Sony A1
Sony A1 einfach und verständlich erklärt.
Test der Sony A1, Sony alpha 1, Sony a1, Sony Alpha 1, Sony ILCE-1, Sony α 1, spiegellose Vollformat-Kamera, Testberichte und Kaufempfehlungen.
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle im Artikel der Sony A1 behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Einleitung
- Bereits viele Tage vorher wurde unter größter Geheimhaltung eine aufwändige Werbung im Internet für den Präsentationstermin am 26. Januar 2021 gemacht.
Positives zur Sony A1
Vorab gilt auch hier zur Beruhigung: Es handelt sich bei der Sony A1 um eine ausgereifte, solide Profi-Kamera, mit der man auf jeden Fall hochwertige Fotos machen kann.
Alle offiziellen technischen Daten der A1 finden Sie bei Sony.de.
Hier werden nur die wichtigsten und relevantesten neuen Daten für die Foto- und Video-Praxis beschrieben und bewertet.
Sensor der A1
- Neuer 50,1 MP Exmor RS CMOS BSI - tatsächlich sind es jedoch nur 8.640 * 5.760 = 49,7664 Mio. Pixel. Sony übertreibt da immer etwas.
- Es handelt sich um einen stacked CMOS: der mehrschichtige Sensor besitzt schnellen integrierten Speicher. Das ist ähnlich wie bei den A9-Modellen.
- Die globale Auslesegeschwindigkeit der Pixel wurde auf weniger als 1/200 Sekunde verkürzt. Das ist deutlich schneller als beim Sensor der A9II.
- Manche Techniker vermuten, dass es sich um ein Dual-gain Design handelt, da die Bildqualität bei ISO 4.000 von Sony besonders gelobt wird.
- Sensorgröße: 35,9 mm * 24,0 mm
- ISO Fotos: Normal: 100-32.000, manuell: ISO 50 - 102.400 im erweiterten ISO-Bereich, Automatisch: ISO 100-12.800, wobei die untere bzw. obere Grenze frei wählbar ist. - Vorsicht: Viele deutsche Influencer geben fälschlicher Weise ISO 60 als Untergrenze an.
- Videos: ISO 100-32.000 normal; automatisch: 100-12.800, wobei die untere bzw. obere Grenze frei wählbar ist.
- RAW (komprimiert; nun auch verlustfrei komprimiert sowie unkomprimiert), JPEG (extrafein, fein, Standard, neu: Light), und erstmals bei Sony Lossless Compressed RAW 10Bit-HEIF mit 4:2:0 sowie 4:2:2 in extrafein, fein, Standard und Light.
Vor allem das interessante neue verlustfrei komprimierte RAW-Format soll (laut Sony) 20-50% Platz sparen.
- Laut Sony bietet der Sensor angeblich bis zu 15 Blenden Dynamikumfang.
Geschwindigkeit der A1
- 2 noch schnellere neue BIONZ XR Prozessoren (angeblich 8 Mal so schnell wie der BIONZ X Prozessor).
- 30 Bilder in der Sekunde Serienbildgeschwindigkeit bei vollem Verfolgungs-Autofokus und voller Belichtungsmessung mit 1.200 Belichtungssensoren.
- Die Belichtungsmessung scheint laut Tests signifikant besser zu arbeiten als in Konkurrenzmodellen (Profikameras bis Anfang 2021), da es z.B. bei hellem Hintergrund Gesichter etc. im Vordergrund nicht abdunkelt, sondern wie gewünscht hell darstellt.
- Elektronischer Verschluss:
- Automatisch: elektronisch 1/32.000 bis 30 Sek., Langzeit.
- Leise und vibrationsfrei.
- Der Anti distortion Shuttter liefert weniger Rolling-Shutter-Effekt. D.h. gerade Linien bleiben gerade und Kreise bleiben Kreise. Selbst die A9 verbog manchmal Golfschläger und machte aus einem Fußball nicht selten einen elliptischen Rugby-Ball / US Football.
- Anti-Flicker: Weniger Banding bei künstlichem Licht in Hallen - sowohl bei 50 als auch 60 Hz-Leuchtmitteln. Ferner kann man bei oft unvorhersehbaren LED-Flackern manuell bei der Verschlusszeit eingreifen. Letzteres stelle ich mir jedoch etwas kompliziert in der hektischen Fotopraxis beim Hallensport vor. Faktisch muss man dies vorher durchführen.
- Blitzlichtfunktion sind nun mit dem elektronischen Verschluss möglich. Viele andere spiegellose Kameras konnten das (bis Anfang 2021) in der Regel nicht und müssen zum Blitzen zum mechanischen Verschluss umschalten.
- Sync-Zeit: 1/400 Sek. mit dem mechanischen Verschluss bei Vollformat und sogar 1/500 Sek. im APS-C-Modus. Mit elektronischem Verschluss soll die Sync-Zeit bei 1/200 Sek. liegen für Vollformat und 1/300 Sekunde beim APS-C-Modus / Super-35-Modus.
- Mechanischer Verschluss: 1/8.000 bis 30 Sek., Langzeit.
- Der mechanische Verschluss ist auf 500.000 Auslösungen ausgelegt.
- Pufferspeicher: ca. 155 komprimierte RAWs oder 165 JPEGs.
IBIS der A1
- 5-Achsen-Verwacklungskompensation in der Kamera, mit bis zu 5,5 Blenden Vibrations-Ausgleich.
Das liegt meines Erachtens daran, dass Sony nur einzelne Elemente stabilisiert: Entweder wird das Objektiv stabilisiert oder die Kamera. Andere Hersteller verbinden bereits Kamera mit Objektiv elektronisch, indem sie im synchronen Betrieb ständig die Daten austauschen und dadurch einen höheren Verwacklungsschutz erzielen. Dazu müsste Sony an seinem Bajonett vermutlich ein paar weitere elektrische Pins anbringen, um die Datenbandbreite zu zukünftigen Objektiven zu erhöhen. Mit dem jetzigen Bajonett scheint das nicht zu funktionieren.
- Bei den 5,5 Blenden Verwacklungsschutz ist jedoch wieder Sonys Fußnoten-Marketing zu beachten: Basierend auf CIPA-Standard. Nur Nicken/Gieren. Mit befestigtem Planar T* FE F1.4 ZA-50-mm-Objektiv. Langzeitbelichtung NR deaktiviert. Das schränkt erheblich ein, dürfte bei Sportfotografen mit deren extrem kurzen Belichtungszeiten und Telebrennweiten jedoch keine große Rolle spielen.
- Durch diesen beweglichen Sensor wird auch ein Pixel-Shift-Modus (High-Resolution-Modus) mit 199 Megapixeln aus 4 oder 16 Einzelbildern ermöglicht. Dazu benötigt man aber Sonys Imaging Edge PC-Software. Mit dem elektronischen Verschluss kann man nun auch Blitze zu diesem Pixel-Shift-Fotos verwenden.
Autofokus der A1
- 759 AF-Punkten zur Phasendetektion und 425 AF-Punkten zur Kontrastdetektion bei Vollformat. - Mit einem anschließbaren APS-C-Objektiv bleiben noch 575 Punkte AF-Phasendetektion und 425 Punkte AF-Kontrastdetektion.
- 92% Sucher-Abdeckung der AF-Felder. - Das ist mehr als bei der A9. Aber dennoch nicht ganz die bei Canon auffindbaren bis zu 100%. Siehe z.B. R3. Es liegt aber über den 90% Abdeckung der Z9.
- Real-time Eye AF = Echtzeit Augen-AF arbeitet nun auch mit fliegenden Vögeln - sowie (wie früher bereits) mit anderen Tieren und Menschen.
- Autofokus- und Belichtungsmessungen erfolgen 120 Mal in der Sekunde. Das ist doppelt so oft wie bei der A9II.
- Der Verfolgungs-AF arbeitet nun bis zu f22 im Serienbildmodus.
- Empfindlichkeitsbereich des Autofokus: -4 bis 20 EV (bei ISO 100 mit F2.0-Objektiv).
EVF - Elektronischer Sucher der A1
- Elektronischer 1,6-cm-(0,64-Zoll-)OLED-Sucher mit 9,44 Million Pixel beim EVF (QXGA resolution): das sind 2.048 * 1.536 Pixel. Somit handelt es sich wie bei der A7SIII um den derzeitigen Spitzenwert.
