jugend - an eine glückliche Vergangenheit, in der man sich noch wohl fühlte, in der einem die Zukunft offen stand, man selbst aufstieg, und die Welt sich dank technischen Fortschrittes stetig aufwärts entwickelte. Grenzenloses, unaufhaltsames Wachstum und ständiger Fortschritt waren nicht nur politische Schlagwörter, sondern für fast jeden im Alltag spürbar. Denn jeder konnte noch selbst etwas durch aktives Handeln bewirkten - Halt-Stopp: Niemand sagt, dass dies überall und in allen Bereichen für alle Menschen die Realität war, aber man sah dies damals in weiten Bevölkerungskreisen so. Denn man war noch grundsätzlich positiv gestimmt: Probleme waren Motiv und Anlass, Lösungen dafür zu finden. - Nostalgie, die man sich wieder gönnen will:
Ich bin alt genug für Nostalgie, und ich kann sie mir erlauben.
- Vielleicht spielt hier auch etwas bewusster Trotz mit hinein.
- Dazu kommt bei jenen digitalen Retro-Modellen die völlig andersartige Ergonomie mit den Drehknöpfen sowie Schaltern alter Metall-Kameras. Dahinter verbirgt sich auch der Mythos Metall.
- Es geht auch viel um Freude an der praktischen Arbeit damit:
joy of using it
- the most fun to use
.
- Diese manuell einstellbaren Kameras sind absichtlich langsam. Sie verlangsamen das Fotografieren, sie
inspirieren
einen zur kreativen Arbeit, etc. Oder, wie mir ein Fotograf einmal persönlich vor Jahren schrieb: Ich habe gerne eine Kamera, die langsamer arbeitet, als ich denken kann.
- Ferner scheint in den Kommentaren auch immer wieder durchzuschimmern, dass die vielen Drehräder und Schalter die Anfänger abschrecken (sollen) und den Benutzer als erfahrenen Könner in der Fotografie ausweisen. Retro-Kameras erhöhen somit das eigene Prestige.
- Hinzu kommt das eckige Design, das modisch und schick aussieht. Zumindest unterscheidet es sich vom abgerundeten modernen Plastik-Look. Einen besonderen Geschmack des
vintage style
oder Oldtimers zeichnet somit den Eigentümer ebenfalls positiv aus.
- Allerdings sind die Befürworter der digitalen Retro-Modell nicht ganz aufrichtig. Denn sie wollen nicht wirklich zurück zu den alten Kameras. Das könnten sie jederzeit für einen Bruchteil der Preise mit überall erhältlichen wirklich alten analogen Filmkameras erzielen. - Ganz nebenbei: Bei e-Bay erhält man die echte FM2 in sehr gutem Zustand ab 100-200 Euro. - Aber jene Kameras bieten keinerlei Komfort. Man muss tagelang oder gar über eine Woche auf den entwickelten Film warten. Und Nein: Niemand aus dieser Käuferschicht will eine eigene Dunkelkamera mehr haben. Denn das versteht man nicht mehr und ist auch viel zu aufwändig.
Gives people the 'I shoot film' look without the hassle of actually shooting film.
- Jene wenigen, die das wollen, sind noch immer oder schon wieder bei analogen Filmkameras mit eigener Dunkelkammer gelandet.
- Die meisten Nutzer jener digitalen Retro-Kameras haben lange verlernt, sich die manuell einstellbare Belichtung wirklich vor ihrem geistige / inneren Auge vorzustellen oder gar im Kopf berechnen zu können. Die meisten benötigen sowohl ein rückwärtiges Display für die direkte Kontrolle des Bildergebnisses, als auch am besten einen hochauflösenden elektronischen Sucher, der bereits vor der Aufnahmen weitgehend das Bildendergebnis anzeigt. Nur so kann man manuell noch das
Richtige
an den Reglern einstellen.
- Ferner wollen sie in der Kamera bereits viele Filter oder Schwarz-Weiß-Einstellungen vornehmen, damit sie nicht mehr allzu viel am PC nachbearbeiten müssen. Es geht ihnen folglich oft auch nicht um höchste Bildqualität, welche jene Kameras sowieso nicht liefern. Ganz im Gegenteil ist fast jedem Käufer einer Retro-Kamera bewusst, dass man damit faktisch eine schlechtere Bildqualität erhält als mit den anderen digitalen Kameras. Aber es ist so letztendlich bequemer.
