Nikons Z-Bajonett, Z-Kameras, Z-Objektive, S-Line-Objektive - Alles Neue zu Nikons Z6 und Z7 - einfach und verständlich erklärt.
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle im Artikel der Nikon Z behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Unter Nikon Z werden folgende Fachtermini subsummiert: Nikons Z-Bajonett, Z-Kameras, Z-Objektive, Z6, Z7, Z 6, Z 7 (jeweils mit Leerstelle), Nikons spiegellose Vollformat Kameras, Z-mount, mirrorless camera, Z-Serie.
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Die Unterschiede sowie vor allem Auflistung der Vor- und Nachteile der spiegellosen Kameras im Vergleich zu Kameras mit Spiegeln finden Sie im Artikel Vergleich: Spiegellos - DSLR, den Sie kennen sollten, da jene technischen Inhalte hier vorausgesetzt werden. Alle allgemeinen Hintergründe zum Migrationspfad der Kamerahersteller zu spiegellosen Systemen sind in jenem Artikel zu finden.
Die spiegellose Vorgeschichte ist zum Verständnis der Entwicklungen zum Z-Bajonett 2018 wichtig. Bereits 2011 versuchte Nikon mit der Nikon-1-Serie in den Bereich spiegelloser Kameras einzusteigen. Dass es scheiterte, lag an vielen Details: Der Einstiegspreis lag damals mit 600 Euro (nur für die Kamera) hoch. Zudem besaßen die Kameras einen kleinen (1-Zoll-) Sensor (13,2 * 8,8 mm) und wurde zwischen APS-C- und Kompaktkameras positioniert, wo bereits damals kein Platz mehr war. Dies verschlimmerte sich durch die Krise der Fotowirtschaft und die 1-Zoll-Edel-Kompaktkameras vor allem von Sony.
Eine eingeschränkte Anzahl von nur 13 passenden, aber in der Bildqualität nur durchschnittlichen Objektiven für das CX-Bajonett erschwerte den Umstieg. Auch der Adapter zeigte eher mäßige Qualität und zahlreiche Einschränkungen. Vor allem aufgrund des Crop-Faktors von 2,7 sind viele Objektive an den Nikon-1-Kameras nicht nur vom Volumen, Gewicht und der Ergonomie betrachtet, sondern auch von der klassischen Physik (Optik) deplatziert.
Die moderne Technik wie hybrider Autofokus und hohe Bildgeschwindigkeit wurden durch die eingeschränkte Ergonomie der Kamera selbst aufgewogen. Vor allem verstörte zahlreiche Interessierte, dass man eigentlich alles - inklusive Blitz - neu kaufen sollte. Die Nachfrage hielt sich deshalb - trotz zahlreicher Rabattaktionen - immer in Grenzen. Selbst das Nikon-Management zweifelte seit ca. 2015 an dem Erfolg des Systems und ließ es de facto einschlafen. Eine Weiterentwicklung fand seitdem nicht mehr statt resp. wurde zumindest nicht mehr in marktreife Produkte überführt.
Danach sollte die Nikon DL-Serie den Einstieg in die Welt der spiegellosen Kameras erneut beleben. Angesichts der schweren Krise der Fotowirtschaft ließ man diese Produktserie jedoch noch vor der Einführung bereits Anfang 2017 wieder sterben, da man sich keine ausreichenden Gewinne mehr davon versprach und Probleme mit dem 1-Zoll-Sensor hatte. - Den weltweit beklagten Ausstieg der Firma Nikon aus dem Kamera-Projekt DL hielt ich aus ökonomischer Sicht für einen sehr positiven Schritt: Erstmals hatten Manager erkannt, dass man in der Krise nicht mehr, sondern weniger Modelle / Modellreihen benötigt. Und wenn man die Kritiker genau untersucht, dann räumen sie ein, dass von der gesamten geplanten Modellreihe DL nur ein einziges Kameramodell interessant
gewesen wäre. Meine Erfahrung ist, dass das Prädikat interessant
jedoch noch nicht bedeutet, dass selbst jene Analytiker es gekauft hätten.
Nikon besaß 2018 zwar nur einen deutlich kleineren Marktanteil als Canon, bot jedoch das ältere F-Bajonett (über 50 Jahre angeblicher Kontinuität) und somit mehr Objektive für Kameras mit Spiegel. Deshalb befand sich Nikon 2018 mindestens in einer ebenso prekären Situation wie Canon: Ein kompletter Umstieg auf nur noch ein spiegelloses Kamerasystem würde sehr viele Besitzer von Nikkoren (Objektiven der Firma Nikon) verärgern.
Hinzu kamen weitere Problemfelder: So wurde das Marketing der Firma Nikon ebenfalls in der Fotokrise reduziert. Man leistete sich zudem seit 2012 zahlreiche Produktmängel in den Kameras mit Spiegel, welche am Image zehrten. Und der Service / Support litt deutlich unter den Sparmaßnahmen. Überdies kam es zu Problemen bei der Zusammenarbeit mit Sony bei modernen Sensoren. Zu den Details siehe Sensor-Dilemma. Folglich litt auch Nikon unter einer steigenden Zahl an Abwanderern zu Herstellern spiegelloser Systeme. Erfreulich für Nikon, machten diese - eher weniger internet-affinen - Altkunden jedoch noch selten in sozialen Medien Ihre Abwanderung publik.
Allerdings wuchsen weltweit die Ungeduld sowie die Kritik an der Firma Nikon durch angesehene Analytiker. Nikon musste sich deshalb ebenfalls entscheiden. Entweder für den Bereich mit Spiegel deutlich mehr zu tun, oder man baut einen eigenständigen Bereich mit spiegellosen Kameras auf. In beiden Fällen wird es für die Firma sehr teuer werden. Mir erschien von Anfang an ein paralleler Ausbau beider Bereiche - spiegellos und mit Spiegel - auch für die noch immer Profit erwirtschaftende Firma Nikon als nicht durchführbar, da hierfür das riesige Kapital und vor allem das Fachpersonal fehlen. Insbesondere letzteres schien seit Jahren bereits für die Qualitätsmängel verantwortlich zu sein, da die wenigen Fachkräfte mit derart vielen Kamera-Produkten überlastet waren.
Nachdem Nikon nun bereits zweimal im spiegellosen Bereich Schiffbruch erlitten hatte, musste sich die Firma entscheiden und dann die Entscheidung konsequent umsetzen. Das schien jedoch 2018 nicht ganz so einfach zu sein, wie sowohl manche Verlautbarungen als auch die Produktpolitik zeigten.
Persönlich halte ich den Weg des auf dem Sensor integriertem Phasenautofokus-Systems für zielführend. Dadurch ließen sich einerseits spiegellose Kameras herstellen und andererseits die alten Bajonette und Objektive weiterhin verwenden. Dieser Schritt ist technisch vollziehbar, da die Patente und Technologien vorliegen. U.a. besitzt Nikon ein Patent für einen Vierfach-Pixel-Sensor, der somit den Dual-Pixel-Sensor von Canon verdoppelt. Damit sollte - bei ausreichend Rechenleistung - eine noch genauere Fokussierung auf dem Sensor möglich sein. Ferner dürfte dieser Migrationspfad auch ökonomisch und firmenpolitisch sinnvoll sein. Dann kann man auch Sensoren mit integriertem Phasen-Autofokus und 5-Achsen-Verwacklungsschutz (IBIS - In-Body Image Stabilization) angehen.
Allerdings erfordert dies alles von der Firma rasches Handeln auf allen Ebenen - das war 2018 vorstellbar, und vor allem fehlerfreies Umsetzen - aufgrund der Erfahrungen in den Vorjahren erschien dies nur bedingt wahrscheinlich, sowie hohen Kapitaleinsatz über mehrere Jahre. Das war angesichts der Krise der Fotoindustrie die Hauptfrage.
Da sich die hohen Investitionen vermutlich nur über viele Jahre wieder einspielen lassen - wenn überhaupt -, könnte es zwar zuerst zu der Bewilligung der erforderlichen Geldmittel kommen. Mit ausbleibenden schnellen Erfolgen werden diese jedoch nicht selten in der Folgezeit immer weiter gekürzt, was zu Verzögerungen und letztendlich zum Scheitern des Gesamtvorhabens führen könnte. - Zum Verständnis: In einem wachsenden Markt werden selbst extrem hohe Investitionen nicht als Problem gesehen, da man zu Recht mit steigenden Einnahmen rechnen darf. In einem schrumpfenden oder sogar abstürzenden Fotomarkt lassen sich viele Investitionen jedoch auch zukünftig nicht mehr in Gewinne umwandeln. Dies ist der Hauptgrund, warum sich alle Ökonomen mit der Produktlebenskurve der Lebenszyklusmodelle / Produktlebenszyklen intensiv auseinandersetzen.
Ende 2017 / Anfang 2018 kochte die Gerüchteküche auch bei Nikon über: Alle angeblich eingeweihten Kaffeesatzleser berichteten plötzlich über neue spiegellose Kameras sowohl für APS-C-Sensoren als auch für Vollformat - und zwar in der nachteiligsten aller denkbaren Varianten - als eigene Bajonette / Systeme ohne ausreichende Anzahl an passenden Objektiven. - Bereits im Herbst 2017 hielt ich dazu fest: Träfen die Gerüchte zu, so handelte es sich um reine Me-Too-Produkte, welche den Mitbewerbern chancenlos hinterherliefen.
Im Mai 2018 kündigte ein Manager der Firma offiziell im japanischen Fernsehen an, dass Nikon ein komplett neues Bajonett für spiegellose Kameras im Geschäftsjahr 2019 (April 2018-März 2019) herausbringen will. - Bereits damals hielt ich fest: Es wird in jeder Beziehung völlig inkompatibel zu allen alten Bajonetten der Firma. Trotz geplanter Adapter wird somit die gesamte bestehende Objektivpalette entwertet.
Im Juli 2018 wurde dies mit einem Film und einem eigenen kleinen Internet-Auftritt für die neue spiegellose Kamera bestätigt (bald darauf von Nikon gesperrt / gelöscht.) - Der mit besonderer Musikunterlegung produzierte Film erinnerte an Star Trek / Raumschiff Enterprise. Abgesehen von den psychedelischen Farben und den im Spektrum falsch angeordneten Lichtfarben lag ein Übersetzungsfehler aus dem Japanischen ins Englische vor (Travel of Light --> Journey of light). Auch diese Details belegten, dass alles ziemlich überstürzt geschah.
Die Gerüchte schossen sofort ins Kraut mit bis zu 2 Kameras, die Ende August - kurz vor der photokina - angekündigt werden sollten.
Im Grunde hätte bereits mit dem ersten Video angesichts der gravierenden Fehler jedem klarwerden müssen, dass hier keine seriösen Techniker mehr das Sagen hatten, sondern von der Wahrheit losgelöste kreative Marketing-Agenturen.
Letztendlich zeigten sich dadurch jedoch andere firmeninterne Umbrüche und stellten sich daraus ganz andere Fragen: Firmenintern tobte bei Nikon über viele Jahre ein Kampf zwischen zwei Parteien: Den Ökonomen, die auf realistisch am Markt mit Gewinn absetzbare DSLRs (also bestehende, ausgereifte Produkte) setzen, und den technischen Visionären, die rund um den ehemaligen Manager und nun externen Berater Tetsuro Goto, auf die Wende zur neuen Technologie ohne Kompromisse setzen.
Auf der einen Seite standen die alten, bestehenden Strukturen, Optimierungen am Bestehenden und Einsparungen - quasi das Establishment. - Auf der anderen Seite standen die jungen, neuen, alles Alte ablehnenden und mindestens ebenso gnadenlos gegen die Altkunden vorgehenden Neuerer - quasi die Revolutionäre.
Im Laufe des Jahres 2017 schienen die Revolutionäre firmenintern verloren zu haben. Es kam zum Einfrieren der DL-Serie und Konzentration auf klassische Kameras mit Spiegeln. Dann ging Tetsuro Goto mit einem für japanische Verhältnisse unüblichen Interview im September 2017 an die Öffentlichkeit und zwang damit das Management bei Nikon zur Umkehr der Beschlüsse. Ein von außen erzwungener Wandel - gegen die eigene Firmenleitung.
Erklärbar wird dies mit dem Ego jenes ehemaligen Managers und nun externen Beraters, der mit Steve Jobs verglichen wird. Sie mögen sich durchaus ähnlich sein. Ein Mitarbeiter beschrieb einmal mir gegenüber Steve Jobs als ACA: arrogant choleric asshole
- ein arrogantes cholerisches A. Er hielt sich für den einzig intelligenten Menschen auf der Welt, und alle anderen - vor allem seine Kunden - hielt er für dumm. Wer nicht seiner Meinung war, ihn als neuen religiös zu verehrenden Heilsbringer unterwürfig anerkannte, wurde aus der Firma gemobbt oder fristlos entlassen. Von seinem geradezu messianischen Sendungsbewusstsein getrieben, inszenierte er live übertragene Eucharistiefeiern, in deren Verlauf er schnödes Silizium und Plastik in sein Fleisch und Blut verwandelte. Er fanatisierte seine Anhänger derart, dass sie sogar zu ihm hielten, als man mit manchen seiner Smartphones kaum mehr telefonieren konnte.
Allerdings spricht einiges gegen eine derartige erfolgreiche Wiederholung: Japan ist nicht die USA. Japan leidet seit Jahrzehnten an einer Wirtschaftskrise. Überdies sind viele Strukturen sowie die Kultur dort anders. Nikon ist nicht Apple. Vor allem gehört Nikon nicht Herrn Goto oder seinen Anhängern, sondern mehrheitlich an Profit interessierten Banken. Diese Anteilseigner sind noch nicht einmal an der Fotografie interessiert. Die Fotosparte befindet sich im Sturzflug, während Smartphones 10 Jahre zuvor (2007) gerade zum Steigflug ansetzten. - Richtig gelesen: Smartphones wurden nicht vom neuzeitlichen Heiland Steve Jobs erfunden: Er hatte nur wieder einmal einen allgemeinen Trend erkannt, hemmungslos Ideen von anderen gestohlen und alles rücksichtslos gegen jeden Widerstand umgesetzt. Nikon befindet sich bei spiegellosen Systemen zeitlich wie technologisch in der Nachzüglerrolle / Nachzüglerposition. - Dies betrifft vor allem die nur langsam zu entwickelnden Objektive. Apple besitzt bis heute weder Altlasten noch nur langsam zu entwickelnde Produktteile, da es jährlich alles wegwirft und sowieso nichts selbst produziert, sondern unter oft miserabelsten Arbeitsbedingungen bei verschiedensten Fremdfirmen fertigen lässt.
Meine Erfahrungen mit derartig von außen einem Management / einer Firma aufgezwungenen Kursänderungen sind ernüchternd: Das sogenannte Establishment vergisst dem Revolutionär diese Demütigung nicht. Sie sehen so etwas als Putsch an. Die Unterstützung ist entweder nur kurzfristig oder sowieso nur halbherzig. Sofern die Anhänger der Revolutionäre / Putschisten nicht umgehend die Macht an allen relevanten Stellen bis hin zum Top-Management besetzen, kommt es in absehbarer Zeit zu einer Retourkutsche. Bei Nikon wurde der Missmut mancher Mitarbeiter darüber bald darauf sogar erstaunlich oft direkt nach außen kommuniziert. Das war früher kaum denkbar. Somit bestand für Nikon zum Jahreswechsel 2017/18 die Gefahr, dass der Imaging-Bereich und damit der gesamte Konzern Schaden nehmen könnte.
Warum hat das Management eigentlich nachgegeben?
Die Situation im Management bei Nikon ist - wie bei Canon etc. - nie monolithisch oder statisch. Immer finden sich widerstreitende Parteien in einem langfristig gesehen mehr oder weniger dynamischen Gleichgewicht. Dies ist sogar förderlich, da so zumindest die Chance auf Pluralität und Flexibilität in Firmen besteht. Hinzu kam, dass die Ökonomen 2018 mit ihrem Latein am Ende waren. Alle Einsparungen waren ökonomisch durchaus erfolgreich, indem man den Gewinn sogar erhöhte. Aber der Marktanteil brach seit 2012 um ca. 1/3 ein - und dies bei einem zusätzlich schrumpfenden Markt. D.h. die Position dieser Partei war nicht so sicher, wie viele externe Beobachter immer dachten.
Viele japanische Firmen, aber ganz besonders Nikon, tun sich mit der Öffentlichkeitsarbeit schwer. Gemeint ist hier nicht die Produktwerbung, sondern die allgemeine Firmendarstellung. Normalerweise dringt wenig nach außen. Man versucht, vieles hinter verschlossenen Türen zu regeln und ganz bewusst unter Verschluss zu halten. Der egozentrische Goto brach mit dieser Kultur, weil er nicht verlieren kann. Das Management wurde - so wie Shell von Greenpeace mit der angeblich hochgiftigen Ölplattform Brent Spar in der Nordsee (eine vorsätzliche Falschmeldung der Umweltschützer) von der Öffentlichkeit vorgeführt und dann getrieben.
