Test der R5II, Analysen zur R5II, EOS R5II-Tests, Testberichte und Kaufempfehlungen zur EOS R5II.
Canons EOS R5II - Vor- und Nachteile einfach und verständlich erklärt.
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle im Artikel der Canon R5II behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Canon stellte am 17. Juli 2024 die R5II als seine neue Standardkamera und Nachfolgerin der R5 Mark I vor.
Obwohl es eine Embargo-Sperre von Canon für die R5II bis zum 20. August gab, lagen seit dem 6. August erste Aussagen über angebliche Serienprodukte (aber nur an handverlesene Fachzeitschriften versandt und natürlich im eigenen Service nochmals optimiert) sowie Serien-Firmwares vor. Auch einige Influencer erhielten vorab Serienprodukte. Bis aussagekräftige neutrale Testberichte von durch Normalmenschen frei käufliche Produktionsmodelle mit brauchbarem Firmware vorliegen, wird es bis zum Ende August 2024 dauern.
Einleitung
Bei der R5II handelt es sich um einen Nachfolger der sehr erfolgreichen Canon R5, der sich oberhalb jener, aber unterhalb der als Profi- und Sportkameras bezeichneten Canon R3 und Canon R1 eingliedern soll.
Es handelt sich somit um das neue Alltags-Arbeitspferd für sehr anspruchsvolle Fotografien und Videografien für alle Fotostile für ambitionierte Amateure und Berufsanwender.
Positives zur Canon R5II im Fotobereich
Vorab gilt auch hier zur Beruhigung: Es handelt sich um eine ausgereifte, solide Kamera, mit der man auf jeden Fall sehr hochwertige Fotos und Videos machen kann.
Hier finden sich die größten technischen Neuerungen.
Völlig neu entwickelter Stacked CMOS-BSI-Sensor mit ca. 45 Mega-Pixel mit den Maßen: 36 * 24 mm (andere Quellen geben 35,9 * 23,9 mm an).
Die technischen Vorteile dieser (für Canon) relativ neuen Technologie, welche im Bereich der dedizierten Fotokameras zuerst von Sony bei der A9 (Juli 2017) eingeführt und dann bis zur Sony A1 weiterentwickelt wurden, liegen vor allem in einer wesentlich höheren Auslesegeschwindigkeit der Bilddaten als bei klassischen Rolling-Shutter-Kameras.
Ferner bedeutet BSI Back-Side-Illuminated - rückwärtige Belichtung, wodurch rein theoretisch mehr Licht von jedem einzelnen Pixel aufgenommen werden kann. Zum Verständnis: Dabei werden in der Produktion die flachen Silicon-Waver mit den Sensoren umgedreht und hinten abgeschliffen, sodass man quasi die vorherige Rückseite als Vorderseite verwenden kann. Für Canon ist diese Technologie ebenfalls relativ neu, wurde jedoch von Sony seit 2009 in Massenfertigung hergestellt und seit 2010 weltweit in fast allen Smartphones eingebaut.
Überdies kann der Sensor Dual Gain (zwei ISO-Basen) verwenden, wodurch das Rauschverhalten bei hohen ISO-Zahlen reduziert wird. Das gilt auch, wenn Canon keine Angaben zum zweistufigen Sensor macht, oder manche Influencer das bestreiten. Andere erkennen, messen und bestätigen zwei ISO-Stufen. Diese Technik ist heute üblich.
Diese neuere Technologie erlaubt Canon u.a. wesentlich höhere Bildserien-Geschwindigkeiten, höhere Bildwiederholfrequenzen im elektronischen Sucher und damit ein nicht nur schärferes Sucher-Bild, sondern auch viel einfachere Verfolgung sehr schneller Fotomotive (z.B. Bälle oder Sportler), kürzere elektronische Verschlusszeiten beim Blitzen (mit dem elektronischen Verschluss), einen schnelleren Autofokus etc. Kurzum: Es ist auch für die Praxis der Fotografie ein deutlicher Sprung nach vorne, dessen Potential sich vermutlich erst in den kommenden Jahren voll zeigen wird. Dies wird die Grenze zwischen Bewegt-Video und Stand-Foto verwischen.
Die Auslesegeschwindigkeit des Sensors soll mit elektronischem Verschluss (bei Fotos) sehr kurz sein (für Stacked CMOS - schneller als bei der Sony A1 oder der Nikon Z9). Dies führt auch zu nur geringen Rolling-Shutter-Effekten - außer beim extremen Panning - Mitziehen der Kamera. Die negativen Rolling-Shutter-Effekte sollen angeblich nochmals um 30% verringert sein gegenüber der bereits in diesem Punkt guten R3. Das wäre eine deutliche Verbesserung gegenüber der R5 Mark I (angeblich 60% weniger Rolling-Shutter).
PetaPixel errechnete in ersten Tests eine Auslesezeit von ca. 1/125 Sek. für den neuen Sensor. Das ist schneller als bei der R5 Mark I aber nur halb so schnell wie bei der Nikon Z8.
DPReview maß 6,3 ms (ca. 1/160 Sek.) als Auslesezeit, wobei Blöcke von 16 Zeilen gleichzeitig ausgelesen werden. Das ist zwar schneller als bei der R5 Mark I mit nur 16,4 ms, aber signifikant langsamer als bei der Z8 (mit ca. 1/270).
Die ISO-Empfindlichkeit reicht von 50-102.400 erweitert. Im Normalmodus sind es 100-51.200 in Drittelstufen.
Bildauflösung maximal: ca. 8.192 * 5.464 Pixel (= 44,76 Mega-Pixel) im Format 3:2 in den Dateiformaten JPEG, HEIF, RAW (CR1, 14-bit RAW Format) und C-RAW (komprimiert).
Im sogenannten APS-C-Format 3:2 werden mit 1,6-fachem Beschnitt (Crop) 5.088 * 3.392 Pixel (= 17,26 Mega-Pixel) geboten.
Wie bei der R3 und der R1 bietet Canon 14-Bit-RAW auch beim elektronischen Verschluss und maximaler Bildseriengeschwindigkeit.
Hinzu kamen neue verlustbehaftete Komprimiermethoden für RAW. Diese sind für Wildtier- und Sportfotografen gedacht, welche bei hohen ISO-Zahlen sowieso nicht mehr den maximalen Dynamikumfang (der Basis-ISO) ausnutzen können, dafür jedoch einen größeren Puffer (in Bildern und Sekunden) wünschen.
Hinzu kommt eine die Bildqualität beeinflussende Funktion: Man kann nun (wie in der R1) kameraintern Bildausschnitte hochskalieren (upscaling), um direkt aus der Kamera Fotos auszudrucken. Diese In-Kamera-Hochskalierung kann laut zahlreicher Tester mit KI (Künstlicher Intelligenz - genannt Kamerainternes Hochskalieren mit neuronalem Netzwerk) die Pixelzahl von JPEG- und HEIF-Dateien vervierfachen - auf 179 Mega-Pixel = bis 16.384 * 10.928 Pixel. DPReview behauptet jedoch, dass Canon in den USA mitteilte, dass dieses Upscaling keine KI verwendet.
Wie in der R1 besitzt auch die R5II eine mit RAW-Dateien arbeitende KI-basierte 'Neuronale-Netzwerk-Rauschreduzierung'. Canon gibt dazu an, dass dies die Bildqualität um etwa zwei ISO-Stufen verbessern kann.
Zudem werden Bildanalysen durchgeführt und unscharfe oder verwackelte Fotos mit Meta-Tags markiert - quasi vorab ausgesondert.
Der Sensor besitzt einen feststehenden Tiefpassfilter, um Moirès zu verhindern.
Der Sensor kann die Belichtung (bei Mehrfeldmessung) in bis zu 6.144 Zonen durchführen. Dabei wird ein Lichtwert von -3 bis 20 (bei 23 Grad Celsius, ISO 100, mit Mehrfeldmessung) erreicht.
Anti-Flacker-Aufnahme: Gemeint ist Anti-Flimmer: Bei Wechselstromlampen wird nur in den hellen Wellenbereichen ausgelöst.
Farbraum: Standard-Dynamikumfang (SDR): sRGB und Adobe RGB - bei High-Dynamic Range / erweitertem Dynamikumfang (HDR) PQ: BT.2020.
Geschwindigkeit
Weiterentwickelter DIGIC X-Prozessor von Canon. Er muss bereits schneller sein als in den bisherigen Kameras 1DX III, R5 und R6, weil die anfallende Datenmenge des Sensors bei der hohen Serienbildgeschwindigkeit höher ist.
Hinzu kommt ein weiterer Prozessor: DIGIC Accelerator genannt (wie in der R1) als Co-Prozessor. Es handelt ich um einen neuronalen Chip, der die erweiterten KI-Objekterkennungsfunktionen beim 'Dual Pixel Intelligent Autofocus' ermöglicht. Das klingt sehr ähnlich wie der neuronale Chip bei Sony. - Kurzum: Der neuronale Coprozessor hilft bei komplexen Aufgaben (u.a. auch bei der Berechnung der Weißbalance) und entlastet so den Hauptprozessor, damit Dinge noch schneller ablaufen.
Reihenaufnahmen / Serienbildgeschwindigkeit:
Bis zu 12 Bilder je Sekunde (12 fps) mit dem mechanischen Verschluss - bei voller Autofokus- und Autobelichtungs-(AF/AE-)Nachführung. Somit sollten auch bei höchsten Serienbildgeschwindigkeiten für alle Aufnahmen die Belichtung und der Autofokus perfekt sein.
Bis zu 30 Bilder je Sekunde (30 fps) mit dem elektronischen Verschluss - bei voller Autofokus- und Autobelichtungs-(AF/AE-)Nachführung. Somit sollten auch bei höchsten Serienbildgeschwindigkeiten für alle Aufnahmen die Belichtung und der Autofokus perfekt sein.
Im Menü kann man ferner 20, 15, 10 oder 5 Bilder je Sekunde als Geschwindigkeit einstellen.
Man kann eine benutzerdefinierte Taste so konfigurieren, dass sie beim Drücken in einen schnelleren Serienbildmodus hoch-/umschaltet.
In den USA werden folgende Puffergrößen angegeben:
Mit mechanischem Verschluss bis zu 230 Bilder für RAW, bis zu 150 für RAW+JPEG.
Mit elektronischem Verschluss bis zu 150 Bilder für RAW, bis zu 93 für RAW+JPEG.
Mit dem komprimierten C-RAW und elektronischem Verschluss bei 30 Bildern in der Sekunde wird ein Puffer von bis zu 170 Bilder für RAW sowie bis zu 160 für RAW+JPEG angegeben.
Zudem wird wie bei manchen anderen Spitzenkameras ein sogenannter Vor-Speicher / Pre-Buffer / Pre-burst capture / eine Voraufnahme angeboten, der bei halb durchgedrücktem Auslöseknopf bis zu 0,5 Sekunden mit bis zu 15 Fotos in RAW aufnimmt, bevor man komplett die Auslösetaste herunterdrückt.
Vorteilhaft ist nun, dass sich diese Fotos des Pre-Bursts nicht mehr (wie früher) in einem gepackten Behälter befinden, sondern sofort als RAW und JEPG auf der Speicherkarte einzeln befinden und in der Kamera betrachtet sowie weiterbearbeitet werden können.
X-Synchronisation - für das Blitzlicht - abhängig von Bildausschnitt und Format:
Wenn eingestellt ist [Bildausschnitt/Seitenverhältnis: Vollformat/1:1/4:3/16:9]: 1/200 Sek. mit dem mechanischen Verschluss, 1/250 Sek. mit dem elektronischen 1. Verschlussvorhang und 1/160 Sek. mit dem rein elektronischen Verschluss.
Wenn eingestellt ist [Bildausschnitt/Seitenverhältnis: 1,6-fach (Crop)] - gemeint ist APS-C-Modus : 1/250 Sek. mit dem mechanischen Verschluss, 1/320 Sek. mit dem elektronischen 1. Verschlussvorhang und 1/250 Sek. mit dem elektronischen Verschluss.
Belichtungszeit:
1/8.000 Sek. bis 30 Sek. mit dem mechanischen Verschluss.
Bis zu 1/64.000 Sek. mit dem rein elektronischen Verschluss (siehe aber die Einschränkungen unten).
