APS-C-Kameras, Tests, Kaufempfehlungen

vg

Dieser Artikel wendet sich an Fotografen/innen aller Stufen: Einsteiger, Anfänger, Hobbyfotografen, ambitionierte Fotografen und Profis, die entweder eine Erstkamera oder eine Zweitkamera in der APS-C-Klasse suchen.

Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle bei APS-C-Kameras behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.

Vorab

Zur Beruhigung mancher Gemüter und zur Vermeidung sinnloser Glaubenskriege im APS-C-Bereich:

Seit ca. 2016 / 2017 bieten alle Hersteller im APS-C-Bereich auch wirklich hochwertige Kameramodelle an, so dass die Auswahl leichter fällt.

Dennoch finden sich noch immer erhebliche Unterschiede in wichtigen Details, die man deutlich benennen muss, damit Sie Ihre Entscheidung für Ihre passende APS-C-Kamera treffsicher fällen können.

Kritik an Herstellern ist noch immer erlaubt und zur zukünftigen Optimierung wichtig, vor allem, da die Preise einiger APS-C-Kameras bei denen mancher physikalisch bedingt in puncto Bildqualität hochwertigeren Vollformat-Kamera liegen.

D.h. die Preisschere hat sich im APS-C-Bereich weit geöffnet, bei DSLR von unter 400 bis weit über 2.000 Euro. Und keineswegs erhält man immer für weit über 1.000 Euro eine sichtbar höhere Bildqualität oder mehr Bedienungskomfort als für unter 500.

Ferner setzen alle Hersteller jeweils andere Schwerpunkte auf den für die praktische Fotografie wichtigen Feldern Ergonomie und Bedienung. Hinzu kommen andere Firmenstrategien und Marketing-Ausrichtungen, die hier ebenfalls beleuchtet werden.

Hinweis: Es findet sich ein neuer Artikel, der sich nur mit den neuesten und rein spiegellosen APS-C-Kameras beschäftigt, welcher diesen Artikel hier ergänzt.

Dieser Artikel hier bleibt weiter aktuell, da er mehrere Grundlagen zum allgemeinen Verständnis sowie vor allem zu den noch immer erhältlichen und insbesondere in vielen Fällen der Fotografie sinnvolleren DSLR-Modellen (mit Spiegel) enthält. - Überdies interessieren sich noch immer zahlreiche Fotografen für die auch Mitte der 2020er Jahre noch kaufbaren DLSR-Modelle mit APS-C-Sensor.

Definition APS-C

Ursprünglich wurde der Name APS-C von Canon von einem analogen Film-Format auf digitale Kameras übernommen. Andere Hersteller nennen (aus reinem Konkurrenzverhalten) ihr Format deshalb meist DX oder DX-Format. Weltweit hat sich jedoch in der Praxis in Foren, Zeitschriften und der Werbung APS-C als Gruppenname durchgesetzt.

Weder bei den Herstellern untereinander noch bei den einzelnen Kameramodellen eines einzelnen Herstellers ist jedoch das Format bis heute genormt, sodass sich unzählige Größen finden.

Im Prinzip haben sich inzwischen drei Sensorgrößen herausgebildet, welche die meisten Hersteller für ihre APS-C-Kameras verwenden:
Der Foveon-Sensor bei Sigma mit ca. 20,7 * 13,8 mm mit ca. 286 Quadratmillimeter Fläche: Sigma hat dieses Format jedoch Ende 2018 eingestellt, da Sigma sich dem Vollformat zuwandte.
Der eigentliche APS-C-Sensor vorn Canon mit 22,2 * 14,8 mm mit ca. 329 Quadratmillimeter Fläche.
Das Format DX mit 23,7 * 15,6 mm mit ca. 370 Quadratmillimeter Fläche. Dies nutzen Nikon, Pentax und Sony.

Zahlreiche andere Formate, wie z.B. der etwas größere APS-H-Sensor von Canon werden heute nicht mehr in der allgemeinen Fotografie verwendet. Hier finden Sie einige der heute gängigen Sensorgrößen sowie Sensorgrößen im direkten Größen-Vergleich.

Unerklärlicher Weise schwanken alle Längen- und Breitenangaben zu den Sensorgrößen im Internet. Somit weicht auch die Fläche der Sensorgröße je nach Informationsquelle ab.

Überdies halten sich auch die Hersteller keineswegs immer an ihre eigenen offiziell angegebenen Größenklassen (siehe hierzu z.B. Nikon). Es wird der neueste oder preiswerteste Sensor verwendet. Im Zweifel sprechen seriösere Hersteller dann von nutzbaren XY Mega-Pixeln.

Grob kann man jedoch festhalten, dass die Sensoren dieser APS-C-Klasse etwa 1/3 bis zur Hälfte der Fläche des Kleinbildformats / Vollformats bieten.

Fakt bleibt allerdings, dass minimale Unterschiede, wie ein paar Quadratmillimeter mehr oder weniger bei diesen Sensoren keinen sichtbaren Einfluss auf die Bildqualität haben. Das sind nur in speziellen Labors technisch messbare Details. Erst der Übergang zu völlig anderen Größenklassen wie dem Vollformat bringt einen generell sichtbaren Vorteil bei der Bildqualität.

Vorteile

Hier sollen die Vorteile dieser APS-C-Klasse insbesondere für einen Neueinsteiger in die Fotografie resp. einen Aufsteiger aus dem Bereich der Smartphones, der Kompakt-Kameras mit kleinem Sensor respektive der Edel-Kompakt-Kameras, der Bridge-Kameras sowie der Micro-Four-Thirds beurteilt werden, da dies die anvisierte Zielgruppe der Hersteller darstellt.

Bei APS-C-Kameras handelt es sich um Systemkameras, welche dem Fotografen eine extreme Flexibilität erlauben: D.h. er findet für fast jeden Einsatzzweck das passende Zubehör.

Das Angebot an unterschiedlichen Herstellern ist groß. Auch das Angebot an Kamera-Modellen ist sehr groß. APS-C-Kameras bilden in unserem Sprachbereich - trotz Rückgängen in den letzten Jahren und einem spürbaren Einbruch seit 2018 - noch immer den größten Markt mit dem umfangreichsten Angebot an Produkten bei Systemkameras.

Mit dieser Sensorgröße besitzen die meisten Hersteller die längste Erfahrung. Als Folge daraus finden sich (insbesondere bei Kameras mit Spiegeln -DSLR) wirklich ausgereifte und preiswerte Systeme. Hier finden die meisten Fotografen die beste Ausrüstung für das Geld = das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

Bis ca. 2010 lag das Verhältnis APS-C zu Vollformat bei etwa 10:1 und Mitte der 2020er Jahre soll bei den Kameraherstellern das Verhältnis der produzierten / verkauften Kameras zwischen APS-C und Vollformat bei ca. 3:1 gelegen haben. D.h. im Bereich APS-C werden die größten Volumina bewegt und oft auch der insgesamt größte Umsatz erzielt. - Dies gibt Ihnen als Kunden zumindest eine gewisse Sicherheit, dass die Hersteller den Bereich APS-C- nicht sofort sterben lassen. (Auch wenn sich seit dem Umbruchjahr 2018 alles auf Vollformat zu bewegt. - Siehe hierzu den Artikel Sensor-Sterben.)

APS-C-Kameras bilden die Brücke zwischen Einsteiger und Profi, sodass ein Neuling in der Fotografie sich und seine Qualitäten damit sehr lange (weiter-) entwickeln kann.

Die Ergonomie ist für fast alle Menschen ausgereift: Größe und Gewicht der Kameras sowie Schalteranzahl, Form und Größe der Bedienelemente eignen sich für fast jeden.

Die Auflösung der APS-C-Kameras lag seit Anfang der 2020er Jahre bei bis über 32 Mega-Pixeln und in Einzelmodellen sogar höher und somit (umgerechnet auf die Fläche) teilweise deutlich höher als bei zahlreichen Vollformat-Kameras.

Zahlreiche DSLR-Modelle bieten einen ausklappbaren Blitz.

Die Bildqualität waren bereits Ende der 2010er Jahre ausgereift, sodass sie sich für fast alle Einsatzgebiete eignet.

Durch den Crop-Faktor mit einer Brennweitenverlängerung von 1,5 bis 1,6 lassen sich Teleobjektive (auch Zooms) der Vollformat-Klasse im Bereich von 400-600 mm (teilweise mit zusätzlichem 1,4-Fach-Telekonverter) vor allem für die Tierfotografie verwenden und ersparen in einigen Fällen so die sündhaft teure Anschaffung von extremen Teleobjektiven in der Vollformat-Klasse.

Weitere Details und Erläuterungen zu den hier grob pauschalierten Vorteilen finden sie in den Einzelkapiteln weiter unten.

Nachteile

Diese Kameraklasse bietet allerdings auch zahlreiche Nachteile.

Auch hier sollen die Nachteile dieser APS-C-Klasse insbesondere für einen Neueinsteiger in die Fotografie resp. einen Aufsteiger aus den kleineren Sensorklassen beurteilt werden, da dies die größte anvisierte Zielgruppe der Hersteller darstellt.

Ferner sollen auch einige Unterschiede innerhalb der sich aufgrund der langen Entwicklungsdauer weit auseinanderentwickelten Spanne der APS-C-Kameras insgesamt beleuchtet werden. Denn APS-C umfasst heute einen sehr weiten Bereich.

Da APS-C-Sensoren nur rund die Hälfte der Fläche eines Vollformat-Sensors besitzen, fangen sie auch nur rund die Hälfte des Lichtes ein. Deshalb ist die Bildqualität bereits rein physikalisch betrachtet immer geringer als bei Vollformat.

Da es sich bei APS-C-Kameras um System-Kameras handelt, erhält man nur das Kamera-Gehäuse und muss den Rest separat dazu erwerben. - Für Systemfotografen ist dies selbstverständlich, für Einsteiger oder Aufsteiger dann in der weitreichenden Konsequenz oft unerwartet.

Man ist bei vielem Zubehör, wie z.B. Objektiven und Blitzgeräten, an das System des Herstellers gebunden. - D.h. die Wahl einer APS-C-Kamera (wie jeder Systemkamera) will gut überlegt sein, da sie einen meist längerfristig an einen Hersteller bindet.

Die als sogenanntes Bundle angebotenen billigen Kit-Objektive sind meist kaum für die Praxis geeignet, sodass es oft sinnvoll ist, nur das Gehäuse zu erwerben.

Es finden sich meist zwei Objektivsysteme, die verwendet werden können: Speziell auf diesen Sensor gerechnete moderne Objektive, die dann meist auch nur auf APS-C-Kameras eine brauchbare Bildqualität liefern, und Objektive der Vollformat-Kameras desselben Hersteller-Systems, die auch verwendet werden können, oft etwas lichtstärker, jedoch auch deutlich schwerer, größer und teurer sind. - Ein Vorteil entsteht dadurch erst für Profifotografen, welche APS-C-Kameras als Zweitkamera verwenden / als Zusatz- / Ersatz- / Fallback-System für die sowieso vorhandene Vollformat-Kamera. Und nicht immer ist die Bildqualität der Vollformat-Objektive dann an der APS-C-Kamera wirklich gut. Das muss man im Einzelfall ausprobieren.

Schwere Teleobjektive (insbesondere aus dem Vollformat-Bereich) lassen sich mit den Kameragehäusen (Bodies) der kleineren Einstiegsmodelle kaum halten. Auch wenn manche Tierfotografen aufgrund des Crop-Faktors und der damit verbundenen Vergrößerung das tun.

Es lassen sich kaum lichtstarke hochwertige Objektive finden, die speziell für die APS-C-Klasse gerechnet wurden. - Vor allem im Bereich der Zoom-Objektive findet sich bei APS-C oft qualitatives Mittelmaß. - Eine lobenswerte Ausnahmen für fast alle APS-C-Kameras sind u.a. die Sigma Zooms: Sigma 18-35 mm F1.8 Art DC und Sigma 50-100 mm F1.8 Art DC.

Dies gilt insbesondere für die kaum vorhandenen Festbrennweiten. - Eine weitere positive Ausnahme bilden manche Objektive von Fuji, die jedoch nur an deren Kameras funktionieren.

Die meisten lichtstarken hochwertigen Objektive aller Hersteller wurden für Vollformat-Kameras entwickelt und weisen überdies einen markanten Preissprung im Vergleich zum APS-C-Segment auf. Wer sich solche Objektive anschafft, der ist sicherlich bereit, auch noch den kleinen Aufpreis bis zur ersten Vollformat-Kamera zu bezahlen.