Druck von außen und Zweifel des Top-Managements über die Praktikabilität weiterer Sparmaßnahmen ergaben einen kleinen Impuls, der die firmeninterne Wippe sich zu Gunsten der Erneuer senken ließ.
Die wichtige Frage war 2018 nur, ob nun alle im Konzern auf diese neue Politik umschwenken und tatkräftig mitziehen? Kurzfristig kann man dies anordnen. Der Rest wird im ersten Jahr durch den Fanatismus der Erneuerer ergänzt. Aber Druck nutzt sich ab, und Fanatismus strengt auf die Dauer doch etwas an. - Ferner hatte sich Herr Goto bereits einmal mit einem Projekt / Produkt durchgesetzt - der Nikon Df (einer Retrokamera), die zuerst viel Wirbel erzeugte, dann jedoch als Randprodukt für eine absolute Nische ökonomisch ein Flop wurde. - Herr Goto scheint allgemein Trends zwar zu erkennen, sie jedoch nicht in spezifische Trends in der Fotobranche umsetzen zu können (anders als z.B. Fuji). Respektive diese allgemeinen Trends waren de facto nie wirklich relevant für die Fotosparte oder Nikons Kundenkernzielgruppe. - Dies ist meine Kernkritik: Im Gegensatz zu Shakespeares Hamlet halte ich den Unterschied: 'Spiegel oder nicht', nicht für die Frage, welche die Zukunft der Fotografie entscheidet. Deshalb ist absehbar, dass, falls sich die Versprechen der Erneuerer, die verlorenen Marktanteile zurückzugewinnen, nicht erfüllen sollten, in ein paar Jahren sicherlich auch deren Machtposition ins Wanken geraten wird.
Wie in einem analytischen Artikel bereits dargelegt, hielt und halte ich Nikon personaltechnisch für nicht ausreichend ausgestattet, um 4 Produktreihen APS-C mit und ohne Spiegel sowie Vollformat mit und ohne Spiegel gleichwertig weiterzuentwickeln. Dies gilt insbesondere, da man - nicht nur bei Objektiven - den APS-C-Bereich sowieso schon seit Jahren vernachlässigte - mit nur 3 Objektiven zwischen 2015 und 2018: AF-P 10-20 mm f/4.5-5.6G VR, AF-P 18-55 mm f/3.5-5.6G VR, AF-P 70-300 mm f/4.5-6.3G VR. - Dies gilt auch, wenn man 2018 nur zwei neue spiegellose Kameras im Vollformat herausbringt.
Spätestens nach den Olympischen Spielen, also 2021 wird allen im Management klar werden, dass man sich für ein System entscheiden muss. Und diese Entscheidung wird zugunsten des spiegellosen Systems ausfallen. Die Altkunden durften sich folglich bereits 2018 warm anziehen.
Exakt bei den Kunden sah ich damals und sehe ich bis heute jedoch das zweite Risiko: Nikon und Canon besaßen bisher - im Gegensatz zu Pentax und Fuji - nur einen geringen Anteil an religiösen Fanatikern unter Ihren Kunden. Es handelte sich zu einem erheblichen Teil um Profifotografen und semiprofessionelle Fotografen, welchen sachlich orientiert Wert auf das Endergebnis im Foto legten, nicht unbedingt so sehr auf die Art und Weise, wie das in der Kamera technisch erzeugt wird. - Die Neuerer setzen jedoch eindeutig auf Technikfreaks, welche sich für technische Details begeistern lassen. Das ist jedoch überwiegend eine andere Zielgruppe - die bereits zu Sony abgewandert war.
Hinzu käme eine erforderliche Änderung der Firmenkultur. Um im Bereich der spiegellosen Kameras als Nachfolger erfolgreich zu sein, muss man offen mit anderen zusammenarbeiten, Standards (z.B. bei Bajonetten) publizieren, um schnell das Angebot an erforderlichem System-Zubehör (vor allem Objektiven) zu erhöhen. Exakt hiermit hatte Nikon jedoch immer größte Probleme. Ebenso schmerzlich wäre der Wandel bei erforderlichen Kooperationen (z.B. mit Zeiss) bei der Objektivherstellung.
Herr Goto ist bekannt dafür, einen gigantischen Werberummel um ein Produkt zu veranstalten. Ähnliches arrangierte er für sein Projekt der Retrokamera Nikon Df.
Persönlich bin ich diesbezüglich zwiegespalten: Einerseits ist Publicity gut für Nikon, da - zeitlich fast perfekt terminiert im Sommerloch 2018 - viele darüber sprachen. Normalerweise hatte Nikon in den letzten Jahren keine besonders glückliche Hand im Marketing seiner hochwertigen Produkte. Andererseits wurde dadurch eine erhebliche Erwartungshaltung erzeugt, die man dann auch erfüllen muss. Immerhin lief dieser von Herrn Goto erzeugte Rummel mit nebulösen Bemerkungen und vagen Details bereits seit Herbst 2017 - also rund ein Jahr. Das ist eine lange Zeit, in der viele Fotografen mit viel Phantasie geradezu abstruse Hoffnungen im Internet publizieren konnten.
Um jeder Kritik gleich zuvorzukommen: Nikon wird mit seiner spiegellosen Version sicherlich versuchen, alle Vorteile seiner DSLR (insbesondere der D850 und der D750) zu übernehmen, diese jedoch um einige neue Möglichkeiten der spiegellosen Systeme ergänzen. Es wird folglich sicherlich (jeweils) ein gutes Kameragehäuse herausbringen. Den Haken sah ich nur beim Gesamtsystem (inklusive Adapter, Objektiven, Blitz, Zubehör) und dem Preis im Verhältnis zu den bereits vorhandenen guten eigenen Kameras D850 und D500 sowie den Konkurrenzprodukten. Im schlimmsten Fall sind die neuen spiegellosen Modelle zwar besser, aber nicht um so vieles, wie der Werberummel viele Menschen glauben macht.
Im Sommer 2018 kristallisierte sich zunehmend heraus, dass Nikon mit der APS-C-Modell-Serie bei DSLRs Probleme erhielt - dem bezüglich verkauften Stückzahlen und Umsatz wichtigsten Produkten der Fotosparte. Die Pläne über spiegellose APS-C-Modelle schossen ins Kraut. Das übergroße Bajonett der neuen spiegellosen Vollformat-Kameras kann man nicht sinnvoll für APS-C verwenden, weil man sonst alle vermeintlichen Vorteile bezüglich Volumen und Gewicht in dieser Klasse verspielt. Daraus folgt, dass Nikon für spiegellose Kameras im APS-C-Segment entweder ein weiteres = drittes Bajonett unterstützen muss, oder das alte irgendwie weiternutzt. Beides hätte Nachteile: Ein weiteres drittes Bajonett überfordert die Entwicklungsabteilung und macht (fast) alle alten Objektive wertlos (bis auf die drei neuesten oben genannten Zooms), verärgert folglich die in diesem Segment preisbewussten Kunden. Das Weiternutzen des alten Bajonetts legt den neuen spiegellosen Kameras jedoch viele technische Hürden in den Weg. Vor allem würde ein unterschiedliches Bajonett für APS-C den angeblich gewünschten Aufstieg der Nutzer zum Vollformat erschweren.
Anfang August durchgesickerte Fotos zum Gehäuse und den Objektiven sowie technische Daten (1, 2, 3) ließen bereits zwei solide Kameras (Z6 mit 24,5 MP und Z7 mit 45,7 MP) mit in der Kamera eingebauten Bildstabilisator erkennen. Aber ein Normal-Zoom mit f4 und zwei Festbrennweiten mit 35 sowie 50 mm mit f1,8 sind keine Traumwerte und definitiv keine Noctolux
-Linsen, sondern eher Mittelmaß. Mehr ist nirgendwo in kurzer Zeit möglich. Das dürfte die erste Enttäuschung sein. Aber aus Sicht der Physik, der Forschung, Entwicklung und Produktion hochwertiger Objektive und Kameras war das zu erwarten. - Und noch etwas Physik gegen das sofort einsetzende Esoteriker-Geschwätz, dass der neue Nikon-Sensor besser wäre und deshalb die Lichtstärke des Objektives von f1,8 auf f1,4 reduzieren würde. Sensoren werden laufend verbessert. Noch nie kam deshalb jemand auf die absurde Idee, nur aus diesem Grunde die optischen Gesetze außer Kraft setzen zu wollen. Die Objektive mit Offenblende f1,8 verändern durch den neuen Sensor nicht ihre physikalischen Eigenschaften. - Und ganz nebenbei bemerkt stimmen die Gerüchte über den Sensor der Z7 so nicht: Abgesehen von den AF-Punkten bietet er dieselben technischen Werte wie bei der D850.
The Eagle has landed- und entpuppte sich als gewöhnliche Taube.
Wochenlang wurde von Nikon die spiegellose Sau durch das Fotografendorf getrieben. Nikon-Anhänger sowie die Anhänger anderer Kameras hyperventilierten im sonst fotografisch meldungsarmen Sommerurlaub 2018. - Dieses Sommertheater war ein Lehrstück in Sachen Werbung und Hysterie.
Wie ich jedoch bereits Wochen vorher vorausgesagt hatte, wurde keine neue Mathematik, oder neue Physik, oder auch nur neue Lehre der Optik vorgestellt. Auch Nikon kocht mit dem herkömmlichen Wasser. Deshalb entpuppte sich - wie physikalisch von jedem denkenden Menschen vorauszusehen - die neue Kamera-Reihe als gute, grundsolide Produkte, aber keine Wunderdinge. Also keine - wie immer heraufbeschworene - eierlegende Wollmilchsau
, welche alle Konkurrenten vom Markt fegt.
Die Z6 dient vermutlich als Ersatz für die D750, stellt mit 24,5 MP jedoch eher die allgemeine und abgespeckte spiegellose Kamera dar, mit OLPF, einer Art Anti-Aliasing Filter, der die Bildschärfe reduziert. Sie zielt mit letzterem auf Frauen sowie Mode-, Hochzeits- und Eventfotografen ab, die nicht ständig Moirés entfernen wollen. Ferner wurde sie für Video optimiert.
Die Z7 mit 45,7 MP dient - für ambitionierte Fotografen - als Gegenstück zur D850. Sie dürfte auch eher für Männer, (nur langsam bewegende) Tier- und Landschaftsfotografen gedacht sein, die höchste Schärfe wünschen.
Nachdem ich inzwischen ein Testmodell der Z7 selbst mit zwei Objektiven (Zoom 24-70 mm und 35 mm Festbrennweite) testen durfte (wofür ich mich herzlich bedanke), hier nun allgemeine Eindrücke aus der ganzen Welt ergänzt durch meine Erfahrung mit der Z7 soweit.
Uns wurde zwar mitgeteilt, dass es sich um Vorserienprodukte handelt. Dies bezweifle ich allerdings, da meine Kontrolle der Firmware V1.0
ergab. Auch an der Hardware ändert sich nichts mehr. Das wurde seit Oktober 2018 auch exakt so ausgeliefert, wie es beim Test war. Die produzierten Kameras lagerten zum Testzeitpunkt bereits in den zentralen Verteilstellen resp. befanden sich auf dem Transportweg.
Bezüglich der Kameragehäuse hat Nikon lobenswert mit dem ersten spiegellosen Wurf die ersten beiden extrem fehlerbehafteten Reihen von Sony (Mark I und II) übersprungen und sofort zur aktuellen Serie (Mark III) aufgeschlossen. - Dieses Lob für eine vermeintliche Banalität mag Laien als unverständlich erscheinen, stellt jedoch bereits eine enorme technische Leistung dar:
Es handelt sich um ein solides, robustes, weitgehend ergonomisches Gehäuse, das einen hochwertigen Eindruck hinterlässt. Abgesehen von Canons R und Panasonics S bietet das einheitliche Gehäuse beider Z-Kameramodelle den gelungensten Kompromiss zwischen Gewichtseinsparung, Volumenreduzierung und Ergonomie im Bereich der spiegellosen Kameras.
Ein großer und ergonomischer Griff wurde an beiden spiegellosen Kameras angebracht, der auch für mittelgroße Männerhände noch geeignet ist.
Neue Sensoren mit auf der Oberfläche integrierten Phasen-Autofokus - sowie den üblichen Kontrast-Autofokus-Punkten wurden eingebaut. Beides zusammen nennt man ein hybrides AF-System.
273 Autofokus-Felder (Z6) und 493 Autofokus-Felder (Z7) sind vorhanden, welche die ca. 90% der Fläche abdecken.
Ein absolut lautloser elektronischer Verschluss ist zumindest (neben dem mechanischen) möglich.
Der 5-Achsen-Bildstabilisator mit bis zu 5 Blenden Verwacklungsschutz steht zumindest für die allerneuesten Z-Objektive / S-Line-Objektive zur Verfügung. Der Sensor kann ferner zum Reinigen oder für die Benutzung der Kamera auf Gimbal-Heads fixiert werden.
Es wurde ein neuer, schnellerer und verbesserter Expeed 6 Prozessor in beide Kameras eingebaut.
Mit 3,6 Megapixeln (1280 * 960 Pixel mit 0,8-facher Vergrößerung) verwendete Nikon (wie Sony, Panasonic, Fujifilm und Canon) den 2018 besten am Markt erhältlichen 1/2-Zoll großen elektronischen Sucher (EVF). (Erst die Panasonic S1(R) überbot diesen Auflösungswert im Frühjahr 2019.) Er bietet bis zu 60 Bildern pro Sekunde und ist dank weiterer optischer Verbesserungen sehr scharf. Ferner bot er als einer der damals wenigen Sucher immer die hohe Auflösung an - und nicht, wie viele anderen und älteren Modelle, die bei Verwendung des kontinuierlichen Autofokus-Modus auf eine geringere und sichtbar schlechtere Auflösung herunterschalten. Ferner scheint der elektronische Sucher für Brillenträger in dem Sinne optimaler geeignet zu sein, dass er auch mit (mancher) Brille dem Fotografen den 100% Suchereinblick gewährt.
Neben deutlicher Verbesserung des Autofokus-Systems für Videoaufnahmen (nun ebenbürtig zu Canon und Sony) wurden einige Details im Bereich Video (wie 10-bit 4:2:2 N-Log extern über HDMI, oder der Timecode zum Synchronisieren von Aufnahmen) hinzugefügt.
Hilfreich für die Praxis kann jedoch noch mehr der Umstand sein, dass nun die Bedienung beider Modi (Fotos und Video) deutlich angepasst wurde.
Es fand eine fast konsistente Übernahme der bisherigen Menüstrukturen und ergonomische Ergänzungen durch neue Funktionen statt.
Zahlreiche Menüfunktionen können nun über das rückwärtige Touch-Display bedient werden.
Der Einzel-Autofokus (AF-S) ist fast so schnell wie der kontinuierliche Autofokus (AF-C) und somit deutlich schneller als bei zahlreichen spiegellosen Mitbewerbern.
Mit 675 Gramm wiegen beide Kameramodelle gleich wenig (Sony Alpha 7 III: 673 Gramm). Die Abmessungen betragen ca. 100,5 * 134 * 67,5 mm. Also sind sie durchschnittlich etwa 1/3 kleiner und leichter als die vergleichbaren Vollformatkameras von Nikon mit Spiegel.
Dennoch sind die Kameras staub- und wassergeschützt und machen durch die interne Metallrahmen-Struktur einen robusten Eindruck.
Ferner gibt es weiterhin ein modernes hochwertiges Schulter-/Top-Display rechts oben. Einer meiner alten Wünsche wurde wie bei Canon endlich erhört.
Wie gesagt handelte es sich um solide Produkte, wie man sie von Nikon in der Preisklasse erwartete.
Das Gebotene befand sich allerdings nicht auf Nikons früheren eigenen Profiniveau:
Andere Fotografen hatten bereits (vor mir) anhand erster rätselhaft nebulöser Fotos die Ausstattung beider Modelle heftig kritisiert.
Zwar halte ich die Bezeichnung des Wählrades für Deppen
(douche dial
) links oben auf beiden Modellen Z6 und Z7 für übertrieben. - Im Grunde finde ich mit Drehschalter auswählbare 3 U-Speicherplätze sogar sinnvoll, da sie belegbar sind. Das ist ergonomischer als die alten Nikon-Speicher-Bänke, welche viele Fotografen frustrierten. Siehe hierzu meine ersten erfolgreichen Praxistests unten.
Aber man muss sachlich festhalten: Es fehlen zahlreiche Schalter und Drehräder mit Direkteinstellungsmöglichkeiten. Bei den neuen spiegellosen Modellen waren es 24 im Vergleich zu 32 bei der älteren D850. Dies gilt umso mehr, als dafür Platz gewesen wäre.