Diese extrem kurzen Belichtungszeiten erlauben es, auch lichtstarke Objektive (f1,2) mit Offenblende am hellen Tag und / oder Gegenlicht zu verwenden.
Das sind auf jeden Fall beeindruckende Werte.
IBIS
Das aus zahlreichen R-Modellen bekannte IBIS (In Body Image Stabilization) bietet mit seiner fünf-Achsen-Stabilisierung (horizontale bzw. vertikale Verschiebung, Rollen, Gieren und Kippen) kameraintern bis zu ca. 5-6 Blenden Verwacklungsschutz.
Er ist kombinierbar mit dem zusätzlichen Verwacklungsschutz in manchen Objektiven - in-lens stabilization (IS) - und soll dann im Idealfall bis zu 8,5 Blenden Verwacklungsschutz in der Bildmitte liefern.
An den Bildrändern kann IBIS immerhin noch bis zu 7,5 Blenden Verwacklungsschutz erzeugen.
Durch das relativ große Volumen der R5II ist ein sicherer Halt und durch das Gewicht eine relativ große Stabilität (Impulsfestigkeit) gegeben, sodass der reale Verwacklungsschutz in der Fotopraxis ca. bei der alten R5 liegen sollte. Bei rein elektronischem Verschluss / ohne Erschütterungen des mechanischen Verschlusses könnte der Verwacklungsschutz sogar minimal höher liegen.
Auch ältere Objektive können stabilisiert werden, sofern man deren Brennweite im Kameramenü einstellt.
EF-Objektive (von DSLRs) können über den Adapter sogar die koordinierte Bildstabilisierung (IBIS und IS) nutzen. Siehe jedoch meine Anmerkungen unten beim Autofokus.
Autofokus
Weiterhin der Dual-Pixel-Autofokus. Er wurde jedoch optimiert und als Dual Pixel Intelligent AF benannt.
Es finden sich 1.053 automatisch arbeitende AF-Messfelder.
Manuell können bei Foto bis zu 5.850 AF-Positionen gewählt werden und 4.500 bei Video.
Der Autofokus soll noch bis zu -6,5EV arbeiten.
Im Tiermodus erkennt der AF nun auch Pferde und kann sie automatisch verfolgen.
Der Automatik-Modus der R6II wird angeboten, der selbständig zwischen Mensch, Tier und Fahrzeug unterscheidet.
Man kann nun den Autofokus-Bereich mit Rahmen / Zonen einengen (wie bei der R7 oder R6II).
Zudem werden Fokusfeldgrößen ohne Tracking angeboten. Dadurch erspart man sich, das Tracking abschalten zu müssen.
Wie üblich wurde der Autofokus mittels KI auf den allerneuesten Stand gebracht.
Ferner wurde mittels KI (wie bei der R1) eine neuartige Flugbahnberechnung hinzugefügt, was bei manchen Sportarten hilfreich sein kann, da z.B. Bälle einer mathematisch (voraus-)berechenbaren parabelförmigen Flugbahn folgen. Canon nennt dies Aktionspriorität (Action priority).
Unterstützte Aktionen sind u.a.:
beim Fußball: Schießen, Kopfball, Kurzpass, Langpass, Dribbeln, Abräumen, Abstoß, vom Torwart gehalten, Einwurf, Grätsche
beim Basketball: Schießen, Rebound, Pass, Dribbeln, Freiwurf, Sprungball
beim Volleyball: Spike, Einwurf, Annahme, Aufschlag
Ist dieser AF-Modus aktiviert, dann priorisiert die Kamera bei der Personenerkennung den Spieler, der im Ballbesitz ist. Dabei wird der AF auch von einem verdeckten Gesicht oder kurzzeitig störenden Motiven nicht irritiert. - Im Prinzip handelt es sich um eine Kontextanalyse, bei welcher die Kamera die für die Handlung wichtigste Person einer Gruppe auswählt, anvisiert und weiter danach verfolgt.
Ferner kann man einzelne Personen registrieren, die dann mit Priorität fokussiert werden sollen. Canon USA gab an, dass man 10 Gruppen zu je 10 Personen damit registrieren kann. Die die Kamera versucht dann jene Personen zu erkennen und vorrangig auszuwählen. Das kann nicht nur für die Sportfotografie, sondern auch für Hochzeitsbilder hilfreich sein. Damit kann man sogar Ranglisten einfügen: Braut, dann Bräutigam, dann Eltern etc. Damit nicht im Eifer des Gefechtes irgendwelche Gäste den Fokus auf sich ziehen
Zudem wird es mittels 'smart object lock focus tracking' einfacher, ein sich bewegenden Motiv einmal anzusteuern, damit es dann automatisch und treffsicher verfolgt wird.
Überdies wird ein Eye Control AF II (Augensteuerungs-Autofokus) - also eine weiterentwickelte Version des durch die Augen (genauer die Pupille) des Fotografen steuerbaren AF-Punktes der R3 geboten. Damit kann man mit seinem Auge im elektronischen Sucher das Motiv anvisieren. (Hinweis: Die Kamera fokussiert erst dann auf das mit dem Auge bestimmte Motiv, wenn man entweder den Auslöser halb durchdrückt, oder die AF-ON-Taste drückt). Er wurde im Vergleich zur R3 deutlich verbessert, indem unter anderem das Feld der Augenerkennung größer wurde und alles schneller ausgewertet wird. Aus diesem Grund wurde der elektronische Sucher (EVF) auch vergrößert. Erste Tester mit Brillen bestätigten die höhere Trefferquote.
Erste Tests belegen, dass es sich um einen hochwertigen Autofokus bei Sport unter schwierigen bis sogar schlechten Lichtverhältnissen in Hallen handelt.
Definitiv ist der Autofokus der R5II demjenigen der R5 deutlich überlegen.
EVF - Elektronischer Sucher
Neuer hellerer elektronischer Sucher. Laut Canon USA soll er fast zweimal so hell sein wie der elektronische Sucher der Vorgängerin R5 Mark I.
Der elektronische Sucher ist bereits im Aufbau an der Kamera äußerlich betrachtet deutlich größer als bei der alten R5 Mark I.
5,76 Mio. Bildpunkte (1.600 * 1.200)
Vergrößerung: ca. 0,76-fach, mit einem 50 mm-Objektiv bei Unendlichstellung, -1m-1 dpt.
Augenpunkt / Abstand: ca. 24 mm (das ist +1 mm gegenüber der R5 Mark I). Vor allem ist das ganze Okular weit nach hinten ausgerückt, sodass man auch mit einer größeren Nase nicht am rückwärtigen Display anstößt.
Dioptrienanpassung: -4 bis +2
Das neu konzipierte und verbesserte EVF bietet 60 (Power saving) und 120 (Smooth) Bilder je Sekunde / Wiederholfrequenz mit einer geringeren Verzögerung sowie optimierter Optik als bisher.
Kein Schwarzbild im Sucher bei Serienbildaufnahmen mehr / blackout-free. D.h. kein Dunkelbild / Flackern zwischen den Aufnahmen.
Der Sucher bietet nun die 'Optical Viewfinder Simulation' aus der EOS R3.
Der elektronische Sucher zeigt (über eine konfigurierbare Taste) genau die Schärfentiefe / Tiefenschärfe an.
Der Sucher beschlägt bei Temperaturschwankungen nicht mehr so schnell wie im Vorgängermodell.
Die Augenkappe ist nun größer als bei der R5I und schützt das Auge optimaler vor Streulicht von außen.
Ferner bietet das rückwärtige Display einen nochmals erweiterten Umfang an Touch-Funktionen, die vor allem schnell reagieren.
Das Menü wurde um einen olivgrünfarbenen Reiter erweitert, der die Personalisierungen / individuellen Einstellungen enthält.
Auch das frühere Autofokus-Menü wurde drastisch vereinfacht, weil es sowieso für die meisten Anwender unverständlich war, und folglich mit seinen vielen Feineinstellungen kaum genutzt wurde.
Gehäuse
Maße: 139 * 101 * 94 mm (Ähnlich der R5 Mark I - ca. 136 * 98 * 88 mm).
Gewicht: ca. 746 Gramm (R5: 738 Gramm), wobei man allerdings Dinge wie den Multifunktionsschuh abmontiert hat. Vorsicht: Die teilweise auffindbaren 656 Gramm beziehen sich auf die leere Kamera ohne Akku und ohne Speicherkarte, was unbrauchbar ist, weil man so nicht fotografieren oder filmen kann.
Stabiles Magnesium-Chassis mit hochwertigem Polycarbonat-Gehäuse mit Glasfaser.
Vor allem der Kopf- und Rückbereich des Gehäuses enthält viel Aluminium- und Magnesium-Legierungen, um die bei hohen Video-Raten entstehende Hitze nach außen abzuführen.
Die passive Hitzeabfuhr soll durch u.a. einen Lüftungsschlitz unten und links deutlich optimiert worden sein, was jedoch fast nur dem Bereich Video zugutekommt.
Der Wetterschutz liegt bei dem der R5.
Arbeitstemperatur: 1 bis +40 Grad Celsius und maximal 85% Luftfeuchtigkeit.
Das EVF ist so weit nach hinten herausgebaut, dass man nun den elektronischen Sucher verwenden kann, ohne ständig mit der Nase Fettflecken auf dem rückwärtigen Display zu hinterlassen.
Viele Schalter wurden von der R5 übernommen, die als ergonomisch und ausgereift gelten.
Details des Gehäuses sollen nochmals ergonomisch optimiert worden sein - vor allem bei den Schaltern und Tastern.
Der Joy-Stick soll derjenige von der R6 sein. Er wird als robuster beschrieben und soll weniger zu ungewollten Verstellungen neigen.
Einige Schalter sollen nun endlich eine Beleuchtung erhalten.
Der bisherige Oberflächengummi wurde komplett durch eine neue, griffigere Kunststoffvariante mit modernem Aussehen ersetzt, die einen noch sichereren Halt erlaubt.
Die bisherigen oft engen Schranken der individuellen Konfigurierung wurden aufgegeben: Man kann fast jeden Schalter, Knopf und Drehrad so konfigurieren, wie man es möchte.
Sogar das Quick-Menü kann individuell gestaltet / konfiguriert werden.
Konnektivität
Als hochwertiges Modell, das sich an anspruchsvolle Amateure und Berufsfotografen richtet, wird vieles geboten.
1 CFexpress Typ B-Kartenfach (Version 2.0) und 1 SD/SDHC/SDXC UHS-II-Fach.
U.a. werden alle modernen WLAN-Funkstandards angeboten, auch für die Verbindung zu Mobilgeräten: Wi-Fi 6E - IEEE 802.11ax 2x2 MIMO) (6 GHz22 / 5 GHz / 2,4 GHz). Das 6E-Netz soll nicht nur schnellere, sondern auch stabilere Funkverbindungen herstellen und aufrechterhalten können. Denn es verwendet bis zu 14 zusätzliche 80 MHz Kanäle oder 7 weitere 160 MHz Kanäle. Eine interne automatische Umschaltung in der Kamera sucht zudem immer das schnellste Frequenzband heraus.
Bluetooth Version 5.3. - Geht doch, wenn man will.
USB-C 3.2
Apple-Geräte werden mit Apps unterstützt.
Großer HDMI-Anschluss (Type A) Full-size.
Eingang für externes Mikrofon (Stereo-Miniklinke)
Kopfhörerausgang (Stereo-Miniklinke)
N3-Schnittstelle (Anschluss für Fernauslöser)
PC-Schnittstelle zur Synchronisation.
RJ-45 Ethernet-Anschluss für 2,5 G BASE-T LAN (nur am zusätzlichen Handgriff).
Zubehör zur R5II
Für derartig hochwertige Produkte wird immer viel Zubehör angeboten.
Unter anderem ist der neue Zubehörschuh (im Blitzfuß) vorhanden - New accessory shoe oder auch Smart-Shoe genannt, der besonders auf Videografen abzielt. U.a. kann er ein kabelloses Mikrofon betreiben. Dies ist für Videografen sehr hilfreich, da zusätzliche Kabel immer stören und deren Stecker entweder mit der Zeit abbrechen oder im Praxisalltag schlichtweg den Kontakt nicht sauber halten. Der neue Blitzschuh bietet vorne 21 weitere elektronische Kontakte für eine vielfältige Kommunikation.
