Kriege und Wirtschaftssanktionen: Die Fotobranche in unsicherem Fahrwasser.
Die Foto-Wirtschaft befindet sich nun seit 2010 im Sturzflug.
Dieser Artikel befasst sich mit der Foto-Wirtschaft im Jahr 2024, den ökonomischen Rahmenbedingungen der Kamerahersteller sowie Objektivproduzenten, der Krise der digitalen Kamera- sowie Objektivhersteller, dem Niedergang der gesamten optischen Fotobranche, der Ökonomie in der Fotografie, sowie allgemeinen kommerziellen Aspekten des Fotografierens und der Videografie im Jahr 2024 - dem dritten Jahr in Folge, das durch Kriege und Handelssanktionen weiterhin die Wirtschaft nachteilig beeinflusst.
Hinzu kommt die nun überall existente Gefahr der Synthographie - der künstlichen Erzeugung von Bildern durch Generative Künstliche Intelligenz (GenKI).
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle bei der Foto-Wirtschaft 2024 behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Bei dieser wirtschaftlichen Betrachtung der Kamerahersteller und der nachgelagerten Fotoindustrie, des Fotofachhandels sowie der Berufs- sowie Amateurfotografen im Jahr 2024 handelt es sich um einen wissenschaftlichen Folgeartikel.
Zum Verständnis der hier publizierten Thesen, Analysen und Bewertungen sind folgende Artikel unabdingbar:
Im Artikel Foto-Wirtschaft finden Sie alle ökonomischen und sozialen Thesen, Theorien und deren Ausarbeitung sowie Beweise und Entwicklungen 2015-2019 detailliert erklärt. Dazu gibt es die Folgeartikel der Fotowirtschaft im Jahr 2020, 2021, 2022, 2023
Bei Statistiken finden Sie alle Details zu den statistischen Berechnungen sowie deren Datengrundlagen.
In der Analyse Foto-Wirtschaft - Objektive - werden Wechsel-Objektive ökonomisch analysiert - 1955 bis heute alle wirtschaftlichen Daten in übersichtlichen Diagrammen verständlich zusammengefasst - mit detaillierten Analysen.
Die Rahmenbedingungen der Foto-Wirtschaft beleuchten die Jahre 2024 bis 2025, welche über die Zukunft entscheiden. - Welche neuen und alten Faktoren beeinflussen die Wirtschaft im Fotobereich?
Der Artikel Foto-Wirtschaft - Kameras - 2003 bis heute liefert alle wirtschaftlichen Daten in übersichtlichen Diagrammen verständlich zusammengefasst - mit detaillierten Analysen.
Bitte verzichten Sie auf Fragen zu diesem neuen Artikel zum Jahr 2024, solange Sie nicht die obigen Artikel gelesen haben. Aus Zeitmangel kann ich jene Inhalte nicht nochmals als E-Mail jedem einzeln mitteilen.
Definition: Wenn hier von Fotowirtschaft und Kameras gesprochen wird, so ist der Bereich der klassischen, dedizierten Kameras gemeint, die nur für das Fotografieren und Filmen konzipiert sind und hergestellt werden. Nicht gemeint sind u.a. Smartphones.
Nachdem es in der Fotobranche seit 2010 steil bergab ging, war 2023 in Folge erneut das schlechteste Jahr seit den frühen 1970ern zu verzeichnen.
Hier finden Sie die Analysen zum Jahr 2024:
Jährlich verschiffte Kameras 1970 bis heute (laut CIPA, Zahlen bis heute). Hier das große Diagramm bildschirmfüllend.
Hinweise zum Schaubild:
Einige wichtige Firmen - wie Samsung, Leica etc. - sind in diesen Zahlen nicht enthalten.
Deutlich erkennt man, dass bis Mitte der 90er Jahre die Steigerungen der Produktion / des Verkaufs eher gering waren. Erst 1996 wurde die Marke von 30 Mio. Kameras pro Jahr überschritten. Das war so ungefähr der damalige Markt der analogen Fotografen. Dann setzte der enorme Aufschwung durch die Digitalisierung der Fotografie ein, der völlig neue Zielgruppen zur Fotografie brachte.
Der Absturz seit 2010 lässt sich nicht mehr nur durch normale Marktschwankungen erklären.
Die 2017 durch absichtliche Überproduktion künstlich erzeugte Sockelbildung hielt erwartungsgemäß nicht. Es war in der Krise schon immer falsch, von den Kameraherstellern die Angebotsseite zu erhöhen, wenn die Nachfrage fehlt.
Nachdem die psychologisch wichtige Unterstützungslinie bei 20 Mio. Kameras (rote durchgezogene Linie) 2018 durchbrochen wurde, blieb für kurze Zeit nur noch die ökonomisch wichtige 10 Mio. Kameras (violette gepunktete existenzielle Linie), welche 2020 unterschritten wurde.
Die Grafik ist (im linken Bereich) nicht fair, da früher auch noch zahlreiche andere Hersteller aus anderen Ländern eine große Anzahl an Kameras produzierten. D.h. diese japanischen Zahlen vor 2000 sind somit für den Weltmarkt teilweise deutlich zu niedrig angesetzt. Daraus wird ersichtlich, dass der Abschwung bis 2023 bereits dramatisch war. Korrekt berechnet lag die Zahl der 2023 verkauften dedizierten Kameras weltweit nur noch etwa auf dem Niveau der frühen 1970er Jahre oder sogar der späten 1960er Jahre. Für das Jahr 2024 ist ähnliches zu erwarten.
So gegen Weihnachten (2023) bis zum Jahresanfang (2024) verfasse ich üblicherweise anhand der bisherigen Daten einen allgemeinen Ausblick zum bevorstehenden Wirtschaftsjahr (2024) der Fotoindustrie, der Video-Branche und der optischen Industrie, den ich auch weitgehend so stehen lasse. Sehen Sie dies bitte als Educated Guessing
anhand meiner jahrzehntelangen Erfahrung, aber nicht als bereits bewiesene Fakten.
Das Virus SARS-CoV-2, oder die Krankheit CoViD-19, respektive das Corona-Virus, oder schlicht die Pandemie bestimmten die Vorjahre 2020 bis 22. Sie hatten mit ihren negativen Auswirkungen auch Einfluss auf das Jahr 2023, weil vor allem der Krankenstand in vielen Ländern (teilweise bis zu 10% der Bevölkerung gleichzeitig) noch immer unerwartet hoch lag und somit die Wirtschaft und das gesamte Leben beeinträchtigte.
Aus rein ökonomischer Sicht kann man festhalten, dass alle Regierungen sie 2024 nicht mehr als Vorwand für drastische Beschränkungen der Zivilbevölkerung und der Wirtschaft einsetzen. - Bis zur nächsten Pandemie.
Seit dem Absturz 2020 auf unter 10 Mio. produzierter respektive verschiffter Kameras befand sich die Fotowirtschaft unleugbar in der 2015 vorausgesagten Nische. Nun kommt es darauf an, dass sich die Branche - wie die schon 2015 mit ihr verglichene Hi-Fi-Industrie - stabilisiert. Einen weiteren Absturz oder auch nur ein weiterer kontinuierlicher Rückgang würde sie in eine unaufhaltsame Todesspirale stürzen. Um es deutlich zu sagen: Die realen Verkäufe an Endkunden (das sind weder Produktions- noch Verschiffungszahlen) dürfen 2024 keinesfalls deutlich weiter fallen.
Die Weltwirtschaft erholte sich 2023 unerwartet schlecht, in Wellen mit erheblichen Unterschieden je nach Land und Kontinent. Für 2024 (Überblicks-Artikel mit vielen Links zu weiteren Prognosen) erwarteten viele Analysen sogar noch eine Abschwächung (die OECD von 3,3% 2023 auf nur noch 2,7% Wachstum - 2. Quelle). Auch der IWF erwartete trotz 2023 gezeigter erstaunlicher Widerstandskraft eher eine schwache Konjunktur und spricht sogar von einer dahinhumpelnden Weltwirtschaft bei insgesamt +2,9% Wachstum mit ungleich verteilten Ergebnissen sowie sich vergrößernden Abständen der Einzelwirtschaften. Vor allem für die entwickelten Länder / Industrienationen erwartete man eine spürbare Dämpfung der Wirtschaft im Jahr 2024. Hinzu kam, dass in fast allen Ländern der Welt die Schulden derart dramatisch anstiegen, dass die Schuldentilgung aufgrund steigender Zinsen die finanziellen Spielräume für 2024 einschränkten. Am optimistischsten war noch die Prognose von Goldman Sachs, die jedoch ebenfalls sehr gedämpft war. - Aber die mittelfristigen ökonomischen Prognosen für die Welt sahen noch düsterer aus.
Den USA ging es 2023 als Kriegsgewinnlern sehr gut - wie immer in solchen Situationen, welche sie selbst herbeiführen oder zumindest verschärfen. Aber alle Analysten erwarteten für 2024 zumindest eine leichte Abschwächung des dortigen Wachstums. Auch die Arbeitslosenzahlen sollen in den USA im Jahr 2024 leicht (auf 4%) ansteigen. Man erwartete jedoch eine sogenannte 'weiche Landung' (also keine Rezession).
Da dort Präsidentschaftswahlen im Herbst stattfinden, durfte man von einer beidseitigen Schlammschlacht bisher ungeahnten Ausmaßes ausgehen, welche das ganze Jahr belastet. Die Inflation soll dort (laut OECD) von 3,8% 2023 auf nur noch 2,6% 2024 sinken.
Hinzu kam der Umstand, dass die überwiegende Mehrheit der US-Bevölkerung trotz Vollbeschäftigung und Wohlstandes mit dem amtierenden Präsidenten nicht zufrieden war.
Deshalb wird der private Konsum sich vor der Wahl evtl. leicht bis deutlich einschränken. Das hätte nicht nur einen negativen Einfluss auf die Gesamtwirtschaft, sondern auch auf die Fotowirtschaft. Oft steigt der Konsum in den USA erst nach einer Präsidentenwahl (zum Weihnachtsgeschäft) deutlich an.
Üblicher Weise zieht jedoch der Wert des Dollars in einem Wahljahr spürbar an, was im Gegenzug bedeutet, dass der Euro 2024 vermutlich wieder an Wert verliert. Das würde alle unsere Importe (auch Kameras und Fotoausrüstung) weiter verteuern sowie die allgemeine Inflation erhöhen. Für die in US-Dollar verschuldeten Staaten vor allem der dritten und vierten Welt hätte dies jedoch noch einschneidendere Folgen.
In Europa gehen die Meinungen auseinander. OECD und IWF hatten die Erwartungen für Europa für das Jahr 2024 bereits mehrfach nach unten korrigiert. Manche erwarten ein leichtes Wachstum für viele Länder, andere gehen inflationsbereinigt von einer Stagnation aus. Denn die hohe Inflation ist keinesfalls in allen Ländern völlig unter Kontrolle.
Der größte Unsicherheitsfaktor war Deutschland, das definitiv nicht mehr als 'Lokomotive' die anderen Wirtschaften anzog. Ganz im Gegenteil sahen Pessimisten sogar Gefahren darin, dass die von den Grünen komplett in den Graben gefahrene Wirtschaftspolitik inklusive Verfassungsbruch und daraus resultierendem Einnahmeloch nicht nur die eigene Wirtschaft (nach 2023) erneut in eine weitere Rezession führt, sondern eventuell sogar ganz Europa mit sich reißt.
In China hatten die meisten Analysten eine wesentlich steilere Erholung 2023 von der Pandemie erwartet. Aber die Immobilienkrise dort, hohe allgemeine Verschuldung des Staates, der Firmen und auch vieler Privathaushalte kombiniert mit innenpolitischen sowie außenpolitischen Problemen wurden durch die massiven Sanktionen des Westens deutlich verstärkt. Die Arbeitslosigkeit war hoch - vor allem unter den Jugendlichen und Studienabsolventen. Die Industrieproduktion ging Ende 2023 drei Monate in Folge kontinuierlich zurück. Ferner sprach Xi in seiner Neujahrsansprache nur noch von einer langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung
. Auch für 2024 gingen nur wenige Analysten optimistisch von einer spürbaren Verbesserung aus. Zwar erwartete man, dass China weitere Konjunkturmaßnahmen einführen würde. Aber der Westen würde im Gegenzug auf jeden Fall die ökonomischen Sanktionen sogar noch verschärfen. China wird also eher weniger exportieren und kann somit auch nicht mehr so viel importieren. So ging die OECD von 5,1% für 2023 und nur noch 4,6% Wachstum für 2024 aus.
Jeder halbwegs vernünftige Mensch weiß, dass die vom Westen eingeführten Wirtschaftssanktion die Weltwirtschaft insgesamt belasten. Deshalb forderte sogar der den USA hörige IWF verklausuliert deren Ende: Multilaterale Zusammenarbeit kann dazu beitragen, dass Länder bessere Wachstumsergebnisse erzielen. Länder sollten die Umsetzung von Richtlinien vermeiden, die gegen die Regeln der Welthandelsorganisation verstoßen und den internationalen Handel verzerren.
Sowie: Schließlich sollten alle Länder eine geoökonomische Fragmentierung verhindern, die den Fortschritt in Richtung eines gemeinsamen Wohlstands behindert. Stattdessen sollten sie daran arbeiten, das Vertrauen in regelbasierte multilaterale Rahmenwerke wiederherzustellen, die Transparenz und politische Sicherheit erhöhen.
Aber welcher Politiker hört schon auf Fachleute der Wirtschaft.
In Japan erwarten viele eine Erholung. Das beruht jedoch auf merkwürdigen Analysen. Die Währung verfiel 2023 in einem Maße, wie sich das 2024 nicht fortsetzen darf. Aber die dortige Zentralbank will scheinbar die Staatschulden auf Kosten der eigenen Bevölkerung tilgen. Hohe Inlandsinflation, noch höher importierte Inflation für Rohstoffe und Waren aus dem Ausland werden das Leben in Japan für viele zumindest nicht erleichtern, jedoch auch die Firmen belasten. Bei minimalen Guthabenzinsen und Währungsverfall schmelzen die Rücklagen der japanischen Bevölkerung real dahin.
In der Dritten und Vierten Welt sah es zumindest durchwachsen aus. Einerseits litten viele ärmere Länder unter den vom Westen verhängten Sanktionen gegen Russland und China. Dass dort wie z.B. in Argentinien eher unfähige Populisten an die Macht kamen, war kein optimistisches Zeichen für die Stimmung der dortigen Bevölkerung. Andererseits liefen manche Industrien wie in Indien 2023 fast ungestört auf Hochtouren, was dort jedoch auch am großen Binnenmarkt sowie eher restriktiven Beschränkungen der ausländischen Firmen lag. Das war typisch für viele Schwellenländer, denen man auch für 2024 ein größeres Wachstum zutraute.
In Deutschland verdunkelten sich die Wolken immer mehr: Der Ifo-Geschäftsklima sank im Dezember 2023 erneut (ifo). Viele Manager erwarteten vom Weihnachtsgeschäft und auch von 2024 nicht viel. Während sich der Dienstleistungsbereich etwas bezüglich der Aussichten erholte, sah es in der Industrie düster aus und in der Gastronomie ganz schlecht sowie im Baugewerbe katastrophal. Immer mehr Wirtschaftsinstitute reduzierten ihre Erwartungen für 2024 weiter. Die Anzahl der Pessimisten, welche auch für das kommende Jahr 2024 zumindest für Deutschland ein weiteres Rezessionsjahr erwarteten, stieg deutlich an. Das wäre das erste Mal mit zwei Jahren Rezession hintereinander seit Anfang der 2000er Jahre.
Da jedoch die überwiegend von den Grünen kontrollierten Medien aktiv Sparmaßnahmen gegen die eigene Bevölkerung forderten (Es wird Zeit für Zumutungen
) natürlich nicht bei grünen Projekten, Ämtern, neuen Stellen etc., wird 2024 auf die Deutschen einiges zukommen. Denn eines wird wohl jedem klar geworden sein: Die Grünen bestimmen mit ihren Medien zusammen den Kurs der Politik.
Vor allem für Deutschland gilt, dass die Angst in der Bevölkerung erstaunlich hoch ist. Insbesondere in Deutschland empfindet die Bevölkerung die Situation inzwischen seit 2015 aber verstärkt seit 2022 als unsicher - quasi ein Dauer-Multikrisen-Modus. Dabei haben viele die Meinung, dass die Politiker inzwischen nicht mehr ihre Aufgabe wahrnehmen und die Probleme lösen, sondern sie sogar aktiv verschlimmern. Das dürfte nicht förderlich sein für die Kauflaune vor allem bei Luxusgütern wie Kameras. Und wie ich bereits vor Jahren (2015) über den zunehmenden arabischen Terror auf Deutschlands Straßen sowie Weihnachtsmärkten schrieb: Es ist gleichgültig, ob die Angst auf eigener Erfahrung am eigenen Leib fußt, oder nur erzählt / gefühlt ist. Ferner hilft auch die Grüne Zensur und Propaganda nichts, die sich nun als Gegenmittel (laut Forderungen mancher grüner Politiker) sogar noch verstärken soll, unter dem Motto: Nur noch Gutes im Sinne der Herrschenden und Positives darf ab 2024 berichtet werden. Ganz im Gegenteil führt dies (wie im Dritten Reich und der DDR sowie allen Diktaturen) nur dazu, dass sich die Leute seit Jahren das wieder Mund zu Mund alles weitererzählen oder über relativ freie ausländische Nachrichtendienste / Apps miteinander kommunizieren.
Alle Analysen erwarten für 2024 insgesamt eine hohe Volatilität - Sprunghaftigkeit und Unsicherheit - der Märkte und ökonomischen Entwicklungen. Das ist jedoch das Gegenteil von der von Managern benötigten Planungssicherheit und Stabilität.
Die Höhenflüge der weltweiten Börsen (vor allem zum Jahresende 2023 ) dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir in unsicheren Zeiten leben. Letztere Börsenkurse wurden überwiegend nur deshalb erreicht, weil die Investoren kaum andere Anlagemöglichkeiten für das viele Geld in der realen Wirtschaft fanden. Das deutet jedoch immer auf ein Missverhältnis zur realen Wirtschaft hin.
Dennoch bin ich leicht optimistisch: Denn neben den zahlreichen pessimistischen Analysen und der überwiegenden Mehrheitsmeinung der Seitwärtsbewegung finden sich auch einzelne positive Aspekte. So zeigten erste Untersuchungen zum Jahresende 2023, dass das von mir im letzten Jahr geschilderte in solchen Situationen typische Übersparen langsam aufhörte und nun zahlreiche wohlhabendere Menschen wieder Geld ausgeben wollen. Das bedeutet zwar nicht automatisch, dass sie es auch für dedizierte Fotokameras ausgeben werden. Aber immerhin verändert sich die psychologische Einstellung zum Konsum langsam. - Jedoch müssen wir uns vermutlich verabschieden von der Hoffnung, dass die ärmeren Schichten in größerer Zahl das wenige Geld für dedizierte Kameras ausgeben können. Jene Käufer sind endgültig verloren.
In Deutschland drohen durch das ökonomische Versagen der herrschenden Grünen allerdings weiterhin überwiegend ideologisch getriebene Preiserhöhungen, Steuererhöhungen sowie überall Abgabenerhöhungen. Dieses Geld fehlt somit 2024 selbstredend beim frei verfügbaren Nettoeinkommen, kann folglich nicht für Foto- oder Video-Ausrüstung ausgegeben werden.
Ob die Inflation 2024 wirklich sich schlagartig auf angeblich nur 2% reduziert, wird abzuwarten sein. Realisten (wie die OECD und der IWF) gehen von über 6% zugegebener Inflation aus, bevor man evtl. 2025 geringere Werte erzielen kann. Die Regierung wird ihre eigene sehr optimistische Zahl jedoch auf jeden Fall durch weitere Manipulationen am Warenkorb und Herausrechnen alle ungeliebten Kostentreiber erreichen.
Eigentlich hatten das alle Analysten bereits für 2023 vorausgesagt. Erstaunlicher Weise gelang dies weder weltweit noch für alle Bereiche. Paradoxer Weise führten die vom Westen eingeführten Sanktionen gegen viele 'unliebsame Länder' zu den (wie immer) angeblich 'unerwarteten' Problemen.
Vor allem die japanischen Hersteller konnten bis zum Jahresende 2023 keinesfalls sämtliche Zuliefer- oder Auslieferprobleme lösen. Man sprach überwiegend nur von einer gewissen Besserung der Beschaffung und der Logistik.
Negativer waren jedoch eher die noch immer hohen Preise oder sogar Preissteigerung bei Rohstoffen, Zulieferteilen, der Lagerhaltung und des Auslieferung.
Der gesamte Rest der Welt litt 2023 unter den westlichen Wirtschaftssanktionen und den daraus resultierenden hohen Inflationsraten. Ob sich das 2024 drastisch verbessert, ist zumindest unsicher. Das hängt davon ab, ob Westeuropa endlich die Ukraine zu Friedensverhandlungen zwingt. Sollte der Krieg allerdings ungehemmt weitergehen oder sich sogar verschärfen, dann werden sich weiterhin negative Auswirkungen für alle bemerkbar machen. - Deshalb schätzen alle Analysten das sogenannte geopolitische Risiko für 2024 als hoch und vor allem in seinen Auswirkungen unkalkulierbar ein. - Obwohl mir so ziemlich alle Einschätzungen dazu bekannt sind, bin ich hier optimistischer. Historisch betrachtet bekamen die Politiker im Ernstfall meistens doch noch die 'Kurve' zur Vernunft und schreckten vor der höchsten Eskalationsstufe zurück.
Auch der faktische Dauerkriegszustand der Araber gegen Israel belastet die Welt. Das Hauptrisiko liegt dort in der Unberechenbarkeit der arabischen Terrororganisationen und deren reichen unterstützenden Ölstaaten - alles Diktaturen und Fanatiker, welche Verträge sowie Abkommen nicht achten. Der einzige 'Vorteil' des Westens ist die Zerstrittenheit aller arabischen Völker und Herrscher untereinander. Allerdings kann der Fanatismus der eigenen überwiegend antisemitischen Bevölkerung sie ganz schnell (kurzfristig) im Hass auf Israel vereinen und zu extremen politischen Maßnahmen zwingen sowie zu Ausschlägen an den Rohstoffmärkten führen, welche die Wirtschaft aller Länder nachteilig beeinflussen. Einige Analysten sehen den Westen in einer ähnlich misslichen Lage wie in den 1970er Jahren, als uns die Ölstaaten erpressten.
Das alles hatte und hat auch weiterhin Auswirkungen auf den Fotomarkt. Ganz im Gegensatz zu den USA, die wirtschaftlich blühen und deren Bevölkerung 2022 sowie 2023 im Kaufrausch war und auch 2024 - relativ gesehen zum Rest der Welt - weiterhin viele Produkte nachfragen wird, war die Stimmung in vielen europäischen Ländern eher gedämpft.
Diese ökonomisch fundamental unterschiedliche Situation im fotografischen Kernmarkt USA im Gegensatz zum Rest der Welt (vor allem Europa) wird auch das Jahr 2024 bestimmen und viele Aussagen verzerren respektive relativieren. - Jeder sei somit vor der Überinterpretation von US-Statistiken zur Fotowirtschaft im Jahr 2024 gewarnt.
Berufs-Fotografen dürften auch 2024 weitere Steigerungen bei Hochzeiten etc. erfahren und auf diesen Einnahmefeldern ökonomische Fortschritte erzielen. Allerdings drohen durch die neuen Content-Creators bei TikTok etc. sowie der GenKI heftige Verluste bei jungen Kunden. Jedoch wird auch die Inflation die Erholung im Privatkundengeschäft deckeln. Ferner müssen viele Firmen drastisch sparen und werden dies sicherlich auch bei Fotoaufträgen (Werbefotografie) tun. Somit ist eine Erholung auf den früheren Stand vor der Pandemie (also dem Bezugsjahr 2019) eher unwahrscheinlich.
Überdies wird der gesamte nachgelagerte Bereich der Fotowirtschaft weiterhin betroffen. Das bezieht Software-Firmen ein. Weniger Kameras lassen die Nachfrage nach neuer Software sowie nach Updates / Upgrades sinken. Das betrifft vor allem die noch als Kaufversionen erhältlichen Produkte. Mietsoftware wird allerdings ebenfalls unter Abonnement-Kündigungen leiden. - Da darf man sich durch den Werberummel für neue Software-Versionen kurz vor Weihnachten nicht täuschen lassen. Die Firmen müssen mehr und aggressivere Werbung schalten, weil der Markt immer kleiner wird.
Es fanden sich vereinzelte Berichte darüber, dass die Software-Hersteller immer höhere Rabatte anbieten und Prämien sowie Boni an Vermittler für Neukunden bezahlen müssen. Das Geschäft wurde derart mühsam, dass man davon ausgehen kann, dass dies 2024 weitere Opfer in Form von Fusionen und Aufkäufen bei Software-Herstellern fordert. Kurzfristig führt das zu reduziertem Service und weniger sowie unwichtigeren Updates. Langfristig bedeutet dies jedoch immer Einstellung bestimmter Software-Angebote. D.h. viele Altkunden werden neue Software erlernen müssen. Das ist im Übrigen unabhängig davon, ob es sich um Kauf- oder Miet-Software handelt.
Dennoch betrifft dies als Auswirkung der im Artikel Foto-Wirtschaft geschilderten grundlegenden sozialen Veränderungen der modernen Gesellschaft alle klassischen Fotografen: Berufsfotografen wie Amateure. Auch alle daran profitierenden sonstigen Dienstleister wie Foto-Wettbewerbe und Foto-Foren werden vermehrt Einbußen erleiden. Den Foto-Fach-Zeitschriften erging es in den Vorjahren bereits schlecht. Für 2024 gibt es kaum Chancen auf eine Besserung für den Print-Bereich. Das ökonomische Problem liegt bei fast allen Firmen in hohen Fixkosten bei ständig schrumpfenden Teilnehmer- / Kundenzahlen - die klassische Fixkostenfalle. Letztere werden durch die hohen Energiepreise und Rohstoffpreise bei Papier vor allem in Europa nochmals drastisch verschärft.
Für 2024 sind - nach den insgesamt mageren Vor-Jahren - auch wieder spürbare technische Neuerungen (vor allem Global Shutter) zu allerdings hohen Preisen für nur wenige Kunden zu erwarten. Im Jahr der Olympischen Spiele versuchen sich regelmäßig auch die Kamerahersteller mit dem Slogan citius, altius, fortius
bei ihren Kunden in Erinnerung zu rufen.
Vor vielen Jahren stellte ich die (offenbar zu positive) rhetorische Frage, dass die Kamerahersteller es nicht als Ziel hätten, alle in die Preisklasse von Leica aufzusteigen. Mit der A9III, die mit dem erforderlichen Hochkantgriff und zwei erforderlichen Speicherkarten jedoch bereits über 10.000 Euro kostet, sind wir 2024 faktisch dort angekommen.
Aufgrund der unerwartet mäßigen Verkaufszahlen im Jahr 2023 für Smartphones werden sich deren Hersteller wieder etwas Neues einfallen lassen müssen, um deren Nachfrage anzukurbeln. D.h. der Druck für die dedizierten Kameras wird 2024 nicht nachlassen.
Der weitere Weg des deutschen Foto-Einzelhandels bleibt unklar. Diejenigen Firmen, welche überlebt haben, hoffen teilweise noch immer auf den angeblichen Kaufstau. Allerdings bin ich angesichts der allgemeinen Inflation und sonstigen Preissteigerungen in wichtigen Lebensbereichen nicht so optimistisch: Die Reichen haben sich mit dedizierten neuen spiegellosen Kameras bereits eingedeckt. Aber den Ärmeren fehlt dazu auch 2024 weitgehend das Geld. Mittelfristig sehe ich bei hochwertigen Objektiven gute Gewinnmargen - auch für den lokalen / stationären Fotohandel. Aber spätestens in ein paar Jahren ist der Bedarf für neue spiegellose Kameras und Objektive gedeckt. Die neuen Global-Shutter-Kameras werden zwar prozentual hohe Profite einbringen je Kamera. Aber bei eher geringen Stückzahlen wird das keineswegs alle Fotohändler retten. Einige Analysten gehen sogar davon aus, dass die neuen Global-Shutter-Kameras die Nachfrage nach den 'älteren' Modellen mit der 'veralteten' Technik einbrechen oder zumindest zurückgehen lassen.
Vorab: Die japanischen Konzerne haben (wie vorausgesagt) die schwerste Krise der Pandemie überstanden. Sie werden gestützt von der dortigen Zentralbank, welche auch weiterhin Schulden und Aktien der Firmen aufkauft. Ferner wird sogar das jeweilige Imaging überleben. Die Probleme für die Kunden liegen eher in Details, welche leicht übersehen werden.
Die japanischen Hersteller werden bei weiterem Währungsverfall des Yen nominal gute Bilanzberichte publizieren. Real (unter Berücksichtigung der Inflation und des Währungsverfalles des Yen) sah das aber bereits 2023 eher mäßig gut aus.
Der von der Bank of Japan nicht bekämpfte, sondern sogar herbeigeführte und verstärkte Währungsverfall erleichtert der eigenen Industrie (kurzzeitig) die Exporte. Aber sie ruiniert langfristig das Vertrauen in die Währung. Letzteres kann - vor allem angesichts der höchsten Staatsverschuldung der Welt in Prozent der Wirtschaftsleistung - irgendwann eine ungewollte Eigendynamik entwickeln, die dann kaum mehr zu stoppen ist.
Da jedoch auch Japan fast alles (Rohstoffe, Energie und Zulieferteile sowie vor allem die oft übersehene Technologieberatung) aus dem Ausland bezieht, die es in Dollar bezahlen muss, werden diese Kosten bei anhaltendem Währungsverfall weiter steigen. Hinzu kommen die überwiegend ebenfalls in Fremdwährung zu bezahlenden Vertriebs- und Marketing-Maßnahmen. Bereits 2023 belasteten sie die Bilanzen deutlich. Auf die Dauer wird das nicht gut gehen.
Gleichgültig, wie das die japanischen Manager zum Jahreswechsel (23/24) noch sehen. Letztendlich werden sie 2024 nicht um drastische Preiserhöhungen für Neuprodukte umhinkommen.
Da jedoch - trotz wiederholten Lippenbekenntnissen - 2023 weder die Lagerbestände ernsthaft reduziert wurden noch die Überproduktion gestoppt oder auch nur signifikant reduziert wurde, wird es angesichts der mäßigen Nachfrage zu einem Überangebot kommen. Das führt wiederum zu einem Preiskampf bei den Altprodukten. Letzterer war mindestens seit dem Spätsommer 2023 weltweit erkennbar.
Fotokunden werden somit 2024 mit dem Widerspruch leben müssen, dass neue Kameras teurer werden und Auslaufmodelle oder Bestandsmodelle (teilweise deutliche) Rabatte erhalten.
Wie sich das auf die Bilanzen auswirken wird, hängt vom Umfang der Preiserhöhungen für Neuprodukte, den Preisnachlässen für alte Waren und dem jeweiligen Absatz beider Produkt-Gruppen an real bezahlende Endkunden ab. Bestenfalls läuft es für die Hersteller auf ein (währungs- und inflationsbereinigtes ) Nullsummenspiel heraus. Wenn es jedoch unglücklich läuft, dann werden die Rabatte wie schon 2019 zu einem Preiskrieg führen, der 2024 allen Herstellern schaden würde.
Bereits 2023 trat die vorausgesagte Abnahme der Aussagekraft der Bilanzberichte ein. Die Bereiche Imaging etc. wurden einerseits immer tiefer in den Konzernstrukturen herabgestuft und so versteckt. Andererseits wurden sie zunehmend mit anderen Produktklassen / Abteilungen / Unterbereichen zusammengelegt. Das reduzierte deren Detail-Aussagekraft. Überdies wurden die Bereiche Imaging, Cameras etc. bei den Kameraprodukten weit diversifiziert. U.a. kamen hinzu: Spezialvideo-Kameras für Kino und Kabel-/Bezahl-Fernsehen sowie Überwachungskameras, sodass man über die klassischen dedizierten Kameras kaum mehr etwas aussagen kann.
Zudem wurde auch jeder Bereich durch neue Dienstleistungen und Produkte diversifiziert. Da kamen neue Abteilungen, Bereiche, Aufgaben und Dienstleistungen hinzu, wie: Automotive (Kameras für alles, was fährt, schwimmt, taucht, fliegt) auch Smart Mobility oder Component Solutions genannt, Robotik (vor allem in der Industriefertigung), VR (Virtual Reality), AR (Augmented Reality), MR (Mixed Reality - eine Art Augmented Reality / angereicherte Realität - Canon spricht dabei auch synonym von 3D und XR), Volumetric Video 3D-Video mit Body-Kameras an den Spielern, um die Sportart aus deren Position zu sehen - aber auch für Spielfilme, Werbung etc.), New Concept Cameras und IP-Remote Cameras (beides sind automatische respektive Roboter-Systeme vor allem zum Ersatz von Fotografen), Adanced Surveillance Ultra-high-sensitivity Cameras sowie Video-Analysis, Video-Edition, Infrastructur, Inspection SaaS (Hardware und Dienstleistungen für Firmen und Sicherheitsdienste), Content-Analyse, Content-Aufbereitung, Content-Vermarktung, Service rund um Imaging und Überwachung, Medizin etc. Bei zahlreichen Firmen kommen noch eigene Smartphones oder zumindest die Zusammenarbeit mit Smartphone-Herstellern dazu. Das Angebot reicht derzeit schon hin bis zu sogenannten Mehrwert-Analysen rund um Bild-Daten für Firmen und Behörden u.a. im Sicherheitsbereich ('totale KI-Überwachung der Bevölkerung' klingt nicht so werbewirksam). Hinzu kommen bezahlte Cloud-Dienstleistungen für alle (Firmen und Amateure) für die Bildlagerung und Bildbearbeitung bei den Kameraherstellern. Viele Hersteller sehen inzwischen in derartig kleinteiligen Produkten / Dienstleistungen / Märkten die Zukunft des eigenen Imagings. Daraus folgt, dass die Einnahmen des Bereiches Imaging wachsen werden, aber auf ganz anderen Feldern als der früher zentralen Kamera-Hardware.
Dies sichert dem Bereich Imaging das Überleben. Aber es handelt sich folglich auch nicht mehr um den früheren klassischen Bereich der Kameras (für Fotos und Videos). Das Management strebt Gewinne in vielen Zukunftsfeldern an und lässt aussterbende (Kern-) Bereiche (wie die klassischen dedizierten Fotokameras) zurück.
Hinzu kommt der für Analysten negative Umstand, dass immer mehr Konzerne dazu übergehen, nur noch Umsatzzahlen, aber keine Gewinn für die Kameras mehr anzugeben. Letztendlich wird die gesamte Aussagekraft der Bilanzberichte damit entwertet. Wie sich bei Fujifilm seit Jahren aufgrund der vorsätzlichen Verschleierung der Ergebnisse der digitalen Kameras der (begründete) Verdacht auf andauernde Verluste hält, so wird das sich auch auf andere Firmen auswirken. Umsatzzahlen allein sind wertlos. Denn man kann auch bei steigendem Umsatz horrende Verluste erwirtschaften. Letzteres gilt insbesondere bei Währungsverfall und Inflation. Aber sie werden evtl. von anderen Dienstleistungen aufgefangen, sodass sich letztendlich doch noch ein Gewinn des übergeordneten Groß-Bereiches ergibt, dessen Gewinnzahlen man dann stolz publiziert.
Da die Manager die wahren Zahlen kennen, werde sie die Kostenfallen letztendlich eliminieren. Aber die Außenstehenden werden sich ab nun im unbefriedigenden Blindflug befinden. Irgendwann kommt es dann wie bei Olympus zur 'unerwarteten' Abschaltung.
Einerseits wird dieser Blindflug weitere Interessenten zögern lassen, sich neue Ausrüstung zu kaufen, um sich damit langfristig zu binden. Wer will schon in eine 'Sackgasse' oder ein sterbendes Pferd investieren?
Andererseits wird es auch für mich schwierig, noch etwas aus den verschleierten Bilanzzahlen zu analysieren. Dass die Konzerne überleben und die komplett umgestalteten sowie diversifizierten Bereiche Imaging ebenso, sind Banalitäten. Sie sagen allerdings nichts über die Zukunft der eigentlichen Kameraprodukte aus - vor allem für private Endkunden.
Fakt ist, dass sich die Produktklasse dedizierte Kamera (Foto und auch Video) in der Produktendphase befindet. Dies kann ein langsames Sterben bedeuten, aber auch zu einem abrupten Ende führen - zumindest bei manchen Herstellern. Denn sie können die noch übrig gebliebenen wenigen Mitarbeiter in den eigentlichen Kamerabereichen in andere Abteilungen übernehmen respektive versetzen. Entlassungen könnten dadurch weitgehend vermieden werden. Somit zieht letzteres Argument der Schönredner nicht mehr.
Fakt ist ferner, dass der real bezahlende Endkundenmarkt für dedizierte Kameras weiter schrumpft. Darüber täuschen die vom japanischen Management leicht politisch steuerbaren Produktions- und Verschiffungs-Zahlen oft hinweg. Hinzu kommt, dass es sich zudem bei vielen Firmen um einen prozentual schrumpfenden eigenen Marktanteil handelt. Dabei wird es unter 10% Marktanteil immer schwerer, Gewinne zu erzielen. Jedoch besaßen nur die drei Großen (Canon, Sony und Nikon) zweistellige Marktanteile. Letztendlich ist (bei Verlusten unterhalb des kritischen 10% Marktanteils) die Entscheidung in allen derartigen Managements voraussehbar: Sie werden leise zuerst aus der Forschung und Entwicklung, dann der Produktion und danach dem Vertrieb dedizierter Kameras sowie deren Objektive aussteigen.
Angesichts der neuen Gen-KI (Generativen Künstlichen Intelligenz), welche Laien erlaubt, am PC, Laptop, Tablett oder Smartphone einfach und schnell, sowie kostengünstig hochwertige Fotos (und bald auch Videos) zu erstellen, hätte bereits 2023 von den Kameraherstellern mehr kommen müssen. Schweigen war jedoch das Eingeständnis, dass man nichts zu bieten hat. Der neue Global-Shutter als sündhaft teure Hardware-Technologie für wenige Reiche und minimal treffsichere Autofokus-Systeme dank KI-Software sind zu wenig. Auch CAI wird die Hersteller nicht retten.
Letztendlich wird die Aussagekraft der Unter-Unter-Bereiche Camera für die Fotografen bald wie die Bilanzen der Reedereien oder Flugzeughersteller eher uninteressant sein.
Dennoch waren die Kamerahersteller weiterhin erstaunlich optimistisch. Sie versuchten bereits seit 2021 mit einer geplanten gigantischen Überproduktion den lahmenden Foto-Markt anzukurbeln. Sie halten an der Meinung fest, dass die gesamte Fotokrise eine reine Angebotskrise sei: Könnten die Kamerahersteller mehr Waren produzieren, dann würden die Kunden viel mehr kaufen.
Nach einem denkbar schwachen Start im Januar 2023 gelang die Überproduktion auch 2023 nur in Teilen. - Dennoch waren alle weiterhin entschlossen, die Ankurbelung des Fotomarktes durch Überproduktion auch 2024 fortzusetzen. Man wollte somit an der Überproduktion festhalten. Marketing-Analysen wurden auch 2023 sowie 2024 in den Wind geschlagen, Mahner ignoriert und logisches Nachdenken setzte aus. Es herrschte Ende des Jahres 2023 und zum Jahresanfang 2024 weiterhin Glaube und Hoffnung auf bessere Zeiten vor. Denn es muss den seit vielen Jahren behaupteten Kaufstau
geben. Dem stimme ich inzwischen nur noch bei wirklich hochwertigen Objektiven für das Vollformat und APS-C im spiegellosen Bereich zu. Aber nicht in den Bereichen billige Objektive für Einsteiger und schon gar nicht bei den vielen neuen Kameramodellen für die 'Ärmeren'.
Nach allen Berichten und Gerüchten wollen zahlreiche Firmen auch 2024 weder die kleinen Sensorklassen (Kompakt- und Bridge-Kameras, Micro-Four-Thirds und APS-C) völlig aufgeben, noch die Produktion der DSLR-Reihen auslaufen lassen. Denn manche Hersteller sitzen noch immer auf größeren Lagerbeständen an alten Sensoren und alten Prozessor-Chips für diese Modelle. Dies erstaunte umso mehr, als alle Hinweise darauf deuten, dass alte Kameras ohne modernen USB-C-Anschluss in Europa ab Ende 2024 überhaupt nicht mehr als neu verkauft werden dürfen. Kaum ein DSLR-Modell kann diese Hürde nehmen. Sofern es nicht eine weitere Übergangsregelung gibt, werden zumindest in Europa Ende 2024 somit fast alle alten DSLR-Modelle auslaufen.
Trotz allem ist man weiterhin bemüht, das sogenannte Tal der Tränen in den vom Management politisch leicht steuerbaren aber letztendlich wertlosen Produktions- und Verschiffungszahlen zu durchschreiten. Aber bereits im Sommer 2023 zeigten sich deutliche Sättigungsspuren bei spiegellosen Kameras, die man durch zunehmende Rabattaktion zu überwinden versuchte. Manche Analytiker befürchteten deshalb faktisch ein weiteres Schrumpfen des Gesamtmarktes. - Dem stimme ich beim realen Verkauf an Endkunden zu, nicht jedoch bei der Produktion sowie Verschiffung, weil die Japaner - bereits um den eigenen Gesichtsverlust zu vermeiden - wie 2023 weiterhin lieber sinnlose Überproduktion auf Halde durchführen. Wie bei den letzten Olympischen Spielen erwarte ich auch 2024 erst nach dem Ende der Sportveranstaltungen im Spätsommer / Herbst erste Einsichten im Management.
Viele Analysten erwarten 2024 ein olympisches Feuerwerk neuer Kameras - und zwar ab Jahresanfang, da sich in jenem Zeitraum mehrere Messen gruppieren.
Bei den sogenannten Crop-Sensoren (mit Beschnitt
ist alles unter Vollformat-Größe gemeint) wurden seit 2022 und werden auch 2024 noch mehr sogenannter Vlogging-Kameras herausgebracht, die ich niemandem für ernsthaftes Video empfehlen kann. Dies alles scheint zu gelten, obwohl selbst bezahlte Anhänger der Hersteller inzwischen einräumen, dass der manipulierte Trend der Vlogging-Kameras im Westen kam und bereits 2023 wieder ging. Auch andere Marktbeobachter sogar in den USA sahen das bereits Ende 2023 kritisch: Sony and Canon will both keep releasing new vlogging cameras. Will anyone buy them?
(Quelle: PetaPixel). Erstaunlich, dass die früheren Hochjubler zwei Jahre nach meinem Artikel über den Unsinn der unbrauchbaren Vlogging-Kameras nun selbst das erkannten.
Bei APS-C setzte seit 2022 eine wahre Renaissance - nun aber mit spiegellosem Bajonett - ein, welche sich 2024 weiter fortsetzen wird. 2024 sind nochmals neue APS-C-Modelle zu erwarten. Aber unter 1.000 US$/Euro wird da kaum etwas Sinnvolles erhältlich sein. Das müssen - wie bereits 2023 - abgespeckte Modelle werden mit beschränktem Nutzen in der täglichen Fotopraxis, die kaum einem Smartphone überlegen sind. Ferner fehlt es noch immer an den dazu passenden Objektiven.
Diese Aufspaltung der Forschungsgelder, des Entwicklerpersonals und der Produktionskapazitäten auf viele neue Klassen sowie Modelle wird zu Lasten der wichtigen neuen spiegellosen Kameras und Objektive im Vollformat gehen.
Vermutlich werden wir 2024 sogar ein Feuerwerk an neuen Kameras auch bei Vollformat sehen, das marketing-technisch aufgebauscht (vor allem durch übertreibende Influencer in den USA) auch zu kurzfristigen Käufen führen wird (siehe Tsunami-Effekt). Aber vor allem bei den Crop-Sensoren und dort wiederum bei APS-C hat sich der Markt verändert. Während früher das Verhältnis (APS-C zu Vollformat) bei bis zu 10:1 lag, ging diese in den letzten Jahren drastisch zurück. Die Objektivverkäufe deuten sogar einen Gleichstand 1:1 zumindest für 2022 an. D.h. viele APS-C-Fotografen stiegen in den letzten Jahren zu spiegellosem Vollformat auf. Aber noch viel mehr APS-C-Fotografen stiegen schlichtweg ganz aus der Fotografie mit dedizierten Kameras aus. Ein weiterer Teil ist mit der Leistung seiner alten DSLR zufrieden und denkt (für die wenigen noch aufgenommenen Fotos) nicht an einen teuren Umstieg zu spiegellosen Kameras.
Das angekündigte Feuerwerk bei neuen Objektiven für die spiegellosen Kameras für das zurückliegende Jahr 2023 fiel eher gemäßigt aus. Die Hersteller müssen hier 2024 nachbessern: Neue AF-Objektive (nicht die überall angeblich kaufbaren ohne Elektronikverbindung zur Kamera und nur zum manuellen Einstellen) werden dringend benötigt, um die neuen spiegellosen Kameras überhaupt nutzen zu können. Hier muss also die Anzahl an optisch hochwertigen Objektiven (mit zusätzlich elektronischem Anschluss, Autofokus und schnellen Fokusmotoren) drastisch erhöht werden, und jedes Einzelmodell muss nun kontinuierlich in hoher Anzahl produziert und auch zu den Endkunden (weltweit, und nicht nur in die USA) verschifft werden.
Persönlich halte ich diese Objektivfrage bei spiegellosen Kameras für die zukunftsentscheidende für die gesamte Branche. Die Frustration unter den Käufern der spiegellosen Kameras stieg bereits seit 2021 drastisch an. Lange warten die bestehenden Kunden nicht mehr auf brauchbare Objektive.
Deshalb halte ich es auch für viel wichtiger, Objektive anzubieten, als weitere neue spiegellose Kameras. Letztere werden kaum gekauft werden, wenn es keine passenden Objektive dazu gibt (vor allem für APS-C). Es handelt sich schließlich um Systemkameras. Ein Einzelteil ohne komplettes System dazu ist schlichtweg für die tägliche Praxis untauglich. - Das gilt im Übrigen auch für Vollformat-Profikameras mit weit über 100 Bildern in der Sekunde, welche kaum ein Objektiv beherrscht oder dann nur mit auf dem ersten Bild fixiertem Autofokus.
Überproduktion gepaart mit neuen Kameramodellen, welche die 'alte' Technologie ersetzen, und viele Interessenten zum Abwarten verleiten, werden preislich 2024 einiges verändern. Bereits zum zurückliegenden Jahr 2023 mussten alle Hersteller große Cash-Back-Aktionen (Preisnachlässe) gewähren. Vor allem, wenn die optimistische Überproduktion (außer in den USA) nicht auf die erwartete Kaufnachfrage trifft, wird es vermutlich zu immer häufigeren und deutlichen Preisnachlässen kommen. 2024 könnte ein Schnäppchenjahr für geduldige Fotografen und Videografen werden.
Dennoch sollte jedem angesichts der Inflation bewusst sein, dass neue Modelle (APS-C und vor allem Vollformat) bei Produktionsstart 2024 zuerst einmal teuer sein werden. Denn die Kamerahersteller wissen genau, dass die reichen Early-Adopters jeden Preis bezahlen, um als Erste die neue Kamera in die Hand zu bekommen. Es geht den Herstellern somit 2024 vor allem um den möglichst maximalen Gewinn.
Bereits 2022 deklarierte ich zum Jahr der Künstlichen Intelligenz in der Fotografie. 2023 wuchs ihr Können exponentiell an. Sie wird 2024 nicht nur im Berufsbereich, sondern auch zunehmend von Privat-Fotografen und -Videografen verwendet werden. Oder anders herum: Es wird keine Software mehr ohne KI geben. Diese neue KI-Software wird fast ausschließlich mietbar und online betreibbar sein, da die Heim-PCs dafür zu wenig Rechenleistung besitzen.
Binnen weniger Jahre werden KI und GenKI den gesamten Bereich des sogenannten Imagings umkrempeln. Und damit ist nicht das von den Kamera-Herstellern bisher publizierte (Lächerliche) um den Autofokus gemeint, sondern die komplette künstliche Erzeugung von Bildern durch Software - ohne jede optische Hardware - Generative KI.
Da die Kamerahersteller 2023 außer Lippenbekenntnissen und die Fotografen beschränkenden sowie drangsalierenden Maßnahmen wie Content Authenticity Initiative - CAI nichts boten, bin ich nicht ganz so optimistisch wie die Kamerahersteller selbst und werde einen besonderen Blick auch in der Berichterstattung auf (Gen)KI werfen.
In den USA startet 2024 die erste reine KI-Fernsehsendung mit KI-Nachrichtensprecher(in). Zweite Quelle. Der AI-Sender nennt sich Channel 1. Das darf auch nicht verwundern, da Nachrichtensprecher kaum Mimik oder Gestik zeigen sollen. Meist sitzen oder stehen sie sowieso stocksteif hinter Tischen oder Stehpulten. Dennoch wird jede Art von Video 2024 das direkte Zielfeld der GenKI.
Allerdings gehe ich in meinen strategischen Prognosen wieder deutlich der Masse der kurzsichtigen Analysten voraus, weil AGI als neues Stichwort die Zukunft ab dem Jahr 2024 beherrschen wird.
Der Machtkampf im November 2023 bei OpenAI drehte sich auch darum: Das neue Projekt Q* (Q-Star) steht an der Schwelle zur Allgemeinen KI. Jene Allgemeine Künstliche Intelligenz (artificial general intelligence - AGI) kann selbst von sich aus und sofort lernen, ohne dass man sie, wie bisher von Menschen trainieren / anlernen muss. Ferner kann sie verallgemeinern sowie andere KI-Systeme und sogar sich selbst optimieren. Das hatte man angeblich bereits im Herbst 2023 mit der Mathematik bewiesen - der bisherigen Königsdisziplin bei KI. Während die GenKI bis zum Jahr 2023 viele Menschen und hohen Trainingsaufwand benötigt, um dann doch nur mehrere vage Antworten zu liefern, gibt es in der Mathematik nur eine korrekte Antwort / Lösung. Dagegen ist alles Bisherige (wie Bild-, Schrift-, Musik- oder Spracherzeugung) mit ihren oft voneinander abweichenden Ergebnissen / Antworten eher 'Kinderkram'. Angesichts des Ausganges jenes Machtkampfes bei OpenAI, welche der alte und neue CEO Altman als Befürworter des Fortschrittes, gewann, wird es somit auch mit der Allgemeinen KI in Riesenschritten vorangehen. GenKI war 2023. Das neue Schlagwort und Kampffeld lautet AGI. Allerdings gilt auch hier wie immer: AGI wird sich einschleichen und langsam alles verändern. KI kam auch nicht an einem Tag. Aber es wird die Fotografie und Videografie komplett umgestalten.
Zum Verständnis: Bisherige GenKI wollte es den Menschen / Anwendern 'recht machen' und passte sich deren Wünschen immer weiter an. Sie liefert uns somit die Ergebnisse, welche sich die Mehrheit will respektive sich wünscht (auch, wenn dies manchen politisch überkorrekten und mächtigen nicht gefällt). AGI geht jedoch abstrakt logisch vor und liefert uns als Antwort / Ergebnis nur die einzig logische Variante. - Sie will zumindest nicht mehr gefallen oder sich uns anpassen. Wozu auch, wenn die meisten Menschen unlogisch denken und handeln.
Praktisch jeder publizierte Ende 2023 / Anfang 2024 seine Prognosen über Trends im Jahr 2024. Bei US-Konzernen wie Instagram fiel auf, dass sie die EU überhaupt nicht mehr erwähnen: Es zählen nur noch die Kunden / Jugendlichen aus den USA, dem Vereinigten Königreich (UK), Brasilien, Indien und Süd-Korea. Jene setzen neue Trends. Europa wird als sich abkoppelnde und konservative bis zutiefst rückwärtsgewandte und somit irrelevante Nichtigkeit eingestuft.
2024 wird sicherlich das Jahr der CAI. - Authentifizierung wird das hochgejubelte Schlagwort werden. Letztendlich will die Kameraindustrie damit jeden Fotografen und Videografen zum Neukauf zwingen, weil nur mit dieser Software oder diesem Chip in der Kamera Aufnahmen noch authentisch wären und somit akzeptiert würden. In der ausführlichen Analyse stellte ich klar, warum dies ein Hütchentrick ist, der evtl. sogar nach hinten losgehen kann: Viele Fotografen und Videografen werden dies nicht mitmachen und ganz aus dem Bereich Fotografie und Video mit dedizierten Kameras austeigen.
Firmware-Updates werden immer seltener und die wenigen werden immer öfter nur noch gegen Aufpreis verkauft werden.
Beides wird jedem Kunden verdeutlichen, dass die Kamerahersteller erstens noch immer bestimmen, was den Kunden zu gefallen hat, zweitens keine offene Plattform besitzen oder anbieten wollen, sondern alles selbst machen wollen. Dabei war es der offene Plattformgedanke, der z.B. PCs und Smartphones so populär machte: Erst durch den Umstand, dass andere an offenen Schnittstellen frei programmieren durften sowie Zubehör dafür herstellen durften, verbreitete sich das sogenannte Ökosystem. - Die Kamerahersteller wollen folglich nicht nur in der Nische bleiben, sondern sie sogar noch weiter eingrenzen. Die Geschichte zeigte bisher, dass offene Plattformen sich schnell verbreitern und verbreiten, während geschlossene Systeme meist verschwinden. Letztendlich verbirgt sich dahinter der Analyse- oder Strategiefehler, dass die Kamerahersteller bis heute nicht ihre wahren Kernkompetenzen definiert haben.
Hinzu kam bereits 2023 ein Problem, welches sich 2024 verstärken wird: Jedes neue Firmware-Update führte zu Problemen mit Drittherstellern, weil der Kamerahersteller ganz gezielt seine Kameras weiter abschloss. Waren es zuerst Akkus von Drittanbietern, kamen bald Objektive hinzu. 2024 wird alles betroffen sein, was irgendetwas mit der Kameraelektronik zu tun hat: Blitzgeräte (Systemgeräte und Studio-Leuchten), externe Video-Rekorder, Audio-Aufzeichnungsgeräte usw. Mittels Firmware / (KI-)Software in der Kamera lassen sich sogar andere Anbauteile stören respektive unbenutzbar machen, wie z.B. Farb-, ND- oder Polarisationsfilter, da dies alles mittels der bekannten RAW-Manipulation möglich ist. So etwas lässt sich auch mit Speicherkarten durchführen. Das Erpressungspotential wird groß werden. Dritthersteller werden somit vom Markt verschwinden, denn nicht jeder kann sich das kostenpflichtige 'Lizenziert von...' leisten. Schließlich werden Kunden nur noch die teuersten Produkte vom Kamera-Hersteller direkt erwerben können. Oder sie müssen auf ebenso teure lizenzierte Produkte von Drittherstellern zurückgreifen. Letzteres ist allerdings unwahrscheinlich, da schlichtweg das Risiko dort höher ist, dass es (wie 2023 bereits mehrfach aufgetreten) auch bei lizenzierten Produkten zu Fehlern kommt, die ein neues spezielles Firmware-Update des Drittherstellerproduktes erfordern. Zum Einspielen jener Firmware bei Zubehör benötigt man meist spezielle Hardware (Adapter) oder spezielle Software, die dann auch nicht auf allen PCs / Betriebssystemen lauffähig ist. Das bedeutet schlichtweg Mehraufwand und Frust mit Produkten der Dritthersteller.
Beide Dinge - Gängelung und ständige Preiserhöhungen für Kleinigkeiten - werden viele treue alte Kunden verärgern. Jene werden schließlich (wie bereits 4-6 Milliarden Smartphone-Besitzer) auch erkennen, dass man heute keine dedizierte Kamera für hochwertige Fotos und Videos mehr benötigt. - Das war im Übrigen auch das Problem der Zeitungen: Viele erkannten, dass man sie nicht mehr benötigt.
Je nachdem wie viele Kunden und wie früh das einsehen, werden sich 2024 bereits negative Folgen im Kamerabereich zeigen. Ansonsten erst 2025. - Das erschwert die Prognosen bezüglich des Zeitpunktes des Eintretens. An deren negativem Ausgang kann jedoch kein Zweifel bestehen.
Abschließend noch ein paar Anmerkungen zu dem, was 2024 an neuer Hardware evtl. konkret auf die Fotografen zukommt. Dabei will ich auch einige generelle Aspekte der Fotografie aufgreifen, die 2024 wichtig sind / werden.
Bitte beachten Sie dabei, dass erhebliche Unterschiede zwischen meiner ökonomischen Sichtweise, den Wünschen und Hoffnungen der Fotografen, die sich in den Gerüchten sowie auf den Foto-Foren niederschlagen, sowie den tatsächlich dann von den Herstellern herausgebrachten Kameras und Objektiven bestehen.
Laut diversen Aussagen wollen fast alle Kamerahersteller 2024 zum Erfolgsjahr machen mit vielen neuen Kameramodellen in großer Zahl produziert. Die gezielte Überproduktion soll somit anhalten.
Das wird sich jedoch nur auf APS-C- und MFT-Kameras beziehen können. Der Markt für Vollformat stagnierte 2022 und war 2023 rückläufig, weil die meisten Interessenten bereits damit ausgestattet waren.
Dennoch wird es vermutlich keine von fast allen Influencern und Fachzeitschriften schon 2023 postulierte schnelle Umstellung der gesamten Produktion auf den neuen Global Shutter und somit billige Global-Shutter-Kameras für alle und vor allem die Armen geben.
Fakt ist, dass aktuell nur Sony diese Sensoren für Fotografen herstellt - und auch die in eher geringer Stückzahl. Canons Produktionsanlagen sind hoffnungslos veraltet und können auch nicht schnell umgestellt werden. Die anderen Sensorhersteller sind zu klein und kaum mehr an Fotokunden interessiert. Investitionen lohnen sich für diese schrumpfende Zielgruppe nicht. D.h. Sensorhersteller werden sich mit diesen Sensoren weiterhin auf die lukrativen Industriekunden konzentrieren, welche weniger und andere Anforderungen stellen.
Ich wage sogar die Prognose, dass nicht einmal der Stacked-Sensor 2024 zum allgemein verwendeten Sensortyp wird. Auch er war in der Herstellung noch zu teuer für Billigkameras und den Massenmarkt.
Aus meiner Sicht stünden die Objektive im Vordergrund: So müsste man zahlreiche weitere Objektive herausbringen sowohl bei den preiswerten als auch bei den hochwertigen Modellen. Das Gesamtsystem muss endlich vervollständigt werden. Vor allem müssen alle Objektive dann auch lieferbar und von Normalfotografen bestellbar und für sie erhältlich sein. Insbesondere bei Canon wäre es wichtig, dass nun endlich hochwertigere Objektive geboten würden. Denn das Meiste bisher Angebotene ist optisch / qualitativ eher überteuertes Mittelmaß - teilweise schlechter als die preiswerteren Vorgängerversionen am EF-Bajonett.
Viel wichtiger wäre jedoch, dass Canon endlich seinen Alleingang aufgibt und Lizenzen für sein RF-Bajonett an Dritthersteller vergibt. Ohne diese lassen sich kaum ärmere Kunden im APS-C-Bereich gewinnen. Auch der preiswertere Vollformat-Bereich leidet unter diesem patentrechtlichen Sonderweg. Viele Kunden wünschen eine Kamera von Canon, können sich jedoch (noch) nicht deren teure RF-Objektive leisten.
Da Canon jedoch offensichtlich weder fähig noch willens ist, hochwertige Objektive anzubieten, wird man kaum Lizenzen vergeben. Denn dann würde sofort ersichtlich, wie minderwertig und überteuert viele Original-Objektive im Vergleich zu Mitbewerbern (vor allem Sigma) derzeit sind.
Die R1 Profikamera wird zur Olympiade kommen - als Gegengewicht zur Sony A1 sowie Sony A9III und Nikons Z9. Sonst wechseln noch mehr Presseagenturen und Berufsfotografen zu Sony - mit verheerenden Langzeitfolgen für Canon.
Überdies hat Canon ein gravierendes Problem beim Video. Die Presseagenturen wanderten u.a. deshalb zu Sony ab, weil diese ein durchgehendes Bild-Format (S-Log) über alle Kameras anbieten. Canon tut sich damit schwer, weil es zwei völlig unterschiedliche Serien (Amateur-Videografen mit den Fotokameras und Profi-Videografen mit der Cine-Reihe) bedient. Da man die eigene (sündhaft teure) Cine-Reihe nicht kannibalisieren will, wurden die Foto-Kameras mit einem anderen sowie drastisch in der Farbgebung veränderten Log-Format ausgestattet, welches keinen einfachen Materialübergang erlaubt. Deshalb muss man beim Mischen (A-Roll- und B-Roll-Sequenzen) der Filme von unterschiedlichen Kameras viel am PC im Studio nachbearbeiten, was heute zu viel Zeit und vor allem Geld kostet. Hinzu kommt das völlig unterschiedliche Bedienmenü, das bereits an der Canon R5C dazu führte, dass klassische Fotografen es kaum bedienen können.
Bis Anfang 2024 stritten sich die Kaffeesatzleser der Gerüchte-Küche, ob Canons R1 einen Global Shutter oder nur einen schnellen Stacked-CMOS erhält. - Danach war die Enttäuschung groß.
Auch eine R5 Mark II wird kommen. Ob die lange erwartete R5S (oder D/S) mit 80-100 Megapixeln 2024 kommt, ist unsicher. Dabei gilt für Canon ebenso, dass der Markt dafür sehr klein ist. Aber Canon benötigt 2024 wieder einen Werbeerfolg.
Stattdessen sollen wir 2024 weitere neue APS-C-Kameras mit RF-Bajonett erhalten, obwohl der Nachfrage bereits 2023 nicht überragend gut war. Ferner müsste der Preis ansprechend sein, also unter 1.000 US$/Euro. Persönlich halte ich sowohl modernste Technik als auch einen niedrigen Preis für unrealistisch. Also werden die meisten APS-C-Modelle nur kurzfristig und eher in den USA Abnehmer finden. Überdies würden sie dann viele Objektive benötigen, wofür keine Entwickler vorhanden sind. Oder man zieht jene Spezialisten und Produktionskapazitäten vom Vollformat ab. Das wäre noch nachteiliger.
Ob die von sehr vielen erwarteten (preiswerteren) Vollformat-Ersatzkameras für die R und RP 2024 wirklich kommen, und ob sie dann den erwarteten Aufschwung bringen, bleibt unklar.
Canon sollte sich hier nicht allzu viele Fehlgriffe im Produkt-Management 2024 leisten, sonst laufen viel treue Kunden davon. Und faktisch sehe ich 2024 Canons Führerschaft bei den Marktanteilen real an Endkunden verkaufter Kameras in Gefahr. - Vorsicht: Ich schrieb tatsächlich an Endkunden verkaufter, nicht produzierter oder verschiffter Kameras.
Ob Canon seine gigantische Überproduktion aus dem Jahr 2023 mit neuen spiegellosen Kameramodellen fortsetzen kann, bleibt unklar. Die Lagerbestände stiegen bereits 2023 ständig an. Aber die Marktanteile werden überwiegend anhand der Zahlen zur Produktion und Verschiffung gemessen - nicht anhand der real an Endkunden verkauften Kameras. Über letzteres finden sich kaum auch nur halbwegs verlässliche Zahlen, weil das Controlling der Kamerahersteller rückständig ist. Somit stehen evtl. weitere Überproduktionen an.
Canons Marketing ist zwar stark. Aber es geht hier nicht um kurzzeitige Käufe, sondern um Nachhaltigkeit. Preiswerte Kameras müssen sich in großen Stückzahlen über lange Zeit verkaufen, damit sich das lohnt, weil die Gewinnmargen hier viel kleiner sind.
Der Trend zu Video wird noch deutlicher werden.
Kameratechnisch erwarten Fotografen bei Sony (nach dem Medienspektakel der A9III) vor allem einen Nachfolger für die A1 (also eine leicht verbesserte A1 Mark II).
Ferner sehnen sich einige (vor allem in den USA) nach einer A5 als Gegenstück zur Z5 bei Nikon und RP bei Canon im preiswerten Einsteigersegment der Vollformatkameras. Bei den üblichen 30% (und mehr) Melkkuhzuschlag in Europa sehen diese Angebote dann jedoch hier keineswegs so gut aus und locken nur wenige Fotografen preislich aus dem APS-C-Bereich.
Bei den Objektiven liegt Sony uneinholbar weit vorne - u.a. dank seiner vergebenen Lizenzen an Dritthersteller. Also kann Sony sich auf die Erneuerung einiger GM-Objektive konzentrieren. Evtl. widmet man sich auch einem 800 mm Teleobjektiv und einigen anderen fehlenden Spezialobjektiven (z.B. Tilt-Shift). Denn sogar bei Sony ist noch lange nicht das ganze Objektivspektrum perfekt abgedeckt.
Jedoch sind auch hier eher weitere 'billige' Kameras und 'billigere' Objektive zu erwarten - vor allem im überalterten APS-C-Bereich - evtl. wieder als Vlogging-Kameras.
Sofern Sony das liefert, was es im Angebot hat, und minimale Produktpflege betreibt, wird alles reibungslos verlaufen, und man kann evtl. sogar Canon bei den realen Marktanteilen der Endkundenverkäufe einholen.
Es bleibt zu hoffen, dass Nikon weiter den Weg der Beschränkung und Konzentration beschreitet: Ende aller Kompakt- und Bridge-Kameras sowie deutlich weniger DSLRs.
Ziemlich sicher wird eine neue Z6 III und eine Z7 Mark III vorgestellt.
Ferner halte ich es eher für Wunschdenken - sowohl bei Nikon also auch bei allen anderen Herstellern -, dass nur, weil die absoluten Spitzenmodelle einen Stacked CMOS als Sensor erhielten, diese Technologie nun sofort in alle preiswerten Kameras darunter eingebaut wird. Das war auch bei der Sony A9 (2017) nicht der Fall. Der Grund dürfte in den erheblichen Kosten liegen. Wird der neue Sensor tatsächlich in den Kameramodellen der Mittel- und Einstiegsklassen verwendet, dann müssten diese (vermutlich schmerzhaft) teurer werden.
Überdies kommt eine bereits vor Jahren getätigte Aussage von Canon-Managern hinzu, dass jeder Kunde zukünftig nur noch das erhält, was er bezahlt. Da erstaunlicher Weise keine andere Firma bisher widersprochen hat, sind alle vermutlich derselben Meinung. Daraus folgt, dass hohe Qualität und Leistung nur noch im oberen Preissegment angeboten werden. Oder im Klartext mit anderen Worten formuliert: Unter 1.500 Euro gibt es zukünftig überall nur noch extrem abgespeckte dedizierte Kameras, welche in der Praxis kaum Freude bereiten.
Ob man einen Nachfolger der Z9 zu den Olympischen Spielen mit Global Shutter präsentiert oder nur ein Firmware-Update, ist unklar. Stattdessen werden jedoch 2024 weitere spiegellosen APS-C-Kameras von Nikon herauskommen. Die Gerüchteküche brodelte schon lange von einer neuen Z30 bis hin zur Z90.
Nach der vorausgesagten Konsolidierung 2023 erwarten einige 2024 neue Spitzen-Modelle. - Dabei muss Fujifilm den inzwischen deutlich rückständigen (und in Teilen sogar fehlerhaften) Autofokus dieser Top-Modelle durch Software / Firmware-Updates nachrüsten.
Eher sind jedoch auch hier billige Kameras zur Modellpflege zu erwarten, damit man auch wieder etwas herausgebracht hat. Erfolg verspreche ich mir von Billigkameras bei APS-C allerdings nicht mehr.
Für Fujifilm entscheidet 2024 über die Zukunft. Fehler im APS-C-Bereich würden zu weiteren Verlusten bei Marktanteilen führen.
Bei Mittelformat erwarte ich von Fujifilm nichts, da Sony keine neuen, schnellen Sensoren anbietet. Diese alten Mittelformat-Sensoren sind langsam, dass man damit nur eingeschränkt Video anbieten kann. Auch der neue Sensor der GFX100 II kann (trotz 8K30P-Video) nicht wirklich überzeugen. - Insgesamt droht das Mittelformat den Anschluss beim Zukunftsthema Video zu verlieren. Überdies hätte Fujifilm genug zu tun, 2024 endlich die eklatante Serienstreuung bei seinen Mittelformat-Objektiven in den Griff zu bekommen.
Dass Sony für Fujifilm bereits 2024 den Global-Shutter-Sensor freigibt, halte ich für Wunschdenken.
Hier muss man die zwei Sensorbereiche Vollformat und Micro-Four-Thirds unterscheiden.
Bei Vollformat muss Panasonic - nach der Leerstelle 2021 bis 2023 - unbedingt eine 8K-Video-Kamera herausbringen, welche die Konkurrenz videotechnisch in den Schatten stellt. Panasonic war früher der führende Hersteller im Bereich Video. Kommt da nichts beim Vollformat, dann war es das für deren Kunden. - Allerdings hat Panasonic im Herbst 2023 klargestellt, dass es derzeit keinen Bedarf für 8K sieht.
Auch eine neue hochauflösende Fotokamera mit treffsicherem Phasenautofokus wäre erforderlich (S1R Mark II oder S2R, S2H oder S1H Mark II?).
Ebenso sollte man noch einige Vollformat-Objektive nachreichen. Aber Panasonic ist bezüglich des Imaging eine kleine Firma. Da wird nicht viel kommen. Vermutlich verlässt man sich bei Panasonic bezüglich der Objektive auch zu sehr auf den Partner Sigma.
So sehr Panasonics Ergonomie-Ansatz bei den großen Kameras mit gelungener Wärmeabfuhr geschätzt wird, so offen muss man zugeben, dass der Autofokus (DFD und auch der neue Phasen-Autofokus) erhebliche Schwächen zeigt. Sofern Panasonic hier und bei 8K-Video nichts (möglichst Revolutionäres) bietet, dann ist die gesamte L-Mount-Alliance in der Sackgasse und bald darauf am Ende. Da wird auch das ganze Gerede um eine neue, vertiefte Partnerschaft mit Leica nichts ändern. Denn Leica hat auf keinem Gebiet mehr etwas zu bieten. Selbst die neuen Objektive waren nicht mehr Spitzenklasse, was sich aber erst in den letzten Jahren aufgrund desselben Bajonettes (L-Mount) bei mehreren Anbietern im Vergleich zeigte.
Die kleinen Sensoren sind heute ein ökonomisch schwieriges Pflaster: Die Technik ist extrem teuer und weitgehend ausgereizt. Die früheren Video-Kunden sind zu ca. 1/3 zum eigenen Vollformat gewandert und zu ca. 1/3 zu wirklich hochwertigen Video-Kameras der Profiklasse der Fremdanbieter. Zwar wünscht der verbliebene Rest noch eine bessere Micro-Four-Thirds-Video-Kamera. Aber die GH6 war 2022 (u.a. aufgrund des hohen Preises und des unzuverlässigen Autofokus-Systems) kein sensationeller Erfolg mehr, und die Konkurrenz im Bereich Video ist inzwischen sehr groß.
Objektivtechnisch besteht bei MFT kein Handlungszwang bei Panasonic. Vielleicht kommt dennoch ein Alibi-/Wir-sind-auch-noch-da-MFT-Objektiv.
Panasonic muss nun mit spitzem Stift rechnen und sich vermutlich fokussieren, ansonsten kollabieren seine beiden Sensor- und Produkt-Klassen.
Das würde dann auch unweigerlich das mittelfristige Ende für die L-Bajonett-Klassen bei Sigma und Leica bedeuten.
Allerdings klang die kurz vor Weihnachten 2023 von Panasonic bekanntgegebene Umstrukturierung bedenklich: Der Zusammenschluss der Amateur-Video-Kameras mit dem Profibereich wird Nachteile für die Amateure zeitigen.
Bei Kameras wird vermutlich ein abgespecktes Billigmodell nachgeschoben werden, damit man die treuen Altkunden bei Kameras absahnen kann. Vielleicht kommt noch ein mittelwertiges Objektiv dazu. Ansonsten wird man sich damit begnügen, die vollen Lager mit Altmodellen abzuverkaufen. Der Investment-Gesellschaft ging es bei dedizierten Kameras nur noch um lukrative Resteverwertung.
Unwillig und unfähig zu spiegellosen Kameras zu wechseln, steht Pentax in allen drei Sensorklassen vor dem selbstverschuldeten Aus. Daran wird auch das Ende 2022 lancierte Projekt einer neuen analogen Film-Kamera nichts ändern, das im Übrigen 2023 nicht wirklich Fahrt aufnahm.
Angesichts der miserablen Lage des dortigen Imaging-Bereiches sehe ich keine neuen digitalen Produkte mehr. Falls etwas kommen sollte, dann wird es technisch nicht überwältigend sein und vor allem nicht die erforderlichen Stückzahlen im Verkauf erzielen.
Das gesamte Marketing seit 2022 rund um die angeblich neuartige Manufaktur-Produktion wird erfolglos weitergehen und in die Sackgasse führen.
Laut einiger Quellen hatte man bereits 2023 mehrere Modelle u.a. die Mittelformat-Kameras aufgegeben.
Es ist zwar traurig, aber Pentax / Ricoh wird wohl angesichts wegsterbender Bestands-/Altkunden langsam entschlummern - palliative Sterbebegleitung.
Ursprünglich für Drohnen bekannt, wuchs DJI nach seinem Aufkauf der Firma Hasselblad zunehmend zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten bei Video heran.
Die anderen Hersteller sollten hier aufpassen, da DJI kreativer ist als sie und ständig neue Produkte in inzwischen hoher Qualität in immer kürzeren Abständen auf den Markt wirft.
Bei (fast) allen neu erscheinenden Kameramodellen wird jedoch 2024 definitiv jedem Fotografen klar werden, dass es sich nur noch um Video-Kameras handelt (auch im Bereich APS-C) - mit geringem Einsatz-Mehrwert für Fotografen. Dies gilt sogar bei den sogenannten Profi-/Berufskameras. Die dort gebotenen 120 Bilder je Sekunde sind ebenfalls nur für das Video (Zeitlupe in 4K) sinnvoll. Wie bisher wird man diese Kameras jedoch zu Unrecht Hybrid-Modelle nennen - also Zwitter, welche angeblich beides perfekt beherrschen: Fotografie und Film. Somit werden viele Fotografen am Jahresende 2024 erkennen, dass zahlreiche neu herausgebrachte Kameramodelle keineswegs eine höhere Qualität für die Fotografie bieten. Das gilt ganz besonders für Global-Shutter-Modelle.
Aber auf die wenigen Fotografen kommt es den Herstellern sowieso nicht mehr an. Nachdem Fujifilm 2022 damit in Vorlage ging, ist das Ziel (nun auch bei APS-C) 8K-Video mit 60 Bildern in der Sekunde für die neuen sogenannten Content Creators
. Letztere sind eine (laut Marktforschern) in den USA angeblich gigantische Anzahl von Personen, welche Influencer werden wollen. Aber bereits 2023 konnten in jener Zielgruppe nicht einmal in den USA die eigenen Verkaufserwartungen erfüllt werden.
Ohne den Influencern zu nahe treten zu wollen, muss man doch sachlich festhalten, dass deren reale ökonomische Bedeutung überschätzt wird. Im Prinzip handelt es sich derzeit um ein Marketing-Instrument der Firmen, welche durch die Lügen der Influencer mehr Produkte an gutgläubige Zielgruppen absetzen können (Stichwort: Reichweitenerhöhung). Aber wie man bei den Berufsfotografen zunehmend alles mit automatisch oder per Smartphone-App gesteuerten Robotern ersetzt, so wird man Influencer ebenfalls bald durch KI ersetzen. Das ist kein Scherz. Bereits 2022 gelang es mittels Künstlicher Intelligenz, ganze Filme zu erzeugen, die ohne Schauspieler auskamen: Alles wurde in Software täuschend echt hergestellt. Bald sind Werbefilme und ganze YouTube-Kanäle so künstlich erzeugbar. Dann benötigt keine Firma mehr teure Influencer. - Hier finden Sie die Top 15 der virtuellen Influencer 2022 und hier die Top 10 der virtuellen Influencer 2024.
Jedoch sind bereits kurzfristig Probleme zu befürchten, da als einziges Argument der Hersteller dedizierter (Video-) Kameras die (angeblich) höhere (Video-Bild-)Qualität angeführt wird gegenüber den Smartphones. Aber die Qualität ist ganz anders bewertet, da sie sich auf 24-30 Bilder je Sekunde für das Fernsehen und Kino in abgedunkelten Räumen bezieht, statt der 50-60 Bilder je Sekunde, welche man bei gleisendem Sonnenlicht auf dem Smartphone benötigt. Ferner wird jene Fernseh- und Kino-Qualität sowieso nur mit den teuersten Kameras und noch viel teureren Objektiven erzielbar - definitiv aber nicht mit den angebotenen Billigprodukten. Und noch immer gilt, dass es das umfangreiche und teure Zubehör rund um die Kamera und Objektive ist, das den qualitativen Unterschied beim Film ausmacht: Licht, Kosmetik, Friseur, Kleidung, Schauspielkunst, Drehbuch usw. Aber letztendlich liegt das Missverständnis in der völlig anderen Auffassung von Qualität bei den überwiegend jungen Zielgruppen bei TikTok und Co. Sie grenzen (vor allem seit 2022) mehrheitlich bewusst kommerzielle, beruflich erzeugte, technische Qualität von der durch Spaß und in der Freizeit erzeugten Spontaneität ab. Viele junge Nutzer liefen und laufen TikTok wieder davon und zu neuen Medien (BeReal, Dispo, Poparazzi, Campfire, Whyzzer, Somewhere Good und Hive Social), weil sie diese technisch perfektionierte Werbung und Kommerzialisierung nicht wünschen. Dort wird der Begriff SOOC verwendet: Straight Out Of Camera, womit unbearbeitet (in Photoshop, Da Vinci etc.) gemeint ist. Die Kamera-Hersteller sitzen hier evtl. ihrer eigenen Propaganda und dem Wunschdenken der beruflich von Video lebenden kommerziellen Anbietern sowie eigenen Influencern auf. Propaganda ist immer schlecht, weil man ihr auch selbst erliegen kann. P.S. früher wurde das Wort Propaganda explizit für Werbung verwendet (noch sichtbar bei z.B. Mund- oder Mund-zu-Mund-Propaganda).
Niemand scheint Hans Christian Andersens Märchen über des Kaisers neue Kleider gelesen zu haben oder sich noch daran zu erinnern, respektive auch so zu erkennen, dass diese Aussagen über ein Millionenheer an neuen Video-Kameras kaufenden Zielgruppen somit kaum stimmen können. Es ist zu befürchten, dass viele - Kamerahersteller wie Content Creators (Träumer) - in ein paar Jahren für alle sichtbar nackt
dastehen.
Fakten aus der Fotowirtschaft im Jahr 2024
Da ich bei der Überprüfung älterer Artikel feststellen musste, dass die herrschenden Grünen und ihre fanatischen Anhänger fast alle ihnen gegenüber kritischen Artikel vor allem im öffentlich rechtlichen Bereich löschen ließen, werden ab nun mehrere Quellen angegeben, welche die negativen Fakten belegen.
Für das neue Jahr 2024 prognostizierten Regierungsstellen eine leichte Erholung am Arbeitsmarkt in Deutschland (IAB). Jedoch waren derartig positive Voraussagen der Grünen Regierung und ihrer unkritischen Medien bisher fast immer unzutreffend. Warten wir es ab. Denn viele Firmen wollen 2024 abwandern und andere planen einen signifikanten Stellenabbau.
Erwartungsgemäß einigten sich die Parteien in den USA auf weitere massive Verschuldungen. Interessant ist, sofern die Zahlen korrekt sind, dass der Militäretat 886 Milliarden Dollar beträgt und alle anderen Teilbereiche des Staates 704 Milliarden Dollar erhalten. (Siehe u.a. Washington Post, und New Debt Ceiling.) Da ist mit fast 56% ein überwiegender Kriegsetat. Die überhitzte Rüstung und Kriegswirtschaft werden somit in den USA weitergehen.
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland war im Januar derart niederschmetternd, dass man im Ausland bereits mitleidige Artikel darüber verfasste, wie im Guardian. In der Schweiz sowie vielen anderen Ländern der Welt schüttelte man hingegen nur noch den Kopf aufgrund der völligen Inkompetenz der herrschenden Grünen - u.a. bei der Infrastruktur (nicht nur der Bahn), dem weltweiten Rückstand beim Internet, bei Telefonfunknetzen, der Gen-Forschung, der KI, der Kernkraft etc., zerschlugen sie 2024 auch noch die eigene Landwirtschaft. Vor allem über die selbstherrliche, unrealistische und zutiefst heuchlerische Moral-Politik sowie abkanzelnden Moral-Predigten, welche das deutsche Handeln weltweit bestimmte, war man fassungslos. Dies gilt insbesondere als Deutschlands Grüne, deren Organisationen und Mitglieder schon lange arabische Terroristen unterstützen, sogar für ihre Umweltschutzziele in der Dritten Welt foltern lassen (Bastian Kaiser). Hinzu kommen groteske propagandistische Ablenkungsmanöver, welche u.a. von bestimmten Journalisten für die Grünen geschrieben werden, welche allen Ernstes unterstellen, dass die streikenden Bauern für die miserable Wirtschaftslage verantwortlich wären - und nicht die von den Grünen im Wirtschaftsministerium und sonst wo seit Jahren betriebene Politik. Es ging nur noch um die Schuldzuweisung an andere. ( ZDF, DW.)
Dass die USA oder Israel irgendwann die Huthi-Terroristen angreifen würden, war erwartbar. Auf die Dauer ist es zu teuer, mit eigenen Boden-Luft- oder Schiff-Luft-Raketen für jeweils Millionen US-Dollar auf billige Drohnen zu schießen. Da ist es 'effizienter' statt der einzelnen 'Pfeile' den 'Schützen' auszuschalten. Aber dadurch wurde am 12./13. Januar ein weiterer Kriegsschauplatz eröffnet (CNN). - Fakt ist, dass die meisten diplomatieunfähigen Araber nur Gewalt verstehen. Fakt ist allerdings auch, dass sich das von Russland und vor allem China unterstützte Iran Anfang 2024 sehr stark fühlte, auch wenn es sich dabei (wie alle Diktaturen) innenpolitisch vermutlich überschätzte. Hinzu kam, dass England und USA dieses Jahr Wahlen durchführten, bei denen die Regierung vor allem durch einen Krieg gegen den jahrzehntelangen Erzfeind Iran punkten kann. Der Frieden hatte unter derartigen Umständen keine große Chance im Nahen Osten im Jahr 2024.
Nachdem Analysten der digitalen Branche und des IT-Bereiches in Deutschland und Europa bereits Ende 2023 einen Aufschwung voraussahen, machten sie Mitte Januar die Kehrtwende. Der Aufschwung sei angeblich vertagt
. Das klingt positiv, aber nur, weil man nicht mehr sagte, bis wann er verschoben wurde.
Die Prognosen für die Weltwirtschaft, aber vor allem jene in Deutschland verdüsterten sich im Januar. Nach der zweifelsfrei nachgewiesenen Rezession im Jahr 2023 von ca. -0,3% sahen immer mehr Analysten Krisen, Kriege, Konsumflaute: Die deutsche Wirtschaft steckt im Tief.
Vor allem bedenklich war, dass die Industrieproduktion im November 2023 den sechsten Monat in Folge zurückging. Auch der Export sank in den ersten 11 Monaten des Jahres 2023. (Neue Daten wurden weiterhin von den Grünen im Wirtschaftsministerium etc. nicht publiziert.) Die Auftragspolster schrumpften zudem fast in allen Branchen. Während sich die ganze Welt nach der Pandemie erholte, gelang es nur Deutschland dank der Grünen nicht. Immer mehr Beobachter sahen den Staat als 'Konjunkturbremse' auch für 2024. Die Prognosen schwanken im Januar zwischen einem weiteren Rezessionsjahr und bestenfalls +1% Wachstum für 2024. Dass die zugegebene (sogenannte Kern-) Inflation etwas rückläufig sein soll machte auch keine Hoffnung, da es weiterhin eine zu hohe Inflation gab.
Das Fazit des alljährlichen Wirtschaftstreffens in Davos war durchwachsen: Gut lief es für alle anderen Länder der Welt, weil deren Ergebnisse 2023 nicht so schlecht waren, wie man vor einem Jahr prognostizierte. Aber schlecht war es für Deutschland, weil es als einziges Land unter allen sowieso schon geringen Prognosen für 2023 blieb, indem es nicht nur im 4. Quartal erneut, sondern sogar für das gesamte Jahr 2023 eine Rezession von zugegeben -0,3% hinnehmen musste (2.Quelle, 3.Quelle). Vor allem waren die Prognosen für 2024 mäßig bis schlecht. Die EZB sah gewisse Indikatoren, die sich bereits 2023 langsam verbesserten (außer in Deutschland). Aber der deutsche Finanzminister bezeichnete das deutsche Wirtschaftschaos angeblich als die 'neue Normalität'. Alle gingen von einem auch 2024 für Deutschland schlechten ökonomischen Ergebnis aus und viele sogar von einem weiteren Rezessionsjahr. Das hatte Auswirkungen auf die Fotowirtschaft bei uns.
War die ökonomische Situation im ganzen Januar bereits mäßig, so trübte sie sich gegen Ende des Monats weiter ein: Die Deutschen konsumierten im Januar deutlich weniger und sparten mehr. Dadurch sank der GfK-Konsumklima-Index unerwartet auf -29,7 Punkte. Das war negativ, da viele Experten eine Verbesserung erwartet hatten. - Wie von mir vorausgesagt, hatten jedoch die drastischen Gebühren-, Abgaben- und Steuer-Erhöhungen ihre negative Wirkung bereits im Januar erzielt. Daraufhin senkten einige Institute ihre ohnedies mageren Prognosen für das Gesamtjahr 2024 nochmals ab.
Wie vorausgesagt wurde bereits Anfang Januar von daran profitierenden Fachmedien das Thema CAI hochgepusht. Hier PetaPixel - Cameras, Content Authenticity, and the Evolving Fight Against AI Images. Angebliche Authentizität wird das für die Kamerahersteller lukrative Dauer-Thema ab 2024. Allerdings bleibe ich jetzt erst recht bei meiner Einschätzung zu CAI. - Es wird die Kamerahersteller nicht retten, sondern die Fotografen und Videografen jährlich nur viel Geld und Zeit kosten. Vor allem haben einige Beobachter jener rein kommerziellen Seite zu Content Authenticity Initiative - CAI bemerkt, dass sie in den letzten Monaten des Jahres 2023 massiv umgearbeitet wurde und nun streng auf die angebliche Bekämpfung von (Gen)KI ausgerichtet wurde. Dafür war jenes lächerliche technische Protokoll jedoch nie gedacht. - Jener Unsinn stand folglich früher auch nicht auf dem Internet-Auftritt. Somit wurde nachträglich geschummelt, indem man ein untaugliches Werkzeug als 'Gelddruckmaschine' zurechtbiegt. Nebenbei: Jener Autor scheint meinen Artikel zu CAI gelesen zu haben und versucht mit vielen Mitteln nun eine (bezahlte?) Gegenstellungnahme zu schreiben. Anders sind Freud'sche Versprecher wie: Of course, achieving even this goal requires buy-in from camera makers. They have, luckily gotten it and it will start to widely roll out this year.
nicht zu interpretieren: Glücklicherweise
machen die Kamerahersteller bei CAI mit. Ferner würden die Presseorgane niemals falsch informieren, sondern nur die Sozialen Medien wären an aller Falschinformation in der Welt schuld. Alle an diesen horrenden Einnahmen von CAI interessierten Kreise werden die Fotografen und Videografen 2024 mit massenhaften derartigen Propaganda-Artikeln überziehen. Abschließend wird auch das kommerzielle Ziel bereits ganz offen zugegeben: The CAI envisions a future where all images would have embedded metadata that would allow their provenance to be checked, ...
- Alle Fotografen und Videografen werden dies anschaffen müssen. Andere Fotos wird es zukünftig nirgendwo (offen zugänglich) mehr geben. Das sind Milliarden-Einnahmen - für nichts. - Alles exakt so, wie vorausgesagt.
Die CES in den USA als erste Messe verlief ernüchternd. Eigentlich ist es nur eine Consumer-Electronic-Messe. Aber dort stellen auch manche Kamerahersteller für viel Geld etwas aus. Die lächerlichen Neuigkeiten der CES (Englisch). Die wirklich interessanten Dinge passierten auf anderen Technikfeldern wie MR - Mixed Reality (z.B. von Sony, Siemens etc.). Einige merkten negativ an, dass Nikon keinen Fotostand mehr im Zentrum hatte, sondern ... seine inzwischen diversifizierten optischen Produkte und Dienstleistungen zeigte. Es erstaunt eher, dass dies jemanden noch erstaunt: Fotografen mit dedizierten Kameras stehen bei keiner Firma mehr im Vordergrund.
Die inzwischen weit vorangeschrittene Überwachung aller Personen in Autos (Kameras, die den Innenraum ständig überwachen) führte in den USA zu Erstaunen auf der CES, wo die Fahrer Selfies machen konnten. Fotografen werden immer überflüssiger.
In Japan wurden Ende 2023 / Anfang 2024 zahlreiche weitere DSLR-Kameras und DSLR-Objektive aus den offiziellen Verkaufslisten ausgesondert. Da Japan als Vorreiter gilt, werden die anderen Weltregionen bald folgen. Faktisch waren viele alte Kameras und Objektive sowieso kaum mehr verfügbar. Siehe DSLR-Zukunft. DSLR-Fotografen werden zunehmend auf den Gebrauchtmarkt verwiesen.
Anfang Januar publizierte Nikon, dass man mit AFP (Agence France Press) zusammenarbeitet, um über CAI hinausgehend einen Schutzmechanismus für Fotos einzurichten. Ganz offen wurde hierbei der eigentliche Zweck genannt: Nikon ist bestrebt, eine Bildherkunftsfunktion zu entwickeln, welche die Bestätigung der Bildauthentizität unterstützt, um Einzelpersonen und Unternehmen in der Bildbranche vor ungünstigen Folgen durch Fälschung und/oder unbefugte Verwendung von Bildern zu schützen
. Keineswegs geht es um Hilfen für die Fotografen, sondern nur um den Schutz der reichen Verlage. Dazu soll in allen Kameras ein Wasserzeichen in jedes Foto eingebrannt werden. Das geht nochmals weit über das sowieso seit 2001 mit dem Patriot Act geforderte Wasserzeichen in jeder Kamera etc. hinaus. Denn im Gegensatz zu den lächerlichen Metadaten bei CAI kann man diese neues Wasserzeichen in jedem Bild nicht mehr löschen. - Nun gut, warten wir die passende zukünftige KI-Software zum Entfernen aller steganographischen Wasserzeichen ab. In jenem Artikel habe ich bereits vor Jahren Tests aufgeführt, welche selbst ohne KI die besten derartigen Wasserzeichen stören und somit faktisch entfernen konnten. Aber für Laien wird die Überwachung durch u.a. Kamerahersteller wie Nikon noch größer werden.
Während Apple im Januar demonstrierte, wohin der mediale Zug unterwegs war, indem es in den USA seine neue 'Taucherbrille' (Apple Vision Pro - ein räumlicher Computer, der VR, AR, XR verbindet) für rund 4.000 US-Dollar anbot, machten sich fast alle (und vor allem die Fachmedien, die es besser wissen sollten) nur lustig über den angeblich zu hohen Preis. Canon, Nikon, Sony etc. verlangen ein Vielfaches von deren Kunden für identische Produkte. Ferner besitzt Apple die wohlhabende Kundschaft, die jeden Preis bezahlt, um der Erste zu sein - ein Early Adopter. - Schlagen Sie die alten Stichworte VR, MR, AR, XR nach. Das ist inzwischen nicht mehr die Zukunft, sondern in vielen Bereichen bereits die Gegenwart. Jedoch zeigt schon der Umstand, dass im deutschen (überwiegend von Linken und Grünen kontrollierten) Wikipedia alles zu einem völlig veralteten Artikel mit Erweiterte Realität zusammengefasst wurde, wie abgehängt Deutschland inzwischen ist.
Allerdings konnte die gebotene Leistung angesichts des in den dumping-verwöhnten USA hohen Preises nicht alle überzeugen: Das am Kopf zu montierende Head-Set verursachte bei manchen auch Kopfschmerzen (weil es sich u.a. nicht jeder Kopfform anpasst), ferner Übelkeit (erwartbar ähnlich der Seekrankheit, wenn die Augen dem Hirn etwas anderes melden als das Gleichgewichtsorgan im Ohr) und führte zur Augenüberlastung. Manche empfinden das Gewicht auch als zu hoch. Ferner sollen die Reflexionen im Innern der Brille in dunklen Räumen irritieren. Bei Bewegungen der Person wird das Bild zudem oft verschwommen. Letztendlich stören einige Anwender sich am Kabel. - Korrekt gelesen: Die 'Taucherbrille' arbeitet nicht mit Funk. (Weitere englische Quelle). Somit kann Apples erster Wurf nicht jeden Anwender überzeugen. Aber Apples Techniker werden das Gerät verbessern. Denn der erste Wurf erlitt herbe Rückschläge im Verkauf, und die Produktion wurde Ende April 2024 bereits deutlich reduziert. Angeblich seien nur noch 400-450.000 statt 800.000 für das Jahr 2024 geplant.
Zwar behaupteten jahrelang viele Fotografen und (angebliche) Fachmagazine das Gegenteil. Aber auch die Sportfotografie litt seit vielen Jahren erheblich. Mitte Januar publizierte The Wall Street Journal, dass eine der weltweit angesehensten Sportzeitschriften Sports Illustrated (SI) entweder viele oder sogar alle Angestellte entlässt.
Bei der Sportfotografie liegt das Problem wie vor Jahren bereits erwähnt bei den weitgehenden Filmrechten der Fernsehsender. Da bleibt für Fotografen nicht mehr viel übrig. Filmen dürfen sie fast nichts (aufgrund der Filmrechte der Sender). Und für Fotos, die man Stunden, Tage oder Wochen später erst sehen kann, interessieren sich immer weniger Zahlungswillige.
Im Übrigen kündigte sich das schon lange an, da jene 1954 vom Time-Imperium gegründete Zeitschrift mehrfach den Besitzer wechselte. Letzteres ist immer ein Warnzeichen. - Dazu ein lächerlich unkritischer englischer Sekundärartikel der US-Foto-Fachpresse.
Das hat selbstredend negative Auswirkungen auf den Fotomarkt. Denn immer weniger Sport-Fotografen können noch ihre Fotos an die immer weiter sinkende Anzahl an Zeitungen und Zeitschriften zu einem sinkenden Preis verkaufen.
Darüber dürfen auch die 2024 wieder stattfindenden Olympischen Spiele nicht hinwegtäuschen. Aber auch WM, EM oder Bundesligaspiele täuschen den Zuschauer am Fernseher oft mit dichtgedrängten Reihen an Sportfotografen an ganz bestimmten Stellen im Stadion. Ansonsten sieht es bei vielen anderen Sportereignissen inzwischen jedoch sehr dünn aus. Die meisten Veranstalter können froh sein, wenn überhaupt noch ein Fotograf kurz vorbeischaut und eine (kleine) Zeitung mit Foto davon berichtet.
Weniger bezahlende Kunden führen zu weniger Sportfotografen, die wiederum weniger neue Profikameras kaufen.
Letztendlich zeigt sich auch hier ein technisch-gesellschaftliches Paradoxon: Jetzt, als endlich Fotokameras fast perfekt jede noch so schnelle Bewegung scharf fokussieren und mit über 100 Bildern in der Sekunde den entscheidenden Moment festhalten können, interessiert sich die Bevölkerung kaum mehr dafür. - Somit ist es ein Trugschluss zu glauben, Hightech schütze vor dem Untergang.
Offensichtlich wurden und werden inzwischen (leidende bis bankrotte) Fotomagazine auch unter dubiosem Vorwand aufgekauft und noch dubioser weiterverkauft, um anschließend als Neueigentümer den Vorbesitzer oder als Vorbesitzer den Neueigentümer mit Millionenklagen zu überziehen, Verluste abzuschreiben und kriminelle Tätigkeiten bis hin zu Steuerbetrug und der Insolvenzverschleppung durchzuführen. Das sind schlechte Nachrichten, da solche Missstände ehrliche Investoren von Übernahmen und Sanierungsversuchen abhalten. Ferner geht dadurch in allen Belegschaften die blanke Angst um, dass man dabei als Angestellter unter die Räder gerät. Denn meistens geht das alles mit Lohnverlust, kurzfristigen Massenentlassungen, Verlust der Abfindungen, Verlust der Firmenrentenansprüche etc. einher. Wenn die Aasgeier bereits über einem Wirtschaftsbereich kreisen, ist dies ein weiteres Zeichen der Endzeit. Englische Sekundärquelle mit dem Versuch einer Aufklärung eines derartigen Falles.
Sogar in den wirtschaftlich florierenden USA ging es den Zeitungen / Verlagen immer schlechter. Im Januar entließ die Los Angeles Times erneut 20% ihrer Angestellten, darunter auch Fotografen. Zitat: Das Washingtoner Büro und die Foto- und Sportabteilungen verzeichneten dramatische Kürzungen, darunter mehrere preisgekrönte Fotografen.
Niemand ist mehr sicher. - Es ist nur folgerichtig, dass jene Verlage / Zeitungen auch weniger Kameraausrüstung anschaffen.
Laut NikonRumors wurde im Januar die Produktion der letzten Objektive für das DSLR-F-Bajonett eingestellt.
Es wurde (meines Erachtens allerdings) in der Meldung nicht ganz klar, ob sich wirklich neben allen Objektiven diese Nachricht auch auf alle DSLR-Kameras bezieht. DSLR-Besitzer müssen sich dennoch jetzt endgültig entscheiden, sofern sie noch neue Objektive für ihre Kamera mit Spiegel wollen. Dabei handelte es sich um eine jahrelange Abwendung von DSLR. Zwar waren im Januar 2024 die Lager weltweit noch voll mit vielen Modellen. Aber nach deren Abverkauf finden sich diese Objektive nur noch gebraucht (meist ohne Gewährleistung oder Garantie) auf entsprechenden Marktplätzen. Kurz darauf widersprach Nikon jener Aussage - aber ziemlich vage: Wir können keine Kommentare zu Gerüchten abgeben, die auf externen Websites verfasst wurden. Nikon setzt die Produktion, den Vertrieb und den Service von F-Mount-Produkten fort.
Auch hier blieb unklar: Welche Produkte? Kameras oder Objektive oder Zubehör? Bereits die Aussage Nikons, dass man zu Gerüchten keine Stellung nähme, ist Unsinn, da man sogar in Schriftform Stellung bezogen hatte. Der rechtliche Hintergrund dürfte darin liegen, dass es Länder wie Deutschland gibt, in welchen Produkte laut Gerichtsentscheid nur als 'neu' verkauft werden dürfen, die sich auch noch tatsächlich in Produktion befinden. Somit könnten beide vagen Aussagen zutreffen: Die Produktion bei den Kameras, Objektiven und Zubehörteilen für DSLR wurde seit 2018 sukzessive eingestellt und wird es weiterhin. Aber offiziell mit allen rechtlichen Konsequenzen zugegeben hat dies bisher noch keine Firma. Während andere dies als Betrug werten, subsummiere ich dies unter der miserablen Kommunikation der meisten japanischen Firmen, die in den letzten Jahren sogar nochmals deutlich schlechter wurde. Wie auch immer: Aus dem kundenunfreundlichen Verhalten wird deutlich, was die japanischen Kamerahersteller von ihren bezahlenden Kunden wirklich halten - Wunsch und Wirklichkeit.
Nach den durch die Pandemie und selbstverschuldetes Missmanagement geprägten Jahren ohne neue Entwicklungen im Sensorbereich holt man im Jahr 2024 viele Neuerungen nach: Ende Januar stellte die Video-Firma RED zwei neue Video-Kameras (die Raptor X sowie die Raptor XL) mit Global-Shutter vor. 8K-Video und dazu ein größerer Sensor sind beachtlich. Vor allem wird die Aussage Aufsehen erregen, dass der Dynamikumfang bei 17 bis 20 Blenden (mit Extended Highlights mode) liegen soll. Aber zugegeben werden muss, dass es sich hier um ganz andere Volumina, Gewichte und Preisklassen handelt als bei der Sony A9III.
Das Sterben der Fotowirtschaft betraf inzwischen auch immer mehr Influencer bei YouTube.
Vorab: Damit man mich korrekt versteht. Den meisten korrupten, lügenden, unbedarfte Zuschauer über den Tisch ziehenden Influencern muss man weder nachtrauern noch Spenden zukommen lassen. Aber auch hier mehren sich die Zeichen, dass es sich für die erfolgsverwöhnten Einkommensmillionäre nicht mehr lohnt. Die Gründe scheinen vielfältig:
Den Erfolgreichen ist es über den Kopf gewachsen und sie wollen nicht mehr arbeiten, weil sie schon reich genug sind, und es nun anstrengend wurde. Viele gehen in (Früh-)Rente, andere reduzieren alles deutlich, um ihren Reichtum nun (noch intensiver) zu genießen, wiederum andere genehmigen sich einen langen Urlaub etc.
Bei vielen handelt es sich auch schlichtweg um die Folgen des Sozial-Darwinismus'. Diejenigen mit weniger persönlichem Einsatz, mit weniger Geld, mit weniger Fachwissen, mit weniger Unterstützung, mit weniger Glück etc. wurden 'ausgesondert'. Das erkennt jeder Aktive dort selbst anhand der Abruf-Analysen. Denn die nach außen gemeldeten Follower-Zahlen sind sowieso alle wertlos übertrieben. Aber die harten Fakten wie die reale Dauer der Videobetrachtung etc. sind rückläufig. Da wird inzwischen gnadenlos nach ein paar Sekunde oder spätestens Minuten ab- und ausgeschaltet. Follower wurden dabei inzwischen rücksichtsloser als Fernsehzuschauer.
Aber es scheiden in Wahrheit viel mehr Influencer aus: Vor allem betrifft es diejenigen, welche nicht wirklich ökonomisch skalieren können, weil sie im Grunde nichts von der Wirtschaft verstehen. Je größer das Geschäft wird, desto weniger macht man selbst kreativ / handwerklich etc., sondern muss es für sehr viel Geld von Dritten extern machen lassen - outsourcen. Den meisten Kreativen / Möchte-gern-Starlets fehlen hierfür das Wissen, oder die Kredite, oder das Eigenkapital, oder die Nerven, oder die Beziehungen etc. für das finanziell hohe Risiko. Kurzum: Den meisten fehlt das Management-Talent, um diese völlig neue koordinierende Aufgabe wahrzunehmen. Wer das nicht kann, muss auch das gesamte Management für viel Geld auslagern, um selbst noch etwas Kreatives machen zu können.
Viele machen sich auch von Anfang an etwas vor, indem sie glaub(t)en, dass man alles wie am Anfang weitermachen kann. Aber als Videograf ist man alles: Kameramann, Licht-Arrangeur, Sprecher, Drehbuchautor, Regisseur, Video-Schnitt-Master, Produzent etc. Das funktioniert als Hobby-Videograf bei einem Film im Jahr durchaus. Aber bei einem in der Woche wird es extrem aufwändig und anstrengend. Bei einem Film je Tag droht schnell der Burnout in der (selbstgeschaffenen) Tretmühle. Zudem sinkt die gelieferte Qualität für alle sichtbar ab.
Ferner kamen auch viele YouTuber nicht mit den ständig (vom Eigentümer Google absichtlich) wechselnden Software-Algorithmen klar, welche irgendwelche Themen und YouTuber bevorzugten. Wer da mithalten will, benötigt entweder wieder weitere Spezialisten (meist teure Berater) oder muss extrem viel eigene Zeit für derartige Manipulationen des Algorithmus investieren. Eigentlich handelt es sich nur um schnelles Hinterherrennen sowie Kopieren der gerade auf den ersten Anzeigeplätzen bei Videos genannten Themen, Stile etc. Aber das wird schnell hektisch, da es immer mehr exakt so machen.
Viele scheiterten jedoch auch mit externer Hilfe an einem fehlenden eigenen Zeitmanagement, klarer Strategie etc. Das sind meist diejenigen Influencer etc., welche hektisch immer schon mal losrannten, ohne zu wissen, wohin die Reise gehen sollte - und dies auch aktiv anderen als nachahmenswert predigten. Aktionismus pur - aber keine Ahnung von den eigenen Kernkompetenzen oder den Wünschen der Kunden.
Dass viele nun behaupten, sie treten für die eigene Familie kürzer, um mehr Zeit mit diesen zu verbringen, ist wie in fast allen Fällen ein Vorwand, damit man nicht die wahren Hintergründe publizieren muss. Im Übrigen funktioniert das nur, wenn man reich genug dazu ist.
Um es klar zu sagen, jene vor allem Anfang 2024 in den sozialen Netzen besprochenen 'Aussteiger' waren mehrfache Einkommensmillionäre: allein einen Millionen-Betrag durch die Werbung bei YouTube und nochmals das 5-10-fache durch Sponsoren. - Multiplizieren Sie das mit 5-10 Jahren, dann kann jeder aussteigen und sich 'der Familie widmen'.
Fakt ist jedoch, dass viele es Anfang 2024 machten. Jene haben die Wirtschaftsanalysen vorliegen. Die wissen, wann ein Markt 'ausgelutscht' ist, und man sich einer neuen Goldgrube zuwenden muss.
Auf der anderen Seite gab es auch diejenigen, welche viel Zeit und Kreativität investierten, viele Follower besaßen, aber dennoch zu wenig (netto) verdienten, weil sie entweder keine Sponsoren erhielten, oder über ihre Verhältnisse lebten. Letzteres kann man auch ohne exzessiven Lebenswandel schlichtweg indem man zu viel für das eigene Geschäft ausgibt - vor allem ständig neue Hardware kauft. Aber auch dies deutet auf fehlende ökonomische Fähigkeiten hin.
Zudem fallen viele auf die Heuschrecken und Betrüger herein, welche Influencern für wenig Geld viele Rechte an den Filmen abluchsen.
Manchen stieg zudem der schnelle 'Erfolg' zu Kopf und sie bekamen die 'Hals-Krankheit': Sie erwarteten immer größere Erfolge in immer kürzerer Zeit. Wie sagte ein Influencer: Wenn er eine Milliarde Dollar bekäme, dann...
erst würde er aufhören. - Abgehobene Träumer, die alle irgendwann wieder auf den Boden der Tatsachen geholt werden.
Wer sich tiefer dafür interessiert, findet bei zwei Videos allgemeine Details: On 'Quitting' YouTube Marques Brownlee, 19.01.2024, On 'Quitting YouTube', Tony & Chelsea Northrup, 26.01.2024.
Fazit: Immer mehr Ratten verlassen das sinkende Schiff.
Sony stellte in Japan seinen neuen Transmitter PDT-FP1 für 5G für seine Alpha-Kameras vor. Allerdings sind FTP-Server für Laien nicht einfach zu konfigurieren. Auch der Preis von über 1.000 Euro dürfte viele Interessenten abschrecken. Aber immerhin kann man nun schnell Daten über das Telefonnetz (zusätzliche SIM-Telefonkarte erforderlich) versenden.
Ende Januar wurde bekannt, dass die Software-Firma Capture One erneut umstrukturierte und dabei zahlreiche Mitarbeiter entließ. Wie seit Jahren berichtet, geht es den Software-Herstellern immer schlechter, weil immer weniger Fotografen Foto-Software erwerben. Die Situation wird sich 2024 noch weiter zuspitzen. Vor allem bei Capture One wollte nach dem Verkauf ein externer Investor (die Heuschrecke Axcel) nun höhere Renditen. Auch wenn es hart klingt: Das wird entweder sehr teuer für die verbliebenen Nutzer für weniger gebotene Leistung, oder die Software / Firma wird in absehbarer Zeit sterben.
OM System stellte Ende Januar die neue OM-1 Mark II vor - eine Micro-Four-Thirds-Kamera vor. Englische Werbe-Info sowie erste Vorschau auf die gebotene Technik. - Bevor wieder Anfragen eintrudeln: Da ich mich auf Vollformat konzentriere, werde ich keinen ausführlichen Testbericht dazu verfassen. Dennoch handelt es sich um eine hochwertige Kamera, mit der man auf jeden Fall schöne Fotos machen kann. Wirtschaftlich ist allerdings die Frage, ob dieses Modell 2.400 US-Dollar / Euro für den alten kleinen Sensor und die zwar zahlreichen aber nur kleinen Optimierungen rechtfertigt. Das Meiste hätte man auch als Firmware-Update für die Mark I einfach kostenlos herausgeben können.
Bisher wurden KI-Prozessoren oder allgemeine Prozessoren mit KI-Software hinter dem Foto-Sensor positioniert, um am RAW-/Roh-Bild massive Veränderungen vor dem Abspeichern zu tätigen. Siehe u.a. RAW-Betrug. Anfang Januar 2024 wurden Informationen bekannt, dass Smartphone- und Sensor-Hersteller daran arbeiten, den KI-Prozessor direkt in den Sensor zu integrieren. Die Systemintegration schreitet somit immer weiter voran. Angeblich 2027 sollen derartige Prozessoren Eingang in Smartphones finden. - Neben der üblichen Jubelpresse über die vielen technischen Vorteile ist damit jedoch auch (mindestens) ein Nachteil verbunden: Sofern KI direkt im Sensor ansetzt, dann ist die oben beschriebene Authentizität - Content Authenticity Initiative - CAI bereits jetzt komplett ad absurdum geführt. Denn jene greift erst nach dem Sensor und nach dem Abspeichern.
Getty Images startete Anfang Januar seinen von Nvidia unterstützten neuen AI-Generator für Stock-Fotos: Generative AI by iStock für 15 US-Dollar für 100 Fotos.
So wie Dall-E inzwischen von OpenAIs ChatGPT betrieben wird - also beides (Sprache und Bilder) miteinander verbindet -, so plante auch Google seinen Textgenerator Bard mit dem eigenen GenKI-Erzeuger Imagen zu verbinden. Dadurch wird die Bilderzeugung für Laien noch einfacher, und vor allem wird es im Browser respektive in der Suchmaschine direkt anwendbar. Dadurch wird die GenKI-Bilderzeugung ubiquitär. Englische Sekundärquelle.