Dass nur noch ein Kartenfach vorhanden ist, belegt deutlich, dass diese spiegellosen Modelle auf den Markt der Semiprofi-Kameras zielten. Dies gilt auch, wenn man sich für die teuerste und kaum verfügbare Variante der XQD-Karten entschieden hatte, deren teuren, seltenen Lesegeräte am PC auch noch oft zueinander inkompatibel sind. - Während moderne Kameras heute weitgehend ausfallsicher sind, fallen Speicherkarten immer wieder - schlagartig und ohne Vorwarnung - aus. Dann sind oft alle darauf abgespeicherten Aufnahmen zerstört.
Auch die Blitzsynchronzeit von X=1/200 Sekunde ist eher im Semiprofibereich anzusiedeln.
Ferner bleibt festzuhalten, dass zahlreiche fehlende Dinge nicht einfach sofort bis zum Auslieferungstermin nachgerüstet werden konnten, da z.B. ein zweites Speicherkartenfach mehr Platz fordert (an einer Stelle, an der kaum welcher vorhanden ist), das Gewicht erhöht, die Prozessorleistung reduziert ggf. einen anderen oder weiteren Speicherkarten-Controller erfordert etc. Derartige Zusätze fordern einen erheblichen Umbau mit Konsequenzen für andere Schalter etc.
Fazit: Gemäß allen bekannten Daten sehe ich - bezüglich der Fotografie (also ohne Video) - selbst die Z7 deutlich unter der D5 und der D850 positioniert. Diese beiden Kameras definierten bis 2018 das Profiniveau bei Nikon.
Dass Nikon so heftig für die vom eigenen Marketing im Zusammenhang mit der Z7, Z6 und den vorgestellten 3 Objektiven so übertrieben oft selbst verwendeten Begriff Professional
(allein 14 Mal in der englischen Broschüre und unzählige Male in dem ermüdenden 1,5 stündigen offiziellen Video) kritisiert wurde, lag an mehreren Details:
Bis 2018 wurde von Nikon und anderen angesehenen Kameraherstellern dieser Begriff Professional
nur für die hochwertigsten Kameras und Objektive verwendet, welche die höchsten Ansprüche der Berufsfotografen erfüllten. Die qualitativen Standards wurden hierbei jährlich von den Herstellern (wie Nikon) selbst immer höher geschraubt. Im August 2018 unterbot Nikon seine eigenen Standards zum zweiten Mal (Die erste Kamera, welche dies tat, war das bis jetzt kaum beliebte APS-C-Modell D7500 im Jahr 2017). Es handelte sich somit nicht nur um die evtl. übertriebenen Wünsche und Hoffnungen der Kunden.
Mit dem Begriff Professional
ist bei diesen Herstellern ein umfassender Profi-Service verbunden, auf den Berufsfotografen (mit vollen Auftragsbüchern) Wert legen. Nachdem sich Nikon jedoch so weit aus dem Fenster gelehnt hatte mit der eigenen Werbung für die Z-Kameras und S-Line-Objektive, wird sie sicherlich diese auch in das eigene Profi-Service-Programm aufnehmen. - Kurz darauf wurden beide Modelle dort auch gelistet.
Die diesbezüglich auf YouTube und in Foren wild entbrannte Schlammschlacht selbsternannter Profis geht an diesen Fakten völlig vorbei.
Ganz am Rande bemerkt wird die Z6 von Nikon selbst im deutschen Internet-Auftritt in der Link-Adresse / dem Link-Titel als mirrorless/enthusiast/z-6
gelistet, was mit ambitionierter Amateur zu übersetzen ist.
In diesem Interview auf der Photokina 2018 räumte der Nikon Europa Manager Dirk Jasper bei 19 Minuten 50 ganz offen ein, dass man mit diesen beiden spiegellosen Kameras ursprünglich nicht die Profis als Zielgruppe anvisierte. Dieser offiziellen Aussage kann man nichts hinzufügen.
Die ersten 3 vorgestellten Objektive für das Z-Bajonett entpuppten sich als das befürchtete Mittelmaß: ein f4-Zoom mit 24-70 mm, eine Festbrennweiten 35 mm mit f1,8 und 50 mm eine Festbrennweiten mit f1,8.
Die zuerst verfügbaren Z-Objektive / S-Line-Objektive sind relativ leicht und relativ kompakt. Sie arbeiten weitgehend lautlos, sind also für Videos geeignet, aber fokussieren nicht so schnell, wie die vergleichbaren (älteren) Objektive der Nikon DSLRs. Dafür scheint der minimale Fokussierabstand der neuen Z-Objektive / S-Line-Objektive kürzer zu sein als bei den DSLR-Vorgängern.
Angesichts der übertriebenen Werbung bezüglich der Lichtstärke der neuen Objektive (Nikons deutscher Internet-Auftritt in den ersten Sätzen: Mehr Licht
... Lichtstärker
... mehr Licht
... Mehr Helligkeit
) erhält man den Eindruck, Nikon hätte tatsächlich vergessen, dass sowohl sie selbst als auch alle Mitbewerber schon seit vielen Jahren ebenfalls Objektive mit Lichtstärken von f1,8 und weit darunter herstellten. Jene Spitzenobjektive konnte jeder Fotograf bereits damals mit seiner DSLR nutzen.
Das angebliche super Nachtsicht-Objektiv (NIKKOR Z 58 mm f/0.95 S Noct) kam (nach vielen Verzögerungen) erst in der zweiten Jahreshälfte 2019 heraus und entpuppte sich plötzlich als nur manuell fokussierbar.
Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber bei f0,95 ist die Schärfentiefe / Tiefenschärfe an einer Vollformat-Kamera derart gering, dass das kaum jemand mehr - in der Hand gehalten - auf kurze Distanz manuell scharf stellen kann. Ferner ist das kein Wunderobjektiv, das angeblich nur durch das neue, größere Z-Bajonett möglich ist. Eine Lichtstärke, die angeblich mit anderen Bajonetten (zielt gegen alle anderen Hersteller) nicht möglich wäre. Das ist nachweislich unzutreffend:
Mitakon stellte für 2018 rund 930 Euro bereits ein 50 mm-Objektiv F0,95 für Sonys FE-Bajonett her.
Gowe 50 mm F0,95 bot zur selben Zeit ein Objektiv für Sony FE-Bajonett für rund 1.600 Euro an. Derzeit vergriffen.
Leica bot das zugegeben sehr teure 11667 50 noctilux-m 50 mm/F0,95 ASPH für 12.000 Euro für praktisch alle Kameras und Bajonette an - auch für das alte F-Bajonett von Nikon. Zudem gab es das Leica 50 mm noctilux mit f1,2.
Cosina Voigtländer bot das zugegeben teure Nokton 10,5 mm F0,95 Objektiv für ab 1.000 Euro für Micro Four Thirds-Kameras an. Alternativ gab es die Version mit F1,4 Cosina Voigtländer Nokton.
HandeVision IBELUX bot sein 40 mm 1:0,85 Objektiv für Micro Four Thirds für rund 1.200 Euro, für APS-C Fuji X Pro für rund 1900 Euro und für Sony E-Bajonett für rund 1.800 Euro an - mit einem Lichtwert von f0,85.
Anfang März 2019 stellte Zhongyi sein neues 50 mm f/0,95 III auf der CP+ in Yokohama vor, für Canon, Nikon und Sony. Selbst auf dem kleinsten Bajonett (Sony) lässt sich so etwas herstellen.
Mitte März 2019 stellte Zenith sein neues 50 mm f/0,95 für Sony vor. Selbst auf dem kleinsten Bajonett (Sony) lässt sich so etwas herstellen.
Im Sommer 2019 brachte Sigma ganz nebenbei ein 35 mm F1.2 DG DN Art für das kleinste und angeblich schlechteste
Bajonett Sony FE heraus, was angeblich ja überhaupt nicht möglich sei und dann schon gar nicht zu so einem günstigen Preis.
Damit ist nun hoffentlich auch praktisch bewiesen, was mathematisch / physikalisch sowieso klar war: Der Lichtwert / die Offenblende eines Objektives hängt nicht von der Größe des Bajonett-Durchmessers ab. Grundsätzlich lässt sich ein lichtstarkes Objektiv für jedes Bajonett und jeden Bajonett-Durchmesser herstellen.
Faktisch handelt es sich bei der Konzeption, Entwicklung und Herstellung lichtstarker Objektive um ein materialtechnisches sowie ökonomisches Problem: Die Größe der Linsen, die Schwierigkeiten bei der gleichmäßigen Fertigung solch großer Linsen, die Volumen und die Gewichte der Objektive sowie der Preis steigen deutlich an. Letztendlich ist die Lichtstärke eines Objektives eine Frage des Preises. Exakt hier werden sich allerdings viele Nikon-Anhänger noch wundern, wenn der Endkundenpreis jenes NIKKOR Z 58 mm f/0.95 S Noct 2019 bekannt wird. Die Optikfirma Nikon ist nicht für Niedrigpreise bekannt. - Im Oktober 2019 publizierte Nikon den US-Preis in Höhe von 8.000 Dollar. Für Deutschland komm dann noch der Melkkuhzuschlag dazu: 9.000 Euro.
Allerdings passen auch das Volumen und das Gewicht des 58 mm Objektives nicht zu kleinen spiegellosen Kameras: 15*10 cm bei über 2 Kilogramm. Das ist somit ein völlig praxisfernes Prunkstück für ein stabiles Studio-Stativ im Testlabor.
Bezüglich der Anzahl und Qualität der Objektive lag man im Herbst 2018 - wie von mir seit Jahren vorausgesagt - viele Jahre hinter Sony. Und bei der vorgestellten Roadmap (Planung für die Zukunft) von nur maximal 7 neuen Objektiven je Jahr (ich ging in meiner Prognose 2017 optimistisch bereits von maximal 10 aus) wird dies auch noch lange so bleiben.
Trotzdem war es positiv, dass die sonst zugeknöpfte Firma Nikon erstmals überhaupt eine derartige Roadmap veröffentlicht hat.
Nikon änderte die Planung jedoch bereits Anfang 2019 und publizierte eine neue Roadmap. - Hieran erkennt man deutlich, dass die Planung im Sommer 2018 überstürzt war.
Im März 2019 kam wieder eine neue Road-Map heraus. Das war Chaos aber keine solide Planung, wenn man alle paar Wochen das Vorgehen ändert.
Im September 2019 kam wieder eine ganz neue Road-Map heraus, die bis 2021 reichte. - Falls sie zutrifft, dann wird Nikon auch Ende 2021 noch immer keine hochwertigen Telebrennweiten anbieten können.
Im Oktober 2019 kam wieder eine brandneue Road-Map = offiziell bei Nikon heraus, welche diesmal ohne jegliche Jahreszahlen war. Ein nettes Schaubild, ohne praktischen Wert, da kein Mensch weiß, wann welches Objektiv auf den Markt kommt. Alle in Gelb markierten Objektive mussten erst überhaupt noch angekündigt werden.
Ende 2019 wurde jedoch immer deutlicher, dass Nikon seine Roadmap bereits im ersten Jahr nicht einhalten konnte. Die Firma hatte sich zu viel vorgenommen. Ferner wurden immer mehr Daten (u.a. F-Werte) zu zukünftigen Objektiven weggelassen. Das war kein Vertrauen erweckender Plan mehr.
Dennoch gab die Roadmap auch bekannt, dass ambitionierte Fotografen frühestens 2020 alle 3 üblichen erforderlichen f2,8-Zooms im Bereich Ultra-Weitwinkel (14-24 mm), Normalzoom (24-70 mm) und 70-200 mm Telebereich erhalten würden. Erfahrungsgemäß hat Nikon faktisch aufgrund seiner inflexiblen Produktionsmethoden für normale Endkunden kaum jemals diese Lieferziele eingehalten, da interessante = häufig nachgefragte Objektive weltweit oder zumindest regional oft jahrelang kaum verfügbar sind. Das bedeutet jedoch, dass bis zur Verfügbarkeit der bei Zooms sogenannten professionellen Heiligen Dreifaltigkeit
dann schon wieder das Nachfolge-Kameramodell herausgekommen sein wird.
Überdies zeigte die Roadmap, dass bis 2020 nur Objektive geplant waren, welche die Mitbewerber bereits besaßen.
Ferner verwunderte auch, dass man - wenn schon lichtschwaches Consumer-Objektiv mit nur F4 - keine Brennweite 24-105 mm oder 24-120 mm anbot. Eine Lichtstärke von nur F4 war bei 24-70 mm ungewöhnlich. Das Consumer-Zoom-Objektive mit 24-105/120 mm war 2019 nicht einmal geplant. Der Vorteil des geringen Gewichtes und Volumens einer spiegellosen Kamera wurde so konterkariert, wenn man für das fotografische Vorhaben zwei Zooms / Objektive mitführen muss, statt einem.
Insgesamt wirkte die Roadmap / Planung der zukünftigen Objektive nicht sauber durchdacht. Bald darauf wurde aus Nikon-internen Kreisen auch direkt bekannt (ein Novum), dass zahlreiche Manager sich gegen dieses Vorgehen ausgesprochen hatten und es zu offenen Konflikten um das 2018 übereilte Vorpreschen mit nur diesen 3 Objektiven kam.
Ende Oktober 2018 wurde auch offiziell von Testlaboren bestätigt: Die bisher getesteten nativen S-Objektive sind keinesfalls schnell beim Fokussieren an der Z7 - aber dafür leiser als die alten Objektive am Adapter.
Verschlimmert wurde alles durch das von mir vorausgesagte unzeitgemäße Verhalten Nikons, alle Z-Bajonett-Daten unter Verschluss zu halten, sodass andere Fremdhersteller keine Objektive anbieten können. Dies stellt Nikon als Nachzügler abseits von Micro-Four-Thirds-Herstellern (Objektive von Olympus und Panasonic, Leica, Sigma, Samyang, Voigtländer, Yi, Zhongyi, HandeVision, Lensbaby, Tokina, Yasuhara, Rokinon etc. Liste mit Testberichten, umfangreiche Liste) sowie Sonys E-Bajonett (Objektive von Sony, Rokinon, Sigma, Tamron, Zeiss, Samyang, Voigtländer, HandeVision, Meike, Neewer, Sainsonic, Shenyang Zhongyi Mitakon, Venus Optics etc. Liste E-Mount) in eine schwierige Startposition. Andere Fremdhersteller müssen für Nikons Z-Bajonett alles durch sogenanntes Reverse Engineering herausbekommen. Das dauert Jahre.
Das alles ist umso betrüblicher, als das neue Z-Bajonett mit 55 mm derart groß ist und an der Kamera einen derart geringen Abstand von nur 16 mm zum Sensor besitzt, dass man auch alle anderen Objektive aller anderen Hersteller daran befestigen könnte. Aber auch solche Adapter-Hersteller werden es ohne Daten schwer haben, etwas Passendes anzubieten. Nikon schottet sich nach allen Seiten ab. So gewinnt man zumindest kaum wechselbereite Fotografen von anderen Herstellern.
Ferner irritiert, dass Nikon, die als im Grunde optische Firma sehr viel von Objektiven versteht, sich so wachsweich bei den neuen Z-Objektiven / S-Line-Objektive ausdrückte: Sie seien auch für Video geeignet / dafür optimiert. Das mag Fotografen beeindrucken, die auch einmal kurz ein Video aufnehmen. Aber Videografen wissen, dass sie z.B. keine F-Stop-, sondern T-Stop-Objektive benötigen. Der Unterschied liegt für Laien einfach erklärt darin, dass nur T-Stop-Objektive in Videokameras ausgetauscht werden können, für z.B. einen Schnitt. Bei F-Stop-Objektiven weicht der Transmissionsindex ab, d.h. sie lassen mehr oder weniger Licht durch. Dadurch fällt die Belichtung je nach Objektiv (trotz gleicher Blendenzahl) heller oder dunkler aus. Minimale Helligkeitsunterschiede mögen für Fotografen am PC bei wenigen Fotos leicht korrigierbar sein. Dutzende Filmsequenzen jeweils auf andere Filmsequenzen bezüglich der unterschiedlichen Aufzeichnungs-Helligkeit anzupassen, ist hingegen viel aufwändiger. Ferner unterscheiden sich richtige Video-Objektive noch in vielen anderen Details von Foto-Objektiven. - Nur leisere Objektive anzubieten, wird nicht alle Videografen überzeugen.
Anfang 2019 kam das Ultra-Weit-Winkel-Zoom-Objektiv hinzu mit 14-30 mm Brennweite. Im Zusammengefahrenen Zustand ist es sehr klein und für Vollformat auch leicht. F4 ist nicht spitze, aber meist brauchbar, da es bereits bei Offenblende relativ scharf bis in den Randbereich ist. Ferner bietet es ein Schraubgewinde für 82 mm Filter. Siehe Objektive. Im Februar 2019 kündigte Nikon sein Nikkor Z 24-70 mm F/2.8 S für den Frühling an. Es besitzt eine hohe Bildqualität, jedoch für den hohen Preis keine VR - also keine Bildstabilisierung. Deshalb muss das IBIS in der Kamera diese Aufgabe komplett übernehmen.
