Canon R
Canons RF-Bajonett, R-Kameras, RF-Objektive - Alles Neue zu Canons EOS R und EOS RP - einfach und verständlich erklärt.
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle im Artikel der Canon R behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Direktsprung zur neuen Canon EOS RP.
Einleitung
Am 05. September 2018 kündigte Canon offiziell seine neue EOS R an: eine neue spiegellose Kamera für das Vollformat, ein neues RF-Bajonett und 4 neue lichtstarke RF-Objektive.
Kaum verkündet, wird alles bereits unter verschiedenen Namen geführt: Canon EOS R, Canon EOS RF, Canon R, Canons R, Canon RF, Canon RF-System, Canon R-Kamera, Canon R-System, Canons R-Bajonett, Canons RF-Bajonett, Canons spiegellose Vollformat-Kamera, EF to EF-R adapter, EF-EF-R adapters, EF to EF-R adapters, EF-R Adapter, EF-RF-Adapter, EOS R System, EOS-R-Kamera, Canon mirrorless camera, RF-Kameras, RF-Objektive, R-Serie, RF-Serie, R-Kamera, R-Kameras, R-mount, RF-mount, R-Objektive, RF-Objektive, R-Serie, RF-Serie, R-Serie, Canons spiegellose Kameras, Canon RP.
Am 13. Februar 2019 folgte Canon mit der neuen EOS RP.
Positives zur Canon R
Vorab gilt auch hier: Es handelt sich um eine solide Kamera, mit der man auf jeden Fall sehr hochwertige Fotos machen kann.
- Aluminium, Magnesium und hochwertiges Polykarbonat formen ein stabiles Gehäuse. Das Gehäuse wird von allen Testern gelobt und machte auf Fotografen einen sehr positiven Eindruck.
- Leicht: 660 Gramm (mit Batterie und Speicherkarte - Gehäuse allein: ca. 580 g) - minimal leichter als Sonys und Nikons Modelle.
- Relativ klein: 135,8 * 98,3 * 84,4 mm. Sie ist aber deutlich größer als die Sony A7 Mark III und sogar etwas dicker als die Nikon Z-Reihe.
- Spritzwasser- und staubgeschützt.
- Ergonomischer Handgriff in DSLR-Größe. Etwas größer als bei Nikon und deutlich größer als bei Sony.
- Die Bedienergonomie aller Tasten und Schalter wird von Testern sehr gelobt. Sie entspricht in vielen Teilen den DSLRs, sodass ein Umstieg nicht allzu schwerfallen dürfte.
- Modernes hochwertiges Schulter-/Top-Display rechts oben. (Einer meiner alten Wünsche wurde wie bei Nikon erhört.)
- Optionaler zusätzlicher vertikaler Batteriegriff BG-E22, erhöht die Ergonomie mit schweren Objektiven nochmals und verdoppelt die Akkuleistung.
- Zahlreiche Anschlüsse: HDMI, USB-C, Kabel-Fernauslöser, Kopfhöreranschluss, Mikrofon-Anschluss sind vorhanden. Wi-Fi und Bluetooth sind bereits in die Kamera eingebaut.
- USB 3.1-Anschluss, der auch das Laden des Akkus in der Kamera erlaubt.
- Vollkommen dreh- und schwenkbarer 3,15-Zoll Touchscreen des rückwärtigen LCDs / Displays.
- Multi-Funktions-Bar, Touchpad (multi-function bar, mistery bar, M-Fn bar, mit Drück- und Wisch-Funktion) rechts des Suchers, die frei konfigurierbar ist.
- Insgesamt sind nun wesentlich mehr Dinge an der Canon R freier und schneller konfigurierbar.
- Dual Pixel Autofokus.
- Unfassbare 5.655 manuell auswählbare AF-Punkte.
- 88% der Sensorfläche horizontal und 100% vertikal werden mit AF-Feldern abgedeckt.
- Fähigkeit, in der Nacht bis zu -6EV zu fokussieren - mit f1,2 Objektiven.
- Angeblich der schnellste Autofokus weltweit dank Dual Pixel.
- Im Gegensatz zu vielen anderen Kameras arbeitet das AF-System immer mit offener Blende, erhält also das maximal mögliche Licht, selbst wenn man für die Aufnahme z.B. f11 oder f16 wählt. - Zur Erklärung: Sie wählen an der Kamera f11, und der Sucher zeigt Ihnen auch die Schärfentiefe / Tiefenschärfe etc. für f11 an. Zum Fokussieren öffnet die Blende jedoch kurz wieder auf das Maximum des Objektives, um möglichst viele Licht auf den Sensor zu lassen zum optimalen Scharfstellen.
- Ein Augenautofokus (Pupil detect - Pupillen-Erkennung) ist vorhanden.
- Belichtung: 384 Zonen (24*16) Echtzeit-System.
- Elektronischer Sucher (EVF) OLED, mit 3,69 Millionen Pixel (1.280 * 960 * RGB) und automatischer Augenannäherungserkennung sowie Display-Abschaltung. Dieser Sucher wird von allen Testern sehr gelobt: hell, farbgenau und scharf. - Auch mich konnte die Qualität in meinem Test überzeugen.
- Mich beeindruckt jedoch auch der Umstand, dass die Anzeigen im Sucher beim Hochkant-Fotografieren automatisch mitschwenken. D.h. man kann auch dann alles korrekt lesen.
- Umfangreiche Sucheranzeigen sind einblendbar: AF-Feld-Informationen, Belichtungsanzeige Messung, Anzahl der verbleibenden Aufnahmen für Mehrfachbelichtung, Belichtungskorrektur, HDR-Gegenlichtaufnahme, Tonwert Priorität, Aufnahme Mehrfachbelichtung, ISO-Empfindlichkeit, Dual Pixel RAW Aufnahme, Verbleibende Aufnahmen, Multi Shot Rauschreduzierung, Anzahl Selbstauslöser-Aufnahmen, Digital Lens Optimizer, Pufferspeicher, AF-Methode, Akkuladezustand, AF-Betrieb, Belichtungssimulation, Betriebsart, AEB, Messmethode, FEB, Anti-Flacker-Aufnahme, Foto-Zuschnittsgröße, Aufnahmemodus, Seitenverhältnis, Szenen-Symbole, Automatische Belichtungsoptimierung, AE-Speicherung, Bildstil, Blitzbereitschaft, Weißabgleich, Blitz Aus, Weißabgleichskorrektur, FE-Speicherung, Bildqualität, FP-Kurzzeitsynchronisation, Bluetooth-Funktion, Belichtungszeit, WLAN-Funktion, Warnung Multi-Funktionssperre, Blende, Elektronische Wasserwaage, Objektiv-Information.
- U.a. kann man auch die früher nur auf dem Objektiv selbst sichtbare Fokussierentfernung zum Objekt einblenden = Anzeige der Motiventfernung.
- Für Nachtaufnahmen kann der Sucher das Bild extrem erhellen, damit man das Motiv gut erkennt. Dafür existieren 5 Helligkeitsstufen und zusätzlich 4 manuelle Farbton-Anpassungen (z.B. Kunstlicht).
- Der Einfluss von veränderter Weiß-Balance, Belichtung, Farbeinstellungen wird sofort im Sucher angezeigt.
- Ferner finden sich im Sucher Fokussierhilfen (Fokus-Assistent) für das manuelle Fokussieren, sowie das übliche farbige Fokus Peaking in Echtzeit.
- Überdies kann man beim in den Sucher eingeblendeten Histogramm zwischen der Helligkeit und der eher sinnvollen RGB-Anzeige wählen.
- Überdies kann man im Sucher das Bild (5- oder 10-fach) vergrößern, um z.B. genauer zu fokussieren.
- Alle Tests ergaben, dass - gleichgültig, wie man fotografiert - kein schwarzes Zwischenbild (blackout) auftritt. D.h. selbst bei Serienbildern bleibt das Motiv im Sucher immer konstant und ohne Unterbrechungen sichtbar.
- Der mit 23 mm höchste Augenpunkt bei Canon-Kameras (Nikon: 21 mm, Sony A Mark III: 18,5 mm) erleichtert auch Brillenträgern die Verwendung des Suchers, da sie auch mit Brille bis an die Ränder des Suchers sehen können. Ferner hält er den Abstand der Nase zum Display etwas größer.
- Umfangreiche Touchscreen-Bedienung möglich: Kapazitiv mit Menüfunktionen, Einstellung zur Steuerung, Wiedergabe und Vergrößerung. AF-Messfeldauswahl im Foto- und Movie-Modus, Touch-Auslöser ist bei Fotoaufnahmen möglich.
- Neuer schneller DIGIC 8 Prozessor.
- Der Puffer fasst 47 RAW-, 78 C-RAW, oder 100 JPEGs - in Verbindung mit einer UHS-II-Karte.
- Lautloses Fotografieren (Silent shutter) ist derzeit im single-shot verfügbar. Ein Firmware-Update 2019 erlaubt dies auch im kontinuierlichen Modus (bei Bilderserien / Dauerfeuer).
- Für Video und Fotos sind diverse Einstellungen nun separat speicherbar.
- Die Canon R bietet eine aus den DSLRs gewohnte ergonomische Menüführung. - Meine eigenen Tests ergaben, dass sich Canon-Nutzer damit relativ schnell zurechtfinden werden.
- Automatischer Sensorschutz durch einen sich schließenden Verschlussvorhanges, wenn man das Objektiv - bei ausgeschalteter Kamera - wechselt. Das schützt den Sensor vor Staub etc.
- Ferner schützt Canon den Sensor beim Ausschalten der Kamera, indem es neue RF-Objektive auf die zweit- oder drittkleinste Blende abblendet und so wenig Licht hineinfallen lässt.
- Und wie immer loben sehr viele die - Canon-typisch - besonders guten Farben der JPEG-Fotos direkt aus der Kamera.
- Ferner gab Canon auf der photokina 2018 an, dass alle alten DSLR-Blitzsysteme voll kompatible zur R-Kamera sein sollen.
- Überdies soll das Bluetooth/WiFi-System zumindest die JPEGs in angeblich voller Pixel-Größe und Dateigröße parallel (auch im ausgeschalteten Kameramodus aus der Fototasche heraus) auf ein Smartphone oder Tablet oder PC übertragen.
Einschränkungen / Nachteile bei der Canon R
Selbst, wenn wir uns bei Vollformat-Sensoren in der sogenannten Königsklasse
befinden, so finden sich Unterschiede zu anderen Modellen und anderen Herstellern, die man deutlich benennen muss. Es handelt sich zwar um Leiden auf höchstem Niveau. Aber jede Person sollte sich die Einschränkungen vor dem Kauf zumindest klarmachen. Dies gilt umso mehr, als ich die Kamera selbst testen konnte und somit aus erster Hand gewisse Dinge positiv wie negativ einschränken kann.
- Sensor mit veralteter Basistechnik:
- Nur 30,3 Mega-Pixel: 6.720 * 4.480
- Es handelt sich weitgehend um den veralteten Sensor aus der 5D Mark IV. Das gilt auch, wenn Canon behauptet, man hätte die Micro-Linsen auf der Sensoroberfläche abändern müssen, um das geringere Auflagenmaß zu kompensieren.
- Es handelt sich um keinen BSI-Sensor (Back-Side Illuminated) mit höherer Dynamik oder besonderer ISO-Invarianz.
- Da Canon sich nur über eine etwas verbesserte Bildqualität bei JPEGs ausgelassen hat - das betrifft nur die nachgelagerte JPEG-Engine des Digic-Prozessors - wird die Bildqualität sowohl bei Fotos als auch bei Videos so mäßig gut sein wie bisher.
- Erste Tests bestätigen dies: Die allg. Bildqualität entspricht im Augenschein-Test der 5DIV, aber der Dynamikumfang ist geringer, als der ohnedies bei der 5DIV kritisierte. Beim Hochziehen / Aufhellen der Schatten zeigten sich unschöne grüne Bänder (Banding-Effekt).
- Im Vergleich zur Canon 6D II liegt die Bildqualität der R etwas höher. Der Dynamikumfang der R ist höher, als derjenige der 6D II.
- Offizielle Studio-Labortests ergaben inzwischen die befürchtete nur durchschnittlich gute Bildqualität. Ich kann selbst im Vergleich zu einer alten 5D Mark III keine höhere Bildqualität (bei ISO-Einstellungen ohne nachträgliches Aufhellen) erkennen. Auch wenn die Pixelzahl höher ist, ist auch das Rauschen oft höher. Aber vergleichen Sie dort selbst. Sie können die 4 Felder frei mit jeder getesteten Kamera einstellen und dann den Bild-Ausschnitt oben mit der Maus verschieben.
- Die geladenen Fototester ließen sich alle positiv über die JPEG-Qualität aus.
- Allerdings war Canon schon immer sehr gut bei der JPEG-Engine, die vor allem bei Porträts für die meisten Betrachter sehr angenehme Farben produziert und alles andere knackig schärfte.
- Bitte bedenken Sie jedoch, dass man diesen Personen (Presse, Influencer etc.), welche sich über die Bildqualität so positiv auslassen, allen einen kostenlosen Hin- und Rückflug nach Hawaii sowie mehrere Tage Urlaub dort bezahlt hat und bei perfektem Wetter, komplett inszenierte (kostenlose) Shootings unter besten Bedingungen vorsetzte. Das sei diesen sowieso schon reichen Leuten gegönnt. (Siehe hierzu O Tempora o Mores.) Objektive Tests zur Bildqualität mit RAW unter halbwegs genormten Laborbedingungen mit Produktionskameras erhielten wir erst im Oktober 2018. Sie bestätigten obige Angaben.
- Aber nochmals: Die Bildqualität des
alten
30-MP-Sensors war insgesamt gut. Man kann damit sehr schöne Fotos machen. Es geht hier jedoch um den Marktvergleich zu den derzeit erwiesenermaßen hochwertigeren Sensoren bei Nikon und Sony sowie Fuji und Panasonic samt Olympus. Und dieses Problem wird seit vielen Jahren von allen Analysten - zunehmend ungeduldig - angesprochen.
