Heinrich v. Berg genannt Amandus Suso, lebte hier 1310-40

vg
Lage des Gemäldes im Kreuzgang

Bilddaten

Das siebte Gemälde zur Geschichte der Insel in Konstanz besteht aus einem Bildbogen.

Die Dimensionen des Wand-Gemäldes betragen: 210 * 290 cm. Die historische Szene wird in einem einzigen Architektur-Bogen dargestellt.

Die Ersterstellung des Freskos wurde im Jahr 1888 durch den Stuttgarter Historienmaler Carl von Haeberlin ausgeführt.

Der Ort der Anbringung des Wandgemäldes: Das Fresko befindet sich auf der Nordwand des Kreuzganges des Inselhotels. - Bitte beachten Sie hierzu den Lageplan (rechts) mit der in Rot gehaltenen Hervorhebung des Standortes. Sie können dazu auch den Überblick mit der Anordnung aller im Kreuzgang angebrachten Gemälde einsehen.

Bildbeschreibung

Hier wird nur eine einzige kniende Person (Suso) im Innenraum der Dominikanerkirche abgebildet. Zusammen mit der Abbildung des Johannes Hus handelt es sich um die zwei Gemälde, auf denen nur eine einzige Person abgebildet ist.

Der Hintergrund besteht links oben aus dem mit Fahnen geschmückten Chorgestühl mit Weihbecken. Das auf dem Boden aufgeschlagen liegende Buch könnte Susos Schriften symbolisieren, die davor auf dem Boden liegende Geisel seine Askese und sein vorbildliches Leben.

Der asketische Mystiker wird in einer weiten und faltenreichen Mönchskutte nach vorne gebeugt dargestellt. Seine Hände hält er gefaltet innig am Kinn. Sein Blick ist nach rechts oben auf das Altarkreuz gerichtet.

Hierfür scheint Haeberlin vorab evtl. eine Skizze (rechter Teil) gezeichnet zu haben, die Sie in der Galerie Nord, Galerie Arnaud Pagnier - 11 rue Gautherin 10000 Troyes sehen können. (Der Link dazu ist inzwischen nicht mehr verfügbar.)

Heinrich v. Berg genannt Amandus Suso, lebte hier 1310-40

Das Farb-Foto oben zeigt das Fresko mit dem Titel: Heinrich v. Berg genannt Amandus Suso, lebte hier 1310-40 - im Zustand des Jahres 2014.

Geschichtsfakten

Der Dominikaner-Mönch Heinrich Seuse wurde am 21. März 1295 oder 1297 geboren und verstarb am 25. Januar 1366. Er nahm den Name seiner Mutter (von Seusen) an, der dann latinisiert wurde zu Suso. Weitere Namen sind Heinrich Suso, Heinrich Seuß, Henrich Suso und Amandus. Stammte aus der alten Thurgauer Ministerialenfamilie von Berg. Jene zählte damals in Konstanz zum Patriziat. Er kam mit etwa 13 bis 15 Jahren ins Koster. Bekehrt und in strenger Askese lebend wurde er um 1322/24 Schüler des Studium Generale bei Meister Eckhart in Köln.

Vermutlich 1326 kehrte er nach Konstanz zurück und verfasste hier seine mystischen Schriften.

Verschwiegen wird gerne, dass ihm 1334 - vermutlich aufgrund seiner theologischen Ansichten und Strenge - sein Amt des Lektors entzogen wurde und er bis 1343 als Wanderprediger lebte. 1  1343 wurde er zum Prior des Klosters gewählt - allerdings nur für einige Monate. 1348 bis 1366 lebte er schließlich in Ulm, wo er am 25. Januar 1366 verstarb. 2  Auch oft weggelassen wird, dass die Dominikaner in dieser Zeit aufgrund ihrer Verwicklung in einen Streit zwischen Kaiser und Papst für ca. 8-10 Jahre aus der Stadt - also von ihrer Insel - verwiesen wurden. 3 

Heinrich v. Berg genannt Amandus Suso, lebte hier 1310-40

Dieses Schwarz-Weiß-Foto oben zeigt Heinrich v. Berg genannt Amandus Suso, lebte hier 1310-40 - im Original-Zustand um das Jahr 1900 fotografiert.

1 Siehe hierzu Maurer und Engelsing.

2 Allgemein zu Suso siehe: Filthaut, Heinrich Seuse, Holenstein-Hasler, Studien zur Vita Heinrich Seuses. - Feger, Konstanz, Aus der Vergangenheit einer alten Stadt, S. 165ff. - Marmor, Geschichtliche Topographie der Stadt Konstanz und ihrer nächsten Umgebung, S. 30.

3 Siehe hierzu Feger, Konstanz, Aus der Vergangenheit einer alten Stadt, S. 168.

Hier geht es zum achten geschichtlichen Ereignis auf der Insel - Kunstthätigkeit der Dominikaner in ihrem Kloster. XIV Jahrh.

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