Kurz darauf stellte Google sein neues GenKI-Video-Werkzeug Lumiere vor. Schauen Sie das sehenswerte Demo-Video an. Es kann durchaus beeindrucken. - Aber das war erst der Anfang bei GenKI-Video im Jahr 2024. - Englischer kurzer Sekundärbericht dazu.
Mitte Januar gab Mark Zuckerberg von Meta (Facebook, Instagram etc.) bekannt, dass sich sein Konzern nun ebenfalls mit AGI befassen wird. Wie vorausgesagt wird 2024 das Jahr der Generellen oder Allgemeinen KI - im Deutschen gerne auch Super-KI genannt. Alle anderen großen Firmen in freien Ländern werden folgen oder haben dies insgeheim schon länger begonnen.
Zahlreiche Organisationen waren bisher durch aggressive Pauschalablehnung sowie völlig unsubstantiierte Hetze gegen die KI in Erscheinung getreten: Im Januar wurde allerdings ersichtlich, dass es nur um die eigene Macht über KI ging: So entschloss sich die Weltorganisation Vereine Nationen (UN) die KI sogar für einen Wettbewerb zu nutzen, um gefälschte Bilder für den Klimawandel zu erzeugen und dafür mit der Firma Shutterstock sogar einen weltweiten KI-Foto-Wettbewerb auszurufen. Sofern es um die Ziele der Umweltschützer und Grünen geht, darf man somit mit deren Segen und dem der Vereinten Nationen Bilder fälschen und wird dafür sogar noch mit Preisen belohnt.
Erst im Januar wurde im Westen bekannt, dass ein chinesisches Gericht bereits am 27. November 2023 abschließend urteilte (Publikation des Urteils am 28.11.2023) und einem Gestalter eines GenKI-Bildes das Copyright / Urheberrecht zugestand sowie die unerlaubte Verwendung / den Missbrauch jenes GenKI-Bildes durch Dritte mit einer Strafe belegte.
Da es sich nicht um irgendein irrelevantes (Wald-und-Wiesen-) Gericht, sondern um das Beijing Internet Court handelt, das sich mit IT-Technik auskennt, ist dies ein Dammbruch. Denn nun gilt dieses Urteil für immerhin 1,4 Mrd. Menschen. Dieses sensationelle Urteil wird in die Geschichte eingehen.
Das wird sich somit weltweit durchsetzen. Denn die USA werden nun nicht mehr um eine ähnliche oder gleichgeartete Anerkennung umhinkommen. Ansonsten erleiden sie wirtschaftliche und finanzielle Nachteile. Dies gilt, obwohl deren Anforderung an die künstlerische Schaffenshöhe extrem hoch ist. Im Übrigen ist dies in Deutschland mit der sogenannten 'kleinsten Münze' exakt das Gegenteil. Auch in England und vielen seiner ehemaligen Kolonien ist zu erwarten, dass man sich daran ausrichtet, weil man ähnlich geringe Anforderungen an die Schaffenshöhe stellt.
Erstmals wurde einem GenKI-Foto der Status eines schützenswerten Kunstwerkes und dem Erzeuger der Status des Künstlers und Urhebers mit allen Rechten zuerkannt: grafische Kunstwerke mit ästhetischer Bedeutung
. Dies gilt insbesondere, weil das Gericht trotz der Verwendung der Gen-KI-Software von StabilityAI (Stable Diffusion) dem Anwender jener Software die notwendige künstlerische Schaffenshöhe attestierte. Man sprach englisch von artificial intelligence-generated content (AIGC). - Juristen weltweit interpretieren dies bereits jetzt als eindeutige Festlegung, dass dies auch für Firmen gilt. Somit können chinesische Firmen ab sofort davon Gebrauch machen. Die chinesischen großen IT- und Internet-Firmen werden dies umgehend tun.
Ausführliche Urteilsbegründung deutsche Übersetzung, Chinesisches Original. Dieses Urteil ist trotz KI-Übersetzung aus dem Chinesischen nicht nur verständlich, sondern mit 26 Seiten sogar beeindruckend detailliert. Das Gericht und vor allem die vorsitzende Richterin hat sich wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt. Nicht nur wurde der Arbeitsaufwand des Künstlers gewürdigt, sondern dazu auch noch die Ästhetische [Aus-]Wahl des Klägers und sein persönliches Urteil [dabei]
hervorgehoben.
Die einzige Einschränkung, welche das Gericht - gegenüber rein mechanisch / elektronisch ohne Menschenbeteiligung erzeugten GenKI-Bildern - machte, war, dass die in den Fall einbezogenen Bilder vom Kläger unabhängig vervollständigt wurden und spiegelte[n] den persönlichen Ausdruck des Klägers wider.
Er hat also noch nachträglich etwas weiter daran gearbeitet. Aber das würde jeder Anwender machen, da die GenKI-Bilder zumindest in der Größe beschnitten werden, oder man sonst noch minimale Änderungen anbringt.
Ausdrücklich schreibt das Gericht: 'Wenn Menschen Modelle [gemeint ist GenKI-Software, die man in der IT auch 'Modelle' nennt] der künstlichen Intelligenz verwenden, um Bilder zu erzeugen ... sind es im Wesentlichen immer noch Menschen, die Werkzeuge zum Schaffen nutzen, das heißt, es sind Menschen, die in den gesamten Schöpfungsprozess intellektuelle Investitionen tätigen, nicht künstliche Intelligenz.
Im Übrigen ist das nicht das erste derartige Urteil für GenKI-Erzeugnisse. Bereits 2020 urteilte ein chinesisches Gericht zugunsten eines GenKI-Artikels. Es handelt sich somit um chinesische Rechtstradition bei modernen technischen Entwicklungen. - So gestalten die anderen Länder die Zukunft durch Schutz rechtlich aus, statt durch Verbote. Laut chinesischer Wirtschaftsprognosen wird Chinas Generative KI-Industrie bis 2035 voraussichtlich einen wirtschaftlichen Wert von ca. 30 (deutschen) Billionen Yuan erzielen - ein Drittel des weltweiten Wertes der Branche 2035 von ca. 90 Billionen Yuan. (1 Yuan ist derzeit 1/8 Euro. Somit sprechen wir von ca. 11 Billionen Euro, die mit GenKI erzeugt werden wird - aber weitgehend ohne Europa und definitiv ohne das Deutschland der Grünen KI-Feinde.)
Zwar können Zivilgerichtsurteile auch in China angefochten werden. Ferner kann ein anderes oder höheres Gericht in Einzelfällen anders entscheiden. Aber das Urteil ist nun einmal vorhanden und wurde sauber begründet. Dennoch gehen Rechtsbeobachter eher davon aus, dass sogar das höchste Gericht dieses Urteil als Begründung aufgreifen wird. Denn es hat bereits einmal exakt dies getan und somit ein KI-Modell einer Firma geschützt.
Das war es für die klassische Fotografie, die Videografie und die Fotografen sowie Videografen. - Weitere englische Analyse der Auswirkungen, South China Morning Post, mit Hintergrundinformationen über die vorsitzende Richterin Zhu und ihre Urteilsbegründung. Weitere allgemeine Quelle 1, Quelle 2 (PetaPixel, wie immer fachlich wenig kompetent und beschwichtigend).
Noch immer widersprachen sich die Prognosen weltweit deutlich zwischen den Optimisten an der Börse und vielen Pessimisten in der Wirtschaft.
Während im Ausland schon lange die Analysten skeptisch auf Deutschlands Wirtschafts-Politik der letzten beiden Jahre schauten, berichteten im Februar auch erste Medien in Deutschland (gezwungener Maßen) darüber, dass es sich um keine vorübergehende leichte Abschwächung handelt, sondern um einen seit zwei Jahren anhaltenden Abwärtstrend, der kaum mehr zu stoppen ist. Zitat: Wir reden hier schon lange nicht mehr nur über eine Delle in der Konjunktur, sondern über eine substanzielle, hausgemachte Krise
.
Mitte Februar räumte sogar die deutsche Regierung in ihrem Monatsbericht ein, dass der Aufschwung sich verspäten könnte (BMWK-Bericht). Aber die Schuld daran tragen wieder einmal alle Anderen. Vor allem wären die deutschen Konsumenten selbst schuld, weil sie zu wenig kaufen würden. Der Konsumindex war für Februar erneut und zwar unerwartet drastisch gefallen.
Ein kleiner Einblick in die prekäre ökonomische Situation - nach Beschönigung durch die deutschen Medien - lieferte ein Interview mit dem Ifo-Präsidenten Mitte Februar. Im Ausland sah man die Lage in Europa und vor allem Deutschland bereits seit zwei Jahren noch viel negativer.
In Vorbereitung der neuen Canon R1 wurden die sowieso bereits in den USA extrem niedrigen Preise der Modelle Canon R3 (-1.000$) und Canon R5 (-500$) nochmals und offiziell dauerhaft gesenkt. (Englische Sekundärquelle.) Viele Händler gaben weiteres Zubehör kostenlos dazu, weil sich diese Modelle in den USA kaum mehr verkaufen ließen.
Auf einer außerordentlichen Sitzung im März will sich der Photoindustrie-Verband (PIV) in Deutschland zum Jahresende auflösen: Deutsche Quelle: fotoMagazin. Im Prinzip war dies erstens immer ein Zusammenschluss der Kamerahersteller und zweitens eher für die Ausrichtung der photokina zuständig. Nachdem man weltweit, aber vor allem in Deutschland, die Fotowirtschaft erfolgreich heruntergewirtschaftet hatte und sich fast alle Firmen in das Ausland verlagert also Deutschland zumindest steuerlich (weitgehend) verlassen hatten, benötigte man keinen Dachverband mehr, weil man auch von der Regierung etc. nichts mehr fordern konnte oder wollte. Das grüne Wirtschaftsministerium hasst die Fotografie (wie so viele andere Industrien). Nachdem man zudem bereits 2019 die Messe photokina aufgrund völligen Miss-Managements ins Aus gesteuert hatte, fiel auch die zweite Funktion weg. Die Verbandsauflösung war nur ein weiteres Symptom dafür, dass die Fotowirtschaft am Ende war. Faktisch müsste man schon länger von Video-Wirtschaft sprechen. Aber selbst jene führt in Deutschland ein Schattendasein. Deutschland hat es binnen weniger Jahre fertiggebracht, sich wirtschaftlich in das Abseits zu stellen. Kaum ein großer Konzern will mehr bleiben oder hier etwas machen. Das betrifft auch die Kamerahersteller. Neben hohen Steuern sind es laut fast allen Managern vor allem die Grünen bürokratischen Schikanen auf allen Ebenen. Zeitaufwand und Kosten stehen in keinem Verhältnis mehr zu den möglichen Einnahmen in Deutschland. Jeder, der kann, geht weg - nicht nur die Facharbeiter. Interessiert dies jemand im Ausland? Nein, denn dort hat man Europa und vor allem Deutschland ökonomisch inzwischen weitgehend abgeschrieben - vor allem in Japan. Die Zukunftsmärkte liegen nicht mehr hier.
Der Betreiber des technisch sehr interessanten Internet-Auftrittes Photons to Photos belegte in neueren Untersuchungen an neuen Kameras erneut, wie die Bildqualität beim Punkt Dynamikumfang litt, wenn man den elektronischen Verschluss verwendet - statt den mechanischen. Je nach Kamera, Sensor und Einzelfall der Fotografie und Videografie handelt es sich nicht nur um messbare, sondern definitiv sichtbare Nachteile bei der Bildqualität. (Weitere oberflächliche englische Sekundärquelle).
In den USA kochte wieder einmal ein Ausschlussverfahren hoch: Ein Sportverband verbannte freie Fotografen von seinen Sportereignissen. Nur noch eigene Fotografen dürfen dort aufnehmen. - Wie vorausgesagt, wurden die Rahmenbedingungen der Foto-Wirtschaft immer einschneidender. Die negativen Folgen dürften bald jedem klar werden: Weniger Fotogelegenheiten, weniger Fotos, weniger Einnahmen für Berufsfotografen, weniger gekaufte Kameras und Objektive.
Mitte Februar stellte Fujifilm seine X100 VI vor: Englischer Test-Bericht DPReview, Englisches Jubel-Video und Bericht PetaPixel. Die Kamera ist ein Exot in jeder Beziehung: 40MP BSI CMOS APS-C X-Trans-Sensor, Sucherkamera / Range Finder mit gewöhnungsbedürftigem Hybrid-(optisch / elektronisch)-Sucher, mit nur einem fest verbauten 23mm real (APS-C) und damit äquivalent 35mm Objektiv mit f2 und nur einem langsamen sowie veralteten UHS-I-Speicherkartenfach, aber einem eingebauten ND-Filter sowie IBIS-Verwacklungsschutz. Auch die Video-Leistungen sind unausgewogen: Trotz 40 Mega-Pixel werden nur 6,2K geboten und zudem mit einem Crop, kein schwenkbares rückwärtiges Display (also nicht für Vlogger geeignet). Die X100-Serie war schon immer eine besondere Edel-(Kompakt-)Kamera, die sich an Retro und klassischem Stil orientierte für betuchte Kunden mit Sammlerambitionen. 1.599 US-Dollar und 1.799 Euro sind ein hoher Preis, der jedoch von dieser Nische an Kunden bezahlt wird. Die limitierte Sonderausgabe zum Firmenjubiläum mit Gravur kostet sogar 2.199 Euro - eher ein Sammlerstück.
Der kleine Objektivhersteller Laowa stellte Mitte Februar ein interessantes Ultra-Weitwinkel-Objektiv vor: rektilinear bei 10 mm Brennweite bei f2,8 für Vollformat-Kameras von Canon RF, L-Mount, Nikon Z, and Sony E. Während aus rechtlichen Gründen Canon RF, L nur manuell fokussiert werden dürfen, gibt es für Sony und Nikon sogar ein Autofokussystem dazu.
Die bereits 2023 analysierten enormen Probleme bei der Sensor-Entwicklung und auch mein aktueller Kommentar aus dem Jahr 2024 dazu schienen sich im Februar zu bestätigen: Abgesehen vom Ausnahme-Sensor der Sony A9III, welcher bis Februar nur in homöopathischen Mengen ausgeliefert wurde, wurden seit 2022 nur alte, bestenfalls minimal optimierte Versionen der Sensoren in neuen Kameras vorgestellt. Ende Februar musste Sigma schließlich einräumen, dass deren sich seit 8 Jahren in der Entwicklung befindende Foveon-Sensor nochmals Jahre benötigen wird, falls er überhaupt jemals herauskommt. Der CEO von Sigma bestätigte ausdrücklich und wörtlich meine früheren Analysen zu den Abstimmungsproblemen in der Sensorentwicklung während CoViD. Ferner bestätigte er Anfang 2024 erneut vorliegende Sensor-Chip-Mangelsituationen: there are serious silicon shortage problems
. Ohne neue - und zwar deutlich verbesserte - Sensoren, werden sich jedoch nur noch wenige Fotografen neue Kameras anschaffen. Auch Video benötigt zumindest schnellere Sensoren. Letzteres ließ sich (zumindest im Februar 2024 noch) nicht durch KI ersetzen.
Nicht nur im Kamerabereich wurde die Berichterstattung immer weiter ausgedünnt (siehe Kommentar: gähnende Leere), sondern auch im gesamten Technikbereich im Internet. So wurden bei der 20 Jahre alten Online-Fachzeitschrift engadget, welche auch über Kameras und Zubehör dazu berichtete, 10 der wichtigsten Personen der ohnedies bereits kleinen Belegschaft kurzfristig und ohne Vorwarnung Ende Februar entlassen und das kleine Restteam auf Umsatzerhöhung, Gewinnerzielung und reißerische Inhalte für mehr Klicks optimiert. Freier Journalismus und wahre Informationen wurden seit Jahren weltweit drastisch reduziert. - Solide Informationsvermittlung lohnte sich kaum mehr. Als Folge können sich Kunden im Technikbereich (nicht nur Kameras) immer schlechter informieren. Das ist nicht nur ein Problem des Internets, sondern auch ein Zeichen des ermüdenden Interesses an technischen Dingen insgesamt.
Ende Februar verpasste Samsung allen Kameraherstellern eine schallende Ohrfeige: Samsung will alle seine neuen KI-Funktionen des neuen Smartphones S24 auch auf frühere Versionen ausdehnen und ab Ende März beginnend mit den S23-Modellen mit einem Software-Update zur Verfügung stellen. So viel zu der nachweislich falschen Ausrede der Kamerahersteller, man könne selbst die lächerlichsten Autofokus-Verbesserungen oder banalste Menüeinstellungen moderner dedizierter Kameras nicht auch etwas älteren Modellen 'herunterreichen'. Es geht. Aber man will es nicht, weil man die eigenen treuen Kunden verachtet und durch einen Zwangsneukauf einer noch teureren dedizierten Kamera nochmals schröpfen will. Als zusätzlicher Nutzer jenes Samsung S23 Ultra erhalte ich somit Ende März kostenlos eine komplett neue Kamera (eigentlich 4 Kameramodule) mit den weltweit neuesten KI-Funktionen, welche sowieso schon früher in diesem Punkt jede dedizierte, klassische Fotokamera in den Schatten stellten. - So macht man Kunden (völlig unerwartet in jenem schnelllebigen Bereich der Smartphones) glücklich. Was glauben Sie, wie lange es dauert, bis auch andere Fotografen und Videografen den eklatanten Qualitätsunterschied beim Service bemerken? Denn nach März wird der sogenannte 'Roll-out' der KI-Software auf über 100 Millionen noch ältere Samsung-Geräte / -Nutzer ausgedehnt. - Zur Verdeutlichung der riesigen Zahl: Das sind mehr als es weltweit überhaupt noch klassische Fotografen und Videografen (zusammengenommen) mit dedizierten Kameras gibt. Die Kamerahersteller demontierten sich mit ihren Lügen und ihrer hemmungslosen Geldgier somit zunehmend selbst. Weiterer Bericht Ende März dazu.
Mitte Februar stellte der chinesische Filter-Hersteller Kase, seine ersten Objektive vor. Es handelt sich um ein 200 mm, f5.6, Spiegellinsenobjektiv mit manuellem Fokus für Vollformat und kleines Mittelformat: 6 Elemente in 5 Gruppen, 67 mm-Filtergewinde, 2 m minimaler Fokussierabstand, Metallobjektivgehäuse aus Aluminiumlegierung, für die Bajonette Canon RF, Fujifilm GFX und Nikon Z, mit je nach Version 380-450 Gramm. - Dieser Trend der chinesischen Optikfirmen, eigene Objektive herzustellen, ist seit Jahren ungebrochen. Einerseits zeigt er das in China inzwischen vorhandene hohe optische Wissen sowie die Fähigkeiten, wirklich hochwertige Objektive herzustellen. Andererseits war der Markt der Objektive in den letzten Jahren bestenfalls stagnierend. Dadurch wird es für alle Marktteilnehmer immer schwieriger, noch Gewinne zu erzielen. Für die Kunden wird der Markt an neuen Objektiven immer unübersichtlicher und auch unsicherer, da die kleinen Firmen oft mit Rechtsproblemen bei Patenten und Importzöllen sowie in Europa von den Grünen ständig verschärften Wirtschafts-Sanktionen gegen China kämpfen.
Leica konnte seinen Umsatz im dritten Jahr in Folge erhöhen. Das ist erfreulich. Aber es gilt hier ähnliches wie für die japanischen Konzerne: Umsatz ist nicht gleich Gewinn. Eine Steigerung (hier angeblich +9% mehr Umsatz zum vorherigen Geschäftsjahr) war bereits aufgrund der Inflation (von teilweise über 10% damals) zwingend erforderlich. Überdies bezog sich das Ergebnis auf einen weit zurückliegenden Zeitraum (1. April 2022 bis 31. März 2023). Letztendlich gehören zu der sogenannten Leica Camera Group sehr viele Firmen, die inzwischen sehr wenig mit dedizierten Kameras zu tun haben.
Bereits vor vielen Jahren legte ich im Artikel zu RAW und JPEG dar, dass manche Fotografen schon damals (zumindest im kleinen Kreis) der Überzeugung waren, keinesfalls für alles unbedingt immer das RAW-Format (wegen der aufwändigen Nachbearbeitung) zu verwenden: Das gilt insbesondere für rein dokumentarische Aufnahmen und für vieles im Privatbereich. Bereits dafür gab es heftige Kritik, weil es die Grundlagen der modernen Fotografie und der Fotowirtschaft angreife. Ende Februar kritisierte jedoch in der weltweit größten Online-Fotofachzeitschrift ein Berufs-Fotograf grundsätzlich RAW auch als Qualitätsstandard für Berufsfotografen für deren bezahlende Kunden und praktisch alle Fotos. Als Alternative empfahl er Picture Styles / vorauswählbare Fotostile / Software-Filter, welche auf JPEG-Fotos in vielen digitalen Kameras angeboten werden, damit man sie hart einbrennt, um nicht mehr am PC nachbearbeiten zu müssen. Das ist korrekt und einer der Erfolgsgründe für u.a. Fujifilm mit seinen zahlreichen Filtern sowie Filmemulationen. - Ganz nebenbei belegt dies, dass auch viele klassische Fotografen mit teuren dedizierten Kameras nicht mit hochwertigem RAW für hochwertige Bilder arbeiten (wollen). Aber das in jenem Artikel erneut Vorgebrachte und Betonte widerspricht der angeblichen Suche nach dem 'echten Abbild', widerspricht der (angeblich von allen ernsthaften Fotografen) gesuchten und gebotenen höheren Abbildungsqualität der dedizierten Kameras (bei RAW) und ist im Prinzip nur eine späte Kopie der KI-Apps auf Smartphones. Auch hier ist nicht wichtig, was manche darüber denken, sondern, dass einflussreiche Fotografen so handeln und als Autoren in weltweit gelesenen Fachmagazinen inzwischen das so publizieren. Das hat weltweiten (negativen) Einfluss auf die Kameraindustrie.
Ein weiterer harter Schlag für die klassische Kameraindustrie mit ihren dedizierten Kameras kam von Influencern bei TikTok. Zwar beschwerten sich jene über die 'scharfen' Bilder des neuen Apple 14 Smartphones. Aber damit sind auch alle angeblich besseren Kameras mit der viel gepriesenen hohen Bildqualität gemeint. Der Hintergrund ist einfach: Viele junge Menschen verwenden lieber die KI-gestützten Foto-Apps bei TikTok, Instagramm, Snapchat etc., welche das Smartphone fernsteuern und dann selbst ein Bild aufnehmen sowie zur Bearbeitung in die Cloud senden und (bei Bedarf) dann das Ergebnis zurück auf das Smartphone. Sie liefern weichere und 'schmeichelhaftere' sowie aus der Anwendersicht 'vorteilhaftere' Selfies. - Es geht hier nicht um optische / technische Fakten, sondern schlichtweg um das sich bei Millionen jungen Nutzern inzwischen vorhandene Image gegenüber KI. (Influencers Say TikTok's Camera is 'Best') - Viele wollten ganz offensichtlich keine höhere Bildqualität oder gar eine 'echte' Abbildung der Realität. Damit wankte das Hauptargument der Kameraindustrie.
Gemäß einer Studie von Freelancer USA erholte sich dort der Markt bei den Kreativen 2023 deutlich. Dies ist erfreulich, war jedoch angesichts der 2023 völlig überhitzten US-Wirtschaft erwartbar. Die meisten Beobachter erwarten in den USA auch 2024 ein zumindest moderates weiteres Wachstum. Allerdings wird in der Studie vieles vermischt: Nicht alles ist wirklich der Kernbereich Fotografie, sondern vieles eher Video und Design im Allgemeinen und vor allem Künstliche Intelligenz bei allen Bereichen. Ferner ist die Quellenlage nicht klar. Definitiv handelt es sich um eine Selbstauswahl der teilnehmenden (bezahlenden) Mitglieder jener Firma freelancer.com - also keine repräsentative Marktbefragung. Bei bis zu 960 US-Dollar Jahresbeitrag ist das eine bereits spürbare Hürde. Ferner sind die Daten vermutlich so nicht auf Europa übertragbar. Vor allem die hohen Stundenlöhne in den USA (300 Doller für Photoshop-Bildbearbeitung) dürften manche deutschen Fotografen erstaunen. - Siehe hierzu die Analyse im März.
Während sich im letzten Jahr noch alle Veranstalter von Fotowettbewerben zumindest verbal gegen GenKI stemmten, liefen sie 2024 scharenweise dazu über, weil es die Zukunft oder genauer gesagt bereits die Gegenwart ist. Die Namen der vielen zu GenKI wechselnden oder sich dafür öffnenden Foto-Wettbewerbe sind nur noch Fußnoten in der Geschichte. (Lächerliche englische Sekundärquelle.)
Mark Zuckerberg räumte etwas verklausuliert ein, dass er die hunderten von Milliarden Fotos und Millionen Videos auf Instagram und Facebook für das Training seiner GenKI-Software verwendet. Hat jemand etwas anderes erwartet? Quelle.
Apple will seine geheime GenKI Ende 2024 herausbringen Quelle. Im Februar wurde über die KI-Details anhand eines eher vagen Papieres heftig spekuliert.
Wie vor einem Jahr bereits vorausgesagt, griff im Januar der Smartphone-Hersteller Samsung die Fotoindustrie an, indem ein Manager in einem Interview mit Techradar klarstellte, dass es keine 'echten' Fotos gibt. Darauf regten sich im Februar zahlreiche Fotografen über diese Aussage auf. Quelle. Dies gipfelte in einer offiziellen Gegendarstellung von zwei Influencern bei PetaPixel, welche sogar zugaben, dass sie von OM-Systems für diese in Teilen geradezu lächerlichen Falschaussagen bezahlt wurden. Das Fazit jener 4 bezahlten Foto-Influencer im Video: 'Das ist dummes Geschwätz - Fotos sind echt.' - Wirklich? Danach steigerte sich die 'Welle der Entrüstung' derart, dass es eines erklärenden Kommentars dazu bedurfte.
Meta, die Dachfirma für u.a. Facebook und Instagramm, will alle Bilder zukünftig als GenKI kennzeichnen, welche der eigene Algorithmus so einstuft. Das klingt zuerst einmal wieder nach der perfekten Lösung aller Probleme. Jeder, der weiß, wie schlampig die (prüden) US-Firmen bei solchen Kriterien vorgehen, kann sich allerdings ausmalen, was da für Chaos auf die ehrlichen Fotografen zukommt. Das wird viele vergraulen. Selbst die angeblich verfügbaren bis zu 99% und angeblich in Forschungslaboren anvisierten 99,9% Trefferquote sind lächerlich. Denn da gibt es ein mathematisches / statistisches Problem, das ich bereits im Zusammenhang mit der Pandemie einmal bei der Sensitivität und Spezifität aller Tests erklärt habe - das Theorem von Thomas Bayes. Beginnen wir damit, dass es vier Trefferquoten gibt: Die richtig Positiven. Das wären die tatsächlich von GenKI erzeugten Bilder, die der Algorithmus auch korrekt als durch GenKI erzeugt klassifiziert. Die falsch Positiven. Das wären in diesem Fall jedoch die von Menschen mit dedizierten Kameras etc. aufgenommenen Bilder, die der Algorithmus dennoch als durch GenKI gefälscht einstuft. Die falsch Negativen. Das wären die tatsächlich von GenKI erzeugten Bilder, die der Algorithmus dennoch als durch Menschen mit Fotoapparaten erzeugt klassifiziert. Die richtig Negativen. Das wären die tatsächlich von Menschen mit dedizierten Kameras etc. aufgenommenen Bilder, die der Algorithmus auch korrekt als von Menschen erzeugt klassifiziert. Man unterscheidet zwei Faktoren: Sensitivität und Spezifität. Je sensitiver ein Test ist, desto kleinere Spuren (hier: von KI) zeigt er an. Je spezifischer ein Test ist, desto exakter zeigt er die GenKI an. Testsensitivität und die Testspezifität laufen jedoch meist gegeneinander. Daraus folgt: Je sensitiver man ein Messkriterium einstellt, desto mehr Fehlalarme wird es produzieren. Das mag den Laien verwirren. Aber es sind 4 Kategorien, für die jeweils ein Messwert der Treffergenauigkeit angegeben werden muss. Wissenschaftlern reichen zwei, da sie daraus die anderen berechnen können. Vor allem in unserer heutigen Zeit, in der (wie in der Pandemie) der Anteil der gesunden Menschen / mit klassischen Kameras erzeugten Fotos viel höher ist, als die Anzahl der Kranken / mit GenKI gefälschten Bilder, werden sehr viele ehrliche Fotografen und deren Bilder zu Unrecht verurteilt. Siehe dazu nochmals das damals berechnete Beispiel. Gleichgültig, wie gut das System jemals funktionieren wird, es wird keine 100% bei den mindestens erforderlichen Bereichen richtig positiv und richtig negativ erreichen. Aber dadurch kann man sich nicht darauf verlassen. Man muss weiterhin bei jedem Bild selbst nachdenken - wie seit zwei Jahrhunderten. Im Übrigen stellt sich die grundsätzliche Frage, ab welchem Grad an KI-Anwendung man ein Bild als KI-Bild einstuft? Bereits, wenn die Kamera einen KI-Autofokus verwendet hat? Wenn die KI in der Kamera Fehler des Objektivs (die heute überall verwendeten modernen Objektive) oder des Sensors korrigiert hat (der heute überall übliche RAW-Betrug)? Wenn man mit einer KI-Software nachträglich z.B. Schmutz (Sensorflecken) entfernt hat? Wenn man das Bild beschnitten hat? Wenn man Gesichtsretusche vorgenommen hat? etc.? Da KI keine binäre Funktion 0 oder 1, Lichtschalter ein oder aus ist, muss ein Mensch irgendwo eine willkürliche Grenze für die Messung ziehen. - Siehe das vorausgesagte und erwartbare Debakel im Mai.
Im Februar Dall-E baute im Februar als erster GenKI-Bild-Erzeuger ein Wasserzeichen gemäß C2PA-Standard (siehe CAI) in seine Erzeugnisse ein.
Während die Grünen in Europa alles unternahmen, um KI für Firmen und Privatpersonen zu beschränkten und zu verbieten, wurden im Ausland bereits kaufbare sinnvolle Produkte angeboten: Hier ein Video einer KI-Brille aus Singapur, welche Blinden z.B. Produkte in Geschäften erklärt, die Verpackungsaufschrift vorliest und auf Fragen weitere Informationen zum Produkt gibt.
Identity Fraud / Indentitätsdiebstahl:
Zur Klarstellung vorab: Indentitätsdiebstahl gab es immer. Er wird allerdings u.a. durch die hirnlose Publikationswut aller narzisstisch veranlagten Personen, welche wirklich alles über sich (inklusive der besten Fotos) weltweit publizieren seit Jahrzehnten erleichtert. Nochmals erleichtert wird er durch moderne KI-Werkzeuge, welche diese Daten zusammensuchen - wie Suchmaschinen.
Eine US-Sicherheitsfirma, die damit Geld verdient, anderen Angst zu machen und exakt jene Angst den eigenen bezahlenden Kunden dann für horrende Beratungsgebühren wieder zu nehmen, behauptete im Februar, dass die Anzahl der Fälschungen bei Gesichtern zugenommen hätte. Das hätte wohl jeder Laie auch vermutet. Denn der Identitätsbetrug nimm seit Jahrzehnten zu. Aber die angeblich wissenschaftlich präzise Angabe von +704% beeindruckt.
Letzteres ist selbstredend in jeder Beziehung Unsinn: Es werden z.B. nicht einmal der untersuchte Ort respektive die Region genannt (angeblich global) oder die Art der Veränderungen genau definiert. Diese US-Firma hat überhaupt keinen Zugang zu vielen Staaten wie China, Russland und zahlreichen weiteren Staaten, welche generell nicht mit derartigen Firmen irgendwelche Polizeidaten teilen. Auch die EU darf daran aufgrund der DS-GVO überhaupt nicht teilnehmen oder Daten liefern. Und kaum eine Firma gibt offen zu, Opfer eines derartigen Angriffes geworden zu sein. Sieht man sich die Kundenliste jener IT-Sicherheitsfirma an, dann wird auch sehr schnell klar, wie klein deren Reichweite und somit Untersuchungsbasis ist.
Typisch für US-Firmen wird der 'Angreifer' auf der Weltbedrohungskarte in Russland platziert. Trauriger Weise findet Identitätsbetrug eher im Westen und von westlichen Personen statt. Denn dazu gehören u.a. profundeste Sprach- und Landeskenntnisse. Ansonsten schreibt Ihnen jemand in Europa oder Deutschland wieder einmal einen angeblich deutschen Strafbefehl mit einer US-Urkunde oder zumindest US-Dienstsiegel der angeblich lokalen Staatsanwaltschaft. Oder es finden sich die typischen Sprachfehler, die nur jemandem auffallen, der hier in jüngster Zeit jahrelang lebte.
Als Quellen werden sowie nur eigene Untersuchungen in Fußnoten angegeben, die lächerlich sind und auf Schätzungen beruhen, wie: '95% aller Identitätsfälschungen bei Banken werden nicht erkannt'.
Hinzu kommt ein beklagenswerter Umstand jener IT-Sicherheitsfirma, die nicht einmal die in das Zwangsformular eingegebenen Personen-Daten auf Korrektheit überprüft. Da kann man jeden Unsinn oder die Daten von Dritten eintragen, um an den Download des Dokumentes zu gelangen. D.h. die Firma, welche Sie angeblich über Identity Fraud / Indentitätsdiebstahl beraten will, beherrscht das selbst nicht einmal.
Das PDF ist eine richtige Angst-Broschüre, nach deren Lektüre kein Mensch mehr ruhig schlafen kann. Es sei denn, man bezahlt viel Geld an jene IT-Sicherheitsfirma.
+704% Zunahme im zweiten Halbjahr 2023 gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 bei Gesichts-Austauschverfahren. Einfügeangriffe nahmen um +255% zu und Emulatoren um +353%. Aber die Basis wird nicht genannt, sondern pauschal als eigene Voruntersuchungen zum vorherigen Zeitraum (welcher?) angegeben.
Jedoch widersprechen Detailangaben diesen Behauptungen: Wenn z.B. - in beiden Vergleichs-Zeiträumen - jeden Monat 50.000-100.000 Angriffe stattfanden, dann ergibt dies logischer Weise minimal im Jahr 12*50.000 also 600.000 und maximal 1.200.000. Der maximale Zuwachs kann somit nur +100% betragen haben. Mehr geht nicht. Aber wer prüft / rechnet dies schon nach.
Je weiter man liest, umso enger wird jedoch das Feld: Es handelt sich um ganz spezielle Angriffe auf Fern-Authentifizierungs-Systeme, die z.B. mit Video eine Person identifizieren wollen: Z.B. Selfie-Kamera (am Smartphone oder Monitor) mit simultaner Aufnahme des Passes und der Person in einem Bild - also gleichzeitig.
Ferner wird wild behauptet: In practice, generative AI and deepfakes are now used interchangeably
- Alle Generative KI wären Tiefenfälschungen und würden zum Betrug benutzt. Das kann alleine schon deshalb nicht sein, weil die GenKI-Hersteller von hunderten Milliarden von erzeugten Bildern sprechen - viel mehr als es überhaupt Menschen gibt. Das ist so, als ob man behaupten würde, alle Fotos mit dedizierten Kameras der letzten 200 Jahre wären nur gefälschte Passfotos gewesen.
Offenbar geht es manchen Fotofachzeitschriften nur noch darum, irgendwelche Negativ-Aspekte gegen KI zu sammeln, um Stimmung dagegen zu machen. So ist das oft bei Opfern, die einer technischen Neuerung chancenlos gegenüberstehen, die sie ersetzen wird.
Wer einmal sehen will, wo moderne frei verfügbare GenKI-Editoren im Februar 2024 bei Fotos (und auch Videos) angekommen waren, kann sich dieses kurze Erklärvideo zu Vergrößerungen / Upscaling ansehen. Da müssen sich klassische Fotografen mit ihrer teuren Ausrüstung sehr anstrengen, um auch nur gleichgute Fotos zu erstellen. - P.S.: Damit kann man auch alte eigene Fotos aufwerten - sogar seine alten Schwarz-Weiß-Fotos oder gescannte Dias.
Mitte Februar stellte Polarr seine Beta-Version vor: Bei 'Polarr Next' handelt sich um eine neue KI-Foto-Software zur Bildbearbeitung, die nur noch online im Internet als sogenannte Web-App in einem Browser verwendbar ist. Das Vorausgesagte traf somit wieder einmal schneller ein. Imagen AI und Aftershoot boten ähnliche Funktionen, aber im Februar 2024 noch nicht als reine Online-Web-Applikation im Browser. Die KI-Software lernt anhand Ihrer Eingaben sowie Änderungen und optimiert dann zunehmend selbst automatisch die weiteren Roh-Bilder. Für Hochzeits-, Event-, Immobilien-, Sport- und Porträt-Fotografen werden (bis zu) 80% Zeitersparnis versprochen. Damit ist auch die Zielgruppe klar umrissen: Berufsfotografen mit regelmäßig sehr vielen Fotos (tausende im Monat), die das Geld von den Kunden für die Aufnahmen erhalten. Für Amateure, die täglich nur 1 oder 2 Fotos aufnehmen, ist das nicht gedacht. An den wenigen bearbeiteten Bildern kann die Software auch kaum etwas lernen. Wie immer benötigt derzeitige KI-Software sehr viele Eingangsdaten, um sich selbst zu optimieren. Allerdings dürfte der Preis viele schockieren: Ende Februar waren es noch mindestens 60 US-Doller im Monat oder für die unbeschränkte Version 150 US$ je Monat. Das ergibt bei Vorauszahlung 1.559 US$ im Jahr. Beim üblichen Melkkuhzuschlag in Europa von 30% sind das locker über 2.000 Euro jährlich für die KI-Software, die Ihnen nicht gehört, und die alles im Netz speichert. Dagegen ist Adobe für Photoshop + Lightroom mit weniger als einem Zehntel geradezu billig. Allerdings werden sie auch bald aufschlagen. Wie vorausgesagt, wird die Bildbearbeitung online mit KI sehr teuer. Bei dem Preis werden sich das sogar Berufsfotografen vermutlich zweimal überlegen. Alternativ gibt es ein Angebot, bei dem man je Foto einzeln 5 Cent bezahlen muss. Das klingt preiswert, ist jedoch für Vielfotografierer noch teurer als jedes Abonnement. Damit sind wir bei den (ebenfalls vorausgesagten) früher bekannten 'Abzügen' aus dem analogen Fotolabor. Willkommen in der KI-Software-Abzock-Gegenwart. Ziemlich unkritische Jubel-Presse mit ein paar Erklärfotos und einem (Werbe-)Video dazu. Wer es einmal austesten will, kann 2.000 Exporte kostenlos durchführen, sofern er sich dort registriert und den Browser Google Chrome verwendet. Andere Browser funktionierten im Februar noch nicht, genauso wenig wie Nikons .NEF-RAW-Dateien.
Wie wichtig Rohdaten (Fotos und Videos) für das Training der GenKI-Editoren (Machine Learning) wurden, zeigte sich an Amazon, das im Februar (zeitlich begrenzt) seinen Kunden 20 US$ anbot, damit man den nun unbegrenzten Speicher in der Cloud intensiver nutzt. Die AGB erlauben auch Amazon die Nutzung jener Daten.
Stability AI stellte im Februar Stable Cascade vor - ein neues dreistufiges Image Model. 'Modelle' bezeichnen neue Programmier-Strukturen etc., um etwas zu erzeugen. - Wichtig ist an dieser Nachricht, dass die Firmen nicht nur ihre alten GenKI-Modelle ständig weiter im Detail verbessern, sondern laufend neue noch optimiertere KI-Modelle entwickeln.
Mitte Februar stellte OpenAI seine neue GenVideo-Software Sora vor: Sie kann an einem Prompt / Zeileneditor eingegebenen Text in einem Film umwandeln (text-to-video artificial intelligence software). Das gelang immerhin bereits mit komplizierten Bewegungen wie fliegenden Schwärmen. Erste damit erzeugte Kurz-Videos zeigten die völlig neue Qualitätsstufe dieser Videos, welche automatisch Naturgesetze wie Erdanziehungskraft und Windkraft berücksichtigten. - Allerdings gab es auch Kritik an manchen im Februar noch bestehenden Fehlern. Wie bedeutend Sora (als KI-Entwicklungsschritt bei Video) war, zeigte sich wenige Tage später, als der Filmproduzent und Film-Studio-Besitzer Tyler Perry seine geplante 800 Mio. US-Dollar-Investition in den Ausbau seines Filmstudios stoppte. - Im Gegensatz zu dumm daherredenden Influencern und Forenmitgliedern erkennen Milliardäre genau, wann es Zeit wird, ein sinkendes Schiff zu verlassen. - P.S.: Jener Filmproduzent setzte laut eigenen Aussagen seit Jahren bereits KI in seinen Filmen ein, um Zeit und Geld zu sparen. - Im Übrigen waren die Diskussionen in den Foren der Video-Effekte-Hersteller beim Film niederschmetternd: Sie benötigten für solche (erstaunlich natürlich aussehenden) Special-Effects hunderte von Personenstunden mit hochbezahlten Spezialisten.
Kurz darauf stellte die viel kleinere Video-KI-Firma Pika die neue Funktion Lip Sync vor. Dabei bewegen sich die Lippen und Gesichtszüge zum per Text eingegebenen englischen und französischen Text oder zu hochgeladenen Tondateien ziemlich korrekt. Für reine Porträts (nur Gesichtsaufnahmen / Köpfe) gab es bereits Vergleichbares. Aber Pika kann komplette Charaktere mit ganzem Körper und sonstigen Bewegungen dazu erzeugen.
Ende Februar übertrumpfte die chinesische Firma Alibaba mit EMO das bisher im KI-Video-Bereich Dagewesene nochmals, indem sie aus einem einzigen Foto eine singende Person mit Lippenbewegungen und korrekter Mimik im Gesicht zu eingespielter Musik erzeugte und die Mona Lisa sprechen ließ.
Bereits Ende Februar waren fast alle zu Jahresbeginn gemachten Vorhersagen für KI-Video im Jahr 2024 erreicht und teilweise übertroffen. KI-Neuerungen für Video kamen weltweit fast täglich heraus.
Wie sehr weltweit der KI-Markt boomte, zeigte sich vor allem an manchen Aktienwerten und Gewinnen von KI-Firmen wie Nvidia: ständig steigende Umsätze, Gewinne, Aktienkurse etc. Nvidia stellt z.B. die Hardware für KI-Rechner her.
Noch eine politische Randbemerkung dazu: Alle relevanten KI-Aktiengesellschaften liegen in den USA und unterstützen beide politische Parteien mit ungeheuren Wahlkampfspenden. Die USA werden somit niemals ihre eigene KI ernsthaft beschränken.
Wie drastisch KI den Produktfotobereich bereits revolutionierte, erkannte man am erneuten Engagement der Investoren u.a. bei der Produkt-Plattform Photoroom. Dort investierten die Capital-Venture-Investoren aufgrund der bereits großen Erfolge und der positiven Zukunftsaussichten nochmals zweistellige Millionenbeträge in der B-Runde. - Das wird sich sehr negativ für alle Produktfotografen auswirken.
Vorab zu allen CIPA-Zahlen und Statistiken: Da Fujifilm Anfang 2024 die neue X100 VI herausbrachte, wurde immer klarer, dass die bisher korrekt bezeichnete Gruppe der Kompakt- und Bridge-Kameras sich inhaltlich verändert hatte und somit auch im Deutschen umbenannt werden muss. Jene Kompakt- und Bridge-Kameras mit kleinem Sensor waren tatsächlich weitgehend zurückgegangen und 2024 im Aussterben begriffen. Dafür erfreuten sich vor allem seit 2024 die sündhaft teuren Edel-Kameras mit Retro-Flair als Accessoire bei Reichen als Zweit- oder Dritt-Kamera sowie Sammlerstück zunehmender Beliebtheit. Deshalb wird diese Gruppe nun zutreffend als 'Kameras mit fest eingebautem Objektiv' bezeichnet.
Die CIPA publizierte die Zahlen zum Monat Januar sowie die Grafik der Verschiffungen. - Je nach Browser-Einstellungen lädt es diese Dateien sofort auf Ihren PC in den voreingestellten Download-Ordner herunter, statt sie im Browser anzuzeigen.
Die Januar-Zahlen waren trotz der schwierigen Wirtschaftslage erstaunlich positiv. Sie lagen in allen Kategorien über den (damals jedoch unerwartet schlechten) Januar-Zahlen des Vorjahres 2023.
Die Gesamtzahlen der Produktion veränderten sich um: +49,6% im Vergleich zum Januar 2023.
Die Produktion der Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) veränderte sich um: +7,8% im Vergleich zum Januar 2023. Das werte ich als negativen Schritt in die falsche Richtung. Auch eine monatliche Produktion von fast 125.000 dieser ungeliebten Modelle halte ich für deutlich zu hoch.
Die Produktion der DSRL-Kameras veränderte sich um: +11,3% im Vergleich zum Januar 2023. Dennoch waren diese Zahlen aus meiner Sicht sehr positiv, weil man nun mit nur noch mit rund 66.000 Stück endlich die Überproduktion jener ungeliebten Kameras deutlich reduzierte (-22,9% oder fast 20.000 Stück gegenüber dem direkt davorliegenden Dezember 2023). Allerdings muss man den weiteren Trend abwarten. Es ist noch nicht sicher, dass man die Produktion nun endlich dauerhaft auf vernünftige Zahlen herabgesetzt hat. Da erlebten wir auch in den Vorjahren Überraschungen mit unerwarteten Produktionssteigerungen im Laufe des Jahres.
Die Produktion spiegelloser Kameras veränderte sich um: +85,4% im Vergleich zum Januar 2023. Das war mit rund 370.000 Stück das höchste jemals registrierte Januar-Ergebnis für spiegellose Kameras.
Die Gesamtzahlen der weltweiten Verschiffung veränderten sich um: +34,6% im Vergleich zum Januar 2023.
Die Gesamtzahlen der Verschiffung nach Europa veränderten sich um: +14,2% im Vergleich zum Januar 2023.
Die +11,2% höheren Produktionszahlen im Vergleich zur Verschiffung im Januar 2024 sind als negativ zu werten, da man die Überproduktion zuerst einmal in die sowieso bereits angefüllten eigenen Zentrallager platzieren musste. - So löst man nicht das noch immer große Problem der vollen Lager.
Im Januar nehmen die Produktionszahlen zum Dezember meist leicht (-3,4% im langjährigen Mittel) ab. Wir hatten aber im Januar 2024 einen hohen Rückgang um -11,2% zum Vormonat Dezember (2023) zu verzeichnen.
Dennoch muss man festhalten, dass die positiven prozentualen Werte darauf beruhen, dass das Januar-Ergebnis (also die Basis für Prozentzahlen) extrem niedrig lag.
Fazit: Das war somit ein insgesamt durchwachsener Start in das Jahr 2023: besser als die unerwartet miserablen Vorjahres-Ergebnisse im Januar 2023, aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Dezember 2023 lag man unter den langjährigen Erwartungen.
Die Börsen boomten, während die Weltwirtschaft eher mäßig langsam wuchs, jene in Europa schwächelte und diejenige in Deutschland in vielen Bereichen schlecht lief.
Allerdings sanken die Inflationsraten deutlich. Dennoch lagen vor allem Energiepreise (trotz Rückgängen im letzten Halbjahr) mit +41% weit über den Werten von vor zwei Jahren (vor den Wirtschafts-Sanktionen). Und auch das allgemeine Preisniveau lag um rund 20% höher als vor zwei Jahren. D.h. die Menschen hatten - trotz Lohnerhöhungen - faktisch weniger Geld zur freien Verfügung.
Laut von den gesteuerten Medien gestreuten Wirtschaftsberichten ging es Deutschland Mitte März angeblich wieder gut, weil Microsoft bei Frankfurt investiert (Microsoft-Quelle). Korrekt ist ebenfalls, dass die Energiepreise für die Industrie etwas sanken. Jedoch darf man Einzelfälle nicht überbewerten, wie Microsoft, das sich eben nahe des europäischen Internet-Hubs bei Frankfurt platziert, wenn es in der EU schon einen Standort haben muss. Aber vielen kleinen und mittleren vor allem einheimischen Firmen ging es noch lange nicht gut. Und das lag ganz gewiss nicht nur am schwächelnden Export aufgrund der mäßig guten Weltwirtschaft. Dass z.B. 10% der Gastronomie 2023 aufgeben musste (fast 50.000), hatte nichts mit dem Export zu tun, sondern mit rein binnenwirtschaftlichen Faktoren. Vor allem scheint eine Grundannahme nicht mehr zuzutreffen: Angeblich würden die Deutschen immer Geld für Essen und Trinken in der Gastronomie ausgeben - auch in harten Zeiten. Somit mussten die Zeiten für Viele sehr schlecht geworden sein. - Dass in Europa aber besonders in Deutschland, der Einzelhandel litt, lag auch am Einbruch des Binnen-Konsumverhaltens. Daran trug jedoch die Regierung zumindest eine Mitschuld.
Fazit: Ende des ersten Quartals (im März) zeichnete sich ganz langsam eine leichte Besserung ab. Es wird ökonomisch vermutlich dank des klimatisch milden Winters und des beginnenden Frühlings 2024 nicht ganz so schlimm kommen, wie die Pessimisten vermuteten. Aber von Aufschwung für viele kleinere sowie mittlere Firmen und damit den wichtigen deutschen Mittelstand mit seinen vielen Beschäftigten war man noch weit entfernt.
Während die Börsen fast täglich neue Höchststände erreichten, verringerten Ende März die Wirtschaftsinstitute ihre Jahresgesamtprognose auf nur noch 0,1% Wachstum für Deutschland
(zweite Quelle), und große Teile der Konsumenten in Deutschland gingen in das Angstsparen über. Kaufzurückhaltung
war eine höfliche Umschreibung für den schwächelnden Konsum. Erst in der zweiten Jahreshälfte erhofften sich manche Analytiker eine Besserung der Konsumlaune.
Abweichend von der oben analysierten positiven US-Wirtschaftsanalyse für Selbständige (auch Foto- und Videografen) sah eine Untersuchung von Insider-Monkey die weltweite Situation differenzierter: Anhand grober (bereits aus den Vorjahren von Unternehmensberatungsgesellschaften stammenden) Annahmen zum Wachstum im gesamten Foto- und Video-Bereich (auch Smartphones und KI) prognostiziert man insgesamt zwar ein Wachstum des Gesamtmarktes, aber bei gleichzeitiger personeller Übersättigung. Wenn man somit den Bilder-Markt ('Photography Services') weltweit betrachtet, werden die gesamten Umsätze dort (prognostiziert) bis 2028 zunehmen. Aber in dem sowieso übersättigten Markt werden noch mehr bisherige Arbeitslose tätig werden und sich die Einnahmen streitig machen. Die Stundenlöhne lagen in zahlreichen Ländern sowieso bereits auf einem kaum tragfähigen Niveau (in China Anfang 2024 zwischen 13 Cent bis 13 Euro die Stunde). - Weltweit waren viele Fotografen unterbewertet und unterbezahlt
. Verschlimmert wird die Lage der Fotografen, dadurch dass immer mehr Menschen (Kunden) die Fotografie als einen einfachen Service
sehen und folglich immer schlechter bezahlen. Zudem führen die Inflation und Verarmung weiter Bevölkerungsgruppen dazu, dass sie dafür sowieso weniger Geld ausgeben können. Sie verzichten deshalb oft bewusst auf hochwertige Qualität. Gemäß der Analyse sollen in den 15 betrachteten westlichen Industrie-Ländern die durchschnittlichen Jahreseinkommen der Fotografen zwischen rund 50.000 und 92.000 US-Dollar liegen. Aber es wird noch nicht einmal klar, ob dies brutto oder netto (Gewinn nach Abzug aller Steuern etc.) oder eventuell sogar nur der Umsatz ist.
Das in den Rahmenbedingungen der Foto-Wirtschaft bereits angesprochene Thema der Fotografierverbote nahm weltweit zu und wurde vor allem immer aggressiver vorgetragen: So wollte die japanische Stadt Kyoto das Fotografieren von Geishas durch Touristen verbieten. Nicht nur wurden alle Touristen als 'Geisha-Paparazzi' denunziert, sondern mit Geldtrafen von ca. 60 Euro belegt. Ab April 2024 wollte man als weitere Gegenmaßnahme ganze Straßenzüge für Fotografen (= Touristen) sperren.
Aufgrund meiner ketzerischen Kommentare zur CP+, sahen sich auch führende Fachmagazine gezwungen, etwas zu publizieren. Hier die 10 Kameras, welche alle erwarteten, aber nicht vorgestellt wurden. - Das liegt derzeit an den nicht respektive zumindest nicht in ausreichenden Stückzahlen verfügbaren neuen Sensoren.
Canon gab im Februar wieder einmal bekannt, dass man intern darüber diskutiere, auch Drittherstellern den Zugang mit deren Objektiven zum RF-Bajonett zu genehmigen. Bisher war das alles allerdings immer heiße Marketing-Luft. Man gab in jenem Interview auch ganz offen zu, dass Canons Geschäftsstrategie gegen jede Kooperation mit Drittherstellern ausgerichtet ist.
Wie bereits mehrfach erwähnt, strebten immer mehr kleine chinesische optische Firmen in den Bereich Objektive. Allerdings ist der Markt hart umkämpft. Deshalb musste die Firma Vazen 2024 nach nur 5 Jahren wieder aufgeben. Sie stellte durchaus hochwertige spezielle anamorphische Video-Objektive her. Obwohl man diese Objektive für mehrere Bajonette und Sensorgrößen anbot, war der Nischen-Markt zu klein. Immerhin verabschiedete man sich höflich von den Kunden. Viele andere Firmen im Bereich der Kameraindustrie verschwinden wortlos. Andere Firmen welche als Unternehmen weiterbestehen, stellen ihre Kamera-Produkte ein, ohne jemals etwas offiziell darüber mitzuteilen.
Anfang März stellte Leica seine neue SL3 vor: eine Vollformat-Kamera mit dem Sony-Sensor mit 60 MP und auch sonst ähnlichen Eigenschaften zur Sony A7RV - für allerdings 6.800 Euro. Jedoch wurden einige technische Details verschlechtert gegenüber dem Vorgängermodell (u.a. nur noch 1/200 Sek. X-Sync und schlechteres IBIS von nur noch 5LW). DPReview: Leica SL3 initial review, PetaPixel und fotoMagazin.
In einem Interview räumte ein Mitarbeiter bei Leica ein, dass es relativ schwierig ist, Kameras mit L-Bajonett (L-Mount) zu verkaufen. Im Vergleich zu Panasonics Modellen sind Leica-Kameras teurer und nicht selten technisch sogar unterlegen. Unerwähnt bleibt jedoch, dass Leica ein Vermögen an den Lizenzrechten und Patenten des Bajonetts verdient.
Anfang März stellte Canon seinen neuen Strategieplan für den Konzern sowie Imaging vor: Vorsicht: Erwarten Sie von den PDF-Folien nicht zu viel. Strategien klingen immer ziemlich vage. Beim Gesamtkonzern lauten die Richtungen: Wachstum, Diversifizierung und Transformation. Beim Imaging wird es etwas deutlicher: Von der reinen Aufnahme (shooting) geht es zunehmend zum Gesamtkonzept: also zusätzlich auch Betrachten, Erfahren, Nutzen / Anwenden (viewing, experiencing, utilizing). Das meint u.a. den Service rund um die Bilder. Vor allem hob man die zukünftig nochmals verstärkte Ausdehnung im Video-Bereich hervor. Fakt ist, dass Fotografie nicht mehr erwähnt wird. (Siehe den Kommentar dazu.)
Fast alle Kamerahersteller boten weltweit und vor allem in den USA im ersten Quartal z.T. massive Preisnachlässe an. Einerseits ist dies ein Symptom dafür, wie schlecht der Absatz lief. Andererseits ist der Zeitpunkt nicht untypisch, weil die meisten Firmen Ende März ihr Geschäftsjahr beenden und deshalb manchmal (vor allem in bisher nicht so optimal verlaufenden Geschäftsjahren) kurz vor Toresschluss noch einmal auf diese Weise die Bilanzen aufhübschen wollten.
Im März gingen die meisten Weihnachts-Rabatt-Aktionen nahtlos in die Oster-/Frühlings-Rabattaktionen über. Dabei gab es Preisreduktionen bis zu 20%. Für die Fotografen und Videografen hatte dies Vorteile. Aber quasi Dauerrabatte waren für die Hersteller nachteilig und zeugten von Absatzproblemen. - Ende März räumten selbst Fachmagazine ein, dass es noch nie so lange Dauerrabatte gegeben hat.
Die Firma Spotify, welche bisher eher Musik, Podcasts und Audiobücher anbot, dehnte mit dem 4. Segment Online-Kurse sich - als Experiment zumindest in England - auch auf Video- und Fotokurse aus. Einerseits ist dies positiv zu werten, da sich so der potentielle Teilnehmerkreis für beide Gebiete erhöhen könnte. Andererseits richten sich die Angebote oft deutlich an Smartphone-Nutzer. Und der - nach zwei Freikursen - geringe Preis von unter 50 Pfund wird den Druck auf andere Foto- und Video-Kurse weiter erhöhen. Jener Schulungsbereich litt im Sektor Foto und Video bereits seit Jahren.
Sony stellte zwei neue Sensoren für das Mittelformat mit rund 247 Mega-Pixeln vor: Typ 4.01 - 247 Mega-Pixel auf 4.1 Zoll (64,84 mm) Diagonale: IMX811-AAMR und IMX811-AAQR. Mit jeweils 19.240 * 12.840 Pixeln sind sie theoretisch sogar für 16K-Video geeignet. Die (derzeit) angegebene maximale Bildrate des Sensors von 5-12 Bildern je Sekunde bei 12-16 Bit-Farbtiefe sowie der Rolling Shutter sprechen jedoch eher für die Fotografie. Ferner wird er zuerst für die Industrie angeboten. Jedoch ist dies der nicht selten erste (lukrative) Schritt, bevor man solche Sensoren später in klassische Kameras einbaut. Allerdings gibt es keine Garantie dafür und auch keine zeitliche Aussage hierzu. Auf jeden Fall geht somit das Rennen hin zu noch mehr Mega-Pixeln weiter.
Ende März kündigte Sony erneut an, dass man manche Firmware-Updates für manche Kameras nachreichen werde: Die jahrelange komplette Vernachlässigung vieler Kameras durch Sony - sogar der teuersten Modelle - führte zu weltweiten Protesten. Immer wieder gelobte Sony Besserung. Nun sollte endlich etwas nachgeliefert werden. Für die A9III jedoch erst nach April
. Viele dieser sogenannten großen Firmware-Updates (großspurige #.00-Versionen) werden die Anwender jedoch enttäuschen, da sie nur 4 Kameramodelle betreffen (A7SIII, A1, A7IV, A9III), oft nur wenig und dann auch nur unvollständig oder eingeschränkt nachgeliefert wird.
Ganz besonders betrifft es die C2PA-Funktion der sogenannten Content Authenticity Initiative - CAI. Diese wird zuerst nur ganz wenigen Presseagenturen als Zusatzlizenz freigeschaltet. Dann folgen zu einem späteren Zeitpunkt
weitere Presseagenturen. Aber von Privatnutzern oder den Preisen für sie steht nichts geschrieben. Dies belegt die von Insidern bemängelten weitgehenden Probleme damit und auch die Sicherheitslücken.
Wie wenig das gelieferte Update bot, zeigte sich am Beispiel der extrem hochwertigen (und teuren) Video-Kamera A7SIII, welche noch nicht einmal einstellbare / in die Kamera hochladbare LUTs erhielt. Lookup Tables sind eine Art Filter oder auch Preset genannt, welche bereits das farbliche Endergebnis im Sucher anzeigen. Deshalb starteten frustrierte Sony-Kunden Ende März eine Petition. Da Sony diese LUTs selbst bei Einsteiger-Kameras wie ZV-E1 und A7CII bereits anbot, gab es keine technischen Hürden.
Aber Sonys Firmware-Update war immerhin hochwertiger als das seit mindestens einem Jahr hoch bewertete und von fast allen Anwendern sehnlichst erwartete Firmware-Update 2.0 für die Canon R5 von Mitte März 2024. Das waren nur lächerliche Fehlerkorrekturen, statt der versprochenen Modernisierung aller Details. Für dieses Modell wird vermutlich auch nichts mehr nachkommen, da Canon Version 2.0 in den USA als Endversion deklarierte.
Ende März publizierte Pentax noch zwei neue Kamera-Modelle GR III HDF und GR IIIx HDF. Das klang beeindruckend, waren jedoch nur die alten Modelle der Kompaktkamera, die mit Künstlicher Intelligenz einen elektronischen ND-Filter für helle Bildteile lieferten. Das hätte man auch als kostenloses Firmware-Update liefern können. Aber 'knallhart kalkulierte' 1.149,99 Euro nimmt jeder Kamerahersteller für eine KI-App, die bei jedem Smartphone bereits kostenlos enthalten ist, gerne von den reichen Fotografen, die noch immer eine jedem modernen Smartphone unterlegene Kompaktkamera mit nur einer fest verbauten Brennweite wollen. Vor allem in Japan und den USA soll die Nachfrage danach groß sein.
Ende März brachte die Firma Lomography eine neue Kamera Lomomatic 110 für die Anhänger schlechter Fotos heraus. Die erstaunlich stetige Nachfrage seit Jahrzehnten widerlegt die Behauptung der großen Kamerahersteller, dass alle Menschen nach hoher Bildqualität streben würden. Lomography bietet in etwa die lausige Bildqualität der 1970er Jahre - weit unter jedem schlechten Smartphone.
Die bereits Anfang 2019 in Zahlungsunfähigkeit geratene, dann mit viel Steuergeldern und EU-Fördermitteln gerettete alte Firma Tetenal, die war für zahlreiche Firmen und fast alle Länder in Europa, Afrika und dem Nahen Osten Chemikalien für die Filmentwicklung produzierte und lieferte, musste im März 2024 erneut und endgültig Insolvenz anmelden. Wie bereits 2019 befürchtet, lagen die wahren Gründe an der sinkenden Nachfrage.
Anfang März gab Nikon bekannt, dass es die Firma RED übernimmt:
Aufmerksame Leser erinnern sich noch an den Rechtstreit zwischen (der als streitsüchtig bekannten Firma) RED und Nikon wegen des Patentmissbrauches beim komprimierten RAW der Nikon Z9. Siehe hierzu die Details 2022 Klage und 2023 Einstellung des Verfahrens. Bereits damals blieb unklar, warum man sich so plötzlich und für US-Verhältnisse friedlich geeinigt hatte. - Diese komplette Firmenübernahme erklärt nachträglich vieles.
RED stellte seit 2005 hochwertige Video-Kameras für den Berufsbereich her. - Dieser Bereich fehlte bisher bei Nikon. Vor allem besitzt RED einen erheblichen Marktanteil in den USA z.B. in Hollywood- und Fernseh-Produktionen sowie insbesondere im Berufsbereich wichtigen Verleih von Video-Kameras. Deshalb scheint dieser Aufkauf für Nikon durchaus strategisch gesehen ökonomisch sinnvoll zu sein.
Der Aufkauf war rechtlich einfach, da es sich bei RED um eine LLC handelt - eine Rechtsform, welche erst seit einigen Jahrzehnten eine in den USA erlaubte steuerrechtlich begünstigte Personengesellschaft darstellt, aber haftungsrechtlich eine Kapitalgesellschaft mit beschränkter Haftung Firma ist / war. Somit musste man u.a. nur mit einem Eigentümer sowie dem (beteiligten) Firmen-Präsidenten verhandeln und hatte auch keine Börsenaufsicht respektive sonstigen rechtlichen Einschränkungen etc. zu beachten. Das beschleunigte den Verhandlungsprozess. Einschränkend gilt jedoch, dass bei einem eventuellen Kaufpreis von über 223 Millionen US-Dollar dennoch (pro forma) eine Kontrolle durchlaufen werden muss (Hart-Scott-Rodino Antitrust Improvements Act).
Ferner wurde bekannt, dass die Filmstudios von RED als selbständige Firma ausgegliedert seien und nicht zum Übernahmepaket gehörten.
Allerdings legte dieser Verkauf auch Schwächen offen: RED in Kalifornien mit 220 Mitarbeitern ist alleine zu klein und finanziell zu schwach, um selbständig zu überleben, insbesondere, weil es von unten massiv von den früher reinen Foto-Kamera-Herstellern bedroht wird, welche heute hoch- bis höchst-wertige Video-Kameras herstellen, die nur noch Laien als sogenannte 'Hybrid-Kameras' bezeichnen. Überdies scheiterte RED mit seinem seit ca. 10 Jahren betriebenen Versuch, eigene hochwertige Objektive für den Kino-Betrieb herzustellen. Zudem verlor es in den letzten Jahren kamera-technisch den Anschluss zu Arri - einem anderen Video-Anbieter.
Aber auch Nikon ist zu klein, um diesen Berufsbereich nebenbei aufbauen zu können und vor allem in den USA einen relevanten Marktanteil zu erkämpfen. - Vergessen werden darf nie, dass japanische Firmen die USA als Hauptmarkt betrachten. Europa hat man abgeschrieben und zieht sich deshalb von dort (wie aus anderen Weltregionen) zurück.
Über den (angeblich hohen) Kaufpreis wurde nichts bekannt. Aber Nikon ist bekannt dafür, dass es sehr hohe Preise bereit ist zu bezahlen, um als viel zu spät gekommene Firma sich in neue Bereiche teuer einzukaufen. Das gehört zu Nikons derzeitiger Diversifizierungsstrategie. - Im Mai 2024 musste Nikon im Quartalsbericht einen erstaunlich niedrigen Kaufpreis publizieren.
Taktisch klug war der Schlag auch gegen Canon. Denn Canon besitzt Verträge mit RED zur Nutzung des RF-Bajonetts (und somit den neuen Objektiven von Canon), wofür Canon Zugang zu Patenten (u.a. RAW-Video) bei RED erhielt. Da wird man Canon bald beides aufkündigen und neu verhandeln. Aber in der Zwischenzeit erhält Nikon direkten Zugang zu allen technischen Details am RF-Bajonett des Konkurrenten.
Die Zielrichtung hin zu teuren Video-Kameras dürfte mit dem Kauf der Firma RED nun hoffentlich jedem klar geworden sein. Auch Nikon sieht seine Zukunft nicht mehr bei 'armen' Fotografen.
Zwar jubelte die Fachpresse darüber. Aber das ist unberechtigt. Denn für Amateure und kleine Videofirmen hat dies nur Nachteile. Nikon wird zukünftig - wie alle anderen Firmen mit eigenen großen Berufs-Video-Kameras - diesen sehr lukrativen Bereich schützen und kaum mehr deren Technik billig in Amateur-/Hybrid-Kameras anbieten. Mit anderen Worten: Hybrid-Kameras bei Nikon werden zukünftig ebenfalls künstlich beschränkt werden.
Hinzu kommt, dass Nikon nun eine sogenannte Brücken-Video-Kamera zwischen der Z9 und der untersten Komodo von RED entwickeln muss. Ein weiterer Schritt weg von der Fotografie.
Schließlich werden eigene Video-Objektive konzipiert, entwickelt und konstruiert werden müssen. Auch das wird Ressourcen vom Bereich Fotografie abziehen.
Letztendlich werden die Bilanzzahlen des Imagings dadurch noch weiter verwässert. Sobald die Firma RED bilanztechnisch in den Nikon-Konzern integriert ist, werden die dedizierten Fotokameras (wie bei den anderen Herstellern) kaum mehr einzeln analysierbar.
Englische (Sekundär-)Quellen: Nikons Pressepublikation, Jared Land (Präsident von RED) Publikation auf Facebook, DPReview, PetaPixel, TC - techcrunch.
Ganz anders hingegen die wenige Tage später nachgereichte Lobhudelei von PetaPixel, welche allen Ernstes behauptet, Nikon hätte es angeblich überhaupt nicht nötig gehabt, sich zu diversifizieren und RED zu kaufen. Warum hat das japanische Management dann diesen Kauf befürwortet?
Zum Verständnis: Jim Jannard, der Besitzer von RED, ist einer der härtesten, erfolgreichsten und reichsten Geschäftsmänner der Welt. U.a. baute er Oakley Sonnenbrillen auf, die er zum Schluss für 2,1 Milliarden Dollar verkaufte. Dieser Mann denkt nur an seinen Profit.
Und warum diversifizierte Nikon seit Jahren krampfhaft in alle Bereiche? Solche Artikel belegen nur den mangelnden Sachverstand jener angeblichen Foto-/Video-Fachzeitschrift bei ökonomischen Fragen.
Ein ernsthaftes Problem ist Nikons Controlling. Dieses besteht vor allem im operativen Tagesgeschäft aus 'Erbsenzählern', welche in dem unfassbaren Korruptionssumpf der Film-, Kino- und Fernsehwelt Probleme mit ihrer Korrektheit und den Details haben werden. Dort wird mangels externer Kontrolle in ganz anderen Finanzgrößen gedacht und gehandelt, als sich die meisten Menschen vorstellen können.
Und noch ein rein ökonomisches Detail: Keinesfalls führen alle Fusionen, Aufkäufe etc. zum gewünschten Erfolg. Eine junge, dynamische, kleine US-Firma in einen großen japanischen Konzern zu integrieren und die beiden Produktlinien sauber aufeinander abzustimmen, ist eine anstrengende Aufgabe - für beide Seiten.
Nach wenigen Tagen stellte sich auch heraus, dass die meisten Kunden der Firma RED keineswegs von dem Verkauf erfreut waren. Auch viele Nikon-Videografen waren nicht begeistert, weil die RED-Kameras schlichtweg für Amateure und kleine Videofirmen (viele Influencer) viel zu teuer sind. - Neues dazu ab April.
Eine weitere Fusion gab es Anfang März in den USA, als die 2006 gegründete größte Verleihfirma LensRentals den 2007 gegründeten kleineren Konkurrenten BorrowLenses übernahm: BorrowLenses war bereits 2013 von Firma Shutterfly aufgekauft worden, zeigte jedoch in den letzten Jahre zunehmend Probleme. Mehrfache Übernahmen in wenigen Jahren deuten immer auf Fehlentscheidungen des Managements hin. Hingegen hatte die erfolgreiche Firma LensRentals bereits 2017 den Konkurrenten LensProToGo übernommen. Die Konzentration auf ganz wenige Monopolisten schritt somit im Foto- und Video-Bereich weiter voran. Für Fotografen und Videografen ist eine Monopolisierung meist nachteilig, weil sie fast immer mit höheren Preisen und reduziertem Service einhergeht. Das wurde auch einen Tag später bestätigt, als klar wurde, dass sowohl der alte Standort zur Direktabholung der Firma BorrowLenses in San Carlos (Kalifornien) geschlossen wird, als auch deren Personal entlassen wird. Man will nur die Kunden und das Inventar (Kameras, Objektive etc.). Typisch amerikanisch wird alles binnen weniger Tage 'abgewickelt'. Dies belegt, wie hart umkämpf und wenig lukrativ der Verleihmarkt inzwischen selbst im klassischen Ausleihland USA war. Englische Sekundärquelle, 2. Englische Sekundärquelle, Publikation der aufgekauften Firma Borrow Lenses, 3. Englische Sekundärquelle.
Ende März wurde bekannt, dass das junge (erst 2013 gegründete) australische Unternehmen Canva, welches Online-Software anbietet, die 37 Jahre alte Software-Firma Affinity aufkaufte, welche einen ernstzunehmenden Konkurrenten (Photo 2) gegen die Fotosoftware Photoshop herstellte und vor allem als Einmallizenz vertrieb. Daneben passten auch die Video-Schnitt-Software und andere Canva bisher fehlende Programme in deren Gesamtportfolio. Damit schritt der Konzentrationsprozess weiter voran. Die angeblich über 170 Mio. monatlichen Online-Nutzer von Canva werden um ca. 3 Mio. Offline-Nutzer von Affinity erweitert. Details blieben wie fast immer geheim. Dennoch soll der Kaufpreis mehrere hundert Mio. britische Pfund betragen haben (laut anderen Quellen ca. 380 Mio. US-Dollar). Aber offenbar zählte inzwischen nur noch die Firmengröße, um gegen Adobe zu überleben. Bisher hatten monopolartige Strukturen - u.a. der damit einhergehende Rückgang der Auswahlmöglichkeiten - jedoch meist Nachteile für die Anwender.
Anfang März stellte die Firma Prophesee ihre KI-Verwacklungs-Software MetaVision vor, welche besonders für Smartphones gedacht ist. Die KI kann Bewegungen insgesamt analysieren und dadurch sowie nach der Aufnahme diese optimieren. Damit wird die Bildqualität der Smartphones weiter erhöht. Das hat langfristig negative Auswirkungen auf die dedizierten Kameras. Kurzfristig wird die Umsetzung noch durch den derzeit erforderlichem eigenen (neuronalen) Chip beschränkt. Sobald die Software allerdings auf allen Smartphone-Chips lauffähig ist, handelt es sich nur noch um eine installierbare App.
Im März wurde eine Ende 2023 als Online-Befragung in Großbritannien durchgeführte Studie zur Fotografie von Lebensmitteln (Food-Photography) publiziert: Einerseits lieferte diese Studie mit drei Experimenten (Stufen) ein sehr vielfältig interpretierbares Ergebnisspektrum. Andererseits waren manche Ergebnisse zumindest erstaunlich, da KI-Fotos keineswegs immer negativ wirkten. So erkannten zwar viele Probanden in der ersten Stufe des Experimentes (vor allem) die extrem bearbeiteten Fotos, aber dennoch gefielen vielen Probanden in der nächsten Stufe des Experimentes die KI-Fotos 'besser'. Erst, wenn man den Probanden in der dritten Stufe mitteilte, dass es sich um KI-Fotos handelt, wurde die (vorher) positive Bewertung (nachträglich) herabgesetzt. Deshalb lässt das Ergebnis eher Rückschlüsse auf die Psychologie der Menschen zu als auf die KI. - Für die Lebensmittelfotografen ist das Ergebnis eher negativ, denn KI erzeugte somit bereits 'ansprechendere' Fotos als echte Menschen / Fotografen. Diese KI-Technologie wurde im Lebensmittelbereich bereits seit 2023 verwendet. Allerdings muss man erwähnen, dass man im Lebensmittelbereich bei Fotos schon seit Jahrzehnten massiv fälschte und 'aufhübschte', weil echte Lebensmittel als unbehandelte Naturprodukte sehr schwer zu fotografieren sind und zudem unbehandelt kaum die gewünschte Wirkung beim Betrachter erzielen.
Im März wurde immer deutlicher, dass StabilityAI (Hersteller der Gen-KI-Software Stable Diffusion) in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Mehrere Chefprogrammierer hatten gekündigt und Partnerfirmen beklagten einen Zahlungsrückstand. Dies ist bei revolutionären Neuentwicklungen durchaus typisch: Angesichts des heute unglaublichen Geldbedarfes für (Gen-)KI und vor allem AGI wird sich die Spreu vom Weizen trennen. D.h. es werden noch weitere Firmen ausscheiden. Das bedeutet jedoch auf keinen Fall, dass damit KI oder AGI sterben würde. Es gibt noch immer viele reiche Konzerne und vor allem Staaten, welche es bedingungslos vorantreiben. Ganz im Gegenteil wird nun ersichtlich, dass die finanziellen Einstiegshürden für die zu spät gekommenen Nachfolger und Imitatoren extrem hoch werden. Das betrifft vor allem Europa und Deutschland, wo Risikokapital sowieso knapp ist und nur zögerlich vergeben wird. Hinzu kamen hier durch die neue EU-KI-Verordnung sogar noch zeitraubende Prüfverfahren (durch fanatische KI-Gegner) vorab, die jeden Investor endgültig abschrecken. Dass es in diesem Fall sogar deutsche Programmierer und Forscher waren, welche schon früher ihre Ideen nur in England bei StabilityAI umsetzen durften, sollte jeden warnen. Dank Kontrolle der gesamten KI-Umsetzung respektive deren systematische Unterdrückung durch grüne Fanatiker dank der von ihnen selbst über die EU erzwungene KI-Verordnung wird seit 2024 noch weniger hier entwickelt werden. Wenige Tage darauf trat der umstrittene CEO der Firma zurück.
Im März wurde ein Horror-Film dafür kritisiert, dass er - trotz mancher Absprachen und Vereinbarungen (u.a. mit den Schauspielergewerkschaften) dennoch KI verwendete. Sobald eine Technologie entwickelt wurde, lässt sich deren Einsatz nur noch selten verhindern.
Ende März erregte ein Video Aufsehen, das aus dem Bild einer real existierenden Frau ein GenKI-Film erzeugte, den viele Zuschauer nicht mehr als solchen erkannten. Eine GenKI-Software-Firma, welche derartigen User Generated Content (UGC - durch einen Anwender selbst erzeugten Inhalt) bereits anbot, war Arcads.AI. Vor allem war dies die erste Version jener GenKI-Video-Software. Das wird bereits 2024 rasend schnell weiterentwickelt werden.
Während die Grünen in Europa und vor allem in Deutschland die KI massiv behinderten, wurde in den USA KI sogar von den Regierungsbehörden verwendet. Dazu erließ die Vize-Präsidentin am 28. März eine weitere Erklärung (EXECUTIVE OFFICE OF THE PRESIDENT), welche (vage) Rahmenbedingungen (Anforderungen und Empfehlungen
) vorgibt. So macht man es im freien Ausland: mit gutem Beispiel vorangehen
, statt pauschal alles für Firmen und Privatpersonen zu verbieten, aber dafür den eigenen Sicherheitsbehörden zur Überwachung der eigenen Bevölkerung freie Hand zu geben. - Beide Dokumente und Verordnungen wurden von den Republikanern Mitte Januar 2025 entfernt, weil sie diese Beschränkungen der KI-Wirtschaft umgehend aufhoben.
Reiche und wohlhabende Menschen in der Fotografie gab es immer. Vor allem in der Anfangszeit im 19. Jahrhundert waren es insbesondere jene Adligen und aus dem oberen Bürgertum stammenden Personen, welche Fotografie als Hobby betreiben konnten. Die Berufsfotografen waren meist auch bereits wohlhabend, bevor sie sich damals einem derart teuren Beruf (Ausrüstung und Fotostudio) widmen konnten, erhielten (hoffentlich) die Ausgaben allerdings durch Einnahmen der bezahlenden Kunden mehr als ersetzt.
Mit steigendem Einkommen der Weltbevölkerung und gleichzeitig sinkenden Kamerapreisen (vor allem seit Kodak Ende des 19. Jahrhunderts seine Kamera für fast Jedermann vorstellte) wuchs die Zielgruppe stetig an. Dies geschah vor allem in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und nochmals drastisch gesteigert durch die Digitalisierung ab ca. 1995, welche neben der technischen Vereinfachung der Bedienung auch eine Preisreduktion durch Massenproduktion mit sich brachte.
Seit ca. 2008 spätestens jedoch 2010 ging es bergab. Ca. 94% Rückgang der Verkäufe deutet auch auf einen Rückgang der Käufer hin. Das wäre alles eine Banalität, sofern sich alle Käuferschichten gleichmäßig reduziert hätten. Jedoch fielen systematisch vor allem die seit ca. 1995 hinzugekommenen einkommensschwachen Schichten von unten her weg.
Zudem waren viele Jugendliche betroffen, welche sich aufgrund explodierender Kosten für Ausbildung und Studium derartigen Luxus nebenher kaum mehr leisten konnten oder wollten. Früher typische Anschaffungsgründe einer Kamera für viele Menschen, wie besondere Feiern (Volljährigkeit, erstes Auto, erste Wohnung, erster eigener Urlaub, erstes Kind, erster Hausbau, Sportbetätigungen und Geburtstagsfeiern, Erstkommunion etc. des eigenen Kindes) sind heute für viele junge Menschen kein Grund oder Motiv mehr für die Anschaffung einer dedizierten Kamera. Das liegt nicht nur daran, dass Smartphones immer hochwertiger wurden und schon immer einfacher in der Bedienung waren, sondern auch daran, dass die Preise für dedizierte Kameras in Höhen gestiegen sind, welche sie für viele Menschen nicht mehr finanzierbar machen.
Fast in der gesamten westlichen Welt respektive den industrialisierten Staaten kam es in den letzten Jahrzehnten zu soziologischen Veränderungen: einer Ausdünnung und Aufspaltung der für die Fotografie dominierenden - und wichtigen - Mittelschicht. Entweder die Gruppen stiegen finanziell auf in die finanzielle Oberschicht oder sie sanken ab in die Unterschicht. Dies gilt auch, wenn dies in vielen Staaten und von vielen Betroffenen bestritten wird.
Da es sich bei dedizierten Kameras um System-Kameras handelt, muss man immer den Gesamtpreis des Gesamtsystems im Auge behalten, der bis hin zum für die Nachbearbeitung erforderlichen neuen Hochleistungs-PC samt Software viel Geld erfordert.
Hinzu kam der Umstand, dass die Kamerahersteller im spiegellosen Bereich zuerst keine und dann kaum brauchbare preiswerte Modelle unter 1.000 US-Dollar/Euro anboten und heute sogar den gesamten Bereich bis ca. 1.500 US-Dollar/Euro faktisch vernachlässigen. Inzwischen muss man festhalten, sind sogar für unter 2.000 US-Dollar/Euro kaum mehr brauchbare Gesamtkamerasysteme (Kameras mit hochwertigen Objektiven, einer Speicherkarte, Ersatzakku und etwas Einstiegs-Zubehör) als Grundlage der Fotografie erwerbbar, die sich mit Smartphones messen können. Somit wurde die finanzielle Einstiegshürde sehr hoch für viele Menschen: Viele liebäugelten zwar noch immer damit, konnten es sich allerdings schlichtweg nicht mehr leisten. Diejenigen, welche es dennoch wagten, wurden durch die ungewohnte 'altmodische' Bedienung sowie fehlenden Kommunikationsmöglichkeiten oft schnell frustriert.
Das alles zusammen führte zu einem - nicht nur in absoluten Zahlen, sondern vor allem prozentual gesehen - viel höheren Anteil der Wohlhabenden und Reichen im Bereich Foto- und Videografie. Diese verhalten sich jedoch anders als der Durchschnittskunde respektive Otto-Normal-Verbraucher.
Hier stand bei vielen schon immer das Prestigedenken im Vordergrund. Insbesondere bei den Aufsteigern drängte es sich schnell in den Vordergrund. So wie man alle ein bis spätestens zwei Jahre ein neues Auto kaufte, so wurde z.T. bereits jährlich mit der neuesten Kamera der Wohlstand dargestellt. Verstärkt - und gerechtfertigt - wurde dies u.a. durch die sich im spiegellosen Bereich schnell vor allem beim KI-Autofokus gebotenen Verbesserungen kombiniert mit einer immer höherer Serienbildgeschwindigkeit. Nochmals geradezu überspitzt wurde es durch die Influencer, welche gefühlt jährlich nicht nur die Kamera, sondern sogar das gesamte System / den Hersteller wechselten. Neukauf als ostentative Zurschaustellung des Reichtums und des (vermeintlich) eigenen Fortschrittes im Bereich Foto- und Videografie.
Aufgrund des zunehmend versiegenden Nachwuchses bei dedizierten Kameras kam es auch zu einer extremen Überalterung der noch verbliebenen Anhänger der dedizierten Kameras, welche sich angesichts ihres Alters zunehmend neue Kameras und Ausrüstung einfach einmal gönnten.
Da angesichts fast perfekter Autofokussysteme und über 100 Bildern in der Sekunde der Fortschritt jedoch ausgereizt ist, kamen Randbereiche hinzu, wie schicke Retro-Kameras als Schmuck-Accessoire oder Schaustück für die Vitrine - gerne als Sammlerstück bezeichnet. Man ist so reich, dass man sich eine Zweit- oder Drittkamera als Überfluss leisten kann und dies demonstrativ zeigt. Das Verhalten ist nicht neu. Bereits Voltaire schrieb und sagte in mehreren Formen: Le superflu, chose très nécessaire.
- 'Das Überflüssige ist eine sehr wichtige Sache' (Quelle.)
Korrekt ist, dass dies derzeit den Kameraherstellern hilft und den steilen Abstieg bremst. Das klingt so positiv für die Hersteller, und jene feiern dies auch. Allerdings führte es zu jenen Tsunami-Effekten: einem extremen Anstieg der Kaufnachfrage bei Neumodellen sofort nach der offiziellen Vorstellung, mit jedoch kurz darauf ebenso steilem Abfall in die Bedeutungslosigkeit. Die meisten der sogenannten neuen 'Nischenprodukte' sind nur im ersten Jahr erfolgreich und werden danach zu Ladenhütern.
Hinzu kamen durch die Spontankäufe auch die schnelle und hohe 'Flutung' der Gebrauchtmärkte nach oft bereits einem Jahr mit den inzwischen 'veralteten' Kameras durch jene unstete Kundschaft. Auch das scheint die Kamerahersteller kaum zu interessieren. Als typische 'Kistenschieber' reicht es ihnen primär, Neuware zu verkaufen.
Man muss jedoch befürchten, dass den Kameraherstellern dieser erhebliche soziale Wandel bisher in seiner ganzen Tragweite noch nicht klar geworden ist. Diese Kundschaft wurde immer unsteter und unberechenbarer. Sie gaben 2024 bereits rund 2.000 Euro für eine Kompaktkamera (Fujifilm X100VI) aus - für den spontan auftretenden 'kleinen Fotohunger zwischendurch'. Dabei achten sie zudem nicht mehr auf den Hersteller. Die Herstellerbindung respektive Markentreue weicht somit zunehmend bei allen Käufern auf. Das früher Berechenbare schwindet. Der Kameramarkt wurde volatil. Diese interne Volatilität kommt zur äußeren durch Politik und Wirtschaft verursachten seit Jahren zunehmenden Unsicherheit hinzu und bildet ein brisantes Gemisch.
Wenn - absolut wie vor allem prozentual - immer mehr wohlhabende und reiche aber ältere Kunden immer mehr und immer schneller Ware kaufen, dann wird mit deren Ausscheiden, sei es mangels Interesse, oder mangels Gesundheit, oder schlichtweg durch Altersheim und Tod das Ende der dedizierten Kameras auch viel schlagartiger eintreten.
Es kommt (bereits rein mathematisch gesehen) jedoch noch schlimmer für die Kamerahersteller: Wenn früher die vielen ärmeren Fotografen nur alle 6-10 Jahre eine neue Kamera anschafften, und damals die Reichen ca. alle vier Jahre, dann ergab dies einen damals geschätzten Gesamtmarkt vom 5- bis 8-fachen an potentiellen Kunden im Verhältnis zu den Jahresverkäufen. Aber jenes damals so gerne verwendete Verhältnis hat sich heute in zweifacher Hinsicht geändert.
Sofern die Anzahl der Ärmeren ständig weiter abnimmt und die der Reichen absolut wie auch prozentual ansteigt, und diese Reichen zusätzlich nun auch noch beschleunigt - also alle 1-2 Jahre - neu kaufen, dann hat dies massive Auswirkung auf das früher als verlässlich angesehene Verhältnis von verkauften Kameras zur Gesamtzahl der aktiven Fotografen und somit Kunden. Das wiederum gibt den Gesamtmarkt an noch bestehenden Kunden (= Käufern) an.
Wenn wir im Extremfall den Zustand annehmen, dass nur noch die Reichen sich überhaupt Kameras leisten können und es jährlich durchführen, dann entspräche der Gesamtmarkt an Kunden nur noch den jährlich verkauften Kameras. Das wären (gemäß den aktuellen Zahlen) jedoch nur noch ca. 8 Mio.
Deshalb darf man den bisherigen Rückgang der jährlichen Verschiffungen / Verkäufe um -94% zumindest heute nicht mehr mit dem Rückgang der Käufer gleichsetzen. Vermutlich sind somit viel mehr Käufer (Einzelpersonen) ausgeschieden. Angesichts der derzeitigen Zahlen muss man eher von einem Rückgang von 97-98% der Käufer / einzelnen aktiven, noch kaufenden Fotografen seit dem Höhepunkt der Fotowelle 2010 ausgehen.
Deshalb ist die derzeitige Entwicklung, dass immer weniger Aktive immer mehr Produkte in immer kürzeren Abständen kaufen, ökonomisch gefährlich und könnte sich unter Umständen bald negativ auswirken.
Während man in den 2010er Jahren den Wegfall eines ärmeren Kompakt-Kamera- oder APS-C-Kunden der sowieso nur alle 6-10 Jahre eine preiswerte Kamera kaufte, verschmerzen konnte, so wird der Wegfall eines reichen Kunden, der jährlich eine sehr teure Kamera kauft, deutlicher zu spüren sein.
Zudem wird hiermit auch bewiesen, dass das ganze Gerede von der 'Sockelbildung' eine Fata-Morgana sein könnte. Denn die Anzahl der tatsächlich kaufenden Fotografen nahm bisher bereits und nimmt auch weiterhin ab.
Die interessante Frage ist, warum sich die Reichen so verhalten: Ökonomisch fällt die Antwort leicht: Weil sie es sich leisten können. Aber das erklärt nicht, warum sie es nun verstärkt tun. Psychologisch könnte das Phänomen der 'Angstblüte' wie bei Bäumen eine Rolle spielen: Wenn es zu Ende geht, dann strengen sich Bäume auch noch einmal ganz besonders an, indem sie extrem stark blühen. Evtl. bäumen sich zahlreiche Personen nochmals gegen das Sterben auf.
Die CIPA publizierte die Zahlen zum Monat Februar sowie die Grafik der Verschiffungen. - Je nach Browser-Einstellungen lädt es diese Dateien sofort auf Ihren PC in den voreingestellten Download-Ordner herunter, statt sie im Browser anzuzeigen.
Die Februar-Zahlen waren trotz der schwierigen Wirtschaftslage erstaunlich positiv. Sie lagen in vielen Kategorien über den (damals jedoch unerwartet schlechten) Februar-Zahlen des Vorjahres 2023.
Die Gesamtzahlen der Produktion veränderten sich um: +27,7% im Vergleich zum Februar 2023. Auch im Vergleich zum direkt vorausgehenden Januar 2024 waren es +2,1%.
Die Produktion der Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) veränderte sich um: +11,2% im Vergleich zum Februar 2023. Auch im Vergleich zum direkt vorausgehenden Januar 2024 waren es +11,7%. Das werte ich als negativen Schritt in die falsche Richtung. Eine monatliche Produktion von fast 140.000 dieser technisch den Smartphones unterlegenen Modelle halte ich für deutlich zu hoch.
Die Produktion der DSRL-Kameras veränderte sich um: -18,8% im Vergleich zum Februar 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Januar 2024 waren es +2,3%. Dennoch waren diese Zahlen aus meiner Sicht positiv, weil man nun mit nur noch mit rund 68.000 Stück (im Februar) endlich die Überproduktion jener ungeliebten Kameras in den ersten beiden Monaten des Jahres 2024 zusammengerechnet deutlich reduzierte. Allerdings muss man den weiteren Trend abwarten. Es ist noch nicht sicher, dass man die Produktion nun endlich dauerhaft auf vernünftige Zahlen herabgesetzt hat. Da erlebten wir auch in den Vorjahren Überraschungen mit unerwarteten Produktionssteigerungen im Laufe des Jahres. Und vor allem hatte der Februar weniger Arbeitstage als der Januar. D.h. die Tagesproduktion nahm deutlich stärker zu als die 'nur' +2,3% gegenüber dem Gesamtmonat Januar 2024 andeuten.
Die Produktion spiegelloser Kameras veränderte sich um: +52,2% im Vergleich zum Februar 2023. Das war mit über 365.000 Stück das bisher höchste jemals registrierte Februar-Ergebnis für spiegellose Kameras. Dennoch nahmen die Produktionszahlen um rund -4.500 Stück oder -1,2% gegenüber dem direkt vorausgehenden Monat Januar 2024 ab. Das dürfte jedoch auf der geringeren Anzahl der Arbeits-/Produktionstage im Februar zurückzuführen sein.
Die Gesamtzahlen der weltweiten Verschiffung veränderten sich um: +14,5% im Vergleich zum Februar 2023. Auch im Vergleich zum direkt vorausgehenden Januar 2024 waren es +1,4%.
Die Gesamtzahlen der Verschiffung nach Europa veränderten sich um: -12,6% im Vergleich zum Februar 2023. Auch im Vergleich zum direkt vorausgehenden Januar 2024 waren es -2,3%. Das war negativ und zeigte, wie wirtschaftlich abgeschlagen inzwischen Europa war. Letzteres galt besonders im Vergleich zu den USA.
Die +12% höheren Produktionszahlen im Vergleich zur Verschiffung im Februar 2024 sind (nach den bereits +11,2% im Januar) erneut als negativ zu werten, da man die Überproduktion zuerst einmal in die sowieso bereits angefüllten eigenen Zentrallager platzieren musste. - So löst man nicht das noch immer große Problem der vollen Lager.
Im Februar nehmen die Produktionszahlen zum Januar meist leicht (-0,7% im langjährigen Mittel) ab. Denn der Februar ist gewöhnlich der Monat mit der geringsten Jahresproduktion. Wir hatten aber im Februar 2024 ein Wachstum um +2,1% zum direkten Vormonat Januar (2024) zu verzeichnen. Dies belegte die anhaltende Überproduktion.
Trotz der insgesamt hohen Werte 2024 muss man festhalten, dass die positiven prozentualen Werte darauf beruhen, dass das Februar-Ergebnis des Vorjahres 2023 (also die Basis für Prozentzahlen) sehr niedrig lag.
Fazit: Dank tiefer Vergleichsbasis (2023) und Überproduktion waren die Ergebnisse 'optisch' gut. Aber die anhaltenden Rabatt-Aktionen weltweit zeigten, dass sich diese Produktionszahlen (abgesehen von den üblichen Engpässen bei Neuerscheinungen) im ersten Quartal 2024 kaum absetzen ließen.
Dazu gibt es Grafiken sowie errechnete Jahresprognosen für die Gesamt-Produktion.
Bei den Objektiven sah es in den ersten 2 Monaten ebenfalls positiv für die Hersteller aus: +15,8% gegenüber der Produktion des Vergleichszeitraumes 2023, wobei es jedoch bei Vollformat und größeren Sensoren -2,9% gegenüber dem Vorjahreszeitraum waren und bei APS-C und kleineren Sensoren +38,8% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Foto-Wirtschaft - Objektive mit Details und Grafiken. Auch bei den Objektiven nahm die Verschiffung nach Europa im gleichen Zeitraum um -7,4% ab.
In Großbritannien stand laut allen Umfragen im Juni ein Regierungswechsel bevor - sofern England nicht noch kurzfristig einen Krieg beginnt. Deshalb wartete die Wirtschaft ab, was die neue Labour-Regierung vorhat. Derartige Unsicherheit wirkt immer dämpfend auf die Wirtschaft.
In China schienen sich erste ökonomische Indikatoren (wie der Einkaufsmanagerindex PMI) zu erholen und deuteten auf eine langsame Besserung der leidenden Wirtschaft hin. Man sollte jedoch die faktischen Ergebnisse des ersten Halbjahres abwarten. Denn der Westen (vor allem die im Wahlkampf sich befindenden USA) wird seine Sanktionen gegen China weiter verschärfen.
Nachdem die Schweizer Zentralbank ihre Leitzinsen etwas senkte, erwarteten im April viele Spekulanten zumindest in Europa Zinssenkungen. Deshalb boomten viele Börsenkurse weiter - oft völlig losgelöst von der Realwirtschaft.
Passend zum Frühling publizierten erste Branchenfachzeitschriften wieder etwas optimistischere ökonomische Prognosen und Markteinschätzungen.
Im April musste man zugeben, dass im März die Insolvenzen in Deutschland den bisherigen Spitzenwert (1.297) erreicht hatten (Destatis +12,3% zum Vorjahresmonat).
Während die Propaganda der Grünen weiterhin die Märchen von der gelungenen Energiepolitik erzählte, warnten Mitte April zum ersten Mal Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände gemeinsam vor der unbestreitbaren Gefahr der Deindustrialisierung Deutschlands: Das Produktionsvolumen in der Metall- und Elektroindustrie liege heute etwa 15 Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Krise. Grund dafür sei auch die 'aktuelle Energiepolitik'
(zweite Quelle).
Mitte April senkte auch der IWF seine Wirtschaftsprognosen für Deutschland ab (2. Quelle), während es überall sonst bergauf ging: +3,2% in der ganzen Welt und nur +0,2% in Deutschland. Selbst die Prognose für 2025 hat der IWF nochmals um -0,3% auf nun erwartete 1,3% gesenkt. Das liegt alles unter der Inflation und wird somit nicht wirksam (2. Quelle).
Ende April schien die Lage um die Analysen der deutschen Wirtschaft zu eskalieren. Während immer mehr Wirtschaftsinstitute warnten - u.a. zuletzt der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) (2. Quelle) mit einem Minus in der Industrieproduktion um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die Deutsche Bank erwartet sogar ein Produktionsminus von -2,5 Prozent sowie der Bankenverband - machte die den Grünen hörige Presse dies lächerlich. Man verwendete dazu andere Zahlen über angeblich steigende Auftragseingänge (in ganz besonders ausgewählten Teilbereichen) für die ferne Zukunft. Somit hofft man wieder auf ein besseres zweites Halbjahr 2024. Hoffnung ist immer erlaubt. Aber Fakten werden daraus erst in der rückwirkenden Analyse - frühestens zum Jahresende.
Ende April musste man endlich auch zugeben, dass die Märzzahlen des Arbeitsmarktes mäßig waren. Der negative Trend setzte sich dann mit den Aprilzahlen nicht nur fort, sondern verstärkte sich sogar mit +164.000 Arbeitslosen im Vergleich zum (keineswegs guten) April 2023. Trotz sehr milden Winters lief es schlechter als im Vorjahr. D.h. immer mehr Firmen stellten weniger Personal ein. Das war der typische Verzögerungseffekt: Subventionen des Staates (u.a. Kurzarbeitergeld), starke Gewerkschaften, strikte Gesetze gegen Entlassungen, relativ arbeitnehmerfreundliche Arbeitgeber (prozentual gesehen hohe Anzahl im Vergleich zum Weltdurchschnitt), viel Hoffnung auf eine sich doch noch bessernde Zukunft etc. ließen zahlreiche Firmen durchhalten oder warten. Aber 2024 war bei vielen die Hoffnung auf Besserung geschwunden. Aufgrund der hohen Energiepreise hatten die meisten Firmen seit der Sanktionspolitik der Grünen (also seit 2 Jahren) massive Standortnachteile in Deutschland und spürten dies auf allen Weltmärkten beim Export. Nicht einmal in der so hochgejubelten und massiv mit Steuergeldern hochgepäppelten Öko-Sparte lief es gut: Kurzarbeit bei Wärmepumpenherstellern war nur ein Symptom dafür (2. Quelle). Dass dann auch noch der Konsum lahmte, was immer mehr Geschäfte wie Kaufhäuser spürten (2. Quelle), darf auch nicht verwundern, da laut Studien bis zu 2/3 der Deutschen Angst vor der Zukunft hatten respektive sich zumindest Sorgen machten, weil sie die steigenden Lebensmittelpreise und Mietkosten nicht mehr tragen können.
Auch bei den Werbeagenturen und vor allem im Internet war die Wirtschaftsstimmung sehr getrübt. Das hatte auch negative Einflüsse auf die Fotografen und Videografen, da jene Agenturen mangels eigenen Aufträgen ebenfalls weniger nachfragten. Das ließ sich im Übrigen in den ersten vier Monaten auch sehr gut an den öffentlichen Werbeflächen studieren, wo sehr viele (bis zur Hälfte) entweder leer standen (weiß waren) oder mit Eigenwerbung der Besitzer jener Werbeflächen versehen wurden, um Werbung für mehr Werbung zu machen.
Ende April wurden vorab die (nicht endgültigen) Schätz-Zahlen für die Wirtschaft im ersten Quartal publiziert: magere +0,2% Wachstum. - Immerhin keine offizielle Rezession. Aber Vorsicht: Die angeblich nur -0,3 Schrumpfung für das vierte Quartal 2023 mussten nachträglich doch wieder auf -0,5% korrigiert werden. So vertrauenserweckend sind inzwischen Zahlen aus dem Grünen Wirtschaftsministerium sowie davon abhängigen Einheiten. In der Tat wichen die offiziellen Zahlen von Destatis wieder ab.
Nachteilig war jedoch, dass der private Konsum im ersten Quartal weiter zurückging. Angeblich vermeldeten jedoch einige Geschäfte ein Wachstum im Monat März.
In China debütierte eine weitere optische Firma SG-Image im Februar mit einer manuellen 25mm f/1.8 Festbrennweite für APS-C für nur 40 US-Dollar und im April mit einer sehr lichtstarken manuellen 35mm f/0.95 Festbrennweite für APS-C-Kameras. Bei der lichtstarken Neuerung fehlten die Preisangaben. Der Zuwachs neuer optischer Firmen war erfreulich. Aber über diese Firma war sehr wenig bekannt. Wie die meisten dieser kleinen Mitbewerber vertrieb auch sie ihre Produkte nur im Internet. Zwar passen manuelle Objektive auch an lizenzbehaftete / gesperrte Bajonette. Aber sie übermitteln keine Daten und sind nur bei stehenden Motiven in der Alltagspraxis manuell scharf fokussierbar.
Weltweit häuften sich zunehmend Berichte, dass Berufsfotografen inzwischen auch auf öffentlichem Gelände Geld für Aufnahmen bezahlen müssen. Auf Privatgelände mag dies einleuchten. Aber auf freiem Feld wird dies zum Problem. Denn auch Privatfotografen, welche ein Foto aufnehmen und es anschließend im Internet z.B. auf einer sozialen Plattform publizieren, treten deren kommerzielle Rechte am Bild an den Plattformbetreiber ab. Das kann später rechtlich gesehen sogar zu Nachforderungen führen, ohne dass dies jemandem vorher bewusst war.
Nikon trieb mit seiner erst kürzlich erworbenen Roboter-Firma Mark Roberts Motion Control (MRMC) seine Robotisierung der Kameras voran. Das neue Modell Cinebot Max war noch größer und noch flexibler. Es soll menschliche Fotografen und Videografen ersetzen.
Weil das letzte Vlogging-Set für die APS-C-Kamera R50 aufgrund der viel zu engen (also für den Einsatzzweck unbrauchbaren) Brennweite des (18mm = 27mm äquivalent zum Vollformat) Kit-Objektives nicht so oft gekauft wurde, brachte Canon im April in den USA ein neues Set heraus. Aber bei nur 30 US-Dollar Einsparung im Vergleich zu den Einzelteilen wird die Nachfrage auch nicht groß werden. Dies zeigt, dass auch Canon in den USA nicht mehr beim Preis zaubern kann. Der Markt unter 1.000 US-Dollar / Euro ist schwierig. In Europa wurde das Set damals nicht angeboten.
Wie oben bereits erwähnt war es eher eine Formsache, dass Nikon die US-Firma RED übernehmen durfte. Am 12. April verkündete Nikon, dass es die zwei wichtigsten Leute von Red zu Beratern
gemacht, aber faktisch durch einen japanischen Manager ersetzt hatte. Angesichts des massiven Gegenwindes von Kunden und Anhängern wurde ansonsten nur beschwichtigt, dass man derzeit
alles wie bisher weiterlaufen lässt. - Das ist das übliche Verhalten bei allen Übernahmen: Entmachtung und Beschwichtigung.
Kurz darauf wurde ein Interview bekannt, in dem Nikon-Manager klar machten, dass Nikon in die Offensive gehen will bei Video: Nikon will bald eigene Video-Objektive entwickeln. Das klingt zuerst einmal gut für Videografen, da Nikon als seit 100 Jahren tätige Optikfirma sehr viel von Objektiven versteht. Aber das zieht logischer Weise Kapazitäten von der Entwicklung der Foto-Objektive ab. Nikon ist zu klein und kann nicht schnell derartige Fachleute von anderen Firmen abwerben. Kurzfristig wurden aber manche Nikon Foto-Objektive angepriesen. Dies belegt, dass auch Nikon schon seit einiger Zeit Objektive hin zu Video optimierte, statt wie früher für die Fotografie. U.a. explizit genannt wurden die F1.8-Serie, das 135mm f/1.8 Plena und das 100-400mm f/4.5-5.6 VR S. Bezüglich eines eigenen Z-Bajonetts für Video blieb man absichtlich unklar. Auf absehbare Zeit
werde man die bisherigen (Canon) RF-Objektive und das RF-Bajonett weiter unterstützen. - Was auch sonst. Ein abrupter Bajonettwechsel ohne eigene Angebote / Alternative würde Red binnen kurzem in den Ruin treiben. Ansonsten wurde erneut viel (vage) beschwichtigt und Eigenwerbung betrieben. So ist das bei Firmen-Übernahmen. Das gilt insbesondere, wenn die übernommene Firma (Red) keineswegs der Spitzenreiter bei Technik oder Marktanteilen ist. Wer in solchen Zeiten die verunsicherte eigene Kundenbasis weiter verärgert, steht oft schnell vor dem selbstverschuldeten Aus. Zu der Fusion erschienen - mangels andere interessanter Themen in der Fotobranche - noch weitere belanglose und nichtssagende Artikel. - Siehe hierzu den Kommentar. Ende April reichte Canon noch eine merkwürdige Mitteilung zur Fusion Nikons mit RED nach: Wir hoffen, dass diese Entwicklung zu einer Wiederbelebung der Videoproduktionsbranche führen wird
soll ein Canon-Manager dem Magazin PetaPixel mitgeteilt haben. Das würde bedeuten, dass es auch dem Video-Bereich (der so hochgelobten 'Zukunft' fast aller Kamerahersteller) 2024 nicht gut ging.
Während seit rund 10 Jahren immer mehr Zubehörausstatter weltweit erkannten, dass Smartphones der interessantere Markt sind (statt des schrumpfenden der dedizierten Kameras) und diese mobilen Geräte mit Stativen, Gimbals, LED-Leuchten etc. belieferten, kamen 2024 auch vermehrt Video-Zubehör sowie renommierte Ausrüster hinzu. So stellte die im Profibereich bekannte Audio-Firma Rode mit Magneten einfach und bequem direkt am Smartphone anbringbare Hochleistungsmikrofone für die Influencer der sozialen Medien auf der US-Messe NAB vor.
Dass man 8K-Video als De-facto-Standard in der Forschung schon längst 'abgehakt' hat, zeigte sich u.a. bei Blackmagics neuer URSA Cine 12K-Kamera mit einem Vollformat-Sensor (36 * 24 mm) bei 100 oder mehr Bilder je Sekunde, welche ab 15.000 US-Dollar sofort kaufbar war. - Es lohnt sich, die verlinkte Broschüre einmal anzusehen. Da erkennen Sie, wie moderne Kameras heute ausgestattet werden: Ergonomische Menüs, kontrastreiche Displays, eingebaute ND-Filter, hyperschnelle m2.SSDs (im Doppelpack zum parallelen Beschreiben mit Sicherungskopie) etc. Alle sinnvollen Details, welche angeblich (laut japanischen Kameraherstellern) nicht möglich sind.
Wenige Tage darauf kündigte Blackmagic eine 17K-Kamera mit noch größerem Sensor (50,8 * 23,3 mm) mit 17.520 * 8.040 Pixel an.
Der schwedische Regisseur Ruben Östlund, verlangte in einem Interview mit der angesehenen Zeitschrift Guardian allen Ernstes eine Lizenz für Fotografen und Videografen - wie für Waffenbesitzer -, damit sie zukünftig noch fotografieren und filmen dürfen respektive überhaupt noch Kameras erwerben und herumtragen dürfen. - Siehe hierzu den Kommentar.
Der sehr offen kommunizierende CEO von Sigma gab wieder einmal ein Interview, in dem er einräumte, dass sein neuer Foveon-Sensor als Prototyp Fehler zeigte und sich deshalb noch immer in der Design-Phase befand. Das ist ein sehr frühes Stadium in der Entwicklung. So sehr ich diesen kompetenten Firmenlenker schätze, muss man festhalten, dass ich seinen Optimismus bezüglich des Sensors nicht teile. Selbst wenn er jemals produziert werden und in Kleinstserie in Kameras verwendet werden sollte, wird das kein ökonomischer Erfolg mehr werden. Das sieht sogar der CEO exakt so. Aber man muss sogar seinen genannten technischen Vorteilen bei jenem Sensor widersprechen, da dies alles bereits heute durch KI ausgeglichen wird. Und bei angestrebter Fertigstellung in ein paar Jahren werden diese (eher minimalen) technischen Sensor-Vorteile aufgrund der KI keine Rolle mehr spielen.
Die ausführliche Berichterstattung fast aller Fachmedien im April über die Messe NAB - der National Association of Broadcasters, also der Fernseh- und Film-Produzenten - wo auch fast alle Kamerahersteller vertreten waren, belegte, dass alle - Hersteller, Anbieter und Fachmedien - endgültig bei Video angekommen waren. Dort wurde nichts mehr Interessantes für Fotografen vorgestellt. Selbst, wenn es in den Medien noch niemand zugeben wollte: Auch die ehemalige (Foto-) Fachpresse hatte die Fotografen weitgehend abgeschrieben und sich auf Video umorientiert.
Da Canons Cloud-Service für Fotos nie wirklich zum Erfolg wurde, stellte der Konzern im Frühjahr 2024 den Betrieb von Image.Canon ein: Wie auch bei allen anderen Kameraherstellern war der Service nicht attraktiv und wurde überdies nicht wirklich vom Konzern angepriesen oder ausgebaut. Das geringe Engagement ist zudem typisch für Canon: Bereits 2020 ließ man den Vorgänger irista sterben. Es bleiben die harten Fakten: Canon (und andere Kamerahersteller) verstehen nichts von Software, respektive vom Internet und sind an den Wünschen der eigenen Kunden nicht interessiert. Siehe Wunsch und Wirklichkeit. Dass Clouds überall erfolgreich verwendet wurden, belegte, dass man hier wieder einmal mit den 10 GB Speicherplatz zu geizig war. Für RAW-Fotos ist das bereits wenig. Aber für Video ist der Speicherplatz viel zu klein. Wer als Nachzügler Marktanteile gewinnen will, muss schlichtweg mehr und Besseres bieten. Jede Festplatte bietet heute Terabyte an Speicherplatz. Soviel auch zu dem ewigen Gerede, dass die japanischen Konzerne stur durchhalten, am einmal gesteckten Ziel festhalten und nichts aufgeben. Canon hat nun schon zwei dieser Online-Foto-Projekte eingestellt und seine Benutzer vergrault.
