Bereits in analoger Zeit - also seit rund 200 Jahren - wurde die Auflösung der Filme genauer gesagt der chemischen Emulsionen auf Glasplatten und Filmen immer höher getrieben. Mit der Digitalisierung begann der sogenannte 'Pixelrausch'. Der Hintergrund bestand immer darin, eine höhere Auflösung zu erzielen, um damit mehr Details und diese genauer abzubilden und somit letztendlich das aufgenommene Bild noch größer scharf auszubelichten. Im Grunde kann man jedes Foto auf z.B. 3*2 Meter ausbelichten. Bei geringer Detailauflösung wird es jedoch unschärfer mit der Folge, dass man weiter davon entfernt stehen muss. Näher heranzugehen führt dann nicht zu mehr Details, sondern zu einem 'verschwommen-unscharfen' Bildeindruck, der viele Betrachter irritiert.
Vor allem in der Landschaftsfotografie werden extrem hochauflösende Kameras nicht nur gerne verwendet, sondern auch als angebliches 'Muss' von vielen Influencern deklariert.
Ein weiterer Vorteil der hohen Megapixel-Zahlen besteht z.B. für die Tier- und Sport-Fotografie. Wer jemals schnell fliegende Vögel (Möwen, Schwalben) - im Extremfall Raubvögel im Sturzflug fotografierte, wird sich nicht nur über eine schnelle Kamera mit hoher Serienbildgeschwindigkeit sowie extrem treffsicherem KI-gestützten Autofokus, sondern auch über einen Sensor mit hoher Mega-Pixel-Auflösung gefreut haben. Denn man muss in diesen Situationen oft das Bild beschneiden. Dabei geht es noch nicht einmal darum, dass sich Wildtier- und Sportfotografen nicht die teuersten Teleobjektive zwischen 400 und 1.200 mm Brennweiter samt 1,4- oder 2-fach-Telekonverter leisten können, sondern in der Fotopraxis eher darum, dass man oft den Bildausschnitt in der Hektik nicht optimal gestalten kann. D.h. man nutzt faktisch oft die größere Auflösung dazu, um in der Nachbearbeitung (Post-Production) z.B. den Vogel, das Tier oder den Sportler durch geschickten Beschnitt in die perfekte Position zu rücken. D.h. die große Mega-Pixel-Zahl wird nachträglich durch 'Wegwerfen / Wegschneiden' vieler unnötiger Bildanteile zur optimierten Bildgestaltung genutzt.
Wer hingegen in vielen anderen Fotostilen vorher genau arbeitet respektive aufgrund der sich langsam bewegenden oder stehenden Motive arbeiten kann, benötigt diese höhere Sensorauflösung nicht immer.
Denn faktisch gilt auch in der Sport- und Tierfotografie, dass man nur sehr selten über 30, 45 oder 60 Megapixel benötigt.
Noch deutlicher wird dies bei den Mittelformat-Kameras mit 100 oder gar 150 Megapixel. Allerdings betrifft es auch viele Besitzer moderner Smartphones, welche wie meines schon seit Jahren 200 Mega-Pixel-Aufnahmen erstellen kann. Ganz ehrlich muss man konstatieren, dass für die meisten modernen Anwendungen dies heute sehr viel Aufwand darstellt, oder wie man im englischen Sprachraum sagt: 'Overkill' ist. Man schießt quasi mit Kanonen auf Spatzen.
Der Hintergrund liegt darin, dass fast alle Fotos heute nur noch auf dem eigenen PC-Monitor, Fernseher oder sogar auf dem noch kleineren / niedriger auflösenden Smartphone respektive Tablet betrachtet sowie im Internet publiziert werden. Bei Monitoren und Fernsehern lag der Schwerpunkt bereits Mitte der 2020er Jahre bei 4K UHD: Das sind 3.840 * 2.160 Pixel. Das sind nur lächerliche 8.294.400 Pixel, was jedes Smartphone überbietet. Bereits seltenere 5K3K-Monitore bieten 5.120 * 2.880 Pixel - also 14.745.600 Pixel. Die in Deutschland wirklich seltenen UHD-8K-Monitore und Fernseher bieten 7.680 * 4.320 Pixel - und somit nur 33.177.600 Pixel. - Wohlgemerkt gilt dies nur im Format 16:9 - also für Fernsehfilme. Sofern Sie ein anderes Format verwenden - z.B. Hochkant / Porträt -, dann nutzen Sie nur einen Bruchteil der Darstellungsmöglichkeiten.