Neuer Hochleistungs-Akku LP-E6P. (Angeblich soll das P am Ende für Power stehen.) Er bietet mehr Spitzenleistung, ist jedoch bezüglich der Größe identisch zu den Vorgängermodellen.
Ausdauer des Akkus: Mit elektronischem Sucher: ca. 340 Aufnahmen. Mit rückwärtigem Display: ca. 630 Aufnahmen. Allerdings wurden diese Werte im Stromsparmodus der Kamera gemessen.
DPReview gibt hingegen nur 250 Bilder mit dem elektronischen Sucher und 540 mit dem rückwärtigen Display an, was sich vermutlich auf die in der Praxis brauchbaren Kameraeinstellungen bezieht.
Die Akkuanzeige wurde verbessert: nun 6 Stufen (Balken) und zusätzlich der Prozentwert.
Der Akku ist über USB-C ladbar, und die Kamera ist auch über USB-C betreibbar.
Hochkant-/Zusatzgriffe:
BG-R20 Akkugriff mit zusätzlichen Tasten für den Hochkantbetrieb, für 499 Euro (in den USA $350). Er kann auch an der alten R5 Mark I sowie der R6 und R6 II verwendet werden.
BG-R20EP Akkugriff mit zusätzlichen Tasten für den Hochkantbetrieb, für 699 Euro (in den USA $500) mit einem 2.5 Base-T LAN-/Ethernet-Anschluss.
CF-R20EP Kühlgebläse, für 569 Euro (in den USA $400) - erstmals ein neues mit einem Ventilator ausgestattetes Akkufach / ein unten anschraubbarer Zusatzgriff angeboten. Das dürfte Videografen am meisten interessieren. Der Griff bietet zudem eine LAN-Schnittstelle / einen Ethernet-Anschluss. Angeblich soll der Lüfter die Aufnahmedauer bei 8K/30P von maximal 37 Minuten auf 120 Minuten erhöhen. Aber er besitzt keinerlei Zusatztasten, kann somit nicht als Hochkantgriff zum Fotografieren verwendet werden.
Messverfahren
Bei allen in Hersteller-Broschüren zu findenden Daten handelt es sich um Laborwerte.
Sie gelten nur unter Idealbedingungen. Dazu gehören
exakt zur Kamera und für das Bajonett passende, modernste, lichtstarke, teure Objektive
bei Offenblende verwendet
im Labor unter genormtem, gleichbleibendem - meist extrem hellem - Licht
meist auf einem speziellen Stativ montiert
schnellste, größte und teuerste Speicherkarten
modernste, voll aufgeladene Akkus
bestimmte Menüeinstellungen
bei ganz bestimmten Temperaturen und Luftfeuchtigkeitswerten
etc.
Die von der CIPA vorgegebenen Messkriterien sind meist sehr streng und werden von japanischen Technikern überwiegend genau beachtet. Ganz im Gegensatz zu einst angesehen europäischen Institutionen wie TÜV, Stiftung Warentest oder die französische DXO, die seit Jahren in der Kritik stehen.
Daraus folgt, dass die Messergebnisse durchaus wahr sind. Das wird ggf. von der CIPA nachgeprüft. Aber es handelt sich nicht desto trotz um Maximalwerte.
Während früher bei DSLRs der mechanische Spiegel oft der begrenzende Faktor war, so sind es bei den modernen spiegellosen Hochleistungs-Kameras meist die Objektive mit ihren Autofokusmotoren sowie Blendenmechanismen.
Deshalb weise ich auch ständig darauf hin, dass man moderne Kameras nur mit modernsten Objektiven, Akkus, Speicherkarten etc. wirklich ausreizen kann. Das gilt für alle Modelle aller Sensorklassen aller Hersteller.
Wer hingegen z.B. als Altglassammler Objektive an Adaptern an diesen modernen Kameras verwendet, kann sämtliche Messwerte getrost vergessen. Ähnliche Einschränkungen betreffen ältere Akkus und langsame oder kleinere Speicherkarten.
Aber bereits lichtschwächere Objektive, oder Objektive, die man in der Fotopraxis abblendet, werden signifikant schlechtere Messergebnisse liefern.
Hinzu kommt die Serienstreuung der Produktionsqualität aller am Gesamtsystem beteiligten Einzelkomponenten, die sich neutralisieren aber auch in einer positiven wie negativen Richtung aufsummieren kann.
Daraus folgt letztendlich, dass Sie in Ihrer alltäglichen Fotopraxis geringere Werte erhalten werden - bei allen Modellen aller Hersteller.
Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch auch, dass pauschale Aussagen mancher Tester in Foren, Fachzeitschriften oder auf YouTube ohne genaue Angabe alle verwendeten Testverfahren (und Einstellungsdetails) nur eingeschränkt verwendbar sind.
Weil mir immer wieder diese Frage gestellt wird: Alle Messergebnisse sind wahr und zutreffend, betreffen jedoch meist ganz bestimmte Rahmenbedingungen. Meine Erfahrung ist, dass diese noch nie exakt auf meine Fotopraxis zutrafen. Meine Ergebnisse lagen immer unter den Herstellerangaben, aber immer über denjenigen der heftigsten Kritiker.
Bitte beachten Sie abschließend Ihre eigenen fotografischen Anforderungen: Manche Werte können traumhaft gut oder manche Kritiken vernichtend ausfallen. So lange diese Punkte für Sie und Ihre persönlichen Foto-Stile irrelevant sind, sollten sie auch Ihre Bewertung in keiner Weise beeinflussen.
Einschränkungen / Nachteile bei der Canon R5II im Fotobereich
Die Canon R5II gilt derzeit (zusammen mit der Sony A1, der Nikon Z8) als die beste Allround-Kamera im Bereich Vollformat. Aber selbst, wenn wir uns bei Vollformat-Sensoren in der sogenannten Königsklasse befinden, so finden sich Unterschiede zu anderen Modellen und anderen Herstellern, die man deutlich benennen muss. Es handelt sich zwar um Leiden auf höchstem Niveau. Aber jede Person sollte sich die Einschränkungen vor dem Kauf zumindest klarmachen.
Warn-Hinweis: Sowohl bei der R1 als auch der R5II werden von fast allen Influencern (oft zahlreiche) falsche technische Daten angegeben. Selbst falsche Preise für Kameramodelle und Zubehör werden genannt. Auch in den technischen Listen der Fotohändler weltweit finden sich zahllose Fehler. Überprüfen Sie deshalb alle derartigen Angaben bitte immer bei Ihrem nationalen Händler. Aber auch dort finden sich Unterschiede (Fehler?) z.B. zwischen den Angaben Canon USA und Deutschland. Denn noch niemals gab es derart viele sich widersprechende Informationen. Evtl. lassen sich diese Widersprüche erst mit von Privatpersonen kaufbaren Kameras mit finalem Firmware im Laufe des Septembers klären.
Gehäuse:
Auf der Oberseite wurde die Anordnung mancher Bedienelemente geändert. Links oben befindet sich nun dein Foto/Video-Umschalter. Der dort früher angebrachte Ein- und Ausschalter wanderte nach rechts, an eine kaum mehr ergonomisch zu bedienende Stelle. Zumindest müssen fast alle Personen nun mit der rechten Hand am Haltegriff etwas umgreifen, um diesen Schalter sicher über die ungewohnte Lock-Position in der Mitte zu verschieben.
Die Kamera hat keinen Smart Controller enthalten. Das ist eine Kombination aus einem Schalter und einem Trackpad. D.h. man konnte dabei auch mit einem Finger darüberziehen und dadurch z.B. einen Cursor / AF-Punkt verschieben. Dies gab es schon länger bei der EOS-1D * Mark III und der EOS R3 sowie auch in der R1.
Auch für die R5 gilt, dass der Zubehörschuh oben / neuer Blitzfuß nicht dicht ist: Um eine witterungsbeständige Abdichtung sicherzustellen, sollte die mitgelieferte Zubehörschuhabdeckung verwendet werden, es sei denn, ein witterungsbeständiges Zubehör wurde in den Multifunktions-Zubehörschuh eingeführt.
Bildqualität:
Ausgiebige Praxistestes mit Produktionsmodellen stehen noch aus.
Aber Canon macht keine Angaben zum Dynamikumfang bei Fotos. Die genannten bis zu 16 Blenden beziehen sich ausschließlich auf Video mit einem besonderen Log-Format (C-Log 2).
Dennoch wird die Bildqualität nicht überragend hoch liegen, da bereits die 45 Mega-Pixel heute eher im mittleren Bereich der Erwartungen vieler Fotografen liegen. Für viele Fotostile mag dies für die anvisierte Zielgruppe jener Berufsfotografen ausreichen.
Viele Landschaftsfotografen werden entweder weiterhin die alte R5 verwenden oder auf die seit fast einer Dekade erwartete extrem hochauflösende Vollformat-Kamera warten.
Ferner sind die 1:3 und 1:2 CRAW-Modi definitiv verlustbehaftet und können rein physikalisch zumindest für die Basis-ISO-Werte keine so hohe Bildqualität liefern wie verlustfreie Kompressionen (non-destructive compression) oder unkomprimierte RAW-Dateien.
Bei der von allen Herstellern immer wieder ausgelobten 'höheren / verbesserten' Bildqualität' des neuen Modells handelt es sich meist um folgendes:
Entweder bezieht sich das Gesagte und Geschriebene nur auf die JPEG-Fotos, welche durch optimierte nachgelagerte Prozessoren bedingt sind.
Oder es bezieht sich auf den klassischen RAW-Betrug in der Kamera, bei dem u.a. selektiv das Rauschen in dunklen Bildstellen mit KI reduziert wird und viele andere Tricks wie die Aufhellung der Randbereiche sowie Entfernung vieler optischer Fehler der Objektive durch KI ohne Wissen und auch oft gegen den Willen des Fotografen durchgeführt werden.
Oder es bezieht sich sowieso nur auf den Bereich Video, wo man meist die Bit-Zahl oder die sogenannte Farbunterabtastung etwas erhöhte, oder ein neues Log-Format in der neuen Kamera anbietet.
Jedoch verbesserte sich das RAW-Bild in seinem Dynamikumfang etc. in den letzten Jahren kaum oder ging bei fast allen Nachmessungen sogar zurück. Korrekt gelesen: Die Bildqualität wurde von Einzelbild auf Serienbildgeschwindigkeit umdefiniert, wobei man (bei allen Herstellern) inzwischen erhebliche Einbußen hinnehmen muss.
Auch die reine Erhöhung der Bit-Zahl bei der Datenspeicherung von nun 12 auf 14 Bit beim elektronischen Verschluss sollte nicht überbewertet werden. Dieser sogenannte Speicher-Container gibt nur an, wieviel Bit je Farbkanal maximal gespeichert werden können. Ob der Sensor überhaupt die Daten für 14 Bit liefert, muss man erst in nachträglichen Tests herausfinden. Da gab es bei vielen Herstellern und vor allem immer bei höheren ISO-Zahlen schon erschreckende Ergebnisse von nur 6-10 Bit gelieferten Daten. Dann wird der überflüssige Speicherraum des Containers nur mit wertlosen Nullen aufgefüllt.
Fotografen sollten somit diesbezüglich eher skeptisch sein. Wir befanden uns bereits seit Jahren auf einem sehr hohen Niveau bei der sowieso nie sauber definierten Bildqualität.
Die erweiterten ISO-Empfindlichkeiten stehen nicht zur Verfügung, wenn [HDR-Aufnahme (PQ): HDR PQ] eingestellt ist.
Die neue 'Neuronale-Netzwerk-Rauschreduzierung' arbeitet nur mit RAW-Dateien und nur in der Kamera. Will man sie nachträglich in Canons RAW-Konverter-Software verwenden, kostet dies Geld und funktioniert über die Canon-Cloud.
Die 'Neuronale-Netzwerk-Rauschreduzierung' ist so rechenintensiv, dass sie in der Kamera nicht während der eigentlichen Aufnahme funktioniert, sondern erst nachträglich auf manuell ausgewählte Fotos in der Kamera angewandt werden kann - und dauert dann immer noch mehrere Sekunden.
Ferner werden aus den entrauschten RAW-Dateien dann JPEGs erzeugt.