Da auch der Gebrauchtmarkt sogar in den wirtschaftlich florierenden USA litt, startete die (vor allem für Foto- und Videoausstattung bekannte) Gebrauchtfirma KEH eine neue Werbe-Aktion, indem sie den angeblichen Wert der Gebrauchtwaren für die Umwelt hervorhob. Wie bei allen Firmen, welche sich als Trittbrettfahrer am Umweltschutz bereichern, sollte man die Argumente jedoch genau prüfen. Hier geht es um primär um Profitmaximierung. Dies wird durch propagandistische Umerziehung erreicht: Jeder Fotograf und Videograf soll ab nun sozial gebrandmarkt werden, der es noch wagt, neu zu kaufen. Aber die Firma selbst erfüllt keinerlei Kriterien zum Umweltschutz oder der Energieeinsparung. Das war das typische Wegweisersyndrom: Umweltschutz sollen andere - die dummen Kunden - machen und vor allem bezahlen.
Wie schlecht das Geschäft auch in den USA verlief, zeigte Canons weitere neue Rabattaktion für sogenannte refurbished Kameras und Objektive. Dabei handelt es sich um neue Ausrüstung, welche man an Kunden zwar verkauft hatte, die sie aber wegen Missfallens wieder zurückgaben. Allein dieser Umstand der Rückgabe ist bereits sehr teuer für den Hersteller. Aber dann muss man die Rückläufer aufwändig prüfen sowie nacharbeiten respektive reparieren, was nochmals zeit- und geldaufwändig ist. Danach muss man das eindeutig gebrauchte Produkt überdies zu einem geringeren Preis (aber mit Garantie und Gewährleistung) anbieten, wodurch man sich selbst bei den Neuprodukten Konkurrenz macht. Da immer mehr Kamerahersteller aktiv diese 'Probezeiten' von oft 4 Wochen für Neukäufe anboten und dann mit den Kosten der Rückläufer kämpften, kann man sich ausmalen, wie zäh selbst in den reichen USA das Fotogeschäft seit Jahresanfang 2024 lief. Für Canon kam hinzu, dass es sich dabei 2024 um wirklich teure Ausrüstung aus dem Bereich Vollformat handelte. Wenn bereits die Spitzenprodukte zurückgegeben werden, wie sieht es dann erst bei den billigen und nachweislich ungeliebten APS-C-Modellen aus?
Auch bei Nikon wurden Anfang 2024 (zumindest europaweit) erstaunlich viele Z8 als refurbished - also überarbeitete Rückläufer - zu niedrigerem Preis angeboten. Das negative Phänomen betrifft somit auch andere Firmen. - Viele Kunden waren offenbar zwar neugierig auf die neuen teuren Produkte, aber dann nach kurzem Test eher enttäuscht.
Aber Canon war aufgrund seiner Hinwendung zu APS-C-Kameras besonders hart betroffen: Zahlreiche Analysten waren der Meinung, dass Canon Sigma und Tamron nur deshalb und nur bei APS-C Lizenzen für das RF-Bajonett vergaben, weil diese Kameras weit unter den Erwartungen gekauft wurden. Meines Erachtens kann man aus der gesamten APS-C-Reihe sowieso nur die R7 empfehlen. Somit kann auch der im April festgesetzte erneute Rabatt (fast 20%) auf die R100 (auf nur noch 414 US-Dollar = 389 Euro) mit Kit-Objektiv in den USA kaum etwas bewirken. Ende April krönte die eindeutige Jubelzeitschrift PetaPixel das alles mit einem Totalverriss der R100 (inklusive Kaufwarnung) - eine Seltenheit jener angeblichen Fachzeitschrift, deren Autoren sonst alles fast Negative positiv zu drehen verstehen.
Die Beschränkungen der Fotografie und die Behinderungen der Fotografen nahmen weiter zu. U.a. in Japan wurden Sichtsperren z.B. beim Berg Fujiyama aufgestellt, damit man ihn nicht mehr fotografieren kann. Auch andere Tourismus-Gegenden weltweit, wie z.B. die Kanarischen Inseln forderten einen Stopp oder zumindest die Beschränkung des Tourismus. Venedig verlangte 2024 Eintritt. Das übertrifft inzwischen die Befürchtungen aus den Rahmenbedingungen der Foto-Wirtschaft.
Es ist immer wieder erstaunlich zu lesen, dass die Fotowirtschaft seit Jahren angeblich aufsteigend sei. Auch Fachmagazine behaupten allen Ernstes, dass die Kameraverkäufe seit Jahren zunähmen: Camera sales have been on the up for several years now
- Der Verkauf von Kameras verzeichnet seit einigen Jahren einen Aufwärtstrend
- frei jeder Quellen, Daten, Belege und im Widerspruch zu allen offiziellen Statistiken und Angaben der CIPA. Im April stellte ein Befragungsinstitut (GFK Japan) laut der Zeitschrift Nikkei angeblich fest, dass der japanische Markt in verkauften Stückzahlen 2023 sogar um 7% wuchs: Kameras mit Wechselobjektiven nahmen um +9%, Kompaktkameras um +6% und Wechselobjektive um +4% zu. Da keinerlei Quellen genannt werden, bleibt dies eine Glaubensfrage. Und selbst wenn, dann gilt es nur für Japan. Die CIPA gibt offiziell für Japan im Jahr 2023 an: 911.658 Kameras aller Klassen. Das waren -1,9% Rückgang gegenüber dem Vorjahr 2022. - Fakten.
Sigma irritierte kurz darauf in Japan die Kunden etwas, weil die Optikfirma die Vor-Bestellung bei 6 APS-C-Objektiven vorläufig einstellte. Angeblich lägen die Bestellungen weit über den Produktionskapazitäten. In anderen Weltregionen waren sie hingegen noch vorbestellbar. Ein Unterschied zwischen Produktion und Nachfrage kann auf unerwartet hoher Nachfrage beruhen, aber auch auf Lieferengpässen bei erforderlichen Teilen. Wie auch immer: Sigma ist eine relativ kleine Firma, die von jeglicher Marktschwankung hart getroffen werden kann. Ferner sind derartige rechtlich erzwungene Aussagen in Japan immer schlecht für das Image und nicht wie bei uns ein gerne beworbenes Zeichen des unerwartet gut laufenden Geschäftes.
Ende April gab Sigma bekannt, dass man sich mit Canon bezüglich des RF-Bajonettes - nach jahrelangen vergeblichen Verhandlungen - geeinigt habe.
Auch Tamron soll eine ähnliche Lizenz erhalten haben. Aber derzeit offenbar nur für 1 Objektiv: 11-20mm F/2.8 Di III-A RXD (Modell B060) - für APS-C ab irgendwann im Jahr 2024 - laut US-Quelle eher gegen Ende des Jahres.
Zuerst - und auch erst ab Juli 2024 - werden bei Sigma nur 6 Objektive das RF-Bajonett unterstützen. Bei allen vorgestellten Modellen handelt es sich um die optisch schwächeren DC-Objektive. Bei allen handelt es sich (laut Sigma) zudem um Crop-Sensor-Objektive, die somit nur für APS-C bei Canon geeignet sind. Als Beispielkamera wird auch ausdrücklich nur die R7 (eine APS-C-Kamera) gezeigt.
Ganz verdächtig ist, dass beide Objektiv-Hersteller keine Angaben dazu machen, ob ihre Objektive die gesamte Technik / den gesamten Leistungsumfang des RF-Bajonettes unterstützen. Sigma nennt explizit aber vage nur 4 eingeschränkte Funktionen, Tamron überhaupt keine.
Nichts wurde über die zähen Verhandlungen, die massiven (technischen) Einschränkungen und die kommerziellen Beschränkungen oder die horrenden Lizenzgebühren bekannt.
Beide Firmen wagten zudem noch nicht einmal, Preise für die alten bei anderen Bajonetten schon lange verfügbaren Objektive - zu nennen. Auch da wird es noch Überraschungen geben. Denn die teuren Lizenzgebühren werden auf die Endkundenpreise umgelegt.
Fazit: Von freier Lizenzvergabe kann keine Rede sein. (Gegenteilige Meldungen der angeblichen Fachpresse sind nachweislich falsch.) Es ist somit auch kein Jubel angebracht. Denn Canon verbietet faktisch noch immer, dass andere Firmen hochwertige Objektive für das RF-Bajonett oder überhaupt für das Vollformat herstellen. Denn dann würde sofort für jeden Laien erkennbar, dass Canons eigene RF-Objektive in Wahrheit nur mäßig gut und vor allem überteuert sind.
Der kommerzielle Anbieter für Foto- und Videografen Zenfolio Inc. publizierte im April seinen Jahresbericht: 2024 State of the Photography Industry Report: Exploring Products, Revenue, and the AI Revolution: Vorsicht: Das ist keine unabhängige oder wissenschaftlich arbeitende Organisation, sondern erzielt als kommerziell tätige Firma ihre Einnahmen durch die gefährdeten Berufs-Fotografen und Berufs-Videografen. Dies war immerhin bereits der 5. Bericht seit dem Jahr 2021. Die Analyse sagt explizit nichts über die Fotografie insgesamt oder die Videografie (vor allem mit Smartphones) insgesamt, sondern nur den kommerziellen Bereich aus. Obwohl angeblich 7.646 Personen aus 102 Ländern an der englischen Online-Befragung teilnahmen, stammten 78% aus Nord-Amerika (USA 73%, Kanada 5%) gefolgt vom Vereinigten Königreich mit 7,9% und Australien mit 2,7%. Noch eklatanter wird die Konzentration, wenn man zusammenrechnet, dass 28% aller Befragten aus den vier wirtschaftlich reichsten US-Bundesstaaten stammten. Daraus lassen sich definitiv keine Schlüsse auf die EU oder andere Länder ableiten.
Die Überalterung zeigte sich in der Befragung: 77% der Teilnehmer waren 40 Jahre oder älter. Über 28% waren über 60 Jahre alt. Die Aussagen über in Rente gegangene und neu hinzugekommene Berufs-Fotografen und -Videografen sind hingegen unseriös, da Rentner nicht mehr berufstätig sind und somit überwiegend nicht an der Befragung teilnahmen. Das ist nur einer der vielen Auswertungsfehler jener Analyse.
Nur noch 2/3 der Befragen (66,5%) gaben an, dass sie ausschließlich als Fotografen tätig waren. Die angebliche Abnahme zum Vorjahr ist unwissenschaftlich, da man die Gruppe der Befragten vergrößerte und abänderte. Dennoch sind 1/3 als zumindest auch als Videografen tätige Personen erstaunlich viel. Dies gilt umso mehr; als sich diese Firma überwiegend an kommerziell tätige Foto- und Videografen mit teurer dedizierter Kamera wendet.
Aufgrund der 2024 viel größeren und vor allem andersartigen Befragtengruppe, ist es unseriös, Veränderungen bei der Beschäftigung auszuweisen. Auch die Interpretation jener Daten ist sehr einseitig: Wenn im angloamerikanischen Bereich (angeblich) mehr Personen nun freiberuflich / selbständig tätig sind, dann kann dies ein Zeichen der besseren Wirtschaftslage sein, aber auch darauf hinweisen, dass (wie in den USA geschehen) viele große Firmen tausende (bisher fest angestellte) Fotografen entlassen haben, welche zwangsweise selbständig tätig werden mussten.
Dass die Tätigkeitsfelder (Foto-Stile) sich veränderten kann ebenfalls an der veränderten und vergrößerten Befragtengruppe liegen. Manche Tendenzen und Veränderungen scheinen jedoch logisch nachvollziehbar zu sein und schon länger vor sich zu gehen, wie z.B. der Rückgang der Bedeutung der (kommerziellen) Landschaftsfotografie. Mit letzteren konnte seit Jahren selbst die angesehene Zeitschrift National Geographics kaum mehr Geld verdienen.
Angeblich verwenden nun über 50% der Befragten spiegellose Kameras. Sofern das zuträfe, wäre es ein verheerendes Ergebnis für die Kamerahersteller: Nach über 10 Jahren bei Sony und über 5 Jahren bei allen Mitbewerbern arbeiteten angeblich noch immer rund 40% mit DSLRs - entweder weil sie keine Vorteile in spiegellosen Kameras sahen, oder - noch schlimmer - sich diese teuren neuen Kameras (trotz Abschreibung der Anschaffungskosten beim Finanzamt) nicht leisten konnten. Das relativiert auch die Aussagen zum angeblich wirtschaftlich so guten Status der Branche.
Die Auswertung 2024 legt nahe, dass vor allem viele ältere (60+) Berufsfotografen noch mit ca. 44,5% an DSLRs festhielten und erst 44,5% auf spiegellose Systeme umgestiegen seien. Der fehlende Bereich von rund 10% wird (wie so Vieles in der Studie) nicht wirklich erklärt. Angeblich arbeiten jene 10% mit (irgendeiner) Kamera und dem Smartphone gleichzeitig.
Noch niederschmetternder ist der Umstand, dass viele Berufsfotografen angaben, dass sie für Landschaftsaufnahmen lieber Smartphones verwendeten, statt der schweren, voluminösen dedizierten Kameras. So leicht, wie in der Werbung der Hersteller und Influencer, sind selbst die neuesten spiegellosen Kameras nicht.
Der hochpreisige Berufsbereich wird besonders deutlich in dieser Untersuchung beim Feld Video, wo angeblich der Anteil der Videografen, welche Smartphones verwenden, im Vergleich zu den Vorjahren sogar abgenommen hätte. Das widerspricht allen Analysen der modernen Sozialen Netzwerke, welche in den letzten Jahren kontinuierlich auf Hochkantvideos für Smartphones (auch für kommerzielle Nutzer) umstellten.
51% der an der Befragung (durch Selbstauswahl) Teilnehmenden behaupteten 2024, dass es ihnen finanziell besser oder zumindest gleichgut wie im Vorjahr ging. Allerdings ist der Rest der Antworten kaum auswertbar, da sie unlogisch zusammengefasst wurden (u.a. Neueinsteiger und die Firma schließende ehemalige Berufstätige sowie diejenigen, welche keine Ahnung haben, wie es ihnen finanziell geht, in einer Gruppe). So bleibt die Jubelpresse: rund 5% ging es 2024 angeblich besser als im Vorjahr.
Sofern die Daten zutreffen, nahmen jedoch zwischen rund 10 bis 35% (je nach ihrem gewählten Fotostil) der tätigen Vollzeit-Berufsfotografen und Vollzeit-Berufsvideografen weniger als 10.000 US-Dollar im Jahr ein. Bei Teilzeitkräften lagen die Werte zwischen 40 und fast 75%. Dabei bleibt u.a. unklar, ob es sich um Brutto- oder Netto-Werte (nach allen Abzügen und Steuern) handelt.
Jedoch bewerten +5% der Befragten die weiteren Aussichten für 2024 schlechter als im Jahr zuvor.
Abstrus werden Auswertungen und Aussagen, dass angeblich im Bereich Familien- und Porträt-Fotografie die Kosten für die Fotografen besonders stark gesunken wären. Denn weltweit hielt die Inflation 2023 und 2024 an. - Evtl. beruht dies auf einer negativen Umkehr: Zahlreiche Fotografen in jenen Bereichen konnten sich evtl. finanziell keine neue Ausrüstung im zurückliegenden Jahr mehr leisten. Deshalb sanken logischer Weise die (Anschaffungs-) Kosten (für Studio, Leuchten, Stative etc.) etwas. Aber so darf man nicht rechnen, denn der Verschleiß und somit die Abschreibung der Foto- und Video-Ausrüstung sollte über die Zeit berechnet werden.
Beim Feld AI - der Künstlichen Intelligenz - wurde (wie so oft) nicht unterschieden zwischen KI (z.B. in der Kamera im Autofokus sowie in der klassischen Foto- und Video-Nachbearbeitungs-Software) und GenKI, welche Bilder und Videos selbst neu erstellt. Aber typisch für die freie Welt wurde KI mit rund 28% positiv und nur rund 9% als negativ gewertet. Der Rest hat entweder keine Ahnung (3%), keine Meinung dazu (7%), oder sieht mit 53% positive sowie negative Seiten daran. Noch wichtiger ist, dass fast 80% der Befragten KI benutzen, davon über 26% täglich. Sogar die Autoren jener Analyse merken an, dass vermutlich viel mehr der Befragten / aller Fotografen und Videografen KI verwenden, ohne es überhaupt zu wissen. Überdies wird die (zugegebene) tatsächliche Verbreitung der KI in fast allen Fotostilen die europäischen und vor allem deutschen Fotografen erstaunen. Dass 100% der Astrofotografen KI verwenden, versteht sich von selbst. Aber alle anderen gelisteten Fotostile lagen auch bei über 70%-KI-Anwendung.
Wie immer gilt auch bei dieser sofort weltweit hochgejubelten Statistik: Schalten Sie Ihr Gehirn ein und denken Sie selbst nach.
Mir sind z.B. aus Deutschland ganz andere, harte Fakten von selbständigen Fotografen und Videografen bekannt. Denen geht es überwiegend schlechter als vor der Pandemie. Aber auch dies wird aufgrund der hierzulande katastrophalen Grünen Wirtschaftspolitik nicht repräsentativ für die ganze Welt sein.
Spätestens im Jahr 2023 übernahmen viele (wenn nicht alle) klassischen Software-Hersteller aus dem Bereich Foto- und Video-Bearbeitung Elemente aus der Künstlichen Intelligenz (KI) und manche sogar aus der Generativen Künstlichen Intelligenz (GenKI). Man denke nur an die Bilderweiterungsfunktionen - also das Erstellen eines Bildes um ein eigentliches Bild herum. 2024 übernahmen im Gegenzug immer mehr GenKI-Software-Hersteller 'klassische' Bildbearbeitungs-Werkzeuge der herkömmlichen Foto-Software. So konnte man zunehmend durch GenKI erstellte Bilder nachträglich manuell im Detail verändern. (Siehe z.B. Dall-E). Dadurch verschwammen die Grenzen der verschiedenen Software. Für Laien wurde die Unterscheidung immer schwieriger.
Immer mehr Firmen verkauften und kauften Trainingsdaten für KI und GenKI. So meldete Reuters Anfang April, dass Photobucket seine angesammelten 13 Milliarden Fotos und Videos an mehrere Firmen verkaufen will. Angeblich werden zwischen 5 Cent je Foto bis über 1 US-Dollar je Video geboten respektive verlangt. Neu ist das nicht, weil seit 2022 große KI-Firmen mit den typischen Bilder- und Video-Anbietern (z.B. Shutterstock für z.B. 25-50 Mio. US-Dollar, oder Freepik für 2-4 Cent je Foto) Verträge schlossen. Aber auch Presseagenturen verkaufen ihre Fotos an KI-Firmen. Andere Firmen bieten spezielle Ton-, Foto- und Video-Daten an, welche nur für KI und deren Training erzeugt werden. In einigen Ländern werden sogar Medizindaten aufgekauft. Sogar Gewaltfotos von Verbrechen (u.a. aus der KTU / Forensik) sowie Operationen und Obduktionen werden gekauft, um z.B. Sperrfilter für KI zu programmieren. Das entwickelt sich zu einer Art Gold-Rausch. Inzwischen gibt es sogar Vermittler und Makler in diesem KI-Segment.
Dann gab auch Adobe bekannt, dass es ca. 2,60 bis zu 7,25 US-Dollar je Video-Minute für GenKI-Training ausgibt. Eigenen Videografen bezahlt man angeblich bis zu 120 Dollar je Film mit Personen, welche spezielle Emotionen zum Trainieren zeigen.
Der enorme finanzielle Aufwand belegte, wie wichtig GenKI-Video 2024 geworden war.
Hier noch eine nicht vollständige Liste mit bekannten Datenlieferanten für Fotos und Videos.
Anfang April erregte das Siegervideo des Preisausschreibens Pink Floyd - Any Colour You Like (50th Anniversary Competition Winner's Video) viel negatives Aufsehen und erzeugte Kritik: Die Rock-Band Pink Floyd wagte es, ein GenKI-Video zum Sieger zu küren. Das steht jedem frei. Das gestellte Thema lautete 'The Dark Side of the Moon'. Wer die Platte und Musik kennt, wird das Video verstehen. Video-Kunst passend zur damaligen Ton-Kunst. Wer es nicht mehr weiß: Diese Musik galt damals als völlig 'abgedreht' und war vor 50 Jahren definitiv modern. Der Gewinner - der 3D-Künstler Damián Gaume der Kategorie 'Any Colour You Like' wurde wütend angegriffen, weil er GenKI (Stable Diffusion) verwendete. Aber er gab es offen zu, und es ist klar sowie unmissverständlich und unverwechselbar erkennbar. Dazu hatte er mit viel Aufwand das GenKI-Programm lokal bei sich auf dem PC installiert, verändert und selbst trainiert sowie mit anderen Programmen kombiniert. Also ist auch der hohe eigene künstlerische Schaffensprozess (Neu-Schöpfungshöhe) gegeben. Letztendlich war GenKI-Software ausdrücklich im Wettbewerb für alle Teilnehmer erlaubt. Somit zeigte jenes Sieger-Video eher, wie weit man bereits mit der künstlichen Filmerzeugung vorangeschritten war und wie emotional deshalb die Überreaktion der betroffenen sonst hochbezahlten und siegesgewohnten aber hier unterlegenen Videografen war. Im Videobereich wiederholte sich dasselbe wie 1-2 Jahre zuvor bei Fotos: Neid, Hass, Hetze, Beleidigungen, Fanatismus der gegnerischen Maschinenstürmer, welche den Fortschritt dennoch nicht aufhalten werden.
Nachdem viele Firmen bis hin zu Wohltätigkeitsorganisationen hemmungslos Bilder mit GenKI fälschten (ohne dies anzugeben), um Kunden absichtlich irrezuführen, gab die Schönheitsfirma Dove Mitte April bekannt, dass sie auch zukünftig keinerlei KI verwenden wird. Das ist zwar löblich und als Image-Bildung auch werbewirksam. Aber es wird rechtlich schwierig werden, da jede Software zur Bildbearbeitung heute KI verwendet. - Vermutlich haben die dortigen Juristen viele Seiten Kleingedrucktes in Fußnoten an die Erklärung angeheftet, damit man sie nicht verklagen kann.
Mitte April gab Google bekannt, dass es viele bisher bepreiste KI-Werkzeuge den Anwendern von Google Photos ab Mitte Mai kostenlos freischalten wird. Das klang großzügig, war jedoch im Machtkampf der zahlreichen Konkurrenten erforderlich. Es ging um Marktanteile und Einfluss in einem (in der freien Welt) rasant wachsenden KI-Markt.
Da Adobe bereits mit Firefly einen eigenen GenKI-Erzeuger für jeglichen Content besaß, war es erwartbar, dass man Mitte April auch die Integration von KI und GenKI-Werkzeugen in alle anderen Bearbeitungsprogramme sowie vor allem in das Video-Bearbeitungsprogramm Premiere Pro ankündigte. Unter dem Stichwort Generative Extend geht Adobe noch weiter: Neben eigenen sollen auch GenKI-Modelle und deren Erzeugnisse von dritten / fremden Herstellern eingebaut werden, die man alle per Zeileneditor bedienen kann. Zudem soll das von mir bereits rein logisch schon länger angekündigte Zwischenbildverfahren kommen, das z.B. aus einem normalen Film (z.B. mit 24fps) eine beliebige Zeitlupenaufnahme macht, indem es passende Zwischenbilder errechnet und einfügt. So lassen sich auch weichere Übergänge herstellen. Dass man in Adobe bald auch vorhandene Personen oder Gegenstände in einem Film entfernen und / oder andere neue hinzufügen kann, ist wohl kaum mehr erwähnenswert. Selbstverständlich kann man einer Person im Film damit auch andere Kleidung 'anziehen'. Bis das bei Adobe wirklich fehlerfrei funktioniert, wird es noch eine Zeit lang dauern. Aber der Weg wurde klar vorgegeben.
Damit lässt sich dann (mal schnell mit GenKI) z.B. B-Roll-Video-Material herstellen, ohne dass man teure und zeitaufwändige Aufträge an Menschen vergeben muss. Für Laien: B-Roll-Material ist z.B. jeder Einspieler, den man in den Nachrichten abgesehen vom Sprecher / der Sprecherin sieht. Das hat somit weder etwas mit zweitklassig noch mit unwichtig zu tun. Dies sollte jedem verdeutlichen, wie viele Personen dadurch arbeitslos werden, die von der Erzeugung der sogenannten B-Roll-Filme bisher sehr gut lebten. Adobe besitzt dabei den Vorteil, dass es (derzeit noch) die Basis der Berufsanwender bei der Bearbeitungs-Software besitzt und somit mit seinen Software-Werkzeugen viel einfacher von Menschen gemachte Videos mit GenKI-Videos in einem vom Anwender gewohnten und damit effizienten Workflow in einem Programm zusammenscheiden / verbinden kann, ohne dass Qualitätsunterschiede für den Betrachter erkennbar werden. Ganz nebenbei werden diese Mischfilme dann erhebliche rechtliche Probleme darstellen und insgesamt die (sowieso bereits heute unklaren) Grenzen zwischen klassischen Medien und GenKI-Medien weiter verwischen.
Die KI-Nachzüglerfirma Meta (Facebook) baute Mitte April einen GenKI-Bildgenerator und Chatbot in Instagram ein, der auf der früheren Fotoplattform auch GenKI-Fotos erzeugen konnte. Man erwartete bald auch ein eigenes Video-GenKI-System bei Meta.
Mitte April erregte der Trailer für den ersten GenKI-Film - die Romantikkomödie: Next Stop Paris, der im Sommer 2024 in die Kinos kommen sollte, erstaunlich viel Häme und negative Kritik. Aber die US-Firma (TCLtv+ STUDIOS) ist wenigsten in den Startlöchern. Das gilt auch, wenn man noch echte Synchronsprecher benötigte und die Bildqualität eingeschränkt - fast zeichentrickartig - war. Denn es ist ein erheblicher Unterschied zwischen bisherigen 10-20 Sekunden-Video-Schnipseln und einem Spielfilm. Kritik ist erlaubt, aber unberechtigter Hochmut kommt vor dem Fall.
Immer mehr alte analoge (Kino-) Filme wurden in letzter Zeit vom sichtbar unscharfen Rohmaterial mittels KI auf 4K-Video optimiert und vor allem in den USA als hochauflösende Blurays neu aufgelegt. Die Kritik daran war durchaus berechtigt, da es zumindest bis Anfang April 2024 der KI-Software nicht wirklich gelang, das oft miserable analoge Filmmaterial in allen Bereichen perfekt zu schärfen. Korrekt gelesen: Analoge Kinofilme besaßen eine erschreckend geringe Bildqualität, die jedoch als besondere Cine-Ästhetik von deren Anhängern bis heute bejubelt wird. Siehe hierzu u.a. anamorphotische Objektive. Wichtig ist jedoch eher der Umstand, dass es als kommerzielle Anwendung bereits in großem Maßstab durchgeführt wurde. Denn in der freien Welt sieht man darin einen großen Markt. Bereits deshalb wird sich die damit erzielbare Qualität in den kommenden Monaten und Jahren weiter verbessern. Dagegen stritten sich die Grünen in Europa und vor allem Deutschland weiter mit den Behörden darum, wie man das neue KI-Verbotsgesetz in den Ausführungs-Verordnungen noch weiter verschärfen kann, damit faktisch wirklich keine Firma und keine Privatperson in Deutschland das jemals anwenden darf. Noch wichtiger ist allerdings ein weltweiter Trend: Alle Firmen und fast alle Privatpersonen weltweit verwenden KI und GenKI täglich, weil sie es wollen, und es ohne KI schon lange nicht mehr funktioniert. Aber immer mehr Firmen und Privatpersonen verschwiegen es vorsätzlich, um sich keiner durch die Medien gesteuerte (Pauschal-)Kritik auszusetzen. So weit war die Welt bereits im April 2024 gekommen. Die Medien und vor allem dort sitzende fanatische Ideologen, welche fachlich inkompetent nicht einmal den Unterscheid zwischen Künstlicher Intelligenz und Generativer KI kennen, berichteten nicht mehr sachlich über die Fakten in der Wirtschaftswelt, sondern hatten sich komplett von jeder Realität abgekoppelt und lebten und schrieben in einer realitätsfernen maschinenstürmerischen Kommentarwelt, die alles niedermachte, was irgendwie mit KI zu tun hatte. Die langfristigen Ergebnisse werden verheerend sein: Dort, wo jene Medien gewinnen, wird die Wirtschaft geschädigt. Dort, wo letztendlich die KI sich in der Wirtschaft dennoch durchsetzt, werden die Medien aufgrund der nachweislich unseriösen Berichterstattung weiter an Glaubwürdigkeit verlieren. Dann trifft letztendlich jene krankhafte Angst der schlechten Journalisten vor KI als quasi selbsterfüllende Prophetie auch ein: Die Menschheit wird auf sie verzichten. Jedoch nicht wegen der KI, sondern wegen der Unfähigkeit jener Journalisten, ihre Arbeit sorgfältig durchzuführen.
Adobe brachte Mitte April seine GenKI-Software Firefly als 'Express mobile App' auf Smartphones. Adobe Express on mobile fasst vieles in einer Anwendung zusammen, was andere Anbieter schon lange boten. Als Nachzügler bot Adobe diese GenKI-Software kostenlos an. Allerdings erhalten die bezahlenden Abonnementen noch mehr zusätzliche Eigenschaften, wie vor allem die Integration in andere Cloud-Software (wie z.B. Photoshop) etc., sodass man Dateien beliebig hin- und herschieben und dort weiterbearbeiten kann.
Im April meldeten sich immer mehr Firmen weltweit zu Wort, welche mit ihrer GenKI aus Fotos / Standbildern kurze Videos herstellen können.
Ende April gab Adobe bekannt, dass Nutzer (innerhalb nur eines Jahres) bereits über 7 Milliarden GenKI Bilder alleine mit der firmeneigenen Software Firefly erzeugt hätten. Millionen Nutzer sollen angeblich täglich Firefly verwenden. Soviel zur in Europa und vor allem Deutschland von den Gegnern verbreiteten Meinung, 'Niemand nutzt GenKI oder will es überhaupt'. Zudem kündigte man bereits die Version 3 der GenKI Firefly an, welche etwas zu den Vorreitern der GenKI-Szene aufschließt, indem es etwas realistischere (vor allem schärfere und klarere) Ergebnis-Bilder (nun auch in Photoshop) erzeugen kann. Auch bei der Lichtführung und Textdarstellung will Adobe zur Spitze aufgeschlossen haben. (Es war sofort als Beta-Version verfügbar.)
Wie in Filmen (z.B. Ex Machina und M3gan.) bereits vorgestellt und inzwischen auch von Google untersucht, könnten bald fortgeschrittene, personalisierte Assistenten das nächste große Thema der KI-Technologie werden - in der Form anthropomorpher (also menschenähnlicher) Avatare. Deren Einfluss (positiv wie negativ) sollte nicht unterschätzt werden. Sie können kreative Partner / Ideengeber, Forschungsanalytiker, Tutoren oder Lebensplaner sein, welche Menschen dabei helfen, ihr Leben zu verbessern, indem sie Informationen bereitstellen, Ziele formulieren und Strategien zu deren Verwirklichung entwickeln. Interessanter als diese Personalisierung der KI-Angebote scheint jedoch eher der Umstand, dass Science-Fiction-Filme inzwischen keine weit entfernten Zukunftsvisionen mehr erzeugen können, sondern bestenfalls das darstellen, was in den Forschungs-Laboren weltweit bereits entwickelt wird. So schnell schreitet KI voran. P.S.: Googles Forderung, dass KI nicht 'vermenschlicht' werden dürfe, ist völliger Unsinn. Künstliche Intelligenz (KI) war und ist per Definition an Menschen und seine Fähigkeiten geknüpft. KI erzeugt seit Jahren Texte wie Menschen, spricht wie Menschen, singt wie Menschen und erzeugt Bilder von Menschen. Das Ziel war und ist, sie so denken und handeln zu lassen wie Menschen. Ob man bei Benutzung dieser KI-Avatare dann seine eigene Autonomie und Entscheidungsfähigkeit behält, hängt von einem selbst ab. So wie bereits heute fast jeder Manager der Kamerahersteller auf die Lügen der Influencer und das Marketing-Gerede der externen Berater mit Tagessätzen zu über 10.000 Dollar Honorar hereinfällt, so werden viele auch auf KI-Avatare hereinfallen. - Dennoch werden jene KI-Avatare bald verfügbar sein, schlichtweg, weil sie billiger, schneller und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zutreffender sein werden als die von ihrer eigenen Aussage kommerziell abhängigen Menschen. Wer es nicht glaubt: Es findet sich bereits heute KI-Software im Einsatz, die z.B. bei Wirtschaftsentscheidungen dem Fragenden z.B. drei Szenarien anbietet: best, normal, worst case - so, wie es die hauseigenen Analysten auch machen. Dann kann jeder Entscheider noch immer selbst (mit seiner rosaroten Brille falsch) auswählen.
Ende April stellte Adobe auch noch seine neue Forschung an der VideoGigaGAN-Software vor. Diese GenKI kann erstmals Videos um bis zu Faktor 8 vergrößern und dabei sogar schärfen. Das dürfte sicher viele Anbieter alter Videos interessieren, denn das Hochskalieren alter 640*480 Pixel-Videos oder 720p auf 4K funktionierte bisher nicht wirklich.
Forscher publizierten im Fachmagazin American Psychologist ihre Untersuchungsergebnisse, welche belegen, dass dank neuer KI bereits ein einziges Selfie Schlüsse auf die politische Einstellung und das Wahlverhalten von Personen zulässt. Noch schlimmer für Personen ist, dass man dies selbst weder kontrollieren noch beeinflussen kann. Die Grünen haben deshalb im EU-KI-Gesetz schon lange festgelegt, dass ihre eigenen Sicherheitsorgane diese KI gegen die Bevölkerung zur Überwachung anwenden dürfen. Nur Sie als Privatperson oder Firma dürfen das nicht. - Kurzfristig halfen im Frühjahr 2024 nur noch Vollbart, Hut und große dunkle Sonnenbrillen bei Überwachungskameras. Bei Frauen half scheinbar noch dick aufgetragenes Makeup. Bis die verbesserte KI das dann auch bald kompensiert.
Die CIPA publizierte die Zahlen zum Monat März sowie die Grafik der Verschiffungen. - Je nach Browser-Einstellungen lädt es diese Dateien sofort auf Ihren PC in den voreingestellten Download-Ordner herunter, statt sie im Browser anzuzeigen.
Die März-Zahlen waren trotz der schwierigen Wirtschaftslage erstaunlich. Sie lagen in zahlreichen Kategorien bei den (damals hohen) März-Zahlen des Vorjahres 2023.
Die Gesamtzahlen der Produktion veränderten sich um: -1,1% im Vergleich zum März 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Februar 2024 waren es noch immer +5,7% oder fast +33.000 Stück.
Die Produktion der Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) veränderte sich um: +15,9% im Vergleich zum März 2023. Auch im Vergleich zum direkt vorausgehenden Februar 2024 waren es +18,9%. Das werte ich als negativen Schritt in die falsche Richtung. Eine monatliche Produktion von fast 166.000 dieser technisch den Smartphones unterlegenen Modelle halte ich für deutlich zu hoch.
Die Produktion der DSRL-Kameras veränderte sich um: -25,8% im Vergleich zum März 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Februar 2024 waren es +24,7% oder fast +17.000 Stück. Diese über 84.000 Stück (im März) waren zu hoch. Man weigerte sich somit noch immer, endlich die Überproduktion jener ungeliebten Kameras abzubauen. Vor allem war der Trend wieder ansteigend.
Die Produktion spiegelloser Kameras veränderte sich um: -0,1% im Vergleich zum März 2023. Das ist ernüchternd. Zwar war es mit über 355.000 Stück der vierthöchste jemals erzielte März-Wert. Aber Stagnation oder gar sinkende Werte sollte man in diesem Zukunftsmarkt nicht erwarten. Denn auch gegenüber dem direkten Vormonat Februar 2024 sank die Produktion um -2,8% oder über 10.000 Stück, obwohl der März (auch im Schaltjahr) 2 Kalendertage mehr hat.
Die Gesamtzahlen der weltweiten Verschiffung veränderten sich um: +5,6% (auf über 615.000) im Vergleich zum März 2023. Auch im Vergleich zum direkt vorausgehenden Februar 2024 waren es +20,3%.
Die Gesamtzahlen der Verschiffung nach Europa veränderten sich um: -8,9% (auf fast 132.000) im Vergleich zum März 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden miserablen Februar 2024 waren es +17,7% oder fast 20.000 Kameras mehr. Das war endlich wieder einmal eine leicht positive Nachricht für Europa. Offenbar erwartete man von Europa zumindest nicht mehr das Allerschlimmste.
Die -1,6% niedrigeren Produktionszahlen im Vergleich zur Verschiffung im März 2024 sind positiv zu werten, da man endlich begann, die übervollen eigenen Zentrallager etwas zu leeren.
Im März nehmen die Produktionszahlen zum Februar meist drastisch (+23,8% im langjährigen Mittel) gegenüber dem Vormonat zu. Denn der März ist gewöhnlich der längere Monat und mit der Produktion für das Frühjahrsgeschäft vor allem für die USA. Wir hatten aber im März 2024 ein Wachstum um nur +5,7% zum direkten Vormonat Februar (2024) zu verzeichnen. - Die Lager waren schlichtweg zu voll, als dass man die Produktion hätte massiv erhöhen können.
Dennoch muss man festhalten, dass die Gesamtproduktion im ersten Quartal bei 1.739.563 Kameras lag und die Verschiffung nur bei 1.631.430 Stück. Daraus ergab sich noch immer eine Überproduktion von über +108.000 Kameras (6,6%), welche in die eigenen Zentrallager wanderte. Hinzu kommt ein weiterer unschöner Aspekt: Der Versandt dauert nun (aufgrund der arabischen Terrorangriffe im Roten Meer) länger um Afrika herum. D.h. die Hersteller verschifften sowieso schon mehr als üblich, um den verlängerten Seeweg auszugleichen. D.h. aber im Umkehrschluss, dass noch mehr Ware die Märkte überschwemmen wird, sobald die Schiffe am Zielhafen ankommen. Ganz drastisch wird dieser Effekt, sobald sich die Transportwege durch das Rote Meer wieder verkürzen.
Fazit: Die Erhöhung der beiden eher ungeliebten Kameraklassen DSLR und Kameras mit fest eingebautem Objektiv sind negativ zu werten, genauso wie die leicht gesunkenen Produktionszahlen der spiegellosen Modelle. So kann ein Gesamtergebnis 'optisch' zwar 'gut' aussehen, aber viele Problemfelder in den Details aufzeigen. Auch die anhaltenden Rabatt-Aktionen weltweit zeigten, dass sich diese Produktionszahlen (abgesehen von den üblichen Engpässen bei Neuerscheinungen) im ersten Quartal 2024 kaum absetzen ließen. Klare Trends oder gar eine Strategieänderung der Hersteller waren im ersten Quartal 2024 nicht absehbar. Es herrschte das Prinzip Hoffnung vor, auf ein besseres Restjahr 2024.
Dazu gibt es Grafiken sowie errechnete Jahresprognosen für die Gesamt-Produktion.
Ab Ende April lieferten die Konzerne ihre Quartalsberichte und die meisten ihre Jahresabschlussberichte ab. Die Erwartungen waren vorab gemischt:
Einerseits werden die meisten Konzerne nominal blendende Jahresbilanzen in Brutto-Yen-Werten vorlegen - eventuell erneut die besten der Konzerngeschichte. Ende April 2024 war der ohnedies bereits schwache Kurs des japanischen Yen auf erschreckende 165 zum Euro und fast 155 zum US-Dollar weiter abgefallen. Die völlig unberechtigte Euphorie darüber wird folglich in weiten Kreisen keine Grenzen kennen. Aber bereinigt um den Währungsverfall des japanischen Yen und um die auch noch immer zu hohe Inflation sieht das nicht so gut aus.
Andererseits wird man mit den Jahresergebnissen auch davon ablenken wollen, dass das erste Quartal 2024 - also das sogenannte Winterquartal - keineswegs so blendend lief. Von jedem nachprüfbarer Fakt ist, dass vor allem in den USA gefolgt von Europa, aber im Grunde fast weltweit Dauerrabatte auf fast alle Kamera-Produkte angeboten wurden. Hinzu kamen die Zusatzrabatte vieler Händler, deren Lager übervoll sind. Die einschlägigen Rumors / Gerüchte-Webseiten konnten dies seit Wochen bereits für ihre jeweils eigene Herstellermarke nur noch in seitenlangen tabellarischen Listen aufzählen.
Ferner wird man langsam, zaghaft und vermutlich eher in Nebensätzen einräumen, dass 2024 evtl. nicht ganz so gut aussieht, wie man sich das noch im Januar 2024 vorgestellt hatte. Zumindest wird man eine wie auch immer geartete gewisse Verlangsamung im ersten Kalenderquartal nicht mehr ganz verschweigen können. Aber zugeben wird man so etwas höchstens auf 'unhöfliche' Anfragen westlicher Aktionäre. Ansonsten geht das in der gefeierten Jahresgesamtbilanz unter.
Seit mindestens einem Jahr deutete sich an, dass die Bilanzzahlen des Bereiches Imagings zunehmend an Aussagekraft verlieren: Der Bereich wurde derart diversifiziert, mit Spezialvideo-Kameras für Kino und Kabel-/Bezahl-Fernsehen sowie Überwachungskameras, dass man über die klassischen dedizierten Kameras kaum mehr etwas aussagen kann. Somit wird auch jeder derart diversifizierte Bereich Imaging überleben. Dies gilt umso mehr, als zahlreiche weitere Bereiche wie Automotive (Kameras für alles, was fährt, schwimmt, taucht, fliegt), Robotik (vor allem in der Industriefertigung), VR (Virtual Reality), AR (Augmented Reality), Content-Vermarktung, Service rund um Imaging und Überwachung, Medizin etc. stetig weiter anwachsen. Bei zahlreichen Firmen kommen dann noch eigene Smartphones oder zumindest die Zusammenarbeit mit Smartphone-Herstellern dazu.
Noch gravierender ist allerdings die inzwischen unleugbare Abwendung aller Kamerahersteller von den Fotografen: Sie entwickeln und produzieren inzwischen nur noch Video-Kameras, die man höflich derzeit noch Hybrid- oder Vlogging-Kameras nennt, die man auch irgendwie noch zum Fotografieren verwenden kann.
Somit sagen selbst die Kernzahlen der angeblich produzierten Kameras nichts mehr über den Nutzen für die Fotografen aus. Denn die klassischen Fotografen haben die Manager abgeschrieben. Geschichte.
Zur KI und GenKI wird man erneut vermutlich nur Worthülsen finden. Die meisten Firmen werden sich mit der wertlosen Technik CAI (vergeblich) aus der Schlinge zu ziehen versuchen. Eigene, neue, oder wirkungsvolle Gegenmaßnahmen oder gar gemeinsame Gesamtstrategien sind nicht mehr zu erwarten.
Daraus folgt, dass nicht nur die Konzerne überleben, sondern es auch weiterhin sogar die Unter-Unter-Bereiche Camera geben wird. Faktisch rutschte schon seit Jahren dieser reine Fotobereich immer tiefer in der Hierarchie oder wurde mit vielen anderen Bereichen zusammengelegt. Aber die Aussagekraft für die Fotografen wird bald wie die Bilanzen der Reedereien oder Flugzeughersteller ziemlich uninteressant sein.
Canon publizierte als erste große Fotofirma die Ergebnisse für das 1. Quartal, wobei hier das Geschäftsjahr mit dem Kalenderjahr übereinstimmt. D.h. die Zahlen betreffen die Monate Januar bis März 2024 einschließlich. - Manche nennen dieses Q1 auch das Winter-Quartal.
Bitte beachten Sie, dass die Angaben in YEN sind. Der Wechselkurs Ende April betrug ca. 165 zum Euro. Es war kaum zu fassen: nochmals abgestürzt, obwohl man allgemein davon ausging, dass der Yen sich 2024 erholen würde. Um ein ungefähres Gefühl für den Yen zu erhalten, sehe ich YEN wie Cent und kalkuliere überschlagsmäßig 1/100. Danach kann man noch 1/3 abziehen - also die Werte abrunden.
Obwohl Canon mit seinem ersten Quartalsbericht 2023 ebenfalls begann, immer mehr um den heißen Brei herumzureden, werden dennoch zahlreiche Details umfassender erwähnt als bei anderen Firmen. Deshalb gehe ich hierauf im Folgenden auch ausführlicher ein, jedoch nur noch beim Unterbereich Imaging.
Allerdings darf man nie vergessen, dass Quartalsberichte zunehmend Marketing und PR sind. Bei dieser Gelegenheit will man die eigene Firma und als Manager seine eigenen Leistungen besonders positiv vor der zahlreich erschienenen Presse darstellen.
Canon gibt einen durchschnittlichen Wechselkurs für das 1. Quartal 2024 von 148,69 Yen gegenüber dem US-Dollar an und 161,35 Yen gegenüber dem Euro. Bitte beachten Sie, dass bilanztechnisch dies anders berechnet wird als mein oben angegebener Vergleichswert für Ende April 2024. Die Differenz zum durchschnittlichen Wechselkurs zum ersten Vorjahresquartal Q1/2023 wird mit 16,22 Yen gegenüber dem Dollar und 19,25 Yen gegenüber dem Euro angegeben. Das ergibt von der Basis 2023 aus gerechnet: +12,2% gegenüber dem US-Dollar und +13,6% gegenüber dem Euro. Um diese Werte müsste allein währungsbedingt (aufgrund der erneuten enormen Abwertung des Yen) somit alle Brutto-Yen-Werte in den Bilanzen zunehmen. Aber dazu käme noch die Inflation, welche man berücksichtigen müsste. Also gehen wir einmal konservativ (bei 2-3% Inflation) von durchschnittlich +15% aus, um welche alles höher liegen müsste als im Vorjahr, um real auch nur die gleichguten Ergebnisse vom ersten Quartal 2023 zu erreichen.
Der Konzern-Umsatz betrug: 988,519 Mrd. Yen = +1,8% zum Vorjahresquartal (Q1/2023). Das waren jedoch immerhin -15,1% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Herbst-/Weihnachts-Quartal Q3/2023. Jedoch macht auch das minimale Plus beim Jahresergebnis nicht den Währungsverfall und die Inflation aus.
Der Operative Gewinn betrug: 80,083 Mrd. Yen = -5,2% zum Vorjahresquartal (Q1/2023). Aber es waren immerhin -31% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Herbst-/Weihnachts-Quartal Q3/2023. - Zumindest beim operativen Gewinn lag man im Konzern auch nominal - also ohne Berücksichtigung des Währungsverfalls und der Inflation - unter den zurückliegenden Ergebnissen.
Jedoch 'vergaß' auch Canon zu erwähnen, dass diese positiven Zahlen auch aufgrund (im Vergleich zum Vorjahr) gesunkener Steuerbelastungen zustande kam.
Der Free Cash Flow des Konzerns lag bei -10,250 Mrd. Yen im ersten Quartal 2024 - gegenüber +35,485 Mrd. Yen noch im Vergleichszeitraum Q1/2023. Das lesen und hören Analysten ganz ungern.
Sicherlich mitverantwortlich für diese unerwartet mäßigen Zahlen waren die Mitarbeiterzahlen, welche von Ende Dezember 2023 von 169.151 auf Ende März auf 172.981 weltweit anstiegen. Vermutlich geschah dies überwiegend durch die Firmen-Neuerwerbungen. Denn auch Canon diversifiziert immer weiter.
Ein weiterer Anteil hatte der deutlich erhöhte Lagerbestand, der sich im Gesamtkonzern von Ende Dezember 2023 von 796,881 Mrd. Yen auf 894,874 Mrd. Yen Ende März 2024 (+12,3%) erhöhte.
Im Bereich Imaging (nur external customers) betrug der Umsatz: 175,446 Mrd. Yen = -8,8% gegenüber dem 1. Quartal des Vorjahres 2023 - Der Operative Gewinn betrug: 14,266 Mrd. Yen. = -61,7% gegenüber dem 1. Quartal des Vorjahres 2023 - Das war ein unerwartet schlechtes Ergebnis.
Canon gibt in einer Folie pauschal an, dass der Rückgang beim Gewinn ohne Fremdwährungseinfluss / Wechselkursrisiko im Imaging angeblich jedoch 'nur' -30,9% betragen hätte. Aber auch dieser Rückgang war enorm. Denn er belegt, dass es weltweit wirklich unerwartet schlecht lief - unabhängig von der (nicht einmal einberechneten) Inflation und dem hier herausgerechneten Währungsverfall.
Man räumt explizit in der erklärenden Rede ein: Allerdings führten geringere Verkäufe von Kameras und Netzwerkkameras zu einem negativen Einfluss von 35,7 Milliarden Yen auf die Verkaufschancen und den Produktmix.
Es waren zudem immerhin -23,5% weniger Umsatz im Vergleich zum direkt vorausgehenden Herbst-/Weihnachts-Quartal Q4/2023, und -57,7% weniger Gewinn im Vergleich zum direkt vorausgehenden Herbst-/Weihnachts-Quartal Q4/2023. Zugegeben sei allerdings, dass vor allem im reinen Fotokamerabereich das erste Quartal auch früher bereits tendenziell eher schwach war im Vergleich zu den drei anderen und insbesondere zum oft sehr guten Weihnachtsquartal (Q4). Allerdings gilt diese Ausrede heute nicht mehr in dem Maße, da das Imaging inzwischen weit diversifiziert ist und keineswegs mehr den alten Schwankungen des Foto-Kamera-Marktes und seiner kauftechnisch als 'unausgeglichen' zu bezeichnenden Verhaltensweisen unterliegen sollte. Das ist deshalb als negativ zu werten, weil offenbar die gesamte Ausdifferenzierung bisher keine wirkliche Lösung aus dieser jahreszeitlichen Abhängigkeit erbrachte.
Dennoch: Weder im Konzern, noch im Bereich Imaging lief es wirklich - wie erwartet und prognostiziert - gut. Dies gilt sowohl im Vergleich zum Vorjahresquartal, als auch im Vergleich zum direkt vorausgehenden Herbst-/Weihnachts-Quartal Q4/2023. Berücksichtigt man zudem noch den Währungsverfall und die Inflation, sah es real sogar noch schlechter aus.
Halt-Stopp: Bevor nun alle Fanboys der anderen Firmen wieder in die Tasten greifen: Das sind alles noch immer satte Gewinne. Die Kritik beruht überwiegend auf den (unter Berücksichtigung der Inflation und des Währungsverfalles) faktisch deutlich rückläufigen Zahlen.
Im Unterbereich Cameras betrug der Umsatz 102,3 Mrd. Yen. Das waren -7% gegenüber dem Vorjahresquartal (Q1/2023). Aber es waren -33,6% gegenüber den direkt vorausgehenden Herbst-/Weihnachts-Quartal (Q4/2023).
Im Unterbereich Network Cameras & Others betrug der Umsatz 73,2 Mrd. Yen. Das waren -11,2% gegenüber dem Vorjahresquartal (Q1/2023) und -2,8% gegenüber den direkt vorausgehenden Herbst-/Weihnachts-Quartal (Q4/2023).
Auch Canon gibt keine Aufschlüsselung des operativen Gewinnes dieser Unterbereiche mehr an.
Das Winterquartal 2024 verlief für den Bereich Imaging zwar schlecht. Aber aufgeschlüsselt nach Unterabteilungen lag dies (in absoluten Werten) nicht nur an den Foto- und Video-Kameras, sondern eher am Bereich mit den Überwachungskameras.
Selbst in Fremdwährung des jeweiligen Exportlandes wies Canon -15,3% für die klassischen (Foto- und Video-) Kameras sowie -19,7% für die Überwachungskameras aus. Man kann das desaströse Ergebnis somit nicht auf den Währungsverfall des Yen schieben.
Viel eher darf man vermuten, dass es darauf beruhte, dass man im vorausgehenden Quartal Q4/2023 schlichtweg zu viele Produkte (produziert und) verschifft hatte, die keine Abnehmer fanden, sondern bereits im Weihnachtsgeschäft überwiegend in die Lager der Welt verschoben wurden.
Das erste Kalenderquartal ist zwar traditionell eher mäßig gut. Aber so schlechte Ergebnisse hatte niemand erwartet.
Der Etat für Forschung und Entwicklung (F&E, R&D, Research and Development) stieg im Imaging nominal von 20,844 (Q1/2023) auf 23,445 Mrd. Yen im ersten Quartal 2024 an. Das klingt nominal mit +12,5% gut, lag jedoch bestenfalls beim Währungsverfall und der Inflation.
Aber der gerne übersehene Umstand liegt darin, dass inzwischen fast alles Geld in die neuen Bereiche fließt: VR (Virtual Reality), MR (Mixed Reality), 3D und XR, Volumetric Video (3D-Video), New Concept Cameras und IP-Remote Cameras (Roboter-Systeme), Adanced Surveillance Ultra-high-sensitivity Cameras sowie Video-Analysis, Video-Edition, Infrastructur, Inspection SaaS (Hardware und Dienstleistungen für Firmen und Sicherheitsdienste), Smart Mobility, Component Solutions etc. Der Rest fließt in die Weiterentwicklung der Video-Kameras. Für klassische zweidimensional arbeitende Fotokameras bleibt folglich nur wenig übrig, da man sie für ausentwickelt hält und die klassischen Fotografen sowieso bereits weitgehend abgeschrieben hat.
Bei den Lagerbeständen des Imaging sah es schlecht aus. Ende Dezember 2022: 137,6 Mrd. Yen, Ende März 2023: 163,6 Mrd. Yen, Ende Juni 2023: 173,3 Mrd. Yen, Ende September 2023: 184,6 Mrd. Yen, Ende Dezember 2023: 168,4 Mrd. Yen und Ende März 2024 wieder 191,4 Mrd. Yen (+13,7%). Das war der höchste Stand seit langem. Das waren im Vergleich zum Q1/2023 sogar +17% und lag somit über dem Währungsverfall und der Inflation. D.h. man hat (wie vorausgesagt) gnadenlos auf Halde überproduziert. Auch in Produktionstagen waren die Lagerbestände sehr hoch: Ende Dezember 2022: 56 Tage, Ende März 2023: 69, Ende Juni 2023: 77, Ende September 2023: 77, Ende Dezember 2023: 68 Tage und Ende März 2024 86 Produktionstage. Das waren +18 Tage oder +26,5% unabhängig von der Währung.
Dies belegte eindeutig die Überproduktion der ersten drei Monate des Jahres 2024. Somit spielt der sonst oft beschworene Währungseinfluss hier keine große Rolle. In Produktionstagen stiegen die Lagerbestände noch deutlicher an.
Das war keine gute Ausgangsbasis für das laufende Jahr 2024. Ferner erklärt es die unerwartet deutlichen Worte des Top-Managements an den Bereich Imaging weiter unten.
Canon gibt nirgends an, wie es Arbeitstage / Produktionstage berechnet. Da japanische wie alle asiatischen Arbeitgeber weder als sozial noch als arbeitnehmerfreundlich gelten, darf man nicht einfach die in Deutschland für 2024 angegebenen rund 249 Arbeitstage verwenden. In Japan selbst waren es 2024 im Übrigen sogar nur 248 Arbeitstage. Das ergäbe rund 21 Arbeitstage je Monat. - Der Haken liegt jedoch darin, dass viel in der Dritten Welt produziert wird, wo durchaus 6 Tage in der Woche gearbeitet wird. Das ergäbe dann rund 25 Arbeitstage je Monat.
Betrachtet man deshalb systemimmanent (Canon-intern) den Anstieg von 68 auf 86 Produktionstage in drei Monaten, so handelt es sich um +18 Produktionstage, welche in einem viertel Jahr anfielen - oder durchschnittlich +6 Tage Überproduktion je Monat. Das sind immerhin (zu Gunsten von Canon) stark abgerundet +24% Überproduktion, welche direkt in die eigenen Zentrallager wanderte.
Um bereits alleine die schon angefallene Überproduktion des ersten Quartals abzubauen, müsste die Nachfrage in den drei restlichen Quartalen des Jahres um mindestens 8% höher liegen als bisher. Bereits dies ist angesichts der dahindümpelnden Weltwirtschaft schwierig.
Zudem will Canon den eigenen Lagerbestand bis zum Jahresende sogar auf rund 60 Tage reduzieren. Da Canon wie alle Firmen sehr unspezifisch ist, sind das ca. 58-62 Tage. D.h. extrem abgerundet (zu Gunsten Canons) -40%. Bereits dies ergäbe rund +13% erforderliches Wachstum bei den Verkäufen an Endkunden für die Quartale 2-4 des Jahres 2024.
Canon will jedoch die geplante Jahresgesamt-Produktion nicht reduzieren. Es sind sogar weitere neue Kameramodelle geplant. - D.h. die bisherige Überproduktion läuft über das ganze Jahr weiter. Im ersten Quartal waren dies immerhin 6 Arbeitstage Überproduktion je Monat. Das sind je nach obigem Ansatz der Arbeitstage je Monat ca. 24-28% Überproduktion. Deshalb muss sich die weltweite Nachfrage sogar nochmals erhöhen. Da jedoch aktuell mindestens 24% überproduziert wird, kommt dies hinzu. Daraus folgt, dass die weltweite Nachfrage sich (rückwirkend) ab April 2024 auch um diese +24% erholen müsste. - Daraus ergibt sich ein erforderliches Wachstum der Käufernachfrage (über das erste Kalenderquartal hinaus) von mindestens +35% für den Restzeitraum des Jahres 2024 ab April. - Das klingt sehr optimistisch.
Fazit: Für das zweite Quartal sehe ich diese Erholung nirgends. Aber alle hoffen auf das zweite Halbjahr 2024. Das mag in den USA nach den Wahlen (am 05. November) zutreffen, weil sich dann die einen aus Siegesfreude und die anderen aus Frust eine neue Kamera und Fotoausrüstung gönnen.
Ferner gilt zu berücksichtigen, dass es sich hierbei um Verschiffungszahlen handelt. Im Zweifel wird Canon (wie bisher) die Überproduktion im Herbst (zum Weihnachtsgeschäft) zwangsweise an die Töchter und Großabnehmer verschiffen. Diese können sich nur bedingt wehren. Wer weniger abnimmt, erhält schlechtere Abnahme-Konditionen, ist jedoch dennoch an die Rabattaktionen der japanischen Zentrale gebunden. Das wird für Einzelhändler zu einer teuflischen Spirale nach unten.
Rückblickend auf das erste Quartal 2024 erholte sich die Weltwirtschaft insgesamt aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen in Europa und China nur moderat.
In den USA blieben die Konsumausgaben dank der guten Beschäftigungslage und steigenden Realeinkommen solide.
In Europa hinkte die Wirtschaft jedoch hinterher, da aufgrund der Inflation und der anhaltend straffen Geldpolitik ein starker Abwärtsdruck auf die Wirtschaft lastete.
In China stagnierte die Wirtschaft trotz einer vorübergehenden Erholung des Privatkonsums aufgrund eines schwächelnden Immobilienmarkts.
Andere Schwellenländer, insbesondere Indien und Südostasien, zeigten weiterhin Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung.
In Japan erholte sich die Wirtschaft moderat, unterstützt durch Verbesserungen im Beschäftigungs- und Einkommensumfeld sowie einen Anstieg der Kapitalinvestitionen.
Überdies erwähnt man explizit: die Inflation, die Konjunkturabschwächung in Europa und China sowie zunehmende geopolitische Risiken
. Zudem: während die Marktbedingungen in Europa und China einem Abwärtstrend ausgesetzt waren.
- Das klingt inzwischen deutlich verhaltener als früher. - Und im Präsentationsmaterial fügte man hinzu: Schwieriger als erwartetes Geschäftsumfeld aufgrund der weltweiten Konjunkturabschwächung, die zu anhaltenden Verzögerungen bei Kaufentscheidungen und Maßnahmen zur Bestandsreduzierung führte
respektive: In unseren Märkten verzögerten unsere Kunden Käufe, und Händler reduzieren ihre Lagerbestände
Dabei muss man Details erklären: 'Verzögerungen bei Kaufentscheidungen' bedeutet, dass die Kunden sich nicht zu einem Kauf durchringen können. Kaufenthaltung. Also seien die Kunden schuld. - Das wäre mit nun neuen Worten sogar die Wiederbelebung der These des angeblichen 'Kaufstaus'.
'Maßnahmen zur Bestandsreduzierung' bedeuten eigene Kosten für Rabatte etc. Aber das ist ganz nebulös formuliert. Dahinter verbergen sich somit ernste Probleme, welche man derzeit noch verschleiert.
Im Präsentationsmaterial gibt man die Schuld hingegen auch den Fotohändlern, die endlich einsahen, ihre übervollen Lager räumen zu müssen, und nicht mehr bereit waren, weiter ihre eigenen Lager mit kaum verkäuflichen Kameras und Fotoausrüstung der Hersteller anzufüllen.
Harte Fakten: So erfreulich sahen Wirtschaftslenker die Weltwirtschaft und vor allem Europa nicht.
Vorsicht: Auch Canon begann schon 2023, vermehrt mit den Texten und Interpretationen der Gesamtzahlen zu tricksen. Das meinte ich mit zunehmend wertlosen Bereichskennzahlen. Wenn die Bereiche (Imaging) so viele Unterbereiche / Abteilungen mit so vielen Produkten und vor allem neuen Dienstleistungen beinhalten, dann sagen die Gesamtzahlen nicht mehr viel über die Einzelprodukte aus. Dann kann man leicht mit vagen Sätzen manipulieren, die man zudem wachsweich aus dem Japanischen ins Englische übersetzt. Selbstredend tragen neue Kameras zum Umsatz bei. Das ist immer und überall bei neuen Produkten so. Das sind somit Banalitäten, die von anderen echten Problemen ablenken sollen.
DILC - Systemkameras mit Wechselobjektiven waren es im Q1/2024: nur 500.000 (wie immer von Canon ganz grob auf Zehntausender gerundet). Das waren -37,5% gegenüber dem direkt vorausgehenden Herbst-/Weihnachts-Quartal (Q4/2023), und ein Rückgang von -10,7% gegenüber dem vorjährigen Winterquartal Q1/2023. Das lag sogar auf dem Tiefststand vom 2. Quartal 2020 (Beginn der weltweiten Pandemie-Maßnahmen und -Auswirkungen). - Vermutlich meint man hierbei immer Verschiffung (also keine Produktion oder realen Verkauf an Endkunden).
2020Q1: 610.000
2020Q2: 500.000 - bisheriges Minimum
2020Q3: 640.000
2020Q4: 1.010.000 - Maximum der letzten Jahre
2021Q1: 650.000
2021Q2: 730.000
2021Q3: 640.000
2021Q4: 720.000
2022Q1: 590.000
2022Q2: 680.000
2022Q3: 730.000
2022Q4: 860.000
2023Q1: 560.000
2023Q2: 780.000
2023Q3: 740.000
2023Q4: 800.000
2024Q1: 500.000 - erneut auf dem Stand des bisherigen Minimums
Vergleicht man die Verschiffungszahlen im ersten Quartal 2024 mit 2023 so fällt der Rückgang um ca. 60.000 Stück auf. Deshalb kann man auch hieraus ableiten, dass das Winterquartal 2024 nicht gut lief. Hinzu kam, dass es sich überwiegend um billige APS-C-Kameras und noch billigere Vlogging-Modelle handelte.
Vor allem im Präsentationsmaterial lastet man den größten Verlust im Konzern dem Imaging an: Rückgang der Imaging-Umsätze führt zu geringerem Betriebsergebnis
. - Das war eine deutliche Ohrfeige für jenen Bereich.
Im Geschäftsbereich Imaging blieben die Umsätze mit spiegellosen Kameras stabil und konzentrierten sich auf neue Produkte, darunter das Einstiegsmodell EOS R50.
- Das ist negativ, da es sich dabei um billige APS-C-Kameras handelt. Ferner gab man dadurch indirekt zu, dass das Geschäft mit den viel wichtigeren, weil profitableren, Vollformat-Kameras schlecht lief, weil sie älter waren und somit kaum mehr nachgefragt wurden.
Wenn jedoch bei den spiegellosen Kameras der Umsatz (in abgewerteten Yen) in Q1/2024 (angeblich) gleich blieb wie in Q1/2023, dann mussten bei den DSLR-Modellen sowie den überhaupt nicht mehr erwähnten Vlogging-Kameras geradezu dramatische Einbrüche vorliegen.
Man beschwichtigt jedoch auch: Was das Betriebsergebnis betrifft, so verzeichnete die Imaging Group, die über eine hohe Rentabilität verfügt, aufgrund der Auswirkungen der Optimierung der Marktbestände einen erheblichen Gewinnrückgang.
- Die Rentabilität war früher gut, litt jedoch im ersten Quartal 2024.
Die weitere auffindbare Aussage: Bei Kameras blieb die Nachfrage stabil und konzentrierte sich auf spiegellose Kameras
deutet ebenfalls an, dass Canon inzwischen massive Probleme bei den DSLRs (Kameras mit Spiegeln) hatte, die man offenbar noch immer (und in zu hoher Zahl) weiterproduzierte.
Im Imaging-Bereich, angefangen bei Kameras, waren die Lagerbestände für einige Produkte am Ende der Verkaufssaison im vierten Quartal [Ende Dezember 2023] sehr hoch. Um den Marktbestand zu optimieren, haben wir die Stückzahlen reduziert und in Verkaufsförderungsmaßnahmen investiert, um den Ausverkauf bei Masseneinzelhändlern [Online-Versandfirmen etc.] anzukurbeln, was zu geringeren Umsätzen führte. Auch bei Netzwerkkameras setzte sich die im vierten Quartal des vergangenen Jahres [2023] begonnene Lagerbereinigung unserer Vertriebspartner im ersten Quartal fort, was insgesamt zu einem Rückgang des Imaging-Umsatzes um 8,8 % führte.
- Die Lager waren also bereits im Weihnachtsgeschäft 2023 zentral bei den Herstellern sowie weltweit viel zu groß. Man hat überproduziert und - wie damals geschrieben - aus firmenpolitischen Gründen diese Überproduktion hemmungslos auf den Händlern weltweit abgeladen, bis es nicht mehr so weiterging respektive bis jene Händler rebellierten.
Die Umsätze mit Wechselobjektiv-Digitalkameras insgesamt gingen im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres zurück aufgrund verstärkter Verkaufsförderung, Kosten (oder: Verkaufsförderungskosten) und Verringerung des Versandvolumens mit dem Ziel, den Lagerbestand anzupassen, der sich am Ende des Vorjahres auf dem Markt angesammelt hatte.
Das muss man aufschlüsseln, sonst geht es wie von Canon beabsichtigt komplett unter: Der Umsatz ging zurück. Das kann man auch oben in den reinen Zahlen ablesen. Jedoch ging auch der Gewinn drastisch zurück, was man 'vergisst' zu erwähnen'.
'Verkaufsförderungen' meint die Rabattschlachten, Preiskriege, hohen Werbegelder in Fremdwährung für die eigenen Produkte, bis hin zu den Sponsorenbeiträgen und Beraterhonoraren (Schmiergelder) für die Influencer etc.
Bedauerlicherweise ist der folgende Punkt unklar, da man evtl. ein Komma vergessen hat, oder schlampig übersetzte. Sofern es ein Komma geben sollte, dann wäre hier ein Extrapunkt: 'Kosten' meint dann vermutlich die Beschaffungskosten der Zulieferteile. Das meinte ich mit den eintretenden Negativwirkungen des Währungsverfalles. Irgendwann wird die Materialbeschaffung auch deutlich teurer. Das lässt nichts Gutes für die kommenden Preissteigerungen bei neuen Kameras erwarten. - Korrekt bleibt dieser Punkt auf jeden Fall. Es könnte jedoch sein, dass man 'verstärkte Verkaufsförderungskosten' meinte. Dann würde dieser 3. Punkt zumindest in dieser Canon-Aufzählung entfallen - nicht jedoch als grundlegendes Faktum beim Einkauf von Teilen im Ausland in Fremdwährung. Denn auch Canon erwähnt dies explizit an anderer Stelle: ein Anstieg der auf Fremdwährungen lautenden Betriebskosten trotz einer effizienzorientierten Kostenkontrolle
. Die Kosten in Fremdwährungen laufen Canon trotz massiver Einsparungen davon.
'Verringerung des Versandvolumens mit dem Ziel, den Lagerbestand anzupassen, der sich am Ende des Vorjahres auf dem Markt angesammelt hatte'. - Das ist das Gegenteil des früher Versprochenen. Versprochen hatten alle Manager aller Firmen, dass man die Zentrallager räumen will. Aber wie berichtet waren die weltweiten Lager der Kontinental- und Regional-Importeure, Großhändler, Zwischenhändler und Fotofachgeschäfte übervoll. Man tat also das Gegenteil: Weil man kaum mehr Abnehmer fand, erhöhte man erneut den Bestand der Zentrallager. Das war das (im Grunde erwartbar negative) Ergebnis der gezielten Überproduktion am Markt vorbei.
In der erklärenden Rede gibt man zu: Da jedoch einige der Kameras, die wir im vierten Quartal des letzten Jahres verkauft hatten, immer noch [im ersten Quartal 2024] auf dem Markt vorrätig waren, ging der Nettoumsatz zurück, da die Anzahl der ausgelieferten Einheiten reduziert wurde, um den Marktbestand zu optimieren [Lager der Händler zu räumen], und [weil] Verkaufsförderungskosten zur Verkaufsförderung beim Masseneinzelhandel [überwiegend große Online-Händler] anfielen.
- Man hat also im Weihnachtsquartal aus ungerechtfertigtem Optimismus absichtlich zu viel verschifft, was sich nicht verkaufen ließ. Dann musste man die Rabattschlacht 2024 fortsetzen.
Obwohl die Nachfrage nach Netzwerkkameras aufgrund der Diversifizierung der Anwendungen solide blieb, gingen die Verkäufe von Netzwerkkameras aufgrund der Anpassung der Lagerbestände zurück.
- Auch bei den Überwachungskameras lief es keinesfalls rund. Auch bei den Überwachungskameras war man bereits im Weihnachtsquartal 2023 zu optimistisch.
Bei Digitalkameras mit Wechselobjektiven wird erwartet, dass die Nachfrage aufgrund der Umstellung auf spiegellose Kameras und der Rückkehr zu angemessenen Lagerbeständen auf dem Markt solide bleibt.
- Nun gut: Solide klingt als Prognose für 2024 etwas verhalten. Aber man sprach definitiv nicht mehr von Wachstum.
Bei Netzwerkkameras wird erwartet, dass sich der Markt dank des Abschlusses der Bestandsanpassungen wieder zu einem stabilen Wachstum erholt.
- Das klingt bei den Überwachungskameras etwas positiver.
Im ganzen Jahr 2024 will Canon weiterhin seine im Januar 2024 prognostizierten -3%, also nur noch 2,8 Mio. Kameras verschiffen. Aber auch diese gegenüber 2023 reduzierte Zahl halte ich inzwischen für unrealistisch, weil sich diese Menge nicht am gesättigten Markt verkaufen lässt.
Was die Aussichten ab dem zweiten Quartal angeht, bestehen aufgrund verschiedener geopolitischer Risiken, einer weltweiten Verschärfung der Geldpolitik als Reaktion auf die Inflation und der Gefahr einer Konjunkturabschwächung aufgrund der Marktstagnation in China und Europa immer noch einige globale wirtschaftliche Unsicherheiten. Canon geht jedoch davon aus, dass die Weltwirtschaft dank der guten Beschäftigungssituation und des verbesserten persönlichen Einkommensumfelds, insbesondere in Japan und den USA, ihren Erholungstrend fortsetzen wird.
- Trotz des ernüchternden ersten Quartals herrscht noch immer das Prinzip Hoffnung für den Rest des Jahres vor. Vorsichtshalber hat man die 'Zukunft' in den Präsentationsunterlagen vor allem auf 2025 ausgedehnt.
Aber im Präsentationsmaterial klingt es etwas negativer: Die Aussichten für die Weltwirtschaft bleiben unklar, das Wachstum entspricht dem des Vorjahres
. - Aber damals gingen die Produktions- und Verschiffungszahlen zurück. Es war damals (wie alle Jahre seit 2010) ein Rückgang.
Wie Canon hingegen zur seiner erneut vorgebrachten Voraussage einer Aufwertung des Yen gegenüber dem Euro und gegenüber dem US-Dollar gelangt, bleibt unklar. Warten wir es ab, wie sich der Yen entwickelt.
Bei Digitalkameras mit Wechselobjektiven wird erwartet, dass die Nachfrage aufgrund der Umstellung auf spiegellose Kameras und der Rückkehr zu angemessenen Lagerbeständen auf dem Markt solide bleibt.
- 'Solide' bei Video-Kameras ist in Ordnung aber nicht euphorisch. Und wie lautet die Basis dazu? Solide weiter so wie im mäßigen ersten Quartal 2024? - In den Präsentationsunterlagen ist es sogar ersichtlich, dass man Wachstum nur noch von den anderen Konzernbereichen erwartet.
Bei Netzwerkkameras wird erwartet, dass sich der Markt dank des Abschlusses der Bestandsanpassungen wieder zu einem stabilen Wachstum erholt.
- Zumindest hier erwartet man ein Wachstum.
Aber im Präsentationsmaterial klingt es als eigene Aufgabenstellung etwas negativer: Normalisierung des Marktinventars des Imaging-Geschäfts
- Das ist eine für japanische Verhältnisse erstaunlich deutliche Ansage der Geschäftsführung an das Management des Imagings, seinen Bereich in Ordnung zu bringen. Es bleibt dennoch abzuwarten, ob man nun die sinnlose Überproduktion am Markt vorbei endlich einstellt.
In der abgedruckten erklärenden Rede treten Widersprüche zu Tage: Im ersten Quartal waren die Marktbestände insbesondere in unserem Imaging-Geschäft hoch, was zu geringeren Umsätzen führte. Da sich die Situation jedoch endlich normalisiert, werden wir daran arbeiten, das Wachstum ab dem zweiten Quartal zu beschleunigen.
- Erstens betrifft dies das gesamte Imaging - also inklusive dem Wachstumsbereich Überwachungskameras. Dennoch ist es unlogisch. Hohe bis steigende Lagerbestände in den ersten drei Monaten weisen beim Imaging exakt in die gegenteilige Richtung. Ohne Nachfrage wird man diese Lagerbestände nicht abbauen können. Es sei denn man reduziert nun endlich - und zwar drastisch - die Produktion. Jedoch sagt der Satz genau das Gegenteil. Man hofft erneut (oder noch immer) auf wieder steigende Verkaufszahlen. Canon will sich somit noch immer nicht an den schrumpfenden Markt anpassen.
Um den Umsatz ab dem zweiten Quartal zu steigern, haben wir außerdem Lagerbestände an Produkten wie Halbleiter-Lithographiegeräten, Medizinprodukten und Kameras aufgebaut. Wenn wir jedoch die Produktion und den Verkauf wie geplant fortsetzen, gehen wir davon aus, dass wir die Lagerbestände bis zum Jahresende auf ein angemessenes Niveau von unter 60 Tagen reduzieren können.
- Auch hierbei setzt man ausschließlich auf Wachstum und steigende Verkaufszahlen. Hoffnung pur.
Im Bereich Imaging werden wir ab dem zweiten Quartal neben der Optimierung des Marktbestands [gemeint sind die weltweit vollen Lager] durch die Erweiterung unseres EOS R-Systemsortiments, beginnend mit Kameras, auch den Anteil unserer spiegellosen Kameras erhöhen und so das Umsatzwachstum fördern.
sowie: Stimulierung der Nachfrage nach Stand- und Bewegtbildern
- Einerseits will man offensichtlich die DSLR-Produktion etwas reduzieren. Andererseits erhalten wir dafür weitere neue spiegellose (Foto- und Video-) Kameramodelle. Ob die Erhöhung der Modellanzahl wirklich mehr Käufer anlockt? Es gibt derzeit bereits zu viele Kamera-Modelle bei jedem Hersteller - aber besonders bei Canon. Diese Taktik der einseitigen Ankurbelung des Marktes durch Angebotserhöhung versagte in den letzten Jahren komplett.
Darüber hinaus planen wir, ein Umsatzwachstum von 4,5 % für die gesamte Imaging Group [nicht nur Foto- und Video-Kameras, sondern alles mit Überwachung und Dienstleistungen] zu erzielen, da der Verkauf von Netzwerkkameras ab dem zweiten Quartal nach dem Ende der Anpassung des Partnerbestands [Räumung der Lager der Händler] in Europa und Asien wieder einen Wachstumstrend aufweist.
Ferner verspricht man erneut drastische Kostenreduktionen / Einsparungen und zusätzlich eine Beschleunigung der Überprüfung der Geschäftsstruktur
. Dabei wird es für das offensichtlich derzeit angeschlagene Imaging im Kernbereich der Foto- und Video-Kameras schwer werden. Auch der in der Redeerklärung gelieferte Aspekt der Kosteneinsparung bei Zuliefermaterial ist negativ zu bewerten. Man hatte die Qualität in den letzten Jahren bereits drastisch reduziert. Weitere Einsparungen bei den Zulieferteilen werden die Kunden ausbaden müssen.
Man beließ es bei der gleichen erwarteten Umsatz-Prognose des Konzerns für 2024: 4.350 Mrd. Yen = +4% (oder +169 Mrd. Yen) gegenüber 2023. Da war schon Ende Januar eine erhebliche Ernüchterung eingetreten.
Der gleiche erwartete operative Gewinn 2024 (wie in der Januar-Prognose) 435 Mrd. Yen. Das sind +15,9% (oder +60 Mrd. Yen) mehr als 2023. Und um die Aktionäre zu beglücken, will man die Dividende um 10 Yen auf 150 Yen erhöhen.
Der neue reduzierte erwartete Umsatz im Bereich Imaging 2024 soll nur noch 900 (statt Ende Januar prognostizierten 900,8) Mrd. Yen betragen = +4,5% mehr Umsatz als 2023.
Der neue erwartete operative Gewinn 2024 soll nur noch 143,8 (statt Ende Januar 147,2) Mrd. Yen betragen. Das sind -1,2% weniger als 2023. Das klingt ernüchternd.
Wie man vor allem den nochmals erhöhten RoE (Return on Equity - Kapitalrendite) von 9% im Jahr 2024 und 10% (oder mehr) im Jahr 2025 bei Kameras erreichen will, bleibt unklar. Das funktioniert definitiv nicht mit den vielen kleinen billigen APS-C-Kameras. Da müssen vor allem die anderen (neuen) Vollformat-Kameras drastisch teurer werden.
Dem Konzern ging es trotz des miserablen ersten Quartals insgesamt nominal noch gut. Aber in den Details zeigten sich im ersten Quartal 2024 Problemfelder - beim Imaging sogar drastische Probleme aufgrund der Überproduktion.
Es fand sich noch immer keine klare Stellungnahme / Strategieänderung angesichts der inzwischen großen Kriegsgebiete und der vielfältigen weltweiten Wirtschaftssanktionen. Zudem fand sich noch immer keine Aussage / Stellungnahme zur generativen Künstlichen Intelligenz (GenKI). Stattdessen herrschte noch immer das Prinzip Hoffnung auf ein - zumindest nominal in Brutto-Werten - besseres Jahr 2024 und vor allem 2025 vor.
Danach publizierte Ricoh seinen Quartalsbericht für das 1. Kalenderquartal und seinen Jahresabschlussbericht. Ricoh verwendet - wie viele Firmen - das übergreifende Geschäftsjahr April 2023 bis März 2024, nennt es aber rückblickend 2023. Das hier besprochene vierte Quartal umfasst den Zeitraum von Januar bis März 2023 einschließlich.
Der Konzern-Jahres-Umsatz betrug: 2.348,9 Mrd. Yen = +10,1% zum Vorjahresergebnis. Aber es lag deutlich unter den eigenen Erwartungen von 2.500 Mrd. Yen. Und der Operative Gewinn betrug: 62,0 Mrd. Yen Gewinn. = -21,2% zum Vorjahresergebnis.
Die Analyse des zurückliegenden Geschäftsjahres fiel im Konzern durchwachsen aus: Die Weltwirtschaft wurde im Berichtszeitraum mit einer zunehmenden Stagnation konfrontiert, die auf Faktoren wie die anhaltend hohen Zinsen und die Inflation in Europa und den USA, die Konjunkturabschwächung in China sowie die ernste Lage in Russland/Ukraine und im Nahen Osten zurückzuführen war.
Die japanische Wirtschaft erholte sich jedoch allmählich von der COVID-19-Pandemie und verzeichnete eine stetige Verbesserung der Unternehmensleistung.
Andererseits kämpften fortgeschrittene Länder, darunter auch Japan, mit der Herausforderung, angesichts einer alternden Bevölkerung Arbeitskräfte zu sichern, was zu anhaltenden Lohnerhöhungen und Preiserhöhungen durch Kostenweitergabe führte.
Vor diesem Hintergrund haben sich Heimarbeit und andere Aspekte neuer Arbeitsweisen in unserem Kernmarkt am Arbeitsplatz etabliert. Zudem haben sich Geschäftsprozesse mit Fortschritten in der IT weiter fortentwickelt.
Dies führte dazu, dass sich die Herausforderungen und Bedürfnisse der [meist Firmen-] Kunden im Laufe der Zeit veränderten und die Nachfrage nach digitalen Diensten zunahm.
Während die Drucknachfrage stagnierte, blieben die globalen Geschäftsaussichten ungewiss. [Hinzu kamen] steigende Personalkosten, die für die Bereitstellung von Dienstleistungen und Lösungen unerlässlich sind. [Zudem gab es] einen anhaltenden Anstieg der Transport- und Komponentenkosten [Rohstoffe und Zulieferteile] aufgrund lokaler geopolitischer Risiken.
Panasonic gab folgende durchschnittliche Wechselkurse an: Gegenüber dem US-Dollar beklagte man 144,53 einen Anstieg um 9,04 Yen zum Vorjahr und gegenüber dem Euro 156,74 Yen +15,83 Yen. - Der Währungsverfall des japanischen Yen machte auch Ricoh zu schaffen.
Der für die Kameras wichtige Bereich Other wurde erneut umgruppiert. Imaging und Kameras sind inzwischen tief darunter untergeordnet.
Im Bereich Other mit den Kameras betrug der Jahres-Umsatz: 45,6 Mrd. Yen = +12,4% zum Vorjahresergebnis.
Der Operative Verlust betrug: -10,5 Mrd. Yen Verlust = Das war sogar ein noch höherer Verlust als im Vorjahr (-9,2 Mrd. Yen). - Prognostiziert hatte man nur -8,5 Mrd. Yen Verlust. Dies konnte man sowieso nur dank massiver Sparmaßnahmen erreichen, auf die man explizit hinweist. - Das sind miserable Werte, die Folgen haben werden. - Man kündigte auch bereits an: Im Geschäftsjahr 2024 werden Reformen der Ertragsstruktur im Rahmen des 'Projektes Verbesserung des Unternehmenswerts' Priorität haben.
Sowie: Mit Ausnahme einiger Maßnahmen wird eine zeitnahe Offenlegung von Kosten und Nutzen auf der Grundlage institutioneller Entscheidungen gewährleistet
. D.h. es werden zeitnah Entscheidungen fallen.
Der Forschungs- und Entwicklungs-Etat des Konzerns wurde erhöht: R&D expenditures: 109,8 Mrd. Yen = +2% für das gesamte Geschäftsjahr 2023. Das deckt weder die Inflation noch den viel höheren Währungsverfall. D.h. faktisch darf man nicht viel erwarten - vor allem keine revolutionären Neuentwicklungen für den winzigen Bereich Kameras.
Die Lagerbestände des Gesamtkonzern sanken nur leicht von 314,368 Mrd. Yen (Ende März 2023) zum Ende des März 2023 auf 300,5 Mrd. Yen (-4,4%). Das Problem aller Firmen.
Auch die Schulden des Konzerns nahmen nur etwas ab. Aber der Cashflow war nun wieder positiv - nach einem schlechten Vorjahreswert.
Der Konzern-Umsatz betrug: 651,2 Mrd. Yen = +7,5% zum Vorjahresquartal. Es war ferner ein Quartalszuwachs zum direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal 2023 um +11,3%. Somit lief das erste Jahresquartal 2024 bezüglich des Umsatzes bei Ricoh besser als das vorausgehende 4. Kalenderquartal 2023.
Der Operative Gewinn betrug: 24,8 Mrd. Yen = -36,6% zum Vorjahresquartal. Aber es war ein Quartalszuwachs zum direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal 2023 um +41,7%. Somit lief auch beim Operativen Gewinn das erste Jahresquartal 2024 bei Ricoh besser als das vorausgehende 4. Jahresquartal 2023.
Der Bereichs-Umsatz Other
im 4. Geschäfts-Quartal betrug: 14,4 Mrd. Yen = +17,7% zum Vorjahresquartal. Das ist positiv. Ferner waren es +30,9% gegenüber dem direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal 2023.
Der Operative Verlust betrug: -2,7 Mrd. Yen. Im Vorjahresquartal waren es noch -0,4 Mrd. Yen gewesen. Auch gegenüber dem direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal 2023 (-2,4 Mrd. Yen) nahm der Bereichsverlust deutlich zu.
Dem Konzern und dem Bereich Other ging es im ersten Jahresquartal 2024 (= 4. Geschäftsquartal) durchwachsen bis schlecht.
Da der winzige Bereich Ricoh Imaging mit den digital cameras
nach der Umstrukturierung tief unten im Bereich Other
eingegliedert ist, kann man keine Details analysieren.
Explizit erwähnt Ricoh nur: Das Kamerageschäft entwickelte sich gut, was zu höheren Umsätzen und Gewinnen führte.
Sowie: Erneut gute Ergebnisse mit steigendem Gewinn
. - Allerdings meint man damit die 360-Grad-Rundum-Kamerassysteme. Erstmals sagte man dies auch explizit: Beliebte 360-Grad-Kameramodelle verkauften sich gut, aber High-End-Modellen erging es schlecht.
- Ein harter Schlag, den man nun erstmals auch offen zugab. Faktisch wussten dies alle Marktbeobachter seit Jahren.
Zudem erwähnt man im Gesamtbericht: Im Oktober 2023 haben wir eine Vereinbarung zur Anteilsübertragung des Optikgeschäfts abgeschlossen, das optische Linsenmodule für Autoradiokameras und -projektoren entwickelt, herstellt und vertreibt
. - Details wurden nicht genannt.
Sonst erwarb Ricoh im Geschäftsjahr 2023 mehrere Firmen u.a. aus dem IT-Sektor. Auch für das kommende Geschäftsjahr will man: Die Finanzierung für Wachstumsinvestitionen im Bereich Bürodienstleistungen nutzen
. Das ist das seit längerem vorgegebenen strategische Konzernziel.
Der erwartete / angestrebte Konzern-Umsatz im Geschäftsjahr 2024 (01.04.2024 - 31.03.2025) soll 2.500,0 (consolidated financial report) respektive 2.504,4 (Präsentationsunterlagen) Mrd. Yen (+6,4%) betragen, aber nur einen operativen Konzern-Gewinn von 70 Mrd. Yen (+12,9%).
Der erwartete / angestrebte Umsatz im Geschäftsjahr 2024 im Bereich Other soll 28,0 Mrd. Yen (+6,4%) betragen. Aber es werden keine Angaben zum erwarteten operativen Verlust gemacht.
Der Etat für Forschung und Entwicklung des Konzerns soll deutlich auf nur noch 95 Mrd. Yen (-13,5%) gekürzt werden.
Die Dividende will man im kommenden Geschäftsjahr um 2 Yen auf dann 38 Yen erhöhen.
Fazit: Ricoh als Konzern erholt sich sehr langsam, aber vor allem beim Bereich Other sah und sieht es auch weiterhin schlecht aus.
Die hochwertigen dezidierten Kameras wurden erstmals offen kritisiert. Das hat Folgen.
Weder zum Krieg noch den Wirtschaftssanktionen noch der neuen Generativen Künstlichen Intelligenz finden sich konkrete Aussagen.
Dann publizierte Panasonic seinen Quartalsbericht für das 1. Kalenderquartal und seinen Jahresabschlussbericht für das Geschäftsjahr 2024. Panasonic verwendet - wie viele Firmen - das übergreifende Geschäftsjahr April (2023) bis März (2024), nennt es aber vorausschauend 2024. Das hier besprochene vierte Geschäfts-Quartal umfasst somit den Zeitraum von Januar bis März einschließlich.
Der Konzern-Umsatz betrug: 8.496,420 Mrd. Yen = +1,4% gegenüber dem vorherigen Geschäftsjahr April 2022 bis März 2023. Das liegt unter der Inflation und den Währungsgewinnen.
Der Operative Gewinn des Konzerns betrug: 360,962 Mrd. Yen = +25,1% gegenüber dem vorherigen Geschäftsjahr. Es war ein satter Gewinn des zugegebener Maßen riesigen und weit diversifizierten Großkonzerns. Das liegt auch über der Inflation und den Währungsgewinnen. Aber der Operative Gewinn lag deutlich unter den eigenen Erwartungen von 430 Mrd. Yen.
Ferner nahm der Cash-Flow nochmals deutlich zu. Das lag auch am leichten Abbau der Lagerbestände von 31.3.2023: 1.288,751 Mrd. Yen auf 1.208,898 Mrd. Yen am 31.03.2024 (-6,9%). Dennoch waren das noch immer sehr hohe Lagerbestände, die man allerdings nicht aufschlüsselte.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (R&D) des Gesamtkonzerns nahmen zwar deutlich zu von 469,785 Mrd. Yen auf 491,2 (+4,6%). Jedoch war das nicht einmal ein Ausgleich des Währungsverfalls und der Inflation.
Somit war nicht alles perfekt. Das schreibt man auch: Im Laufe des am 31. März 2024 endenden Geschäftsjahres (Geschäftsjahr 2024) erlebte die gesamte Weltwirtschaft aufgrund geopolitischer Risiken wie der Situation in Israel und Palästina sowie in der Ukraine eine allmähliche Verlangsamung.
Ein weiterer Faktor war die Straffung der Geldpolitik vor allem in den USA und Europa.
Was Japan betrifft, so wurde trotz der negativen Auswirkungen steigender Preise, vor allem für den Privatverbrauch, eine allmähliche Erholung der Wirtschaft durch Faktoren wie stetige Kapitalinvestitionen und die Erholung der Nachfrage im Zusammenhang mit dem Tourismus vorangetrieben.
Imaging gehörte bisher zum Großbereich Lifestyle. Dieser umfasst die früheren Bereiche 'Appliances' und 'Life Solutions'. D.h. die Kameras rutschten bei der Konzernreform im April 2022 nochmals eine Ebene tiefer. Appliances (AP) umfasst Appliances mit Fernsehern, Hausgeräten, Klimaanlagen etc.) Der Quartalsbericht für den sehr großen und weit diversifizierten Konzern Panasonic ist für das extrem kleine und folglich tief in andere Bereiche eingegliederte Segment Kameras derart unergiebig, dass man praktisch nur herausziehen kann, was allgemein oder indirekt genannt wird. Hinzu kommt der ungünstige Umstand: Lifestyle mit Living Appliances and Solutions Company, Heating & Ventilation A/C Company, Cold Chain Solutions Company, and Electric Works Company include part of sales and profit of China and Northeast Asia Company.
D.h. diese Zahlen sind nochmals aufgeblasen.
Imaging wird in diesem Quartalsbericht nur im Bereich Connect Untergruppe 'Media Entertainment' erwähnt. Jedoch meint man damit TV-Kameras: Media Entertainment BD's imaging business transferred from Panasonic Connect Co., Ltd. to Panasonic Entertainment & Communication Co., Ltd. as of April 1, 2024
. Aber gut klang das auch nicht, weil Um- und Zusammenlegungen immer Nachteile zeigen.
Allerdings werden 'Cameras' kein einziges Mal erwähnt.
Zum Lifestyle-Jahresergebnis schrieb man: Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um +0,3% auf 3.494,4 Milliarden Yen. Das liegt weit unter der Inflation und dem Währungsgewinn. Panasonics Erklärung dazu: Dies ist auf geringere Verkäufe von Unterhaltungselektronik auf dem Auslandsmarkt zurückzuführen ...
- Dazu gehören auch Kameras.
Der Betriebsgewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um +17,7% auf 121,6 Milliarden Yen. Immerhin das liegt über der Inflation und dem Währungsgewinn.
Im Unter-Bereich Living Appliances and Solutions Company (mit den Kameras) waren die Ergebnisse hingegen schlechter: Ausgewiesen wurden 867,3 Mrd. Yen Umsatz = -3,3% gegenüber dem Vorjahr und 43,0 Mrd. Yen operativen Gewinn = -22,2% gegenüber dem Vorjahresergebnis. Beim Unter-Bereich, der die Kameras enthält, sah es hingegen schlechter aus.
Der Quartals-Umsatz des Konzerns betrug: 2.196,10 Mrd. Yen = +1,9% zum Vorjahresquartal. Und der Operative Gewinn des Konzerns betrug: 71,6 Mrd. Yen = +31,6% zum Vorjahresquartal.
Aber im Bereich Lifestyle waren die Ergebnisse positiver: 900,9 Mrd. Yen Umsatz = +4,1% gegenüber dem Vorjahresquartal. Aber das sind nur +0,4% (brutto, ohne Inflation und Währungsverlust) gegenüber dem direkt davor liegenden Weihnachtsquartal 2023.
Allerdings gab es 24,5 Mrd. Yen operativen Gewinn. Im Vorjahresquartal war es ein Verlust. Jedoch sind das -21,5% gegenüber dem direkt davor liegenden Weihnachtsquartal 2023. Somit lief nicht alles rund.
Der Bereich, der die Kameras enthält, zeigte somit Probleme beim Umsatz (unter Berücksichtigung der Inflation und des Währungsverfalles) im ersten Kalenderquartal 2024, aber wieder einen kleinen Operativen Gewinn.
Im Unter-Bereich Living Appliances and Solutions Company (mit den Kameras) waren die Quartals-Ergebnisse positiver: 226,3 Mrd. Yen Umsatz = +4% gegenüber dem Vorjahresquartal. Aber es waren -2,5% gegenüber dem direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal 2023.
Allerdings gab es 9,7 Mrd. Yen operativen Gewinn = +56,5% gegenüber dem Vorjahresquartal. Aber es waren -1,2% gegenüber dem direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal 2023.
Der Unter-Bereich, der die Kameras enthält, zeigte somit Zuwächse gegenüber dem Vorjahresquartal, aber leichte Rückgänge gegenüber dem direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal 2023. - Somit lief auch bei Panasonic das erste Kalenderquartal 2024 für die Kameras vermutlich nicht so gut.
Dennoch ist man für den Firmenausblick für das Finanzjahr bis Ende März 2025 nominal optimistisch: Der Umsatz soll um +1,2% auf 8.600 Mrd. Yen und der operative Gewinn um +5,3% auf 380 Mrd. Yen steigen. Lifestyle, Connect und Industry sollen den Umsatz und Gewinn steigern.
Für den Unter-Bereich Living Appliances and Solutions Company bei Lifestyle - mit den Kameras - erwartet man für das neue Geschäftsjahr +1% Umsatz auf 875 Mrd. Yen und +29,9% operativen Gewinn auf 55 Mrd. Yen.
Die Dividende soll im kommenden Jahr von 30 auf 35 Yen steigen.
Wie so viele Firmen erwartet Panasonic ein ROE von 10%. Das ist sehr viel für den Kamerabereich und lässt sich nur mit teuren Modellen mit hoher Gewinnmarge erzielen.
Auch hier finden sich keine detaillierten Aussagen zum Krieg, den Wirtschaftssanktion oder der KI, und somit lässt sich kein wirkliches Umdenken erkennen.
Fazit: Dem weit diversifizierten Panasonic-Konzern ging es gut, jedoch nicht so gut, wie das Management es erwartet hatte. Und in manchen Details liegt Optimierungspotential vor. Das Schweigen über Imaging und Kameras ist eher negativ zu sehen.
Danach publizierte Nikon seinen Quartalsbericht für das 4. Geschäftsquartal. Nikon verwendet - wie viele Firmen - das übergreifende Geschäftsjahr April (2023) bis März (2024), nennt es aber vorausschauend 2024. Das hier besprochene vierte Geschäfts-Quartal umfasst somit den Zeitraum von Januar bis März 2024 einschließlich.
Bitte beachten Sie: Nikon verschleiert vieles hinter der Jahres-Analyse und gibt auch nur geschriebene Erklärungen dazu ab. Daraus lässt sich nur wenig zum Winterquartal 2024 ableiten. Ferner gibt Nikon zum Winterquartal nur stark gerundete Zahlen an, sodass die Prozentzahlen hinter dem Komma von meinen Berechnungen in Excel etwas abweichen. Evtl. meint Nikon im Bericht bei den abweichenden Zahlen oft nur die external customers, gibt das jedoch nicht an. Denn Nikon verwendet oft auch die Gesamtzahlen (external + internal customers).
Der Konzern-Umsatz betrug: 717,245 Mrd. Yen = +14,2% gegenüber dem Vorjahr. Das liegt etwa beim Währungsverlust und der Inflation.
Der Operative Konzern-Gewinn betrug: 39,776 Mrd. Yen = -27,6% gegenüber dem Vorjahr. Das war unerwartet schlecht.
Aber die Lagerbestände nahmen zu: von 277,281 Ende März 2023 auf 285,239 Mrd. Yen Ende März 2024 (+2,9%).
Unerfreulich war ebenfalls, dass der FCF (Free Cash Flow) weiterhin negativ war.
Der Umsatz (external + internal customers) betrug: 282,038 Mrd. Yen = +23,4% gegenüber dem Vorjahr. Das ist gut. Das liegt über der Inflation und dem Währungsverfall.
Der Operative Gewinn betrug: 42,213 Mrd. Yen = +10,3% gegenüber dem Vorjahresquartal. Das ist noch gut. Das liegt zumindest in der Nähe der Inflation und des Währungsverfalls.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen im zurückliegenden Geschäftsjahr auf 21 Mrd. Yen (+11,7%).
Angeblich soll der Weltmarkt für Systemkameras in den letzten 12 Monaten auf 6,2 Mio. Stück gewachsen sein. Davon will Nikon 800.000 geliefert haben, was einem Marktanteil von ca. 12,9% entspräche.
Angeblich soll der Weltmarkt für Wechselobjektive in den letzten 12 Monaten auf 9,87 Mio. Stück gewachsen sein. Davon will Nikon 1,250 Mio. Stück geliefert haben, was einem Marktanteil von ca. 12,7% entspräche.
Beide Werte halte ich nicht für beeindruckend gut, da Nikon immer näher an die 10%-Marke rückt, ab der ein Überleben schwer wird.
Aber die Lagerbestände nahmen im Imaging weiter deutlich zu: von 65,3 Mrd. Yen Ende März 2023 auf 74,3 Mrd. Yen Ende März 2024 (+13,8%).
Im Geschäftsbereich Imaging Products blieben sowohl die Stückzahlen als auch die Verkaufsmengen auf dem gesamten Digitalkameramarkt solide, gestützt durch starke Verkäufe von Produkten der mittleren bis oberen Preisklasse.
- Wie überall ließen sich die Billigkameras nur schwer verkaufen.
Im Geschäftsbereich Imaging Products konzentrierte sich die Gruppe [der Nikon-Konzern] auf die Ausweitung des Vertriebs von Produkten der mittleren bis oberen Preisklasse und Wechselobjektiven für Profis und Hobbyfotografen, insbesondere Z8, Zf und anderen spiegellosen Vollformatkameras der Z-Serie. Infolgedessen verzeichnete dieses Geschäftssegment einen Umsatz von 279,737 Mrd. Yen (plus 23,2% im Vergleich zum Vorjahr) und einen Betriebsgewinn von 46,542 Mrd. Yen (plus 10,3% im Jahresvergleich), was hauptsächlich auf höhere durchschnittliche Verkaufspreise der Einheiten und die positiven Auswirkungen der Yen-Abwertung zurückzuführen ist.
- Zumindest gibt man zu, dass Preiserhöhungen und die Yen-Abwertung das Jahres-Ergebnis aufhübschten.
Der DCIL-Markt [Digital Camera-Interchangeable Lens - Systemkameras] expandierte hauptsächlich in China.
Zudem findet sich viel Selbst-Beweihräucherung zum Kauf der Video-Firma RED. Allerdings gibt man an, dass Nikon 13,167 Mrd. Yen in Bar dafür bezahlen musste. Das waren (je nachdem, wann das Geld in US-Dollar bezahlt wurde) ca. 78-80 Millionen Euro. Das ist weniger als alle Analytiker vermutet hatten. Die leidende Firma Red war nicht mehr wert. - Aber Vorsicht: Sowohl der Altbesitzer als auch sein an der Firma beteiligter Geschäftsführer erhielten jahrelange Beraterverträge mit Off-Shore-Konten. Da fließen dann steuervergünstigt bis steuerfrei Millionenzahlungen (pro Monat). Zudem vermuteten einige Analysten, dass Red erhebliche Schulden bei Banken angesammelt hatte, weil Reds Geschäfte mit den Video-Kameras schon lange nicht mehr gut liefen. Jene Alt-Schulden sowie viele weitere belastende Verpflichtungen aus bestehenden Verträgen hat Nikon mitübernommen. Ferner wurden die lukrativen Firmenbereiche wie die Film-Studios nicht verkauft, sondern explizit im Vertrag ausgeklammert.
Der Konzern-Umsatz betrug: 188,3 Mrd. Yen = +9,4% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Aber es waren -4,8% gegenüber dem direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal Q4/2023.
Der operative Konzern-Gewinn betrug: 5,3 Mrd. Yen = +23% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Aber es waren -74,5% gegenüber dem direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal Q4/2023.
Somit muss man sachlich festhalten, dass das erste Kalenderquartal 2024 für Nikon zwar besser verlief als das entsprechende Vorjahresquartal, aber schlechter verlief als das direkt vorausgehende Weihnachtsquartal Q4/2023.
Der Umsatz (external + internal customers) betrug: 57,8 Mrd. Yen = +35,4% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Das ist gut. Das liegt über der Inflation und dem Währungsverfall. - Aber es waren -31,4% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal Q4/2023.
Der Operative Gewinn betrug: 3,6 Mrd. Yen = +260% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Das lag jedoch nur an dem miserablen Vorjahreswert. - Aber es waren -79,7% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal Q4/2023.
Produzierte / verschiffte / verkaufte Kameras im ersten Kalender-Quartal 2024 im Vergleich zum den vorherigen Quartalen 2023 anhand der von Nikon stark gerundeten Zahlen:
Kompakt- und Bridge-Kameras: wurden seit August 2023 nicht mehr gelistet. Das hat seine Gründe. Faktisch ist der Markt tot.
Bei den Systemkameras (mit und ohne Spiegel) waren es: 120.000 (Q1/2023), 220.000 (Q2/2023), 170.000 (Q3/2023), 250.000 (Q4/2023) und 160.000 (Q1/2024). Das war der Zukunftsmarkt. Hier sah es mit +16,7% zum entsprechenden Vorjahresquartal gut aus. Aber im Vergleich zum direkt davorliegenden Weihnachtsquartal (Q4/2023) waren es immerhin -44%.
Bei den Wechselobjektiven waren es: 230.000 (Q1/2023), 330.000 (Q2/2023), 280.000 (Q3/2023), 370.000 (Q4/2023) und 270.000 (Q1/2024). Das war ein Teil des Zukunftsmarktes. Hier sah es mit +17,4% zum entsprechenden Vorjahresquartal ebenfalls gut aus. Aber im Vergleich zum direkt davorliegenden Weihnachtsquartal (Q4/2023) waren es immerhin -27%.
Trotz möglicher Rundungsfehler (auf Zehntausender) bleibt ein Wachstum gegenüber dem Vorjahres-Winterquartal Q1/2023.
Bitte beachten Sie: Diese Werte wurden von mir zusammengestellt und dann (nach realen Kalenderquartalen) errechnet. Nikon gibt hingegen seine Geschäftsquartale an.
Der Konzernumsatz soll steigen auf: 745 Mrd. Yen (+3,9%), der Operative Gewinn soll 35 Mrd. Yen (-12%) betragen. Das klingt ziemlich verhalten.
Der Imaging Umsatz soll steigen auf: 300 Mrd. Yen (+6,4%), der Operative Gewinn soll 44 Mrd. Yen (-5,5%) betragen. Das klingt ebenfalls ziemlich verhalten. Nikons Erklärung: Das Betriebsergebnis sinkt aufgrund von Kostensteigerungen, einschließlich Kosten im Zusammenhang mit der RED-Akquisition und Forschung und Entwicklung.
- D.h. da kommen weiteren hohe Kosten auf Nikon zu, weil Red ziemlich am Ende ist und erst wieder aufgepäppelt werden muss.
Wie man auf die Jahresprognose des optimistischen Wechselkurses von nur 155 Yen zum Euro und nur 145 Yen zum US-Dollar kommt, war zumindest im Mai 2024 (bereits 168 respektive 155 Yen) rätselhaft.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen im Imaging von 21 Mrd. Yen auf 24,5 Mrd. Yen (+16,7%) im kommenden Geschäftsjahr steigen.
Im Hinblick auf das Geschäftsumfeld für das gesamte Geschäftsjahr, das am 31. März 2025 endet, wird im Bereich Bildverarbeitungsprodukte erwartet, dass der Markt für Digitalkameras, insbesondere für Produkte der mittleren bis oberen Preisklasse, solide bleibt.
- Optimismus pur: Der gesamte DCIL-Markt [Systemkameras mit und ohne Spiegel] bleibt stabil. Es wird erwartet, dass der Markt für mittlere und Spitzen-Modelle wächst.
Aber tiefer unten (und etwas versteckt) im Text: Der Markt für spiegellose Kameras ist einem harten Wettbewerb ausgesetzt. Darüber hinaus wird das Geschäft durch steigende Preise und Verzögerungen bei der Beschaffung von Komponenten beeinträchtigt, was zu einer künftigen Verschlechterung der Marktbedingungen führen kann.
- Das klingt realistischer: Preissteigerungen bei Zulieferteilen und zudem Lieferverzögerungen werden offen eingeräumt.
Der Geschäftsbereich Imaging Products stärkt weiterhin seine Ertragsstruktur durch die Optimierung von Produktions- und Vertriebsaspekten, die Reform der Lieferkette und Logistik, eine umfassende Kostensenkung, die Stärkung des digitalen Marketings und die Verbesserung der Entwicklungseffizienz.
- Das klingt nach weiteren harten Sparmaßnahmen.
Ferner senkte man die Prognosen für Kameras und Objektive ab: Für Systemkameras solle der Weltmarkt in den kommenden 12 Monaten nur noch 6,1 Mio. umfassen, von denen Nikon 850.000 liefern will, was einem Marktanteil von ca. 14% entspräche. Bei Objektiven soll der Weltmarkt in den kommenden 12 Monaten nur noch 9,6 Mio. Stück betragen, von denen Nikon 1,35 Mio. liefern will, was einem Marktanteil von ca. 14% entspräche. Nikon sieht sich somit voll auf Expansionskurs. Dazu muss Nikon seine Produktion weiter steigern.
Die Dividende will man im kommenden Jahr um 5 Yen auf dann 55 erhöhen.
Dem Konzern ging es durchaus gut. Aber einige negative Details waren ersichtlich.
Dem Imaging ging es insgesamt im Vergleich etwas besser als im Vorjahr, und man ist bei Nikon für die Zukunft hierbei auch weiterhin optimistisch.
Zur GenKI, zu den Wirtschaftssanktionen oder den andauernden Kriegen findet sich nichts Konkretes.
Dann publizierte Fujifilm seinen Quartals-Bericht und Jahresabschluss. Wie viele Firmen verwendet Fujifilm das übergreifende Geschäftsjahr April bis März, nennt es aber rückblickend 2023. Das hier besprochene vierte Firmen-Quartal umfasst somit den Zeitraum von Januar bis März 2024 einschließlich.
Der Umsatz betrug: 2.960,916 Mrd. Yen = +3,6% gegenüber dem Vorjahresergebnis. Aber der Zuwachs lag bereits unter der Inflation und definitiv weit unter dem Währungsverfall.
Der Operative Gewinn betrug: 276,725 Mrd. Yen = +1,3% gegenüber dem Vorjahresergebnis. Aber der Zuwachs lag bereits unter der Inflation und definitiv weit unter dem Währungsverfall.
Dennoch wurden 150 Yen Jahresgesamt-Dividende ausbezahlt.
Der Umsatz (External customers) betrug: 469,658 Mrd. Yen = +14,5% gegenüber dem Vorjahresergebnis. Das dürfte so ungefähr die Inflation und den Währungsverlust ausgleichen.
Der Operative Gewinn betrug: 101,947 Mrd. Yen = +39,8% gegenüber dem Vorjahresergebnis. Das ist sehr erfreulich.
Es werden keine Angaben zum operativen Gewinn / Verlust der Unterbereiche gemacht. Fujifilm weiß sicherlich, warum es diese schlechten Detail-Ergebnisse verheimlicht.
Positiv zu werten ist, dass der Gesamtbereich Imaging immerhin rund 15,9% des Konzernumsatzes erzielte und vor allem in diesem zurückliegenden Geschäftsjahr aufgrund der unerwartet mäßigen Ergebnisse der anderen Konzernbereiche auch 36,9% des Konzerngewinnes.
Zum analogen Bereich hielt man fest: Im Consumer-Imaging-Geschäft [analoger Film-Bereich] steigerten die stetigen Verkäufe der INSTAX-Sofortfotosysteme den Umsatz. Zusätzlich zur bestehenden Produktpalette entwickelten sich die Verkäufe von Produkten mit hohem Mehrwert, vor allem INSTAX mini Evo und INSTAX Pal, einer handtellergroßen Kamera, die im Oktober 2023 auf den Markt kam, gut.
- Also kamen die meisten Umsatzsteigerungen und der Gewinn weiterhin aus dem analogen Bereich der Filme sowie deren Film-Kameras. Allein die analogen Instax-Sofortbild-Kameras sollen mehr als 150 Mrd. Yen Umsatz erzielt haben.