- In der Vollformat-Klasse sowie in dieser Preiskategorie wollen viele Fotografen auch in RAW fotografieren, um eine gelegentlich höhere Bildqualität zu nutzen, sofern sie vom Sensor geliefert wird. Hier fielen die ersten verfügbaren Testergebnisse ebenfalls nur gut aus.
- Kein IBIS:
- Es existiert also keine mechanische Bildstabilisierung in der Kamera am Sensor (IBIS - in body image stabilization) - im Gegensatz zu den Kameras der Mitbewerber.
- Aufgrund der Bildstabilisierung in Objektiven (u.a. in der 35 mm Festbrennweite) vermute ich sogar, dass Canon auch auf absehbare Zeit kein IBIS plant.
- Im Klartext: Alte Objektive, die keine eigene Bildstabilisierung besitzen, werden durch die Kamera nicht stabilisiert (im Gegensatz zu allen Konkurrenten).
- Das gilt auch für den neuen nicht stabilisierten F2-Zoom von Canon. Ein Armutszeugnis.
- Canon publizierte in den USA ein Video welches ganz vage eine Bildstabilisierung andeutet. Aber das dort vorgestellte ist keine IS - Bildstabilisierung.
De facto misst nun die Kamera (body) nur Schwingungen. Diese werden dank des nur bei Video verwendeten Crops (Bildbeschnittes von 1,74) zur rechnerischen Bildstabilisierung der Filme auf dem Sensor eingesetzt.
Bei Fotos sendet die Kamera diese Schwingungsmeldungen an das IS-Objektiv, damit jenes die Kameraschwingungen innerhalb der 3-4 LW IS des Objektives mitberücksichtigt.
Aber ohne IS im Objektiv passiert nichts.
- Viele Fotografen (auch ich) legen diesem Punkt heutzutage Gewicht bei, da in der Fotopraxis der Gewinn der Stabilisierung durch einen Sensor in der Kamera enorm sein kann. Gehen Sie je nach Handhaltung von 4-6 Blenden Gewinn an Stabilität bei Brennweiten unter 100 mm aus. Das macht in vielen Situationen den Unterschied zwischen Handhaltung und Stativ sowie zwischen den verschiedenen Sensorklassen aus. Korrekt gelesen: Viele Fotografen halten eine Micro-Four-Thirds Kamera mit IBIS in der Praxis für vorteilhafter als eine Vollformat-Kamera ohne derartigen Verwacklungsschutz. Im Dezember 2018 entschied sich DPReview als einer der weltweit größten Testzeitschriften ebenfalls dazu, IBIS als nunmehr Standard anzusehen und das Fehlen von IBIS zukünftig als Manko anzukreiden.
- IBIS ist ferner wichtig für Video.
- IBIS kann jedoch fehlen für Sportfotos oder die Tierfotografie bei sich schnell bewegenden Motiven, ferner bei Landschaftsaufnahmen oder Stillleben auf dem Stativ.
- Auch ich halte IBIS für zwingend erforderlich für die (derzeit 2) nicht stabilisierten lichtstarken neuen Objektive von Canon.
- Anfang Februar 2019 räumte selbst Canon offiziell in den USA ein, dass es dies nun ebenso sieht und bald neue Kameras mit IBIS anbieten wird.
- ISO nur 100-40.000, erweiterbar auf 50-102.400 ist nur noch gut im modernen Vollformatbereich.
- Tiefpassfilter vor dem Sensor. Damit bietet er auch keine besonders hohe Schärfe.
- Der Prozessor Digic 8 wurde bereits mit der Canon EOS M50 eingeführt und ist nicht extrem schnell.
- Neues RAW-Format: CR3 - Neben dem klassischen 14-Bit-RAW wird nun ebenfalls ein komprimiertes C-RAW angeboten, das die Speichergröße reduziert. Das ist nun das dritte RAW-Format bei Canon. Er bringt Fotografen kaum Vorteile, ist aber für Testlabore konzipiert.
- X-Sync.-Geschwindigkeit von nur 1/200 Sek.
- Die Suchervergrößerung beträgt nur 0,76-fach. Das entspricht den Mark III-Modellen von Sony, ist aber geringer als die 0,8-fache bei Nikons Z-Kameras.
- Das rückwärtige LCD besitzt zwar auch nur 2,1 Millionen Pixel Auflösung. Aber dafür hat mir der helle und hoch auflösende, klare, scharfe rückwärtige Monitor sehr gut gefallen. Vor allem nimmt er wesentlich weniger Fett von Fingern, Nase und Gesicht auf. - Und nochmals ein klares Ja: Ich sehe auch für Fotografen Vorteile in einem derart voll dreh- und schwenkbaren Display. Wem es bei seinem angeblich so rauen Foto-Alltag zu gefährdet erscheint, kann es sogar umdrehen und einklappen.
- Der Augensensor ist zu empfindlich und schaltet auch um resp. das Display ab, wenn man den Monitor herausgeklappt hat. D.h. es kann vorkommen, dass das Display schwarz wird, nur weil man die Kamera zu nahe an den Körper führt, oder mit dem Finger zu nahe an den Sucher geht. Weder schaltet sich der Augensensor automatisch beim Herausklappen des Displays ab, noch kann seine Empfindlichkeit eingestellt werden.
- Nur ein Speicherkartenfach, und das unterstützt auch nur SD UHS-II.
- Die 8 Bilder je Sekunde funktionieren nur im AF-S- Modus (Einzelautofokus). Bei kontinuierlichem AF sinkt es auf beachtliche 5 Bilder je Sekunde. Will man jedoch kontinuierliches Verfolgen des Objektes, so sinkt die Bildrate auf nur 3 Bilder/Sek. - Aber manche Praxis-Tests bei wenig Licht ermittelten auch nur 2 Bilder die Sekunde. Der Prozessor scheint mit der Auswertung der über 5.000 AF-Sensoren überfordert zu sein.
- Autofokus:
- Die tatsächlich verfügbare Anzahl der AF-Punkte sinkt je nach Modus (Video oder Foto, Vollformat- oder APS-C-Objektiv), ferner in Abhängigkeit von Kameraeinstellungen oder Adapter und daran angeschlossenen Objektiven.
- Im automatischen Modus sinkt die Anzahl der verwendeten Autofokus-Punkte auf 143.
- Der Augenautofokus funktionierte 2018 zuerst nur im Single AF. Ferner konnte er nicht in allen bisherigen Tests wirklich durch Treffsicherheit überzeugen. Im Detail am Ergebnisbild nachgeprüft, kommt er derzeit auf nur knapp über 50% Trefferquote (mit nativen Objektiven. Mit alten EF-Objektiven sieht es noch schlechter aus). Das ist ernüchternd und frustrierend. Die meisten Fotografen verwenden ihn deshalb derzeit nicht, da das AF-Feld manuell eingestellt treffsicherer ist.
Auf der photokina behauptete Canon, dass der Augenautofokus in beiden Modi funktioniert, sofern man die Gesichtserkennung aktiviert. Aber das Eye-Tracking wurde im Sucher (noch) nicht angezeigt. Details müssen Tests zeigen, nachdem das Firmware-Update geliefert wurde. 2019 funktionierte der Autofokus insgesamt etwas besser, aber noch immer nicht überragend gut.
- Mir persönlich fiel auf, dass der Augenautofokus ziemlich träge nachstellte, wenn sich die Personen bewegen. Ferner fokussierte er immer wieder auf unerwartete Dinge wie die Ohren, wenn die Motive ihren Kopf zur Seite drehten. Auch das Wiederfinden der Augen, wenn sich die Person zur Kamera zurückdrehte, fand eher langsam statt. Dabei verwendete ich bereits das derzeit lichtstärkste 50 mm f1,2-Objektiv.
- Laut Canon besitzt der Sensor nur Phasen-Autofokus-Sensoren. Kontrastautofokus wäre jedoch genauer. Deshalb kombinieren andere Hersteller auch beides zu einem Hybridsystem.
- Was mir jedoch negativ im Vergleich zu vielen DSLRs auffiel: wie in einigen anderen spiegellosen Kameras auch werden vermutlich nur lineare AF-Sensoren verwendet. Dies führte bei meinen Tests dazu, dass ich mehrfach horizontale Linien im Landscape-Modus nur schwer automatisch scharfstellen konnte. Dreht man die Kamera hingegen etwas, ließen sich exakt dieselben Linien, Kanten etc. bei identischer Beleuchtung problemlos scharfstellen.
- Wegfall des intelligenten AI-Autofokus: Nur noch One-Shot und Servo AF sind vorhanden.
- Alte / eingefleischte DSL-Nutzer werden Probleme mit dem Autofokus bekommen, da man ihn ohne Joy-Stick nur schwer mit dem Daumen auf dem Touchdisplay (blind) verlegen / verschieben kann. Auch hier soll man ziemlich ungewohnt den Live View / das rückwärtige Display verwenden. Immer mehr Fotografen, welche die R testeten, finden die Konfigurationen zur Bedienung der Kamera zu kompliziert. Vor allem die Auswahl und Verschiebung der AF-Punkte kann nicht jeden überzeugen. - Selbstverständlich ist es eine Umgewöhnung. Diese gelang mir jedoch relativ schnell. Danach funktionierte die Fokuspunktverstellung bei mir auch blind (mit dem Auge am Sucher). In keinem Fall konnte ich die behauptete Störung der Fokuspunkte / des Touchscreens durch die Nase nachweisen, obwohl ich es immer wieder absichtlich versuchte.
- Verschlimmert wird das AF-Problem bei manchen Testpersonen dadurch, dass der Touchscreen ziemlich träge anspricht und langsam arbeitet. - Persönlich kam ich jedoch mit dem Touchscreen schnell und gut zurecht. Bei mir waren die Reaktionszeiten beim Ziehen und Schieben des Fokuspunktes ausreichend schnell. Nur die präzise Einstellung des Augenautofokus dauerte bei meinem Serien-Testmodell etwas länger.
- Der AF soll laut vieler Tester nur bei viel Licht schnell arbeiten. In der Tat hat mich der AF mit Adapter in künstlich beleuchteten Räumen nicht durch extreme Schnelligkeit überzeugt.
- Der AF zeigte sich bei manchen Testern bei wenig Licht als wenig treffsicher.
- Der AF scheint bei weiteren Tests nur mit den allerneuesten und lichtstärksten (meist nativen) Objektiven bei bewegten Motiven treffsicher zu sein. Das schließt praktisch alle alten Objektive am Adapter aus.
- Der AF funktioniert nur mit dem teuren Objektiv 50 mm f1,2 bis -6LW hinab und auch nur mit dem Einzel-AF. Die Gesichtserkennung benötigt mehr Licht.
- Eine wachsende Zahl an Praxistests ergab inzwischen, dass vor allem die Sport-Objektive am Adapter nicht annähernd so gut fokussierten wie an einer Original-DSLR-Kamera. Vor allem an der 7D II und der 1D X II sind die Ergebnisse noch immer sichtbar hochwertiger. Es findet sich eine Tendenz zu wachsenden Problemen mit steigender Brennweite: D.h. während ein 70-200 mm Zoom noch relativ gut funktioniert, werden die Fokusfehler mit 1,4-Fach-Konverter oder Brennweiten ab 500 mm deutlicher spürbar.
- Laut offiziellen Tests in den USA versagt der Autofokus oft bei Gegenlichtaufnahmen. Die ist ein Problem das auch die Nikon Z 7 betrifft, und frühere Sony Kameras betraf.
- Wichtige Belichtungs-Messverfahren funktionieren nur mit dem zentralen AF in der Bildmitte.
(2) Selektivmessung in Suchermitte (ca. 6,1 % des zentralen Bildfeldes) (3) Spotmessung: zentrale Spotmessung (ca. 2,7 % des zentralen Bildfeldes)
- Eingeschränkte Belichtungskorrektur und Belichtungsreihen (AEB) auf nur +- 3 LW.
Anti-Flacker-Aufnahmen sind zwar möglich. Die Flacker-Erkennung liegt bei einer Frequenz von 100 Hz oder 120 Hz. Dabei kann die maximale Geschwindigkeit für Reihenaufnahmen abnehmen.
- Wie bei der Nikon Z 7 fiel mir auch im Sucher der Canon R das Interferenzflackern von Leuchtstoffröhren im Sucher negativ auf. Allerdings ist es bei der Canon R wesentlich geringer störend ausgeprägt und trat seltener auf als bei der Nikon. Auf den Ergebnis-Bildern ist es nicht zu sehen.
- Es soll einen eigenen Blitz für die Systemkameras geben: EL-100 mit nur Leitzahl 26. Auch die Angaben von nur 2 AA Batterien sowie der Ladezeit von fast 6 Sekunden klingen nicht überwältigend. Ob da die 190 Gramm und die kleine Bauweise als Kaufargument ausreichen?
- Akku:
- Da man die alten LP-E6N-Akkus verwendet, erzielt man auch nur 370 Bilder nach CIPA. Dieser Testwert wird in der Praxis immer übertroffen. Gewisse Sparmodi erhöhen die Zahl noch weiter. Aber der zusätzliche Batteriegriff mit einem weiteren Akkus kann sinnvoll sein.
- Jedoch bin ich beim zusätzlichen Batteriegriff etwas zwiegespalten: Dort liegt der AF-On-Schalter günstiger als an der Kamera fast ideal in meiner Daumenposition. Aber der Griff an sich ist für meine Hand und Finger ziemlich groß und (selbst für die bereits große spiegellose Kamera) klobig. Damit fiel es mir eher schwerer, die Canon R mit Teleobjektiven zu halten. Ferner sollte man das zusätzliche Gewicht dieses Griffes und des zweiten Akkus nicht unterschätzen. Überdies sind zum Anbau drei Teile (Batteriefachdeckel und zwei Schutzkappen für die elektronischen Anschlüsse) zu entfernen, die man nicht verlieren sollte.
- Die Canon R verwendet zwar die gleichgroßen Akkus wie 10 weitere DSLR-Modelle - den LP-E6 -, aber nur die neue Version N ist zum Aufladen mittels USB-Kabel geeignet.