Da die Betreiber der Internet-Plattformen selbstredend die Nutzereigenschaften aller Kunden seit Jahrzehnten kennen und somit mittels JavaScript ständig die genutzte Auflösung aller abrufenden Geräte zur Darstellung kontrollieren, wissen sie auch, was maximal erforderlich ist. Hinzu kommt in vielen 'Infrastruktur-Notstandsgebieten' der Welt (wie vor allem Deutschland) das technische Problem der langsamen und zudem extrem teuren Datenübertragung (vor allem für den Empfänger / Nutzer). Daraus folgt, dass meines Wissens alle Anbieter die Größe der eingestellten / dem Betrachter zugänglichen Fotos reduzieren - meist auf maximal übliche 3.000 * 2.000 Pixel. Wer die volle Bild-Größe ohne Qualitätseinschränkungen wünscht, muss dies meist extra bezahlen. Hinzu kommt eine Bildverschlechterung, indem man die JPEG-Qualität oft deutlich (d.h. auch unter 50%) reduziert. - Selbst das reicht aus, weil moderne Browser dieses Bild (mittels KI) dann wieder in heute erstaunlich hoher Qualität bis für 8K-Monitore hochrechnen können.
Da nun inzwischen fast alle Anwender dies wissen, so stellt sich ihnen - und durch Anfragen bei mir - auch mir die Frage, ob man wirklich so hochauflösende Kameras benötigt? - Wie immer hängt die Antwort von vielen Details ab, welche letztendlich nur jeder Fotograf selbst beantworten kann.
Rein physikalisch betrachtet kann man festhalten, dass eine höhere Auflösung auf dem Sensor vorteilhaft ist, sofern alle anderen Systemkomponenten dies auch erbringen. Deshalb müssen vor allem die Objektive hochwertig sein. Wer eine hochauflösende 60MP spiegellose Vollformat-Kamera ausreizen will, benötigt auch extrem hochwertige moderne Objektive, welche diese optische Qualität überhaupt auf den Sensor projizieren. Ansonsten zeichnet der fein auflösende Sensor salopp ausgedrückt mit 'Billigscherben' vor der Kamera eben auch nur 'Matsch' scharf auf. Da wäre es dann tatsächlich sinnvoller, hochwertige Objektive an eine sagen wir 24 MP-Kamera zu montieren.
Und nochmals ein klares Nein zu dem 'Geschwafel' in den Foren und von Influencern: Die schnellsten Sportkameras Sony A9II, III sowie Canon R1 sowie R3 besitzen nur ca. 24 MP - und tausende Berufsfotografen arbeiten bis heute erfolgreich damit, weil deren Zielgruppen / Abnehmer nicht mehr wünschen oder benötigen.
Allerdings trat seit Jahren ein technisch betrachtet nachteiliges Phänomen auf: Moderne hochwertige Technik wie z.B. KI-gestützte Autofokussysteme, schnelle Prozessoren, schnelle Kartenfächer, moderne, große, schnelle Speicherkarten und hochwertige Controller wurden überwiegend nur noch in die teuersten und somit gleichzeitig hoch auflösenden Kameras verbaut. D.h. seit Jahren erhält man bei ca. 20-24 Mega-Pixel-Sensoren eher mäßige Technik angeboten. Deshalb kauften sich viele Fotografen eine moderne teure hochauflösende Kamera, wollten aber die (nicht benötigte hohe) Auflösung der Bilder reduzieren. Und exakt das bieten alle Hersteller kameraintern auch an. Allerdings sind hierbei technische Details zu beachten:
Als Erstes wird einmal die vorteilhafte Variante des Beschnitts (Crop) des Sensors mit gleichzeitiger Brennweitenerhöhung angeboten. Manche bezeichnen dies auch als optischen Zoom. D.h. Sie erhalten durch die Auswahl einer geringeren Sensorauflösung mehr Brennweite in Ihrem vorne an der Kamera montierten Objektiv. Das kann hilfreich sein, sofern Sie sich das Wechseln des Objektives generell oder vor allem in der Hektik mancher Aufnahmesituationen ersparen wollen, respektive die Anschaffung, das herumtragen und ständige Wechseln eines Tele-Konverters vermeiden wollen. - Der Nachteil besteht jedoch darin, dass die dann angebotenen Auflösungen drastisch geringer sind. Wie stark, hängt vom Kameramodell ab. Das erfahren Sie in Ihrem Handbuch. Dabei kann man bei JPEGs Speicherplatz sparen, sofern der Kamerahersteller dann auch einen kleineren Container dafür verwendet. Allerdings verwenden viele Hersteller noch immer (auch bei JPEG) den vorgegebenen maximalen 'Behälter' zur Datenspeicherung, sodass man nichts oder fast nichts beim Abspeichern spart.
