Das Risiko, durch Verlust, Diebstahl, Beschädigung oder Zerstörung im fotografischen Alltag die eigene Ausrüstung zu verlieren, ist nicht nur im Urlaub im fernen Ausland groß. Auch im täglichen Gebrauch können Kamera und Objektiv beschädigt oder gestohlen werden.
Damit der Sensor einer Kamera nicht verschmutzt, ist bereits für den Staubschutz jeder Kamera eine Hülle unumgänglich. Denn für viele Kameras ist eine Sensor-Reinigung nicht möglich, sehr teuer oder zeitaufwändig.
Wechselobjektive und Zubehör stopfen viele Fotografen zuerst einmal in Jackentaschen. Diese haben jedoch den Nachteil, dass sie meist Staub, Schmutz und Brösel ansammeln und so die Ausrüstung verschmutzen.
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle bei Transport und Schutz der Fotoausrüstung behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Foto-Tasche, Foto-Rucksack, Foto-Koffer oder Foto-Trolley ?
Früher oder später muss sich jeder Fotograf folglich mit dem Schutz und Transport seiner Fotoausrüstung beschäftigen. Hier finden Sie Analysen, Gruppierungen, Tipps und Empfehlungen zu Fototaschen, Fotorucksäcken, Fotokoffern und Fototrolleys etc.
Originalverpackung der Fotoausrüstung
Wenn man Fotoausrüstung im Original erwirbt, dann wird sie in einer Originalverpackung ausgeliefert.
Kamera
Meist handelt es sich bei Originalverpackung der Kameras nur um eine Styropor-Verpackung, die zwar beim Postversand / Transport ideal schützt, jedoch im Foto-Alltagseinsatz kaum verwendet werden kann.
Dennoch ist es ratsam, diese Originalverpackung zumindest während der Garantiezeit aufzubewahren, da eine Rücksendung im Schadensfall darin viel sicherer und einfacher geschehen kann.
Ferner ist ein Wiederverkauf in der Originalverpackung leichter möglich und erzielt immer einen höheren Preis.
Festzuhalten bleibt, dass das wichtigste und meist teuerste Ausrüstungsteil - die Kamera - im Fotoalltag am schlechtesten geschützt ist. Hier muss man folglich selbst nachbessern.
Objektive und Konverter
Oft handelt es sich bei der Originalverpackung der Objektive und Konverter um eine Styropor-Verpackung, die zwar beim Postversand / Transport ideal schützt, jedoch im Foto-Alltagseinsatz kaum verwendet werden kann.
Hierzu gilt analog das bei Kameras gesagte.
Bei hochwertigen / teuren Objektiven werden meist separate Schutzhüllen für Objektive mitgeliefert. Diese bestehen oft aus Leder, Kunstleder, Kunststoff, zusätzlich ausgeschäumtem Kunststoff etc.
Solche Behältnisse eignen sich ideal zum Transport des Objektivs z.B. in einer normalen Tragetasche oder einem normalen Rucksack.
Behalten Sie diese auf jeden Fall.
Ferner nutzen zahlreiche Fotografen diese Schutzhüllen für Objektive zusätzlich in den Fotorucksäcken, um einen maximalen Schutz für teure Objektive zu erhalten. D.h. diese Fotografen stecken das Objektiv zuerst in die Objektivschutzhülle und dann in das spezielle, nochmals ausgepolsterte Fach im Fotorucksack.
Diese zusätzlichen Objektivschutzhüllen oder Objektivbeutel bieten ferner einen deutlich erhöhten Staubschutz, sodass man die Objektive seltener reinigen muss.
Falls man nur ein Objektiv besitzt oder mit sich führt, dann sollte man es im angeschraubten Zustand zusammen mit der Kamera schützen.
Bei mehr als einem Wechselobjektiv sollte man sich angesichts der oft empfindlichen Optik Gedanken über einen passenden Schutz im Fotoalltag machen.
Zumindest sollte man die eigenen Objektive in den vom Hersteller in der Originalverpackung mitgelieferten oder selbst aus dem Lebensmittelbereich bezogenen Klarsicht-Plastiktüten / Gefrierbeutel einpacken, damit sie - auch im Rucksack oder Koffer- besser vor Staub und Wasser geschützt sind.
Hinweis: Tierfotografen, die scheue Tiere fotografieren wollen, sollten jedoch eher (Hand-) Tücher verwenden als raschelnde und knisternde Plastiktüten.
Zahlreiche Fotografen empfehlen immer wieder Stoffbeutel als Schutzhülle für Objektive. Einerseits bieten diese einen wesentlich höheren Schlagschutz als eine Klarsichtplastikhülle. Andererseits weisen sie Wasser nicht ab und neigen generell zum Fusseln oder zum Ansammeln von Staub in den Gewebeporen. Ferner erkenne ich dann nicht sofort von außen, welches Objektiv sich darin befindet. Vor allem der Schmutzaspekt schreckt mich ab.
Andere Fotografen verwenden Neopren-Tücher, Mikrofasertücher oder Fensterleder, um ihre Objektive nochmals einzuwickeln, bevor sie diese in den Rucksack oder die Tasche stecken. Diese Materialien eignen sich eher als Stoffbeutel. Aber Fensterleder verschmiert mir die Objektive, sodass ich es nicht zum Reinigen verwenden kann.
Die in den Werbebroschüren und sogar Filmen immer wieder zu sehende Vorgehensweise, Objektive einfach (teilweise sogar ohne Schutzdeckel vorne und hinten) in ein Fach eines Rucksacks zu stecken, kann man nicht empfehlen. Beide Seiten eines Objektivs sind sehr empfindlich und müssen geschützt werden. Und sofern Sie einmal Ihren Rucksack bei Regen offen ließen, wissen Sie auch, wie mühsam es sein kann, Wasserflecken wieder von Objektiven zu entfernen.
Blitzgeräte
Hier gelten alle Angaben analog zu den Objektiven.
Meist werden nur höherwertige Blitzgeräte mit einer zusätzlichen gepolsterten Hülle aus Kunststoff für den Fotoeinsatz ausgestattet.
Falls Sie Ihren Systemblitz nur gelegentlich mitnehmen, kann das Einwickeln in ein weiches Handtuch etc. und Verstauen in der Tasche ausreichen.
Falls Sie Ihren Systemblitz jedoch regelmäßig mit sich führen, sollten Sie über eine für das Modell passende, gepolsterte Tasche nachdenken. Mehrere Teile am Blitzgerät - wie die Kontaktfüße und die Streuscheibe - sind empfindlich und sollten geschützt werden.
Objektivfilter
Die meisten mir bekannten Objektivfilter werden in einem Plastikbehälter geliefert, der sich exakt so auch weiter verwenden lässt.
Tun Sie dies auf jeden Fall.
Kratzer oder Staub auf dem Filter reduzieren seine Leistung spürbar.
Vor allem aus diesem Grund rate ich auch von der ständigen Anbringung eines Filters - als Schutz - auf einem Objektiv ab. Für den Schutz ist der Objektivdeckel zuständig. Sogenannte Schutzfilter verschlechtern (selbst im optimalsten Zustand) die Abbildungsleistung und sind aufgrund des hohen Verschleißes regelmäßig auszuwechseln.
Der Preis als schlechtes Auswahlkriterium
Viele Menschen klicken im Internet einfach einen Marktplatz an und suchen innerhalb einer rein subjektiven Preisspanne etwas vermeintlich Passendes.
Bitte treffen Sie keine Auswahl nur nach dem Preis.
Weder ist z.B. eine sündhaft teure Tasche eine Garantie für höchste Qualität, noch muss ein preiswerter Rucksack ein Hinweis auf Pfusch sein.
Und selbst, wenn die Anschaffung etwas teurer wird: Sind - angesichts einer Fotoausrüstung von oft insgesamt mehreren tausend Euro Gesamtwert - eingesparte 50 bis maximal 100 Euro (mehr beträgt der Aufpreis zum besten Produkt einer Klasse nicht), wirklich wert, dass Sie sich dann täglich mit etwas herumärgern und Ihre Freude an der Fotografie verlieren.
Erstaunlicher Weise finden sich mit einem klar definierten Ziel immer mittelpreisige Produkte, die genau das können, was Sie wollen.
Ihr individuelles Anforderungsprofil ist entscheidend dafür, dass Sie mit Ihrer Auswahl im besten Fall über viele Jahre glücklich sind.
Anforderungsprofil festlegen
Bevor Sie kaufen, sollten Sie ein klares eigenes Anforderungsprofil festlegen.
Wo fotografiere ich? - In Gebäuden, im Freien, in Großstädten, auf dem Land, in gemäßigten Breiten, in Wüsten, in den Tropen, am Meer, auf einer Kreuzfahrt, im Krisengebiet, in Tier-/Reitställen ...
Wann fotografiere ich? - Am Tag, in der Nacht, bei Sonnenschein, bei Wind, im Regen, bei Schneefall, im Urlaub, auf Wanderungen, auf Touren, ...
Wie komme ich an meinen Zielort? Welches Fortbewegungsmittel / Transportmittel nutze ich? - Meine Füße, Fahrrad, Motorrad, Taxi, Bus, eigenen Pkw, Schiff, Fähre, Flugzeug, ...
Falls Ihre Fotoausrüstung in das Handgepäck auf Flügen soll, so sind je nach Fluggesellschaft, Land und sogar Flugzeug unterschiedliche, sich ständig ändernde aber meist sehr enge Grenzen gezogen, welche die Auswahl extrem einschränken können. - Allerdings darf man es auch nicht dramatisieren. Die IATA-Norm erfüllen sogar manche mittelgroßen Rucksäcke, wie mein Exemplar. Siehe den Testbericht. Allerdings heißt dies auch wieder nicht, dass man in so eine Tasche 20 kg packen darf.
Wie weit transportiere ich meine Fotoausrüstung?
Wer trägt die Ausrüstung?
Immer ich oder habe ich Helfer? Kann ich vor Ort Teile auslagern (z.B. Teile im Hotel-Safe lassen, im Auto lassen), ...
Wie umfangreich ist meine Foto-Ausstattung?
Was davon muss, soll, kann mit?
Wird die Ausrüstung in der nahen Zukunft wachsen?
Legen Sie dazu Ihre gesamte Fotoausrüstung auf dem sauberen Boden oder einem Tisch aus.
Was will ich sonst noch alles zum Fotografieren mitnehmen?
Essen, Trinken, Mobiltelefon, Laptop, Fernbedienung, Kabel, Ladegerät, Taschenlampe, Reflektor, Regenjacke, ...
Wie fotografiere ich?
Z.B. geplante Fotografien vom Stativ oder eher Schnappschüsse?
Was fotografiere ich?
Wie sportlich und belastbar bin ich?
Wie viel Gewicht kann und will ich wie lange über welche Strecken tragen?
Reduzieren Sie dann Ihre Schätzwerte auf die Hälfte, damit das Fotografieren auch noch Spaß macht.
Kann ein einziges Transport- und Schutzgefäß alle meine Forderungen erfüllen, oder benötige ich evtl. mehrere auf die einzelnen Fotoaufgaben optimierte Teile.
Stellen Sie sich Ihre Fotografierpraxis plastisch vor und überlegen Sie dann die daraus resultierenden Einzelanforderungen an Ihre individuelle Transportausstattung.
Das magische Dreieck
Allerdings existiert keine Wunderverpackung, welche alle Wünsche erfüllt. Selbst, wenn man den Preis als Auswahlkriterium vernachlässigt, so bleiben unveränderbare physikalische Fakten:
Ladekapazität: Je mehr Fotoausrüstung man mitnehmen möchte und je größer die Einzelteile (insbesondere Objektive) sind, desto größer und stabiler muss der Behälter gebaut werden und umso schwerer wird er zwangsläufig auch, worunter der (Trage-) Komfort leidet.
Sicherheit: Je sicherer die Fotoausrüstung verstaut werden soll, umso voluminöser (ausgepolsterter) und stabiler sowie schwerer muss der Behälter sein. Darunter leidet der (Trage-) Komfort und auch die Ladekapazität je Volumen.
(Trage-) Komfort: Selbst, wenn man jedem Fotografen eine gewisse Leidensfähigkeit attestiert, so lässt sich ein minimaler Komfort letztendlich nur durch eine Beschränkung der Größe (des Volumens) des Behälters und seines Gewichtes erzielen. Darunter leiden zwangsläufig die Sicherheit und die Ladekapazität.
Jeder muss seinen eigenen Kompromiss zwischen Ladekapazität, Schutzumfang und Komfort treffen.
Umfang der zu schützenden Ausrüstung
Zuerst müssen Sie festlegen, was alles geschützt werden soll.
Je teurer, desto schützenswerter.
Je empfindlicher, desto schützenswerter.
D.h. das Kameragehäuse und lichtstarke Objektive sowie die Speicherkarten dürften vermutlich bei vielen Fotografen ganz oben auf der Liste stehen.
Preiswerte Staubtücher, Lichtreflektoren, die selbst weich und biegbar sind, sowie Plastikplanen oder auch die oft empfohlenen großen Müllbeutel, die als Schmutzunterlage für den Fotografen auf dem Boden dienen, können hingegen sogar selbst als teilweiser (Polster-, Seit- oder Gesamt-) Schutz für die wertvollen Geräte verwendet werden. Große Müllbeutel kann man sogar als billigen Regenschutz über die Tasche, den Rucksack oder Koffer hüllen.
Vor allem, falls Platz für lichtstarke Teleobjektive über 300 mm erforderlich ist, schrumpft die auf den ersten Blick riesige Auswahl an Behältnissen plötzlich dramatisch.
Die Auswahl wird weiter reduziert, falls ein Tablet-, Notebook-Fach vorhanden sein soll oder sogar ein großer Laptop mitgenommen werden soll.