- 0,9-fache Vergrößerung, das ist der derzeitige Spitzenwert.
- Augenabstand - eye-point: 25 mm.
- Bis zu 240 Bilder Wiederhol- / Refresh-Rate ohne Blackout zwischen den Aufnahmen. Das sollte nun endlich auch bei elektronischen Suchern das Mitziehen und Verfolgen sich extrem schnell bewegender Motive (Autos, Flugzeuge und Vögel) erlauben, ohne dass man dabei das Motiv aus dem Sucher verliert.
Rückwärtiges Display der A1
- 7,5 cm (3 Zoll) TFT mit 1,44 mio. Bildpunkten.
- Touchscreen, wobei der Touchscreen auch im Menü funktioniert - sogar für das Fn Menü.
- Das Menü wurde etwas überarbeitet.
- Die Helligkeit des Displays ist manuell in 5 Stufen zwischen -2 und +2 verstellbar und besitzt einen Sonnenschein-Modus.
- Nur klappbar, ca. 107 Grad nach oben und ca. 41 Grad nach unten.
Gehäuse der A1
- Maße: 129 * 97 * 81 mm (B*H*T). Das ist nur etwas dicker als die A9II.
- Gewicht: 737 Gramm - wie immer gemessen mit 1 Akku und 1 Speicherkarte, aber ohne Gehäusedeckel. Das ist etwas schwerer als die A9II (678g), aber natürlich viel leichter als die (D)SLR-Profi-Modelle der Mitbewerber, die allerdings bereits den Hochkantgriff und den größeren respektive zweiten Akku eingebaut haben. Siehe R3 und Z9.
- Betriebsbedingungen: 0-40 Grad Celsius - aber bis heute keine Angaben zur maximalen Luftfeuchtigkeit (hier das englische Online-Handbuch zur Sony A1. Das bewusste Verschweigen dieses wichtigen Wertes stimmt mich negativ.
- Magnesium.
- Staub-, Wetter und Spritzwasserschutz auf dem hohen Niveau.
- 17 Custom Buttons lassen sich mit 164 Funktionen belegen.
- Das Gehäuse orientiert sich mit Griff, Schaltern und deren Layout weitgehend an der bereits gelobten A7SIII.
- Alle Tester empfinden das Layout der Tasten und deren Bedienung als sehr gelungen. Allerdings gilt dies für eine Profikamera für Berufsfotografen, die Dinge wie Back-Button-Focus der AF-ON-Taste etc. schätzen.
- Erfreulich ist, dass die Alpha 1 (wie bereits die A7SIII) die Möglichkeit bietet, den Verschluss zu schließen, wenn die Kamera ausgeschaltet wird, um den Sensor zu schützen. Das reduziert die störenden Staubflecken und die damit vor allem bei Sony verbundene extrem häufige und leidige Sensor-Reinigung erheblich.
Konnektivität der A1
- Zwei Kartenfächer: 2 CFexpress Type A und UHS-II SDXC.
- HDMI-Anschluss: Full-Size Type A.
- Audioeingang: Mikrofonanschluss: 3,5-mm-Stereo-Mini-Buchse.
- Audioausgang: Kopfhöreranschluss: 3,5-mm-Stereo-Mini-Buchse.
- Wi-Fi (Wireless LAN): IEEE 802.11a/b/g/n/ac (2,4-GHz-/5-GHz-Band) 2x2 MIMO (multi-in, multi-out) mit Doppel-Antenne.
- Zubehöranschluss: Digital Audio interface - Spezialzubehör von Sony. Das Mikrofon ist ohne Kabel oder Akkus anschließbar, sodass z.B. sich nichts ungewollt lösen oder verloren gehen kann.
- SuperSpeed USB 10 GB - USB 3.2
- Modernes Bluetooth Ver. 5.0 (2,4-GHz-Band).
- Auffallend ist die besonders gute Kommunikation zum neuen Smartphone Xperia Pro mit 4K-HDR-Display für 2.500 US$: FTP-Übertragungsfunktion (LAN-Kabel zum Smartphone!, USB-Tethering und über WLAN), Auf dem Smartphone anzeigen, Fernbedienung über Smartphone, NFC-One-Touch-Fernbedienung
- Ferner werden geboten: PC-Fernbedienung, BRAVIA Sync (Steuerung für HDMI), PhotoTV HD.
- 5G Experia als Anschluss mit Kabel, USB zum Direct-Streaming / Live-Streaming. Laut Sony sollten jedoch auch andere moderne Smartphones mit der Sony Alpha 1 gut zusammenarbeiten.
- Synchronisationsanschluss
- LAN-Anschluss: 1000BASE-T, 100BASE-TX, 10BASE-T
- Mikrofon: integriert, Stereo
- Lautsprecher: integriert, Mono
So erwartet man das heute im Berufsalltag. Fast nur moderne Hardware wird bei der Konnektivität dieser dedizierten Kamera verbaut, um endlich auf das Niveau der Smartphones zu kommen. Ein Lob an Sony. Geht doch! - Ok, es ginge noch besser mit der allerneuesten Technik wie Wi-Fi 6 / WLAN AX oder USB 4. Aber immerhin zeigt Sony, dass man in Punkto Konnektivität mehr bieten kann, als viele in jenem Punkt oft verschlafenen
anderen spiegellosen Kameramodelle.
Zubehör zur A1
- NP-FZ100 Akku mit einer Akkulaufzeit für Fotos: von ca. 430 Aufnahmen mit dem elektronischen Sucher und ca. 530 Aufnahmen über das rückwärtige LC-Display nach CIPA-Standard.
- Zur Beruhigung, weil Scherzbolde (?) dies schon im Internet schrieben. Das sind Einzelaufnahmen. D.h. im Dauerfeuer mit 30 Bildern in der Sekunde ist der Akku natürlich nicht nach bereits 14 Sekunden leer.
Messverfahren
- Bei allen in Hersteller-Broschüren zu findenden Daten handelt es sich um Laborwerte.
- Sie gelten nur unter Idealbedingungen. Dazu gehören
- exakt zur Kamera und für das Bajonett passende, modernste, lichtstarke, teure Objektive
- bei Offenblende verwendet
- im Labor unter genormtem, gleichbleibendem - meist extrem hellem - Licht
- meist auf einem speziellen Stativ montiert
- schnellste, größte und teuerste Speicherkarten
- modernste, voll aufgeladene Akkus
- bestimmte Menüeinstellungen
- bei ganz bestimmten Temperaturen und Luftfeuchtigkeitswerten
- etc.
- Die von der CIPA vorgegebenen Messkriterien sind meist sehr streng und werden von japanischen Technikern überwiegend genau beachtet. Ganz im Gegensatz zu einst angesehen europäischen Institutionen wie TÜV, Stiftung Warentest oder die französische DXO, die seit Jahren in der Kritik stehen.
- Daraus folgt, dass die Messergebnisse durchaus
wahr
sind. Das wird ggf. von der CIPA nachgeprüft. Aber es handelt sich nicht desto trotz um Maximalwerte.
- Während früher bei DSLRs der mechanische Spiegel oft der begrenzende Faktor war, so sind es bei den modernen spiegellosen Hochleistungs-Kameras meist die Objektive mit ihren Autofokusmotoren sowie Blendenmechanismen.
- Deshalb weise ich auch ständig darauf hin, dass man moderne Kameras nur mit modernsten Objektiven, Akkus, Speicherkarten etc. wirklich ausreizen kann. Das gilt für alle Modelle aller Sensorklassen aller Hersteller.
- Wer hingegen z.B. als
Altglassammler
Objektive an Adaptern an diesen modernen Kameras verwendet, kann sämtliche Messwerte getrost vergessen. Ähnliche Einschränkungen betreffen ältere Akkus und langsame oder kleinere Speicherkarten.
- Aber bereits lichtschwächere Objektive, oder Objektive, die man in der Fotopraxis abblendet, werden signifikant schlechtere Messergebnisse liefern.
- Hinzu kommt die Serienstreuung der Produktionsqualität aller am Gesamtsystem beteiligten Einzelkomponenten, die sich neutralisieren aber auch in einer positiven wie negativen Richtung aufsummieren kann.