- Digitale Retro-Kameras zielen deshalb auf eine andere Käuferschicht. Sie wollen den gesamten modernen digitalen Komfort inklusive KI, aber in einem alten pseudo-mechanischen Gehäuse -
pseudo-retro
, wie ein Anhänger offen zugab. Das war schon immer der Erfolg der Fuji X-T-Serien: Mittelschwere, mittelteure, mittelmäßig ergonomische Kameras, welche eine von vielen Fotografen begehbare 'Brücke' zur Vergangenheit zu bilden schienen. - Somit wollen viele Retro-Fotografen im Grunde nur den Look
und den Flair der analogen Kameras.
- Zudem scheint dieser Look auch manche ganz junge Menschen sowie zahlreiche junge Frauen anzusprechen, welche die alten Kameras nur aus Erzählungen respektive Fotos ihrer Väter und Vorfahren kennen. Sie wissen es nicht besser. Das ist wie bei den inzwischen mit digitaler High-Tech gesteuerten 'analogen' Plattenspielern, welche sie kaufen und dann mittels Bluetooth mit Aktivboxen verbinden sowie über das Smartphone steuern. -
Gen Z ... posers
.
- Im Übrigen handelt es sich auch nicht um die wirklich reichen und leidensfähigen Fotografen, denn jene sind seit Jahren schon bei Leica, Hasselblad und Fujifilm GFX - wirklich schwere, unhandliche und extrem teure Kameras mit wenig Funktionen und noch eingeschränkterer Ergonomie.
- Schließlich kommt noch eine weitere Dissonanz hinzu: Die Objektive. Entweder handelt es sich um zum spiegellosen Bajonett technisch passende moderne (Plastik-)Objektive, welche mit der Kamera perfekt kommunizieren, aber in den Augen der meisten Fotografen hässlich sind und sich kaum manuell bedienen lassen (also definitiv nicht retro sind). Oder man muss nicht mit der Kamera kommunizierende, schöne, alte (Metall-)Objektive anbringen, welche sich nur manuell einstellen lassen, aber oft am Adapter richtigen Frust mit modernen Kameras erzeugen können.
- Im Übrigen kommt hinzu, dass moderne Hochleistungsobjektive groß und schwer sind sowie dadurch das Kamerakonzept der meist kleinen oder zumindest handlichen Retro-Modelle ad absurdum führen. Daran angebracht mutieren sie zu völlig unergonomischen Monstern.
- Die meisten jener Retro-Kameras sprechen somit eher einen weniger leidensfähigen und nur mittelmäßig ambitionierten älteren wohlhabenden Fotografen an, der in Erinnerungen schwelgen möchte.
- Das ist auch der Grund, warum viele jener Retro-Kameras bald als Schaustück auf dem Regal oder in der Glasvitrine landen und dort langsam verstauben.
- Die Käufer sind dennoch glücklich - und die Hersteller ebenso.
Deutsche Herstellerinformationen - Nikon zur Zf
Weitere Informationen zur neuen Nikon Zf
Artikel
- Nikon Zf initial review: the classiest mirrorless of them all? - Englisch, 20.09.2023. - DPReview.
- Rumors are Bad for Photography and I'm Tired of Pretending They're Not - Englisch, 20.09.2023. - PetaPixel:
- Eine unsachliche Propaganda-Schrift gegen die Gerüchteküche, weil sie den bezahlten Testern alles vorab wegnahm.
- Die Gerüchteküche wusste bereits 4 Wochen vor der Veröffentlichung fast alles bis in das Detail. Das ist natürlich ärgerlich für Autoren, die damit ihr Geld verdienen und dann nochmals warten mussten mit ihrer eigenen Publikation, weil Nikon aus rein egoistischen Marketing-Gründen die Vorstellung der Kamera zudem plötzlich um über 3 Wochen verschob.
- Wer sein Gehirn einschaltet und Rumors / Gerüchte richtig interpretiert, der kann - wie ich in diesem Artikel - bereits Wochen vorab nicht nur die technischen Daten und vermutlichen Preise liefern, sondern sogar Ergonomieberichte zur Nutzung sowie selbst Analysen zum Markterfolg des Modelles verfassen.
- Das wollen die Hersteller und Händler sowie Fotomagazine selbstredend nicht und bezahlen Schreiberlinge für solche lächerlichen Artikeln.
- Jener Autor schreibt auch ganz deutlich, warum und wofür er bezahlt wird:
Und Enttäuschung ist so ziemlich das Letzte, was ein Kamerahersteller, insbesondere einer, der sich so sehr für seine Produkte interessiert wie Nikon, den Menschen vermitteln möchte, wenn er endlich offiziell ein neues Produkt ankündigt.
- Dann sollen sie eben hochwertigere Produkte zu einem niedrigeren Preis anbieten - und nicht die Leute neben dem typischen Inflationsaufschlag für alte Bausteine - vor allem in Europa - auch noch mit einem unverschämten Melkkuhzuschlag verärgern.