Welcher Fotograf will das Entrauschen wirklich ständig und für jedes Bild auf dem kleinen rückwärtigen Display in der Kamera durchführen? Das lohnt sich auch für Sportfotografen und Journalisten / Nachrichtenfotografen nur in Ausnahmefällen.
Die kamerainterne Funktion Bildausschnitte hochskalieren (upscaling) kann laut mehreren Quellen (zumindest derzeit) nur JPEG oder HEIF verwenden, aber keine RAW-Dateien.
Laut DPReview verwendet die R5II keine GenKI, für das Hochskalieren, sondern rät nur: Canon makes clear that it's not using generative AI (i.e., not synthesizing image elements that weren't really present), just making guesses about what would have existed between the captured pixels. - Diese Aussage Canons wurde von mindestens einem weiteren Tester bestätigt, der bei Canon nachfragte.
Erste Tests ergaben, dass sich dadurch keine weiteren Details im Bild gewinnen lassen. Es wird das kleine Bild respektive der kleine Bildausschnitt nur einfach vergrößert und erhöht somit den Speicherbedarf. Wo bleibt dabei der Mehrwert?
Bei einem Tester funktionierte das Upscaling in der R5II mit einem 85mm Objektiv bei F1,2 nicht gut, weil dann zu viel Schärfe in den eigentlich unscharfen Bereich gelegt wurde und dadurch das Bokeh verloren ging.
Zudem stellt sich ernsthaft die Frage, wer außer im Stadion unter Zeitdruck arbeitende Sportfotografen mit geringer Sensorauflösung Ausschnittsvergrößerungen bei JPEGs in der Kamera herstellen müssen. Alle anderen Fotografen können das seit vielen Jahren viel hochwertiger an ihrem PC. Vor allem steht einem dort ein großer Monitor mit hoher Auflösung zur einfachen Beurteilung sowohl der Ausgangsdatei als auch des Ergebnisses zur Verfügung. - Das scheint bei einer 45-Mega-Pixel-Kamera doch eher wieder einmal eine Lösung für ein Nischenproblem für eine extrem kleine Randgruppe zu sein.
DPReview stellte nach ersten Tests fest, dass man nur entweder ein Bild entrauschen oder vergrößern kann, aber beide Funktionen nicht nacheinander auf ein Bild anwenden kann.
Bisher findet sich kein Pixel-Shift High-Res-Modus in der R5II.
Im Gegensatz zur R5 Mark I kann man auch keine Dual Pixel RAW-Dateien mehr abspeichern, um später beide Daten daraus zu nutzen.
Trotz schnellem Sensor in Zusammenarbeit mit den zwei schnellen Prozessoren bietet die R5II kein Focus-Stacking in der Kamera.
Bei mindestens einem Tester Gordon Laing) erzeugte die R5II beim Fotografieren bei hellem Gegenlicht Banding - störende horizontale Streifen bei Verwendung des elektronischen Verschlusses. Dieses Banding trat nur beim Fotografieren und nicht beim Filmen auf.
Die Unterstützung für den sogenannten Bildauthentifizierungsstandard C2PA respektive CAI will Canon 2025 als Firmware-Update nachliefern. CAI dürfte die Fotogemeinde noch spalten - vor allem angesichts des drohenden Zwanges dazu.
Es liegen zwar noch keine Testergebnisse einschlägiger Labors von Produktionsmodellen mit finalem Firmware vor. Aber die neue Technik, dass man 16 Zeilen gleichzeitig ausliest, um die etwas geringere Auslesezeit des Sensors zu erreichen, könnte auch zu sichtbaren Blockbildungen beim Rolling Shutter führen. Zum Verständnis: Früher wurden Sensoren zeilenweise ausgelesen. Das führte bei schnellen Bewegungen (sowohl des Motives als auch der Kamera durch den Fotografen) zu einer sichtbaren, aber kontinuierlichen Verzerrung. So wurden senkrechte Häuserwände schräg zur Seite kippend abgebildet. Aber es handelte sich um Geraden. Nun besteht rein theoretisch die Gefahr, dass daraus zumindest in der 100%-Ansicht oder bei Vergrößerungen (für das menschliche Auge noch störender sichtbare) Stufen werden.
Noch verdächtiger war der Umstand, dass nicht nur einige Erst-Tester, sondern auch Fotomagazine - vorsichtshalber nach den ersten Probeaufnahmen - bereits nach ein paar Tagen Einschränkungen zur Bildqualität machten, da bei Stacked Sensor (wie bei der 5RII) immer mit einem etwas erhöhten Rauschen und einem etwas geringeren Dynamikumfang zu rechnen sei, als bei klassischen hochentwickelten Rolling-Shutter-Sensoren (wie dem der R5 Mark I).
Anfang August ertestete DPReview im eigenen Labor mit dem angeblich ersten Serienmodell einen geringeren Dynamikumfang als beim Vorgängermodell (R5 Mark I) sowie ein etwas höheres Rauschen in hohen ISO-Stufen. Da der geringere Dynamikumfang vor allem in den Schatten beim Aufhellen durch sichtbar höheres Rauschen erkennbar wird, dürfte dies jedoch einige Fotografen stören. Und wie fast bei allen modernen Kameras betrifft dies vor allem die ISO-Stufen unter 800 - also die für die meisten Foto-Stile wichtigen Bereiche.
Noch schlimmer dürfte jedoch die Tatsache Wirken, dass - trotz gegenteiliger Versprechen von Canon - das Rauschen mit elektronischem Verschluss signifikant höher liegt als beim mechanischen. - Das habe ich immer gesagt und bei bisher allen Kameramodellen aller Hersteller ertestet: Nur weil man jetzt einen 14-Bit-Daten-Container anbietet, bedeutet dies nicht, dass diese 14-Bit auch sinnvoll ausgefüllt werden. Der mechanische Verschluss bleibt bis auf weiteres (zumindest bei Canon) unersetzbar für höchstwertige Fotos.
Geradezu verheerend dürfte es werbetechnisch wirken, dass die R5II hierbei der Z8/Z9 beim Dynamikumfang des elektronischen Verschlusses sogar unterlegen ist. Daraus folgt auch, dass man bei den - nur mit elektronischem Verschluss verfügbaren - hohen Serienbildgeschwindigkeiten eine weiter reduzierte Bildqualität hinnehmen muss.
Ein Tester publizierte illegal vor dem Sperrdatum 20.08. erste Vergelichsfotos in RAW: Das Rauschen der R5II bei seinen Vergleichs-Aufnahmen im Supermarkt lassen die R5II schlecht aussehen. Hohes Rauschen und 'zerfallende' Schriften bei höheren ISO-Zahlen lassen die R5II deutlich gegen seine R3 verlieren. Auch weitere ISO-Tests im eigenen Studio zeigten, dass die R5II über ISO 10.000 drastisch an Bildqualität verliert.
Geschwindigkeit:
Kein Global-Shutter-Sensor (ungleich der Sony A9III) und damit in zahlreichen Messbereichen langsamer. Ob sich diese Geschwindigkeitsnachteile in der Praxis zeigen - und, wenn ja, wo -, ist derzeit noch unklar. Zumindest erzeugt dies einen klaren Image-Schaden und Marketing-Nachteil. Es wurde wieder einmal bewiesen, dass Canon technisch bei Sensoren nicht mit dem Marktführer und Technologieführer Sony bei Sensoren mithalten kann. Siehe hierzu das seit ca. 10 Jahren nachgewiesene Sensor-Dilemma.
Bereits nach wenigen Tagen stand auch fest, dass der neu entwickelte Stacked CMOS-BSI-Sensor von Canon langsamer war als derjenige der Nikon Z8, die am 10. Mai 2023 vorgestellt wurde. Da deren Sensor jedoch identisch ist zu dem der Nikon Z9, die am 28.10.2021 vorgestellt wurde, handelt es sich immerhin um 2 3/4 Jahre Zeitdifferenz. Das muss man erst einmal sinken lassen: Fast drei Jahre nach Nikon bringt Canon einen ähnlichen Sensor heraus, der langsamer ist. Das wird zweifellos für die entsprechenden Kommentare in den Foto-Foren sorgen.
Nominal klingt es in Werbebotschaften immer sehr beeindruckend, wenn man plötzlich eine höhere Anzahl an Bildern je Sekunde angeboten erhält.
Für ganz wenige Bereiche der Sport- und Wildtier-Fotografie kann dies auch Vorteile besitzen.
Für die meisten Fotografen führt es jedoch nur dazu, dass man statt bei bisher 10-20 Bildern in der Sekunde bei 30 schlichtweg eine höhere Bilderzahl zuhause wieder wegwirft. Denn nur ein Foto ist das beste.
Auch, wenn es hart klingt: Für die meisten Fotografen und auch fotografischen Anwendungen sind 10-20 Bilder mehr als ausreichend. Noch vor 5 Jahren galten 10-15 Bilder als absolut ausreichend für beruflich tätige Sportfotografen.
Erfahrungsgemäß reduzieren selbst jene Berufsfotografen heute die maximal mögliche Bildzahl in Serienbildgeschwindigkeiten bald wieder drastisch, um sich die Mühe des Aussortierens und Wegwerfens danach zu verringern.
Nur mit den neuesten Objektiven und unter idealen (Licht-) Bedingungen sind die absoluten Spitzenwerte zu erzielen. Das ist auch bei vergleichbaren Kameras der Mitbewerber der Fall. Alte Objektive, Adapter oder langsame Fokusmotoren in neuen Objektiven, die eher auf maximale Schärfe (vor allem manche Dritthersteller) optimiert sind, sowie suboptimale Lichtverhältnisse (Innenräume, Dämmerung etc.) bremsen diese Hochleistungssysteme aus.
Die hohen Werte der Reihenbildgeschwindigkeit gelten sowieso nur gemäß Teststandards von Canon mit CFexpress/SD-Karte und bei Servo-AF.
Dass man nur RF Objektive und einige (wenige) EF Objektive für Reihenaufnahmen mit der maximalen Geschwindigkeit verwenden kann, sollte klar sein.
Die jeweilige Geschwindigkeit der Reihenaufnahmen kann durch Objektiv, Belichtungszeit, Blende, Blitzeinsatz, Motivbedingungen und Helligkeit (z.B. bei Aufnahmen an einem dunklen Ort) reduziert werden.
Zudem liegt die Serienbildgeschwindigkeit bei Reihenaufnahmen niedriger, wenn Flimmern erkannt wird. Das gilt selbst dann, auch wenn die Anti-Flicker-Funktion deaktiviert ist.
Zu weiteren Einschränkungen verweist Canon explizit auf das Benutzerhandbuch, das im Juli noch nicht verfügbar war.
Bei Verwendung der Flicker-Erkennung kann sich die maximale Serienbildfrequenz sowohl bei elektronischem als auch bei mechanischem Verschluss verringern.
Zudem verringert sich das Spektrum der erlaubten Belichtungszeiten:
Beim elektronischen 1. Verschlussvorhang auf: 1/50 - 1/2.048 Sek.
Beim elektronischen Verschluss auf: 1/50 - 1/8.192 Sek.
bei Videoaufnahmen auf: 1/50 - 1/8.192 Sek. (NTSC/PAL).
Canon USA gab DPReview an, dass sich dann im Fotobereich die Serienbildgeschwindigkeit auf 12-15 Bilder je Sekunde bei rein elektronischem Verschluss, 8,6 bei elektronischem ersten Verschluss (electronic first curtain) und 4,8 Bilder bei mechanischem Verschluss verringert.
Gemäß der Fußnote im US-Werbe-Video ist die Geschwindigkeit der R5II - wie früher - abhängig vom Ladezustand des Akkus (remaining battery level. D.h. sinkt der Akku unter eine gewisse Schwelle (früher waren dies je nach Tests ca. 35-60% Ladung), dann bricht die Serienbildgeschwindigkeit ein. Davon dürften (wie früher) auch andere Funktionen der Kamera betroffen sein. Canon leidet einerseits unter Problemen bei seinen technisch offensichtlich rückständigen Akkus in Kombination mit einem sehr großen Stromhunger seiner modernen Kameras.
Es ist erschreckend, dass auch die neue R5II kein CFexpress Gen 4.0 (seit Sommer 2023 verabschiedet) Kartenfach bietet und somit keine neuen, doppelt so schnellen Karten unterstützt. Die schnelleren Karten hätten den Puffer deutlich erweitert und die Speicherzeiten drastisch verringert. Die Kamera soll immerhin 4 Jahre verwendet werden.