- Daraus folgt letztendlich, dass Sie in Ihrer alltäglichen Fotopraxis geringere Werte erhalten werden - bei allen Modellen aller Hersteller.
- Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch auch, dass pauschale Aussagen mancher Tester in Foren, Fachzeitschriften oder auf YouTube ohne genaue Angabe alle verwendeten Testverfahren (und Einstellungsdetails) nur eingeschränkt verwendbar sind.
- Weil mir immer wieder diese Frage gestellt wird: Alle Messergebnisse sind wahr und zutreffend, betreffen jedoch meist ganz bestimmte Rahmenbedingungen. Meine Erfahrung ist, dass diese noch nie exakt auf meine Fotopraxis zutrafen. Meine Ergebnisse lagen immer unter den Herstellerangaben, aber immer über denjenigen der heftigsten Kritiker.
- Bitte beachten Sie abschließend Ihre eigenen fotografischen Anforderungen: Manche Werte können traumhaft gut oder manche Kritiken vernichtend ausfallen. So lange diese Punkte für Sie und Ihre persönlichen Foto-Stile irrelevant sind, sollten sie auch Ihre Bewertung in keiner Weise beeinflussen.
Einschränkungen / Nachteile bei der Sony A1
Selbst, wenn wir uns bei Vollformat-Sensoren in der sogenannten Königsklasse
befinden, so finden sich Unterschiede zu anderen Modellen und anderen Herstellern, die man deutlich benennen muss. Es handelt sich zwar um Leiden auf höchstem Niveau. Aber jede Person sollte sich die Einschränkungen vor dem Kauf zumindest klarmachen.
- Das rückwärtige Display:
- Das rückwärtige Display ist Sony-typisch leider unterdurchschnittlich sowohl in der Bildqualität als auch im erheblich eingeschränkten Klappbereich. Insbesondere Porträtfotografen beschweren sich über die geringe Einsetzbarkeit im Hochkant-Betrieb.
- Vor allem sieht man in (unten verlinkten) Videos deutlich, dass es bei Sonneneinstrahlung extrem spiegelt.
- Überdies kann man damit keine Hochkant-Aufnahmen machen, wenn man die Kamera tiefer hält: Der rückwärtige Monitor lässt sich in dieser Aufnahme-Position nicht nach oben (faktisch zur Seite) klappen.
- Geschwindigkeit:
- Der mechanische Verschluss blieb bei 10 Bildern in der Sekunde. Das liegt unter der Canon R5 und vor allem der Profikamera R3.
- Die maximal 10 Bilder je Sekunde gelten auch für alle Objektive an Sonys LA-EA5 Adapter.
- Bei maximal 30 Bildern je Sekunde wird zwar ein 14-bit Readout des Sensors durchgeführt, aber nur verlustbehaftetes RAW gespeichert. Offensichtlich sind selbst zwei schnelle Prozessoren nicht in der Lage, 30 Bilder verlustlos abzuspeichern. Es bleiben somit nur maximal 20 Bilder je Sekunde übrig, wenn unkomprimiertes oder verlustlos komprimiertes RAW verwendet wird. Das werden die meisten Tierfotografen vermutlich verwenden.
- Unglücklicher Weise ist es jedoch auch so, dass man nicht einfach 30 Bilder RAW je Sekunde erhält, wenn man H+ als Geschwindigkeit einstellt. Man muss zusätzlich im Menü noch auf compressed RAW umstellen. Ansonsten sind es maximal 20 Bilder je Sekunde. Das verwirrt nicht nur, sondern ist unergonomisch.
- Wer am Moduswahlrad links oben auf der Schulter der Kamera H+ auswählt, um (vermeintlich) bis zu 30 Bilder je Sekunde aufzunehmen, erhält nur bis zu maximal 20. Man muss im Menü manuell auf den schlechteren RAW-Modus compressed umschalten, um 30 Bilder zu erhalten. Das ist so gut geregelt für Wildtierfotografen, aber wird manche Sportfotografen irritieren oder stören.
- Wenn man Objektive von Drittherstellern verwendet, sinkt die Serienbildgeschwindigkeit auf 10-15 Bilder je Sekunde oder darunter. 30 Bilder in der Sekunde sind damit nur möglich, wenn man den Autofokus abstellt, was natürlich sinnlos ist: Wer will schon 30 unscharfe Fotos von sich bewegenden Motiven je Sekunde?
- Bei sich schnell bewegenden Automobilen sinkt die Bildrate aufgrund der ständigen Neuberechnungen der Fokusebene drastisch auf ca. 15 Fotos je Sekunde. Und dann sind noch viele Fotos davon unscharf.
- Neben dem Preis der schnellen Speicherkarten ist ein weiterer Umstand hinderlich: Es gibt derzeit nur solche mit maximal 160GB. Die sind nach 2 Minuten mit RAWs voll.
- Erstaunlicher Weise sinkt die angepriesene Bildrate dramatisch ab, wenn man langsamere Belichtungszeiten wählt, bei der andere Kameras die A1 weit überbieten.
- Sony hat bereits eingeräumt, dass die Alpha 1 zwar seltener den Fotografen blockiert, während sie Daten aus dem Puffer auf die Karte(n) schreibt. Aber ganz scheint dieser störende Effekt noch nicht behoben zu sein. Es wird jedoch durch die Verwendung der schnellsten verfügbaren Speicherkarten deutlich reduziert. Bei dem hohen Kamerapreis sollte man folglich nicht bei den derzeit noch seltenen und teuren CFexpress-A-Speicherkarten sparen. 2022 kosteten sie jedoch noch immer weit über 300 Euro für 160 GB.
- Das Problem scheint (derzeit) in der Dateigröße zu liegen: Bei Sony betragen selbst die komprimierten RAW-Dateien ca. 60 MB-Dateien, unkomprimiertes RAW hat bis ca. 110 MB je Datei. D.h. die Dateigröße bei Sony ist weitaus größer als (gemäß meinen Tests ca. doppelt so groß wie) bei Canons R5, die auch noch auf doppelt so schnelle CFexpress-Type-B-Speicherkarten schreibt.
- Inzwischen raten fast alle Tester von der Verwendung von SD-Karten in der Alpha 1 ab, da sie sehr lange benötigen, um den Foto-Puffer abzuspeichern.
- Autofokus:
- Die Anzahl der AF-Berechnungen hängt von den verwendeten Objektiven ab. Vermutlich gilt der Maximalwert nur für die lichtstärksten G Master-Objektive. In den USA behauptet der Händler B&H, dass diese Maximalwerte nur mit den neuesten Objektiven mit XD-Linearantrieb (Linear Actuator Motors) erzielt werden.
- Sony schränkt die AF-Genauigkeit bei der Tierfotografie selbst ein:
Accurate focus may not be achieved with certain subjects in certain situations.
- Der Augen-Autofokus zeigt noch immer das (bei vielen Kameras) typische Problem, dass er nicht immer die Pupille respektive die Iris, sondern meist etwas in der Nähe und vor allem davor auswählt, z.B. die Wimpern oder das Augenlied. Dies wird inzwischen von immer mehr Testern bemängelt, da dieser Frontfokus fast immer auf das Lied oder die Wimper fokussiert (im Gegensatz z.B. zur R5 von Canon, deren AF-System meist die Iris trifft).
- Der Tier-Augen-Autofokus kann auch für Menschen verwendet werde. Er findet dann auch menschliche Augen. Aber dieser Tier-Augen-Autofokus fokussiert leider auch immer wieder auf irgendwelche Objekte im Hintergrund, die nichts mit Menschen oder Tieren zu tun haben.
- Bei Vögeln kann der Augen-Autofokus nicht so überzeugen wie bei Canon. Das Auge wird nicht immer gefunden.
- Bei vielen Vögeln und auch allen anderen Tieren versagt der Augen-AF komplett, sodass man die ganze Zeit mit dem Tracking-AF / Verfolgungs-Autofokus arbeiten muss.
- Wie überall funktioniert der Hunde-Augen-Autofokus nicht immer perfekt. Oft wird auf die Schnauze davor fokussiert.