Schutzarten / Schutzumfang
Es gibt unzählige Arten von Schutzbedürfnissen, Schutzmöglichkeiten und Sicherheitswünschen:
Sichtschutz
Diebstahlschutz
Staubschutz
Wasserschutz: Von Kondensationsfeuchtigkeit, über Regen, Spritzwasser bis hin zu absolut wasserdicht bis x Meter Tiefe.
Windschutz
Kratzschutz
Stoß-, Schlag- und Erschütterungsschutz
Transportschutz je nach gewähltem Transportmittel
UV-Schutz
Wärmeschutz / Kälteschutz
Ordnungswunsch = Aufbewahrungsort: Ein Ort, an dem alle Fotoausrüstung zusammen geordnet verwahrt wird.
Kombinationswünsche. So ergänzen sich oft Sicht-, UV- und primärer Diebstahlschutz bzw. lassen sich kombinieren.
etc.
Sie müssen sich folglich auch Klarheit darüber verschaffen, wie bzw. wie umfangreich geschützt werden soll.
Material
Es finden sich im Einzelnen zahlreiche Materialien zum Schutz der Fotoausrüstung. Sie lassen sich jedoch in wenige Hauptgruppen zusammenfassen:
Weichkunststoffe, die extrem verformbar sind.
Hartkunststoffe, die bis zu einer gewissen Belastungsgrenze nur wenig nachgeben und sich reversibel zurückverformen. Sie sind oft aus ABS - Acrylnitril-Butadien-Styrol gefertigt.
Metalle, die bei hohem Gewicht oft langfristig einen sehr hohen Schutz bieten.
Ansonsten werden massive Metalle (bis hin zu Messing) oft noch bei Verschlüssen verwendet.
Echt- und Kunst-Leder, die klassisch und edel aussehen, aber eher das Image des Trägers aufwerten als Schutz der Kamera bieten.
Canvas (Baumwolle), meist mit (Kunststoff-) Imprägnierungen.
Leinenstoff mit Wachs.
Hinweis: Während Farben auf Kunststoffen fest haften, verändern sich die Farben bei Naturstoffen mit der Zeit.
Ferner sind Naturstoffe zwar heute auch imprägniert. Das verhindert jedoch meist nicht, dass sie hygroskopisch sind, Wasser anziehen und klamm werden.
Meist findet sich eine Kombination an Materialien:
Harte Schalen außen schützen gegen direkte Beschädigungen durch Aufprall und Aufschlag.
Stöße und Erschütterungen lassen sich jedoch nur durch eine gute Dämpfung, also weiche Materialien, in ihren Auswirkungen abmildern.
Klären Sie, welches Material am besten zu Ihrem jeweiligen Einsatzzweck und Schutzbedürfnis passt?
Wichtiger als das Material selbst sind jedoch:
die Verarbeitung des Materials: z.B. Kreuzweise Nähung mit Doppelnähten, versenkte Nähte, ...
die Art und Dicke der Polsterung im Innern,
die Art und Haltbarkeit der wasserabweisenden äußeren Hülle,
die Haltbarkeit der (Reiß-) Verschlüsse und Dichtungen,
die Strapazierfähigkeit der äußeren Beschichtung,
ein integriertes Regencape: eine wasserundurchlässige (oft durch eine Polyurethan-Schutzschicht imprägnierte) Nylontasche, die bei Bedarf wie die Kapuze einer Regenjacke über die Tasche, den Rucksack etc. gestülpt wird.
Flexibilität
Wichtiger als die reine Literangabe des Volumens des Innenraums sind oft folgende Fragen:
Ist der Innenraum durch manuell veränderbare / einstellbare Module, Klettverschlüsse und Trennwände auf die eigenen Erfordernisse der Ausrüstung variabel einteilbar?
Wie groß ist die Anzahl der Staufächer, Netztaschen, Außentaschen?
Sind die Zwischenwände einerseits steif genug, um formstabil zu halten, und andererseits weich genug, um zu polstern?
Ist ausreichend Raum für Zusatzausrüstung - wie Speicherkarten, Filter, Taschenlampe, Ersatzakkus, Kabel, Fernauslöser, Belichtungsmesser, Graukarte, Reflektoren etc. - vorhanden?
Lassen sich Erweiterungen außen anbringen? Z.B. lässt sich ein Stativ außen am Rucksack / Koffer befestigen?
Existieren Sicherheitsvorkehrungen, die das unbeabsichtigte Herausfallen der Ausrüstung verhindern? - Z.B. Gummischlaufen oder Stretch-Band, welche die Ausrüstung fixieren.
Wie leicht, schnell und ergonomisch gestaltet sich der Zugriff auf die Ausrüstung?
Größe und Gewicht
Von der dünnen Plastikfolie mit wenigen Gramm, die man über einen Speicherchip oder eine Pocket-Kamera schiebt, bis hin zum Seereisekoffer, den man lieber von mehreren Personen oder dem Gabelstapler transportieren lässt, findet sich alles.
Was passt am idealsten zu Ihrem jeweiligen Einsatzzweck und Schutzbedürfnis?
Herstellerangaben
Die Herstellerangaben bei Einheiten in Zentimetern und Litern (Volumen) stimmen weitestgehend mit meinen Messungen überein.
Das exakte Nachmessen ist jedoch bei verformbaren Taschen und Rucksäcken immer schwierig.
Gehen Sie daher grundsätzlich von einigen Zentimetern Unterschied aus.
Die Abweichungen der Messdaten werden mit der Beladung durch Ihre schwere Ausrüstung und der langjährigen Benutzung des Behälters größer werden.
Allerdings geben zahlreiche Hersteller (insbesondere im Ausland) nur ein Maß an, welches dann meist die Außendimensionen beschreibt.
Diskussionen im Internet um angeblich falsch angegebene Maße kann ich bisher nicht nachvollziehen.
Allerdings scheinen viele Menschen sich bei den Volumenangaben in Litern offensichtlich eher Quader, wie Milch im Tetrapack, vorzustellen. Taschen und Rucksäcke sind jedoch oft abgerundet. Daher ist das real durch Objektive nutzbare Volumen oft viel geringer.
Allerdings muss man bei den üblichen Stauplänen genau hinsehen. Sehr oft werden dort sehr kleine APS-C-Kameras mit geradezu winzigen Objektiven verpackt, die dann ein enormes Volumen suggerieren. Faktisch wird es mit einer Vollformat-Kamera mit lichtstarken Objektiven in den meisten angebotenen Behältnissen eng.
Ferner sollte man das Attribut geeignet für Profikameras immer genau hinterfragen. Mir bleibt es z.B. ein Rätsel, wie man in Taschen mit nur 10 cm Tiefe eine Profikamera mit Objektiv hineinstecken will. Bereits ohne zusätzlichen externen Batteriegriff sind die meisten Profikameras höher. - Nachdem Lowepro seinen Konfigurator abgeschaltet hat, stellte inzwischen auch Cullmann seinen Taschen Konfigurator ein.
Schlagschutz, Aufprallschutz
Eine der wichtigsten Aufgaben von Behältnissen für Fotoapparate und Objektive ist der Schutz vor Schlägen und harten Aufprällen. Zu denken ist hier z.B. an eher alltägliche Vorfälle, wie das Fallenlassen des Behältnisses auf einer Treppe, der Sturz des Transportbehälters auf die Straße, der Auffahrunfall im Pkw oder der Aufprall spielender Kinder auf ein z.B. am Boden abgestelltes Behältnis etc.
Hierzu ist eine Mischung aus sehr widerstandsfähigen und dennoch reversibel verformbaren Stoffen erforderlich.
Je länger die Kraft einwirkt und je höher die Kraft ist, desto wichtiger wird auch die Konstruktion des Behälters, der die hohen Dauerkräfte umlenken und weiterleiten muss.
Einerseits sollen harte Schläge keine größeren Eindrücke hervorrufen, die sich in das Innere des Behältnisses hineinverformen und dort evtl. Schäden an der Fotoausrüstung hervorrufen.
Andererseits müssen sie sich wie die Knautschzone beim Pkw zumindest etwas elastisch verformen können, weil sonst die Erschütterungen im Innern zu groß und die Materialdicke und damit das Gewicht extrem ansteigen würden. Schließlich will kein Fotograf einen Stahltresor mit sich herumtragen.
Ferner soll diese Verformung entweder automatisch oder zumindest manuell reversibel sein.
In der Praxis werden diese hohen Anforderungen nur von wenigen Kunststoffen und meist nur bei hochwertigen Koffern mit speziellen Scharnieren und hoch belastbaren Fugen in den Deckeln erfüllt.
Alle anderen Materialien an anderen Behältnissen besitzen zwangsläufig einen geringeren Schlagschutz. Sie ersetzen dies mittels einer dicken Dämmung / Polsterung eher durch eine Dämpfung der Aufprallkräfte.
Mit zunehmendem Ausrüstungsgewicht wird der Fallschutz immer wichtiger. Dieser lässt sich nur mit stabilen Rahmenkonstruktionen und - zumindest im Kern - sehr stabilen Trennelementen erzielen. Diese müssen ferner fest mit dem Rahmen (meist über Klettverschlüsse) verbunden sein. Mit zunehmendem Ausrüstungsgewicht steigt somit auch das Leergewicht des Behälters an, um diesen Schutz zu gewährleisten. Mit anderen Worten: Große Rucksäcke und Taschen lassen sich heute zwar mit geringen Materialgewichten herstellen. Aber diese bieten dann keinen ausreichenden Schutz.
Dies ist der am häufigsten zu findende Schutz bei Behältnissen für Fotoausrüstung.
Weich, elastisch, federnd, biegbar, nachgiebig, reversibel verformbar und viele ähnliche Materialeigenschaften sind hilfreich.
Im Neuzustand erfüllen viele Materialien diese Anforderungen.
Jedoch altern zahlreiche Materialien schnell und verlieren dann diese geforderten Charaktereigenschaften. Allerdings geschieht das eher unmerklich oder zumindest, ohne dass es der Nutzer direkt sehen kann.
Manche Materialien werden mit den Jahren auch spröde und entlassen winzige Bruchstücke in den Innenraum. Spätestens dann wird es Zeit für die Entsorgung und Neubeschaffung.
Allerdings sollte man bereits bei der Neubeschaffung darauf achten, dass Dämmmaterialien im Innern nicht fusseln. Ansonsten dürfen Sie sich über einen erhöhten Aufwand bei der Objektivreinigung und der Sensor-Reinigung bzw. schlechte Fotos nicht wundern.
Vor allem bei Koffern und Trolleys muss man auf einen extremen Dämmschutz im Innern achten, da hier die Schläge und Stöße des Untergrundes über die Rollen und die harte Außenschale fast ungefiltert übertragen werden. Deshalb findet sich dort auch meist besonders weicher Schaumstoff, in den man die Fotoausrüstungsteile mit großem Abstand in passgenaue Aussparungen einfügt. Dieser erforderliche große Teileabstand für die Dämpfung der Vibrationen ist ein Grund, weshalb in Koffern und Trolleys angesichts der Größe unerwartet wenig Material untergebracht werden kann.
Auch bei Motorrad- und Fahrrad-Taschen sollte man auf eine hohe Dämpfung achten, da die durch die Straße verursachten hohen Vibrationen erheblich sein können.
Alle Fotobehältnisse, die man am eigenen Körper trägt, sind hingegen bereits durch den gesamten Körperbau des Menschen vor vielen hochfrequenten Schwingungen geschützt. Hier treten eher Schwingungen mit hoher Amplitude und geringer Frequenz auf. Da der gesamte Rucksack bzw. die Tasche jedoch meist bereits in sich sehr biegsam und elastisch aufgebaut sind, erfüllen die meisten Innenteile der Taschen und Rucksäcke ihren Zweck.
Persönlich rate ich dennoch dazu, insbesondere die Kamera (entweder als alleinigem Kameragehäuse / Body oder mit einem montierten Objektiv) rundherum mit zusätzlichen weichen Dämm- = Trennwänden zu umgeben.
Das Kameragehäuse darf keinerlei Spiel haben.
Das führt aufgrund ausgeformter Handgriffe bei Profikameras jedoch dazu, dass man Kameragehäuse an der Vorderseite (rund um das angebrachte Objektiv) zum Teil zusätzlich mit Dämmstoff sichern muss.
Da Objektive nie ganz in der Mitte des Kameragehäuses (Bodys) montiert sind bzw. immer irgendwo Luft - also Spiel zur Trennwand haben, muss man auch bei montierten Objektiven ggf. weiteres Dämmmaterial unterlegen oder seitlich zum Abstützen verwenden.
Bei mir haben sich im Laufe der Jahre zahlreiche bereits mit Klettverschlüssen ausgestattete Trennwände = Dämmmaterial (Englisch: divider) angesammelt. Ansonsten kann man sie auch (zu allerdings meist hohen Kosten) bei manchen Rucksack-Herstellern separat beziehen.
oder Divider suchen bei: Amazon - jedoch schwankt das Angebot stark. Oft werden nur komplette Einschübe / ganze Sätze angeboten. Seit 2023 fand sich kaum mehr etwas brauchbares für den Fotobereich.
Für besondere Formen oder Individualisten bieten sich alternativ preiswerte dünne Isomatten aus formstabilem Schaumstoff an (ca. 10 Euro), die in zahlreichen Farben erhältlich sind. Dann benötigt man noch Klettverschlüsse, die man in der Kurzwarenabteilung (oder Velcro bei AliExpress sogar selbstklebende) ab ca. 1 Euro oder bei Amazon etwas teurer erstehen kann. Danach muss man die Isomatte auf Maß zuschneiden. Wer nähen kann, kann die Klettverschlüsse selbst an den Isomatten anbringen. Ansonsten nähen viele Schneider für wenig Geld meist auch Klettverschlüsse an Ihre Isomatten. Es finden sich inzwischen sogar selbstklebende Klettverschlussbänder. Genährt sind sie jedoch belastbarer. Bezugsquellen für Isomatten.