Auch Ultra-Weitwinkel-Objektive fehlen für APS-C weitgehend. Diejenigen der Vollformat-Kameras sind nicht für APS-C geeignet, das sie mindestens mit dem Crop-Faktor 1,5 multipliziert wieder normale Weitwinkelobjektive darstellen.

Durch den sogenannten Crop-Faktor ist die Schärfentiefe größer als bei Vollformat-Kameras. D.h. man kann bei gleichen Objektiven z.B. bei Porträts nicht so leicht den Hintergrund freistellen. Hinzu kommt, dass die Objektive für APS-C oft eine hohe Anfangs-Blendenöffnung besitzen, sodass der Schärfentiefebereich / Tiefenschärfebereich sich nochmals erhöht.

Um es klar zu sagen: Nicht nur ich, sondern viele Analysten weltweit sind der Meinung, dass die großen drei Hersteller (Canon, Nikon, Sony) den APS-C-Bereich spätestens in den 2010er Jahren mit sehr guten auf den Sensor optimierten Objektiven hätten ausstatten müssen - zusammengefasst: kleiner, leichter, qualitativ hochwertiger. Dann hätte Micro-Four-Thirds keine Chance am Markt gehabt. Jene MFT-Hersteller haben sich jedoch verbündet und standardisierte Objektive in sehr hoher Anzahl exakt für ihren Sensor hergestellt, welche zudem austauschbar auf alle MFT-Kameras aller jener MFT-Hersteller passen.

Die Einstiegskameras im APS-C-Bereich sind (wie in vielen Einstiegsbereichen anderer Sensorklassen auch) oft mit vielen Automatiken für Einsteiger und Anfänger überladen.

Die Einstiegskameras sind aufgrund des geringen Volumens oft mit kleinen Batterien und geringer Ausdauer versehen.

Die Einstiegskameras besitzen aufgrund der geringen Größe oft wenige oder relativ kleine Schalter und sind dafür oft mit langen und nicht immer einfachen Menüs ausgestattet.

Erst die dann deutlich teureren Modelle am oberen Ende des Angebotsspektrums der APS-C-Kameras sind anspruchsvolle Amateure und für Berufsfotografen sinnvoll ausgestattet und dann meist auch mit besonderem Staub- und Wasserschutz versehen.

Im Vergleich zu zahlreichen Micro-Four-Thirds-Kameras sind sowohl das Kameragehäuse selbst als auch die Objektive im Durchschnitt deutlich schwerer und auch voluminöser.

Bei einer APS-C- Kamera handelt es sich nicht mehr um eine Immer-dabei-Kamera.

APS-C-Kameras bilden überall die breite Brücke zwischen Kompaktkameras und Vollformat-Kameras, zwischen Einsteiger- sowie Anfänger-Kameras und Profikameras. Dies führt zu einem Spagat, der den Markt uneinheitlich und unübersichtlich macht.

Der Markt wurde in den 2010er Jahren auch deshalb ziemlich unübersichtlich, weil manche Hersteller sich selbst kannibalisierten, indem sie - wie Nikon - 2020 gleichzeitig 10 gelistete APS-C-Neuprodukte bei DSLRs anboten. Anfang 2016 waren es sogar noch 15 Modell. Und bei den Händlern fanden sich weltweit noch viel mehr ältere Modelle sogar als Neuware.

Da der APS-C-Sensor mit ca. der halben Fläche des Vollformatsensors auch meist ca. eine um einen Lichtwert schlechtere Bildqualität liefert (vergleiche z.B. die nutzbare ISO-Zahl), reicht die Sensorgröße (auch mit sehr lichtstarken Objektiven der Vollformat-Klasse) oft nicht für Sportaufnahmen bei schlechten Lichtbedingungen aus. - Auch die 2016 erschienene (allerdings rund 2.000 teure) Nikon D500 änderte dies nicht wirklich. Für das Geld erhält man dann übrigens auch bereits Vollformatkameras.

Insgesamt erhält man bei einigen Herstellern den Eindruck, dass sie ihre eigene APS-C-Klasse nicht als eigenständige und vollwertige Sensorklasse sehen. D.h. diese Klasse wird ziemlich stiefmütterlich behandelt. Profitechnik bleibt weitgehend der Vollformat-Klasse vorbehalten. Dafür werden in der APS-C-Klasse zu viele marktschreierische Spielereien aus der Marketing-Abteilung angeboten, die für die Fotopraxis jedoch meist nicht relevant sind. Im Prinzip will man damit nur die Anfänger anlocken und so an die eigene Marke binden. Das Marketing-Ziel scheint in einigen Firmen die profitable Vollformatklasse zu sein, zu der man den Kunden langsam hin(er)zieht.
Dies verkennt jedoch das Potential des APS-C-Sensors.

Letztendlich fehlten lange absolute Profimodelle in der APS-C-Klasse. Die Canon 7D Mark II sowie die D500 von Nikon und die Fuji X-T3/4 sowie die Fuji X-H1 waren die ersten ernst zu nehmenden Modelle in diesem Bereich. Auch die im September 2019 eingeführte Canon 90D gehört dazu, sowie mit Einschränkungen die Nikon D7500 vom Juni 2017.

Von unten bedrängten seit den 2010er Jahren die sehr guten spiegellosen Systemkameras der Micro-Four-Thirds-Klasse der aggressiv auftretenden Firmen Olympus und Panasonic die APS-C-Klasse und am oberen Rand verlieren die traditionellen Hersteller immer mehr ambitionierte Fotografen an (ihre oft eigenen) Vollformat-Modelle, deren Marktpreise sich mit den hochwertigen Modellen der APS-C-Modelle überschneiden. Dies gilt insbesondere seit dem Einsetzen des Preiskrieges 2019 bei Vollformat-Kameras, der bereits 2019 zu Vollformatkameras für unter 1.000 US$ / Euro führte. So wurde dieses früher dominierende Marktsegment der APS-C-Kameras durch die unangenehme Sandwich-Position systematisch reduziert.

Die meisten DSLR-APS-C-Kameras sind weder leicht noch klein genug, um mit den Micro-Four-Thirds zu konkurrieren, noch ist ihre Ausstattung und Bildqualität profitauglich, um sich mit der Vollformat-Klasse vergleichen zu können.

Zu den mit APS-C-Kameras insbesondere in Europa unterhalb von ca. 1.000 Euro erwirtschafteten Verlusten siehe Foto-Wirtschaft. Auf die Dauer kann sich keine Firma leisten, diesen Bereich zu subventionieren.

Es bedarf folglich keiner hellseherischen Fähigkeiten, um - langfristig - das Ende dieser historisch gewachsenen Zwischenstufe - also der gesamten APS-C-DSLR-Kamera-Klasse - vorherzusagen. Siehe Sensor-Sterben.

Die deutschen APS-C-Kamera-Besitzer müssen sich dennoch kurzfristig keine Sorgen machen, da der deutschsprachige Markt inzwischen konservativ, innovationsdesinteressiert, marketing-gläubig, markentreu und völlig überteuert ist. Lieber investieren die Deutschen aufgrund ihrer Detailverliebtheit in winzigste technische Optimierungen (Gimmicks und Spielereien wie WLAN und NFC oder kamerainterne RAW-Bearbeitung bzw. interne Bildbewertung), als zu erkennen, dass ganz neue Technologien den Foto-Markt seit Jahren weltweit revolutionieren.

Damit die APS-C-Klasse langfristig überlebt, sind dennoch erhebliche Veränderungen erforderlich:
Primär war in den 2010er Jahren eine drastische Reduktion der unübersichtlichen Modellpalette auf nur drei sinnvolle Modelle erforderlich: Einstiegs-Kamera, (ambitionierte) Hobby-Kamera und eine Profi-Kamera.
Als Profi-Modell müsste ein wirkliches Profimodell analog zum Top-Modell der Vollformat-Kamera-Serie (Nikon D6 sowie Canon 1D X Mark III) entwickelt werden, das wirklich sämtliche Anforderungen des Profieinsatzes erfüllt und deren Leistungen auf APS-C-Niveau bietet. So wie es die Nikon D500 2016 begann, die Canon 90D 2019 demonstrierte, Sony mit der A6600 2019 versuchte, oder Fuji mit der X-T4 2020 zeigte.
Die Entwicklung hochwertiger lichtstarker Objektive speziell für die APS-C-Klasse ist zwingend erforderlich, um die Vorteile bei Gewicht und Volumen dieses Sensors auch zu nutzen.
Zwei Kartenschächte für alle Modelle mit mindestens einem Schacht für hochwertige, schnelle und moderne Speicher-Karten sind notwendig.
Schließlich müsste es zu einer Verlängerung der Zeiträume bei Neuzyklen auf mindestens 3 Jahre zur Verringerung des Wertverlustes kommen, wobei dann nur noch sinnvolle technische Neuerungen zu einem neuen Modell führen.

Diese Anforderungen galten auch noch Mitte der 2020er Jahre, da keine Firma sie erfüllte noch erfüllen wollte.

Weitere Details und Erläuterungen zu den hier grob pauschalierten Nachteilen finden Sie in den Einzelkapiteln weiter unten.

Systemunterschiede

Die meisten Hersteller produzierten bis Ende der 2010er Jahre Systemkameras mit einem Klappspiegel (DSLR). So setzten Canon, Nikon und Pentax in der APS-C-Klasse auf einen Spiegel.

Sony wandte sich früh vom klassischen Klappspiegel bei Systemkameras ab und verwendete in den älteren APS-C-Modellen stattdessen lange eine halbdurchlässige Schicht die man als translucent (durchschimmernd) bezeichnet. Die Kameras werden dann auch oft statt als DSLR als SLT (Single Lense Translucent) bezeichnet. Aber hier wird 1/3 des Lichtes für den Phasen-Autofokus gespiegelt. Nur das restliche Licht (ca. 2/3) fällt ständig auf den Sensor. Andere Angaben sprechen von 30 % umgelenkten Lichtes. Dies scheint dafür verantwortlich zu sein, dass die Bildqualität bei wenig Licht etwas schlechter ist. - Allerdings ließ Sony diese Technik auslaufen, da diese Kameras seit ca. 2012 vernachlässigt wurden.

Hinzu kommen Systemkameras ohne Spiegel. Diese spiegellosen Kameras werden von Fuji (X-Serie) und Sony (NEX-Reihe / Alpha-Modelle) und Canon (M-Reihe) in der APS-C-Klasse verwendet. Nikon stieß 2019 mit einer ersten Z-Mount-Kamera für APS-C-Sensoren hinzu. Canon folgte 2022 mit neuen spiegellosen APS-C-Kameras für das R-Bajonett.
Früher gab es auch noch Samsung (mit seiner technisch hervorragenden NX-Reihe). Allerdings zog sich Samsung Ende 2015 aus Europa zurück und stellte 2016 weltweit den Vertrieb ein.
Bei spiegellosen APS-C-Kameras sind die Gehäuse zwar etwas kleiner und leichter, aber dafür auch nicht mehr so bequem zu halten, insbesondere mit schweren lichtstarken Objektiven.

Bei Sony finden sich unter den Alpha-Modellen sicherlich interessante Alternativen für Personen, welche nicht so sperrige Kameras herumtragen wollen. Allerdings sind sie aufgrund des größeren Sensors, der größere und schwerere Objektive erfordert, bei weiten nicht so handlich wie etwa die Micro-Four-Thirds-Klasse. Dafür gibt es sogar optimierte Objektive, allerdings mit eigenem Bajonett, das zum A-Bajonett der älteren APS-C-Kameras von Sony inkompatibel ist. Ferner sind diese kaum leichter als die klassischen A-Objektive. Völlig verwirrend wurde die Angelegenheit jedoch, als Sony Ende 2013 dazu überging, die Modelle willkürlich zu benennen. Seitdem heißen neue spiegellose NEX-Modelle mit E-Bajonett alle Alpha - wie die klassischen APS-Modelle mit dem Translucent-Spiegel. Man kann die neueren Modelle der APS-C-Klasse nur an der vierstelligen Zahl erkennen.

Fujifilm bietet inzwischen eine relativ umfangreiche Auswahl an Fujinon-Objektiven mit X-Bajonett genau für seine X-Modelle der APS-C-Klasse an, welche die Vorteile der Sensorgröße optimaler ausnutzen. Ähnliches gilt für Pentax für sein K-Bajonett zumindest für manche Objektive.