- Im Verfolgungsmodus sich schnell bewegender Motive mit Telefotoobjektiven (z.B. 600 mm) sinkt die Serienbildgeschwindigkeit signifikant ab auf ca. 20 Bilder in der Sekunde oder sogar darunter.
- Bei manchen Videos mit Atomos Ninja kann man deutlich erkennen, dass die Autofokus bei Personen mit Masken oft erhebliche Problem zeigt, auf das Auge scharf zu stellen. Er stellt dann - auch wenn diese Personen sich dem Fotografen nähern - in den Gesichtserkennungsmodus um. Das dürfte vermutlich für die Sportfotografie ausreichen. Aber entweder liegt das derzeit noch an der mäßigen Maskenerkennung oder am extern angeschlossenen Atomos Recorder. Das müssen weitere Tests zeigen.
- Bei sich bewegenden Motiven fällt vereinzelt auf, dass der Augenautofokus bei Menschen versagt, wenn diese Personen das Augenlied bereits halb geschlossen haben. Dann wird erstaunlicher Weise das ganze Foto unscharf. Das System wechselt nicht zum treffsicheren Gesichts-AF über.
- Auch in Gegenlichtsituationen mit Sonnenstrahlen im Bild funktioniert der Augen-Autofokus nicht immer gut. In solchen Situationen sind die R5 und R3 derzeit überlegen.
- Ähnliches gilt für Situationen, in denen die Personen einen Hut oder eine Mütze auf haben.
- Sobald ein Objekt zwischen den Fotografen und das Motiv gerät (läuft), fokussierte das AF-System auf das näherliegende Objekt und benötigt oft längere Zeit, bis es sich (auch nachdem die Störquelle weg ist) wieder auf das alte Objekt fokussiert.
- Selbst wenn die Sony Alpha 1 den grünen Rahmen um das Auge setzt, sind sehr viele Bewegtfotos von sich schnell hin und her oder auf die Kamera zu bewegenden Personen bei nachträglicher Untersuchung am Monitor dennoch unscharf, weil meist frontfokussiert wurde.
- Bei sich schnell bewegenden Automobilen konnte der Autofokus auch nicht wirklich mit Spitzenwerten bei den Trefferraten brillieren. Die Ergebnisse waren in aktuellen Tests zwar gut, aber teilweise schlechter als bei bereits existierenden Konkurrenzmodellen.
- Da die Leistung des Autofokus überwiegend eine Frage der Software ist, kann und muss Sony hier in einem Firmware-Update nachbessern. Nochmals: Der Autofokus ist gut und schnell, aber bei dem Preis erwartet man einfach die Top-Leistung - immer, vor allem wenn manche Mitbewerber dies bereits bieten.
- Gehäuse / Ergonomie:
- Der Wetterschutz wird eingeschränkt:
Not guaranteed to be 100% dust and water resistant.
- Das dürfte der Hitzeabführung bei Video geschuldet sein, die aus der A7SIII übernommen (und angeblich etwas verbessert) wurde. D.h. die Kamera ist nicht ganz so wetterfest wie die Profimodelle der Mitbewerber. Das sollte man als Fotograf bei schlechtem Wetter und manchen Sportarten zumindest prüfen.
- Die Alpha 1 kann zwar über den USB-Anschluss mit Strom versorgt und somit im Dauerbetrieb an der Steckdose etc. verwendet werden. Aber über USB lässt sich der Akku in der Kamera so nicht aufladen.
- Manche Fotografen bemängeln, dass man den kleinen Finger noch immer nicht am Griff unterbringen kann. Dazu benötigt man auch bei der A1 den vertikalen Zusatzgriff.
- Da es sich um den relativ kleinen Formfaktor der A7SIII handelt, bemängeln einige Fotografen bereits die Ergonomie des Gehäuses mit großen und schweren Teleobjektiven - trotz des anschraubbaren zusätzlichen Batteriegriffes. Sie hätten sich ein größeres Gehäuse gewünscht, womit man die entsprechenden Sport- und Wildtierobjektive ergonomischer und sicherer halten kann.
- Manche Tests zeigten einige Probleme mit dem C3-Schalter links hinten oben, den man zu leicht aus Versehen berühren kann, wodurch sich leider der Verschluss ungewollt von elektronisch zu mechanisch verändert.
- Durch den insgesamt noch immer sehr engen Zwischenraum zwischen Griff und Objektiv kann es bei der Verwendung eines Telekonverters vorkommen, dass man unbeabsichtigt an den Schalter der Verriegelung greift, diesen löst und so das Teleobjektiv freigibt. Dieses könnte dann herunterfallen.
- Bildqualität:
- Die angebotene ISO-Bandbreite des Sensors ist im Vergleich zu anderen (DSLR-) Profikameras reduziert, sollte jedoch für die meisten Aufnahmesituationen ausreichen.
- Innerhalb dieser ISO-Bandbreite nimmt die A1 derzeit den Spitzenplatz beim Dynamikumfang bei niederen ISO-Zahlen ein. (Bitte beachten Sie jedoch die Z9, welche 64 ISO Basis auswählen kann.) Die A1 kann in diesem Punkt Dynamikumfang sogar mit der Sony A7RIV mithalten. Erfreulicherweise gelten diese Ergebnisse für den elektronischen wie den mechanischen Verschluss und selbst hohe Bildwiederholraten. - Allerdings bricht dieser Dynamikumfang um 2 Lichtwerte bei ISO 400 ein, einen Wert, den man deshalb meiden sollte. Das liegt vermutlich an dem Dual-Gain-Sensor, der bei 500 ISO seine zweite Stufe einlegt. - Ferner sollte man die Schattenbereiche bei hohen ISO-Zahlen nicht allzu sehr aufhellen, da diese sichtbar mehr Rauschen enthalten als Mitbewerber.
- Erstaunlicherweise zeigten zahlreiche bisher publizierte Beispielfotos der Influencer in Hallen mit künstlichem Licht dennoch deutliches Banding.
- Zwar haben einige Kameras mit dem Sony 70-200 G-Master-Zoom Probleme. Aber diese scheinen mit der A1 besonders deutlich und oft in Erscheinung zu treten. D.h. selbst teure G-Master-Objektive arbeiten nicht immer perfekt mit der Alpha 1 zusammen. Das Problem wurde mit dem neuen Sony 70-200 G-Master-Zoom Mark II behoben.
- Manche Hochzeits- und Event-Fotografen bemängeln, dass es nur das Maximum an Bild-Auflösung in RAW gibt. Es findet sich kein Medium- oder Small-RAW. Die kleineren Bild- und Dateigrößen finden sich nur bei HEIF und JPG.
- Eine steigende Anzahl an Testern bemängelt die nur durchschnittliche bis schlechte Bildqualität aufgrund der zahlreichen älteren Sony-Objektive an dieser Alpha 1.
- In manchen Test wurde bei höheren ISO-Werten das etwas erhöhte Rauschen und die Neigung zu Farbverschiebungen moniert.
- Manche Tester bemängeln beim Aufhellen höhere Artefakte und Rauschen in dunklen Bildteilen.
- Manchmal kann es auch zu störenden Moirés kommen.
- In der täglichen Fotopraxis konnten die Sony-Laborwerte von bis zu 15 Blenden Dynamikumfang nicht erzielt werden.
- Blitz:
- Mit dem elektronischen Verschluss kann man die Blitz-Synchron-Buchse nicht verwenden.
- Der elektronische Verschluss funktioniert vor allem für den Fotografen übergangslos mit Sony-Systemblitzgeräten (oder speziell für Sony hergestellte), wobei er das Sucherbild automatisch umstellt, wenn man einen Systemblitz an die A1 anschließt. Aber mit manchen Studio-Blitzgeräten scheint weder der elektronische Verschluss überhaupt noch der mechanische schneller als 1/250 Sekunde zu arbeiten. Andere Fotografen konnten mit speziellen Sony-Blitz-Funk-Fernbedienungen auf der Kamera das Problem (zumindest mit manchen Studio-Blitzgeräten) hingegen lösen. Allerdings haben bis heute manche Studiofotografen mit ihrer Blitz-Ausrüstung im Verbindung mit der A1 erhebliche Probleme, die man nicht verschweigen sollte. Teilweise scheint dies an zu alten Firmware-Updates bei Blitzgeräten oder in zu alten und nicht mit der A1 kompatiblen Geräten zu liegen. Generell gilt, dass das Blitzen noch immer ein Problemfeld aller spiegellosen Kameras ist.