Nikon stellte ein völlig neues und zu allen alten eigenen sowie fremden Systemen inkompatibles Z-Bajonett (Z-mount) vor, das mit 55 mm Durchmesser für das Vollformat sehr groß und mit nur 16 mm Auflagemaß sehr nahe an den Sensor herangeht.
Die publizierte Argumentationsreihenfolge ist unzutreffend: Nikon wechselte nicht das Bajonett, weil es nun spiegellose Kameras bauen will und dieses Bajonett dafür erforderlich wäre. Auch liegt der Grund (wie oben bewiesen) nicht darin, dass man nur damit lichtstärkere Objektive herstellen könnte. Hingegen wollte man das uralte Bajonett aus dem Jahre 1959 mit seinem relativ engen Durchmesser, das Nikon-Techniker in zahlreichen Dingen in der Entwicklungspraxis einengte und so Objektive verteuerte, schon lange wechseln. Nun nimmt man spiegellose Kameras als Vorwand, um diesen für den Kunden teuren Wechsel zu verklausulieren.
Das Auflagemaß / der Flansch-Abstand (flange-distance) - also der Abstand der Bajonettoberfläche zur Sensoroberfläche - ist beim Z-Bajonett mit 16 mm der derzeit geringste bei Systemkameras. Dies hat sicherlich Vorteile für die Techniker bei der Entwicklung neuer Objektive. Aber in der komplizierten Physik kommt ein Vorteil selten ohne mindestens einen Nachteil an anderer Stelle. Ansonsten würden z.B. die Kameras der Smartphones mit ihren winzigen Abständen vom Sensor die höchste Bildqualität erzeugen, und alle Kamerahersteller hätten sich schon lange diesen Vorteil zunutze gemacht. Einer der gern verschwiegenen Nachteile ist die deutlich erhöhte (oft mehrfache) Reflexion zwischen Sensor und Rücklinse des Objektives. Dadurch entstehen sichtbare Lichtstörungen auf den Bildern. Deshalb handelt es sich um kein nettes Geschenk der Firma Nikon, wenn sie nun die Rücklinse der Objektive mit einer besonderen Beschichtung / Vergütung ausrüstet. Trotzdem prognostiziere ich bereits jetzt, dass dies bei einigen nicht ganz so hochwertig gefertigten Objektiven in der Fotopraxis bei Gegenlichtaufnahmen (dem sogenannte Schuss in die Sonne) zu Problemen führen wird. Evtl. werden wir dann sogar wieder einen speziellen Reflexionsfilter auf dem Sensor benötigen, der jedoch zwangsweise auch die Bildschärfe reduziert. - Im März/April 2019 bestätigte auch der CEO von Sigma - Kazuto Yamaki - meine Befürchtungen in einem Interview. Personally [I believe the short flange-back distance places the rear optical group] a bit too close to the sensor, I'm a bit concerned about reflection problems: it may create some strange ghosting.
Für den Betrieb alter Objektiver wird der nur von Nikon hergestellte FTZ-Adapter zwingend erforderlich.
Der FTZ-Adapter (F-Mount to Z-Mount) soll mit 93 aktuellen Nikon-Objektiven funktionieren. Das ist mehr als Sony bietet. Ein Fotograf erstellte eine Kompatibilitätsliste.
Insgesamt nur 360 alte Objektive lassen sich laut Nikon überhaupt mechanisch anschließen. Dort funktioniert dann jedoch abgestuft nach Alter immer weniger, oft wird noch nicht einmal die Blende unterstützt. Wer nicht weiß, was dies bedeutet: Ohne Blendensteuerung sehen Sie immer nur durch die geschlossene Blende des Objektives. Das sind f22 oder f32. Da wird das Sucherbild selbst am Tage dunkel.
Trotz aller überall nun zu hörenden Jubelschreie über den bisher besten Adapter. Das sind die typischen Zeichen eines in der Praxis nur eingeschränkt brauchbaren Adapters, der kaum jemanden glücklich fotografieren lässt.
Und selbst im Idealfall wird über Adapter nur eine drei-Achsen-Bildstabilisierung angeboten.
Ferner mehrten sich bald die Berichte über erhebliche Probleme mit Telebrennweiten ab ca. 300 mm. Dort soll der Adapter den Autofokus zu teilweise völlig unvorhersehbaren Sprüngen verleiten. Siehe hierzu auch die bisher sehr eingeschränkte Eignung zur Tier- und Sportfotografie. Zumindest muss man hier wohl ein Firmware-Update nachliefern.
Selbst Nikon-Anhänger räumten nach Tests bald ein, dass die meisten neueren Nikon-Objektive zwar irgendwie am Adapter arbeiten, aber spürbar langsamer. Die Nikon Z7 liefert in Sport-Praxis-Tests z.B. nur 4 Bilder die Sekunde. Und dann lag die Fokusgenauigkeit mit Telebrennweiten am Adapter sehr niedrig bei ca. nur etwas mehr als der Hälfte. Rechnet man dies um auf Treffer-Fotos, dann kommt man auch nur auf 2-3 Fotos je Sekunde. Binnen weniger Wochen wurde klar, dass sich die Z7 nicht für die Tier- oder Sportfotografie eignete. Bleiben Sie für diese Zwecke weiterhin bei der D500, der D5 oder der D850.
Der Objektivadapter FTZ kostet in den USA normal 250 US$. In Deutschland wird er offiziell für 300 Euro angeboten. Kurzzeitig war er 2018 jedoch für 150 Euro beim Kauf einer Kamera erhältlich. - Für das Wenige, das er bietet, halte auch ich den Preis für sehr hoch, insbesondere im Vergleich zu Adaptern von Canon.
Bereits im Herbst 2018 bestätigten Tester, dass auch zumindest manche Objektive von Fremdherstellern an diesem Adapter funktionieren (also fokussieren). Das halte ich für positiv, da Nikon dazu nicht verpflichtet ist, und manche Kritiker dies auch bezweifelt hatten. Nach eigenen Tests hat auch Sigma offiziell bestätigt, dass manche der eigenen neuen Fremdobjektive auch am FTZ-Adapter mit den neuen Z6 und Z7-Kameras funktionieren. 2019 kam ein Firmware-Update für die Docking-Station hinzu. - Bei Tamron gab es jedoch eine größere Anzahl an Objektiven, welche zuerst nicht mit dem FTZ-Adapter funktionierten. Tamron gab im Herbst 2018 ein Firmware-Update für einige Objektive herausgebracht. Anfang 2019 kam eine neue Kompatibilitätsliste hinzu. Im August brachte Tamron eine weitere Kompatibilitätsliste heraus. Ähnlich scheint es bei einigen Objektiven von Rokinon und Tokina zu sein. (Siehe die neueste Liste der Inkompatibilitäten von Tokina.) Das grundlegende Problem könnte bei manchen Objektiven eine Hardware-Inkompatibilität sein, die sich dann nicht mit einem Firmware-Update beheben ließe.
Ganz nebenbei: der FTZ-Adapter wiegt 135 Gramm. Das kommt zum Gehäusegewicht dazu.
Nachtrag zum wissenschaftlichen Arbeiten: Wissenschaftliche Kritiker - wie ich - müssen nicht alle über 1.000 alten seit 1959 erschienen Nikon-Objektive einzeln am Adapter testen, um die wilden Behauptungen der Nikon-Anhänger zu widerlegen. In der Wissenschaft reicht zur Widerlegung einer generellen Behauptung ein einziger Gegenbeweis aus. Falls - wie hier - behauptet wird, dass bei über 90 Objektiven am Adapter alles so funktioniert, wie an Kameras mit Spiegeln, so reicht ein einziges Gegenbeispiel zur Widerlegung der Gesamtaussage aus. Dies haben Tester im anglo-amerikanischen Raum bereits erbracht. In der Wissenschaft reicht es jedoch auch aus, eine der Grundannahmen der Aussage zu erschüttern. Dies ist bei elektronischen Adaptern relativ einfach: Jeder Adapter benötigt zur Anpassung einen Chip. Dieser Chip arbeitet mit Elektronen. Diese Elektronen benötigen zum Durchlaufen der Leiterbahnen Zeit. Hinzu kommen natürlich weitere Faktoren, wie die auf dem Chip integrierte Software-Laufzeit etc. Damit kann z.B. die Autofokusgeschwindigkeit niemals identisch sein zu Objektiven ohne Adapter. Der Autofokus muss bereits rein logisch mehr Zeit benötigen. Hinzu kommt, dass die Autofokusmotoren der klassischen Objektive für Phasen-Detektion und nicht für Kontrast-Autofokus oder den neuen Hybrid-Autofokus optimiert sind. Allein dadurch werden sich die Autofokuszeiten am FTZ-Adapter weiter erhöhen.
Im Übrigen ist Nikon selbst bezüglich der Adaptereigenschaften viel vorsichtiger, als deren fanatische Anhänger oder bezahlten Influencer. Siehe hierzu die wachsweichen Formulierungen der Produkt-Werbung des FTZ-Adapters:
Die nahtlose Verbindung
: Niemand hätte erwartet, dass es in den Adapter regnet. Das führt Nikon weiter unten auch explizit aus: Mit Gummidichtungen an den Verbindungen zu Kamera und Objektiv sowie an allen Tasten und Schaltern ist der Adapter aufwändig geschützt gegen Staub und Spritzwasser.
- Das ist zwar löblich, darf man bei 300 Euro aber auch erwarten. Es sagt jedoch z.B. nichts über die AF-Geschwindigkeit aus.
Es gibt keinerlei Einbußen bei der Abbildungsleistung
: Diese liegt jedoch an den neuen schärferen Sensoren in den neuen Kameras Z6 und Z7. Jedes alte Objektiv wird an jedem neuen Sensor mit höherer Abbildungsleistung etwas höhere Bildeigenschaften zeigen. Das war schon immer so - bei jedem Hersteller.
Und F-Bajonett-Objektive mit integriertem AF-Antrieb behalten die volle AF-Kompatibilität.
: Kompatibilität heißt nicht AF-Geschwindigkeit. Ein Wort, das vermieden wird.
Und in den deutschen technischen Daten räumt Nikon ausdrücklich ein: Funktionseinschränkungen möglich
.
Wie immer gilt: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Und wer aufmerksam liest, erkennt auch, was fehlt.
Bis Ende Oktober 2018 wurden in zahlreichen Feldtests alle meine (obigen) theoretischen Bemerkungen bestätigt. Selbst im Idealfall sind alle Nikkor-F-Objektive am Adapter langsamer. Und vor allem fokussieren sie inkonsistent. - Das meine ich mit den (zumindest für mich) frustrierenden Eigenschaften von Adaptern.
Hinzu kommt für fortgeschrittene Fotografen, dass der Adapter bei manchen ARCA-Swiss-Systemen nicht verwendet werden kann. Die Schiene unten blockiert und verhindert die Befestigung des Adapters an der Kamera. D.h. man muss die ARCA-Swiss-Schiene bei jedem Adapter-/Objektivwechsel abschrauben und danach wieder am Kameraboden anschrauben. Da Sie dazu auch die Kamera vom Stativ abnehmen müssen, dürfte klar sein, und kostet nochmals Zeit. - Bei meinen weiteren Tests trat dieses Problem übrigens auch bei anderen Stativ-Systemen auf: meistens stehen die Platten / Schienen unten zu weit nach vorne über und blockieren den Adapter.
Bereits von Anfang an erschienen mir die beworbenen Zahlenwerte extrem hoch im Vergleich zu sonstigen Kameras mit und ohne Spiegel bei Nikon und Mitbewerbern. Konnte Nikon doch zaubern?
Es findet sich der - vor allem bei spiegellosen Kameras inzwischen übliche - RAW-Betrug nun auch bei Nikon: Die angegebenen Papier-/Prospekt-Werte beziehen sich nur auf 12 Bit-RAW. Das ist unerträglich und für diese Sensorklasse sowie der damit möglichen hohen Bildqualität unwürdig. Dass man in anderen Fotobereichen (wie z.B. Mittelformat-Kameras) inzwischen zu 16-Bit-Aufzeichnung übergeht, hat seinen nicht nur messbaren, sondern im Bild sichtbaren Grund. Nur damit kann man die bei neuen Sensoren mögliche Bildqualität tatsächlich übertragen. - Nochmals im Klartext: 14-Bit reichten bereits 2018 nicht mehr aus. Und ein Rückschritt zu 12 Bit ist lächerlich. Für 12 Bit lohnt sich der gesamte Aufwand der RAW-Nachbearbeitung nicht. Dann können Sie auch gleich in den nun bei der Z6 und Z7 deutlich verbesserten JPEG-Modi fotografieren.
Bald darauf stellte sich jedoch in einem Test heraus, dass die gelobte JPEG-Qualität in Einzelfällen erstaunlich gering ist, da viele Fotos mit unerklärbaren gezackten Linien versehen sind. Diese werden derzeit als willkürliche Artefakte angesehen. Eine Lösung war 2018/19 nicht in Sicht. Man kann die Kamera dann nur umtauschen. Die gleichzeitig aufgenommenen RAW-Dateien derselben Bilder waren allerdings makellos.
Als weitere unerwartete Einschränkung der JPEG-Qualität wird nach weiteren Tests die aggressive Rauschreduzierung bei höheren ISO-Werten bemängelt. Nur, wer in RAW fotografiert, kann dies umgehen.
Verwendet man allerdings höherwertige 14 Bit-RAW-Dateien, sinken die hochgejubelten Papier-Leistungen der Kameras auf die üblichen mittelmäßigen Werte der Konkurrenten ab. Bei der Z7 bleiben laut Tests dann von den bejubelten 9 nur noch respektable 5 Bilder je Sekunde übrig.
Hinzu kommen weitere Einschränkungen, wie der Umstand, dass der Puffer für die Serienaufnahmen (bei der Z7 nur 16-18 Bilder mit 14 Bit) beschränkt ist und die Traumwerte nur ohne kontinuierliche Belichtungskorrektur erzielt werden (d.h. nur das erste Bild ist korrekt belichtet). Der LiveView funktioniert auch nicht über 5,5 Bilder je Sekunde (d.h. man sieht nicht, wohin sich schnell bewegende Motive bewegen und kann sie so auch nicht treffsicher verfolgen). Das ist alles völlig praxisfern für die Testlabore konzipiert.
Aber was kann man schon erwarten, wenn die Marketing-Abteilung die Führung übernimmt: Mirrorless reinvented
. - Das ist nicht nur dreist, es ist falsch. Historiker nennen so etwas höflich Geschichtsklitterung. Die digitale Fotografie begann bereits vor Jahrzehnten - mit spiegellosen Systemen. Nikon war damals nicht unter den Pionieren.
Ganz im Gegenteil war es die Firma Nikon, die 1999 die bis dahin dominierende spiegellose Fotografie mit ihrer ersten Spiegel-System-Kamera beendete - gefolgt von Canon im Jahr 2000. Der Grund lag bereits damals in den vielen alten Objektiven und der damit verbundenen Angst, die Altkunden zu verlieren, falls man ein neues Bajonett einführte, das die Techniker bereits damals forderten. Damals kam jedoch hinzu, dass Adapter noch schlechter funktioniert hätten, da die Miniaturisierung der Computerchips noch nicht so weit fortgeschritten war. Überdies war damals keineswegs so sicher, dass sich die (digitale) Fotografie der System-Kameras so positiv entwickeln würde. Siehe z.B. die damaligen Fehleinschätzungen diverser klassischer Filmfirmen wie z.B. Kodak, Fuji und Leica, welche digitale SLRs (DSLRs) zuerst für einen kurzlebigen Trend / eine Modeerscheinung hielten.
Auch heute sind alle mir bisher bekannten Details am Z-System bestenfalls konsequente Weiterentwicklungen bestehender Dinge. - Technisch ist das geleistete bereits beachtlich. Aber die Wahrheit reichte den Werbemachern nicht.
Und in der Konsequenz muss man daraus schließen, dass Nikon selbst nicht daran glaubte, ohne diese die Wahrheit verzerrenden Manipulationen seine neuen spiegellosen Kameras verkaufen zu können.
Hier die gruppierten Anmerkungen, die nicht in die anderen Einzelpunkte einflossen.
Grundsätzlich vorab war ich nach all den weltweit gehörten Kritikpunkten insgesamt positiv von den im Herbst 2018 testbaren / erlaubten Details überrascht. Z.B. waren keine Fotos erlaubt.
Ein anwesender Fotograf fasste auch meinen Gesamteindruck zum Gehäuse so zusammen: Eine Sony Mark IIIa
.