Kratzschutz
Eine weitere wichtige Aufgabe von Behältnissen für Fotoapparate und Objektive ist der Schutz vor Kratzern.
Dazu sollte das Innenmaterial sehr weich und elastisch sein.
Alle Formen sollten abgerundet sein. Kanten und Ecken sollten vermieden werden.
Fahren Sie dazu mit ihrer Hand und den Fingern überall im Innern herum. Sobald Sie sich irgendwo kratzen, sollten Sie entweder das Behältnis genau untersuchen oder sofort zu einem anderen wechseln.
Klett-Verschlüsse (auch die Haken) müssen weich sein.
Insbesondere die Bodenplatte der Klettverschlüsse muss weich und abgerundet sein. Es finden sich - auch in Fotorucksäcken - billige Klettverschlüsse mit scharfkantigen Bodenplatten, an denen Sie sich die Finger aufkratzen und blutig reißen können.
Reißverschlüsse im Innern der Fototasche müssen aus weichem Plastik bestehen oder zumindest abgedeckt sein. Aber auch dann sollten sie nicht mit Teilen der Ausrüstung in Berührung kommen.
Achten Sie hierbei besonders auf die teilweise zahlreichen Reißverschlüsse im Innern der Deckklappe von Taschen und Rucksäcken, die im geschlossenen Zustand dann direkt auf die Kamera oder Objektive drücken. Bereits durch die normale Transportbewegung beim Tragen / Laufen etc. reiben diese Verschlüsse sonst ständig an der Fotoausrüstung.
Idealerweise sollten im Innern auch die Nähte flach oder versenkt oder versiegelt sein. Vorsicht: das Nähgarn der Taschen und Rucksäcke besteht oft aus sehr hartem Kunststoff.
Kabel sollten nicht lose im Rucksack bzw. der Tasche verstaut werden, da sie mit ihren oft scharfkantigen Steckern erhebliche Schäden anrichten können. Entweder steckt man sie in separate abgeschlossene Fächer oder man verpackt sie zusätzlich in eine kleine Klarsicht-Plastiktüte - idealerweise aus dem Lebensmittelbereich, da diese am saubersten und hygienischsten sowie preiswertesten sind.
Jedes einzelne Teil der Fotoausrüstung sollte durch Trennwände vom nächsten Teil abgeschottet sein. Zwei Teile in ein Fach zu stecken, wird immer zu Kratzern führen. - Falls dennoch, mangels Trennwänden oder aufgrund der geringen Größe der Teile, mehrere zusammen in ein Fach sollen, dann muss man sie zusätzlich separat umhüllen. Meist reicht hierzu eine kleine Klarsichtplastiktüte aus dem Lebensmittelbereich aus.
Schutz vor Feuchtigkeit
Wasser war schon immer ein Feind der Fotografie. Aber mit der extrem ansteigenden Elektronisierung wurde diese Frage immer wichtiger. Die Hersteller von Transportbehältern für Fotoausrüstung antworten hierauf mit zahlreichen Maßnahmen:
Imprägnierung
Selbst Canvas-Taschen, also Baumwollmaterial, und Lederhüllen werden heute zumindest auf irgendeine Weise imprägniert, damit sie zumindest kurzzeitig wasserabweisend sind. Allerdings darf man hiervon keine Wunder erwarten.
Imprägnierungen können nicht verhindern, dass größere Wassermengen (Starkregen) oder darauf abgelagerte Wassermengen (auch Schneeflocken) durch Druck (dazu reicht bereits der Druck der Tasche auf den eigenen Körper aus) dazu führen, dass der Stoff durchdrungen wird und so langsam durchnässt.
Imprägnierungen bieten deshalb nur einen Kurzzeitschutz bei geringen Wassermengen.
Gleichgültig, was die Werbung verspricht, der Schutz einer Imprägnierung lässt mit der Zeit nach. Die Details hängen von vielen Faktoren ab, wie z.B. mechanische Belastung, UV- / Sonnen-Einstrahlung, Verschmutzung, bereits darauf eingewirkte Wassermenge etc.
Viele Freizeitsportler erneuern deshalb die Imprägnierung mindestens einmal jährlich.
Warnung: Fast alle Imprägniermittel beinhalten giftige oder karzinogene Stoffe. Wenden Sie diese Imprägniermittel nur im Freien an und lassen Sie danach Ihre Fototasche etc. noch einige Zeit im Freien. Weder sollten Sie mit den (meist Sprüh-) Mitteln in Kontakt kommen noch diese einatmen.
Bringen Sie Ihre gesamte Fotoausrüstung vorher - weit entfernt - in Sicherheit. Imprägnierungen mit z.B. Nanosprühmittel lassen sich von Linsen oder Sensoren kaum mehr entfernen.
Regenschutz
Professionelle Koffer mit Wasserdichtungen erfüllen diesen Schutz am besten.
Rucksäcke verfügen teilweise über (integrierte) Regenkappen. Vorsicht: Lediglich beigelegte Regenhüllen gehen leicht verloren.
Nur sie sichern über lange Zeit einen Regenschutz, da diese imprägnierte Folie aus besonderem Material (meist Nylon) eine komplette zweite Regenwand bildet. Jeder andere Taschen- oder Rucksack-Stoff wird mit der Zeit durchnässen. Normales Rucksack-Material lässt Wasser nur eine gewisse Zeit abperlen.
Allerdings sind Regencapes nicht immer einfach zu montieren und blockieren dann den Zugriff auf die Ausrüstung.
Außen am Rucksack angebrachte Stative sind immer hinderlich oder erlauben kein Regencape.
Lose Regencapes kann man bei Bedarf zwar zu Hause lassen sowie separat trocknen und reinigen. Dafür verliert man sie leicht.
Durch die feste Verbindung zum Rucksack gehen die integrierten Regencapes kaum verloren. Allerdings muss man das Gewicht dann immer mitschleppen, auch wenn man sie nicht benutzt.
Bauch- / Gürteltaschen und Sling-Bags bieten meist kein Regencape und sind folglich für lange andauerndes oder heftiges Unwetter kaum geeignet.
Diese kann man über Kamera und Objektiv wickeln, woran sie fest kleben bleiben. Allerdings wird die Bedienungsergonomie deutlich eingeschränkt, da man Objektive kaum mehr manuell fokussieren kann und auch manche Drehräder und Knöpfe an der Kamera sich nur noch mühsam und fehleranfällig bedienen lassen.
P.S.: Ein Regenschutz kann auch wichtig für eine Fotoversicherung sein.
Schutz vor Kondensationswasser
Dieser Punkt wird von den meisten Fotografen unterschätzt
Jede größere Temperaturschwankung und jede größere Schwankung der Luftfeuchtigkeit, die zu einer höheren Luftfeuchtigkeit an der Ausrüstung führt, kann Kondensation hervorrufen. D.h. in und auf der Kamera, in und auf den Objektiven etc. schlagen sich winzige Wassertröpfchen nieder.
Dies kann bis zur völligen Vernebelung des Sensors oder einer Linse führen.
Im ungünstigsten Fall kann es über eine Stunde dauern, bis sich der Zustand beheben lässt.
Besonders oft und deutlich tritt dieses Phänomen im Winter ein, wenn man nach einer langen Fotowanderung mit der sehr kalten Fotoausrüstung von draußen (-10 Grad und geringe Luftfeuchtigkeit) in einen gut beheizten Innenraum (+20 Grad und 60% Luftfeuchtigkeit) geht.
Vermeiden lässt sich diese Kondensation nur durch eine langsame Angleichung der Temperatur der Fotoausrüstung.
Hierzu sollte die Fototasche etc. gut wärmeisoliert sein. Je langsamer der Temperaturangleich stattfindet, desto geringer ist die Gefahr der Kondensation.
Ferner sollte die Fototasche etc. wasserdicht und im Idealfall luftdicht sein. Je weniger Wasser (auch Wasserdampf in der Luft) in die Nähe der Fotoausrüstung gelangt, desto weniger kann dort kondensieren.
Dies ist ein Grund, warum zahlreiche Fotografen zumindest im Winter ihre Ausrüstung zusätzlich noch in eine Plastiktüte einwickeln (Klarsichttüte aus dem Lebensmittelbereich oder verschließbarer Gefrierschutzbeutel).
Wasserdicht / Unsinkbarkeit
Nur wenige Produkte erfüllen diese hohe Anforderung.
Wer wirklichen Schutz vor Wasser wünscht, sollte sich eine Taucherzusatzausrüstung für die DSLR zulegen - siehe z.B. ewa oder zumindest Spezialhüllen wie Dicapak. Die Seite erfordert Flash / Ruffle.
Auch wenn es paradox klingen mag: Die schwersten Transportmittel sind die unsinkbarsten. Zum reinen Transport sind im Prinzip Koffer am idealsten geeignet. Hochwertige Koffer sind nicht nur absolut wasser-, sondern auch luftdicht. Da sie zudem immer ein höheres mit leichtem Schaumstoff und Luft ausgefülltes Volumen (= Auftrieb) besitzen als das Gesamtgewicht des Koffers mit Fotoausrüstung beträgt, sind sie weitgehend unsinkbar.
Alle anderen Rucksäcke und Taschen sind - zumindest langfristig - nicht unsinkbar.
Allerdings darf man auch keine Panik verbreiten. Fotorucksäcke und Fototaschen versinken meist nicht schlagartig im Wasser. Sofern sie mit Reißverschluss sauber verschlossen sind, befindet sich Luft im Innern. Diese Luft bildet einen Auftriebskörper, der sogar bei mittelgroßen Rucksäcken bereits mehr Auftrieb erzeugt, als das Kameragewicht ausmacht. Selbst kleinere Rucksäcke bieten heute schnell 20 Liter Packvolumen, wobei die darin zu verstauende Kameraausrüstung vermutlich eher unter 10 Kilogramm wiegt. Daraus folgt, dass der Rucksack - zumindest bis er langsam vollläuft - an der Wasseroberfläche treibt. Ein schneller Griff danach kann somit meist den Totalverlust und oft sogar größeren Schaden abwenden. Allerdings muss der Rucksack dazu wirklich mit einem Reißverschluss sauber verschlossen sein. Bei komplett offenen Rucksäcken oder offenen Fototaschen fällt meist zumindest ein Teil der Ausrüstung sofort heraus und versinkt in der Tiefe.
Schutz vor Temperaturschwankungen
Wird die Elektronik in der Kamera zu warm, so sinkt die Bildqualität deutlich. Werden die Akkus zu kalt, so sinkt deren Leistung drastisch. Die Ausrüstung muss somit auch vor extremen Temperaturschwankungen geschützt werden.
Da fast jedes Schutz-System heute einen Sichtschutz mit UV-Schutz bietet, und relativ gut gepolstert ist, bietet es auch einen Schutz vor Temperatureinflüssen. Die Wärme der Sonnenstrahlen wird meist gut isoliert. Deshalb halte ich es für überflüssig (unter Diebstahlschutzgesichtspunkten sogar für schädlich), eine reflektierende Silberfolie um die Tasche etc. zu hüllen, um die Sonnenstrahlen abzuwehren. Und selbst das Abstellen auf einem vereisten See führt bei den meisten Taschen (zumindest bei verstärkter Bodenplatte) nicht zu einem starken Abkühlen der Ausrüstung.
Allerdings darf man auch keine Wunder bei der Thermoisolation erwarten. Die Kamera wird nach einiger Zeit auch in einer guten Schultertasche und in einem Rucksack die Umgebungstemperatur annehmen. In den meisten Fällen ist dies sogar gewünscht, um Kondensation zu vermeiden.
Tragesystem
Jedes Transportbehältnis für die Fotoausstattung muss irgendwie bewegt - meist getragen - werden. Hier liegt jedoch der größte Schwachpunkt, der je nach Ausmaß einem Fotografen jeden Spaß an der Fotografie nehmen kann.
Die meisten kleinen Schutzhüllen bieten kein Tragesystem. D.h. man muss die Pocketkamera dann mit der Schutzhülle entweder in die Brusttasche oder die Handtasche stecken oder sie in der Hand tragen.
Meist bieten jedoch die Pocket-Kameras selbst eine Handschlaufe, die man unbedingt benutzen sollte. Daran lässt sich dann auch meist eine Schutzhülle befestigen, sodass auch diese nicht verloren gehen kann.
Handschlaufen bestehen jedoch meist aus runden Schnüren, die - um das Handgelenk getragen - wenig Komfort bieten, und eignen sich deshalb nur für leichtgewichtige Kameras.
Ferner baumelt die Kamera dann oft auf Kniehöhe, wo sie leicht an Tischen, Stühlen, Geländern etc. anstoßen kann.
Eine Befestigungsschlaufe kleiner Pocket-Kamera-Taschen für den Hosengürtel ist zwar hilfreich, jedoch nur ohne Pullover oder Jacke darüber auch ergonomisch benutzbar.
Ein Bauchgurt hält die kleinere Kameratasche mit leichter Kamera am Bauch des Trägers.
Für übergewichtige Personen empfehlen sich jedoch keine schweren Kameras, da dann einfache Bauchgurte rutschen werden.
Schultergurte finden sich bei fast allen mittelgroßen und großen Taschen.
Aus ergonomischer und orthopädischer Sicht sind sie suboptimal.
Selbst bei geringen Gewichten wird eine Schulterseite einseitig belastet. Man wird deshalb öfter die Trageseite wechseln müssen.
Die meisten Gurte sind zu schmal und schneiden folglich ein.
Manche Gurte bestehen aus hartem Material und können dann auch sichtbare Spuren auf der Haut hinterlassen - zumindest im Schulterbereich und vor allem, falls man nur ein dünnes Sommerhemd trägt.
Viele Gurte sind zu glatt und rutschen deshalb ständig - insbesondere auf glatten Regenjacken.