- EVF / elektronischer Sucher:
- Bei langen Belichtungszeiten - zumindest ab 1/60 Sekunde - tritt beim Auslösen dennoch ein störender Blackout im Sucher auf.
- Der elektronische Sucher sinkt drastisch um 39% in der Auflösung auf 1.600 * 1.200 Punkte (5,76 Mio. Pixel) bei der hohen Bildwiederholrate von 240 Bilder in der Sekunde.
- Die angepriesenen 2.048 * 1.536 (9,43 Mio. Pixel) werden nur bis zu 120 Hz geboten.
- Ferner verengt sich bei 240 Hz automatisch der Zoom-Faktor / Sichtwinkel von 41 auf 33 Grad und der Augenpunkt verlagert sich von 25 auf 33 mm. Das ist für Brillenträger zwar hilfreich. Aber manche normalsichtigen Fotografen dürften sich daran stören. Denn das verringert dann auch die angepriesene Vergrößerung von 0,9-fach drastisch. Daraus errechne ich eine Vergrößerung von nur noch ca. 0,7 - eher ein Mittelwert vieler preiswerter spiegelloser Kameras. - Der ganze Raum an den Rändern soll rundherum durch schwarze Balken aufgefüllt werden - sofern da keine Hotpixel störend aufleuchten.
- Wie üblich kommt beim elektronischen Sucher hinzu, dass Sony zur Akku-Laufzeitmessung eine geringe Auflösung des Suchers verwendet. Rechnen Sie bereits jetzt schon einmal mit drastisch verringerter Akkulaufzeit bei den hohen = ergonomisch sinnvollen - Bildwiederholraten oder ganzer EVF-Bildschirmnutzung.
- Trotz Verbesserungen ist das Menü noch immer gewöhnungsbedürftig. - Vor allem erfordert es Zeit, bis man die Kamera in den Menüs auf die eigenen Bedürfnisse optimal eingestellt hat, da viele Grundeinstellungen abgeändert werden müssen.
- Auch die Anzeigeergonomie der Symbole ist eingeschränkt: Bei allen drei Augen-AF-Modi wird immer eine Person angezeigt - auch bei Tier-Augen AF und bei Vogel-AF. Man kann den ausgewählten Unterschied nicht erkennen.
- Der Fn-Menu-Schalter zeigt ein Schnellwahl-Menü. Aber drei Kategorien davon kann man nicht verändern.
- Der Schutzmechanismus des Verschlusses, der sich vor den Sensor schiebt, funktioniert nicht im lautlosen Betrieb (mit elektronischem Verschluss), für den die Kamera prädestiniert ist.
- Der Schutzmechanismus des Verschlusses, der sich vor den Sensor schiebt, benötigt beim Abschalten mehrere Sekunden, wodurch sich ein schneller Objektivwechsel deutlich verlangsamt.
- Das Tethering der Kamera zu Smartphones scheint nicht mit allen neuen Modellen (z.B. iPhone) zu funktionieren, sondern nur mit der Vorgänger-IOS-Version. Ferner funktioniert der Datentransfer nur über das ziemlich alte FTP, das für Laien schwer zu konfigurieren ist.
- Derzeit sind nur 160 GB-Speicherkarten und nur die teuren von Sony erhältlich. Mit RAW-Dateien kann man diesen
kleinen
Speicher schnell auffüllen.
Bitte beachten Sie dennoch: Einige der hier angegebenen Kritikpunkte können per Software - also Firmware-Update - leicht nachträglich optimiert respektive korrigiert werden. Bisher hat Sony das bei seinen neuen spiegellosen Kameras auch getan.
Nachdem Sony jahrelang dieses Kamera vernachlässigt hat und dafür weltweit (zurecht) heftige Kritik erntete, wurde Ende März 2024 endlich ein kleines Firmware-Update 2.0 herausgegeben, das sich jeder Kamera-Besitzer unbedingt herunterladen und installieren sollte. Zugegeben: Das sind 1,43 GB. Zwar erfüllt es keinesfalls alle Wünsche und gleicht die A1 auch keineswegs in allen Punkten an neue Modelle an. Aber es ist immerhin ein kleiner Fortschritt.
Video der A1
Die folgenden Angaben sind für Videografen. Wenn Sie als Fotograf diese technischen Fachausdrücke teilweise nicht verstehen, dann benötigen Sie diese Dinge derzeit auch (noch) nicht.
- HDR / UHD 8K 30p (16:9), wobei 8K 30P aus 8,6K Oversampling erzeugt wird. Das dabei erforderliche Downsampling erhöht die Bildqualität meist etwas und verringert die Gefahr von Moirés.
- HDR / UHD 4K 120p (16:9), wobei 4K aus 5,8K Oversampling erzeugt wird.
- Bei 4K bietet die Kamera zusätzlich einen APS-C-Modus an.
- 16bit Raw Output via HDMI an einen externen Recorder.
- XAVC HS 8K: 7.680 * 4.320 (4:2:0, 10 Bit, NTSC) ca. 30p (400 Mbit/s/200 Mbit/s), 24p (400 Mbit/s/200 Mbit/s), 7.680 * 4.320 (4:2:0, 10 Bit, PAL) ca. 25p (400 Mbit/s/200 Mbit/s)
- XAVC HS 4K: 3.840 * 2.160 (4:2:0, 10 Bit, NTSC) ca. 120p (200 Mbit/s), 60p (150 Mbit/s/ 75 Mbit/s/ 45 Mbit/s), 24p (100 Mbit/s/ 50 Mbit/s/ 30 Mbit/s); 3.840 * 2.160 (4:2:0, 10 Bit, PAL) ca. 100p (200 Mbit/s), 50p (150 Mbit/s/ 75 Mbit/s/ 45 Mbit/s), 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10 Bit, NTSC) ca. 120p (280 Mbit/s), 60p (200 Mbit/s/ 100 Mbit/s), 24p (100 Mbit/s/ 50 Mbit/s); 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10 Bit, PAL) ca. 100p (280 Mbit/s), 50p (200 Mbit/s/ 100 Mbit/s)
- XAVC S 4K: 3.840 * 2.160 (4:2:0, 8 Bit, NTSC) ca. 120p (200 Mbit/s), 60p (150 Mbit/s), 30p (100 Mbit/s/ 60 Mbit/s), 24p (100 Mbit/s/ 60 Mbit/s); 3.840 * 2.160 (4:2:0, 8 Bit, PAL) ca. 100p (200 Mbit/s), 50p (150 Mbit/s), 25p (100 Mbit/s/ 60 Mbit/s); 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10 Bit, NTSC) ca. 120p (280 Mbit/s), 60p (200 Mbit/s), 30p (140 Mbit/s), 24p (100 Mbit/s); 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10 Bit, PAL) ca. 100p (280 Mbit/s), 50p (200 Mbit/s), 25p (140 Mbit/s)
- XAVC S-I 4K: 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10 Bit, NTSC) ca. 60p (600 Mbit/s), 30p (300 Mbit/s), 24p (240 Mbit/s); 3.840 * 2.160 (4:2:2, 10 Bit, PAL) ca. 50p (500 Mbit/s), 25p (250 Mbit/s)
- XAVC S HD: 1.920 * 1.080 (4:2:0, 8 Bit, NTSC) ca. 120p (100 Mbit/s/ 60 Mbit/s), 60p (50 Mbit/s/ 25 Mbit/s), 30p (50 Mbit/s/ 16 Mbit/s), 24p (50 Mbit/s); 1.920 * 1.080 (4:2:0, 8 Bit, PAL) ca. 100p (100 Mbit/s/ 60 Mbit/s), 50p (50 Mbit/s/ 25 Mbit/s), 25p (50 Mbit/s/ 16 Mbit/s); 1.920 * 1.080 (4:2:2, 10 Bit, NTSC) ca. 60p (50 Mbit/s), 30p (50 Mbit/s), 24p (50 Mbit/s); 1.920 * 1.080 (4:2:2, 10 Bit, PAL) ca. 50p (50 Mbit/s), 25p (50 Mbit/s)
- XAVC S-I HD: 1.920 * 1.080 (4:2:2, 10 Bit, NTSC) ca. 60p (222 Mbit/s), 30p (111 Mbit/s), 24p (89 Mbit/s); 1.920 * 1.080 (4:2:2, 10 Bit, PAL) ca. 50p (185 Mbit/s), 25p (93 Mbit/s)
- Zeitlupe und Zeitraffer: NTSC-Modus: 1, 2, 4, 8, 15, 30, 60, 120, 240 BpS, PAL-Modus: 1, 2, 3, 6, 12, 25, 50, 100, 200 BpS
- S-Cinetone (wie in den Sony Profi-Videokameras FX9 und FX6), Cine1-4, ITU709, ITU709 (800 %), S-Log2, S-Log3 mit 10-bit, wobei mehr als 15 Blenden Dynamikumfang versprochen werden, HLG, HLG1-3), Schwarzgamma, Knie
- Aufnahmeformate: XAVC S, XAVC HS
- Videokomprimierung: XAVC S: MPEG-4 AVC/H.264, XAVC HS: MPEG-H HEVC/H.265
- Audioaufnahmeformate: LPCM 2 Kanäle (48 kHz 16 Bit), LPCM 2 Kanäle (48 kHz 24 Bit), LPCM 4 Kanäle (48 kHz 24 Bit), MPEG-4 AAC-LC 2 Kanäle
- Elektronische Bildschirmstabilisierung Steady Shot oder Active Mode genannt.