Laut Canon USA werden im SD-Kartenfach auch keine Eye-Fi Speicherkarten oder MultiMediaCards (MMC) unterstützt.
Laut Canon USA werden im CFexpress-Kartenfach nur Speicherkarten bis zu 2 TB unterstützt, obwohl es seit Jahren solche mit 4TB gibt. Alles über 2TB wird nur wie 2TB verwendet.
Man kann die Serienbildgeschwindigkeit für Reihenaufnahmen nicht manuell in beliebigen Schritten auswählen (z.B. Zahlen selbst eintippen), sondern nur die vorgegebenen oft großen Schritte verwenden.
Man kann den Vor-Speicher / Pre-Buffer / Pre-burst capture / Voraufnahmen nicht selbst direkt manuell einstellen, weder zeitlich noch bezüglich der aufzunehmenden Bildanzahl: Der Modus verwendet bei der R5II immer eine halbe Sekunde (fest) und verwendet immer die in der Serienbildgeschwindigkeit eingestellte Aufnahmenanzahl (maximal 30 - geteilt durch 2, weil es nur eine halbe Sekunde ist).
Der Vor-Puffer funktioniert nur, wenn man einen Reihenbildmodus gewählt hat - nicht bei Einzelaufnahme.
Zudem zeigt es einem später in der Bildrückschau nicht (z.B. mit Stern gekennzeichnet) an, bei welchem Bild man selbst ausgelöst hat, also: bis wohin der Vor-Puffer reichte. Sony bietet das.
Vorsicht: Dieser Vor-Puffer belegt zwangsweise auch den Gesamtpuffer. D.h. die mit der Funktion Pre-Burst gemachten Fotos gehen vom Gesamt-Puffer der Kamera ab, wenn man danach weitere Fotos aufnimmt. Das kann dazu führen, dass der Gesamt-Puffer schnell aufgefüllt wird, wodurch die Kamera dann abbremst, weil sie nicht mehr schnell genug auf die Speicherkarte schreiben kann.
Sofern man RAW und JPEG Large als Backup gleichzeitig speichert, dann bremst die langsame SD-Karte die Kamera aus. Dies gilt vor allem, sofern man auch noch den Pre-/Vor-Puffer verwendet.
Rückwärtiges Display:
Bisher liegen keine negativen Angaben etwa zur Lesbarkeit oder Spiegelungseffekten vor.
Aber zahlreiche Tester bemängelten, dass Canon noch immer nicht in der Lage ist, das Display volle 180 Grad / flach nach links außen zu schwenken. Es steht noch immer in einem Winkel schräg nach hinten ab.
Autofokus:
Derzeit ist noch einiges unklar.
Im Gegensatz zur R1 besitzt die R5II keine Kreuzsensoren. D.h. es bleibt beim (für Canon-Sensoren typischen) Problem, je nach Kameraausrichtung horizontale oder vertikale Linie sauber zu fokussieren.
Vor allem ist die Bewegungsvorhersage bei erratischen Bewegungen nicht so einfach durchführbar. Während einmal geworfene / getretene Bälle nur geringe Flugbahnveränderungen (z.B. durch Effet - Ablenkungs- und Strömungseffekte an rotierenden Körpern) durchführen können, sieht dies z.B. bei Greifvögeln im Sturzflug anders aus.
Und nur weil man fast alles von der R1 beim Autofokus übernommen hat, heißt dies keinesfalls, dass man deren Spitzenwerte erreicht. Dazu gehört immer ein perfekt auf alle Details abgestimmtes Gesamtsystem (der R1).
Insbesondere der durch die Augen (Pupillen des Fotografen) gesteuerte Autofokus ist heftig umstritten: Nur wenige Sportfotografen (bei der R3) scheinen damit zu arbeiten. Für die meisten Amateure war er bisher viel zu kompliziert und vor allem zu störanfällig.
Bei manueller Auswahl der 'Große Zone Modi' stehen zwar 100% horizontal aber nur 90% vertikal der Sensorfläche zur Auswahl zur Verfügung.
Die Spot-Messung lässt sich noch immer nicht mit dem Autofokus-Punkt verbinden.
Voraussetzungen für den neuen Wert des Autofokusses von -6,5EV bei geringstem Licht ist: Objektiv mit Lichtstärke 1:1,2, zentrales AF-Feld, One-Shot AF, bei 23 Grad Celsius und ISO 100. Explizit ausgenommen werden von Canon u.a. die RF Objektive mit DS-Beschichtung (Defocus Smoothing).
Ferner wird die AF-Leistung bei wenig Licht reduziert, wenn man die 'Reduzierung niedriger Bildraten' verwendet.
Die Aktionspriorität ist nur verfügbar bei Fotoaufnahmen mit dem elektronischem Verschluss. - Auch falls die Person auf dem Display zu klein sein sollte, oder ein Teil der Person verdeckt ist, oder mehrere Personen dicht beieinander stehen, kann die Erkennungsgenauigkeit abnehmen.
Ferner sollte man beachten, dass derzeit nur 3 Ball-Sportarten mit großem Ball damit funktionieren - und dies bisher auch mit einigen Fehlern. - Sofern es jedoch in jenen Sportarten funktioniert, dann kann es einen entscheidenden Vorteil gegenüber der manuellen Steuerung des Fokuspunktes erbringen.
Wenn man Action Priority eingeschaltet hat, und danach dennoch z.B. registrierte Personen oder andere Personen anvisieren will, dann übersteuert der Autofokus die weiteren Einstellungen. D.h. man muss Action Priority zuerst wieder deaktivieren, bevor man andere Autofokus-Modi verwenden kann.
In ersten Praxistests stellte sich der Autofokus der R5II zwar als verbessert heraus im Vergleich zur Vorgängerin R5 Mark I, konnte aber nicht immer wirklich gegen die Z8 und Sony a7RV überzeugen.
Auffällig ist, dass bisher niemand die in der EU hohen Datenschutzhürden für den Einsatz von Personen-Registrierung und dann Personen-Priorisierung in der Kamera aufgegriffen hat.
Verwacklungsschutz / IBIS:
Der Verwacklungsschutz gilt nur in Roll-, Gier- und Neigungsrichtung. Ferner basiert er auf dem neuen CIPA Standard aus dem Jahr 2024. Zudem gilt er nur für ein RF 24-105mm F2.8 L IS USM Z bei 105 mm Brennweite.
Das war bereits bei vielen modernen Kameras so und dürfte in der Fotopraxis zu deutlich geringeren Werten bei allen anderen Objektiven und Situationen führen.
Im Gegensatz zur Nikon Z6III lässt sich der Fokuspunkt nicht mit dem IBIS-System koppeln.
Verschluss:
Alle Quellen behaupten zwar, dass der elektronische Verschluss in der praktischen Fotografie den mechanischen verdrängen wird, weil er leise ist und keine Nachteile mehr aufweist. Dem misstraue ich jedoch. Selbst bei der Sony A1 erzielt man mit dem mechanischen Verschluss oft eine hochwertigere Bildqualität. D.h. kurzfristig sehe ich noch keinen völligen Ersatz für den mechanischen Verschluss bei allen Fotostilen. - Also sollten Sie unbedingt auch den mechanischen Verschluss testen (sowie verwenden) und sich nicht in allen denkbaren Situationen blind auf den elektronischen verlassen. Bisher fanden sich bei allen Kameras immer gewisse Vorteile des mechanischen Verschlusses - und sei dies auch nur in einzelnen Fotostilen oder Aufnahmesituationen.
Canon USA gibt Canon an, dass man 1/10.000 Sec. oder schneller (sowieso nur mit elektronischen Verschluss) nur in den Modi Tv und M erzielen kann. Somit bleibt es auch elektronisch bei 1/8000 Sek. als kürzester Verschlusszeit elektronisch in den Modi P, Av, oder Fv.
Die komplizierte und eingeschränkte X-Synchronisation für Blitzlicht wird weiter eingeschränkt auf: Bei Verwendung des EL/EX-Speedlite und der Einstellung [Priorität Synchronisationsgeschwindigkeit: Aktivieren].
Elektronischer Sucher / EVF:
Der neue elektronische Sucher ist nun zwar heller, aber keineswegs so hell wie der in der R1.
Canon USA räumte ein, dass der elektronische Sucher zwar einen helleren OVF-Modus anbietet, aber dennoch keine HDR-Bilder darstellen kann.
Beim Sucherbild und seiner Nutzbarkeit hängt vieles vor allem von der AF-Geschwindigkeit und der daraus resultierenden Bildwiederholrate mit real fokussierten Neubildern ab.
Ferner sollte der Zeitverzug bis zur Darstellung ebenfalls gering sein - im Idealfall fast gleichzeitig durchgeführt werden, wie beim optischen Prismensucher.
Da ein Tester jedoch bereits bei der R1 mit einem schnelleren Sensor einen Zeitverzug bis zur Darstellung im Sucher erkannte, ist davon auszugehen, dass der langsamere Sensor der R5II ebenfalls einen Zeitverzug bis zur Darstellung im elektronischen Sucher erzeugt.
Alle diese Details lassen sich erst im Laufe des Septembers in großangelegten Praxistests feststellen.
Akku:
Derzeit ist manches zum Akku noch nicht ganz klar. Aber der Vorgänger bei der R5 wurde bereits 2020 heftig kritisiert, weil er technisch den anderen Mitbewerbern hinterherhinkte. Auch hier ist Canon technologisch weit abgeschlagen hinter Sony und sogar Nikon.
Der Leistungszuwachs des neuen Akkus soll derart gering sein, dass man weiterhin einen Zweitakku benötigt.
In der neuen Kamera R5II kann kein alter LP-E6 Akku verwendet werden. Sie benötigen somit alles neu.
Falls Sie dennoch LP-E6NH/LP-E6N Akkus verwenden:
... können die Netzwerkfunktionen (WLAN/LAN) und das Zubehör für den Multifunktions-Zubehörschuh, das eine hohe Stromzufuhr von der Kamera benötigt, nicht verwendet werden.
Voraufnahme Reihenaufnahmen, HDMI RAW-Ausgabe, und Dual Shooting (Foto & Video) sind nicht verfügbar.
Auch die Geschwindigkeit von Reihenaufnahmen kann sich verringern.
Zudem begrenzen alte Akkus bei Videoaufnahme die Auflösung, Bildqualität und Bildrate.
Verwirrend sind in den unten anschraubbaren vertikalen Zusatzgriffen zwar alte Akkus erlaubt. Aber auch sie unterliegen denselben Beschränkungen wie oben: Dann funktionieren zahlreiche Funktionen nicht mehr.
Noch schlimmer sieht es beim Lüfter im CF-R20EP aus: Dort funktioniert mit alten Akkus zudem der Lüfter nicht.
Der neue Akku beschränkt auch die weitere Verwendung alter Ladegeräte: So kann der Gleichstromkuppler DR-E6 nicht verwendet werden. Zudem kann die Kombination aus DR-E6P und PD-E1 kann mehr nicht verwendet werden. Auch den Netzadapter ACK-E6 kann man nicht mehr verwenden.
Dass auch der neue Akku offenbar an Grenzen stößt, räumt sogar Canon ein: Wenn der Stromverbrauch aus dem Akku zu hoch erscheint, empfehlen wir die Verwendung eines PD-E2 USB-Netzteils für eine konstant hohe Stromversorgung. - Zumindest sollte man (vermutlich für Video) an eine Hochleistung-Power-Bank denken.
Erwähnt werden sollte auch der Umstand, dass der Vor-Puffer durch das Drücken des Auslösers halb durchgedrückt im Prinzip wie Reihenbildaufnahme oder Video den Akku enorm belastet, schnell entleert und zudem die Kamera aufheizt.
Bereits vor dem offiziellen Verkaufsstart der Kamera in den USA am 20.08. kam es zu weltweiten Lieferengpässen bei den neuen Akkus, weil Fremd-Akkus von Drittherstellern auch nicht mehr funktionierten.