- Das Laden des Akkus durch den USB-Anschluss funktioniert nur mit einem besonderen Adapter (PD-E1) für die Steckdose, der das mobile Konzept ad absurdum führt. Dieser Adapter kostet zudem in den USA 190 US$. Inzwischen wurde bekannt, dass man auch handelsübliche Substitute mit mehr als 3 Ampere Ausgabe verwenden kann, jedoch keine Ladegeräte wie bei Smartphones. Dennoch bleibt ein spezieller Adapter ein Widerspruch bei USB-Ladekabeln. - Wie mir ein Mitarbeiter von Canon auf Nachfrage mitteilte, ist dieser in Deutschland für ca. 180 Euro angebotene Original-Adapter auch eher für den Dauerbetrieb der Kamera gedacht (Time-lapse-Aufnahmen etc.). Dort sind dann die höhere Qualität sowie der Preis auch sinnvoll und vertretbar. Canon sollte dies vielleicht aktiv auch so kommunizieren.
- Der automatische Sensorschutz durch den sich schließenden Verschluss kann dazu führen, dass der Verschluss selbst beschädigt wird, falls etwas in die Kamera fällt. Ferner empfiehlt Canon sogar, nach dem Ausschalten der Kamera (wegen des Verschlussvorhanges) unbedingt eine Objektivkappe anzubringen, damit kein Sonnenlicht durch die Linsen gebündelt den Verschluss beschädigt.
- Der Verschluss war zuerst nur auf 150.000 Auslösungen geprüft. Canon gab jedoch auf der photokina 2018 an, dass er auf 200.000 Auslösungen getestet sei, was den Mitbewerbern entspricht. - Wichtiger dürfte jedoch die mir und anderen Fotografen gegenüber gemachte Aussage sein, dass Canon einen evtl. Schaden unter 200.000 Auslösungen kostenlos repariert. Das wäre eine Garantie.
- Der Sucher bietet zwar deutlich mehr Informationen.
- Diese werden oft nur unten auf schwarzem Hintergrund eingeblendet, ohne das Foto zu stören. An den Seitenrändern werden die Informationen aber über das Bild eingeblendet.
- Noch störender wird es mit manchen Informationen, die auch im Bildinnern angezeigt werden. Vor allem die einblendbare Wasserwaage und das Histogramm stören mich persönlich an den vorgegebenen Stellen bei der Bildkomposition.
- Vorsicht: Zuerst fand auch ich alle einblendbaren Anzeigen faszinierend und hilfreich. Aber das Hochgefühl legt sich in der Praxis bald.
- Die Wasserwaage lässt sich zudem nur in manchen Modi überhaupt einblenden.
- Der Einfluss von veränderter Schärfentiefe / Tiefenschärfe / Blendenwahl wird im Vergleich zu manchen anderen spiegellosen Kameras nicht so deutlich im Sucher angezeigt.
- Im Gegensatz zu allen weltweit auffindbaren Testberichten kam ich mit dem angeblich perfekten Griff der Canon R nicht so gut zurecht. Deshalb habe ich zum Vergleich parallel immer wieder andere DSLRs herangezogen (wie 5DIV, 6DII, 80D). Die Canon R ließ sich mit meiner Hand deutlich schlechter greifen als jede der anderen DSLRs von Canon. Eine Einhandbedienung, wie bei manchen spiegellosen Kameras, gelang mir nicht. Fast immer musste ich umgreifen, um bestimmte Dinge durchzuführen, was den Zweihandbetrieb zwingend erforderlich macht. - Aber der Griff ist dennoch hochwertiger als bei Sony und selbst Nikons spiegellosen Kameras. Derzeit ist nur die Panasonic S1(R) in diesen Punkten Haptik und Griffergonomie hochwertiger.
- Weniger direkte Schalter und veränderte Bedienweise:
- Obwohl man weniger Fläche für Schalter zur Verfügung hat (als bei einer DSLR), hat man eine sehr große und wichtige Fläche links oben für einen ziemlich überdimensionierten Ein-Aus-Schalter verschwendet. Da hätten sich viele Canon-Fotografen eher das traditionelle PASM-Wählrad mit einigen U-Speicherplätzen gewünscht.
- Schalter und Bedienweise sind spürbar unterschiedlich zu den reinen DSLR-Modellen. D.h. ein ständiges Hin- und Her-Wechseln zwischen zwei unterschiedlichen Kameras wird im Fotoalltag nicht einfach sein. Dies widerspricht somit Canons Haupt-Werbebotschaft (siehe unten).
- Ferner sagte mir die Position mancher Schalter nicht zu. Der AF-ON-Schalter liegt ziemlich weit rechts und die Druckknöpfe oben beim Top-Display sind für mich auch nicht optimal platziert, sodass ich umgreifen musste. Dasselbe bemängeln inzwischen auch weltweit immer mehr Personen. Also prüfen Sie es zumindest selbst.
- Durch den Wegfall zahlreicher Schalter und Wahlräder muss man wesentlich mehr mit dem Touch-Screen oder in Menüs arbeiten, wodurch der Arbeitsfluss verlangsamt wird.
- Auch der Übergang vom Sucher zum Display (Übergang von Foto aufnehmen zu Bild im Rückwärtigen Display betrachten) dauert erstaunlich lange. Es tritt ein spürbarer Verzug der Darstellung eines aufgenommenen Fotos auf, da die Anzeige sich damit etwas Zeit lässt.
- Manche sinnvollen Sonderfunktionen lassen sich nicht kombinieren / schließen sich gegenseitig aus. So kann man z.B. zum Fokussieren nicht den Ausschnitt vergrößern und gleichzeitig das Peaking verwenden. D.h. man kann so nicht die hellsten / überbelichteten Stellen erkennen.
- Überhaupt stellte sich inzwischen heraus, dass viele Schalter nur umständlich mit anderen Funktionen belegbar sind und diese dann dennoch oft sehr eingeschränkt in der Funktionsauswahl sind. So lässt sich z.B. die Belichtungskorrektur nur ganz wenigen Schaltern zuweisen.
- Die neue Modus-Wahl wird zunehmend bemängelt: Nun muss man die Modus-Taste (rechts oben) drücken, dann das Modus Wählrad zur Auswahl drehen und dann zur Bestätigung nochmals die Modus-Taste drücken. Im Vergleich zur früher links oben befindlichen mechanischen Modus-Wahl ist das deutlich umständlicher.
- Manche Fotografen, welche das Kameragewicht mit der rechten Hand hielten, hatten Probleme mit dem rechten Menürad hinten, bei dem man zusätzlich ständig die oben angebrachte Drucktaste zur Auswahl bedienen muss.
Das lässt sich nur gut bedienen, wenn man die Kamera beidhändig hält.
- Für Blitzaufnahmen muss man im Sucher die Voranzeige umstellen. D.h. man erhält keine genaue Darstellung, wie das geblitzte Foto dann aussieht.
- Die Multifunktion-Bar
- kann mit vielen Funktionen belegt werden.
- Aber viele Tester bemängeln, dass man im Fotobetrieb durch leichtes Touchieren die Werte auch unbeabsichtigt verstellen kann. Die Bar lässt sich zwar davor schützen. Aber dann muss man sie zum Entsperren 2 Sekunden drücken. Das dauert zu lange.
- Inzwischen haben immer mehr Tester mit der Multi-Funktion Bar Schwierigkeiten. Sie scheint bei vielen Nutzern nicht wie gewünscht / erwartet zu funktionieren (manchmal zu langsam oder zu schnell).
- Diese M-Fn-Leiste oben rechts bietet keine fühlbare Rückmeldung.
- Ferner ist sie leicht aus Versehen zu bedienen, arbeitet nicht präzise, oft zu langsam und ist teilweise fehlerhaft in der Befehlsumsetzung.
- Immer mehr Nutzer schalten sie komplett ab, weil sie an dieser Stelle der Kamera stört. Man verstellt zu oft ungewollt wichtige Einstellungen damit, und kann dann nicht mehr arbeiten, bevor man nicht mühsam alle verstellten Einstellungen zurückgestellt hat.
- Das entwickelt sich inzwischen zum knallharten Ergonomie-Problem / Ergonomie-Defizit. Für die praktische Fotografie in kritischen Momenten ist es ungeeignet.
- Dies erstaunt umso mehr, als Canon bei der Bedienergonomie bisher deutliche Vorteile gegenüber allen Mitbewerbern besaß.
- Persönlich kann ich manches bestätigen, will jedoch auch manches relativieren: Ich hatte mir zum Testen die ISO-Auto-, ISO-100- und als Wisch-Funktion die ISO Zahl auf jene Task-Bar gelegt. Das funktionierte bei mir nach etwas Eingewöhnung durchaus treffsicher - und das sogar blind (also mit dem Auge am Sucher). Mich erstaunte dies, da ich selbst bei manchen hochwertigen Smartphones mit meinen Fingerkuppen durchaus schon Probleme hatte. Also gilt auch hier: Testen Sie es unbedingt selbst aus. - Aber ich benötige diese Task-Bar nicht wirklich. Zumindest fand ich bisher keinen sinnvollen Einsatzzweck. - Auch ich gehöre zu den vielen Fotografen, die stattdessen einen Joy-Stick bevorzugen.
- Auch die sonst bei Canon hoch gelobte Bedienungs-Ergonomie scheint gelitten zu haben. Immer öfter wird bemängelt, dass wichtige Funktionen nun nur noch tief im Menü zu finden sind, z.B.: Auto ISO Grenzwerteinstellungen, Betriebsarten (Einzelaufnahme bis hin zu Dauerfeuer) oder Belichtungsmodus. Das hat einen erheblichen Einfluss auf die Fotopraxis.
- Eine steigende Zahl von Testern spricht sogar von
Frustration
beim Bedienen der Kamera. Ganz so weit würde ich nach meinen Tests nicht gehen. Aber es handelt sich um ein anderes - auf die Möglichkeiten des spiegellosen Systems angepasstes - Bedienkonzept. - Zumindest Umsteiger von höheren Canon-DSLR-Modellen werden Abstriche bei der bisher gewohnten sehr hohen Ergonomie machen müssen.
- Es wird nur das langsamere WLAN vom Typ IEEE802.11b/g/n (nur 2,4 GHz) unterstützt (statt WLAN-AC).
- Bluetooth funktioniert nur mit dem älteren Standard 4.1, nicht mit der modernen Version 5. Ferner beunruhigt mich als Sicherheitsfachmann, dass das abhörbare Bluetooth ständig aktiv ist.
- Im Gegensatz zu Nikons Z 6 bietet Canons R keine Funktion Fokus-Stacking.
- Das Q-Menü kann man nicht konfigurieren. Weder kann man Funktionen herausnehmen noch andere hineinbringen.
- Es ist auch keine Zeitschaltuhr mehr für Time-lapse-Aufnahmen vorhanden.
- Persönlich gefällt mir das Schulter-/Top-Display von Nikon etwas besser, da ich kein Fan stufiger Buchstaben und Zahlen bin, sondern bei Schrift den Kantenglättungseffekt bevorzuge. Aber die gute Ablesbarkeit ist bei beiden gewährleistet.
- Die Einschaltverzögerung (startup time) ist mit 0,9 Sekunden so schlecht, wie bei den meisten spiegellosen Kameras. Das dürfte viele DSLR-Umsteiger angesichts der spontanen Einsatzbereitschaft einer Kamera mit Spiegel evtl. stören. Oder sie müssen die Kamera ständig eingeschaltet lassen. In meinen Tests konnte ich damit gut leben, da ich so lange benötigte, bis ich den Sucher am Auge hatte.
- Canon schränkte bereits im Herbst den Wetterschutz ein: Er soll eher auf 6D-Niveau als bei dem hohen Standard der 5D liegen. Die Wetterschutzdichtung scheint jedoch nicht hochwertig zu sein. Einem Tester kam Feuchtigkeit in den Sucher und vernebelte diesen. - Ein Mitarbeiter von Canon teilte mir mit, dass das Problem bei generell allen Kameras nicht das Regenwasser sei, das bei schlechtem Wetter direkt auf die Kamera fällt, sondern die sogenannte Staunässe. Darunter versteht man den Effekt, dass viele Fotografen die nasse Kamera in die Tasche etc. packen und so dort belassen. Davon rate ich jedoch generell immer ab. Trockenen Sie Ihre Kamera immer gründlich ab, bevor Sie sie irgendwo verstauen. Ansonsten kann Staunässe bei jedem Modell jedes Herstellers eintreten.
- Eine komplette Zerlegung der Kamera (siehe Foto-Artikel unten) ergab: An manchen Stellen ist das Gehäuse zwar mit Gummidichtungen gut wassergeschützt. Das Gehäuse selbst ist jedoch nicht mit Gummidichtungen versiegelt, sondern die Schalen sind nur eng zusammengepresst. Einen Regen von oben halten sie aus. Aber in Wasser / Pfützen sollte man sie nicht stellen.
- Während des Leerens des Bild-Puffers durch Schreiben auf die Speicherkarte werden zahlreiche Kamerafunktionen merklich verlangsamt.
Bewertung: Die Papierwerte und Testergebnisse der Kamera liegen unter den beiden Nikon-Kameras und auch unter denjenigen der Sony A7 Mark III-Modelle.
Bajonett und Adapter - Canon RF
- Neues RF-Bajonett / RF-mount.
- Das RF-Bajonett soll mit seinem geringeren Auflagenmaß (Flange distance, Flansch-Abstand) von 20 Millimeter von Grund auf neu nur für spiegellose Kameras konzipiert sein.
- Das neue RF-Bajonett ist das 4. gleichzeitig verwendete Foto-Bajonett bei Canon neben EF, EF-S und M. Das neue PL-Bajonett für Video kam 2019 noch dazu.
- Der Bajonett-Durchmesser ist mit 54 mm identisch zum alten EF-Bajonett. Also hat man keine merklichen optischen Vorteile durch einen noch größeren Durchmesser wahrgenommen.