Alle hier beschriebenen Techniken sind heute ausgereift und können empfohlen werden. Die Qualitätsunterschiede aller Kamera-Systeme liegen eher im messbaren als im in der Praxis sichtbaren Bereich. - Zur Klarstellung: Auf das Endergebnis - das ausbelichtete Foto - haben die hier geschilderten technischen Unterschiede kaum Einfluss.

Kameras mit APS-C-Sensor, die nicht dem DSL-Standard entsprechen, z.B. Sucherkameras oder Kompaktkameras mit nicht wechselbarer Festbrennweite, werden hier nicht beschrieben. (Siehe dazu z.B. Edelkompaktkameras).

Sucher

Als Abgrenzung zu den unteren Kamera-Klassen findet sich bei APS-C-Kameras (fast) immer ein Sucher.

Sucher erlauben - im Gegensatz zu reflektierenden und blendenden Displays auf der Kamerarückseite -, auch unter extremen Lichteinflüssen das Motiv sauber zu erkennen und die Bildkomposition in Ruhe durchzuführen.

Je teurer die APS-C-Kamera ist, desto größer wird die effektive Vergrößerung / Suchervergrößerung und das abgebildete Sichtfeld in Prozent sowie die Helligkeit bei Prismensuchern.

Preiswerte Einsteigermodelle erlauben einem Fotografen nur eine eingeschränkte Bildkomposition, da darum herum immer noch etwas mehr aufgenommen wird (ca. 90-95%-Sucher). Für Anfänger und Schnappschüsse mag dies vorteilhaft sein. Ambitioniertere Fotografen wollen jedoch meist selbst den Bildausschnitt genau bestimmen. Das wird meist erst mit den teuren APS-C-Modellen bei den DSLRs möglich.

Meist bieten allerdings nur die Topmodelle einen hellen Pentaprismensucher, der 100 Prozent des Bildfelds abdeckt.

Nur der heute überall vorhandene Live-View zeigt auf dem rückwärtigen Display der Kamera eine 100%-Ansicht des zukünftigen Fotos an. Ambitionierte Fotografen müssen deshalb bei den meisten DSLR-APS-C-Kameras den Monitor als Motivsucher für die Bildgestaltung verwenden.

Aber auch bei diesen Topmodellen liegt die effektive Vergrößerung der Prismensucher bei meist nur unter 0,7 (manche Einstiegsmodelle sogar unter 0,5) und somit deutlich unter dem der Vollformat-Kameras.
Die Stelle hinter dem Komma ist aber für den subjektiven Bildeindruck im Sucher erheblich.

Hier können die elektronischen Sucher ihren Vorteil ausspielen, da sie fast immer 100% abbilden. Ferner kann man im elektronischen Sucher bereits (fast) alle an der Kamera vorgenommenen Korrekturen einblenden. D.h. das Bild wird bereits mit der eingestellten Belichtungskorrektur etc. angezeigt. Allerdings beschränken die Hersteller bei elektronischen Suchern der billigen Kameras die Pixelanzahl und somit die Abbildungsqualität im Sucher. Vor allem bei wenig Licht kann es dort unter Umständen zu unschönem Grießeln im Sucher kommen. Manche elektronischen Sucher wirken trotz Verstärkung dennoch etwas dunkel. Ferner weisen zahlreiche elektronische Sucher in preiswerteren Kameras noch immer einen erheblichen Zeitversatz bei der Darstellung auf. So können sich schnell bewegende Motive durchaus - zumindest teilweise - aus dem Bildkreis entfernt haben, bis man abdrückt.

Bereits heute in den absoluten Spitzenprodukten und zukünftig insgesamt werden die Abbildungsleistungen der elektronischen Sucher jedoch qualitativ hochwertiger und schneller, sodass sie einem 100%-Prismensucher der DSLR-Versionen kaum mehr nachstehen werden.

Meist nur elektronische Sucher bieten beim Filmen den Live-Modus - einen Blick durch den Sucher - und darüber hinaus auch den schnellen Phasen-Autofokus an. Viele DSLR-Kameras nutzen für den LiveView den langsamen Kontrastautofokus zum Filmen und bilden das Ergebnis nur auf dem rückwärtigen Display ab.

Als Empfehlung kann man jedem Interessenten bei jedem Sucher (elektronischen wie Prismen) nur anraten, diesen bei schlechten Lichtverhältnissen (halbdunkler Raum) selbst auszutesten.

Vor allem aus dem Profi-Bereich absteigende Fotografen (Zweitkamera etc.) werden sich mit den meisten der preiswerten Kameras - vor allem im direkten Sucher-Vergleich - erfahrungsgemäß nur schwer anfreunden können.

Gitternetzlinien können heute einige Modelle im Sucher einblenden. Manche Modelle bieten dies jedoch nicht an, oder nur als einsetzbare Mattscheiben / Sucherscheiben. Ein sinnvoller künstlicher Horizont (Wasserwaage) wird zwar vermehrt angeboten, ist jedoch noch keineswegs Standard. Diverse Kamerafunktionen werden standardmäßig eingeblendet. Allerdings ist hierbei die Zeichengröße unterschiedlich. Ferner bieten auch nicht alle Modelle eine sinnvolle Dioptrienanpassung für Brillenträger an. Nur bessere Modelle bieten eine Abblendtaste, mit der man im Sucher bereits die eingestellte Schärfentiefe erkennen kann.

Ein bisher nicht diskutierter und hinreichend untersuchter Punkt ist jedoch die Sensorbelastung bei spiegellosen Systemen. Da das Licht ständig auf den Sensor fällt, um von dort aufbereitet an den Sucher geliefert zu werden, heizt sich der Sensor auf. In den Studios der Testlabors ist dies sicherlich gering. Aber im Freien bei Sonnenschein am Strand oder im Schnee halte ich dies nicht für ideal. Bei herkömmlichen Klapp-Spiegel-Systemen wird das Licht nur ganz kurz - nach dem Auslösen - auf den Sensor gelassen.
Es finden sich überall Hinweise, dass man normale Sensoren nach einer Langzeitaufnahme erst wieder kühlen soll. Warme oder heiße Fotosensoren führen zu einer deutlich schlechteren Bildqualität. (Siehe hierzu u.a. den Artikel Hitze und Kälte).
Ferner altert ein Sensor schneller, wenn er ständig dem Licht ausgesetzt ist. Verschlimmert wird dies seit ca. 2017 dadurch, dass einige Hersteller spiegelloser APS-C-Kameras dazu übergingen das ständige störende Überhitzen der Kameras mit daraus folgender Zwangsabschaltung dadurch zu umgehen, dass man die Grenztemperatur einfach heraufsetzte, bevor die Kamera zwangsweise abschaltet.
Warum diese physikalischen Effekte bei spiegellosen Kameras nicht störend sein sollen, bleibt das Geheimnis der Marketing-Abteilungen.

Crop-Faktor / Formatfaktor

Jeder spricht von ihm, und kaum einer versteht ihn. Ein erklärender Artikel zum Crop-Faktor, für Personen, die sich für die Details interessieren.

Englisch bedeutet to crop beschneiden. Und exakt dies war ursprünglich gemeint. Der große Bildkreis des Objektives einer alten analogen Kleinbildkamera wird durch den wesentlich kleineren Sensor nicht voll ausgefüllt. Das theoretisch mögliche Abbild wird somit beschnitten.

Genau genommen geht man vom gemessenen Wert der Diagonalen des Abbildes aus. D.h. man misst die Bild-Diagonale eines 3:2 Sensors. Anschließend setzt man sie zur Bilddiagonalen eines Kleinbildsensors / einer Vollformat-Kamera (mit 43 mm) in Bezug.

Hieraus ergeben sich dann die überall zu lesenden Werte für den Formfaktor / Crop-Wert / Brennweitenverlängerung / Brennweitenverlängerungsfaktor etc. von gerundet 1,5 für Nikon und 1,6 für Canon.

Der historische Hintergrund lag um das Jahr 2000 darin, dass die Kamerahersteller nicht in der Lage waren, das volle Format der Kleinbildkamera (36*24 mm = Vollformat) als Sensor herzustellen. Als diese größeren Sensoren technisch einige Jahre später möglich wurden, blieben sie dennoch lange deutlich teurer in der Produktion.

Seit es jedoch die speziell für APS-C-Kameras gefertigten Objektive gab, wurde die Definition ungenau, da diese Objektive exakt auf die Sensorgröße abgestimmt waren. D.h. deren Bildkreis wird nicht mehr beschnitten, sondern (meist) voll ausgenutzt.
Ausgenommen hiervon sind Fremdhersteller, welche alle Marken beliefern wollen. Diese bauen Objektive mit einem etwas größeren Bildkreis, damit er auf alle Kameras und Sensoren passt.

Dieser Beschnitt hat nun vielfältige Folgen für die praktische Fotografie:

Man spricht unzutreffend von einer Brennweitenverlängerung. Jedoch besitzen die Objektive eine spezifische Brennweite, die so nicht geändert werden kann. Gemeint ist die KB-äquivalente (Kleinbildäquivalente) Brennweite, die man durch Multiplikation mit den obigen Faktoren je Hersteller erhält. De facto ändert sich jedoch nur der Bildwinkel. D.h. aus einem 100 mm Objektiv einer Vollformat-Kamera wird ein äquivalentes 150-160 mm Objektiv an einer APS-C-Kamera.

Da sich scheinbar die Brennweite verlängert (deshalb findet sich auch oft der Ausdruck Verlängerungsfaktor oder Bildwinkelfaktor), kann man mit APS-C-Kameras kleinere und leichtere Tele-Objektive mit großer effektiver Brennweite herstellen.

Ein weiterer Punkt ist die größere Schärfentiefe bei APS-C-Sensoren im Vergleich zu Vollformat-Kameras. Denn auch der Bereich der Schärfentiefe muss mit dem Crop-Faktor multipliziert werden. Montiert man ein Objektiv mit Offenblende f2,8 einer Vollformat-Kamera an eine APS-C-Kamera, dann wird daraus eine äquivalente Offenblende von ca. f4. Dies hat den Vorteil, dass ein wesentlich größerer Bereich z.B. einer Makroaufnahme scharf ist. Der Nachteil beruht in der eingeschränkten Möglichkeit der Freistellung von Objekten. Dies gilt insbesondere, da die meisten Objektive der APS-C-Kameras sowieso eher mäßige Offenblendwerte bieten. D.h. mit herkömmlichen / preiswerten APS-C-Zooms kann man nur schwer freigestellte Porträts aufnehmen.

Dies ist mit ein Grund, warum viele Fotografen alte 50 mm-Objektive der Vollformat-Kameras mit f1,4 gerne als Porträt-Objektiv an APS-C-Kameras verwenden. Es ergibt ca. 75-80 mm äquivalente Brennweite bei f2,1 bis f2,25 äquivalenter Offenblende beim Vollformat.

Direkt mit der Schärfentiefe zusammen hängt die Blendenzahl. Diese muss ebenfalls mit dem Crop-Faktor multipliziert werden. Falls man folglich ein Objektiv mit der Offenblende f1,0 an einer APS-C-Kamera verwendet, so wirkt es dort wie ein Objektiv mit der Offenblende f1,5-f1,6. D.h. aus den so beliebten F2,8 werden dann de facto f4,2-f4,5. Dies führt letztendlich zu dem oben besprochenen Phänomen der größeren Schärfentiefe. Es führt jedoch auch dazu, dass der Lichtwert für die Offenblende sich spürbar verschlechtert. Mit anderen Worten: Es fällt spürbar weniger Licht auf den Sensor.

Um das Rauschen zweier Sensoren zu vergleichen, muss man die ISO-Zahl sogar mit dem Quadrat des Crop-Faktors multiplizieren. Bei APS-C ergeben sich so 1,5*1,5=2,25 bis 1,6*1,6=2,56. Dann wird aus ISO 100 bei APS-C bereits ISO 225 bis 256 bei einer Vollformatkamera. Dies erklärt, warum die Bildqualität bei wenig Licht bei APS-C-Kameras immer deutlich geringer ausfallen wird.

Wer gut Englisch beherrscht, findet alles auch noch einmal in Video 1, Video 2 erklärt oder in einem Text. Alle dortigen Inhalte stammen vom US-Influencer-Paar Tony und Chelsea Northrup.

Bildqualität

Bei Tageslicht ist die Aufnahme einer APS-C-Kamera mit der einer Vollformat-Kamera gleicher Auflösung durchaus vergleichbar.