- Exakt letztere Unterdrückung jeder Meinungsbildung vorab ist das Nachteilige in der niedergehenden Fotowirtschaft. Früher wurden Gerüchte und Vorabinformationen gelassen hingenommen. Offensichtlich liegen bei den Bilanzbuchhaltern nun allerdings aufgrund der mäßigen Verkäufe die Nerven blank.
- Angesichts der heute schlagartig am Vorstellungstag einsetzenden massiven bezahlten Manipulationen der angeblichen 'Informationen' durch Influencer rund um Neuvorstellungen sind Vorabinformationen inzwischen das einzige Mittel, um dem Werbewahn wenigstens eine schwache Stimme entgegen zu setzen, welche zum Nachdenken anregt.
- Nikon Zf Initial Review: Retro on the Outside, the Future on the Inside - Englisch, 20.09.2023. - PetaPixel.
- Ziemlich unkritische, nostalgische Lobhudelei.
- Es werden erstmals sogar falsche Angaben gemacht, die physikalisch unhaltbar sind: Zwei unterschiedliche Kartenformate mit zwei unterschiedlichen Controllern mit zwei unterschiedlichen Größen liefern definitiv nicht die gleiche Geschwindigkeit. Micro-SD mit nur UHS-I ist anders als UHS-II für große SD-Karten.
- Vorsicht: Der Tester vergleicht die Ergonomie und einiges Andere nachweislich mit Bezug zur katastrophalen, alten Df (einer DSLR-Retro-Kamera) von Nikon aus dem Jahr 2013, die damals zurecht ein Ladenhüter wurde. Das ist völlig unseriös. Selbstverständlich sind moderne spiegellose Kameras nach 10 Jahren 'besser'.
- The Nikon Zf Combines Classic, Timeless Style and Modern Tech - Englisch, 20.09.2023. - PetaPixel, mit vielen Fotos und Ansichten vom Gehäuse.
- Retrotrend: Nikon stellt Nikon Z f mit Vollformatsensor vor - Deutsch, 20.09.2023. - Heise.
- Nikon Z f packt Vollformat-Sensor in Retro-Gehäuse mit vielen manuellen Bedienelementen - Deutsch, 20.09.2023. - Notebookcheck.
- Nikon Zf: Schicke Vollformat-Retro-Kamera im ersten Check - Deutsch, 20.09.2023. - ComputerBild mit Kurz-Video.
- Beispiel-Fotos von Matt Granger - Vorsicht: Nikon-Influencer. Englisch, 20.09.2023.
- Kamera-Zusatzgriff von SmallRig direkt beim Hersteller für 80 US-Dollar - Englisch, 20.09.2023. - Bericht dazu bei NikonRumors: More information on the new SmallRig for Nikon Zf cameras - Englisch, 20.09.2023. - Details zum Haltegriff von der Firma SmallRig für die Zf.
- Nikon's Zf full-frame camera puts speed and video power in a retro body - Englisch, 20.09.2023. - Engadget.
- 11 Things to Know About the Nikon Zf - Englisch, 20.09.2023. - Photography Life. Lobhudelei und Übertreibungen.
- Nikon Zf Review: Hands-on First Look - Englisch, 20.09.2023. - Amateur Photographer. England, deshalb finden sich dort auch die Angaben in Britischen Pfund Sterling: 2.299 für das Gehäuse. Ein ausführlicher sowie in Teilen auch kritischer Testbericht.
- Comparing Nikon Z5 vs. Nikon Z6 II vs. Nikon Zf specifications - Englisch, 20.09.2023. - Tabellarischer ausführlicher Vergleich der technischen Daten der drei Kameras: Z5, Z6II und Zf.
- Nikon Zf vs Z6 II - Englisch, 20.09.2023. - Ausführlicher Vergleich der Zf mit der Z6II.
- Vorteile der Zf:
- Hochwertige Kompositaufnahmen: Mehrere Aufnahmen können nach Pixelverschiebung des Sensors kombiniert werden.
- Flexibleres LCD: Verfügt über einen schwenkbaren Bildschirm für Aufnahmen aus ungewöhnlichen Winkeln im Hoch- oder Querformat.
- Selfie-freundlicher: Verfügt über einen beweglichen Bildschirm, der nach vorne gedreht werden kann.
- Moderner: Spiegelt zwei Jahre und 11 Monate technischen Fortschritts seit der Einführung des Z6 II wider.
- Vorteile der Z6II:
- Einfachere Überprüfung der Einstellungen: Verfügt über ein Bedienfeld oben zur Überprüfung der Aufnahmeparameter.
- (Vor allem in den USA:) Stärker im Preis reduziert: Gibt es schon viel länger (Einführung im Oktober 2020).