Dann wird die klassische Variante des Beschnitts (Crop) des Sensors ohne jeden Brennweitengewinn angeboten. Dazu gehören (je nach Sensor) auch die vielen Bildsonderformate wie 4:3, 5:4, 1:1 etc. D.h. es wird nur ein Teil der Sensorfläche für die Aufnahme genutzt. Aber hierbei gilt es zu beachten, dass dies oft nur für JPEG gilt. Denn bei RAW-Aufnahmen wird dennoch oft das ganze Sensorformat belichtet, aber dann in der Firmensoftware am PC ein Rahmen um das manuell gewählte Bildformat gezogen, der jedoch auch ignoriert werden kann. Falls Sie es sich also zuhause anders überlegen, erlauben viele Kameras dann eben doch (bei RAW) wieder das ganze Bild zu nutzen. Dabei spart man logischer Weise keinen Speicherplatz.
Der physikalische Vorteil des einfachen Beschneidens (Crop) des Sensor liegt darin, dass die meist optisch nicht ganz so hochwertigen Randbereiche der Objektive 'weggeschnitten' werden. D.h. oft wirkt dann das Restbild des inneren Sensors etwas hochwertiger. Vor allem fällt dies meist sofort bei Offenblende und der Randabschattung auf. Allerdings werden derartige optische Fehler der modernen Objektive heute oft mittels KI bereits in der Kamera korrigiert - sowohl bei JPEG als auch bei RAW (siehe hierzu RAW-Betrug). D.h. man gewinnt nicht wirklich viel dadurch.
Hinzu gibt es Kombinationen aus Verringerung der Auflösung und der Bildqualität - vor allem bei JPEG. Dies schwankt jedoch sowohl je nach Kamerahersteller als auch je nach Modell. Vor allem unterscheiden sich je Kameramodell auch die damit erzielten Ergebnisse in der Bildqualität. Deshalb muss man dies selbst ausprobieren. Hinzu kommt, dass sich das mit jedem Firmware-Update ändern kann. Bei manchen Kameramodellen kann man RAW (in der maximalen Auflösung) mit derartigen reduzierten JPEG-Formaten kombinieren. Daran lässt sich dann selbst überprüfen, wo für einen der individuelle 'Schmerzpunkt' liegt. Denn die Bildqualität leidet. - Allerdings ist es abhängig von der Aufnahmesituation (was, wann und wie aufgenommen wird). Vor allem die ISO-Zahl spielt eine wichtige Rolle, da bei wenig Licht also meist hohem Auto-ISO-Wert der Kamera oft aufgrund des Photonenrauschens sowieso nicht mehr viele Bild-Informationen gespeichert werden können. D.h. dann kann bei hohen ISO-Werten die kamerainterne Rauschunterdrückung und automatische Nachschärfung sogar ein gleichwertiges oder hochwertigeres Bildendergebnis liefern, als manche manuelle Nachbearbeitung am PC.