Mit bei DSLR 16-32 Mega-Pixeln lässt sich jedes Foto auch auf A3 vergrößern. D.h. selbst Doppelseiten von Hochglanzmagazinen können damit beschickt werden. Auch Poster und selbst Acryl- und Leinwandformate mit bis zu 1,50 * 1 Meter lassen sich damit in guter Qualität erzeugen. Technisch gesehen reicht die Qualität somit vollkommen aus, um Micro-Stock-Portale damit zu beliefern und somit Geld zu verdienen.

In der Praxis zeigen sich erst ab ca. ISO 800 kleinere Qualitätseinbußen bei APS-C-Kameras gegenüber dem Vollformat. Ab 1.600 ISO erkennt man meines Erachtens das Rauschen. Aber es erlaubt noch immer gute bis befriedigende Bildqualität in normalen Abzügen bis 20*30 cm.

Zwar werden manche Kameras immer wieder in Tests wegen ihrer Grundeinstellung des JPEGs abgewertet. Aber alle mir bekannten APS-C-Kameras erlauben das manuelle Anpassen dieser JPEG-Vor-Einstellungen, sodass Sie in der Praxis mit allen Kameras dieser Größenklasse die gewünschten Ergebnisse in derselben Qualität erzielen können. - Lassen Sie sich hier nicht von Laborwerten blenden.

Alle mir bekannten APS-C-Kameras bieten ferner einen RAW-Modus an, mit dem der erfahrene Fotograf bei schwierigen Lichtverhältnissen eine noch höhere Bildqualität erzielen kann.

Je schlechter die Lichtverhältnisse werden, umso sichtbarer werden jedoch die Unterschiede zwischen APS-C-Sensor und Vollformat.

Mit Zubehör wie Stativ und Blitzgerät lässt sich der nutzbare Bereich der APS-C-Kameras weit ausdehnen.

Nur bei extremen Situationen zeigen sich die Grenzen der APS-C-Kameras. Überlegen Sie sich aber ernsthaft, wie oft Sie unter jenen Situationen tatsächlich fotografieren. Für diese letzten 10 Prozent Qualität müssen Sie bei Profi-Kameras (6.000-Euro-Klasse) und passenden Objektiven (bis zu fünfstellige Beträge) bis zum 10-fachen investieren.

Trotz aller vorgebrachten Kritik handelte es sich Ende der 2010er Jahre bei modernen APS-C-Kameras bereits um Spitzenprodukte, welche die breiten Anforderungen des Fotoalltags gut bis sehr gut erfüllten.

Mega-Pixel-Anzahl

Nikon, Pentax, Sony legten schon vor einigen Jahren mit Modellen mit 24 Mega-Pixeln vor. Ende 2014 bot Samsung erstmals 28 Mega-Pixel (NX1), stellte den Europavertrieb jedoch Ende 2015 komplett ein. Fujifilm folgte 2016 mit ersten 24 MP-Modellen und steigerte es Ende 2018 auf 26 Mega-Pixel. 2019 überbot Canon alle mit zwei APS-C-Kameras mit über 32 Mega-Pixeln auf dem Sensor. Andere Modelle bieten zwischen 16 und 20 Mega-Pixel. Aber auch dies reicht aus.

Persönlich kann ich in der Praxis nur minimale Unterschiede bei der Bildqualität im Zusammenhang mit der Pixel-Anzahl moderner APS-C-Kameras erkennen.

Im Labor sind die Messergebnisse unter idealen Licht- etc. -Bedingungen und Top-Objektiven jedoch messbar. Oft liegt das allerdings eher an optimierten Prozessoren und besser abgestimmter Software (Signalverarbeitung) als an der Pixelanzahl.

Nochmals: Die Sensor-Fläche ist bei allen Modellen fast identisch. D.h. es fällt fast so viel Licht darauf. Und nur diese Lichtmenge entscheidet über die mögliche Bildqualität.

Da selbst das Profi-Top-Modell von Nikon im Jahre 2020 (D6 für über 7.000 Euro) nur 20,8 Mega-Pixel boten, und die Profifotografen damit alles machen können, sehe ich nicht unbedingt die Notwendigkeit für 24 oder mehr Mega-Pixel im Hobby-Bereich.

Je mehr Mega-Pixel eine Kamera hat, desto größer kann man - als Vorteil - Elemente aus einem Foto ausschneiden und vergrößern.

Höhere Pixel-Anzahlen führen jedoch auch zu geringeren förderlichen Blenden und schränken somit den Einsatzbereich der Kamera nachteilig ein:
Bei 16 Mega-Pixeln liegt die förderliche Blende für APS-C bei 7-11. (D.h. ab f7 wird die schädliche Beugung messbar und ab Blendenzahl f11 für jeden sichtbar. Diese Werte sind eher konservativ. Puristen setzen sie um 1-2 Blenden tiefer an.) - Bei 24 Mega-Pixeln liegt die förderliche Blende bereits bei f6-9. Und bei 28 Mega-Pixeln liegt die förderliche Blende bereits bei f5,5-8,2. - Siehe z.B. den Rechner (bitte den dortigen Artikel herunterscrollen bis zum Punkt Diffraction Limited Aperture Calculator).
So wird es mit preiswerten Zooms, die im Telebereich oft nur eine Öffnungsblende von 5,6 bieten, bereits bei 24 MP sehr schwierig, sinnvoll zu arbeiten. Im Prinzip ist man mit der Offenblende bereits am Limit. Allerdings wird bei den eher mäßig guten Objektiven noch immer generell empfohlen / gefordert, die Objektive um 2 Blenden (also auf f11) abzublenden, um die optimale Bildqualität zu erhalten. - D.h. je mehr Mega-Pixel Sie nutzen wollen, umso hochwertiger sollten Ihre Objektive sein.

Meines Erachtens ist heute jede Mega-Pixel-Anzahl zwischen 16 und 32 empfehlenswert. Machen Sie sich darüber keine Gedanken.

Tiefpassfilter

Tiefpassfilter dienen dazu, hässliche Moirés zu entfernen. Diese entstehen oft bei vielen Linien im Bild. D.h. Häuser, Treppen, Fensterreihen, Jalousien, Gartenhag, Streifenanzüge, Tischdecken, Damenkleidung etc. können sie erzeugen.

Allerdings senken Filter die theoretisch mögliche Auflösung ab.

Inzwischen finden sich zunehmend Modelle mehrerer Hersteller, welche auf einen oder beide Tiefpassfilter verzichten. Dadurch erzielen sie ein noch schärferes Bild mit höherer Auflösung und angeblich auch etwas geringeres Rauschen.

Aber dadurch entstehen in ungünstigen Situationen auch Moirés, die man nachträglich mit spezieller PC-Software entfernen muss.

Moirés sind nicht präzise vorhersagbar und oft erst in der 1:1-Auflösung am Monitor oder im Ausdruck als störend erkennbar.

Theoretisch überzeugt der Tiefpassfilter von Pentax, der zwar fehlt, aber manuell als Sensor-Schwingungen hinzugeschaltet / simuliert werden kann.

Persönlich bin ich deshalb etwas gespalten: In Studios mit kontrollierbaren Motiven und Lichteinstellungen halte ich den - unter Verwendung hochwertiger Objektive - mess- und sichtbaren Vorteil fehlender Tiefpassfilter für sinnvoll nutzbar. - In der allgemeinen Stadt-, Architektur, Porträt- und Mode-Fotografie im Freien erscheinen mir die am PC erforderlichen Nacharbeiten der Moirés für zu aufwändig und ich bevorzuge dafür einen Tiefpassfilter.

ISO-Zahl und Lichtstärke

APS-C-Kameras erzielten in den 2010er Jahren bei der Lichtausbeute erstaunliche Fortschritte.

Die in der Werbung angegebenen ISO-Zahlen von über 50.000 muss man zwar für eine brauchbare Bildqualität um 3 Blenden reduzieren. Aber ISO 6.400 sind immer noch beeindruckend.

Allerdings bieten die Standard-Objektive der APS-C-Klasse insbesondere im Telebereich meist nur Blende 5,6 an.

Die bei Vollformat-Kameras verwenden Spitzenobjektive bieten jedoch meist 2 Blenden mehr Licht (d.h. Blende 2,8 im Telezoom-Bereich).

Hierin liegt der Grund, warum man mit einer Vollformat-Kamera, die eine Blende mehr bei der ISO-Zahl (ISO 12.800) und 2 Blenden (f2,8) bei den Objektiven letztendlich unter schwierigen Lichtverhältnissen dennoch sichtbar bessere Fotos machen kann. Insgesamt drei Lichtwerte / Blenden Unterschied (2 bei den Objektiven und 1 bei der Sensorfläche der Kamera) sind nicht nur in der Fotopraxis spürbar, sondern im Bildergebnis sichtbar.

Im Klartext: Qualitativ herausragende Sportaufnahmen in Hallen bei wenig Licht sind mit APS-C-Kameras mit herkömmlichen APS-C-Objektiven ohne lichtstarken Blitz kaum zu machen. Serienaufnahmen ohne Blitz sind weitgehend ausgeschlossen. Hierbei handelt es sich eher um Glückstreffer.

Zwar können Profis diese Lücke reduzieren, indem sie ihre hochwertigen Objektive aus der Vollformat-Klasse am APS-C-Gehäuse verwenden. Aber sie sind nicht nur teuer, sondern auch noch schwer und voluminös.

Für den durchschnittlichen Hobby-Fotografen der APS-C-Klasse sind solche lichtstarken (Sport-Tele-) Objektive eher ungeeignet und deshalb dort auch kaum zu finden.

Ferner bieten zahlreiche APS-C-Kameras nur eine Einstellung der ISO-Zahl in vollen Schritten an. D.h. bei geringsten Grenzüberschreitungen wird - nicht wie bei Profisystemen - in Drittelschritten, sondern eine ganze Stufe hochgeschaltet.

Inzwischen macht sich auch ein Täuschungsmanöver bemerkbar: So verwendet z.B. die Firma Fuji eindeutig nachweisbar für viele ihre Kameras eine (zu den eigenen Gunsten) falsche ISO-Anzeige. (Siehe hierzu u.a. ISO-Betrug). D.h. angebliche Test-Vergleichs-Bilder bei z.B. ISO 200 sind heute bei verschiedenen Kameras nicht mehr direkt untereinander vergleichbar, da viele Kameras diesen wichtigen Wert unterschiedlich festlegen.

Objektive

Bei diesen ohne Zweifel heute sehr hochwertigen APS-C-Kameras wird nun das Objektiv entscheidend für die Bildqualität.

Es finden sich allerdings mindestens drei große Gruppen an Objektiven, die in der Diskussion (insbesondere in Foren) oft gerne (auch absichtlich) vermischt werden.

Zahlreiche Objektive stammen noch aus der analogen Zeit der Kleinbildkameras. Viele Jahre warben die Hersteller explizit damit, dass man die alten Objektive an den neuen Digitalkameras weiterverwenden könnte. Ansonsten wäre damals der schnelle Umstieg auf digitale Kameras nicht durchführbar gewesen. Diese Objektive waren jedoch für analogen Film optimiert / gerechnet worden. Je dichter man die Sensoren mit Pixel bestückte, desto deutlicher wurden die Nachteile dieser alten, analogen Objektive.

Selbstverständlich kann man sehr viele alte, analoge Objektive weiterverwenden. Aber sie bieten bei APS-C-Sensoren mit 20 oder mehr Mega-Pixeln definitiv nicht mehr die heute erwünschte Schärfe. Manche Fotografen behaupten sogar, dass man ab 10 Mega-Pixel die alten Objektive nur noch als Effekt-Objektive verwenden kann. Insbesondere für weiche Porträts werden sie bis heute gerne verwendet.

Die zweite Gruppe besteht aus den neuen, für APS-C-Kameras speziell gerechneten Objektiven. Aber auch hier wurden davon meist die älteren auf eher ca. 10 Mega-Pixel gerechnet, sodass sie für die heute anzutreffenden 24 und mehr Mega-Pixel auch nicht immer besonders geeignet sind. D.h. nur die neueren Objektive der letzten Jahre, die man speziell für APS-C-Kameras herstellte, sind am optimalsten.

Hinzu kommen die neuen Objektive der digitalen Vollformat-Kameras. Sie sind teuer, lichtstark, schwer und voluminös. Sie werden fast nur von Fotografen verwendet, die bereits eine Vollformat-Kamera besitzen und dafür jene Objektive benötigen.