- Aber die Anschlüsse wurden zu 12 Hochgeschwindigkeits-Kanälen (12 Pin) umgestaltet. Hier erkenne ich auch einen wichtigen Grund für das neue Bajonett: Mehr Kanäle zur Kommunikation mit einer höheren Bandbreite. D.h. mehr Daten können schneller zwischen den Chips im Objektiv und denen in der Kamera ausgetauscht werden. Angeblich sollen damit bis zu 40-Mal mehr Daten bidirektional übertragbar sein als mit dem Vorgänger-Bajonett. Für einen schnellen Autofokus etc. wird eine immer komplexere Kommunikation erforderlich.
- Der Adapter muss die Differenz der unterschiedlichen Auflagenmaße (Flange distances, Flansch-Abstände) von 20 Millimeter ohne Spiegel zu 44 mm beim alten EF-System mit Spiegel ausgleichen, misst also 22 mm in der Dicke.
- Die EF-RF-Adapter unterstützen angeblich EF-, EF-S-, TS-E- und MP-E-Objektive mit allen Funktionen. Angeblich sollen die Adapter mit allen Objektiven bei ersten Tests gut funktioniert haben.
- Angeblich sind alle EF- and EF-S-Objektive völlig kompatibel mit dem neuen System und der neuen Kamera - sowohl für Fotos als auch Videos.
- In manchen Tests versagten jedoch sogar manche EF-Top-Objektive manchmal (unvorhersagbar) das Scharfstellen am Adapter. Fokussiert man erneut, dann funktioniert es plötzlich. - Das meine ich mit dem in der Fotopraxis oft frustrierenden Adaptern. Alle anderen Hersteller sind da auch nicht besser.
- EF-S-Objektive (APS-C-Objektive) können an alle 3 Adapter angeschlossen werden, werden durch die Adapter an der R-Kamera auch korrekt erkannt, aber dann das Bild auf 11 Mega-Pixel reduziert. D.h. die neue spiegellose Vollformat-Kamera verwendet automatisch den korrekten Crop-Modus. Aber das Ergebnisbild ist ziemlich klein, wenn man bedenkt, dass heute fast jede APS-C-Kamera ca. 24 Mega-Pixel bietet. Daraus folgt, dass es in der Fotopraxis eher sinnlos ist, APS-C-Objektive an die Canon R anzuschließen.
- Sinnvolle Nutzung eines Adapters für einlegbare variable ND-Filter (1,5 bis 9 Blenden Abdunklung). Dies kann vor allem für Ultra-Weitwinkel-Objektive / -Zooms sinnvoll sein, die aufgrund der Frontlinsenwölbung keine Filter vorne montieren können. (So etwas habe ich seit Jahren gefordert. Danke. Geht doch.)
- Eine kleine Einschränkung der Filter im Adapter erklärte mir jedoch ein Canon Mitarbeiter auf Anfrage: Es handelt sich um anders dimensionierte schwarze Ringfilter als die weißen in manchen hochwertigen Teleobjektiven von Canon, sodass man die Filtereinsätze nicht untereinander austauschen kann.
- Aber es werden etwas verwirrend 3 verschiedene Adapter angeboten. Theoretisch kosten alle einen Aufpreis.
- Der einfache Mount-Adapter EF-EOS R / EF-RF-Adapter (EF-EOS R) schließt Objektive nur an die Kamera an. De facto wurde er bisher in Deutschland kostenlos zur Kamera mitgegeben.
- Der einstellbare Adapter (Control Ring Mount Adapter) EF-EOS R kann an dem zusätzlichen Ring frei belegbare Sonderfunktionen einstellen. Dazu gehören u.a.: Blendenöffnung, Belichtungszeit, ISO-Zahl, Belichtungskorrektur.
- Der dritte Adapter mit sinnvoller Nutzung für Filter (Filter Mount Adapter) kann mit einem variablen ND-Filter oder einem zirkularen Polarisationsfilter (CPL) ausgestattet werden.
- Die Adapter erlauben nicht nur 2-fach-Extender, sondern erlauben damit auch ein voll funktionsfähiges flächendeckendes Autofokussystem bis hinunter zur Offen-Blende von f11. Somit kann man auch große Teleobjektive mit Extender an der Canon R uneingeschränkt mit AF-Sensoren bis zum Rand verwenden.
- Es werden auch alle EXIF-Informationen an die Kamera übertragen.
- Im Whitepaper liest sich die angeblich volle Kompatibilität bereits eingeschränkter:
Accommodation of existing (and new) EF lenses - with virtually no performance compromises
. Das ist mit beinahe / fast
zu übersetzen.
- Ferner bleibt mir unklar, warum man die 3 Haltelaschen aus Metall am neuen Bajonett nun ungleich lang gemacht hat. Asymmetrie sehe ich bei mechanischen Belastungen als suboptimal an. - Falls es nur eine Sperre zur Verhinderung des Anschlusses alter Objektive hätte werden sollen, so hätte man derartiges auch anders erzielen können.
- Hinzu kommt ein kleines Phänomen, das mir als schlampig die hinteren Objektivdeckel sowie Kamera-Verschluss-Deckel zwischen allen Objektiven, Extendern austauschenden Fotografen auffiel. Adapter und native Objektive besitzen einen anderen hinteren Verschluss-Deckel als EF-Objektive. Trotz der gleichen Größe / desselben Bajonett-Durchmessers passen sie nicht. Vorsicht: Erzwingen Sie es nicht.
- Laut Canon Deutschland:
EF-M Objektive sind nicht kompatibel
.
- Dies ist auch physikalisch logisch, da das Auflagenmaß nur 18 mm für EF-M beträgt.
- D.h. Canons zwei spiegellose Bajonette für Vollformat und für APS-C sind inkompatibel zueinander.
- Es kann somit kein Aufstieg der Kunden erfolgen, ohne dass man alles neu kaufen muss.
- Auch ein paralleles Verwenden von spiegellosem Vollformat und APS-C mit denselben Vollformat-Objektiven (durch z.B. temporäre Downsizer) ist somit ausgeschlossen.
- Das ist langfristig ein gravierender wirtschaftlicher Nachteil, da man nun endgültig 4 völlig inkompatible Bajonette bei Fotokameras besitzt (jeweils 2 für APS-C und Vollformat: mit und ohne Spiegel).
- Durch die aus Sicht eines Fotografen falsche Wahl des zu großen Auflagenmaßes (Flange distance, Flansch-Abstandes) von 20 Millimetern ist es physikalisch ausgeschlossen, Objektive von Nikon-Z oder Sony FE jemals mit einem Adapter an Canon-Kameras anzuschließen. D.h. mit dem RF-Bajonett wird Canon niemals wechselwillige Fotografen von Sony oder Nikon zu sich locken. Ganz im Gegenteil wird es für Canon-Fotografen jedoch möglich, selbst mit den neuen (für spiegellose Kameras optimierten) RF-Objektiven zu Nikon oder Sony zu wechseln. Deshalb bleibt mir aus ökonomischer Sicht diese Entscheidung des Canon-Top-Managements völlig unverständlich.
- Auch Canon scheint nicht bereit zu sein, sein neues RF-Bajonett zu lizensieren, damit Dritthersteller schnell eigene Objektive anbieten könnten. Da es sich beim RF-Bajonett um ein völlig neues Kommunikationsprotokoll handelt, müssen Dritthersteller erst wieder alles mittels Reverse Engineering selbst herausfinden. D.h. es wird viele Jahre dauern, bis ein komplettes natives Objektivsortiment für das RF-Bajonett vorhanden sein wird.
- Bald lagen erste Testberichte mit Sigma-Objektiven an der Canon R vor: Neue Objektive scheinen gut am Canon-Adapter zu funktionieren. Ältere hingegen haben - wie bisher bereits an den neuen DSLRs - manche Probleme. Anfang 2019 gab Sigma eine umfassende Liste mit kompatiblen Objektiven heraus. 2019 kam ein Firmware-Update für die Docking-Station hinzu.
Irix gab Ende 2018 bekannt, dass deren Objektive kompatibel seien.
Im August 2019 brachte Tamron eine weitere Kompatibilitätsliste heraus, wozu jedoch Firmware-Updates der Objektive erforderlich sind.
Native RF-Objektive
Nativ bedeutet: speziell für dieses Bajonett und diese Kamera konzipierte und gebaute Objektive, welche die neuen Vorzüge ausnutzen.
- 4 neue RF-Objektive waren zum Start der Serie im Herbst 2018 als L-Objektive (Profiklasse) verfügbar.
- Alle Objektive sind L-typisch wasser- und staubgeschützt.
- Typisch für moderne Objektive (siehe auch Nikon Z) findet keine direkte manuelle Steuerung mehr statt, sondern by-wire. Das manuelle Scharfstellen am Objektiv z.B. erfolgt nun (wie bei Nikon) mit den neuen Objektiven nur noch elektronisch. D.h. die mechanische Rückmeldung fehlt. Für Rückmeldungen kann man sich z.B. die Entfernungsangabe im Sucher / Display einblenden lassen.
- Da die gesamte Objektivsteuerung nun vollständig elektronisch erfolgt, kann man die Drehrichtung aller drei Ringe selbst einstellen.
- Alle Objektive besitzen einen dritten Ring der frei belegbar ist für Sonderfunktionen. Dazu gehören u.a.: Blendenöffnung, Belichtungszeit, ISO-Zahl, Belichtungskorrektur.
- Dieser schmale Funktionsring befindet sich - etwas ungewohnt - ganz vorne am Objektiv, ist gezahnt und klickt beim Drehen. Falls einen die akustische Rückmeldung des Klickens stört, kann der Canon-Service ihn auch entfernen. - Mein eigener Test ergab jedoch, dass das Geräusch sehr gering ist, so dass ich es (für die Fotografie) als sinnvolle Rückmeldung belassen würde.
- Einerseits halte ich diesen zusätzlichen Funktionsring für sinnvoll, andererseits ist er auch notwendig, da an der kleineren spiegellosen Kamera selbst zahlreiche direkte Schalter und Einstellmöglichkeiten entfallen sind.
- Es wurden aber nur 4 Objektive zum Programmstart 2018 angeboten.
- Die neuen RF-Objektive besitzen jeweils einen eigenen Prozessor und einen eigenen Speicher, um z.B. direkt im Objektiv Korrekturen an der Abbildungsleistung resp. an deren Fehlern vorzunehmen.
- Die in Foren wild diskutierte Fragen über die Qualität der neuen nativen RF-Objektive kann ich nicht nachvollziehen.
- Sie bestehen - wie alle modernen Objektive (aller Hersteller) - aus modernsten Verbundwerkstoffen.
- Alle Tests ergaben eine sehr hohe Abbildungsleistung = Bildqualität, die auf jeden Fall eine Verbesserung zu vergleichbaren Vorgängermodellen darstellt.
- Dass sie sich anders anfühlen, weil das Gewicht, das Volumen, die Balance, die Oberfläche anders strukturiert ist, sei alles eingeräumt. Aber das trifft auf jedes neue Objektiv oder ein Objektiv mit anderer Brennweite ebenso zu.
- Lassen Sie sich von den oft polemischen Kritiken über
billigen Plastik-Look
weder bei Canon noch bei Nikon-Objektiven in die Irre führen. Testen Sie sie aus.
- Die Bildqualität der neuen Objektive ist bei beiden Herstellern sehr hochwertig.
- Wer als Nostalgiker sich nach Metall zurücksehnt, sollte vielleicht gelegentlich den Artikel Mythos Metall lesen.
- Zoom: RF 28-70 mm F2L USM
- Lichtstark. Die Lichtstärke ist bei Offenblende f2 absolute Spitze. Meines Wissens handelt es sich um den ersten derartigen Zoom mit einer durchgehenden Offenblende von f2 in der Vollformatklasse überhaupt. - Wie mir ein aufmerksamer Fotograf mitteilte, gibt es jedoch bereits einen weitwinkligeren 24-35 mm DG HSM Art Zoom der Firma Sigma mit ebenfalls f2. Dennoch zeigten die Techniker bei 28-70 mm wieder einmal, was die Optikfirma Canon leisten kann.
- Aber bei 19 Linsen mit 1.430 Gramm ist es auch schwer.
- Eigentlich wären 24 mm am weiten Ende des Zooms erwartbar und hilfreicher für die Fotopraxis.
- Die Frontlinse benötigt Filter mit 95 mm Durchmesser, die selten und teuer sind.
- Keine IS Bildstabilisierung, obwohl Canon das selbst 1995 in seine Objektive eingeführt hat, Mitbewerber das ebenfalls seit über einer Dekade bieten und Canon dafür schon 2012 beim Vorgängerzoom abgestraft wurde. Bei extrem schweren fast 1,5 Kg wären wirklich auch noch die wenigen Teile für ein paar bewegliche Linsen einplanbar gewesen.
- Es stellt sich hier nun wirklich die Frage: wollen sie nicht, oder können sie nicht?
- Wenn man den Vorgänger-Zoom berücksichtigt, so darf man extrem scharfe Fotos auf dem Stativ erwarten, wird jedoch evtl. 1/250 Sek. verwenden müssen, um handgehalten mit diesem schweren Objektiv immer scharfe Fotos zu bekommen.
- Deshalb halte ich die Werbeaussage im Whitepaper (S. 15) für geradezu grotesk:
It is ideal for handheld shooting.
- Zoom: RF 24-105 mm f/4L IS USM
- 700 g leicht und etwas kleiner als der Vorgänger (im DSLR-Bereich).
- Mit IS Bildstabilisierung.
- Bei aller zu hörenden Kritik an der Lichtstärke von
nur
f4 ist dies das zur spiegellosen Einsteigerkamera R perfekt geeignete Reiseobjektiv / All-Round-Zoom. Mich hat es auch im eigenen ersten Praxistest überzeugt. Von allen bisher verfügbaren nativen Objektiven scheint es mir das ausgewogenste und für die meisten Fotografen sowie meisten Anwendungen zur R passendste Objektiv zu sein.
- RF 50 mm F1,2L USM
- Keine IS Bildstabilisierung, obwohl Mitbewerber das haben und Canon dafür schon beim Vorgängerobjektiv bemängelt wurde.