Mein eigener Test des Griffes ergab, dass ich sämtliche Finger meiner rechten Männerhand gerade noch in der Normalhaltung auf den Griff bekam. Jedoch stellte sich bei mir schnell heraus, dass die rechte untere Ecke der Kamera an einer ungünstigen Stelle in meinen Handballen drückte und dort innerhalb weniger Minuten einen blauen Fleck hinterließ. Deshalb habe ich zum Vergleich mit identischem Objektiv die D850 abwechselnd gehalten und muss konstatieren, dass der Griff der Z zwar für spiegellose Kameras sicherlich gut ist, aber nicht an den der D850 herankommt. - Deshalb sollten Sie die Ergonomie unbedingt selbst ausprobieren.
Sobald ich jedoch mit meinem rechten Zeigefinger den Drehring vorne drehen wollte, so musste ich meinen Griff etwas ändern. Sonst riebt der Zeigefinger an meinem Mittelfinger. D.h. ich rutschte etwas mit den Fingern nach unten, um mit dem Zeigefinger mehr Spiel zu haben. Dadurch lag dann der kleine Finger so gerade an der unteren Kamerakante, was auf die Dauer weniger Halt gab und nicht so bequem war.
Die monierten Fn-Funktionstasten vorne konnte ich (mit meinen etwas längeren Fingern) ohne Umgreifen erreichen und gut bedienen.
Aber zum Bedienen des Joysticks musste ich meine Griffhaltung ändern. Der Joystick liegt bei der Z7 nicht so günstig wie bei der D850, die ich zum Vergleich daneben testete. Für mich sind der Joystick und seine leicht erreichbare Position sehr wichtig, da ich sehr oft damit arbeite.
Generell ergab sich, dass ich mit allen verwendeten Objektiven (auch den leichtesten) die Z7 mit zwei Händen bedienen musste, wobei ich die linke Hand nicht nur zum Stabilisieren, sondern zur erheblichen Gewichtsübernahme benötigte, während das mit der D850 oft im Einhandbetrieb funktionierte.
Erstaunlicher Weise zeigte sich die auf dem Papier markant schwerere D850 mit allen Objektiven deutlich ausbalancierter als die Z7. Oder mit anderen Worten: Die Z7 ermüdete mich schneller als die D850. Geben Sie sich also nicht mit einem 2-Minuten Schnelltest zufrieden.
Die verbliebenen Tasten am Gehäuse scheinen mir alle etwas kleiner zu sein als bei DSLRs. Sie lassen sich noch bedienen. Aber mit dickeren Fingern stößt mancher Fotograf bei manchen Knöpfen im Winter evtl. an die Grenzen. So hatte ich bei der Verstellung der Belichtungskorrektur (kleiner Knopf rechts oben vorne außen sowie gleichzeitigem Drehen am relativ schwer gängigen Einstellrad hinten und blinder Bedienung (weil ich durch den Sucher das Motiv hielt) etwas Probleme.
Beide Repräsentanten der Firma Nikon bestätigten mir gegenüber, dass ein zusätzlicher Batteriegriff mit 2 Batterien geplant sei. - Dieser würde die Griffigkeit und die Ausdauer erhöhen. Details konnten sie jedoch noch nicht bekannt geben. - Vorsicht: Es handelt sich um einen Batteriegriff, aber keinen vertikalen Griff, mit weiteren Schaltern, da dafür die Anschlussstifte an der Kamera unten fehlen. - Mit über 1 Jahr Verspätung kam im November 2019 der Batteriegriff auf den Markt - für 200 US$.
Sehr positiv fand ich die drei programmierbaren U-Plätze. Zusammen mit einem Techniker von Nikon setze ich wirklich alles Denkbare an (Korrektur-) Sonderwünschen auf diese Plätze und speicherte es ab (Porträt, Landschaft, Sport). Danach bleibt es darauf, kann beliebig hin- und her-geschaltet (gedreht) werden und sogar kurzzeitig verändert werden (z.B. die ISO-Zahl oder Blende abändern). Sofern man es nicht erneut abspeichert, wird die alte gespeicherte Version beim Neuaufruf erneut angezeigt. Großes Lob. Das war bisher bei Nikon immer eine ziemlich mühselige Fummelei gewesen. Allein deshalb kann sich die spiegellose Kamera für manche Fotografen lohnen. - Auch wenn manche Kritiker dieses Wählrad als Deppenrad
bezeichnen. Alle anwesenden Fotografen inklusive der Vertreter von Nikon schätzten es ungemein. Der Vorteil zu Wahlrädern an Einsteigerkameras besteht darin, dass ich exakt meine eigenen Einstellungen darauf legen kann und nicht die Voreinstellungen der Hersteller verwenden muss. So unterscheiden sich z.B. meine Anforderungen an die Tanzsportfotografie bei ziemlicher Dunkelheit sowie meine Blitzlichteinstellungen für Nachtporträts oder Porträts in künstlich beleuchteten Hallen definitiv von denjenigen jedes anderen Fotografen. Selbst für Profifotografen gibt es auf Hochzeiten unterschiedliche Situationen, zwischen denen er schnell hin- und herschalten will und muss. Wer nur einem einzigen Fotostil nachgeht, weiß dies vermutlich nicht zu schätzen.
Die Menülogik wurde zwar beibehalten. Aber manche Menüs fand ich nun subjektiv noch überladener. Es kamen auch einige Details dazu. Die Menüs der spiegellosen Zusatzfunktionen sind m.E. nicht immer glücklich integriert, sondern scheinen eher angehängt. Viele Fotografen werden sich deshalb die wichtigsten Dinge wohl auf den Info-Schalter legen, den man ziemlich frei mit den wichtigsten Anzeigen konfigurieren kann.
Mein eigener Eindruck des elektronischen Suchers war in vielen Bereichen sehr positiv. Dennoch ein paar Kleinigkeiten welche mir negativ wie positiv auffielen:
Fast alles, was man von einem elektronischen Sucher einer spiegellosen Kamera erwartet, wird in hoher Qualität geboten - beeindruckend hell, in einer hohen Auflösung, scharf und flackerfrei.
Änderungen an der Belichtungskorrektur, Blendenveränderung etc. werden sinnvoll im Sucher dargestellt. Ob dies dargestellte dann auch dem Endergebnis exakt entspricht, konnte damals niemand testen, da Testfotos mit den Testmodellen nicht erlaubt waren. Exakt daran hapert es jedoch im Einzelfall, siehe unten.
Die Dioptrienzahl lässt sich ausreichend verstellen, sodass zahlreiche Brillenträger auch ohne Brille daran arbeiten können.
Der angezeigte Kontrastumfang des EVF ist zwar hoch, aber bei einer Aufnahme, die vom Rauminnern teilweise durch die großen Glasscheiben ins Freie ging, zeigt sich die Grenze. Auch dieser elektronische Sucher kann nicht den Dynamikumfang eines klassischen Suchers darstellen.
Positiv fand ich, dass ich sogar in einem ziemlich düsteren Raum ein unerwartet helles Sucherbild erhielt, dessen Helligkeit automatisch hochgeregelt wird. Negativ fiel jedoch auf, dass der Sucher dann ziemlich grießelig wird.
Positiv ist, dass man ein Histogramm über die Display-Taste schnell ein- und wieder aus dem Sucher ausblenden kann (Es ist zwar klein und stört rechts unten kaum, aber es überlappt dennoch Bildteile, was man nicht immer bei der Komposition möchte.)
Negativ ist für mich jedoch, dass es sich nur um ein Helligkeitshistogramm handelt. Auch auf Nachfrage gaben die beiden Nikon-Repräsentanten an, dass kein RGB-Histogramm einblendbar ist. Sie selbst sagten, dass man zur Kontrolle dann auf das bereits gemachte Bild schauen muss, in das man sich das RGB-Histogramm einblenden kann. - Die Vermeidung jenes bei DSLRs gefürchteten Chimping (Bild aufnehmen, Kamera vom Auge absetzen und Foto mit RGB-Histogramm auf dem Display kontrollieren) war jedoch einer der Hauptvorteile spiegelloser Kameras. - Das Farb-Histogramm sollte man auf jeden Fall per Firmware-Update nachreichen.
Sobald sich das Licht klassischer Leuchtstoff-/Neon-Röhren irgendwie in den Sucher verirrt (direkt oder bei Reflektionen), fängt das Sucherbild störend an zu flackern und zu rollen. Über das Ausmaß der Interferenzen war ich erstaunt. Es ist das derzeit stärkste mir bekannte Flackern aller elektronischen Sucher (selbst die Canon R flackert weniger). Gerne gebe ich zu, dass ich bezüglich derartiger Störungen empfindlich bin. Aber in diesem Ausmaß fiel mir dies bei anderen Suchern nicht auf. Sie sollten es zumindest bei den Serienkameras selbst überprüfen. Die Repräsentanten zeigten sich zu diesem Punkt etwas irritiert (als ob man dieses Phänomen noch überhaupt nicht bemerkt hätte) und verwiesen dann darauf, dass dies technisch bedingt
immer so sei.
Ferner fiel mir bei Mischlicht ein Farbstich im Sucher auf. D.h. die Farben im elektronischen Sucher entsprachen nicht genau denjenigen des Originals. Mir fiel dies besonders frappant bei Grautönen auf, die ins Violette abwichen.
Anderen Testern fielen bald darauf erhebliche Unterschiede zwischen Sucherbild und Ergebnisfoto auf. Manchmal (vor allem in dunkleren Situationen) lagen bis zu 1 Blende Helligkeitsunterschied vor. Das ist nicht das, was man unter WYSIWYG (What you see is what you get) versteht.
Die Autofokus-Geschwindigkeit variierte:
Einerseits hing sie vom verwendeten Objektiv ab. Z.B. konnte ich mit dem damals neuen (DSLR)F-70-200 mm Zoom am Adapter wirklich schnelle Fokussierzeiten ermitteln. Aber mit der ebenfalls neuen (DSLR)F-105 mm Festbrennweite am Adapter tat sich die Kamera deutlich schwerer. Die Repräsentanten der Firma erklärten dies mit den unterschiedlichen Motoren für die Fokussteuerung in den jeweiligen Objektiven. Aber der Unterschied war sehr groß.
Hinzu kam bei den ganz neuen nativen Z-Objektiven / S-Line-Objektive (24-70 mm f4 und 35 mm f1.8 S Festbrennweite) deutlich unterschiedliche Fokussierzeiten bei stark strukturierten und eher homogenen Flächen. Die Autofokusgeschwindigkeit bei hochgradig strukturierten Flächen und Formen war gut, aber nicht rekordverdächtig. Bei eher homogenen Flächen - z.B. Weiß, aber vor allem bei Schwarz - trat oft ein erstaunlich langer und langsamer Sucheffekt ein. Mir erschien es, als ob das Objektiv den gesamten denkbaren Bereich bei jedem Visierversuch komplett neu durchlief. Selbst wenn ich von einer schwarzen Holzfläche auf die nur wenige Zentimeter darüber und nur knapp einen Zentimeter erhöht darauf angebrachte erhabene Logofläche schwenkte, wurde der gesamte AF-Bereich jedes Mal neu durchlaufen. Selbst beim wiederholten Fokussieren auf dieselbe Stelle der schwarzen Holztäfelung trat dieser Such-Effekt manchmal ein. Wir sprechen da eher von Sekunden als von Millisekunden.
Auch konnte ich erhebliche Unterschiede in der Fokussierqualität je nach gewähltem AF-Modus erkennen. In manchen Modi tat sich das Testmodell der Z7 deutlich schwerer beim korrekten Scharfstellen.
Der Joystick zum Verlegen der Autofokus-Punkte arbeitet zwar nicht rasend schnell, ist jedoch auch nicht so langsam, wie manche Tester monieren. Zugegeben für Sportaufnahmen wäre ein am Touchscreen schnell (blind) verlegbarer AF-Punkt hilfreich.
Die wenigen getesteten FE-Objektive funktionierten alle am Adapter - mit den oben geschilderten Unterschieden.
Fazit: Ich stehe noch immer zu meiner Aussage: Eine grundsolide Kamera. Aber nicht unbedingt für jeden Fotografen die perfekte Kamera.
Weitere Anmerkungen zu Details habe ich in den Text an passender Stelle eingebaut und so die Testergebnisse anderer Fotografen ergänzt resp. relativiert.
Vorsicht: Die folgenden Aussagen beziehen sich auf die bis Mitte 2019 verfügbaren Firmware-Versionen.
Am 16. Mai 2019 kam das neue Firmware-Update 2.0 heraus, das bei beiden Kameras den Augenautofokus einführte und die gesamte AF-Leistung optimierte. Es wurde dadurch zwar bei weitem noch nicht perfekt. Aber Sie sollten es dennoch auf jeden Fall installieren. Dadurch wurden die gravierendsten Nachteile des AF-Systems zumindest abgemildert. So wurde damit auch die automatische Belichtung bei Dauerfeuer für jedes einzelne Foto durchgeführt. Bisher wurde nur das erste Foto korrekt belichtet. - Für das Jahr 2019 wurden weitere Updates der Firmware angekündigt, welche manche Funktionen verbessern sollen.
Allerdings musste Nikon am 16. Mai auch wieder einmal eine Rückrufaktion starten. Zahlreiche Z6 und Z7 mussten zurück zur Firma, weil die Bildstabilisation am Sensor (IBIS) nicht korrekt arbeitet. Lassen Sie dies auf jeden Fall prüfen. Hier ein erster Test nach Seriennummern. Deutschsprachige Kunden können hier (Nikon EU) ein Rücksendeformular ausfüllen und die kostenlose Reparatur beantragen.
Trotz des großen Batteriegriffes ist die Akkuleistung sehr gering und unterbietet die der neuen Sony-Modelle. - Praxistest an Produktionsmodellen zeigten jedoch, dass die erzielbare Fotoanzahl je Akku deutlich höher liegt als mit CIPA angegeben. Allerdings zeigten manche Akkus bei voller Entladung den negativen Effekt, dass sie die gesamte Kamera blockieren - auch nach dem Einlegen eines neuen Akkus.
Obwohl Nikon sich mit dem neuen Z-System viele Möglichkeiten im Bereich Video eröffnet hat, werden die meisten davon derzeit noch nicht genutzt. Manche Video-Leistungen liegen unter denjenigen der Video-Spitzenmodelle von Panasonic und Sony, welche wesentlich preiswerter sind. Vor allem stellte sich die Bildschirmstabilisierung bei 4K als suboptimal heraus, da sie bei stärkeren Bewegungen (z.B. beim Gehen) zumindest unscharfe Ergebnisse liefert.
Aber auch hardware-seitig ist nicht alles optimal im Bereich Video. Fehlende externe Anschlüsse wie XLR lassen manche anspruchsvolle Videografen zögern.
Wer mit N-Log 10-Bit extern aufnehmen will, erhält bei 4K einen deutlichen Crop-Faktor, der den Blickwinkel durch das Objektiv verändert. - Auch Zeitlupenaufnahmen werden beschnitten und zwar noch deutlicher auf etwa Super 35.
Selbst manche Fotoeigenschaften / Kameramerkmale bleiben hinter den modernsten Kameras / Spitzenmodellen von Fuji zurück.
Seit Jahresende 2018 bestätigen auch offizielle Tests mit Serienprodukten teilweise erhebliche Probleme mit dem AF-System der Z7:
Die Motivverfolgungs-Zuverlässigkeit liegt hinter derjenigen bei Nikon DSLRs mit 3D-Tracking.
Der Einzelpunkt-AF im kontinuierlichen Betrieb (Single point AF-C) ist zwar relativ zuverlässig. Aber nach wenigen Bildern ist der Puffer voll.
Der AF-S ist hingegen nur bei gutem Licht schnell und treffsicher. Er Liegt jedoch bei weniger Licht erheblich hinter anderen Modellen (2-3 Lichtwerte). Dies führt bei wenig Licht oft zum Pumpen / Jagen (hunting) / langen Suchen des Objektives.
Bei wenig Licht führt die Einstellung AF-C und Fokus-Priorität zu teilweise sehr langsamem Suchen des Systems, ohne dass man auslösen kann. Aber die Umstellung auf Auslöse-Priorität führt zu deutlich weniger scharfen Bildern.
Die Gesichtserkennung arbeitet nur bei stehenden Objekten treffsicher. Dies räumt Nikon im englischen und deutschen Handbuch auf S. 56 unten auch ein.
Auch weitere durchgeführte AF-Tests an Produktionsmodellen konnten nicht überzeugen. Bei schnell bewegten Motiven liegt die Z7 weit unter jeder anderen Vollformatkamera. Sie erreicht noch nicht einmal das Niveau mancher Nikon APS-C-Kameras. Der Autofokus zeigte sich als langsam und nicht treffsicher. Er trifft zwar manchmal das sich bewegende Objekt scharf, aber bei Weitem nicht immer.
Alle Tests zeigen, dass neben der umständlichen Bedienung auch die Treffsicherheit des Autofokussystems unter dem der D850 liegt. Bezeichnend ist auch, dass selbst Nikon im eigenen Werbematerial keine klassischen Tieraufnahmen sich schnell bewegender Tiere (Vögel im Flug) bot.