Zum digitalen Bereich hielt man fest: Im professionellen Bildbearbeitungsgeschäft [Digital-Kameras inklusive Kino- und Fernsehkameras] stiegen die Umsätze, da die Verkäufe von Digitalkameras weiterhin stark waren. Im März 2024 haben wir die FUJIFILM X100VI auf den Markt gebracht, das neueste Modell der X100-Serie hochwertiger Kompakt-Digitalkameras. Es ist mit einem 40,2-Megapixel-Sensor, dem neuesten Prozessor und der ersten Bildstabilisierungsfunktion im Gehäuse ausgestattet für noch höhere Bildqualität und Leistung.
- Das klingt gut für die Profi-Bereich der Kino- und Fernsehkunden, aber eher verhalten für die X-Modelle der Amateure. Denn die hier extrem hervorgehobene Kamera wurde erst im Februar 2024 vorgestellt und danach langsam ausgeliefert. Das war zu spät, um einen großen Effekt für die Bilanzzahlen bis Ende März zu zeigen. Dieser positive Effekt wird erst im zweiten Kalender-Quartal deutlich sichtbar. Das ist typisch für Fujifilm: Es wird ein Produkt überschwänglich mit Werbesprüchen gelobt, das kaum Einfluss gehabt hat. So lenkt man von Problemen ab. Dass der Umsatz in Yen zunahm, liegt bereits an der Inflation und dem enormen Währungsverfall des Yen.
In den rechtlich nicht wirklich verbindlichen Präsentationsunterlagen erwähnte man zudem: Der Umsatz stieg aufgrund starker Verkäufe der im Juni 2023 eingeführten X-S20 und der im September 2023 eingeführten GFX100 II sowie der im vorangegangenen Geschäftsjahr veröffentlichten Modelle
. - Das war immerhin erfreulich.
Der Umsatz im analogen Imaging-Bereich (Consumer Imaging) betrug: 297,6 Mrd. Yen = +11,5% gegenüber dem Vorjahr.
Der Umsatz im digitalen Imaging-Bereich (Professional Imaging) betrug: 172,1 Mrd. Yen = +20% gegenüber dem Vorjahr.
Aber nicht alles war rosig im Konzern-Jahresergebnis: Dass z.B. die Mitarbeiterzahl erneut sank (von 73.878 Ende März 2023 auf nur noch 72.254 Ende März 2024 = -2,2%) deutet weitere durchgeführte Entlassungen an.
Überdies sank der Lagebestand des Konzerns nur gering von 567,3 Mrd. Yen Ende März 2023 auf 547,8 Mrd. Ende März 2024 (-3,4%). Somit konnte auch Fujifilm keineswegs (wie mehrfach versprochen) seine Lager drastisch räumen.
Der Free Cash Flow verschlechterte sich sogar zum Vorjahr und war noch immer deutlich negativ.
Fujifilm Gesamtkonzern 4. Quartal (Januar bis März 2023): Der Umsatz betrug: 805,505 Mrd. Yen = +5,3% gegenüber dem Vorjahresquartal.
Der Operative Gewinn betrug: 71,8 Mrd. Yen = +1,8 gegenüber demselben Vorjahresquartal. Somit konnte das erste Kalenderquartal 2024 auch bei Fujifilm nicht wirklich überzeugen. Die Quartalsergebnisse lagen unter der Inflation und dem Währungsverfall.
Der Umsatz betrug: 101,085 Mrd. Yen = +16,8% gegenüber dem Vorjahresquartal.
Der Operative Gewinn betrug: 13,0 Mrd. Yen = +27,5% gegenüber demselben Vorjahresquartal. Fujifilm gibt hier merkwürdigerweise +28,8% Zuwachs an, was jedoch bei einem operativen Gewinn im Vorjahr von 10,2 Mrd. Yen nicht zutrifft. Das ist die bekannte Schlamperei bei Fujifilm in den Präsentationsunterlagen. Dennoch weißt man einen angeblichen Wert ohne Wertverlust mit -3% zum Vorjahr aus. Aber der berücksichtigt auch nicht die Inflation. Ganz so gut lief es folglich im ersten Quartal 2024 im Imaging auch bei Fujifilm nicht.
Quartalsergebnisse Q1 2024 der Unterbereiche des Imaging:
Der Umsatz im Consumer Imaging = analoger Bereich betrug: 59,6 Mrd. Yen = +11,4% zum Vorjahresquartal.
Der Umsatz Professional Imaging = digitaler Bereich, aber mit den teuren sowie für den Hersteller lukrativen (Video-)Profikameras für Fernsehanstalten und Kino und deren Spezialobjektiven betrug: 41,5 Mrd. Yen = +25,4% zum Vorjahresquartal.
Viel Umsatz stammt aus dem Profibereich des Fernsehens und Kinos. Es dürfte deshalb auch einleuchten, warum Fujifilm sich beharrlich weigert, irgendwelche Gewinnzahlen für die Unterbereiche zu publizieren.
Der Etat für Forschung und Entwicklung stieg sowohl für das 1. Quartal 2024 (von 2,4 auf 2,5 Mrd. Yen = +4%) als auch im gesamten zurückliegenden Geschäftsjahr 2023 von 9,5 auf 11,1 Mrd. Yen (+17%). Das dürfte ungefähr einen Ausgleich für die Inflation und den Währungsverfall darstellen.
Das Management bei Fujifilm blickt optimistisch auf 2024/5. Der Umsatz soll im Konzern um +4,7% auf 3.100 Mrd. Yen steigen, der operative Gewinn um +8,4% auf 300 Mrd. Yen anwachsen. Das klingt nominal gut, berücksichtigt aber nicht die Inflation und den Währungsverfall.
Die Dividende soll (nach dem durchgeführten Aktiensplit) im kommenden Geschäftsjahr um 10 Yen je Aktie auf 60 Yen erhöht werden.
Im Bereich Imaging soll der Umsatz um +2,2% auf 480 Mrd. Yen steigen, der operative Gewinn jedoch um -1,9% auf 100 Mrd. Yen sinken. Das klingt hingegen eher ernüchternd. Denn dazu kommen die Inflation und der weitere Währungsverfall.
Die Detailprognose ist durchwachsen: Der analoge Bereich soll 295 Mrd. Yen Umsatz (-2,6%) und digitaler Bereich 185 Mrd. Yen Umsatz (+7,5%) erwirtschaften. Unter Berücksichtigung von Inflation und Währungsverlust wird das eine Schrumpfung in Fremdwährung.
Wie man zu der Währungsprognose von 140 Yen zum US-Dollar und 150 Yen zum Euro kommt, bleibt ein Rätsel. Dazu müsste der Yen drastisch aufwerten.
Dem Fujifilm-Gesamt-Konzern ging es - angesichts der Weltwirtschaftslage - gut. Um die weitere Zukunft jenes überwiegenden Medizin- und Spezial-Material-Konzerns muss man sich definitiv keine Sorgen machen. In jene beiden Zukunfts-Bereiche fließen auch weiterhin fast alle Investitionen.
Keine Aussagen zum Krieg, den Wirtschaftssanktion oder der KI - wie bei bisher allen Firmen - lassen allerdings kein wirkliches Umlenken erkennen.
Bitte beachten Sie auch die detaillierte Firmenanalyse Fujifilm.
Danach folgte Sony mit seinem Quartalsbericht und Jahresabschlussbericht. Sony verwendet ein das Kalenderjahr übergreifendes Geschäftsjahr vom 01. April 2023 bis zum 31. März 2024 und nennt es rückwirkend - also FY (Financial Year) 2023.
Da der Finanzdienstleistungsbereich im Oktober 2025 ausgegliedert werden soll, hat man die Bilanzen bereits vorausschauend erneut umstrukturiert und Teile mancher Vorjahreswerte neu berechnet. Sie können die Zahlen für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2023 somit nicht generell mit den Vorjahresergebnissen 2022 vergleichen. Zudem weichen einige Zahlen zwischen der Präsentation und den offiziellen Finanzunterlagen ab.
Der Konzernumsatz ohne Finanzdienstleistungen betrug: 11.260,04 Mrd. Yen = +11,5% gegenüber dem vorherigen Finanzjahr. Der Konzernumsatz betrug konsolidiert: 13.020,8 Mrd. Yen = +18,6% gegenüber dem vorherigen Finanzjahr.
Der Operative Gewinn ohne Finanzdienstleistungen betrug: 1.035,3 Mrd. Yen = +5,3% gegenüber dem vorherigen Finanzjahr. Der Operativer Gewinn betrug konsolidiert: 1.209 Mrd. Yen = -7,2% gegenüber dem vorherigen Finanzjahr.
Der Operating Cash Flow ist mit +183% extrem gegenüber dem vorherigen Finanzjahr gestiegen.
Die Ausbezahlte Jahresgesamtdividende betrug: 85 Yen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Das waren 10 Yen mehr als im vorausgehenden Geschäftsjahr.
Nominal klangen die Jahresendergebnisse sehr gut, berücksichtigen allerdings nicht den drastischen Währungsverfall des Yen und die Inflation. Angeblich sei der (vermutlich konsolidierte) Umsatz ohne Währungsverfall des Yen noch immer um +13% gewachsen. Aber davon müsste man dennoch die Inflation abziehen.
Der Bereich Entertainment, Technology & Services segment ET&S erzielte: 2.453,7 Mrd. Yen = -0,9% Umsatz sowie 187,4 Mrd. Yen operativer Gewinn = +4,4%. - Der Großbereich ET&S machte Rückschritte beim Umsatz, konnte aber beim Gewinn zulegen. Zu diesem Bereich gehören auch die Kameras. Aber Vorsicht: Das ET&S-Segment enthält auch: the Televisions business, the Audio and Video business, the Still and Video Cameras business, the smartphone business and the internet-related service business.
Auch Sony vertuscht seit langem alles, indem es die kleinen Abteilungen zusammenlegt und tief unten einordnet.
Der Bereich Imaging & Sensing Solutions Segment (I&SS Segment) erzielte: 1.602,7 Mrd. Yen = +14,3% Umsatz und 193,5 Mrd. Yen operativen Gewinn = -8,8%. - Für I&SS wird explizit auf den Umsatzzuwachs, aber den Rückgang des Operativen Gewinns hingewiesen. Bei Foto-Sensoren für Smartphones nahm der Umsatz zu. Aber die Kosten für die Erforschung und Entwicklung jener Sensoren stiegen enorm an.
Nominal klangen auch diese Jahresendergebnisse der zwei für die Leser relevanten Bereiche relativ gut, berücksichtigten allerdings nicht den drastischen Währungsverfall des Yen und die Inflation. Aber das sind noch immer satte Gewinne.
Zu vielen Bereichen erwähnt Sony Kosteneinsparungen und die Abwertung des Yen.
Im Großbereich ET&S mit den Kameras hielt man fest, dass die größten Probleme erneut aus dem Fernsehgeschäft entstanden, weil TV-Geräte deutlich weniger Absatz fanden.
Imaging, Cameras, ILC etc. werden nur im sogenannten Speech Transcript - also in den auf der Pressekonferenz gegebenen mündlichen Erklärungen erwähnt: Im Geschäftsjahr 2023 erzielten Digitalkameras und Wechselobjektive dank verbesserter Produktattraktivität höhere Umsätze und Betriebsergebnisse, ...
- Das ist ziemlich dünn: Denn Preiserhöhungen bei eigenen Produkten, Inflation und Währungsverfall sind die Haupttreiber der Steigerung dieser Brutto-Zahlen.
Der Markt für spiegellose Wechselobjektivkameras, der die Hauptumsatz- und Gewinnquelle dieses Segments [ET&S] darstellt, verzeichnete im Vorquartal ein starkes Wachstum, vor allem in China und Japan, und ist seit April weiterhin stark.
- Diese positive Aussage bezieht sich nur auf das 1. Quartal 2024 - nicht das ganze Geschäftsjahr.
Beide Aussagen sind erfreulich für Sony. Aber, wenn die Stückzahlen für das zurückliegende Geschäftsjahr und das erste Quartal 2024 wirklich so beeindruckend wären, dann würde Sony das publizieren. Jedoch exakt die harten Fakten / Zahlen werden nicht mehr publiziert - noch nicht einmal als stark (z.B. Zehntausender) gerundete Werte. Deshalb darf man durchaus Zweifel haben, ob es sich doch nur auf den Umsatz und den operativen Gewinn bezieht. Dank der erwähnten Sparmaßnahmen kann man dann auch mit weniger Kameras jene Werte erhöhen, besonders angesichts der Inflation und des Währungsverfalles.
Wir gehen davon aus, dass sich dieses Marktwachstum ab der zweiten Hälfte dieses Geschäftsjahres allmählich verlangsamen wird, glauben jedoch, dass es auch in Zukunft stabil bleiben wird.
- Wachstum ohne Ende bei dedizierten Kameras? Wer glaubt denn so etwas?
Fazit: Auch Sony wird optimistisch die Produktion weiter steigern.
Sony widerspricht sich in den Präsentationsunterlagen selbst: Denn gleichzeitig gibt man für Smartphone-Sensoren an: Neben dem Trend, die Chipgröße von Weitwinkel-Kamerasensoren zu erhöhen, arbeiten Smartphone-Hersteller daran, die Größe zu vergrößern und die Bildqualität und Leistung von Extra-Weitwinkel- und Tele-Kamerasensoren zu verbessern, und wir glauben, dass dies in den nächsten Jahren ein Wachstumstreiber für den Markt für mobile Sensoren sein wird.
- Jedoch werden jene noch hochwertigeren Smartphone-Sensoren dann noch mehr Anteile von den dedizierten Kameras rauben.
Still and Video Cameras ist ein Unterbereich des Bereiches Entertainment, Technology & Services segment ET&S. Er erzielte 643,429 Mrd. Yen = +13,9% Umsatz (Sales to external customers). Sony macht keine Angaben zum operativen Gewinn. - Aber zumindest beim Umsatz kann man festhalten, dass auch nach Abzug der Währungsgewinne und der Inflation bei Cameras noch ein Plus übrig bleibt, das aber auch an den Preiserhöhungen lag.
Aber Vorsicht: dieser Unter-Bereich Still and Video Cameras beinhaltet: interchangeable lens cameras, compact digital cameras, consumer video cameras and video cameras for broadcast
. Da sind u.a. auch die sehr teuren Kameras für Film und Fernsehen dabei.
Das Fazit zum zurückliegenden Geschäftsjahr muss somit lauten: Dem Sony-Konzern ging es im letzten Geschäftsjahr sehr gut, aber...
Eine Reduzierung des Umsatzes von -5% auf dann 12.310 Mrd. Yen, und +5% mehr operativen Gewinn auf dann 1.275 Mrd. Yen.
Ohne die Finanzdienstleistungssparte soll der Umsatz um +1% auf 11.400 Mrd. Yen steigen und der operative Gewinn um +9% auf 1.130 Mrd. Yen.
Man erwartet im Bereich ET&S einen Umsatzrückgang von -3,4% auf 2.370 Mrd. Yen für das bereits angelaufene Geschäftsjahr 2024.
Allerdings prognostiziert man eine leichte Zunahme des operativen Gewinnes +1,4% vor allem im für die Kameras wichtigen Bereich ET&S auf 190 Mrd. Yen.
Aber im Sensorbereich I&SS sollen Umsatz auf 1.840 Mrd. Yen +14,9% und Gewinn auf 270 Mrd. Yen +39,5% steigen.
Somit ist die Gesamtsituation durchwachsen. Ferner handelt es sich um Nominalzahlen, ohne Berücksichtigung des anhaltenden Währungsverfalles des japanischen Yen und der Inflation.
Auch Sony geht sehr optimistisch von einen Yen-Kurs zum Euro von 157 und zum Dollar von 145 für das kommende Jahr aus. D.h. auch Sony erwartet eine massive Aufwertung des japanischen Yen.
Nach dem ebenfalls durchgeführten Aktiensplit will man 50 Yen im neuen Jahr als Dividende ausschütten.
Der Konzern-Umsatz ohne Finanzdienstleistungen betrug in Q1 2024: 2.811,39 oder 2.811,0 Mrd. Yen = +9,2% gegenüber dem Vorjahresquartal Q1/2023
Der Konzern-Umsatz konsolidiert betrug in Q1 2024: 3.481,0 Mrd. Yen = +14,5% gegenüber dem Vorjahresquartal Q1/2023.
Der Operative Konzern-Gewinn ohne Finanzdienstleistungen betrug in Q1 2024: 203,3 Mrd. Yen = +114,7% gegenüber dem Vorjahresquartal Q1/2023
Der Operative Konzern-Gewinn konsolidiert betrug in Q1 2024: 229,4 Mrd. Yen = +56,6% gegenüber dem Vorjahresquartal Q1/2023.
Für den weit diversifizierten Konzern Sony lief das erste Quartal 2024 hervorragend.
Der Bereich Entertainment, Technology & Services segment ET&S erwirtschaftete: 532,7 Mrd. Yen = +7,9% Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal, aber -6,4 Mrd. Yen operativen Verlust. Das war jedoch deutlich weniger Verlust als im Vorjahresquartal (damals Q1 2023 - waren es noch -33,041 Mrd. Yen). - Der Großbereich (mit den Kameras) stagnierte somit währungsbereinigt und inflationsbereinigt beim Umsatz, schrieb aber noch immer Verluste.
Jedoch sahen die Vergleichszahlen zwischen dem Weihnachtsquartal 2023 mit 735,738 Mrd. Yen zum direkt darauf folgenden Winterquartal (2024 Januar bis März) mit nur 532,7 Mrd. Yen nicht so gut aus. Das waren immerhin -27,6% beim Umsatz. Und beim operativen Gewinn sah es im Weihnachtsquartal (Q4/2023) mit 77,164 Mrd. Yen operativem Gewinn drastisch besser aus. D.h. das erste Quartal 2024 war für ET&S mit den Kameras schlecht. - Erklärt wird das nicht. Aber aus Einzelteilen kann man schließen, dass das Problem überwiegend bei den Fernsehern lag.
Der Bereich Imaging & Sensing Solutions Segment (I&SS Segment) erwirtschaftete: 398,5 Mrd. Yen = +14,2% Umsatz, sowie 34,7 Mrd. Yen operativen Gewinn = +9,5% im Vergleich zum Vorjahresquartal. - Der Sensorbereich konnte den Umsatz und Gewinn erhöhen im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Jedoch sahen die Vergleichszahlen zwischen dem Weihnachtsquartal 2023 mit 505,158 Mrd. Yen Umsatz zum direkt darauf folgenden Winterquartal (2024 Januar bis März) mit nur 398,5 Mrd. Yen nicht so gut aus. Das waren immerhin -21,1% beim Umsatz. Und beim operativen Gewinn sah es mit 99,715 zu 34,7 Mrd. Yen = -65,2% noch schlechter aus. - D.h. das erste Quartal 2024 war für den Sensorbereich auch eher ernüchternd.
Still and Video Cameras, ein Unterbereich des Bereiches Entertainment, Technology & Services segment ET&S, erwirtschaftete: 133,743 Mrd. Yen = +25,8% Umsatz (Sales to external customers) im Vergleich zum Vorjahresquartal. Sony macht keine Angaben zum operativen Gewinn.
Jedoch sahen die Vergleichszahlen zwischen dem Weihnachtsquartal 2023 mit 188,609 Mrd. Yen zum direkt darauf folgenden Winterquartal (2024 Januar bis März) mit nur 133,743 Mrd. Yen nicht so gut aus. Das waren immerhin -29,1% beim Umsatz.
Somit kann man festhalten, dass das erste Kalenderquartal 2024 auch für Sony eher mäßig gut verlief - zumindest schlechter als das direkt vorausgehende Weihnachtsquartal.
Auch bei Sony stieg der Lagerbestand im Konzern an auf 1.518,644 Mrd. Yen Ende März 2024. Das waren +3,4% zu den 1.468 Mrd. Yen Ende März 2023.
Der Lagerbestand bei ET&S (inklusive Kameras) - nahm um -10,9% ab: von 368,5 Mrd. Yen Ende März 2023 auf 328,6 Mrd. Yen Ende März 2024. Auch von Ende Dezember 2023 auf Ende März nahm der Lagerbestand um -3,7% ab. Das war positiv. Aber es ist unklar, ob dies die Kameras betrifft, weil man es nicht aufschlüsselt.
Der Etat für Forschung und Entwicklung (F&E, R&D, Research and Development) im für die Fotografen wichtigen Bereich ET&S sank im Geschäftsjahr 2023 auf 154,833 Mrd. Yen (-0,6% gegenüber dem Vorjahr). Das war sogar ohne den Währungsverlust und die Inflation eine Schrumpfung des wichtigen Etats.
Aber beim Sensorbereich stiegen die Lagerbestände sowohl gegenüber dem Vorjahresquartal (+17%) als auch Ende Dezember 2023 (+4%) an. Hingegen sanken dort die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im letzten Geschäftsjahr sogar um nominal -2%.
Dem Konzern ging es insgesamt nominal (in Yen ohne Währungsausgleich und Inflation) betrachtet im Geschäftsjahr 2023 blendend, jedoch im ersten Kalenderquartal 2024 nicht mehr ganz so gut.
Sony machte keine Angaben zu Kameras oder Objektiven.
Es findet sich noch immer keine klare Stellungnahme / Strategieänderung angesichts der Kriege und der vielfältigen weltweiten Wirtschaftssanktionen.
Nominal in Yen sah es bei allen Konzernen gut bis sehr gut aus. Real unter Berücksichtigung der hohen Inflation und vor allem des dramatischen Yen-Verfalles musste man dies allerdings deutlich einschränken.
Uneinheitlich fiel das erste Quartal für die Konzerne aus: bei manchen ging es (nominal) aufwärts bei anderen abwärts. Real unter Berücksichtigung der Inflation und vor allem des dramatischen Yen-Verfalles sah es im ersten Quartal jedoch (wie vorausgesagt) fast überall mäßig aus.
Zwar kann man das erste Quartal im Jahr generell als etwas schwächer klassifizieren. Aber manche Firmen erlitten in Q1/2024 dennoch erhebliche Einbrüche.
Die Lagerbestände waren bei allen Firmen noch immer deutlich zu hoch. Das geht mit schnell veraltenden Elektronikprodukten nicht lange gut.
Über die ständig weiter schrumpfenden Kamera-Unter-Bereiche kann man immer weniger aussagen. Viele Konzerne vertuschen Details oder verschweigen inzwischen den ganzen Bereich der dedizierten Kameras in den Berichten.
Niemand geht auf die weltweit geführten Kriege oder den ständig von den USA weiter eskalierten Wirtschaftskrieg gegen China ein. Die Inflation nimmt man fatalistisch hin - gemäß dem Motto: Die höheren Preise reichen wir bei Neuprodukten an die dummen Kunden weiter.
Beim Yen ist man sogar so optimistisch, dass er sich noch in diesem Jahr 2024 wieder erholt - also massiv aufwertet. Warten wir ab, ob die Bank of Japan das wirklich will. Gemäß allen vorliegenden Informationen will jene politisch abhängige Zentralbank BoJ jedoch die eigenen Schulden des Staates (die höchsten der Welt im Vergleich zur Wirtschaftsleistung) auf Kosten der eigenen Sparer reduzieren - durch weitere Abwertung des Yen. Das ist jener bereits früher erwähnte Lira-Effekt, der irgendwann zum irreparablen Vertrauensverlust in die Währung führt.
Noch immer bietet keine Firma eine ernstzunehmende Antwort auf die KI oder die GenKI. - CAI ist keine Antwort, sondern ein Witz.
Bedenklich ist auch, dass manche Firmen offen oder verklausuliert einräumten, dass es noch immer Lieferprobleme bei Sensoren und Prozessoren sowie manchen anderen wichtigen Zulieferteilen gab und gibt. Aber das wussten die Leser sowieso, da in den ersten 5 Monaten des Jahres der versprochene Feuerzauber neuer Kameras ausblieb und keine nennenswerten neuen Kameras herausgebracht wurden. Alles verzögerte sich.
Geradezu grotesk wirken die Aussagen vieler Firmen, welche einräumen, dass im kommenden / laufenden Geschäftsjahr 2024 die Gesamt-Verschiffung aller Kameras aller Firmen sinken wird, sie aber gleichzeitig die eigenen Marktanteile daran massiv erhöhen wollen und deshalb die bestehende Überproduktion nicht nur fortsetzen, sondern sogar steigern wollen. Man muss schon sehr optimistisch sein, um so einen Widerspruch nicht weltfremd zu nennen.
Die Kunden dürfen sich freuen, denn bei vollen Lagern und weiterer Überproduktion werden die Rabattschlachten weiter anhalten.
Angesichts des vor allem in Deutschland, aber insgesamt in ganz Europa anhaltenden Abwärtstrends der realen Wirtschaft herrschte nur noch Hoffnung auf ein angeblich besseres zweites Halbjahr vor, weil einige Frühindikatoren (bei wohlwollender Interpretation) dies anzeigten. Vor den Wahlen zum Europäischen Parlament (6. bis 9. Juni 2024) erwartete jedoch niemand mehr etwas Positives für die Wirtschaft.
Im Mai wurde bekannt, dass sich die britische Wirtschaft deutlicher als erwartet von der Rezession erholte und auch weiterhin zu wachsen schien (im ersten Quartal waren es +0,6% zum Vorjahresquartal und alleine im Mai wuchs das BIP um 0,4-0,9% gegenüber dem Vormonat April - und hier ein klares JA, man kann am 11. Mai bereits so eine Aussage machen. Man muss die Daten nicht monatelang verzögern). Zudem sank dort die Inflationsrate immerhin auf 3,2% im März ab. Deshalb werden dort auch Zinssenkungen erwartet, wodurch sich die Wirtschaft noch schneller erholen könnte. Aber für die dort regierenden Konservativen kommt dies vermutlich zu spät für die Neuwahl im Juli.
Mitte Mai stuften immer mehr Institutionen (u.a. EU - 2. Quelle, Wirtschaftsweise - 2. Quelle) die deutsche Wirtschaft herab: Man ging nur noch von 0,1-0,2% Wachstum im Jahr 2024 aus. Da auch der Konsum litt, hatte dies Auswirkungen auf die Fotowirtschaft.
Der ifo Geschäftsklimaindex blieb im Mai unverändert bei mäßig guten 89,3 hängen.
Selbst Ende Mai waren die Indikatoren noch widersprüchlich: Einerseits vermeldete man stolz, dass der GfK-Konsumklima-Index kontinuierlich zum 4. Mal anwuchs (allerdings nur auf immer noch -20,9 Punkte), aber die Neigung zu größeren Anschaffungen gebremst bleibt
- GfK. Andererseits litt der Einzelhandel unerwartet und extrem im April: Minus 1,4% alleine zum Vormonat und ein weiterer Rückgang zum gleichen Vorjahresmonat waren keine optimistischen Signale. (Destatis) - Wie seit Machtantritt der Grünen wurden gute wirtschaftliche Nachrichten noch immer schnell oder sogar vorab von der ihnen gewogenen Presse publiziert und negative so lange unterdrückt, bis es nicht mehr zu verheimlichen war.
Apple stellte im Mai sein neues iPad vor, das neben dem neuen M4-Prozessor nicht nur bessere Kameramodule enthielt, sondern vor allem viel mehr Anwendungs-Software für die Fotografie und Videobearbeitung. Allerdings erregte das für US-Marketing-Zwecke erstellte Video Ärger unter Fotografen, weil Apple u.a. eine dedizierte Kamera wie Schrott-Autos zerquetschte und zerstörte. So denken die meisten Menschen inzwischen über dedizierte Kameras.
Mitte Mai stellte Fujifilm seine neuen Kameramodelle vor: In der APS-C-Sensorgrößte die Mittelklassekamera X-T50 und im Mittelformat die ebenfalls Mittelklassekamera GFX 100S II.
Ferner teilte Fujifilm Mitte Mai mit, dass es der Content Authenticity Initiative beigetreten ist und (manche dieser) Funktionen in manche Kameras der X- und GFX-Serie (per Firmware-Update) einbauen will. Zu den Nachteilen von CAI siehe dort. - Das wird den Zwang für die Kunden zum Neukauf und den Druck auf alle Fotografen weiter erhöhen.
Weil sogar im Video-Bereich die Geschäfte miserabel liefen, reduzierte Blackmagic den Preis seiner 6K-Video-Kamera um 1.000 US-Dollar auf nur noch 1.575 und bot damit eine gute Video-Kamera zum Kampfpreis an.
Mitte Mai staunten wieder einmal viele Analytiker und Fachjournalisten, weil Canon seine neue PowerShot vorstellte. Früher waren das Pocket-Kameras zum Fotografieren. Heute sind es High-Tech-Module, welche u.a. einen Laser-Präzisionsabstandsmesser besitzen, Optik mit 6 und-12-fach-Zooms, Foto- und Video-Leistungen - aber nicht mehr für Fotografen, sondern z.B. für Golfspieler. Auch Nikon bot so etwas schon länger an. Dies belegte, wie sehr sich der Imaging-Bereich diversifiziert hatte. Das verwässert jede Aussage zu den dedizierten Kameras in den Bilanzberichten jener Konzerne. Ferner ist es eine nun klar von den Herstellern publizierte Ohrfeige an alle Fotografen, die man seit Jahren belog, dass Laser-Abstandsmessung in Fotohardware angeblich technisch unmöglich sei.
Ende Mai wurde bekannt, dass es Panasonic zumindest in Teilsparten schlechter ging, als im letzten Quartalsbericht (oben) noch publiziert: Plötzlich sprach der Geschäftsführer von Krise
, davon, dass die Situation kritisch wäre, weil man Erwartungen [bezüglich 2/3 der strategischen Ziele] nicht erreichen werde
, dass es herausfordernde Geschäftsfelder
gäbe, von denen man sich trennen
müsste. (Quellen Photorumors sowie die unten verlinkte Original-Panasonic-Präsentation.)
Kurz darauf wurde bekannt, dass die Kamera-Abteilung - digital cameras
- auch dazu zählen soll.
Wie seit Jahren vorausgesagt, wird es nun sehr eng für Firmen mit einem Weltmarktanteil von unter 10% bei dedizierten Kameras. Zumindest wurden weitere massive Umstrukturierungen sowie Sparmaßnahmen bekannt. Bereits klar ist, dass der Kamera-Bereich aus dem Konzern ausgegliedert wird. Damit ist er selbständig und kann verkauft respektive bei Nichttragfähigkeit (wie jede andere Einzelfirma auch) liquidiert werden.
Noch schlimmer dürfte jedoch für die Kunden sein, dass der Camera-Bereich (wie schon lange analysiert) als nicht profitabel gilt und zudem auch keine Aussicht besteht, dass er jemals den erwarteten Profit abwirft. Angeblich soll Panasonics Marktanteil bei ca. 4,4% liegen (Vorsicht: keine verlässliche Quelle, oder Datum, oder Weltregion genannt). Und die Zahl der produzierten oder verschifften Kameras soll bei 390.000 liegen. (Vorsicht: ebenfalls keine verlässliche Quelle, oder Zeitraum genannt.) Die offiziellen Kontrollzahlen der CIPA umgerechnet auf das Geschäftsjahr April 2023 bis März 2024 weichen sowohl bei der Produktion als auch der Verschiffung ab. Also gilt wie bei allen Pressezahlen ohne Quelle Vorsicht.
Hier die ernüchternde Strategie-Präsentation des CEO vom 17.05.2024 als PDF und Japanische Originalquelle übersetzt. Letzterer Presse-Bericht ist inzwischen etwas überholt, weil Kameras zu den aussortierten Abteilungen gehört.
Halt-Stopp: Der Konzern ist weder pleite, noch geht er bald in Insolvenz. Er strukturiert nur endlich die unprofitablen Abteilungen aus. Das war schon lange erwartbar.
Wir werden strikte Maßregeln einführen, um die Wettbewerbsfähigkeit jedes Bereiches durch Wachstumspotenzial ... zu steuern
. Aber bei dedizierten Kameras gab es schon lange kein Wachstumspotential mehr. Vor allem hat sich die Hoffnung mit dem neuen Leica-Bajonett und den damit verbundenen Vollformatkameras nicht erfüllt, wie insbesondere Sigmas Geschäftsführer erklärte.
Imaging, Cameras etc. werden im obigen offiziellen Strategiepapier von Panasonic überhaupt nicht mehr erwähnt.
Vor allem will Panasonic nun in jedem einzelnen Bereich profitabel werden. Das setzt die dedizierten Kameras unter enormen Druck. Der geforderte ROE von 10% ist bei Kameras sowieso nur mit Luxusmodellen zu erreichen, aber nicht mit den billigen und schon gar nicht mit Micro-Four-Thirds-Kameras. Hinzu kamen die Preisschlachten seit Mitte 2023, welche derartige Renditen völlig ausschließen. Mitte 2024 ging es bei allen Konzernen nur noch darum, bei dedizierten digitalen Kameras keine Verluste oder zumindest keine zu hohen Verluste entstehen zu lassen - respektive diese real anfallenden Verluste mit Service und vielen anderen neuen Produkten und Dienstleistungen im heute weit diversifizierten Imaging (außer Kameras) auszugleichen.
Die geforderten zukünftigen Produktivitätssteigerungen sind extrem bis unrealistisch.
Zudem geht man bei allen Analysen von einer substantiellen Erholung Europas aus sowie der eigenen Marktausweitung weltweit. Sonst sind die neuen Konzern-Ziele auch in Gefahr. Denn selbst in den USA lief es 2024 für Panasonic unerwartet schlecht.
Der Hintergrund war die einseitige Konzentration des Konzerns auf die Öko-Wirtschaft. Das wird insbesondere im Automarkt sichtbar, wobei Panasonic als einer der größten und erfahrensten Akku-Hersteller der Welt voll auf elektrische Antriebe gesetzt hat und nun selbst auf dem reichsten Markt der Welt (USA) trotz über 1.000 Milliarden US-Dollar Subventionen größte Probleme hat. Panasonic kann wie alle anderen Hersteller bis heute keine preiswerten Akkus für mittlere oder gar kleine Pkws herstellen. Der Markt dort hatte 2023 eine komplette Rolle rückwärts hingelegt, wobei auch alle Autohersteller sich anpassten und wieder auf Diesel- und Benzin-Modelle umschwenkten. Das ganze Ökovorhaben der USA wird durch bereits im März 2024 begonnene sowie stufenweise weitere geplante Erleichterungen der Abgasrichtlinien ab 2027 weiter aufgeweicht. So sieht es auch in allen anderen Panasonic-Bereichen aus, die etwas mit Ökologie zu tun haben, auf die sich Panasonic mit ungeheuren Investitionen spezialisiert hatte. Langfristig ist Panasonic zwar noch etwas optimistisch, aber kurzfristig sieht man schwerste Zeiten (weltweit) auf sich zukommen. Jedoch scheint auch die Übernahme der Software-Firma Blue-Yonder nicht wie erwartet zu verlaufen (wie fast alle Fusionen weltweit), sodass die Zentrale immer mehr Geld nachschießen muss. Deshalb kann man keine notorischen Verlustbringer mehr länger durchfüttern. - So ergeht es im Übrigen vielen Firmen, die überstürzt auf die rein politisch erzeugte künstliche Öko-Welle umstiegen.
Die Finanzdecke ist so dünn geworden, dass man nicht einmal mehr im Pkw-Bereich die erforderlichen Investitionen selbst durchführen kann und mit externen Firmen kooperieren musste. Da kann kein Geld für weitere Investitionen bei Kameras in Forschung und Entwicklung übrig bleiben. Deshalb wurde seit Jahren dort nichts in die dringend erforderliche 8K-Video-Entwicklung gesteckt. Vor allem soll jeder Bereich nun auf return on invested capital (ROIC) untersucht und getrimmt werden. Da sieht es bei Kameras ganz schlecht aus.
Vor allem die seit letztem Jahr konzernweit geltenden und nun nochmals verschärften 2-3 Kriterien können Kameras kaum erfüllen: Nutzen für die Ökologie (nicht gegeben), Wettbewerbsfähigkeit im eigenen Marktsegment (definitiv nicht mit maximal 4,4% Marktanteil) und drittens positiver Ertrag für die Aktienbesitzer (auch nicht erfüllt).
Genauer gesagt: Wenn ein Unternehmen negatives Wachstum zeigt und der ROIC niedriger ist als der WACC [Weighted Average Cost of Capital] pro Unternehmen, wird es als 'Unternehmen mit Problemen' eingestuft. Es wird entweder:
seinen ROIC von selbst wiederherstellen oder
verstehen, dass drastische Maßnahmen ergriffen werden, einschließlich der Übertragung oder des Rückzugs des Unternehmens.
Durch diesen Ansatz wird die Anzahl der als 'Unternehmen mit Problemen' eingestuften Unternehmen bis zum Ende des Geschäftsjahres Q3/27 Null erreichen
.
Klartext: Wenn die Kameras nicht umgehend massiven Gewinn abwerfen und rentabler werden als diejenigen Imaging-Abteilungen der anderen Konzerne, werden sie abgestoßen. Denn WACC ist ein Vergleichswert mit der Konkurrenz: Bei weit unter 10% Marktanteil können die Kameras bei Panasonic jedoch niemals auch nur in die Nähe der großen Markführer von Canon, Sony und Nikon gelangen.
Hinzu kommt eine weitere verschärfende Forderung: Darüber hinaus streben wir an, dass alle Geschäftsbereiche einen ROIC-Wert erreichen, der über dem 'WACC nach Geschäftsbereich + 3 Prozentpunkte' liegt.
Das ist mit dedizierten Kameras illusorisch.
Auch auf die Gefahr hin, dass diese Finanzausdrücke nur wenige Leser verstehen: Das ist die höfliche Prognose / Ankündigung des Geschäftsführers, dass man Imaging / Cameras schließt oder verkauft, weil es bei Panasonic niemals diese Rentabilitätszahlen erreichen kann.
Falls nun einige Kommentatoren wieder so etwas schreiben oder sagen wie z.B., dass 'dies hoffentlich nicht der Anfang vom Ende' sei, so muss man deutlich widersprechen. Das ist bereits die Endphase für Panasonics Imaging / Camera-Bereich.
Der Anfang begann (spätestens) mit dem 2017 analysierten Fehler fast aller Firmen, das Bajonett zu wechseln: Wer im Galopp bergab reitet, sollte nicht plötzlich die Pferde wechseln. Sonst kann er sich sowie beiden Pferden das Genick brechen.
- Auch Panasonic beging mit Sigma diesen Fehler, indem sie das APS-C-Bajonett ('L') von Leica für ihre neue Vollformat-Klasse übernahmen und daraus die sogenannte L-Mount-Alliance formten. Davon profitierte nur Leica an den horrenden Lizenzgebühren. Schon damals konnte man jene merkwürdige und chancenlose Dreier-Allianz nur als den Zusammenschluss eines Blinden mit einem Tauben und einem Lahmen charakterisieren. Sie waren bis heute erfolglos. Bereits 2018 schrieb ich, dass zahlreiche Techniker bei Panasonic dagegen waren und lieber ein eigenes modernes Bajonett wünschten. Aber diese strategische Entscheidung wurde von den Konzernspitzen getroffen, die sehr wenig von Technik verstanden, sondern von teuren externen Beratern sowie dem Leica-Eigentümer in diese Quasi-Fusion getrieben wurden. - Alleine könnte man nicht überleben. Das mag zutreffen. Aber mit dem falschen Partner (Leica) und einem veralteten Bajonett (L-Mount) klappte es erwartbar auch nicht.
Dann kam es zum Abstieg bei Panasonic (Rückgang der Produktion, der Verschiffung sowie des Verkaufes an Endkunden) bei Micro-Four-Thirds-Kameras, der durch die neuen Vollformat-Modelle nicht im Geringsten ausgeglichen werden konnte, mit gleichzeitigem Ausstieg wichtiger Entwickler, Techniker und Produktmanager. Dieser personelle Aderlass der den Untergang Erkennenden scheint m.E. auch für das Marketing-Desaster bei der S9 mitverantwortlich zu sein. Es fehlte dort spätestens 2024 an ausreichend kompetentem Personal im Imaging.
Zudem kam nichts Neues - außer dem technisch zwingend erforderlichen Wechsel vom unbrauchbaren DFD-Kontrast-Autofokus hin zum seit über 20 Jahren von anderen Kameraherstellern verwendeten Phasen-Autofokus bei der S5II und der S5IIX. Dieser nur von bezahlten Influencern gelobte Phasenautofokus funktioniert - trotz aller software-technischen Nachbesserungen - zudem bis heute bei Panasonic nur gut, aber keineswegs sehr gut und hat definitiv nicht den Anschluss zu den führenden Firmen (Canon, Nikon, Sony) gefunden. Deshalb überzeugten auch die S5II und S5IIX nicht viele Käufer.
Seit Jahren kam keine neue Hardware mehr heraus. Es sind noch immer die alten, langsamen Sensoren etc. Das Schlimmste ist jedoch, dass Panasonic als einstiger Markt-Führer bei Video bis heute keine 8K-Video-Kamera anbot und 2023 auch klar kommunizierte, dass sie das nicht wollen und nicht werden. - Forschung und Entwicklung schliefen somit seit Jahren bereits ein, respektive wurden vom Management aktiv zusammengestrichen.
Der Hauptgrund und der Beginn des Endes lag jedoch im damals beschriebenen Wechsel des Representative Director, President Panasonic Holdings Corporation, Group Chief Executive Officer, Group Chief Strategy Officer - Yuki Kusumi. Eigentlich begann der Wechsel bereits im Frühjahr 2021. Denn bereits 2021 kriselte es beim Imaging und Panasonic. - Die ihm 2022 übertragene Machtfülle nutzte er konsequent zur Umorganisation des Panasonic-Konzerns. U.a. setzte er bereits 2022 sein neues Strategiepapier in einem dreijährigen Strategieplan (mit mündlichen Erklärungen) um. Neue Besen kehren gut. Exakt so war es auch bei Olympus.
Bereits zum 01.04.2022 setzte dieser Manager durch, dass Panasonic in eine Holding umgewandelt wurde. Das ist immer der erste Schritt zur Zerschlagung der Einzelteile bei Verlusten. Diese Umwandlung aller leidenden Konzerne in eine Holding hatte ich bereits 2015 vorausgesagt.
Obwohl er die Strategie am 1. April 2022 verkündete, war das kein Aprilscherz. Bereits damals hätten alle es nachlesen und wissen können. Denn die Forderungen und Gewinn-Zahlen waren bereits damals für das Imaging unerfüllbar. Zudem kamen die Worte Imaging oder Camera überhaupt nicht mehr darin vor (nur einmal das Wort 'Image' fand sich noch bei 'Image sensing/Robotics' zur Robotersteuerung. - Panasonic sollte zu einem Umwelt- und Lifestyle-Konzern umgebaut werden (siehe die damalige Folie 5). Waren die Folien bereits aussagekräftig, so war die Wortwahl des CEO damals dazu noch radikaler. U.a. forderte er 10% ROE (Return on Equity).
Dieses sehr ambitionierte Strategiepapier scheiterte nun zu 2/3. Deshalb wird 2024 nicht die Strategie abgeändert, sondern nur die Mittel zur zwangsweisen Umsetzung derselben werden verschärft.
Zudem wurde am 01.04.2022 klar festgelegt, wohin ab sofort das gesamte Geld für Investitionen, Forschung und Entwicklung fließen soll - in die drei Wachstumsfelder: Pkw-Akkus, Software für die Steuerung und Kontrolle von Lieferketten, Gesundheit / Lifestyle (Folien 11ff.).
Bereits 2022 wurde intern und extern unmissverständlich kommuniziert, dass alle Teilbereich alleine für sich Gewinn erzielen müssten. Falls nicht, werden sie verkauft, wie 2022 bereits die TV-Sparte in China. Damals analysierten japanische Ökonomen bereits: Fernseher, Digitalkameras, Gebäude sind Unruhestifter ohne Aussicht auf eine Verbesserung ihrer Gewinne. Diese 'Herabstufung' ist nichts anderes als eine Botschaft des Managements, dass das Szenario des Untergangs dieser Unternehmensbereiche bevorsteht.
Kompetente Mitarbeiter kündigten daraufhin. Denn die neue Personal-Strategie lautete: ein Management, welches das Potenzial jedes einzelnen Mitarbeiters maximiert
(Folie 19) - oft ein Euphemismus für 'maximale Ausbeutung'.
Die Auswirkungen werden heftig sein: Denn Leica lässt fast alles von Panasonic entwickeln sowie fertigen. Und Sigma wird unter dem folgenden Zusammenbruch des Leica-L-Mounts auch sehr leiden, da man nur mit den Objektiven für Sony kaum überleben kann. Die wenigen und teuer mit Einzellizenzen erkauften Objektive für Canon sowie Nikon machen den 'skelettierte Leichnam' auch nicht fett.
Siehe dazu auch den Kommentar: Wie geht es weiter mit Panasonic? - Drei Szenarien.
Anfang Mai schockierte der Nachzügler bei GenKI Adobe die Welt: Im Wall-Street-Journal wurden Thesen und Interviews zur Stock-Fotografie publiziert, welche seit 2023 am heftigsten unter der Generativen Künstlichen Intelligenz (GenKI) litt. Korrekt sind die vorgebrachten Argumente der höheren eigenen Kontrolle der Bildinhalte, des Bildaufbaues und der Bildwirkung durch GenKI-Anwender, sowie der geringere Geld- und Zeitaufwand dafür. Deutlich stellt der Artikel auch die Heuchelei der Online-Stock-Börsen-Betreiber bloß, welche stur behaupten, 'alle Menschen', 'alle Firmen', 'alle Marketing-Abteilungen', 'alle etc.' wollen nur 'echte' Fotos, aber gleichzeitig selbst GenKI-Werkzeuge auf ihren Internet-Auftritten für die Kunden zur eigenen Bilderzeugung anbieten. Noch nicht korrekt war in jenem Artikel allerdings die Verwendung der Gegenwartsform bei vielen Aussagen. Vor allem die Aussagen des Chief Strategy Officer and EVP, Design & Emerging Products von Adobe - Scott Belsky waren im Mai 2024 verfrüht: GenKI sei bereits the new Digital Camera
- die neue digitale Kamera ist (noch) nicht zutreffend - schon gar nicht bei dem GenKI-Nachzügler Adobe. Inhaltlich ist das nichts Neues. Das haben andere und ich schon seit Jahren geschrieben. Aber es ist eben etwas anderes, ob es tausende bei mir mit ungläubigem Stirnrunzeln zur Kenntnis nehmen müssen, oder, ob es (selbsternannte) Fachleute in einer der angesehensten Zeitung schreiben. Durch den Multiplikatoreffekt (plagiierende Kopierer) glauben dies dann bald sicherlich über 100 Millionen Menschen. Alleine bereits deshalb werden jene Aussagen der Kamerawirtschaft mit dedizierten Fotokameras weiteren schweren Schaden zufügen. - Auch das meinte ich vor Jahren bereits mit den
'Nachrufen' der Presse, sollten die Kameraverkäufe jemals unter 10 Mio. Stück im Jahr sinken. Kurz darauf beschwerten sich zahlreiche Fotografen, wie dreist Adobe (mit dem neuen Slogan 'Skip the photoshoot' - sparen Sie sich das Fotografieren / den Fotografen) sie als Kunden aufgegeben hatte. - Tja, so war Adobe schon immer.
Mitte Mai legte der CEO von Adobe nochmals nach und stellte unmissverständlich klar, dass Adobe seine neue GenKI allen Menschen vorzieht. Englische Schriftfassung des Podcasts. Da der CEO Shantanu Narayen von Adobe fast nie Interviews gab, belegte dies die Wichtigkeit des Themas. Plötzlich war die Kritik der Foto-Fachmagazine groß. Aber jener Mann war schon immer so rücksichtlos gegenüber seinen Kunden. Er war z.B. der Hauptverantwortliche für den Aufkauf der Firma Macromedia und die anschließende systematische Zerschlagung aller ihrer Produkte, welche für Kreative hergestellt wurden (Siehe die Ausführungen dazu bei Zukunftssicherheit). Adobe ging es bereits damals nur um deren Vernichtung zur eigenen Monopolbildung mit schlechteren Ersatz-Produkten, welche teurer waren und die kreativen Anwender in ihrer Arbeit behinderten. Auch andere Firmen, welche bessere Produkte herstellten, wurden u.a. juristisch bekämpft, um die minderwertigen und in vielen Bereichen zurückliegenden eigenen Produkte (u.a. Photoshop + Lightroom) zu schützen. Auf seinen Monopolbildungsfantasien beruhten auch die für Anwender katastrophalen Produkte DNG und CAI. Alles dient nur dazu, die Kunden abhängig zu machen, zu drangsalieren, den Workflow auf Adobe umzulenken, um danach Geld von Ihnen zu erhalten. Danach war er der Verantwortliche dafür, dass alle Kunden die Software nur noch mieten, aber nicht mehr kaufen konnten. Auch dies diente nur der Profitmaximierung und dem systematischen Abhängigmachen der Kunden. Danach kam die Auslagerung fast aller Dinge in die Cloud, wofür die Kunden nochmals völlig übertriebene Preise zusätzlich bezahlen mussten und als Dank nochmals abhängiger von Adobe wurden. Niemals ging es Adobe um das Wohl der bezahlenden Kunden. Das zeigte sich seit Jahrzehnten bereits an dem Umstand, dass aufgrund der finanziellen Abhängigkeit vom Großaktionär Apple die Software niemals für Windows oder andere Systeme optimiert wurde. Die wahren Interessen der Mehrheit der bezahlenden Kunden interessierten weder Adobe noch seinen CEO. Alle haben dies seit zwei Jahrzehnten gewusst. Aber kaum einer wollte es wahrhaben. Mit der GenKI von Adobe werden die eigenen Alt-Kunden - die kreativen Künstler - nun endgültig von Adobe abserviert. Darunter befinden sich auch alle Fotografen und Videografen. Aber sie müssen weiterhin bezahlen und ihren eigenen Untergang damit finanzieren. Auch weitere Proteste werden daran nichts ändern.
Danach ging es Schlag auf Schlag gegen die Fotografen: Adobe stellte am 21. Mai sein neues Programm Express for Enterprise vor. Damit kann jeder Anfänger - ohne Fotografen, Designer etc. eine komplette und zwar einheitliche Medienkampagne (über alle Medienarten hinweg) erstellen - schnell und vom Büroschreibtisch aus, billig und rechtssicher.
Aber Adobe war nur der Nachzügler, denn Microsoft hatte meinen Tag zuvor (am 20.05.2024) mit seinem Copilot+ Surface Laptop V7 mit neuronalem Prozessor und direktem Anschluss an den GenKI-Rechner Azure faktisch etwas sehr Ähnliches angeboten. - Auch, wenn es hart klingt: Das waren hochwertige GenKI-Anwendungen, welche binnen kurzem viele Fotografen und Designer vom Markt fegen werden. Der Rest wird seine Preise drastisch senken müssen.
Nur wenige Tage darauf verdeutlichte Adobe mit seinen neuen KI-Funktionen sogar im Anfänger-Programm zur Fotobearbeitung Lightroom, wie lächerlich CAI als einzige Gegenwehr der Kamerahersteller gegen GenKI ist: Z.B. die KI-Blur-Funktion (unklar / verschwommen machen) kann jedes noch so teure Objektiv simulieren: Hochwertiges Bokeh mit jeder Billigkamera mit jedem Billigobjektiv nachträglich am PC per Mausregler erstellt. Bald wird es kaum noch Gründe geben, hochwertige und teure Objektive von den Herstellern zu kaufen.
Indirekt mit der KI verknüpft war ein Schuldenerlass für Studenten der Künste in den USA - immerhin 6,1 Mrd. US-Dollar für 317.000 verschuldete Studenten, auch Fotografen. Die Begründung lautete verkürzt: Alle Versprechungen über die positive Zukunft, mögliche Gehälter und Chancen durch derartige Studien seien nicht gerechtfertigt gewesen.
Anfang Mai verglich der Finanzinvestor Warren Buffet Künstliche Intelligenz mit Atomwaffen. Nur die deutschen Grünen haben Deutschland und Europa davon wieder einmal durch ein Verbotsgesetz ausgeschlossen. Fast die gesamte Welt hat die Bedeutung von KI begriffen. Buffet verwendet im Übrigen auch bereits KI, um Fachkräfte in seinem Investmentfond zu ersetzen und den Restbestand seiner Mitarbeiter effizienter arbeiten zu lassen. Dadurch wurde er und seine Anleger bereits um 22% reicher. - Nur das von Grünen beherrschte Deutschland wurde dank MD (Menschlicher Dummheit) immer ärmer.
Google stellte Mitte Mai seinen neuen Video Generator Veo vor. Zudem verbesserte man den Text-zu-Bild-Generator Imagen 3. Zudem stellte Google Mitte Mai sein neues Projekt Astra vor, das in einer App / Schnittstelle alles rund um Text, Bild und Videos verstehen, erzeugen und zusammenfügen kann - ein sogenannter Agent: Das ist ein GenKI-Werkzeug, das selbständig und zielgerichtet Aufgaben erledigt (statt wie die alten GenKI-Software nur Antworten zu liefern). Das wird eine neue Art von KI-Assistent. Auch, wenn vieles (vor allem für das rückständige Europa) noch futuristisch klingt, werden das bald fast alle Menschen (in der freien Welt) auf dem Smartphone verwenden.
In China hatten der Internet-Konzern Tencent zusammen mit Wissenschaftlern 'mal schnell' ein KI-Programm - Hunyuan-DiT - entwickelt, das jeder kostenlos herunterladen kann. Die GenKI-Text-zu-Bild-Software kann zudem in jedes bestehende Bild eingreifen und es verändern, Dinge entfernen oder hinzufügen etc.
Ein uraltes Stichwort wurde im Mai zum angeblich neuen GenKI-Kernkriterium Multimodalität: Z.B. die Zusammenführung von Text, Ton und Bild. Das konnten Menschen (mit ihren Sinnen) schon immer. Im Mai waren jedoch offenbar viele erstaunt, als KI das auch schon beherrschte. wie z.B. OpenAIs neues GPT-4o. Diese nun rasend schnell zunehmenden Fortschritte der KI waren mit dem Beispiel der sich verdoppelnden Seerosen im Teich gemeint.
Im Mai bot Microsoft sogar in seiner kostenlosen Mal- und Zeichen-Software Paint GenKI an.
Es war erwartbar, dass Instagram damit scheitert, Bilder automatisch als mit oder ohne Künstliche Intelligenz erstellt zu deklarieren. Die Kritik der erbosten Fotografen war voraussehbar, weil auch minimale Änderungen an sogenannten 'echten' Bildern in Lightroom, Photoshop etc. als KI gebrandmarkt werden. - Um es klarzustellen: Faktisch hat die Erkenn-Software alles richtig gemacht, denn alle Software-Pakete verwenden heute KI zur Bildbearbeitung. Es liegt am grundsätzlichen Denkfehler, was KI ist und wie sie definiert wird. Da hilft auch keine Kritik von erbosten Fachzeitschriften, welche selbst ständig das Wort KI undefiniert verwenden, oder es sogar absichtlich mit Generativer Künstlicher Intelligenz (GenKI) vermischen respektive verwechseln.
Die Kritik an Instagram wurde im Juni immer heftiger. Aufgrund dieser Kritik reichten Instagram und Adobe im Juni 'Erklärungen' nach: Dinge, die zur (falschen) Klassifizierung führen.
Die CIPA publizierte die Zahlen zum Monat April sowie die Grafik der Verschiffungen. - Je nach Browser-Einstellungen lädt es diese Dateien sofort auf Ihren PC in den voreingestellten Download-Ordner herunter, statt sie im Browser anzuzeigen.
Die April-Zahlen lagen trotz der schwierigen Wirtschaftslage erstaunlich hoch. Sie lagen in zahlreichen Kategorien bei den (damals hohen) April-Zahlen des Vorjahres 2023 oder sogar höher.
Die Gesamtzahlen der Produktion veränderten sich um: +1,4% im Vergleich zum April 2023. Auch im Vergleich zum direkt vorausgehenden März 2024 waren es +0,6% oder fast +4.000 Stück.
Die Produktion der Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) veränderte sich um: nur -1,2% im Vergleich zum April 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden März 2024 waren es immerhin -20,8%. Dennoch halte ich eine monatliche Produktion von über 131.000 dieser technisch den Smartphones unterlegenen Modelle für deutlich zu hoch.
Die Produktion der DSRL-Kameras veränderte sich um: -30,3% im Vergleich zum April 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden März 2024 waren es nur -13,8% oder fast -12.000 Stück. Diese noch immer fast 73.000 Stück (im April) waren ebenfalls zu hoch. Man weigerte sich somit noch immer, endlich die Überproduktion jener ungeliebten Kameras massiv abzubauen.
Die Produktion spiegelloser Kameras veränderte sich um: +11,5% im Vergleich zum April 2023. Das ist erfreulich: es handelte sich mit rund 405.000 Stück immerhin um den zweithöchsten publizierten Aprilwert. Auch gegenüber dem direkten Vormonat März 2024 stieg die Produktion um +14% oder fast 50.000 Stück.
Die Gesamtzahlen der weltweiten Verschiffung veränderten sich um: -1,7% (auf fast 642.000) im Vergleich zum April 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden März 2024 waren es immerhin +4,3% (oder +26.000 Stück).
Die Gesamtzahlen der Verschiffung nach Europa veränderten sich um: -7,5% (auf unter 142.000) im Vergleich zum April 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden März 2024 waren es immerhin +7,5% oder fast +10.000 Kameras mehr. Das war eine leicht positive Nachricht für Europa. Offenbar erwartete man von Europa zumindest nicht mehr das Allerschlimmste.
Die -5% niedrigeren Produktionszahlen im Vergleich zur Verschiffung im April 2024 sind positiv zu werten, da man die übervollen eigenen Zentrallager weiter langsam leerte.
Im April nehmen die Produktionszahlen zum März meist minimal (-0,5% im langjährigen Mittel) gegenüber dem Vormonat ab. Denn der April ist ein Tag kürzer aber gewöhnlich noch immer mit der Produktion für das Frühjahrsgeschäft vor allem für die USA befasst. Wir hatten im April 2024 ein Wachstum um +0,6% zum direkten Vormonat März (2024) zu verzeichnen. - Daraus folgt, dass man trotz noch immer voller Lager die Produktion (saisonal unerwartet) wieder erhöhte.
Fazit: Die Erhöhung der spiegellosen Kameras ist positiv zu werten. Aber die zu geringen Rückgänge der beiden eher ungeliebten Kameraklassen DSLR und Kameras mit fest eingebautem Objektiv sind negativ zu werten. Ebenso unerwartet für den April sind die insgesamt leicht gestiegenen Produktionszahlen. Erneut muss man festhalten, dass ein Gesamtergebnis 'optisch' zwar 'gut' aussehen kann, aber Problemfelder in den Details aufzeigt. - Auch die anhaltenden Rabatt-Aktionen weltweit zeigten, dass sich diese Produktionszahlen (abgesehen von den üblichen Engpässen bei Neuerscheinungen) bisher kaum absetzen ließen. Klare Trends oder gar eine Strategieänderung der Hersteller waren 2024 nicht absehbar. Es herrschte das Prinzip Hoffnung vor, auf ein besseres Restjahr 2024.
Dazu gibt es Grafiken sowie errechnete Jahresprognosen für die Gesamt-Produktion.
Bei den Objektiven sah es in den ersten 4 Monaten ebenfalls positiv für die Hersteller aus: +4,2% gegenüber der Produktion des Vergleichszeitraumes 2023, wobei es jedoch bei Vollformat und größeren Sensoren -2,6% gegenüber dem Vorjahreszeitraum waren und bei APS-C und kleineren Sensoren +11,5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Foto-Wirtschaft - Objektive mit Details und Grafiken. Auch bei den Objektiven nahm die Verschiffung nach Europa im gleichen Zeitraum um -3,3% ab.
Alle hofften auf ein ökonomisches EM-Wunder durch die Fußballeuropameisterschaft sowie eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank. Gedämpft wurde die Freude jedoch durch den von den Grünen Kriegstreibern erzwungenen Einsatz deutscher Angriffs-Waffen in Russland. Jeder weiß, dass dies zu einem großen Krieg führt.
Aber die Arbeitslosenzahlen für Mai waren negativ: Besserung lässt weiter auf sich warten. Das lag alles unter der sonst üblichen saisonalen Erwartung. Saisonal bereinigt nahmen die Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat sogar zu. Hinzu kam der Umstand, dass 39% aller Beschäftigten nur noch in Teilzeit angestellt werden (2. Quelle). Zudem mussten 4,45 Mio. Angestellte auch noch einen offiziellen Nebenjob annehmen, um überhaupt noch über die Runden zu kommen. Jenen ist es weitgehend unmöglich, irgendetwas Geld anzusparen oder für Fotoausrüstung auszugeben.
Nachdem die Notenbanken Kanadas, der Schweiz und Schwedens die Zinsen etwas senkten, folgte die EZB Anfang Juni mit -0,25%. Man sprach nur noch von der Kerninflation (ohne Energie und Lebensmittel), welche dies rechtfertigen würde. Aber selbst für die Kerninflation erhöhte die EZB die eigenen Prognosen für die Folgejahre 2025/6.
Dass die Wahlen zum europäischen Parlament durchwachsen ausgehen würden, war lange vorab bekannt. Dass jedoch von der Realität abgehobene Hitzköpfe wie der Kriegstreiber Macron in Frankreich plötzlich durch Neuwahlen ganz Europa verunsichern würden, verschärfte die Lage erheblich. - Politische Unsicherheiten oder wie in diesem Fall absichtlich herbeigeführte politische Wirren schaden der Wirtschaft fast immer.
Ein politisches Trauerspiel lieferten die deutschen Grünen wieder einmal in China ab: Wer ständig wie die Außenministerin völlig undiplomatisch alle anderen ausländischen Politiker öffentlich beleidigt, darf sich auch nicht wundern, wenn man in China keine Vorzugsbehandlung mit medienwirksamen Werbebildern für das Fernsehen mit jenen herabgewürdigten Spitzenpolitikern erhält. Wer einen rücksichtslosen und auf keiner Beweislage, sondern nur wilden Vermutungen sowie politischen Fanatismen beruhenden Wirtschaftskrieg gegen China führt, darf auch als Wirtschaftsminister keine ökonomischen Vorteile dort erwarten. Wer dafür jedoch bis heute die Schuld immer nur bei den Anderen sieht, wird die deutsche Wirtschaft massiv schädigen. So befürchten u.a. die deutschen Autokonzerne Vergeltung respektive höflich massiv-beschränkende Gegenmaßnahmen der Chinesen für die von den Grünen in der EU durchgepeitschten Straf- und Sonderzölle gegen China. In Wirklichkeit liegen die vorgetäuschten Gründe bei der eigenen verfehlten Grünen / europäischen Energiepolitik, welche die Produktion in Europa kaum mehr konkurrenzfähig macht. Es ist nur logisch, dass bei unseren hohen Energiepreisen das Ausland inzwischen vieles preiswerter herstellen kann. Die deutsche Wirtschaft inklusive der Arbeitnehmer erhielten erneut die 'Prügel', welche die unüberlegte und vor allem unverschämte Grüne Außen-, Öko- und Wirtschafts-Politik verdient. Mit den Strafzöllen auf z.B. chinesische Elektro-Autos schädigte man überdies nur direkt die eigene Bevölkerung, welche sich nun die viel zu teuren deutschen E-Autos auch nicht leisten kann.
Es blieb im Juni durchwachsen: Der Konsum schien durch die Fußball-Europa-Meisterschaft zwar minimal zuzulegen. Aber dafür trübten sich andere Indikatoren wie der Ifo-Index im Juni wieder ein: Sinkende Aufträge, niederschmetternde Nachrichten aus dem Handel, sinkende Einkaufsmanagerindizes etc. Hingegen sah die Deutsche Bundesbank in ihrer Monatsanalyse gewisse Lichtblicke. Jedoch lagen - wie vorausgesagt - vor allem die sich verzögernden Langzeiteffekte wie die Insolvenzen auf dem Höchststand seit 2016 - Destatis.
Anfang Juni publizierte Sony seine extrem optimistischen Aussichten für die Sensor-Sparte des Konzerns für die Zukunft. 2024 hielt Sony angeblich 55-60% des Weltmarktumsatzes. Bei Autos erwartet man 8-12 Kamera-Sensoren je Pkw und bei Smartphones zumindest noch größere Sensoren. - Aber nicht alles war perfekt: Auch Sony lag hinter seinen früher optimistischen Prognosen und Plänen zurück. Ferner liegt der Schwerpunkt auf Bewegtbildern und 3D. Somit sollten sich 2D-Fotografen nicht darüber freuen.
Die US-Regierung in ihrem Kriegstreiben gegen China setzte alles daran, DJI Drohnen in den USA zu verbieten. Dann vergeht meist nur kurze Zeit, bis alle anderen NATO-Länder mit gleichen Sanktionen folgen. Das artete 2024 nicht nur in den USA, sondern auch in Europa und vor allem bei den Grünen in Deutschland zu einem McCarthy-Wahn - einer Hexenjagd gegen Andersdenkende aus. Am 14. Juni verabschiedete das US-Parlament das umstrittene Gesetz.
Anfang Juni stellte Panasonic seine neue GH7 vor: Alte Hardware für Micro-Four-Thirds-Sensoren mit etwas verbesserter Software für 2.000 US-Dollar respektive 2.199 Euro. Panasonic GH7 initial review, DPReview. - Panasonic erwartet sich auch nicht viel von der Kamera: Laut japanischen Presseangaben sollen nur 1.000 Stück je Monat produziert werden.
Das wirklich Interessante war die nachgereichte Information, dass Panasonic die Arri LogC3-Software für u.a. die GH7 lizenzierte. Damit wird die GH7 eine hochwertige Video-Kamera (mit u.a. 32-bit Float Audio und internem ProRes RAW) für den Berufseinsatz mit anderen Arri-Video-Kameras. - Für Fotografen war das jedoch irrelevant, zeigte allerdings klar die Richtung der Entwicklung aller Hersteller: hin zu High-End-Video für den Berufseinsatz.
Anfang Juni stellte Ricoh / Pentax wieder zwei neue Kompakt-Unterwasser-Kameras vor: Uralte Hardware mit etwas verbesserter Software in einem relativ robustem Gehäuse. Ricoh announces Pentax WG-8 and WG-1000 waterproof compacts, DPReview.
Da die Firma Leica schon seit vielen Jahren mit Smartphone-Konzernen zusammenarbeitet und auf KI ausdehnte, kaufte man die Firma Fjorden, welche KI-Apps für Smartphones herstellt. Den Managern bei Leica war schon lange klar, dass es mit dedizierten Kameras nicht mehr weitergehen kann. Deshalb diversifizierte man sich seit Jahrzehnten. - Jedoch konnte die neue App nicht einmal die sonst für ihre Claqueure bekannte Jubelpresse überzeugen.
Eigentlich berichte ich hier nicht über Profi-Video-Kameras, da sie sich überwiegend auf spezielle Sensorgrößen (oft Super35 - ähnlich APS-C) beschränken. Aber die im Juni herausgebrachte Canon C400 besaß einen Vollformat-Sensor wie klassische dedizierte Kameras. Einerseits zeigt die C400, dass Canon 2024 zu Vollformat auch bei Videokameras umstieg, weil es durch die Konkurrenz gezwungen als Nachzügler es endlich tun musste. Andererseits war es zwar neuer Sensor, aber mit alter Stacked-CMOS-Technologie, während die Konkurrenz bei Video meist zu Global-Shutter überging. Canon hängte 2024 technologisch fast überall hinterher.
Sogar in den USA wurde der Gebrauchtmarkt für DSLRs (Kameras mit Spiegeln) - trotz geradezu lächerlich niedriger Preise dort - immer schwieriger, sodass im Sommer Artikel in Fotofachzeitschriften für die Anschaffung von DSLRs als ideal für Anfänger warben. Dazu werden dann auch noch angebliche Fotos von alten DSLR-Modellen geliefert, welche perfekte - und zwar Sensor-/ Sucher-füllende Aufnahmen - von Düsen-Kampfflugzeugen bei Akrobatik-Vorführungen zeigen, welche damit angeblich jeder Anfänger (sogar mit einem 300 mm Telezoom) machen könnte. - Viel Glück: Das werden die meisten Fotografen nicht einmal mit den modernsten und teuersten spiegellosen Systemen vollbringen. DSLRs zeigen Vorteile u.a. bei stehenden Motiven. Ferner gilt das Gut genug-Prinzip vor allem für alte Fotografen, welche mit DSLRs aufgewachsen sind und diese beherrschen sowie ihre Einschränkungen ausgleichen können. - Aber die DSLR-Zukunft wurde spätestens 2018 besiegelt. Derartige inhaltlich wie sprachlich sehr geschickt manipulierende Texte sind typisch für die Endphase von Produkten, welche sich auch zu Dumping-Preisen kaum mehr verkaufen lassen, weil die Masse der (vor allem jungen) Menschen die Entwicklung schon lange erkannt hat. Jeder Mensch darf selbst mit alten - auch analogen - Filmkameras im manuellen Modus fokussierend und auch alles Andere manuell einstellend fotografisch arbeiten. Aber jungen Anfängern dies als 'ideal' darzustellen, ist oft nur ein Vorwand, um alte herumliegende Ware anderen (Unwissenden) möglichst teuer zu verkaufen.
Apple machte zunehmend Ernst mit seiner Stereo-Videografie - Vision OS 2 für seine Vision Pro headsets: Apple stellte im Juni sein eigenes Stereo-Objektiv für Canons APS-C-RF-Bajonett vor. Somit hatten sich zwei der großen Konzerne bei dem Thema zumindest kurzfristig angenähert, um ihre Interessen voranzutreiben. Einen Tag darauf bestätigte Canon die Zusammenarbeit mit Apple (ins Deutsche übersetzte Original-Quelle). (Weitere englische Sekundärquelle). Kurz darauf stellte der Video-Kamera-Hersteller Blackmagic seine Ursa Cine Immersive vor. Das System bietet 8K Video und zwar je Auge: also 2 Mal 8K für Stereo-Video für Apples Vision Pro. Hoffentlich begreifen jetzt die Mono-Fotografen und auch Mono-Video-Grafen, dass zweidimensionale Medien der Vergangenheit angehören. Die Zukunft lag seit mindesten vielen Jahren (wie hier seit mindestens 2015 beschrieben) bei Stereo (auch AR, VR, MR, XR etc. genannt) - der räumlichen / dreidimensionalen Darstellung. In Kürze wird das die von allen zu akzeptierende Gegenwart sein.
Die Diebstähle von Fotoausrüstung in den USA nahmen nicht ab. Im Juni fahndete die Polizei in New York bereits mit Videoaufnahmen nach Wiederholungstätern, welche offenbar regelmäßig Foto- und Video-Ausrüstung stahlen. Da jene Verbrecher inzwischen in fast allen US-Städten dreist sowie ganz offen vor laufenden Kameras derartige Diebstähle begingen, war das Ausmaß nicht mehr zu vertuschen. Darauf gaben selbst Millionäre, welche sich dank ihrer Versicherung Diebstähle leisten können, in Videos zu, dass sie sich inzwischen in den US-Städten unwohl fühlten und meistens nur noch mit dem Smartphone fotografierten sowie filmten.
Mehrere Quellen berichteten im Juni, dass Nikon seine 2020 aus Kostengründen in das Ausland ausgelagerte Objektivherstellung wieder nach Japan zurückführte. Man wollte (statt der bisher geplanten einen) nun sogar zwei Fabriken zur Objektivherstellung in Japan errichten. Wie damals vorausgesagt, scheitern viele Verlagerungen der Produktion in das Ausland an den enormen Detailabstimmungen zur Qualitätssicherung. Dies gilt vor allem für die notorisch alles unter Kontrolle haben wollenden Japaner. Sie kommen mit der Mentalität im Ausland oft nicht klar und passen sich auch ungern an andere Gewohnheiten oder Landesgepflogenheiten an. Hinzu kam in den letzten Jahren der drastische und kontinuierlich anhaltende Währungsverfall des Yen, welcher faktisch eine Produktion im Ausland verteuert. Überdies hatte man die gewährten Staatshilfen für Investitionen jener Länder auch bereits aufgebraucht - der typische Subventionstourismus also. Denn auch Japan gewährt für die 'Rückführung' der Produktion erneut Subventionen.
Mitte Juni wurde bekannt, dass die französische Firma Voodoo (ein App-Entwickler) die 2019 gegründete Foto-Plattform (soziales Netzwerk) BeReal für die Summe von 500 Mio. Euro kaufte. Das war extrem viele Geld für angeblich nur 40 Mio. eingetragene Nutzer, von denen nur ein Bruchteil täglich aktiv ist. - Da hatten sich die ehemaligen zwei Eigentümer durch ihren gerade noch rechtzeitigen Ausstieg eine 'goldene Nase' verdient. Denn höflich ausgedrückt stagnierte BeReal, realistisch gesehen war es ein Misserfolg unter den sozialen Netzwerken. Bereits zwischen Oktober 2022 und März 2023 sanken die täglichen Nutzerzahlen von 15 auf 6 Mio. Schon 2023 stand die Firma BeReal ständig mit negativen Schlagzeilen in der Presse.
Mitte Juni stelle Nikon USA einen neuen Internet-Unter-Auftritt zur eigenständigen Reparatur von bestimmter Ausrüstung online: Self Service Repair. Dies scheint die Antwort auf den US-Gesetzesantrag zum Recht auf Reparatur zu sein. Allerdings sollte jeder sich die extremen Einschränkungen vorab durchlesen: Das publizierte Material betrifft nur (derzeit extrem) wenige Produkte. Ferner erlöschen die Hersteller-Garantie und ggf. auch der Anspruch auf Gewährleistung. Zudem sind zahlreiche zwingend erforderlichen Reparaturmaterialien bereits vergriffen - ohne, dass jemand sagen kann, wann sie wieder angeboten werden. Der Gesamte Auftritt wimmelt nur so von Warnhinweisen, um den Kunden einzuschüchtern. Zudem stellt Nikon USA klar, dass nach einem missglückten privaten Reparaturversuch der offizielle Nikon-Service das Teil auch gegen Geld nicht mehr reparieren wird. Und sonstige Hilfe gibt es dann auch keine mehr. Falls das auf diese Weise auch in Europa umgesetzt wird, dann wird es sich für viele Fotografen und Videografen als 'Luftnummer' entpuppen.
Gemäß Aussagen von CineD wird Sigma auf absehbare Zeit keine Vollformat-Objektive für Canon RF-herausbringen. Aber bis zum Jahresende will Sigma immerhin alle seine APS-C-Objektive auch für das Canon RF-Bajonett vorstellen.
Mitte Juni 2024 stellte Nikon mit dem üblichen Influencer-Werberummel seine neue Z6 III vor. Alles Weitere im ausführlichen Testbericht.
Mitte Juni stellte Ricoh seine (seit Jahren angekündigte) neue Kamera PENTAX 17. Dabei handelt es sich um eine analoge Filmkamera im sogenannten Halb-Format - also halbes Kleinbild/Vollformat - entspricht in etwa APS-C - aber hochkant ausgerichtet wie im Smartphone. Die Kamera ist absolut rudimentär ausgestattet und besitzt nur ein fest eingebautes manuell zu fokussierendes Objektiv, das man mit einem kleinen und nur 80% des Sehfeldes anzeigenden optischen Sucher scharfstellen muss, wobei der Sucher separat ist und nicht über das Objektiv (als TTL) arbeitet. Dafür will man allen Ernstes 550 Euro verlangen. Jede analoge Gebrauchtkamera mit Kleinbildfilm bietet mehr, vor allem bei der Bildqualität. So ist die Verschlusszeit nur 1/350 bis 4 Sekunden. Das ist wieder ein Nischenprodukt / 'Spielzeug' für die verwöhnten Kinder der Reichen, sie sonst auch schon alles haben. - Ein Hinweis: APS-C also halbes Filmformat scheiterte bereits in den 1990er Jahren kläglich, weil niemand den Vorteil sah. Die Standardfilmgröße war nun einmal 100 Jahre lang 36*24mm und nicht 17*24mm. - Hier der Vollständigkeit halber die Jubelpresse von PetaPixel. Aber die Reichen bestellten die Kamera in unerwartet großer Stückzahl, sodass dies für Pentax angeblich ein Erfolg wurde. Man kann heute offenbar im Fotobereich jedes minderwertige Produkt anbieten, sofern man es nur extrem überteuert anpreist und die Presse für das Jubeln bezahlt.
Mit Reuters wechselte Mitte Juni ein weiterer großer Nachrichtendienst komplett zu Sony-Kameras. Reuters plante, alle seine Filmcrews damit auszurüsten.
Eine Befragung der 18-25-Jährigen in Großbritannien erregte wieder einmal die Gemüter der Fotografen: Angeblich nur 33% hätten jemals im ganzen Leben ein Bild oder Video von sich selbst 'bearbeitet' (gemeint ist 'aufgehübscht'). Das ist ein extrem niedriger Wert. - Betrüblich war hingegen, dass dies in 83% aller Fälle für die angeblich so elitäre und frei von derartigen Tricks sich gerierende Foto-Plattform Instagram geschieht. Erst weit abgeschlagen folgen die immer wieder kritisierten Netze TikTok und andere soziale Medien mit 7%. Auch die vermeintliche Aussage, dass angeblich nur 1% aller 778 Befragten jemals KI dazu genutzt haben wollen, ist absolut unglaubwürdig, da es heute praktisch keine Bearbeitungssoftware ohne KI mehr gibt. Da stellt sich die Frage, woher die hunderten von Millionen GenKI-Nutzer und die Milliarden KI-Fotos weltweit dann kommen.
Aufgrund des Währungsverfalles des Yen gegenüber Euro und US-Dollar musste die vor allem aus dem Video-Bereich bekannte Firma Arri ihre Tätigkeiten ab 1. Juli 2024 in Japan einstellen. Ende Juni betrug der Wechselkurs erschreckende über 171 Yen für einen Euro.
Die nicht enden wollenden Probleme und Verzögerungen rund um die R5II und vor allem die völlig verspätete R1 ließen die Gerüchte um den Firmenzustand von Canon respektive seiner Imaging-Abteilung weltweit ins Kraut schießen. Anhänger der Firma (wie z.B. canonrumors) sahen sich Ende Juni sogar genötigt, einen ausführlichen Artikel zur Rettung und 'Klarstellung' anzukündigen. - Deutlicher kann man das komplette Versagen des Firmen-Marketings und der Presseabteilung von Canon wohl kaum bloßstellen.
Ende Juni stellte Samsung drei neue Sensoren vor, welche die Fotografie und Videografie in Mobiltelefonen nochmals deutlich verbessern werden. U.a. wurde erstmals der ISOCELL HP9 ein 200 Mega-Pixel-Sensor für Teleobjektive vorgestellt. Zwar hält Samsung nur 15% des Sensormarktes weltweit, aber Sony als Marktführer im Sensorbereich muss und wird hier nachziehen. Somit wird die ohnedies bereits hohe optische Bildqualität bei Smartphones nochmals deutlich zunehmen.
Im Juni jubelte die sogenannte Fach-Presse wieder einmal Foto-Wettbewerbe hoch. Der Hintergrund lag im seit vielen Jahren extrem rückläufigen Markt, der zahlreiche Betreiber von Fotowettbewerben in Finanznöte stürzte. - Nein, nicht ganz: Sie verdienten statt vielen Millionen im Jahr nur noch hunderttausende. Gekrönt wurde alles Ende Juni durch einen neuen Wettbewerb und die passende Plattform dazu. Wie immer wurde den bezahlenden Teilnehmern unhaltbare und von Grund auf unzutreffende Dinge versprochen. Auch die wirtschaftlichen Zusammenhänge bleiben unklar: Arbeitet die neue Firma Pulsepx nur mit der Firma 500px zusammen, oder gehört sie ihr? Gemeinsame Werbung und Presseerklärungen deuten auf letzteres. Da man echtes Geld in eine fiktive Pixel-Währung umtauschen muss, um an lächerlichen Wettbewerben teilnehmen zu dürfen, handelt es sich vermutlich um eine weitere Art der Abzocke.
Eine weitere Studie fand wieder einmal heraus, dass sich Fotojournalismus als freier Mitarbeiter für die meisten dort Tätigen nicht lohnt - nicht einmal in den reichen USA bei Tagessätzen von 400-500 Dollar. Was sollen da erst Europäer sagen.
Eine weitere Studie von YouTube belegte angeblich, dass 65% der Generation Z sich als content creators / Influencer betätigt und sieht. Vorsicht: Es wurden nur 350 Menschen in den USA von YouTube befragt - einer Firma, die rein zufällig als Influencer-Plattform solche Ergebnisse benötigt. Die Gen-Z umfasste 2023 über 69 Mio. US-Bürger. 65% davon wären somit über 45 Millionen US-Amerikaner, die angeblich nun alle eine dedizierte Video-Kamera benötigen würden. Abgesehen davon, dass diese Zahlen so nicht zutreffen, handelt es sich fast ausschließlich um Smartphone-Nutzer. Dass jedoch gewisse Fach-Zeitschriften das unkritisch publizieren, wirft eher ein bezeichnenden Licht auf jene Medien. - Sofern diese seit mindestens 5 Jahren regelmäßig publizierten Zahlen jemals zugetroffen hätten, sähe es mit der Foto- und Video-Industrie nicht so schlecht aus.
Ein freundlicher langjähriger Leser wies mich darauf hin, dass scheinbar eine weitere Foto-Fachzeitschrift den Vertrieb respektive Betrieb eingestellt hatte: Es handelte sich - auch, wenn sie sich selbst als Deutschlands großes Fotomagazin
bezeichnete - um die eher kleinere Fotofachzeitschrift Fototest, deren Internet-Auftritt (zumindest Ende des Jahres 2024) noch erreichbar, aber ungepflegt war. 2008 gründete Dr. Artur Landt das Magazin unter dem Namen 'SPIEGELREFLEX digital' und nannte es seit 2011 FOTOTEST. Auch die Bezeichnung Das unabhängige Magazin für digitale Fotografie von IMTEST
traf nach der Übernahme im September 2022 durch die Funke-Gruppe kaum mehr zu, obwohl man damals für die angeblich 'glorreiche Zukunft' das 'Blaue' vom Himmel versprach. Offensichtlich war Heft 2 im Jahr 2024 das letzte, das noch erschien. Heft 4 der Zweimonatszeitschrift war bereits als nicht verfügbar gekennzeichnet Es ist traurig, dass jener Verlag offenbar noch nicht einmal den Mut besaß, dies seinen treuen Lesern offen mitzuteilen. Allerdings konnte man das Ausscheiden nur indirekt feststellen - über die PVG Wochenmitteilung an den Presse-Einzelhandel. Auch dies ist ein weiterer Beweis, wie die Kunden im Foto- und Video-Bereich wirklich 'geschätzt' werden: Wunsch und Wirklichkeit. Jedoch ist das nur ein weiteres vorausgesagtes) Symptom des übergeordneten Symptoms des Mediensterbens im selbst sterbenden Fotobereich. In der Endphase eines Produktes konzentriert sich so das sogenannte Informationsangebot für die wirklich noch daran Interessierten immer weiter. - Mit anderen Worten: Es wird sehr gering und verengt sich auf die Jubelpresse und lügenden Influencer. Nochmals, positiv betrachtet: noch immer suchen zahlreiche (auch deutschsprachige) Fotografen Informationen. Aber die meisten Medien bieten keine relevanten Informationen mehr (sondern nur Werbung) und wissen zudem weder, wie man jene Leserschaft seriös anspricht, noch, wie man damit Geld verdient.
Bereits im Dezember 2023 reichte die Software-Firma Magix Insolvenz ein. Nachdem das Amtsgericht offiziell das Insolvenzverfahren wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung
in Eigenregie im März eröffnete, suchte man nach Lösungen. Der Plan war, die Firma zu verkaufen. Neben dem Hauptstandort in Berlin baute die Firme in über 30 Jahren weitere Niederlassungen in Dresden, Lübbecke und Tochtergesellschaften in den USA sowie Kanada auf. Angeblich war der Umsatz 2021 von noch 32 Mio. Euro auf 2023 rund 20 Mio. eingebrochen. Angeblich 35 Mio. Menschen verwendeten weltweit deren Software vor allem in den Bereichen Video-, Foto- und Audio-Bearbeitung. Als Ursachen der Überschuldung, Zahlungsunfähigkeit und des Insolvenzverfahrens wurden u.a. angeführt: Das komplexe Produktportfolio [hat] zu Ineffizienzen auf allen Ebenen der Organisation geführt, insbesondere in der Entwicklung
, Innovationsstau
, Kostenstruktur
. Aber das ist nur eine Symptombeschreibung der klassischen externen Beraterfirmen. Im Klartext meint man damit: Zu viele Produkte, die jedes für sich und insgesamt zu wenig Gewinn abwerfen. Dann sind es zu viele feste Mitarbeiter (angeblich 200). Keine moderne KI oder GenKI-Entwicklung wurde geboten, weil man diese verschlafen hat, respektive in Deutschland nicht entwickeln darf. Das Kernproblem aller Software-Unternehmen liegt allerdings darin, dass - wie bei Kameras - die Produkte ausentwickelt sind für 95-99% der Anwender und Anwendungen. Somit liegt die schwierige Aufgabe des Marketings und Vertriebs darin, die Kunden ständig vom unbedingt erforderlichen Neuwert (USP) einer jeder Verbesserung zu überzeugen. Das gilt insbesondere für Firmen wie Magix, welche noch immer Einmal- oder Dauerlizenzen anbieten. Da haben es die reinen Abo-Anbieter wie Adobe leichter. Dort dürfen die Kunden nie nachfragen, weshalb das letzte (Zwangs-)Update durchgeführt wurde. Denn meist bringt es 99% der Anwender überhaupt keinen Vorteil. Aber sie müssen es dennoch monatlich bezahlen. Das spült regelmäßige Einnahmen in die Kassen der Hersteller und entlastet jedes Marketing und den Vertrieb. Das grundlegende Problem lag jedoch im kontinuierlichen Rückgang der Nachfrage nach Video- und Foto-Software, weil faktisch immer weniger Menschen mit dedizierten Kameras fotografierten und filmten. Die Milliarden Smartphone-Anwender verwenden entweder Apps oder nichts. Somit ist ein Verkauf der Firma schwierig. Eine Weiterführung in der alten Form ist ausgeschlossen. Zahlreiche der bisherigen Produkte werden eingestellt. Das wird wieder einmal viele Fotografen und Videografen etc. verärgern. Denn die 'Hauptkosten' liegen im Umlernen und Umstellen des gesamten Ablaufes auf eine neue Software.
Einige Erklärungen zum Umgang mit solchen Firmen und deren Produkten:
Insolvenz bedeutet nach deutschem Recht nicht, dass die Firma zwangsläufig und sofort vom Markt verschwindet. Oft versucht man eine Rettung, die auch länger dauern kann. Aber generell muss man sich in einem Sanierungskonzept zur Verschlankung durchringen: Deshalb werden nur die Kernmitarbeiter weiterbeschäftigt und nur noch die wichtigsten und erfolgreichsten Produkte sowie Dienstleistungen weitergeführt. Von außen betrachtet ist dies für Kunden nicht immer leicht im Voraus abzuschätzen. Definitiv werden jedoch kleinere, weniger gefragte Randprodukte sowie unrentable Zusatz-Dienstleistungen verschwinden. Generell wird auch fast immer am Service gespart.
Bei Software-Firmen muss man heute Künstliche Intelligenz (KI) von Generativer Künstlicher Intelligenz (GenKI) unterscheiden (ausführliche Erklärung). Die Kurzfassung lautet: KI ist seit Jahren in jeder Software enthalten - offline. Kein modernes Korrekturwerkzeug kommt z.B. heute mehr ohne KI aus. Das wird gerne als KI-gestützte Features
wie bei Magix bezeichnet. Das hat seit Jahren auch jeder Autofokus bei dedizierten Kameras. - D.h. es funktioniert immer auch auf Ihrem PC - auch nach dem Verschwinden der Firma vom Markt. GenKI hingegen ist in fast allen Fällen (derzeit noch) auf Großrechner und somit einen Online-Anschluss angewiesen. Dafür sind fast alle billigen PCs zu schwach dimensioniert. Ferner wollen die GenKI-Firmen ihre sogenannten 'KI-Modelle' unter eigener Kontrolle behalten.
Als Richtlinie / Daumenregel gilt derzeit: Alle Neuschaffungen als eigenes Bild oder um ein Bild herum sind GenKI und erfordern einen Online-Anschluss an Großrechner. Auch komplette Ersetzungen von z.B. Bildelementen in Videos sind GenKI und erfordern große Rechenleistung sowie die GenKI-Modelle: Also z.B. das Entfernen von Personen aus Videos. Oder die Entfernung von Strom-Leitungen an Wänden etc. bei Filmen. Auch das Hinzufügen neuer Personen in Filmen gehört dazu.
Heute bietet fast jede moderne Software im Foto- oder Video-Bereich beides: Also offline-KI-Module, die auch nach einem Bankrott der Firma weiter arbeiten, und online-GenKI-Module, welche evtl. dann bei Firmenschließung offline eben nicht mehr funktionieren. Als potentiell Online sehe ich z.B. bei Magix Pro X16: KI Speech to Text & Text to Speech und KI Style Transfer & Colorize. Siehe Neuheiten.
Ebenso entfallen wird bei einer Firmenschließung selbstredend die Online-Datenbank (Cloud-basiert) für z.B. Musik, Soundeffekte, Stock-Material oder Animationen etc.
Kurzum: Alles, was nicht auf dem PC bei gezogenem Internet-Stecker funktioniert, ist potentiell gefährdet.
Jedoch war der Preis 2024 für eine von Magix angebotene Dauerlizenz mit 179 Euro akzeptabel. - Premiere Pro kostete 26 Euro im Monat.
Allerdings würde ich mir dann eine Kopie der Magix-Software erstellen oder für 10 Euro als gebrannte CD dazu kaufen. Ansonsten kann es Ärger bei einem PC-Defekt geben.
Ob sich das für Sie persönlich lohnt, können nur Sie selbst entscheiden. Bedenken Sie jedoch, dass die wahren Kosten nicht in der Anschaffung der Software liegen, sondern im wochen- bis monatelangen Einlernen. Deshalb kann es für schon viele Jahre damit arbeitende Anwender durchaus sinnvoll sein, sich auch von einem ausscheidenden Hersteller noch die neueste Software-Version anzuschaffen. Vor allem als Dauerlizenz hält sie theoretisch unbegrenzt.
Neueinsteigern würde ich jedoch eher zum Abwarten anraten, bis klar ist, wie sich eine derartige Firma in Insolvenz weiterentwickeln wird.
Abschließend: Diese Aussagen beschränken sich nicht auf die hier als Beispiel herangezogene Firma Magix, sondern gelten generell.
Anfang Juni geriet Adobe wieder in die Schlagzeilen, weil es seine AGBs erneut abänderte. Inzwischen muss man der totalen Ausspionierung durch den Konzern zustimmen: Adobe behält sich das Recht vor, jeden Nutzer und jedes Material auszuspionieren. In Absatz 2.2. der Allgemeinen Nutzungsbedingungen von Adobe, vom 17. Februar 2024 heißt es:
Zugriff durch Adobe auf Ihre Inhalte. Adobe darf nur in Ausnahmefällen und in begrenztem Maße auf Ihre Inhalte (gemäß Definition in untenstehender Ziffer 4.1 (Inhalte)) zugreifen, oder diese ansehen oder anhören und nur im gesetzlich zulässigen Rahmen. So könnte es zum Beispiel notwendig sein, dass Adobe, um die Dienste zu erbringen und die Software bereitstellen, auf Ihre Inhalte zugreift, diese ansehen oder anhören muss, um (A) Rückmeldungen oder Unterstützungsanfragen zu beantworten; (B) auf Betrug, Sicherheitsprobleme, rechtliche oder technische Fragen zu reagieren oder (C) die Bedingungen durchzusetzen, wie in Ziffer 4.1 dargelegt. Unsere automatisierten Systeme können Ihre Inhalte und Creative Cloud-Kundenschriften (definiert in Ziffer 3.10 (Creative Cloud-Kundenschriften) unten) mithilfe von Techniken wie maschinellem Lernen analysieren, um unsere Dienste und Software sowie die Benutzererfahrung zu verbessern.
Inhalte sind festgelegt unter Punkt 4.1 Inhalte. 'Inhalte' bezeichnet Text, Informationen, Kommunikation oder Material wie Audiodateien, Videodateien, elektronische Dokumente oder Bilder, die Sie durch Ihrer Nutzung der Dienste oder Software hochladen, importieren, für die Nutzung durch die Dienste oder Software einbetten oder erstellen. Adobe behält sich das Recht vor (ist aber nicht verpflichtet), Inhalte zu entfernen oder den Zugriff auf Inhalte, Dienste und Software einzuschränken, wenn sich herausstellt, dass Inhalte von Ihnen gegen die Bedingungen verstoßen. Adobe überprüft zwar nicht alle in die Dienste und Software hochgeladenen Inhalte, aber Adobe kann verfügbare Technologien, Anbieter und Verfahren, auch manuelle Überprüfungen, nutzen, um nach bestimmten Arten von illegalen Inhalten (z. B. Material über Kindesmissbrauch) oder anderen missbräuchlichen Inhalten oder Verhalten (z. B. Handlungsmustern, die auf unerwünschte Werbemails oder betrügerisches Entlocken sensibler Daten schließen lassen, oder Kennwörter, die den Schluss nahelegen, dass nicht jugendfreie Inhalte für Minderjährige zugänglich gemacht wurden) zu suchen. Weitere Informationen zu unseren Richtlinien und Praktiken zur Inhaltsmoderation, einschließlich der Art und Weise, wie wir Inhalte moderieren, finden Sie in unserem Transparenzzentrum.
Man tritt sogar alle Rechte an Adobe kostenlos ab: 4.2 Rechte an Ihren Inhalten. Ausschließlich zum Zweck des Betriebs oder der Verbesserung der Dienste und Software, erteilen Sie uns eine nicht ausschließliche, weltweite, gebührenfreie, unterlizenzierbare Lizenz zum Zwecke der Nutzung, Vervielfältigung, öffentlichen Anzeige, Verteilung, Änderung, öffentlichen Aufführung und Übersetzung des Inhalts und als Basis für die Erstellung abgeleiteter Werke. Beispielsweise können wir unser Recht an den Inhalten an unsere Dienstanbieter oder an andere Benutzer unterlizenzieren, damit die Dienste und die Software wie beabsichtigt funktionieren, z. B. damit Sie Fotos an andere weitergeben können. Unabhängig davon behandelt Ziffer 4.6 (Rückmeldung) unten jegliche Rückmeldung, die Sie uns geben.
Trotz gegenteiliger Behauptung bleibt unklar, inwiefern Adobe (wie Apple) zu dieser Online-Komplett-Überwachung auch Ihren PC durchsucht - natürlich nur zu Ihrem Schutze und im Rahmen der US-Spionage-Gesetze unter dem Patriot Act. Denn faktisch hat man Adobe dazu (ohne eigenes Wissen) die voreingestellte Erlaubnis erteilt und muss sich kompliziert davon erst wieder abmelden. - Definitiv wird jedoch alles und immer in der Cloud / online ausspioniert und zweckentfremdet.
So sind die US-Konzerne nun einmal.
Kurz darauf versuchte Adobe in einer Stellungnahme etwas Klarheit in die Diskussion zu bringen. Aber die Formulierungen waren wieder weich, u.a.: nur sofern es Gesetze erfordern
, wobei sich dies auf die weitgehenden (vor allem) US-Gesetze bezieht. Ganz im Gegenteil wurde sogar erweitert, indem an einräumte, dass eine Überprüfung auch bei der Nutzung internet-basierter Dienste (also ausgelagerter Einzel-Funktionen der Adobe-Software wie Neurale Filter, Liquid Mode / Verflüssigen oder Remove Background / Hintergrund entfernen) erfolgen.
Danach riss die Welle der Kritik an Adobe nicht mehr ab. Trotz massiver Hilfestellung für den Adobe-Konzern von angeblich unabhängigen Fachmedien (siehe. u.a. PetaPixels zahlreiche beschwichtigende Artikel) war der Sturm in den Foren nicht mehr zu bremsen. Es war sprichwörtlich der kleine Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Darauf sah sich der Konzern sogar gezwungen, seine bisherige Wortwahl in der Kunden-Kommunikation abzuändern. Am rücksichtslosen Verhalten jenes übertrieben geldgierigen Konzerns gegenüber den Kunden änderte sich jedoch nichts. Nur die Wortwahl wurde gefälliger, aber juristisch nicht inhaltlich abgeändert.
Denn bereits einen Tag später betonte Adobe wieder seine komplette Abwendung von den Fotografen und Videografen als bezahlende Kunden mit der erneut kommunizierten Hinwendung zu GenKI für Firmen auf der Tagung 'Design Made Easy' mit der neuen KI-Express-Plattform.
Durch derartige minimale Kosmetik an der Wortwahl wird der Konzern sein seit Jahrzehnten inakzeptables Verhalten gegenüber den Kunden zukünftig nicht mehr schönreden können. Wie die Influencer so hatte auch Adobe 2024 schlichtweg den Bogen überspannt. Dass dies bei Adobe (wie bei den Influencern) erst 2024 überkochte, lag sicherlich auch daran, dass die gesamten Rahmenbedingungen der Foto- und Video-Wirtschaft 2024 für fast jeden drückend wurden. In den vermeintlich noch 'guten' Jahren hatte man sich mit den kontinuierlich schlechteren Bedingungen und im Grunde inakzeptablen Verhalten jener Akteure 'leichter' abfinden können.
Kurz darauf wurde bekannt, dass sich auch die Mitarbeiter bei Adobe ernste Sorgen machten über das unfassbare Verhalten des Konzerns. - Passend dazu publizierte Adobe in Folge zum zweiten Mal hintereinander den höchsten Rekordgewinn seiner Geschichte mit diesmal über 5,3 Mrd. US-Dollar im zweiten Geschäftsquartal 2024. - Da kann es der Konzern 'verschmerzen', in den USA bei Fotografen und anderen Nutzern in Foren inzwischen als das Synonym des 'Bösen' (Evil) bezeichnet zu werden.
Zum 18. Juni brachte Adobe erste 'Korrekturen' respektive (verbale) Klarstellungen
an den als inakzeptabel monierten (US-)Nutzungsbedingungen an. Aber inhaltlich und rechtlich änderte sich nichts. Es wurde nur mit vielen Worten dasselbe höflicher gesagt. Adobe spioniert weiterhin in allen Daten der Kunden. Adobe General Terms of Use und die nicht geänderten deutschen Allgemeinen Nutzungsbedingungen von Adobe.
Um es jedem Leser zu verdeutlichen: we need access to your content as necessary to operate Adobe applications and services.
- Für den Betrieb der Anwendungen und Dienste von Adobe benötigen wir Zugriff auf Ihre Inhalte.
- Das ist so, wie wenn Ihre Telefongesellschaft in den AGBs schreibt, 'Wir müssen Sie abhören, alles mitschneiden und auswerten, wann Sie wo, mit wem, wie lange telefonieren, damit wir unsere Dienstleistung erbringen können.' - Das ist alles Unsinn. Ihr Festplattenhersteller hört sei auch nicht ab, weil Sie Daten auf der gekauften Festplatte abspeichern. Wozu muss ein Cloud-Festplatten-Betreiber dann Ihre dort auf der gemieteten Festplatte Ihre Daten auswerten?
Dass es auch anders geht, mit einer wahren und unumschränkten Erklärung, dass das gesamte Videomaterial (auch in der Firmen-Cloud) nur dem Ersteller (Videografen) gehört, bewies Blackmagic. - Aber dies wurde von der einschlägigen Foto-Fach-Presse (im bezahlten Auftrag von Adobe?) umgehend wieder lächerlich gemacht. Dennoch ist keine einzige US-Firma wirklich seriös, denn sie unterliegen alle dem Patriot-Act, der die komplette Ausspionierung aller Kunden im Staatsauftrag verlangt.
Seit Juni kooperierte fotoMagazin mit der Lübecker Firma digitalkamera.de und nutzte zusammen ein völlig neues Testverfahren nach DXO. Erstens belegte dies die ökonomischen Probleme des Magazins und zweitens, wie relativ und unvergleichbar Tests sind.
Anfang Juni kochte in der Fotografenszene die GenKI-Umsetzung bei der ursprünglich schwedischen Firma Klarna hoch. Dank KI und GenKI spart die Firma 2024 700 teure Marketing-Spezialisten ein, 10 Mio. US-Dollar für nun nicht mehr erforderliche Fotografen und insgesamt 25% des gesamten Marketing-Etats. Stock-Fotografien benötigt man angeblich überhaupt nicht mehr. Fakten. Zum Problem wurde es erst, als die Betroffenen (zu spät) wagten zu protestieren. - Aber auch dieser Zug war schon lange abgefahren. Polemische Nachrufe nützen nichts mehr.
In China stellte Kuaishou seine KI-Video-Software Kling vor (beeindruckende Videos, aber angesichts des Ansturmes aufgrund des unabsehbares Erfolges meist überlastet), welche sogar noch vor der US-Konkurrenz-Version Sora verfügbar war. Hier ein Beispielvideo eines essenden Menschen. Das ist bereits verwendbare Realität in China. - Gleichgültig, was die deutschen Grünen hier und in der EU bei KI verbieten wollen, meine (Ende Dezember 2023 zugegeben 'optimistischen') Prognosen zu GenKI-Video für das Jahr 2024 wurden somit bereits im ersten Halbjahr erfüllt.
Der im Juni heftig in die Kritik geraten Adobe Konzern (siehe oben) verärgerte auch die KI-Nutzer, indem bekannt wurde, dass fast alles inzwischen bepreist oder ansonsten eingeschränkt wird. (Zu den Details siehe PetaPixel.) Angeblich sollen die GenKI-Funktionen auch nach Ablauf der 250 geschenkten Kreditpunkten noch irgendwie und langsamer ablaufen. Aber die eigene Beta-Software zu bepreisen ist wieder einmal typisch für Adobe. Andere GenKI-Firmen verlangen Geld nur für getestete und halbwegs ausgereifte Produkte.
Mitte Juni wurde die enge Zusammenarbeit zwischen Shutterstock und Databricks bekannt. Beide waren aufeinander angewiesen: Shutterstock besitzt die Bilddatenbank und Databricks das KI-Wissen. Derartige Zusammenschlüsse werden zukünftig noch oft zu sehen sein.
Der nach dem englischen IT-Forscher benannte Turing-Test gilt seit Jahrzehnten als 'die' Hürde, welche Künstliche Intelligenz nehmen muss, um als menschlich oder gleichwertig zu gelten. In einer Online-Simulation im Internet bei turingtest.live kam eine Studie aus dem Jahr 2024 mit 500 Probanden zu dem Ergebnis, dass 54 Prozent der Teilnehmer das verwendete ChatGPT Modell 4.0 als menschlich einschätzen. Das war immerhin ein nicht mehr zu leugnender erster empirischer Beweis für Künstliche Intelligenz (KI). Noch 2023 konnte kein System diese 50%-Hürde nehmen. (Quelle: heise.)
Mitte Juni meldete sich auch die KI-Firma Runway mit ihrem neuen GenKI-Modell Gen-3 Alpha (mit Beispielfilmen), das Text in Film, Text in Foto und Foto zu Film umwandeln kann. Bezahlende Kunden konnten es bereits nutzen.
Im Juni stellte Google seine Video-to-audio (V2A) Technologie vor, welche aus den Pixeln des mit GenKI erzeugten Videos auch gleich noch die Filmmusik mit GenKI erzeugt.
Mitte Juni gab TikTok bekannt, dass sie mit der GenKI Symphony erzeugte Werbe-Videos von echten Personen erlauben / verwenden werden. TikTok nennt diese neue Funktion für seine Mitglieder 'Digitale Avatare'. Somit kann jedes Mitglied bei TikTok von sich binnen kürzester Zeit ein ansprechendes Werbevideo erstellen, ohne die geringsten Video-Kenntnisse zu besitzen oder die (Kamera-, PC- etc.) Ausrüstung oder ein Studio etc.
Eine neue wissenschaftliche Studie belegte, dass Smartphones mit KI und etwas neuer Hardware, welche Strahlung in einem für Menschen als ungefährlich angesehenen (Millimeter-) Wellenbereich (200-400 GHz) ausstrahlt sogar durch Betonwände fotografieren können. In einer Pressemitteilung gaben sie weiter Einsatzmöglichkeiten an: Risse in (Stahl-) Rohren aufspüren, Kabelstränge oder Holzbaken in Wänden finden, Briefe in verschlossenen Briefumschlägen lesen, den Inhalt von Paketen analysieren etc. Fälschlicherweise wird dies als Superman's X-Ray-Vision bezeichnet. Aber die derzeit verwendeten 300GHz-Signale liegen im Millimeter-Wellenbereich zwischen Mikrowellen und Infrarot, sind jedoch für Menschen unsichtbar. - Jeder darf getrost davon ausgehen, dass die Geheim- und Sicherheitsdienste das bereits in großem Stil weltweit einsetzen - und zwar nicht nur im in der Studie vorgestellten Nahbereich.
Während die angebliche Foto- und Video-Fachpresse die letzten zwei Jahre den Lesern vorlog, dass KI niemals die kreativen Berufe gefährden könne oder werde, weil KI angeblich zu 'blöde' für Kreativität sei, behauptete auch der CTO (chief technology officer - Leiter der Entwicklung und Vertrieb) der großen KI-Firma OpenAI in einem langatmigen Interview, dass die moderne GenKI selbstverständlich auch Mitarbeiter in den sogenannten kreativen berufen arbeitslos machen wird. - Banalitäten, über die sich die sogenannte Fach-Presse wieder aufregte. Noch immer griff sie händeringend nach jedem noch so dünnen Strohhalm, der sich irgendwo als Gegenargument anführen ließ. Denn es geht jenen um die eigenen bezahlenden Leser sowie die viel wichtigeren bezahlenden Werbekunden, welche man beruhigen und in Bezahllaune halten muss, nicht um harte Fakten oder die Wahrheit.
Ende Juni wurde die Anzahl der GenKI-Video-Anbieter für die meisten Marktbeobachter unübersehbar. Man konnte nur noch vereinzelte herausragende Neulinge vermerken, wie z.B. Artlist, eine bekannte Firma, die früher bereits viele Kunden mit manuell erzeugtem Bildmaterial, Music, Video-Clips etc. versorgt hatte. Im Juni wurde besonders die neue GenKI-Spracherzeugung für Filme beworben. Damit lässt sich u.a. Text in Sprache übersetzen respektive jeder gewünschte Sprecher simulieren. Synchronsprecher, Sprecher für Dokumentarfilme etc. lassen sich so einfach, schnell und kostengünstig ersetzen.
Die Spielzeugfirma Toys R Us soll angeblich als erste Firma weltweit einen Werbefilm mit der Video GenKI-Software SORA von OpenAI hergestellt haben. - So schlecht war das Ergebnis nicht. Da kommt bald mehr und besseres. Die Berufs-Videografen mussten sich somit bereits im Sommer 'warm anziehen'.
Im Juni wurde wieder ein Forschungspapier publiziert, das behauptet, eine neue Erkennungsmethode für GenKI-Videos gefunden zu haben, die mit ca. 98% derartige 'Fälschungen' erkennt. Das ist beeindruckend und war nur durch KI möglich. Aber die mindestens 2% Rest werden bald Millionen Videos ausmachen. Das ist das typische Hase und Igel-Rennen, welches inzwischen seit einigen Jahren nun eben auch mit den Werkzeugen der KI durchgeführt wurde.
Ende Juni stellte die NASA wieder einmal klar, wie weit sie mit GenKI war. Ein beeindruckendes 3D-Video zeigte die in der Astronomie seit Jahrzehnten verwendete KI und GenKI in der praktischen Anwendung. - Nochmals: Seit Jahrzehnten wird KI in der Astronomie erfolgreiche angewandt. Das ist dort bereits so lange so normal, dass viele das überhaupt nicht mehr wissen.
Ein bereits im Januar publiziertes Forschungspapier, legt den zukünftigen (oder schon realen) Polizeistaat mittels KI in unserer Demokratie dar: Kameras sollen in Pkws eingebaut werden und die Fahrer überwachen: U.a. können sie ziemlich treffsicher deren Alkoholgehalt ermitteln. Da ich nie derart fahre, betrifft mich das nicht. Aber diese KI-Komplettüberwachung kommt bald in alle neuen Pkws als Zwangseinbau, wie u.a. die totale GPS-Überwachung in der EU in allen Autos.
Am 27. Juni publizierte CNN einen Bericht über Den Aufstieg des Schönheitswettbewerbs mit künstlicher Intelligenz und die komplizierte Suche nach der 'perfekten' Frau
. Gleichgültig, wie man zu dem Thema steht, die dort eingereichten GenKI-Fotos waren von einer beeindruckenden Qualität, wie sie nur noch wenige Fotografen weltweit mit den teuersten Kameras und Studio-Ausrüstung erreichen oder in Einzelfällen überbieten können. - Dieser erste GenKI-Schönheitswettbewerb wurde von der The World AI Creator Awards (WAICA) organisiert, welche immerhin 20.000 US-Dollar Preisgeld ausschrieb. - Es geht somit schon lange nicht mehr darum, ob die Fotografie mit dedizierten Kameras ersetzt wird, sondern nur noch darum, wie schnell dies geschieht.
Die CIPA publizierte die Zahlen zum Monat Mai sowie die Grafik der Verschiffungen. - Je nach Browser-Einstellungen lädt es diese Dateien sofort auf Ihren PC in den voreingestellten Download-Ordner herunter, statt sie im Browser anzuzeigen.
Die Mai-Zahlen lagen trotz der schwierigen Wirtschaftslage erstaunlich hoch. Sie lagen in zahlreichen Kategorien bei den (damals hohen) Mai-Zahlen des Vorjahres 2023.
Die Gesamtzahlen der Produktion veränderten sich um: -3,4% im Vergleich zum Mai 2023. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden Monat April 2024 waren es jedoch +13,6% oder fast +83.000 Stück.
Die Produktion der Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) veränderte sich um: nur -1,2% im Vergleich zum Mai 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden April 2024 waren es erstaunliche +16,3%. Eine monatliche Produktion von fast 153.000 dieser technisch den Smartphones unterlegenen Modelle halte ich für deutlich zu hoch.
Die Produktion der DSRL-Kameras veränderte sich um: -20,3% im Vergleich zum Mai 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden April 2024 waren es +14,5% oder fast +11.000 Stück. Diese noch immer über 83.000 Stück (im Mai) waren ebenfalls zu hoch. Man weigerte sich somit noch immer, endlich die Überproduktion jener ungeliebten Kameras massiv abzubauen.