- 15 Linsen und 950 g schwer.
- Es ist auch viel voluminöser als das bereits lange vorhandene Gegenstück auf der Spiegelseite / DSLRs.
- Damit dürfte hoffentlich endgültig das Märchen entzaubert sein, dass alle Objektive für spiegellose Kameras generell leichter und kleiner sind. - Ganz nebenbei haben soeben Nikon (500 mm) und Canon 400 mm und 600 mm) Objektive für ihre alten Bajonette herausgebracht, die extreme Gewichts- und Volumen-Einsparungen versprechen. Somit haben sie selbst das Marketing-Märchen widerlegt, dass man bei Kameras mit Spiegeln (DSLR) keine leichten Objektive bauen kann.
- Mein Praxistest lieferte wieder einmal andere Ergebnisse als bei anderen Testern. Mich stören weder Gewicht noch Volumen, wenn man die Vorteile einer Offenblende von f1,2 mit ihrer beeindruckenden Schärfe über das gesamte Bild (bis in die Ecken) nutzen möchte. Diese sind in der Fotopraxis in schlecht beleuchteten Räumen (Events, Hochzeiten, Bars, selbst Jazz-Konzerte und Theater etc.) sofort spürbar und können ausschlaggebend sein. Für derartige Anwendungen lohnt sich das Objektiv auf jeden Fall. Allerdings räume ich gerne ein, dass dies sicherlich nur wenige Fotografen nutzen können und dann auch noch den Preis dafür bezahlen wollen.
- RF 35 mm F1,8 Macro IS STM
- 305 g leicht
- mit 0,5-facher Vergrößerung im Makro-Modus.
- Ein weiteres Objektiv mit IS = Bildstabilisierung.
- Ob eine Vergrößerung von 0,5 wirklich schon Makro ist, wird sicherlich Diskussionen hervorrufen. Ebenso strittig wird sein, wofür man bei einem Makro-Objektiv die Bildstabilisierung benötigt. Ferner sinkt die Lichtleistung im Makro-Bereich auf f2,4.
- Für den ersten Wurf überzeugt Canons natives RF-Objektivangebot mehr als bei Nikon. Es ist abgerundeter und durchaus zielgruppengerecht.
- Ferner fiel mir auf, dass alle Objektive nun absolut schwarz sind - kein Canon-Weiß mehr.
- Die im Whitepaper veröffentlichten MTF-Diagramme sehen gut aus, aber nicht ganz so gut wie bei Nikons Objektiven. Die tatsächliche Bildqualität muss jedoch bei beiden erst in der Praxis bewiesen werden.
- Allerdings fehlte lange eine Roadmap - also die genaue Zukunftsplanung (wie z.B. die mehrjährige bei Nikon). Niemand weiß, wann welche weiteren Objektive herauskommen. Das war das alte Problem bei den spiegellosen M-Kameras von Canon, wo es bis heute kaum brauchbare Objektive gibt und das Gesamtangebot als unzureichend bewertet werden muss. In den 6 Jahren von 2012 bis 2018 brachte Canon dafür nur 3 Festbrennweiten und 5 Zooms heraus - nur knapp mehr als 1 Objektiv je Jahr.
Am 13. Februar 2019 änderte Canon seine Politik und kündigte offiziell die Entwicklung und Produktion folgender 6 neue Objektive für das Produktionsjahr 2019 an:
- RF 85 mm F1.2 L USM - überwiegend für Porträts. Preis bei Amazon
- RF 85 mm F1.2 L USM DS - überwiegend für Porträts mit einem speziellen Defocus Smoothing Effekt, der ein weiches Bokeh erzeugt.
- RF 24-70 mm F2.8 L IS USM - der erwartete Normal-Zoom.
- RF 15-35 mm F2.8 L IS USM - ein lichtstarkes Ultra-Weitwinkel-Zoom-Objektiv.
- RF 70-200 mm F2.8 L IS USM - der erwartete Tele-Zoom, der jedoch sehr klein und leicht sein soll.
- RF 24-240 mm F4-6.3 IS USM - ein 10-fach-Mega-Zoom für die Reisefotografie und Amateure als Immer-drauf-Objektiv.
USM steht für Ultra-Schall-Motor, IS für Image Stabilisation = Bildstabilisierung.
Video
- Canon hat diese Kamera speziell für Videografen konzipiert, gebaut und bewirbt sie spezifisch dafür.
- Canon Techniker gaben in einem Interview auch offen zu, dass Sie z.B. das alte Modus-Wählrad der Fotografen für die Videografie opferten und das umstrittene, weil umständlich zu bedienende, Modus Druck-Wählrad für Videos wählten.
- Der in jeder Richtung dreh- sowie schwenkbarer 3,1-Zoll rückwärtige Monitor ist als sehr flexibles Touchscreen ausgeführt und ideal für 1-Personen-Vlogger sowie Reisejournalisten geeignet, die sich selbst aufnehmen. - Allerdings stellte sich in weiteren Tests heraus, dass das Gesamtgewicht mit Adapter und Objektiven dann doch relativ hoch ist und Ein-Mann-Vlogger vor allem bei längeren Szenen mit ausgestrecktem Arm an Grenzen führt.
- Für Video und Fotos sind diverse Einstellungen nun separat speicherbar.
- 10-bit 4:2:2 über Mini-HDMI extern. Dann wird jedoch nur extern aufgezeichnet und nicht gleichzeitig intern auf der Speicherkarte der Kamera. Dafür kann man extern über 30 Minuten am Stück aufnehmen. - Die Bildqualität nimmt dann zwar zu (im Vergleich zu den 8-Bit interner Aufzeichnung). Aber sie ist dennoch nicht so hochwertig wie bei Mitbewerbern.
- Canon Log (C-log), mit 12 Blenden Dynamikumfang. Aber nur Canon Log 1. - In Tests ergab sich, dass in den Schattenpartien ziemlich viel Rauschen sichtbar ist.
- Es wird ein effizienteres Video-Dateiformat angeboten als bei der 5D Mark IV.
- Fokus Peaking (Fokus-Assistent) in Echtzeit und Anzeige der Motiventfernung - ist auch für Videos verfügbar. Aber der Fokus-Assistent funktioniert nur mit Autofokus-Objektiven in manueller Einstellung.
- Alle EF- and EF-S-Objektive können mit Adapter auch für Videos verwendet werden.
- Die Gesichtserkennung funktioniert auch bei sehr wenig Licht. Aber die Treffsicherheit ist nicht immer gewahrt: Der Fokus wechselt in der Praxis erstaunlich oft das Motiv. Nur mit Single-AF lässt sich das eingrenzen.
- Der AF führt sehr weich im Video-Modus nach.
- Bei Video findet sich ein elektronischer Bildstabilisator. Hierzu kommuniziert das Kameragehäuse (im Videomodus) mit den neuen RF-Objektiven, die eine eingebaute Bildstabilisierung (IS) besitzen. Dieser liefert bisher gute Test-Ergebnisse im Videobetrieb. Allerdings muss man hier zwei Modi unterscheiden:
- Normale Bildstabilisierung (Normal IS), die sich in mehreren Tests bewährt hat.
- Verstärkte Bildstabilisierung (Enhanced IS), die sich in mehreren Tests nicht bewährt hat. Sie macht das Bild sehr weich und führt sogar zu sichtbaren Artefakten.
- Diese Aussagen gelten sowohl für 4K als auch für 1080p.
- Der Augenautofokus funktioniert jedoch nicht bei Video.
- Derzeit stehen auch keine Zebras für Video zur Verfügung, sodass man das Histogramm einblenden muss, um die Belichtung zu kontrollieren. Allerdings verschwindet das Histogramm sobald man den Aufnahme-Knopf drückt.
- Dafür kann man die Belichtung sehr fein einstellen mit +-1/8 Lichtwert.
- 4K (3840 × 2160 Pixel) wird nur mit 30 Bildern/Sek. aufgezeichnet.
- Selbst bei Full HD bietet die Camera nur 60 Bilder in der Sekunde. Also kein extremes Slow-Motion. Die 120 Bilder je Sekunde werden nur bei 720p erzielt. Dabei funktioniert jedoch der Autofokus nicht und das Datenvolumen steigt drastisch an. Ferner kann dann auch kein Ton aufgenommen werden.
- Hinzu kommt, dass manche Videografen feststellten, dass man mit EF-S-Objektiven keine 60 Bilder die Sekunde bei 1080p aufnehmen kann.
- Intern werden auch nur 8-bit 4:2:0 verarbeitet, wie bei Nikon.
- 4K-Video arbeitet nur mit einem sehr einschränkenden 1,74-Crop-Faktor. D.h. man benötigt ein 10-18 mm Ultra-Weitwinkel-Objektiv.
- In Japan wurde Canon von den Pressevertretern zu diesem Punkt hart angegangen, worauf ein Manager sich wachsweich ausließ, dass es generelle technische Probleme mit IBIS gäbe, u.a. Hitzeentwicklung und Unterbrechungen, daneben produktionstechnische Nachteile und den höheren Preis.
- Diese kombinierte Aussage der von Canon derzeit nicht lösbaren massiven technischen Probleme sowie des Nicht-Wollens bestätigte ein deutscher Vertreter Canons (Marcel Hess) auf der ICB in Amsterdam in einem Interview (Quelle: Canon EOS R & RF Lenses - Questions Answered at IBC 2018).
- Und ein weiterer Mitarbeiter der Firma räumte das Hitzeproblem indirekt ein, indem er darauf hinweist, dass Canon evtl. zukünftig bessere Kühlsysteme für den Sensor erhält. (Quelle: How Canon see the EOS R System - IBC 2018.
- Derzeit erhitzt der Sensor bei Vollformat-4K zu sehr. Deshalb benötigt man momentan den Beschnitt (Crop). Gleichzeitig verweist er mehrfach im Interview auf die Video-Profikameras, welche ausgeklügelte Kühlsysteme besitzen.
- Auch der deutsche Canon-Techniker Guido Krebs bestätigte auf der photokina 3 technische Probleme: Hitzeentwicklung, Rolling-Shutter und Moiré-Neigung. Video-Quelle. - Wieder erhält man den Eindruck, dass an dem Spruch
können sie nicht, oder wollen sie nicht?
etwas dran ist. Sony, Nikon, Fuji, Panasonic und Olympus haben es hinbekommen - zu einem geringeren Preis des jeweiligen Endproduktes.
- Auch der immer wieder in einem Atemzug zu hörende Kommentar, dass das Crop-Format ungefähr dem Super-35 mm Video-Format entspricht, scheint darauf hinzudeuten, dass man die eigenen profitablen Profi-Video-Produkte gezielt schützen will.
- Der enorme Crop Faktor macht aus der Vollformat-Kamera im Video-Betrieb einen kleineren Sensor als bei einer APS-C-Kamera. Daraus folgen Nachteile bei der Lichtempfindlichkeit, der Schärfentiefe / Tiefenschärfe etc.
- Eine Form der Bildstabilisierung kostet jedoch nochmals ca. 10% der Auflösung und erhöht den Crop-Faktor nochmals auf sogar 1,83. Damit kommt man auf einen Crop-Faktor von fast 2, was der Fläche eines Micro Four Thirds Sensor einer Panasonic entspricht, wobei diese einen hochwertigeren Sensor verwendet. Zum Vergleich: Die Sony A- und Nikon Z-Kameras verwenden einen fast viermal so großen Sensor und können somit auch viermal so viel Licht aufnehmen, sind folglich bei schlechten Lichtbedingungen bereits rein physikalisch im Vorteil.
- Der größte Nachteil für Vlogger ist jedoch, dass man die Kamera mit Vollformat-Normalobjektiven weiter von sich entfernen muss, oder extreme Weitwinkel-Objektive verwenden muss. Dies kann man, indem man entsprechende APS-C-Objektive mit dem Adapter an die Kamera anschließt (z.B. Sigma 18-35 mm f1,8 oder Canon EF-S 10-18 mm f/4.5-5.6 IS STM).
- Der Crop-Faktor hat jedoch einen Vorteil bei Tierfilmen, da man so die Teleobjektive deutlich verlängert. Tests waren extrem vorteilhaft. Manche Tester sprachen bei der R von der besten Video-Kamera für Tierfilme.
- 4K produziert einen sichtbaren Rolling-Shutter-Effekt. Immer mehr Tester sprechen inzwischen von
dramatic rolling shutter artifacts
= deutlich sichtbaren Rolling Shutter-Verschrägungen.
- Die Video-Bildqualität gilt bei Canon eher als mäßig gut. Die 4K-Qualität wird allgemein als sehr weich bezeichnet (im Vergleich zu Mitbewerbern).
- Die letzten drei Punkte liegen m.E. nicht nur daran, dass Canon seine Profi-Video-Kameras schützen will, sondern dass der hinter dem Sensor liegende Prozessor zu schwach ist, um z.B. aus dem Vollformatbild durch Oversampling ein scharfes 4K-Video zu berechnen. Hier scheint es Canon an der modernsten Hard- und Software zu fehlen.
- Für Video-Aufnahmen sind mindestens V60-SD-Speicher-Karten erforderlich.
- Selbst im stundenlangen Video-Dauerbetrieb auf Hawaii überhitzte die Kamera nicht.
- Jedoch lassen sich Stereosignale nicht einzeln einspielen. D.h. es findet sich zwar ein Stereomikrofon in der Kamera. Aber der Mikrofonanschluss (Stecker an der linken Seite) nimmt nur ein einziges Stereosignal auf und kann auch mit Adaptern nicht in zwei getrennte Monokanäle aufgeteilt werden.
- Weitere Tests ergaben, dass die Bildqualität der Canon R im Video-Modus 1080p bei wenig Licht der Sony 7AIII deutlich unterlegen ist.
- Gelobt wird hingegen von fast allen Testern die Farbqualität der Videos direkt aus der Kamera heraus (also ohne Nachbearbeitung am PC).
Das sind zwar alles sinnvolle Schritte. Aber noch immer scheint Canon den Absatz seiner EOS-C-Serie mit teuren Profi-Videokameras nicht gefährden zu wollen.