Ende Oktober 2018 gaben auch erste offizielle Testlabore ihren Schmusekurs gegenüber Nikon auf oder schränkten ihn zumindest ein: Der AF ist unzuverlässig, unpräzise, kann bewegte Objekte nicht treffsicher verfolgen, ist bei etwas schwächerem Licht bereits sehr langsam, versagt oft bei Gegenlichtaufnahmen und liegt weit hinter den vergleichbaren spiegellosen Kameras der Mitbewerber.
Für Nikon-Nutzer kam ein neues Bedienkonzept der Autofokus-Einstellungen hinzu, das einiges Umlernen erfordert, da es sich am Live-View orientiert und deutlich auf das rückwärtige Display konzentriert ist. Lernunwillige und alteingefleischte Nikon-Fotografen wurden bisher alle davon frustriert. Kurzfassung: Fotografen, welche mit dem Auge am Sucher zwischen sich bewegenden Objekten wechseln wollen, taten sich mit dem AF-System der spiegellosen Kameras Z6 und Z7 schwer.
Der Funktionsumfang des Touchscreens blieb in wichtigen Bereichen 2018 selbst hinter dem eigenen Model D5600 zurück. Dies ist umso nachteiliger, als man die Fokuspunkte z.B. im Sucherbetrieb nicht auf dem Display verschieben kann und der Joy-Stick dafür nicht so schnell arbeitet wie bei Nikons Top DSLRs.
Die AF-Auswahlmöglichkeiten sind mit nur 5 Varianten erstaunlich begrenzt - im Vergleich zu der Auswahl, die man bei Nikons DSLRs gewöhnt ist.
Zumindest in den von mir verwendeten Kameras ließ sich die Gesichtserkennung nicht mit allen AF-Modi kombinieren.
Das Fokus-Peaking ist selbst auf der höchsten Einstellung angesichts des hoch auflösenden EVFs noch relativ dünn. Bei meinen Testkameras funktionierte das Fokus-Peaking in manchen (automatischen) Modi nur mit (halb) gedrückter Auslösetaste. Im manuellen Modus war es ständig verfügbar / sichtbar.
Ferner scheint der Autofokus bei den damaligen Test-Modellen (zumindest bis f5,6) mit der tatsächlich ausgewählten Objektivblende zu arbeiten. Dies erlaubt zwar eine korrekte Darstellung der Schärfentiefe / Tiefenschärfe, reduziert jedoch die Lichtmenge für den Autofokus und verlangsamt diesen mit zunehmender Blendenzahl - vor allem bei schlechten Lichtbedingungen.
Überdies fehlt (wie bei vielen spiegellosen Kameras) die rote Blitzlichtunterstützung (rotes Gitternetz auf dem Objekt) für den Autofokus bei schlechten Lichtverhältnissen. Das nur vorhandene grüne Licht irritiert viele Nutzer. - Mich persönlich als Fotograf hinter der Kamera und durch den Sucher schauend hat es in dunklen Räumen nicht gestört, sondern dem Autofokus sinnvoll geholfen. Aber sobald man das andere Auge öffnet, erkennt man sehr schnell, dass Farbe und Helligkeit sehr auffällig sind.
2018 bot die Z7 zwar mehr Autofokussensoren mit einer größeren Flächenabdeckung als vergleichbare Sony-Modelle, aber kein Nikon-System besaß einen Augen-Auto-Fokus auf Sony-Niveau. Und die klassische Gesichtserkennung funktionierte in Testmodellen teilweise schlechter als bei der D850. - Dies konnte ein Fotograf auch bei uns mit einem Testfoto einer bewegten Person nachweisen, das bereits im rückwärtigen Display ohne Vergrößerung unscharf war.
Da dieses Manko des Augenautofokusses von interessierten Kreisen heruntergespielt wird, folgende ökonomische Fakten: Die meisten Berufs-Fotografen, welche heute noch gutes Geld verdienen, erwirtschaften dies durch die Aufnahme von Menschen. Und dort ist der Augen-Autofokus eine Arbeitserleichterung = Zeitersparnis = Geld.
Die neuen Objektive für das Z-Bajonett besitzen aufgrund des hybriden Autofokus-Systems in der neuen Kamera (Phasen-Detektion und Kontrast-AF) einen anderen Fokussiermotor (Schrittmotor / stepping motor, ungleich den bisherige DSLR-Objektiven) und deshalb keine direkte manuelle Fokussiervorrichtung mehr. Sie funktioniert nun durch Focus-by-wire
- eine elektronische, funkgesteuerte Variante, an die man sich erst gewöhnen muss. - Persönlich fand ich die Umstellung sehr einfach und das manuelle Fokussieren gelang mir immer, wobei der Sucher einen guten Eindruck der Schärfenebene liefert.
Das rückwärtige Display ist nur nach unten und oben klappbar - nicht schwenkbar, wie es z.B. Ein-Personen-Vlogger benötigen. - Vor allem die Klappbeschränkung nach unten empfand ich als nachteilig für Überkopfaufnahmen.
Bald darauf ergaben zahlreiche Praxistests, dass das Display und der elektronische Sucher definitiv langsamer arbeiten, das Bild wackelt resp. verzerrt / verwischt und nicht so ergonomisch sind wie auf der D850.
Im Gegensatz zu manchen hochwertigen DSLRs besitzen die Schalter und Druckknöpfe keine Hintergrundbeleuchtung. - Das empfinde ich im Dunkeln als erheblichen Nachteil. Man muss sich so zuerst am Tag intensiv mit seiner neuen Kamera auseinandersetzen und alles memorieren, bevor man ein Nacht-Shooting ansetzen kann. Das Arbeiten mit einer Taschenlampe ist zu störend. Hier hätte Nikon den eigenen Umsteigern - vor allem angesichts des Preises - den Wechsel erleichtern können.
Die erste Teaser-Werbung über die Reisekamera Z6 war irreführend. Der Z6 fehlen z.B. Dinge wie die USB-Ladefähigkeit des Akkus. Da wurden unerklärlicher Weise wichtige Teile weggelassen.
Hinzu kamen immer mehr Schwierigkeiten bei der Z7 bezüglich der USB-Schnittstelle: Man kann die Kamera nicht ohne Akku betreiben. Auch beim Netzanschluss muss ein Akku in der Kamera sein.
Der Ladevorgang über USB-C verhindert jede Aufnahme mit der Kamera. Also muss man sich entscheiden: Laden oder fotografieren. Daraus folgt, dass man keine sehr langen Time-lapse-Aufnahmen machen kann, bei denen man den Akku gleichzeitig nachlädt. Auch mehrstündige Video-Aufnahmen mit gleichzeitigem Nachladen sind so nicht möglich.
Auch die Behauptung, dass die Z6 sich optimaler für Nachtfotografie / Sternenfotografie eignete, muss bezweifelt werden: Keine ISO 32 oder 64, dafür eine geringe Auflösung sowie einen die Schärfe reduzierender Sensor-Filter belegen eher das Gegenteil.
Die Tür zum Speicherkartenschacht rechts wurde nach wenigen Wochen von mehreren Testern als suboptimal bezeichnet, da sie beim normalen Halten der Kamera den hohen Daumendruck ertragen muss, damit man die Kamera stabil halten kann, dabei jedoch scheinbar oft aufspringt. Träfe dies auch bei den Serienprodukten zu, handelte es sich um einen praxisrelevanten Konstruktionsfehler. - Bei meinen Tests trat dies nicht ein. Aber andere spekulierten bald, dass der Druck auf Dauer zum Abbrechen des hoch belasteten Deckels führen wird. Das bleibt abzuwarten.
Eine Unterbrechung des Suchers beim Auslösen - also das bekannte Dunkelbild wie bei DSLRs ist nachweisbar. Zumindest im kontinuierlichen Serienbildmodus sind diese Blackouts störend zu sehen. Das erstaunt, da andere Hersteller (auch Canon) das inzwischen im Griff haben. Exakt dieses Dauerbild des sich bewegenden Motives im Sucher gilt als Vorteil gegenüber DSLR. - Hier könnten zwei Probleme vorliegen. 1. Nikon muss deutlicher darauf hinweisen, dass es offensichtlich zwei Modi gibt: den elektronischen Verschluss (mit Dauerbild im Sucher) und den mechanischen (mit kurzen Dunkelzeiten). Evtl. waren jene Tester im jenem Modus, in dem der mechanische Verschluss das Rolling-Shutter-Problem (verbogene Geraden) behebt. 2. Direkt damit verbunden ist wohl das zweite Problem, dass jener electronic first curtain / Verschluss mit elektronischem 1. Vorhang, den Sucher zu lange dunkel schaltet. M.E. kann man dieses - wie so viele Probleme der Test-Kameras - in darauf folgenden Firmware-Updates beheben.
Falls es sich jedoch tatsächlich um die von manchen vermutete zu geringe Auslesegeschwindigkeit des Sensors und Prozessors handeln sollte, wäre auch dies ein gravierendes Manko, weil dann auch im bei Verwendung des elektronischen Verschlusses immer ein Dunkelbild sichtbar ist.
Gemäß ersten Aussagen der Website Nikon USA erlaubte der neue Akku angeblich nur 10-15 Minuten Video-Aufnahme am Stück. Diese offizielle technische Angabe von Nikon wurde kurz darauf auf 85 Minuten korrigiert. - Auch im deutschen Text fanden sich Widersprüche bei technischen Angaben: Messbereich (bezogen auf ISO 100 bei 20 °C und Objektivlichtstärke von 1:1,4) -3 bis +17 LW (ISO 100, Objektiv mit Lichtstärke 1:2,0, 20 °C)
. Die Praxis zeigte bald, dass es sich bei vielen der Falschmeldungen und Irritationen um die heute übliche Schlamperei handelte, die auch im Marketing von Nikon Einzug gehalten hatte.
Mich irritiert die technische Angabe: Bildfeldabdeckung ca. 100 % horizontal und 100 % vertikal
sowie ca. 100 % Bildfeldabdeckung
. Warum ca.? Spiegellose Kameras erlauben für das Sucherbild die exakte Angabe 100%. Das erwartet man auch.
Die Einschaltzeit ist - typisch für spiegellose Kameras - unerwartet lang. Daran müssen sich DSLR-Fotografen gewöhnen, oder die Kamera immer angeschaltet lassen. - In meinen eigenen Tests empfand ich die Verzögerung von maximal 1 Sekunde als hinnehmbar.
Der lautlose Betrieb (elektronischer Verschluss) scheint nicht nur zu erheblichem Rolling Shutter (verbogenen Geraden) bei Schwenks sowie sich schnell bewegenden Objekten (Auslesezeit nur 1/15 Sekunde), sondern auch zur kaum behebbaren Streifenbildung (Banding) bei künstlicher Beleuchtung zu führen. - Derartige Streifenbildung (Banding) entsteht auch bei heute immer öfter verwendeten LED-Lichtern.
Ferner ist bei ISO 8000 das Ende erreicht, wenn man lautlos fotografieren will. Da können Sony-Modelle deutlich mehr bieten.
2018 wurden unterschiedliche Ergebnisse zum Leeren des kamerainternen Bildspeicherpuffers beim Schreiben auf die XQD-Karten gemeldet. Während manche Tester subjektiv zufrieden waren, meldeten andere Tester mit Vergleichen zur D5, D500 und D850 ein deutlich langsameres Verhalten.
Bald wuchs die Kritik an der Schreibgeschwindigkeit des Puffers zu den XQD-Karten. Da XQD-Karten bis zu weit über 400 MByte/Sek. schreiben können, müsste eine Bildgeschwindigkeit der Z7 von theoretisch sowieso nur maximal 5,5 Bilder/Sek. 14 Bit RAW problemlos in Echtzeit auf die Karte geschrieben werden können (also dauernd, wie bei Canons JPEG, bis die Karte voll ist). Deshalb vermute ich, dass entweder der Speicher-Controller in der Kamera zu klein, oder falsch konzipiert, oder falsch programmiert, oder defekt ist, oder nicht alle Kanäle zum Bus angesteuert werden. 2018 erhielt man nicht die bei XQD mögliche Leistung, musste sie aber bezahlen.
2018 / 2019 wurden auch deutlich unterschiedliche, aber negative Meldungen bezüglich des in die Kamera eingebauten Bildstabilisators IBIS (in body image stabilization) geliefert.: Mit Adapter sollen die unstabilisierten Objektive oft sehr geringe Werte bieten.
Sogar mit manchen bereits stabilisierten Objektiven wurden die in Werbeprospekten angegebenen 5 Blenden Bildstabilisation bei Weitem nicht immer erreicht. Das Ergebnis scheint vom verwendeten Objektiv abzuhängen.
Anfang Januar 2019 kamen erste standardisierte Testreihen heraus, welche ebenfalls Unterschiede zeigten. Aber die gelieferten Firmware-Updates scheinen dennoch zumindest gewisse Verbesserungen zu den allerersten Versionen zu belegen. Bitte beachten Sie jedoch, dass die Tests mit elektronischem ersten Vorhang gemacht wurden. Ohne diese Technik verwackeln viele Fotos durch die erheblichen Erschütterungen des mechanischen Verschlusses.
Ein Test ergab, dass sich beim Abschalten der VR (Bildstabilisierung im Objektiv) auch die Bildstabilisierung in der Kamera abschaltet. Man kann scheinbar nur beides haben: alles an oder alles aus.
Ferner kam auch heraus, dass die CIPA-Tests zur Verwacklung i.d.R. mit Objektiven um 50 mm Brennweite gemacht werden, was sehr vorteilhaft für die Kamerahersteller ist, aber ziemlich praxisfern für die meisten Fotografen.
Alle Tests bestätigten meine Angaben zu verwackelte Bilder vermeiden. Auch mit diesen IBIS-Systemen müssen Sie mehrere Fotos aufnehmen, um sicher ein scharfes zu erhalten. Es bleibt bei der Wahrscheinlichkeitsrechnung mit der Gaußschen Kurve.
Im normalen Fotografiermodus mit mechanischem Verschluss ist das Verschlussgeräusch erstaunlich deutlich zu hören.
Die Haptik der neuen Nikon-Objektive wurde seit Spätsommer 2018 immer öfter bemängelt. Die hochwertige Gummierung alter Objektive wurde z.B. durch Hartplastik ersetzt, was nicht jeden Anwender überzeugt.
Erste präzise Labortest der Bildqualität lagen seit Anfang Oktober 2018 vor. Sie bestätigten alle meine optischen Wahrnehmungen. Die Bildqualität liegt zwar insgesamt hoch. Aber sie reicht keinesfalls an die der D850 heran. Die Banding- und Striping-Effekte (horizontal und vertikal) sind (selbst bei kleinen Ausdruckformaten) sichtbar und störend. Ferner treten diese Effekte auch beim Blitzen auf. Daraus folgt, dass es sich um unabänderbare Faktoren handelt, die durch die PDAF (Phasendetektoren des Autofokussystems) auf dem Sensor verursacht werden. Hinzu kommt, dass ich selbst mit unbewaffnetem Auge bei höheren ISO-Zahlen die schlechtere Bildqualität im Vergleich zur D850 bereits erkennen kann: Die Schrift ist unschärfer und das Rauschen ist höher. Da scheinen mir die offiziellen Messerwert sowie deren höfliche Erklärung wohl etwas beschönigend zu sein. Hinzu kommt, dass die Tester inzwischen die überdeutlichen Vergleichsbilder (perfekte Studio-Aufnahmen unter Idealbedingungen) zwischen Z7 und D850 bei ISO 25.600 nach nur 1 Tag herausgenommen hatten. Honi soit qui mal y pense. Aber bereits bei dem noch anwählbaren Vergleich mit ISO 4.000 ist der Unterschied (besonders beim Farbrauschen) sichtbar. - Also klare Empfehlung: Nur wegen der Bildqualität sollte niemand zur Z7 wechseln.
Immer mehr Tester berichten bald, dass die Fotos mit der Z7 nicht so scharf sind, wie mit der D850 - selbst unter idealen Verhältnissen und gleichen Objektiven. Manchmal schwankt es jedoch auch erheblich, was ebenso unerklärlich ist.
Mit dem damals neuen Lightroom 8 scheinen erhebliche Probleme bei RAW-Dateien vorzuliegen, da auch für RAW alle JEPEG-Einstellungen der Kamera Z7 übernommen werden. D.h. man muss diese wieder mühsam manuell herausnehmen, was bei Objektivkorrekturen sehr aufwändig ist.
Bald stellte sich heraus, dass man EFCS (Electronic first curtain shutter) benötigt, um den Erschütterung des Verschlusses zu vermeiden. Aber dieser ist firmenseitig wohlwissend ausgeschaltet. Denn EFCS beschränkt die Verschlusszeit auf nur 1/2.000 Sek.
Es mehrten sich bereits 2018 die Hinweise, dass die Belichtungsmessung in einigen Fällen bei der Z7 und Z6 von den gleichnamigen DSLR-Belichtungsmethoden abweichen. Das muss per se keine Qualitätseinbuße bedeuten, kann jedoch Umsteiger irritieren, da sie nun mit identische Einstellung anders belichtete Aufnahmen erhalten.