Diverses:
Derzeit ist noch vieles unklar. Aber bei einer derartig hochwertigen Kamera muss die Feinabstimmung aller verbauten Komponenten gut sein. Sonst kann man das System nicht als ausgeglichen bezeichnen. Exakt hier hakte es allerdings bei allen Herstellern in den letzten Jahren maßgeblich, sodass zahlreiche Firmware-Updates erforderlich wurden, um die Modelle den Markterfordernissen anzupassen. Vor allem manche absichtlich von den Technikern eingebauten Hindernisse und Sperren wurden bisher immer wieder bemängelt.
Der HDMI-Ausgang ist zwar groß (Typ A). Aber HDMI-CEC wird nicht unterstützt.
Der neue Meta-Tag für unscharfe Bilder ist laut Canon eingeschränkt: Die Erkennung von unscharfen/nicht fokussierten Bildern kann bei einigen Szenen oder Motiven nicht durchgeführt werden, bzw. die Ergebnisse sind ungenau. Es werden nur JPEG- oder HEIF-Bilder ausgewertet, und auch nur dann, wenn die Kamera so eingestellt ist, dass sie den elektronischen Verschluss verwendet und Personen oder Augen erkennt.
Zudem muss diese Funktion vor der Aufnahme im Menü aktiviert werden. Man kann sie nicht nachträglich auf bereits aufgenommene Fotos anwenden.
Canon schreibt selbst: Die Verwendung von WLAN (Wi-Fi) kann in bestimmten Ländern oder Regionen eingeschränkt sein. - Das ist eine höfliche Umschreibung für Infrastrukturnotstandsgebiete wie Deutschland.
Der neue Zusatzhandgriff mit Lüfter (CF-R20EP) besitzt keine weiteren duplizierten Schalter für Hochkantaufnahmen.
GPS-Sektion aus den technischen Daten von Canon Deutschland.
Einige Verwirrung entstand rund um das GPS:
GPS sei (laut Canon Deutschland) vorhanden. Aber sonst erwähnte dies niemand.
Bereits früh wies ich darauf hin, dass es sich hierbei eventuell um einen Fehler handelt, oder man meint nur, dass es einen Anschluss / eine Schnittstelle für ein externes GPS gäbe. Denn Canon USA listete GPS nicht unter den technischen Daten der R5II.
Nach wenigen Tagen stellte Canon USA klar, dass alle Gerüchte darüber, dass die R5II kameraintern angeblich GPS biete, unzutreffend seien. Die R5II kann GPS-Daten nur über ein Smartphone oder ein externes (an der Kamera angeschlossenes) GPS verwenden.
Der externe GP-E2 GPS-Empfänger kann zudem nicht über ein Schnittstellenkabel an die R5II angeschlossen werden. Dazu ist der Canon Multifunktions-Zubehörschuh-Adapter AD-E1 erforderlich. Und selbst dann funktioniert der digitale Kompass nicht.
Man muss derzeit klar festhalten, dass es sich bei allen Testkameras noch um Vorserienmodelle handelte, die noch nachweislich Fehler in der Firmware zeigten, wie manche Tester auch angaben.
Jeder Interessent sollte jedoch unbedingt auch die immerhin 42 Fußnoten mit den erheblichen Einschränkungen in den technischen Angaben bei Canon Deutschland genau durchlesen.
Bitte beachten Sie: Viele der hier angegebenen Foto-Kritikpunkte können per Software - also Firmware-Update - leicht nachträglich optimiert respektive korrigiert werden. Bisher hat Canon das bei seinen neuen spiegellosen Kameras auch getan.
Video
Die folgenden Angaben sind für Videografen. Wenn Sie als Fotograf diese technischen Fachausdrücke teilweise nicht verstehen, dann benötigen Sie diese Dinge derzeit auch (noch) nicht.
8K DCI (17:9) 8.192 * 4.320 (29,97, 25, 24, 23,98 B/s) 2-3 Typ Intra oder Long GOP
8K UHD (16:9) 7.680 * 4.320 (29,97, 25, 23,98 B/s) 2-3 Typ Intra oder Long GOP12
4K DCI (17:9) 4.096 * 2.160 (119,9, 100, 59,94, 50, 29,97, 25, 24, 23,98 B/s) 3 Typ Intra oder Long GOP
4K UHD (16:9) 3.840 * 2.160 (119,9, 100, 59,94, 50, 29,97, 25, 23,98 B/s) 3 Typ Intra oder Long GOP
2K DCI (17:9) 2.048 * 1.080 (239,76, 200, 119,9, 100, 59,94, 50, 29,97, 25, 24, 23,98 B/s) Intra Frame oder Long GOP
Full HD (16:9) 1.920 * 1.080 (239,76, 200, 119,9, 100, 59,4, 50, 29.97, 25, 23,98 B/s) Intra Frame oder Long GOP
HDR Videoaufnahmen bis 59,94p in den Normal-Modi von 4K DCI/UHD, 2K DCI/UHD, Full HD
HDR Videoaufnahmen bis 29,97p in den Fein-Modi von 4K DCI/UHD, 2K DCI/UHD, Full HD
Farbsampling (bei interner Aufnahme): 8K, 4K, 2K, Full HD entweder YCbCr 4:2:0 oder YCbCr 4:2:2 mit 8 Bit oder 10 Bit.
Logs:
C1: Canon 709
C2: Canon Log 2 (oft auch C-Log2 genannt) - erstmals in einer Hybrid-Kamera unterhalb der Cinema-Produktlinie. Dies erlaubt erstmals ein Verwendung der R5II (z.B. als B-Roll / B-cam) in Zusammenarbeit anderen höherwertigen Cinema-Kameras von Canon. Zudem bietet Log 2 einen größeren Dynamikumfang. - Vor allem C Log 2 ist das wichtigste Element / Argument für viele Berufsvideografen, um die R5II als B-Roll-Kamera zu verwenden / erstmals verwenden zu können.
C3: Canon Log 3 (oft auch C-Log3 geschrieben / genannt) - für bezüglich des Lichtumfanges weniger anspruchsvolle Situationen und dafür leichter zu handhaben / nachzubearbeiten.
C4: PQ
C5: HLG (hybrid log–gamma für HDR-Filme)
C6: BT.709 Standard (zahlreiche Filmer loben dies für die natürlichen Hautfarben)
Auch die neuen Formate XF-AVC S und XF-HEVC S sind identisch zu denen von Canons Cinema und Profi Video-Kameras und erleichtern somit die Zusammenarbeit der R5II mit jenen.
Gleichzeitig bleibt die R5II abwärtskompatibel mit älteren Hybrid-/Video-Kameras, indem sie 8-bit H.264 und 10-bit H.265 MP4-Dateien bis 4K unterstützt.
Weiterhin kann sie (wie bisher) HDR PQ Material (für HDR Fernseher etc.) erstellen sogar zusammen mit HDR Video - aber nur bis 8K30P oder 4K60P.
Videolänge: Bis zu 6 Stunden, keine 30 Minuten Grenze mehr. Kein 4 GB Dateilimit mit exFAT formatierter Speicherkarte.
Mit Überhitzungsschutz dank optimierter Wärmeabfuhr.
Full HD 1.920 * 1.080 bei 239,76 / 200 / 119,9 / 100 Bilder/Sek.
Einzelbildextraktion = Fotos aus dem Video herausziehen:
35,4 Megapixel JPEG-Einzelbilder aus 8K DCI Videos
33,2 Megapixel JPEG-Einzelbilder aus 8K UHD Videos
8,8 Megapixel JPEG-Einzelbilder aus 4K DCI Videos
8,3 Megapixel JPEG-Einzelbilder aus 4K UHD Videos
Man kann während der Videoaufnahme (ohne Unterbrechung) Fotos aus dem Video auf der zweiten Speicherkarte abspeichern.
Aufnahme auf zwei Speicherkarten möglich - einschließlich Proxy-Aufzeichnung.
Eine laufende Videoaufnahme wird durch eine rote LED auf der Vorderseite (tally lamp / tally light) der aufgenommenen Person angezeigt.
RAW-Video soll bei 12 Bit bis zu 16 Blenden Dynamikumfang bieten.
Auch bei Video wird nun ein sogenannter Vor-Speicher / Pre-Buffer / Pre-burst capture / eine Voraufnahme angeboten, der bei halb durchgedrücktem Auslöseknopf 3 oder 5 Sekunden (manuell wählbar) vorher aufnimmt, bevor man komplett die Auslösetaste herunterdrückt.
Waveform-Monitor und false color display sowie Zebras. Ferner wurde die feinfühlige Belichtungssteuerung erleichtert.
Sowohl 8K RAW (bei 8.192 * 4.320 Pixel, im Seitenverhältnis DCI 1,89:1 mit 59,94 / 50, 29,97 / 25 und 23,98 / 24P ohne Crop / Beschnitt) als auch 4K SRAW (bei 4.096 * 2.160, im Seitenverhältnis DCI 1,89:1 mit 59,94 / 50, 29,97 / 25 und 23,98 / 24P ohne Crop / Beschnitt) erlauben nun eine Helligkeitsanpassung (lightness adjustment), welche allerdings oft auch nicht ganz korrekt als ISO oder Belichtungs-Anpassung (Exposure adjustment) bezeichnet wird. Ferner ist nun auch die Korrektur der Weißbalance einfacher möglich als im früheren komprimierten und mit festem Gamma-Wert versehenen (gamma-encoded) Bildmaterial. Überdies hat man nun etwas größeren Einfluss auf die Rauschunterdrückung und die Nachschärfung.
8K/60 RAW: 18 Minuten ungekühlt (aber nur mit Auto Power off Temp: High) und 21 Minuten mit unten angebautem Ventilator.
8K/30 RAW: 26-37 Minuten ungekühlt und mindestens 106 mit unten angebautem Ventilator.
4K/120 RAW: 22 Minuten ungekühlt und 26 mit unten angebautem Ventilator.
4K/60 RAW: 45-120 Minuten ungekühlt und ohne Zeitlimit mit unten angebautem Ventilator.
Es gibt nun eine Auto-leveling-Option, bei welcher der Horizont automatisch ausgerichtet wird.
Audio / Tonaufnahme wird nun bis 240 Bilder Zeitlupe geboten.
Audio wird nun in bis zu 24Bit / 4 Kanal angeboten.
Das Menü wurde bei Video optimiert, weil man viele Funktionen der Profi-Video-Kameras nicht nur übernommen, sondern sinnvoll in das Menü integriert hat. Dadurch werden auch Berufsvideografen (von den teuren C-Kameras kommend) sich schnell mit dieser R5II als B-Roll-Kamera anfreunden können.
Das Display bietet nun auch eine wählbare Hitze-Anzeige der Kamera, welche bei hoher Umgebungstemperatur hilfreich ist, da sie lange vor einer Überhitzungswarnung dem Videografen den Wärme-Zustand der Kamera vermittelt.
Der bei Canon-Kameras gefürchtete Jello-Effect, IBIS-Wabble - das Wackeln im Hintergrund des Videos und vor allem in den Ecken - und dort wiederum mit Weitwinkel-Objektiven (insbesondere unter 20 mm Brennweite) will Canon behoben haben durch die neue 'Coordinated Control Image Stabilization', um die Verwacklungen bei handgehaltenen Aufnahmen zu korrigieren oder zumindest abzumildern.
Custom Feature Möglichkeiten aus der Profi-Serie der Videokameras wie LUTs stehen in der R5II zur Verfügung. D.h. man kann eigene Looks erstellen oder vorhandene bearbeiten und sie dann abspeichern.
Letzteres deutet auf ein wichtiges Umschwenken von Canon bei Video-Kameras hin. Bisher schützte die Firma ihre Profi-Video-Modelle, indem sie die kleineren Video-Kameras massiv bis schikanös beschränkte. Da dies nicht nur zu heftigen Beschwerden, sondern in den letzten Jahren sogar Abwanderungen wichtiger Firmen führte, musste Canon hier reagieren. Denn wie früher bereits bei allen Canon-Kameras geschrieben waren jene Hardware-technisch dazu fähig. Aber die Software / Firmware wurde beschnitten. - Diese Änderung der Firmenpolitik dürfte die erfreulichste Nachricht für Canon-Videografen sein.
Das klingt auf der Video-Seite ziemlich beeindruckend - für Canon.
Bereits die lange Liste der offerierten Funktionen zeigt, dass es sich hier um eine Video-Kamera für Profis mit hohen Ansprüchen handelt.