Die Produktion spiegelloser Kameras veränderte sich um: -0,3% im Vergleich zum Mai 2023. Das ist noch gut: Es handelte sich mit fast 456.000 Stück immerhin um den zweithöchsten publizierten Maiwert. Gegenüber dem direkten Vormonat April 2024 stieg die Produktion um +12,5% oder fast 51.000 Stück.
Die Gesamtzahlen der weltweiten Verschiffung veränderten sich um: +5,1% (auf fast 744.000) im Vergleich zum Mai 2023. Auch im Vergleich zum direkt vorausgehenden April 2024 waren es +16% (oder über +102.000 Stück).
Die Gesamtzahlen der Verschiffung nach Europa veränderten sich um: -20,4% (auf unter 147.000) im Vergleich zum Mai 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden April 2024 waren es immerhin +3,7% oder über +5.000 Kameras mehr. Das war eine leicht positive Nachricht für Europa. Offenbar erwartete man von Europa zumindest nicht mehr das Allerschlimmste.
Die -7% niedrigeren Produktionszahlen im Vergleich zur Verschiffung im Mai 2024 sind positiv zu werten, da man die übervollen eigenen Zentrallager weiter langsam leerte.
Im Mai nehmen die Produktionszahlen zum April meist deutlich (-4,5% im langjährigen Mittel) gegenüber dem Vormonat ab. Wir hatten im Mai 2024 jedoch ein Wachstum um +13,6% zum direkten Vormonat April (2024) zu verzeichnen. - Daraus folgt, dass man trotz noch immer voller Lager die Produktion (saisonal unerwartet) wieder erhöhte.
Fazit: Die relativ hohe Zahl der spiegellosen Kameras ist positiv zu werten. Aber die zu hohen Zahlen der beiden eher ungeliebten Kameraklassen DSLR und Kameras mit fest eingebautem Objektiv sind negativ zu werten. Ebenso unerwartet für den Mai sind die insgesamt deutlich gestiegenen Produktionszahlen zum direkt vorausgehenden Monat April. Erneut muss man festhalten, dass ein Gesamtergebnis 'optisch' zwar 'gut' aussehen kann, aber Problemfelder in den Details aufzeigt. - Auch die anhaltenden Rabatt-Aktionen weltweit zeigten, dass sich diese Produktionszahlen (abgesehen von den üblichen Engpässen bei Neuerscheinungen) bisher kaum absetzen ließen. Klare Trends oder gar eine Strategieänderung der Hersteller waren 2024 nicht absehbar. Es herrschte das Prinzip Hoffnung vor, auf ein besseres Restjahr 2024. Anders lassen sich die bisher angelaufenen +10,4% in der Gesamtproduktion aller Kameras der ersten 5 Monate (im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) nicht bewerten.
Dazu gibt es Grafiken sowie errechnete Jahresprognosen für die Gesamt-Produktion.
Das erste Halbjahr war eine Enttäuschung: Während in den USA die Rüstungs- und Kriegswirtschaft auf hohem Niveau lief und für weitgehende Vollbeschäftigung sorgte, jammerten deren Bürger herum, weil ihre Inflation Ende Juni bei 2,6% lag. In Europa und vor allem in Deutschland sah es in allen ökonomischen Bereichen hingegen weiterhin mäßig gut bis schlecht aus.
Auch die Kamerahersteller konnten nicht wirklich überzeugen: Die wenigen herausgebrachten Kameras enttäuschten in vielen Fällen oder wurden eher von Reichen sowie Sammlern erworben. Bei Objektiven stahlen die Dritthersteller den Platzhirschen die Schau - oft chinesische Billiganbieter. - In der Folge stagnierte der Markt bestenfalls. Die weltweit anhaltenden drastischen Rabattschlachten belegten das insgesamt eher geringe Interesse der Kunden.
Letztendlich hofften fast alle auf ein besseres zweites Halbjahr 2024.
Zumindest erfüllten sich Macrons (weltfremde) Hoffnungen zur Neuwahl in Frankreich im ersten Wahlgang nicht. Im Parlament verlor er die Mehrheit und auch zu seiner erneuten Präsidentenwahl wird er sich noch mit vielen Kompromissen anstrengen müssen. Das Regieren in Frankreich wird für den in der Bevölkerung extrem unbeliebten Macron zukünftig schwierig werden.
Laut einer Umfrage von infratest dimap im Auftrag der ARD Anfang Juli war das Unsicherheitsgefühl massiv gestiegen. 40% fühlten sich im öffentlichen Raum unsicher und sogar 49% befürchteten, Opfer von Diebstahl zu werden. Für die Foto- und Video-Wirtschaft waren das schon lange bemängelte schlechte Rahmenbedingungen.
Der japanische Yen verfiel im Juli immer weiter: Anfang Juli betrug er fast 175 Yen zum Euro. Seit Jahren scheine ich der einzige Analytiker in der Foto- und Video-Szene zu sein, der auf den dramatischen Verfall des Yen hinweist, den ich vor Jahren bereits mit einem massiven Vertrauensverlust der eigenen Bevölkerung begründete und mit dem 'Lira-Effekt' verglich. Hintergründe für die kontinuierliche Abwertung des Yen gegenüber vor allem US-Dollar und Euro sind die vom Staat und der in Japan keineswegs unabhängigen Zentralbank (BoJ - Bank of Japan) absichtlich erzeugte höchste Staatsverschuldung der Welt, die auf einer bedingungslosen Unterstützung der eigenen Großindustrie beruht, weil Großindustrie und Regierung nicht nur seit Jahrzehnten engstens miteinander verflochten, sondern fast identisch sind. - Nochmals: Dort fließt kaum etwas der ständigen neuen Kreditaufnahme des Staates und der der unglaublichen parallelen Geldschöpfung der Zentralbank zur Unterstützung der Regierung zum Wohl der eigenen Bevölkerung, sondern nur zur Rettung der im Grunde schon lange nicht mehr konkurrenzfähigen eigenen Großindustrie. Der zweite Grund für den absichtlich herbeigeführten Währungsverfall liegt im perfiden Abbau dieser hohen Verschuldung auf dem Rücken der eigenen Bevölkerung, welche die meisten Schuldscheine (u.a. als Alterssicherung) aufgekauft hatte. Nominal - also in Brutto-Zahlen führte diese unfassbare Abwertung des Yen in den letzten Jahren zu scheinbar immer größeren Umsätzen und Gewinnen in Yen der japanischen Konzerne (auch der Kamera-Hersteller) - in allerdings ständig weiter abgewerteten Yen. Über diese Scheinkonjunktur bei den Bilanzen 'jubelt' die sogenannte Foto- und Video-Fachpresse, obwohl es hier überhaupt nichts zu jubeln gibt. Währungs- und inflations-bereinigt sah es hingegen keineswegs gut für diese Konzerne aus. - Aber, welcher Influencer oder für die Jubelpresse der Fotowirtschaft arbeitende angebliche Fach-Journalist kann heute noch derartige Währungskorrekturen durchführen? - Selbst, wenn sie es könnten, würde es kein Fachmagazin mehr publizieren. Im Juli sahen immer mehr Währungsanalytiker den kritischen Punkt erreicht oder sogar bereits überschritten. Denn im Juli durchbrach der Yen gegenüber dem US-Dollar sein historischen Tiefststand aus dem Jahr 1986. Die reichen Japaner und fast alle Investoren flohen ihre eigene Währung, und die japanische Zentralbank konnte selbst mit Massenaufkäufen an der Börse den Yen nicht mehr stützen. Sogar Optimisten sahen im Juli der Bank of Japan das Szepter aus der Hand genommen. Nur noch ein massiver Zinsabschwung in den USA konnte den Yen retten. Das hatte sich somit in kurzer Zeit viel schlimmer entwickelt, als selbst ich als Kursentwicklung des Yen für 2024 erwartet hatte. Aber so ist das fast immer mit Entwicklungen: Nach langem und langsamen Anlauf geht alles irgendwann ganz schnell. D.h. die Bank of Japan war im Juli weitgehend machtlos und völlig abhängig vom Ausland.
Nachtrag: Erst durch die vorangekündigten und dann auch durchgeführten Zinssenkungen vieler Länder wurde der Yen etwas gestützt und konnte sich etwas erholen.
Aber in den anderen Ländern war die echte Inflation noch keineswegs wirklich im Griff - gleichgültig, was die von den Grünen gesteuerte deutsche Presse mit den sogenannten Kern-Inflations-Zahlen (ohne Energie und Lebensmittel) publizierte. Deshalb werden die japanischen Kamera-Hersteller weiterhin absolute 'Traum'-Werte in ziemlich abgewerteten und zudem mit Inflation versehenen Yen publizieren, worüber die angebliche Foto-Fachpresse jubeln kann und wird. - Das ist jedoch eine Fehlinterpretation der Fotowirtschaft. Aber irgendwann wird zwangläufig das unangenehme Erwachen kommen. Das werden jene angeblichen Fach-Redakteure dann jedoch ebenfalls falsch interpretieren. Denn sie verstehen faktisch nichts von der Wirtschaft.
Im Juli wurde klar, dass die in Wirtschaftsangelegenheiten unfähigen Grünen noch nicht einmal bei ihrem eigenen Lieblingsthema Elektronautos ihre Pläne umsetzen konnten. Insgesamt brach der Absatz von Autos ein, aber besonders bei Elektrofahrzeugen (VDIK). Die Lage ist sogar so ernst, dass man erste Produktionsstätten schließen will (z.B. in Brüssel - 2. Quelle) . Aufgrund des einseitig von den Grünen in Deutschland und der Grünen in der EU vom Zaun gebrochenen Wirtschaftskriegs gegen China brach dort der deutsche Export drastisch ein. Man sprach in der Automobilindustrie - einem der wichtigsten Standbeine Deutschlands - vom 'Krisenmodus'.
Insgesamt sah es nicht besser für Deutschland aus, da der Export drastisch einbrach. Wie immer wurden schlechte Nachrichten völlig verspätet publiziert: Im Mai brach der Export alleine zum direkten Vormonat April 2024 um -3,6% ein. Vor der Pandemie und dem Machtantritt der Grünen nahm im Mai der Export zum Vormonat regelmäßig zu.
Die unerwarteten politischen Turbulenzen in den USA - angefangen vom Attentatsversuch auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten bis hin zum Rückzug des Präsidenten als Kandidat - sorgten für Kursschwankungen an den Börsen, lösten jedoch keine wirtschaftlichen Probleme - weder in den USA noch weltweit.
Derweil ging es in Deutschland wirtschaftlich weiter bergab. Auch große Firmen wie Varta (2. Quelle) gingen reihenweise in die Insolvenz und das teilweise unfähige Management in Kombination mit unfähigen Politikern sanierte sich wieder einmal auf Kosten der Aktionäre und vor allem aller Schuldner. Das wird sicherlich das Vertrauen in den Firmenstandort Deutschland weiter schwächen. Gleichzeitig forderte man von ca. 20% der Hilfeempfängern aus der Corona-Zeit die Unterstützungen zurück (2. Quelle). Schulden, Ausfälle und unerwartete Rückzahlungen werden die (angebliche) wirtschaftliche Erholung weiter erschweren.
Derweil senkte die chinesische Zentralbank wichtige Leitzinsen (2. Quelle), um die dort ebenfalls eher dahindümpelnde Wirtschaft zu unterstützen. Gleichzeitig konnte die EZB dies nicht tun, weil selbst die offiziell zugegebene Kern-Inflation bei uns immer noch zu hoch war.
Nach dem Rückzug Bidens aus dem Wahlkampf schien seine im Inland offiziell erfolgreiche Wirtschaftspolitik geändert zu werden. Offiziell lag und liegt ein großes Wachstum des Brutto-Inland-Produktes (BIP) vor. Aber in den USA sind die Einkommen sehr ungleich verteilt. Die Reichen haben sich unter Biden weiter bereichert, und die Armen wurden ärmer. Vor allem die - durch die insbesondere von Biden weltweit eingeführten Wirtschaftssanktionen erzeugte - Inflation bei Benzin, Lebensmitteln und Dienstleistungen belasten die Ärmeren extrem. Hinzu kommen hohe Zinsen, welche den Immobilienmarkt niederdrücken. Da es in den USA nicht so viele Mietwohnungen gibt, belastete letztere Situation fast jeden Einwohner direkt. Es ist kein Wunder, dass in fast allen Befragungen die Mehrheit mit der Wirtschaftspolitik Bidens und der Demokraten unzufrieden waren. In den USA entscheiden die persönliche Wirtschaftslage in größerem Maße die Wahlen als in anderen Ländern. Deshalb will die Vizepräsidentin und neue Kandidatin offenbar die Wirtschaft komplett umstellen und weitere Milliardenhilfen für die Ärmeren auflegen. Das erhöht jedoch die Inflation und führt nur zu weiteren Verschuldung und Marktverzerrung. Zudem ist derartige 'Ausgabenpolitik' zum Wahlkampf - klassische Wahlgeschenke vorab - in den USA umstritten. 'Progressive' Wirtschaftspolitik steht in den USA für Steuererhöhungen und Geldgeschenke - also die klassische Umverteilung, die im Volksmund dort gerne 'Sozialismus' genannt wird. Während sich Europäer daran gewöhnt haben, steuerlich und bei Abgaben systematisch ausgeplündert zu werden, ist das in den USA ein heikles Thema, das vor allem die Wirtschaft und auch direkt das Kaufverhalten jedes Einzelnen beeinflusst bis belastet. Somit könnte das Ergebnis genau das Gegenteil des von den Demokraten anvisierten Zieles sein. Auf jeden Fall nehmen diese ökonomisch-politischen Turbulenzen Einfluss auf den Hauptmarkt der Fotowirtschaft. Aber es kam noch schlimmer: In den USA wurde die Vizepräsidentin nicht so beachtet, mit ihren Aussagen, weil ihre Amt eher im Schatten steht. Nun stellte sich jedoch heraus, dass sie ihre früher geäußerten (für US-Verhältnisse radikalen) Ansichten zur Umverteilung und auch anderen Themen bis hin zur kriegerischen Außenpolitik ernst meint. Sie zeigte sich viel radikaler als Biden.
Aufgrund der heftigen Kritik an Panasonic im Juni im Zusammenhang mit seiner neuen Kamera Panasonic S9, musste sich der Konzern im Juli erneut entschuldigen. Um weitere externer Kritik zuvor zu kommen und auch externe rechtlichen Konsequenzen zu vermeiden, hatte man interne Untersuchungen durchgeführt und dabei 77 Produkte gefunden, bei denen man mit fremden / nicht vom Produkt selbst hergestellten Fotos gearbeitet hatte: 59 Produktseiten von aktuell noch beworbenen / verkauften Produkten und 18 bei älteren Produkten. Einerseits ist es lobenswert, dass man dies untersuchte und auch (auf Japanisch) publizierte. Andererseits belegte es, wie man bei Panasonic im Marketing, dem Vertrieb und in der Presseabteilung bisher arbeitete.
Da in der EU ab Ende des Jahres 2024 keine elektronischen Kameras mehr ohne USB-C-Anschluss verkauft werden dürfen, rüsteten scheinbar auch Kamerahersteller heimlich die in der Produktion befindlichen Modelle damit aus. So wurde bekannt, dass Panasonic seine Bridge-Kamera Lumix FZ80D zur FZ82D umrüstet und neben USB-C auch mit einem hochwertigeren rückwärtigen Display ausstattet. Aber eigentlich waren jene Kameras aus dem Jahr 2017 kaum mehr marktgerecht.
OM System - der Nachfolger von Olympus - brachte die E-M1 Mark III Astro heraus, die fast identisch zur E-M1 Mark III ist, jedoch ohne den Infrarotfilter. Das ist wieder so ein absolutes Nischenprodukt für Micro-Four-Thirds. Denn Astrofotografen arbeiten meist mit Vollformat-Kameras, weil diese mit der vierfachen Sensorfläche schlichtweg auch viermal so viel Licht einfangen können. Das ist banale Physik.
Im Juli stritten sich zahlreiche Fotografen darüber, ob manche Firmen wie Fujifilm ausreichend Produkte herstellten. Das eigentliche Problem lag jedoch an dem inzwischen eingetretenen Übergewicht der heute fast nur noch vorhandenen Wohlhabenden und Reichen, welche grundsätzlich eine Tsunami-Welle erzeugen, weil sie alles sofort nach Erscheinen haben wollen. - Das können und wollen die Hersteller nicht erfüllen. Sie müssen Ihre Produktionsanlagen längerfristig auslasten.
Anfang Juli stellte die französische Firma Pixii ihre erste Vollformat-Sensor-Kamera vor. Es fanden sich nur sehr wenige Informationen dazu. Es handelt sich um eine sogenannte optische Sucher-Kamera. Die Firma nennt das Modell Pixii Max. für 3.999 Euro ohne Steuern dürfte auch dies nur eine Nischenkamera für ganz wenige Liebhaber sein. Im optischen Sucher kann man elektronisch Rahmen für Objektive der Brennweiten 28mm, 35mm, 40mm und 50mm einblenden. Es wird ein 26MP BSI-CMOS Sensor mit 6.244 * 4.168 Pixeln eingebaut. Belichtungszeit 2 Sekunden bis 1/32.000 Sek. ISO 160 bis ISO 12.800, ohne Tiefpassfilter. Das Bajonett soll mit Leica-M kompatibel sein. Aber alles ist nur manuell bedienbar. Maße 138 * 79 * 33 mm (ein völlig unergonomischer Aluminium-Block), Gewicht inklusive Akku angeblich 460 Gramm. Da kein Bild der Rückseite der Kamera gezeigt wird, und sich auch sonst keine Angaben finden, darf man vermuten, dass noch nicht einmal ein rückwärtiges Display vorhanden ist. Das ist der ergonomisch/technische Stand im Digitalbereich der frühen 1990er Jahre. - Kleine Firmen (vor allem in Europa) tun sich sehr schwer gegen die Großhersteller aus Japan/Asien.
Auch manche Fachzeitschriften verstanden noch immer nicht, worum es Panasonic mit dem Umstieg auf Vollformat-Kameras ging: Es geht um den sichtbaren und spürbaren Unterschied zwischen Smartphones zu dedizierten Kameras: Seit 2017 waren Smartphones mit ihrer bereits eingebauten Computational Photography / KI definitiv allen Kompakt- und Bridge-Kameras überlegen und besaßen die Bildqualität von MFT-Modellen. Nur noch mit Vollformat kann man wirklich deutlich für jeden sichtbare Vorteile / Unterschiede herausarbeiten. Deshalb stieg Panasonic auf Vollformat um. Schöne Fotos und Videos kann man mit allen Sensorgrößen aufnehmen. Aber der Vorteil eines Wechsels von modernen Smartphones (mit bis zu 4 integrierten Kameramodulen sowie KI) zu MFT lässt sich heute kaum mehr vermarkten. Das verstehen die jungen Menschen nicht. Und das liegt nicht daran, dass die 'Jungen' vermeintlich zu 'dumm' wären. Es liegt daran, dass die dedizierten Kameras in der Bedienung und vor allem der Nachbearbeitung der Fotos und Videos zu kompliziert sind. Das tut sich ein Umsteiger / Aufsteiger nur an, wenn er dafür einen spürbaren Qualitätsvorteil erhält. Schlimmer als dieser Umstand ist jedoch das Faktum, dass verblendete Redakteure in Fachmagazinen selbst klare Aussagen von Managern in dieser Richtung entweder nicht verstehen oder absichtlich verdrehen.
Mitte Juli stellte Sony eine weitere APS-C-Vlogging-Kamera vor: ZV-E10 II, welche in den USA 999 US-Dollar kosten soll. In Deutschland soll die Sony ZV-E10 II 1.099 Euro kosten - ohne Objektiv. Da der Vorgänger (Mark I) kaum nachgefragt wurde, verbesserte man die Videoleistungen auf bis zu 4K60P mit Crop. Aber sie bietet immer noch nur 4K30P ohne Beschnitt. Wie für alle Vlogging-Kamera gilt auch hier, dass sie für Fotografen weitgehend unbrauchbar ist. Hier die erwartbare Jubelpresse dazu, obwohl zahlreiche Smartphones mehr boten.
Der Software-Industrie ging es so schlecht, dass Affinity 6 Monate kostenlose Nutzung / Test seiner Foto-Software Affinity-Photo anbot.
Da Fotografen und Videografen inzwischen überall 'stören', hatten Kamerahersteller Roboter entwickelt, welche seit einigen Jahren Aufnahmen ohne Menschen machten. Aber im Juli kam eine KI-Studie einer finnischen Forschergruppe (komplette Studie als PDF) heraus, welche in Echtzeit die Kameraleute herausrechnet. Das soll u.a. bei Sportereignissen verwendet werden. Ob das wirklich die Robotisierung und den Ersatz aller menschlichen Operateure aufhält, ist unklar. Klar erwiesen ist jedoch, dass inzwischen Zuschauer alle Fotografen und Videografen als Störfaktoren betrachten, die man irgendwie entfernen muss.
Nachdem die Zeitschrift Outdoor Anfang des Jahres insolvent und eingestellt wurde, gründete einige Enthusiasten optimistisch das neue Magazin wild eye. Das Problem ist nicht die mangelnde Nachfrage oder der Bedarf nach derartigen Fotomagazinen, sondern der Wille vieler dafür erforderlicher Abonnenten zu regelmäßigen hohen Geldzahlungen. Denn der Druck ist heute sehr teuer geworden und muss auf wenige Personen / Kunden umgelegt werden. Sobald es jedoch zur Nagel-/Lackmus-Probe kommt sieht es mit dem erforderlichen langfristigen und vor allem stetigen Geldfluss meist schlecht aus. Dennoch wünschte man den Akteuren selbstverständlich viel Erfolg.
Mitte Juli stellte Nikon endlich seine eigene Cloud-Lösung vor. In Deutschland wurde sie beworben mit Mehr Spaß durch das Verbinden mit Nikon Imaging Cloud
. - Nun, ja. Wenn man Jahrzehnte nach der Erfindung der Clouds, als einer der letzten Nachzügler eine (im Vergleich zu Smartphones) mittelmäßige Cloud-Lösung anbietet, die nur für wenige Kameramodelle (2024 nur Nikon Z6 III) geeignet ist und zudem Geld kostet, dann wird da wohl kaum Freude oder gar Spaß aufkommen. Aber die eher wohlhabenden Nikon-Fotografen werden das auf sich nehmen. - Besser als gar nichts. - Ganz so einfach ist das im Übrigen nicht: Hier einige Lehrvideos zur Anwendung der Cloud. Im Infrastruktur-Notstandsgebiet Deutschland kommt das weitgehende Fehlen von freiem WLAN hinzu. Also kann man hierzulande faktisch nur über ein kostenpflichtiges Smartphone arbeiten.
Interviews: Schon mehrfach bemängelt gab es wieder einmal ein Interview (hier von Panasonic), das allen Ernstes zum Jahresanfang (vermutlich Februar) aufgezeichnet wurde, aber erst Mitte Juli (fast ein halbes Jahr später) publiziert wurde. Normalerweise berichte ich nicht über so etwas, da es völlig veralteten Inhalt nicht einmal in historisch verwendbarer Form wiedergibt. Derartige 'Verspätungen' sind ein extremes Symptom dafür, dass die sogenannte Fach-Presse nicht mehr will und auch nicht mehr kann. Erwähnenswert ist der Inhalt nur, weil es zahlreiche Analysen über die Kompliziertheit der dedizierten Kameras nun offiziell bestätigte. Der Executive Vice President und Director von Panasonics Imaging Business Unit, Herr Tsumura, erklärte, dass die meisten an Video interessierten Nutzer Smartphones verwenden, weil die dedizierten Kameras viel zu kompliziert sind. Das betrifft laut Analysen auch von Panasonic vor allem den extrem aufwändigen Bereich der Datenübertragung, Nachbearbeitung und des Publizierens. Er sprach explizit von barrier
- Einstiegshürde
, Hindernis
. Er zog daraus den Schluss, dass es erforderlich ist, den Workflow [Arbeitsablauf / Arbeitsprozess] und die Benutzerfreundlichkeit zu vereinfachen
. Schön, dass diese Einsicht 'bereits' nach 17 Jahren moderner Smartphones und 7 Jahre nach der Einführung hochmoderner KI bei Smartphones auch im Top-Management zumindest eines japanischen Kameraherstellers angekommen ist.
Mitte Juli gab eine weitere wichtige Nachrichten-Firma (broadcast corporation) an, dass sie zu Sony wechselte: NBC wird die Olympischen Spiele 2024 mit Sony-Kameras und Sony Ausstattung übertragen. Dies setzte einen seit Jahren anhaltenden Abwanderungsprozess von allen anderen Kamera-Herstellern zu Sony fort. - Fernsehsender, Nachrichtenagenturen und Verlage sind kühl rechnende Firmen, denen es neben modernster Technologie um plattformübergreifende Lösungen sowie einfacheren Workflow geht. Seit Jahren konnten dort die anderen Kamerahersteller offensichtlich nichts mehr bieten. Jene abwandernden kommerziellen Konzerne lassen sich (im Gegensatz zu Privatkunden und manchen kleinen Berufsfotografen sowie -Videografen) nicht durch Werbesprüche der Influencer blenden.
Ende Juli wechselte auch die NFL - National Football League - zu Sony für eine neue Partnerschaft.
Dazu passten auch Nachrichten, dass Canon in den USA aufgrund schlechter Geschäfte weiteres Personal entließ. Canon führte derartige 'Restrukturierungen' seit Jahren durch.
Dazu passten dann auch Rabattaktionen von Canon in den USA. Dort wurden Mitte Juli die R8 für 1.199 US-Dollar (umgerechnet 1.100 Euro) und die R100 live streaming starter kit (mit R100, RF 16mm F2.8, AC Adapter und Verbindungskabel) für 499 US-Dollar (umgerechnet 460 Euro) angeboten. In Deutschland kostete die R8 1.659 Euro und die R100 (nur das leere Gehäuse) 579 Euro - ohne jedes Zubehör. Wie immer muss einer die extremen Rabatte in den USA bezahlen.
Während das US-House of Representatives alle Produkte (u.a. Drohnen) der chinesischen Firma DJI in einem Gesetzesvorschlag im Juni in den USA (und damit weltweit) verbieten wollte, nahm der Senat in seiner entschärften Version des National Defense Authorization Act (NDAA) zum Jahr 2025 wieder heraus. - Dennoch wird der Wirtschaftskrieg der USA mit Schikanen gegen China weitergehen. Dafür beschloss man auf Druck vor allem der Grünen in Deutschland, chinesischen Produkte aus dem G5-Telefonnetz herauszubauen (2. Quelle) und gegen viel teurere, kaum lieferbare sowie nachweislich von den USA abgehörte US-Produkte zu ersetzen. Während Staaten der vierten Welt wie Ruanda Vorreiter bei G5 waren sowie sind und die Welt am Nachfolger G6 arbeitete, baute Deutschland G5 zurück und behinderte sowie verteuerte es so erfolgreich für Jahre. Bis dedizierte Kameras bei uns daran flächendeckend zur Kommunikation von Fotos und Videos angebunden werden können, vergehen sicherlich noch 10 oder mehr Jahre.
Die japanische Finanzzeitschrift Nikkei publizierte ein Interview mit Canons Vize Präsidenten Tsuyoshi Tokura (Englische Details dazu). Dort wurden wieder einmal Marktzahlen angegeben (jedoch ohne nachprüfbare Quelle). Angeblich soll Canon 41,2%, Sony 32,1% und Nikon 13,2% Marktanteil besitzen. Aber es wird nicht einmal gesagt, ob sich dies auf Japan oder die ganze Welt bezieht, ob es Stückzahlen oder Umsatz etc. meint. (Weitere englische Sekundärquelle dazu.)
Fakt ist, dass diese Zahlen von Canon stammen. Fakt ist ferner, dass Canons Manager früher größere eigene Marktanteile verkünden konnten. Also selbst in der (von anderen Firmen bestrittenen) Position als Marktführer sah es nicht mehr ganz so gut für Canon aus.
Obwohl sich die verfrühte Vorstellung der unfertigen Canon R1 binnen weniger Tagen zum Marketing-Debakel entwickelte, wurde eine grundsätzliche Frage nicht gestellt und schon gar nicht beantwortet: die eigene Kundenstruktur als Zielgruppe. Selbstverständlich besitzen alle Firmen (also auch Canon) das gesamte Spektrum an Kunden von den Superreichen bis zu den eher ärmeren Gelegenheitskäufern aus der Unterschicht. Jedoch finden sich erhebliche Unterschiede zwischen den Firmen. Um diese in ihren Auswirkungen zu verdeutlichen, muss man etwas pointieren. Im Vergleich etwa zu Nikon besitzt Canon einen größeren Anteil an Kunden aus der unteren Mittelschicht und der Unterschicht. Dies gilt insbesondere auf dem Hauptmarkt - in den USA, wo Canon mittels Dumping-Preisen und eines Preiskrieges über Elektronikmärkte Billigstkameras verschleudert. Im Ergebnis kann Canon sehr hohe Stückzahlen verkaufen. Als Folge sind allerdings die Erlöse daraus eher gering. Denn die Gewinnmargen sind bei kleinen, billigen Kameras niedrig und bei Dumping-Preisen zur Marktsicherung nicht existent. Das ließ sich in den letzten Jahren in den Bilanzen nur durch den drastischen Wertverlust des Yen kaschieren. Als Ausgleich verlangte Canon im Oberbereich (vor allem bei seinen Vollformatkameras und den Objektiven) extrem hohe Preise, um die Verluste 'unten' ausgleichen zu können. Dazu wurde auch das RF-Bajonett rücksichtslos mit Patenten und Rechtsanwälten abgeschlossen, um die Preise sowie Gewinne hoch zu halten.
Dieses Konzept der Hochpreispolitik funktioniert nur dann langfristig, sofern man auch die höhere Qualität anbietet. Exakt hierbei haperte es bei Canon allerdings: Viele Objektive waren optisch nur Mittelmaß und deshalb überteuert. Bei Kameras stellte sich dies 2024 bei der R1 bei der Technik extrem heraus und wird auch bald bei der R5II so allgemein eingeschätzt werden. Hinzu kam ein erzwungener Wechsel bei den Video-Funktionen. Da in den letzten Jahren immer mehr Agenturen von Canon zu Sony davonliefen, musste man reagieren. Der Hauptgrund für den Wechsel dieser Großkunden lag die Abschottung der teuren Profi-Video-Kameras, indem Canon den sogenannten Hybridkameras, also den kleineren Video-Kameras mit denen man auch noch fotografieren kann, absichtlich fast alle relevanten Video-Funktionen software-technisch sperrte. Da die restlichen Großkunden nur bei Canon bleiben, wenn man nun umgehend diese vorsätzlich eingebauten Sperren abbaut, musste Canon nachgeben. Die R1 und die neue R5II waren 2024 das Beispiel dafür. Das ist erfreulich für alle erfahrenen Berufs-Videografen, da ihnen nun sehr viele Profifunktionen im Videobereich auch endlich (wie bei allen Konkurrenten) bei den billigeren dedizierten Kameras angeboten werden.
Allerdings hat dies auch drastische Auswirkungen. Denn nun werden die Video-Menüs und die gesamte Bedienung der Kameras professionalisiert. Spätestens im Herbst werden alle sich nicht wirklich perfekt im Video-Bereich auskennenden Gelegenheitsfilmer dies leidvoll erfahren und dann in Foren darüber klagen. - Oder wissen Sie, was z.B. mit 'XF-HEVC S YCC422 10bit' gemeint ist, was in den .CPF-Dateien gespeichert wird, respektive, an welchem neuen Speicherort sich diese neuen Videodateien nun befinden? - Alle alten Video-Datei-Bezeichnungen wurden ersetzt. - Kurzum: Die Bedienung wird für unerfahrene Videografen drastisch komplizierter und somit frustrierender. Allerdings hat hier die obige Kundenstruktur Einfluss und wirkt sich bei Canon negativ aus: Canon besitzt eher Gelegenheitsfilmer, die sich überwiegend nicht mit den Profi-Funktionen im Videobereich auskennen und sich auch nicht einlernen wollen respektive können, weil dazu u.a. viel Zeit erforderlich ist. Auch aus diesem Grund werden weder die Canon R1 noch die Canon R5II an frühere Erfolge anknüpfen können.
Hier sitzt Canon in einer misslichen Position: Einerseits benötigt man dringend die professionellen (Groß-) Kunden aus dem Videobereich, welche endlich eine brauchbare B-Roll-Video-Kamera wünschen, die man gleich bedienen kann wie die großen, und deren Filmmaterial man mit denselben Arbeits-Schritten und -Verfahren zusammenschneiden kann, oder sonst eben zur Konkurrenz abwandern. Andererseits verliert man damit aufgrund der Sozialstruktur der eigenen Kunden (Kleinfirmen, Selbständige und Privatleute) große Kundenkreise. Dass das strategische Marketing und Controlling bei Canon dies weiß und dennoch dazu entschloss, beweist, dass man bereit ist, auf jene große Anzahl der 'kleinen' Kunden zukünftig weitgehend zu verzichten, um die eigene Zukunft im Videobereich zu retten. Ob das jedoch wirklich bis zum Ende gedacht wurde, darf bezweifelt werden. Entweder mutet man irgendwann allen Kunden komplizierte Videomenüs zu, oder man muss die preiswerteren dedizierten Kameras (alles unterhalb der Cinema-Profi-Klasse) in sich zweiteilen. Dadurch würde jenen Kunden der Aufstieg erschwert und alles werbetechnisch unverständlich sowie dem Kunden nicht mehr vermittelbar. Auch dadurch würden weniger Kameras verkauft. Als Folge der fehlenden Aufsteiger würde das gesamte Konzept der teuren Kameras und Objektive 'oben', welche die billigen Modelle 'unten' subventionieren, kollabieren. Canon kämpft somit nicht nur mit seiner technischen Rückständigkeit vor allem bei Sensoren, sondern hat sich durch seine Strategie, die nur auf Marktanteile in Stückzahlen ausgerichtet ist, ein Problem bei der Kundenstruktur selbst erzeugt. Kurzum: Canons aktuelle Kundenstruktur passt nicht zur Zukunft im (Profi-) Videobereich.
Mitte Juli gab Nikon ein Interview für die Zeitschrift Nippon (Quelle inzwischen entfernt): Stolz behauptete man, Nikon können und wolle seinen Marktanteil vergrößern, indem man die Technologie der aufgekauften Video-Firma RED in eigenen Kameras verwende. Dies belegt erneut, dass auch Nikon zukünftig sich auf Video bei neuen Kameramodellen konzentriert. Das Wachstum wäre vor allem in China und Rest-Asien groß. Das Wachstum dort habe auch ich u.a. im Artikel Foto-Wirtschaft - Kameras mit Grafiken seit Jahren nachgewiesen. Nikon benötigt das Wachstum, da es sich mit ca. 13% Marktanteil sehr nah an der kritischen 10%-Marke befindet, unter der es schwer wird, langfristig profitabel zu bleiben. Das Interview und die Prognose sind jedoch auch Marketing in eigener Sache: Man muss sich wieder in das Gespräch bringen, wenn andere Firmen neue Kameras vorstellen. Ferner muss man den umstrittenen Kauf und vor allem die weiteren Kosten zur Umstrukturierung der Firma RED rechtfertigen. Dennoch wird der Plan vermutlich aufgehen - vor allem, weil ich Canons Marktanteil (siehe oben) schwinden sehe. Deshalb wird Nikons Marktanteil prozentual zunehmen - auch, wenn es dazu nicht zwingend mehr Kameras verkaufen muss.
Passend dazu gab die japanische Firma BCN neue Daten zu ihren eigenen Markterhebungen zu u.a. Kameraverkäufen in Japan im ersten Halbjahr 2024 bekannt. Wie immer halte ich von der umstrittenen Erhebung sowie von der Extrapolation des japanischen Kaufverhaltens auf die ganze Welt wenig. Aber für die Foren-Streithansel lieferte dies die 'Nahrung' für die 'Saure-Gurken-Zeit im Sommer-Loch'. Kurzfassung: Canon führt prozentual bei den DSLR-Verkäufen und Sony führt prozentual bei den spiegellosen Modellen. Beides war wie seit vielen Jahren.
Dass Adobe eine sehr kundenunfreundliche Firma ist, wurde wieder einmal bestätigt, als die FTC (Federal Trade Commission, eine keineswegs zahnlose Bundesbehörde zur Firmenaufsicht) eine weitere Beschwerde gegen Adobe publizierte. Es geht um die extrem erschwerte bis fast unmögliche Kündigung eines Abonnements durch die Kunden und die dabei für den Kunden entstehenden horrenden Abfindungen, welche man an Adobe bezahlen muss. - Korrekt gelesen: Wer kündigen will, muss eine geheime Strafzahlung (ETF - Early Termination Fee - bis zu mehreren hundert US-Dollar / Euro) dafür leisten. Die Höhe der Strafzahlung erfährt der Kunde erst bei / nach der Kündigung. Vorab (u.a. bei der Bestellung) wird der gesamt Text dazu laut FTC vorsätzlich von Adobe ausgeblendet. - Frech antwortete der von der FTC befragte Adobe-Manager: diese [Strafzahlungen der Kunden] sind für Adobe ungefähr wie Heroin
, und es gibt keinerlei Möglichkeit, die APM [Strafzahlungen] aufzugeben, oder darüber offener zu kommunizieren, ohne dem Unternehmen schweren Schaden zuzufügen.
Sekundärquelle The Verge. Darauf spielte das Top-Management von Adobe wieder alles herunter und machte die Person, welche jene Aussage gegenüber der FTC tätigte, lächerlich, weil sie angeblich als Angestellte nicht dem handverlesenen engsten Kreis um den eigenwilligen CEO Shantanu Narayen angehört. Sekundärquelle PetaPixel. - Adobe hat - wie immer 'umgehend' - reagiert und nach der Einführung seines Abonnements im Jahr 2013 'bereits' im Juni 2023 sein völlig undurchschaubares Kündigungs-Wesen auf nur 4 [unverständliche] Schritte / Formulare reduziert. Aber die Strafzahlungen bei der Kündigung bleiben. Das wäre so üblich.
Ende Juli brachte Rico / Pentax ein Firmware-Update für die K-1 heraus, das bezahlte Zusatzfunktionen für Astrofotografen enthielt. Auch diese Firma versuchte nun, über kostenpflichtige Funktionen in der Firmware die Einnahmen zu erhöhen. Der Lizenzschlüssel dazu kostet 11.000 Yen (ca. 66 Euro Ende Juli).
Mitte Juli erregte eine Pressemitteilung der britischen Firma HARMAN technology Ltd. Aufsehen: Die größte Investition in die Filmherstellung seit den 1990er Jahren
. Unkritisch plapperten dies alle nach - auch angebliche Fachmagazine. Angeblich wurden mehrere Millionen Pfund in eine neue Produktions-Anlage investiert. - Dies klingt nach viel Geld, ist aber definitiv heute eher wenig. Denn 2 Millionen sind auch schon 'Multi'-million. Dies soll den Eindruck erwecken, dass es überall in der Fotowirtschaft - selbst mit alten analogen Filmen für die Fotografie - aufwärts geht. Wollen wir es hoffen. Allerdings wurden keine Details genannt, was immer merkwürdig ist. So existiert die Firma Harman technology erst seit 2005. Durch einen Management-Buy-out wurden (nur) kleine Reste der bankrotten Firma Ilford weitergeführt. Seitdem überlebte die Firma gerade so. Wichtig ist, dass Harman nicht der Nachfolger von Ilford ist, sondern nur gewisse Lizenzrechte an gewissen früheren Produkten besitzt. Aber die Firma Ilford existiert als Name weiter und gehört einer anderen Firma (Ilford Imaging Europe GmbH), die auch angeblich noch Filmpapier etc. herstellt. Jedoch sind auch diese Details ziemlich undurchsichtig. Deren Internet-Auftritt funktioniert z.B. nicht einmal mehr richtig. Seit Anfang der 2020er Jahre fertigte man, dank staatlicher Hilfe in England wieder einen einzigen analogen Film: C41 COLOUR FILM ISO 200 mit dem bezeichnenden Namen Phönix (der aus der Asche auferstandene Vogel). Auch die wichtigste Frage, worauf sich die Pressemitteilung bezog, bleibt unklar: Größte Investition? in welchem Rahmen respektive mit welchem Bezug? Am Produktionsstandort, in der Kleinstadt Mobberly mit 2.500 Einwohnern, in der ländlichen Grafschaft Cheshire, in England, in UK, in Europa, in der Welt? Oder bezieht es sich auf die Firma? Aber Harman existierte in den 1990er Jahren noch nicht. Ilford war in den 1990ern bereits finanziell so angeschlagen, dass man nicht mehr in Neuanlagen investieren konnte. Also wäre auch dies kein sensationeller Erfolg. Denn größer als Nichts ist nicht weltbewegend. Harman selbst spricht überhaupt nicht von neuen Produktionsstätten, sondern nur von 2 (in Worten zwei) neuen Verarbeitungsmaschinen (converting machines
), die beide bequem zusätzlich in die alten Produktionshallen passten. Man hat somit nur (ur-)alte Produktionsmaschinen (mindestens 30 Jahre alt und somit mangels Ersatzteilen kaum mehr wartbar) durch neue ersetzt. Ketzerisch ausgedrückt war es wohl eher so, dass der TÜV nach Jahrzehnten den weiteren Betrieb untersagte - wie bei einem nicht mehr weiter verwendbaren Pkw. Dann handelt es sich bei einer Neuanschaffung selbstredend um die 'größte Investition' in dieses eine Teil seit Jahrzehnten. Bei derart unseriösen angeblichen Nachrichten sollte man kritisch bleiben - vor allem im nachrichtenarmen 'Sommerloch'.
Der Juli endete mit einer der vielen weiteren Beschränkungen für Fotografen. Hier handelte es sich um den weiterhin zwar erlaubten freien Zugang zu Raketenstarts, aber dann der nachträglichen Beschränkung der Nutzung der dort aufgenommenen Fotos für manche Zwecke.
Weil Instagram für seine automatisch arbeitende Erkennungs-Software für mit AI manipulierte Fotos im vorausgehenden Monat Juni viel Kritik erhielt, änderte man diesen Hinweis auf AI Info
ab.
Der CEO von Microsoft AI - also der Künstlichen Intelligenz-Firma des Konzerns - Mustafa Suleyman gab ein Interview, das hohe Wellen schlug: Er sagte u.a.: I think with respect to content that's already on the open web, the social contract of that content since the '90s has been that it is fair use. Anyone can copy it, recreate with it, reproduce with it. That has been 'freeware', if you like, that's been the understanding
. Deutsch: Bezüglich der Inhalte, die bereits im Web offen verfügbar sind, besteht der Gesellschaftsvertrag seit den [19]90er Jahren darin, dass es sich um faire Nutzung handelt. Jeder kann sie kopieren, damit etwas Neues erschaffen und sie reproduzieren. Das ist bis heute sozusagen 'Freeware', das ist bis heute das Verständnis
. Dass jemand, der vorgibt, angeblich etwas von IT und Software sowie dem Internet zu verstehen, nicht den Unterschied zwischen Freeware und freier Software kennt, ist schon bezeichnend. Dass er als Geschäftsführer keine Ahnung von Fair-Use hat, ist erschreckend. Dass er auch keine Ahnung vom seit Jahrzehnten gefestigten Recht im Internet hat, erhärtet seine mangelnde Qualifikation für so einen hohen Posten. Dass er dem weltweiten (auch in der USA) geltenden Urheberrecht widerspricht und es offen missachtet, stellt bereits in sich einen Rechtsverstoß dar. Dass er zudem angesichts der seit über einem Jahr laufenden Rechtstreitigkeiten in den USA und des neuen europäischen KI-Gesetzes, so dreist ist, allen diesen Warnungen zum Trotz so einen Unsinn - und dann auch noch öffentlich bei CNN im Fernsehen - zu erzählen, ist schlichtweg dumm. Aber so sind jene Leute: In ihrer eigenen (meist selbstgeschaffenen sozialen) Blase lebend und alle anders denkenden Mitarbeiter mit cholerischen Anfällen rauswerfend, verliert man ganz schnell den Bezug zur Realität. Seine Unfähigkeit kombiniert mit seiner Prahlsucht vor den Medien wird Microsoft Milliarden an Schadenersatzleistungen kosten. Aber ändern wird es nichts am Fortgang der Generativen Künstlichen Intelligenz (GenKI).
Die europäischen Firmen, aber besonders die im deutschsprachigen Raum hängen bei KI inzwischen weit hinterher. Begründet wurde die - aufgrund einer durchgeführten Umfrage in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) - im Juli 2024 vom Analysten immer noch mit den angeblich unbrauchbaren Produkten, die KI angeblich abliefern würde: Doch dieser Spot ist ja nicht das einzige Negativbeispiel aus jüngster Zeit: Was derzeit auf TikTok zu sehen ist, bietet noch deutlich mehr Anlass für einen gepflegten Anfall von Kulturpessimismus. Dream Machine nennt LumaAI das Tool, mit dem sich Texte und Bilder in Videos verwandeln lassen. Das Resultat: TikTok läuft über. Doch ein Mehrwert ist nicht zu erkennen, es ist einfach Kitsch. Formelhaftes Zeug. Der anfängliche Wow-Effekt verwandelt sich schnell in Überdruss, denn letztlich gleichen sich die Bilder auf ästhetischer Ebene wie ein Ei dem anderen, so unterschiedlich die Inhalte auch sein mögen.
Zitiert aus Diese KI's müssen jetzt langsam aber wirklich mal in die Pötte kommen
- iBusiness Executive Briefing vom 2.7.2024, Christian Gehl, iBusiness-Analyst. Es handelt sich hierbei um kommerzielle GenKI-Produkte für die alltägliche banale Werbung, nicht um hochtrabende Kino-Filme, welche man für den Oscar, die Goldene Palme, oder den Goldenen Bären einreichen will. Seit Jahren gossen deutschsprachige Medien (ganz im Sinne der Grünen) nur Hohn und unseriöse Kritik über KI aus, welche jedoch nur belegt, das man selbst keine Ahnung davon hat. Im Ausland wurde sie - wie jene Kritiker sogar selbst anführen - massenhaft angewandt. Das ist der unleugbare Erfolg. - Dies ist der Unterschied. Zudem sollten die Deutschen nicht mit 'Ästhetik' argumentieren. Weltweit und vor allem von den deutschen Grünen wird der Multi-Kulti-Einheits-Look verlangt - vor allem in der Werbung. 'Deutsche' Ästhetik will definitiv weltweit kein Mensch mehr sehen. Die ist nicht einmal mehr in Deutschland erlaubt. Über die wahren Hintergründe der deutschen Enthaltsamkeit bei KI wagt selbst die angebliche Fachpresse nichts mehr zu sagen: Die von den Grünen durchgepeitschten KI-Gesetze und ständig verschärften Verordnungen in Europa sowie vor allem Deutschland verbieten fast alles für Firmen und Privatleute. Verstöße dagegen werden mit Milliardenstrafen bedroht. Da wagt kaum ein Manager, Geld zu investieren - zumindest nicht in Deutschland. Und wer es im Ausland dennoch tut, der hält bei Umfragen in Deutschland besser den Mund. Denn er kann hier auch für solche Handlungen im Ausland bestraft werden.
Wie prognostiziert kündige Adobe an, künftig zwangsweise CAI-Kennzeichnungen an Änderungen an Fotos und Videos mit KI anzubringen. Dies betrifft nicht die explizite GenKI-Software Firefly, sondern die ganz 'normalen' und weitverbreiteten Programme Camera Raw, Lightroom und Photoshop.
Die Firma Topaz, welche seit Jahren bekannt ist für ihre hochwertigen KI-Anwendungen, welche offline, also sicher auf dem eigenen PC ohne Internet-Anschluss laufen, stellte bereits Mitte Mai die neue Version 5 der KI-Software Video AI Pro vor. Als lokal auf dem eigenen PC des Nutzers arbeitende Offline-Software bot sie Einzigartiges - sicher, weil ohne zwangsweisen Internet-Anschluss. U.a. sind dies KI-Entrauschen von Filmen, Integration von bis zu 10 Grafikkarten (ganz bescheiden NVIDIA GeForce RTX 4090 - unter 6GB VRAM funktioniert es nicht), welche parallel angesteuert werden können, um die Arbeitszeit drastisch zu reduzieren, das Hochskalieren / Vergrößern von Filmen auf bis zu 24K. Zudem finden sich die von mir vor einigen Monaten vorausgesagte / geforderte Frame-Interpolation, damit man aus jedem Film durch KI Zwischenbilder erzeugen kann, um daraus beliebige Zeitlupen herzustellen. Hinzu kommen das Nachschärfen von Videos (u.a. Motion deblur) und die nachträgliche Bildstabilisierung jedes Filmmaterials. Da diese KI-Funktionen verbunden mit dem Sicherheitsaspekt ausgestattet sind, dass man die Filmdaten nicht an Adobe oder andere 'Diebe' herausrücken muss, und Filmstudios extrem viel Geld jeden Tag damit einsparen, wendet sich diese umfangreiche Variante der Software auch an kommerzielle Filmschaffende - mit derzeit vierstelligen Preisen für die Jahresmiete. Für Amateure wird für 299 US-Dollar die minimal eingeschränkte Version Video AI 5 angeboten: Vergrößerungen (up-scaling) sind dort 'nur' bis 16K möglich, was für Heimanwender derzeit vermutlich ausreichen sollte. Dafür sind bei der Amateurversion die Hardware-Anforderungen geringer, und man kann die Software einmalig kaufen - mit zusätzlich 1 Jahr Update und Support. Auch, wer sich nicht für Video interessiert, sollte sich den dort abgebildeten Werbe-Film dazu kurz anschauen. Es ist beeindruckend, was diese KI-Software aus 'normalem' Filmmaterial machen kann, ohne dass man eine High-End-Kamera verwenden muss, oder schlechte Aufnahmen wiederholen muss. Nochmals ganz langsam: Diese KI-Software hilft Filmschaffenden. Sie will keinen Videografen ersetzen. Dennoch verschwimmt mit ihr die Grenze zwischen KI und GenKI, da sie auch nicht existente Zwischenbilder und neue scharfe sowie größere Bilder erzeugen kann. Fotografen sollten sich warm anziehen. Denn das (z.B. Zwischenbilder) wird bald auch für die Fotografie geboten. Hochskalieren und Schärfen gab es von Topaz schon lange für Fotos.
Mitte Juli regten sich Fotografen und angebliche Fachmedien wieder darüber auf, dass eine Modefirma (Mango) KI-generierte Fotos zur Präsentation der neuen Kollektion verwendete, weil sie selbst als Berufsfotografen dafür kein Geld mehr erhielten. Geldgier (auf beiden Seiten) ist durchaus legitim. Die Begründung ist es jedoch nicht: Diese KI-Verwendung wäre eine angeblich unerlaubte Fälschung
, weil es sich um Nachrichten
('news') handelte. Werbeprospekte für Kleidung sind definitiv keine offiziellen Nachrichten und wurden schon immer (auch von Fotografen) extrem 'in Szene gesetzt', damit man diese Kleidung kauft. Fotografen, welche vorsätzlich derartige Lügen gegen KI verbreiten, diskreditieren nur sich selbst und die durchaus begründeten Argumente gegen einen zügellosen Einsatz von GenKI überall. Sofern es nur noch um Geldgier bei den Berufsfotografen geht, werden die Befürworter der GenKI definitiv auf ganzer Front gewinnen.
Eine Studie belegte, dass sich immer mehr Internet-Betreiber gegen das Scannen / Abgreifen der eigenen Daten (Texte, Fotos etc.) durch KI-Firmen zum Training derer GenKI-Systeme mit technischen Maßnahmen zur Wehr setzten. Auch die New York Times berichtete Mitte Juli über die Angst mancher KI-Firmen, dass sie immer weniger Daten kostenlos abgreifen können. Einerseits ist die Angelegenheit nachvollziehbar, denn andere Firmen bezahlen dafür Geld, was inzwischen viele Datenanbieter auch wissen. Andererseits können sich nur die großen Firmen derartige Zahlungen leisten, nachdem sie jahrelang kostenlos ihre Firma erst reich gemacht haben, während Nachfolger vor allem aus dem Bereich der kostenlosen OpenSource-Anbieter keine Geldressourcen dafür besitzen. D.h. die Geldgier mancher Daten-Anbieter wird erstaunlicher Weise das KI-Monopol der durch Diebstahl groß gewordenen (Gen)KI-Firmen zementieren.
Ende Juli stellte Meta (Facebook, Instagram etc.) seinen neuen GenKI Selfie Generator Imagine Me vor.
Eine französische GenKI-Firma Presti stellte ihre neue Software vor, welche teure Möbel-Aufnahmen durch Fotografen schnell und preiswert ersetzt.
Im Videobereich wurde 2024 für das KI-Training genauso frech publiziertes Material ohne Erlaubnis verwendet wie früher bei Fotos. Eine Untersuchung belegte, dass der GenKI Video Generator Runway Filme von erfolgreichen Influencern bei YouTube zum Training seiner Software verwendete. - Mitleid ist allerdings nicht angebracht: Das Verhalten jener Influencer war bis heute ebenfalls alles andere als rechtlich lupenrein.
Die CIPA publizierte die Zahlen zum Monat Juni sowie die Grafik der Verschiffungen. - Je nach Browser-Einstellungen lädt es diese Dateien sofort auf Ihren PC in den voreingestellten Download-Ordner herunter, statt sie im Browser anzuzeigen.
Die Juni-Zahlen zeigten zwar absolut gesehen einen Abschwung, lagen trotz der schwierigen Wirtschaftslage dennoch erstaunlich hoch. Sie lagen in zahlreichen Kategorien bei den (damals hohen) Juni-Zahlen des Vorjahres 2023.
Die Gesamtzahlen der Produktion veränderten sich um: -11,7% im Vergleich zum Juni 2023. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden Monat Mai 2024 waren es -8,8% oder ca. -61.000 Stück.
Die Produktion der Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) veränderte sich um: +0,2% im Vergleich zum Juni 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Mai 2024 waren es -10,2%. Eine monatliche Produktion von über 137.000 dieser technisch den Smartphones unterlegenen Modelle halte ich für deutlich zu hoch.
Die Produktion der DSRL-Kameras veränderte sich um: -26,1% im Vergleich zum Juni 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Mai 2024 waren es -10,3% oder fast -9.000 Stück. Diese noch immer fast 75.000 Stück (im Juni) waren ebenfalls zu hoch. Man weigerte sich somit noch immer, endlich die Überproduktion jener ungeliebten Kameras massiv abzubauen.
Die Produktion spiegelloser Kameras veränderte sich um: -12,1% im Vergleich zum Juni 2023. Das ist nicht gut: Es handelte sich mit fast 419.000 Stück dennoch immerhin um den dritthöchsten publizierten Juni-Wert. Gegenüber dem direkten Vormonat Mai 2024 sank die Produktion um -8,1% oder fast -37.000 Stück.
Die Gesamtzahlen der weltweiten Verschiffung veränderten sich um: +4,4% (auf über 701.000) im Vergleich zum Juni 2023. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden Mai 2024 waren es allerdings -5,7% (oder fast -43.000 Stück).
Die Gesamtzahlen der Verschiffung nach Europa veränderten sich um: -0,6% (auf über 171.000) im Vergleich zum Juni 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Mai 2024 waren es immerhin +16,6% oder über +24.000 Kameras mehr. Das war eine deutlich positive Nachricht für Europa. Offenbar erwartete man von Europa im saisonal immer flauen Sommer deutlich mehr.
Die -10% niedrigeren Produktionszahlen im Vergleich zur Verschiffung im Juni 2024 sind positiv zu werten, da man die übervollen eigenen Zentrallager weiter (und zwar deutlich) leerte.
Im Juni nehmen die Produktionszahlen zum Mai meist etwas (+1,5% im langjährigen Mittel) gegenüber dem Vormonat zu. Wir hatten im Juni 2024 jedoch einen Rückgang um -8,8% zum direkten Vormonat Mai (2024) zu verzeichnen. - Daraus folgt, dass man (saisonal unerwartet) die Produktion senkte. Ob dies ein Umdenken andeutet, oder wieder nur auf das noch immer vorhandene Missmanagement im Einkauf (Beschaffung der Zulieferteile) zurückzuführen ist, kann erst das zweite Halbjahr zeigen.
Fazit: Die relativ hohe Zahl der spiegellosen Kameras ist positiv zu werten. Aber die zu hohen Zahlen der beiden eher ungeliebten Kameraklassen DSLR und Kameras mit fest eingebautem Objektiv sind negativ zu werten. Ebenso unerwartet für den Juni sind die insgesamt deutlich gesunkenen Produktionszahlen zum direkt vorausgehenden Monat Mai. Erneut muss man festhalten, dass ein Gesamtergebnis 'optisch' zwar 'gut' aussehen kann, aber Problemfelder in den Details aufzeigt. - Auch die anhaltenden Rabatt-Aktionen weltweit zeigten, dass sich diese Produktionszahlen (abgesehen von den üblichen Engpässen bei Neuerscheinungen) bisher kaum absetzen ließen. Klare Trends oder gar eine Strategieänderung der Hersteller waren 2024 nicht absehbar. Es herrschte weiterhin das Prinzip Hoffnung vor, auf ein besseres Restjahr 2024. Anders lassen sich die bisher angelaufenen +5,9% in der Gesamtproduktion aller Kameras der ersten 6 Monate (im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) nicht bewerten.
Halbjahresauswertung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Januar-Juni 2023):
Die Gesamtproduktion aller Kameras betrug +5,9%, die aller Kameras mit fest eingebautem Objektiv betrug +5,3%, die aller DSLRs (Kameras mit Spiegel) betrug nur -20,7% und die Gesamtproduktion aller spiegellosen Kameras betrug +13,3%.
Sofern die Überproduktion so weitergeht (wobei alle Firmen ein noch besseres zweites Halbjahr 2024 erwarten), dann werden 2024 mehr Kameras hergestellt und vermutlich auch verschifft als im Vorjahr. Die Reichen in China (+19,5%) und Restasien (+4%) schienen mehr hochwertige Kameras abzunehmen. In den wirtschaftlich florierenden USA (+20,8%) heizten die Influencer mit Falschaussagen zu Kameras die Nachfrage weiter an, wobei diese Kameras dort zudem durch Dumping-Preise (teilweise mit über -30% im Vergleich zu Europa und vor allem Deutschland) in den Markt gedrückt wurden. Hingegen sah es in Europa mit bisher -7,3% bei den Verschiffungen nicht gut aus.
Siehe hierzu auch die aktualisierten (Halbjahres-) Auswertungen Foto-Wirtschaft - Kameras sowie Foto-Wirtschaft - Objektive - mit neuen Grafiken. Dazu gibt es Grafiken sowie errechnete Jahresprognosen für die Gesamt-Produktion.
Ab Ende Juli liefern die Konzerne ihre Quartalsberichte ab. Die Aussichten sind sehr gut:
Einerseits werden die meisten Konzerne nominal blendende Quartalsbilanzen in Brutto-Yen-Werten vorlegen - eventuell erneut die besten der Konzerngeschichte. Im Juli sank der Yen gegenüber dem Euro auf unfassbare 175 Yen je Euro ab, um sich Ende Juli 2024 auf dennoch sehr niedrige 167 zum Euro minimal zu erholen Gegenüber dem US-Dollar stürzte der Yen auf 161 ab, um sich Ende Juli auf dennoch sehr niedrige 154 zu erholen.
Die völlig unberechtigte Euphorie über die dadurch 'positiven' Bruttowerte der Bilanzen wird folglich in weiten Kreisen keine Grenzen kennen. Aber bereinigt um den Währungsverfall des japanischen Yen und um die auch noch immer zu hohe Inflation sieht das nicht so gut aus.
Andererseits wird man - saisonal bedingt durchschnittlich - im zweiten Quartal mehr Kameras (ca. +11%) und Objektive (ca. +16,6%) sowie Zubehör verschifft haben als im ersten Kalenderquartal, was sich ebenfalls positiv in den Bilanzen niederschlägt. Denn bilanziert werden die Verschiffungswerte, nicht die realen Verkäufe an bezahlende Endkunden.
Dennoch lief das Endkundengeschäft auch im 2. Quartal keineswegs so blendend. Von jedem nachprüfbarer Fakt war, dass vor allem in den USA gefolgt von Europa, aber im Grunde fast weltweit Dauerrabatte auf fast alle Kamera-Produkte angeboten wurden. Hinzu kommen die Zusatzrabatte vieler Händler, deren Lager teilweise noch immer zu voll waren. Die einschlägigen Rumors / Gerüchte-Webseiten belegten dies in Anzeigen für ihre jeweils eigene Herstellermarke.
Dennoch werden die meisten Firmen in Optimismus schwelgen, da es im zweiten Halbjahr weltweit mit der Wirtschaft allgemein und besonders mit der Fotowirtschaft - laut Prognosen - aufwärts gehen soll. - Während ich für die USA und Europa zumindest für das 3. Quartal weiterhin eher skeptisch bin, so scheint der Optimismus in China und Asien gerechtfertigt zu sein. Dort kaufen immer mehr (wohlhabende) Personen spiegellose Kameras, sodass sich der Weltmarkt zunehmend verschiebt. (Siehe hierzu: Foto-Wirtschaft - Kameras mit Grafiken.)
Zudem verlieren die Bilanzzahlen des Bereiches Imagings seit über einem Jahr zunehmend an Aussagekraft: Der Bereich wurde derart diversifiziert, mit Spezialvideo-Kameras für Kino und Kabel-/Bezahl-Fernsehen sowie Überwachungskameras, dass man über die klassischen dedizierten Kameras kaum mehr etwas aussagen kann. Somit wird auch jeder derart diversifizierte Bereich Imaging überleben. Dies gilt umso mehr, als zahlreiche weitere Bereiche wie Automotive (Kameras für alles, was fährt, schwimmt, taucht, fliegt), Robotik (vor allem in der Industriefertigung), VR (Virtual Reality), AR (Augmented Reality), Content-Vermarktung, Service rund um Imaging und Überwachung, Medizin etc. stetig weiter anwachsen. Bei zahlreichen Firmen kommen dann noch eigene Smartphones oder zumindest die Zusammenarbeit mit Smartphone-Herstellern dazu.
Noch gravierender ist allerdings die inzwischen unleugbare Abwendung aller Kamerahersteller von den Fotografen: Sie entwickeln und produzieren inzwischen nur noch Video-Kameras, die man höflich derzeit noch Hybrid- oder Vlogging-Kameras nennt, mit welchen man irgendwie auch noch fotografieren kann.
Somit sagen selbst die Kernzahlen der angeblich produzierten Kameras nichts mehr über den Nutzen für die Fotografen aus. Denn die klassischen Fotografen haben die Manager abgeschrieben. Geschichte.
Zur KI und GenKI wird man erneut vermutlich nur Worthülsen finden oder auf die eigenen (in der Realität allerdings eher geringen) KI-Fähigkeiten u.a. des Autofokus' in den Kameras hinweisen. Die meisten Firmen werden sich mit der wertlosen Technik CAI (vergeblich) aus der Schlinge zu ziehen versuchen. Eigene, neue, oder wirkungsvolle Gegenmaßnahmen oder gar gemeinsame Gesamtstrategien sind nicht mehr zu erwarten.
Daraus folgt, dass nicht nur die Konzerne überleben, sondern es auch weiterhin sogar die Unter-Unter-Bereiche Camera geben wird. Faktisch rutschte schon seit Jahren dieser reine Fotobereich immer tiefer in der Hierarchie oder wurde mit vielen anderen Bereichen zusammengelegt. Aber die Aussagekraft für die Fotografen wird bald wie die Bilanzen der Reedereien oder Flugzeughersteller ziemlich uninteressant sein. Letztere beide Gruppen haben über den Tourismus und das Reisen zwar auch irgendwie und indirekt etwas mit Kameraverkäufen zu tun - aber, ohne dass man daraus wirklich wertvolle Schlüsse ziehen kann.
Canon publizierte als erste große Fotofirma die Ergebnisse für das 2. Quartal, wobei hier das Geschäftsjahr mit dem Kalenderjahr übereinstimmt. D.h. die Zahlen betreffen die Monate April bis Juni 2024 einschließlich. - Manche nennen dieses Q2 auch das Frühjahrs-Quartal.
Bitte beachten Sie, dass die Angaben in YEN sind. Der Wechselkurs Ende Juni betrug über 167 zum Euro. Es war (im Vergleich zum 1. Quartal 2024) erneut weiter gesunken, obwohl die japanischen Manager allgemein davon ausgingen, dass der Yen sich 2024 erholen würde. Um ein ungefähres Gefühl für den Yen zu erhalten, sehe ich YEN wie Cent und kalkuliere überschlagsmäßig 1/100. Danach kann man noch 1/3 abziehen - also die Werte abrunden.
Obwohl Canon bereits mit seinem ersten Quartalsbericht 2023 ebenfalls begann, immer mehr um den heißen Brei herumzureden, werden dennoch zahlreiche Details umfassender erwähnt als bei anderen Firmen. Deshalb gehe ich hierauf im Folgenden auch ausführlicher ein, jedoch nur noch beim Unterbereich Imaging.
Allerdings darf man nie vergessen, dass Quartalsberichte zunehmend Marketing und PR sind. Bei dieser Gelegenheit will man die eigene Firma und als Manager seine eigenen Leistungen besonders positiv vor der zahlreich erschienenen Presse darstellen. Deshalb wurde auf der Pressekonferenz Ende Juli auch wieder vieles hinter den Halbjahreszahlen versteckt.
Canon gibt einen durchschnittlichen Wechselkurs für das 1. Quartal 2024 von 155,93 Yen gegenüber dem US-Dollar an und 167,98 Yen gegenüber dem Euro. Bitte beachten Sie, dass bilanztechnisch dies anders berechnet wird als mein oben angegebener Vergleichswert für Ende Juli 2024. Die Differenz zum durchschnittlichen Wechselkurs zum zweiten Vorjahresquartal Q2/2023 wird mit 18,36 Yen gegenüber dem Dollar und auch 18,36 Yen gegenüber dem Euro angegeben. Das ergibt von der Basis 2023 aus gerechnet: +13,4% gegenüber dem US-Dollar und +12,3% gegenüber dem Euro. Um diese Werte müsste allein währungsbedingt (aufgrund der Abwertung des Yen) somit alle Brutto-Yen-Werte in den Bilanzen zunehmen. Aber dazu käme noch die Inflation, welche man berücksichtigen müsste. Also gehen wir einmal konservativ (bei 2-3% Inflation) von durchschnittlich +15% aus, um welche alles höher liegen müsste als im Vorjahr, um real auch nur die gleichguten Ergebnisse des zweiten Quartals 2023 zu erreichen.
Der Konzern-Umsatz betrug: 1.167,786 Mrd. Yen = +14,4% zum Vorjahresquartal (Q2/2023). Das waren auch immerhin +18,1% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Winter-Quartal Q1/2024. Jedoch macht das Plus beim Jahresergebnis nur in etwa den Währungsverfall und die Inflation aus.
Der Operative Gewinn betrug: 118,391 Mrd. Yen = +28,3% zum Vorjahresquartal (Q2/2023). Und es waren immerhin +47,8% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Winter-Quartal Q1/2024. - Zumindest beim operativen Gewinn lag man im Konzern deutlich - also auch unter Berücksichtigung des Währungsverfalls und der Inflation - über den zurückliegenden Ergebnissen.
Allerdings 'vergaß' auch Canon zu erwähnen, dass diese positiven Zahlen auch aufgrund (im Vergleich zum Vorjahr) gesunkenen Steuerbelastungen zustande kamen.
Der Free Cash Flow des Konzerns nahm im zweiten Quartal 2024 drastisch zu und war (nach dem miserablen 1. Quartal wieder) positiv.
Rückblickend auf das zweite Quartal 2024 zeigte sich, dass die wirtschaftliche Lage von Region zu Region unterschiedlich war, die Weltwirtschaft sich jedoch weiterhin moderat erholte, da die Verbraucherausgaben trotz der anhaltend restriktiven Geldpolitik stabil blieben.
Nach Regionen betrachtet wurde das Wirtschaftswachstum in den USA von soliden Verbraucherausgaben getragen, die durch eine starke Beschäftigungslage unterstützt wurden.
In Europa trug der nachlassende Inflationsdruck zwar zu einer Verbesserung der Verbraucherausgaben bei und es gab sichtbare Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung, das Tempo blieb jedoch gering.
In China blieben der Immobilienmarkt und die Verbraucherausgaben aufgrund der angespannten Beschäftigungslage weiterhin schleppend.
In anderen Schwellenländern stützten Exporte und Inlandsnachfrage die wirtschaftliche Erholung.
In Japan erholte sich die Wirtschaft aufgrund einer stabilen Inlands- und Auslandsnachfrage moderat.
In den Märkten, in denen wir tätig sind, blieb die Nachfrage in bestimmten Regionen aufgrund der Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums schwach.
Was die Weltwirtschaft betrifft, so kam es zu einer Verlangsamung des Wachstums.
Dies spiegelt den wirtschaftlichen Abschwung in Europa aufgrund anhaltend hoher Zinsen sowie die wirtschaftliche Abschwächung in China aufgrund der Immobilienkrise wider.
Unterstützt durch ein günstiges Beschäftigungsumfeld, vor allem in den Vereinigten Staaten, sowie eine Verbesserung der Realeinkommen blieb der private Konsum jedoch stabil, was insgesamt zu einem stabilen Wachstum führte.
In den Märkten, in denen wir tätig sind, sahen wir ebenfalls eine schwache Nachfrage in Europa und China.
Die Gesamtnachfrage war jedoch solide.
Es bleibt unklar, was man nun aus der sich widersprechenden Analyse machen soll. Denn hier wurden je nach offiziellem Dokument von Canon in der jeweils selben Region positive wie negative Details vermischt.
Der Bereichs-Umsatz betrug: 244,680 Mrd. Yen = +11,6% gegenüber dem 2. Quartal des Vorjahres 2023. Das waren auch immerhin +39,5% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Winter-Quartal Q1/2024. Aber auf Jahressicht gerechnet machen +11,6% nur knapp den Währungsverfall und die Inflation wett.
Der Operative Gewinn betrug: 41,000 Mrd. Yen. = +19% gegenüber dem 2. Quartal des Vorjahres 2023. Das waren auch immerhin +187,4% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Winter-Quartal Q1/2024. Auf Jahressicht gerechnet machen +19% mehr als den Währungsverfall und die Inflation wett.
Somit hatte Canon im Imaging zumindest das schlechte 1. Quartal 2024 überstanden.
Erholung der Verkäufe von Kameras, Netzwerkkameras [zur Überwachung] ..., da die Bestandsanpassungen [Räumung der Zentrallager] wie geplant abgeschlossen wurden
.
Im Geschäftsbereich Imaging war die Leistung der Digitalkameras mit Wechselobjektiven aufgrund stabiler Verkäufe der spiegellosen Vollformatkamera EOS R6 Mark II und der neuen Einstiegskamera EOS R50 sowie gestiegener Verkäufe digitaler Kompaktkameras solide.
Obwohl die Verkäufe von Netzwerkkameras [zur Überwachung] im letzten Quartal dieses Jahres [gemeint ist Q1/2024] aufgrund von Lagerbestandsanpassungen auf dem Markt vorübergehend zurückgingen, stiegen die Verkäufe von Netzwerkkameras im zweiten Quartal aufgrund des Bedarfs an diversifizierten Anwendungen.
Bei Kameras blieb die Nachfrage stabil, vor allem nach spiegellosen Kameras.
- Bei den DSLRs sah es somit erwartungsgemäß schlechter aus.
Im Bereich Imaging übertraf der Umsatz im zweiten Quartal das Vorjahresniveau, da die Anpassung der Lagerbestände sowohl auf dem Kamera- als auch auf dem Netzwerkkameramarkt, die sich im ersten Quartal negativ auf die Leistung dieser Geschäftseinheit ausgewirkt hatte, abgeschlossen war, und die Rentabilität sich auf ein Niveau von knapp unter 17 % erholte.
Nachträglich in der allgemeinen Fragerunde fügte man zu Frage 1 hinzu: Darüber hinaus erholten sich Kameras, Netzwerkkameras und Laserdrucker, die lange Zeit von Bestandsanpassungen betroffen waren, seit dem zweiten Quartal stetig.
- Das klingt zumindest gut für die weiteren Aussichten.
Frage 6: Bitte erläutern Sie die Gründe für die Erhöhung Ihrer Umsatzprognosen für Kameras und Netzwerkkameras auf lokaler Währungsbasis.
Bei Kameras ist der Gesamtmarkt aktiver als erwartet, und die beiden im Juli angekündigten spiegellosen High-End-Modelle dürften in der zweiten Jahreshälfte erheblich zum Umsatz beitragen. Bei Netzwerkkameras war der Lagerbestand im vierten Quartal des letzten Jahres sehr hoch. Seit April hat er sich jedoch wieder normalisiert, und wir erwarten, dass unsere Umsätze weiterhin im typischen zweistelligen Bereich wachsen.
- Man geht somit von weiterem Wachstum aus, wobei sich dies auf den Umsatz bezieht.
Frage7: Für den Bereich Druck und Kameras erwarten Sie [2024] kein Marktwachstum. Wie sehen Sie in diesem Szenario die Geschäftsentwicklung im nächsten Jahr [2025]?
In diesem Jahr [2024] erwarten wir auf dem Kameramarkt ein Volumen von 5,95 Millionen Einheiten, was dem Vorjahresniveau entspricht. Ab dem nächsten Jahr [2025] erwarten wir, dass der Markt weiterhin bei etwa 6 Millionen Einheiten liegen wird.
- Man geht somit auch bei den Stückzahlen von einer kontinuierlichen Markterholung aus.
Der Unterbereich Cameras erzielte einen Umsatz von 155,1 Mrd. Yen. Das waren +9,3% gegenüber dem Vorjahresquartal (Q2/2023). Aber es waren +51,6% gegenüber den direkt vorausgehenden Winter-Quartal (Q1/2024).
Der Unterbereich Network Cameras & Others erzielte einen Umsatz von 89,6 Mrd. Yen. Das waren +15,9% gegenüber dem Vorjahresquartal (Q2/2023) und +22,4% gegenüber den direkt vorausgehenden Winter-Quartal (Q1/2024).
Auch Canon gibt keine Aufschlüsselung des operativen Gewinnes dieser Unterbereiche mehr an.
Das Frühjahrs-Quartal 2024 verlief für den Bereich Imaging gut. Aber aufgeschlüsselt nach Unterabteilungen lag dies (in absoluten Werten) erwartbar vor allem an den Foto- und Video-Kameras.
In Fremdwährung des jeweiligen Exportlandes wies Canon allerdings beim Umsatz -1,5% für die klassischen (Foto- und Video-) Kameras sowie +5,4% für die Überwachungskameras aus. Somit schnitten die klassischen dedizierten Foto- und Videokameras nicht so gut ab.
DILC - Systemkameras mit Wechselobjektiven im Q2/2024 waren es nur mäßig gute 760.000 (wie immer von Canon ganz grob auf Zehntausender gerundet). Das waren +52% gegenüber dem direkt vorausgehenden Winter-Quartal (Q1/2024), aber ein Rückgang von -2,6% gegenüber dem vorjährigen Frühjahrs-Quartal Q2/2023. - Vermutlich meint man hierbei immer Verschiffung (also keine Produktion oder realen Verkauf an Endkunden).
2020Q1: 610.000
2020Q2: 500.000 - bisheriges Minimum
2020Q3: 640.000
2020Q4: 1.010.000 - Maximum der letzten Jahre
2021Q1: 650.000
2021Q2: 730.000
2021Q3: 640.000
2021Q4: 720.000
2022Q1: 590.000
2022Q2: 680.000
2022Q3: 730.000
2022Q4: 860.000
2023Q1: 560.000
2023Q2: 780.000
2023Q3: 740.000
2023Q4: 800.000
2024Q1: 500.000 - Das lag erneut auf dem Stand des bisherigen Minimums
2024Q2: 760.000 - Dies zeigte eine deutliche Erholung gegenüber dem direkten Vorquartal (Q1/2024), oder eher eine Zwangsräumung der eigenen Lager.
Vergleicht man die Verschiffungszahlen im zweiten Quartal 2024 mit 2023 so fällt dennoch der Rückgang um ca. -20.000 Stück auf. Deshalb kann man auch hieraus ableiten, dass das Frühjahrs-Quartal 2024 nicht ganz so gut lief. Hinzu kam, dass es sich überwiegend um billige APS-C-Kameras und noch billigere Vlogging-Modelle handelte.
Der Etat für Forschung und Entwicklung (F&E, R&D, Research and Development) stieg im Imaging nominal von 25,016 (Q2/2023) auf 25,449 Mrd. Yen im zweiten Quartal 2024 an. Das klingt nominal mit +1,7% gut, lag jedoch weit unter dem Währungsverfall und der Inflation.
Allerdings liegt der gerne übersehene Umstand sowieso darin, dass inzwischen fast alles Geld in die neuen Bereiche fließt: VR (Virtual Reality), MR (Mixed Reality), 3D und XR, Volumetric Video (3D-Video), New Concept Cameras und IP-Remote Cameras (Roboter-Systeme), Adanced Surveillance Ultra-high-sensitivity Cameras sowie Video-Analysis, Video-Edition, Infrastructur, Inspection SaaS (Hardware und Dienstleistungen für Firmen und Sicherheitsdienste), Smart Mobility, Component Solutions etc. Der Rest fließt in die Weiterentwicklung der Video-Kameras. Für klassische zweidimensional arbeitende Fotokameras bleibt folglich nur wenig übrig, da man sie für ausentwickelt hält und die klassischen Fotografen sowieso bereits weitgehend abgeschrieben hat.
Bei den Lagerbeständen des Imaging sah es wieder besser aus. Ende Dezember 2022: 137,6 Mrd. Yen, Ende März 2023: 163,6 Mrd. Yen, Ende Juni 2023: 173,3 Mrd. Yen, Ende September 2023: 184,6 Mrd. Yen, Ende Dezember 2023: 168,4 Mrd. Yen, die Ende März 2024 wieder 191,4 Mrd. Yen (+13,7%) anstiegen und Ende Juni erneut auf 182,4 Mrd. Yen (-4,7%) sanken.
Dennoch war das noch immer ein hoher Stand. Das waren im Vergleich zum Q2/2023 jedoch nur +5,3% und lag somit unter dem Währungsverfall und der Inflation. D.h. man hat (wie vorausgesagt) die Zentrallager geräumt.
Auch in Produktionstagen sanken die Lagerbestände zwar, waren aber noch immer hoch: Ende Dezember 2022: 56 Tage, Ende März 2023: 69, Ende Juni 2023: 77, Ende September 2023: 77, Ende Dezember 2023: 68 Tage und Ende März 2024 86 Produktionstage und Ende Juni 79 Produktionstage. Das waren -7 Tage oder -8,1% unabhängig von der Währung. - Auch dies belegt eindeutig die Lagerräumung der zurückliegenden drei Monate. Das war zwar die richtige Richtung, aber noch zu wenig für das laufende Jahr 2024.
Bei digitalen Kameras mit Wechselobjektiven wird die Nachfrage voraussichtlich stabil bleiben, da die Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Bildmaterial stark ist.
- Das ist die seit Jahren vorgetragene übliche Hoffnung.
Bei Netzwerkkameras wird der Markt voraussichtlich weiterhin solide wachsen, was auf die steigende Nachfrage nicht nur im Bereich Überwachung zurückzuführen ist, sondern auch auf die Forderung nach höherer Produktivität und Qualität an Produktions- und Verkaufsstandorten, zusätzlich zur Überwachung.
Was Imaging betrifft, beginnend mit Kameras, werden wir in der zweiten Jahreshälfte zwei neue spiegellose Modelle auf den Markt bringen, die EOS R1, unser spiegelloses Flaggschiffmodell, und die EOS R5 Mark II, ein neues Mainstream-Modell für Profis und fortgeschrittene Amateure, und streben eine überwältigende Position als Nummer 1 auf dem Markt an.
Was Netzwerkkameras betrifft, für die wir ebenfalls eine Bestandsanpassung abgeschlossen haben, erwarten wir ein weiteres zweistelliges Wachstum und für die Imaging Group insgesamt planen wir eine Umsatzsteigerung von 13 %.
Daraus folgte eine erhöhte erwartete Umsatz-Prognose des Konzerns für 2024: 4.600 Mrd. Yen = +10% (oder +250 Mrd. Yen) gegenüber 2023. Da war man (aufgrund des Währungsverfalles) des Yen Ende Juli wieder optimistischer.
Ebenso erhöhte man die Prognose für den operative Gewinn 2024 auf nun 465 Mrd. Yen. Das sind +23,9% (oder +30 Mrd. Yen) mehr als 2023.
Um die Aktionäre zu beglücken, will man die Dividende 2024 um 10 Yen auf 150 Yen erhöhen.
Man erwartete einen neuen erhöhten Umsatz im Bereich Imaging 2024: 973,9 (statt Ende Januar prognostizierten 900,8) Mrd. Yen = +13% mehr Umsatz als 2023.
Zudem setzte man den neuen erwarteten operativen Gewinn 2024 hoch auf 161,3 (statt Ende Januar 147,2) Mrd. Yen. Das sind +10,8% mehr als 2023. Das klingt zwar nominal / brutto gut. Aber davon gehen der Währungsverfall und die Inflation ab. Somit ergibt das dann real bestenfalls eine schwarze Null.
Wie man vor allem den nochmals erhöhten RoE (Return on Equity - Kapitalrendite) von 9,7% im Jahr 2024 und 10% (oder mehr) im Jahr 2025 bei Kameras erreichen will, bleibt unklar. Das funktioniert definitiv nicht mit den vielen kleinen billigen APS-C-Kameras. Da müssen vor allem die anderen (neuen) Vollformat-Kameras drastisch teurer werden. - Das trat bereits bei der neuen R1 und der R5II ein.
Canon will die sehr große Anzahl von 20 Mio. Aktien zur Stützung des eigenen Aktienkureses zurückkaufen. Bei einem Angebot von 4.091 Yen je Aktie ergibt dies 81,82 Mrd. Yen an eigenen Mitteln. Das kostet somit viel Geld, das als Investition an anderen Orten fehlt. - Vor allem fällt es danach viel einfacher, die +10 Yen Dividende an viel weniger Aktionäre (-16,8%) auszubezahlen.
Zudem gab Canon auf Fragen in der Aktionäre bereits im April an 2024, dass man (vor allem) im Ausland tausende Mitarbeiter entlassen will, weil man sparen muss.
Mitarbeiter entlassen, welche dann im Ausland im Marketing, Vertrieb und Service fehlen, um gleichzeitig mit dem eingesparten Geld den eigenen Aktienkurs zu stützen, hat zumindest einen Beigeschmack.
Ferner hält man am Plan fest, sich vom Endkundengeschäft B2C (Business to Customer) verstärkt auf B2B (Business to Business) also zu den Firmen als Kunden zu verlagern.
Somit dürfte es für klassische Foto- und Video-Kunden zukünftig eher schlechter aussehen.
Und das ist keinesfalls das Ende der Abwärtsspirale. Denn eine Frage aus dem Zuschauerraum auf der Pressekonferenz Ende Juli 2024 war für japanische Verhältnisse überdeutlich bis unhöflich: Ich sehe im Jahr 2025 weitere Effizienz- und Produktivitätssteigerungen als erforderlich an.
- Ein klare Ansage, was Wirtschaftsanalysten von Canons Top-Management erwarten. - Daraufhin gab man in der Antwort auf Frage 10 nochmals an, dass zu den bereits beschlossenen weitere workforce optimization
- 'Entlassungen' - anstehen.
Mehrere Fragen ließen auch unmissverständlich erkennen, dass die Analysten mit den bisherigen Ergebnissen und der Dauer der Umstrukturierungen bei Canon sowie den dabei entstehenden Kosten nicht zufrieden waren.
Zudem plant Canon die Schließung von Produktionsstätten und teilweise auch die Rückführung von Produktion nach Japan.
Als die Fragen immer drängender wurden, sah sich das Management sogar gezwungen, ausdrücklich zu betonen: Wir sind nicht in finanziellen Schwierigkeiten
. Eine heftige Reaktion auf unangenehme Fragen. - Die Schonzeit für Canon war vorbei.
Überdies waren die gesondert ausgewiesenen Quartalszahlen zum zweiten Quartal 2024 des Konzerns für die Region Japan nicht so gut (-2,2% Umsatzrückgang im ersten Halbjahr und -1,4% Gewinnrückgang bei Konsumentenprodukten). Das gilt auch für das Imaging. Aber bei Kameras sah es 2024 dort besonders schlecht aus: -31% Rückgang im 1. Quartal und -14% im zweiten gegenüber dem jeweiligen Vorjahreszeitraum. Zwar sind die Zahlen dort insgesamt klein im Vergleich zu Canons Exporterlös, und der prozentuale Anteil am Konzernumsatz und Gewinn sind entsprechend gering. Aber keine Firma will das Gesicht im Heimatland verlieren. - D.h. Canon muss sich auch noch verstärkt um die Wiederbelebung seines Heimatmarktes kümmern.
Dem Konzern ging es insgesamt nominal gut. Vor allem konnte man sich von dem miserablen ersten Quartal 2024 erholen. Aber in den Details zeigten sich im zweiten Quartal 2024 erneut Problemfelder.
Canon steht sowohl im Heimatland Japan als auch in den USA sowie vor allem Europa unter erheblichem Druck und kann derzeit offensichtlich selbst mit den gewährten massiven Dauerrabatten seinen großen Marktanteil bei Kameras (wie vor Jahren bereits vorausgesagt) nicht mehr halten.
Es fand sich noch immer keine klare Stellungnahme / Strategieänderung angesichts der inzwischen großen Kriegsgebiete und der vielfältigen weltweiten Wirtschaftssanktionen. Zudem fand sich noch immer keine Aussage / Stellungnahme zur generativen Künstlichen Intelligenz (GenKI). Stattdessen herrschte noch immer das Prinzip Hoffnung auf ein - zumindest nominal in Brutto-Werten - besseres Jahr 2024 und vor allem 2025 vor.
Vorab - am 6. Juni 2024 publizierte Panasonic seine neue Konzern-Strategie. Das Imaging wird im folgenden Papier <1st Day> June 6, 2024 Panasonic Connect Co., Ltd., Presentation materials behandelt:
Dort lautet der Text zum Imaging auf Folie 3: Divestitures (3 businesses)
: Transfer of imaging business (Professional AV business and Panasonic Visual Co., Ltd.)
- 'Divestiture' kann man mit 'Auslagerung' des Bereiches Imaging aus dem Gesamtkonzern übersetzen. Offizielle Übersetzungen sind laut Wörterbüchern: Veräußerung, Entflechtung, Herauslösung, Abgang, Trennung.
Auf den Folien 8, 9 und 25 wird auch in Zahlen dargelegt, dass das positiv für den Panasonic-Konzern sei, da sich so wichtige Bilanzzahlen (u.a. KGI - Key Goal Indicator) schon im laufenden (vorausschauend benannten) Geschäftsjahr 2025 verbessern.
Folie 4 legt die erfolgreichen und somit in der Zukunft weiterverfolgten Geschäftsbereiche dar. Imaging und Kameras sind nicht mehr dabei. - Wie bereits vor Jahren negativ angesprochen konzentriert sich Panasonic (siehe u.a. Folie 10) nun endgültig auf Geschäftsfelder, welche ein EBITDA von mindestens 10% des Umsatzes erzielen - zukünftig sogar 15% und mehr. - Das war mit dedizierten Kameras nicht der Fall. Deshalb wurden sie ausgegliedert.
Somit hat die bereits im Dezember 2023 sowie nochmals Anfang Januar 2024 von mir erwähnte vom Konzern bekanntgegebene sogenannte Umstrukturierung die erwartbaren negativen Züge angenommen: Aus dem 'Zusammenschluss' der Amateur-Video-Kameras mit dem Profibereich wurde nun die Auslagerung respektive Ausgliederung des Imagings.
Damals wurde dies noch als harmlose Zusammenlegung beider Bereiche publiziert, bei welcher die Teile (wie immer angeblich) mehr Freiheit erhielten und dadurch effizienter arbeiten können. - Allerdings wies ich schon damals darauf hin, dass dadurch die Grenze zwischen den Amateur-Video-Kameras und dem Profibereich verschwimmt. Faktisch wird immer ein Bereich in den anderen integriert und untergeordnet. Bei Panasonic sind die Amateure definitiv weniger profitabel als die Fernseh- und Kino-Kunden. - Ferner ist eine ausgegliederte Firma nicht meist mehr zur quartalsweisen Publikationen gezwungen. D.h. man erfährt evtl. nichts mehr darüber.
Aus obigen Folien 8 und 9 geht hervor, dass der sogenannte Transfer des Imaging ca. 5 Mrd. Yen kostet respektive den Konzern belastet. (Das waren Ende Juli umgerechnet ca. 30 Mio. Euro.)
Aus Panasonic Industry Co., Ltd.: Medium-to Long-term Strategy and Future Initiatives Folie 23 geht hervor, dass Products developed and manufactured by other operating companies and sold through Panasonic Industry's global sales platform
- Daraus kann man ableiten, dass die ausgelagerten Konzernteile dennoch das Vertriebsnetz der Konzern-Holding verwenden dürfen. - Vorsicht: Das ist meine optimistische Interpretation.
Insgesamt werden 'Imaging' sehr selten und 'cameras' nicht erwähnt. Bereits dieser Umstand verheißt nichts Gutes.
Die Simultanübersetzung (keine Garantie von Panasonic für die Richtigkeit der Worte) lautete in Kernpassagen wie folgt:
Aufgrund des fierce competition
- harten Wettbewerbs
...
Konzentration des Panasonic-Konzerns auf seine Kernkompetenzen core competences
- select focus on areas, where we can sustainably differentiate ourselves
- Fokussierung auf Bereiche, in denen wir uns nachhaltig differenzieren können
. - Klartext: Imaging und Kameras gehören nicht mehr dazu.
Man will ab sofort: Specializing and sharpening with Operational Reform
- sich spezialisieren und schärfen durch operative Reformen
.
Panasonic will eine modern culture
- Moderne Firmen-Kultur
. - Klartext: Dedizierte Kameras sind nicht modern.
Deshalb wird die Bezahlung der Gehälter des Managements auch von den Geschäftserlösen ihres Bereiches abhängen. Das dürfte zu Gehaltskürzungen, Frust und Kündigungen des Personals bei Imaging führen. Letzteres ist auch geplant. Man will das Personal um ca. 7.000 abbauen (Folie 3 unten).
Im vorgetragenen Text auf der Pressekonferenz wird zur Folie 3 ganz klar von der bereits vollzogenen 'Schließung' des Imagings Shut-down
gesprochen. Das kann jedoch nicht so zutreffen, da die Folien von einer Verlagerung des Imagings zukünftig irgendwo zu Panasonic Entertainment & Communication in Fußnoten ausgehen. Vermutlich hat man das Imaging nur seiner Selbständigkeit beraubt und es in eine noch tiefere Unterkategorie gesteckt. Dennoch war die harte Wortwahl ernüchternd.
Connect AI
- Künstliche Intelligenz zur Verknüpfung
wurde bereits im Konzern eingeführt - aber nicht für die ausgelagerten Kameras oder Imaging. D.h. Panasonic weiß sehr wohl um den (bereits gegenwärtigen) Wert der KI (in Firmen), will es aber offenbar nicht mehr für die veralteten dedizierten Kameras.
Zukünftig will, man nur noch Bereiche mit stable growth
- stabilem Wachstum
.
Die neue erworbene Firma Blue Yonder steht für den Umbau Panasonics zum SaaS
-Konzern (Software-as-a-Service) - Hier geht es besonders um Supply-Chain-Management - alles rund um die heute wichtigen Lieferketten für Firmen (Folie 13) - explizit erwähnt man 'mit Künstlicher Intelligenz'. - Da passen klassische Kameras und das ganze Imaging offenbar nicht mehr hinein.
Die Fragen der Analysten im Anschluss des Vortrages (Q&A) bezogen sich auch überwiegend auf Blue Yonder und die Zukunft von Panasonic, aber nicht auf die Vergangenheit (Imaging und Kameras).
In den Antworten ging man sogar auf GenKI
Generative KI für Blue Yonder ein. - Aber eben nicht im Zusammenhang mit Kameras. - Panasonic kennt somit die Vorteile der GenKI und will sie für SaaS für ihre eigenen Dienstleistungen für Firmenkunden auch nutzen.
Kurz nach 58 Minuten weist ein Manager darauf hin, dass Panasonic sich ständig reformieren muss und sich nicht zum Gefangenen klassischer Produkte machen lässt. - Selbst, wenn er Kameras und Imaging nicht wörtlich dabei erwähnte, war dies ein deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl.
Kurz nach Canon publizierte Panasonic seinen Quartalsbericht für das 2. Kalenderquartal. Panasonic verwendet - wie viele Firmen - das übergreifende Geschäftsjahr April (2024) bis März (2025), nennt es aber vorausschauend 2025. Das hier besprochene erste Geschäfts-Quartal umfasst somit den Zeitraum von April bis Juni einschließlich.
Der Quartals-Umsatz des Konzerns betrug: 2121,689 Mrd. Yen = +4,5% zum Vorjahresquartal. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden 1. Kalenderquartal 2024 waren es -3,4%.
Der Operative Gewinn des Konzerns betrug: 83,761 Mrd. Yen = -7,3% zum Vorjahresquartal. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden 1. Kalenderquartal 2024 waren es +17%.
Im Jahresvergleich deckt dies nicht einmal die Inflation und den Währungsverlust des Yen.
Imaging mit den Cameras ist nach der erneuten Umstrukturierung bei Other, und dort im Unterbereich Entertainment & Communication, und dort wiederum unter Entertainment gelandet. - Der Bereich Other enthält Entertainment & Communication, Housing and sales of raw materials
. Other ist somit die kritisierte und ungeliebte kleine Restmenge des Konzerns, welche seit Jahren die Anforderungen nicht erfüllt - die notleidenden Produkte.
Organisatorisch ist Panasonic Entertainment & Communication Co., Ltd. allerdings seit 2022 eine ausgegliederte selbständige Firma mit beschränkter Haftung. Dessen CEO / Geschäftsführer, Akira Toyoshima (C-Ebene des Managements), hatte bereits seit Ende 2019 Erfahrung im 'Gesundschrumpfen' leidender Produktsparten. So wirtschaftete er den TV-Bereich auf weniger als ein Zwanzigstel der Produktion herunter. Insgesamt lautet seine Strategie 'hochpreisige Produkte' mit Mehrwert für Nischen. Trotzdem litt der TV-Bereich bis heute. Fernseher bildeten einen großen Teil des heutigen Unterbereiches Entertainment.
Laut einem Detailbericht soll der gesamte Bereich Other im 2. Kalenderquartal mit 236,203 Mrd. Yen Umsatz (mit External customers) aber extrem hohe 92,333 Mrd. Yen durch interne Verrechnung (Intersegment) und dabei angeblich 14,156 Mrd. Yen Gewinn erwirtschaftet haben. Sofern angesichts des veränderten Bereiches die Neuzuordnungen für das 2. Kalenderquartal im Vorjahr korrekt durchgeführt wurden, wären dies +4% Umsatzzuwachs bei den external Customers (weit unter Inflation und Währungsausgleich) sowie -21,4% beim Gewinn, was auch immer mit 'Gewinn' / 'Segment profit' gemeint ist. Bereits die unspezifische Benennung (statt z.B. Operating Profit) macht skeptisch. Allerdings macht auch der extrem hohe Anteil von über 28% der 'Internen Verrechnungen' am Gesamtumsatz des Bereiches Other skeptisch. Das ist häufig ein sogenannter Good-Will-Posten, damit ein Segment nicht fürchterlich schlecht aussieht und das Gesicht verliert.
Zu Entertainment & Communication (mit seinen -3,7 Mrd. Yen brutto bereits beim Umsatz - ohne Inflation und Währungsverfall - im Vergleich zum Vorjahresquartal) schrieb man: Insgesamt rückläufig, wobei einige Produktkategorien von den sich verschlechternden Marktbedingungen betroffen waren, trotz guter Verkäufe von Digitalkameras.
Jeder Leser darf aus dem Satz machen, was man will. Dergleichen schreibt Panasonic seit Jahren. Faktisch handelt es sich um eine systematische Verschleierung. Denn der Satz ist inhaltlich wertlos: Man kann horrende Verluste erwirtschaften, trotz angeblich 'guter Verkäufe' (favorable sales
). Es geht um die damit erzielten Gewinne. Wären jene vorhanden, dann hätte man dies erwähnt und vor allem den früher selbstständigen Bereich Imaging nicht aufgelöst sowie die Reste der Cameras mit den Profi-Video-Kameras auch nicht so degradiert und in den Bereich 'Other' um-/ausgelagert.
Auch die Prognosen sind negativ: Der neue Bereich Other mit den Cameras soll im laufenden Geschäftsjahr (April 2024 bis März 2025) nur 423 Mrd. Yen Umsatz erzielen, aber dabei -25 Mrd. Yen Operativen Verlust erwirtschaften. Ein ernüchterndes Ergebnis. - Wie in allen Unterlagen scheinen sich jedoch diese Zahlen zum Bereich Other zu widersprechen. Irgendwie scheinen diesmal (zumindest beim nun um das ehemalige Imaging vergrößerten Bereich Other) 'Fehler' im Zahlenmaterial vorzuliegen.
Dennoch ist man für den Firmenausblick für das Finanzjahr bis Ende März 2025 (wie im Mai weiterhin) nominal optimistisch: Umsatz (+1,2%) auf 8.600 Mrd. Yen und operativer Gewinn (+5,3%) auf 380 Mrd. Yen sollen beide steigen.
Die Dividende soll im laufenden Geschäftsjahr von 30 auf 35 Yen steigen.
Wie so viele Firmen erwartet Panasonic ein ROE von 10%. Das ist sehr viel für den Kamerabereich und lässt sich nur mit teuren Modellen mit hoher Gewinnmarge erzielen.
Auch hier finden sich keine detaillierten Aussagen zum Krieg, den Wirtschaftssanktion oder der KI, und somit lässt sich kein wirkliches Umdenken erkennen.
Fazit: Dem weit diversifizierten Panasonic-Konzern ging es relativ gut, jedoch nicht so gut, wie das Management es erwartet hatte. Und in manchen Details liegt Optimierungspotential vor. Das Schweigen über verlagerte und degradierte ehemalige Imaging und Kameras ist negativ zu sehen.
Dann publizierte Ricoh seinen Quartalsbericht für das 2. Kalenderquartal. Ricoh verwendet - wie viele Firmen - das übergreifende Geschäftsjahr April 2024 bis März 2025, nennt es aber rückblickend 2024. Das hier besprochene erste Geschäfts-Quartal umfasst somit den Zeitraum von April bis Juni 2024 einschließlich.
Der Konzern-Umsatz betrug: 574,3 Mrd. Yen = +7,4% zum Vorjahresquartal. Das lag unter der Inflation und dem Währungsverfall des Yen. Es war ferner ein Rückgang zum direkt vorausgehenden Winterquartal (Januar - März) 2024 um -11,8%. Somit verlief das zweite Kalenderquartal 2024 bezüglich des Umsatzes bei Ricoh eher mäßig gut.
Der Operative Gewinn betrug: 6,3 Mrd. Yen = -37,6% zum Vorjahresquartal. Zudem war es ein Rückgang zum direkt vorausgehenden Winterquartal 2024 um -74,6%. Somit lief auch beim Operativen Gewinn das zweite Kalenderquartal 2024 bei Ricoh deutlich schlechter.
Ricoh gab hierzu an: Der Gewinn ging aufgrund von Ausgaben für das Corporate Value Improvement Project und Verzögerungen bei der Veröffentlichung einiger Umsätze zurück
. Folglich lagen einerseits steigende Sanierungskosten und andererseits Organisations- sowie Verwaltungsprobleme vor.
Die Umsatzzahlen im zweiten Kalenderquartal erreichten auch nicht die eigenen Erwartungen von Ricoh - und das trotz nochmaliger Yen-Abwertung.
Der Bereichs-Umsatz Other
betrug im 1. Geschäfts-Quartal: 11,9 Mrd. Yen = +22,7% zum Vorjahresquartal. Das ist positiv. - Allerdings waren es -17,4% gegenüber dem direkt vorausgehenden Winterquartal 2024.
Der Operative Verlust betrug: -1,7 Mrd. Yen. Im Vorjahresquartal waren es noch -2,5 Mrd. Yen gewesen. Auch gegenüber dem direkt vorausgehenden Winterquartal 2024 (-2,7 Mrd. Yen) nahm der Bereichsverlust deutlich ab. Somit scheint man - auch laut weiteren schriftlichen Firmenangaben - auf dem harten Weg der Sanierung voranzukommen.
Der Lagerbestand des Konzerns sank auf 319,4 Mrd. Yen (-6,7%) gegenüber dem Vorjahresquartal. Das ist positiv zu sehen. Die Lagerbestände könnten und sollten jedoch deutlich tiefer liegen.
Dass die Konzern-Schulden im Vergleich zum Vorjahresquartal stiegen, war angesichts der hohen Zinsen ebenfalls nicht so günstig.
Der Etat für Forschung und Entwicklung des Konzerns nahm im zweiten Kalenderquartal deutlich auf nur noch 23,6 Mrd. Yen (-9,6% zum Vorjahresquartal) ab.
Dem Konzern und dem Bereich Other ging es im ersten Geschäftsquartal 2024 (= 2. Kalenderquartal) durchwachsen bis schlecht.
Da der winzige Bereich Ricoh Imaging mit den digital cameras
nach der Umstrukturierung tief unten im Bereich Other
eingegliedert ist, kann man keine Details analysieren.
Explizit erwähnte Ricoh nur: Kameras: Weiterhin solide Leistung
. - Allerdings meint man damit die 360-Grad-Rundum-Kamerassysteme.
Sowie Geringere Verluste aufgrund von Faktoren wie Kostenkontrolle in neuen Geschäftsbereichen und starker Leistung der Kamerabranche
- Das klingt gut, bezieht sich jedoch ebenfalls auf die 360-Grad-Rundum-Kamerassysteme sowie die gut laufenden teuren Kompaktkameras.
Zur Künstlichen Intelligenz erwähnt Ricoh nur in einem anderen Bereich (Digital Services): Im April 2024 schloss Ricoh die Übernahme der Natif.ai GmbH ab, einem deutschen Software-Unternehmen, das künstliche Intelligenz (unterstütztes Intelligent Capture), fortschrittliche Bilderkennung und optische Zeichenerkennung (OCR)-Technologien anbietet. Diese Übernahme stärkt unseren Fokusbereich im Bereich digitale Dienste und Prozessautomatisierung.
- Ricoh hat somit KI als wichtig erkannt - aber nur für seine anderen florierenden Bereiche.
Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr (April 2024 - März 2025) war weiterhin / unverändert optimistisch:
Der erwartete / angestrebte Konzern-Umsatz im Geschäftsjahr 2024 (01.04.2024 - 31.03.2025) beträgt: 2.500,0 Mrd. Yen (+6,4%) (nun endlich in allen Unterlagen als übereinstimmender Wert), aber man geht von nur einem operativen Konzern-Gewinn von 70 Mrd. Yen (+12,9%) aus.
Der erwartete / angestrebte Umsatz im Geschäftsjahr 2024 im Bereich Other (Camera, New business) beträgt: 36,0 Mrd. Yen (-21,1%), aber man erwartet -8,5 Mrd. Yen operativen Verlust (etwas weniger als die -10,5 im Vorjahr).
Der Etat für Forschung und Entwicklung des Konzerns soll deutlich auf nur noch 95 Mrd. Yen (-13,5%) gekürzt werden.
Die Dividende will man im laufenden Geschäftsjahr um 2 Yen auf 38 Yen erhöhen.
Das für dieses Geschäftsjahr geplante Aktien-Rückkaufprogramm im Umfange von 30 Mrd. Yen läuft auch weiterhin.
Fazit: Ricoh als Konzern erholt sich sehr langsam, aber vor allem beim Bereich Other sah und sieht es auch weiterhin schlecht aus.
Weder zum Krieg noch den Wirtschaftssanktionen noch der neuen Generativen Künstlichen Intelligenz finden sich konkrete Aussagen.
Darauf folgte Sony mit seinem Quartalsbericht. Sony verwendet ein das Kalenderjahr übergreifendes Geschäftsjahr vom 01. April 2024 bis zum 31. März 2025 und nennt es rückwirkend - also FY (Financial Year) 2024.
Der Konzern-Umsatz ohne Finanzdienstleistungen betrug in Q2 2024: 2.567,44 Yen = +12,3% gegenüber dem Vorjahresquartal Q2/2023
Der Operative Gewinn des Konzerns betrug in Q2 2024: 249,124 Mrd. Yen = +25,2% gegenüber dem Vorjahresquartal Q2/2023.
Gegenüber dem direkt davor liegenden Winterquartal (Januar - März 2024) nahmen der Umsatz um -8,7% ab, aber der Gewinn um +22,5% zu.
Für den weit diversifizierten Konzern Sony lief das zweite Quartal 2024 insgesamt hervorragend.
Der Bereich Entertainment, Technology & Services segment ET&S mit den Kameras erwirtschaftete: 600,915 Mrd. Yen = +5,1% Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal, und 64,083 Mrd. Yen operativer Gewinn (+15,2%).
Der Großbereich (mit den Kameras) wuchs somit währungsbereinigt und inflationsbereinigt nur beim Gewinn.
Vor allem sahen die Vergleichszahlen mit dem schlechten Winterquartal (Januar bis März 2024) mit immerhin +12,8% beim Umsatz und aufgrund des im Winters vorliegenden Verlustes von -6,4 Mrd. Yen (nicht prozentual berechenbaren) Zuwachses beim Operativen Gewinn sehr gut aus.
Das Imaging & Sensing Solutions Segment (I&SS Segment) erwirtschaftete: 353,480 Mrd. Yen = +20,7% Umsatz, sowie 36,647 Mrd. Yen operativer Gewinn = +187,9% im Vergleich zum Vorjahresquartal. - Der Sensorbereich konnte den Umsatz und Gewinn erhöhen im Vergleich zum Vorjahresquartal. Jedoch sahen die Vergleichszahlen zwischen dem Winterquartal (2024 Januar bis März) mit immerhin -11,3% beim Umsatz nicht so gut aus. Und beim operativen Gewinn sah es mit +5,6% nur etwas besser aus.
D.h. das zweite Quartal 2024 war für den Sensorbereich im Jahresvergleich gut, sah aber nach dem ersten Kalenderquartal 2024 eher durchwachsen aus.
Sony vermerkt auf der Positiv-Liste für ISS: Umsatzsteigerung bei Bildsensoren für mobile Produkte
, Anstieg der Stückzahlen
, Verbesserung des Produktmixes
sowie Umsatzsteigerung bei Bildsensoren für Digitalkameras
. - Vorsicht: Umsatz ist kein Gewinn und angesichts der Inflation und des Währungsverfalles auch nicht zwingend identisch mit einer höheren Stückzahl an Sensoren. Aber immerhin.
Still and Video Cameras ist ein Unterbereich des Bereiches Entertainment, Technology & Services segment ET&S und erzielte: 192,453 Mrd. Yen = +18,9% Umsatz (Sales to external customers) im Vergleich zum Vorjahresquartal. Sony macht keine Angaben zum operativen Gewinn.
Jedoch sahen die Vergleichszahlen zum direkt davorliegenden Winterquartal (2024 Januar bis März) mit immerhin +43,9% beim Umsatz deutlich besser aus. Das war erfreulich für die dedizierten Kameras bei Sony.
Somit kann man festhalten, dass das zweite Kalenderquartal 2024 für Sony zwar in einigen Bereichen durchwachsen aber bei den digitalen Kameras gut verlief - zumindest besser als das direkt vorausgehende Winterquartal.
Bei Sony sank der Lagerbestand im Konzern auf 1.692,7 Mrd. Yen Ende Juni 2024. Das waren zwar -7,5% im Vergleich zu Ende Juni 2023. Aber im Vergleich zu Ende März 2024 nahm der Lagerbestand unerwartet um +11,5% zu.
Der Lagerbestand bei ET&S (inklusive Kameras) - nahm um -6,3% ab: auf 352,6 Mrd. Yen Ende Juni 2024 im Vergleich zu Ende Juni 2023.
Aber im Vergleich zu Ende März 2024 nahm der Lagerbestand unerwartet um +7,3% zu. Jedoch ist unklar, ob dies auch die Kameras betrifft, weil man es nicht aufschlüsselt.
Der Etat für Forschung und Entwicklung (F&E, R&D, Research and Development) des Gesamtkonzerns stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um +7,6%. Das ist weniger als die Inflation und der Währungsverfall betrugen. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden Winterquartal sank er jedoch sogar um -1,5%.
Im für die Fotografen wichtigen Bereich ET&S wird der Forschungsetat in den Quartalsberichten nicht angegeben.
Sony hob den erwarteten Konzernumsatz seit der Mai-Prognose von 11.400 Mrd. Yen auf 11.700 an. Im vorausgehenden Geschäftsjahr waren es 11.265,043 Mrd. Yen Umsatz gewesen.
Sony hob auch den erwarteten Operativen Gewinn seit der Mai-Prognose von 1.130 Mrd. Yen auf 1.165 an. Im vorausgehenden Geschäftsjahr waren es 1.035,271 Mrd. Yen Operativer Gewinn gewesen.
Im Bereich ET&S mit den Kameras hob Sony den erwarteten Umsatz seit der Mai-Prognose von 2.370 Mrd. Yen auf 2.420 an. Im vorausgehenden Geschäftsjahr waren es 2.453,718 Mrd. Yen Umsatz gewesen.
Im Bereich ET&S beließ Sony den erwarteten Operativen Gewinn seit der Mai-Prognose bei 190 Mrd. Yen. Im vorausgehenden Geschäftsjahr waren es 187,399 Mrd. Yen Operativer Gewinn gewesen.
Im Bereich I&SS (Sensorentwicklung) hob Sony den erwarteten Umsatz seit der Mai-Prognose von 1.840 Mrd. Yen auf 1.850 an. Im vorausgehenden Geschäftsjahr waren es 1.602,738 Mrd. Yen Umsatz gewesen.
Im Bereich I&SS hob Sony den erwarteten Operativen Gewinn seit der Mai-Prognose von 270, Mrd. Yen auf 275 an. Im vorausgehenden Geschäftsjahr waren es 193,541 Mrd. Yen Operativer Gewinn gewesen.
Somit ist Sony optimistischer als im Mai. Aber bereinigt um den Währungsverfall und die Inflation sieht das zumindest beim Bereich ET&S mit den Kameras nicht beeindruckend aus.