Zumindest bis Sommer 2020 gelang es Nikon nicht, einen Blitz zu liefern, der vollständig mit den Z-Kameras zusammenarbeitet. Der SB-500 und SB-5000 arbeiten noch am besten, wobei es bei Studioaufnahmen mit #D8 immer wieder zu Problemen (wie dunklem oder schwarzen EVF / Monitor kommt. Ferner funktioniert bei keinem Blitzgerät die Unterstützung für das Fokussieren, weil die Z-Kameras nicht mit dem roten Licht der Blitze zusammenarbeiten.
Hinweis: Zahlreiche der hier bemängelten Details könnten durch Software, also durch Firmware-Updates, behoben werden. An diesem Punkt wird sich zeigen, ob Nikon von Fuji gelernt hat und noch bei diesen beiden Modellen in den kommenden Monaten und Jahren kontinuierlich mittels Software-Updates die Funktionen verbessert, oder ob es den Weg von Sony einschlägt, nichts tut und dafür in ca. 2 Jahren ein Nachfolgemodell auf den Markt wirft.
Seit Anfang November 2018 fanden sich Test-Ergebnisse der Z6.
Die Z6 zeigt ebenfalls eine sehr gute Dynamik des Sensors, ist jedoch etwas schlechter als Sony A7III.
Auch die Z 6 zeigt erhebliche Streifenbildung - vor allem in den Schatten.
Wie ich vorhergesagt hatte, ist alles ähnlich zur Z7. Denn es handelt sich um systembedingte Vorteile mit ihren eigenen = identischen Problemen.
Da der Sensor mit 24,5 Mega-Pixel kleiner ist, sind manche technischen Werte etwas höher.
Der elektronische Sucher ist dafür minderwertiger, weil er nur mit langsamen 60 Hz arbeitet.
Überdies funktioniert der Augensensor nicht optimal, sodass er auch bei ausgeklapptem rückwärtigem Display dieses unerwartet ausschalten kann.
Nachteilig ist auch, dass man nur im elektronischen Sucher ein halbwegs freies Sichtfeld erhält. Auf dem rückwärtigen Display lassen sich die störenden Einblendungen / Überlagerungen nie ganz ausblenden.
Das wird sich auch in den kommenden Modellen nicht gravierend ändern.
Auf einem Gebiet scheint die Z6 jedoch alles bisher Dagewesene auf dem Markt zu übertreffen: im Bereich Video. Die Bildqualität wird von allen Testen sowohl mit dem internen 8-Bit-Format als auch extern an Atomos Ninja mit 10 Bit sehr gelobt. (DPReview TV: Nikon Z6 & Z7 for Video)
In den USA bot Nikon Anfang 2019 bereits ein preiswertes Set zur Videografie für die Z6 an. Es erhöht den Kamerapreis dennoch auf das Doppelte - 4.000 US$. In Europa wird es sicherlich teurer.
Ein kleiner Wermutstropfen: Der verwendete Vorverstärker kann bei externen Mikrofonen im Videobetrieb zu störendem Pfeifen führen.
Seit Januar 2019 lag ein erster umfassender Testbericht zur Z6 auf English vor. - Fazit: Die Z6 ist grundsolide für den Preis.
Immer mehr Praxis-Tests ab Anfang 2019 bescheinigten der Z6 jedoch noch schlechtere AF-Trefferraten als der Z7. Hinzu kommt, dass man nur mit 5 Bilder / Sek arbeiten kann, da man sonst durch die langen Dunkelzeiten des elektronischen Suchers das sich bewegende Objekt aus dem Sucher verliert. Und selbst bei stehenden Motiven mit Objektiven am Adapter versagte der Autofokus sehr oft. Bei Gegenlichtaufnahmen (Porträts) versagt der AF noch öfter. Die automatische Weißbalance ist (wie bei der Z7) bestenfalls als mäßig gut zu bezeichnen. Wie bereits von mir und einzelnen anderen Fotografen bemängelt, war die Belichtungsautomatik selbst nach Firmware-Update (Anfang 2019) ungenau und muss manuell ständig korrigiert werden - dies gilt vor allem bei Gegenlichtaufnahmen, wo die Z6 zur Unterbelichtung um bis zu mehreren Blenden neigt.
Im Video-Bereich sieht es nicht viel besser aus: Der angeblich geringe Rolling-Shutter-Effekt ist nachweislich falsch. Er ist bei der Z6 bestenfalls mittelmäßig. Die eingebaute Bildstabilisierung führt zu unvorhersagbaren und unregelmäßigen Verwacklungen und Bildverzerrungen, die das Video de facto zerstören, da sie in dieser Form nicht korrigierbar sind. Auch der Video-AF ist zwar der beste bei Nikon-Kameras aber verfehlte dennoch oft das anvisierte Ziel, weil er plötzlich den Hintergrund scharf stellte. Und selbst wenn er das Ziel aufgefasst hat, fängt er danach dennoch oft wieder zu pumpen (hunting) an. Siehe u.a. den englischen Video-Test.
Überdies traten in der freien Natur beim Objektivwechsel derart schnell Sensorflecken durch eindringenden Staub auf, dass sich immer mehr Natur- und Tier-Fotografen beschwerten.
Nikon hat seine Preise der Z-Serie zwar deutlich an den Konkurrenzmodellen von Sony orientiert. Dennoch fallen sie - vor allem in Deutschland - hoch aus.
In den USA wurde die Z7 mit 3.400 US$ 100 Dollar über der D850 und 200 $ über der Sony A7RIII angesiedelt. In Deutschland wurde sie ab 3.700 Euro angeboten. Das lag zwar unter Nikons deutschem UVP für die D850, aber deutlich über deren Marktpreis neu.
In den USA wurde die Z6 mit 2.000 US$ Dollar auf A7III-Niveau angesiedelt und war Ende November verfügbar. In Deutschland wurde sie ab 2.300 Euro angeboten. De facto betrug der Preis meist 2.450 Euro mit Adapter als Paket.
Manche der 3 angekündigten Objektive waren jedoch erst Ende Oktober oder später verfügbar. Das Nikkor Z 24-70 mm f4 S sollte in Deutschland angeblich ca. 1.100 Euro kosten, das Nikkor Z 35 mm f1.8 S rund 950 Euro. Das Normalobjektiv Nikkor Z 50 mm f1.8 S soll für ca. 680 Euro angeboten werden. Vor allem letzteres Objektiv gilt als überteuert.
Ab Anfang September 2018 bot Nikon in Deutschland für kurze Zeit ein Bundle mit kostenloser 64 GB XQD-Speicherkarte an.
Z7 kaufen: Nikon Z7. - Z6 kaufen: Nikon Z6 System Digitalkamera Kit 24-70 mm 1:4 S + FTZ Bajonettadapter - damals EUR 3.049 UVP.
Preise der Einzel-Objektive: Nikon NIKKOR Z 24-70 mm 1:4 S Objektiv : 1.099 Euro UVP - Anfang 2019: ca. 950 Euro. - Nikon NIKKOR Z 50 mm 1:1,8 S Objektiv : 679 Euro UVP - Anfang 2019: ca. 600 Euro. - Nikon NIKKOR Z 35 mm 1:1,8 S Objektiv : 949 Euro UVP - Anfang 2019: ca. 800 Euro.
Weitere Informationen finden Sie bei Nikon Deutschland
Da auch der Verkauf dieser neuen spiegellosen Kameras 2019 stark zurückging, sanken die Preise und wurden durch Cash-back-Aktionen von Nikon weiter gedrückt.
Es mag zwar lächerlich klingen, aber Nikon hat die Aussprache des Namens des Bajonettes und der Kameras vorgeschrieben. Er darf nur amerikanisch ausgesprochen werden, obwohl fast die gesamte restliche englischsprachige Welt das nicht kann. Von den Deutschen ganz abgesehen.
Also Z wird amerikanisch ausgesprochen. Das entspricht in etwa dem deutschen sieh
mit einem weichen, stimmhaften S - nicht Zett
und auch nicht englisch z sed
.
Eine Nachfrage bei deutschen Nikon-Repräsentanten ergab ein gemischtes Bild: Der eine sprach es amerikanisch aus, der andere deutsch. Selbst Nikon kann diese Sprachregelung offensichtlich nicht einmal intern durchsetzen.
Die meisten ökonomischen Analytiker sehen den Namen hingegen als Orientierung an Sony (A7 versus Z7).
Ich deute hieraus jedoch ferner Nikons knallharte Orientierung auf den Kernmarkt USA. - Europa interessierte 2018 nicht mehr besonders. Es muss festgehalten werden, dass die Amerikaner deutlich mehr hochwertige und teure Kameras kauften als Europäer. Beim wertvollen Kerngeschäft Systemkameras rangierte Europa (26%) sogar nur gleichauf mit Amerika (25%) und weit abgeschlagen hinter Asien (31%) auch ohne Japan (10%). Und dorthin zielt man vermutlich ebenso mit dem hochwertigen US-Image, das man sich geben möchte. Korrekt gelesen: Abgesehen vom amerikafeindlichen Deutschland und weitgehend USA-kritischen West-Europa ist das Ansehen der USA weltweit hoch - gleichgültig, was deutsche Medien verbreiten.
Kurzum: Es kam zu einer (erwartbar) relativ harten Landung - nach vielen (auch durch absichtliche Irreführung erzeugten) hochfliegenden Hoffnungen.
Selbst wenn man die zahlreichen bisher festgestellten Defizite an beiden Kameras noch durch Firmware-Updates in den Griff bekommt, so erhält man vom bisher Gebotenen sowie der Roadmap der vorgesehenen Objektive den Eindruck einer nicht wie bei Nikon sonst üblichen ausgereiften Planung, sondern eher den einer unter hohem Zeitdruck erstellten Konzeption und teilweise überstürzten Umsetzung.
Abgesehen von der deutschen überwiegenden Jubelpresse sind die weltweiten Rückmeldungen auch gemischt.
Machen wir uns nichts vor. Selbst, wenn derzeit noch Fragen u.a. zur fotografischen Praxis unbeantwortet sind: Das wird dennoch ein Erfolg.
Die bezahlten Influencer haben erwartungsgemäß in den Herbstmonaten 2018 die Produkte hochgejubelt. Die Zeit war vor Weihnachten sowieso günstig.
Der Erwartungsdruck bei Nikon ist gigantisch. Nikon selbst bezeichnet das Z-Bajonett und die beiden neuen Kameras als das wichtigste Vorhaben seit dem Jahr 1959. Man wird deshalb werbetechnisch alles tun, um den Erfolg durch alle denkbaren Marketing-Maßnahmen zu erkaufen. - Und die Propaganda-Maschinerie läuft wie geschmiert.
Viele private Nikon-Nutzer sind vermögend und wollen neues, leichteres Material - koste es, was es wolle.
Zu spiegellosen Kameras wechselbereite Nikon-Kunden können nicht zu Sony wechseln, da die Adapter für Nikon-Objektive an Sony-Kameras derzeit noch schlechter arbeiten als der eigene Nikon-ATZ-Adapter. Da spielt es dann auch für alte Nikon-Nutzer keine große finanzielle Rolle, dass die Z7 sehr teuer ist, für die eher schwache AF-Leistung - vor allem, wenn man sie mit der Sony A7RIII vergleicht.
Profis werden diese Kameras vorerst zumindest als Zweitkamera anschaffen. Auch für viele Profis spielt Geld keine Rolle, da angesichts der Abschreibung das Finanzamt die neue Kamera bezahlt.
Nikon-Fotografen, welche zu Video wechseln wollen, werden dies mit ihren alten Objektiven nun mit der Z-Reihe sowie Adapter versuchen.
Umfragen belegten - auch, wenn sie nicht repräsentativ sind -, dass 1/3 sofort zu spiegellosen Systemen wechseln werden und ein weiteres Drittel es sich derzeit überlegt.
Das letzte Drittel wird auch bald wechseln, weil Nikon ganz schnell die Kameras mit Spiegel ausrangieren wird. Ich prognostiziere, dass der Wechsel viel schneller ablaufen wird, als derjenige von analogen Kameras zu digitalen.
Ökonomisch betrachtet sieht es anders aus: Alles ist aus meiner Sicht zwar grundsolide aber doch so konservativ konzipiert, dass es nur eigene Bestandskunden vom Abwandern abhält, aber derzeit (laut Roadmap bis mindestens 2020) keine Kunden von anderen Herstellern zurück- oder neu gewinnt. D.h. man wird sich mit diesem System mittelfristig wohl eher selbst den Bereich der DSLRs kannibalisieren, auch wenn man kurzfristig einige seit Jahren zögernde eigene Altkunden zum Wechsel zu spiegellosen Kameras aus dem eigenen Haus bewegen kann und somit den Umsatz ankurbelt sowie den Gewinn erhöht.
Aufgrund des gigantischen Werberummels prognostizierte ich Ende August 2018 bereits bis zum Jahresende 2018 ca. 100-200.000 Bestellungen für die Z6, da viele D6#0- sowie D750-Nutzer schon relativ alte Kameras besitzen und sogar manche APS-C-Besitzer mit der Z6 als Aufstieg liebäugeln, sowie ca. 50-100.000 Bestellungen für die Z7, weil viele Profis und ambitionierte Amateure es ausprobieren wollen. - Das sind sehr hohe Zahlen für Vollformat-Kameras. Normalerweise werden in dem Segment - wenn es gut läuft - weltweit 10-20.000 je Monat je Modell verkauft.
Aber Nikon wird aufgrund seiner bekannten Unfähigkeit zur flexiblen Produktionsanpassung - wie so oft - diese Nachfrage nicht bedienen können, also zahlreiche Kunden nicht sofort beliefern können. - Nachtrag: Und wieder gab mir Nikon wenige Tage später Recht: Am 29.08.2018 - also nur 6 Tage nach dem Start - musste Nikon bekannt geben, dass sie bereits Lieferengpässe für die Vorbestellungen haben. Und das, obwohl sie allein von der Z7 angeblich 20.000 Stück im Monat produzierten.
Auch bei den Objektiven steht Nikon in den kommenden 3-5 Jahren unter einem enormen Druck: Es müssen sehr viele neue S-Line-Objektive in kurzer Zeit herausgebracht werden, und jedes muss qualitativ hochwertiger sein als die Vorgänger aus dem Bereich DSLR. Das war schließlich Nikons eigene physikalisch abenteuerliche Begründung für das neue Bajonett.
Beim Zubehör sieht es nicht besser aus: Im Laufe des Jahres 2019 wurde auch jedem deutlich, dass meine Einschätzung des erzwungenen Frühstarts zutraf. Nikon kam mit seinen Kameras 2018 vor der ursprünglichen eigenen Planung - zu früh - heraus und konnte folglich auch bis Februar 2019 in vielen Regionen der Welt große Teile des angekündigten Zubehörs nicht liefern. Angesichts der mangelnden Kooperationsbereitschaft Nikons beim neuen Z-System braucht es wohl noch einige Zeit, bis ein komplettes Ökosystem rund um die beiden Z-Kameras verfügbar sein wird.
Fazit: Ein riesiger Schritt für Nikon im spiegellosen Bereich, aber nur ein kleiner Schritt für die Fotografie insgesamt.
Wie gelange ich zu meiner Vermutung mit den hohen Bestellzahlen / Verkäufen? - Im August 2018 brachte die angesehene englischsprachige Fotofachzeitschrift DPReview die vorläufigen Ergebnisse einer - allerdings nicht repräsentativen - Online-Befragung unter Fotografen heraus. Dabei gaben Canon- und Nikon-Nutzer an, was Sie von zukünftigen spiegellosen Vollformat-Kameras ihrer Firmen erwarten.
Ganz stolz wurde die Zahl von 13% präsentiert - dem Spitzenplatz - absolute Kompatibilität / volle Leistung mit existierenden Objektiven (Full compatibility / full performance with existing lenses
). Diese Zahl soll die Vernünftigkeit der Altkunden belegen, welche einen Bestandsschutz für Ihre Investitionen in die Objektive wünschen.
Als kritischer Analytiker kann man die Zahlen jedoch auch querlesen: Dann darf man daraus schließen, dass 87% aller Fotografen bereit sind, dennoch auf spiegellose Systeme zu wechseln, auch wenn sie dafür neue Objektive kaufen müssten. Entweder sind diese Fotografen vermögend, um sich das leisten zu können, oder es handelt sich um Berufsfotografen, denen das Finanzamt dies bezahlt, oder sie besitzen wenige Objektive, sind dann in den Augen vieler keine ernsthaften Fotografen, oder sie haben angesichts des 2018 inszenierten Kaufrausches nach Neuem die Folgekosten ausgeblendet.