Profiniveau der EOS-R-Kamera sowie der RF-Objektive?
Das Gebotene befindet sich kameratechnisch nicht auf Canons bisherigem eigenen Profiniveau:
- Meines Erachtens zielt im reinen Fotosektor derzeit kameratechnisch alles auf den Foto-Amateur / Consumer-Bereich und zwar auf den Einsteigersektor bei Vollformat: also etwa bei der 6D Mark II.
- Die Kamera ist keinesfalls mit der Canon 5D Mark IV vergleichbar, auch wenn Canon diesen Vergleich selbst wählt und viele deutsche Zeitschriften sowie Influencer das unreflektiert nachplappern.
- Die Kern-Zielgruppe liegt meines Erachtens auf jungen, kreativen Filmern, die für YouTube eine gute Video-Kamera wollen, die sie alleine und einfach bedienen können.
- Die Objektive faszinieren, passen jedoch weder technisch, noch preislich, noch gewichtsmäßig zu obiger Zielgruppe, noch zu dieser R-Kamera. Diese Einsteigerkamera kann die Spitzenobjektive nicht wirklich ausreizen. Ferner stellen die schwereren Objektive an dieser leichten Kamera handgehalten (ohne Zusatzgriff) einhändig eine ergonomische Herausforderung dar. Man muss sie im Zweihandbetrieb verwenden.
Verfügbarkeit und Preise
- Die EOS R-Kamera war ab Oktober für US$ 2.299 resp. für US$ 3.399 mit dem 24-105 mm F4L Objektiv verfügbar. In Deutschland war sie ab Mitte Oktober, für 2.500 Euro verfügbar.
- Adapter:
- Der einfache EF-RF-Adapter (EF-EOS R) war ab Oktober für US$ 100 / 110 Euro erhältlich. In Deutschland wurde er bisher kostenlos der Kamera beigelegt.
- Der einstellbare Adapter (Control Ring Mount Adapter) EF-EOS R war ab Oktober für US$ 200 / 220 Euro erhältlich. An dem zusätzlichen Ring sind Sonderfunktionen frei belegbar. Siehe hierzu oben die nun möglichen aber m.E. auch erforderlichen Zusatzfunktionen bei den neuen Objektiven zur Kamerasteuerung.
Bei Amazon: Canon Bajonettadapter mit Objektiv-Steuerring EF-EOS R.
- Der dritte Adapter mit sinnvoller Nutzung für Filter (Filter Mount Adapter) war erst im März 2019 für US$ 300 / 330 Euro. - Bei Amazon - nur der Adapter mit leerem Filterhalter.
Und mit einem variablen ND-Filter für $400 / 450 Euro verfügbar sein.
Bei Amazon. Vorsicht: Das ist der Preis mit 1 Filter. Für den zweiten Filter (Polarisationsfilter) kommt dann nochmals ein heftiger dreistelliger Aufpreis hinzu.
- Fast alle Händler boten ein Bundle / Kit Kamera mit dem einfachen Adapter ohne Aufpreis an. Siehe z.B. Calumetphoto.de.
- Das Zoom RF 28-70 mm F2L USM war ab Ende Dezember 2018 für US$ 2.999 verfügbar. In Deutschland kostet das Objektiv 3.350 Euro.
- Das Zoom RF 24-105 mm F4L IS USM war ab Oktober für US$ 1.099 verfügbar. Einzeln kostet das neue Zoom-Objektiv rund 1.100 Euro. - $3.399 war als Kitobjektive mit der EOS R geplant. Das Kit aus Kamera und RF 24-105 mm war in Deutschland 2018 für 3.500 Euro erhältlich.
Bei Amazon: Canon EOS R mit und ohne Bajonettadapter mit und ohne Objektiven.
- Die Festbrennweite RF 50 mm F1,2L USM war ab Ende Oktober für US$ 2.299. In Deutschland kostet das Objektiv offiziell rund 2.500 Euro.
- Die Festbrennweite RF 35 mm F1,8 Macro IS STM war ab Dezember für US$ 499 verfügbar. In Deutschland kostet das Objektiv
ca. 550 Euro.
- Der zusätzliche Batterie-Handgriff für EOS R ist bei Amazon bereits für rund 300 Euro erhältlich: BG-E22 Handgriff für EOS R.
- Obwohl man dieses Mal im Vergleich zu den USA keinen extremen Europa-(Melkkuh-)Zuschlag anwendete, halte ich die Preise für sehr hoch. Sie stellen eine erhebliche Einstiegshürde in das RF-System dar.
Einschätzung
Da noch immer wichtige Firmware-Updates und angekündigte weitere Funktionen fehlen, sind noch nicht alle Fakten bekannt. Deshalb sind alle Aussagen mit Vorsicht zu genießen.
- Positiv zu bewerten ist, dass Canon nicht einen so völlig übertriebenen Werberummel inszenierte, wie Nikon. Aber das hatte wohl auch seinen Grund. Die Werbung, dass das R u.a. für revolutionär (
revolutionary
) steht, muss erst noch bewiesen werden.
- Sehr positiv bewerte ich das sehr lichtstarke Zoom-Objektiv mit einer Offenblende von f2. Ferner sehe ich die bereits angebotenen Objektive als sofort wirklich lichtstark an. (Nicht das Versprechen, dass später lichtstarke Objektive kommen, wie bei Nikon.)
- 30 Mega-Pixel sind zu wenig für Landschaftsaufnahmen, mit schärfereduzierendem AA-Filter davor und dem geringen Dynamikumfang (Landschaftsfotografen sind eine der Hauptzielgruppen von Canon), obwohl dafür eine leichte Kamera ideal wäre (Canon selbst bietet mit der alten 5RS/R bereits 50 Mega-Pixel). Aber mit Adapter und ohne leichte native Objektive für das neue RF-Bajonett findet sich kein signifikanter Gewichtsvorteil. Vor allem sind derzeit noch zu wenige Objektive für die Landschaftsfotografie verfügbar.
- Momentan erkenne ich keinerlei Vorteile des Canon-Modells gegenüber den Mitbewerbern - nur deren altbekannte Nachteile.
- Die sonstigen Leistungen der Kamera sind weder für Porträt-, noch für Hochzeits- (das sind zwei weitere Hauptzielgruppen von Canon, neben Reise-Fotografie), noch für Sportfotografen hilfreich.
- Überhaupt kann ich an der Kamera keine einzige technische Neuerung feststellen / keinen technischen Fortschritt auch in nur einem einzigen Punkt, der von Canon käme. Der elektronische Sucher wird (wie bei allen anderen Herstellern auch) z.B. extern bezogen.
- Viele Details sind (wie so oft) zwar ergonomisch gelungen. Aber ob das ausreicht?
- Canon hat sich mit diesem Kameramodell im Fotobereich keinen großen Gefallen getan.
- Man erhält - wie bei Nikon - den Eindruck, dass hier unter erheblichem Zeitdruck schnell etwas produziert wurde, damit man zum Weihnachtsgeschäft 2018 ebenfalls etwas bieten konnte.
Markteinschätzung Canon R-System
- Selbstverständlich gönnten sich einige neugierige und vermögende Fotografen aus dem Canon-Lager dieses Modell zu Weihnachten 2018 und weitere werden es sich auch 2019 gönnen. Vor allem für Canon-Anhänger mit einer sehr alten Kamera und hochwertigen Objektiven kann sich der Aufstieg zur R lohnen. Nach z.B. 10 Jahren spürt man auf jeden Fall die erheblichen Verbesserungen am Gehäuse.
- Evtl. finden sich auch ein paar Berufsfotografen, denen das Finanzamt über die Abschreibung den Neukauf erleichtert. Erst kürzlich wurde ich wieder einmal erstaunt, als mir ein erfolgreicher Berufsfotograf erzählte, dass er aktuell 6 Canon-Gehäuse besitzt sowie verwendet und es ihm auf ein weiteres nicht ankommt, sofern es auch nur eine einzige Aufgabe besser erfüllt, als die anderen alten Kameras.
- Des Weiteren sehe ich Kundenzielgruppen bei sehr loyalen Canon-Videografen. Viele haben seit der 5DII (2008) sich mit Video bei Canon befasst und wollen aus Markentreue dabeibleiben. Viele davon benutzen in der Tat sehr schwere 5D-Modelle, nicht so hochwertige 6D-Modell oder sogar extrem schwere 1DX-Modelle, um Videos zu erstellen. Sie wollen oder können (aus finanziellen Gründen) nicht zur C-Video-Klasse aufsteigen. Für diese Videografen bietet die Canon R tatsächlich das derzeitige Maximum im Video-Bereich in dieser Preis- und Gewichtsklasse bei Canon. Jene Canon-Videografen haben weltweit auch schon verkündet, dass sie umsteigen werden, weil diese spiegellose Kamera bei Canon in der Tat mehr Funktionen bei geringerem Gewicht und moderatem Preis bietet als andere Canon-Kameras mit Spiegel. - Dennoch erlaube ich mir den Hinweis, dass Metabone und Sigma bereits hochwertige Adapter für Canon-EF-Objektive an Sony-A-Kameras anbieten. Ferner hat Sigma angekündigt, einen hochwertigen Adapter für Canons EF-Objektive für das neue L-Bajonett der Firma Panasonic anzubieten. D.h. spätestens 2019 stehen zwei extrem hochwertige Alternativen im Video-Bereich zur Verfügung.
- Obwohl auch bei Canon die Wechselbereitschaft zu spiegellosen Systemen hoch ist, wird es dennoch zu keiner allgemeinen Welle des Umstiegs auf die spiegellose R kommen.
- Canon-Kunden sollten warten, bis aussagekräftige Praxis-Tests mit den neuen Firmware-Updates 2019 geliefert werden. Diese Kamera war weder in den Vorbestellungen überbestellt noch ist sie derzeit irgendwo vergriffen.
- Meines Erachtens wird sich die grundsolide Kamera vermutlich erst einmal nur eine kleine Nachfrage bei Fotografen erzeugen. Das liegt an mehrere Faktoren. U.a. vertritt Canon tatsächlich ernsthaft die Marketing-Strategie der Zweitkamera, die nur die vorhandenen DSLRs um einige Funktionen ergänzt. Als einzige Kamera für einen Fotografen bietet sie derzeit in der Tat relativ wenig Neues.
- Ein weiterer Grund liegt m.E. im Verhalten von Canon selbst. Da ich inzwischen auf mehreren Präsentationen war, muss ich festhalten, dass weder die festen Mitarbeiter der Firma Canon, noch deren Repräsentanten noch deren Ambassadors (Markenbotschafter: meist von Canon bezahlte Fotografen und Videografen) hinter der Kamera Canon R noch hinter dem RF-Bajonett stehen. Direkt oder indirekt werden dem aufmerksamen Zuhörer und Zuschauer immer wieder Einschränkungen erkennbar. Wenn jedoch die Firma - zumindest in Deutschland - nicht voll hinter dem eigenen Produkt steht (weil man offensichtlich selbst nicht davon überzeugt ist), dann wird es nicht leicht, bei den Kunden eine Kaufeuphorie zu erzeugen.
- Wie ich bereits Anfang 2018 schrieb: Beim ersten Schuss im Bereich spiegellose Vollformatkameras hat Canon noch weniger zu bieten als Nikon.
- Wer mit Nikons Produkten im spiegellosen Bereich unzufrieden war, wird es vermutlich auch bei Canon sein.
- Bei der R-Kamera handelt sich um ein klassisches Me-Too-Produkt, das zudem den Mitbewerbern technisch gesehen hinterher läuft.
- Allerdings scheint sich meine seit einigen Jahren niedergeschriebenen Befürchtung bezüglich Forschung und Entwicklung im Fotobereich zu bestätigen: Canon ist den Mitbewerben kamera-technisch inzwischen im reinen Fotobereich um viele Jahre hinterher. Die Konzentration auf Video rächt sich nun. Man muss inzwischen davon ausgehen, dass Canon nicht mehr gewillt ist, im Fotobereich noch viel eigenständig Neues zu liefern. Und selbst wenn sie gewillt wären, so steht zu befürchten, sind sie dazu nicht mehr in der Lage. Dazu wären riesige Geldmittel erforderlich. Der Rückstand bei Sensoren und Autofokussystemen ist bereits gravierend und beläuft sich auf bis zu 5 Jahre.
- Nochmals: Eine solide Kamera, mit der jeder Fotograf hochwertige Fotos produzieren kann - aber kein aufregendes System. - Im spiegellosen Bereich insgesamt erhält es / Canon wohl bald das Attribut: zu wenig und zu spät. - Vor allem bietet es weniger als die Meisten erwartet hatten. - Enttäuschte Hoffnungen und Erwartungen wirken sich heute jedoch nachteilig aus.
- Weder werden bereits abgewanderte Fotografen zu Canon zurückkehren noch werden Neukunden dieses Canon-Modell auswählen. Auch die Zahl der Canon-eigenen Fotografen, welche wechseln, wird sich in den ersten Jahren in Grenzen halten.
- Ich verwette bereits heute Geld darauf, dass Canon seine Zersplitterung der Ressourcen auf 4 völlig inkompatible Foto-Bajonette nicht wird lange durchhalten können. Oder es wird in allen 4 Bereichen zukünftig nur noch wenige neue Objektive und diese von geringerer Qualität geben können. Diese Entscheidung zu keinem spiegellosen Bajonett mit demselben Auflagenmaß wie bei den eigenen spiegellosen Kameras bei APS-C sehe ich als den nicht nur technisch, sondern auch ökonomisch größten Fehler in der Firmengeschichte im klassischen Fotobereich. Siehe hierzu auch Sensor-Sterben.
- Ergänzung?
- Canon machte mehrere erstaunliche Werbeaussagen:
You don't switch to it, you add it to the family
und die Kamera sei eine Ergänzung
zu den alten Systemen, die sich jeder Fotograf leisten kann
(Rudy Winston, Canon USA).
- Mir ist dies unverständlich.