- Ein neuartiges passives Kühlsystem sorgt dafür, dass die A1 bis zu ca. 30 Minuten 8K-Video ohne Pause aufzeichnen kann. Inoffiziell sollen Techniker bei Sony auch über 1 Stunde ununterbrochenes Video aufgenommen haben.
- Alle Video-Modi können gleichzeitig auf beide Kartenfächer redundant gespeichert werden - dienen also als echte Sicherung.
- Da das 8K-Video-Material oversampled ist, liefert es auch die beste Bildqualität bei wenig Licht / nachts, wenn man es anschließend auf 4K downsampled. Das ist dann sichtbar hochwertiger als 4K-Material. D.h. 8K-Aufnahmen lohnen sich auch für hochwertige 4K-Filmproduktionen.
Die Video-Leistungen sind sehr gut und entsprechen mindestens der A7SIII. Das ist deutlich besser als in der A9II.
Einschränkungen:
- Kein professionelles Cine-8K (1,89:1)
- Kein professionelles Cine-4K (1,89:1)
- Beides erstaunt mich sehr. Rein technisch - vor allem, wenn man das Oversampling berücksichtigt - müsste die Alpha 1 auch Cine-Format produzieren können. Aber das will Sony vermutlich nicht, um seine viel teureren Video-Kameras zu schützen.
- Keine Oversampled 4K Video direkt aus 8K. Das muss man selbst am PC herstellen.
- 4K wird bis 60p nur durch Pixel-binning aus der gesamten Sensorgröße erzeugt. D.h. Zwischen-Zeilen werden einfach gelöscht. Das ist suboptimal für die Bildqualität. Um dies zu vermeiden, kann man nur Super 35 mm wählen.
- Es entsteht ein 10% Crop bei 4K 120p.
- Ein weiterer sichtbarer Crop (Beschnitt) entsteht durch den elektronischen Bildverwacklung-Schutz (Steady Shot).
- Dieser Active (Steadyshot) Mode zur Bildstabilisierung ist nicht verfügbar bei 8K Aufnahmen.
- Intern lässt sich 8K-Video nur mit 10 Bit 4:2:0 aufnehmen.
- Das angepriesene Smartphone als externem Display dazu bietet nur einen Micro-HDMI-Stecker an, obwohl die Kamera einen großen anbietet. Damit kann man wieder das Kabel abbrechen.
- 16bit Raw Output via HDMI an einen externen Recorder funktioniert nur mit 4K-Videos.
- 16bit Raw Output bietet zwar mehr als Cine 8K, arbeitet aber ebenfalls mit Binning. Auch dies könnte Probleme bereiten.
- 8K ist auch auf einem externen Recorder aufnehmbar, aber dann nur mit 8 Bit.
- Die 30 Minuten Aufzeichnungsdauer bei 8K hat man dadurch erreicht, dass man die Überhitzungskriterien herabsetzte. Das machen inzwischen immer mehr Hersteller. Aus Marketing-Sicht ist das verständlich. Aber alle Teile werden wärmer und verschleißen schneller. Gebraucht würde ich mir so eine Kamera niemals zulegen. Dies gilt umso mehr, als Profikameras von Berufsfotografen sowieso oft sehr hart belastet werden.
- 30 Minuten Aufnahmelimit bei 8K und 4K
- Dass die beworbene 30-Minuten-Grenze für Videos natürlich nur bei niedriger Umgebungstemperatur gilt, räumte auch Sony bereits ein. Schließlich gilt die Physik für alle Hersteller.
- Dennoch haben einige Videografen inzwischen (mit Tricks) bis über 2 Stunden Dauervideos herstellen können.
- Das fehlende Schwenk-Display macht die Alpha 1 ungeeignet für Ein-Mann-Blogger /Vlogger und beschränkt auch den Nutzen für Videografen etwas. Letztere können für 2.500 US$ auf das Xperia-Smartphone als Display ausweichen oder müssen sich einen (noch größeren und schwereren) externen Recorder anschaffen.
- Bei Nachtaufnahmen in 4K ist die A7SIII überlegen - vor allem ab ISO 16.000. Aber man kann das 8K-Video-Material der A1 auf 4K herunterskalieren. Dann sieht es fast so gut aus. Dennoch wird ab ISO 32.000 die Bildqualität der A7SIII erkennbar überlegen sein.
- Auch das IBIS scheint nicht alle Videografen zu überzeugen. Sie greifen lieber auf einen Gimbal zurück.
- Zumindest in der Firmware bis April 2021 schien die Kameraeinstellung die Bildqualität auch der externen Aufzeichnung zu beeinflussen. Wer also mit einem Ninja V aufnimmt, sollte kameraintern alles auf 8K belassen - gleichgültig was er wie extern aufzeichnet.
Diese Kamera zielt offensichtlich nicht auf sehr ambitionierte (Kinofilm-) Videografen, sondern auf Sportfotografen, die neben Fotos auch kurze Videos vom Sportereignis für Fernsehsender und das Internet liefern müssen.
Verfügbarkeit und Preise der A1
- Die Sony A1-Kamera war ab März für ca. 6.500 US$ / 7.300 Euro verfügbar. Preislich orientiert sich Sony dabei an Canon und Nikon mit deren (DSLR-) Profikameras in den USA - dem Hauptmarkt für Fotoprodukte.
- Bei Idealo: Sony A1.
- Aufgrund der hohen Nachfrage und des Chipmangels sowie der weltweiten Lieferprobleme war sie jedoch 2021 kaum für Privatkunden erhältlich.
Markteinschätzung Sony A1
Bei der Beurteilung der Sony A1 muss man zwei Bereiche unterscheiden:
Video
- Sehr gute Video-Leistungen für den Fotobereich im Feld Sportberichterstattung.
- Aber ohne die Cine-Modi und mit dem mäßigen rückwärtigen Display werden sich nur wenige professionelle reine Videografen dafür interessieren.
- Für die klassischen Ein-Mann-YouTube-Vlogger ist sie mangels schwenkbaren Displays ungeeignet. Dafür ist die A7SIII (auch ohne 8K) noch immer optimaler geeignet.
Foto
- Die Alpha 1 oder kurz A1 stellt eine in fast allen Punkten eine deutlich verbesserte Profikamera A9 Mark II dar.
- Das war 2021 das Spitzenmodell im Bereich Sport- und Wildtierfotografie überhaupt. Sie ermöglicht damit Dinge, die bisher unmöglich waren. Punkt. Auch die Z9 reichte selbst mit Firmware-Optimierungen im Mai 2022 nicht ganz an die A1.
- Sony hat fast alles in diese Profikamera hineingepackt, was es an Spitzentechnologie besitzt. Das rechtfertigt auch den sehr hohen Preis im Berufsfotografenbereich.
Meinungen zur A1
- Natürlich kursierten von der ersten Minute der offiziellen Präsentation an wilde Meinungen über die A1 von Sony im Internet, vor allem bei YouTube und den Foto-Foren.