Es ist zumindest umstritten, ob jene Vollformat-Objektive tatsächlich für APS-C-Kameras geeignet sind:
Der Hauptgrund liegt in der wesentlich höheren Pixeldichte der APS-C-Sensoren. In APS-C-Kameras werden auf etwa der Hälfte der Fläche gleichviel oder sogar wesentlich mehr Pixel untergebracht, als in vielen Vollformat-Kameras. D.h. an die Qualität der Gläser müsste man bei APS-C-Objektiven im Grunde eine höhere Anforderung stellen, als an diejenigen Objektive, welche für viele Vollformat-Kameras gedacht sind.
Festzuhalten bleibt, dass Vollformat-Objektive nicht für APS-C-Sensoren gerechnet sind - also nicht darauf optimiert wurden.
In Labortests schneiden diese Objektive an APS-C- Kameras insgesamt meist dennoch etwas besser ab. Das darf jedoch nicht täuschen. Das Augenmerk liegt bei diesen Tests auf den negativen Effekten am Rand des Objektivs, der durch den kleineren Sensor bei APS-C wegfällt. - Er wird durch den Crop - wie oben beschrieben - einfach weggeschnitten.
Festzuhalten bleibt allerdings auch, dass man das am Endergebnis des Fotos nicht sehen kann. - Zumindest kann man Schwächen nicht eindeutig diesem Faktor zuweisen.

Dennoch kann einem durchschnittlichen Hobby-Fotografen nicht dazu geraten werden, diese teuren Objektive nur für eine APS-C-Kamera anzuschaffen. Um diese Spitzenobjektive in allen Punkten auszunutzen, benötigen Sie eine Vollformat-Kamera. D.h.: Nur, wenn Sie in absehbarer Zeit tatsächlich in diese Oberklasse aufsteigen wollen, lohnt sich eine derartige Investition langfristig. Es finden sich inzwischen auch vermehrt Hinweise und Aussagen, welche deutlich machen, dass man keineswegs mit allen hochwertigen Objektiven aus dem Vollformat-Bereich eine wirklich hochwertige Bildqualität an APS-C-Kameras erhält. Im Zweifel muss man dies mit jedem Objektiv an der speziellen Kamera austesten.

Nur mit den speziell für APS-C- Kameras gefertigten Objektiven erhält man den Vorteil bei Gewicht und Volumen, welcher der kleinere Sensor ermöglicht. Diese beiden Faktoren sind für den Bedienungskomfort in der Praxis meist wesentlich entscheidender, als die höhere Lichtausbeute.

Schauen Sie sich bei den Objektiven auch bei den zahlreichen Fremdherstellern um. Oft bieten jene Fremdmarken gute Objektive zu günstigen Preisen an. Oder sie bieten wie die Sigma Art-Reihe zu hohen Preisen absolute Spitzenqualität für die APS-C-Klasse.

Alte Objektive weiterverwenden

Zwar kann man alte, analoge Objektive auch an APS-C-Kameras weiterverwenden. Aber man kann damit nie die Qualität eines neuen APS-C-Objektives erreichen.

Die von vielen Herstellern teilweise bis heute gepriesene Weiterverwendbarkeit alter Objektive sollte deshalb kein Kriterium für eine Herstellerwahl sein.

Bitte beachten Sie ferner das Kleingedruckte. Die meisten alten Objektive benötigen einen sogenannten Mitnehmer. Diesen bieten jedoch nur noch wenige moderne (DSLR-)APS-C-Kameras. Bei Nikon musste man bereits Ende der 2010er Jahre auf die teuren Modelle D7500 sowie D500 zurückgreifen.
Die anderen APS-C-Kameras erlauben die Verwendung alter Objektive nur im manuellen Modus. Das mag in der Studio-Porträt-Fotografie noch möglich sein. Manuelles Scharfstellen und Blende-Einstellen kann jedoch im Alltagseinsatz nicht als schnappschusstauglich bezeichnet werden.

Hinzu kommt bei noch älteren Objektiven teilweise noch der Verlust der Belichtungsmessung und somit der Belichtungsautomatik. D.h. man muss auch dies komplett selbst ausrechnen, testen und einstellen.

Und manche Objektive lassen sich bereits rein mechanisch nicht mehr anschließen, weil Objektivteile im Weg sind.

Viele beratungsresistente Fotografen versuchen es dennoch kurzzeitig und lassen die Investition für Adapterringe etc. nach kurzer Zeit frustriert im Schrank verstauben.

Zu allen weiteren Problemen siehe den ausführlichen Artikel Bajonett.

Fazit: Eine neue APS-C-Kamera schöpft ihr enormes Potential nur mit neuen speziellen APS-C-Objektiven aus.

Formatanpassung

Die meisten APS-C-Kameras bieten zahlreiche Bild-Formate zum Speichern an. Üblich sind 3:2-Profiformate und 4:3-Formate. Ferner bieten einige Modelle 16:9 an.

Den überall erwähnten und sogar gelobten Mehrwert von Nikons neuerem Angebot (z.B. D7100) den Crop-Faktor manuell auf fast 2 zu erhöhen und die Pixelzahl durch Beschnitt von 24 auf 15 Mega-Pixel zu beschränken, kann ich nicht nachvollziehen. Damit geht keinerlei Qualitätsgewinn einher. Nur die Serienbildgeschwindigkeit wird etwas erhöht.

Generell kann sowieso nur jedem geraten werden, in der höchsten Auflösung zu fotografieren und abzuspeichern. Ansonsten verschenken Sie wertvolles Potential.

Material

In der preiswerten Einstiegsklasse findet sich fast nur Kunststoff am Gehäuse. Höflich spricht man dabei gerne von Polycarbonat. In der Mittelklasse wird durchaus schon etwas Aluminium dazu verbaut.

Man darf dabei die Zielgruppe nie vergessen: Die meisten Anwender dieser APS-C-Klasse bestehen aus Hobby-Fotografen, die eher selten Fotografieren und dann eher pfleglich mit ihrer Ausrüstung umgehen.

Erst die Topmodelle der Hersteller bieten stabile Gehäuse aus Magnesiumlegierungen oder Edelstahl, die auch garantiert mehrere Jahre lang härtere Belastungen aushalten.

Aber beachten Sie auch den Artikel Mythos Metall. In der Regel hält jede billige Plastikkamera länger als die darin eingebaute Elektronik.

Ordnen Sie sich also korrekt ein, evtl. auch mit Hilfe einer Vertrauensperson, damit Sie kostspielige Fehlinvestitionen (in beide Richtungen) vermeiden.

Display

Die Qualität der Kamera-Displays steigt in der APS-C-Klasse meist mit dem Preis.

Die Einsteigerklasse verwendet teilweise kleinere Displays mit wenigen Pixeln, die bei Lichteinfall entweder die Sonnenstrahlen reflektieren oder zu schwach strahlen. - Ein Test sollte deshalb bei hellem Tageslicht im Freien und nicht im Fotogeschäft stattfinden.

Im Gegensatz zu vielen Vollformat-Kameras besitzen fast alle APS-C-Kameras verstell-, schwenk-, klapp- oder drehbare Displays. - Allerdings unterscheiden sich fast alle Modelle im Schwenk-, Klapp- bzw. Drehwinkel, so dass man dies am besten selbst ausprobiert.

Bei all den immer wieder und überall gelobten Vorteilen dieser beweglichen Displays sollte man jedoch auch die damit verbundene potentielle mechanische Schwachstelle erkennen. Bricht dieses Scharnier, dann entsteht ein dreistelliger Schaden, der im ungünstigsten Fall sogar den Zeitwert der Kamera übersteigen kann.

In neuen Modellen setzen sich Touch-Screens durch, welche teilweise Bedienvorteile beim Festlegen des Fokuspunktes als auch in den Befehlsmenüs bieten.

Hochwertige Modelle bieten oben auf der APS-C-Kamera noch ein weiteres, beleuchtbares (Info-) Display mit der Anzeige aller wichtigen Einstellungen. Für die Arbeit im Dunkeln oder am Stativ kann dies hilfreich sein.

Blitz

Vor allem bei DSLR-APS-C-Modellen findet sich oft ein integriertes Blitzgerät, das über den Sucher nach oben geklappt werden kann.

Die begrenzten Baugrößen der APS-C-Kameras erlauben keine lichtstarken internen Blitzgeräte:

Der eingebaute, ausklappbare Blitz besitzt oft eine geringe Leitzzahl (Lichtstärke). Die angegebenen Leitzahlen liegen selten über 9-12 und sind eher optimistische Marketing-Angaben.

Die optimistischen Herstellerangaben der Blitzreichweite reichen nicht zur Ausleuchtung eines größeren Zimmers. Werden mehr als 3 Meter Blitzreichweite angegeben, dann handelt es sich gemäß meinen Tests fast immer um Pseudo-Reichweiten mit hohen ISO-Zahlen, die eine geringere Bildqualität liefern.

Externe, lichtstarke Blitzgeräte (der Profikameras) sind auf diesen Kameras die einzig empfehlenswerte Lösung. Allerdings lassen sich auf manchen preiswerten Einstiegskameras die Profiblitzgeräte zwar montieren, aber nicht mit allen Funktionen ansteuern. Somit lässt sich nicht das gesamte Potential des teuren Blitzgerätes nutzen. Überdies werden die leichten Kameras mit den schweren Blitzen kopflastig.

Zusätzlich angebotene kleinere - nicht ganz so leistungsstarke - externe Blitzgeräte sind an APS-C-Kameras dennoch nicht empfehlenswert.

Manche internen Blitzgeräte müssen mechanisch durch Betätigen eines Schalters ausgeklappt oder ausgefahren werden. Dieser Blitz arbeitet somit nicht mit einem Voll-Automatik-Modus der Kamera zusammen.

Da die integrierten Blitzgeräte immer sehr eng an der Bildachse des Objektivs liegen, erzeugen sie bei Menschen und Tieren grundsätzlich roten Augen. Diese werden bei modernen APS-C-Kameras mit Automatismen zwar verringert, aber keineswegs immer perfekt beseitigt.

Der interne Blitz ist hart, gerade und wirkt plan auf das fotografierte Gesicht. Eine schöne Modellierung ist deshalb beim derartigen Blitzeinsatz mit fast allen APS-C-Kameras nicht möglich.

Allerdings eignen sich die eingebauten Blitze oft gut als Aufhellblitz bei Gegenlicht im Freien.

Überlegen Sie sich deshalb vor dem Kauf genau, was Sie bezüglich des Blitzes von Ihrer Kamera erwarten.

Erstaunlicherweise ist die Blitzsynchronzeit mancher Kameramodelle sehr langsam (z.B. 1/180 Sekunde). Oft bieten nur die Topmodelle 1/250 Sekunde X-Zeit.

Der eingebaute, ausklappbare Blitz bezieht seine Energie aus dem Foto-Akku und reduziert somit die Laufzeit der Kamera nochmals.

Ferner ist die Ladezeit des internen Blitzes abhängig von der Akkuladung der Kamera. Im optimalen Zustand sind 2-3 Sekunden möglich. In der Praxis steigt die Ladezeit jedoch oft deutlich an.

Diese eingebauten Blitze leuchten selbst bei Topmodellen nur bis zu einer Objektivbrennweite von ca. 15 mm APS-C = ca. 24 mm Vollformat (= Kleinbildkamera) aus.

GPS

Eigentlich ist dies eine faszinierende Idee: Man macht ein Foto und die Kamera hält fest, wo man war und in welche Richtung (Kompass) man fotografiert hat sowie in welcher Höhe (Höhenmesser) man sich befand. - Auf einsamen Bergwanderungen oder langen Kreuzfahrten ist dies mehr als nur hilfreich.

Allerdings sind die damit verknüpften Probleme groß.

Der GPS Empfänger benötigt mindestens eine Minute - in ungünstigen Situationen sogar länger als zwei Minuten -, bis er die Koordinaten bestimmt hat. Das ist somit nicht für gelegentliche Schnappschüsse geeignet.

Drücken Sie vorher auf den Auslöser, dann hängt es je nach Kamera davon ab, was geschieht. Entweder wird der zuletzt gesicherte GPS-Ort verwendet (also ein falscher) oder es wird nichts gespeichert. Hierüber gibt es oft keinerlei Rückmeldung an den Fotografen. D.h. man kann sich nicht darauf verlassen, dass korrekte GPS-Daten gespeichert werden.

In Gebäuden funktioniert GPS fast nie.

Auf Stahlschiffen (Kreuzfahrt) funktioniert der GPS-Empfänger nur an Deck. Aber selbst dort ist die Abweichung des Kompasses oft extrem.

In tiefen Häuserschluchten oder in engen Tälern sowie Schluchten, Klamm etc. ist es kaum zu gebrauchen.