Die Anbringung des Schultergurtes über Kreuz (als Halfter) verhindert zwar das Herunterrutschen von der Schulter und ermöglicht eine ähnliche Funktion wie Sling-Bags. Aber dadurch drückt der Gurt ungünstig auf die Halsmuskulatur. D.h. man muss den Auflagepunkt des Gurtes weiter nach außen auf die Schulter schieben, wodurch der Winkel / Hebel auf das Rückgrat ungünstiger wird.
Auf die Dauer wird kein Weg an der separaten Anschaffung eines teuren ergonomischen Gurtes vorbeiführen (siehe meinen Testbericht mit Empfehlungen).
Bei Sling-Bag-Gurten handelt es sich im Prinzip um die etwas breiteren Gurte eines Rucksacks.
Bei den meisten Sling-Bags ist jedoch nur ein Gurt vorhanden. D. h. es treten weiterhin die Probleme der einseitigen Belastung auf.
Nicht alle Sling-Bags bieten einen Wechsel der Seite an, der im Übrigen relativ umständlich und zeitaufwändig ist. D.h. im Umkehrschluss: Bei einigen Sling-Bags kann man nicht die Schulter wechseln und so entlasten.
Manche Sling-Bags bieten durch halbwegs ergonomische Gestaltung eine Teilentlastung der Schulter über den Rücken und die Hüfte an.
Wenige Sling-Bags bieten zusätzlich einen (meist clip-baren) zweiten Träger für die zweite Schulter an. Die Montage ist jedoch umständlich, der Vorteil des Sling-Bags geht verloren und die Lastübertragung auf die zweite Schulter ist dennoch meist unbefriedigend gelöst.
Letztendlich ist ein Sling-Bag kein Rucksack und kann auch nur für eine leichtere Fotoausrüstung verwendet werden.
Rucksäcke bieten mit zwei Schultergurten und einem Hüft-Gurt die optimale Lastverteilung für zu tragende Fotoausrüstung. Allerdings hängt hier vieles von der Ausgestaltung im Detail ab, die an Ihre persönliche Körpergröße angepasst werden muss.
Gurtsysteme, Trapez- und Sonderkonstruktionen (Harnesses) finden sich inzwischen für Spezialanwendungen - allerdings auch zu dementsprechenden Preisen.
Hier erhält man meist nur ein individuell anpassbares komplexes Gurtsystem, an das sich dann andere Taschen und Rucksäcke modular befestigen lassen.
Siehe z.B. das alte Tragesystem für Fototaschen von Ortlieb. Mangels Nachfrage eingestellt.
Allerdings liegen Ergonomie und Komfort meist unter dem der Tragesysteme hochwertiger Rucksäcke.
Dennoch schwören einige Fotografen aufgrund der hohen Flexibilität der Zusammenstellung unterschiedlicher Behälter darauf.
Koffer sind meines Erachtens nur auf sehr kurzen Strecken oder von dafür bezahlten Helfern zu tragen.
Deshalb werden Koffer heute fast immer entweder direkt als Trolley gestaltet oder zumindest mit einem (aufpreispflichtigen) Zubehör zum Trolley umgebaut.
Der Haltegriff sollte für das leichtere Handling und besonders für Kurvenfahrten an einer stabilen ausziehbaren Doppelstange befestigt sein.
Treppen, Kopfsteinpflaster, Waldwege, Wiesen, Äcker bilden jedoch ernst zu nehmende Hindernisse, welche einen Trolley mit den meist kleinen Rädern in einen zu tragenden Koffer verwandeln.
Das Tragesystem entscheidet maßgeblich über den Komfort. Achten Sie genau darauf. Insbesondere Personen mit Bandscheibenproblemen oder Rückenbeschwerden sollten vor einem Kauf ihren Arzt konsultieren.
Verschlüsse, Verschluss-Systeme
Es finden sich zahlreiche Verschlusssystem an den Behältnissen für Fotoausrüstungen:
Reißverschlüsse
Sie sollten aus Kunststoff sein.
Metallreißverschlüsse sind zu gefährlich, da sie zu leicht empfindliche Kunststoffe an Kameras oder sogar die Displays verkratzen können.
Je größer die Reißversschlüsse sind, desto einfacher lassen sie sich bedienen.
Grobgezahnte Reißversschlüsse gelten als unempfindlicher als feingezahnte.
Je kleiner die Zähne der Reißverschlüsse sind, umso weniger Kraft darf man darauf ausüben. Ansonsten reißen sie aus. Es lohnt sich kaum, derartig beschädigte Reißverschlüsse reparieren zu lassen.
Reißverschlüsse sollten immer mit einer speziellen Regendichtung (Dichtgummi) versehen sein. Diese erschweren jedoch die Bedienung.
Zumindest eine Überdeckung / Abdeckung / Überlappung durch Laschen der Reißverschlüsse mit Stoff sollte vorhanden sein.
Idealerweise besitzen Reißverschlüsse zum Öffnen und Schließen eine leicht dehnbare, weiche, mehrere Zentimeter große Schlaufe, damit man sie auch mit klammen Fingern bequem öffnen und schließen kann. Es ist fast unmöglich, mit feuchten oder kalten Fingern einen sehr kurzen Plastik- oder Metall-Streifen am Reißverschluss zu ziehen.
Reißverschlüsse finden sich heute zwar überall, aber die meisten sind auch sehr laut beim Öffnen und Schließen. Z.B. für Tieraufnahmen oder Schnappschüsse ist das hinderlich.
Klettverschlüsse, Velcro Locking System
Klettverschlüsse bilden an viele Stellen heute den Standardverschluss.
Allerdings sollten sie grundsätzlich eine gewisse Größe besitzen, damit auch mittelfristig noch eine Haltekraft gewährleistet werden kann.
Falls Sie selbst Zubehör basteln, so empfehle ich, eher doppelt so große / lange Streifen zu verwenden, wie Sie ursprünglich dachten. Schließlich hängt ein wertvolles Teil Ihrer Fotoausrüstung daran. Meines Erachtens spielt es beim Bedienungskomfort keine Rolle, ob ein Streifen 5 oder 10 Zentimeter lang ist. Einmal ergriffen, lassen sich beide gleichschnell öffnen. Aber die Haltekraft des längeren Streifens liegt um ein Vielfaches höher.
Vorsicht: Manche billigen Klettverschlüsse besitzen eine sehr harte und sogar scharfe Kante, an der man sich kratzen oder sogar blutig schneiden kann.
Je preiswerte ein Fotobehälter ist, desto eher besteht die Gefahr, dass an der Verarbeitung gespart wird. Das zeigt sich insbesondere an der Vernähung der Klettverschlüsse.
Allerdings ermüden Klettverschlüsse mit den Jahren.
Klettverschlüsse finden sich heute zwar überall, aber sie sind auch relativ laut beim Öffnen. Z.B. für Tieraufnahmen oder Schnappschüsse ist das störend.
Clip-Verschlüsse
Je hochwertiger der Behälter für Fotoausrüstung ist, desto häufiger finden sich daran Clip-Verschlüsse.
Clip-Verschlüsse (Plastik-Steck-Verbindungen) finden sich in allen Formen und Größen.
Obwohl sie aus Plastik bestehen, sollten Sie darauf achten, dass diese Teile abgerundet sind, damit Sie sich nicht daran schneiden.
An manchen (oft etwas größeren) Clip-Verschlüssen kann man sich die Finger auch ziemlich unglücklich einklemmen.
Je nach Gewicht der damit zu sichernden Ausrüstung sollten die Clip-Verschlüsse auch großzügig dimensioniert sein.
Achten Sie besonders auf die Verarbeitung der Nähte an den Verbindungsstellen zum Fotobehälter.
Bei einzelnen preiswerten Fotobehältern sind sowohl die Kunststoffgurte als auch die Nähte an den Clip-Verschlüssen zu schwach dimensioniert.
Clip-Verschlüsse gelten (bei langsamer Bedienung beim Öffnen) als relativ leise und eignen sich deshalb auch für Tieraufnahmen und Schnappschüsse.
Sonstige Verschlüsse
Metallnieten und Metall-Druck-Knöpfe finden sich lobenswerter Weise kaum mehr. Von ihnen sollte man Abstand nehmen, da sie erhebliche Kratzer verursachen können.
Klassische Fototaschen bieten noch immer Lederriemen mit mühsamen Gürtelschnallenverschlüssen / Gurtschlössern oder Druckknöpfe aus Metall. Ferner finden sich sogar noch Lederlaschen, die über Metallknöpfe aus Messing gezogen werden (Werbetechnisch als unique side flaps angepriesen). Auch sehr kleine genietete Druckknöpfe finden sich noch. Alles dies fällt auf und wirkt edel, ist jedoch mit kalten, nassen, klammen Fingern oder Handschuhen vor allem im Dunkeln nur schwer zu bedienen. Man benötigt vermutlich jahrelange Marketing-Verblendung, um solche Dinge dann auch noch als Quick Release System straps zu bezeichnen.
Magnetverschlüsse: Vereinzelt findet sich dieser leise und schnell zu bedienende Verschluss bei Fototaschen.
Keine Verschlüsse (ja, korrekt gelesen). Vor allem im Profibereich finden sich einige Fototaschen z.B. ohne jeglichen Verschluss des Hauptfaches. Man kann bei Ihnen den Deckel entweder nur locker über die Tasche legen, oder den Deckel sogar nach hinten (zum Körper) klappen und hat dann absolut freien, schnellen und vor allem lautlosen Zugriff auf die Kamera und das Zubehör. Das ist ideal für die Tierfotografie und Schnappschüsse. Ferner kann man die Kamera so einhändig aus der Tasche holen und hineinstecken.
Kombinationsverschlüsse (am Hauptfach) finden sich bei manchen Profifototaschen: So bot u.a. Lowepro bei seiner Pro Messenger AW Serie drei Verschlüsse des Deckels an: offener Zugriff von oben, Magnetverschluss des nur locker darübergelegten Deckels und Klettverschluss. Allerdings scheinen sich die bei manchen Herstellern oft kleinen Magnetverschlüsse mit ihrer geringen Haltekraft nicht im Alltag bewährt zu haben. Andere Kombisysteme bieten Clip-Verschlüsse und Klettverschlüsse an der Deckklappe.
An vielen Taschen und Rucksäcken finden sich ferner sogenannte D-Ringe, um anderes Material anzuhängen / daran zu befestigen. Grundsätzlich werden hierfür alle Größen und Materialien verwendet. Allerdings kann man weder Kunststoffen noch Metall generell einen Vorteil zusprechen. Selbstverständlich ist dicker V4A-Stahl stabiler als dünnes Billigplastik. Aber manche dickeren Hartkunststoffe sind wesentlich stabiler und langlebiger als billige Metalllegierungen. Nicht selten wird an diesen Stellen gespart, wobei der Laie die Qualität beim Neukauf nur schwer bewerten kann. Wer mit schwerer Ausrüstung unterwegs ist, sollte diese D-Ringe regelmäßig prüfen und bei ersten Schwächen ggf. ersetzen. Sie lassen sich in offener und geschlossener Form relativ preiswert beziehen. D-Ringe bei Amazon
Versicherungen
Die Deutschen gelten als extrem überversicherte Nation. Deshalb finden sich auch viele Versicherungsangebote für die Fotoausrüstung.
Vorteile
Im Schadensfall wird Ihnen oft ein Teil des Verlustes ersetzt.
Für Personen, deren berufliche Existenz von der Fotoausrüstung abhängt (Berufsfotografen), kann dies durchaus sinnvoll sein.
Nachteile
Hohe Prämien.
Oft wird nur der sehr geringe Zeitwert ersetzt.
Der Aufwand für die Formalitäten ist im Schadensfall hoch.
Da die Betrugsrate bei derart teuren Elektronik-Artikeln hoch ist, prüfen die Versicherungen jeden Fall besonders streng.
Viele Unfallarten sind nicht versichert.
Viele Geräte - wie Fotohandys oder Laptops, Notebooks, Tablet-PCs - sind meist nicht versicherbar oder müssen separat zusätzlich versichert werden.
Manche Versicherungen schließen Objektive oder zumindest das sonstige Zubehör (Blitzgeräte, Filter, Speicherkarten etc.) aus.
Zahlreiche Länder oder sogar Reisen sind nicht versichert.
Bei manchen Versicherungen ist der eigene Wohnort oder die eigene Wohnung oder der Arbeitsplatz nicht versichert.
Der berufliche Einsatz ist nur in wenigen - wesentlich teureren - Policen beinhaltet.
Die Ausnahmetatbestände sind je nach Police und Versicherungsunternehmen sehr umfangreich. D.h. in zahlreichen Fällen wird Ihnen trotz Versicherung nichts ersetzt.
Eine Versicherung lohnt sich (ähnlich einer Vollkaskoversicherung für den Pkw) meist nur für teure Neugeräte und die ersten ein bis zwei Jahre.
Spätestens nach 5 Jahren lohnt sich eine Versicherung moderner Elektronik nicht mehr, da die Prämien den Zeitwert meist übersteigen.
Die verlorenen Daten werden meist nicht ersetzt.
Viele der oben aufgeführten Schutzarten / Schutzbedürfnisse lassen sich nicht versichern.
Mir scheint das Problem eher auf der psychologischen Seite zu liegen. Zitat aus einem Forum: Mein Krempel ist versichert, hab die Versicherung aber noch nie gebraucht, aber mir geht es damit besser.Quelle.
Wer sich genauer für Fotoversicherungen interessiert, findet hier ein paar - teilweise veraltete - Angaben.
Grenzen und Übertreibungen
Wie überall im Leben existiert natürlich auch kein perfekter Schutz für Ihre Fotoausrüstung.
Werbesprüche und Behauptungen wie: Sandsturm in der ... Wüste, kein Problem für die ... können Sie getrost ausblenden. Meines Erachtens schützen nur teure Unterwassersets oder wasser- und luftdichte Koffer wirklich vor Staub und Sandstürmen. Nach einem Sandsturm müssen Sie Ihre Ausrüstung zur Vollreinigung in den Service schicken.