Dem Konzern ging es insgesamt nominal (in Yen ohne Währungsausgleich und Inflation) betrachtet im zweiten Kalenderquartal 2024 blendend.
Sony machte keine Angaben zu Kameras oder Objektiven. Zudem findet sich noch immer keine klare Stellungnahme / Strategieänderung angesichts der Kriege und der vielfältigen weltweiten Wirtschaftssanktionen.
Danach publizierte Fujifilm seinen Quartals-Bericht. Wie viele Firmen verwendet Fujifilm das übergreifende Geschäftsjahr April bis März, nennt es aber rückblickend 2024. Das hier besprochene erste Firmen-Quartal umfasst somit den Zeitraum von April bis Juni 2024 einschließlich.
Fujifilm Gesamtkonzern 2. Quartal (April bis Juni 2024): Der Umsatz betrug: 749,015 Mrd. Yen = +13,4% gegenüber dem Vorjahresquartal. Dieses Quartalsergebnis lag bestenfalls bei der Inflation und dem Währungsverfall.
Der Operative Gewinn betrug: 62,193 Mrd. Yen = +19,1 gegenüber demselben Vorjahresquartal. Das sah schon etwas besser aus.
Dennoch bleibt festzuhalten, dass das zweite Kalenderquartal schlechter verlief als das direkt vorausgehende sehr gute erste Quartal 2024: Beim Umsatz waren es immerhin -7% und beim Operativen Gewinn -13,8%. Das dämpfte etwas die Euphorie.
Der Gesamtbereich Imaging im zweiten Quartal 2024: Der Umsatz betrug: 130,683 Mrd. Yen = +24,2% gegenüber dem Vorjahresquartal. Das waren auch sehr gute +29,3% gegenüber den direkt vorausgehenden Winterquartal 2024. - Vor allem bildete dies 17,4% des Konzernumsatzes und schützte den Bereich Imaging vor Kritik.
Der Operative Gewinn betrug: 32,521 Mrd. Yen = +39% gegenüber demselben Vorjahresquartal. Das waren auch sehr gute +150% gegenüber den direkt vorausgehenden Winterquartal 2024. - Vor allem bildete dies 24,9% des Konzernumsatzes und schützte den Bereich Imaging vor Kritik.
Der Umsatz im Consumer Imaging = analoger Bereich betrug: 74,6 Mrd. Yen = +18% zum Vorjahresquartal. (Fujifilm gibt +17,8% an.) - Bereinigt um den Währungsverfall gibt Fujifilm noch immer +6,4% an.
Der Umsatz Professional Imaging = digitaler Bereich, aber mit den teuren sowie für den Hersteller lukrativen (Video-)Profikameras für Fernsehanstalten und Kino und deren Spezialobjektiven betrug: 56,1 Mrd. Yen = +33,6% zum Vorjahresquartal. (Fujifilm gibt +33,8% an.) - Bereinigt um den Währungsverfall gibt Fujifilm noch immer +23,5% an. Das ist ein wirklich gutes Ergebnis.
Viel Umsatz stammt aus dem Profibereich des Fernsehens und Kinos. Es dürfte deshalb auch einleuchten, warum Fujifilm sich beharrlich weigert, irgendwelche Gewinnzahlen für die Unterbereiche zu publizieren.
Im Consumer-Imaging-Geschäft [analoge Filme] trieben stabile Verkäufe der instax-Sofortbildsysteme den Umsatz in die Höhe. Im Juni 2024 kündigten wir die Einführung der instax WIDE 400 an, einer analogen Großformat-Sofortbildkamera, und die Erneuerung der instax mini LiPlay, einer Hybrid-Sofortbildkamera mit Sprachnachrichtenaufzeichnungsfunktion.
- Abgesehen von der exzessiven Eigenwerbung bleibt das Faktum, dass der analoge Bereich (wie immer) massive Gewinne erzielte.
Im professionellen Imaging-Geschäft [Digitalkameras] trugen starke Verkäufe von Digitalkameras zu höheren Umsätzen bei. Im Juni 2024 brachten wir die FUJIFILM GFX100S II, das neueste Modell der GFX-Serie, und die FUJIFILM X-T50, das neueste Modell der X-Serie, sowie zwei neue Objektive auf den Markt.
- 'Starke Verkäufe' klingt gut. Aber 'trugen nur zum Umsatz' bei ist ziemlich wenig. Sofern es Gewinne wären, würde man dies erwähnen. - Vergessen Sie bitte nie, dass Fujifilm von allen Firmen am meisten mit Aussagen bewusst manipuliert und irreführt.
Dennoch erwähnt man an anderer Stelle: Starke Entwicklung der Elektronik- und Imaging-Geschäfte
. Das liegt u.a. an der sich vor allem in den USA extrem gut verkaufenden Edel-Pocket-Kamera X100V mit eingebauter Festbrennweite.
In der Präsentation schrieb Fujifilm: Die Verkäufe von Digitalkameras, insbesondere von Modellen aus dem vorangegangenen Geschäftsjahr, blieben stabil.
- Das ist typisch für die Industrie: Die meisten Modelle verkaufen sich nur innerhalb der ersten 12 Monate gut.
Der Etat für Forschung und Entwicklung sank für das 2. Quartal 2024 (von 5,8 Mrd. Yen im Vorjahreszeitraum auf 5,4 Mrd. Yen = -6,9%). Das ist negativ zu bewerten, weil dazu noch der Ausgleich für die Inflation und den Währungsverfall hinzukommen. Aber es war immerhin deutlich mehr als im direkt davor liegenden Winter-Quartal 2024 mit damals nur 2,5 Mrd. Yen.
Das Management bei Fujifilm blickte im August optimistischer auf 2024/5 als noch im Mai und hob zahlreiche Bilanzprognosen an:
Der Umsatz soll im Konzern um weitere 50 Mrd. Yen auf 3.150 Mrd. Yen steigen, der operative Gewinn um +15 Mrd. auf 300 Mrd. Yen anwachsen. Das klingt nominal gut, berücksichtigt aber nicht die Inflation und den Währungsverfall.
Die Dividende soll (nach dem durchgeführten Aktiensplit) in diesem Geschäftsjahr um 10 Yen je Aktie auf 60 Yen erhöht werden.
Im Bereich Imaging soll der Umsatz um weitere 30 Mrd. Yen auf 510 Mrd. Yen steigen (Vorjahr 469,7), der operative Gewinn um 12 Mrd. Yen auf 112 Mrd. Yen steigen. Auch das ist eher ernüchternd. Denn dazu kommen die Inflation und der weitere Währungsverfall.
Die Detailprognose ist durchwachsen: Der analoge Bereich wurde angehoben auf 310 Mrd. Yen Umsatz (Vorjahr: 297,6) und der digitale Bereich wurde angehoben auf 200 Mrd. Yen Umsatz (Vorjahr: 172,1). Unter Berücksichtigung von Inflation und Währungsverlust wird das knapp ein Nullsummenspiel in Fremdwährung.
Die völlig abwegige Währungsprognose vom Mai musste man komplett korrigieren von 140 Yen zum US-Dollar auf 148 und von 150 Yen auf 168 zum Euro.
Dem Fujifilm-Gesamt-Konzern ging es - angesichts der Weltwirtschaftslage - gut. Um die weitere Zukunft jenes überwiegenden Medizin- und Spezial-Material-Konzerns muss man sich definitiv keine Sorgen machen. In jene beiden Zukunfts-Bereiche fließen auch weiterhin fast alle Investitionen.
Keine Aussagen zum Krieg, den Wirtschaftssanktion oder der KI - wie bei bisher allen Firmen - lassen allerdings kein wirkliches Umlenken erkennen.
Bitte beachten Sie auch die detaillierte Firmenanalyse Fujifilm.
Dann publizierte Nikon seinen Quartalsbericht für sein 1. Geschäftsquartal. Nikon verwendet - wie viele Firmen - das übergreifende Geschäftsjahr April (2024) bis März (2025), nennt es aber vorausschauend 2025. Das hier besprochene erste Geschäfts-Quartal umfasst somit den Zeitraum von April bis Juni 2024 einschließlich.
Der Konzern-Umsatz betrug: 163,896 Mrd. Yen = +3,6% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Das war nur nominal (brutto) gut. Es lag aber bereits unter der Inflation und dem Währungsverfall. - Aber es waren -13% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Winterquartal Q1/2024 (Januar - März).
Der Operative Konzern-Gewinn betrug: 2,95 Mrd. Yen = -10,3% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Aber es waren sogar -44,3% gegenüber dem direkt vorausgehenden Winterquartal Q1/2024. Das lag vor allem an vier anderen Bereichen (Precision Equipment, Healthcare, Components, Digital Manufacturing), welche z.T. heftige Verluste im Frühjahrsquartal 2024 schrieben. Es war reiner Euphemismus, was man dazu schrieb: ein langsamer Start in den anderen Segmenten
.
Nikon selbst gibt an, dass der Währungsverfall einen (bilanztechnisch positiven) Einfluss von +13,1% beim Umsatz und +3,2% beim Operativen Gewinn des Konzerns im zweiten Kalender-Quartal gehabt hätte. Dazu kommt dann noch die Inflation.
Auch der Free Cash-Flow (FCF) verschlechterte sich von -0,6 Mrd. im Vorjahresquartal auf nun sogar -8 Mrd. Yen im Frühjahrsquartal 2024.
Somit muss man sachlich festhalten, dass das zweite Kalenderquartal 2024 für den Gesamtkonzern Nikon (in realer Fremdwährung) schlechter verlief als das entsprechende Vorjahresquartal, und zudem schlechter verlief als das direkt vorausgehende Winterquartal Q1/2024.
Der Umsatz (external customers + Intersegment) betrug: 84,443 Mrd. Yen = +12,7% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Das ist nur nominal (brutto) gut. Es lag aber nur knapp bei der Inflation und dem Währungsverfall des Yen. - Aber es waren immerhin beachtliche +46% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Winterquartal Q1/2024.
Der Operative Gewinn betrug: 17,8 Mrd. Yen = +16,8% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. - Aber es waren gigantische +397% im Vergleich zum direkt vorausgehenden schwachen Winterquartal Q1/2024.
Während der drei Monate bis zum 30. Juni 2024 ... blieben im Geschäftsbereich Imaging Products sowohl die Stückzahlen als auch die Verkaufsmenge auf dem gesamten Digitalkameramarkt aufgrund starker Verkäufe von Produkten der mittleren bis oberen Preisklasse stabil.
- Das ist positiv zu sehen. Es belegt allerdings gleichzeitig die Probleme der billigen APS-C-Modelle.
Im Geschäftsbereich Imaging Products hat das Unternehmen die Umwandlung von RED.com, LLC, einem US-amerikanischen Hersteller von Kinokameras, in eine hundertprozentige Tochtergesellschaft abgeschlossen.
- Nun gut: Ob die gesamte Integration damit wirklich abgeschlossen ist?
Gleichzeitig konzentrierte sich die Gruppe auf die Ausweitung des Verkaufs von Produkten der mittleren bis oberen Preisklasse und Wechselobjektiven für Profis und Hobbyfotografen, insbesondere Z8, Zf, die neu erschienene Z6III und andere spiegellose Vollformatkameras.
- Im Klartext: Es kam zu einer Konzentration auf teurere / Vollformat-Modelle.
Infolgedessen verzeichnete das Geschäftssegment im Vergleich zum Vorjahr sowohl Umsatz- als auch Gewinnsteigerungen aufgrund höherer durchschnittlicher Stückverkaufspreise, unterstützt durch die positiven Auswirkungen der Yen-Abwertung.
- Das ist insgesamt positiv, wenn es auch zum Teil auf eigenen Preiserhöhungen und der Yen-Abwertung beruht.
Zudem ließ man sich erneut breit über die Neuerwerbung Red aus. - Das werte ich eher negativ, weil es zu dick aufgetragen wurde. So etwas deutet darauf hin, dass man Kritik besänftigen will, indem man vor allem die (erhofften) Zukunftspotentiale noch einmal aufzählte.
Nikon gibt an, dass es den größten Umsatz in Yen im Frühjahrsquartal (April - Juni 2024) mit China machte (21,919 Mrd. Yen), gefolgt von den USA (21,012 Mrd.). Europa landete weit abgeschlagen auf Rang drei mit 14,872 Mrd. Yen. - Vorsicht vor Überbewertungen: Das bezieht sich nur auf Verschiffungen aus den Zentrallagern, nicht auf bereits getätigte reale Verkäufe an bezahlende Endkunden. Ferner gruppiert Nikon (eher Länder) die sogenannten Export-Regionen etwas anders als die CIPA (eher Kontinente). Dennoch ist die Reihenfolge bezeichnend. China ist auch laut anderen Statistiken im Kamerabereich deutlich aufsteigend und Europa steigt relativ sowie absolut gesehen ab.
Die Lagerbestände bildeten jedoch einen Wehrmutstropfen: Sie nahmen Ende Juni auf 82,8 Mrd. Yen zu. Das waren +29,8% im Vergleich zum Juni 2023 und +11,4% im Vergleich zum März 2024. Diese Steigerungen lagen über dem Währungsverfall sowie der Inflation und deuteten somit auf eine gezielte Überproduktion hin.
Produzierte / verschiffte / verkaufte Kameras im zweiten Kalender-Quartal 2024 im Vergleich zum den vorherigen Quartalen anhand der von Nikon stark gerundeten Zahlen:
Kompakt- und Bridge-Kameras: wurden seit August 2023 nicht mehr gelistet. Das hat seine Gründe. Faktisch ist der Markt tot.
Bei den Systemkameras (mit und ohne Spiegel) waren es: 120.000 (Q1/2023), 220.000 (Q2/2023), 170.000 (Q3/2023), 250.000 (Q4/2023), 160.000 (Q1/2024) und 230.000 (Q2/2024).
Das war der Zukunftsmarkt. Hier sah es mit +4,5% zum entsprechenden Vorjahresquartal gut aus. Im Vergleich zum direkt davorliegenden schwachen Winterquartal (Q1/2024) waren es sogar +44%.
Bei den Wechselobjektiven waren es: 230.000 (Q1/2023), 330.000 (Q2/2023), 280.000 (Q3/2023), 370.000 (Q4/2023), 270.000 (Q1/2024) und 370.000 (Q2/2024).
Das war ein Teil des Zukunftsmarktes. Hier sah es mit +12% zum entsprechenden Vorjahresquartal ebenfalls gut aus. Im Vergleich zum direkt davorliegenden schwachen Winterquartal (Q1/2024) waren es sogar +37%.
Trotz möglicher Rundungsfehler (auf Zehntausender) bleibt ein Wachstum gegenüber dem Vorjahresquartal Q2/2023 sowie gegenüber dem direkt vorausgehenden Winterquartal (Q1: Januar bis März 2024).
Bitte beachten Sie: Diese Werte wurden von mir zusammengestellt und dann (nach realen Kalenderquartalen) errechnet. Nikon gibt hingegen seine Geschäftsquartale an.
Der Konzernumsatz wurde angehoben um +5 Mrd. Yen auf 750 Mrd. Yen, bei gleichbleibendem operativem Gewinn von: 35 Mrd. Yen (-12% zum Vorjahr). Das klingt dennoch ziemlich verhalten.
Im Bereich Imaging wurde der Umsatz um +5 Mrd. Yen auf nun 305 Mrd. Yen angehoben, der Operative Gewinn wurde um +1 Mrd. Yen auf nun 45 Mrd. Yen angehoben (ca. -3% zum Vorjahr). Das klingt ebenfalls ziemlich verhalten. Nikon schrieb hierzu: Das Betriebsergebnis wird im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von Kostensteigerungen, einschließlich der mit der Übernahme von RED verbundenen Ausgaben, sowie Forschung und Entwicklung zurückgehen
.
Was das Geschäftsumfeld für das am 31. März 2025 endende Jahr im Geschäftsbereich Imaging Products betrifft, so wird für den Markt für Digitalkameras ein weiterhin stabiler Markt prognostiziert. Wir erwarten ein Marktwachstum, insbesondere für Produkte der mittleren bis oberen Preisklasse.
- Der gesamte DCIL-Markt [Systemkameras] bleibt stabil. Der Markt für Mittel- und Oberklassemodelle dürfte wachsen.
- Zudem hielt man fest: weiterhin starke Leistung des Geschäftsbereichs Imaging Products
Ferner gab man an: positive Auswirkungen der Yen-Abwertung im Geschäftsbereich Imaging Products.
Die unrealistischen Währungsprognosen vom Mai wurden nur etwas korrigiert: von 155 auf 158 Yen zum Euro und von 145 auf 148 Yen zum US-Dollar. Nikon spekulierte also auf einen seit Juli 2024 steigenden Yen.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen im Imaging (weiterhin) von 21 Mrd. Yen auf 24,5 Mrd. Yen (+16,7%) im laufenden Geschäftsjahr steigen.
Zudem hielt man die abgesenkte Mai-Prognose für Kameras und Objektive aufrecht: Für Systemkameras solle der Weltmarkt bis März 2025 nur noch 6,1 Mio. umfassen, von denen Nikon 850.000 liefern will, was einem Marktanteil von ca. 14% entspräche. Bei Objektiven soll der Weltmarkt bis März 2025 nur noch 9,6 Mio. Stück betragen, von denen Nikon 1,35 Mio. liefern will, was einem Marktanteil von ca. 14% entspräche. Nikon sieht sich somit auf Expansionskurs. Dazu muss Nikon seine Produktion weiter steigern.
Die Dividende will man im laufenden Jahr um 5 Yen auf 55 erhöhen.
Dem Konzern ging es insgesamt gut. Aber einige negative Details waren ersichtlich. Vor allem einige Zukunftsbereiche schwächelten.
Dem Imaging ging es insgesamt im Vergleich deutlich besser, und man ist bei Nikon für die Zukunft hierbei auch weiterhin optimistisch. Insbesondere stellte das Imaging im Frühjahrsquartal für Nikon den Gewinnmotor dar, der die anderen Konzern-Bereiche stützte.
Zur GenKI, zu den Wirtschaftssanktionen oder den andauernden Kriegen findet sich allerdings nichts Konkretes.
Nominal in Yen sah es bei allen Konzernen gut bis sehr gut aus. Real unter Berücksichtigung der Inflation und vor allem des dramatischen Yen-Verfalles muss man dies allerdings deutlich einschränken.
Uneinheitlich fiel das zweite Quartal für die Konzerne aus: bei manchen ging es (nominal) aufwärts bei anderen abwärts. Real unter Berücksichtigung der Inflation und vor allem des dramatischen Yen-Verfalles sah es im zweiten Quartal jedoch (wie vorausgesagt) fast überall mäßig gut aus. Denn viele Konzerne hatten noch immer mit ihrer Diversifizierung sowie Umstrukturierung zu kämpfen (auch diejenigen mit scheinbar guten Bilanzen).
Hinzu kommt ein von mir in den letzten Bilanzanalysen zwar immer erwähntes Phänomen, das jedoch nicht von allen in seiner Tragweite verstanden wurde: Inflation und Währungsverfall. Früher baute die japanische Wirtschaft jahrzehntelang auf geringe Inflation und zumindest weitgehende Währungsstabilität auf. Diese lapidare Änderung brachte jedoch alles durcheinander und führte dazu, dass die japanische Wirtschaft sogar unter die sehr leidende deutsche abfiel (auf Platz vier). Korrekt gelesen. Obwohl japanische Konzerne ständig höhere Bilanzzahlen präsentieren, sank das Land insgesamt steil ab.
Die Lagerbestände waren Ende Juni 2024 bei allen Firmen noch immer hoch bis zu hoch. Das geht mit schnell veraltenden Elektronikprodukten nicht lange gut. Und die sogenannte 'Vorproduktion' für das (hoffentlich bessere) Weihnachtsgeschäft funktionierte in den letzten Jahren bereits nicht wirklich.
Über die ständig weiter schrumpfenden Kamera-Unter-Bereiche kann man immer weniger aussagen. Viele Konzerne vertuschen Details oder verschweigen inzwischen den ganzen Bereich der dedizierten Kameras in den Berichten.
Weiterhin ignoriert man die weltweit geführten Kriege und den ständig von den USA weiter eskalierten Wirtschaftskrieg gegen China. Die Inflation reicht man mit höheren Preisen bei Neuprodukten an die 'dummen' Kunden weiter.
Beim Yen ist man sogar so optimistisch, dass er sich noch in diesem Jahr 2024 wieder erholt - also massiv aufwertet.
Noch immer bietet keine Firma eine ernstzunehmende Antwort auf die KI oder die GenKI. - CAI ist keine Antwort, sondern ein lächerlicher Irrweg.
Nebenbei publizierte der Objektivhersteller Tamron in seinem Quartalsbericht (Q2/2024 Folie 7: Photographic Products), dass er zwar im ersten Halbjahr (als Umsatz berechnet) 54% der Objektive für sich herstellte, aber in 46% der Fälle für Fremdhersteller tätig war. Gerüchte darüber kursierten seit Jahren, wurden jedoch früher immer dementiert.
Zunehmend fällt jedoch eine Häufung von Management-, Verwaltungs- und Organisationsproblemen sowie -Fehlern auf. Die 2020 entstandenen Zuliefer- und Versandprobleme haben noch immer nicht alle Firmen völlig in den Griff bekommen. Sichtbar wird dies alles an extrem wechselhaften Bilanzzahlen - auch im Imaging. Da sich hierbei Firmen je nach Quartal unterscheiden und die Abweichungen auch extrem sind, kann man dies nicht mehr auf die jahreszeitlichen / saisonal üblichen Schwankungen schieben. Die Welt hat schließlich die Pandemie vor Jahren bereits hinter sich gelassen respektive deren Ende erklärt.
Man kann es auch nicht auf die seit Jahren betriebenen vielen Kriege oder die Wirtschaftssanktionen schieben. Denn z.B. die wohlhabenden Chinesen, welche unter den Wirtschaftssanktionen am heftigsten leiden, und die Amerikaner, welche am Krieg und den Wirtschaftssanktionen profitieren, kaufen immer mehr ein, während am anderen Extrem Europa kontinuierlich abfällt. In der Summe hielt sich die letzten Jahre die Produktion und Verschiffung dennoch erstaunlich konstant um die 8 Mio. Stück. Eigentlich wäre dies von außen betrachtet eine vermeintlich stabile Situation. Aber das Gegenteil war seit Jahren der Fall: Es herrschte eine zunehmende Volatilität vor.
So verbuchte Nikon beim operativen Gewinn im Imaging im ersten Kalenderquartal (Q1/2024) -79,7% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Weihnachtsquartal Q4/2023. Aber im direkt darauf folgenden Frühjahrsquartal schoss der operative Gewinn im Imaging wieder um +397% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Winterquartal Q1/2024 in die Höhe. Also hat sich vom Weihnachtsquartal (Q4/2023) zum darauf folgenden Winterquartal (Q1/2024) der Operative Gewinn rund gefünftelt, um im direkt darauf folgenden Frühlingsquartal (Q2/2024) sich wieder rund zu verfünffachen. Das waren extreme Ausschläge.
Die Kamerahersteller spürten immer direkter die Kaufsucht (der überwiegend Reichen) oder den Unwillen der potentiellen Kunden (durch Kaufenthaltung) bei jedem neuen Produkt. Vor allem scheint entweder bei manchen Managern / Entscheidern jeder Bezug zu den Kunden verloren gegangen zu sein (Wunsch und Wirklichkeit), oder die Fähigkeit, deren Signale richtig zu deuten. Bei manchen explodiert bei Vorstellung eines neuen Kameramodells die Nachfrage jenseits jeder denkbaren Produktionskapazität und bei anderen müssen (relativ neue) Ladenhüter mit drastischen Rabattaktionen in den Markt gedrückt werden. - Beides hatte inzwischen direkten Einfluss auf die Quartalszahlen.
Aber nur wenige Trends hielten lange an. Nicht selten mussten Firmen ein oder zwei Quartale später diametral entgegengesetzte Ergebnisse publizieren.
Diese Unstetigkeit ist gefährlich. Aber sie ist aufgrund der geringen Anzahl der verbliebenen Kunden / Käufer verständlich: Wenn im Jahr 2012 eine Firma ein Produkt von über hundert Kameras (inklusive den vielfarbigen Pocket-Versionen) 'am Markt vorbei' konzipierte oder zumindest in der Stückzahl nicht angepasst produzierte, ging dies bei über 120 Mio. Stück unter. Vor allem konnte man dies damals bilanztechnisch aufgrund des angeblich unbegrenzten weiteren Wachstums der Fotografie 'verschmerzen'.
Nachdem man allerdings rund 94% der Kamerakunden / und Kamera-Verkäufe je Jahr verloren hatte, wirkte sich jede Fehlentscheidung bei einem neuen Kamera-Modell 2024 sofort in den Bilanzen spürbar aus. Elementare Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen können somit mittelfristig nicht nur essentielle Marktanteile kosten, sondern Kamerahersteller in ernstliche Schwierigkeiten bringen.
Um jedoch die Frage nach den 'richtigen' Entscheidungen im Voraus auch nur halbwegs zutreffend beantworten zu können, müssten die japanischen Hersteller auf ihre echten End-Kunden hören. Das ist und bleibt jedoch reine Illusion. Bestenfalls hören sie auf direkt von ihnen finanziell abhängige Markenbotschafter (Ambassadore) oder die nur an (noch mehr) Geld interessierten Influencer, welche weitgehend kritiklos jedes neue Produkt hochjubeln, da es für sie u.a. Umsatzprovisionen generiert. Die typische 'Brandrodung', bei der für die Kamerahersteller letztendlich nur Asche und 'ausgelaugte' Kunden übrig bleiben.
Dass die Arbeitslosenzahlen in Deutschland auch im Juli überproportional stiegen, war erwartbar. Denn immer mehr Firmen entließen oder kündigten Entlassungen an. Dass jedoch auch große US-Konzerne erhebliche Probleme hatten, kam unerwartet. So musste Intel nach einem herben Verlust im 2. Quartal bekanntgeben, dass man über 15.000 Mitarbeiter kurzfristig (noch 2024) entlässt.
Bereits einen Tag danach überschlugen sich die Ereignisse: Weitere Technik-Giganten der USA (u.a. Apple, Amazon) meldeten schlechter als erwartete Quartalsergebnisse. Es gab ganze Listen von Massenentlassungen bei diesen Firmen: Techcrunch, Forbes. Wieder aufflammende Rezessionsängste, unerwartet steigende Arbeitslosenzahlen in den USA (4,3%) bei gleichzeitig weniger offenen Stellen führten an den sowieso volatilen Börsen zu entsprechenden Ausschlägen. Dass in der US-Landwirtschaft die Vogelgrippe als inzwischen landesweite Seuche unter Kühen wütete, verschlimmerte die Lage noch weiter. Deshalb erwarteten alle, dass die US-Zentralbank auf ihrer nächsten Tagung im September (noch rechtzeitig zur Rettung des Wahlkampfes der Demokraten) die Zinsen senken würde.
In Deutschland sank der ifo Geschäftsklimaindex im August jedoch unerwartet weiter.
Auch der Umstand, dass es in Deutschland inzwischen 70-80 Messerstechereien täglich auf offener Straße stattfanden (allein in Berlin 10 jeden Tag), und es erneut einen nicht mehr zu vertuschenden Terroranschlag in Solingen gab, beruhigte die Stimmung nicht.
Zum sogenannten 'Sommerloch' und den entsprechenden Nachrichten der Fachpresse siehe auch den Kommentar: Verspätete Banalitäten.
Instagramm geriet wieder einmal in die Schlagzeilen, weil es die Fotos zahlreicher Nutzer unwiederbringlich löschte. Warum sollte ein Großkonzern (Meta, Facebook) mit monatlichen Milliarden-Gewinnen auch Sicherungskopien für seine bezahlenden Kunden anlegen? - Es bleibt dabei: Jeder Fotograf und Videograf muss sich selbst um eine eigene Datensicherung kümmern.
Sony bewarb eine neue Sensor-Technologie, welche (wie immer) zuerst bei Smartphones verwendet wird. Durch die größere Brunnentiefe können HDR-Aufnahmen mit nochmals größerem Dynamikumfang aufgenommen werden. (Weitere Sekundärquelle.)
Canon USA stand 2024 immer wieder negativ in der Presse, weil es u.a. erneut bis zu 15% seiner Mitarbeiter entließ. Darunter befanden sich (wie üblich) viele alte Mitarbeiter, welche man dann durch billigere, weil unerfahrene junge neue Mitarbeiter ersetzt. Eine vermutlich nicht zutreffende Artikelserie über eventuelle Rückzahlungen von Steuervergünstigungen förderte allerdings weitere 'uralt-kapitalistische' Erpressungsmanöver des US-Ablegers zu Tage. Hintergrund scheint jedoch der seit immerhin 16 Jahren in den USA kontinuierlich rückläufige Umsatz (und Gewinn) zu sein. - Vorsicht: Das betrifft nicht nur Kameras, sondern alle dort von Canon vertriebenen Produkte und Dienstleistungen. Die USA waren und sind für viele Produkte der Kernmarkt, der mit Dumpingpreisen hart umkämpft wird. Bei den dort üblichen oft geringen Gewinnmargen muss jedoch eine große Absatzmenge das ausgleichen, sonst geht die Rechnung nicht auf. Bei sinkenden Absatzmengen gerät solch ein Geschäftsmodell schnell in Schieflage. - Fazit: Preiskriege um Marktanteile sind teuer. Canon kann sich das eventuell nicht mehr leisten. Das wäre ein weiteres Zeichen dafür, dass Canon bald weitere Marktanteile verliert.
Ricoh stellte zwei neue Kompakt-Kameras für Industrieanwendungen vor: RICOH G900 II und G900SE II, welche erstmals auch einen Passwort-Schutz anboten. Mehr als 20 Jahren nach Smartphones wagte der erste Hersteller dedizierter Kameras auch einen Anfang - allerdings nur für Firmenkunden für zwei sehr teure und spezielle Kompaktkameras.
Die angeblich mit analogen Filmen so erfolgreiche Firma Kodak Alaris wurde erneut verkauft. Kodak Alaris war ein Nachfolger des 2012 insolventen Konzerns Eastman Kodak. Diesmal wurde die Firma von einer US-Investmentfirma erworben, die berüchtigt dafür ist, Aufkäufe rücksichtslos zu zerlegen, auszuschlachten und die (danach wertlosen) Teile mit schönredenden Hochglanzprospekten meistbietend an Naivlinge zu verkaufen. - Auch im Finanzwesen finden sich derart Unerfahrene und Gutgläubige. - Diejenigen Hochjubler von angeblichen Erfolgen der analogen Filmindustrie dürfen mit ihrem privaten Geld mitbieten. Aber jene sind schlau genug, dass sie diesen Unsinn nur den eigenen gutgläubigen Followern erzählen.
Dass einige Kamerahersteller noch immer weder die eigene Zulieferung von Bauteilen noch Rohstoffen im Griff hatten, sondern auch die Auslieferung nicht wirklich organisieren konnten, wurde im August erneut an Canon ersichtlich, das eine lange Liste an nicht lieferbaren Teilen publizieren musste. Darunter befanden sich wichtige Teile u.a. Akku-/Hochkant-Griffe für die R5II. In den USA empfahl man deshalb den Fotografen, blind auf Vorrat vorzubestellen, damit man überhaupt noch im Jahr 2024 etwas erhält.
Da Adobe aufgrund seines seit Jahrzehnten inakzeptablen Fehlverhaltens gegenüber seinen Kunden (insbesondere in letzter Zeit den Fotografen) zunehmend in der Kritik stand, publizierte die Jubel-Zeitschrift PetaPixel zuerst ein angebliches Interview, das jedoch keine kritischen Nach-Fragen beinhaltete (die Influencer bezeichneten das alles sowieso als 'chatted' - nettes Geplauder), in welchem sich Adobe dafür fast eine Stunde lang mit den üblichen nebulösen Marketing-Parolen auf die wie in einer Diktatur vorher eingereichten Fragen für sein angeblich absolut zulässiges Verhalten rechtfertigen durfte. - Anschließend reichte man nochmals eine demagogische Hetzschrift gegen die Opfer - die Fotografen - nach, weil sie angeblich zu Unrecht Galle spien. Allerdings war es genau anders herum, als in jenem Artikel beschrieben: Es waren seit Jahren auch und vor allem die Programmierer bei Adobe auf den unteren Ebenen, welche jeden Fortschritt bekämpften und vor allem noch nicht einmal die von ihnen selbst eingebauten Fehler behoben. So war der bekannte, weltweit gemeldete neue Fehler in Lightroom auch nach Monaten nicht behoben.
In den USA wurde das Hobby der Fotografie als das tödlichste im Grand Canyon National Park ausgezeichnet. Einerseits war dies ein Beleg dafür, dass viele Menschen immer unvorsichtiger wurden, andererseits ein Beleg, wie wenig wirklich wichtige Dinge es noch aus der Fotografie zu berichten gab.
Das im Sommerloch besprochene und hochgelobte neue Stativ von Sirui Rapid System SQ75+VHS10 war bezeichnend für den Wechsel der gesamten sogenannten Foto-Wirtschaft zu Video. Denn es wurde mit seinem schweren, stabilen Doppelrohren als is designed to meet the needs of high-end, professional videographers and photographers
als besonders geeignet für Fotografen von der Fachpresse bezeichnet. Bei 5,9 Kilogramm Leergewicht (ohne Trage-Tasche und Zubehör) wünsche ich jedem Fotografen damit viel Freude beim Transport auf Wanderungen und Bergtouren. Gewöhnen Sie sich daran: Im Filmbereich ist alles viel schwerer - und teurer.
Anfang August ging die bundesweite Fotostudio-Kette Studioline in Insolvenz. Gemäß eigenen Angaben war das Unternehmen 2024 Marktführer in der Studio-Porträtfotografie. Nicht nur das Dach, sondern auch die rund 80 Fotostudios in allen 16 deutschen Bundesländern, insbesondere in den Großstädten, waren von der Insolvenz betroffen. Rechtsanwälte Reimer als Insolvenzverwalter gaben an, dass die allgemeine Kaufzurückhaltung der Kunden infolge der Inflation, der geringere Kundenverkehr in den Einkaufszentren, in denen sich die Studios überwiegend befinden, sowie die gestiegenen Kosten der Studios infolge der Erhöhung der Indexmieten
dafür verantwortlich waren. Aus Insiderkreisen wurde mitgeteilt, dass die Arbeitsbedingungen bei jener Firma aber bereits vorher sehr schwierig waren, um es höflich auszudrücken. - Dennoch war der zum Optimismus verpflichtete Insolvenzverwalter natürlich optimistisch, dass die gesamte Firma inklusive Filialen gerettet werden könnten. Da war ich weniger optimistisch. Denn an den Rahmenbedingungen der Foto-Wirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Deutschland hatte sich nichts geändert.
OpenAI publizierte, dass man noch enger mit US-Behörden bei KI zusammenarbeiten will und diesen die neuen eigenen KI-Modelle frühzeitig zeigt. Das klingt nach Erfüllung der neuen moralischen Forderungen von Vizepräsidentin Harris. Aber in Wirklichkeit ist das seit 2001 unter dem Patriot-Act von den Geheimdiensten der USA erzwungener Normalzustand. Es geht den USA (auch bei der KI) um die eigene Machtsicherung, nicht um ethische Prinzipien.
Wie CAI für die GenKI arbeitet: Im Sommerloch wurden immer mehr (von daran interessierter Seite bezahlte?) Artikel zu CAI - mit an den Haaren herbeigezogenen und unlogischen Thesen - publiziert, da es angeblich der falsche Weg sei, mit KI und GenKI erstellte (also in den Augen der Anhänger von CAI gefälschte
) Fotos und Video zu erkennen. Jene Erkenn-Software für KI-Produkte fördere die GenKI und das Fälschen, weil angebliche Foto-Fachzeitschriften jede Erkennungssoftware (wie in jenem Artikel) als unbrauchbar abtun.- In Wirklichkeit schädigte diese Hetze gegen KI und die einseitige Bevorzugung von CAI jedoch alle ehrlichen Fotografen, die noch mit dedizierten Kameras arbeiten. Denn es geht hier nur darum, ebenfalls wertlose Hard- und Software zwangsweise zu verkaufen. Wertlos ist jene Methode CAI, weil dabei viel zu viele Fälschungsmöglichkeiten existieren. - Generell wird der Ansatz 'Wahrheit durch Geld' zu erzwingen immer scheitern. Denn es verdienen zu viele Leute weltweit daran: an der angeblichen 'Wahrheit', welche offiziell erwünscht ist, sowie an den anderen 'Sichtweisen'. - Aber alle Gegenargumente werden von den fanatischen Anhängern des CAI geleugnet: Das rein kommerzielle Produkt CAI würde in den Augen der Anhänger (auch in der sogenannten Fachpresse) zu langsam durchgesetzt. Deshalb müsse man es nun über die Medien und ggf. auch gesetzlich erzwingen - damit einige Befürworter sich wieder eine goldene Nase daran verdienen. Dadurch wird GenKI in den Augen vieler Anwender noch attraktiver, weil preiswerter als Fotos mit dedizierten Kameras, die durch CAI sinnlos verteuert werden. Der einzige Weg, Fälschungen zu erkennen, ist, den eigenen Verstand zu verwenden. Jede - vor allem für Geld angebotene - 'Hilfe' verleitet nur zur eigenen geistigen Bequemlichkeit. Aber Technik alleine kann niemals die hundertprozentige Garantie für Wahrheit liefern.
Laut Recherchen der New York Times gaben im zweiten Kalenderquartal 2024 alleine die US-Konzerne (Google) Alphabet, Amazon, Apple, Meta und Microsoft 59 Milliarden US-Dollar für die Weiterentwicklung der Künstlichen Intelligenz aus - insbesondere für die dazu erforderliche Hardware (Rechenzentren und Computer).
Angeblich sei laut einer Studie die Reihenfolge der KI-Anwendungen im zweiten Kalenderquartal weltweit wie folgt gewesen: Texterstellung, Hausaufgaben, Suchanfragen, Coding/Programmierung. Die Bilderzeugung rangierte erst auf Platz 5.
Trotz der vor allem in Deutschland geschürten Hetze gegen KI war scheinbar beim Cannes Werbefilmfestival im Juni bei jedem dritten Beitrag KI im Spiel gewesen.
Der bisherige Hardware-Hersteller Nvidia für KI will scheinbar auch in die (Gen)KI-Software einsteigen. Dazu verwendet er angeblich unerlaubt u.a. YouTube-Videos.
Alle Firmen rüsteten ihre GenKI-Software laufend mit immer mehr Funktionen auf. Hier ein kurzer Bericht über die Verbesserungen bei Amazon Web Services.
Das neue Smartphone von Google Pixel 9 bot Mitte August die neue Alibi-Funktion 'Add Me': KI im Smartphone erlaubt einem, sich nachträglich in ein Gruppen-Foto hineinzumanipulieren.
Die Miet-Software respektive Smartphone-App für moderne iPhones Halide 2.15 wurde Mitte August angepriesen als The Anti-Intelligent Camera
- also die Kamera ohne künstliche Intelligenz. Sie versucht viele KI-Werkzeuge im Smartphone zu umgehen, um nur Einzelaufnahmen mit dem Smartphone zu machen und diese als Foto in SDR-Qualität (Standard Dynamikumfang) mit Rauschen etc. als DNG (RAW) und JPEG zu liefern. Die Hersteller listen die Vorteile für künstlerische Fotografen auf, welche die Aufnahme selbst steuern wollen. Ob die gesamte Anwendung jedoch - wie behauptet - völlig ohne jegliche KI auskommt, darf bezweifelt werden, da man als Anwender angeblich keinerlei Kenntnisse zur DNG-/RAW-Entwicklung benötige, um das Bild selbst auf dem Smartphone zu entwickeln. Dennoch war auch dies - aufgrund der Übermacht der KI und GenKI - inzwischen eine moderne Marktlücke, für einige Anwender der Smartphones: 'Zurück zu verrauschten sowie verwackelten Fotos.' Aber die Mehrheit wird das kaum anwenden. Falls doch, dann werden Apple und andere Firmen ganz schnell nachziehen und es zusätzlich anbieten. - Im Übrigen bewies hier wieder einmal ein Software-Hersteller, dass man angeblich unveränderbare RAW-Dateien manipulieren kann. Er konnte sogar den Sensor und den dahinter liegenden Prozessor manipulieren, um seine andersartigen Fotos zu erhalten. (Siehe RAW-Betrug.) D.h.: Man kann es auch mit CAI so machen: Erst das Bild abändern und sich danach das vermeintliche Gütesiegel respektive Echtheitszertifikat für das manipulierte Bild holen.
In den USA gab der frühere Google-Chef ein Interview an seiner Stanford Universität. Dabei erklärte er, wie in der Marktwirtschaft - vor allem in den USA - gearbeitet wird: Man stielt alles. Hat man damit Erfolg, dann kann man sich die besten Anwälte leisten, um jeden Prozess niederzuschlagen oder zu gewinnen, oder den Gegner zur ruinieren oder zu zerstören. Ist es ein Misserfolg, geht man in Insolvenz, gründet eine neue Firma und stielt dann etwas anderes, bis man Erfolg hat. Denn niemand verklagt eine Pleite gegangen Firma. Deshalb darf jeder auch Fotos und Videos stehlen, um seine KI-Software damit aufzubauen. Im Sommerloch regten sich viele wieder einmal über diese seit Jahrzehnten in den USA bekannte Wahrheit auf.
Ende August wurde Ideogram 2.0 dafür berühmt respektive berüchtigt, wie hochwertig die damit erzeugten Fotos waren.
Die CIPA publizierte die Zahlen zum Monat Juli sowie die Grafik der Verschiffungen. - Je nach Browser-Einstellungen lädt es diese Dateien sofort auf Ihren PC in den voreingestellten Download-Ordner herunter, statt sie im Browser anzuzeigen.
Die Juli-Zahlen zeigten einen Aufschwung und lagen trotz der schwierigen Wirtschaftslage sehr hoch. Sie lagen in zahlreichen Kategorien über den (damals hohen) Juli-Zahlen des Vorjahres 2023.
Die Gesamtzahlen der Produktion veränderten sich um: +3,8% im Vergleich zum Juli 2023. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden Monat Juni 2024 waren es +19,2% oder über +121.000 Stück. Insgesamt über 752.000 produzierte Kameras waren auch der höchste Juli-Wert der Jahre 2020 bis 2024. Viele Medien werden dies feiern.
Die Produktion der Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) veränderte sich um: +24,5% im Vergleich zum Juli 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Juni 2024 waren es sogar +30%. Eine monatliche Produktion von über 178.000 dieser technisch den Smartphones unterlegenen Modelle halte ich für deutlich zu hoch.
Die Produktion der DSRL-Kameras veränderte sich um: -42,4% im Vergleich zum Juli 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Juni 2024 waren es +3,7% oder fast +3.000 Stück. Diese noch immer fast 78.000 Stück (im Juli) waren ebenfalls zu hoch. Man weigerte sich somit noch immer, endlich die Überproduktion jener ungeliebten Kameras massiv abzubauen.
Die Produktion spiegelloser Kameras veränderte sich um: +11,2% im Vergleich zum Juli 2023. Es handelte sich mit über 496.000 Stück um den höchsten publizierten Juli-Wert. Gegenüber dem direkten Vormonat Juni 2024 stieg die Produktion um +18,5% oder fast +78.000 Stück.
Die Gesamtzahlen der weltweiten Verschiffung veränderten sich um: +8% (auf über 801.000) im Vergleich zum Juli 2023. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden Juni 2024 waren es allerdings +14,3% (oder fast +100.000 Stück).
Die Gesamtzahlen der Verschiffung nach Europa veränderten sich um: +10,1% (auf fast 202.000) im Vergleich zum Juli 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Juni 2024 waren es +17,9% oder fast +31.000 Kameras mehr. Das war eine deutlich positive Nachricht für Europa. Offenbar erwartete man von Europa im saisonal immer flauen Sommer deutlich mehr.
Die -6,1% niedrigeren Produktionszahlen im Vergleich zur Verschiffung im Juli 2024 sind positiv zu werten, da man die übervollen eigenen Zentrallager weiter leerte.
Im Juli nehmen die Produktionszahlen zum Juni meist etwas (-2% im langjährigen Mittel) gegenüber dem Vormonat Juni ab. Wir hatten im Juli 2024 jedoch ein Wachstum von +19,2% zum direkten Vormonat Juni (2024) zu verzeichnen. - Daraus folgt, dass man (saisonal unerwartet) die Produktion drastisch (um über +121.000 Stück) anhob. Die Überproduktion war nun kaum mehr zu stoppen.
Fazit: Die sehr hohe Zahl der spiegellosen Kameras ist positiv zu werten. Aber die zu hohen Zahlen der beiden eher ungeliebten Kameraklassen DSLR und Kameras mit fest eingebautem Objektiv sind negativ zu werten. Ebenso unerwartet für den Juli sind die insgesamt deutlich gestiegenen Produktionszahlen zum direkt vorausgehenden Monat Juni. Erneut muss man festhalten, dass ein Gesamtergebnis 'optisch' zwar 'gut' aussehen kann, aber Problemfelder in den Details aufzeigt. - Auch die anhaltenden Rabatt-Aktionen weltweit zeigten, dass sich diese Produktionszahlen (abgesehen von den üblichen Engpässen bei Neuerscheinungen) bisher kaum absetzen ließen. Klare Trends oder gar eine Strategieänderung der Hersteller waren 2024 nicht absehbar. Es herrschte weiterhin das Prinzip Hoffnung vor, auf ein besseres Restjahr 2024. Anders ließen sich die angelaufenen +5,5% in der Gesamtproduktion aller Kameras der ersten 7 Monate (im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) nicht bewerten.
Dazu gibt es Grafiken sowie errechnete Jahresprognosen für die Gesamt-Produktion.
Die Fußball-Europameisterschaft brachte maximal ein kurzes ökonomisches Strohfeuer. Die deutsche Wirtschaft lief danach immer schlechter und zwar auf fast allen Gebieten. Im September befürchteten immer mehr Analysten eine Rezession für das Gesamtjahr (2. Quelle). Das musste sogar das Grüne Wirtschaftsministerium bestätigen. Beim Ifo-Institut sah die Diagnose noch niederschmetternder aus. Aus der Wirtschaft selbst kamen sowieso nur noch Hiobsbotschaften. Hier das DIW und der seit 4 Monaten steil fallende Einkaufs-Manager-Index (2. Quelle).
Schuld waren laut den Grünen natürlich nicht ihre überzogene Ökopolitik oder die verfehlte Wirtschafts- und Kriegspolitik mit weltweiten Sanktions- und echten Kriegen, sondern die Deutschen, welche angeblich zu viel sparten, wie sie durch ihre bezahlten Propagandisten seit Jahren verlauten ließen. Die Arbeitslosenzahlen stiegen immer weiter. Nur die Kriegswirtschaft und Rüstung florierte - wie in den USA. Und die grünen Kriegstreiber wollen die überhitzte Rüstungsindustrie noch weiter fördern.
Aber das war ja jedem klar, denn das politische Motto der Grünen (hier ein Original-Plakat 1994) hieß schon immer 'Frieden schaffen mit noch mehr Waffen' - oder so ähnlich.
Nachdem auch die EZB ihre Leitzinsen erneut senkte gingen die Börsen einem erneut glänzenden Vorweihnachtsgeschäft entgegen. Auch in den USA führte die Zentralbank massive Zinssenkungen (doppelt so viel wie die Analysten erwarteten) für die Wahl der Demokraten durch und signalisierte gleich noch weitere in den kommenden Monaten. Jedoch sank im September der Einkaufsmanagerindex vor allem im verarbeitenden Gewerbe unerwartet deutlich und die Inflation stieg wieder an.
Canons Manager hatten ihre Zulieferketten noch immer nicht im Griff. Zwar sei das angeblich ein weltweites Problem, betraf faktisch jedoch nur Canon so stark, dass man im September von bis zu 6 Monaten Lieferverzug sprach. Hier die Original-Canon-Quelle aus dem Japanischen übersetzt. Neben den beiden Kameras R1 und R5II sowie dem Objektiv RF200-800mm F6.3-9 IS USM, waren es 10 wichtige Zubehörteile, welche Canon nicht schnell liefern konnte. Kurz darauf wurde bekannt, dass in den USA der EL-1 Systemblitz von Canon schon seit einem Jahr nicht mehr lieferbar war. Hier die Original-Liste bei Canon Japan Liste (Deutsche Übersetzung).
Im September hatte Sony erneut Probleme mit seinen Firmware-Updates und musste eines zurückziehen. Auch dort wurde immer schlampiger programmiert und noch weniger getestet.
Als ob die Bildqualität nicht schon genug verschlechtert worden wäre, bot die schwedische Firma LC-Tec einen variablen elektronischen Diffusions-Filter an, welcher die Bildqualität vor allem für Video kontinuierlich herabsetzen kann. Das soll als Kunstfilter verwendet werden.
Für Sammler brachte Nikon eine weitere Kunstserie der Zf heraus. - Fast jeder Hersteller produziert inzwischen für den Sammler-Markt.
Black Magic gab bekannt, dass ihre neue 17K-Video-Kamera nur 30.000 US-Dollar kostet. Für eine derart hochwertige moderne Video-Kamera ist das 'unerwartet' niedrig. In Europa war sie für rund 27.000 Euro erhältlich. Damit dürfte hoffentlich auch das Gerede beendet sein, dass niemand 8K benötige oder gar wolle. Die Filmindustrie war bereits bei 16/17K angekommen.
Die weltweit größte Online-Foto-Fachpublikation PetaPixel lobte Leica dafür, dass man bei der M11-D endlich das rückwärtige Display wieder von digitalen Kameras entfernt hat. - Erstaunlich: Denn exakt jenes rückwärtige Display, auf dem man sofort das Bildergebnis sehen konnte, und dadurch seine eigene Lernkurve in der Fotografie und Videografie erhöhte, war der einzige Grund dafür, dass digitale Kameras in den 1990er Jahren Erfolg hatten. Mit rund 9.400 US-Dollar war jene Leica Sucherkamera auch eher ein Sammlerstück.
Wie schlecht es den Berufsfotografen ging, belegte eine Studie von Neurapix, welche feststellte, dass viele unter Druck standen und lange Arbeitszeiten hatten. Das kann man so einmal stehen lassen, weil viele davon berichten. Der Haken liegt darin, dass diese Firma explizit die Bildbearbeitung untersuchte und dort schlichtweg Stunden aufaddierte zur Bildbearbeitung je Woche. Aber das variiert bereits je nach Berufsfotograf und Stil und Auftragslage etc. Noch unseriöser wird es jedoch, wenn man weiß, dass jene Firma Neurapix exakt die angebliche Lösung bereithält - nämlich KI-gestützte Bildbearbeitung (online) für einen hohen Preis. Sofern Sie also unter Stress, Überlastung, Burnout oder Augenschmerzen leiden, nimmt jene Firma ihnen die Arbeit gerne kostenpflichtig ab. Es war ein Trauerspiel, was 2024 auch von angeblichen Foto-Fachmagazinen unkritisch als 'Studie' publiziert wurde.
Dennoch berichteten weltweit immer mehr Berufsfotografen 2024 zunehmend über 'das schlechteste Jahr' überhaupt.
Ende September wurde wieder einmal (typisch vor Weihnachten) ein angeblich 'starker und unaufhaltsamer Trend zu analogen Filmkameras' hochgejubelt. Vor allem junge Menschen wollten diese Kameras kaufen und böten dafür angeblich bis zu 5-stellige Euro-Beträge. Hier der Original-Bericht aus Japan (übersetzt) und die aufbauschende Sekundärquelle bei PetaPixel. - Das war wieder einmal Retro-Kult pur - zumindest in Japan. - Passend dazu meldete Ilford, dass diese winzige Restfirma eine limitierte Retro-Auflage von manchen Filmen herstellen wird.
Das Wirtschafts-Magazin Nikkei gab ein Diagramm mit den Marktverteilungen zum Jahr 2023 bei digitalen Kameras heraus. Nikkei behauptete, dass Canon angeblich 46,5% der verschifften Digitalkameras 2023 hergestellt hatte. Dabei bezieht die Zeitung sich auf eine Datenerhebung von Techno Systems Research. Sony hielt einen Marktanteil von 27,9% und Nikon von 11,3%, Fujifilm 6,0% und Panasonic 3,6%. Japanisches Original, Englische Sekundärquelle dazu.
Sehen Sie diese veralteten Daten mit einem Augenzwinkern. Denn die verwendeten angeblichen 7,18 Mio. verschifften Kameras stimmen überhaupt nicht mit den offiziellen Angaben der CIPA (7,72 Mio.) überein. Es stimmt auch dann nicht, wenn man diese Zahl für nur 95,3% ansetzt. Zudem passt auch nicht die Angabe, dass es -0,3% weniger Verschiffungen waren als im Jahr zuvor (2022). Es passt nichts. Da die Differenz der beiden Verschiffungszahlen 7-8% beträgt, dürfen Sie selbst festlegen, wem dieser fehlende Marktanteil gehört.
Dann habe ich mir noch die Mühe gemacht, die Prozent-Zahlen umzurechnen: Bei Canon, welche exakt dem Kalenderjahr entspricht waren die offiziellen Börsenangaben von Canon 2,88 Mio. Das errechne ich auch aus den jeweiligen 4 einzelnen offiziellen Quartalsangaben. Aber Nikkei kommt auf umgerechnet 3,31 Mio. Stück. Canon hat also offiziell 435.000 Kameras weniger verschifft als Nikkei angibt. Warum sollte Canon als Aktiengesellschaft zivil- und strafrechtlich wichtige Zahlen fälschen, wenn sie auch noch image-schädigend geringer sind?
Sony macht keine offiziellen Angaben mehr. Aber Nikon gab in den jeweiligen Kalender-Quartalsberichten Q1-Q4 des Jahres 2023 760.000 an: Laut Nikkei wären es hingegen 806.000 Kameras gewesen. Nikon gibt zwar keine Kompakt- und Bridge-Kameras mehr an. Aber Die werden jene Differenz von fast 46.000 auch nicht ausmachen.
Zudem würde der nicht angegebene Rest bei Nikkei also 4,7% von 7,13 Mio. immerhin 335.000 Stück für Pentax, Sigma und Leica etc. ergeben. Das wäre eine ziemlich hohe Zahl.
Schade, dass hochbezahlte Analytiker sowie angebliche Fachautoren nicht einmal mehr einfache weltweit offiziell publizierte und frei zugängliche Zahlen nachprüfen.
Eine noch dubiosere Quelle DC Life gab an, dass Canon 3,34 Millionen Einheiten (46,5%), Sony 2 Millionen Einheiten (27,9%), Nikon 810.000 Einheiten (11,3%), Fujifilm 430.000 Einheiten (6,0%), Panasonic 260.000 Einheiten (3,6%), OM Digital 180.000 Einheiten (2,5%) und Ricoh Imaging / Pentax 60.000 Einheiten (0,8%) 2023 verschifft hätten.
Mit meinen wissenschaftlichen und von jedem mit einem Taschenrechner nachprüfbaren Berechnungen stimmen diese (erstaunlich gerundeten) Werte auch nicht überein. Aber das macht ja nichts. Denn Fotografie war inzwischen sowieso Glaubenssache geworden. Und dafür sind die Religionsgemeinschaften respektive die Foren zuständig.
Jedoch sollte jedem klar sein, dass die Größenordnungen (grob betrachtet) durchaus zutreffend waren. Aber wie ich seit Jahren schrieb, liegt man unter 10% Marktanteil (bei den wichtigen sogenannten Systemkameras) respektive unter 500.000 Kameras im Jahr in der sogenannten Todeszone von Olympus, die nie Profit abwarf. Nur die ersten drei Firmen erzielen Gewinn. Der Rest schreibt Verlust. Die Frage ist und bleibt, wie lange man den digitalen Bereich des Imaging in jenen Konzernen querfinanziert respektive subventioniert.
Und auch ein klares Nein für Kritiker, welche behaupten sollten, dass das übergreifende Geschäftsjahr von den meisten Firmen gemeint wäre - also April 2023 - März 2024. Dann passen die offiziellen Zahlen für z.B. Canon noch weniger.
Im September wurde wieder ein Film kritisiert, der mittels KI einen toten Schauspieler auferstehen ließ für einen neuen Kinofilm. Immerhin reichte die KI-Qualität bereits für das Kino-Format.
Im nach der Sommerpause grundsätzlich bereits startenden Weihnachtsrummel warben fast alle Software-Hersteller mit neuen KI-Funktionen für Fotografen. Jedoch nutzen manche diese Gelegenheit auch, um drastische Preiserhöhungen durchzusetzen. Allerdings wurden nach heftigen Kritiken im Oktober wieder gewisse Korrekturen an den Preisen angebracht.
Nach dem Flop bei Instagram mit der KI-Kennzeichnung musste die Firma (nach drei Monaten) im September eine neue Version vorlegen. Bei der Bearbeitung mittels KI-Software, will man den Warnhinweis nicht mehr so im Vordergrund anzeigen, aber bei GenKI-Fotos weiterhin. An der unzuverlässigen Erkennung von angeblichem KI wurde jedoch nichts geändert.
Wie alltäglich und überzeugend GenKI war, zeigte eine Untersuchung der Firma Ringover bezüglich Bewerbungsfotos: 42% der auswählenden der Personalabteilungen (1.087) bevorzugten faktisch GenKI-Erzeugnisse gegenüber 23,5% bei echten Fotoaufnahmen (weitere Sekundärquelle dazu). Erstaunlicher Weise lehnten 3/4 der Befragten GenKI ab, aber sie waren in mehr als der Hälfte der Fälle unfähig, solche Produkte zu erkennen. Aber sie hielten sich zu 80% für kompetent genug, das treffsicher unterscheiden zu können.
Wie zu CAI vorausgesagt gab Google bekannt, die C2PA-Kennzeichnung in seine Suche aufzunehmen. Damit werden zukünftig alle nicht so gekennzeichneten Fotos als KI diffamiert. - Damit wird dies zwangsweise verpflichtend.
Mitte September wurde eine Kooperation zwischen der KI-Firma Runway mit dem Filmstudio Lionsgate bekannt. Somit erhält die KI-Firma legalen Zugriff auf sehr viele Filme für ihr KI-Training. Beide Firmen profitieren davon: Die KI-Firma entgeht so der Diskussion um Urheber-Rechte, und das Filmstudio spart Geld bei Neuproduktionen.
Ende September bot die KI-Firma Runway angeblich 5 Mio. Dollar für 100 Filmemacher an, welche die firmeneigene KI dazu verwendeten. - Das sind durchschnittlich nur 50.000 Dollar je Film. Aber immerhin zeigt dies, wie der Kampf um GenKI-Video entbrannt war.
Ende September forderte das High-Level Advisory Body on Artificial Intelligence der UNO, dass man KI denselben Stellenwert einräumt wie dem Klimawandel. - Das werden die Veto-Mächte - allen voran die USA - definitiv verhindern. Denn hier geht es um die Weltherrschaft. Siehe auch den Bericht im Guardian dazu. Im Prinzip geht es wieder einmal darum, dass der angeblich so reiche Westen dem angeblich so armen Rest der Welt die KI bezahlen soll und dafür einen gigantischen Geldfonds sofort einrichten soll. Reine Abzocke für weitere Entwicklungshilfe. Zudem sollte der Westen dem Rest der Welt alle KI-Modelle schenken usw. Weihnachten scheint nahe und die Wünsche werden unermesslich. Aber unsere Grünen unterstützen dies wieder. Also wird es dafür bei uns bald Steuererhöhungen sowie Zwangsabgaben geben. Typisch: Bei uns alles rund um KI verbieten, aber von uns Geld verlangen für die eigenen 'Entwicklungshilfeprojekte' (u.a. Hamas im Gazastreifen und Hisbollah im Libanon), damit es die anderen tun dürfen.
Die CIPA publizierte die Zahlen zum Monat August sowie die Grafik der Verschiffungen. - Je nach Browser-Einstellungen lädt es diese Dateien sofort auf Ihren PC in den voreingestellten Download-Ordner herunter, statt sie im Browser anzuzeigen.
Die August-Zahlen zeigten einen Aufschwung und lagen trotz der schwierigen Wirtschaftslage sehr hoch. Sie lagen in zahlreichen Kategorien über den (damals hohen) August-Zahlen des Vorjahres 2023.
Die Gesamtzahlen der Produktion veränderten sich um: +5,4% im Vergleich zum August 2023. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden Monat Juli 2024 waren es -3,4% oder über -25.000 Stück. Insgesamt waren es über 727.000 produzierte Kameras. Viele Medien werden dies feiern.
Die Produktion der Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) veränderte sich um: +7,5% im Vergleich zum August 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Juli 2024 waren es -8%. Eine monatliche Produktion von über 164.000 dieser technisch den Smartphones unterlegenen Modelle halte ich für deutlich zu hoch.
Die Produktion der DSRL-Kameras veränderte sich um: -12,7% im Vergleich zum August 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Juli 2024 waren es +9,7% oder über +7.500 Stück. Diese noch immer über 85.000 Stück (im August) waren ebenfalls zu hoch. Man weigerte sich somit noch immer, endlich die Überproduktion jener ungeliebten Kameras massiv abzubauen.
Die Produktion spiegelloser Kameras veränderte sich um: +7,7% im Vergleich zum August 2023. Es handelte sich mit fast 478.000 Stück um den höchsten publizierten August-Wert. Gegenüber dem direkten Vormonat Juli 2024 sank die Produktion um -3,8% oder fast -19.000 Stück.
Die Gesamtzahlen der weltweiten Verschiffung veränderten sich um: +9,8% (auf über 750.000) im Vergleich zum August 2023. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden Juli 2024 waren es allerdings -6,4% (oder über -51.000 Stück).
Die Gesamtzahlen der Verschiffung nach Europa veränderten sich um: -0,7% (auf über 169.000) im Vergleich zum August 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Juli 2024 waren es -16,3% oder fast -33.000 Kameras. Das war eine weitere negative Nachricht für Europa. Offenbar erwartete man von Europa im saisonal immer flauen Frühherbst wenig.
Die -3,1% niedrigeren Produktionszahlen im Vergleich zur Verschiffung im August 2024 sind positiv zu werten, da man die übervollen eigenen Zentrallager weiter leerte.
Im August nehmen die Produktionszahlen zum Juli meist etwas (+6,1% im langjährigen Mittel) gegenüber dem Vormonat Juli zu. Wir hatten im August 2024 jedoch eine Abnahme von -3,4% zum direkten Vormonat Juli (2024) zu verzeichnen. - Daraus folgt, dass man (saisonal unerwartet) die Produktion (um über -25.000 Stück) absenkte. Die Überproduktion war dennoch 2024 kaum mehr zu stoppen.
Fazit: Die sehr hohe Zahl der spiegellosen Kameras ist positiv zu werten. Aber die zu hohen Zahlen der beiden eher ungeliebten Kameraklassen DSLR und Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) sind negativ zu werten. Ebenso unerwartet für den August sind die insgesamt deutlich gesunkenen Produktionszahlen zum direkt vorausgehenden Monat Juli. Erneut muss man festhalten, dass ein Gesamtergebnis 'optisch' zwar 'gut' aussehen kann, aber Problemfelder in den Details aufzeigt. - Auch die anhaltenden Rabatt-Aktionen weltweit zeigten, dass sich diese Produktionszahlen (abgesehen von den üblichen Engpässen bei Neuerscheinungen) bisher kaum absetzen ließen. Klare Trends oder gar eine Strategieänderung der Hersteller waren 2024 nicht absehbar. Es herrschte weiterhin das Prinzip Hoffnung vor, auf ein besseres Restjahr 2024. Anders lassen sich die angelaufenen +5,4% in der Gesamtproduktion aller Kameras der ersten 8 Monate (im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) nicht bewerten.
Dazu gibt es Grafiken sowie errechnete Jahresprognosen für die Gesamt-Produktion.
Bereits die rückwirkend publizierten Arbeitslosenzahlen für September waren ernüchternd. Sogar der regelmäßig eintretende saisonale Herbsteffekt blieb je nach Sektor schwach bis aus.
Die Wirtschaftsdaten wurden mit jeder Woche, manchmal sogar täglich, signifikant schlechter. Die Grünen ernteten nun die (bei Beginn der unfassbaren Sanktionen und Ökopolitik vorausgesagten) bitteren Früchte ihrer giftigen Saat. Nachdem die verspätet zugegebenen miserablen Wirtschaftsdaten für den August niederschmetternd waren, räumte sogar die Bundesregierung ein, dass 2024 für Deutschland ein weiteres Rezessionsjahr wird (2. Quelle, 3. Quelle, weil solche Quellen nachweislich in den letzten Jahren von den Grünen meist schnell gelöscht wurden). Immer mehr Firmen meldeten die sinkenden Bestellungen
und zwar im Inland wie besonders aus dem Ausland. Als Ergebnis sollen die Produktionszahlen in manchen Bereichen wie dem Automobilsektor im Herbst ca. 10% sogar unter denjenigen des Vorkrisenjahres 2019 liegen. Und alles trübte sich immer weiter ein (ifo, Deutschlandfunk Presseschau, ifo: Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2024). - Dass diese selbstverschuldete Grüne Wirtschaftskrise nichts mit dem Krieg etc. zu tun hatte, bewiesen die anderen Volks-Wirtschaften: Die USA, Großbritannien, Brasilien, Russland und viele andere wuchsen sogar noch weit mehr als ohnedies für 2024 prognostiziert. Dieses unerwartet gesteigerte Wachstum gilt sogar für die asiatischen Schwellenländer und die Dritte Welt. Wie soll es dann erst in Deutschland 2025 werden, wenn die bisherigen Prognosen für eine dann deutlich langsamer wachsende Weltwirtschaft sich auswirken? Deshalb sparen die meisten Deutschen. Den fanatischen Grünen glaubt sowieso kaum jemand mehr etwas zu Wirtschaftsthemen. - Die Meisten hielten den Wirtschaftsminister und die Grünen inzwischen sowieso für Zitat des (bisher linientreuen) stern: inkompetent.
Mitte Oktober mussten auch erste von den Grünen kontrollierte Medien zugeben, was ich seit Beginn der Wirtschaftskrise behauptete: Viele sparen sich Luxus respektive Deutsche verzichten wegen Wirtschaftsflaute auf Hobbys und Luxus. Viele Deutsche waren inzwischen so arm, dass sie sogar an Essen, Fitnessstudio, Kino sparen müssen. 37% gaben laut der Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY an, mittlerweile nur noch das Nötigste einzukaufen. Und Kameras gehören zweifelsfrei nicht zum Nötigsten, sondern zu den Luxusgütern. Der Pessimismus war so groß, dass nur 24% der Deutschen für die drei kommenden Jahre 2025-27 für sich eine finanzielle Besserung erwarteten. Rund 3/4 (74% respektive 76%) gingen hingegen davon aus, dass aufgrund der verheerenden grünen Wirtschaftspolitik die Situation so miserabel bleibt oder sich sogar noch weiter verschlechtert (36). - Zum Vergleich erwarteten in den USA rund die Hälfte der Befragten eine finanzielle Verbesserung, aber in den anderen publizierten relevanten Fotoregionen sah es mäßig gut aus: Japan (14%), Frankreich (15%) und Italien (23%).
Ein etwas untergegangener Aspekt der EY-Analyse aus dem Lebensmittelsektor könnte den Fotomarken zum Verhängnis werden. Für fast die Hälfte der Kundinnen und Kunden (48 Prozent) spielen Marken inzwischen nach eigenen Angaben gar keine Rolle mehr bei der Kaufentscheidung.
Als Grund wurde angegeben, dass die Qualität vergleichbar wäre - wie im Kamera-Bereich.
Nach der Jahrelang von der Regierung verschleppten Krise bei Boeing gab der Flugzeugbauer bekannt, 17.000 Mitarbeiter zu entlassen.
Anfang Oktober gab Nikon bekannt, dass man in den USA mit der USC School of Cinematic Arts in Los Angeles, in Kalifornien, zusammenarbeitet, um Studenten auf Nikons Video-Kameras für den Beruf als Filmschaffende vorzubereiten. - So deutlich hat das bisher kaum eine Firma kommuniziert: Bei Fotografen wurde seit Jahren weltweit an allem gespart, aber bei Video gab man Millionen zur Förderung aus. - Die Foto-Kunden (vor allem jene mit Melkkuhzuschlag in Deutschland) bezahlten mit ihren Kamerapreisen diesen weiteren Wechsel zu Video.
In den USA begann Sony Anfang Oktober bereits mit den Weihnachtsrabattaktionen mit bis zu 600 US-Dollar Preisnachlass.
Die ständig neue Rekordgewinne vermeldende Software-Firma Adobe gab wieder einmal bekannt, dass sie ein Programm (trotz früher andersartiger Zusagen) einschränkt. Diesmal betraf es die lebenslange Lizenz für Photoshop Elements, welche man auf 3 Jahre beschränkt. Im Klartext: Adobe schaltet das Programm auf Ihrem PC, obwohl Sie es gekauft haben, nach 3 Jahren einfach ab und verweigert Ihnen jeden weiteren Zugriff, jede weitere Nutzung. Pech für die Getäuschten.
Im Oktober schloss in Großbritannien die N-Photo-Zeitschrift nach 13 Jahren und 168 Print-Ausgaben, weil es kaum mehr Nachfrage gab. Dies erstaunt, da Nikon-Fotografen als sehr vermögend gelten und bisher immer viel Geld für das Umfeld der Fotografie wie Zeitschriften, Bücher und Kurse ausgaben. Ferner konnten selbst die angeblich über 250.000 Follower auf Facebook den Untergang nicht aufhalten. So viel zu den meist wertlosen 'Karteileichen' auf sozialen Netzwerken. - Der Eigentümer Future-Verlag schloss in dem Zuge auch weitere Druckerzeugnisse, weil sie keinen Erfolg hatten: low to no growth assets
- Vermögenswerte mit geringem bis keinem Wachstum
. Das galt 2024 für den gesamten Fotobereich weltweit.
Damit der bei Jugendlichen abgeschlagene Nachzügler YouTube mit TikTok noch mithalten konnte, führte man im Oktober YouTube Shorts (Videos) mit bis zu 3 Minuten Länge ein.
Weil es in Deutschland kaum geglaubt wird, was die Firmen an Influencer bezahlen, hier eine der Zahlen: Meta (Facebook) soll 2 Mrd. USD-Dollar an sie bezahlt haben - alleine in den ersten 9 Monaten im Jahr 2024.
Dass die Kritik am noch immer minderwertigen Autofokus von Fujifilms X-H2/S und GFX 100 II zutreffend war, belegte Fujifilm selbst, indem es Anfang Oktober ein Firmware-Update versprach (2. Quelle).
In den USA bot Amazon nochmals drastische Rabatte auf viele Kameras zum sogenannten Prime-Day.
Anfang Oktober ging ein britischer Fotograf mit seiner Agentur in Insolvenz, weil er angeblich durch die Konkurrenz der KI so viele Schulden angehäuft hatte. 2. Quelle. Das ist selbstverständlich eine Ausrede. Aber KI als Gegner und Feindbild war 2024 bei vielen davon ebenfalls betroffenen Foto-Medien eben als Prügelknabe beliebt. Der Unternehmer schuldete seinen Angestellten über 300.000 britische Pfund und dem Finanzamt über 1 Mio. Dafür war selbstverständlich er persönlich verantwortlich.
Adobe bot eine angeblich kostenlose Web-App für Nutzer von CAI an. Die Online-Plattform heißt ACA - Adobe Content Authenticity. Damit soll man als Fotograf etc. CRs - also Content Credentials an Fotos und sonstige digitalen Kunstwerke anhängen können. Diese nutrition labels
- Ernährungs-Kennzeichnungen
(kein Scherz) sollen bald in alle Erzeugnisse von Adobe (Lightroom, Photoshop etc.) integriert werden. Von da ist es nur noch ein winziger Schritt bis zum Zwang für alle dazu. Aber die Jubel-Zeitschrift PetaPixel lobte es, weil es der Zentralisierung aller (angeblich 'echten' Fotos unter der Kontrolle von Adobe dient, und diese Online-Zeitschrift daran beteiligt ist.
Mitte Oktober stellte Adobe seine neue Integration von Frame.io in Lightroom vor. Damit kann man bereits während der Aufnahme seine Bilder auf einer mittels WLAN / WiFi Upload-fähigen modernen Kamera mit Lightroom und der Cloud von Adobe synchronisieren. In Ländern mit moderner Internet-Infrastruktur und flächendeckendem freien WLAN-Zugang (also nicht Deutschland) kann dies den Workflow evtl. auch für Fotografen beschleunigen (für Video gab es dies schon länger). Dies nutzt Adobe natürlich auch dazu, die Kunden von sich abhängig zu machen und deren Fotos (u.a. für GenKI) auszuspionieren. Zudem steigen dann die monatlichen Abo-Gebühren wegen des erforderlichen Speicherplatzes an. In den USA gab man einen Aufschlag von 15 US$ je Monat für das kleinste Speicher-Paket in der Cloud an.
Mitte Oktober stellte Adobe seine neuen Funktionen und Erweiterungen für Lightroom, Photoshop und Camera RAW vor, die zahlreiche KI-Neuerungen boten. Jedoch wurden sie zuerst für die Mobile-App und die Web-Online-Versionen publiziert. - Wie ich vor Jahren bereits voraussagte, hängte man zunehmend die klassischen Offline-Versionen (Classic) der Software von neuen Entwicklungen ab. - Das einzig Positive für die Offline-Version Lightroom Classic ist, dass man - wie seit über 15 Jahren regelmäßig - verspricht: Es soll etwas schneller werden, aber nur in einigen Funktionen im Entwickeln-Werkzeug. Die schlechte Nachricht war, dass Adobe ebenfalls CAI in Lightroom integrierte. - Weiteres englisches Hintergrundinterview mit Adobe zu den Software-Updates.
Anfang Oktober wurde bekannt, dass der unter anderem für Brillen und optische Gläser bekannte italienische Großkonzern EssilorLuxottica SA ca. 5,1% der Aktien von Nikon für ca. 170 Millionen Euro erworben hatte (weiterer englischer Sekundärbericht).
Mitte Oktober gab auch Nikon bekannt, dass es ab 2025 ein Firmware-Update für CAI für die Z6 III anbieten wird. Damit war dies erstmals in einer sehr weit verbreiteten mittelpreisigen Kamera im Angebot und wird bald zum Zwang für alle Fotografen werden.(weiterer englischer Sekundärbericht).
Mitte Oktober gab auch YouTube bekannt, dass es CAI für die für zukünftige Videos mit zahlreichen technischen Anforderungen verlangt. Damit war dies faktisch für alle neuen Videos der alten Influencer zukünftig vorgeschrieben. - Wenigsten räumte YouTube ein, dass damit keine sogenanntes air-gapping verhindert werden kann. Letzteres meint, dass man mit einer echten Kamera z.B. von einem Monitor etwas abfotografiert oder abfilmt, das durch GenKI erzeugt worden war.
Im Oktober meldete sich Fujifilm wieder einmal in einem Interview (französisches Original, deutsche Übersetzung, englische Sekundärquelle) zu Wort, dass es angeblich 40% Marktanteil bei APS-C und Mittelformat besäße. Dies hätte man aus nicht belegten Untersuchungen von GFK-Befragungen herausgefunden. - Da muss eingewandt werden, dass GFK-Befragungen zu vielen Themen sinnvoll sein können, sofern es sich um Massenphänomene handelt. Aber bei absoluten Minderheiten respektive Randgruppen wie den wenigen noch übrig gebliebenen dedizierten Fotografen auch noch die Untergruppe der APS-C und Mittelformat-Anhänger herauszufiltern, ist mit derartig hohen Fehlerquotienten behaftet, dass dies schlichtweg wieder einmal eine Glaubensfrage für die Foren ist. Im Übrigen bezweifle ich diese Aussage bei APS-C definitiv, da Sony und Canon dort einen größeren Anteil halten und selbst Nikon mitmischt. Bei verkauften Mittelformat-Kameras mag der Anteil von ca. 40% zutreffen, da die anderen Mittelformat-Kameras der anderen Hersteller sehr teuer - aber dafür mit bis zu 150 Mega-Pixeln auch hochwertiger - sind.
Im englischsprachigen Ausland kennt jeder Fotograf (insbesondere aufgrund der massiven Werbung bei allen Influencern) die Firma Squarespace, welche Internet-Auftritte auch für Fotografen anbietet. Sie wurde im Oktober endgültig für die hohe Summe von 7,2 Mrd. US-Dollar von einer Investmentfirma übernommen. Da drohen den Abonnenten jener Firma deutliche Preisaufschläge. Ferner wird man sicherlich die unfassbar hohen Werbegelder an die Influencer kürzen.
Dass sich Panasonic 2024 deutlich aus dem Foto- und Video-Bereich zurückzog, wurde bei einer meiner routinemäßigen Untersuchungen deutlich: Der deutsche Internet-Auftritt von Panasonic bot keine älteren größeren Kameras mehr an, sondern nur noch die neuen kleinen Versionen Panasonic S5, S5II, S5IIx und Panasonic S9. Alle größeren Modelle wanderten in das Archiv, wie die S1R. Siehe dazu auch die ökonomischen Details vom Sommer 2024.
Selbst Leica bot für seine neue SL3 eine Anbindung an die Cloud für Frame.io vor - Das neue Stichwort lautete bei allen Kameraherstellern C2C - Camera to Cloud, womit man eine direkte Funkverbindung zu einem Cloud-Speicher meinte. Bei RAW-Dateien mit 60MP benötigt man 'nur' noch einen schnellen WLAN-Anschluss, der im Infrastrukturnotstandsland Deutschland kaum im Freien existierte.
Ende Oktober wurde bekannt, dass Canon in den USA sein Profi-Service-Programm (CPS) für Studenten kostenlos anbot, während man den Service für Privatkunden weltweit und vor allem in Europa sowie Deutschland in den letzten Jahren drastisch einschränkte und verschlechterte - bis hin zu dem Punkt, dass man z.B. zu kompatiblen Speicherkarten zu eigenen Kameramodellen überhaupt keine Antworten mehr erhält. Deutsche Kunden bezahlen somit mit ihren völlig überhöhten Preisen der Ausrüstung auch bei Canon die ständig subventionierten USA. Die US-Studenten erhalten zudem auch noch 10% Nachlass bei Reparaturen und Ersatzteilen etc.
Tamron verkündete in einem Interview mit der französischen Zeitschrift phototrend (deutsche Übersetzung), dass man sich zukünftig nur noch auf Zoom-Objektive konzentrieren würde. Die Firma war zu klein, um weiterhin auch noch Festbrennweiten (Primes) zu entwickeln. Der Markt war drastisch geschrumpft.
Interessanter waren eher die Zahlen, welche den technischen Rückstand Europas erneut belegten: Während Tamron weltweit nur noch 3% Objektive für DSLRs (Kameras mit Spiegel) herstellte, waren es in Frankreich 15%.
In den USA rissen die bewaffneten Überfälle auf Videografen und Fotografen nicht ab. Oder anders herum formuliert: Dort gab es keine Zensur, welche diese von oft arabischen Verbrecherbanden durchgeführten Raubzüge zensierten. Denn dort wurde seit der Ermordung eines jugendlichen Fotografen durch jene offen berichtet.
Die zwar weltweit größte Online-Fachzeitschrift PetaPixel - aber oft auch die unseriöseste - publizierte wieder einmal einen (vermutlich lukrativ bezahlten) Jubel-Artikel über Apple. Dennoch sollte klar sein, dass jene Spacial-Technologie - eine (selbstredend KI-gestützte) Art der Stereo-Fotographie und Stereo-Videografie auf Smartphones die Zukunftsvision bei Apple ist. Das gilt unabhängig davon, was das von technikfeindlichen Grünen in Europa gedacht und verboten wird. Die alte zweidimensionale Fotografie hatte es bereits Anfang der 2020er Jahre weltweit immer schwerer.
Ende Oktober verramschte Canon in den USA die wenig geliebte APS-C-Kamera R100 für 299 US-Dollar. Das waren umgerechnet 277 Euro. In Deutschland kostete sie hingegen 579 Euro - das Doppelte. Also gab es nun 100% Melkkuhzuschlag für die dummen Kunden in Deutschland, damit man den US-Markt subventionieren konnte. In den USA boten alle Kamerahersteller, aber besonders Canon für seine notleidenden APS-C-Produkte massive Rabatte in der Vorweihnachtszeit.
Ende Oktober stellte sogar die eher seriöse US-Fachzeitschrift DPReview fest, dass Fotografen in den USA die Retro-Kameras mit Kunstleder-Bezug nur des Aussehens wegen kauften, sogar wenn es sich um reine Vlogging-Kameras für Junge YouTube-Filmer handelte wie die Panasonic S9, die sich nicht zum Fotografieren eignete. Offenbar verstanden sie das nicht einmal und hatten zudem zu viel Geld. - Allerdings ist die Schlussfolgerung der Überschrift nicht korrekt: Denn Fotografen sollten sich wirklich Sorgen darum machen, dass die Kamerahersteller sich zu Video wandten und kaum mehr etwas Brauchbares für reine Fotografen herstellten.
Denn die insgesamt vier Ende Oktober von Canon vorgestellten Objektive waren alle nicht für Fotografen konzipiert: Das Stereo-Objektiv RF-S 7.8 mm F4 STM DUAL LENS für APS-C-Kameras zielte auf die neuen Brillen mit 3D-Filmen ab - also Virtual Reality. Die beiden VCM Objektive RF 24mm F1.4 L VCM und RF 50mm F1.4 L VCM waren als sogenannte Hybrid-Objektive eher für Video und sogar die professionelle Cinema-Reihe geeignet - zielten somit nicht primär auf die Fotografen ab. Und im Grunde zielte auch der neue Tele-Zoom RF 70-200mm F2.8 L IS USM Z auf Videografen ab, da sein Blendenring nicht klickbar respektive hörbar einrastbar war, weil dies die Tonaufnahme bei Video stört.
Wie grottenschlecht bis unbrauchbar Adobes GenKI für Fotografen bei der Bildretusche war, zeigt ein Vergleich mit Apple im Oktober. So konnte man das weder in Lightroom noch Photoshop verwenden. Typisch hat man bei Adobe wieder einmal den DAUs (Dümmsten anzunehmenden Usern) die Schuld gegeben: Sie müssen halt besser aufpassen, wie sie jene Retusche-Werkzeuge anwenden und ihre zu entfernenden Objekte im Bild hochgenau markieren. Aber selbst dann funktioniert es nicht gut. Und bei Apple sowie anderen Firmen funktioniert derartige GenKI hervorragend selbst bei grober Markierung mit der Maus. - Zum Verständnis: Das sind teure Zusatzfunktionen, für die man für jedes einzelne Bild (zusätzlich zum Jahres-Abopreis respektive der Monatsmiete) extra an Adobe bezahlen muss. Da wird bei jedem Bild jede auch falsche Retusche in Credits bei Adobe abgerechnet. Mit solchen 'Hindernissen' hatten Fotografen keine Chance gegen die am Prompt von Laien auf dem Sofa erzeugten GenKI-Bilder.
Ende Oktober feierten die New York Times und PetaPixel die angebliche Renaissance der Fotografie gegen GenKI, weil einige Galerien und Museen in den USA wieder Fotos ausstellten. Ob davon alle Berufsfotografen leben können?
Ende Oktober stellte ich bei Routinekontrollen fest, dass der offizielle Preis der relativ neuen - erst im September 2023 herausgekommenen - Fujifilm Mittelformatkamera GFX100II offiziell 8.000 Euro kostete, aber nach nur einem Jahr bereits als Straßenpreis für 5.799 und zwar mit GF 35-70mm F4.5-5.6 WR angeboten wurde. Da das Objektiv alleine 999 Euro kostet, hatte man die neueste Mittelformatkamera für 4.800 angeboten. So groß schien die Nachfrage auch nicht mehr zu sein - und das sogar in der Vorweihnachtszeit.
Das Landgericht Hamburg fällte bereits am 27.09.2024 das Urteil im Prozess des Fotografen Robert Kneschke gegen den KI-Verein LAION. Mit Az.: 310 O 227/23 ist es rechtskräftig. Die Kurzfassung lautet: Wer etwas im Internet publiziert, dessen Werke dürfen von KI-Software gescannt und zum Training verwendet werden. Dazu noch eine Kurzanalyse von DOCMA. Weltweit wurde dies als Meilenstein im Rechtstreit gefeiert. - Aber die Grünen werden sicherlich dagegen ein deutsches Sonder-Gesetz erlassen, damit KI in Deutschland weiter beschränkt und verboten wird. Aber bis dahin ist das gesamte Internet von den KI-Firmen im Ausland sowieso gescannt.
Für entscheidend halte ich die folgende Aussage des Gerichts: Wissenschaftliche Forschung bezeichnet allgemein das methodisch-systematische Streben nach neuen Erkenntnissen ... Der Begriff der wissenschaftlichen Forschung ist, indem er bereits das methodisch-systematische 'Streben' nach neuen Erkenntnissen ausreichen lässt, nicht so eng zu verstehen, dass er nur die unmittelbar mit der Gewinnung von Erkenntnisgewinn verbundenen Arbeitsschritte erfassen würde; vielmehr genügt es, dass der in Rede stehende Arbeitsschritt auf einen (späteren) Erkenntnisgewinn gerichtet ist, wie es z.B. bei zahlreichen Datensammlungen der Fall ist, die zunächst durchgeführt werden müssen, um anschließend empirische Schlussfolgerungen zu ziehen. Insbesondere setzt der Begriff der wissenschaftlichen Forschung auch keinen späteren Forschungserfolg voraus. ... Danach kann - entgegen der Auffassung des Klägers - auch bereits die Erstellung eines Datensatzes der streitgegenständlichen Art, der Grundlage für das Trainieren von KI-Systemen sein kann, durchaus als wissenschaftliche Forschung im vorstehenden Sinne anzusehen sein.
- Endlich einmal ein Gericht, das die Forschung in Deutschland nicht weiter von den Grünen beschränken lässt. - KI ist somit Forschung. Das stimmt im Übrigen mit der Meinung der noch freien restlichen Welt überein. Somit ist endlich bewiesen, dass das von den Grünen durch das EU-Parlament und den deutschen Bundestag durchgepeitschte Urheberrecht (faktisch ein reines Verlags-Rechte-Gesetz gegen die wahren Urheber / Autoren) eben nicht alles pauschal verbieten kann.
Allerdings sollte man bei diesem wie jedem Urteil die Details lesen. Denn das Gesagte ist u.a. kein Freibrief für z.B. die kommerzielle Nutzung jener Bilddaten (siehe Urteilsbegründung 114ff.).
Im Übrigen halte ich persönlich die ganze mediale Aufregung und die Rechtsstreitigkeiten um Trainingsdaten für nicht mehr wirklich entscheidend für den Fortschritt der GenKI, da mindestens seit Ende 2023 die Fortschritte bei künstlich erzeugten (also synthetischen) Trainingsdaten unglaubliche Fortschritte erzielten. D.h. zukünftig wird Machine Learning überhaupt keine echten Fotos, Videos etc. mehr benötigen, um sich zu verbessern. Das wird die Fotografen und Videografen viel härter treffen.
Sofern auch Sie die Captchas von Google hassen, welche mit hirnlosen Aufgaben - wie das Anklicken aller Ampel-Bilder - viele Abfragen verzögern oder blockieren, dann bietet KI die süße Rache an: Wissenschaftler haben ein neues KI-Modell entworfen, das Google jedes Mal schlägt (erklärende Sekundärquelle dazu).
Wie etabliert GenKI im freien Ausland bereits war, zeigte die Eröffnung des ersten GenKI-Museums Dataland in Los Angeles (erklärende Sekundärquelle der LA-Times dazu mit Fotos der Ausstellungsstücke und weitere Fotos der Kunstwerke.)
Als sich nachweislich nichts mehr über den Niedergang Deutschland und den Rückstand bei KI verschweigen ließ, wurden neue Thesen gestreut: Deutschland wäre gerade wegen seiner extremen Regulierung und Beschränkung ein Standortvorteil, - kein Scherz, und könnte deshalb zu China und den USA aufschließen.
- Wir hingen so weit hinterher, dass wir bestenfalls noch 'aufschließen' können - aber wobei und wann? Unabänderbare Fakten schaffen die anderen - vor allem die Firmen in den USA. In der freien Welt nutzt inzwischen fast jeder deren GenKI und deren neueste Sprachmodelle, welche im Übrigen aufgrund der von den Grünen erzwungenen EU-KI-Regelungen nicht in Europa zugänglich sind. - Europäer erhielten seit Anfang 2024 exakt wegen der EU-Gesetze oft nur noch Zugang zu völlig veralteten Software-Versionen. - Es war deshalb wertlos, wenn an deutschen Universitäten begabte Wissenschaftler über neue Modelle nachdenken (dürfen), während andere sie nicht nur bauen, sondern vermarkten. Im Übrigen findet die Forschung in Deutschland nur mit Tricks und unter faktischer Umgehung der Grünen Beschränkungen statt. Denn bereits 2023 gab ein Referent eines Forschungsinstituts in einem Podcast der Alexander von Humboldt-Stiftung an, dass hochrangige Professoren als Forschende im Bereich der KI mindestens 18 Monate auf die Genehmigung eine Antrages durch die von Grünen Aktivisten und Fortschrittsverhinderern besetzten Gremien warten müssen. Unter solchen Forschungshemmnissen werden die meisten klugen Köpfe wieder abwandern - wie bisher.
Microsoft meldete sich Anfang Oktober mit der Nachricht, dass nun freie respektive im Betriebssystem enthaltene Programme wie Paint KI erhalten. Immerhin gab es dort 2024 Generative Fill and Generative Erase - wie im teuren Photoshop. Wer das rudimentäre Malprogramm Paint von früher kannte, wird erstaunt sein, was man nun damit machen kann. Das war GenKI für wirklich jeden - und ganz einfach zu bedienen.
Apples Forscherteam publizierte im Oktober die neuen Ergebnisse eines neuen KI-Modells, das aus 2D-Fotos in weniger als einer Sekunden 3D erzeugen kann. Hier ein weiterer Sekundärbericht mit Beispielbildern.
Anfang Oktober machte die Firma Meta (Facebook) eine Vorankündigung seiner neuen Video-GenKI-Software Movie Gen. Beindruckend waren auch hier die physikalisch korrekten Effekte der Spiegelungen von unten an der Wasseroberfläche. GenKI lernte in den letzten Monaten immer mehr Physik und Naturgesetze in der Anwendung, statt einfach nur Pixel irgendwohin zu setzen. Dies mag für den Laien unverständlich oder irrelevant erscheinen, war jedoch ein großer Sprung vorwärts.
Die KI-Software Google Lens erlaubte ab Oktober das Suchen mit Fotos und Videos, respektive gab Antworten zu Fragen dazu. Vor ca. einem Jahr schrieb ich futuristisch davon, dass man zukünftig keine Ahnung mehr von irgendetwas haben muss. Man macht nur ein Foto oder Video davon, schickt es an die KI und erhält nicht nur alle Antworten dazu, sondern kann die Ware sofort bestellen. Das wurde alles im Oktober 2024 bereits Gegenwart.
Mit Kameras in Brillen von Meta in Kombination mit KI demonstrierten Studenten in Harvard, wie gläsern der Mensch schon 2024 war. - In diesem Zusammenhang war es 'beruhigend' zu wissen, dass Meta vermutlich sämtliche Daten der Ray-Ban-Brillen zum Training seiner KI verwendet, ohne dass dies die Eigentümer / Träger noch deren damit aufgenommene Opfer wissen. (2. Quelle.)
Per Zufall wurde wieder einmal bekannt, wie weit fortgeschritten KI beim Militär etc. schon war, als man etwas naiv Fotos von Unterwasserwracks publizierte, welche eine autonome U-Boot-Drohne erstellt hatte, welche selbsttätig (mittels Sonar) suchen und finden kann, um dann den Auftrag auszuführen - in dem Fall Fotos und Video erstellen. Die autonomen fliegenden und fahrenden Killerdrohnen kennt ja sowieso jeder schon.
Die Video-GenKI Pika stellte Anfang Oktober bereits die neue Version 1.5 vor, die einige der Neuigkeiten aller dieser Video-GenKIs zusammenfasste, welche aus Text und / oder Standfotos Filme erzeugen. Wie vorausgesagt wurde 2024 das Jahr der GenKI bei Video - ein bereits kaum mehr überschaubarer Markt mit sich ständig beschleunigenden Fortschritten - natürlich nur im freien Ausland.
Für Smartphones wurde eine neue KI-unterstützte Fotoalbum-Verteil-App (photo album-sharing platform) mit dem Namen Swsh eingerichtet, die vor allem auf die Gen-Z als Zielgruppe gerichtet ist. Obwohl jener Markt bereits hart umkämpft war, bot diese App / der Anbieter neue KI-Methoden wie die Gesichtserkennung und Suche nach Gesichtern, das automatische Aussortieren respektive Sperren von ungewünschten Fotos wie mit Alkoholglas in der Hand oder Bilder im berauschten Zustand etc. Die Sortierkriterien waren dank KI erstaunlich umfangreich.
Meta stellte ein neues GenKI-Werkzeug vor, das KI-animierte Werbe-Videos auf Facebook und Instagram bringt. Im Prinzip handelte es sich um eines der typischen GenKI-Tools, welche aus einem Standfoto ein Kurzvideo erzeugen. Die Aufregung entstand eher, weil es Meta explizit für Werbung verwendete und seinen Werbekunden anbot.
Google integrierte seinen mächtigen Bilderzeuger (GenKI) Imagen 3 in Gemini, den KI-Chatbot. Allerdings wurde dies nur in der Bezahlversion für rund 20 US-Dollar im Monat angeboten. Im Grunde zog Google damit nur nach, weil DALL-E bereits in ChatGPT integriert war.
In London versteigerte Sotheby's erstmals ein Bild, das von einem KI-Roboter gemalt wurde. Damit war KI endgültig in der teuersten Kunst-Kategorie angekommen.
Mitte Oktober brachte Adobe noch mehr KI-Werkzeuge in seine Software u.a. Photoshop. Vor allem konnten dadurch noch mehr störende Elemente in Bildern - nun vollautomatisch - ersetzt werden.
Im Oktober wurde bekannt, dass Canva, der Konkurrent von Adobe vor allem wegen seiner neuen GenKI bereits von 95% der Fortune 500 Companies - also der größten Firmen der Welt - verwendet wurde. Hier können Sie selbst die Liste der 500 weltweit größten Firmen durchsuchen. Das hatte massiven Einfluss auf die Geschäfte der Berufsfotografen.
Während die hirnlosen Foren-Mitglieder und die inzwischen oft kaum seriöseren sogenannten Fachmagazine (in Einklang mit den deutschen Grünen) gegen KI hetzten, publizierte die angesehene Technik-Fachzeitschrift techradar eine Aussage des Chip-Herstellers Qualcomm, deren Prozessoren die meisten hochwertigen Smartphones eingebaut haben. Chris Patrick von Qualcomm erklärte in einem Interview, dass KI-Fotobearbeitung is not as simple as a real image and fake image
- Der Unterschied ist nicht so einfach wie ein echtes Bild gegen ein gefälschtes Bild
. Das ist ein Faktum, welches seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten jedem Fachmann im Software-Bereich klar ist. Aber kaum jemand will es hören. Photoshop und andere (KI-)Software haben die Grenze seit mindestens einer Menschheits-Generation verschoben und aufgeweicht. Im Übrigen ging er in dem Interview auf die von mir vor Jahren bereits klargelegten Fakten zur Fotografie und der Darstellung der angeblichen Wahrheit ein, welche ein Foto niemals wiedergibt.
Nachdem Googles Magic Editor mit GenKI auf dem Google 9 Bilder drastisch veränderte, zeigte Apple mit seinem neuen Smartphone iPhone16, was es mit der dort integrierten GenKI Next-Gen Photographic Styles mit Fotos machen konnte.
Die GenKI-Video-Plattform Act-One von Runway zeigte weitere Fortschritte, als man im Oktober aus einem mit einem Smartphone aufgenommenen Kurzvideo komplette GenKI-Charaktere erzeugen konnte. (Ein englischer Sekundärbericht dazu.)
Midjourneys Online Web-Editor erlaubte im Oktober die Änderung jeglicher Bilder mit GenKI. Damit wurde der ganzen (freien) Welt ein nochmals einfacherer Zugang zu GenKI-Bildern ermöglicht.
Stable Diffusion 3.5 ging wie so viele andere Bildgeneratoren an die Feinarbeiten und ermöglichte, Personen im Gras liegend mit überlappenden Grashalmen darzustellen. Wer diese Leistung nicht zu würdigen weiß, soll bitte einmal versuchen, so etwas mit Photoshop manuell zu erzeugen. Bereits bei den überlappenden Grashalmen wird es schwierig. Aber die exakte grüne Verfärbung der weißen Haut dürfte nur noch wenigen Photoshop Profis perfekt gelingen, weil sie nämlich vom Licht abhängt.
Zum Monatsende Oktober wollte Google sein neues KI-Kennzeichnungs-Werkzeug aktivieren, das automatisch alle mit KI bearbeiteten Fotos brandmarkt. Dass jene automatischen Kennzeichnungen nicht wirklich funktionieren, sondern eher auf fälschbare Meta-Daten zu den Fotos zugreifen, wollte kaum jemand wahrhaben.
Ende Oktober schlug eine neue geheimnisumwobene GenKI-Software alle bisherigen Modelle bei der Bilderzeugung derart dramatisch, dass man von Deklassierung und einer neuen Stufe der Bilderzeugung sprach. red_panda oder Recraft steckte dahinter. Bei Recraft AI handelte sich um eine in London beheimatete Design-Platform, die von Anna Veronika Dorogush geleitet wurde. Mit den Anfang des Jahre 2024 von Investoren erhaltenen 12 Mio. US-Dollar baute man in wenigen Monaten die Version V3, welche alles inklusive Text in Fotos fehlerfrei erstellen konnte. Neben kostenlosen Zugängen wurden diverse Profi-Pakete bis zu 48/60 US-Dollar im Monat angeboten. So funktioniert der Fortschritt in der freien - nicht von den deutschen Grünen schikanierten - Welt. Dazu auch noch ein paar von PetaPixel erzeugte Beispielbilder mit der wirklich einfachen Texteingabe.
Die CIPA publizierte die Zahlen zum Monat September sowie die Grafik der Verschiffungen. - Je nach Browser-Einstellungen lädt es diese Dateien sofort auf Ihren PC in den voreingestellten Download-Ordner herunter, statt sie im Browser anzuzeigen.
Die September-Zahlen zeigten einen Aufschwung und lagen trotz der schwierigen Wirtschaftslage extrem hoch. Sie lagen in zahlreichen Kategorien über den (damals hohen) September-Zahlen des Vorjahres 2023 und bildeten bei den spiegellosen Kameras neue Bestleistungen.
Die Gesamtzahlen der Produktion veränderten sich um: +3,4% im Vergleich zum September 2023. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden Monat August 2024 waren es +13,3% oder fast +97.000 Stück. Insgesamt waren es fast 824.000 produzierte Kameras. Viele Medien werden dies euphorisch feiern.
Die Produktion der Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) veränderte sich um: +22,7% im Vergleich zum September 2023. Und im Vergleich zum direkt vorausgehenden August 2024 waren es +9% oder fast +15.000 Stück. Eine monatliche Produktion von fast 179.000 dieser technisch den Smartphones unterlegenen Modelle halte ich für deutlich zu hoch.
Die Produktion der DSRL-Kameras veränderte sich um: -20,8% im Vergleich zum September 2023. Und im Vergleich zum direkt vorausgehenden August 2024 waren es -2,5% oder über -2.000 Stück. Diese noch immer fast 83.000 Stück (im September) waren ebenfalls zu hoch. Man weigerte sich somit noch immer, endlich die Überproduktion jener ungeliebten Kameras massiv abzubauen.
Die Produktion spiegelloser Kameras veränderte sich um: +2,9% im Vergleich zum September 2023. Es handelte sich mit fast 562.000 Stück um den höchsten publizierten September-Wert und um den höchsten jemals erzielten Monatswert bei spiegellosen Kameras seit Berichtserstattung überhaupt. Gegenüber dem direkten Vormonat August 2024 stieg die Produktion um +17,6% oder über +84.000 Stück.
Die Gesamtzahlen der weltweiten Verschiffung veränderten sich um: +0,2% (auf fast 833.000) im Vergleich zum September 2023. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden August 2024 waren es sogar +11% (oder fast +83.000 Stück).
Die Gesamtzahlen der Verschiffung nach Europa veränderten sich um: -9,9% (auf fast 185.000) im Vergleich zum September 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden August 2024 waren es +9,3% oder fast +16.000 Kameras. Das war eine insgesamt dennoch positive Nachricht für Europa. Offenbar erwartete man von Europa für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft mehr.
Die -1,1% niedrigeren Produktionszahlen im Vergleich zur Verschiffung im September 2024 sind positiv zu werten, da man die übervollen eigenen Zentrallager weiter leerte.
Im September nehmen die Produktionszahlen zum August meist deutlich (+10,7% im langjährigen Mittel) gegenüber dem Vormonat August zu. Wir hatten im September 2024 jedoch eine Zunahme von sogar +13,3% zum direkten Vormonat August (2024) zu verzeichnen. - Daraus folgt, dass man die Produktion (um fast +97.000 Stück) erhöhte. Die Überproduktion war 2024 nicht mehr zu stoppen.
Fazit: Die sehr hohe Zahl der spiegellosen Kameras ist positiv zu werten. Aber die zu hohen Zahlen der beiden eher ungeliebten Kameraklassen DSLR und Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) sind negativ zu werten. Ebenso erstaunlich für den September sind die insgesamt überproportional gestiegenen Produktionszahlen zum direkt vorausgehenden Monat August. Erneut muss man festhalten, dass ein Gesamtergebnis 'optisch' zwar 'gut' aussehen kann, aber Problemfelder in den Details aufzeigt. - Auch die anhaltenden Rabatt-Aktionen weltweit zeigten, dass sich diese Produktionszahlen (abgesehen von den üblichen Engpässen bei Neuerscheinungen) bisher kaum absetzen ließen. Klare Trends oder gar eine Strategieänderung der Hersteller waren 2024 nicht absehbar. Es herrschte weiterhin das Prinzip Hoffnung vor, auf ein besseres Restjahr 2024. Anders lassen sich die angelaufenen +5,1% in der Gesamtproduktion aller Kameras der ersten 9 Monate (im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) nicht bewerten.
Dazu gibt es Grafiken sowie errechnete Jahresprognosen für die Gesamt-Produktion.
Ab Ende Oktober lieferten die Konzerne ihre Quartalsberichte ab. Die Aussichten waren im Vorfeld sehr gut:
Einerseits werden die meisten Konzerne nominal sehr gute Quartalsbilanzen in Brutto-Yen-Werten vorlegen. Ende Oktober stieg der Yen zwar gegenüber dem Euro auf 166 Yen je Euro an, lag aber insgesamt noch immer zu tief.
Den diversifizierten Konzernen geht es gut. Aber die Details in den Imaging-Bereichen werden immer schwerer zu analysieren, weil sie einerseits ebenfalls immer weiter ausdifferenzieren, andererseits wird massiv verschleiert. Letzteres geschieht u.a. durch Zusammenlegung mit vielen anderen Bereichen und der Degradierung in tief verschachtelte Unterstrukturen.
Neue Strategien gegen GenKI sind nicht zu erwarten. Alle Manager fiebern mit ihrer Überproduktion sowieso auf das Weihnachtsgeschäft hin, das hoffentlich ihre extrem hohen Wünsche und Hoffnungen erfüllen wird. Ansonsten käme Anfang 2025 eine kaltes Erwachen.
Canon publizierte als erste große Fotofirma die Ergebnisse für das 3. Quartal, wobei hier das Geschäftsjahr mit dem Kalenderjahr übereinstimmt. D.h. die Zahlen betreffen die Monate Juli bis September 2024 einschließlich. - Manche nennen dieses Q3 auch das Sommer-Quartal.
Bitte beachten Sie, dass die Angaben in YEN sind. Der Wechselkurs Ende Oktober betrug über 166 zum Euro. Es war (im Vergleich zum miserablen 2. Quartal 2024) deutlich gestiegen. Um ein ungefähres Gefühl für den Yen zu erhalten, sehe ich YEN wie Cent und kalkuliere überschlagsmäßig 1/100. Danach kann man noch 1/3 abziehen - also die Werte abrunden.
Obwohl Canon bereits mit seinem ersten Quartalsbericht 2023 ebenfalls begann, immer mehr um den heißen Brei herumzureden, werden dennoch zahlreiche Details umfassender erwähnt als bei anderen Firmen. Deshalb gehe ich hierauf im Folgenden auch ausführlicher ein, jedoch nur noch beim Unterbereich Imaging.
Allerdings darf man nie vergessen, dass Quartalsberichte zunehmend Marketing und PR sind. Bei dieser Gelegenheit will man die eigene Firma und als Manager seine eigenen Leistungen besonders positiv vor der zahlreich erschienenen Presse darstellen. Deshalb wurde auf der Pressekonferenz Ende Oktober auch wieder vieles hinter den Neunmonatszahlen versteckt.
Canon gibt einen durchschnittlichen Wechselkurs für das 3. Quartal 2024 von 149 Yen gegenüber dem US-Dollar an und 151,34 Yen gegenüber dem Euro. Bitte beachten Sie, dass bilanztechnisch dies anders berechnet wird als mein oben angegebener Vergleichswert für Ende Oktober 2024. Die Differenz zum durchschnittlichen Wechselkurs zum dritten Vorjahresquartal Q3/2023 wird mit 4 Yen gegenüber dem Dollar und auch 13 Yen gegenüber dem Euro angegeben. Das ergibt von der Basis 2023 aus gerechnet: +2,8% gegenüber dem US-Dollar und +9,4% gegenüber dem Euro. Um diese Werte müsste allein währungsbedingt (aufgrund der erneuten enormen Abwertung des Yen) somit alle Brutto-Yen-Werte in den Bilanzen zunehmen. Aber dazu käme noch die Inflation, welche man berücksichtigen müsste. Also gehen wir einmal konservativ (bei 2-3% Inflation) von durchschnittlich +7% aus, um welche alles höher liegen müsste als im Vorjahr, um real auch nur die gleichguten Ergebnisse des dritten Quartals 2023 zu erreichen.
Der Konzern-Umsatz betrug: 1.079,806 Mrd. Yen = +5,3% zum Vorjahresquartal (Q3/2023). Zitat: der höchste Umsatz im dritten Quartal in der Geschichte von Canon
. Das waren aber immerhin -7,5% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Frühjahrs-Quartal Q2/2024. Jedoch macht das Plus beim Jahresergebnis bestenfalls in etwa den Währungsverfall und die Inflation aus.
Der Operative Gewinn betrug: 98,164 Mrd. Yen = +18,8% zum Vorjahresquartal (Q3/2023). Allerdings waren es immerhin -17,1% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Frühjahrs-Quartal Q2/2024. - Zumindest beim operativen Gewinn lag man im Konzern deutlich - also auch unter Berücksichtigung des Währungsverfalls und der Inflation - über den Vorjahres-Ergebnissen. Allerdings war dieser Gewinn nur dank sorgfältigem Ausgabenmanagement
(harten Sparmaßnahmen) erzielbar.
Allerdings 'vergaß' auch Canon zu erwähnen, dass die positiven Zahlen auch aufgrund (im Vergleich zum Vorjahr) gesunkenen Steuerbelastungen zustande kamen.
Der Free Cash Flow des Konzerns nahm im dritten Quartal 2024 weiterhin deutlich zu und war (nach dem miserablen 1. Quartal) positiv - wie auch im 2. Quartal.
Rückblickend auf das dritte Quartal 2024 ist festzustellen, dass die wirtschaftliche Lage zwar von Region zu Region unterschiedlich war, die Weltwirtschaft jedoch aufgrund gedämpfter Inflation und verbesserter Verbraucherausgaben weiterhin moderat wuchs.
Nach Regionen betrachtet war das Wirtschaftswachstum in den USA solide, da ein stabiles Einkommensumfeld den Konsum unterstützte.
In Europa zeigte die Wirtschaft Anzeichen einer Erholung, da der Inflationsdruck nachließ, aber einige Regionen stagnierten weiterhin.
In China haben sich zwar die Exporte erholt, aber der Immobilienmarkt wurde zunehmend schwieriger und die Inlandsnachfrage blieb schleppend.
In anderen Schwellenländern blieb die wirtschaftliche Lage dank der Erholung des privaten Konsums und der Ausweitung der Exporte stabil.
In Japan erholte sich die Wirtschaft aufgrund einer Erholung der Verbraucherausgaben moderat.
Das klang insgesamt eher verhalten.
Der Bereichs-Umsatz betrug: 239,488 Mrd. Yen = +8,6% gegenüber dem 3. Quartal des Vorjahres 2023. Das waren aber immerhin -2,1% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Frühjahrs-Quartal Q2/2024. Aber auf Jahressicht gerechnet machen +8,6% nur knapp den Währungsverfall und die Inflation wett.
Der Operative Gewinn betrug: 40,183 Mrd. Yen. = +8,5% gegenüber dem 3. Quartal des Vorjahres 2023. Das waren auch immerhin +6,4% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Frühjahrs-Quartal Q2/2024. Auf Jahressicht gerechnet machen +8,5% den Währungsverfall und die Inflation nur knapp wett.
Dennoch hatte Canon im Imaging zumindest nach dem schlechten 1. Quartal 2024 sich im 2. und 3. Quartal stabilisiert.
Starke Verkäufe von spiegellosen Kameras, einschließlich der neuen EOS R5 Mark II, sowie von Netzwerkkameras.
Im Geschäftsbereich Imaging war die Leistung von Digitalkameras mit Wechselobjektiven solide, unterstützt durch gute Verkaufszahlen der neuen spiegellosen Vollformatkamera EOS R5 Mark II und die soliden Verkaufszahlen der Einstiegsmodelle EOS R50 und EOS R100.
- Dass die nagelneue R5II in Massen aus den Zentrallagern in die Regionen verschifft wurde, war erwartbar. Aber die Massenverschickung der unbeliebten R100 und R50 erstaunt. Dies waren kaum absetzbar und mussten mit drastischen Rabatten angeboten werden (siehe die diesbezüglichen Meldungen aus den USA oben). Offenbar wollte Canon schlichtweg die Zentrallager von der Überproduktion räumen. Sollen die Töchter in den Abnahmeländern damit klarkommen.
Die Verkäufe von Netzwerkkameras im dritten Quartal nach dem Vorquartal stiegen dank diversifizierter Nachfrage.