Gerüchte und neueste Entwicklungen zur Zf:
- Nikon Rumors - Gerüchte und Infos rund Nikon, laufend aktualisierte Sonderseite zur Zf, Englisch.
- Nikon Rumors Zf - Gerüchte und Infos rund um die Zf, laufend aktualisiert, Englisch.
Videos
Bitte beachten Sie, dass dieses Mal Nikon bei fast allen Testern einen persönlichen 'Betreuer' / 'Wächter' abstellte, der sie begleitete und darauf achtete, dass sie sich entsprechend verhielten. Freies Testen sieht anders aus.
- Testing Nikon Zf in harsh conditions - 6 days in Norway - Englisch, 21.09.2023.
- Morten Hilmer - Vorsicht: Dänischer Influencer in Norwegen. Er gehörte ebenfalls zu jenen Retro-Anhängern, welche (laut eigenen Angaben) Nikon seit 2 Jahren um eine Vollformat-Retro-Kamera anbettelten. Entsprechend positiv fällt seine Bewertung aus.
- Auch ihn besuchte ein 'NPS-Berater' - aus dem Nikon Professional Team-, damit alles im Sinne von Nikon 'korrekt' abläuft. Es bleibt unklar, ob jener ihn auf der gesamten 6-tägigen Test-Reise begleitete.
- Er will die Zf als Back-up-Kamera (also Zweitkamera) für seine Z9.
- Vor allem lobt er den dreh- und schwenkbaren Monitor / das Display für das Ein-Personen-Filmen / Vlogging, das die Z9 nicht bietet.
- Allerdings wird in dem über halbstündigen (und teilweise langatmigen) Film hemmungslos getrickst. Definitiv wurden nicht alles Video-Aufnahmen mit der Zf aufgenommen: Die Zf ist z.B. keine Drohnenkamera, Action-Cam, Tauchkamera etc.
Zur Klarstellung: Er erhielt nur eine Zf-Kamera. Somit konnte er die Zf selbst nicht mit einer weiteren Zf aufnehmen.
Zudem schneidet er auch sonst hemmungslos chronologisch unzusammenhängende Filmszenen wild zusammen.
- Ferner sind seine Vlogging-Aufnahmen (auch beim langsamen) beim Gehen extrem verwackelt. So gut scheint das IBIS nicht zu funktionieren.
- Insgesamt zeigt er ein paar Regenaufnahmen, welche die Kamera überstand - wie jede moderne Kamera in diesem Preisbereich. - Er macht es im Übrigen korrekt, indem er die Kamera nach dem manuellen Abtrocknen dennoch im Freien liegen lässt, damit die Restfeuchtigkeit verdampfen kann. Probleme entstehen heute meist nur, wenn Kameras feucht in einem luftdichten Behälter verstaut werden.
- Ferner zeigt er schöne Landschaftsaufnahmen - allerdings mit statisch oder manuell eingestellter Fokussierung. Hingegen können zahlreiche Aufnahmen mit dem Autofokus von z.B. sich bewegenden Fischen an der Angel nicht überzeugen. Deshalb schneidet er dann auch den Film zusammen. Selbst bei langsamen Bewegungen wechselt der Fokus ungewollt vom Fisch zum Hintergrund und wieder zurück.
- Nikon Zf Initial Review: Retro on the Outside, the FUTURE Within! - Englisch, 20.09.2023. - PetaPixel
- Das Video wurde auf einer Z8 aufgenommen. So gut waren die im geschriebenen Artikel oben gelobten Video-Leistungen der Zf dann wohl doch nicht.
- Er zeigt bei 1:30 Minuten den zusätzlichen Handgriff von SmallRig.
- Die Griff-/Halte-Ergonomie des Gehäuses ist so gering, dass der Tester eine zusätzliche Lederschlaufe benötige, um damit länger arbeiten zu können.
- Selbst er muss einräumen, dass es sich bei der Zf nur um ein kleineres Update / um kleinere Verbesserungen zur Z6II handelt.
- Es ist unfassbar, wie schlecht die Akustik in dem Video (vor allem bei dem Straßenlärm) ist. Dass angebliche Video-Profis und YouTube-Influencer mit über 10 Jahren Video-Erfahrung sich getrauen, so eine lausige Tonqualität abzuliefern, macht sprachlos.
- Auch im Video werden erstmals sogar falsche Angaben gemacht, die physikalisch unhaltbar sind: Zwei unterschiedliche Kartenformate mit zwei unterschiedlichen Controllern mit zwei unterschiedlichen Größen liefern definitiv nicht die gleiche Geschwindigkeit. Micro-SD mit nur UHS-I ist anders als UHS-II für große SD-Karten.