Wasserdicht meint meist nur schwimmdicht oder Schutz gegen Spritzwasser. D.h. die Tasche darf nicht untergehen, was bei einer schwereren Ausrüstung und einem Unfall auf einem Fluss, See oder Meer aber passieren kann.
Vor dem Bauch getragen, bietet der ... eine bequeme Abstellmöglichkeit für die Kamera, ersetzt damit also ein Stativ. Versuchen Sie das einfach einmal, dann erkennen Sie sofort den Unsinn derartiger Behauptungen. Rucksäcke heißen so, weil sie maximal auf dem Rücken einen halbwegs erträglichen Komfort bieten. An der Brust getragen werden sie binnen kurzem unbequem.
Je größer der Schutzumfang eines Systems, desto schwerer und unhandlicher wird es beim Tragen, Transportieren und Öffnen sowie Verschließen.
Je höher der Schutz, umso langsamer der Zugriff auf die Ausrüstung. Schnappschüsse werden so schwierig.
D.h. Flexibilität beim Fotografieren und Schutz der Ausrüstung widersprechen sich diametral.
Mir ist kein Material bekannt, das angesichts der heute anzutreffenden hohen bis sehr hohen UV-Strahlung viele Jahre Dauereinsatz übersteht. Daraus folgt, dass alle Schutzmaterialien letztendlich Verbrauchsgüter sind. Stürze, Schleifspuren und häufiger Gebrauch verschleißen das Material ebenso. Abgesehen davon, dass die Außenfläche unansehnlich wird, werden Verschlüsse nach einer Zeit nicht mehr so dicht halten.
Nach einem schwereren Unfall lohnt sich eine Reparatur nur selten. Auch von außen nicht sichtbare Polsterungen verlieren nach einer heftigen Stauchung oft ihre frühere hohe Schutzwirkung.
Maßanfertigungen zum Schutz Ihrer Fotoausrüstung haben wie bei Maßanzügen ihre unbestreitbaren Vorteile: Alles passt perfekt. Aber wie bei Menschen darf sich danach auch ihre Fotoausrüstung nicht in der Größe verändern.
Keine Zwitter:
Alle Kombinationslösungen zeigen extreme Nachteile.
So existiert - trotz gegenteiliger Werbesprüche - keinen Fotorucksack, der sich auch problemlos als normaler Stadt- oder Wanderrucksack verwenden lässt.
Angesichts des Mehrpreises erhalten Sie zweifelsohne auch zwei perfekte Rucksäcke für jeden Zweck.
Keinen Rucksack mit Trolley-Gestell. Denn ein stabiles Gestell ist zu schwer, als dass man es auch noch auf dem Rücken tragen will.
Vorsicht vor dem Spiel mit der Eitelkeit: Profi-Rucksack oder Tasche für Fotoprofis heißt im Marketing-Jargon primär nur: sehr teuer. Auch für die Semiprofi-Ausrüstung geeignet bedeutet zuerst einmal, dass die Ware mit einem Aufpreis versehen ist. Angesichts von über 200 Fotostilen finden sich Profis auf dutzenden von Feldern der Fotografie. Dementsprechend unterschiedlich sehen deren Fotoausrüstung und Rucksack bzw. Tasche aus.
Unterscheiden Sie genau die realen Innenmaße, von den oft angegebenen maximalen Außenmaßen.
Insbesondere bei rund geformten Rucksäcken und Taschen ist der Unterschied enorm.
Auch große Literangaben beim Gesamtvolumen täuschen oft über unförmige Einschubfächer im Innern hinweg.
Meist lässt sich dann erheblich weniger Fotoausrüstung darin verstauen, als man dachte.
Noch irreführender sind Angaben bei geöffneten Reißverschlüssen. Manche Rucksäcke bieten so deutlich mehr Stauraum, so dass sich dann auch noch Trinkflaschen etc. hineinstecken lassen. Aber wollen Sie wirklich mit einem teilweise offenen Rucksack wandern oder durch die Stadt laufen?
Packwunder sind in der Realität - wie auch andere Wunder - selten.
The eighth wonder of the photographic world. - Auch das 8. Weltwunder existiert nicht.
Styling umschreibt oft nur unergonomische Konstruktionen oder auffällige Farben.
Unique design bzw. einzigartige Konstruktion meint oft unergonomisch oder unpraktisch. Falls etwas tatsächlich praktisch ist, wird es sofort kopiert und ist damit nicht mehr einzigartig.
A combination of military-esque style and NASA-esque material technology klingt faszinierend. Aber: Welchen Vorteil soll Rambo im Mondanzug für die Fotografie erbringen?
Wir legen Wert auf einfache ... und We've purposely kept things simple and flexible inside and out deuten nicht selten auf sehr eine sehr spartanische, unzeitgemäße Ausstattung hin, die mittels teuren Zubehörs dann aufgebessert werden kann.
Bitte betrachten Sie die Werbe-Fotos der Hersteller kritisch:
Entweder sieht man dort etwa 25-jährige, ca. 2 Meter große Body-Builder, die einen bei deren Körperbau dann kleinen Rucksack etc. tragen und in einer Hand noch lässig eine Profikamera mit 400-600 mm Tele (zusammen rund 6 kg) halten. - Ich beglückwünsche Sie, wenn Sie derzeit noch zu dieser Zielgruppe gehören.
Oder man sieht kleinere Personen, die eine eindeutig mit Papier ausgestopfte - also sehr leichte - Tasche tragen.
Selbstverständlich lachen diese Models oder sind harte Jungs, die sich von solchen Leichtgewichten in ihrer zielgerichteten Vorgehensweise nicht beeinträchtigen lassen. Sie werden schließlich für diese gestellten Werbefotos bezahlt.
Schätzen Sie sich und Ihre körperliche Konstitution richtig ein. Transport- und Schutz-Vorkehrungen für die Fotoausrüstung sind ein notweniges Übel. Wirkliche Freude kommt beim Tragen von Lasten jedoch eher selten auf.
Robuster, wetterfester Tragegurt, der das Tragen Ihres ... zum Vergnügen macht. - Bei einem Leergewicht des Koffers von bis zu über 10 kg und dann noch der Fotoausrüstung von 10-15 kg suche ich immer noch eine Person, der das Tragen Vergnügen bereitet.
Auch den angepriesenen ultimativen Tragekomfort suche ich noch immer vergeblich.
Stabile Griffe oben und unten für leichtes Heben und Verstauen. - Es darf nicht wundern, dass die derart angepriesene Fototasche selbstverständlich keinen Griff unten am Boden besitzt. Wozu auch.
DSLR-Kamera-Schultertasche - klein ... Der Zuschauer der Sportveranstaltung kann in dieser ... DSLR-Schultertasche seine umfangreiche Kameraausrüstung transportieren. - Eine kleine Schultertasche für eine umfangreiche Kameraausrüstung?
In den Bereichen Schlagschutz, Dämmung und Polsterung wurden in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte erzielt. Dennoch sehe immer noch gewisse Grenzen:
Zwar werden heute Fotorucksäcke auch für Sporttreibende angeboten.
Allerdings würde ich hier keinesfalls meine Vollformatausrüstung auf dem Rücken zum Joggen oder gar (wie auf manchen Fotos zu sehen) Cross-Country-Lauf mitnehmen.
Auch Rucksäcke für Fahrradfahrer - insbesondere auf schnellen Rennrädern oder Mountainbikes - können bei einem Sturz den Schaden im besten Fall etwas abmildern.
Ausweispapiere oder andere wichtige Dokumente finden Platz im versteckten Reißverschlussfach. - Trennen Sie immer die Fotoausrüstung von Ihren anderen wichtigen Dingen. Die Gefahr eines Totalverlustes steigt sonst an.
Irreführende Wortspiele leichtgängige, wasserfeste Reißverschlüsse: Kunststoff und Metall ist immer wasserfest - d.h. sie lösen sich in Wasser nicht auf. Wasserdichtigkeit lässt sich jedoch nur mit schwergängigen Reißverschlüssen erzielen.
Letztendlich muss jeder Fotograf selbst für jede Gelegenheit seinen Kompromiss zwischen Ladekapazität, Schutz und Flexibilität finden.
Meines Erachtens sollte man deshalb - wie bei den Stativen - für die wichtigsten fotografischen Situationen je ein spezifisches Transport- und Schutzmedium auswählen.
Diebstahlschutz
Erstaunlicherweise scheint dies in der Diskussion immer ein großes Problem zu sein:
Es gibt jedoch keinen perfekten Diebstahlschutz für die Fotoausrüstung.
Manche raten deshalb dazu, alles immer mit sich zu führen.
Hotel-Zimmer-Tresore sind unsicher und oft zu klein. Autos und Kofferräume - besonders der teuren Limousinen - werden nicht selten gezielt aufgebrochen, weil viele dort ihre Kamera lassen.
Manche generellen Lebensregeln kann man jedoch durchaus beherzigen:
Je weniger Aufheben Sie um Ihre Ausrüstung machen, desto weniger fällt auch anderen diese auf.
Manche Fotografen kleben deshalb gerne schwarzes Klebeband auf neue Kameras (über den Markennamen) und an Objektive. Und sofort sieht eine 6.000 Euro-Profikamera aus wie ein zusammengeflickter Totalschaden.
Je preiswerter, älter und abgenutzter die Taschen, Rucksäcke und Koffer sind, desto weniger Wertvolles vermutet man darin.
Entfernen Sie alle teuren Markenzeichen bzw. explizite (D)SLR-Hinweise auf Taschen, Rucksäcken und Koffern, die nach Fotoausrüstung klingen.
Tauschen Sie Schultergurte mit leuchtfarbenen Schriftzügen der teuren Kamerahersteller durch einfarbige schwarze ohne Namen aus. Denn wer als Reklameschild herumläuft, fällt auch so auf.
Signalfarben auf Taschen und Rucksäcken sowie deren Regencapes etc. sollte man ebenfalls vermeiden.
Lassen Sie die teure Kamera nicht ständig am Bauch baumeln, sondern stecken Sie sie zwischen den Aufnahmen immer wieder in die Tasche etc.
Vergessen Sie das ganze Gerede über Diebstahl. Erstens können Sie es nicht verhindern, falls Profis Sie bestehlen, zweitens geschieht es prozentual gesehen selten und drittens verdirbt Ihnen die Angst davor jede Freude am Fotografieren.
Die Wirkung von einer Firma gegen Diebstahl der Fotoausrüstung angebotenen Mittels Das Tigerauge - ein Schutz- und Heilstein und An jede ... Tasche ist ein Tigerauge angehängt. So wird es die vielen neidischen Blicke von Ihrer Tasche und Ausrüstung abhalten und Ihnen noch ideenreichere Bilder ermöglichen, darf wohl sehr bezweifelt werden.
P.S.: Psychologen behaupten, dass man einer Person diese Angst ansehen kann. D.h. Ihre Angst vor dem Diebstahl zieht Diebe geradezu magisch an.
Eigenes Bild vor Ort machen
Man kann heute vieles im Internet recherchieren. Dennoch sollten Sie sich zuerst einen persönlichen, visuellen Eindruck des Angebotes vor Ort in einem Fachgeschäft holen. Die Gründe dafür sind vielfältig:
Den meisten Menschen fällt es heute schwer, Größenverhältnisse auf Fotos abzuschätzen. Die abgebildeten Taschen und Rucksäcke sind oft kleiner oder größer als man sich das vorgestellt hat.
Den meisten Menschen fällt es heute sehr schwer, Volumenangaben in Litern für den Stauraum korrekt für ihre Ausrüstung umzurechnen. Die in Tabellen angegebenen Werte für Taschen und Rucksäcke lassen oft keinen Rückschluss zu, wie die Fächer im Innern tatsächlich gestaltet sind, und ob sich Ihre Kamera oder Ihr Objektiv wirklich so hineinpacken lässt. Oft fehlen dann doch ein bis zwei Zentimeter.
Den meisten Menschen fällt es heute schwer, Leergewichtsangaben für Taschen und Rucksäcke einzuschätzen. 1,35 kg Leergewicht klingt so wenig, 2.700 g ist auch nicht wirklich schwer und selbst 3,7 kg Katalogangabe scheinen viele Fotografen nicht abzuschrecken. Insbesondere mit der eigenen Fotoausstattung zusammen empfinden viele dann das Gesamtgewicht als zu hoch für längeres Tragen.
Gleichgültig, wie wohltuend die Wortwahl im Werbeprospekt ist und wie viele Auszeichnungen - selbst für Ergonomie - die Tasche oder der Rucksack besitzt. Erstaunlich oft stellt sich heraus, dass exakt dieses Modell für Sie persönlich etwas zu kurze oder zu schmale oder zu breite Schultergurte hat, unglücklich am Rückgrat anliegt oder an einer Stelle drückt. Ergonomie ist etwas ganz Individuelles.
Im Grunde genommen geht es zuerst einmal darum, ein Gefühl für die Sache zu bekommen. Fassen Sie deshalb den Stoff auch an.
Manche nehmen hierzu ihre gesamte Fotoausrüstung in den Laden mit. So lässt sich am einfachsten erkennen, was wo hineinpasst.
Danach sollten Sie unbedingt nach Hause gehen und nochmals darüber schlafen.
Persönlich halte ich - nach zahlreichen Fehlkäufen - die Auswahl der passenden Transport- und Schutzausrüstung für komplizierter als die Wahl einer Kamera.
Geruchsbelästigung
Ein Punkt, der sich fast nur vor Ort klären lässt, und erstaunlicherweise in fast keinem Test angesprochen wird, ist die Geruchsbelastung. Kunststoffe sondern - vor allem direkt nach der Produktion - Stoffe aus, die je nach Empfindlichkeit des Trägers extrem stören können. Manche Kunststoffe riechen auch nach Wochen, Monaten oder sogar Jahren unangenehm.