- Das sind die Zukunftspferde des Imaging.
Dieser Rückgang [gemeint ist: beim Gewinn] ist auf Lieferbeschränkungen und erhöhte Ausgaben für Verkaufsförderung zurückzuführen, die zur Normalisierung der Lagerbestände im ersten Quartal vorgenommen wurden.
- Noch immer kämpfte Canon mit den Zulieferfirmen. Überdies stockte der Absatz in den Zielländern und musste mit Rabatten sowie noch mehr Werbung angekurbelt werden. So ganz perfekt sah es nicht aus.
Im Bereich Imaging stiegen die Gesamtverkäufe um 8,6 %. Dies ist auf die Verkäufe der EOS R5 Mark II zurückzuführen, einer Kernkamera in unserem Sortiment für Profis und Hobbyfotografen, die Ende August auf den Markt kam und vom Markt hoch bewertet wurde, sowie auf eine Erholung auf zweistelliges Wachstum bei den Netzwerkkameraverkäufen.
- Canon gibt explizit an, dass man bei Cameras währungsbereinigt (in local currencies - US$ und Euro) +2,1% mehr verdient hätte. Noch besser sah es bei den Überwachungskameras mit +11,7% aus. Zumindest währungsbereinigt war man mit dem Imaging insgesamt sehr zufrieden. - Aber Vorsicht: Es handelt sich um Verschiffungen der japanischen Zentrale an die Töchter. Außer die R5II verkauften sich alle anderen Kameramodelle (vor allem die APS-C-Modelle) nur mäßig gut in den Endregionen.
Zudem sprach Canon explizit über eine wachsende Nachfrage bei jungen Leuten in China.
Dies ist deshalb interessant, da bisher nicht genau bekannt war, wer in China diese gestiegene Nachfrage antrieb. Aber junge Menschen wären nicht nur für Canon, sondern für die Fotografie und Videografie insgesamt sehr erfreulich.
Im dritten Quartal konnten wir mehr Bestellungen als erwartet für die im August eingeführte EOS R5 Mark II verzeichnen, ein Kernmodell unserer Produktpalette für Profis und Hobbyfotografen, das für seine deutlich verbesserte Leistung bei Fotos und Videos hoch gelobt wurde. Dies führte zu einer Erhöhung unseres durchschnittlichen Verkaufspreises und einem Umsatzwachstum von 5,3 %.
- Das halte ich nicht nur für so gut, denn es belegt, dass man mit weniger Kameras (siehe die Zahlen unten) mehr Umsatz machte, obwohl sich die Währung (zumindest vom Sommer 2024 bis Herbst) zuungunsten des in Yen bilanzierenden Konzerns entwickelte. Wenn eine einzige neue Vollformat-Kamera dieses Umsatzwachstum bewirkte, belegt das den extrem hohen Anteil an billigen Vlogging und APS-C-Kameras, mit denen man nicht wirklich viel verdient.
Der Unterbereich Cameras erzielte einen Umsatz von 146,0 Mrd. Yen. Das waren +5,3% gegenüber dem Vorjahresquartal (Q3/2023). Aber es waren -5,9% gegenüber den direkt vorausgehenden Frühjahrs-Quartal (Q2/2024).
Der Unterbereich Network Cameras & Others erzielte einen Umsatz von 93,6 Mrd. Yen. Das waren +21,1% gegenüber dem Vorjahresquartal (Q3/2023) und +4,5% gegenüber den direkt vorausgehenden Frühjahrs-Quartal (Q2/2024).
Auch Canon gibt keine Aufschlüsselung des operativen Gewinnes dieser Unterbereiche mehr an.
Das Sommer-Quartal 2024 verlief für den Bereich Imaging gut. Aber aufgeschlüsselt nach Unterabteilungen lag das prozentuale Wachstum eher bei den Überwachungskameras.
In Fremdwährung des jeweiligen Exportlandes wies Canon allerdings beim Umsatz +2,1% für die klassischen (Foto- und Video-) Kameras sowie +11,7% für die Überwachungskameras aus. Somit schnitten die klassischen dedizierten Foto- und Videokameras nicht so gut ab. Die Überwachungskameras verhielten sich viel dynamischer.
DILC - Systemkameras mit Wechselobjektiven im Q3/2024 waren es nur mäßig gute 730.000 (wie immer von Canon ganz grob auf Zehntausender gerundet). Das waren -4% gegenüber dem direkt vorausgehenden Frühjahrs-Quartal (Q2/2024), aber auch ein Rückgang von -2% gegenüber dem vorjährigen Sommer-Quartal Q3/2023. - Vermutlich meint man hierbei immer Verschiffung (also keine Produktion oder realen Verkauf an Endkunden).
2020Q1: 610.000
2020Q2: 500.000 - bisheriges Minimum
2020Q3: 640.000
2020Q4: 1.010.000 - Maximum der letzten Jahre
2021Q1: 650.000
2021Q2: 730.000
2021Q3: 640.000
2021Q4: 720.000
2022Q1: 590.000
2022Q2: 680.000
2022Q3: 730.000
2022Q4: 860.000
2023Q1: 560.000
2023Q2: 780.000
2023Q3: 740.000
2023Q4: 800.000
2024Q1: 500.000 - Das lag erneut auf dem Stand des bisherigen Minimums
2024Q2: 760.000
2024Q3: 730.000 - Dies zeigte eine Abschwächung gegenüber dem direkten Vorquartal (Q2/2024) um -4% und auch einen Rückgang zum Vorjahresquartal (Q3/2023) von -2% (offizielle Prozent-Angabe von Canon) bei den verschifften Stückzahlen. Auch hier lief es nicht ganz optimal.
Vergleicht man die Verschiffungszahlen im dritten Quartal 2024 mit 2023 so fällt dennoch der Rückgang um ca. 10.000 Stück auf. Deshalb kann man auch hieraus ableiten, dass das Sommer-Quartal 2024 nicht ganz so gut lief. Hinzu kam, dass es sich überwiegend um billige APS-C-Kameras und noch billigere Vlogging-Modelle handelte.
Der Etat für Forschung und Entwicklung (F&E, R&D, Research and Development) stieg im Imaging nominal von 22,449 (Q3/2023) auf 23,494 Mrd. Yen im dritten Quartal 2024 an. Das klingt nominal mit +4,7% gut, lag jedoch unter dem Währungsverfall und der Inflation.
Allerdings liegt der gerne übersehene Umstand sowieso darin, dass inzwischen fast alles Geld in die neuen Bereiche fließt: VR (Virtual Reality), MR (Mixed Reality), 3D und XR, Volumetric Video (3D-Video), New Concept Cameras und IP-Remote Cameras (Roboter-Systeme), Adanced Surveillance Ultra-high-sensitivity Cameras sowie Video-Analysis, Video-Edition, Infrastructur, Inspection SaaS (Hardware und Dienstleistungen für Firmen und Sicherheitsdienste), Smart Mobility, Component Solutions etc. Der Rest fließt in die Weiterentwicklung der Video-Kameras. Für klassische zweidimensional arbeitende Fotokameras bleibt folglich nur wenig übrig, da man sie für ausentwickelt hält und die klassischen Fotografen sowieso bereits weitgehend abgeschrieben hat.
Bei den Lagerbeständen des Imaging sah es wieder besser aus. Ende Dezember 2022: 137,6 Mrd. Yen, Ende März 2023: 163,6 Mrd. Yen, Ende Juni 2023: 173,3 Mrd. Yen, Ende September 2023: 184,6 Mrd. Yen, Ende Dezember 2023: 168,4 Mrd. Yen, die Ende März 2024 wieder 191,4 Mrd. Yen (+13,7%) anstiegen und Ende Juni erneut auf 182,4 Mrd. Yen (-4,7%) sanken sowie bis Ende September 2024 nochmals auf 168,5 Mrd. Yen (-7,6%) sanken. D.h. man hat (wie vorausgesagt) die Zentrallager geräumt. Aber der Lagerbestand war noch immer hoch.
Auch in Produktionstagen sanken die Lagerbestände zwar, waren aber noch immer hoch: Ende Dezember 2022: 56 Tage, Ende März 2023: 69, Ende Juni 2023: 77, Ende September 2023: 77, Ende Dezember 2023: 68 Tage und Ende März 2024 86 Produktionstage und Ende Juni 79 Produktionstage sowie Ende September 63 Produktionstage. Das waren -16 Tage oder -20,3% unabhängig von der Währung. - Auch dies belegt eindeutig die Lagerräumung der zurückliegenden drei Monate. Das war die richtige Richtung für das laufende Jahr 2024.
Im Bereich Imaging planen wir, nach der Markteinführung der EOS R5 Mark II im August, im November unser Flaggschiffmodell, die EOS R1, auf den Markt zu bringen. Dank ihrer herausragenden Autofokusleistung ist sie ein Modell, dem man als professionelle Kamera vertrauen kann. Wir planen, den Umsatz im vierten Quartal zu steigern, indem wir den Verkauf einer breiten Palette von Modellen ausweiten, von den oben genannten Kameras mit hohem Mehrwert bis hin zu Einsteigermodellen. Bei Netzwerkkameras erwarten wir in jeder Region weiteres Wachstum. Und für die Imaging Group insgesamt planen wir, den Nettoumsatz im Gesamtjahr um 10,9 % zu steigern.
Bei B2C-Produkten (Kameras und Tintenstrahldrucker) [gemeint ist das private Endkundengeschäft] erwarten wir eine erhöhte Nachfrage im vierten Quartal durch neue Produkte
- Gemeint sind dabei u.a. die R5II, R1 und einige neue Objektive.
Canon erwartet 6,1 Mio. Systemkameras als weltweiten Gesamtmarkt im (Geschäfts-/Kalender-)Jahr 2024 - etwas mehr als im Vorjahr.
Vor allem bei den Objektiven erwartet Canon sich alleine im 4. Quartal 2024 (zu Weihnachten) +20% Wachstum bei den verkauften Objektiven. Es wird jedoch nicht gesagt, auf welcher Basis (zum Vorjahres-Quartal?).
Aber insgesamt war man bei den Prognosen sehr verhalten:
Angesichts der Unsicherheit über die Zukunft der Weltwirtschaft wird ein Wachstum auf dem Niveau des Vorjahres erwartet.
Der Ausblick für die Weltwirtschaft bleibt aufgrund von Faktoren wie [der] erhöhten geopolitischen Spannungen und Sorgen über die wirtschaftliche Abschwächung in China weiterhin unsicher. Wir gehen jedoch davon aus, dass unsere Märkte auch in dieser Situation grundsätzlich stabil bleiben.
Dann kam jedoch der wortreich verschleierte Hammer, weil man die optimistischen Prognosen vom Ende Juli 2024 kürzte - und zwar sowohl bei der erwarteten Umsatz-Prognose des Konzerns für 2024: 4.540 Mrd. Yen (statt noch 4.600 Mrd. Yen im Juli) = +8,6% gegenüber 2023.
Ebenso senkte man die Prognose für den operative Gewinn 2024 auf nun 455,5 Mrd. Yen (statt im Juli 465 Mrd. Yen). Das sind +21,3% mehr als 2023.
Um die Aktionäre zu beglücken, will man die Dividende 2024 um 10 Yen auf 150 Yen erhöhen.
Man erwartete auch einen neuen nun geringeren Jahres-Umsatz im Bereich Imaging 2024: 955,8 (statt im Juli noch 973,9) Mrd. Yen = +10,9% mehr Umsatz als 2023.
Zudem setzte man den neuen erwarteten operativen Gewinn 2024 herunter auf 152,6 (statt Ende Juli 161,3) Mrd. Yen. Das sind +4,8% mehr als 2023. Das klingt zwar nominal / brutto gut. Aber davon gehen der Währungsverfall und die Inflation ab. Somit ergibt das dann real bestenfalls eine schwarze Null.
Wie man vor allem den nochmals erhöhten RoE (Return on Equity - Kapitalrendite) von 9,7% im Jahr 2024 und 10% (oder mehr) im Jahr 2025 bei Kameras erreichen will, bleibt unklar. Auch das angestrebte Ziel von 12% operativer Gewinn (vom Umsatz) ist ambitioniert. Das funktioniert definitiv nicht mit den vielen kleinen billigen APS-C-Kameras. Da müssen vor allem die anderen (neuen) Vollformat-Kameras drastisch teurer werden. - Das trat bereits bei der neuen R1 und der R5II ein. - Und die Antwort des Managements auf diesbezügliche unangenehme Nachfragen war nur: 'noch mehr Kameras verkaufen'.
Man musste sich aufgrund der reduzierten Prognosen auch harte Fragen gefallen lassen: Was haben Sie im Bereich Kameras im dritten Quartal gesehen und was erwarten Sie ab dem vierten Quartal?
Der Ausblick für die Weltwirtschaft bleibt aufgrund von Faktoren wie erhöhten geopolitischen Spannungen und Sorgen über die wirtschaftliche Abschwächung in China weiterhin unsicher. Wir gehen jedoch davon aus, dass unsere Märkte auch in dieser Situation grundsätzlich stabil bleiben.
Dem Konzern ging es insgesamt nominal gut. Aber in den Details zeigten sich im dritten Quartal 2024 erneut zumindest kleine Problemfelder.
Es fand sich noch immer keine klare Stellungnahme / Strategieänderung angesichts der inzwischen großen Kriegsgebiete und der vielfältigen weltweiten Wirtschaftssanktionen. Zudem fand sich noch immer keine Aussage / Stellungnahme zur generativen Künstlichen Intelligenz (GenKI). Stattdessen herrschte noch immer das Prinzip Hoffnung auf ein - zumindest nominal in Brutto-Werten - besseres Jahr 2024 und vor allem 2025 vor.
Kurz nach Canon publizierte Panasonic seinen Quartalsbericht für das 3. Kalenderquartal. Panasonic verwendet - wie viele Firmen - das übergreifende Geschäftsjahr April (2024) bis März (2025), nennt es aber vorausschauend 2025. Das hier besprochene zweite Geschäfts-Quartal umfasst somit den Zeitraum von Juli bis September einschließlich.
Der Quartals-Umsatz des Konzerns betrug: 2.129,6 Mrd. Yen = +1,9% zum Vorjahresquartal. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden 2. Kalenderquartal 2024 waren es nur +0,4%. Das lag beides definitiv unter der Inflation und dem Währungsverfall des Yen.
Der Operative Gewinn des Konzerns betrug: 132,2 Mrd. Yen = +57,8% zum Vorjahresquartal. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden miserablen 2. Kalenderquartal 2024 waren es +29,1%. Dies deckt mehr als die Inflation und den Währungsverlust des Yen.
Imaging mit den Cameras ist nach der erneuten Umstrukturierung bei Other, und dort im Unterbereich Entertainment & Communication, und dort wiederum unter Entertainment gelandet. - Der Bereich Other enthält Entertainment & Communication, Housing and sales of raw materials
. Other ist somit die kritisierte und ungeliebte kleine Restmenge des Konzerns, welche seit Jahren die Anforderungen nicht erfüllt - die notleidenden Produkte. Zu den weiteren Details der Neustrukturierung vom 01.04.2024 siehe oben.
Der Quartals-Umsatz des Bereiches Other betrug: 343,1 Mrd. Yen = +7,1% zum Vorjahresquartal. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden 2. Kalenderquartal 2024 waren es +4,4%. Das lag beides zusammen in etwas bei der Inflation und dem Währungsverfall des Yen.
Der Operative Gewinn des Bereiches Other betrug: 20,4 Mrd. Yen = +43,7% zum Vorjahresquartal. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden miserablen 2. Kalenderquartal 2024 waren es +38,8%. Dies deckt mehr als die Inflation und den Währungsverlust des Yen.
Explizit erwähnt wurde 'Imaging' nur unter: Note 2: Media Entertainment BD’s imaging business transferred from Panasonic Connect Co., Ltd. to Panasonic Entertainment & Communication Co., Ltd. as of April 1, 2024
- Hinweis 2: Das Imaging-Geschäft von Media Entertainment BD wurde zum 1. April 2024 von Panasonic Connect Co., Ltd. an Panasonic Entertainment & Communication Co., Ltd. übertragen.
Aber unter der Rubrik 'Other/Eliminations & adjustments' wurde 'Camera' positiv erwähnt: Entertainment & Communication: Same level YoY with favorable sales of digital cameras offsetting impact of some product categories affected by deteriorated market conditions
- Unterhaltung und Kommunikation: Gleiches Niveau im Vergleich zum Vorjahr, wobei positive Umsätze bei Digitalkameras die Auswirkungen einiger Produktkategorien, die durch die verschlechterten Marktbedingungen beeinträchtigt waren, kompensierten
Bevor nun Ephorie aufkommt: Es ist unklar, welche Kameras man damit meint. Da alle derartigen Bereiche des Konzerns bei der letzten Reform zusammengeworfen wurden, sind darunter auch die hochprofitablen Fernseh- und Kino-Kameras sowie deren noch teureren Objektive zu verstehen. Wenn die nur noch drei übrig gebliebenen Consumer-/Verbraucher-Kameras bei Vollformat ( S5, S5II, S5IIx und S9) und die Handvoll Micro-Four-Thirds-Modelle wirklich so erfolgreich gewesen wären, dann hätte man nicht in letzter Zeit viele Produkte in das 'Archiv' verschoben und somit aus den Angebot genommen.
Fazit: Dem weit diversifizierten Panasonic-Konzern ging es relativ gut, jedoch nicht so gut, wie das Management es erwartet hatte. Und in manchen Details liegt Optimierungspotential vor.
Danach publizierte Fujifilm seinen Quartals-Bericht. Wie viele Firmen verwendet Fujifilm das übergreifende Geschäftsjahr April bis März, nennt es aber rückblickend 2024. Das hier besprochene zweite Firmen-Quartal umfasst somit den Zeitraum von Juli bis September 2024 einschließlich.
Fujifilm ist der Meister der Verschleierung bei Bilanzen. Hinzu kam im zweiten Geschäftsquartal wieder die Unsitte, fast alles hinter dem Halbjahresbericht zu verstecken.
Fujifilm Gesamtkonzern 3. Quartal (Juli bis September): Der Umsatz betrug: 765,734 Mrd. Yen = +5,2% gegenüber dem Vorjahresquartal. Dieses Quartalsergebnis lag unterhalb der Inflation und dem Währungsverfall.
Der Operative Gewinn betrug: 73,411 Mrd. Yen = +18% gegenüber demselben Vorjahresquartal. Das sah deutlich besser aus.
Dennoch bleibt festzuhalten, dass das dritte Kalenderquartal kaum besser verlief als das direkt vorausgehende zweite Kalenderquartal 2024: Beim Umsatz waren es nur +2,2% und auch beim Operativen Gewinn nur +2,2%. Das dämpfte etwas die Euphorie.
Der Gesamtbereich Imaging im dritten Quartal 2024: Der Umsatz betrug: 126,5 Mrd. Yen = +11% gegenüber dem Vorjahresquartal. Das waren aber -3,2% gegenüber den direkt vorausgehenden Frühjahrsquartal 2024. - Vor allem bildete dies 16,5% des Konzernumsatzes und schützte den Bereich Imaging vor Kritik.
Der Operative Gewinn betrug: 33,7 Mrd. Yen = +29,1% gegenüber demselben Vorjahresquartal. Das waren aber nur +3,6% gegenüber den direkt vorausgehenden Frühjahrsquartal 2024. - Vor allem bildete dies 40,7% des Konzernumsatzes und schützte den Bereich Imaging vor Kritik. Diese hohe Prozentzahl lagen jedoch nur am schlechten Abschneiden der anderen Konzernbereiche.
Der Umsatz im Consumer Imaging = analoger Bereich betrug: 77,6 Mrd. Yen = +7,5% zum Vorjahresquartal. (Fujifilm gibt +7,6% an.) - Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Frühjahrsquartal (April bis Juni 2024) waren es nur +4,0%.
Der Umsatz Professional Imaging = digitaler Bereich, aber mit den teuren sowie für den Hersteller lukrativen (Video-)Profikameras für Fernsehanstalten und Kino und deren Spezialobjektiven betrug: 48,9 Mrd. Yen = +17% zum Vorjahresquartal. Das ist ein wirklich gutes Ergebnis. - Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden Frühjahrsquartal (April bis Juni 2024) waren es immerhin -6,9%.
Viel Umsatz stammt aus dem Profibereich des Fernsehens und Kinos. Es dürfte deshalb auch einleuchten, warum Fujifilm sich beharrlich weigert, irgendwelche Gewinnzahlen für die Unterbereiche zu publizieren.
Im Consumer-Imaging-Geschäft trieben stabile Verkäufe der instax-Sofortbildsysteme den Umsatz in die Höhe. Im September 2024 brachten wir den Smartphone-Drucker instax mini Link 3 auf den Markt, der Smartphone-Bilder auf kartengroßen instax-Film drucken kann. Wir werden die Welt des instax-Sofortbildsystems, das den Menschen den sofortigen Fotodruck ermöglicht, weiter ausbauen.
- Abgesehen von der exzessiven Eigenwerbung bleibt das Faktum, dass der analoge Bereich (wie immer) massive Gewinne erzielte.
Sowie: Der Umsatz stieg durch den starken Verkauf der instax-Sofortbildsysteme
- Das ist das übliche Bild seit vielen Jahren.
Im professionellen Bildbearbeitungsgeschäft trugen starke Verkäufe von Digitalkameras zu höheren Umsätzen bei. Im Juni 2024 brachten wir die neuesten spiegellosen Digitalkameramodelle auf den Markt, FUJIFILM GFX100S II der GFX-Serie und FUJIFILM X-T50 der X-Serie, sowie zwei neue Objektive. Wir werden weiterhin Produkte liefern, die Digitalkameranutzer und die Filmindustrie ansprechen, mit der GFX-Serie, die eine überwältigend hohe Bildqualität in einem großen Format bietet, und der X-Serie, die das beste Gleichgewicht zwischen Bildqualität und Größe bietet. Darüber hinaus brachten wir im September 2024 das FUJINON HZK14-100mm auf den Markt, die dritte Produktreihe der Duvo-Objektivserie und das erste Weitwinkelobjektiv der Serie, das filmische Looks mit wunderschönem Bokeh erzeugt und den Betrieb als Broadcast-Objektiv ermöglicht.
- Abgesehen von der Eigenwerbung erbrachten die teuren Mittelformat-Kameras einen erheblichen Anteil am Umsatz.
Sowie: Zusätzlich zu den im Geschäftsjahr 2023 veröffentlichten Digitalkameramodellen steigerten starke Verkäufe der neuesten Modelle der GFX-Serie und der X-Serie, die im Juni 2024 auf den Markt kamen, den Umsatz.
- Das Übliche: Nur neue Kameras verkaufen sich gut. Wobei man sicherlich aus gutem Grund nichts über den Gewinn sagt.
Der [Konzern-] Umsatz erreichte einen Rekordwert, hauptsächlich aufgrund starker Verkäufe in den Bereichen Elektronik und Bildgebung sowie der Auswirkungen der Wechselkurse.
Das Betriebsergebnis erreichte ebenfalls einen Rekordwert, da höhere Gewinne aufgrund starker Verkäufe in den Bereichen Elektronik und Bildgebung sowie die Auswirkungen der Wechselkurse die niedrigeren Gewinne im Gesundheitswesen, hauptsächlich aufgrund eines Anstiegs der einmaligen Kosten, und im Bereich Business Innovation, hauptsächlich aufgrund von Bestandsanpassungen durch große OEM-Kunden für Multifunktionsdrucker in den USA und Europa, mehr als ausglichen.
- Zumindest weist man auf den Währungsgewinn hin, vergisst jedoch so Kleinigkeiten wie die Inflation.
Das Management bei Fujifilm blickte im November in etwa gleich optimistisch auf 2024/5 wie im August und hob im Imaging die Bilanzprognosen an:
Der Umsatz soll im Konzern bei 3.150 Mrd. Yen bleiben, der operative Gewinn bei 315 Mrd. Yen bleiben. Das klingt nominal gut, berücksichtigt aber nicht die Inflation und den Währungsverfall.
Die Dividende soll (nach dem durchgeführten Aktiensplit) in diesem Geschäftsjahr um 10 Yen je Aktie auf 60 Yen erhöht werden.
Im Bereich Imaging soll der Umsatz um weitere 10 Mrd. Yen auf 520 Mrd. Yen steigen (Vorjahr 469,7), der operative Gewinn soll um weitere 3 Mrd. Yen auf 115 Mrd. Yen steigen. Auch das ist eher ernüchternd. Denn dazu kommen die Inflation und der weitere Währungsverfall.
Die Detailprognose ist durchwachsen: Der analoge Bereich wurde erneut angehoben auf 315 Mrd. Yen Umsatz (Vorjahr: 297,6) und der digitale Bereich wurde angehoben auf 205 Mrd. Yen Umsatz (Vorjahr: 172,1). Unter Berücksichtigung von Inflation und Währungsverlust wird das knapp ein Nullsummenspiel in Fremdwährung.
Die völlig abwegige Währungsprognose vom Mai musste man erneut nach oben korrigieren von 140 Yen zum US-Dollar auf 149 und von 150 Yen auf 163 zum Euro.
Dem Fujifilm-Gesamt-Konzern ging es - angesichts der Weltwirtschaftslage - gut. Um die weitere Zukunft jenes überwiegenden Medizin- und Spezial-Material-Konzerns muss man sich definitiv keine Sorgen machen. In jene beiden Zukunfts-Bereiche fließen auch weiterhin fast alle Investitionen.
Keine Aussagen zum Krieg, den Wirtschaftssanktion oder der KI - wie bei bisher allen Firmen - lassen allerdings kein wirkliches Umlenken erkennen.
Bitte beachten Sie auch die detaillierte Firmenanalyse Fujifilm.
Dann publizierte Nikon seinen Quartalsbericht für sein 2. Geschäftsquartal. Nikon verwendet - wie viele Firmen - das übergreifende Geschäftsjahr April (2024) bis März (2025), nennt es aber vorausschauend 2025. Das hier besprochene zweite Geschäfts-Quartal umfasst somit den Zeitraum von Juli bis September 2024 einschließlich.
Jedoch verschleierte auch Nikon viel hinter seinen Halbjahreszahlen.
Der Konzern-Umsatz betrug: 168,9 Mrd. Yen = -2,4% (Nikon gibt -2,5% an) gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Das war nur mäßig gut. Es lag sowieso unter der Inflation und dem Währungsverfall. - Aber es waren +3,1% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Frühjahrsquartal Q2/2024 (April bis Juni).
Der Operative Konzern-Gewinn betrug: 2,9 Mrd. Yen = -72,1% (Nikon gibt -72,3% an) gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Aber es waren sogar nur -1,6% gegenüber dem direkt vorausgehenden Frühjahrsquartal Q2/2024 (April bis Juni).
Auch der Free Cash-Flow (FCF) verbesserte sich zwar, war aber noch immer negativ.
Somit muss man sachlich festhalten, dass das dritte Kalenderquartal 2024 für den Gesamtkonzern Nikon (in realer Fremdwährung) schlechter verlief als das entsprechende Vorjahresquartal.
Insgesamt musste man auch bekannt geben, dass - außer Imaging - alle anderen Konzern-Bereiche hinter den Planerwartungen zurück lagen. Das war besonders ärgerlich, da man in jenen anderen Bereichen die Zukunft des Konzerns sah.
Der Umsatz (external customers + Intersegment) betrug: 68,0 Mrd. Yen = +7,6% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Das ist nur nominal (brutto) gut. Es lag aber nur knapp bei der Inflation und dem Währungsverfall des Yen. - Aber es waren immerhin beachtliche -19,5% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Frühjahrsquartal Q2/2024 (April bis Juni).
Der Operative Gewinn betrug: 11,0 Mrd. Yen = +11,1% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. - Aber es waren erschreckende -38,5% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Frühjahrsquartal Q2/2024 (April bis Juni).
Beim Imaging verkündete man stolz: Konsolidierung von RED (USA) abgeschlossen.
- Das mag rein rechtlich so sein. Dennoch wäre ich dabei im Bereich Soziales nicht so sicher. So schnell wachsen die Menschen bei einer derartigen Fusion nicht zusammen.
Interessant dürfte auch sein, was Nikon als Ergebnis der ersten Halbjahres beim Bereich Imaging hervorhob: Betrieb eines Produktionsstudios für Bildinhalte. Einsatz eines Bild-KI-Geschäfts, einschließlich der Geburtenerkennung bei Rindern.
- So sieht das diversifizierte Imaging auch bei Nikon aus. Das sind schon lange keine reinen Kameras und Objektive mehr.
Im Jahresvergleich: Umsatz und Betriebsgewinn stiegen aufgrund gestiegener Verkäufe von Systemkameras und Wechselobjektiven, dank starker Verkäufe der Z8 und der Zf sowie der Markteinführung der Z6III. Der schwächere Yen war ebenfalls hilfreich.
- Die neuesten Modelle verkauften sich erwartungsgemäß gut.
Vom vorherigen Ausblick [betrachtet]: Der Umsatz lag unter Plan, da einige Produktverkäufe in die 2. Jahreshälfte verschoben wurden. Der Betriebsgewinn übertraf jedoch den Plan aufgrund der Verbesserung des Produktmix, des schwächeren Yen und der Verschiebung einiger Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie für den Vertrieb in die 2. Jahreshälfte.
- Vor allem Letzteres ist negativ. Um den operativen Gewinn zu retten, hat man wieder wichtige Zahlungen um ein Quartal verschoben. Die schlagen bilanztechnisch dann im kommenden Quartal zu Buche, wobei man hofft, dass das Weihnachtsquartal besser läuft. Derartige Bilanzierungstricks waren seit der Pandemie typisch für Nikon und sollen offenbar miserable Zahlen im Sommerquartal verschleiern. Meist macht man dies für die Börse, damit die Aktienkurse nicht abstürzen.
Die Lagerbestände bildeten jedoch einen Wehrmutstropfen: Sie nahmen Ende September im Imaging erneut auf 87,7 Mrd. Yen zu. Das waren +18% im Vergleich zum September 2023 und nochmals +5,9% im Vergleich zum Juni 2024 - also dem Quartal zuvor. Diese Steigerungen lagen über dem Währungsverfall sowie der Inflation und deuteten somit auf eine gezielte Überproduktion hin, die man zu Weihnachten abzusetzen hofft.
Produzierte / verschiffte / verkaufte Kameras im zweiten Kalender-Quartal 2024 im Vergleich zu den vorherigen Quartalen anhand der von Nikon stark gerundeten Zahlen:
Kompakt- und Bridge-Kameras: wurden seit August 2023 nicht mehr gelistet. Das hat seine Gründe. Faktisch ist der Markt tot.
Bei den Systemkameras (mit und ohne Spiegel) waren es: 120.000 (Q1/2023), 220.000 (Q2/2023), 170.000 (Q3/2023), 250.000 (Q4/2023), 160.000 (Q1/2024), 230.000 (Q2/2024) und 180.000 (Q3/2024).
Das war der Zukunftsmarkt. Hier sah es mit +5,9% zum entsprechenden Vorjahresquartal gut aus. Im Vergleich zum direkt davorliegenden Frühjahrsquartal (Q2/2024) waren es jedoch -21,8%.
Bei den Wechselobjektiven waren es: 230.000 (Q1/2023), 330.000 (Q2/2023), 280.000 (Q3/2023), 370.000 (Q4/2023), 270.000 (Q1/2024), 370.000 (Q2/2024) und 280.000 (Q3/2024).
Das war ein Teil des Zukunftsmarktes. Hier sah es mit +-0% zum entsprechenden Vorjahresquartal nur mäßig gut aus. Im Vergleich zum direkt davorliegenden Frühjahrsquartal (Q2/2024) waren es jedoch -24,3%.
Trotz möglicher Rundungsfehler (auf Zehntausender) bleibt sowohl gegenüber dem Vorjahresquartal Q3/2023 sowie gegenüber dem direkt vorausgehenden Frühjahrsquartal (Q2/2024) ein bescheidenes Ergebnis.
Bitte beachten Sie: Diese Werte wurden von mir zusammengestellt und dann (nach realen Kalenderquartalen) errechnet. Nikon gibt hingegen seine Geschäftsquartale an.
Der Konzernumsatz wurde abgesenkt um -25 Mrd. Yen auf 725 Mrd. Yen, und auch der operative Gewinn wurde um 13 Mrd. Yen abgesenkt auf nur noch 22 Mrd. Yen (-44,6% zum Vorjahr). Das klingt ernüchternd.
Im Bereich Imaging wurde der Umsatz beibehalten bei 305 Mrd. Yen, aber der Operative Gewinn wurde erneut um +2 Mrd. Yen auf nun 47 Mrd. Yen angehoben (ca. +1% zum Vorjahr). Das klingt ebenfalls ziemlich verhalten.
Der Markt der Systemkameras bleibt insgesamt stabil.
Und: Solides Umsatz- und Verkaufswachstum durch erweiterte Produktpalette und Einführung neuer Produkte (Z6III und Z50II), die Spitzentechnologien der Z9 nutzen.
Aufgrund des schwächeren Yen und der gestiegenen Verkaufszahlen bei Systemkameras und Wechselobjektiven wird ein Wachstum des Betriebsgewinns im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert.
Die Währungsprognosen vom August wurden im November erneut korrigiert: von 158 auf 155 Yen zum Euro abgesenkt und von 148 Yen auf 145 zum US-Dollar. Nikon spekulierte also auf einen seit Juli 2024 steigenden Yen.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen im Imaging (weiterhin) von 21 Mrd. Yen auf 24,5 Mrd. Yen (+16,7%) im laufenden Geschäftsjahr steigen.
Zudem hielt man die abgesenkte Mai-Prognose für Kameras und Objektive aufrecht: Für Systemkameras solle der Weltmarkt bis März 2025 nur noch 6,1 Mio. umfassen, von denen Nikon 850.000 liefern will, was einem Marktanteil von ca. 14% entspräche. Bei Objektiven soll der Weltmarkt bis März 2025 nur noch 9,6 Mio. Stück betragen, von denen Nikon 1,35 Mio. liefern will, was einem Marktanteil von ca. 14% entspräche. Nikon sieht sich somit auf Expansionskurs. Dazu muss Nikon seine Produktion weiter steigern.
Die Dividende will man trotz obiger Probleme im laufenden Jahr weiterhin um 5 Yen auf 55 erhöhen.
Dem Konzern ging es insgesamt nur mäßig gut. Vor allem einige Zukunftsbereiche schwächelten.
Dem Imaging ging es insgesamt im Vergleich deutlich besser, und man ist bei Nikon für die Zukunft hierbei auch weiterhin optimistisch. Insbesondere stellte das Imaging im Sommerquartal für Nikon den Gewinnmotor dar, der die anderen Konzern-Bereiche stützte.
Zur GenKI, zu den Wirtschaftssanktionen oder den andauernden Kriegen findet sich allerdings nichts Konkretes.
Darauf folgte Sony mit seinem Quartalsbericht. Sony verwendet ein das Kalenderjahr übergreifendes Geschäftsjahr vom 01. April 2024 bis zum 31. März 2025 und nennt es rückwirkend - also FY (Financial Year) 2024.
Sony gehört zu den Konzernen, die vieles verschleiern und die Kameras ganz tief in der Organisationsstruktur verstecken sowie dort auch noch mit anderen Abteilungen zusammenwerfen. Ferner publiziert Sony jedes Jahr insgesamt weniger über Imaging und Cameras. Hinzu kam im zweiten Geschäftsquartal wieder die Unsitte, vieles hinter dem Halbjahresbericht zu verstecken.
Der Konzern-Umsatz ohne Finanzdienstleistungen betrug in Q3 2024: 2.973,442 Yen = +9% gegenüber dem Vorjahresquartal Q3/2023
Der Operative Gewinn des Konzerns betrug in Q3 2024: 389,343 Mrd. Yen = +57,4% gegenüber dem Vorjahresquartal Q3/2023.
Gegenüber dem direkt davor liegenden Frühjahrsquartal April bis Juni 2024 nahmen der Umsatz um +15,9% zu, aber der Gewinn sogar um +56,3% zu.
Für den weit diversifizierten Konzern Sony lief das dritte Kalender-Quartal 2024 insgesamt hervorragend.
Der Bereich Entertainment, Technology & Services segment ET&S mit den Kameras erwirtschaftete: 619,759 Mrd. Yen = +1% Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal, und 70,155 Mrd. Yen operativer Gewinn (+14,9%).
Der Großbereich (mit den Kameras) wuchs somit währungsbereinigt und inflationsbereinigt nur beim Gewinn.
Insbesondere sahen die Vergleichszahlen mit dem Frühjahrsquartal (April bis Juni 2024) mit immerhin +8,4% beim Umsatz und beim Operativen Gewinn mit +14,9% sehr gut aus.
Das Imaging & Sensing Solutions Segment (I&SS Segment) erwirtschaftete: 535,567 Mrd. Yen = +31,8% Umsatz, sowie 92,412 Mrd. Yen operativer Gewinn = +99,3% im Vergleich zum Vorjahresquartal. - Der Sensorbereich konnte den Umsatz und Gewinn deutlich erhöhen im Vergleich zum Vorjahresquartal. Und auch die Vergleichszahlen zwischen Frühjahrsquartal (April bis Juni 2024) mit immerhin +51,5% beim Umsatz sowie beim operativen Gewinn sah es mit +152,2% drastisch besser aus.
D.h. das zweite Quartal 2024 verlief für den Sensorbereich im Jahresvergleich sehr gut.
Zum Sensorbereich schrieb man explizit:
Der Umsatz für das Quartal stieg im Jahresvergleich um 32 % auf 535,6 Milliarden Yen, hauptsächlich aufgrund gestiegener Verkäufe von Bildsensoren für mobile Produkte und der Auswirkungen der Wechselkurse.
Das Betriebsergebnis verdoppelte sich im Jahresvergleich ungefähr auf 92,4 Milliarden Yen, hauptsächlich aufgrund der Vorteile der gestiegenen Verkäufe und der günstigen Auswirkungen der Wechselkurse.
Somit lief es bei der Sensorentwicklung sehr gut - aber eher aufgrund der Smartphones und der Wechselkurse. - Über die Sensoren für die dedizierten Kameras schwieg man.
Aber dann kommt die Korrektur für das zweite Geschäftshalbjahr Oktober 2024 bis Ende März 2025:
Im zweiten Halbjahr ... wird es zu einer Nachfrageanpassung eines Großkunden im Bereich I&SS kommen. Aufgrund dieser und weiterer Faktoren wird das Konzernbetriebsergebnis ohne das Segment Financial Services voraussichtlich leicht unter dem Vorjahreswert liegen. Die Geschäftsdynamik ist derzeit jedoch gut, insbesondere in den Segmenten G&NS und Music, und wir streben solide Ergebnisse an, um die Ziele unseres mittelfristigen Plans zu erreichen.
- In anderen Bereichen geht es aufwärts. Aber der Rückgang durch einen unbekannten Großkunden ist schmerzlich.
Still and Video Cameras ist ein Unterbereich des Bereiches Entertainment, Technology & Services segment ET&S und erzielte: 161,172 Mrd. Yen = +1,2% Umsatz (Sales to external customers) im Vergleich zum Vorjahresquartal (Kalender-Q3/2023). Sony macht keine Angaben zum operativen Gewinn.
Jedoch sahen die Vergleichszahlen zum direkt davorliegenden Frühjahrsquartal (April bis Juni 2024) mit immerhin -16,3% beim Umsatz deutlich schlechter aus. Das war nicht so erfreulich für die dedizierten Kameras bei Sony.
Somit kann man festhalten, dass das dritte Kalenderquartal 2024 für Sony zwar in einigen Bereichen gut aber bei den digitalen Kameras nur befriedigend verlief - vor allem wenn man den Währungsverfall und die Inflation berücksichtigt.
Bei Sony stieg der Lagerbestand im Konzern auf 1.736,21 Mrd. Yen Ende September 2024. Das waren +14,3% zu Ende März 2024 und +2,6% zum Juni 2024. Zunehmende Lagerbestände sind ein eher negatives Zeichen für die weitere Entwicklung. Siehe deshalb auch die verhalteneren Prognosen unten.
Der Lagerbestand bei ET&S (inklusive Kameras) nahm seit Ende März mit 328,6 Mrd. Yen über 352,6 Ende Juni auf 377 Mrd. Yen Ende September zu. Das waren immerhin +14,7% in einem halben Jahr. - Jedoch ist unklar, ob dies auch die Kameras betrifft, weil man es nicht aufschlüsselt.
Der Etat für Forschung und Entwicklung (F&E, R&D, Research and Development) des Gesamtkonzerns stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal nur um +0,1%. Das ist weniger als die Inflation und der Währungsverfall betrugen. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden Frühjahrsquartal 2024 sank er jedoch sogar um -5,6%.
Im für die Fotografen wichtigen Bereich ET&S wird der Forschungsetat in den Quartalsberichten nicht angegeben.
Sony hob den erwarteten Konzernumsatz seit der Mai-Prognose von 11.400 Mrd. Yen über August 11.700 auf nun 11.800 Mrd. Yen an. Im vorausgehenden Geschäftsjahr waren es 11.265,043 Mrd. Yen Umsatz gewesen.
Sony beließ jedoch den erwarteten Operativen Gewinn bei der August-Prognose mit 1.165 Mrd. Yen auch in dieser Novemberprognose. Im vorausgehenden Geschäftsjahr waren es 1.035,271 Mrd. Yen Operativer Gewinn gewesen.
Im Bereich ET&S mit den Kameras beließ Sony den erwarteten Umsatz auf der August-Prognose mit 2.420 auch in dieser Novemberprognose. Im vorausgehenden Geschäftsjahr waren es 2.453,718 Mrd. Yen Umsatz gewesen.
Im Bereich ET&S beließ Sony den erwarteten Operativen Gewinn seit der Mai-Prognose bei 190 Mrd. Yen auch in dieser Novemberprognose. Im vorausgehenden Geschäftsjahr waren es 187,399 Mrd. Yen Operativer Gewinn gewesen.
Im Bereich I&SS (Sensorentwicklung) senkte Sony den erwarteten Umsatz seit der August-Prognose von 1.850 auf nur noch 1.770 Mrd. Yen ab. Im vorausgehenden Geschäftsjahr waren es 1.602,738 Mrd. Yen Umsatz gewesen.
Im Bereich I&SS senkte Sony den erwarteten Operativen Gewinn seit der August-Prognose von 275, Mrd. Yen auf 250 Mrd. Yen ab. Im vorausgehenden Geschäftsjahr waren es 193,541 Mrd. Yen Operativer Gewinn gewesen.
Somit ist Sony nicht mehr ganz so optimistisch wie noch im August. Vor allem in den uns betreffenden Bereichen ET&S sowie I&SS erwartete man weniger. Aber bereinigt um den Währungsverfall und die Inflation sieht das zumindest beim Bereich ET&S mit den Kameras nicht beeindruckend aus.
Dem Konzern ging es insgesamt nominal in Yen und auch währungsbereinigt (um Yen-Abwertung und Inflation) betrachtet im dritten Kalenderquartal 2024 blendend. Denn das waren alles solide Gewinne.
Sony machte keine Angaben zu Kameras oder Objektiven. Zudem findet sich noch immer keine klare Stellungnahme / Strategieänderung angesichts der Kriege und der vielfältigen weltweiten Wirtschaftssanktionen.
Dann publizierte Ricoh seinen Quartalsbericht für das 3. Kalenderquartal. Ricoh verwendet - wie viele Firmen - das übergreifende Geschäftsjahr April 2024 bis März 2025, nennt es aber rückblickend 2024. Das hier besprochene erste Geschäfts-Quartal umfasst somit den Zeitraum von Juli bis September 2024 einschließlich.
Der Konzern-Umsatz betrug: 628,2 Mrd. Yen = +8,7% zum Vorjahresquartal. Das lag in etwa bei der Inflation und dem Währungsverfall des Yen. Es war ferner ein Anstieg gegenüber dem direkt vorausgehenden Frühjahrsquartal (April bis Juni) 2024 um +9,4%. Somit verlief das dritte Kalenderquartal 2024 bezüglich des Umsatzes bei Ricoh zumindest wieder etwas besser als das Vorquartal.
Der Operative Gewinn betrug: 0,4 Mrd. Yen = -95,7% zum Vorjahresquartal. Zudem war es ein Rückgang zum direkt vorausgehenden Frühjahrsquartal (April bis Juni) 2024 um -93,7%. Aber beim Operativen Gewinn sah das dritte Kalenderquartal 2024 bei Ricoh deutlich schlechter aus.
Der Cash-Flow hatte sich im ersten Geschäftshalbjahr immerhin verbessert auf +24,9 Mrd. Yen.
Der Bereichs-Umsatz Other
betrug im 2. Geschäfts-Quartal: 13,4 Mrd. Yen = +28,8% zum Vorjahresquartal. Das ist positiv. - Zudem waren es +12,6% gegenüber dem direkt vorausgehenden Frühjahrsquartal (April bis Juni) 2024.
Der Operative Verlust betrug: -1,2 Mrd. Yen. Im Vorjahresquartal waren es noch -2,7 Mrd. Yen gewesen. Auch gegenüber dem direkt vorausgehenden Frühjahrsquartal (April bis Juni) 2024 (-1,7 Mrd. Yen) nahm der Bereichsverlust deutlich ab. Somit scheint man auf dem harten Weg der Sanierung voranzukommen.
Der Lagerbestand des Konzerns sank etwas auf 314,7 Mrd. Yen (-7,6%) gegenüber dem Vorjahresquartal. Das ist positiv zu sehen. Die Lagerbestände könnten und sollten jedoch deutlich tiefer liegen.
Dass die Konzern-Schulden von Ende März 1.221,048 Mrd. Yen, über Ende Juni 1.232,835 Mrd. Yen auf 1.273,719 Ende September anstiegen, war angesichts der hohen Zinsen ebenfalls nicht so günstig.
Der Etat für Forschung und Entwicklung des Konzerns nahm im dritten Kalenderquartal erneut deutlich auf nur noch 25,2 Mrd. Yen (-12,5% zum Vorjahresquartal) ab.
Dem Konzern und dem Bereich Other ging es im zweiten Geschäftsquartal 2024 (= 3. Kalenderquartal) durchwachsen bis schlecht.
Da der winzige Bereich Ricoh Imaging mit den digital cameras
nach der Umstrukturierung tief unten im Bereich Other
eingegliedert ist, kann man keine Details analysieren.
Explizit erwähnte Ricoh nur: Cameras: Continued to perform solidly
- Kameras zeigten weiterhin eine solide Leistung
. - Allerdings meint man damit die 360-Grad-Rundum-Kamerassysteme.
Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr (April 2024 - März 2025) war weiterhin durchaus optimistisch:
Der erwartete / angestrebte Konzern-Umsatz im Geschäftsjahr 2024 (01.04.2024 - 31.03.2025) wurde um +50 Mrd. Yen erhöht auf 2.550,0 Mrd. Yen (+8,5% gegenüber dem Vorjahresergebnis), aber man senkte den operativen Konzern-Gewinn um 18 Mrd. Yen gegenüber der August-Prognose und geht von nur noch 52 Mrd. Yen (-16,1% gegenüber dem Vorjahresergebnis) aus.
Der erwartete / angestrebte Umsatz im Geschäftsjahr 2024 im Bereich Other (Camera, New business) wurde um +4,5 Mrd. Yen erhöht auf nun 40,5 Mrd. Yen (-11,2% zum Vorjahr), und auch der Verlust wurde um -1 Mrd. Yen reduziert. Jedoch erwartete man immer noch -7,5 Mrd. Yen operativen Verlust. Das war aber deutlich weniger als die -10,5 Mrd. Yen im Vorjahr.
Der Etat für Forschung und Entwicklung des Konzerns soll weiterhin bei den deutlich auf nur noch 95 Mrd. Yen (-13,5%) verringerten verbleiben.
Die Dividende will man im laufenden Geschäftsjahr weiterhin um die geplanten 2 Yen auf 38 Yen erhöhen.
Das für dieses Geschäftsjahr geplante Aktien-Rückkaufprogramm im Umfange von 30 Mrd. Yen wurde allerdings im September beendet.
Fazit: Ricoh als Konzern erholt sich sehr langsam, aber vor allem beim Bereich Other sah und sieht es - trotz Verbesserungstendenzen - auch weiterhin schlecht aus.
Weder zum Krieg noch den Wirtschaftssanktionen noch der neuen Generativen Künstlichen Intelligenz finden sich konkrete Aussagen.
Nominal in Yen sah es bei allen Konzernen gut bis sehr gut aus. Real unter Berücksichtigung der Inflation und vor allem des dramatischen Yen-Verfalles muss man dies allerdings deutlich einschränken.
Uneinheitlich fiel das dritte Quartal für die Konzerne aus: bei manchen ging es (nominal) aufwärts bei anderen abwärts. Real unter Berücksichtigung der Inflation und vor allem des Yen-Verfalles sah es im dritten Quartal jedoch bei manchen eher mäßig gut aus. Denn einige Konzerne hatten noch immer mit ihrer Diversifizierung sowie Umstrukturierung zu kämpfen (auch diejenigen mit scheinbar guten Bilanzen).
Es zeigte sich immer mehr, wie alle Konzerne beim Imaging tricksten und verschleierten oder komplett Dinge verschwiegen. Die Interpretationen wurde nimmer schwerer. Das lag aber auch an der enormen Diversifizierung des Imaging selbst, wie man im 3. Quartal bei Nikon sehr gut sah. Der Bereich Imaging befasste sich schon lange bei keinem Konzern mehr nur mit klassischen dedizierten Kameras und Objektiven.
In Brutto-Yen-Werten waren viele optimistisch für die Zukunft und hofften vor allem auf das rettende Weihnachtsquartal. - Weltweit könnte dies zutreffen, nur nicht in Europa und definitiv nicht in Deutschland.
Während es weltweit mehr oder weniger steil aufwärts ging, dümpelte die europäische Wirtschaft durchschnittlich seitwärts dahin, und die deutsche Wirtschaftskraft nahm weiterhin ab. In den boomenden USA konnte sich hingegen sogar der angeschlagene Konzern Boing 38% Lohnsteigerung bei den angestellten Technikern erlauben. Aber in Deutschland erholte sich der Arbeitsmarkt nicht. Am Arbeitsmarkt hinterlässt die Wirtschaftsschwäche mittlerweile immer deutlichere Spuren. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind im Oktober mit der Herbstbelebung nur wenig gesunken und haben saisonbereinigt weiter zugenommen.
Dass nach dem Gewinneinbruch bei VW im September Anfang November auch Audi einen Gewinneinbruch verkünden musste und der Zulieferer Scheffler einen großen Stellenabbau ankündigte, war bezeichnend für die ganze Automobilindustrie, welche von den Grünen wie so viele andere Industriezweige systematisch in den Abgrund getrieben wurde.
Dann kam der 06. November mit der Wahl Trumps in den USA und dem Ende der deutschen Ampelregierung - zwei Fakten, welche als Symptome die Weltwirtschaft und Wirtschaftspolitik beleuchteten und beeinflussten:
In den USA kam es zur angeblichen Überraschung, weil die gesteuerten Medien des Westens - wie so oft - manipulierend und (selbst-)zensierend Befragungen falsch interpretierten sowie falsches berichteten. Die abgehobenen westlichen Medien hatten zumindest jeden Bezug zur Basis der Bevölkerung verloren, was angesichts sicherer und hoher Gehälter sowie engsten Verflechtungen zu den herrschenden Parteien auch nicht verwundern darf. Das war kein Kopf-an-Kopf-Rennen, sondern wie man nachträglich in den USA betreten einräumen musste ein Erdrutschsieg der Republikaner: Die Präsidentschaft binnen weniger Stunden klar gewonnen, den Senat übernommen und vermutlich auch das Repräsentantenhaus - sowie zudem erstmals die Mehrheit der Gesamtstimmen erhalten. Da ein schwarzer Analytiker die Ergebnisse im US-Fernsehen so zusammenfasste, darf man sie auch trotz Grüner Zensur in Deutschland wiedergeben: Die Demokraten wurden zur Partei der Wohlhabenden, der Reichen und der Intelligenzia
, die Republikaner gewannen die Armen, die Arbeiter und erhielten unfassbaren Zulauf bei Schwarzen, Latinos und Frauen. Die US-Parteien sind wieder dort, wo sie politisch im 19. Jahrhundert schon einmal standen, denn der US-Präsident Abraham Lincoln war ein Republikaner. - Die US-Bevölkerung gilt (wie hier immer wieder seit über 10 Jahren berichtet) als sogenannte Pocket-Book-Voter
, welche sich zur Wahl die einfache Frage stellt: Ging es mir in den letzten vier Jahren wirtschaftlich besser? Präsident Biden hatte mit seiner Rüstungs- und Kriegspolitik, den ständig gesteigerten Wirtschaftssanktion gegen Russland, China und andere ihm verhasste Staaten sowie der erzwungenen schnellen Umgestaltung der USA auf eine utopische Ökopolitik zur massiven Inflation beigetragen, welche die Bevölkerung täglich bei den Energiepreisen und den Lebensmittelpreisen spürten. Seine Vizepräsidentin Kamala Harris war dafür nicht nur mitverantwortlich, sondern wollte sogar noch höhere Steuern, noch mehr Ökoabgaben und noch mehr gendergerechte Umerziehung, welche die Bevölkerung bezahlen sollte. - Jede Ähnlichkeit mit Deutschland ist rein zufällig. - Und obwohl Präsident Biden fast alle seine Ökopläne und Gesetze sowie Vorhaben, welche vor allem in den letzten beiden Jahren kläglich im großen Flächenstaat scheiterten, entschärfte, vertagte, zurücknahm und aufweichte, weil man dort u.a. erkannt hat, dass selbst bei optimaler Einhaltung aller weltweit gesteckten Öko- und Klimaziele bis 2030 sowie der CO2-Neutralität durch alle Menschen auf der Erde und der damit herbeigeführten Verarmung der gesamten Welt das Klima sich dennoch laut UNO um mindestens 3,1 Grad bis 2100 erwärmt, also das sich Armsparen nicht die Lösung sein kann (korrekt gelesen), war der ökonomische Schaden auch in den USA bei der Mehrheit der Bevölkerung zumindest gefühlt bereits zu groß. Wie immer geschrieben, geht es in einer freien Demokratie nicht um das BSP oder das BIP, sondern um das Realeinkommen der Mehrheit der Bevölkerung - und keinesfalls um die Meinung der Reichen, welche die Presse sowie die Medien kontrollieren. - Sofern eine egoistische reiche Elite meint, sie könne ihre Utopien auf dem Rücken der armen Bevölkerung umsetzen, dann erleidet sie - zumindest in der freien demokratischen Welt - damit langfristig Schiffbruch. Probleme erfordern Lösungen, welche alle Beteiligten mittragen können.
Nachdem der Grüne Superminister Habeck in Deutschland bereits mit der verfassungswidrigen Umwidmung von Pandemie-Steuergeldern für seine Ökoprojekte Schiffbruch vor Gericht erlitten hatte, wollte er erneut seine Grünen Parteimitglieder an der Staatskasse bereichern, indem er wieder verfassungswidrig die Gelder für die Intel-Fabrik für seine Ökofreunde umwidmete. Auch sein nachträglicher Versuch, seinen erneuten Verfassungsbruch zu kaschieren, indem er einen kleinen Teil des Geldes zurückgeben wollte, scheiterte. Wie am Folgetag bekannt wurde, zerbrach die Koalition auch daran, dass der Bundeskanzler durch willkürliche Aussetzung der Schuldenbremse erneut gegen die Verfassung verstoßen wollte. Aber Verfassungsbruch war unter seiner Regierung sowieso offenbar ein alltägliches Herrschaftsmittel geworden. Die Deutschen haben bei der nächsten Bundestagswahl die Chance, die Grünen abzuwählen. Aber jene haben über 100.000 Stellen auf allen Ebenen von Bund, Ländern und Kommunen geschaffen sowie mit ihren linientreuen fanatischen Öko-Apparatschiks besetzt, welche jeden Fortschritt verhindern. Wie sagte ein Professor und Unternehmer über die KI in einem Podcast des Deutschlandfunks (bei ca. 7:10 Minuten), den man nicht komplett zensierte: Wenn jemand ein KI-Projekt in der EU durchführen muss, muss man aufwändig dafür sorgen, dass alles in diese europäische oder im schlimmsten Fall deutsche Welt passt.
Die Grünen haben die deutsche Wirtschaft durch ihre Kriegshetze, über 10.000 Wirtschaftssanktionen und völlig überzogene Ökopolitik ruiniert.
Trump wird allgemein die Zölle erhöhen, was Deutschland endgültig ruiniert, weil die Grünen schon ihre eigenen Sanktionen gegen die USA (kein Scherz) - wieder einmal heimtückisch über die EU - vorbereitet haben. In den USA wird nun die Fotowirtschaft florieren. Die einen kaufen, weil ihre Partei gewonnen hat, die anderen, um sich über ihren Frust hinwegzutrösten. In Europa und vor allem in Deutschland wird sich der Niedergang unter Grüner Herrschaft nun jedoch nochmals beschleunigen, denn dieser Öko-Adel
wird die letzten Monate seiner Herrschaft dazu benutzen, um uns endgültig in ihre gelobte vorindustrielle Zeit des 18. Jahrhunderts zu katapultieren.
Je nachdem wie China auf die angekündigten extremen weiteren Strafzölle und Sanktionen der USA reagiert, könnte davon auch die japanische Fotoindustrie betroffen werden, da Japan meist (fast sklavisch) mit Sanktionen nachzieht, wenn die USA sie vorgeben.
Das Magazin PetaPixel, welches aus kommerziellen Eigeninteressen fanatisch für CAI kämpft, lieferte wieder einmal einen Jubel-Artikel über eine neue Technik / Firma, die es jedem Fotografen für angeblich nur 300 US-Dollar ermöglichen würde, 'echte' Fotos zu erstellen und diese weltweit signifiziert zu erhalten. Da ist zwar bereits alles technisch wie ökonomisch unsinnig, aber man musste dennoch nebenbei etwas anderes einräumen, was ich seit Jahren behaupte: In der Tat, wie Sevier [der Firmengründer] anmerkt, kann die H1 nur die vom Fotografen erfasste Grundwahrheit authentifizieren - grundsätzlich entscheidet der Fotograf zum Zeitpunkt der Aufnahme, was er in ein Foto auf nimmt und, was ebenso wichtig ist, er weglässt. Manchmal ist das, was der Fotograf nicht in das Originalfoto aufnimmt, für die Geschichte von großer Bedeutung, und keine Software wird jemals in der Lage sein, dieses Problem zu lösen.
Aber für jeden, der mir und jenem Firmengründer nicht glaubt, hier die Adresse zum Kauf und den technischen Daten jenes Zusatzgerätes bei jener Firma in Austin, Texas, USA. 240g zusätzliches Gewicht im Blitzschuh montiert, sowie ein störendes Kabel als zwangsweise Dauerverbindung zur Kamera sind dann erst der Anfang der Technikprobleme und Ihres Zeitverlustes. Im Übrigen nutzt das Geräte ähnliche Techniken wie unsere Sicherheitsdienste: Es analysiert das einmalige Rauschmuster Ihrer Kamera, das so eineindeutig identifizierbar ist wie ein Fingerabdruck. Die US-Behörden freuen sich darüber, wenn Sie denen freiwillig zum Rauschmuster Ihrer Kamera auch noch Ihren Namen mit Adresse etc. liefern. Denn gemäß Patriot Act sind alle US-Firmen zur bedingungslosen und sogar verdeckten Übertragung all dieser (datenschutzrelevanten) Details verpflichtet. D.h. jene Firma darf Ihnen nicht einmal mitteilen, dass sie Ihre Daten an die Sicherheitsdienste liefert. - Ganz nebenbei: Zahlreiche derartiger Firmen, die so ganz harmlos und angeblich selbstlos im Nutzer- und Kunden-Interesse agieren, sind Töchter jener Geheimdienste, die nur zur leichteren Überwachung der Bevölkerung gegründet wurden - wie z.B. die Crypto AG. - Trau, schau, wem?
Anfang November wurde bekannt, dass Apple die die litauische Software-Firma Pixelmator übernimmt. Dies berichtete die Firma selbst in ihren Nachrichten sowie DPReview und PetaPixel und nochmals PetaPixel. Jene Firma gilt als Spezialist bei Foto-Software sowie als Konkurrent zu Adobe. Deshalb spekulierten manche Analysten, dass Apple den breitseitigen Angriff auf Adobe gestartet hätte, weil es bereits im Vormonat klar gemacht hatte, dass es die hochwertigere GenKI-Software bei Fotos besaß. Zumindest besitzt Apple ausreichend Kapital und Personal, um es mit Adobe aufzunehmen. - Aber letztendlich war es wieder eine Fusion, weil viele kleine Firmen 2024 nicht mehr alleine überleben konnten.
Im November musste auch Nikon in den USA für fast alle Kameras und auch viele Objektive deutliche Rabatte ausloben - selbst für neueste Produkte wie die Z6 III wurden um 200 US-Dollar herabgesetzt. Für manche Kameramodelle mit Kit-Objektiven wurden sogar bis zu 1.000 US$ Rabatt angeboten. Auch in den wirtschaftlich florierenden USA schien die Fotowirtschaft nicht rund zu laufen - nicht einmal in der sonst extrem guten Vorweihnachtszeit.
Normalerweise gebe ich nicht viel auf die japanische Firma BNC, welche wilde Statistiken ohne genaue Quellen oder Detailzahlen (meist nur irgendwelche prozentualen Werte) publiziert, welche dann auf die ganze Welt extrapoliert werden. Aber deren Analyst Ichiro Michikoshis schrieb interessante Details über japanische Kaufgewohnheiten (automatisch übersetzt). So hält er die heute üblichen 1 Mio. Yen (ca. 6.000 Euro) für Systemkameras mit Objektiven für zu hoch für den Otto-Normal-Verdiener in Japan. Ganz gleich, wie sehr sie versuchen, sich von Smartphones abzugrenzen, spiegellose Kameras mit Wechselobjektiven werden immer mehr zu etwas, das sich der Normalbürger nicht ohne weiteres leisten kann.
- Er sah deshalb Ende 2024 den idealen Preis einer Kamera in Japan eher bei einem Zehntel, nämlich 100.000 Yen also ca. 600 Euro. Dabei geht er jedoch vermutlich von Netto-Preisen ohne die 10% JCT - eine Art Mehrwertsteuer - aus. Aber auch bei aufgerundet 700 Euro bleiben fast nur die früheren Kompaktkameras und Bridge-Kameras übrig. Dem stimme ich zu. Aber seiner Schlussfolgerung, dass deshalb die echten alten Kompaktkameras überleben werden kann ich nur bedingt zustimmen, weil jene den Smartphones unterlegen sind. Was überleben wird, sind die sündhaft teuren Edelkameras mit fest eingebautem Objektiv (identische CIPA-Kategorie), weil es sich um Prestigeprodukte handelt, die nebenbei auch etwas kleiner sind als manche Systemkamera.
Während Canon noch immer darum bemüht war, seine im Frühjahr angekündigte R1 endlich auszuliefern, kündigte Sony bereits den Nachfolger der A1, die A1 Mark II, für den 19. November an.
Auch Fujifilm hatte den Trend erkannt und wechselte zu professionellen Filmkameras. Die neue Fujifilm GFX Eterna entstand aus der Mittelformat-Kamera und soll 2025 einsatzbereit sein. Hier ist ein weiterer deutscher Sekundärbericht für Interessierte.
Mitte November wurde wieder einmal eine meiner Voraussagen verifiziert: Bei DPReview traten massive Finanzprobleme deutlich zutage, als Amazon seine millionenschweren Subventionen für die Übernahme einstellte. Denn die geringen Werbeeinnahmen und sowieso geringen und zudem ständig sinkenden Erlöse aus dem Affiliate Marketing bei Amazon trugen bei weitem nicht die laufenden Kosten. Das war exakt der Grund, warum Amazon die Zeitschrift 2022/23 einstellen wollte. - Die Chefredaktion bat in der logischen Folge Ende 2024 um das Leservotum zu einem bepreisten Abonnement-Modell. Das Ergebnis dürfte jedem Leser klar sein: Die wenigsten Fotografen und Videografen sind bereit, für immer weniger Informationen zur faktisch in Personen schrumpfenden Fotowirtschaft Geld auszugeben. Die Anzahl der Artikel bei DPReview hatte sowieso abgenommen und der Inhalt wurde immer dürftiger. Die USA sind bei Dienstleistungen ein Hochpreisland, und letztendlich ist der Journalismus eine Dienstleistung, bei dem man in den USA (im Vergleich zu Deutschland) geradezu gut verdient. Die von Amazon an die alten Mitarbeiter bei DPReview bezahlten Abfindungen spiegelten die horrenden Gehälter vieler dort Angestellter wider. Aber vor allem ist der Internet-Betrieb und dort wiederum die unfassbaren Ausgaben für die Foren noch immer hoch, weil als Dienstleistung ausgelagert. - Folglich wird DPReview die sowieso bereits geringe Artikelserie weiter ausdünnen, bis es ausstirbt und irgendwann mangels Interesse abgeschaltet wird. PetaPixel kann es mit seiner unkritische Jubelpresse nicht ersetzen, noch irgendein anderes westliches Magazin, weil jene ebenfalls schon vor Jahren sich an die kritiklosen Jubel-Influencer angepasst hatten, weil die Hersteller dies exakt so wollten und bezahlten respektive jede Kritik finanziell umgehend abstraften. Es waren die westlichen Firmen (auch die Kamerahersteller), welche ökonomische Zensur ausübten. Nur in China schien in den letzten Jahren das Interesse an der klassischen Fotografie und Videografie mit dedizierten Kameras im Steigen begriffen zu sein. Aber wer im Westen liest schon von uns wirtschaftlich sanktionierte chinesische Fachzeitschriften? - Schließlich haben wir im Westen (vor allem die ach so demokratischen USA unter den Demokraten und die deutschen Grünen) ja den Wirtschaftskrieg gegen China mit zahllosen Sanktionen begonnen und bestrafen jeden eigenen Mitbürger, der hiergegen verstößt. Wagen Sie es deshalb auf keinen Fall, ohne doppelt gesichertes VPN chinesische Fachzeitschriften zur Fotografie oder Videografie zu lesen.
Mitte November durfte Sigma endlich seine vier neuen APS-C-Objektive für das neue spiegellose RF-Bajonett von Canon vorstellen und Preise nennen. Canon trägt dafür die Verantwortung, da es in alles reinredet und alles reglementieren will.
Tamron machte Mitte November wieder einen Rückzieher von der Ankündigung des zurückliegenden Oktobers, zukünftig keine Festbrennweiten mehr herzustellen. Man behauptete wie immer, dass man missverstanden worden sei. Aber man räumte ein, dass man dennoch den Schwerpunkt bei den Zoom-Objektiven sieht.
Mitte November gab Leica an, dass man im zurückliegenden Geschäftsjahr 2023/24 den größten Umsatz der Geschichte erzielt hat. Das sei Leica gegönnt, sagt jedoch nichts über den Gewinn aus. Vor allem ist Leica weit diversifiziert. Das Ergebnis lag schon lange nicht mehr am Verkauf der wenigen teuren Kameras. Aktiv wird der Smartphone-Bereich genannt. Und der Bereich Photography umfasst vieles - auch die teuren Lizenzen an Panasonic und Sigma für das L-Bajonett etc. Deshalb war die unkritische Jubelpresse auch unseriös. Aber angesichts des 2025 bevorstehenden 100-jährigen Jubiläums der Firma wollen alle Lieb-Kind spielen.
Sigma ließ über ProcessX das Video Herstellung von Telezoomobjektiven: Japans Fabrik für extrem leistungsstarke Kameraobjektive publizieren, indem die Firma ausführlich zeigt, wie ein Sigma 70-200mm f/2.8 DG DN OS Sport Zoom-Objektiv hergestellt wird.
Ein Forscherteam hatte bereits Anfang Juli ihr Papier publiziert, aber erst Ende November stellten Fachzeitschriften ihren Roboter-Fotografen 'PhotoBot' vor.
Die wilde Behauptung mancher Fotografen, dass man noch immer mehr und insgesamt viele Milliarden Fotos benötige um eine KI zu trainieren, wurde widerlegt. Es reichten 2024 bereits wenige hundert Vorlagen aus.
Anfang November demonstrierte die GenKI-Firma Runway auf X ihre Advanced Camera Control für Gen-3 Alpha Turbo. Es entspricht den bei Fotografen bekannten Perspektiven und wird beeindruckend in mehreren Videos demonstriert. Interessant ist vor allem die automatische Anpassung des gesamten Hintergrundes. Hier finden Sie weitere Beispiele dazu.
Prof. Dr. Volker Gruhn sagte in einem Podcast des Deutschlandfunks zu den von Grünen gesteuerten Gremien beim KI-Act der EU, welche alles verschärfen: Ich habe die Sorge, dass jetzt eine bürokratisch oder technokratisch dämliche Umsetzung in den Ländern passiert. Man kann das schon jetzt noch versauen.
Seit dem 06. November mit der Wahl Donald Trumps war klar geworden, dass die folgenden vier Jahre in den USA weitgehend freie Bahn für die Weiterentwicklung der KI in allen Formen eröffnen würden. Schließlich geht es hier um neben der Kernverschmelzung die Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Nur die von deutschen Grünen beherrschte EU und vor allem das von jenen Aktivisten vorsätzlich herabgewirtschaftete Deutschland werden daran keinen Anteil haben - zumindest nicht mehr als Produzenten in der KI-Wertschöpfungskette, sondern nur noch durch - in der EU illegale - Nutzung der KI-Produkte durch bezahlende Firmen und reiche Privatleute. Laut allen Analysten werden sich weder Trump noch die USA-Firmen von deutschen Grünen beschränken lassen. Dort fühlte man sich 2024 sowieso von der EU und vor allem den deutschen Grünen mit dem KI-Act erpresst und schikaniert. Originalzitat eines US-KI-Managers: Zu blöde, um selbst KI-Firmen aufzubauen, aber dann die anderen, die es schaffen, beschränken wollen.
Immer mehr KI-Firmen boten die Funktion an, dass man aus einem oder mehreren Fotos einen Film generiert. Eine chinesische Firma Vidu stellt einen KI-Film aus drei Fotos von Elon Musk, einem Hawaii-Hemd und einem Motorroller her (englische Sekundärquelle). Es geht nicht darum, wie schlecht die Filmqualität noch war, sondern eher darum, dass dies immer mehr Firmen weltweit offenbar können. - Zugegeben, keine europäischen oder gar deutschen.
Manche Medien, welche gegen KI sind, freuten sich wieder einmal darüber, dass Bloomberg in einem Artikel darüber nachdachte, dass KI am Ende wäre, weil es keine neuen echten Daten mehr im Internet gäbe. Aber auch deutsche Forscher haben schon mehrfach KI-generierte synthetische Daten - auch Bilder - verwendet, um wiederum KI zu trainieren (siehe z.B. den Podcast über KI im Handwerk). Korrekt gelesen: Deutsche Forscher an Universitäten sind ganz vorne mit dabei. Aber wir können in Deutschland eben keine richtigen Firmen damit aufbauen. Dennoch braucht es keine echten Fotos oder Videos mehr. Und definitiv ist KI nicht am Ende, nur weil die großen Firmen einmal ein paar Wochen nichts Neues medienwirksam vorstellen. Niemand sollte sich in Sicherheit wiegen.
Mitte November jubelte die fanatisch gegen KI eingestellte Zeitschrift PetaPixel wieder einmal über eine neue Software, welche manche Fotos als KI-erzeugt erkannte. Das Problem ist jedoch nicht eine hier mäßige Trefferrate bei der Erkennung von GenKI-Fotos zu erzielen, sondern keine mit Kameras erstellten Fotos als KI-erzeugt zu verleumden. Wer genau hinsieht erkennt auch, was die Software macht: Sie schätzt einen Prozentsatz, mit dem das Foto vermutlich von KI verändert oder durch KI erzeugt wurde. Was sagt aber nun ein Prozentsatz von 35%, 43% und 57% Wahrscheinlichkeit aus? - Und beeindruckend. Die Software hat doch tatsächlich zu einem gewissen Prozentsatz von 35% erkannt, dass der lausige Coca-Cola Werbefilm zu Weihnachten von GenKI erzeugt wurde - nachdem die ganze Welt bereits darüber gelästert hatte, wie grottenschlecht der war. Jeder bedeutende GenKI-Anwender und GenKI-Influencer hatte inzwischen bereits erklärt, dass er das besser hinbekommen hätte - in einer halben Stunde für 30 Euro/Dollar. - Der ganze angebliche Test ist unwissenschaftlich, unseriös, unsinnig und belegt nichts.
Im Laufe des November wurde unter dem 'President Elect' Trump klar die neue KI-Strategie formuliert - auch, wenn dies die deutschen Medien weitgehend vertuschten respektive hier kaum jemand verstand: Man will in den USA die Energie-Herrschaft erringen. Denn man benötigt billige Energien unter anderem Strom, um neue KI-Modelle zu trainieren. In den USA wurde bereits unter den Demokraten sowohl der Bau eines neuen Kernkraftwerkes für und durch Facebook / Meta genehmigt, als auch Microsofts Wunsch zur Reaktivierung des alten KKWs Three Mile Island durchgewunken. Nochmals: Das haben bereits die Demokraten auf den Weg gebracht, denn in den USA sind nicht nur die Mehrheit der Bevölkerung, sondern fast alle Politiker und Industrielle dafür. Aber Trump und sein Team wollen nun viel mehr. - Damit ist auch klar, dass Deutschland ganz schnell auf allen Gebieten - nicht nur bei KI - den Anschluss verliert. Denn bei fast 30 Cent je KWh kann man hier nichts mehr Neues machen. Man kann bei diesem durch die Grünen erzwungenen künstlich hohen Strompreis noch nicht einmal die alten Industrien halten.
Ende November publizierte Luma Labs die neue The Verge einen Video-Generator mit neuen Zusatzfunktionen wie einer Zeileneingabe dank des neuen Sprachmodelles Photon, das einige Neuerungen brachte.
Ende November hatten laut The Verge offenbar einige verärgerte Künstler den Video-Generator Sora gestohlen und kostenlos online publiziert, sodass ihn jeder herunterladen und verwenden konnte. Dabei stellte sich heraus, dass es sogar eine verbesserte Version der im Frühjahr vorgestellten sein muss.
Die CIPA publizierte die Zahlen zum Monat Oktober sowie die Grafik der Verschiffungen. - Je nach Browser-Einstellungen lädt es diese Dateien sofort auf Ihren PC in den voreingestellten Download-Ordner herunter, statt sie im Browser anzuzeigen.
Die Oktober-Zahlen zeigten einen weiteren Aufschwung und lagen trotz der schwierigen Wirtschaftslage extrem hoch. Sie lagen in zahlreichen Kategorien über den (damals hohen) Oktober-Zahlen des Vorjahres 2023 und bildeten bei den spiegellosen Kameras neue Bestleistungen.
Die Gesamtzahlen der Produktion veränderten sich um: +10,3% im Vergleich zum Oktober 2023. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden Monat September 2024 waren es +6,8% oder über +56.000 Stück. Insgesamt waren es exakt 880.000 produzierte Kameras. Viele Medien werden dies euphorisch feiern. Denn das waren im vierten Monat hintereinander die besten Zahlen der letzten vier Jahre (2021-24).
Die Produktion der Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) veränderte sich um: +34,4% im Vergleich zum Oktober 2023. Und im Vergleich zum direkt vorausgehenden September 2024 waren es +7,5% oder fast +13.500 Stück. Eine monatliche Produktion von über 192.000 dieser technisch den Smartphones unterlegenen Modelle halte ich für deutlich zu hoch.
Die Produktion der DSRL-Kameras veränderte sich um: nur -10,6% im Vergleich zum Oktober 2023. Und im Vergleich zum direkt vorausgehenden September 2024 waren es +8,7% oder über +7.000 Stück. Diese noch immer über 92.000 Stück (im Oktober) waren ebenfalls zu hoch. Man weigerte sich somit noch immer, endlich die Überproduktion jener ungeliebten Kameras massiv abzubauen.
Die Produktion spiegelloser Kameras veränderte sich um: +7,9% im Vergleich zum Oktober 2023. Es handelte sich mit über 597.500 Stück um den höchsten publizierten Oktober-Wert und um den höchsten jemals erzielten Monatswert bei spiegellosen Kameras seit Berichtserstattung überhaupt. Gegenüber dem direkten Vormonat September 2024 stieg die Produktion um +6,3% oder über +35.600 Stück.
Die Gesamtzahlen der weltweiten Verschiffung veränderten sich um: +12,7% (auf über 900.600) im Vergleich zum Oktober 2023. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden September 2024 waren es +8,1% (oder fast +68.000 Stück).
Die Gesamtzahlen der Verschiffung nach Europa veränderten sich um: +11,5% (auf fast 211.000) im Vergleich zum Oktober 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden September 2024 waren es +14,1% oder über +26.000 Kameras. Das war eine insgesamt positive Nachricht für Europa. Offenbar erwartete man von Europa für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft mehr.
Die -2,3% niedrigeren Produktionszahlen im Vergleich zur Verschiffung im Oktober 2024 sind positiv zu werten, da man die übervollen eigenen Zentrallager weiter leerte.
Im Oktober nehmen die Produktionszahlen zum September meist deutlich (6,7% im langjährigen Mittel) gegenüber dem Vormonat September zu. Wir hatten im Oktober 2024 jedoch eine Zunahme von sogar +6,8% zum direkten Vormonat September (2024) zu verzeichnen. - Daraus folgt, dass man die Produktion (um fast +56.300 Stück) erhöhte. Die Überproduktion war 2024 nicht mehr zu stoppen und wurde sogar beschleunigt.
Fazit: Die sehr hohe Zahl der spiegellosen Kameras ist positiv zu werten. Aber die zu hohen Zahlen der beiden eher ungeliebten Kameraklassen DSLR und Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) sind negativ zu werten. Ebenso erstaunlich für den Oktober sind die insgesamt überproportional gestiegenen Produktionszahlen zum direkt vorausgehenden Monat September. Erneut muss man festhalten, dass ein Gesamtergebnis 'optisch' zwar 'gut' aussehen kann, aber Problemfelder in den Details aufzeigt. - Auch die anhaltenden Rabatt-Aktionen weltweit zeigten, dass sich diese Produktionszahlen (abgesehen von den üblichen Engpässen bei Neuerscheinungen) bisher kaum absetzen ließen. Klare Trends oder gar eine Strategieänderung der Hersteller waren 2024 nicht absehbar. Es herrschte weiterhin das Prinzip Hoffnung vor, auf ein besseres Restjahr 2024. Anders lassen sich die angelaufenen +5,8% in der Gesamtproduktion aller Kameras der ersten 10 Monate (im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) nicht bewerten.
Dazu gibt es Grafiken sowie errechnete Jahresprognosen für die Gesamt-Produktion.
Die Börsen boomte nach dem Wahlsieg der Republikaner auch in Deutschland und Europa. Aber die OECD überreichte Deutschland auch für das kommende Jahr 2025 die Rote Laterne - für das ökonomische Schlusslicht aller Industriestaaten. Die OECD prognostizierte noch bestenfalls 0,7% Wachstum beim BIP- gegenüber 1,3% in der Eurozone und 2,4% in den USA.
Der EU drohte mit der Schuldenkrise in Frankreich ein neues großes Problem, da die Regierung dort Anfang Dezember auch noch stürzte.
In Deutschland befanden sich alle im Wahlkampf. Da war es nur verständlich, dass die weitgehend linientreue Presse und der Öffentlich-Rechtliche Bereich keine schlechten Nachrichten mehr über die Wirtschaft publizierten. Da wollte man aus reiner Fürsorgepflicht niemanden vor Weihnachten oder den Wahlen aufregen. Das wird dann nach den Wahlen verklausuliert und kompakt nachgereicht, weil man es angeblich mehrfach überprüfen musste.
Allerdings verbesserte sich der Geschäftsklima-Index des Einzelhandels etwas, sodass Hoffnung besteht, dass einige Menschen doch noch Kameras und Zubehör kaufen. Aber der Wert von -22,1 Punkten war wahrlich nicht erfreulich. Man konnte da bestenfalls von 'weniger schlecht' sprechen.
Der Arbeitsmarkt in Deutschland stagnierte weiterhin. - Dass die Zahl der Firmenpleiten aufgrund der schlechten Wirtschaftslage und der verfehlten Grünen Wirtschaftspolitik zunehmen würde, war jedem klar, wurde aber selbst im Dezember noch beschönigt.
Nach ersten Analysen war das Weihnachtsgeschäft in Deutschland zumindest durchwachsen bis enttäuschend. Manche wie der HDE rechneten sogar rein brutto (also ohne Inflation) bereits mit weniger Umsatz als noch im Vorjahr 2023. Das klang als ökonomische Grundlage nicht sonderlich gut für Foto- und Video-Kameras. Nur bei Kosmetik, Spielwaren und Bücher sollen die Umsätze höher gewesen sein. Und bei Juwelieren, Schmuck- und Uhrenfachgeschäften soll in etwa das Vorjahresniveau erreicht worden sein. Hoffen wir ketzerisch einmal, dass für die meisten Käufer Kameras inzwischen entweder in die Rubrik 'Spielwaren' oder 'Schmuck' fallen.
Dann wurden - wie immer verspätet - die Inflationszahlen für Dezember publiziert. Seit drei Monaten war sie ständig weiter gestiegen - und im Dezember extrem stark und angeblich völlig unerwartet auf 2,6% zugegebener (also dank ständig verändertem und inzwischen unrealistischem Warenkorb manipulierter) Inflation.
Nikon soll in einem Interview mit PetaPixel angeblich angedeutet haben, dass man mit den eigenen Objektiven für das APS-C-Segment nur auf Einsteiger zielt. So kann man sich natürlich die seit Jahrzehnten durchgeführte Vernachlässigung des ganzen APS-C-Segmentes als reine Anfütterungszone für das lukrative Vollformat auch schönreden.
Immer mehr Fotografen und Firmen kamen auf meine uralte Idee des Foto-Koffer / Foto-Trolley vor allem in der verbesserten Form der Katjuscha mit schnell zugreifbaren Ausrüstungsgegenständen. So brachte die deutsche Firma Schlepp einen neuen zusammenfaltbaren Wagen auf Rädern heraus für Fotografen und Videografen. Die zunehmende Überalterung der Zielkundschaft erfordert nun eben wie beim 'Essen' auch Fotos und Videos 'auf Rädern'. Sogar PetaPixel berichtete auf Englisch darüber, weil es sich bei der Überalterung offenbar um ein weltweites Problem handelte.
Da Fujifilm in Japan nicht viele Kameras anbot, weil man viele lieber nach China exportiert hatte, kam es auf dem Heimatmarkt zu Preisverzerrungen, da Käufer Kameras (erwartbar) zu einem höheren Preis sofort weiterverkauften. Die Firmendrohung, den Weiterverkauf zu einem höheren Preis zu bestrafen, lässt sich in einer halbwegs freien Marktwirtschaft kaum durchsetzen, und belegte nur das Versagen des Managements. Einen weiteren Sekundärbericht finden Sie bei PetaPixel.
Jahre nachdem ich den Niedergang der Firma Pentax beschrieb musste im Dezember 2024 auch die größte englischsprachige Fachzeitschrift endlich einräumen, das bei Pentax seit 6 Jahren nichts mehr Neues kam, und deren Kunden frustriert zu Konkurrenten abwanderten. - Ökonomische Fakten lassen sich langfristig nicht verleugnen. Im Niedergang zählen nicht mehr ein paar technisch hochwertige Kameramodelle, sondern die damit am Markt erzielten Skaleneffekte. Nochmals: Allen Firmen unter 10% Marktanteil geht es mäßig gut bis schlecht. Es stellt sich somit bei diesen allen die Frage, wie lange man den leidenden Imaging-Bereich noch quersubventioniert.
Der größte US-Verleiher für Foto- und Video-Ausrüstung LensRentals publizierte seine Jahresstatistiken. Bitte seien Sie vorsichtig. Es wird über Umsatz gesprochen - weder über Einzelentleiher, noch Einzelentleihungen noch Einzeltage etc. Erstaunlich war eher, dass unter den ersten Plätzen noch zwei (allerdings hochwertige) DSLR-Objektive und eine DSLR-Kamera standen. Dazu finden Sie auch Sekundärartikel von DPReview sowie PetaPixel.
Nachdem Sony so etwas bereits für viel Geld angeboten hatte, zog Canon nach, indem es für 120 Dollar einblendbare Rahmen in Kameras anbot - für unbedarfte Studenten, die keine Ahnung von der Fotografie hatten.
Selbst der unkritischen Jubel-Zeitschrift PetaPixel fiel auf, dass es um die Micro-Four-Thirds-Kameras sehr ruhig geworden war. - Oder anders herum formuliert: Man konnte es selbst in jener unkritischen Zeitschrift nicht mehr länger vertuschen. Nach dem Ausstieg von Olympus 2020 schwächelte 2024 auch Panasonic.
Dann kam noch heraus, dass auch Zubehörhersteller dem Patriot Act der USA unterliegen und zur bedingungslosen Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden verpflichtet sind. So wurde der Mörder eines Anschlages in New York anhand seines Foto-Rucksackes identifiziert. Das Dementi des Firmenchefs dürfen Sie als Weihnachtsmärchen bewerten, denn der Patriot-Act schreibt explizit vor, das Firmen nicht nur zur Auskunft verpflichtet sind, sondern bei Anfragen der US-Behörden diese Dinge vor allem gegenüber dem betroffenen Kunden und der Presse verschweigen müssen (sogenannte Gag Order). Deshalb verwenden manche ehrlichen Betreiber seitdem den Kanarienvogel (canary), den man bei einer derartigen Anfrage dann entfernt. Diese Umkehrung der Umkehrung darf man nach US-Recht verwenden. Denn der Patriot-Act verpflichtet niemanden, den Kanarienvogel auszustrahlen. Also strahlt man ihn aus, solange man nicht von Behörden mit dem Patriot Act durchsucht oder zur Datenherausgabe gezwungen wird.
Nachdem Fujifilm jahrelang keine Firmware-Updates für seine Kameras mehr geliefert hatte und dafür weltweit heftig kritisiert wurde, lieferte man bis Ende 2024 einige nach. Damit strafte man seine eigenen Aussagen und die der Mitbewerber Lügen, dass es technisch angeblich unmöglich wäre, alte Kameras mit neuen Funktionen nachzurüsten. - Traurig war nur, dass es erst jahrelang Druck von außen bedurfte, bis die offenbar 'zu satten' Firmen sich dazu herabließen.
Da im Prinzip sämtliche Kamerahersteller bei modernen spiegellosen Kameras beim eigenen dazu passenden Blitzsystem entweder wenig bis nichts anboten oder wie Canon seit über einem Jahr sein Spitzenprodukt nicht liefern konnte, war es erfreulich, dass Dritthersteller wie Godox neue Systemblitzgeräte anboten, wie das V100, welche wenigsten in die Nähe der neuen Hochleistungskameras kamen. Aber weltbewegend war das Gebotene noch immer nicht: minimal 1 Sekunde Ladezeit für einen Blitz mit voller Leistung dürfte keiner Kamera mit 10, 20, 30 oder gar 120 Bildern in der Sekunde wirklich helfen. (Ein weiterer englischer Sekundär-Bericht dazu.) Dass beim Thema Blitzlicht alle Hersteller seit ihrer Umstellung auf spiegellos das gravierende Blitzproblem nicht gelöst hatten, war erschreckend: über 6 Jahre nach dem Umstieg von Nikon und Canon 2018 und 11 Jahre nach Sonys Umstieg auf spiegellose Kameras.
Nachdem Panasonic 2024 nur negative Schlagzeilen machte, aufgrund der miserablen Finanzlage sowie der ständig weiter reduzierten Modell-Angebote bei Kameras in beiden Sensorklassen, meldete man sich zu Weihnachten mit zwei angeblich neuen Kameras zurück: die Micro-Four-Thirds G97, bei der man nur den USB-C-Anschluss neu bot, und der LUMIX TZ99, einer Kamera mit kleinem Sensor und 30-Fach-Zoom für 549 Euro und erst ab Ende Februar 2025 erhältlich. Man hatte jedoch diese neuen Modelle nur benötigt wegen des bisher fehlenden USB-C-Anschlusses, der in der EU gefordert wird. Ansonsten hat man die aufgrund der Smartphones ohnedies kaum mehr brauchbare Reise-/Pocket-Kamera sogar verschlechtert, indem man den elektronischen Sucher entfernte, welche die Vorgänger ZS80D / TZ95D noch besaßen. Also bot man allen Ernstes als Weihnachtsankündigung für Fotografen weniger brauchbare Technik für 50 Euro mehr Geld an. Ob das ein großer Erfolg wird?
Nikon bot im Dezember eine App (NX MobileAir app) für Android-Smartphones an, mit der man die Z9, Z8 und Z6III über ein Smartphone mit der kostenpflichtigen Adobe-Cloud Frame.io manuell und mühsam verbinden konnte. Selbst für Fotografen und Videografen war dies nur ein Notlösung über das High-End-Smartphone. Denn die Kameras selbst können keine Funkverbindung zu einer Cloud herstellen. Bei solchen Umwegen schütteln Smartphone-Nutzer nur den Kopf. Jedes Smartphone stellt automatisch eine Verbindung zu jeder Cloud her und lädt im Hintergrund (während des Fotografierens sowie Filmens) alle Fotos und Videos automatisch dorthin. Für dedizierte Kameras selbst der teuersten Modellreihen benötigte man Mitte der 2020er Jahre noch den Umweg über ein zusätzlich anzuschaffendes Smartphone. Und in der ersten (bejubelten) Version konnte es sowieso nur Filme hochladen.
Als 'erfreulichstes Weihnachtsgeschenk' erhöhte Adobe die Preise für seine Software drastisch um bis zu 50% (z.B. von 9,99 auf 14,99 im Monat), weil es 2024 die größten Gewinne seiner Geschichte erzielt hatte und deshalb der Meinung war, die alten Kunden noch mehr zur Kasse bitten zu können. Offenbar wollte man die Fotografen endgültig loswerden und endlich zur noch lukrativeren Online-GenKI übergehen, bei der jeder Nutzer pro einzelnem Foto bezahlen muss.
Ende Dezember berichtete das Magazin DIY (Do it Yourself) über eine neue Kamera von Nikon für Fahrzeuge. Damit hatte sich auch dieser Konzern mit seinem Imaging auf den lukrativen mobilen Fahrzeugsektor diversifiziert - nochmals weiter weg von den klassischen Kameras für Fotografen.
Ende Dezember traten dann endlich auch die 2022 beschlossenen USB-C-Regelungen für Ladekabel in Kraft. Allerdings waren viele Aussagen dazu schlichtweg wieder einmal unwahr. Man muss nur mindestens ein USB-C-Anschluss bieten und darf ansonsten selbstredend alle anderen inkompatiblen Steckverbindungen (Apples Lighting Port) weiterhin verwenden - auch an neuen Geräten. Aber die Hersteller machten es sich einfach. Viele zogen schlichtweg ihre Geräte aus Europa zurück. Pech für die Europäer, welche nun nur noch die völlig überteuerten neuesten Produkte / Modelle kaufen durften.
Da YouTube seit ca. Anfang Dezember 2024 alles anhand der nicht nur in der EU und vor allem Deutschland verbotenen IP-Erkennung zwangsweise in die vermutete Heimatsprache übersetzt, wird einem bei jedem Film dort automatisch eine GenKI-Übersetzung mit GenKI-Stimme vorgesetzt. Dies muss man selbst beim Zahnrad rechts unten wieder umstellen. Aber selbst dann erhält man nicht mehr die englischen Original-Texte oder Original-Titel des Videos oder der offiziellen Kommentare zum Video. Hier ein Beispiel. D.h. man kann überhaupt nicht mehr korrekt zitieren. So kann Google, der Mutterkonzern von YouTube, die von den deutschen Grünen geforderte totale Zensur umsetzen und in Europa sowie vor allem Deutschland jeden Mist als Inhalt / Übersetzung gendergerecht anbieten, sowie das Original verbieten. Das Phänomen trat bereits im Frühjahr 2024 in Erscheinung, als US-Chatbots in Europa laut bayerischem KI-Podcasts auf die Frage, wen man zur Europawahl wählen sollte nur 'die Grünen' antwortete. Wie in den schlimmsten Diktaturen benötigte man nun in Deutschland ein VPN, um noch an freie Nachrichten und Kommentare im Original zu gelangen. Und selbst das setzte YouTube mittels KI in Europa meist außer Kraft. D.h. die meisten Menschen konnten somit in Europa seit Dezember 2024 nicht mehr die USA-Originalquellen erhalten - vermutlich überhaupt keine den herrschenden Grünen unangenehmen Quellen weltweit. - So sieht 'gute KI' im Sinne der Grünen aus.
Gegen Jahresende kochten im Westen und vor allem in den USA wieder die Vorwurfs und Klagewelle gegen KI hoch, wobei dies massiv über die Medien ausgetragen wurden, welche fast alle KI-feindlich eingestellt, dies hochpushten. So berichtete PetaPixel selbstverständlich ungefiltert die wildesten Vorwürfe der Milliarden-Firma Getty-Images.
Erwartbar wurden nach der Präsidentschaftswahl in den USA von praktisch allen KI-Firmen zahllose Updates ihrer GenKI-Software publiziert: Fotos und Videos wurden noch realistischer. Von allen Verbesserungen kann man nur noch die am häufigsten besprochenen erwähnen, wie den Nachzügler Amazon, der mit seiner GenKI deutlich aufholte. - Insgesamt wurde das Feld immer dichter. Allerdings zeigte dies auch, das man - wie immer - für die letzten wenigen Prozent Perfektionismus bei der Bildqualität bei allen Firmen (auch den führenden Früheinsteigern) ziemlich lange benötigte.
Angenommen Sie machen mit Ihrem Diktafon auf dem Smartphone etc. eine kurze Aufnahme oder hinterlegen eine Sprachnotiz beim Gehen in der Stadt oder beim Joggen etc. oder Sie telefonieren mit jemandem mit einem komplett verschlüsselten System oder einem gestohlenen Smartphone. Vorsicht: Aus dem Gesamtklang und den Hintergrundgeräuschen kann GenKI nun die Straße komplett bildlich darstellen. Damit weiß jeder, wo Sie sich aufhalten, waren etc.
Der Internet-Auftritt They see your photos analysiert aus Ihren dort eingereichten Fotos, was Google und andere Suchdienste inzwischen daraus herauslesen - über Sie und Ihr ganzes Leben. Einen weiteren Sekundärbericht finden Sie bei PetaPixel.
Der GenKI-Nachzügler Apple bot bei GenKI auch im Dezember nur lächerlichen US-Kitsch für seine Betriebssysteme statt realistischer Foto- und Video-Funktionen.
Da bot der Nachzügler Musk bei X schon viel fotorealistischere GenKI an.
Die Firma Imagen AI versprach wieder einmal, den Arbeitsprozess der Fotografen mittels KI-Werkzeugen zu vereinfachen und zu verkürzen. Siehe hierzu auch die unkritische Berichterstattung von PetaPixel. Jedoch ist das Werkzeug selbst für Berufsfotografen teuer, da man je bearbeitetem Foto bezahlen muss. Im Übrigen ist jenes systemimmanente Denken kaum mehr zielführend. Es reichte Ende 2024 nicht mehr aus, etwas Mühe und Arbeit in der Nachbearbeitung der Fotos einzusparen. GenKI sparte den Fotografen und seine gesamte Arbeit komplett ein.
In den USA warb die Marketing-Firma Artisan mit Plakaten, welche dazu aufriefen, ab sofort keine Menschen mehr einzustellen, sondern KI dafür zu verwenden.
Die Firma AIarty bewarb im Dezember (passend zu Weihnachten) wie so viele Firmen vor ihr wieder einmal KI-gestützte Freistellung von Haaren. Perfekt funktionierte das noch immer nicht. - Erstaunlich war deshalb eher der bezahlte Werbeartikel in der angeblich seriösen Fachzeitschrift PetaPixel darüber. Achten Sie vermehrt darauf: Immer mehr Zeitschriften gingen seit Anfang der 2020er Jahre dazu über, sich für knallharte unseriöse Werbung in angeblichen Fachartikeln viel Geld bezahlen zu lassen. - P.S.: Mit Photoshop kann man das auch machen.
Im Dezember wurde endlich Sora (von OpenAI) als Video-Generator verfügbar gemacht, mit dem man bis zu 20 Sekunden lange Videos aus Text, oder Fotos oder anderen Videos in teilweise höchster Qualität (und zumindest bis Full-HD) erzeugen konnte. Es war nicht perfekt, denn es gab noch immer unerklärliche Fehler. Aber das war bei Fotos ein Jahr zuvor auch so gewesen. Dennoch zeigte dies eine signifikant höhere Qualitätsstufe an.
Kurz darauf stellte Google seine neue GenKI-Video-Software Veo2 vor, die noch besser als Sora von OpenAI war, noch längere (sogar minutenlange) Videos und sogar in 4K herstellen konnte. Es unterstützte dabei die echten Videografen, indem es Objektive, Perspektiven und Effekte simulieren kann. So versteht es z.B. die Angabe 'verwende ein 70mm Objektiv bei f2,8' oder 'verwende eine tiefliegende Nahaufnahme mit geringer Schärfentiefe'. Daneben ging die Nachricht über den neuen GenKI-Bilderzeuger Imagen3 fast unter.
Der von den Grünen im Eilverfahren durch die EU-Organisationen gedrückte AI-Act wurde so schlampig gemacht, dass er laut eines juristischen Gutachtens mit anderen EU-Gesetzen und vor allem von Grünen durchgepeitschten und drastisch verschärften nationalen Gesetzen kollidiert. Das führt zur von den Grünen gewollten Rechtsunsicherheit und letztendlich Lähmung. Mit dieser seit Jahren von ihnen angewandten Methode wollen sie GenKI in Deutschland über ihre Helfershelfer in den diversen Gremien und Ausschüssen faktisch verbieten.
Die GenKI-Firmen weltweit, aber vor allem in den USA, überboten sich im Dezember mit Neuankündigungen. Der Fortschritt war atemberaubend, sodass die Berichterstatter nicht mehr mit dem Testen und Ausprobieren nachkamen. Nur in Europa geschah wenig, denn aufgrund der von den Grünen durchgepeitschten EU-KI-Verordnung - AI-Act - waren jene Neuerungen bei uns verboten und wurden überhaupt nicht angeboten. Fortschritt gab es nun wirklich nur noch in der freien Welt - oder für Firmen und Reiche, welche sich über Zugänge im Ausland den Zugriff auf die neue Software ermöglichten.
Wie beeindruckend die Erfolge jener neuen GenKI-Modelle und Systeme bereits waren, wurde daran ersichtlich, dass zahlreiche Forscher bereits vor Weihnachten neue Testsysteme forderten, weil die verfügbaren bisherigen den unglaublichen Leistungssteigerungen nicht mehr angemessen waren. Aber es fiel den Menschen immer schwerer, noch anspruchsvollere Testsystem für KI und GenKI selbst zu ersinnen.
Dann publizierte die Financial Times, dass GenKI und die sogenannten Deep-Fakes keinen nennenswerten Einfluss auf die Wahlen z.B. in den USA und auch Europa nahmen, sondern dass die Warnungen davor völlig übertrieben waren und laut Financial Times sogar selbst einen Deepfake darstellten. So etwas lasen und hörten die Grünen und sonstigen KI-Gegner ganz ungern, weil man nun einen Sündenbock weniger hatte.
Aber die Hetze gegen KI hörte vor allem von den bezahlten Journalisten oder genauer korrupten Influencern nicht auf wie bei der seit Jahren gegen KI schreibenden Zeitschrift PetaPixel. Man feierte allen Ernstes das Jahr 2024 als den Wendepunkt und behauptete, dass die (echte) Fotografie zurückschlägt
, weil 2024 die echten Fotos gegen KI gewonnen hätten, .... weil ein einziges echtes Foto einen Wettbewerb gegen GenKI-Bilder gewonnen hatte. - War das noch weltfremd oder schon ein Fall für die Psychiatrie?
Die CIPA publizierte die Zahlen zum Monat November sowie die Grafik der Verschiffungen. - Je nach Browser-Einstellungen lädt es diese Dateien sofort auf Ihren PC in den voreingestellten Download-Ordner herunter, statt sie im Browser anzuzeigen.
Die November-Zahlen zeigten einen weiteren Aufschwung und lagen trotz der schwierigen Wirtschaftslage extrem hoch. Sie lagen in zahlreichen Kategorien über den (damals hohen) November-Zahlen des Vorjahres 2023 und bildeten bei den spiegellosen Kameras neue Bestleistungen.
Die Gesamtzahlen der Produktion veränderten sich um: +8,2% im Vergleich zum November 2023. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden Monat Oktober 2024 waren es -7,4% oder über -65.000 Stück. Insgesamt waren es über 814.000 produzierte Kameras. Viele Medien werden dies euphorisch feiern. Denn das waren im fünften Monat hintereinander die besten Zahlen der letzten vier Jahre (2021-24).
Die Produktion der Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) veränderte sich um: +0,2% im Vergleich zum November 2023. Und im Vergleich zum direkt vorausgehenden Oktober 2024 waren es -13% oder über -25.000 Stück. Eine monatliche Produktion von über 167.000 dieser technisch den Smartphones unterlegenen Modelle halte ich für deutlich zu hoch.
Die Produktion der DSRL-Kameras veränderte sich um: +19,2% im Vergleich zum November 2023. Und im Vergleich zum direkt vorausgehenden Oktober 2024 waren es +14,9% oder fast 13.500 Stück. Diese noch immer über 103.000 Stück (im November) waren deutlich zu hoch. Man weigerte sich somit noch immer, endlich die Überproduktion jener ungeliebten Kameras massiv abzubauen.
Die Produktion spiegelloser Kameras veränderte sich um: +8,9% im Vergleich zum November 2023. Es handelte sich mit über 543.000 Stück um den höchsten publizierten November-Wert bei spiegellosen Kameras seit Berichtserstattung überhaupt. Gegenüber dem direkten Vormonat Oktober 2024 sank die Produktion allerdings um -9% oder fast -54.000 Stück.
Die Gesamtzahlen der weltweiten Verschiffung veränderten sich um: +27,2% (auf über 823.000) im Vergleich zum November 2023. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden Oktober 2024 waren es jedoch -8,6% (oder über -77.500 Stück).
Die Gesamtzahlen der Verschiffung nach Europa veränderten sich um: +49,5% (auf fast 241.000) im Vergleich zum November 2023. Und im Vergleich zum direkt vorausgehenden Oktober 2024 waren es +14,1% oder fast +30.000 Kameras. Das war eine sehr positive Nachricht für Europa. Offenbar erwartete man von Europa für das laufende Weihnachtsgeschäft und den Jahresanfang 2025 deutlich mehr.
Die -1,1% niedrigeren Produktionszahlen im Vergleich zur Verschiffung im November 2024 sind positiv zu werten, da man die übervollen eigenen Zentrallager weiter leerte.
Im November nehmen die Produktionszahlen zum Oktober meist deutlich (-7,9% im langjährigen Mittel) gegenüber dem Vormonat Oktober ab. Wir hatten im November 2024 jedoch nur eine Abnahme von -7,4% zum direkten Vormonat Oktober (2024) zu verzeichnen. - Daraus folgt, dass man die Produktion (um über +65.500 Stück) erhöhte. Die Überproduktion war 2024 nicht mehr zu stoppen und wurde sogar beschleunigt.
Fazit: Die sehr hohe Zahl der spiegellosen Kameras ist positiv zu werten. Aber die zu hohen Zahlen der beiden eher ungeliebten Kameraklassen DSLR und Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) sind negativ zu werten. Ebenso erstaunlich für den November sind die insgesamt unterproportional gesunkenen Produktionszahlen zum direkt vorausgehenden Monat Oktober. Erneut muss man festhalten, dass ein Gesamtergebnis 'optisch' zwar 'gut' aussehen kann, aber Problemfelder in den Details aufzeigt. - Auch die anhaltenden Rabatt-Aktionen weltweit zeigten, dass sich diese Produktionszahlen (abgesehen von den üblichen Engpässen bei Neuerscheinungen) bisher kaum absetzen ließen. Klare Trends oder gar eine Strategieänderung der Hersteller waren 2024 nicht absehbar. Es herrschte weiterhin das Prinzip Hoffnung vor, auf ein besseres Jahr 2025. Anders lassen sich die angelaufenen +6% in der Gesamtproduktion aller Kameras der ersten 11 Monate (im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) nicht bewerten.
Dazu gibt es Grafiken sowie errechnete Jahresprognosen für die Gesamt-Produktion.
Die CIPA publizierte die Zahlen zum Monat Dezember sowie die Grafik der Verschiffungen. - Je nach Browser-Einstellungen lädt es diese Dateien sofort auf Ihren PC in den voreingestellten Download-Ordner herunter, statt sie im Browser anzuzeigen.
Die Dezember-Zahlen zeigten einen weiteren Aufschwung und lagen trotz der schwierigen Wirtschaftslage extrem hoch. Sie lagen in zahlreichen Kategorien über den (damals hohen) Dezember-Zahlen des Vorjahres 2023 und bildeten bei den spiegellosen Kameras neue Bestleistungen.
Die Gesamtzahlen der Produktion veränderten sich um: +10,2% im Vergleich zum Dezember 2023. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden Monat November 2024 waren es nur -14,6% oder fast -119.000 Stück. Insgesamt waren es fast 696.000 produzierte Kameras. Viele Medien werden dies euphorisch feiern. Denn das waren im sechsten Monat hintereinander die besten Zahlen der letzten drei Jahre (2022-24).
Die Produktion der Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) veränderte sich um: +10,3% im Vergleich zum Dezember 2023. Und im Vergleich zum direkt vorausgehenden November 2024 waren es -8,1% oder über -13.500 Stück. Eine monatliche Produktion von fast 154.000 dieser technisch den Smartphones unterlegenen Modelle halte ich für deutlich zu hoch.
Die Produktion der DSRL-Kameras veränderte sich um: +9,3% im Vergleich zum Dezember 2023. Und im Vergleich zum direkt vorausgehenden November 2024 waren es -9,4% oder fast -9.800 Stück. Diese noch immer fast 94.000 Stück (im Dezember) waren deutlich zu hoch. Man weigerte sich somit noch immer, endlich die Überproduktion jener ungeliebten Kameras massiv abzubauen.
Die Produktion spiegelloser Kameras veränderte sich um: +10,3% im Vergleich zum Dezember 2023. Es handelte sich mit über 448.000 Stück um den höchsten publizierten Dezember-Wert bei spiegellosen Kameras seit Berichtserstattung überhaupt. Gegenüber dem direkten Vormonat November 2024 sank die Produktion allerdings um -17,5% oder über -95.000 Stück.
Die Gesamtzahlen der weltweiten Verschiffung veränderten sich um: +14% (auf fast 664.000) im Vergleich zum Dezember 2023. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden November 2024 waren es -19,3% (oder über -159.000 Stück).
Die Gesamtzahlen der Verschiffung nach Europa veränderten sich um: +18,7% (auf über 166.500) im Vergleich zum Dezember 2023. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden November 2024 waren es -30,8% oder über -74.000 Kameras. Das war eine durchwachsene Nachricht für Europa. Einerseits erwartete man mehr von Europa als im Vorjahr, hatte aber andererseits die Verschiffung im Vergleich zum hohen Vormonat November wieder drastisch reduziert.
Die +4,8% höheren Produktionszahlen im Vergleich zur Verschiffung im Dezember 2024 sind negativ zu werten, da man die eigenen Zentrallager wieder anfüllte.
Im Dezember nehmen die Produktionszahlen zum November meist deutlich (-22,8% im langjährigen Mittel) gegenüber dem Vormonat November ab. Wir hatten im Dezember 2024 jedoch nur eine Abnahme von -14,6% zum direkten Vormonat November (2024) zu verzeichnen. - Daraus folgt, dass man die Produktion im Vergleich zum Vorjahr erhöhte. Die Überproduktion war 2024 enorm.
Fazit: Die sehr hohe Zahl der spiegellosen Kameras ist positiv zu werten. Aber die zu hohen Zahlen der beiden eher ungeliebten Kameraklassen DSLR und Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) sind negativ zu werten. Ebenso erstaunlich für den Dezember sind die insgesamt unterproportional gesunkenen Produktionszahlen zum direkt vorausgehenden Monat November. Erneut muss man festhalten, dass ein Gesamtergebnis 'optisch' zwar 'gut' aussehen kann, aber Problemfelder in den Details aufzeigt. - Auch die anhaltenden Rabatt-Aktionen weltweit zeigten, dass sich diese Produktionszahlen (abgesehen von den üblichen Engpässen bei Neuerscheinungen) bisher zu den offiziellen Preisen (UVP, MSRP) kaum absetzen ließen. Klare Trends oder gar eine Strategieänderung der Hersteller waren nicht erkennbar. Es herrschte weiterhin das Prinzip Hoffnung vor, auf ein besseres Jahr 2025. Anders lassen sich die angelaufenen +6,3% in der Gesamtproduktion aller Kameras 2024 (im Vergleich zum Vorjahr) nicht bewerten.
Dazu gibt es Grafiken sowie Jahresendergebnisse der Gesamt-Produktion. - Zudem finden sich aktualisierte Diagramme bei Foto-Wirtschaft - Objektive, denn dort lief es 2024 ebenfalls sehr positiv.
Die japanische Agentur BCN (japanisches Original und deutsche Übersetzung) lieferte euphorische Wachstumszahlen für den Kameramarkt 2024 in Japan: Abgesehen von den drei Monaten August bis Oktober lagen alle Verkaufswerte höher als im Vorjahr - laut BCN. Vor allem schien der Weihnachtsverkauf dort mit angeblich +23,7% im Vergleich zum Vorjahr sehr gut gelaufen zu sein. - Aber Vorsicht: BCN deckt weder den gesamten Markt ab, noch die wirklich teuren Kameras.
Das sollen die 10 bestverkauften Objektive in Japan sein, was auch immer 'best' bedeutet. Bitte beachten Sie, dass ich von derartigen Aussagen nichts halte, da es sich in der Regel um willkürliche und meist um nicht nachprüfbare Aussagen aus dem kleinen Teilmarkt Japan und dort wiederum aus nur einem Teil der Geschäfte handelt. Sie haben meine Erachtens keinerlei Aussagekraft, werden aber vermutlich exakt deshalb von der Jubelpresse und den Foren überall besprochen.