- Alle Gegner und (bezahlten) Trolle argumentieren sofort auf den üblichen Schienen:
1. Bessere Technik hin oder her - die Kamera ist zu teuer.
- Korrekt ist, dass die Sony A1 teuer ist. Die Gründe sind jedoch vielfältig:
- Sony verlangt als eine der großen etablierten Firmen, welche sich die technische Führerschaft bei spiegellosen Kameras auf die Fahne geschrieben hat, immer höhere Preise. Wer sich das nicht leisten kann, ist einfach zu arm für diese Marke oder zumindest dieses Kamera-Modell.
- Im Übrigen hat es auch ökonomische Vorteile, bei einer etablierten Marke etwas mehr zu bezahlen. Denn dieser Kamerahersteller wird die schwerste Krise der Foto-Wirtschaft überleben. Wer bei kleinen Firmen wie Olympus kauft, muss damit rechnen, dass eine Investment-Gesellschaft die angeschlagenen Firmenreste des Imaging mit allen Kameras zerschlägt. Das sind dann statt 10-20% Aufpreis bis zu 100% Verlust.
- Die Technik der A1 ist (auch noch 2022) im Bereich Bildqualität der Konkurrenz etwas überlegen. Dies rechtfertigt - zumindest zum Start der Produktion - einen höheren Preis für die sogenannten Early Adopters. D.h.: Wer etwas anderes erzählt, hat technisch und marketing-technisch in der Fotografie keine Ahnung.
- Vor allem hat auch Sony in den letzten Jahren kommuniziert, dass man nicht mehr am fotografischen Prekariat interessiert ist, sondern sich mit allen neuen Produkten bei Vollformat auf die Kernzielgruppen konzentrieren wird: ambitionierte reiche Amateure und Berufsfotografen, die damit Geld verdienen, also deren Kunden die Ausrüstung bezahlen, respektive die Foto-Ausrüstung vom Finanzamt teil-/mitfinanziert bekommen.
- Nochmals zum Mitschreiben: Das ist eine Profikamera für Berufsfotografen im anspruchsvollen Bereich Sportberichterstattung und für Wildtierfotografen mit viel Geld.
- Überdies sind die Wechselkosten horrend. Das umfasst nicht nur die gesamte Hardware, von Kameras, Objektiven über Akkus, Blitzgeräten, Speicherkarten etc., sondern meint auch den Zeitaufwand zum Neueinlernen in ein anderes System eines anderen Herstellers. Daraus folgt, dass hochinvestierte Sony-Fotografen den Mehrpreis tragen werden, weil die Alternativen - ganzheitlich gerechnet - viel zu teuer sind. Das gilt auch für Canon, Nikon, Fuji, Pentax. Darum prüfe, wer sich ewig bindet.
- Letztendlich werden hier absichtlich populistisch und vorsätzlich betrügerisch zwei Preise miteinander verglichen: Die unverbindlichen Preisempfehlungen (UVP, MSRP) des Herstellers eines neuen Produktes, das nur vorbestellbar, aber überhaupt noch nicht verfügbar ist, mit den Straßenpreisen / Marktpreisen von älteren Kameras. - Die Straßenpreise der neuen A1 werden zukünftig auch sinken. Aber zuerst wird man den Rahm der wohlhabenden Erstanwender maximal abzuschöpfen versuchen.
- Angesichts der Gesamt-Systempreise (vor allem - aber nicht nur - die hochwertigen Objektive) erlaube ich mir auch den unmissverständlichen Hinweis an die Kritiker: Wer in der Vollformat-Klasse - der Königsklasse - nur wegen ein paar hundert Euro an der Kamera herumnörgelt, der ist im Bereich Vollformat schlichtweg fehl am Platz. Das meine ich ganz zu Ihrem persönlichen finanziellen Schutz. Sie können die A1 nur mit den lichtstärksten und teuersten Objektiven wirklich ausreizen. Da sind Sie schnell bei 10.000 Euro nur für ein paar hochwertige Objektive. Ganz zu schweigen von den wirklich teuren Festbrennweiten im Telebereich, die heute schon jeweils fünfstellige Preise haben. Wer den Kamerapreis als Hindernis anführt, wird in anderen Sensorklassen mehr Freude an der Fotografie zu geringeren System-Kosten finden.
2. Das benötigt kein Mensch. - Das ist Overkill
.
- Wie beim Thema Mega-Pixel sind es immer wieder dieselben Kreise, welche diesen Unsinn seit über 20 Jahren publizieren.
- Fazit seit 175 Jahren Fotogeschichte und Technikentwicklung in der Fotografie: Es gibt immer Fotografen, welche jede Neuerung benötigen, wollen und bezahlen. Korrekt ist auch, dass es Fotografen mit bestimmten Fotostilen gibt, welche das Eine oder Andere (momentan noch) nicht benötigen.
- Zumindest die Zielgruppen der Sport- und Wildtierfotografen, welche entweder nicht nahe genug an das zu fotografierende Objekt kommen, oder das Ergebnisbild bescheiden / croppen müssen, oder generell hochauflösende Fotos zum Verkaufen benötigen, haben derzeit kaum Auswahl. Es gibt bei Sony kein anderes Modell, das schnelle Bewegungen von Menschen und Tieren mit dieser Autofokus-Treffsicherheit in dieser hohen Auflösung erstellt. Andere Profi-Sport-Kameras bieten nur 20-25 MP zu vergleichbaren Preisen. Die Ausnahme bildete erst ab Ende 2021 die Z9 von Nikon.
- Ferner mag es sein, dass manche Landschaftsfotografen, die immer nur auf dem Stativ fotografieren und immer nur manuell fokussieren, lieber eine Sony A7R IV mit 60 MP oder eine Mittelformat-Kamera mit 100-150 MP benötigen und damit auch besser arbeiten können, weil deren Kunden das auch bezahlen.
- Aber für die Berufsfotografen, die ihren Lebensunterhalt mit Fotos von Personen - klassische Porträts - verdienen und zwar hauptsächlich in den Bereichen Hochzeitsfotografie und Mode sowie Events, gibt es bei Sony keine bessere Kamera. Bereits nur der neue, schnelle und treffsichere Augen-Autofokus ist eine Arbeitserleichterung und führt zur Zeitersparnis.
- Auch das Nebenargument, die Dateigröße wäre bei 50 MP zu groß, ist nur eingeschränkt zielführend. Die Dateigröße liegt noch immer unter derjenigen der Sony-A7RIV-Kameras. D.h. weder die Speicherkarte in der Kamera, noch die externen Festplatten zur Datensicherung, noch der PC werden besonders durch die Fotos belastet. Schließlich gilt noch immer, dass jeder, der die Bildauflösung wirklich benötigt und / oder haben möchte, trotzdem mit der dadurch entstehenden Dateigröße leben kann. Ich auch. Das sind alles Scheinargumente.
- Mich erstaunt immer wieder, dass angeblich niemand mehr als 9 Bilder je Sekunde benötigen würde. Das ist Unsinn. Handgehalten ist dies hilfreich, weil man dann im Dauerfeuer immer das perfekte Bild erhält. Man muss das Model nicht 10-mal oder öfter die Situation durchspielen lassen. Draufhalten und auf zur nächsten Szene - shoot and forget. Zu Hause ist das perfekte Foto schnell gefunden. Die Übrigen kann man bei Bedarf löschen. Bei 500.000 Auslösungen mechanisch und praktisch unendlich vielen elektronisch ist das heute kein Kostenfaktor mehr. - Ganz im Ernst kann ich niemanden mehr verstehen, der hunderte Kilometer fährt, hohe Eintrittsgebühren (für z.B. die Zoos oder Parks) bezahlt und dann aus falsch verstandener Sparsamkeit nur Einzelaufnahmen macht, weil er die Kamera
schonen
will. Ich arbeite nur noch im Serienbildmodus im kontinuierlichen AF-Modus (Verfolgungsmodus) und mache seit Jahren von jedem Motiv im sogenannten Burst mindestens 3-5 Aufnahmen - mindestens. Denn irgendjemand blinzelt immer, oder es kommt ein Windstoß, oder ein Passant läuft unbemerkt hinten in das Bild, oder eine Biene kreuzt etc.