Abgesehen davon, dass dies Gesundheitsgefährdende Substanzen andeuten kann, verdirbt es einem jede Freude an der Benutzung.
Moderne Transportbehältnisse
Weder ein zu kleiner noch ein zu großer Behälter wird Ihnen langfristig Freude bereiten. Er muss exakt zu Ihrer Fotoausrüstung und zu Ihren Anforderungen passen.
Um die Vielzahl der Schutz- und Transportmittel für Ihre Fotoausrüstung überblicken zu können, muss man Obergruppen bilden:
Im Folgenden möchte ich alle mir bekannten Transport- und Schutzmittel für die Fotoausstattung mit aufsteigender Sicherheit gruppieren.
Allerdings werden sowohl national als auch international unterschiedliche Namen für identische Produktgruppen verwendet, sodass oft Missverständnisse entstehen. Hier werden deshalb alle zutreffenden Namen und Bezeichnungen bei den jeweiligen Gruppen aufgelistet.
Schutzfolie
Vorteile:
werden oft für Displays angeboten. Finden sich jedoch auch für Objektive und Kameras.
relativ preiswert: ein Satz ist meist für ein paar Euro erhältlich
hoher Schutz vor Feuchtigkeit: Kondenswasser, Regen, Spritzwasser werden auch langfristig optimal abgehalten.
mittelhoher Schutz vor Kratzern
Weichplastikschutzfolien aus der Lebensmitteltechnik oder Gefrierschutzbeutel lassen sich auch als Regenschutz / Spritzwasserschutz um die ganze Kamera oder um an der Kamera montierte Objektive wickeln.
Nachteile:
kein weiterer Schutz
die Bedienung ist meist unergonomisch mit eingeschränkter Flexibilität bei Schnappschüssen
sichtbare ergonomische Einschränkung bei der Klarheit und Lichtstärke der Displays. Oft entstehen dadurch sogar zusätzliche Spiegelungen.
Bei Schutzfolie um Kamera und Objektive ist mit einem erheblich eingeschränkten Bedienungskomfort zu rechnen.
Empfehlungen:
Meines Erachtens sind heute Displayfolien nicht mehr nötig: Die Kratzfestigkeit der Displays ist höher geworden. Ferner besitzen moderne Displays bereits 2 Schichten, wobei die äußere vom Service ausgetauscht werden kann, falls sie tatsächlich einmal verkratzen sollte.
Lebensmittelfolien benutze ich auch eher selten und nur bei starken Niederschlägen (Schnee / Regen). Ansonsten verlasse ich mich bei hochwertigen Kameras und Objektiven auf die Dichtung bzw. benutze Tücher zum Trocknen der Ausrüstung nach einem kurzen Einsatz.
Wer wirklichen Schutz vor Kratzern oder Wasser wünscht sollte sich eine Outdoor-Pocket-Kamera oder eine Taucherzusatzausrüstung für die DSLR zulegen - siehe z.B. ewa. Bei Spiegelreflex-Kameras im ständigen Regeneinsatz benötigt man zumindest spezielle Regenschutzhüllen etc.
Plastiktüte / Einkaufstüte
Vorteile:
preiswert: Bei den meisten Kaufhäusern im großen Format für 10-50 Cent zu erstehen.
hoher Schutz vor Feuchtigkeit: Kondenswasser, Regen und Spritzwasser werden auch langfristig optimal abgehalten.
mittelhoher Sichtschutz
meist relativ guter UV-Schutz
Nachteile:
minimaler Schutz vor Schlägen, Stößen und Erschütterungen
geringer Staubschutz, da nicht verschließbar
geringer Tragekomfort bei höherem Kameragewicht
mehrere Einzelteile einer Ausrüstung müssen im Innern einer Plastiktüte zwingend mit weiteren Schutzhüllen vor einem Stoß aneinander bewahrt werden.
hohe Gefahr, dass die Kamera beim Baumeln der Plastiktüte am Handgelenk irgendwo anstößt, insbesondere da man damit die Fotoausrüstung sehr tief (ca. auf Kniehöhe) trägt.
Die meisten Kunststoffsorten für Plastiktüten halten nur kurze Zeit, da sie für häufigen Gebrauch nicht gedacht sind.
Die Bedienung ist meist unergonomisch mit eingeschränkter Flexibilität bei Schnappschüssen.
Empfehlungen:
Meines Erachtens empfiehlt sich eine Plastiktüte nur als zusätzlicher Schutz gegen Feuchtigkeit.
Ideal ist sie als Kondensationsschutz, wenn man von einem sehr kalten in einen sehr warmen Raum (oder umgekehrt) übergeht. In einer Plastiktüte lässt sich die Temperatur angleichen, ohne dass Wasser auf der Kamera, dem Sensor oder den Objektiven kondensiert.
Bereits dafür sollten Sie immer eine Plastiktüte in Ihrer Ausrüstung mit sich führen.
Große Müllbeutel kann man sogar als Unterlage auf nassem und schmutzigem Boden sowie als billigen Regenschutz über die Tasche oder den Rucksack hüllen.
Manche Hersteller bezeichnen auch Objektivtaschen und DSLR-Kamera-Gehäuse-Taschen als Pouch.
Von diesen an häufigsten verkauften Fotobehältnissen finden sich zwei Hauptvarianten: Die Hartschalen und die Neopren-Taschen / weiche Hüllen.
Vorteile:
preiswert: Für Pocket-Kameras zwischen 5 und 30 Euro zu erstehen.
sehr hoher Sichtschutz
sehr guter UV-Schutz
sehr hoher Kratzschutz
bei dicht verschlossenem Reißverschluss guter Staubschutz
mittlerer Schutz vor Feuchtigkeit: Kondenswasser, Regen, Spritzwasser.
leichter Schutz vor Schlägen, Stößen, Erschütterungen
meist sehr geringes Eigengewicht
Nachteile:
Sie sind nur für Pocket-Kameras geeignet.
Die Befestigung erfolgt meist nur durch eine Handschlaufe am Handgelenk oder seltener mittels Klettverschlusses am Gürtel.
Es besteht eine relativ hohe Verlust- und Diebstahlgefahr bei zu weiter Handschlaufe bzw. bei fehlendem Karabiner-Haken als Zusatzbefestigung an einer Gürtelschlaufe
Gefahr des Herausfallens der Kamera aus der Schutzhülle bei nicht sorgfältig verschlossenem Reißverschluss.
Alternativ: Falls die Schlaufe an der Kamera befestigt ist und nicht an der Schutzhülle: Gefahr des Verlustes der Schutzhülle.
Zusatzfächer für Akkus und Speicherchip sind entweder nicht vorhanden oder erhöhen das Gewicht und vor allem das Volumen der Schutzhülle.
Empfehlungen:
Aus meiner Sicht für Pocket-Kameras der idealste Kompromiss. Für meine Pocket-Kamera besitze ich eine leicht gepolsterte Schutzhülle / Schutztasche, die mit Klettverschluss und Karabinerhaken auch am Gürtel und der Gürtelschlaufe befestigt werden kann. Ferner besitzt sie noch ein kleines Zusatzfach für Speicherchips und Akkus. Dafür ist sie dann bereits etwas dick.
Alternative zum Transport für (Damen-) Taschen: Ein eng anliegender sogenannter Stricksocken - wie für Mobiltelefone / Smartphones - hat eine ähnliche Schutzwirkung bei Pocket-Kameras.
Grundsätzlich sollten Pocket-Kameras niemals ungeschützt in Taschen - seien es Hosen-, Brust-, Anzug-, Jacken-, Damenhand-, Herrenhand-Taschen - transportiert werden, da sich dort mit der Zeit zu viel Staub, Krümel und sonstiger Schmutz ansammelt. Diese Schmutzpartikel gelangen unweigerlich auf und in die Kamera sowie auf den Sensor. Eine Sensorreinigung bei Pocket-Kameras ist nur vom Fachservice für viel Geld durchführbar. Ferner zerkratzt das ungeschützte Display der Kamera in der Tasche schnell.
Die Hülle der Pocket-Kamera sollte jedoch relativ passgenau zur Kamera sein. D.h. man muss je nach Kamera etwas suchen.
Es finden sich zwar zahlreiche Hüllen-Angebote, die angeblich exakt für einen speziellen Kameratyp angefertigt wurden, sodass die Geräte vermeintlich perfekt in die Tasche passen. Jedoch sind diese oft wesentlich teurer als vergleichbare Schutzhüllen, die ebenso passen. Der Grund für die ähnliche Passgenauigkeit liegt u.a. darin, dass die meisten Fotofirmen heute Pocket-Kameras nicht mehr selbst herstellen. Dieser Markt ist seit Jahren rückläufig. D.h. fast alle Firmen lassen bei ganz wenigen Herstellern fertigen, kleben nur noch ein anderes Etikett darauf und stecken eine andere Software hinein. Die Baumaße der Pocket-Kameras glichen sich deshalb in den letzten Jahren an.
Sehr stabiles und funktionales Cullmann-Etui für unter 10 Euro inklusive Versand. Die Handschlaufe der Pocket-Kamera wurde durch die Befestigungsschlaufe des Etuis gezogen, damit beide verbunden bleiben. Dieses Etui passt für ca. ein Drittel aller erhältlichen Pocket-Kameras (die flacheren Modelle). Exakt dieses Modell ist so nicht mehr erhältlich.
Ein vergleichbares - aber selbstverständlich hochwertigeres - Nachfolgemodell wäre die Cullmann Cullmann SHELL COVER.
Nach über 10 Jahren harter Beanspruchung sieht die Gurttasche zwar ziemlich ausgebeult aus, funktioniert jedoch noch immer.
Testdaten:
Hersteller: Hama.
Heute ist dieses Modell jedoch nicht mehr erhältlich.
Ein vergleichbares - aber selbstverständlich hochwertigeres - Nachfolgemodell wäre Hama Astana 90P Kameratasche schwarz - oder die Hama Canberra 90L Schwarz/Blau - auch die AmazonBasics Kameratasche kann in Betracht gezogen werden.
Geeignet für kleinere bis mittelgroße Pocket-Kameras. Diese Kameratasche passt für ca. ein Drittel aller erhältlichen Pocket-Kameras (die mitteldicken Modelle).
Innenmaße: ca. 13*7*5 cm
Leergewicht: ca. 50 Gramm
Ich erachte es als Vorteil, wenn eine Kompakt-Kamera mit einem stabilen und leichtgängigen Reißverschluss vor Wasser und Staub geschützt wird. Das Zusatzfach hingegen muss nicht unbedingt einen so hohen Schutz aufweisen. Die seltener benötigten Ersatzakkus und SD-Karten dort kann man jeweils auch zusätzlich in eine dünne Plastikfolie einpacken.
Vorne befindet sich zusätzlich eine kleine Fronttasche mit zwei kleinen Einschubfächern.
Schlaufe zur Anbringung am Gürtel mit Klettverschluss. Diese ist bei einer schwereren Ausrüstung oder heftigen Bewegungen im Gelände generell zu unsicher.
Deshalb bietet diese Tasche einen zusätzlichen Karabiner zur Sicherung an der Hosen-/Gürtelschlaufe.
Hardcase, Hartschalen-Etui
Zunehmend finden sich auch für kleine Kompaktkameras sogenannte Hardcases - Schutzhüllen aus meist zwei miteinander verbundenen Hartschalen.
Vorteile:
Je nach Material, Dicke und Verarbeitung halten sie auch Schläge mit einem Hammer aus, ohne dass die Kamera direkt beschädigt wird.
Unbestätigte Quellen behaupten sogar, dass man mit einem Auto darüberfahren kann.
Auch einen extrem unglücklichen Sturz einer Person auf einen Felsen, wobei das Etui zwischen Person und Felsen gerät, können sie überstehen.
Nachteile:
Hardcases sind innen oft schlecht gepolstert. D.h. die Kamera wird bei jeder Bewegung gegen eine auch von innen relativ harte Schale geschleudert.
Insbesondere für Jogger oder Personen, die heftige Bewegungen durchführen, bergen große derartige Schutzhüllen mehr Risiken für die Kamera als Schutz. D.h. man muss sie innen zusätzlich auspolstern oder das Etui ziemlich passend für die Kameragröße anschaffen.
Wie der deutsche Name Hartschalen-Etui bereits ausdrückt, sind sie sehr hart und passen sich menschlichen Körperformen nicht an.
Sie sind - insbesondere, wenn der Gurt auf der Rückseite der Hartschale nur eine waagrechte (landscape) Befestigung am Hosengürtel erlaubt - folglich sperrig und können beim Bewegen durchaus hinderlich sein.
Während man in eine biegsame Stofftasche immer irgendwie noch weiteres Zubehör hineinquetschen kann, darf man dies mit Hardcases nicht tun, da diese nicht nachgeben, sondern im ungünstigsten Fall mit großer Kraft auf das Zoom-Objektiv drücken und dieses erheblich beschädigen können.
Kamera-Gehäuse-Hüllen, SLR-Case, Bereitschaftstaschen, Protector Taschen, Body Jacket, Soft Case, Camera Fitted, Bodybag
Zu sehr alten analogen Spitzenkameras gab es früher oft ein Lederetui, das mit Knöpfen versehen war und zum Fotografieren aufgeklappt werden konnte. Es umschloss das Kameragehäuse (den Body) und das Objektiv. Zumindest vor Kratzern können sie die Kamera bewahren. Vereinzelt findet sich dies auch noch für Digitalkameras. Das Material ist heute nur noch selten Leder (z.B. Leica), sondern meist Neopren. Die Nachteile sind jedoch enorm.
Vorteilhalft ist der Schutz vor UV-Strahlung, (Sonnen-)Wärme, leichten Remplern und der Sichtschutz vor Diebstahl.