Dann boten immer mehr Hersteller auch Komprimierverfahren bei RAW an. Dabei wird zwar die Sensorauflösung (meist) beibehalten, jedoch an zahlreichen Stellschrauben, wie Bit-Tiefe und Bildqualität durch verlustbehaftete Kompression getrickst. Da dies für den Anwender undurchschaubare Software ist, muss dies jeder ausprobieren. Leider kann sich das von jedem Firmware zum nächsten auch an identischen Kameras ändern. Persönlich rate ich davon ab. Wer in RAW aufnimmt, will meist höchste Bildqualität. Denn der Aufwand für die manuelle Nachbearbeitung lohnt sich sonst nicht. D.h. dann würde ich immer mit der vollen Sensorauflösung und in höchster Qualität fotografieren und damit am PC arbeiten ggf. sogar mit 16 oder sogar 32 Bit. Erst am Ende verkleinere ich z.B. dann die Fotos auf die für jedes Medium optimale respektive geeignete und vom Zielpublikum gewünschte Auflösung. Denn das hat auch etwas mit der selbst gewünschten Qualität zu tun: So will ich es nicht, dass man meine Fotos aus dem Netz einfach stiehlt. Andererseits weiß man eben nie im Voraus, welches Foto sich in der Kundennachfrage wie entwickelt. Es wäre schade, wenn ein Fotomagazin Ihr Foto zweiseitig (also A3) abdrucken oder ein Nutzer es zum Ausbelichten auf einer großen Aluplatte an der Wand kaufen oder eine Galerie respektive ein Museum es im Großformat ausstellen / erwerben will, und Sie dann antworten müssten, dass die bereits vorab in der Kamera reduzierte Auflösung dafür nicht ausreicht. Denken Sie dabei immer daran, dass fast alle derartigen Nutzer Ihr Original-Bild dazu weiter beschneiden und im Druckbereich teilweise nachbearbeiten.
Hinzu kommen sich ändernde Wünsche und Geschmäcke sowie Anforderungen. Derzeit schaue ich z.B. wieder einmal für ein neues Foto-Projekt alle meinen über 100.000 digitalen Fotos durch. Dabei wünschte ich, ich hätte manche schöne Motive von sagen wir vor 10 oder 20 oder 30 Jahren bereits in einer höheren Auflösung aufgenommen. Andere Fotografen berichten mir seit vielen Jahren dasselbe. Auch die modernste Künstliche Intelligenz (KI) ist derzeit noch nicht immer so perfekt, dass sie Bilder mit geringer ursprünglicher Auflösung wirklich so hochrechnen / vergrößern kann, dass man den Unterschied zu einer modernen dedizierten Kamera nicht bemerken würde. Zugegeben sei, dass dieser Bereich jedoch dank GenKI (Generativer künstlicher Intelligenz), welche Bilder oder Bildteile künstlich erzeugen kann, zunehmend kleiner wird. Dennoch bleibe ich dabei, dass ich mich immer wieder freue, wenn ich bei Bedarf auf alte Rohdaten in hoher Sensorauflösung zurückgreifen kann. Denn moderne Software kann eben auch aus diesen alten Roh-Daten deutlich mehr herausholen. Deshalb sichere ich auch immer alle RAW-Dateien zusätzlich zu den manuell bearbeiteten Foto-Endprodukten. - Um es klar zu sagen: Wer sich heute eine sündhaft teure Kameraausrüstung im Bereich Vollformat oder gar Mittelformat anschafft, und anschließend bei der Datensicherung respektive bei den Kosten für interne Speicherkarten oder externe Festplatten dafür sparen möchte, sollte sich das nochmal überlegen. - Also ganz deutlich für alle 'Knauser': Wer sich eine teure Kamera mit hochauflösendem Sensor anschafft und dann vermeintlich Geld sparen will, indem er nur kleine JPEGs speichert, um nur kleine billige Speicherkarten anschaffen zu müssen, sollte sein Gehirn einschalten. Man kann zwar (fast) alles wiederholen, wenn es sein muss, dann auch eine gesamte Hochzeit. Aber der zeitliche und finanzielle Aufwand dafür ist erheblich.