Der Stromverbrauch ist hoch, wenn man die Kamera mit dem GPS ständig anlässt. Dies verringert die sowieso schon geringe Akkulaufzeit der Kameras weiter.

Aus all den Gründen hat sich GPS bisher kaum durchgesetzt. Inzwischen setzt man eher auf GPS per Smartphone, das man mit der Kamera verbinden soll.

Das Hauptproblem tritt jedoch zu Hause auf, wenn man feststellt, dass die weltweit unterschiedlichen verwendeten Koordinatensysteme nur mit jeweils weniger Software zusammenarbeiten.

Informieren Sie sich deshalb vorher, was Sie machen wollen. Die meisten Systeme (auch im Internet) sind zueinander inkompatibel und verlangen zeitaufwändige und teure Daten-Konvertierungen.

Selbst wenn alles funktioniert, so sind die Hardware-Anforderungen an Ihren PC zu Hause für eine schnelle Darstellung der exakten Position in genauen Karten hoch. Auf langsamen Laptops macht der Bilderwechsel mit GPS keinen Spaß.

Film / Video

Praktisch alle APS-C-Kameras bieten heute umfangreiche Video-Möglichkeiten an.

Full-HD ist Standard. Seit 2016 fand 4K in teurere Modelle Einzug.

Manche bieten bis zu 60p. D.h. die Kamera zeichnet bis zu 60 Bilder in der Sekunde auf. Im Vollbildmodus (Full-HD) erreichen manche bis zu 240P (Zeitlupe) oder sogar bei 4K 60p.

Hierzu werden zunehmend spezielle Objektive angeboten, welche das Filmen angeblich kinderleicht machen.

Zahlreiche Modelle bieten inzwischen sogar eine kontinuierliche Schärfenachführung. Aber in der Praxis ruckelt und pumpt es bei vielen Kameras dann doch etwas oder die Schärfe wird nicht schnell oder weich nachgeführt. Ferner hört man die Zoomgeräusche oft auf der Tonspur. Bei DSLRs beherrschen nur die neueren Canon-Modelle mit Dual-Pixel-Technologie diesen weichen kontinuierlichen Fokus perfekt (z.B. 80D, EOS 7D Mark II, 90D). Auch die neuesten Fuji-Modelle (ab 2018) beherrschen dies durchaus gut.

Überdies bieten die Videos oft einen geringeren Dynamikumfang als die entsprechenden JPEG-Bilder. Vereinzelte leichte bis starke Farbfehler sind in Videos der APS-C-Kameras oft zu finden. An feinen Strukturen und in Schattenbereichen treten teilweise störende Bildfehler auf.

Wer öfters filmt, für den kann ein separater Video-Knopf an der Kamera hilfreich sein.

Allerdings nehmen nicht alle APS-C-Kameras Stereoton auf und nicht immer lässt sich ein externes Stereomikrofon anschließen.

Vor allem bei den für Video erforderlichen Anschlüssen sieht es bei APS-C-Kameras oft schlecht aus. Entweder werden nur kleine Stecker oder keine oder USB-Dongle-Adapter angeboten. Dies schränkt ernsthafte Filmer (z.B. ohne Ohrhörer) ein.

Einige APS-C-Kameras verwenden eher alte Video-Formate, die sich nicht optimal nachbearbeiten lassen.

Einen Anschluss für externe Recorder sind noch immer selten, genau so selten wie High-Bit-LOG-Formate, zum idealen nachträglichen Bearbeiten.

Wer jemals mit einer speziellen Video-Kamera gefilmt hat, wird die Video-Funktion in einer Fotokamera - insbesondere in der DSLR-APS-C-Klasse - sowieso nur als Notlösung betrachten.

Nachdem die ersten Anbieter mit 4K-Video 2016 vorpreschten, folgten die anderen Hersteller. Ob dies sinnvoll und somit eine Kaufentscheidung ist, muss jeder Fotograf selbst entscheiden:
Gern wird übersehen, dass dafür mindestens 50, besser 60 Bilder je Sekunde für Schwenks oder sich schnell bewegende Motive erforderlich sind. Bei schnellen Bewegungen dürfen es auch 100 Bilder je Sekunde sein. Sonst erkennt man störende Ruckler.
Die Auflösung ist bei 4K viermal so groß wie bei Full-HD. Die Kamera-Sensoren können dies spielend aufzeichnen (ca. 8 Mega-Pixel). Das Problem beginnt jedoch bei den Speicherkarten, die extrem hohe Schreibraten bieten müssen.
Den 4K-Fernseher, damit man den Film dann auch in voller Auflösung betrachten kann, erhält man inzwischen zu bezahlbaren Preisen selbst im Lebensmitteldiscounter.
Aber die Anforderungen an den heimischen PC für die Filmbearbeitung werden unterschätzt. Ein hochmoderner Prozessor mit 32, 64 oder besser 128 GB RAM, eine schnelle Grafikkarte mit mindestens 8 GB Grafik-RAM sowie ultraschnelle, sehr große Festplattenspeicher (evtl. sogar M.2-SSD) dürfen es schon sein, wenn Sie auch nur halbwegs schnell 4K-Filme rendern wollen. Kurzum: Es wird ein neuer Hochleistungs-PC fällig.
Weit über 90% aller derzeit verwendeten privaten PCs erfüllen diese Anforderungen nicht. Laptops sind hierzu meist völlig ungeeignet.
Wer sich unsicher ist, findet im Artikel Video weitere Auswahlkriterien.

Verschlusszeit

Auch bei der Verschlusszeit und der Lebensdauer des mechanischen Verschlusses wird die große Spannweite der APS-C-Kameras deutlich.

Meist finden sich keine genauen Angaben über die Anzahl der Auslösungen. Man darf dort von 100.000-150.000 ausgehen. Aber auch dies dürfte für die meisten Amateure ausreichen.

Im mittleren Preissegment der APS-C-Kameras werden überwiegend 1/4.000 Sekunde als kürzeste Verschlusszeit geboten. Nur Spitzenmodelle bieten 1/8.000 Sekunde als kürzeste Verschlusszeit, wobei man bis zu 200.000 Auslösungen (z.B. Canon EOS 7D Mark II) findet.

Spiegellose Kameras bieten inzwischen mit sogenannten elektronischen Verschlüssen - die keine Verschlüsse mehr sind - 1/16.000 Sek. und sogar 1/32.000 Sekunde an. In der Praxis zeigen diese Fotos dann jedoch Rolling Shutter (deutsch), eine hässliche Verbiegung gerader Linien (typisch bei Helikopter-Rotorblättern), und zahlreiche weitere unerwünschte Nebeneffekte.

Ferner bieten bessere Modelle den sogenannten B-(Bulb-) Modus, bei dem man beliebig lange Belichtungszeiten für Nachtaufnahmen einstellen kann.

Man muss sich die Details dazu bei jedem Modell genau in den technischen Angaben bzw. dem Handbuch durchlesen.

Serienbild-Geschwindigkeit

Auch bei der Serienbildgeschwindigkeit wird die enorme Spannweite der APS-C-Kameras sichtbar.

Preiswerte DSLR-Einstiegsmodelle boten in den 2010er Jahren in der Praxis nur etwa 2-5 Bilder in der Sekunde, wobei sie diese Geschwindigkeit meist auch nicht lange durchhalten. Dies gilt nur für die anspruchslosen JPEG-Dateien. Bei RAW sind die Werte oft deutlich geringer und werden nur für wenige Fotos in Reihe durchgehalten. Eine löbliche Ausnahme bilden in der Einstiegsklasse die Nikon D3300/D3400/D3500 mit bis zu 5 Bildern je Sekunde.

In der APS-C-Mittelklasse waren in den 2010er Jahren ca. 5 Bilder je Sekunde möglich. Manche Modelle (z.B. Nikon D5600) halten dies im Modus JPEG bis zu 100 Fotos und bei RAW bis zu mehr als 10 Fotos in Serie durch. Aber auch sie ersetzen keine Vollformat-Profikameras, da u.a. die Anzahl der Reihenaufnahmen hintereinander dennoch relativ eng begrenzt ist.

Die Canon 7DII bringt es auf bis zu 10 Bilder je Sekunde. 2016 übernahm im APS-C-Segment Nikons D500 die Leistungskrone mit 10 Bilder je Sekunde für 200 Bilder in Folge. Das waren für die Sportfotografie durchaus ernst zu nehmende Werte.

Spitzenmodelle können bis zu 12 Bilder in der Sekunde für bis zu 14 Bilder in Folge (Nikon D7100) oder 8 Bilder in der Sekunde für bis zu 130 JPEG-Fotos (bei der Canon 7DII) resp. die D7500 8 Bilder RAW je Sekunde bei bis zu 50 Serienaufnahmen schießen. Nur die D500 von Nikon brachte es 2016 mit nagelneuem XQD-Speicherchip auf 10 Bilder je Sekunde für 200 Bilder in Reihe.

Ende 2018 übertraf Fujis X-T3 alles. Jedoch sind die Angaben in den Werbeprospekten von bis zu 30 Bildern je Sekunde in der Fotopraxis nicht zu erreichen, da sie für spezielle Labortests gemacht wurden. Aber dennoch sind damit in der Fotopraxis definitiv über 10 Bilder je Sekunde möglich.

Diese Werte werden jedoch bei allen Herstellern nur mit modernen und extrem schnellen sowie teuren Speicherkarten unter idealen Lichtverhältnissen sowie mit hochwertigen Objektiven erzielt, die auch in jener Geschwindigkeit scharf fokussieren können.

Autofokus

Die Anzahl der Phasen-Autofokus-Sensoren ist meist deutlich geringer als bei Vollformat-Kameras. Insbesondere mit der Anzahl der hochwertigen Kreuzsensoren gehen die Hersteller bei den DSLRs in der APS-C-Klasse meist sehr sparsam um.

Einsteigermodelle bieten teilweise unter 10 Autofokus-Sensoren, und dann ist nur einer in der Mitte ein Kreuzsensor.

Bei zahlreichen Modellen im Einsteiger- oder Mittelbereich sind Kreuzsensoren zur exakteren Fokussierung lichtstarker Objektive keineswegs auf Lichtstärke f/2,8 ausgelegt, sondern oft nur auf eine Empfindlichkeit bis Lichtstärke 1:5,6. Daran lassen sich teure, lichtstarke Objektive nur eingeschränkt verwenden.

Spitzenprodukte wie die Pentax K-3 bieten hingegen 27 AF-Messfeldern, davon 25 Kreuzsensoren oder die Nikon D7100/7200/7500 51 Messfelder, darunter 15 Kreuzsensoren. Nur Canons 7DII mit 65 Kreuzsensoren und Nikons D500 mit 153 Fokusmessfeldern (einschließlich 99 Kreuzsensoren) bieten Profiniveau. Vorsicht: Von Nikons 153 Sensoren bei der D500 sind nur 55 manuell auswählbar / ansteuerbar.

Durch die schlechtere Ausstattung preiswerter Modelle sind zwar die in den Labors getesteten Fokussierzeiten schnell, aber der Fokus fokussiert in der Praxis nicht immer auf das richtige Motiv und selbst dann nicht immer korrekt. D.h. das Gewünschte wird nicht immer scharf und der Ausschuss liegt - vor allem bei bewegten Motiven - höher.

Während die meisten modernen Autofokussysteme in der DSLR-APS-C-Klasse bei hellem Tageslicht sehr schnell reagieren, arbeiten zahlreiche Autofokus-Systeme vor allem bei schwachem Licht relativ langsam.

Auch wenn in den 2010er Jahren die Anzahl der AF-Sensoren bei DSLRs anstieg, so konzentrieren sie sich oft extrem um den Mittelpunkt und decken somit nur einen kleinen Teil des Suchers ab.

Dies erschwert das Fokussieren von am Rand liegenden Motiven vom Stativ erheblich.

Ferner kann eine geringe Autofokus-Sensor-Zahl, die zudem in der Mitte platziert ist, bei sich bewegenden Motiven die Verfolgung nicht sicher gewährleisten. D.h. für Sportaufnahmen sind diese Systeme preiswerter APS-C-Kameras kaum geeignet.

Ferner sind manche Autofokus-Systeme deutlich störend hörbar. Für Tieraufnahmen oder unbeobachtete Schnappschüsse ist dies hinderlich.

Verwechseln Sie dies jedoch nicht mit dem Kontrast-Autofokus im Live-View. Hier finden sich meist dutzende Sensoren, die dennoch oft langsam arbeiten.