Aber Digitalkameras sind heute anders als analoge Kameras gebaut und ausgestattet. Deshalb überwiegen die Nachteile:
Entweder ist das Display frei zugänglich, d.h. dann aber auch ungeschützt, oder es ist mit einer weiteren heute meist clip-baren Sicht-Blende versehen.
Der Zugriff auf Knöpfe an der Kamerarückseite ist erheblich eingeschränkt oder unmöglich.
Für jedes Objektiv benötigt man eine andere knöpfbare / clip-bare Schutzvorkehrung.
Jedes Foto erfordert das umständliche Abnehmen des Objektivschutzes.
Schnappschüsse sind so kaum möglich.
Die Schutzhülle muss zwangsläufig dünn und eher fest sein und kann somit kaum vor größeren Schlägen schützen oder diese abfedern.
Da es sich um Kleinstserien handelt, liegen die Preise entsprechend hoch.
Vorsicht: Kamerahüllen, die angeblich an alle Kameras passen, sehen nicht selten aus wie Putzlappen. Einen effektiven Schutz darf man davon nicht erwarten. Man wird mit diesen zu großen Tüchern mehr Probleme erzeugen.
Foto-Jacken, Photovests, Photo Jacket
Vermutlich fangen die meisten Fotografen mit einer normalen Jacke an, in die sie die ersten Teile der Fotoausrüstung hineinstecken.
Mit den Jahrzehnten wurden spezielle Jacken mit zahlreichen Taschen für derartige Ausrüstungen entworfen. (Bilder zahlreicher Photovests und Fotojacken.)
Sie bieten begrenzten Sichtschutz, guten UV-Schutz und Kratzschutz. Alle anderen Schutzarten werden nicht wirklich erfüllt.
Der Vorteil liegt darin, dass man eine kleinere und leichtere Fotoausrüstung mit sich tragen kann, ohne eine Tasche oder Rucksack, oder Koffer herumzutragen.
Der Nachteil liegt darin, dass man eine Spiegelreflex-Kamera meist in der Hand oder um den Hals tragen muss.
Selbst bei kleinen Objektiven tragen die Jackentaschen dick auf und beulen aus.
Die Anzahl der Taschen an einer Jacke ist begrenzt, da man sie nur auf der Brust sinnvoll anbringen kann. Somit sind auch dem Zubehör enge Grenzen gesetzt.
Wie man in solchen Jackentaschen auf der Brustseite als Normalsterblicher bis zu zwei schwere Teleobjektive mit jeweils bis zu 60 cm Länge transportieren kann, bleibt mir rätselhaft. Eine adäquate Schulterpolsterung für größere Gewichte fehlt meist.
Alle Jackentaschen sind klassische Staub- und Schmutzfallen.
Die Jackentaschen sollten nicht allzu weit über den Hosengürtel nach unten ragen, da sie sonst die Bewegung einschränken und die in den Jackentaschen verstaute Ausrüstung dadurch ständig verschieben.
Die Taschen selbst müssen mit sehr breiten / weiten Öffnungen versehen sein, damit man leicht und schnell an die Ausrüstung gelangt.
Die Taschen sollten mit leicht zu bedienenden Reißverschlüssen geöffnet und verschlossen werden können. Druckknöpfe halte ich für ungünstig, da man damit immer Druck auf den wertvollen Tascheninhalt ausübt.
Die meisten Foto-Jacken werden zudem nur als ärmellose Version (Weste) angeboten und sind deshalb für Regen kaum geeignet.
Im Sommer geben diese dicken Jacken dafür richtig warm.
Falls Sie mit einer solchen beladenen Jacke stürzen sollten, müssen Sie mit schweren Schäden an der Ausrüstung oder sogar Verletzungen rechnen.
Wer sich dennoch dafür interessiert, findet in diesem allerdings kommerziell orientierten englischen Testbericht Top 10 Best Photography Vests in 2020 weitere aktuelle Informationen.
Bauch-Tasche, Top Loader, Taillentasche, Waistpacks, Chestvest, Gürteltasche, Fanny Pack, Actiontasche, hip packs
Falls man eine solche Tasche an der Seite oder gekreuzt über der anderen Schulter hängend an der Seite trägt, bezeichnen manche dies auch als Halfter, Holster oder Colt-Tasche, Colttasche bzw. Revolvertasche. Im englischen Sprachraum werden sie auch als V-shape Camera Bags bezeichnet. Ferner bezeichnen manche Tester und Händler Taschen mit einer dreieckigen oder trapezoiden Form als Colttasche, unabhängig von der Tragevariante.
Größere Bauchtaschen werden auch als Chestvest bezeichnet.
Vorteile:
mittleres Preissegment: Für Pocket- und Bridge-Kameras sowie kleine Systemkameras (Micro-Four-Thirds) zwischen 10 und 100 Euro zu erstehen.
sehr hoher Sichtschutz
sehr guter UV-Schutz
sehr hoher Kratzschutz
bei dicht verschlossenem Reißverschluss: guter Staubschutz
bei dicht verschlossenem Reißverschluss: guter Schutz vor Feuchtigkeit: Kondenswasser, Regen, Spritzwasser.
mittlerer Schutz vor Schlägen, Stößen, Erschütterungen
mittleres Eigengewicht
meist flexible Befestigung auf Bauchhöhe, so dass man sie auch seitlich verschieben kann.
einige kleinere Zusatzfächer für Akkus und Speicherchips sind meist vorhanden.
wird von vielen auch für sonstige Dinge wie Kreditkarten, Pass, Schlüssel verwendet.
relativ schneller Zugriff am Bauch
nach dem schnellen Einpacken hat man wieder beide Hände frei.
Nach den Etuis handelt es sich um die am häufigsten verkauften Schutzbehälter für die Fotoausstattung.
Nachteile:
Sie sind nur für Pocket- und Bridge-Kameras sowie - eingeschränkt - kleine Systemkameras (Micro-Four-Thirds) geeignet.
Meist passt nur eine kleine bis mittelgroße Kamera mit einem Objektiv hinein - quasi die Grundausstattung für die Fotografie. Taschen, die auch noch ein zweites Objektiv oder sogar noch einen kleinen Blitz unterbringen können, sind seltener.
Die Befestigung ist meist ungesichert. D.h. sie kann samt Inhalt herunterfallen.
Im Gedränge besteht relativ hohe Verlust- und Diebstahlgefahr.
Im Ausland bilden sie eine fast zielsichere Aufforderung zum Diebstahl, da inzwischen sehr viele Touristen darin ihre wertvolle Kamera sowie Zusatzausrüstung und Geld verwahren.
Je nach belegten Zusatzfächern (Akkus etc.) nehmen Volumen und Gewicht schnell zu.
Vor allem für Micro-Four-Thirds-Kameras mit einen Zusatzobjektiv stößt man mit Bauchtaschen sehr schnell an die ergonomischen Grenzen.
Schwerere Kameras oder Zusatzausrüstung führen zu einem permanenten Schwanken der Tasche am Bauch, das manche Personen beim Gehen stört.
Bei übergewichtigen Menschen rutscht der Gurt oft ständig nach unten und lässt keine Freude bei der Stadttour oder Wanderungen aufkommen.
Angesichts der oft mühsamen Bedienung des Reißverschlusses mit zwei Händen wird die Kamera entweder in das offene Fach abgelegt (Gefahr des Herausfallens oder Diebstahls), oder man hält sie dann doch wieder ständig in der Hand.
Empfehlungen:
Trennen Sie auf jeden Fall im Urlaub das Geld sowie Kreditkarten, Pässe, Auto- und Hotelschlüssel etc. von der Kamera.
Persönlich empfinde ich die Lastgrenze des Gesamtgewichtes eines Gürtels mit Tasche plus Kamera und Gesamtausrüstung bei 1 Kilogramm. Mehr möchte ich nicht am Bauch herumtragen.
Bauchtaschen für den Transport von Micro-Four-Thirds-Kameras oder sogar APS-C- (also D/SLR-) Kameras, vor allem mit Zubehör, halte ich für unergonomisch. Da sollte man dann zu Schultertaschen oder kleinen Sling-Bags greifen.
Die Bauch-Tasche bzw. Gürteltasche der Pocket- oder Bridge-Kamera sollte relativ passgenau zur Kamera sein. D.h. man muss je nach Kamera etwas suchen.
Tamrac Aero 36: Eine Bauchtasche, die zwar für Systemkameras / Micro-Four-Thirds gedacht ist, mir jedoch dafür zu klein erscheint. Sie ist eher für große und hochwertige Pocket-Kameras mit deren Zubehör oder Bridge-Kameras sinnvoll. Für Zusatzobjektive der Systemkameras ist sie zu klein.
Test: Tamrac Aero 36
Leergewicht: Herstellerangabe: 289 g, eigene Messung: 275 Gramm
Sie war immer wieder einmal bei Amazon erhältlich: braun/beige 3336.
Der Hersteller gibt an, dass sie für eine spiegellose Systemkamera / Micro-Four-Thirds-Kamera entwickelt wurde. Allerdings passen Zusatzobjektive nicht hinein.
Innenmaße: Herstellerangabe: 16 x 10 x 13 cm, eigene Messung: 15 * 9 * 12 cm (B*T*H)
Außenmaße: Herstellerangabe: 20 x 14 x 18 cm, eigene Messung: 19 * 14 * 18 cm (B*T*H)
Zwei veränderbare, gepolsterte und mit Klettverschlüssen versehene Trennwände gliedern den Innenraum.
Die Fronttasche besitzt zusätzlich zwei kleine Innentaschen für Kleinteile.
An den beiden Seiten befindet sich je eine netzartige kleine Spanntasche. Getränkeflaschen lassen sich daran allerdings nicht befestigen.
Die Reißverschlüsse sind nicht wasserdicht, aber sehr gut mit einem überhängenden Stoff überzogen, so dass der Tascheninhalt zumindest regengeschützt ist.
Zwei feste Schlaufen an der Rückseite der Tasche erlauben das direkte Anbringen an einem Hosengürtel.
Ein mittig angebrachter Griff erlaubt das Tragen.
Ein ungepolsteter Schultergurt erlaubt das senkrechte Tragen an einer Schulter oder über Kreuz als Halfter.
Für größere Pocket-Kameras sowie für Bridge-Kameras ist die Tasche auch mit Zubehör gut geeignet. Für Micro-Four-Thirds-Kameras ist nur wenig Zubehör zuladbar.
Kleinere APS-C-Kameras finden darin auch Platz, sofern das Objektiv nicht zu lange ist.
Die Stabilität des Rahmens liegt im mittleren Bereich und auch die Polsterung ist eher für kleine Kameras geeignet.
Für diese Gewichtsklasse ist der Schutz auch gut.
M.E. passt jedoch kein weiteres Objektiv hinein, da die Seitenfächer zu klein sind.
Ferner ist die Bodenplatte unten nicht gummiert, sodass man die Tasche mit dem Stoff nur bedingt auf feuchtem und schmutzigem Untergrund abstellen kann.
Wenn man die Schultertasche über Kreuz trägt, dann nennen das im englischsprachigen Raum viele Nutzer Holster / Halfter. Allerdings werden unter diesem Namen auch etwas größere Bauchgurttaschen subsummiert. Sie bilden also meist eine Zwischenstufe zwischen kleiner Bauchtasche und größerer Schultertasche.
mittleres Preissegment: Für Bridge-Kameras, Systemkameras (Micro-Four-Thirds), APS-C-Kameras zwischen 40 und 200 Euro zu erstehen.
sehr hoher Sichtschutz
sehr guter UV-Schutz
sehr hoher Kratzschutz
bei dicht verschlossenem Reißverschluss: guter Staubschutz
bei dicht verschlossenem Reißverschluss: guter Schutz vor Feuchtigkeit: Kondenswasser, Regen, Spritzwasser.
mittlerer Schutz vor Schlägen, Stößen, Erschütterungen
Meist findet sich eine flexible Befestigung auf einer Schulter, so dass man den Rucksack schnell nach vorne schwingen kann.
Meist sind viele bis sehr viele Zusatzfächer für weitere Objektive, Akkus und Speicherchips vorhanden.
Nach dem Einpacken hat man wieder beide Hände frei.
Angesichts von sehr vielen Slingbags als schickem Stadtrucksack bei Frauen fallen sie heute kaum mehr als wertvolles Kamerabehältnis auf, wodurch der Diebstahlschutz erhöht wird.
Nachteile:
Nur für Micro-Four-Thirds-Kameras oder sogar APS-C- also (D)SLR-Kameras mit Zubehör geeignet.
Spürbares Eigengewicht: Bereits das Leergewicht kann 1 Kg und mehr betragen.
Je nach belegten Zusatzfächern (Akkus etc.) nimmt das Gewicht schnell zu.
Die Last ruht meist auf einer Schulter. Dies führt zu einer einseitigen Belastung und evtl. Rückenschmerzen bei höherem Kameragewicht.
Nur bei wenigen Sling-Bags kann die Schulter gewechselt werden.
Vorsicht: Bei Taschen, welche die Seite wechseln können, befinden sich dann die Reißverschlüsse und Fächeröffnungen meist auf der unteren Seite, sodass evtl. etwas herausfallen kann. Zumindest ist auf einer Schulter der Zugriff erschwert. Nur wenige Hersteller weisen darauf hin, dass man die Fächer des Sling-Bags dann für die andere Schulter umkonfigurieren muss.
Im Gedränge besteht eine relativ hohe Diebstahlgefahr, da sich der Rucksack meist auf dem Rücken befindet und die Reißverschlüsse von hinten meist leicht zu öffnen sind.
Durch die Einschulterbefestigung und das ständige Hin-und-her-Bewegen des Sling-Bags kann das Hemd aus der Hose gezogen werden.
Schwerere Kameras oder Zusatzausrüstung führen aufgrund der meist einseitigen Schulterbefestigung zu einem permanenten Schwanken des Rucksacks auf dem Rücken, das manche Personen beim Gehen stört.