Seriöse umfassende Testberichte mit Serienmodellen konnten erst ab Ende September 2018 durchgeführt werden. Seriöse Praxisberichte lagen sogar erst ab Ende Oktober in großer Zahl vor. De facto fehlten auch Anfang 2019 noch immer wichtige und zugesagte Firmware-Updates. - Dennoch erlaube ich mir folgende generellen Hinweise:
Sofern Sie über ausreichend Geld verfügen und sich diese neuen Kameras gönnen wollen, so tun Sie dies bedenkenlos. Es gilt noch immer meine Aussage: Seit 2012 werden im Bereich Vollformat nur noch hochwertige Kameras angeboten. Sie können de facto keinen Fehlkauf machen. Early Adopters mit Mut können Nikons neue Z-Modelle kaufen.
Falls Sie als Nutzer von Nikon-Vollformat-Kameras bereit sind, Ihre alten Objektive mittels Adapter am neuen Gehäuse zu betreiben und dabei die üblichen Einschränkungen hinzunehmen, weil Sie persönlich für Ihre fotografische Arbeitsweise deutliche Vorteile in den Bereichen elektronischer Sucher (EVF), Bildstabilisierung und Video nutzen wollen, so spricht auch nichts gegen einen frühen Wechsel. Dies gilt m.E. insbesondere für Landschaftsfotografen.
Für bisherige Nikon-Nutzer, welche jedoch auf höchste Autofokus-Leistung angewiesen sind (sicherlich Sport, fliegende Vögel) resp. den Autofokus-Punkt schnell zwischen zwei Objekten / Motiven wechseln wollen, würde ich empfehlen, bis zum Erscheinen der neuen Firmware-Updates (evtl. Sommer 2019) zu warten.
Wer alte D6#0 und D750 besitzt, kann Vorteile bei der spiegellosen Variante Z6 finden. Er sollte jedoch auch beachten, dass Nikon zugesichert hat, die DSLR-Variante weiter zu pflegen. Sofern dieses Versprechen wahr ist, sollten bald Nachfolger mit Spiegel erscheinen, also eine D620 und eine D780.
Wer eine D810 oder vor allem eine D850 besitzt, sollte ruhig abwarten. Die bisher erkennbaren Vorteile der spiegellosen Variante Z7 sind eher gering.
Auch für (Rück-) Wechsler zu Nikon halte ich einen blinden Kauf derzeit noch für zu früh. Warten Sie die Details der Testberichte mit dem Firmware-Update ab.
Für komplett neu einsteigende Fotografen ohne Altlasten, die sofort komplett ausgestattet, frustfrei unbedingt spiegellos im Vollformat fotografieren wollen, muss ich Anfang 2019 ganz ehrlich zu der von mir jahrelang gescholtenen Firma Sony und deren A7 Reihe in der nun wirklich brauchbaren Version Mark III raten. Sie besitzt derzeit das größte native Objektivangebot. D.h. dort sind derzeit die meisten hochwertigen Objektive ohne Adapter zum entsprechenden Preis verfügbar. Der Augen-Autofokus funktioniert meist und besitzt für Porträts Vorteile. - Alles weitere finden Sie im umfassenden Systemvergleich Spiegellose Vollformat-Kameras
Grundsätzlich hängt die Entscheidung jedoch von Ihrem persönlichen Einzelfall und dem hauptsächlichen Fotostil ab.
Hektik oder Panik ist unangebracht: Vieles ist noch zu unklar.
Ihre alte DSLR ist durch diese Neuerscheinungen nicht schlechter geworden. Die Bildqualität ist noch immer dieselbe. Sie müssen also Ihre alte Ausrüstung - weder Kameras noch Objektive - nun nicht sofort verkaufen.
Wie ich bereits in der Einleitung festgehalten habe, handelt es sich um einen ganz üblichen evolutionären Schritt - keine technische Revolution, keine neue Physik.
Oder: Das Imperium der gegnerischen Influencer schlägt zurück?
Nikon hatte mit seinen gezielten Video-Teasern bewusst Hoffnungen geweckt, die ich in meinen Artikeln bereits im Sommer 2018 mit wissenschaftlichen Fakten widerlegt hatte. (Siehe z.B. Filme mit Visionen oder Utopien?)
Zudem hatten Nikons Werbeagenturen den Bogen deutlich überspannt, indem sie nicht nur den Assoziationen der Massen freien Lauf ließen, sondern sie gezielt in Richtungen lenkten, die physikalisch unrealistisch waren. - Dass dies Enttäuschungen produzieren musste, war vorhersehbar. Dass dies im Internet-Zeitalter die weltweiten hämischen Kommentare heraufbeschwören musste, hätte ebenfalls jedem klar sein müssen.
Als Fazit bleibt: Werbung hat heute auch im Fotobereich nicht mehr das Geringste mit Fakten oder dem realen Produkt zu tun.
Wer wochenlang die Sau durchs Fotografendorf treibt, darf sich nicht wundern, wenn danach auch Schweinekot an seinen eigenen Kleidern klebt.
Da die Menschen jedoch vergesslich sind, werden Nikons neue Z-Kameras in der Vorweihnachtszeit dennoch ein Erfolg werden.
Momentan gekränkte Nikon-Anhänger dürfen sich freuen: Der nächste Prügelknabe wird Canon mit seiner spiegellosen R-Kamera und den RF-Objektiven sein. Die können nämlich auch nicht zaubern. Letzteres scheint jedoch in einer modernen Medienwelt zunehmend gefordert zu werden von Influencern, die mit Harry Potter (aber ohne Naturwissenschaften) aufgewachsen sind.
Der harte ökonomische Bumerang kam für Nikon jedoch erst 2019, als immer mehr Fotografen ausgiebige (eher ernüchternde) eigene Erfahrungen mit beiden Kameras (und den noch immer nicht wirklich perfekten Firmware-Updates) sammeln konnten, und die Käufe dann wegbrachen.
Im Sommer 2019 brachte Nikon das schon länger angekündigte Kamera-Software-Update heraus.
Für die Nikon Z6 scheint es sich wirklich zu lohnen, da zahlreiche vorher bemängelte Dinge (wie der Autofokus) verbesserte wurden.
Die Effekte für die Z7 liegen jedoch im eher geringen Bereich.
An beiden Kameras können dadurch jedoch keine der bemängelten Hardware-Kriterien optimiert werden.
Fazit: Wer die Kamera bereits besitzt, sollte auf jeden Fall die Firmware-Updates Z6 und Z7 einspielen. - Wer die Kamera noch nicht besitzt, sollte vor dem Kauf dennoch obige Mängelliste beachten.
Im Jahr 2019 trat alles ein, was ich prognostiziert hatte:
Der marketing-technisch hervorgerufene Ansturm auf die beiden Kameras hielt nur im Herbst 2018 an. Danach bestätigten immer mehr Fotografen weltweit die hier aufgelisteten gravierenden Schwächen beider Kameras. Dies gilt vor allem im Vergleich zu den beiden DSLR-Modellen D750 und D850. Nur auf dem Video-Bereich kann die Z6 (gegen erhebliches Aufgeld und mit Sonderzubehör) mehr bieten.
Zahlreiche Firmware-Updates konnten nur die gravierenden Fehler lindern. Das darf auch nicht verwundern, da die Live-View Eigenschaften der D850 eher mäßig gut waren. Daraus hat man die Z7 entwickelt. Bis heute gilt die AF-Steuerung als nur mäßig gut. Die 3D-Autofokus-Funktion fehlt noch immer. - Wer dreist das Gegenteil behauptet, hat schlichtweg nicht damit gearbeitet, oder lügt vorsätzlich.
Im Halbjahresbericht 2019 räumte sogar Nikon ein, dass die Verkäufe der Z6 und Z7 drastisch einbrachen und die Erwartungen nicht erfüllten.
Weder die Roadmap zu den Objektiven noch sämtliche anderen Pläne und Ziele konnten 2019 eingehalten werden.
Der von mir publizierte interne Zwist zwischen den Anhängern der DSLRs und der Fraktion der Spiegellosen wurde im Oktober 2019 sogar öffentlich im Quartalsbericht ausgetragen, indem man dort den eigenen Managern vorwarf, dass sie beschlossene Veränderungen nicht oder nicht schnell genug umsetzten. Obstruktion! Danach folgten zahlreiche Strafversetzungen und Entlassungen. Das schädigte jedoch die Entwicklung und Produktion, wo man sowieso bereits in den Vorjahren sehr viel Personal eingespart hatte. So werden die Forschung und Entwicklung weiter hinter den Erwartungen zurückbleiben.
Nur (bezahlte) Influencer in deutschen Foren lügen die Fotografen diesbezüglich noch an. Weltweit lässt sich sonst keiner mehr diese Werbe-Märchen erzählen. In den USA musste Nikon die Z6 und Z7 sogar im Weihnachtsgeschäft 2019 mit starken Rabatten anbieten, damit sie gekauft wurden.
Fazit: Da ich mit beiden Kameras gearbeitet habe, kann ich bestätigen, dass man damit schöne Fotos machen kann. Die Z6 und Z7 sind inzwischen durch Firmware-Updates auch zweifellos bessere Foto-Kameras geworden, aber in der Foto-Praxis noch immer nicht so gut wie die D750 und die D850. In Deutschland waren beide spiegellose Modelle Ende 2019 zudem überteuert.
Das neue Firmware-Update 3.0 brachte Anfang 2020 sowohl für die Z6 als auch die Z7 sinnvolle Neuerungen für den Autofokus: Nun konnte man endlich das Autofocus tracking auf eine Fn-Taste legen und es funktionierte auch fast so, wie man es erwarten kann.
Ferner wurde das Fokussieren von Tieraugen besser unterstützt sowie die Benutzung neuer CFast-Karten ermöglicht.
Perfekt war alles aber noch immer nicht, und eigentlich hätte man dies schon 2018 - also 2 Jahren zuvor - erwarten können. Dennoch: So langsam werden beide Modelle zu wirklich brauchbaren Kameras.
Bis Sommer 2020 folgten weitere Firmware-Updates, welche sich lohnten, weil sie zumindest Details verbesserten und so manche Schwächen linderten. Nochmals: Laden Sie sich diese Firmware-Updates auf jeden Fall auf Ihre Kamera.
Immer mehr Besitzer der Z-Serie räumten allerdings ein, dass ihre Z-Kameras (wie zahlreiche Nikon-Modelle seit Jahren) völlig unvorhergesehen plötzlich eine ERR
-Meldung anzeigt - teilweise auch mehrfach. In vielen Fällen hat sich die Elektronik wieder einmal verschluckt und den Verschluss geschlossen. Sofern man dann die Kamera ausschaltet, den Akku herausnimmt, wieder einführt, die Kamera anschaltet, trotz Fehlermeldung einmal auslöst, dann kann sich der Fehler von selbst beheben. Aber nicht immer. Falls nicht, muss die Kamera in den kostenpflichtigen Nikon-Service.
Hinweis: Bei allen Z-Kameras (dem ganzen Z-System) mit einem mechanischen Verschluss gilt, dass dieser bei vielen Objektiven - vor allem denjenigen neuen der Z-/S-Modelle mit VR - ausgegraut wird und nicht benutzbar ist. Dort wird ohne Wissen des Fotografen der A-Modus (=EFCS) verwendet. Dies macht sich unter anderem sichtbar in einem unruhigen Bokeh des dann verwendeten Automatikmodus (= EFCS - elektronischer Verschluss am Anfang der Belichtung) bemerkbar. Siehe hierzu meine allgemeinen erklärenden Bemerkungen und den zweiten Hinweis.
Bis Ende 2024 folgten weitere Firmware-Updates - Das letzte stammte vom 17. Juli 2024. Aber sie erbrachten kaum mehr größere Verbesserungen. - Letztendlich bewahrheitete sich die Vermutung manche Analysten, das es nicht nur an der Software lag, sondern auch an der leistungsschwachen Hardware. Damit der Autofokus optimiert werden konnte, bedurfte es bei beiden Nachfolgemodellen schlichtweg drastisch mehr Rechenleistung - zuerst durch zwei parallele Prozessoren (Nikon Z6 II sowie Nikon Z7 II) und dann 2024 bei der Nikon Z6 III einen völlig neuen nochmals stärkeren Prozessor. Ende 2024 wurden beide 'ersten Würfe' Z6 und Z7 bei Nikon als discontinued
gelistet, waren also definitiv ausgesondert worden.
Interessierte finden die offiziellen Informationen beim Hersteller zur Z series, zur Z7, zur Z6, zum Adapter sowie die offiziellen Handbücher Handbuch Z7 - Deutsch und Handbuch Z7 - Englisch sowie die offiziellen Handbücher zur Z6 - Deutsch.
Im Folgenden finden Sie kommentierte Quellen und Belege sowie Analysen für alle Test-Ergebnisse und Kritiken zu Aussagen zur Kamera sowie Anmerkungen zu den jeweiligen Testpersonen. Die positiven wie kritischen Einschätzungen im Artikel werden gestützt durch die hier angeführten Belege und Quellen. Sie sollten auf jeden Fall einen Blick in jene Quellen werfen, oder zumindest die zur jeweiligen Quelle angeführten Details vor einem Kauf beachten.
Der englische Artikel Nikon Z7 Review liefert die Endtestergebnisse des Fachmagazins DPReview. Nur ein wohlwollendes aber dennoch ernüchterndes Silber als Prädikat wird viele Nikon-Fans enttäuschen. Aber mehr ist die Kamera nicht wert. Zumindest die Zusammenfassung sollte jeder vor dem Kauf lesen.
Der folgende Artikel Five ways nikon could improve the Z7 auf Englisch der Fachzeitschrift DPReview schildert 5 Fehler an der Kamera. 4 davon liegen am AF-System.
Der nächste englisch Artikel Sigma releases interchangeable lens compatibility notes for Nikon Z7 and Canon EOS R von DPReview listet alle von Sigma an Canon R und Nikon Z getesteten Objektive mit Ergebnissen und Einschränkungen auf.
Dieser Artikel Teardown of the Nikon Z7 Mirrorless Camera liefert die Fotos und Erklärungen des Innern der Z7, welche von US-Verleiher LensRentals zerlegt wurde. Zwar ist der Text englisch, aber es finden sich viele Fotos, welche das sehr solide und ziemlich angefüllte Innere der Kamera zeigen. - Wie ich sagte: eine solide Kamera.
Dieser folgende englische Artikel Nikon Z6 image quality and dynamic range impress, but not without caveats - liefert die Test-Ergebnisse zur Bildqualität der Z6 auf Englisch mit einstellbaren Vergleichsbildern.
Der nächste englische Artikel Nikon Z6 Review bietet den kompletten und abschließenden Testbericht der Zeitschrift DPReview zur Z6. Auch hier reichte es nur zum Prädikat 'Silber'.
Der letzte Artikel Hands-on with Nikon's 58 mm F0.95 'Noct' lens liefert einen englischen Überblick mit Fotos über das hochgejubelte lichtstarke Spezial-Objektiv im Oktober 2019.
Der Influencer Tony Northrup schildert im folgenden Video Nikon Z7 Image Quality vs D850, Canon EOS R, Sony a7R III: BANDING IS REAL! vom 03.10.2018 auf Englisch seine ernüchternden Testergebnisse mit der Z7.
Der US-Influencer Jared Polin liefert im englischen Film Nikon Z7 Real World Review (vs D850 vs Sony a7R III vs Canon EOS R) vom 04.11.2018 seine Ergebnisse zur Z7. - Dank der speziellen Aufnahme-Technik des Videos durch den Sucher der Z7 kann nun jeder sehr gut selbst nachprüfen, wie langsam und unzuverlässig der Autofokus in mehreren Modi arbeitet. Schauen Sie selbst. Das ist ein Profifotograf, der seit Jahrzehnten alle Kameras testet. Selbst er bekommt es kaum hin. Hier muss Nikon nach Meinung aller Fotografen, welche die Kamera testeten, nachbessern.
Die beiden kanadischen Influencer von DPReview liefern im Video DPReview TV: Nikon Z7 review vom 17.11.2018 auf Englisch ihre Testergebnisse.
Die beiden US-Influencer Tony und Chelsea Northrup zeigen im Film Nikon Z6 Image Quality & Dynamic Range Review: vs Z7, Canon EOS R, Sony a7 III vom 09.11.2018 auf Englisch Vergleiche und Ergebnisse mehrerer Kameramodelle.
Die beiden kanadischen Influencer von DPReview liefern im nächsten englischen Video DPReview TV: Nikon Z6 & Z7 for Video vom 01.12.2018 spezielle Testberichte zur Z6 und Z7, welche damals gut ausfielen, weil sie bei Weitem nicht so genau durchgeführt wurden, wie es erforderlich gewesen wäre. Denn zahlreiche Privatkunden ertesteten später wesentlich schlechtere Werte für die Videografie.
Die beiden kanadischen Influencer von DPReview liefern im letzten englischen Film DPReview TV: Nikon Z6 Review vom 15.12.2018 ihren Testbericht zum Objektiv 35 mm f1,8 mit der Z6 zusammen.
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Foto Video Design - Dr. Schuhmacher