- Im Video-Bereich hebt Jordan die Vorteile der Zf gegenüber der Z6II hervor: Schwenkmonitor, AF-Funktionen der Z8/Z9 und viele mögliche Software-Einstellungen. Trotz hohen Rolling-Shutters hält er die Zf derzeit für beste Video-Kamera bei Nikon unterhalb der Z8/Z9. - Oder man soll auf die Z6III warten.
- Nikon Zf: first look at Nikon's full-frame retro-inspired mirrorless - Englisch, 20.09.2023. - DPReview. Kurztest aus New-York.
- Nikon Zf: Schicke Vollformat-Retro-Kamera im ersten Check - Deutsch, 20.09.2023. - ComputerBild. Sie stellen die Kamera kurz vor mit ihren werbetechnischen Vorteilen vor, aber es werden kaum Nachteile erwähnt. Er zeigt im Video - links auf der Matte liegend - auch den zusätzlichen Handgriff von SmallRig.
- NIKON Zf HERE | EXPEED 7 | Images & Video | First Look At This Epic Retro Inspired Beauty Matt Irwin - Englisch, 20.09.2023.
- Matt Irwin - Vorsicht: Australischer Influencer.
- Er bekommt schier einen Herzkasper, so
cool
, super-duper
, superb
, great
, 'episch', 'wahnsinnig', 'genial' und viele weitere Superlative findet er die Kamera.
- Aber er hat auch den Zusatzgriff von SmallRig angeschraubt.- Und er vergaß ihn zum Vergleichsvideo mit der wirklich alten Analog-Filmkamera von Nikon abzuschrauben. - Wie peinlich.
- Er behauptet (zu Unrecht), dass es ein neuer 24 MP-Sensor wäre.
- Auch von Physik versteht er nichts: Bei f22 ist selbstverständlich die Beugung sichtbar - und spätestens ab f11 auch im Bild messbar.
- Ferner ist seine Aussage zur angeblich gleich-schnellen Micro-SD-Karte nachweislich falsch.
- Auch er konnte mit seiner Vorserienkamera keine RAW-Dateien verwenden, also auch kein Pixel-Shift testen.
- Dreist lügt er, dass nirgendwo Plastik verbaut wurde, obwohl Nikon das explizit angibt (u.a. die Rückseite, Kamerafach etc.). Ein typischer Influencer eben.
- Geradezu absurd wird seine Werbeübertreibung, als er behauptet, dass die Zf sich so schnell bedienen lässt, wie die Z9 oder Z8. Das ist alles bereits widerlegt.
- Interessant ist seine weite Zielgruppendefinition der Zf:
everybody
, Berufsfotografen und Semi-Pros, Porträtfotografen, Fotojournalisten, Vlogger, Blogger, Amateure, Reisefotografen, Hipster. - Das ist ein wildes Szenario, wobei die meisten Anwendungen im beruflichen Umfeld von den meisten anderen Testern vehement bestritten werden. Seine Übertreibungen bei den beruflichen Einsatzfähigkeiten widersprechen sogar den Angaben von Nikon, welche andere Zielgruppen bewerben (siehe z.B. deren Werbe-Fotomaterial).
- Der Clue als Verkaufsargument kommt später: 'Man kann mit dieser Kamera auch langsam fotografieren.' - Als ob man das nicht mit jeder Kamera seit 2 Jahrhunderten könnte.
- Und selbstverständlich will er die orange Variante sofort haben.
- The Nikon Zf is a $2000 Retro Powerhouse - Englisch, 19./20.09.2023.
- Matt Granger - Vorsicht: extremer Nikon-Influencer, den man 'mal kurz' auf Firmenkosten aus Hong Kong (Asien) nach New York einflog, um die Zf zu bewerben.
- Auch er gibt falsch 299 AF-Felder statt in Wirklichkeit 273 an. Da scheint in New York ein Nikon-Marketing-Mitarbeiter den Testern falsche Daten gegeben zu haben. Und außer mir scheint dies keiner jener Millionäre / Influencer je nachgeprüft zu haben: Einfach hirnlos nachgeplappert.
- Der New-York Termin war offensichtlich viele Wochen, wenn nicht Monate vor der offiziellen Vorstellung der Zf im September, sodass er einräumen musste, dass es sich um ein frühes Vorserienmodell der Zf handelte.
- Wie immer bei ihm - und auch vielen anderen Influencern - argumentiert er ausgehend vom US-Preis von unter 2.000 Dollar:
... this is going to sell like crazy
. Das mag in der Anfangszeit in den wirtschaftlich florierenden USA zutreffen.