Angesichts der insgesamt doch mühsamen Bedienung des Herumschwingens des Rucksackes und dann aufwändigen Reißverschlusses mit zwei Händen wird die Kamera dann doch wieder oft in der Hand gehalten.
Je nachdem, ob Sie Links- oder Rechtshänder sind, kann die eine oder die andere Schultergurtbefestigung unergonomisch sein.
Die bei manchen Produkten ausdrücklich hervorgehobene Anbringung des Sling-Bags vorne - also an der Brust - ist aufgrund der fehlenden Form-Anpassung des Rückenteils meist absolut unergonomisch.
Optionale Stabilisierungsgurte verringern zwar das ständige Herumwackeln des Sling-Bags auf dem Rücken etwas, schränken jedoch auch die ursprüngliche Funktionalität ein. Meist muss man diese Gurte jedes Mal extra von Hand lösen und wieder befestigen, wenn man den Sling-Bag nach vorne holt. Im Einzelfall kann dies mühsamer und langwieriger sein als einen Rucksack ab- und aufzuschnallen.
Empfehlungen:
Hier gehen die Meinungen weit auseinander: Manche Fotografen schwärmen von ihrem Sling-Bag. Sie benutzen dann aber meist relativ leichte Kameras mit geringer Zusatzausrüstung und dies meist auf Städtereisen und in der Straßenfotografie. Enges Menschengedränge, überfüllte Busse und (U-, S-) Bahnen begünstigen eher kleinere, leichtere Sling-Bags.
Persönlich komme ich mit meiner umfangreichen, schweren und großen Vollformat-Ausrüstung mit einem Sling-Bag nicht klar.
Testen Sie den gewünschten Sling-Rucksack mit Ihrer gesamten gewünschten Ausrüstung und nehmen Sie zur Sicherheit noch eine gefüllte Trinkflasche Zusatzgewicht mit. Für einen Blindkauf nach vermeintlichen Angaben Dritter sind die Preise zu hoch.
Derartige Gurtsysteme liegen technisch gesehen etwa zwischen Bauchgurttasche, Schultertasche und Rucksack und besitzen einige Vorteile:
Dadurch, dass der Bauchgurt zumindest durch zwei zusätzliche Schultergurte ergänzt wird, hält der Bauchgurt besser und kann weit größere Lasten tragen.
Diese höheren Lasten sind durch die zwei Schultergurte auf beide Schultern gleichmäßiger verteilt, als bei einer einseitigen Schultertasche.
Ferner lassen sich an den teilweise auch noch trapezförmig verbundenen Schultergurten weitere Lasten mit Klettverschlüssen oder Karabinern befestigen.
hohe Flexibilität,
individuell anpassbares Gurtsystem,
modularer Aufbau:
Man nimmt nur die Ausrüstungsteile mit, die man auch tatsächlich benötigt (nicht den gesamten Werkzeugkasten).
Weitere Module werden durch für dieses System genormte Clip-Verschlüsse (Plastik-Steck-Verbindungen), Klettverschlüsse oder Karabiner relativ schnell und sicher angebracht.
Man hat folglich weniger Gewicht zu tragen:
für Berufsfotografen, die bei ihrem Einsatz ständig stehen,
wenn man laufend die Objektive an der Kamera wechseln muss,
für Arbeiten im dichten Gedränge und in Situationen, in denen ein Rucksack hinderlich ist, zumindest zum ständigen Wechseln der Objektive,
schneller Zugriff auf die Einzeltaschen, die sich meist auf Hüfthöhe oder zumindest an der Brust befinden.
Z.B. zahlreiche Profifotografen auf Konzertveranstaltungen halten diese Konstruktion für sehr vorteilhaft.
Allerdings sind die Nachteile für Normalfotografen erheblich:
Es handelt sich um ein komplexes Gurtsystem, eine Spezial- oder sogar Sonderanfertigung.
Man muss sich jedes Mal vor jeder Fotosession alles benötigte Material neu zusammenstellen (keine Werkzeugkastenfunktion eines Rucksackes oder großer Taschen, bei denen man immer alles dabei hat oder zumindest haben kann.)
Harness heißt auf Deutsch Pferdegeschirr / Zaumzeug, wobei diese Bezeichnung im deutschen Sprachraum aus einsichtigem Grund vermieden wird.
Jeder der einmal einem Pferd das Geschirr angelegt hat, kennt den Aufwand. Dasselbe gilt für das Geschirr zu dieser Konstruktion.
Beim Anlegen muss man zuerst das leere Gurtsystem umlegen und einstellen. Danach werden alle Einzeltaschen daran montiert.
Beim Ausziehen muss dieselbe Prozedur in umgekehrter Reihenfolge durchlaufen werden. D.h. man muss zuerst alle Taschen abmontieren und kann danach erst das Gurtsystem ablegen.
Ein An- oder Ablegen des Geschirrs mit daran befestigten Taschen ist ohne fremde Hilfe nicht möglich oder zumindest eine Qual.
Man benötigt für jedes Objektiv und fast jedes Einzelteil eine separate Tasche.
Die Einzelmodule sind relativ teuer. Für eine größere Fotoausrüstung kann so ein Gurtsystem sehr schnell die 500-Euro-Schranke durchbrechen.
Die Verlustgefahr der abmontierten Einzelmodule ist groß, da man in der Eile schnell einmal ein Teil zu montieren vergisst.
Erhebliche ergonomische Einschränkungen im Betrieb:
Man kann sich mit montierten Taschen nicht hinsetzen.
Ein Benutzen des Autos, Busses, Zugs, Flugzeugs wird somit mit umgeschnalltem Gurt-System unmöglich.
Selbst ein Bücken wird erschwert, wenn man größere Taschen vorne - also im Bauchbereich - montiert hat. Lassen Sie sich hierbei nicht von den Werbefotos für solche Systeme täuschen, sondern testen Sie es selbst mit gefüllten montierten Taschen aus. Bilder mit gebückten Fotografen zeigen ganz deutlich, dass deren Taschen an der Seite und hinten befestigt wurden. Dort sind sie jedoch kaum zugänglich.
Ein Liegen auf dem Boden (z.B. für die Makrofotografie in der Natur) ist unmöglich, da man dann auf den Objektiven / der Ausrüstung liegen würde.
Bereits die Benutzung eines WCs kann zur Qual werden.
Die mögliche Zahl der vorne anzubringenden Taschen ist erstaunlich schnell begrenzt:
Dann muss man Taschen an der Seite anbringen. Dort stören sie jedoch bei jeder Bewegung der Ellenbogen.
Die immer wieder zu sehende Anbringung mancher Taschen auf dem Rücken sieht zuerst verlockend aus. Aber wie greift man dort hin?
Auf Taillenhöhe im Rücken mag dies mit Verrenkungen noch funktionieren. Aber manche Fotos zeigen mehrere Taschen, die auf Schulterblatthöhe im Rücken montiert sind. Dazu benötigen Sie die Hilfe einer anderen Person.
Während man eine Schultertasche sehr schnell, bequem und sicher abstellen und auch wieder aufnehmen kann und dies bei einem Rucksack zumindest noch relativ schnell, relativ bequem und relativ sicher ausfällt, so lässt sich ein Gurtsystem in (Essens-, Ruhe-) Pausen nur mit Mühe ablegen und kann kaum sicher irgendwo abgestellt werden. Die Gefahr, dass jemand sich in dem Gurtsystem und den wild umherliegenden Taschen verhakt, macht jede Ablagerung am Boden praktisch unmöglich. Auf Tischen benötigt man jedoch sehr große Ablageflächen dafür. Sie werden sich damit nicht nur in Restaurants kaum Freunde machen.
Zahlreiche Gurtsysteme bieten bei weitem nicht die heute üblichen ergonomischen Standards zahlreicher guter Rucksäcke - wie breite und gepolsterte Schulter-, Rücken- und Becken-Gurte. Auch die individuelle Verstellbarkeit der Gurte unter Lasst ist bei manchen Rucksäcken komfortabler gelöst. Selbst manche bei Schultertaschen bereits mitgelieferten Tragegurte sind ergonomischer als preiswerte Gurtsysteme (Harness). Belüftete und verstärkte Rückenpolster sowie belüftete und gepolsterte Hüftgurte fehlen fast immer. Daraus folgt, dass derartige Gurtsysteme keinesfalls so große Lasten bequem über längere Zeit (oder Strecken) tragen können wie hochwertige Rucksäcke.
Durch eine sehr leicht mögliche falsche Verteilung der Taschen am Gurtsystem - also ungleichmäßige Lastverteilung - wird wiederum eine Schulter stärker belastet. Im Gegensatz zu einem als relativ stabilen Chassis gefertigten Rucksack oder einer Tasche hängt hier jedes Einzelmodul an einer bestimmten Stelle am Gurt und zieht deshalb in einem oft ungünstigen Einzelwinkel am Gesamtsystem. Das exakte Ausbalancieren der Last an einem solchen Gurtsystem fällt folglich schwer, weil die meisten Fotografen diese Gurte nach der Anwendungshäufigkeit des Wechsels der Objektive aufbauen. D.h., je nachdem ob man Rechts- oder Linkshänder ist, werden die Taschen der schweren Objektive am Bauch befestigt. Die beiden am häufigsten verwendeten Objektive werden nahe beieinander platziert, um das Wechseln zu beschleunigen und zu erleichtern. Weniger wichtige Ausrüstungsteile werden hingegen immer weiter davon entfernt angebracht. Hier tritt jedoch oft ein unlösbarer Konflikt zwischen den Anforderungen schneller Zugriff und Lastausgleich ein.
Das Anbringen eines Stativs oder der Transport eines Stativs ist bei solchen Gurtsystemen nur eingeschränkt möglich. Oft liegt es zu nahe am Körper und stößt dann bei fast jeder Bewegung an.
Je größer und schwerer die einzelnen Modultaschen sind, umso eher entwickeln sie bei Bewegung eine Eigendynamik und baumeln am Körper kaum kontrollierbar herum.
Die Module (Einzeltaschen) sind meist nur für das angeschaffte Gurtsystem zu gebrauchen, da hier fast jeder Hersteller andere Normen verwendet.
Bitte beachten Sie, dass man meist jedes Teil an diesem Gurt-(System) separat erwerben muss. Z.T. werden sogar Bauch und Schultergurte nur separat verkauft. So wird ein komplettes Gesamtsystem schnell sehr teuer.
Wer sich dennoch dafür interessiert, findet in diesem allerdings kommerziell orientierten englischen Testbericht The 10 Best Camera Harnesses weitere aktuelle Informationen.
Fahrrad-Taschen, Motorrad-Taschen
Vorteile:
Lenkertaschen, Satteltaschen, Gepäckträgertaschen lassen sich optimal am Fahrrad anbringen
sehr hoher Sichtschutz,
sehr guter UV-Schutz,
sehr hoher Kratzschutz,
bei dicht verschlossenem Reißverschluss: guter Staubschutz,
bei dicht verschlossenem Reißverschluss: guter Schutz vor Feuchtigkeit: Kondenswasser, Regen, Spritzwasser,
mittlerer Schutz vor Schlägen, Stößen, Erschütterungen,
je nach Volumen für alle Kameras und selbst umfangreiches Zubehör geeignet.
Nachteile:
Durch die erforderlichen Rahmen und Halterungen zur Befestigung am Fahrrad weisen sie oft ein hohes Eigengewicht auf.
Aufgrund der dem Fahrrad angepassten Form der Taschen sind sie nur mit erheblichen ergonomischen Einschränkungen an einer Schulter oder auf dem Rücken zu tragen - falls dafür überhaupt Vorkehrungen existieren.
Aufgrund der erforderlichen festen Befestigung am Fahrrad werden auch alle Vibrationen und Erschütterungen des Fahrrads direkt übertragen. Deshalb sollte man für raue Geländefahrten die Ausrüstung dann im Innern der Tasche nochmals schützen.
Alle mir bekannten Fahrradtaschen lassen sich nur von oben befüllen. Dies schränkt die Nutzung tiefer Taschen (insbesondere Satteltaschen) ein, da dann die Ergonomie schnell abnimmt, es sei denn man transportiert mehrere langbrennweitige Objektive.
Gleichgültig, wie gut solche Taschen gepolstert sind, bei einer Kollision mit einem Pkw bieten sie nur geringen Schutz für die Fotoausrüstung. Dies liegt jedoch generell am unsicheren Zweirad.
Empfehlungen:
Hier gehen die Meinungen auseinander: Manche Fahrrad-Fotografen loben diese Taschen. Meist handelt es sich dann jedoch um erfahrene Fahrradfahrer auf längeren Touren.
Persönlich sind mir als Kurzstrecken- und Gelegenheitsfahrradfahrer die mangelnde Ergonomie und der hohe Preis zu abschreckend. Ich benutze lieber eine Schultertasche, die ich in den auf dem Gepäckträger fest montierten Fahrradkorb lege. So kann ich mein Fahrrad abstellen, abschließen und mit der Kameraausrüstung auch einmal in für Fahrräder gesperrte Zonen laufen und dort fotografieren.
Testen Sie die gewünschte Ausstattung an ihrem Fahrrad und packen Sie dann Ihre Ausrüstung mehrfach ein und aus. Sie dürfen nicht nur Fahrradfahren, sondern müssen auch öfter beim Test einmal fotografieren. Für einen Blindkauf nach vermeintlichen Angaben Dritter sind die Preise dieser Nischenprodukte zu hoch.
Rucksack, Backpack
Siehe den ausführlichen Testbericht zum Foto-Rucksack mit Empfehlungen.
Koffer, Trolleys, Rollen-Taschen, Rolling-bags, Organizers, Rolling Case
Links zu Herstellern von Rucksäcken, Taschen, Koffern und Trolleys
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Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude beim Fotografieren und Filmen.