- Haben manche Leute bei Canon - wie viele Politiker oder manche anderen reichen Manager in Großkonzernen - jede Bodenhaftung bezüglich des frei verfügbaren Einkommens eines Durchschnittsverdieners verloren? - Vor allem die technikaffinen Hobby-Nutzer werden sich mehrheitlich mit einem kompletten Zweitkamera-System schwertun.
- Auch bei Canon benötigt man teure Adapter oder noch viel teurere neue Objektive, um die neue Kamera und das neue Bajonett zu nutzen.
- Ob deshalb Canons Werbebotschaft wirklich aufgeht, nicht komplett zu einem spiegellosen System der Mitbewerber zu wechseln, sondern sich diese Kamera einfach als Zweitkamera anzuschaffen, darf bei dem hohen europäischen Preis für das Gehäuse zzgl. Adapter und Speicherkartenkosten, Blitz, Ersatz-Akkus etc. doch sehr bezweifelt werden. Wer hat schon rund 3.000 Euro für eine Einsteiger-Zweitkamera übrig - ohne native Objektive?
- Wo soll derzeit der immer gepriesene Vorteil bei Gewicht und Volumen liegen, wenn man sich eine weitere Kamera mit Adapter in die Fototasche oder den Rucksack steckt?
- Das ist das typische Geschwätz der viel publizierenden Berufsfotografen, welche angeblich nie das Haus verlassen, ohne mindesten zwei Kameras dabeizuhaben. Derartige Influencer behaupten allen Ernstes in Büchern und Videos, immer zwei oder mehrere Kameras herumzutragen - sogar auf Spaziergängen und Wanderungen. Allerdings kenne ich keinen, der dies - außerhalb seiner Bücher und Videos - in der Fotopraxis wirklich macht.
- Das Motto
Ergänzung
scheint mir somit eine unausgegorene Werbeidee zu sein.
- Wie mehrere von mir besuchte Präsentationen zeigten, überzeugte dieses spezifische Marketing-Konzept auch nicht allzu viele Fotografen. Es waren eher Berufsfotografen, die bereits zwei oder mehr Canon-Gehäuse besitzen, welche durchaus sagten, sich so etwas auch noch anzuschaffen. Amateure hingegen, welche eine einzige neue Kamera für ihr Hobby suchen, schauten eher betrübt drein.
- Aber auch ein Komplettumstieg zum spiegellosen System wird zumindest teuer: Setzt man die Preise der für ambitionierte Amateure und Profifotografen üblichen 3 erforderlichen lichtstarken Zooms im Bereich Ultra-Weitwinkel- (ca. 14-24 mm), Normalzoom (ca. 24/28-70 mm) und 70-200 mm Telebereich gemäß der bisherigen Preisliste fest, so wird jene
Heilige Dreifaltigkeit
bereits 10.000 Euro kosten. - Dazu kommen dann noch Makroobjektive, neue Filter, Telekonverter usw. Mit Festbrennweiten wird das sogar noch teurer. Und Sport- oder Naturfotografen dürfen sicherlich auch mit 25-50% Preisaufschlag für neue Teleobjektive rechnen. (Das gilt natürlich auch bei Nikon. Und Sony wird sich dieser allgemeinen Marktentwicklung wohl auch anpassen
.)
Aussichten
- Die Katze ist nun aus dem Sack, und sie sieht ziemlich räudig aus.
- Im Gegensatz zu allen hohen Erwartungen, Vermutungen, monoton heruntergebeteten Glaubenssätzen bis hin zu Verschwörungstheorien der gläubigen Anhänger, hat Canon weder geheime Techniken jahrelang zurückgehalten noch irgendwelche Superchips, Wunder-AF-Systeme noch geniale HDR-Sensoren etc. angeboten.
- Es war das von mir angesichts des bei der APS-C-Klasse mit den bisherigen spiegellosen M-Modellen seit vielen Jahren gelieferte Mittelmaß, das den Mitbewerbern in fast allen relevanten technischen Aspekten unterlegen ist und um Jahre hinterherläuft.
- Canon zeigte erneut, dass es als optische Firma absolute Höchstleistungen bei Objektiven vollbringen kann (Canon selbst sieht sich als Optikfirma:
Given that optics is the very core of Canon
Whitepaper S. 1). Immerhin boten sie das erste F2-Zoom in der Vollformat-Klasse mit 28-70 mm Brennweite. Das ist technisch herausragend und lobenswert.
- Auch ergonomisch ist bei der Canon R manches optimaler umgesetzt als bei Nikons oder Sonys spiegellosen Kameras, wobei bei Canon sogar viel Liebe zum Details sichtbar wird. Dies erkenne ich als Ergonomieexperte auch gerne lobend an und weiß angesichts jahrzehntelanger Fotoerfahrung, dass Ergonomie in der täglichen Fotopraxis nicht hoch genug einzuschätzen ist für Freude beim Fotografieren.
- Aber auf dem Feld der Elektronik sieht es im Vergleich zu den Mitbewerbern düster aus: mäßig gute Sensoren mit mäßig guter Bildqualität, mäßig gute Autofokussysteme im Fotobereich, mäßig gute Video-Leistungen, keine Bildstabilisierung in der Kamera.
- Der Spruch macht schon die Runde: Sie können nicht, oder sie wollen nicht, oder beides. Und es ist etwas dran.
- Da wird auch nicht mehr viel nachkommen.
- Alle die gläubigen Canon-Anhänger, welche bereits am Tag der Veröffentlichung in den Trotz- und Verteidigungsmodus übergingen, werden enttäuscht werden.
- Das war nicht der erste von außen erzwungene unfertige Wurf, dem bald hochwertige Spitzen-Foto-Kameras folgen werden - wie bei Sony. Canon hatte über 5 Jahre bei Sony zugeschaut und über 10 Jahre bei den spiegellosen Systemen der Micro-Four-Thirds-Kameras, sowie seit 2012 selbst bei seiner eigenen spiegellosen APS-C-Klasse M Erfahrungen gesammelt und konnte dennoch nichts Adäquates geschweige denn Besseres anbieten.
- Canon hat eine Entwicklungszeit von durchschnittlich mindestens 4 Jahren je Modell. Das heißt ganz konkret: Den Nachfolger dieser jetzigen R-Kamera dürfen Sie im Jahr 2022 oder später erwarten.
- Selbstverständlich wird 2019 ein ebenso halbherzig ausgestattetes größeres spiegelloses Modell mit ca. 50 Mega-Pixel herauskommen. Denn nur dafür lohnen sich die hochwertigen Objektive mit Offenblende von f2 und darunter. Aber es werden dieselben Probleme auftreten.
- Und selbstredend wird Canon evtl. bereits 2020 ein ebenso halbherzig ausgestattetes spiegelloses Sport-Modell mit ca. 25-30 Mega-Pixel herausbringen. Aber auch dies macht man nur, weil Sony 2019 bereits mit dem Nachfolger der A9 kommt. Trotz modernster Canon-Sensoren, doppelten Prozessoren und auch sonst noch ein paar teuren Details wird jene Kamera für rund 7.000 Euro cum grano salis an denselben grundlegenden Problemen leiden, die heute bereits für die R-Kamera bemängelt werden.
- Und wie gesagt: Das war es dann auf der Vollformat-Kameraseite für jeweils 4 Jahre.
- Der gravierendste strategische Nachteil - aus fotografischer Sicht - liegt jedoch beim Bajonett. Ökonomisch betrachtet hat Canon hierdurch seinem Fotobereich langfristig geschadet:
- Es können nur jene Canon-Altkunden zu spiegellosen Kameras der Vollformat-Klasse aufsteigen, welche vorher DSLR-Objektive besaßen.
- Selbst eigene Altkunden aus dem Bereich spiegellose APS-C-Kameras können nicht mehr aufsteigen, da die Objektive völlig inkompatibel sind und bleiben.
- Nachdem man sich intern so die Zukunft für Aufsteiger aus den eigenen Reihen völlig verbaut hat, hat man mit dem RF-Bajonett auch noch alle Türen zur Abwanderung der eigenen Kunden zur Konkurrenz geöffnet. Konnten bisher schon alle Fotografen mit ihren Canon-EF-Objektiven zu Sony abwandern, so wird durch das RF-Bajonett auch noch die Abwanderung zu Nikons spiegellosen Kameras begünstigt - sogar mit den neuesten Super-Objektiven von Canon.
- Da die hinter dem Bajonett liegende Physik offensichtlich nicht allen klar ist:
- Es gibt (schon seit Jahrzehnten passive) Adapter für 1 mm unterschiedliches Auflagenmaß.
- Man kann die Elektronik heute auslagern z.B. in einem Sockel unter den Adapter.
- Auch wenn es auf den ersten Blick erstaunen mag, mit Micro- und Nanotechnologie sowie ggf. Funk ist heute jedes
kleinste
Problem lösbar. - Im Sommer 2019 wird die Firma Techart einen Adapter für Canon EF-Objektive an Nikon Z herausbringen, der den Autofokus unterstützt.
- Das ganze Gerede über die angeblich andere Physik bei minimal kürzerer Flange distance / Auflagenmaß ist wissenschaftlicher Unsinn. Es ist zukünftig für die Firmen nur einfacher und billiger Objektive mit gleicher Leistung herzustellen.
- Auch wenn man mich nun wieder dafür lynchen möchte: An dieser strategischen Fehlentscheidung wird Canons Fotosparte schwer zu tragen haben.
- In Verbindung mit mittelmäßiger Kameratechnik kann dies Canon bereits kurzfristig sehr schaden, aber wird der Firma mittelfristig definitiv in sehr schweres Fahrwasser führen.
- Selbstverständlich haben die intelligenten Strategen bei Canon das gesehen. Aber Canon ist keine Fotokamerafirma, sondern eine optische Firma, die sich bereits 2011 auf Video umorientiert hat und den Niedergang des Fotobereiches im Zweifel in Kauf nimmt. Siehe hierzu Diversifizierung des Konzerns.
- Deshalb werden die Objektive auch zunehmend für Video optimiert, und eignen sich nebenbei auch noch für das Fotografieren. Das erkennt man am deutlichsten bei dem teilweise entfallenden IS, den bei Video der extreme Sensorbeschnitt (Crop) mit seinem dadurch möglichen elektronischen Verwacklungsschutz ersetzt.
- Verschärft wird dies im Fotokamerabereich durch die halbherzige Video-Strategie:
- Selbst wenn viele Fotografen es noch immer nicht begriffen haben, oder absichtlich ausblenden, die Zukunft liegt bei Video. Das hat Canon schon 2011 erkannt und wendet sich seit Jahren dahin.
- Dies ist auch der Grund für die Sensorentwicklung: Dual-Pixel ist nur für Video wirklich sinnvoll.
- Dort funktionieren auch die AF-Systeme anders als bei Foto.
- Auch deshalb interessiert sich Canon seit Jahren nicht mehr so sehr für Standbilder und Fotografen.
- Das alles erkennt man am besten am erheblichen Crop bei Video und der dadurch nur für Video möglichen elektronischen Bildstabilisierung auf dem Sensor. Das bleibt so.
- Deshalb ist an obigem Satz auch etwas dran: Canon will im sterbenden Fotobereich nicht mehr viel leisten, und es kann es nach vielen Jahren Konzentration auf den Video-Bereich auch nicht mehr. Dies gilt insbesondere gegenüber Elektronikkonzernen wie Sony. Ich verwende das Wort Elektronikkonzern übrigens im positiven Sinne, da seit Jahren die Elektronik die Fotografie bestimmt und dies in Zukunft noch in weit größerem Ausmaße tun wird. (Siehe Computational Photography.)
- Allerdings besitzt Canon eine Profi-Video-Kamera-Klasse, die sündhaft teuer ist und enorme Gewinnmargen erzielt. Deshalb will man diese auch nicht durch vermeintlich billige Foto-Kameras gefährden, welche fast dieselben technischen Fähigkeiten bieten. Daraus ergibt sich, dass auch im Video-Bereich bei Fotokameras aus eigenem Antrieb nicht mehr viel Interessantes / Neues geliefert wird. Wer hochwertige Videos produzieren will, soll bei Canon die teuren professionellen Video-Kameras kaufen. - Das ist die inzwischen auch ganz offen von Repräsentanten der Firma in Interviews vertretene Linie.
- Anfang Januar 2019 legte Canon in einem Interview nach und bestätigte, dass die R-Objektive mittels kleinschrittigen USM-Motoren sowie der Sensor mit Dual-Pixel primär für Video optimiert würden. Dazu wurde auch noch eine (nicht näher spezifizierte) 8K-Video-Kamera der R-Serie angekündigt.
Canon EOS RP
- Am 13. Februar 2019 publizierte Canon seine neue Canon EOS RP als zweites Modell der R-Serie.
Technische Daten
- Mit 132,5 * 85 * 70 mm ist die Canon EOS RP kleiner als die Canon R. Mit diesen Ausmaßen ist sie sogar kleiner als manche APS-C-Kamera (z.B. die eigene 800D).
- Wem die Kamera zu klein ist, der kann unten einen Adapter (für ca. 80 Euro in Deutschland, in den USA derzeit umsonst als Bundle, später 80 US$) anschrauben, damit seine größeren Hände / Finger darauf Platz finden. Man kann sogar zwischen 3 Farben für den Adapter auswählen.
- Das Gewicht beträgt ca. 440 Gramm leer sowie 485 g mit Akku und Speicherkarte und ist derzeit somit die leichteste spiegellose Kamera im Vollformatbereich.
- Dennoch besitzt sie ein Magnesium-Chassis.
- Hinzu kommt, dass praktisch alle Tester die hohe Ergonomie der Kamera loben. Sie liegt gut in der Hand. Ein wichtiges Argument nicht nur für die tägliche Freude bei der praktischen Fotografie, sondern auch Kernkriterium für die Kaufauswahl im Fotogeschäft.
- Sie bietet einen neuen Vollformat-CMOS-Sensor (35,9 * 24 mm) mit 26,2 Mega-Pixeln: 6.240 * 4.160. Der Sensor soll in etwa dem der EOS 6D II entsprechen.
- Es ist keine Bildstabilisierung in der Kamera vorgesehen (also kein IBIS).