- Zum Abschluss hagelt es erwartungsgemäß die Superlative:
fantastic
...
- Nikon Zf - Is 24MP enough? - Englisch, 20.09.2023. - Vorsicht: Influencer.
- Nikon Zf Hands On: The Best 'Vintage' Mirrorless Camera - Englisch, 20.09.2023. - Vorsicht: Influencer.
- Nikon Zf Review for Portrait Photography and Video - Englisch, 20.09.2023. - Vorsicht: Influencer.
- Nikon Zf Initial Review - Full-frame Retro Beauty - Englisch, 20.09.2023. - Vorsicht: Influencer.
- Nikon Zf - Third Time Lucky #classic #fullframe #mirrorless - Englisch, 20.09.2023. - Vorsicht: Influencer.
- Nikon Zf - Full Frame Retro Camera is Even Better Than Expected! - Englisch, 20.09.2023.
- Kai W - Vorsicht: Influencer in London.
- Auch er vergleicht die Vollformat-Kamera Zf mit dem APS-C-Modell Zfc. Deshalb fällt das Ergebnis erwartungsgemäß positiv aus.
- Wie so oft sind bei ihm die witzigen Bemerkungen das Interessanteste. So fällt ihm beim dreh- und schwenkbaren rückwärtigen Display die Bezeichnung
retro-style vlogging
ein - ein für diese Kamera bezeichnender Widerspruch in sich selbst, den sonst niemand auf diese Kurzformel bringen konnte.
- Als Einziger zeigt er deutlich, dass das rückwärtige Display nicht plan mit dem Kameragehäuse abschließt. Vor allem rechts wird ein Höhenunterschied von 1-2 Millimetern sichtbar, der unerklärlich bleibt.
- Er behauptet, dass der Verschluss für 200.000 Auslösungen zertifiziert sein soll.
- Er berichtet, dass Nikon 50 Minuten Dauervideoaufnahme für 4K60P bei Standard und 125 Minuten für High bei 23 Grad Celsius angibt. Standard und High sind wählbaren die Temperatur-Abschalt-Modi (Auto temperature cutout). Bei 4K30P sollen es in beiden Modi 125 Minuten sein. Aber das wurde alles bereits von anderen Testern in Frage gestellt respektive widerlegt.
- Bei 40 Grad Celsius sollen es bei 4K30P 110 Minuten sein und bei 4K60P noch 20 Minuten.
- Auch er wurde von einem Nikon-Wächter begleitet, der zur Eile drängte.
- Unveiling Nikon ZF: The Ultimate Full-Frame Retro Camera - Englisch, 20.09.2023.
- Bobby Tonelli, Geek Culture. Vorsicht: Influencer aus Singapur.
- Auch er ist ein Anhänger der Retro-Kameras und war einer derjenigen, welche Nikon baten, ein Vollformat-Retro-Modell zu entwickeln. Entsprechend positiv fällt seine Bewertung aus:
awesome
.
- Auch er konnte nur auf einem Vorserienmodell in JPEG fotografieren.
- Er hält fest, dass die meisten Z-/S-Objektive maximal 7 Blenden Verwacklungsschutz bieten. Nur wenige können theoretisch auf 8 kommen.
- Aufgrund des kleinen Formfaktors und des dadurch erforderlichen Gefummeles mit der Micro-SD-Karte empfiehlt er, sie ständig in der Kamera zu lassen. - Nun, ja. Das kann man machen. Aber wenn Nikon das wirklich als 'geniale Idee' gewollt hätte (wie er behauptet), dann hätte man einen ultra-schnellen m2.SSD-Speicher einbauen können. - Also ist auch das eine Ausrede.
- Er empfiehlt die Kamera für Einsteiger und Neulinge, weil sie leicht und klein wäre. Alles drei ist unzutreffend: Es gibt viel leichtere, kleinere und vor allem für Einsteiger geeignetere Modelle, weil jene einfacher zu bedienen sind.
- Jedoch muss auch er einräumen, dass man für die meisten größeren und schwereren Objektive den Zusatzgriff an der Zf benötigt.
- Ferner wünscht er sich mehr als die zwei bisherigen kleinen, Pancake, Retro-Objektive. Die meisten modernen Objektive sind zu groß und zu schwer für diese Kamera.
- Nikon ZF - The Retro Camera You've Wanted! - Englisch, 20.09.2023.
- The Art of Photography - Vorsicht: Influencer.
- Er kommt aus der klassischen analogen Film-Zeit und liebt manuell zu fokussierende Objektive. Entsprechend positiv fällt seine Bewertung aus.
- Er erhielt die Kamera für einen Tag unter Nikon-Überwachung.
- Er konnte erstaunlicher Weise die RAW-Dateien bereits öffnen und bearbeiten.