Grundsätzlich gilt bei der Sensorauflösung immer, dass jedes 'Mehr' außen herum um den bestehenden Kern angeordnet wird (siehe die Grafiken bei Mega-Pixel). Deshalb sind viele Menschen oft enttäuscht, dass selbst bei der doppelten Sensorauflösung nicht viel mehr 'drum-herum' angeboten wird. Siehe Größen-Vergleich.
Dasselbe gilt nun jedoch umgekehrt beim Beschneiden: Hier wird von außen beginnend der Rand entfernt, der extrem viele Mega-Pixel enthält. D.h. auch vermeintlich 'kleine' prozentuale Beschnitte rundherum können die Sensorauflösung drastisch reduzieren. - Da mir das niemand glaubt, bitte ich jeden, dies einmal auszuprobieren, denn fast jede Kamera bietet heute so etwas an. Alle mathematisch Begabten können sich das für ihren Sensor, das jeweilige Sensorformat sowie Auflösung und sagen wird 10%, 15% und 20% Beschnitt rund herum ausrechnen (bei 10% sind dies jeweils 10% oben und unten sowie links und rechts).
Dennoch kann es selbstredend sinnvoll sein, sich bewusst bei der Auflösung zu beschränken: Wer definitiv weiß, dass er niemals das volle Potential nutzt, aber aus kommerziellen Gründen des Kameraherstellers nur noch hochauflösende moderne Modelle erhält, ist z.B. in solch einer Situation. Wer z.B. bei Fujifilm im Mittelformat-Bereich bei 50MP-Kameras früh einstieg, sich mit der Zeit viele Objektive für das GFX-Format/-Bajonett anschaffte, erhält kaum mehr moderne Technik für 50MP-Sensoren. Dann bleibt nur der Aufstieg zu 100 MP. Aber das ist 'nur' das doppelte an Pixeln respektive nur das 1,4-fache bei der Bildgröße in Höhe und Breite am Monitor. Wer keine 100MP benötigt, kann selbstverständlich dann eine kleinere Auflösung in der Kamera verwenden.
Dennoch würde ich dies nur bei JPEGs machen, da dann die kamerainterne Verarbeitung einem nicht nur die Nachbearbeitung am PC erspart, sondern alle Hersteller die kamerainterne JPEG-Erzeugung bereits auf ihre Zielgruppe und deren (Farb-)Geschmack hin optimiert haben. Hinzu kommen bei Fujifilm oft noch Filter, Farbprofile, die man in der Kamera zuschalten kann, um einen bestimmten (analogen Film-) 'Look' zu erzeugen. Aber man muss dann vorher - also vor der Aufnahme - sorgfältig arbeiten. Denn nachträgliche Änderungen an JPEGs am PC führen zu einer meist sichtbaren Verringerung der Bildqualität.
Bei RAW würde ich hingegen dennoch zumindest in der Anfangsphase testweise mit 100 MP aufnehmen und erst nachträglich am PC verkleinern. Denn die hochwertigen Komprimierverfahren in der PC-Software sind beim nachbearbeiteten Endergebnis teilweise höher. Nochmals langsam: Dinge wie Schärfen und Verkleinern sollte man eher zum Schluss der gesamten Bildbearbeitung durchführen, weil sie vorher durchgeführt die gesamte Bildqualität teilweise extrem nachteilig beeinflussen können. - Und wenn Sie diesen Unterschied RAW mit Nachbearbeitung am PC zu in der Kamera verkleinerten Bild auf Ihren Medien respektive die anderen Betrachter auf deren Monitoren / Fernsehern nicht wahrnehmen, dann kann man immer noch in der Kamera vor der Aufnahme alles reduzieren.
Ob man beschneidet respektive verkleinert oder nicht, hängt heute von vielen Faktoren ab - vor allem Ihren eigenen Wünschen sowie denen der Zielgruppe.
Ob man dies vor der Aufnahme in der Kamera einstellt, hängt ebenfalls vom Einzelfall ab. Dasselbe gilt für die Nachbearbeitung am PC.
Mein Rat lautet immer: Probieren Sie es aus. Denn es gibt auch bei dieser Frage kein 'Richtig' oder 'Falsch'.
Jedoch sollte man diese Entscheidung nicht aus vermeintlichen 'Spar'-Motiven treffen. - Denn klar muss sein, dass auch bei diesem Thema den Vorteilen manche Nachteile gegenüberstehen.