- Die Bildverarbeitung erledigt derselbe neue, relativ schnelle DIGIC 8 Prozessor wie in der R.
- ISO 100-25.600, erweiterbar auf ISO 50-102.400.
- 14-Bit-RAW und neues CR3-Dateiformat.
- Der Dynamikumfang ist im Schattenbereich beschränkt, kann folglich nicht stark aufgehellt werden, ohne dass Rauschen sichtbar wird. Aber die Bildqualität bei wenig Licht ist erstaunlich gut.
- Die 4.779 einzeln auswählbaren (Dual Pixel Auto Focus) AF-Punkte - tatsächlich eher 143 sichtbar auswählbare Felder - bedecken 88% horizontal und 100% vertikal der gesamten Sensor- / Sucherfläche.
- Der Kontrast- und Phasendetektions-Autofokus AF funktioniert bis Exposure Value (EV) -5 (bei f1,2-Objektiven).
- Gesichts- und Augenerkennung sind integriert.
- Der elektronische Sucher (EVF) bietet 2,36 MP. Das entspricht der Sony A7, liegt ab unter der Z7 von Nikon.
- Auch der Vergrößerungsfaktor des Suchers von 0,7 ist klassentypisch.
- Die kürzeste Belichtungszeit beträgt 1/4000 Sekunde.
- Die kürzeste Blitz-Synchronisationszeit liegt bei nur 1/180 Sek. X-/Sync-Speed.
- Nur 1 Kartenfach, aber für UHS II.
- Die Schalter der Kamera sind erstaunlich flexibel frei belegbar - separat sowohl für Foto als auch Video.
- Die Video-Leistungen sind in zahlreichen Details beschränkt:
- Nur 4K/24p/25p: mit Crop sowie ohne Dual Pixel-AF, also nur Kontrast-AF. Er ist zwar langsam, aber das reicht dennoch für die klassischen
Tageschau-
Podcasts für YouTube mit sitzenden Personen.
- Full HD 1080/60p: mit Vollbild und mit treffsicherem und schnellen Dual Pixel-AF, aber ohne 24p (gilt als Cinematic Modus) und ohne 120p-Zeitlupe. Im November 2019 reichte Canon ein Firmware-Update nach, das auch den 24p-Cine-Modus erlaubt.
- Auch einblendbare Zebras fehlen komplett.
- Die EOS RP ist mit der derzeitigen Firmware-Version V1.0 sicherlich keine Video-Kamera für Video-Profis.
- Aber die Kamera zielt nicht auf Videografen. Und für gelegentliche Filme reicht dies auch aus.
- Dennoch irritiert, dass manche der hier weggelassenen Video-Funktionen bereits die preiswertere spiegellose APS-C-M50 von Canon bietet.
- Canon wird auf die heftige Kritik reagieren und diese Punkte beim Video in einem Firmware-Update bis zum Herbst 2019 nachreichen.
- Wer alle denkbaren Video-Funktionen (weit mehr als alle anderen hybriden Foto-Video-Kameras bieten) nutzen möchte und aus der Einsteigerkamera eine hochgradige Video-Kamera machen will, sollte Magic Lantern verwenden. Dabei handelt es sich um eine kostenlose Software (leider nur für Canon-Kameras), die man auf den UHS-II Speicherchip lädt und dann diesen Chip (= Ihre Speicherkarte für die Fotos und Videos) in die Kamera steckt. Danach kann man zwischen diesem hochgradigen Video-System und dem eigenen Kamerasystem auswählen. Genuss ohne Reue, da nichts in der Kamera oder deren alten Einstellungen verändert wird. Magic Lantern arbeitet angeblich bereits an dem Update für die EOS R und RP.
- Hier ein Beispielvideo, das komplett mit der neuen EOS RP produziert wurde. Ich halte die erste Minute und alle anderen Videosequenzen für absolut hochwertig.
- Die RP bietet eine Focus Bracketing Funktion (1-999 Fotos), die für die Makro-Fotografie hilfreich sein kann. Allerdings muss man die Fotos am PC mit einer kostenlosen Canon-Software zusammenfügen. Das wird nicht automatisch in der Kamera durchgeführt. Dafür bietet die Software zahlreiche Korrekturmöglichkeiten. Man kann auch andere Software dazu benutzen.
- Der 3 Zoll Touchscreen bietet zwar nur 1,04 Mio. Pixel Auflösung, ist dafür jedoch vollkommen dreh- und schwenkbar.
- Wi-Fi und Bluetooth sind eingebaut, gelten bei Canon als sehr robust und erlauben somit den schnellen und einfachen Bildtransfer von der Kamera auf das Smartphone (zumindest bei Android).
- USB wird nur die langsame Version 2.0 angeboten.
- Überdies werden erstaunlich viele solide Anschlussmöglichkeiten für Kopfhörer, externe Mikrofone und HDMI angeboten.
- Der Akku LP-E17 stammt aus den APS-C-Modellen.
- Er erlaubt 210-250 Aufnahmen gemäß CIPA.
- Viele Tester erzielten jedoch ca. 500 Fotos aus diesem kleinen Akku, was für die meisten Fotoaufgaben an einem Tag ausreichen sollte.
- Dafür ist der Akku über USB-C schnell ladbar.
- Für langen Videobetrieb benötigt man jedoch 2-3 Batterien je Tag.
- Das Top-Display fehlt, genauso wie die bei vielen Fotografen ungeliebte Multi-Funktions-Bar der R. Dafür findet sich ein sauber rastbares Wählrad mit drei frei belegbaren Speicherplätzen.
- Die EOS RP benutzt dasselbe RF-Bajonett, deren Objektive und deren Adapter.
- Ferner wird in den (im didaktischen Bereich sowieso fortschrittlicheren) USA bereits jetzt das ergebnisorientierte Hilfe-System
Feature Assistant
für Anfänger im Menü gelobt. Es erleichtert Einsteigern und Anfängern nun auch im Vollformat-Bereich, sich in die komplexe Thematik mit Blende, Belichtungszeit, ISO und Schärfentiefe / Tiefenschärfe etc. sowie deren Auswirkungen auf das Foto (ohne Handbuch) einzuarbeiten. Als erfahrener Fotograf mögen Sie darüber lachen. Aber ich kenne Einsteiger in die Fotografie, die exakt deshalb vor Jahren bereits die D3300 von Nikon erwarben, die so etwas im APS-C-Bereich bot. Es gibt Sicherheit für die ersten Schritte auf einem unbekannten Gebiet der Technik, das vielen Angst macht. - Auch erste Tester bezeichnen das Interface und damit die Bedienung der Kamera EOS RP als erstaunlich einfach und gelungen - vor allem für Anfänger.
- Verfügbarkeit: Seit März 2019.
Der Preis - eine Kriegserklärung
- 1.299 US$ / 1.499 Euro (mit Adapter) - kein Scherz - kein Druckfehler.
- In den USA für $1.999 mit EF-Adapter und dem (DSLR) EF 24-105 mm IS STM Objektiv.
- Ein freundlicher Leser machte mich darauf aufmerksam, dass Canon Deutschland und Österreich schnell reagiert haben und angesichts des hohen Preises bereits im Februar selbst eine 200 Euro-Cash-Back-Aktion für die neue RP - Österreich (sowie in Deutschland) gestartet haben. - Quasi ein vorverlegtes Weihnachtsgeschenkt. Allerdings ist es - wie in Europa üblich - ziemlich trickreich gestaltet und an den Kauf eines weiteren Objektives gebunden, sodass der Preisnachlass nicht an diejenigen in den USA heranreicht.
- RP mit und ohne Objektiv
- Canon Handgriff EG-E1 (EOS RP)
- Der von mir schon länger vorausgesagte Preiskrieg ist eingetreten.
- Gleichgültig wie verheerend die Kritiken ausfallen werden, die Canon RP wird ein Erfolg. Das habe ich schon bei der Nikon Z7 korrekt vorausgesagt und wurde binnen weniger Tage von Nikon selbst bestätigt, als die Firma noch vor Auslieferung der ersten Kameras bekannt geben musste, dass die Vorbestellungen bereits die laufende Produktion überstiegen.
- Um es vorab einzuräumen: Jede Vollformat-Kamera wird diese RP in mindestens einem Punkt technisch ausstechen. Aber das ist im Fotoladen bei der Kaufentscheidung der Mehrheit der Fotografen unwichtig. Da entscheidet verkaufspsychologisch der Preis in Kombination mit dem
Zauberwort
Vollformat.
- Hinzu kommt ein bekannt starkes Marketing von Canon: Ich würde knallhart vorgehen und diese Kamera als die leichteste, einer der kleinsten und die preiswerteste Vollformat-Kamera anpreisen. Dazu ist sich auch noch spiegellos = modern und bietet mehr Mega-Pixel als die Mitbewerber. - Das sind alles Fakten.
- Um nochmals das technische Kernargument zu erwähnen: Seit 2012 sind alle Kamera-Neuerscheinungen im Bereich Vollformat gut. Zumindest sind sie gut genug für mindesten 3/4 aller Fotografen. Exakt darauf - auf diese Amateure - zielt die Kamera ab.
- Ferner gelten in Asien kleine, leichte Kameras (exakt die RP) als besonders Schick - vor allem bei Frauen.
- Da Canon mit dieser Kamera RP wirklich vieles richtig gemacht hat und zusätzlich zahlreiche Fehler der Canon R vermieden hat, kann sie sogar als Ersatz-/Reserve-/Zweitkamera für Berufsfotografen und ambitionierte Hobby-Fotografen z.B. bei der Hochzeitsfotografie dienen. Sie ist auf jeden Fall preiswerter als viele andere Modelle.
- Dennoch gehe ich sogar noch weiter und wage bereits jetzt die Wette, dass selbst ich als anspruchsvoller und kritischer Fotograf, (sobald ich die Kamera in die Hand bekomme) damit beeindruckende Fotos machen kann - wie jeder erfahrene Fotograf.
- Zur Klarstellung: Ich verwette Geld darauf, dass ein mit jener EOS RP aufgenommenes Fotos, nachbearbeitet und ausbelichtet an der Wand hängend, gut aussieht. Selbst, wenn der Fachmann ab 1 Meter * 1,50 Meter Fotogröße sicherlich Unterschiede zu zwei- bis dreimal so teuren Kameras sehen kann, so wird sich dies im geringen Rahmen halten. - Definitiv liefern jene teureren Kameras nicht 2- bis 3-Mal so gute Bilder. Das ist physikalisch unmöglich.
- Inzwischen tauchen die ersten Testberichte auf, die erstaunt der Kamera eine unerwartet hohe Bildqualität und Leistung attestieren, die über den Papierwerten liegen, und dass man sie nicht erwartet hätte (
Canon EOS RP shooting experience: better than the specs suggest
). - Das ist Physik: Es handelt sich um einen Vollformatsensor. Punkt.
Systemvergleich aller spiegellosen Vollformat-Kameras mit Handlungsempfehlungen.
Firmware-Update und Verbesserungen
- Neben kleineren Fehler-Korrekturen kam Ende September 2019 ein größeres Firmware-Update heraus, das zahlreiche Dinge an der Canon R (ver.: 1.4.0) und der RP (Version 1.3.0) verbesserte.
- Der Augen-AF funktioniert nun auf größere Distanz und insgesamt präziser.
- Die AF-Geschwindigkeit wurde bei bewegten Motiven optimiert und kann sie somit treffsicherer halten.
- Die Verzögerung der Anzeige zwischen AF sowie dem elektronischem und Sucher respektive dem rückwärtigen Display wurde reduziert.
- Nutzer sollten auf jeden Fall das jeweils neueste Firmware-Update einspielen, da es daneben auch Sicherheitslücken schließt.
Deutsche Herstellerinformationen - Canon
Weitere Informationen
- Canon EOS RP review - Englisch
- From field to cup: We join photographer Lauren Kelly as she documents tea production with the Canon EOS RP - Englisch - eine komplette Reportage zur Teeherstellung in Südjapan, aufgenommen mit der RP - Fotos und Videos
- Hands-on with the Canon EOS RP - Englisch
- Canon EOS R firmware update 1.2.0 brings eye-detection AF to Servo mode - Englisch, 18.04.2019
- Canon EOS R visual size comparison against the Sony A7 III and Nikon Z6 - Größenvergleich der Kameras Sony A III, Nikon Z und Canon R
- Testbericht DPReview - Englisch - ernüchternde Ergebnisse - vor allem bei der Bedienergonomie der Schalter. Insbesondere die abschließende Zusammenfassung ist überwiegend niederschmetternd.
- DPReview - Englisch - mit zahlreichen weiteren Links, Videos und weiteren Texten zum RF-Bajonett, Objektiven und der Kamera.
- DPReview - Verbesserungswünsche zur R - Englisch.
- Canon EOS R Review (In Hawaii!) - Video Englisch
- Canon EOS R Hands On PHOTO SHOOT | NOT What I EXPECTED... Switch to SONY? - Video Englisch
- Canon EOS R vs Sony a7 III Review: Full-frame mirrorless camera comparison! - Video Englisch
- Nikon Z7 Image Quality vs D850, Canon EOS R, Sony a7R III: BANDING IS REAL! - Video Englisch
- Canon R zerlegt - Englischer Text. Aber viele Fotos, welche das sehr solide und ziemliche leere Innere der Kamera zeigen.
- Disassembly of the Canon RF 50 mm f1.2L - Englischer Text. Aber viele interessante Fotos, welche das sehr komplexe neue Innere des Objektives zeigen.
- Canon 50 mm f1.2 R Review: AMAZING, but one BIG problem... - Englisches Video. Test der neuen Festbrennweite 50 mm f1,2
- Sigma releases interchangeable lens compatibility notes for Nikon Z7 and Canon EOS R - Englisch. Liste aller von Sigma an Canon R und Nikon Z getesteten Objektive mit Ergebnissen und Einschränkungen.
- Canon developing six new RF lenses, including ultra-compact 70-200 F2.8R - Englisch. 6 neue Canon-RF-Objektive für 2019 vorgestellt.
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