Ende der 2010er Jahre fanden sich einige Modelle, die im Live-View mit Hybrid-Autofokus arbeiten. Diese verwenden sowohl eine Kontrastmessung als auch eine Phasenerkennung. Sie arbeiten zwar genauer, aber in manchen Modellen noch eher langsam.

Canon brachte 2013 einen Dual Pixel CMOS Autofokus heraus (ab EOS 70D), bei dem die doppelte Pixelanzahl u.a. für die Fokussierung verwendet wird. Damit wird eine schnellere Fokussierung im Live-View- und Videobetrieb erzielt und in der Weiterentwicklung in Modellen seit 2016 vor allem der kontinuierliche Verfolgungs-Autofokus deutlich verbessert. Damit kann man sogar mit Live-View erstmals sich bewegende Objekte treffsicher aufnehmen.

Erst die modernen spiegellosen Modelle von Canon M, Sony Alpha und Fuji bieten einen breit gestreuten Autofokus auf dem Sensor. Und wiederum erst die neuesten Modelle von Fuji (ab 2018) bieten das vom spiegellosen Vollformat-Bereich bekannte sehr breite Autofokusfeld, das kaum noch Wünsche offen lässt. Hier lassen sich die Fokuspunkte fast überall hin legen - und sie funktionieren dann (in Fujis teuren Topmodellen) auch relativ treffsicher.

Beeindruckend schnell und treffsicher ist hingegen der Augen-Autofokus für Porträts bei neueren (teuren) Sony-Modellen. Canon zog 2019 nach, wurde aber erst mit der 90D gut. Die anderen Anbieter hängen in diesem Punkt bei APS-C etwas hinterher.

Belichtungs-Messmethoden

Einsteiger APS-C-Kameras bieten meist zwei bis drei und hochwertige Modelle bis vier Belichtungsmessmethoden: Matrix, mittenbetont, selektiv und Spot.

Allerdings unterscheiden sich die Modelle erheblich in den Details. D.h. ambitionierte Fotografen sollte sich das Handbuch genau ansehen. Es spielt in der Praxis eine erhebliche Rolle, ob die Spotmessung 2%, 5% oder bis zu 10% des Suchers ausmacht oder überhaupt nicht vorhanden ist.

Nur bessere Modelle besitzen eine umfassend einstellbare Belichtungskorrektur sowie Blitzbelichtungskorrektur bzw. können nutzbare Belichtungsreihen und Blitzbelichtungsreihen durchführen. Einstiegsmodelle schränken diese Funktionen - wenn überhaupt vorhanden - nicht selten ein.

Verbindung

Kabelverbindungen zwischen Kamera und PC bestehen oft aus USB-2-Kabeln mit winzigen und speziellen Steckern. Nur neue, teure Modelle verfügen bereits über schnelle USB-3-Schnittstellen. Und nur wenige der neuesten Modelle verfügen über USB-C. Letzteres war ein Grund, warum Ende 2024 in der EU mit der neuen Verordnung zu USB-C-Ladekabeln fast alle alten DSLR-APS-C-Modelle vom Markt genommen wurden. Sie durften (auch Restbestände) ohne Übergangsfrist nicht mehr verkauft werden.

WLAN kommt bei neuen Modellen hinzu, um z.B. Bilder an einen Tablet-PC zu übertragen.

NFC - Near Field Communication - bieten neue Modelle an, um sie über ein Smartphone z.B. fernsteuern zu können.

Alles funktioniert zwar, aber ein schneller Datentransfer ist damit meist nicht möglich.

Als Folge ist es meist sinnvoller, den Speicherchip aus der Kamera herauszunehmen und in ein schnelles Lesegerät am PC zu stecken, um die Fotos zu transferieren.

Volumen, Gewicht und Ergonomie

Die große Spanweite der APS-C-Modelle führt erneut zu erheblichen Unterschieden.

Während die kleinsten Einstiegskameras (ohne Spiegel) bei unter 300 Gramm (Sony Alpha 5100, Canon M10) beginnen, bringen Profikameras in der APS-C-Klasse realistisch über 900 Gramm auf die Waage (Nikon D500 mit 860 Gramm, Pentax KP 703 g inkl. Speicherkarte und Akku) - gemeint ist nur das Gewicht der Kamera ohne Zubehör, wie Objektive, Blitz etc. Vereinzelt werden sogar der Gehäusedeckel und die Speicherkarte entfernt, um das Werbe-Gewicht abzusenken.

Mit dem Preis nehmen meist auch das Volumen und das Gewicht sowie die Ergonomie der APS-C-Kameras zu.

Vor allem Männer mit größeren Händen sollten dies genau beachten, da man an den preiswerten kleinen Kameras nicht immer alle Finger unterbringen kann (der unterste, kleine Finger hängt oft frei in der Luft) und ergonomische Griffe meist erst bei größeren Kameras zu finden sind.

Vor allem bei kleineren Kameras müssen zwangsläufig zahlreiche Tasten mehrfach belegt werden, was in der Praxis zu erheblicher Verwirrung führen kann.

Größere Finger kommen meist auch mit den größeren Drehknöpfen und Schaltern der Profigeräte leichter zurecht.

Zwar nimmt mit dem Gewicht der Profikameras die Traglast zu, aber auch die Masseträgheit, wodurch sich verwacklungsfreier auslösen lässt.

Mit dem Volumen nimmt in der Regel auch die Akkuleistung / Batteriekapazität zu, sodass sich die Laufzeit erheblich verlängern kann.

In der APS-C-Klasse wird der direkte Zusammenhang zwischen Preis, Gewicht, Volumen und Ergonomie am deutlichsten ersichtlich.

Automatiken, Halbautomatiken und Manuell

An diesem Punkt erkennt man am ehesten die Brückenfunktion dieser APS-C-Kameras. Fast alle Kameras bieten zahlreiche Automatiken an für Einsteiger, bis hin zur Gesichtserkennung und Filtereffekte sowie Kunstfilter, aber auch die Halbautomatiken und Möglichkeit zur manuellen Gestaltung für ambitioniertere Fotografen.

Vor allem bei den preiswerten Einsteigermodellen finden sich eine kaum mehr überschaubare Anzahl an auswählbaren Automatiken, die dann auch nicht immer ergonomisch in teilweise unübersichtlichen Menüs versteckt sind.

Sonderfunktionen wie HDR(I) sowie Panorama-Funktionen bieten viele Kameras an. In der Praxis brauchbar sind jedoch nicht alle. Hier hilft nur der Einzeltest. - Meines Erachtens ist spezielle PC-Software dafür noch immer geeigneter.

Je hochwertiger die Kameras werden, desto geringer wird die Anzahl der Automatiken, und umso stärker treten die halbautomatischen Modi P, Av, Tv und sogar M in den Vordergrund, was sich besonders an mehr, größeren und ergonomischeren Dreh- und Auswahlschaltern zeigt.

Man sollte deshalb einen erheblichen Teil des Testens hierauf verlegen. In der Praxis entscheidet sich an einem auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittenen Bedienungskomfort letztendlich die Lust an der Fotografie. Jedes System und jedes Kameramodell besitzt Vor- und Nachteile. - Es muss deshalb zu Ihnen passen. Nicht zum beratenden Verkäufer oder zum befreundeten Fotografen.

Marken / Hersteller

Klarstellungen vorab:

Die Sensoren aller Hersteller sind alle vergleichbar. Somit ist - rein physikalisch bedingt - die Bildqualität aller Modelle auch fast identisch.

Alle Hersteller kochen mit Wasser. Keiner kann zaubern. Sie legen die gegebenen physikalischen Grenzen der Sensoren mittels kamerainterner Software-Nachbearbeitung (Signalaufbereitung/ -verarbeitung) nur etwas anders aus.
Stellen Sie sich das so wie einen Zeitschriften-Gummi vor: Der eine Hersteller formt ihn zu einem Kreis, der andere zu einem Rechteck, der dritte zieht ihn zu einem Trapezoid.
Mittels eigener Feineinstellung des JPEGs oder zumindest des RAW-Formats können Sie das Meiste wieder in Ihre gewünschte Richtung ausgleichen.

Die Serienstreuung ist bei allen Herstellern und allen Modellen größer als der (sowieso mittels Anpassung des JPEGs oder RAWs) in der Praxis sichtbare Unterschied der Bildqualität.

Ich verwette auch in der APS-C-Klasse 1.000 Euro darauf, dass niemand in der Lage ist, anhand der ausbelichteten an der Wand hängenden Fotos fehlerfrei den Hersteller oder sogar das Kameramodell zu bestimmen.

Wer sich etwas Mühe gibt, wird mit jedem Kameramodell jedes Herstellers atemberaubende Fotos machen können.

Und wer als Einsteiger einfach nur sorgenfrei fotografieren will, für den sind die minimalen Unterschiede der Testlabors sowieso uninteressant.

Wer eine Marke empfiehlt, wird in Fotokreisen sofort einen rein emotional gesteuerten Glaubenskrieg vom Zaun brechen. Dennoch versuche ich mit den mir zur Verfügung stehenden Fakten zumindest ganz zaghaft Hinweise zu geben, welche der geneigte Leser für seine Auswahl in Betracht ziehen kann.

Die Hersteller sind heute über alle Faktoren gemessen durchaus vergleichbar und gleichwertig.

Das Alter respektive das Erscheinungsjahr haben einen Einfluss auf die angebotene Qualität der Kamera. Insbesondere neue Kameras bieten mehr. Dies wird vor allem im Bereich Video sichtbar. Wer sich also neben der Fotografie auch für das Video-Filmen interessiert, sollte zumindest immer auch einen Blick auf die Neuerscheinungen werfen.

Pentax bietet z.B. eine Bildstabilisierung in seinen DSLR-Kameras / am Sensor an (auch objektivunabhängige Bildstabilisierung per Sensorshift genannt). D.h. man kann alle Objektive anschließen, auch preiswertere ohne integrierte Bildstabilisatoren und trotzdem die Vorteile dieser Verwacklungsschutz-Technik nutzen. Diese Technik bietet je nach Kameramodell und Objektiv bis zu 4 Blenden Verwacklungsschutz. Andere Hersteller integrieren dies meist eher in die Objektive.

Da zum Jahresende 2024 fast alle Hersteller drastische Modellreduktionen bei DSLR-Kameras bei APS-C in Europa durchführten, kann man Mitte der 2020er Jahre nur noch wenige Modelle empfehlen. Grundsätzlich handelt es sich hierbei entweder sowieso um die nur noch einzigen neu verfügbaren Modelle oder die teuersten. Der Grund ist einfach und liegt am DSLR-Sterben seit spätestens 2018, als alle zu Spiegellose APS-C-Kameras wechselten.

Meine harte Aussage bleibt erhalten: Wer in einen sterbenden Bereich wie DSLR-Kameras noch investiert, sollte sich nur das Beste und neueste gönnen. Alles andere wird nicht mehr unterstützt und fällt noch früher weg. Wer technisch durchaus ebenso hochwertige ältere Kameramodelle wünscht, der muss sich diese gebraucht kaufen.

Wer eine sehr gut spritzwasser- und staubgeschützte Kamera sucht, sollte zumindest einen Blick auf die auch sonst sehr großzügig ausgestattete Pentax K-3 Mark III werfen.

Wer jedoch sowieso nur bei optimalen Schönwetterverhältnissen fotografiert, benötigt nicht zwangsweise eine speziell geschützte Kamera. Als einmaliger kurzzeitiger Wasser-/Regenschutz reicht auch eine Klarsicht-Folie aus dem Küchenbereich aus.

Das APS-C-DSLR-Topmodell von Canon war Mitte der 2020er Jahre die im September 2019 herausgebrachte 90D heraus, welche noch höhere Leistungen zeigt und bei vielen Testern bezüglich der Auflösung von über 32 Mega-Pixeln als die beste APS-C-Kameras mit Spiegel überhaupt gilt. Interessierte finden den aktuellen Preis der 90D bei Amazon. - Die gesamte alte spiegellose M-Reihe lag 2024 im Sterben und war auch kaum mehr lieferbar. Selbst Canon bewarb sie nicht mehr. - Zwar bot Canon im Internet-Auftritt auch noch ältere preiswertere APS-C-Kameras an, von denen ich jedoch inzwischen abrate.

Canon erhält in fast allen Tests die beste Bewertung für die Menüführung. Persönlich kann ich nach zahlreichen Tests vieler Modelle ebenfalls bestätigen, dass die Menüs in deren Modellen meist erheblich übersichtlicher sind und über Direktzugriffe schneller bedienbar.
Natürlich kann man - nach sorgfältigem Studium des Handbuches und eingehender Beschäftigung mit den Befehlslisten - sich an jedes Menü gewöhnen, aber lange Menülisten, die man durchscrollen muss, halten in der Praxis den Benutzer grundsätzlich länger auf.