Und Ja, wenn es moderne Technik, die Sie sich wünschen, nur noch in extrem hochauflösenden Kameras gibt, dann gönnen Sie sich diese, sofern Sie es sich leisten können. Denn die Fotografie sollte Ihnen in dieser sonst tristen Zeit Freude bereiten. Sie werden jene Kameras sowie Bildergebnisse dann auch Ihren persönlichen Bedürfnissen anpassen können. Dazu bieten alle Hersteller heute sowohl kameraintern als auch mittels Software auf dem PC Möglichkeiten.
Bei Video wird es noch komplizierter:
4K-Videos bilden heute den Standard des Massenmarktes. Aber das bietet jede sogenannte Hybrid-Kamera seit den 2020er Jahren auch an. Da kommt es dann eher auf die Auslesegeschwindigkeit des Sensors und die nachgelagerten Prozessoren, Controller und Speicherkarten an. Denn 60P - also 60 Bilder je Sekunde - sollten es mindestens sein.
8K-Videos bilden seit Anfang der 2020er Jahre den gehobenen Standard. Das ist der Grund, warum fast alle modernen Foto-Kameras mit Verwacklungsschutz mindesten 40MP bieten, denn das in der Kamera herumschwingende mechanische IBIS benötigt dies.
Wer z.B. zum horizontalen Video auch gleichzeitig 4K hochkant für soziale Netze in einer Aufnahme festhalten will, oder im Bild 'pseudo'-geschwenkte 4K-Ausschnitte benötigt, kommt an 8K sowieso nicht vorbei.
Hinzu kommt bei 8K der gerne angebotene und genutzte Modus des Oversampling von 8K: Dabei wird der ganze 8K-Sensor verwendet und daraus ein extrem hochauflösendes 4K-Bild erzeugt / heruntergerechnet.
Allerdings gibt es hier auch Pixel-Binning und Line-Skipping. Dabei werden z.B. jede zweite Zeile weggeworfen und auch horizontal nur jedes zweite Pixel verwendet. Dadurch wird allerdings die Bildqualität verringert.
Hinzu kommen zahlreiche weitere Varianten, um die Bildqualität zu verschlechtern. Hierbei muss man wirklich auf die Details der Testberichte achten, da selbst die Hersteller in den Handbüchern und Werbebroschüren entweder dazu schweigen oder irreführende Angaben machen.
Generell gilt jedoch der physikalische Nachteil der entstehenden Abwärme bei 8K-Aufnahmen sowie vor allem dem hochwertigen Oversampling von 8K auf 4K.
Für viele Anwendungen - wie die langweiligen, weil statischen, 'Nachrichtensprecher'-Videos (Talking-head) - bei YouTube würde auch Full-HD ausreichen, wofür viele Hersteller dieselben oben genannten Methoden des hochwertigen Oversamplings respektive minderwertigen Pixel-Binnings und Line-Skippings anbieten. Erstaunlicher Weise funktioniert dies bei Full HD in der Praxis nicht so gut, respektive wird von den Kameraherstellern nicht so hochwertig implementiert.
Viel wichtiger für die Bildqualität sind hingegen bei Video die Codecs mit den jeweils angebotenen Bit-Tiefen: So sind 12 bit mit YCbCr 4:4:2 selbstredend hochwertiger als 8 Bit mit nur 4:2:0 für die Nachbearbeitung, ohne die es bei Video fast nie geht. Für berufliche Anwendungen sind heute auch angebotene Logs und RAW-Video sowie LUTs oft wichtig für die Bildqualität bei Video.
Videografen sollten sich deshalb Video-Kameras wirklich genau nach ihren Anforderungen anschaffen und dabei genauestens auf alle Details der Bildqualität achten: Auflösung, Bildfrequenzen (fps), Bit-Tiefe, Codecs etc. Einfach nur die Sensor-/Bildauflösung in der Kamera zu reduzieren, kann beim Filmen noch gravierendere Folgen haben als beim Fotografieren.
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Foto Video Design - Dr. Schuhmacher