- Und noch ein Wort von Sonys Manager zu 8K-Video, das angeblich auch kein Mensch braucht oder will:
Right now 8K isn't widely popular, but we're sure that demand will evolve, and 8K implementation is important in order for us to be successful in the future.
- Derzeit ist 8K nicht sehr beliebt, aber wir sind sicher, dass sich die Nachfrage danach wachsen wird, und die Implementierung von 8K ist wichtig, damit wir in Zukunft erfolgreich sein können.
- Und Ende 2021 zog Nikon mit 8K bei der Z9 nach. Als Canon Anfang 2022 die überragende 8K-Video-Kamera R5C vorstellte, war 8K-Video als neuer Standard bereits etabliert. Punkt.
Fazit:
- Pauschale Verallgemeinerungen sind gefährlich und treffen fast nie auf Sie persönlich zu. Lassen Sie sich deshalb keinen Unsinn von (bezahlten) Trollen einreden, sondern schalten Sie Ihr Gehirn ein und denken Sie selbst über Ihre eigene Foto-/Video-Situation nach.
- Ob Sie sich das Gebotene jetzt schon leisten wollen / können, ist eine andere Frage.
Aussichten der A1
- Das wird ein Erfolg. Geld spielt im Berufsbereich bei der gebotenen Leistung keine Rolle.
- Vorsicht: Die A1 oder Alpha 1 bildet eine eigene Modellreihe - mit anderem Preis. Es handelt sich somit nicht um eine verbesserte A9 Mark III. Die Zielgruppe scheint primär zwar gleich: Sport- und Wildtierfotografen. Aber die Betonung liegt bei der A1 unübersehbar auf dem Bereich Video. Deshalb eignet sie sich auch für andere Bereiche wie z.B. die Hochzeitsfotografie (mit Video). Denn man kann die Serienbildgeschwindigkeit bei Sony-Kameras reduzieren, damit man nicht mit 10.000 Fotos von der Hochzeit nach Hause kommt. - Man könnte die A1 überspitzt auch als eine durchaus gelungene Kombination von Geschwindigkeit der A9II, Auflösung der A7R (III/IV) und Video-Eigenschaften der A7SIII bezeichnen, aber alles vereint in einer Kamera.
- Vermutlich werden die Mitbewerber bald mit Vergleichbarem nachziehen (müssen). Nikon tat es mit der Z9 Ende 2021. Denn letztendlich ist das die Kamera, die man sich vorstellt: ein Alleskönner in einem Gehäuse. Wer als Berufsfotograf, der nebenher auch noch Videos aufnimmt, bisher 3 Kameragehäuse (für die obigen Leistungen) herumschleppen und bezahlen musste, wird den Vorteil sofort erkennen. - Deshalb hat Sony die Alpha-1-Kamera auch kurz als
the one
beworben. Das haben die meisten Deutschen wieder einmal mit ihren mangelnden Englischkenntnissen als Die Einser
übersetzt. Aber es meint Die Einzige
. Mehr sind nicht mehr erforderlich.
- Exakt das bestätigten auch immer mehr unabhängige Tester im Sommer 2021: Sie stellte 2021 die beste All-round-Kamera dar.
- Hinweis: Diese neue A1 - das Flaggschiff der Firma Sony - ist das Gegenstück zu den aktuellen Profi-Kameras 1DX III von Canon und D6 von Nikon. Man darf sie nicht mit den Mittelklassekameras Z7 II oder und R5 vergleichen, die beide auch wesentlich preiswerter sind. - Erst im Laufe des Jahres 2021 kamen die vergleichbaren spiegellosen Canon R3 und die Nikon Z9 heraus.
- Da ich bereits danach gefragt wurde, hier ein paar Worte zur Kaufempfehlungen:
- Neukäufern: Insgesamt ist das derzeit das gebotene Spitzenprodukt im Bereich Sport- und Wildtierfotografie bei Sony.
- Aufsteiger: Wer die A9II bereits besitzt, wird hingegen nicht so viele Vorteile bei der A1 finden, die einen Verkauf einer noch nicht wirklich alten A9II unter hohem Wertverlust fotografisch für jeden rechtfertigen.
Privatfotografen sollten jedoch auch an die Folgekosten denken:
- Um 8K-Video nutzen zu können, benötigen Sie einen komplett neuen Hochleistungs-PC. Da sollten Sie unter 5.000 Euro für den Tower und nochmals 3.000 Euro für den 8K-Monitor respektive für den passenden ebenfalls an den PC anschließbaren Fernseher nicht anfangen.
- Aber selbst dann ist die derzeit verfügbare Software derart schlecht programmiert und folglich langsam, dass Sie Stunden bis Tage zum Rendern langer Filme benötigen werden.
- Da man für 1 Stunde mit 8K-Video über 1 TB an Festplattenspeicher benötigt, sollten Sie sich auch ausreichend externen Speicherplatz für die Datensicherung anschaffen. Während man einzelne externe Festplatten mit bis zu 22 TB relativ preiswert erhält, wird alles darüber nicht nur teuer, sondern meist auch technisch für Laien nicht ganz trivial.
- Hinzu kommt, dass 8K-Fernseher noch selten sind und vermutlich (in Europa) auch 2022 noch sehr teuer bleiben werden.
- Weltweit sehe ich diesbezüglich ab 2022 eine leichte Entspannung, wenn mehr 8K-Fernseher, evtl. weitere 8K-PC-Monitore und vor allem für 8K-Video geeignete PC-Software angeboten werden.
- Im technologiefeindlichen Europa und vor allem in Deutschland sehe ich vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 kaum Chancen auf eine größere Verbreitung dieser 8K-Technik.
- Faktisch sehe ich einen Durchbruch für 8K im Massenmarkt erst mit dem neuen Standard ITU-T H.266 | MPEG-I - Part 3 (ISO/IEC 23090-3), mit dem der Datenumfang halbiert wird. Obwohl dieser Standard fertiggestellt ist, und ihn viele Firmen bereits unterstützen, wird es allerdings vermutlich noch 1-2 Jahre dauern, bis die Hardware und Software ihn überall unterstützt. - Hoffen wir einmal positiv denkend, dass dies alles dann auch per Firmware in jetzige Kameras und PCs nachrüstbar sein wird. Fakt war bisher jedoch immer, dass derartiges nur mit neuer Hardware - Video-(de)Kompressions-Chips - perfekt läuft.
- Auch auf die Gefahr hin, dass jetzt vielen die Kinnlade herunterfällt und dann der Mund in der Sperre offen bleibt. Persönlich halte ich den Preis für die gebotene Foto- und Video-Leistung als nicht nur angemessen, sondern sogar für gering. Schauen Sie sich einfach einmal an, was für derartige Leistung im reinen Video-Bereich verlangt wird. Da sind Sie schnell ein Vielfaches los - ohne Objektive und Zubehör.
- Allerdings wird auf viele Anwender auch noch einiges Zubehör direkt für die A1 als Video-Kamera hinzukommen: externe Mikrofone, Ohrhörer, evtl. sogar Gimbal etc., wenn man unter allen Bedingungen wirklich hochwertige Videos aufnehmen will.
- Dennoch wird das ein Erfolg, da sich viel Reiche die Sony A1 sofort als Statussymbol zulegen werden. Diese Prognose wurde anhand der geringen freien Verfügbarkeit im ganzen Jahr 2021 auch belegt: Hereinkommende A1-Kameras waren schnell verkauft.
Geschwindigkeit: Prozessor, Sensor, Verschluss, Puffer - Hintergründe zur Technik
- Da führt Sony derzeit mit Stacked CMOS-Technologie. Auch die neue R3 von Canon oder die Z9 von Nikon rüttelten nur in wenigen Details daran. Vergleichstest aller drei Kameramodelle erschienen seit Anfang 2022 - siehe unten.
- 50 MP-Bilder sind mit dem komprimierten RAW-Format auch nicht zu viel für Sportfotos. Der Hintergrund liegt in den 8K-Videos. Die benötigen mindestens 40 Mega-Pixel. Das ist der neue Standard. Gewöhnen Sie sich daran.
Deutsche Herstellerinformationen - Sony zur A1
Weitere Informationen zur A1
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