- Sofern dies stimmt, dann sind seine RAW-Beispielbilder ein klarer Beweis für einen schwerwiegenden RAW-Betrug bei der Zf. Denn seine Bilder sind auch bei 25.600 ISO noch rauschfrei. Das hatten andere bei JPEGs bereits festgestellt.
- OFFICIAL Nikon Zf pREVIEW: INSANE IMAGE QUALITY, but a QUESTIONABLE choice? - Englisch, 20.09.2023.
- Jared Polin - Vorsicht: Influencer.
- Er vergleicht die Vollformat Zf mit der APS-C Zfc.
- Auch er erhielt die Testkamera nur für 1 Stunde zum kurzen Ausprobieren.
- Im Vergleich zur APS-C Zfc fühlt sich die neue Vollformat Zf hochwertiger an.
- Er bemängelt neben der Auslösertaste vor allem den unergonomischen Griff. Vor allem bei vertikalen Aufnahmen verkrampfte seine Hand und sein Unterarm. Ein negatives Phänomen, das auch bei einigen anderen Testern in Videos erkennbar ist. Er benötigte deshalb den Zusatzgriff von SmallRig und empfiehlt ihn auch jedem.
- Auch er gibt falsch 299 AF-Felder statt in Wirklichkeit 273 an. Da scheint in New York ein Nikon-Marketing-Mitarbeiter den Testern falsche Daten gegeben zu haben.
- Er hält den Autofokus für besser als denjenigen der A6II, aber dem der Z8 und Z9 unterlegen. Bei seinen Beispielen zeigten sich auch einige deutliche Fokus-Probleme bei sich schneller bewegenden Motiven oder bei im Vordergrund störenden Elementen. Vor allem zeigt es den Rahmen am angeblich richten Punkt (Auge) an, fokussierte dann aber dennoch auf den Gegenstand im Vordergrund - ein häufiges Problem bei Nikon-Modellen.
- Auch er erhielt sofort eine Überhitzungswarnung beim Filmen, aber die Kamera schaltete nicht aufgrund der Überhitzung ab. Letzteres geschah vermutlich nur, weil er den Überhitzungsabschaltmechanismus (Auto temperature cutout) auf High einstellte.
- Für das Wandern und Spazierengehen mit einem leichten Festbrennweiten-Objektiv hält er die Zf für den Amateur für geeignet. Als Arbeitskamera für Berufsfotografen sieht er sie nicht.
- Nikon ZF vs. The Sony a7cii | Hands On Filmmaker Review - Englisch, 20.09.2023.
- Brittney Janae - Vorsicht: Influencerin im Bereich Video.
- Vergleich der Video-Eigenschaften der Zf mit der Sony A7CII.
- Sie erhielt die Test-Kamera für 3 Stunden.
- Sie lobt die Ergonomie des Gehäuses, den Retro-Look und die Wahlräder.
- Sie verwendete den Schwarz-Weiß-Modus auch beim Filmen.
- Technisch sind leider einige Angaben unpräzise, missverständlich bis falsch.
- Sie bemängelt den 1,5-fachen Crop bei 4K60P,
- Dennoch hält sie die Zf im Videobereich für
great
großartig und gleichwertig zur Sony A7CII, weil die Zf in den USA billiger ist.
- Allerdings wird sie zum Schluss ganz unbestimmt und windet sich um eine Aussage. Sie schiebt die Entscheidung auf jeden einzelnen Zuschauer ab. - Auch ich rate derzeit zum Abwarten echter Testberichte über beide neuen Kameras ab. Vergleiche zwischen zwei noch nicht kaufbaren Vorserienmodellen anhand von Papierwerten sind kaum aussagekräftig.
- Classic look, all new guts: Nikon ZF - Englisch, 20.09.2023.
- The Verge Magazin, Becca Farsace, die Kameras für jüngere Fotografen oder eher Fotografinnen analysiert.
- Sie erhielt die Kamera für nur 1 Stunde in New York zum Testen. Später behauptet sie (inkonsistent), es wären 2 Stunden gewesen.
- Leider werden falsche Daten angegeben, wie 299 AF-Felder statt in Wirklichkeit 273.
- Sie betont das gute 'Aussehen' der Kamera und die 'Freude beim Fotografieren' mit der Zf.
- Allerdings hatte sie Überhitzungsprobleme mit 4K-Videos in New York, wo es zu dem Zeitpunkt (Sommer) heiß war - und das nach bereits 3-4 einminütigen Kurz-Videos.
- Die Zf ist kein Arbeitstier und keine (ergonomische) Kamera, die man 8 Stunden am Tag in der Hand haben will.