Laut BCN wurden in Japan folgende Preise verliehen für die besten und meistverkauften Kameras in Japan 2024. Bitte beachten Sie, dass inzwischen davon ausgegangen wird, dass bestenfalls 40-60% des japanischen Marktes von BCN überhaupt untersucht wird. Aber es ist wieder ein Gewinn für Sony. Selbst die unkritische Jubelzeitschrift PetaPixel musste nach jahrelanger Kritik endlich zugeben, dass BCN zudem nur die Billigläden untersucht, also kaum Aussagen über die teuren Kameras der Berufsfotografen und reichen Amateure machen kann.
Ende Januar behauptete Canon wieder einmal, im Jahr 2024 in den USA auf Platz Eins zu stehen. Zum vierten Mal in Folge hätte man diese Spitzenposition in den USA inne. Dies beträfe alle Systemkameras und auch die Vollformat-Systemkameras und vor allem die spiegellosen Modelle. Jedoch wird dies regelmäßig von Sony bestritten. Laut Canon wäre angeblich die Canon R6II dafür verantwortlich. - Fakt war in allen Vorjahren, dass Sony und Canon sich darum stritten, aber beide Firmen keine Beweise vorlegen konnten, weil es sich um vertrauliche Unterlagen handeln würde.
Anfang Februar publizierte auch die japanische Börsenzeitschrift Nikkei einen Artikel über das Kaufverhalten der Chinesen: Angeblich seien es die jungen Gen-Z-Kunden (abgebildet werden sogar zwei junge Frauen), welche die Nachfrage dort 2024 erhöhten. Als Begründung gibt man jedoch an, dass sie deshalb kaufen würden, weil sie mit allen Smartphones unzufrieden seien. Das klang zu sehr nach den Aussagen der japanischen Kamera-Manager, welche jenen Spruch seit mindestens 10 Jahren so herunterbeteten. Selbstverständlich kaufen auch junge Video-Blogger sowie Frauen in China Systemkameras für die sozialen Netze. Ob das jedoch wirklich die einzige Gruppe ist und ob das vorgegebene Argument zutrifft, bleibt ohne belastbare und überprüfbare Belege unklar. - Ganz anders sieht es hingegen die englische Jubel-Presse, welche unkritisch alles übernimmt. Es fällt denen noch nicht einmal auf, dass eine zentrale Aussage der These auf einem einzigen befragten chinesischen Urlaubs-Paar in Japan beruhte.
Ab Ende Januar lieferten die Konzerne ihre Quartalsberichte ab. Die Aussichten waren im Vorfeld sehr gut:
Zwar werden die meisten Konzerne nominal sehr gute Quartalsbilanzen in Brutto-Yen-Werten vorlegen. Ende Januar stieg der - 2024 drastisch abgewertete - Yen gegenüber dem Euro auf 161 Yen je Euro an, lag aber insgesamt noch immer zu tief.
Den diversifizierten Konzernen geht es gut. Aber die Details in den Imaging-Bereichen werden immer schwerer zu analysieren, weil sie einerseits ebenfalls immer weiter ausdifferenzieren, andererseits wird massiv verschleiert. Letzteres geschieht u.a. durch Zusammenlegung mit vielen anderen Bereichen und der Degradierung in tief verschachtelte Unterstrukturen.
Canon publizierte als erste große Fotofirma die Ergebnisse für das 4. Quartal, wobei hier das Geschäftsjahr mit dem Kalenderjahr übereinstimmt. D.h. die Zahlen betreffen die Monate Oktober bis Dezember 2024 einschließlich. - Manche nennen dieses Q4 auch das Herbst-Quartal oder Weihnachtsquartal.
Bitte beachten Sie, dass die Angaben in YEN sind. Der Wechselkurs Ende Januar betrug ca. 161 zum Euro. D.h. der Yen war (im Vergleich zum miserablen 2. Quartal 2024) im Wert deutlich gestiegen. Um ein ungefähres Gefühl für den Yen zu erhalten, sehe ich YEN wie Cent und kalkuliere überschlagsmäßig 1/100. Danach kann man noch 1/3 abziehen - also die Werte abrunden.
Obwohl Canon bereits mit seinem ersten Quartalsbericht 2023 ebenfalls begann, immer mehr um den heißen Brei herumzureden, werden dennoch zahlreiche Details umfassender erwähnt als bei anderen Firmen. Deshalb gehe ich hierauf im Folgenden auch ausführlicher ein, jedoch nur noch beim Unterbereich Imaging.
Allerdings darf man nie vergessen, dass Quartalsberichte zunehmend Marketing und PR sind. Bei dieser Gelegenheit will man die eigene Firma und als Manager seine eigenen Leistungen besonders positiv vor der zahlreich erschienenen Presse darstellen. Deshalb wurde auf der Pressekonferenz Ende Januar auch wieder vieles hinter den Gesamtjahresszahlen versteckt.
Da bei Canon als einzigem Kamerahersteller das Kalenderjahr mit den Geschäftsjahr übereinstimmt, wurde auch der Jahresgesamtbericht publiziert.
Canon gibt einen durchschnittlichen Wechselkurs für das ganze Jahr 2024 von 151,63 Yen gegenüber dem US-Dollar an und 163,99 Yen gegenüber dem Euro. Bitte beachten Sie, dass bilanztechnisch dies anders berechnet wird als mein oben angegebener Vergleichswert für Ende Januar 2025. Die Differenz zum durchschnittlichen Wechselkurs zum Vorjahr 2023 wird mit 10,8 Yen gegenüber dem Dollar und 11,8 Yen gegenüber dem Euro angegeben. Das ergibt von der Basis 2023 aus gerechnet: rund +7,7% gegenüber dem US-Dollar und auch gegenüber dem Euro. Um diese Werte müsste allein währungsbedingt (aufgrund der erneuten enormen Abwertung des Yen) somit alle Brutto-Yen-Werte in den Bilanzen zunehmen. Aber dazu käme noch die Inflation, welche man berücksichtigen müsste. Also gehen wir einmal konservativ (bei 2-3% Inflation) von durchschnittlich +10% aus, um welche alles höher liegen müsste als im Vorjahr, um real auch nur die gleichguten Ergebnisse des Jahres 2023 zu erreichen.
Der Konzern-Umsatz betrug: 4.509,821 Mrd. Yen = +7,8% zum Vorjahre 2023. Das entspricht währungsbereinigt etwa einer schwarzen Null. Aber davon muss man noch die Inflation abziehen. Inflationsbereinigt sah der Umsatz dann mäßig aus.
Der Operative Gewinn betrug: 279,754 Mrd. Yen = -25,5% zum Vorjahr 2023. Somit lag der Konzern beim operativen Gewinn sogar nominal - also bereits ohne Berücksichtigung des Währungsverfalls und der Inflation - deutlich unter den Vorjahres-Ergebnissen.
Der Imaging-Umsatz (nur external customers) betrug 2024: 937,028 Mrd. Yen = +8,8% zum Vorjahr 2024. Das entspricht bereinigt einer schwarzen Null. Aber davon muss man noch die Inflation abziehen. Inflationsbereinigt sah der Umsatz dann mäßig aus.
Der Operative Gewinn betrug: 151.304 Mrd. Yen = +3,9% zum Vorjahr 2023. Somit lag das Imaging beim operativen Gewinn bei Berücksichtigung des Währungsverfalls und der Inflation - unter den Vorjahres-Ergebnissen.
Vorsicht: Bevor irgendwelche Fehlinterpretationen entstehen. Das sind alles solide Gewinne. Aber eben nicht die erwarteten.
Allerdings 'vergaß' auch Canon zu erwähnen, dass die positiven Zahlen auch aufgrund (im Vergleich zum Vorjahr) gesunkenen Steuerbelastungen zustande kamen.
Der Free Cash Flow des Konzerns nahm sowohl im vierten Quartal 2024 (+39,7%) als auch im Gesamtjahr 2024 (+133,7%) weiterhin deutlich zu. Das war sehr erfreulich.
Die Mitarbeiterzahl nahm trotz Entlassungen (vor allem im Ausland) aufgrund der Übernahmen / Neuzukäufe von Firmen im Jahr 2024 um über 1.000 auf 170.340 zu.
Trotz massiver Gegenmaßnahmen stiegen die Lagerbestände des Gesamtkonzerns um 5,6% auf 841,836 Yen Ende Dezember 2024 an. Ob dies alles nur auf den Währungsverlust des Yen zurückzuführen ist, bleibt (mangels Detailzahlen) unklar. Aber gut sind derart hohe und nominal gestiegene Lagerbestände auch nicht.
Canon gibt einen durchschnittlichen Wechselkurs für das 4. Quartal 2024 von 152,42 Yen gegenüber dem US-Dollar an und 162,55 Yen gegenüber dem Euro. Bitte beachten Sie, dass bilanztechnisch dies anders berechnet wird als mein oben angegebener Vergleichswert für Ende Januar. Die Differenz zum durchschnittlichen Wechselkurs zum vierten Vorjahresquartal Q4/2023 wird mit 4,49 Yen gegenüber dem Dollar und 3,39 Yen gegenüber dem Euro angegeben. Das ergibt von der Basis Q4/2023 aus gerechnet: +3% gegenüber dem US-Dollar und +2% gegenüber dem Euro. Um diese Werte müsste allein währungsbedingt (aufgrund der erneuten Abwertung des Yen) somit alle Brutto-Yen-Werte in den Bilanzen zunehmen. Aber dazu käme noch die Inflation, welche man berücksichtigen müsste. Also gehen wir einmal konservativ (bei 2-3% Inflation) von durchschnittlich +5% aus, um welche alles höher liegen müsste als im Vorjahr, um real auch nur die gleichguten Ergebnisse des vierten Quartals 2023 zu erreichen.
Der Konzern-Umsatz betrug: 1.273,71 Mrd. Yen = +9,5% zum Vorjahresquartal (Q4/2023). Das lag auch komplett bereinigt im Plus.
Der Operative Verlust betrug jedoch: -16,884 Mrd. Yen - gegenüber einem satten operativen Gewinn von 115,993 Mrd. Yen im Vorjahresquartal (Q3/2023). - Hier lief somit vieles schief. - Das soll vor allem am neuen Bereich (Zukunftsmarkt) Medical gelegen haben. Dort buchte man über eine Milliarde Euro als Wertminderung ab (165,1 Mrd. Yen).
Um keine Unruhe bei den Aktionären aufkommen zu lassen, erhöhte man die Halbjahresdividende um 5 Yen auf nun 80 Yen, was eine Gesamtjahresdividende von 155 Yen für 2024 ergab.
Der Bereichs-Umsatz (nur external customers) betrug: 277,414 Mrd. Yen = +21% gegenüber dem 4. Quartal des Vorjahres 2023. Das war ein gutes Ergebnis für das Imaging im Weihnachtsquartal.
Der Operative Gewinn betrug: 52,423 Mrd. Yen. = +55,6% gegenüber dem 4. Quartal des Vorjahres 2023. Das war ein sehr gutes Ergebnis für das Imaging im Weihnachtsquartal.
Canon gibt für den Bereich Imaging folgende Werte in jeweiliger Landeswährung an. Für Japan werden im 4. Quartal +38,1% Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahresquartal und +14% gegenüber dem ganzen Vorjahr angegeben. Für den Rest der Welt (Export) gab man für das Weihnachtsquartal +15,7% Wachstum in Fremdwährungen an und +1,6% für das ganze Geschäftsjahr / Kalenderjahr 2024. Das sind insgesamt gute Werte. Allerdings muss man davon die Inflation abziehen, um auf die Realwerte zu kommen.
Daraus folgt, dass es im Weihnachtsgeschäft sehr gut lief, aber im gesamten Jahr eher unterdurchschnittlich. Und, um noch mehr Wasser in den Wein zu gießen: Zumindest im Rest der Welt (Export) lag die Inflation über jenen 1,6% Umsatzwachstum. D.h. es wurde inflationsbereinigt weniger Umsatz erzielt. Das lag meines Erachtens an zwei Gründen: Erstens wurden die teuren und 2024 nochmals drastisch verteuerten Neuprodukte seltener gekauft und man musste zweitens bei den billigen Kameras (im APS-C-Bereich) massive Rabatte einräumen, um sie überhaupt zu verkaufen. Und ganz zum Schluss sei wieder einmal darauf hingewiesen, dass es sich um bilanzierte Verschiffungen an die Töchter und regionale Großhändler weltweit handelt. Das sind noch lange keine echten Verkäufe an bezahlende Endkunden.
Die Ausgaben im Bereich Forschung und Entwicklung stiegen im Jahr 2024 um 7,85% auf 101,200 Mrd. Yen gegenüber dem Vorjahr 2023. Das war knapp der Währungsverlust. Zudem fließen diese Gelder für F&E sowieso nicht mehr in Foto-Kameras, sondern in alles andere, was zukunftsträchtig ist. Denn Fotokameras sind ausentwickelt.
Aber dafür konnte man 2024 die exorbitant hohen Lagerbestände kontinuierlich reduzieren vom 31.03.2024: 191,4 Mrd. Yen über 182,4 Ende Juni, 168,5 Ende September auf 158,6 Mrd. Yen Ende Dezember 2024. Zudem ging auch der reale Lagerbestand in Stückzahlen zurück, von 86 Produktionstagen Ende März, über 79 Ende Juni, 63 Ende September auf 56 Produktionstage Ende Dezember 2024. Das sind sehr gute Werte.
Aber Canon gab selbst an, dass das Imaging 2024 beim operativen Gewinn immerhin (bereits währungsbereinigt) 27,2 Mrd. Yen unter den eigenen Erwartungen / Prognosen lag. Auch dies belegt, dass man die gesteigerten Stückzahlen nicht in höheren Gewinn umsetzen konnte. Oder mit anderen Worten: Man musste für viele ungeliebte Produkte massive Rabatte weltweit einräumen.
Der Unterbereich Cameras erzielte einen Umsatz von 176,5 Mrd. Yen. Das waren +14,6% gegenüber dem Vorjahresquartal (Q4/2023).
Der Unterbereich Network Cameras & Others erzielte einen Umsatz von 101,1 Mrd. Yen. Das waren +34,4% gegenüber dem Vorjahresquartal (Q4/2023).
Auch Canon gibt keine Aufschlüsselung des operativen Gewinnes dieser Unterbereiche mehr an.
Das Weihnachts-Quartal 2024 verlief für den Bereich Imaging gut. Aber aufgeschlüsselt nach Unterabteilungen lag das prozentuale Wachstum eher bei den Überwachungskameras.
In Fremdwährung des jeweiligen Exportlandes wies Canon allerdings beim Umsatz +11,9% für die klassischen (Foto- und Video-) Kameras sowie +28,6% für die Überwachungskameras aus. Somit schnitten die klassischen dedizierten Foto- und Videokameras nicht so gut ab. Die Überwachungskameras verhielten sich viel dynamischer.
DILC - Systemkameras mit Wechselobjektiven im Q4/2024 waren es sehr gute 850.000 Stück (wie immer von Canon ganz grob auf Zehntausender gerundet). Das waren +16% gegenüber dem direkt vorausgehenden Sommer-Quartal (Q3/2024), und auch eine Zunahme von +6% gegenüber dem vorjährigen Weihnachts-Quartal Q4/2023. - Vermutlich meint man hierbei immer Verschiffung (also keine Produktion oder realen Verkauf an Endkunden).
2020Q1: 610.000
2020Q2: 500.000 - bisheriges Minimum
2020Q3: 640.000
2020Q4: 1.010.000 - Maximum der letzten Jahre
2021Q1: 650.000
2021Q2: 730.000
2021Q3: 640.000
2021Q4: 720.000
2022Q1: 590.000
2022Q2: 680.000
2022Q3: 730.000
2022Q4: 860.000
2023Q1: 560.000
2023Q2: 780.000
2023Q3: 740.000
2023Q4: 800.000
2024Q1: 500.000 - Das lag erneut auf dem Stand des bisherigen Minimums
2024Q2: 760.000
2024Q3: 730.000
2024Q4: 850.000 - Dies zeigte eine Steigerung gegenüber dem direkten Vorquartal (Q3/2024) um +16% und auch eine Steigerung zum Vorjahresquartal (Q4/2023) von +6%.
Im ganzen Jahr 2024 hat Canon 2,84 Mio. Kameras verschifft. Aber im Vorjahr 2023 waren es noch 2,88 Mio. gewesen. Selbst im Jahr 2022 waren es noch 2,86 Mio. Stück gewesen. Und Canon gab selbst an, dass man unter dem eigenen Plansoll von 2,9 Mio. Stück für 2024 blieb. - Das sind zwar noch immer gute Werte, aber definitiv ist das Jahresergebnis 2024 kein Anlass zur Euphorie. - Vor allem sank Canons Marktanteil: Von 6 Mio. Systemkameras 2023 verschiffte Canon 2,88 Mio. - also 48%. 2024 waren es nur noch 2,84 Mio. von 6,3 Mio. verschifften Systemkameras - also 45%. Der Gesamtmarkt wuchs, aber Canon verschiffte absolut wie prozentual weniger Kameras.
Bitte beachten Sie, dass sich Canon hinter seinen Jahresgesamtzahlen versteckt. Deshalb sind keine Aussagen über das vierte Quartal / Weihnachten möglich.
Rückblickend auf das Jahr 2024 erholte sich die Weltwirtschaft weiterhin moderat, da sich die Inflation in verschiedenen Regionen zu beruhigen begann und die geldpolitische Straffung nachließ.
Betrachtet man die Regionen, blieben in den USA die Verbraucherausgaben solide, unterstützt durch ein günstiges Umfeld für die persönlichen Einkommen.
In Europa war die wirtschaftliche Lage zwar von Region zu Region unterschiedlich, aber die Wirtschaft wurde durch die Verbraucherausgaben gestützt, da der Inflationsdruck gegen Ende des Jahres nachließ.
In China stagnierte die Wirtschaft trotz stabiler Exporte weiterhin, da der Immobilienmarkt schleppend blieb und sich die Erholung der Binnennachfrage verlangsamte.
In anderen Schwellenländern blieb der Konsum stabil, da der Inflationsdruck nachließ.
In Japan erholte sich die Wirtschaft zwar zu Jahresbeginn stark von einer Stagnation, aber mit anziehenden Verbraucherausgaben und Inlandsnachfrage moderat.
Man schrieb aber vereinzelt auch über anhaltend schleppende Marktbedingungen in Europa und China.
Oder: Konjunkturschwäche in Europa
. Respektive: Der chinesische Markt erlebte eine Stagnation
. Sowie: Auf der regionalen Ebene waren die Verkäufe zwar durch die Marktverschlechterung in Europa und China beeinträchtigt, in den anderen Ländern waren sie jedoch insgesamt solide.
Und schließlich noch ganz klar auf Europa und vor allem Deutschland zielend: In den Märkten, in denen wir tätig sind, sahen wir aufgrund der wirtschaftlichen Abschwächung im vierten Quartal eine gewisse Abschwächung der Nachfrage
. - Auch das klang nicht gerade berauschend.
Dann kommen doch noch etwas positivere Signale: Auf Produktbasis waren die Umsätze bei Produkten wie Halbleiterlithographiegeräten, Netzwerkkameras und spiegellosen Kameras positiv.
- Man muss allerdings die Reihenfolge beachten: Sehr gut liefen die Halbleiterlithographiegeräte aufgrund der Nachfrage nach KI-Chips und weiteren Produktionsstätten dafür. Dann folgen die Überwachungskameras, wie seit vielen Jahren. Erst an dritter Stelle werden allgemein Kameras erwähnt, wobei dies heute alles ist, von 3D-, VR-, etc. Kameras bis hin zu Videokameras und ganz zum Schluss eben auch noch Fotokameras. Aber immerhin wird die Großgruppe Kameras noch im Bereich der positiven Meldungen gelistet.
Bei Kameras blieb die Nachfrage stabil, vor allem nach spiegellosen Kameras.
- D.h. bei den DSLRs ging es weiter bergab. Und solide heißt nun auch nicht Wachstum bei den neuen spiegellosen Modellen, von denen man sich 2024 viel versprach.
Obwohl es im Geschäftsbereich Imaging zu Jahresbeginn eine Phase der Bestandsanpassung bei Digitalkameras mit Wechselobjektiven gab, verkauften sich die in der zweiten Jahreshälfte eingeführten neuen Modelle EOS R1 und EOS R5 Mark II gut, ebenso wie die Einstiegsmodelle EOS R50 und EOS R100. Auch die Umsätze mit Netzwerkkameras stiegen im Jahresverlauf, da sich die Umsätze nach Bestandsanpassungen im zweiten Quartal erholten.
- Das klingt zu gut, um es so stehen zu lassen. Es handelt sich um Verschiffungswerte. Und die technisch minderwertigen sowie ungeliebten Modelle R100 und R50 ließen sich selbst in den USA nur aufgrund massiver Rabatte überhaupt noch verkaufen. Korrekt ist, dass man sie zu Dumping-Preisen dort los wurde. Aber das kostet Geld und bringt keines ein. Man hat einfach gewaltsam die eigenen Lager geräumt.
Bei Kameras mit Wechselobjektiven ist die Nachfrage stabil, da sowohl Profis und Menschen, die gerne Standbilder aufnehmen, als auch SNS-Nutzer [Influencer für Soziale Netzwerke] Videos aufnehmen möchten. Darüber hinaus wurde die Nachfrage durch die Investitionen der einzelnen Unternehmen zur Ausweitung des Umsatzes angekurbelt. Infolgedessen betrug die Marktgröße im Jahr 2024 6,3 Millionen Einheiten, was mehr ist als im letzten Jahr. Und wir erwarten, dass sie im Jahr 2025 etwa auf dem gleichen Niveau liegen wird.
Zudem erwähnte Canon an mehreren Stellen - auch bei Imaging -, dass man dieses Ergebnis sowieso nur erzielt hat, weil man den Verkaufsbereich und die Verkaufsförderung massiv personell und finanziell ausgebaut und aufgestockt hat. D.h. die Produkte verkauften 2024 sich nicht mehr von selbst.
Ferner fragte die Presse aufgrund der aus deren Sicht unterdurchschnittlichen, unerwarteten und unter Canons eigenen Prognosen liegenden Ergebnisse deutlich nach. Bei den Kameras musste Canon eingestehen: Auch bei den Verkäufen von Kameras und Tintenstrahldruckern, die für die Verkaufssaison zum Jahresende in den USA erwartet worden waren, lagen die Stückzahlen zwar im Rahmen der Erwartungen, der Umsatz blieb jedoch aufgrund eines größeren Anteils an Billigmodellen hinter den Erwartungen zurück.
- Im Klartext wurde somit meine These bestätigt: Canon verkaufte vor allem in den USA die drastisch rabattierten billigen APS-C-Modelle. Aber das Geschäft mit den teuren Vollformat-Kameras lahmte sogar an Weihnachten in den reichen USA.
Überdies musste man auf Nachfragen einräumen, dass man auch 2025 unter dem eigenen Ziel der 12% Gewinnmarge bleiben wird, weil man erneut drastisch umstrukturieren muss und Geld dafür sowie für neue diversifizierte Firmenbereiche benötigt.
Insgesamt bezweifelten einige Fragesteller die optimistischen Prognosen Canons vor allem zu den dedizierten Kameras.
Der Gesamtkonzern erwartet für 2025 einen Gesamtumsatz von 4.736 Mrd. Yen. Das entspricht einem Wachstum von +5% nominal. Da man zudem von einem weiter erstarkenden Yen gegenüber dem Dollar von 150 (+1%) und gegenüber dem Euro von 160 (+2,4%) ausgeht, wäre dies real ca. +6% ohne Berücksichtigung der Inflation, welche für Japan im Jahr 2025 schwer zu prognostizieren ist.
Der Gesamtkonzern erwartet für 2025 einen operativen Gesamtgewinn von 519 Mrd. Yen. Das entspricht einem Wachstum von +85,5% nominal gegenüber dem Vorjahr 2024. Das wäre ein hoher Gewinnzuwachs und deutet einerseits auf Optimismus des Managements und andererseits auf anstehende extreme Sparmaßnahmen hin.
Der Bereich Imaging erwartet für 2025 einen Gesamtumsatz von 1.036,7 Mrd. Yen. Das entspricht einem Wachstum von +10,6% nominal. Da man zudem von einem weiter erstarkenden Yen gegenüber dem Dollar von 150 (+1%) und gegenüber dem Euro von 160 (+2,4%) ausgeht, wäre dies real ca. +12% ohne Berücksichtigung der Inflation, welche für Japan im Jahr 2025 schwer zu prognostizieren ist. Canon gibt für das Imaging für 2025 sogar explizit +11,9% erwarteten Umsatzzuwachs an.
Der Bereich Imaging erwartet für 2025 einen operativen Gesamtgewinn von 169,2 Mrd. Yen. Das entspricht einem Wachstum von +11,8% nominal gegenüber dem Vorjahr 2024. Das wäre ein deutlicher Gewinnzuwachs und deutet einerseits auf Optimismus des Managements und andererseits auf anstehende Sparmaßnahmen beim Imaging hin.
Auch im Jahr 2025 planen wir, den Verkauf von Vollformatmodellen, vor allem der EOS R5 Mark II und EOS R1, auszuweiten, was unseren durchschnittlichen Verkaufspreis erhöhen und zu einem Anstieg der RF-Objektivverkäufe führen wird.
- Nun gut. Die R5 kam erst ab September in größeren Stückzahlen heraus, deshalb wird man dank 12 Monate 2025 auch mehr absetzen können als in nur ca. 4 Monaten im Jahr 2024. Und die sündhaft teure aber nur mäßig bejubelte R1 kam erst zu Weihnachten in kleinen Stückzahlen heraus. Da sollte 2025 definitiv mehr verkauft werden können, weil die Produktion erst 2025 auf Hochtouren läuft. Aber das sind Nebelkerzen aufgrund von Zeitspielereien. Es ist selbstredend, dass man in einem viel größeren Zeitraum auch mehr verkauft.
Darüber hinaus wächst aufgrund der Verbreitung von SNS [eigentlich allgemein: Social-Networking-Service. Aber hier ist gemeint: Influencer für Soziale Netzwerke] die Beliebtheit von Kompaktkameras, mit denen sich problemlos Bilder aufnehmen lassen, die sich von denen von Smartphones unterscheiden, bei jungen Leuten. Infolgedessen verzeichnen wir einen Auftragsanstieg, vor allem für höherpreisige Modelle wie die PowerShot G7 X Mark III. Durch erhöhte Produktion und Lieferung wollen wir den Gesamtkameraabsatz um 8,4% steigern.
Sowie: Darüber hinaus werden wir den Umsatz durch die Erhöhung der Produktion von Kompaktkameras steigern, die vor allem bei jungen Leuten immer beliebter werden.
- D.h. ganz klar, dass man die Überproduktion fortsetzen will. Im Übrigen war die angeführte PowerShot G7 X Mark III jedem modernen Smartphone unterlegen. Aber laut Canon wurde sie dennoch gekauft. Und Canon setzte auch für das Folgejahr darauf, dass viele Menschen dies tun würden.
Das RoE (Return on Equity - Eigenkapitalrentabilität) will man von 9,4% 2024 auf 10,6% im Jahr 2025 erhöhen. Wie das mit kleinen Billigkameras funktionieren soll, bleibt unklar. Eine Antwort aus der Fragerunde nach der Präsentation deutet darauf hin, dass man die Preise erhöhen will.
Zudem will man 2025 die Dividende um weitere 5 Yen auf 160 im Jahr erhöhen und zudem für 100 Milliarden Yen Aktien zurückkaufen, um die Aktionäre glücklich zu machen.
Fazit: Alles weiter so wie bisher, und keinerlei Änderungen aufgrund der sich ändernden Welt.
Kurz nach Canon publizierte Panasonic seinen Quartalsbericht für das 4. Kalenderquartal. Panasonic verwendet - wie viele Firmen - das übergreifende Geschäftsjahr April (2024) bis März (2025), nennt es aber vorausschauend 2025. Das hier besprochene dritte Geschäfts-Quartal umfasst somit den Zeitraum von Oktober bis Dezember einschließlich.
Der Quartals-Umsatz des Konzerns betrug: 2.152,6 Mrd. Yen = -1,3%% zum Vorjahresquartal. Und im Vergleich zum direkt vorausgehenden 3. Kalenderquartal 2024 waren es auch nur +1,1%. Das lag beides definitiv unter der Inflation und dem Währungsverfall des Yen.
Der Operative Gewinn des Konzerns betrug: 132,3 Mrd. Yen = +3,8% zum Vorjahresquartal. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden 3. Kalenderquartal 2024 waren es +0,08%. Dies deckt auch nicht die Inflation und den Währungsverlust des Yen.
Die Werte waren so ernüchternd, dass man die Gesamtprognose für das Geschäftsjahr 2025 - also das laufende Geschäftsjahr April 2024 bis Ende März 2025 - herabsetze. Beim Umsatz reduzierte man um 300 Mrd. Yen auf nur noch 8.300 Mrd. Yen. Das wären -2,3% weniger Umsatz als im vorherigen Geschäftsjahr.
Beim operativen Gewinn erwartet man zwar noch 380 Mrd. Yen gegenüber 361 im vorherigen Geschäftsjahr. Aber +5,3% decken auch nicht den Währungsverlust und die Inflation ab.
Imaging mit den Cameras ist nach der erneuten Umstrukturierung bei Other, und dort im Unterbereich Entertainment & Communication, und dort wiederum unter Entertainment gelandet. - Der Bereich Other enthält Entertainment & Communication, Housing and sales of raw materials
. Other ist somit die kritisierte und ungeliebte kleine Restmenge des Konzerns, welche seit Jahren die Anforderungen nicht erfüllt - die notleidenden Produkte. Zu den weiteren Details der Neustrukturierung vom 01.04.2024 siehe oben.
Der Quartals-Umsatz des Bereiches Other betrug: 439,3 Mrd. Yen = +14,8% zum Vorjahresquartal. Aber im Vergleich zum direkt vorausgehenden 3. Kalenderquartal 2024 waren es +8,6%. Das lag beides über der Inflation und dem Währungsverfall des Yen.
Der Operative Gewinn des Bereiches Other betrug: 31,9 Mrd. Yen = +49,8% zum Vorjahresquartal. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden 3. Kalenderquartal 2024 waren es +48,4%. Dies deckt mehr als die Inflation und den Währungsverlust des Yen.
Auch, wenn dies sehr positiv klingt, hat es einen Haken. Denn man musste nun den erwarteten Gesamtverlust von -10 Mrd. Yen auf -12,1 Mrd. Yen für das laufende Geschäftsjahr erhöhen.
Für den Unter-Bereich Entertainment & Communication weist man 73,7 Mrd. Yen Umsatz im 4. Kalenderquartal aus. Das waren +32,1% zum Vorjahresquartal, aber -6,2% zum direkt vorausgehenden 3. Quartal 2024. Dort befinden sich u.a. die Kameras. Jedoch wird kein Operativer Gewinn / Verlust aufgeschlüsselt. Aber auch hier hat man die Umsatzerwartung kurzfristig herabgesetzt. Man erwartet nun nur noch 284 Mrd. Yen Umsatz. Aber das wären immerhin +5,9% Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr, was dennoch unter dem Währungsverfall und der Inflation liegen dürfte.
In allen Unterlagen wird weder das Wort Camera(s) noch Imag(ing) etc. erwähnt. Es findet sich nur der alte Verweis, dass man jenen Bereich Imaging ausgegliedert hat.
Der Konzern machte viel Aufhebens um die erneute Umstrukturierung und Ausgliederung (deconsolidation
) des Bereiches Panasonic Automotive Systems (PAS), der angeblich für viele Verluste verantwortlich war. Die restlichen schlechten Quartals-Zahlen des Weihnachtsquartals verbarg man hinter dem etwas besseren 9-Montsbericht. Ansonsten verwendete man zunehmend Tricks zur Bilanzaufhübschung. Überdies verwandte man viel Zeit mit den Bereichen, welche mit KI zu tun haben.
Fazit: Dem weit diversifizierten Panasonic-Konzern ging es mäßig gut, jedoch nicht so gut, wie das Management es erwartet hatte. Und in manchen Details liegt Optimierungspotential vor. Aber die Zukunft sieht meines Erachtens düsterer aus, weil man sich in den USA völlig verrechnet hat. Denn der neue Präsident hat die gesamten Ökogesetze und Öko-Förderungen zuerst einmal eingefroren. Da sich Panasonic übereifrig auf einen Ökokonzern umrüsten wollte, wird das zu heftigen Rückschlägen führen. Vielleicht kann man einen Teil der verloren gegangenen Segmente durch die eigenen Kühlsysteme für die neuen KI-Rechenzentren weltweit ausgleichen. Denn ganz so 'Öko' ist der Konzern nicht (mehr) orientiert.
Danach publizierte Fujifilm seinen Quartals-Bericht. Wie viele Firmen verwendet Fujifilm das übergreifende Geschäftsjahr April bis März, nennt es aber rückblickend 2024. Das hier besprochene dritte Firmen-Quartal umfasst somit den Zeitraum von Oktober bis Dezember 2024 einschließlich.
Fujifilm ist der Meister der Verschleierung bei Bilanzen. Hinzu kam im dritten Geschäftsquartal wieder die Unsitte, fast alles hinter dem Neunmonatsbericht zu verstecken.
Fujifilm Gesamtkonzern 4. Quartal (Oktober bis Dezember): Der Umsatz betrug: 812,770 Mrd. Yen = +6% gegenüber dem Vorjahresquartal. Dieses Quartalsergebnis lag unterhalb der Inflation und dem Währungsverfall.
Der Operative Gewinn betrug: 87,675 Mrd. Yen = +10,5% gegenüber demselben Vorjahresquartal. Das sah deutlich besser aus.
Dennoch bleibt festzuhalten, dass das vierte Kalenderquartal besser verlief als das direkt vorausgehende dritte Kalenderquartal 2024: Beim Umsatz waren es zwar nur +6,1%, aber beim Operativen Gewinn +19,4%.
Der Gesamtbereich Imaging im vierten Quartal 2024: Der Umsatz betrug: 169,465 Mrd. Yen = +13,4% gegenüber dem Vorjahresquartal. Das waren aber +34% gegenüber den direkt vorausgehenden Sommerquartal 2024. - Vor allem bildete dies 20,9% des Konzernumsatzes und schützte den Bereich Imaging vor Kritik.
Der Operative Gewinn betrug: 48,8 Mrd. Yen = +23,6% gegenüber demselben Vorjahresquartal. Das waren auch +44,8% gegenüber den direkt vorausgehenden Sommerquartal 2024. - Vor allem bildete dies 55,7% des Konzerngewinnes und schützte den Bereich Imaging vor Kritik. Diese hohen Prozentzahlen lagen jedoch nur am schlechten Abschneiden der anderen Konzernbereiche.
Der Umsatz im Consumer Imaging = analoger Bereich betrug: 110,6 Mrd. Yen = +7,9% zum Vorjahresquartal. - Im Vergleich zum direkt vorausgehenden Sommerquartal (Q3 2024) waren es +42,5%.
Der Umsatz Professional Imaging = digitaler Bereich, aber mit den teuren sowie für den Hersteller lukrativen (Video-)Profikameras für Fernsehanstalten und Kino und deren Spezialobjektiven betrug: 58,9 Mrd. Yen = +25,6% zum Vorjahresquartal. Das ist ein wirklich gutes Ergebnis. - Auch im Vergleich zum direkt vorausgehenden Sommerquartal (Q3 2024) waren es immerhin +20,4%.
Viel Umsatz stammt aus dem Profibereich des Fernsehens und Kinos. Es dürfte deshalb auch einleuchten, warum Fujifilm sich beharrlich weigert, irgendwelche Gewinnzahlen für die Unterbereiche zu publizieren.
Umsatzsteigerungen vor allem in den Geschäftsbereichen Halbleitermaterialien und Bildgebung.
Und: Der Umsatz [des Konzerns] erreichte aufgrund starker Verkäufe in den Bereichen Elektronik und Bildverarbeitung sowie der Auswirkungen der Wechselkurse einen Rekordwert.
Ferner: Die starke Leistung der Bereiche Bildgebung und Elektronik kompensierte den Rückgang im Gesundheitswesen...
. - Imaging wird explizit als Umsatz-Bringer erwähnt. Aber man weist auch auf den Währungsverfall des Yen hin, der das sehr gute Yen-Ergebnis hervorbrachte.
Sowie: Im Consumer-Imaging-Geschäft [Analoger Film-Bereich] trieben stabile Verkäufe der Instax-Sofortbildsysteme den Umsatz in die Höhe.
- Das ist das übliche Bild seit vielen Jahren: Der analoge Bereich läuft blendend und zwar vor allem im Heimatland Japan, wo die Instax-Kameras bei jungen Menschen sehr beliebt sind. Sowie: Die Umsätze stiegen während der Verkaufssaison zum Jahresende stetig an, ebenso wie das Angebot an [analogen] Sofortbildkameras.
- Das ist erfreulich, war aber im Weihnachtsgeschäft zu erwarten.
Im professionellen Bildverarbeitungsgeschäft [Digital-Bereich] sorgte der rege Absatz von Digitalkameras weiterhin für Umsatzwachstum.
- Das klang dieses Quartal deutlich besser als noch im Sommerquartal Q3 davor. Aber es bleibt dabei: Man sprach nur von Umsatz-Wachstum - nicht von Gewinnen.
Auf Nachfrage wurde angegeben: Bei den Digitalkameras läuft die X-M5, die wir kürzlich vorgestellt haben, weiterhin gut. Auch frühere Modelle wie die X-T5, X-T50 und GFX 100SII sind weiterhin stark gefragt. Eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen, ist die X100VI - diese war extrem gefragt und wir bedauern aufrichtig alle Unannehmlichkeiten, die unseren Kunden aufgrund von Lieferengpässen entstanden sind. Wir steigern jedoch die Produktion so weit wie möglich, arbeiten daran, die notwendigen Komponenten zu beschaffen, und ergreifen Maßnahmen, um Verzögerungen zu minimieren. Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem wir klare Zeitpläne für die Verfügbarkeit von Lieferungen bereitstellen können, und die Nachfrage bleibt sehr stark.
Das klang alles erfreulich.
Sowie: Mit Blick auf das vierte Quartal [Q1/2025] führt die Saisonalität normalerweise zu einer schwächeren Nachfrage im Vergleich zum dritten Quartal. Angesichts der aktuellen Lieferengpässe und der starken Marktnachfrage streben wir jedoch an, das übliche saisonale Muster zu übertreffen.
Das klang sogar sehr optimistisch.
Die Forschung ging im Imaging im Weihnachtsquartal gegenüber dem Vorjahresquartal zurück auf 3,4 Mrd. Yen (-2,9%). Aber insgesamt waren es in den ersten 9 Geschäftsmonaten immerhin ein leichtes Wachstum von 8,6 auf 9,1 Mrd. Yen (+5,8%). Aber auch das glich maximal die Inflation und den Währungsverfall aus.
Das Management bei Fujifilm blickte im Februar optimistischer auf 2024/5 als im November und hob im Imaging die Bilanzprognosen an:
Der Umsatz soll im Konzern bei 3.150 Mrd. Yen bleiben und der operative Gewinn bei 315 Mrd. Yen bleiben. Das klingt nominal gut, berücksichtigt aber nicht die Inflation und den Währungsverfall.
Die Dividende soll (nach dem durchgeführten Aktiensplit) in diesem Geschäftsjahr um 10 Yen je Aktie auf 60 Yen erhöht werden.
Im Bereich Imaging soll der Umsatz um weitere 10 Mrd. Yen auf 530 Mrd. Yen steigen (Vorjahr 469,7). Auch diese +12,8% liegen nur etwas über der Inflation und dem Währungsverfall.
Die Detailprognose ist inzwischen etwas besser: Der analoge Bereich wurde erneut angehoben auf 320 Mrd. Yen Umsatz (Vorjahr: 297,6 ergibt +7,5%) und der digitale Bereich wurde erneut angehoben auf 210 Mrd. Yen Umsatz (Vorjahr: 172,1 ergibt erfreuliche +22,1%). Und die operative Gewinnerwartung wurde angehoben auf 130 Mrd. (Vorjahr: 115 Mrd. Yen ergeben erfreuliche +13%). Das würde auch unter Berücksichtigung von Inflation und Währungsverlust in Fremdwährung vermutlich positiv werden.
Die völlig abwegige Währungsprognose vom Mai musste man erneut nach oben korrigieren von 140 Yen zum US-Dollar auf 152 und von 150 Yen auf 164 zum Euro.
Dem Fujifilm-Gesamt-Konzern ging es - angesichts der Weltwirtschaftslage - gut. Um die weitere Zukunft jenes überwiegenden Medizin- und Spezial-Material-Konzerns muss man sich definitiv keine Sorgen machen. In jene beiden Zukunfts-Bereiche fließen auch weiterhin fast alle Investitionen.
Keine Aussagen zum Krieg, den Wirtschaftssanktion oder der KI - wie bei bisher allen Firmen - lassen allerdings kein wirkliches Umlenken erkennen.
Bitte beachten Sie auch die detaillierte Firmenanalyse Fujifilm.
Dann publizierte Nikon seinen Quartalsbericht für sein 3. Geschäftsquartal. Nikon verwendet - wie viele Firmen - das übergreifende Geschäftsjahr April (2024) bis März (2025), nennt es aber vorausschauend 2025. Das hier besprochene dritte Geschäfts-Quartal umfasst somit den Zeitraum von Oktober bis Dezember 2024 einschließlich.
Jedoch verschleierte auch Nikon viel hinter seinen Neunmonatszahlen.
Nikon gibt offiziell an, dass sich der durchschnittliche Wechselkurs im Weihnachtsquartal 2024 auf 152 Yen zum US-Dollar (-2,7%) und auf 163 zum Euro (-2,7%) verschlechterte (oder bilanztechnisch für Nikon verbesserte). Das heißt: die Gesamtergebnisse müssten somit um ca. 2% alleine durch den Währungsverfall höher sein als im Vorjahr und dann muss man noch die Inlandsinflation in mindestens gleicher Höhe von den im Folgenden bilanzierten Brutto-Yen-Werten abziehen, um einen Realvergleich zum Vorjahresquartal anstellen zu können.
Der Konzern-Umsatz betrug: 179,9 Mrd. Yen = -9% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Das war schlecht. Es lag sowieso unter der Inflation und dem Währungsverfall. - Aber es waren immerhin +6,5% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Sommerquartal Q3/2024 (Juli bis September). Also auch bei Nikon lief das Weihnachtsgeschäft etwas besser als das Geschäft im Quartal zuvor.
Der Operative Konzern-Gewinn betrug: 2,3 Mrd. Yen = -88,9% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Aber es waren sogar -20,7% gegenüber dem direkt vorausgehenden Sommerquartal Q3/2024 (Juli bis September).
Auch der Free Cash-Flow (FCF) in den ersten 9 Monaten dieses Geschäftsjahres war mit -11,4 Mrd. Yen miserabel, gegenüber -2,2 Mrd. Yen in dem vergleichbaren 9-Monatszeitraum des Vorjahres.
Somit muss man sachlich festhalten, dass das vierte Kalenderquartal 2024 für den Gesamtkonzern Nikon (in realer Fremdwährung) schlechter verlief als das entsprechende Vorjahresquartal.
Der Umsatz ging aufgrund rückläufiger Verkäufe im Halbleitergeschäft der Bereiche Präzisionsgeräte und Komponenten zurück.
Der Betriebsgewinn sank aufgrund geringerer Umsätze in den halbleiterbezogenen Geschäftsbereichen Precision Equipment und Components, des Wegfalls der im Vorjahr verbuchten Umsätze mit dem Lithografiesystem G10.5 FPD sowie einmaliger Kosten (2,1 Milliarden Yen) wie Restrukturierungskosten im Geschäftsbereich Industrial Solutions (früher Industrial Metrology) und Wertminderungsverlusten auf ungenutzte Vermögenswerte aufgrund der Basisumstrukturierung.
Somit lief es in drei Konzernbereichen wirklich schlecht: Precision Equipment, Components Business und Industrial Solutions. Zudem steckte man noch immer im Konzernumbau, der Milliarden Yen verschluckte.
Der Umsatz (external customers + Intersegment) betrug: 83,9 Mrd. Yen = -0,5% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Das ist eher schlecht. - Aber es waren immerhin beachtliche +23,4% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Sommerquartal Q3/2024 (Juli bis September).
Der Operative Gewinn betrug: 15,0 Mrd. Yen = -15,3% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. - Aber es waren erschreckende -36,4% im Vergleich zum direkt vorausgehenden Sommerquartal Q3/2024 (Juli bis September).
Beim Imaging verkündete man stolz: Q1 bis Q3 im Jahresvergleich: Umsatz und Gewinn stiegen aufgrund von Systemkameras und einem Umsatzwachstum bei Wechselobjektiven, was vor allem auf neue Produkte (Z6III und Z50II) sowie den schwächeren Yen zurückzuführen war.
- Erstens bezog man sich auf den 9-Monatszeitraum. Und zweitens erwähnte man selbst den Währungsgewinn.
Der Markt der Systemkameras wächst.
- Das ist erfreulich. Vor allem für China habe ich das im Fazit unten genau analysiert und erklärt.
Solides Umsatz- und Verkaufswachstum durch eine erweiterte Produktpalette und die Einführung neuer Produkte (Z6III und Z50II), welche Spitzentechnologien der Z9 nutzen.
- Nun ja, das ist ziemlich weich und vage. Denn neue Kameras verkaufen sich zu Beginn immer gut. Und die Behauptung der angebliche übernommenen Technologien der Z9 ist nicht ganz richtig. Aber das ist heute das übliche Marketing-Trommeln für die eigenen Produkte.
[Wir] behalten die vorherige Prognose bei, trotz Bedenken hinsichtlich überschüssiger Lagerbestände in den Vertriebskanälen in China.
- Das ist schlecht. Denn die Kameras und Objektive wurden zwar nach China verschifft, liegen dort aber in großen Mengen in den Lagern. - Das ist immer die von mir erwähnte Gefahr bei den Bilanzen. Man verschifft Ware aus den Zentrallagern, um in Japan gute Zahlen bilanzieren zu können. Aber die Waren landen nur in regionalen Lagern und sind noch lange nicht an bezahlende Endkunden verkauft. Dass hier Nikon erstmals explizit hierauf verwiest, deutet darauf hin, dass die chinesischen Lager sehr voll sein müssen.
Aufgrund des schwächeren Yen und der gestiegenen Verkaufszahlen bei Systemkameras und Wechselobjektiven wird ein Wachstum des Betriebsgewinns im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert.
- Man blieb also für das gesamte Geschäftsjahr (bis Ende März 2025) optimistisch.
Die zentralen Lagerbestände bildeten jedoch auch einen Wehrmutstropfen: Sie nahmen Ende Dezember im Imaging erneut auf 95,6 Mrd. Yen zu. Das waren +51% im Vergleich zum Ende Dezember 2023, und auch +9% zum Ende September 2024 - also dem Quartal zuvor. Diese Steigerungen lagen über dem Währungsverfall sowie der Inflation und deuteten somit auf eine gezielte Überproduktion hin. Das erstaunt umso mehr, als viele andere Firmen ihre Lager zu Weihnachten reduzieren konnten.
Produzierte / verschiffte / verkaufte Kameras im zweiten Kalender-Quartal 2024 im Vergleich zu den vorherigen Quartalen anhand der von Nikon stark gerundeten Zahlen:
Kompakt- und Bridge-Kameras: wurden seit August 2023 nicht mehr gelistet. Das hat seine Gründe. Faktisch ist der Markt tot.
Bei den Systemkameras (mit und ohne Spiegel) waren es: 120.000 (Q1/2023), 220.000 (Q2/2023), 170.000 (Q3/2023), 250.000 (Q4/2023), 160.000 (Q1/2024), 230.000 (Q2/2024) und 180.000 (Q3/2024) und 260.000 (Q4/2024).
Das war der Zukunftsmarkt. Hier sah es mit +4% zum entsprechenden Vorjahresquartal nur relativ gut aus. Im Vergleich zum direkt davorliegenden Sommerquartal (Q3/2024) waren es jedoch sehr erfreuliche +44,4%.
Bei den Wechselobjektiven waren es: 230.000 (Q1/2023), 330.000 (Q2/2023), 280.000 (Q3/2023), 370.000 (Q4/2023), 270.000 (Q1/2024), 370.000 (Q2/2024) und 280.000 (Q3/2024) und 370.000 (Q4/2024).
Das war ein Teil des Zukunftsmarktes. Hier sah es mit +-0% zum entsprechenden Vorjahresquartal nur mäßig gut aus. Im Vergleich zum direkt davorliegenden Sommerquartal (Q3/2024) waren es jedoch +32,1%.
Trotz möglicher Rundungsfehler (auf Zehntausender) bleibt es ein durchwachsenen Ergebnis. Selbst, wenn man die zwei 9-Monatszeiträume 2023 mit 2024 vergleicht, waren die Zuwächse laut Nikon mit +30.000 Kameras und +40.000 Objektiven eher gering, aber dennoch messbar.
Dies führte dann auch dazu, dass Nikon die eigene optimistische Gesamtmarkt-Prognose für Kameras erneut von 6,1 auf 6,4 Mio. Stück erhöhte. Davon will Nikon selbst 850.000 Stück verschiffen. Das wären 13,3%. Aber damit wäre Nikons Marktanteil nur minimal von 12,9% im vorherigen Geschäftsjahr gestiegen.
Dies führte dann auch dazu, dass Nikon die eigene optimistische Gesamtmarkt-Prognose für Objektive erneut von 9,6 auf 10 Mio. Stück erhöhte. Davon will Nikon selbst 1,35 Mio. Stück verschiffen. Das wären 13,5%. Aber damit wäre Nikons Marktanteil nur minimal von 12,7% im vorherigen Geschäftsjahr gestiegen.
Zugegeben: Das sind beides Wachstumszahlen. Aber angesichts des dramatischen Wachstums des Marktes in China hatte zumindest ich mehr erwartet. Denn Nikon ist seit vielen Jahren auf den chinesischen Markt orientiert und hätte deshalb stärker profitieren müssen.
Bitte beachten Sie: Diese Werte wurden von mir zusammengestellt und dann (nach realen Kalenderquartalen) errechnet. Nikon gibt hingegen seine Geschäftsquartale an.
Der Konzernumsatz wurde erneut abgesenkt um -5 Mrd. Yen auf 720 Mrd. Yen (also nur noch nominal +0,4% Wachstum - ohne Währungsausgleich und Inflation), und auch der operative Gewinn wurde erneut um nun -3 Mrd. Yen abgesenkt auf nur noch 19 Mrd. Yen (-52,1% zum Vorjahr). Das klang ernüchternd.
Im Bereich Imaging wurde der Umsatz beibehalten bei 305 Mrd. Yen (+9% zum Vorjahr), und auch der Operative Gewinn wurde beibehalten bei 47 Mrd. Yen (ca. +1% zum Vorjahr). Das klingt ebenfalls ziemlich verhalten, wenn man den Währungsgewinn und die Inflation davon abzieht.
Auch Nikon musste seine unrealistische Wechselkursprognose nochmals anpassen auf 151 Yen zum US-Dollar und 162 Yen zum Euro.
Dem Konzern ging es insgesamt nur mäßig gut. Vor allem einige Zukunftsbereiche schwächelten.
Dem Imaging ging es insgesamt im Vergleich nur etwas besser, aber man ist bei Nikon für die Zukunft hierbei dennoch weiterhin optimistisch. Insbesondere stellte das Imaging auch im Weihnachtsquartal für Nikon den Gewinnmotor dar, der die anderen Konzern-Bereiche stützte.
Zur GenKI, zu den Wirtschaftssanktionen oder den andauernden Kriegen findet sich allerdings nichts Konkretes.
Darauf folgte Sony mit seinem Quartalsbericht. Sony verwendet ein das Kalenderjahr übergreifendes Geschäftsjahr vom 01. April 2024 bis zum 31. März 2025 und nennt es rückwirkend - also FY (Financial Year) 2024.
Sony gehört zu den Konzernen, die vieles verschleiern und die Kameras ganz tief in der Organisationsstruktur verstecken sowie dort auch noch mit anderen Abteilungen zusammenwerfen. Ferner publiziert Sony jedes Jahr insgesamt weniger über Imaging und Cameras. Hinzu kam im dritten Geschäftsquartal wieder die Unsitte, vieles hinter dem Neunmonatsbericht zu verstecken.
Der Konzern-Umsatz ohne Finanzdienstleistungen betrug in Q4 2024: 3.695,68 Yen = +7,5% gegenüber dem Vorjahresquartal Q4/2023.
Der Operative Gewinn des Konzerns betrug in Q4 2024: 422,970 Mrd. Yen = +9,6% gegenüber dem Vorjahresquartal Q4/2023.
Gegenüber dem direkt davor liegenden Sommerquartal Juli bis September 2024 nahmen der Umsatz um +24,3% zu, und der Gewinn um +8,5% zu.
Für den weit diversifizierten Konzern Sony lief das vierte Kalender-Quartal 2024 insgesamt hervorragend.
Der Bereich Entertainment, Technology & Services segment ET&S mit den Kameras erwirtschaftete: 704,519 Mrd. Yen = -4,2% Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal, und 77,105 Mrd. Yen operativer Gewinn (-0,1%).
Der Großbereich (mit den Kameras) schrumpfte somit bereits ohne die Währungs- und Inflationsbereinigung zum Vorjahres-Weihnachtsgeschäft.
Aber immerhin sahen die Vergleichszahlen mit dem direkt davorliegenden Sommerquartal (Juli bis September 2024) mit +13,7% beim Umsatz und beim Operativen Gewinn mit +9,9% sehr gut aus. Man wies auf die bei Sony leidende Fernsehbranche hin und den positiven Einfluss der Wechselkurse. Als negativ bewertete man die Auswirkungen einer Verschlechterung des Produktmixes bei Digitalkameras
, erläuterte dies allerdings nicht. M.E. lag dies beim Operativen Gewinn zumindest auch an den vielen parallel angebotenen Alt- und Uralt-Modellen bei Sony, welche man immer weiter im Preis absenken musste, um sie überhaupt noch zu verkaufen.
Das Imaging & Sensing Solutions Segment (I&SS Segment) erwirtschaftete: 500,918 Mrd. Yen = -0,8% Umsatz, sowie 97,545 Mrd. Yen operativer Gewinn = -2,2% im Vergleich zum Vorjahresquartal. - Der Sensorbereich verschlechterte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Vergleichszahlen zum direkt davorliegenden Sommerquartal (Juli bis September 2024) mit -6,5% beim Umsatz sahen noch schlechter aus. Aber beim operativen Gewinn sah es mit +5,6% besser aus. - Man gab an, dass der Umsatz zumindest mit den external Customers um fast +0,8% zum Vorjahresquartal zugenommen hatte. Aber auch dieses Brutto-Wachstum machte nicht einmal den Währungsverlust oder die Inflation aus. D.h. das vierte Quartal 2024 verlief für den Sensorbereich im Jahresvergleich eher durchwachsen. Das lag laut Sony an rückläufigen produzierten / verkauften Sensorzahlen für Smartphones. Ferner nahmen die eigenen Produktionskosten zu.
Still and Video Cameras ist ein Unterbereich des Bereiches Entertainment, Technology & Services segment ET&S und erzielte: 183,278 Mrd. Yen = -2,8% Umsatz (Sales to external customers) im Vergleich zum Vorjahresquartal (Kalender-Q4/2023). Sony macht keine Angaben zum operativen Gewinn.
Jedoch sahen die Vergleichszahlen zum direkt davorliegenden Sommerquartal (Juli bis September 2024) mit immerhin +13,7% beim Umsatz deutlich besser aus. Damit lief das Weihnachtsgeschäft 2024 relativ durchwachsen für die dedizierten Kameras bei Sony - besser als das Vorquartal Q3/2024 aber schlechter als das Weihnachtsquartal 2023.
Somit kann man festhalten, dass das vierte Kalenderquartal 2024 für Sony zwar in einigen Bereichen gut aber bei den digitalen Kameras nur befriedigend verlief - vor allem, wenn man den Währungsverfall und die Inflation berücksichtigt.
Bei Sony sank der Lagerbestand im Konzern drastisch auf 1.389 Mrd. Yen Ende Dezember 2024. Das waren -20% zu Ende September 2024 und -8,5% zum Tiefststand Ende März 2024. Das ist immer erfreulich.
Der Lagerbestand bei ET&S (inklusive Kameras) nahm seit Ende März mit 328,6 Mrd. Yen über 352,6 Ende Juni auf 377 Mrd. Yen Ende September zu und sank Ende Dezember 2024 auf 350 Mrd. Yen. Das waren immerhin -7,2% in den zurückliegenden drei Monaten. - Jedoch ist unklar, ob dies auch die Kameras betrifft, weil man es nicht aufschlüsselt.
Der Etat für Forschung und Entwicklung (F&E, R&D, Research and Development) des Gesamtkonzerns sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um -3,6%. Im Vergleich zum direkt vorausgehenden Sommerquartal 2024 stieg er jedoch um +1,4%. Auch dies war nicht ausreichend, da es unter dem Währungsverlust und der Inflation lag.
Im für die Fotografen wichtigen Bereich ET&S wird der Forschungsetat in den Quartalsberichten nicht angegeben.
Sony hob den erwarteten Konzernumsatz seit der Mai-Prognose von 11.400 Mrd. Yen über August 11.700 und 11.800 Mrd. Yen im November auf nun 11.900 Mrd. Yen an. Im vorausgehenden Geschäftsjahr waren es 11.265,043 Mrd. Yen Umsatz gewesen.
Sony erhöhte auch den erwarteten Operativen Gewinn von der August- und November-Prognose mit 1.165 Mrd. Yen in dieser Februarprognose auf 1.190 Mrd. Yen. Im vorausgehenden Geschäftsjahr waren es 1.035,271 Mrd. Yen Operativer Gewinn gewesen.
Im Bereich ET&S mit den Kameras beließ Sony den erwarteten Umsatz auf der August-/November-Prognose mit 2.420 Mrd. Yen auch in dieser Februarprognose. Im vorausgehenden Geschäftsjahr waren es 2.453,718 Mrd. Yen Umsatz gewesen.
Im Bereich ET&S beließ Sony den erwarteten Operativen Gewinn seit der Mai-/August-/November-Prognose bei 190 Mrd. Yen auch in dieser Februarprognose. Im vorausgehenden Geschäftsjahr waren es 187,399 Mrd. Yen Operativer Gewinn gewesen.
Im Bereich I&SS (Sensorentwicklung) senkte Sony den erwarteten Umsatz seit der August-Prognose von 1.850 auf nur noch 1.770 Mrd. Yen ab und erhöhte ihn im Februar wieder auf 1.790 Mrd. Yen. Im vorausgehenden Geschäftsjahr waren es 1.602,738 Mrd. Yen Umsatz gewesen.
Im Bereich I&SS senkte Sony den erwarteten Operativen Gewinn seit der August-Prognose von 275, Mrd. Yen auf 250 Mrd. Yen ab und beließ ihn dabei. Im vorausgehenden Geschäftsjahr waren es 193,541 Mrd. Yen Operativer Gewinn gewesen.
Somit war Sony wieder etwas optimistischer. Aber bereinigt um den Währungsverfall und die Inflation sieht das zumindest beim Bereich ET&S mit den Kameras nicht beeindruckend aus.
Dem Konzern ging es insgesamt nominal in Yen und auch währungsbereinigt (um Yen-Abwertung und Inflation) betrachtet im vierten Kalenderquartal 2024 blendend. Denn das waren alles solide Gewinne.
Sony machte keine Angaben zu Kameras oder Objektiven. Zudem findet sich noch immer keine klare Stellungnahme / Strategieänderung angesichts der Kriege und der vielfältigen weltweiten Wirtschaftssanktionen.
Dann publizierte Ricoh seinen Quartalsbericht für das 4. Kalenderquartal. Ricoh verwendet - wie viele Firmen - das übergreifende Geschäftsjahr April 2024 bis März 2025, nennt es aber rückblickend 2024. Das hier besprochene dritte Geschäfts-Quartal umfasst somit den Zeitraum von Oktober bis Dezember 2024 einschließlich.
Der Konzern-Umsatz betrug: 632,8 Mrd. Yen = +8,2% zum Vorjahresquartal. Das lag über der Inflation und dem Währungsverfall des Yen. Es war ferner ein Anstieg gegenüber dem direkt vorausgehenden Sommerquartal (Juli bis September) 2024 um +0,7%. Somit verlief das vierte Kalenderquartal 2024 bezüglich des Umsatzes bei Ricoh besser.
Der Operative Gewinn betrug: 27,7 Mrd. Yen = +58,3% zum Vorjahresquartal. Zudem war es ein gigantischer Zuwachs zum direkt vorausgehenden Sommerquartal (Juli bis September) 2024 um 6.825%. Letzteres lag jedoch an den damals nur minimalen 0,4 Mrd. Yen als Basis-/Bezugs-Wert.
Der Cash-Flow hatte sich in den ersten 9 Geschäftsmonaten immerhin verbessert auf +71,7 Mrd. Yen.
Der Bereichs-Umsatz Other
mit den Kameras betrug im 3. Geschäfts-Quartal: 10,164 Mrd. Yen = +48,7% zum Vorjahresquartal. Das ist positiv. - Jedoch waren es -24,1% gegenüber dem direkt vorausgehenden Sommerquartal (Juli bis September) 2024.
Der Operative Verlust betrug: -0,441 Mrd. Yen. Im Vorjahresquartal waren es noch -2,488 Mrd. Yen gewesen. Auch gegenüber dem direkt vorausgehenden Sommerquartal (Juli bis September) 2024 (-1,2 Mrd. Yen) nahm der Bereichsverlust deutlich ab. Somit scheint man auf dem harten Weg der Sanierung voranzukommen.
Der Lagerbestand des Konzerns stieg etwas auf 339,081 Mrd. Yen (+3,8%) gegenüber dem Vorjahresquartal und +7,7% zum Stand Ende September 2024. Das ist negativ zu sehen. Die Lagerbestände könnten und sollten deutlich tiefer liegen.
Dass die Konzern-Schulden von Ende März 1.221,048 Mrd. Yen, über Ende Juni 1.232,835 Mrd. Yen und 1.273,719 Ende September auf 1.326,938 Mrd. Yen Ende Dezember anstiegen, war angesichts der hohen Zinsen ebenfalls nicht so günstig. Das war eine Zunahme von +11,1% zum Ende Dezember 2023 und auch +4,2% Zum Ende September 2024.
Der Etat für Forschung und Entwicklung des Konzerns nahm im vierten Kalenderquartal erneut deutlich auf nur noch 22,4 Mrd. Yen (-16,4% zum Vorjahresquartal und -5,1% zum direkten Vorquartal Q3/2024) ab. Das ist zwar üblich, wenn man sparen muss. Aber so etwas ist langfristig nicht zielführend.
Dem Konzern und dem Bereich Other ging es im dritten Geschäftsquartal 2024 (= 4. Kalenderquartal) durchwachsen. Da der winzige Bereich Ricoh Imaging mit den digital cameras
nach der Umstrukturierung tief unten im Bereich Other
eingegliedert ist, kann man keine Details analysieren. Explizit erwähnte Ricoh für den ganzen 9-Monats-Zeitraum nur: The camera business performed well due to the contribution of new products, resulting in increased revenue and profit.
- Das Kamerageschäft entwickelte sich dank neuer Produkte gut und führte zu höheren Umsätzen und Gewinnen.
Ferner erwähnt man: Continued to perform solidly
- Zeigte weiterhin eine solide Leistung
. - Allerdings meint man damit die 360-Grad-Rundum-Kamerassysteme.
Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr (April 2024 - März 2025) war durchwachsen:
Obwohl die Weltwirtschaft vor dem Hintergrund einer Abschwächung der hohen Inflation und anderer Faktoren ein stetiges Wachstum beibehielt, blieben die Aussichten für die Weltwirtschaft aufgrund der anhaltenden Situation in Russland und der Ukraine und der wachsenden Spannungen im Nahen Osten sowie der Schwankungen im internationalen Geschäft, wie etwa der US-Präsidentschaftswahlen, unsicher.
Der erwartete / angestrebte Konzern-Umsatz im Geschäftsjahr 2024 (01.04.2024 - 31.03.2025) wurde belassen bei 2.550,0 Mrd. Yen (+8,6% gegenüber dem Vorjahresergebnis), und man beließ auch den operativen Konzern-Gewinn auf der November-Prognose von 61 Mrd. Yen (-1,6% gegenüber dem Vorjahresergebnis).
Der erwartete / angestrebte Umsatz im Geschäftsjahr 2024 im Bereich Other (Camera, New business) wurde bei 40,5 Mrd. Yen (+33% zum Vorjahr) belassen und der operative Verlust bei -7,5 Mrd. Yen belassen.
Der Etat für Forschung und Entwicklung des Konzerns soll weiterhin bei den deutlich auf nur noch 95 Mrd. Yen (-13,5%) verringerten verbleiben.
Die Dividende will man im laufenden Geschäftsjahr weiterhin um die geplanten 2 Yen auf 38 Yen erhöhen.
Fazit: Ricoh als Konzern erholt sich sehr langsam, aber vor allem beim Bereich Other sah und sieht es - trotz Verbesserungstendenzen - auch weiterhin durchwachsen aus.
Weder zu den Wirtschaftssanktionen noch der neuen Generativen Künstlichen Intelligenz finden sich konkrete Aussagen.
Nominal in Yen sah es bei allen Konzernen gut bis sehr gut aus. Real unter Berücksichtigung der Inflation und vor allem des Yen-Verfalles muss man dies allerdings deutlich einschränken.
Uneinheitlich fiel das vierte Quartal für die Konzerne aus: bei manchen ging es (nominal) aufwärts bei anderen abwärts. Real unter Berücksichtigung der Inflation und vor allem des Yen-Verfalles sah es im vierten Quartal jedoch bei manchen eher mäßig gut aus. Denn einige Konzerne hatten noch immer mit ihrer Diversifizierung sowie Umstrukturierung zu kämpfen (auch diejenigen mit scheinbar guten Bilanzen).
Es zeigte sich immer mehr, wie alle Konzerne beim Imaging tricksten und verschleierten oder komplett Dinge verschwiegen. Die Interpretationen wurde nimmer schwieriger. Das lag aber auch an der enormen Diversifizierung des Imaging selbst. Der Bereich Imaging befasste sich schon lange bei keinem Konzern mehr nur mit klassischen dedizierten Kameras und Objektiven.
In Brutto-Yen-Werten waren viele optimistisch für die Zukunft.
Produktion der drei Kameraklassen 2024 in absoluten Zahlen:
Bitte lesen Sie die Grafik korrekt. Das sind absolute Zahlen der Produktion. Sie zeigen keinen positiven = steigenden Trend der Produktion im Jahresvergleich. Das hier sind Monatswerte. Zu den üblichen Monatsschwankungen sowie der Orientierung der Produktion hin auf die Weihnachtszeit siehe Statistiken.
Der Beginn der spiegellosen Systemkameras (graue Kurve) mit leichter Abnahme von Januar bis März lag an den vollen Lagern weltweit und der geringen Nachfrage. Im April und Mai hob man die Produktion steil an. Im Juni sank sie unerwartet deutlich ab, um im Juli einen neuen Höchstwert zu erreichen. Im August sank die Zahl der produzierten spiegellosen Kameras zwar, erreichte dennoch den höchsten August-Wert aller Zeiten. Im September stiegen die Produktionszahlen (mit fast 562.000 Stück) auf den höchsten jemals erzielten Septemberwert sowie im Oktober erneut (auf 597.560) und insgesamt sogar auf die höchste jemals publizierte Monatsproduktion überhaupt an. Zwar sank die Produktion im November, erreichte dennoch den höchsten Novemberstand aller Zeiten. Auch im Dezember wurde der höchste Dezemberstand aller Zeiten erreicht.
Der extrem hohe Beginn der Kameras mit fest eingebautem Objektiv - früher Kompakt- und Bridge-Kameras - (blaue Kurve) im Januar war nicht erwartbar. Die Abnahme im April war zu gering, und die erneute Steigerung im Mai kam unerwartet. Auch der leichte Rückgang im Juni änderte kaum etwas an den hohen Gesamtzahlen, vor allem, weil es im Juli erneut steil nach oben ging. Im August sanken die Produktionszahlen nur wenig ab, um im September und Oktober wieder deutlich auf den bisherigen Jahreshöchstwert von über 192.000 anzusteigen. Im November sanken die Produktionszahlen etwas ab, ebenso im Dezember.
Der schwache Beginn der Kameras mit Spiegel (DSLRs, rote Kurve) im Januar war erwartbar. Aber die Steigerung im Februar und vor allem März kamen unerwartet. Die Abnahme im April war zu gering. Die erneute Steigerung im Mai erstaunte. Auch der leichte Rückgang im Juni änderte nur wenig an den insgesamt noch hohen Gesamtzahlen. Denn im Juli und August stiegen sie erneut leicht an. Der Anstieg im Oktober auf über 90.000 erstaunte. Der weitere Anstieg im November auf weit über 103.000 macht fassungslos. Auch der geringe Rückgang im Dezember war zu schwach.
Prozentuale Produktion alle Klassen zusammen im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023.
Nachteilig war, dass die nominal positive Gesamtproduktion aller Kameras im Jahr 2024 von +49,6% im Januar, +27,7% im Februar auf den niedrigen Basiswerten des Vorjahres und vor allem der Überproduktion 2024 beruhte, welche zu einem erheblichen Teil in die Lager wanderte. Im März wurde mit -1,1% die Gesamtproduktion etwas der geringen Nachfrage angepasst. Im April stieg sie saisonal unerwartet um +1,4% an, sank im Mai auf -3,4%, im Juni auf -11,7% ab, im Juli stieg sie auf +3,8%, im August auf +4,8%, im September auf +3,4%, im Oktober auf +10,3%, im November auf +8,2% im Vergleich zur Produktion des Vorjahres. Im Dezember lag die Produktion um +10,2% über der vorjährigen. - Die erste Jahreshälfte 2024 sah zwar durchwachsen aus. Der merkwürdige Verlauf täuscht allerdings, da die Basis-/Vergleichszahlen im Vorjahr ungewöhnlich (niedrig) waren. Der scheinbare Knick im Februar ist ein sogenannter Basiseffekt des miserablen Jahres 2023. In absoluten Zahlen ging es vor allem im zweiten Halbjahr deutlich bergauf. - Insgesamt ergab sich somit eine um +6,3% höhere Produktion im Jahr 2024 als im Vorjahr 2023.
Spiegellose Kameras - absolute Zahlen - Verlauf der Produktion 2024 (braune dicke Linie):
Die Zahlen für die ersten beiden Monate waren erfreulich. Das waren die besten jemals erzielten Werte für Kameras ohne Spiegel. Dann kam jedoch der unerwartete Rückschlag im März mit nur noch dem viertbesten Monats-Ergebnis. Im April und Mai ging es zwar steil bergauf, blieb aber dennoch jeweils unter den Spitzenwerten von 2018 respektive 2023. Der Juni-Wert sank deutlich auf den bisher verzeichneten drittbesten Wert. Im Juli, August, September, Oktober und November wurden wieder absolute Rekordwerte der Monatsproduktion erzielt. Im Oktober wurde die höchste jemals registrierte Monatsproduktion überhaupt vermeldet.
Vor allem war der Trend im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat erstaunlich: +85,4% im Januar, +52,5% im Februar, -0,1% im März, +11,5% im April, -0,3% im Mai, -12,1% im Juni, +11,2% im Juli, +7,7% im August, +2,9% im September, +7,9% im Oktober, +8,9% im November und +10,3% im Dezember.
Damit wurde 2024 bei spiegellosen Kameras +10,2% gegenüber dem Vorjahr 2023 erzielt. Jedoch beruhte dies auf den geringen Basiswerten zu Anfang des Jahres 2023 und auf der Überproduktion billiger APS-C-Modelle 2024.
Kameras mit Spiegel - absolute Zahlen - Verlauf der Produktion 2024 (braune dicke Linie):
Die Monatszahlen für DSLRs im Jahr 2024 waren erwartbar niedrig, stiegen im Februar und insbesondere im März sowie im Mai jedoch an. Im Juni sanken sie, um im Juli und August erneut anzusteigen. Erst im September sanken sie leicht, um im Oktober wieder deutlich und im November extrem anzusteigen.
Vor allem war der Trend im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat erstaunlich: +11,3% im Januar, -18,8% im Februar, -25,8% im März, -30,3% im April, -20,3% im Mai, -26,1% im Juni, -42,4% im Juli, -12,7% im August, -20,8% im September, -10,6% im Oktober, +19,2% im November und +9,3% im Dezember.
Der Anstieg in absoluten Zahlen (um ca. 1.500 Stück im kurzen Februar) und fast +17.000 im März sowie über +10.000 im Mai und nochmals insgesamt um 10.000 im Juli und August war jedoch insgesamt die falsche Richtung. Auch die nicht einmal -12.000 Stück im April reichten noch nicht aus, um sich der real geringen Nachfrage anzupassen. Im Mai kam es zu einer leichten Zunahme und erst im Juni nahmen die Produktionszahlen um über -8.000 Stück ab, aber im Juli wieder um ca. + 3.000 und im August um nochmals +7.500 zu. Auch die Abnahme im September um rund -2.000 war zu gering. Und der Anstieg im Oktober um fast +7.200 auf über 90.000 war unverständlich. Der weitere Anstieg auf über 103.500 im November (den Jahreshöchststand) macht sprachlos. Im Grunde hätte man eine kontinuierlich sich senkende Kurve bei den DSLRs erwartet. Auch der geringe Rückgang um fast 9.800 Stück im Dezember war zu wenig.
Insgesamt ergab sich für das Jahr 2024 nur ein kleiner Rückgang um -16,6% zum Vorjahr 2023.
Prozentualer Verlauf 2024 je Modellklasse - Verlauf der Produktion 2024 im Vergleich zum Vorjahr 2023:
Vor allem bei der prozentualen Betrachtung wird der Unterschied der drei Klassen: Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher: Kompakt-/Bridge-Kameras), Kameras mit Spiegel und spiegellose Kameras deutlich.
Im Jahr 2024 sah es für spiegellose Systeme gut aus. Es ergab sich insgesamt +10,2% bei der Produktion im Vergleich zum Vorjahr.
Systemkameras mit Spiegel (DSLR) verhielten sich nicht ganz erwartungsgemäß. Der Trend 2024 summierte sich auf nur -16,6% bei der Produktion im Vergleich zum Vorjahr.
Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) stiegen 2024 mit +11,0% im Vergleich zum Vorjahr an. Das war eine unerwartete Zunahme, welche auf der Überproduktion an wertlosen Vlogging-Kameras sowie teurer Edel-Kompakt-Fotokameras für ältere Liebhaber beruhte.
Somit sehe ich Systemkameras mit und ohne Spiegel auf deren erwartbaren ('richtigen') Weg. Dies gilt auch, wenn man die Produktion bei DSLR weiter drosseln müsste.
Der sichtbare Anstieg der inzwischen den Smartphones technisch unterlegenen Kameras mit fest verbautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) halte ich allerdings für beunruhigend. Da bauen sich einerseits unverkäufliche Lagerbestände bei Vlogging-Kameras auf. Andererseits wird es nach dem ersten Verkaufs-Tsunami der teuren (Edel-) Kompaktmodelle dort zu einer harten Landung auch bei den älteren Fotoliebhabern kommen.
Verschiffung nach Europa 2024 in Prozent:
Bei der Verschiffung nach Europa waren im jeweiligen Vergleich zum Vorjahresmonat zu verzeichnen: +14,2% im Januar, -12,6% im Februar, -8,9% im März, -7,5% im April, -20,4% im Mai, -0,6% im Juni, +10,1% im Juli, -0,7% im August, -9,9% im September, +11,5% im Oktober, +49,5% im November und +18,7% im Dezember. Somit retteten vor allem die Zuwächse im letzten Quartal (Weihnachtsgeschäft und Lieferungen für 2025) Europa.
Für 2024 ergab sich deshalb insgesamt eine Zunahme von +3,1% im Vergleich zum (miserablen) Vorjahreszeitraum. Siehe die grün gepunktete Linie, die den Jahresdurchschnitt 2024 angibt. Vor allem zum Jahresende 2024 und für den Jahresanfang 2025 schienen die japanischen Hersteller von den europäischen Fotokunden trotz der Inflation und gedrückten Wirtschaftslage einiges zu erwarten. Dennoch war es weniger im Vergleich zu den USA, deren Verschiffungszahlen 2024 um +7,3% höher lagen als im Vorjahreszeitraum - sowie im Vergleich zu China mit seinem Verschiffungs-Plus von +24,5%.
Jedes Vorjahr im Dezember (hier gemeint: 2023) respektive Anfang Januar des neuen Jahres (2024) versuche ich, aufgrund meiner nun jahrelangen Marktanalyse - aber dennoch vorsichtig - allgemeine Tendenzen aufzuzeichnen.
Das zurückliegende Jahr 2023 war für die Fotowirtschaft erstaunlich. Trotz der schwierigen Wirtschaftslage weltweit, steigerten die japanischen Kamerahersteller ihre Produktion und Verschiffung vor allem im zweiten Halbjahr. Dennoch war das Jahresgesamtergebnis zumindest durchwachsen.
Vermutlich werden die Manager erst ab Ende Januar 2024 die eher mäßigen Weihnachtszahlen erhalten. Ob sie diese korrekt auswerten? Bisher herrschte dort übertriebener Optimismus vor: der Kaufstau wurde seit Jahren postuliert. Einen jahrelang gehegten Traum zu beerdigen, ist nicht so einfach.
Logischer Weise würden volle Lager und geringe Nachfrage zu einer Produktionsverringerung führen. Aber Produktion und Verschiffung sind vom Management politisch steuerbare Größen. Im verzweifelten Endkampf eines sterbenden Produktes um Marktanteile herrscht oft keine Logik vor.
Ganz anders ist hingegen die Analyse des Jahres 2024 und der davorliegenden Jahre durch die meisten Influencer sowie Fachmagazine. Allerdings gilt es hier einige Details zu beachten. Da wäre einmal die finanziellen Vorteile: Die Influencer werden für Ihren Optimismus sowie die gezielt gestreuten Falschaussagen darüber bezahlt. Der Rest ist selbst so schlau, dass er erkannt hat, dass man nur mit grenzenlosem Optimismus seine eigenen Einnahmen (über Provisionen, Werbegelder, Sponsoren, Beraterhonorare etc.) sichern oder erhöhen kann. Denn nur optimistische Menschen, welche die reale (und derzeit keineswegs immer erfreuliche) Welt um sich herum ausblenden, geben blind fünfstellige Summen für die Fotografie und Videografie aus. Hinzu kommt, dass es sich bei den Influencern selbst um vermögende Personen handelt. Die meisten im Fotobereich im englischsprachigen Raum beziehen 6-stellige oder sogar 7-stellige Jahreseinnahmen aus ihrer hauptberuflichen Tätigkeit - der Manipulation der Dummen zum sinnlosen Neukauf. - Vergessen Sie deren lächerliche Beteuerungen, dass sie angeblich alle Berufsfotografen wären. Das sind Influencer, die aufgrund ihrer Popularität nebenher für sündhafte Honorare gelegentlich auch noch einzelne Fotoaufträge durchführen. Die meisten sind sowieso Millionäre und haben das nicht mehr nötig, was sie durch 'rein zufällige' Einblendungen ihrer teuren Sportautos oder Yachten etc. auch gerne unter Beweis stellen, dabei aber überwiegend biedere bis ärmliche Freizeit-Kleidung tragen. Damit kommen wir zum nächsten die Wahrnehmung beeinflussenden Sachverhalt: Sie treffen sich fast nur noch in den Kreisen ähnlich vermögender Influencer und der reichen Bevölkerung. Das führt dazu, dass viele allen Ernstes der Meinung sind, dass es überall von Zahnärzten, Rechtsanwälten und Millionären wimmelt, welche den Kern der Fotografen bilden würden. Das wiederum steigert den Optimismus und führt dazu, dass jene kurzerhand Kameras in der Leica-Preisklasse empfehlen. Zur Erinnerung: Die Sony A9III kostet mit erforderlichem Zusatzgriff und zwei erforderlichen Speicherkarten in Europa über 10.000 Euro - ohne jedes sonstige Zubehör wie Objektive. - Man kann dies den Effekt der sozialen Blase, Filterblase, Meinungsblase, Informationsblase, echo chamber, oder schlicht Betriebsblindheit nennen. Dazu kommt, dass die überwiegend US-Influencer und US-Zeitschriften vom Preisvorteil in den USA ausgehen, wo im Kernland der Fotografie dank Preisschlachten 10-50% weniger für alles bezahlt werden muss. Gehen Sie von durchschnittlich 30% Melkkuhzuschlag in Europa und vor allem Deutschland aus, welcher jene reichen US-Influencer nicht interessiert. Daraus folgt, dass sie an mehreren 'blinden Flecken' leiden, darin durch ihr eigenes Umfeld bestärkt werden und sich ihre Blindheit auch leisten können. Jene Kreise behaupteten bereits seit Jahren, dass es mit der Kameraindustrie wieder aufwärts ginge und das Tal der Tränen schon lange, aber spätestens 2023 durchschritten worden wäre. Worauf sich ihre Daten beziehen, bleibt fast immer unklar. Definitiv kann es sich nicht auf die jährlich produzierten Gesamtstückzahlen beziehen. Denn Kompakt- und Bridge-Kameras sowie DSLR-Modelle sanken kontinuierlich in der Produktion. Manche scheinen sich (nicht genau spezifiziert) nur auf die spiegellosen Kameras zu beziehen, welche in der Tat in der Produktion anstiegen. Aber das ist nicht der gesamte Fotomarkt - nicht einmal der gesamte Markt der dedizierten Kameras. Manche beziehen sich auf die Oberkategorie der Systemkameras - spiegellose und DSLR-Modelle. Aber dafür gingen die DSLRs zurück. Das war bisher fast immer ein Nullsummenspiel oder sogar insgesamt negativ. Manche beziehen sich auf Verschiffungszahlen, welche sie generell als Verkaufszahlen an Endkunden missverstehen. Hinzu kommt, dass sie dann sich gerne zusätzlich nur auf die Verschiffung in die USA beschränken, aber das nicht angeben. Manche beziehen sich auf den Video-Bereich, welcher in der Tat seit mindestens 15 Jahren zunahm. Das darf nicht verwundern, denn als Influencer sind das alles schon lange Videografen, keine Fotografen mehr - gleichgültig, was sie in ihren YouTube-Videos beteuern. Versuchen Sie also selbst aus deren vagen Prognosen herauszulesen, was jene wirklich meinen.
Fazit: Die meisten Influencer und Fachzeitschriften gehen überoptimistisch von 9-11 Mio. Kameras im Jahr 2024 aus, einer gigantischen Produktionssteigerung, welche die Fotokunden weltweit gierig aufnehmen würden, weil es neue Modelle, den alten Kaufstau und vor allem Millionen von DSLR-Fotografen gäbe, welche nun wirklich alle auf die neuen spiegellosen Kameras umsteigen würden - koste es, was es wolle.
Bei der Gesamtproduktion erwarte ich ca. 8 Mio. Kameras aller Klassen. Das wäre eine Überproduktion, die sich in zahlreichen Kameraklassen nicht verkaufen ließe. - Für vernünftig und realistisch absetzbar halte ich angesichts der sowieso bereits vollen Lager 2024 ca. 6-7 Mio. neuproduzierte Kameras. Korrekt gelesen: Ich gehe faktisch von einer weiteren Schrumpfung der Endkundenkäufe aufgrund der 2022 und vor allem 2023 bereits erkennbaren Sättigung bei spiegellosen Kameras aus.
Bei den Kameras mit fest verbautem Objektiv (ehemals Kompakt- und Bridge-Kameras) erwarte ich ca. 1 - 1,5 Mio. Zielwert ca. 1,2 Mio. Das wäre eine Überproduktion am Markt vorbei. Aber viele Hersteller wollen diesen Bereich krampfhaft auf hohem Niveau weiterführen. Dies liegt vor allem daran, dass in den wohlhabenden USA einflussreiche, alte Fotografen ständig auf die Firmen einreden, dass sie neue Kompaktkameras haben wollen zum ständigen Mitnehmen auf Spaziergängen - Ignoranten moderner Smartphones und deren Leistungen. Hinzu kommen in jener Klasse die vielen sogenannten Vlogging-Kameras, welche wertlos für Fotografen sind. - Persönlich hielte ich ca. 500.000 bis maximal 1 Mio. für realistisch absetzbar. Da jedoch die Lager damit weltweit voll sind, würde ich die Produktion 2024 endlich einstellen. Die Lagerbestände reichen noch zur Deckung der sinkenden Nachfrage für Jahre aus.
Bei den Kameras mit Spiegeln DSLR erwarte ich ca. 1 Mio. Das wäre eine Überproduktion, die sich nicht am Markt verkaufen ließe. Realistisch hielte ich ein Absatzpotenzial von 500.000 neuproduzierten Kameras mit Spiegel 2024. - Dennoch sollten auch hier die Hersteller die Produktion im Grunde - bis auf 1-2 ganz wenige Top-Geräte in geringer Zahl - sofort einstellen, und den alten DSLR-Kunden bei Inzahlungnahme der alten DSLR für eine neue spiegellose Kamera wirklich attraktive Sonderangebote zum Umstieg einräumen. Für den kleinen Rest der dann noch immer bei DSLR verweilenden Kunden reichen ein weiter produziertes Spitzenmodell sowie die weltweit vollen Lager aus.
Bei den spiegellosen Systemkameras bin ich sehr optimistisch mit ca. 5-6 Mio. produzierten Stück. Letztere erneute Steigerung gegenüber dem Vorjahr liegt an den geplanten neuen APS-C-Modellen in jeweils großer Zahl. Ferner wollen viele Firmen beweisen
, dass man das sogenannte Tal der Tränen
durchschritten hätte und es ab 2024 wieder (steil) aufwärts ginge. Man will die größte Zahl an produzierten und verschifften spiegellosen Kameras seit Aufzeichnung derselben durch die CIPA erzielen. Selbst, wenn dies nur durch sinnlose Überproduktion und Verschiffung in die Lager der Endregionen geschieht. Angesichts der weltweit vollen Lager und sich weiter abschwächenden Weltwirtschaft würde ich die Produktion auf 4 bis 4,5 Mio. spiegellose Kameras im Jahr 2024 drosseln. Höhere Produktionszahlen führen nur zu einem teuren Preiskrieg, bei dem alle Hersteller verlieren. Die von mir absichtlich hoch geschätzte Zahl beruht auf der Monatsproduktion 2023 von über 554.000 Stück spiegelloser Kameras im Oktober. Sofern man davon ausgeht, dass weitere Produktionskapazitäten von DSLRs umgestellt werden und die Produktionsstraßen der spiegellosen Kameras effizienter sowie vor allem kontinuierlicher ausgelastet werden, so sind durchaus 600.000 Stück im Monat herstellbar. Multipliziert mit 12 käme man deshalb rein mathematisch sogar auf über 7 Mio. produzierbare spiegellose Kameras. Es handelt sich schließlich mehrheitlich nicht um komplizierte Profimodelle, sondern 2024 überwiegend um (auch in der Anzahl der Einzelteile) abgespeckte Einsteigerkameras. Aber spätestens 2025 (eventuell bereits ab Herbst 2024) wird dann die Ernüchterung wieder einsetzen. So eine angebotsseitige Sockelbildung versagte bereits 2017. Sie verschlimmerte nur die Gesamtlage.
Wechsel-Objektive für Systemkameras erwarte ich ca. 10-12 Mio. Hier bin ich optimistisch. Sofern die Hersteller die hochwertigen teuren Objektive produzieren, können sie geradezu unglaubliche Stückzahlen verkaufen und atemberaubende Umsätze damit erzielen. Hier besteht tatsächlich noch immer ein Nachfragestau. Dies gilt jedoch nicht für die Billigprodukte - auch bei Objektiven für spiegellose Kameras -, die bereits heute die Regale füllen. Allerdings halte ich letzteres für unwahrscheinlich. Die Objektivhersteller werden sich auf die schnell und billig herzustellenden Objektive konzentrieren, da die hochwertigen kaum signifikant in der Produktion gesteigert werden können. Siehe Foto-Wirtschaft - Objektive.
Hier meine warnende Einschätzung: Falls die Hersteller sich 2024 erneut in der Auswahl und der Menge der Produkte vergreifen, dann sehe ich ernsthafte Konsequenzen für deren 'klassischen' Imaging-Teil-Bereich mit dedizierten Fotokameras in der nahen Zukunft. Aber der völlig unverständliche Produktionsanstieg z.B. der Crop-Sensor-Kameras (alles unter Vollformat) 2023 deutete exakt darauf hin.
Am 22. Februar publizierte der Dachverband der Kamerahersteller CIPA seine Jahresprognose für 2024 (PDF):
Zitat: Da sich mittlerweile eine enorme Anzahl an Menschen in Kürze mit Fotos auskennen wird und intensive Fotonutzer werden, die ununterbrochen viele Fotos machen, sobald sie ein Smartphone in der Hand haben, werden Digitalkameras mit Wechselobjektiven und spiegellose Kameras ein Sammelbecken für den neu aufkeimenden Wunsch, 'bessere Bilder zu machen' und 'Bilder zu machen, die man vorher nicht machen konnte'.
- Das ist der schon jahrelang postulierte Optimismus, dass viele bis fast alle Smartphone-Besitzer (4-6 Milliarden Menschen) unzufrieden seien mit der angeblich miserablen Bildqualität der Smartphones und deshalb bereit seien, jeden Preis für angeblich höhere Bildqualität bei dedizierten Kameras zu bezahlen sowie zusätzlich die unergonomische und komplizierte Nachbearbeitung gerne dafür in Kauf zu nehmen.
Insgesamt erwartete die CIPA deshalb für das Jahr 2024 7,41 Millionen Stück verschiffter Kameras. Das wären -4% gegenüber den Verschiffungszahlen des Vorjahres 2023.
Systemkameras mit und ohne Spiegel erwartet man 5,89 Millionen verschiffte Stück, also -1,8% gegenüber dem Vorjahr 2023.
Bei Kameras mit einem fest eingebauten Objektiv (früher: Kompakt und Bridge-Kameras) erwartet die CIPA 1,52 Millionen verschiffte Einheiten, also -11,6% gegenüber dem Vorjahr 2023.
Bei den (Wechsel-) Objektiven für Systemkameras erwartet die CIPA 9,57 Millionen verschiffte Stück, somit -0,7% gegenüber dem Vorjahr 2023.
Vorsicht: Das sind Verschiffungszahlen - keine Produktion, die ich betrachte. Verschiffungszahlen können jederzeit nach Lust und Laune des Managements (auch kurzfristig) drastisch verändert werden. Wir hatten Anfang 2024 hohe Lagerbestände. Deshalb kann man auch plus 1 Mio. Kameras verschiffen. Oder man kann die Lager weiter auffüllen, in der Hoffnung auf eine vermeintlich noch glorreichere Zukunft im Jahr 2025.
Die CIPA sah somit eine weitere Abwärtsbewegung für 2024 voraus. - Jedoch lagen deren Prognosen bereits für 2023 viel tiefer (7,4 Mio. Verschiffungen) als die realen Endwerte (7,72 Mio. Verschiffungen), weil die Firmen - trotz der Wirtschaftskrise - gnadenlos auf Halde überproduzierten. Die Gesamtproduktion lag sogar nochmals höher als die Verschiffung, nämlich bei: 7.865.967 Stück. Das waren immerhin +6,3% Abweichung (aufgrund zu optimistischer Einschätzung des Managements der Kamerahersteller).
Geht man davon aus, dass die Verschiffung - wie die CIPA vermutet - sinkt und die Hersteller gleichzeitig ihre übervollen Lager räumen wollen, dann müsste die Produktion aller Kameras sogar drastisch zurückgehen auf ca. 7 Mio. Stück im Jahr 2024.
Die CIPA publizierte zusätzlich noch eine japanische Umfrage zu den Motiven des Kamerakaufes etc., welche aus dem Dezember 2023 stammte. Diese soll den angeblich soliden Markt und die vielen Umsteiger vom Smartphone belegen. Meines Erachtens werden - wie seit Jahren - die Ergebnisse viel zu optimistisch über- bis sogar fehlinterpretiert. Die Tatsache, dass man z.B. mehr Fotos und Videos mit dem Smartphone aufnimmt, erlaubt keinen Schluss, dass diese Leute dafür nun eine teure dedizierte Kamera anschaffen werden. Ferner wurde nicht einmal nach KI gefragt, geschweige denn deren Einfluss ausgewertet.
Canon prognostizierte am 24.04. im Präsentationsmaterial des Quartalsberichtes einen Rückgang der Verschiffung / Weltmarktes um -4% (gegenüber 2023) auf 5,75 Millionen System-Kameras.
Nikon senkte im Mai die Prognosen für Kameras und Objektive ab: Für Systemkameras solle der Weltmarkt in den 12 Monaten (April 2024 bis März 2025) nur noch 6,1 Mio. umfassen. Bei Objektiven soll der Weltmarkt in den 12 Monaten (April 2024 bis März 2025) nur noch 9,6 Mio. Stück betragen.
Ende Juli prognostizierte Canon 5,95 Mio. Systemkameras für das Jahr 2024 und 6 Mio. für das kommende Jahr 2025. Man geht also von einen kontinuierlichen Wachstum aus. Ende Oktober erhöhte Canon die Prognosen sogar deutlich auf 6,1 Mio. Stück und zum Jahresende auf 6,3 Mio. für 2024.
Diese ersten Einschätzungen bleiben unverändert stehen, damit Sie als Leser dies und die über das Jahr faktisch eingetretenen Änderungen auch erkennen und nachvollziehen können. Da ich in all den Vorjahren mit meinen Prognosen meist richtig lag oder sogar zu optimistisch war, kann ich mir dies leisten.
Halten wir sachlich fest, dass 2024 noch immer mehrere Faktoren gegeneinander strebten: Der explizite Wunsch vieler Kamerahersteller zur massiven Überproduktion auf der einen Seite sowie miserable Rahmenbedingungen, wie die weltweit eher mäßig gute Wirtschaft mit Inflation und Käuferunlust sowie Rückgang der Anzahl der aktiven Fotografen kombiniert mit viel weiterem Gegenwind auf der anderen Seite. Verkompliziert wurde alles durch zwei Kriege und weltweite Wirtschaftssanktionen. All dies erschwerte auch 2024 die Prognose.
Die Gesamtproduktion 2024 betrug 8.365.303 Mio. - Das war ein deutlicher Anstieg von +6,3% (auf niedrigem Niveau) gegenüber dem Vorjahr. 2023 waren es 7.865.967 produzierte Kameras.
Von den Kameras mit fest eingebautem Objektiv (früher Kompakt- und Bridge-Kameras) wurden 1.886.867 Stück hergestellt, also +11% mehr als im Vorjahr. Das war eine erhebliche Überproduktion. Im Vorjahr 2023 waren es nur 1.700.591 produzierte Kameras mit fest eingebautem Objektiv gewesen.
Von den Kameras mit Spiegel DSLR wurden 982.273 Stück hergestellt. Das war eine Überproduktion. Denn nur -16,6% waren eine geringere Abnahme als erwartet und erforderlich gegenüber den 1.177.184 Stück des Jahres 2023.
Bei den spiegellosen Systemkameras wurden 5.496.163 Stück hergestellt. Das war eine erfreuliche Zunahme von 10,2% gegenüber den 4.988.192 Stück des Jahres 2023.
Festzuhalten bleibt allerdings, dass diese Überproduktion nur durch gleichzeitige lang anhaltende Rabattaktionen weltweit möglich war.
Ob dieses Wachstum bei den Kameras nachhaltig ist, war unklar. Aber die Kamerahersteller werden dennoch optimistisch 2025 die Produktion weiter erhöhen.
Auch bei den Objektiven sah es 2024 erfreulich aus. Mit 9.604.335 hergestellten Objektiven erzielte man +4,9% Wachstum zum Vorjahr. Bei den Objektiven für das Vollformat und größer erreichte man 4.521.969 hergestellte und ein Plus von 4,7% sowie bei APS-C und kleiner mit 5.082.366 hergestellten ein Plus von 5,1%. Alle weiteren Details finden Sie bei Foto-Wirtschaft - Objektive in den Diagrammen.
Bitte lesen Sie zuerst das Fazit erstes Halbjahr 2024, da dessen Inhalt hier nicht wiederholt wird.
Vergleicht man die Zahlen der Produktion mit den Verschiffungen, fällt sofort zwar die Steigerung vieler Zahlen im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr 2023 auf. Aber überdeutlich wird die in fast allen Kategorien größere Verschiffung im Vergleich zur Produktion. Während die Hersteller 2024 8.365.303 Kameras produzierten, verschifften sie 8.490.227. Das sind zwar nur 1,5% Unterschied, aber immerhin fast 125.000 Kameras, welche man aus den (Zentral-) Lagern entfernte. Bei den Objektiven war der Unterschied noch deutlicher: Dort verschiffte man 10.312.728 Stück, obwohl man nur 9.604.335 herstellte. D.h. über 703.000 Stück kamen aus den vorher übervollen Lagern. Die Hersteller nutzen also das Jahr 2024 vor allem gegen Weihnachten zur Reduktion ihrer bis dahin übervollen Lagerbestände. Damit sind auch meine Thesen der letzten Jahre belegt, dass man vorher jahrelang auf Halde produzierte. Nur in der Kategorie 'Camera with Built-in Lens' (Kompakt- und vor allem Bridge-Kameras) mit den edlen Retro-Kameras war es 2024 umgekehrt, da man dort über das Jahr die Produktion aufgrund der hohen Nachfrage immer weiter steigerte. Dies lag jedoch nur an den Vlogging-Kameras und neuen Retro-Edel-Modellen, welche man vor allem in den USA verkaufte.
Die extrem gesunkenen Verhältniszahlen der Objektive zu den Kameras bei den Verschiffungen sowie die Beschwerden manche Manager (u.a. Fujifilm) belegen vor allem für die (neuen) APS-C-Kunden, dass sie neben dem einen mitgelieferten Kit-Objektiv kein weiters Zubehör anschaffen. Das ist das Problem jener Aufsteiger vom Smartphone. Sie wissen nichts vom System, und sie wollen es auch nicht. Die Ärmeren können sich kein weiteres Objektiv leisten und die Anderen wollen es nicht, weil sie kein weiteres Zubehör herumschleppen möchten. Im Prinzip wären jene mit einer Kompakt-Kamera mit fest eingebautem Objektiv optimaler bedient, was auch zahlreiche anschaffen. Aber das sind überwiegend keine leidensfähigen Fotografen, welche die Fotografie voranbringen oder überhaupt noch ernsthaft am Hobby Fotografie interessiert sind. Es handelt sich überwiegend eher um von Influencern bewusst irregeleitete Fehlkäufe. Daraus folgt, dass jene sich weder ernsthaft mit der Fotografie beschäftigen, noch sie erlernen, noch lange betreiben, noch Zubehör in größerem Ausmaße nachkaufen werden. Deshalb bezweifle ich auch die Nachhaltigkeit des leichten Aufwärtstrends.
Insgesamt ging es weltweit sowieso ziemlich durchwachsen zu. Wachstum (bei den Verschiffungszahlen) gab es nur in China gefolgt von Asien. Aber die Details sind sehr unterschiedlich. Während die USA und Europa riesige Zahlen von DSLRs - also alten Kameras mit Spiegeln - abnahmen, kauften die Asiaten drastisch mehr spiegellose moderne Kameras.
Mit angeblich großem Erstaunen nahmen manche bis dahin schlichtweg die Fakten (und meine jahrelangen Publikationen) absichtlich ignorierenden Fachzeitschriften zur Kenntnis, dass die Bildqualität der Fotokameras sank und zweitens die Kamerahersteller zu Video wechselten. Die klassischen Fotografen, welche eher Einzelaufnahmen in hoher Qualität machen wollten, ließ man dabei zurück.
2024 traten zudem zwei weitere Trends deutlich zu Tage: Die weltweite Hinwendung vieler Käufer zu sogenannten Edel-Kompakt-Kameras und der Aufstieg Asiens respektive besonders Chinas als Abnehmerland für Kameras und Objektive.
Zuerst muss man einmal festhalten, dass dieser in Fachmagazinen euphorisch publizierte Bezeichnung 'Kompaktkameras' so nicht zutrifft. Die einzig verzeichnete und ausgewiesene Kamera-Gruppe des Dachverbandes CIPA aller japansicher Hersteller ist die der 'Camera with Built-in Lens', wobei die einzige Definition dafür ein fest eingebautes Objektiv ist. Somit wird diese Großgruppe schlicht von Systemkameras unterschieden, bei denen Wechselobjektive Verwendung finden. Faktisch wurden die letzten 25 Jahre darunter alle ehemaligen Kompakt- und vor allem Bridge-Kameras geführt.
Die meisten Menschen denken jedoch bei der Bezeichnung 'Kompaktkameras' an die wirklich kleinen sowie sehr leichten Billigmodelle der 1990er und frühen 2000er Jahre. Diese waren 2024 allerdings nicht mehr gemeint. Somit kam es zu keiner Rückbesinnung zur 'guten alten Zeit' oder alten Kameras.
Ganz im Gegenteil litten jene klassischen Kompaktkameras und die Bridge-Kameras weiter unter drastischen Rückgängen bei der Produktion und der Verschiffung.
Die erste neue Gruppe der Kameras mit fest verbautem Objektiv, welche seit einigen Jahren angeblich Zuwächse erzielte, ist die der für Fotografen wertlosen Vlogging-Kameras. Dabei handelt es sich um billige Video-Kameras für unerfahrene oder arme Einsteiger in der Influencer-Szene bei YouTube, welche sich angeblich besonders in den USA gut verkaufen. Dort werden sie oft als Set mit Mikrofon etc. von Electronic-Ketten billig vertrieben. - Aber selbst in den USA bestreiten zahlreiche Fachleute, dass sie sich wirklich gut verkaufen. Sonst müsste man sie ja auch nicht über Billiganbieter mit Rabatten vertreiben.
Die zweite Gruppe der Kameras mit fest verbautem Objektiv, welche erhebliche Zuwächse erzielte, ist die der sündhaft teuren Retro-Kameras im (relativ) kleinen Format mit fest verbautem eher mäßig guten Objektiv, die sich Reiche als Zweit-, Dritt-, Viert- etc.-Kamera gönnen. Entweder schaffen jene sich diese Kamera für die Vitrine als Schaustück an, oder als Schmuckstück respektive schickes modisches und deshalb auch oft bunt gestaltetes Accessoire für den Stadtbummel, zum Spazierengehen oder zum Essengehen. - Letzteren Trend hatte bereits Leica vor Jahren erkannt und Leica-Uhren im absoluten Luxus-Bereich angeboten.
Dass es hierbei primär um Außenwirkung geht, zeigt sich auch daran, dass fast alle Eigentümer jene Kameras (wie das eigene Auto) zudem mit sündhaft teuren Lederetuis, Ledergürteln etc. für teilweise nochmals denselben Kamerawert 'pimpen' (höflich: 'aufwerten').
Da es sich um Schaustücke handelt, mit denen die meisten Eigentümer angeben wollen (in den USA respektive dem englischen Sprachraum werden sie ganz offen 'show-off-cameras' genannt) , werden damit auch kaum Fotos gemacht. Und jene Fotos werden fast ausschließlich im Format JPEG abgespeichert. Es geht somit nicht um die Bildqualität. Bereits deshalb sind alle jene Kameras jedem modernen Smartphone auch in diesem Punkt unterlegen, weil Smartphones bereits HEIF für Normalaufnahmen mit HDR (am HDR-Display aller modernen Smartphones) und RAW zur Nachbearbeitung anbieten.
Ferner ist auch das Argument des Retro - also der Rückbesinnung - unzutreffend, da jeder sich dazu eine echte analoge alte Filmkamera kaufen könnte und mit analogem Film Aufnahmen machen kann. Das mache ich z.B. noch heute mit meinen echten alten (Retro-) Filmkameras.
Für also mindere Bildqualität wurden vor allem 2024 extrem hohe Preise bezahlt - praktisch alles im vierstelligen Bereich. Vor allem für die begehrte neue Fujifilm X100VI wurden 'gebraucht' auf eBay sogar weit über den geforderten 1.800 UVP des Herstellers verlangt und bereitwillig bezahlt. Das sei jedem Reichen von Herzen gegönnt, wie auch den Kameraherstellern.
Ökonomisch bleibt jedoch die Frage, ob es sich tatsächlich um einen lang-anhaltenden Trend vieler Fotografen hin zum Sammlertum handelt, oder nur um ein kurzes Strohfeuer? - Denn vor Jahren schrieb ich bereits, dass der Kauf von Kameras keine sinnvolle Kapital-Investition darstellt.
Unabhängig von der Antwort bleibt jedoch festzuhalten, dass diese Kameras kaum zum aktive Fotografieren verwendet werden. D.h. die Produktionszahlen und Verkaufszahlen jener Modelle haben sich weitgehend losgelöst von der aktiven Fotografie. Das ist nachteilig zu werten. Denn seit vielen Jahren nahm die Zahl der aktiven Fotografen ab und bei den restlichen Verbliebenen nahmen die Aktivitätsfälle ab und dann zudem die Anzahl der aufgenommenen Fotos je Fotosession ab. - Die angeblich ständig wachsende Zahl der Fotografien wird seit mindestens 10 Jahren von Smartphones erzeugt, die heute bei mehr als 99,9% Anteil der weltweiten Publikationen liegen. Das darf auch bei 4-6 Mrd. hyperaktiven Smartphone-Besitzern gegenüber wenigen Millionen sich eher zurückhaltenden (und weiter einschränkenden) Fotografen mit dedizierten klassischen Kameras nicht mehr überraschen.
Persönlich bezweifle ich, dass die meisten dieser Käufer des Jahres 2024 sich jährlich eine derartige Zusatzkamera für die Glasvitrine respektive zum Essengehen anschaffen werden.
Irgendwann werden jene Reichen auch erkennen, dass die meisten neidischen Glotzer sowieso nichts von Kameras oder jenem sündhaft teuren neuen Modell verstehen und es nicht zu würdigen wissen. Für die ist alles, was wie eine analoge Kamera aussieht einfach Retro und derzeit 'cool'. - Somit kann jeder mit einer gebrauchten Filmkamera für unter 100 Euro auch diesen Effekt erzielen. Und gelegentlich schöne Fotos kann man damit auch aufnehmen.
Eventuell ist es jedoch wirklich so, dass jene Reichen nicht mehr wissen, was sie (bereits) haben, und deshalb danach suchen, was ihnen vermeintlich fehlt. Dann könnte jene Kaufsucht noch lange die Hersteller reich machen. Aber fotografiert und gefilmt wird damit kaum mehr. Definitiv weniger als mit jedem billigen Smartphone. D.h. für die eigentliche Fotografie und Videografie mit dedizierten Kameras sind jene Käufe kaum relevant, weil sie diese nicht mehr weiterentwickeln - noch nicht einmal aufrecht erhalten.
Im Grunde genommen wäre es interessant herauszufinden, warum jene vermögende Käuferschicht keine echtes Retro mit analogen Kameras durchführt, sondern für extrem viel mehr Geld sich ein Pseudo-Retro gönnt, wobei der Hersteller fast jährlich ein noch neueres - mit noch mehr Video-Leistungen vollgepacktes - Nachfolgemodell anbietet. Denn gefilmt wird damit von den überwiegend Fotografen sowieso fast nie. Aber vermutlich interessiert sich kein Soziologe oder Psychologe mehr für derartige Randbereiche des ohnedies bereits gesellschaftlichen Randbereiches dedizierte Fotografie.
Das Lächerlichste an den sogenannten Analysten der Fachzeitschriften ist, dass sie jahrelang diese Kameras mit fest verbautem Objektiv aus allen ihren Pseudoberechnungen herausgerechnet haben, um halbwegs positive Zahlen oder zumindest nicht ganz so schlechte Zahlen publizieren zu müssen. Jetzt rechnen sie diese Kameras-Klasse mit fest verbautem Objektiv wieder hinzu, weil es in ihre Propaganda 2024 gut hineinpasst. - So funktioniert jedoch keine wissenschaftliche Analyse.
Als positives Ergebnis für die Kamerahersteller bleibt allerdings, dass sie von den Käufen profitieren und uns somit weiterhin mit derartigen Nischenkameras beglücken werden. Den Herstellern konnte im Niedergang kaum etwas Besseres passieren, als dass Kunden völlig unverhofft an veralteter Technik (Retro genannt) großes Interesse zeigen und dafür sogar hohe Preise bezahlen. Alte Materialien (Mythos Metall) in veralteten Gehäusen zu minimalen Entwicklungs- und Produktionskosten in der Dritten Welt hergestellt, aber als Luxusartikel verkauft, erhöht dies die Profite.
Dieser Trend wurde über Jahre aufgebaut, wie Sie im Artikel Foto-Wirtschaft - Kameras nachlesen und anhand von Grafiken erkennen können. - Jedoch wurde er im Westen - wie so vieles über China - lange Zeit nicht wahr- und vor allem nicht ernst genommen.
China war bereits 2023 der Hauptabnehmer bei Kameras und legte 2024 nochmals zu. Ganz Americas - also vom Nordpol bis zum Südpol alle Länder des amerikanischen Kontinents - lagen darunter und ganz Europa lag nochmals tiefer bei den Abnehmerzahlen. Hinzu kam, dass die Chinesen überwiegend teurere modernste spiegellose Kameras kauften.
Aber der Trend verstärkte sich seit 2022: Bei Objektiven handelte es sich in den letzten beiden Jahren um rund +20% jährliches Wachstum, was eine absolute Ausnahmeerscheinung darstellt. Im Zukunftsmarkt der spiegellosen Kameras ging es seit 2020 steil bergauf: um insgesamt +171%. Alleine 2024 betrug das Wachstum auf sehr hohem Niveau nochmals +36,4% zum Vorjahr 2023. Seit 2020 beschleunigte sich das Wachstum sogar jährlich. Siehe dazu die Detailauswertungen zu China seit 2019.
Bereits 2015 schrieb ich in meiner Grundlagen-Analyse zur Foto-Wirtschaft: Wenn man die gesamten Markteinflüsse, wie demographische und wirtschaftliche, technische sowie soziale Entwicklungen betrachtet, so wird kurzfristig die Nachfrage weiter deutlich schrumpfen, mittelfristig die Zugewinne an neuen ernsthaften Fotografen in den Schwellenländern die Abgänge derselben in Europa und den USA im günstigsten Fall ausgleichen. Es wird folglich mittelfristig bestenfalls zu einer Stagnation kommen. Und es kann erst langfristig wieder zu eine