Einschränkungen im Video-Bereich:
Bei Canon waren immer die absichtlich extra hineingebauten Beschränkungen bei Video zum Schutz der teuren Profi-Modelle der C-Reihe berüchtigt.
8K60P soll (im Gegensatz zur Nikon Z8 und Z9) mit erheblichen Einschränkungen versehen sein. Das heißt: Im Bereich Video hinkt die neue R5II sogar den älteren Z9 und Z8 hinterher.
Alle RAW-Aufnahmen sind nur bei Verwendung einer (schnellen) CFexpress-Karte möglich.
Der HDR Movie Modus ist bei der Aufnahme in RAW nicht verfügbar.
Das von Canon in der R5II verwendete 8K und 4K ProRes RAW ist nicht zu allen externen Recordern kompatibel. Da muss man sich beim jeweiligen Recorder-Hersteller informieren. Aber DPReview hofft, dass Atomos dies bei externer Aufzeichnung (später evtl.) anbietet.
Auch auf Nachfrage von DPReview machte Canon keine Angaben, wie genau 4K-RAW hergestellt wird: downscaling, oversampled, downsampled - also hochwertig, oder durch Tricks wie Zeilenauslassung etc. sub-sampled, sub-sampling.
Aber auf jeden Fall wird Canons komprimiertes 'Raw Light'-Format für 50 und 60P-Bildmaterial verwendet. Begründet wird dies damit, dass sonst die Dateien zu groß würden. - Das erscheint (nicht nur mir) jedoch eine Ausrede zu sein. Denn, wer in RAW filmt, weiß darum und verwendet entsprechend große Speicherkarten.
Im Juli 2024 unterstützen DaVinci Resolve und Adobes Premiere Canons RAW und RAW-Light-Formate direkt, wohingegen Apples Final Cut Pro und der Avid Media Composer zudem ein Plugin von Canon dazu erfordern.
Die neuen RAW-Formate mit mehr Kontrolle sind hilfreich. Allerdings sollte man sich davon keine Wunder erwarten. Denn die früheren (z.B. gamma-encoded) Formate boten auch bereits 10 Bit gegenüber nun RAW mit 12 Bit. Ferner wird auf jeden Fall mindestens ein weiterer Arbeitsschritt dazu erforderlich.
Kein Open Gate - also kein Auslesen des gesamten Sensors (in der Höhe), was gerade bei RAW hilfreich wäre.
Trotz USB 3.2 kann man keine USB-SSD-Festplatten anschließen. Das wäre jedoch für RAW-Aufzeichnung sinnvoll oder sogar wichtig, und wird von Panasonic seit Jahren geboten.
Vor allem die Beschränkung, dass zahlreiche Interessante Videoformate (wie z.B. 8K60P) auf RAW begrenzt sind, stört manche Tester.
Nach wenigen Tagen stellte Canon USA klar, dass alle Gerüchte darüber, dass der neue Sensor bei Video angeblich 14 Bit liefere, unzutreffend seien. Wie fast alle Kameras liefert der Sensor für Video nur die reduzierten 12 Bit-Dateien. Nur diese lassen sich schnell auslesen und reduzieren so den Rolling-Shutter. 14-Bit-Dateien würden angeblich die doppelte Zeit zum Auslesen erfordern und den negativen Rolling-Shutter-Effekt verstärken.
Da der Sensor und Video auf DCI (Kino-Format) ausgelegt sind, werden im klassischen 8K UHD, 4K UHD und Full HD nur 94% des horizontalen Bildbereichs abgedeckt / genutzt. D.h. es entsteht ein Beschnitt / Crop. Nur die Formate RAW, SRAW, 8K DCI, 4K DCI und 2K DCI nutzen die vollen 100% Sensorbreite.
Der DCI-Movie-Crop-Modus verwendet nur 62,1% und der UHD/HD-Movie-Crop-Modus sogar nur 58,1% der horizontalen Bildfläche. Das ergibt dann erheblichen Crop / Beschnitt.
Die nun eingebaute Wasserwaage / Autolevelling / Horizontausgleich scheint das Filmmaterial zu beschneiden / croppen.
Die Wasserwaage verschwindet zudem noch immer von der Anzeige, wenn man die Videoaufnahme startet. Ferner wird sie laut einem Tester über HDMI extern generell nicht angezeigt.
Bei der Einstellung [Hohe Bildrate: Deaktivieren] wird das Video zwar mit Ton aufgenommen aber fest mit der tatsächlichen Geschwindigkeit wiedergegeben.
Bei der Einstellung [Hohe Bildrate: Aktivieren] wird kein Ton aufgezeichnet und das Video wird bei der Wiedergabe in Zeitlupe mit 29,97 B/s (NTSC) / 25,00 B/s (PAL) (nicht veränderbar) wiedergegeben.
Für die Aufzeichnung können nur exFAT-formatierte Karten verwendet werden - die Aufzeichnung auf FAT32-formatierten Karten ist laut Canon nicht möglich.
Bis heute finden sich diametral widersprechende Angaben zur kombinierten Funktion Video mit gleichzeitigen Stand-Bildern aufzunehmen.
Die Funktion der gleichzeitigen Fotos aus dem Videos heraus funktioniert nur im Video-Format MP4 und mit Full-HD-Video-Auflösung, und nur im Seitenverhältnis 16:9.
Auch das Extrahieren von Einzelbildern bei RAW-Videos und Videoaufnahmen mit der Einstellung [Benutzerdefinierte Bildeinstellung: Aktivieren] nicht möglich.
In jenem Dual-Modus funktionieren jedoch u.a. die folgenden (kamerainternen) Korrekturen nicht mehr respektive sind deaktiviert: Focus breathing correction / compensation, Korrektur der chromatischen Aberration, Beugungs-Korrektur (diffraction correction).
Zudem ist dies einer jener (zahlreichen) Funktionen, für die der neue Akku LP-E6P zwingend erforderlich ist.
Das kamerainterne Ändern der Größe oder das Zuschneiden und das Hochskalieren ist für Bilder, die aus einem Video extrahiert wurden, ebenfalls nicht möglich.
Die Funktion der Fotoextraktion aus Video ist ziemlich eingeschränkt: so muss man die Video-Frequenzen auf das Bildmaterial abstimmen: Laut DPReview kann man nur bis zu 7,5 Bilder je Sekunde aus nur 30P- oder 25P-Filmmaterial herausschneiden.
Auch der Autofokus und die automatische Belichtung der extrahierten Fotos verwenden die für die Videoaufnahmen geeigneten Einstellungen. Zudem kann sich der Farbton je nach Aufnahmezeitpunkt von dem normaler Fotos unterscheiden. Es können sogar zusätzliche Einschränkungen gelten, die jedoch nur im noch nicht verfügbaren Handbuch erklärt werden.
Selbst DPReview widerspricht sich selbst. Neuester Stand 24.07.2024: Using this feature, the camera can capture Full HD video at up to 30p on one card while capturing UHD 8K (7620 x 4230 resolution) JPEG images at up to 7.5fps on the other. - Also Full-HD-Video mit 24 und 30P, aber JPEG-Fotos mit 7.620 * 4.230 Pixeln Auflösung bei 7,5 Bildern in der Sekunde wären gleichzeitig möglich, sofern man auf zwei Karten parallel speichert.
Bei Verwendung des Griffstativs HG-100TBR sollte das Gesamtgewicht von Kamera, Objektiv, Mikrofon und sonstigem Zubehör 1 kg nicht überschreiten. - Das dürfte in der Praxis schwierig werden.
Ferner können einige Objektive die Tonaufnahme von externen Mikrofonen blockieren, so dass der Ton nicht korrekt aufgenommen werden kann.
Bereits erste Tests zeigten allerdings, dass die Video-Qualität bei 4K120P und 4K60P leidet, weil das Material vermutlich 'subsampled' ist - nur einen Teil (Ausschnitt) des Sensors verwendet.
Erste Tester bemängelten, dass die R5II-Kamera 8K60P beherrscht, aber nicht 4K60P oversampled anbietet. Vorsicht: Hier widersprechen sich sowohl Tester gegenseitig als auch dem Canon-Material (Technische Daten).
4K24P wird auch nicht oversampled angeboten - nur 4K30P. Das wird Cineasten stören. Die Antwort von Canon, dass das Downsampling zu 4K24P leistungstechnisch nicht ginge, scheint unglaubwürdig, da die prozessortechnisch schwächere ältere R5C dies beherrschte. D.h. Canon hat noch nicht alle Software-Beschränkungen der kleineren Kameras aufgehoben.
Laut DPReview wird über HDMI an externe Recorder nur maximal 8K RAW bis 30P und 4K RAW bis 60P ausgespielt.
DPReview ertestete im Labor mit der ersten verfügbaren Serienkamera Anfang August unterschiedliche Video-Werte:
8K60P HQ kann wie das daraus gewonnene 4K30P überzeugen.
Aber 8K RAW 30 und 60P (RAW Lite) benötigen beim C-Log-2 viel Nacharbeit, um die Qualität zu erreichen.
4K S-RAW ist Line-skipped, verschlechtert also die Bildqualität und bietet zudem keinen Vorteil durch einen geringeren Rolling Shutter-Effekt.
Zudem waren die Auslesegeschwindigkeiten des Sensors bei Video langsamer als bei Foto, was den Rolling-Shutter-Effekt im Video erhöht.
Der Waveform-Monitor ist rechts oben im Bild / Sucher / Display fixiert. Er kann weder verschoben noch in der Größe verändert werden.
Das neue Video-Menü verwirrte manche Tester, da man immer wieder Hinweise erhält, dass der gewünschte Modus nicht verfügbar ist, weil man zuerst etwas anderes ausschalten / umschalten muss.
Die Umstellung dieser Video-Kamera auf den Profibereich wird einige Anfänger / Aufsteiger zum Umlernen zwingen, da manche Formate umbenannt wurden: MP4 wurde z.B. umbenannt in XF und die Filme werden nun auch in anderen Ordnern abgespeichert. Videos liegen somit nicht mehr mit den Fotos unter DCIM. Jene neuen Ordner sind dann auch noch nach Codex und Datum sortiert. Zudem sind die Metadaten im CPF-Format kodiert. Das muss man bei einer 'schnellen Sicherung' der Videos von der Speicherkarte auf den PC zukünftig beachten. Auch das nun endlich verfügbare Canon Log 2 ist nicht ganz so einfach in der Nachbearbeitung.
Die nur optionale Lüfter-Lösung im Griff zur Kühlung gefällt nicht allen. Manche Videografen wünschen sich wie bei Panasonic lieber einen in die Kamera eingebauten Lüfter.
Wenn man den starken Lüfter im zusätzlichen Akkugriff unten an der Kamera auf volle Leistung einstellt, erscheint eine Warnung, dass das Geräusch vom Mikrofon aufgenommen werden kann.
Ferner muss den Lüfter im zusätzlichen Akkugriff per Menü steuern, da er selbst keine Tasten oder Schalter besitzt.
Nur mit dem neuen Akku mit dem P am Ende kann man alle Video-Funktionen nutzen. Es ist derzeit noch unklar, welche Video-Funktionen mit den alten Akkus verwendbar sind. D.h. Videografen werden diese Akkus (in großer Zahl) neu kaufen müssen. - Manche Ketzer behaupten deshalb, dass das P am Ende des Akkunamens für 'Profit' stehe.
Der Eye Controlled AF (Augensteuerungs-Autofokus - der Fokuspunkt wird durch die eigene Pupille des Fotografen gelenkt - funktioniert nicht für Video.
Erste Video-Tests zeigten weiterhin Rolling-Shutter-Effekte (wie schräge Vertikalen beim Schwenken). Das darf auch nicht verwundern, da der Sensor der R5II langsamer ist als derjenige der Z8. Aber die Rolling-Shutter-Effekte waren zumindest geringer als bei der Vorgängerin R5 Mark I.
DPReview maß bei der R5II bei 8K DCI-Video einen erstaunlich hohen Rolling Shutter von ca. 12,6ms. Die R5 Mark I bot einen nur wenig schlechteren Wert von 15,4ms. Das heißt der neue Sensor ist etwas schneller und damit bezüglich der Rolling-Shutter-Bildqualität etwas hochwertiger. Aber Wunder darf man sich somit zumindest bei 8K nicht erwarten. - P.S.: Die mäßigen Werte und Unterschiede zur Fotografie liegen daran, dass viele Stacked Sensoren bei Video (im Gegensatz zu Foto) nicht den schnellen sogenannten 'multi-line readout' verwenden, bei welchem mehrere Zeilen gleichzeitig ausgelesen werden.