- Nikon Zf. First look. Classic Full Frame - Englisch, 19.09.2023. -
- Vorsicht: Nikon-Influencer. Ricci Talks. - Wichtig: Als Einziger hatte er offenbar die Kamera mehrere Monate lang vorab zum Test. Solche Vorteile erhalten sonst nur linientreue, bezahlte Nikon-Marken-Botschafter.
- Ferner bezeichnet er sich explizit als jahrelanger Liebhaber der (APS-C) Zfc.
- Er beginnt sein Video mit dem jeweils laut hörbaren Klicken der Rasterungen aller Schalter an der Kamera sowie dem lauten Auslösergeräusch.
- Er behauptet dreist, dass die Zf technisch nichts mit der Z6II zu tun hätte und eine komplette Überraschung für Nikon-Fotografen wäre.
- Der Prozessor wäre von der Z9 entliehen. - Nicht ganz: Der sogenannte Expeed-7-Prozessor ist eine ganze Familie, deren Details untereinander etwas abweichen, wie bei allen Herstellern heutzutage. Damit einher geht immer auch das minimal optimierte neueste Autofokussystem, weil das überwiegend (KI-)Software ist.
- Das (gegenüber er Z6II neue Menü wäre von der Z9 - auch falsch. Es wurden sogar weitere Punkte eingebaut. Das ist heute der normale Vorgang bei allen Herstellern: Unabhängig vom Preis erhält das modernste Modell erhält die neueste Menüversion.
- Danach übergeht er sein Geschwätz von wenigen Sekunden vorher und listet auf, was alles identisch ist zur Z6II. - Influencer eben.
- Mehrfach verwechselt er Zfc (APS-C) mit Zf (Vollformat).
- Er muss allerdings einräumen, dass die Tasten und Wahlräder der Zf nicht so ergonomisch sind wie an den anderen Nikon-Kamera-Modellen. Zahlreiche Vorgänge sind umständlicher und dauern länger.
- Dann behandelt er die Drehräder mit Schmirgelpapier, um zu demonstrieren wie 'gut' jene Teile altern - bei ca. 15:20 Minuten. - Das dürfte nicht jedem gefallen. Be Gebrauch verändert die Kamera deutlich ihr ursprüngliches Aussehen.
- Er behauptet, dass durch den Expeed-7-Prozessor die Farben und die Bildqualität (in JPEG) hochwertiger wurde als bei der Z6 und Z6II. Zumindest wurde das Rauschen (künstlich) reduziert (siehe Details bei der Bildqualität oben).
- NikonTV | Launch of the Z f - Englisch, 20.09.2023.
- Vorsicht: Offizielles Werbevideo von Nikon Kanada mit fast einer halben Stunde Länge. Trotz der Werbung ist es insgesamt durchaus informativ.
- Er hebt auf den Style - das Aussehen der Kamera - ab. Messing-Knöpfe, Leder-Bezüge überall,
- Bereits am Anfang des Filmes wird an seinem rechten Unterarm und den Fingern ersichtlich, wie verkrampft er die Kamera halten muss.
- Er bezeichnet den Wetterschutz als
basically identical wheather sealing to the Z8
.
- Er stellt klar, dass die neue Funktion des Verwacklungsschutzes in Kombination mit dem gewählten AF-Messfeld (Menü-Eintrag: Link VR to focus point) nur mit Z-Objektiven funktioniert, die kein VR-Verwacklungsschutz besitzen.
- Ferner erklärt er, wie das 4-, 8-, 16-, 32-Bilder Pixel-Shift System arbeitet.
- Er benötigte auf einem (neuen hochgerüsteten) Apple M1-Mac Book ca. 30 Sekunden für 16 Fotos und ca. 45 Sekunden für 32 Bilder zum Zusammenfügen in NX Studio. - Somit konnte er die RAW-Daten bereits bearbeiten. Viele andere Influencer behaupten in ihren Videos das Gegenteil. Letzteres deutet darauf hin, dass jene anderen Influncer entweder frühe Firmware / Vorserienmodelle testeten, oder schlichtweg absichtlich keinen Zugang zu wichtigen Dingen erhielten. Beides entwertet selbstredend die Aussagekraft der meisten obigen Testberichte jener Influencer.
- Auch er erwähnt, dass Mitglieder des Nikon-Teams Kanada diese Zf als 'Zweitkamera' / 'Back-up-Kamera' zur Z9 anschaffen wollen.
- Retro cameras - does the Nikon Zf mean Canon will give it a go. Who buys such stuff and why? - Englisch, 18.08.2023. - Interessanter als die Fragen, welche er zum Thema Retro stellt, sind die zahlreichen Antworten unter dem Video.
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