Nikon reduzierte bis Ende 2024 drastisch sein DSLR-APS-C-Angebot auf zwei Modelle, wovon die D5600 selbst bei Nikon nicht mehr beziehbar war. Also blieb nur noch die seit Juni 2017 verfügbare D7500. Interessierte finden den aktuellen Preis der D7500 bei Amazon.

Das war es bereits bei den Kameras mit Spiegel. Denn zahlreiche Hersteller wie Samsung, Sony und Leica stellten jedoch Produktion und Europavertrieb der eigenen hochwertigen APS-C-Kameras mit (und ohne) Spiegel ein.

Wer neue Kameramodelle mit Spiegel wünscht, wird somit auf den Artikel Spiegellose APS-C-Kameras. Dort finden sich auch die Empfehlungen zu Sony und Fujifilm im Bereich APS-C, da sie bereits seit den 2010er Jahren nur noch spiegellose Modelle anboten.

Zubehör

Weil APS-C-Kameras Systemkameras sind, sollten Sie Zubehör des passenden Systems anschaffen, um deren Potential auszunutzen.

Objektive

Kit-Objektive werden oft im Bundle mit dem Gehäuse preiswert angeboten. Oft sind sie jedoch bezüglich Abbildungsleistung und Lichtstärke nur für den Einsatz durch Einsteiger und bei Tageslicht geeignet.

Hingegen finden sich heute durchaus gute Extrem-Zooms. 18-300 mm Brennweite lassen sich so in einem Objektiv vereinen. Das ist für Reisen ideal, da die meisten Fotos keinen Objektivwechsel erfordern. Dadurch ist dann auch der Sensor vor Verschmutzung etwas besser geschützt.

Ambitionierte Hobby-Fotografen werden sich hingegen eher für mehrere Einzelobjektive entscheiden, welche letztendlich jedoch denselben Brennweitenbereich abdecken.

Allerdings reduzierten alle Anbieter bei DSLR das Objektivangebot drastisch seit Anfang der 2020er Jahre, sodass man nur noch weniges für APS-C neu erhält und auf den riesigen Gebrauchtmarkt verwiesen wird.

Speicherkarte

Sie benötigen je nach Kameratyp zumindest eine größere Chipkarte.

Angesichts von 24- bis 32-Mega-Pixel-Boliden und RAW-Fähigkeit der Kameras empfehle ich inzwischen mindestens 32 GB für Fotografen. Wenn Sie öfters filmen, dann sollte es eine 64 GB-Karte oder 2 32 GB-Karten sein. Bei längeren 4K-Filmen dürfen es auch 128 GB Speicher sein.

Die Frage nach der Anzahl lässt sich nicht klar beantworten. Manche Fotografen schwören auf die Verteilung des Gesamtspeichers auf mehrere Karten. Andere warnen davor. SD-Karten gelten als empfindlich und können beschädigt werden. Das spricht jedoch sowohl für eine Karte, die fast immer geschützt in der Kamera verbleibt, wie für zwei, wobei man die freie sehr gut verpacken muss. - Siehe hierzu auch den Artikel Ausfallsicherheit.

Achten Sie genau auf die Anforderungen des Herstellers. Zwar können Sie meist auch langsame Speicherkarten verwenden, aber dann sinkt die Aufnahmegeschwindigkeit der Kamera oft drastisch.

Während es bei Einsteigerkameras keine Rolle spielt, welche Speicherkarte Sie kaufen (meist reicht eine preiswerte aus), so sollten Sie sich ab ambitionierten Kameras dafür interessieren. Wenn die Speichergeschwindigkeit zu gering ist, so wird die Kamera durch die Speicherkarte ausgebremst. Dies macht sich besonders bei Serienaufnahmen im Dauerfeuer bemerkbar.

Noch wichtiger ist es für Videoaufnahmen, da mit langsamen Karten bestimmte Formate wie 4K oder Full-HD mit hoher Bildzahl je Sekunde überhaupt nicht aufgenommen werden können.

Eine sehr gute (englische) Vergleichsliste (sogar je getesteter Kamera) finden sie bei camera memory speed.

Schnelle SD-Karten haben jedoch ihren Preis. Für manche lahmen Prozessoren in preiswerten APS-C-Kameras, mit denen Sie nur gelegentlich ein dokumentarisches Einzelfoto machen, wäre diese Investition jedoch übertrieben.

Kaufen Sie keine Speicherkarten auf Vorrat. Die Preise ändern sich laufend und die Technik schreitet schnell voran.

Transportbehältnis

Solange Sie bei kleinen APS-C-Objektiven bleiben, reichen mittelgroße Taschen und kleine bzw. mittelgroße Rucksäcke aus. Sobald Sie jedoch lichtstarke Objektive aus dem Bereich der Vollformat-Kameras erwerben, benötigen Sie große Taschen und große Rucksäcke.

Nicht nur die Kosten schnellen dann nach oben, sondern auch das Volumen und das Gewicht. Ferner wird die Auswahl spürbar geringer. Siehe hierzu den Artikel Transport und Schutz der Fotoausrüstung.

Stativ

Solange Sie bei kleinen APS-C-Objektiven bleiben, reichen viele mittelpreisige Stative und Stativköpfe aus. Sobald Sie jedoch lichtstarke Objektive aus dem Bereich der Vollformat-Kameras erwerben, benötigen Sie große, stabile Stative und hochwertige Stativköpfe.

Nicht nur die Kosten schnellen dann nach oben, sondern auch das Volumen und das Gewicht. Ferner wird die Auswahl spürbar geringer. Siehe hierzu den Artikel Stative.

Legen Sie sich ausreichend Geld für das Zubehör zurück. Nur so nutzen Sie das Potenzial der APS-C-Kamera aus und haben lange Freude daran.

Zahlreiches Zubehör können Sie jedoch zumindest zuerst zurückstellen: Hierzu zählen zusätzliche anschraubbare Batteriehandgriffe.

Kaufempfehlungen

Hier folgen nun meine Kaufempfehlungen nach jahrelangen Tests derartiger Kameras mit APS-C-Sensoren.

Vorab: Moderne APS-C-Kameras aller Hersteller sind gute, technisch ausgereifte und im DSLR-Bereich angesichts der sonstigen Preistreiberei bei modernen (spiegellosen) Kameras insgesamt meist relativ preiswerte Fotoapparate, mit denen Sie hervorragende Fotos machen können.

Vorüberlegungen für alle

Überlegen Sie sich vorher ernsthaft, ob Sie sich tatsächlich eine APS-C-Kamera zulegen wollen.

Heute finden sich sehr gute Smartphones, die durchaus vergleichbare Leistungen bieten, sich jedoch durch geringeres Volumen und geringeres Gewicht auszeichnen. Für vielreisende Fotografen oder etwas ältere Personen kann dies der entscheidende Ergonomievorteil sein.

Vom ebenfalls seit langem sterbenden Bereich der Micro-Four-Thirds kann ich nur abraten. Denn dort liegen gute Micro-Four-Thirds-Kameras Preissegment oberhalb der APS-C-Kameras mit Spiegel.

Olympus stieg aufgrund der untragbren Verluste 2020 aus und Panasonic trat 2024 faktisch den Rückzug an.

Einsteiger, Hobbyfotografen, Gelegenheitsfotografierer, Dokumentationsfotografierer

Wer als Neuling und Einsteiger dennoch unbedingt eine Systemkamera mit APS-C-Sensor wünscht und entweder jung ist oder vom Smartphone kommt und somit aufsteigt, sollte nur neue Kameramodelle ohne Spiegel in Betracht ziehen: Spiegellose APS-C-Kameras. Nur dort finden Sie halbwegs ergonomische Touchscreens und modernere Menüs. Wer noch nie mit einer DSLR - also einer Kamera mit Spiegel - gearbeitet hat, wird damit vermutlich kaum glücklich werden. Das ist eher etwas für erfahrenere Fotografen, die genau wissen, was sie wollen.

Generell kann man empfehlen: Gehen Sie in ein Fotogeschäft und kaufen Sie nach Gefühl. D.h. ganz konkret: Nehmen Sie jede Kamera (ohne Objektiv) in die Hand, schließen Sie die Augen und prüfen Sie, ob dieses Modell bei Ihnen gut in der Hand liegt.

Spüren Sie die Knöpfe und Schalter, sodass Sie diese auch ohne Sichtkontakt darauf bedienen können? - Liegen die Schalter dort, wo Sie sie wollen?

Schauen Sie sich das Menü und die Menüführung an. Die Aufteilung muss Ihnen persönlich gefallen, denn Sie müssen nachher dort alles finden.

Die Hersteller kochen alle mit demselben Wasser. Markenbewusstsein ist deshalb irrelevant. Die physikalischen Grenzen sind in dieser Preisklasse eng. Die Qualitätsunterschiede aller Kameras mit einem APS-C-Sensor sind minimal.

Die Mega-Pixel-Anzahl ist unwichtig. Alles zwischen 16 und 32 Mega-Pixeln ist in Ordnung.

Und zum Schluss tatsächlich noch einige in der Fotobranche sonst oft diskreditierend benutzte klassische Frauenargumente: Gefallen Ihnen die Farbe und die Form (das Styling)? Wenn ja, dann werden Sie diese Kamera öfter mitnehmen und stolz verwenden.

Ambitionierte Hobby-Fotografen

Hier lohnt es sich, einige Testberichte vor der eigentlichen Kaufentscheidung zu lesen. Nicht, weil diese korrekt wären, sondern weil die Tester auf Schwachstellen hinweisen, die Sie dann selbst für Ihren Einsatzzweck bewerten können.

Die Erfahrung zeigt, dass die meisten ambitionierten Hobbyfotografen mit den preiswertesten Einstiegsmodellen aller Hersteller bald nicht mehr zufrieden sind und dann eine weitere Kamera nachkaufen müssen.

Insbesondere müssen Sie sich einige Gedanken über das Zubehör und den von Ihnen geplanten Ausbau machen. Alle Anbieter bieten durchaus gute Produkte. Aber Angebot und Preis des für Sie individuell erforderlichen Zubehörs kann sich dennoch erheblich unterscheiden.

Treffen Sie die Systemauswahl mit Bedacht und schlafen Sie nach dem Einholen aller Informationen nochmals darüber. Ein nachträglicher Systemwechsel zu einem anderen Hersteller ist sehr teuer, da meist nur sehr wenig des alten Zubehörs weiter verwendet werden kann.

Profifotografen

Meist besitzen Fotografen dieser Gruppe bereits eine Vollformat-Kamera, deren Sensor-Größe eine sehr gute Bildqualität unter allen Bedingungen garantiert.

Falls Sie eine Zweitkamera wünschen, so empfiehlt sich nur das Top-Modell der APS-C-Klasse desselben Herstellers.

Als Profi besitzen Sie hoffentlich einen extrem leistungsstarken externen Blitz. Damit lassen sich dann auch bei schlechteren Lichtverhältnissen mit APS-C-Kameras mit kleinerem Sensor meist noch sehr gute Fotos erzeugen.

Nur am Topmodell der APS-C-Klasse lässt sich alles Systemzubehör - insbesondere die schweren lichtstarken Objektive sowie leitzahlstarken Blitzeräte - ergonomisch betreiben.

Falls jedoch eine Zweitkamera auf Profi-Niveau erworben werden soll, so schaffen Sie sich sinnvoller eine preiswerte Vollformat-Kamera an. Diese werden seit dem 2019 erfolgten Preiskrieg für weniger Geld als das Top-Modell der APS-C-Klasse angeboten und sind bei der Lichtausbeute unter schwierigen Lichtverhältnissen immer noch eine Klasse besser.

Wenn das entscheidende Kriterium der Zweitkamera die sehr hohe Serienbildgeschwindigkeit für Sportaufnahmen am Tage ist, dann ist das Top-Modell der APS-C-Klasse empfehlenswert. Wenn Sie höchste Bildqualität auch bei schlechten Lichtverhältnissen und geringer Serienbildgeschwindigkeit benötigen, dann ist eher ein Vollformat-Modell zu empfehlen.

Aber Mitte der 2020er Jahre kann ich keinem Berufsfotografen mehr guten Gewissens zu einer DSLR-Zweitkamera in der Neuanschaffung raten. Das gilt auch für Ersatzbeschaffungen bei Defekten. Schauen Sie sinnvoller Weise eher bei spiegellosen Vollformat-Kameras vorbei.

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