32-Bit-Audio wird nicht angeboten.
Es gibt keinen Time-Code-Sync.
Shutterangle scheint ebenfalls zu fehlen.
Es werden keine anamorphotische Aufnahme-Varianten angeboten.
Mehrfach erwähnt Canon in seinen eigenen Fußnoten Dinge wie: Ist die interne Kameratemperatur zu hoch, wird die maximale Aufnahmezeit reduziert.
Mindestens zwei Tester stellten bereits erste Überhitzungsprobleme fest. - Das Thema dürfte sich sowieso zum 'Elephant in the Room' entwickeln, nach dem marketing-technischen Fiasko bei der Einführung der R5 Mark I, obwohl es nachträglich weitgehend behoben wurde.
Nach wenigen Tagen kritisierten Tester und Analysten bereits, dass die Aufnahmedauer in manchen Video-Modi durch den zusätzlichen teuren Griff (CF-R20EP - eigentlich nur ein Akku-Behältnis / Container) mit eingebautem Lüfter die Aufnahmedauer nur insignifikant (oft nur wenige Minuten) erhöht.
Bitte beachten Sie: Viele der hier angegebenen Video-Kritikpunkte können per Software - also Firmware-Update - leicht nachträglich optimiert respektive korrigiert werden. Bisher hat Canon das bei seinen neuen spiegellosen Kameras auch getan.
Verfügbarkeit und Preise
In den USA soll die R5II ab dem 20. August (zumindest in kleinen Stückzahlen) verfügbar sein. Normalsterbliche Amateure in Europa werden bis Ende August warten müssen.
Die EOS R5II-Kamera orientiert sich an der Nikon Z8 sowie der Sony A1. Da Canon zudem als Marktführer agiert und überdies einige Spielereien zusätzlich in die R5II einbaut, war von einem hohen Preis auszugehen.
In den USA kostet die EOS R5II 4.299 US$ (im Juli 2024 waren dies 3.930 Euro). Das waren dennoch immerhin 400 Dollar mehr als der Vorgänger (R5 Mark I) bei seiner Markteinführung kostete.
In den USA orientiert sich der Preis an Sony. Die USA sind der Hauptmarkt, der heftig umkämpft wird.
In den USA gibt es ein Kit mit dem RF 24-105mm F4 L IS USM für 5.399 Dollar (im Juli 2024 waren dies 4.940 Euro).
In Europa kostet sie 4.799 Euro. Canon ist fast immer teurer als Sony und Nikon.
Ferner wird es ein Kit der EOS R5 Mark II mit dem RF 24-105 F4 L IS USM für 6.099 Euro geben.
Beide Preise sind zwar wirklich hoch, aber immerhin waren es 'nur' noch durchschnittlich ca. 23% Melkkuhzuschlag für Deutschland.
Der AKKU LP-E6P kostet 119 Euro.
Markteinschätzung Canon R5II
Die Zielgruppe sollte jedem ganz klar sein: Es handelt sich um reiche Amateure mit hohen Ambitionen, sie sich so etwas gönnen, sowie Berufsfotografen mit hohen Ansprüchen, die durch Ihre Arbeit Geld verdienen und die Kamera vom Finanzamt teilfinanziert erhalten.
Bei Fotostilen zielt man auf alles ab - quasi die eierlegende Wollmilchsau.
Bei der Beurteilung der Canon R5II muss man zwei Bereiche deutlich unterscheiden:
Video
Im Bereich Video handelte es sich 2024 bei der R5II um eine signifikante Weiter-Entwicklung im 4K- und 8K-Bereich. Ohne Zeitbegrenzung und mit Überhitzungsschutz dank optimierter Wärmeabfuhr wird dies ein Erfolg im Bereich Video - trotz des auf den ersten Blick hohen Preises. Aufgrund des schwenkbaren rückwertigen Displays gilt dies nicht nur für Kameraleute, die hinter der Kamera stehen, sondern auch für Einmann-Vlogger.
Da die Kamera - inklusive Bildstabilisierung - so vieles intern bietet, kann man sie auch viel leichter in schwierige Veranstaltungen hineinschmuggeln, in die man mit großem Video-Gerät keinen Zugang erhielte. - Anmerkung: Bereits die professionelle C300 von Canon ist ohne erforderliches Zubehör fast 3-Mal so groß.
Es muss jedem Anwender aber klar sein, dass die vielfach teureren Profi-Video-Kameras in Einzelpunkten für längere Filmproduktionen durchaus Vorteile zeigen (siehe z.B. die 4K-Video-Kamera X300 Mark III von Canon für fast 12.000 Euro).
Trotz aller Verbesserungen ist die R5II keine Profi-Video-Kamera für stundenlange Filmproduktionen, sondern eine hybride Kamera - eine Fotokamera mit herausragenden Video-Eigenschaften. Mit anderen Worten: Die R5II ist 2024 bei Canon (abgesehen von der R1 mit 4K und 6K) die einzige Fotokamera für Fotografen und Videografen mit extrem hohen Ansprüchen auf beiden Feldern Foto und Video. D.h. es ist wie bei der Sony A1 und der Nikon Z8 die einzige Kamera, die man zukünftig (für beides) noch herumschleppen muss.
8K-Video ist bei Canon nur mit der R5II mit diesen Leistungswerten erzielbar. Dieses Modell R5II ist für Videospezialisten gedacht.
Man sollte jedoch die Folgekosten beachten: Um 4K- oder 8K-Video (vor allem im RAW-Format) nutzen zu können, benötigen Sie einen komplett neuen Hochleistungs-PC. Da sollten Sie unter 5.000 Euro für den Tower und nochmals 3.000 Euro für den passenden Monitor respektive für den passenden ebenfalls an den PC anschließbaren Fernseher nicht anfangen.
Aber selbst dann ist die derzeit verfügbare Software derart schlecht programmiert und folglich langsam, dass Sie Stunden bis Tage zum Rendern langer Filme benötigen werden.
Da man bereits für 1 Stunde mit 4K-Video 60p bis zu 1 TB an Festplattenspeicher benötigt, sollten Sie sich auch ausreichend externen Speicherplatz für die Datensicherung anschaffen. Während man einzelne externe Festplatten mit bis zu 22 TB relativ preiswert erhält, wird alles darüber nicht nur teuer, sondern meist auch technisch für Laien nicht ganz trivial.
Auch auf die Gefahr hin, dass jetzt vielen die Kinnlade herunterfällt und dann der Mund in der Sperre offen bleibt. Persönlich halte ich den Preis für die gebotene Leistung für angemessen. Schauen Sie sich einfach einmal an, was für derartige Leistung im reinen Video-Bereich verlangt wird. Da sind Sie schnell ein Vielfaches los - ohne Objektive und Zubehör.
Allerdings wird auf viele Anwender auch noch einiges Zubehör direkt für die Video-Kamera hinzukommen: externe Mikrofone, Ohrhörer, evtl. sogar Gimbal oder Spezialstative etc., wenn man unter allen Bedingungen wirklich hochwertige Videos aufnehmen will.
Dennoch wird das Modell 2024 im Video-Bereich ein Erfolg, da sich neben Berufsvideografen für ihre Alltagsarbeit auch zahlreiche Reiche die R5II als Statussymbol im Bereich Video zulegen werden.
Sachlich muss man (wie bei den meisten neuen Kameras) festhalten, dass es sich bei fast allen Verbesserungen der R5II um Vorteile überwiegend für den Videobereich handelt.
Den anderen Canon-Anhängern mit höchsten Video-Ambitionen wird ebenfalls nicht viel übrig bleiben, da Canon derzeit außer der R5II nur die R5 sowie die R5C als halbwegs vergleichbares Modell anbietet.
Bei 8K-Video kann man festhalten, dass die R5II derzeit die beste Video-Kamera von Canon unterhalb der professionellen Cinema-Serie darstellt.
Foto
Die etwas höhere Leistung bei der Serienbildgeschwindigkeit wird sicherlich manche Fotografen ansprechen.
Ebenso kann der nochmals verbesserte AF mit dem hochwertigen elektronischen Sucher manche Fotografen zu dem Modell verführen.
Die nochmals verbesserte Ausgestaltung des Gehäuses wird sicherlich auch hilfreich sein.
Hinzu kommen einige technische Neuerungen / Spielereien, welche manche technikaffinen Fotografen zum Kauf verleiten werden.
Insgesamt liegen die Vorteile gegenüber dem Vorgängermodell R5 (Mark I) jedoch in der Fotopraxis auf Randbereichen, welche die meisten Fotografen eher selten nutzen.
Und ein klares Nein: Gleichgültig, was viele Influencer erzählen, die R5II bietet keinesfalls dasselbe wie die R1. Die R5II mag eine Ergänzung zur R1 sein, aber definitiv kein gleichwertiger Ersatz.
Aussichten
Derzeit sehe ich keinen großen Haken an der R5II. Canon hat auf die eigenen Kunden und deren Wünsche geachtet. Ferner hat man vieles eingebaut, was die Mitbewerber seit der Markteinführung des Vorgängergerätes R5 Mark I im Jahr 2020 herausgebracht haben.
Das wird dennoch kein großer Erfolg für Canon. - Das Hindernis liegt nicht in der zweifelsfrei hochwertigen R5II, sondern vor allem in der bereits vorhandenen R5 Mark I:
Die Canon R5 war 2020 im Bereich Fotografie ein unglaublicher Durchbruch. Die R5 war damals epochal. Es war die erste wirklich brauchbare spiegellose Kamera von Canon. Sie bot bereits damals vieles, was man sich nur wünschen oder nicht einmal vorstellen konnte.
Hinzu kam, dass man aufgrund der damals übertriebenen Kritik im Video-Bereich die selbst eingebauten Beschränkungen durch zahlreiche Firmware-Updates wieder entfernte, sodass die R5 Mark I auch heute noch die meisten Fotografen und viele Videografen vollauf zufrieden stellt.
Hinzu kam die Canon R5C, welche im Video-Bereich noch immer eine Spitzenkamera ist.
Ferner gab es 2020 noch keine Canon R3 oder die neue Canon R1. Damals mussten alle zur R5 Mark I greifen, was deren langjährigen Erfolg und anhaltend hohe Nachfrage miterklärte.
Selbst, wenn seit spätestens 2018 jedem Branchenbeobachter klar sein sollte, dass Geld für die übrig gebliebenen wohlhabenden Fotografen keine Rolle mehr spielt, wird der deutlich höhere Preis der R5II viele Fotoliebhaber doch trocken durchschlucken lassen. Zumindest werden sich viele Kaufwillige das dann doch noch einmal überlegen und die dafür erhaltenen Vorteile gegenüber der R5 (Mark I) nachprüfen sowie überschlafen. - Denn so ganz langsam diffundiert meine jahrelange Kritik an neuen Kameras als überwiegende Video-Kameras durch.
Zahlreiche Foto-Interessenten werden folglich diesen Vergleich der R5II mit der R5 (Mark I) unter dem Strich mit einem (für sie persönlich) negativen Preis-Leistungs-Verhältnis der R5II abschließen.
Beim kommerziellen Erfolg geht es meines Erachtens somit nicht um die (eher technischen) Fragen, wie hochwertig die R5II ist. Sie stellt 2024 das neue Standardmodell bei Canon im Bereich Vollformat dar. Sondern es geht eher darum, um wie viel übertrifft diese R5II die Leistungen der bereits vorhandenen sehr hochwertigen R5, respektive Canon R5C?
Auch für den Foto-Bereich muss festgehalten werden, dass zu der bereits teuren Kamera noch sündhaft teure neue Objektive angeschafft werden müssen, um das Potential der Kamera wirklich auszureizen. Von lichtschwachen Kit-Objektiv, wie dem Canon RF 24-105 mm F4-7.1 IS STM kann ich für die R5II nur abraten. Das dazu passende Kit-Objektiv sollte schon das RF 28-70 mm f/2L USM mit durchgehender Blende f2 sein. Aber am besten sind natürlich die sündhaft teuren Festbrennweiten. Und diese Gesamtausrüstung wird dann nicht nur teuer, sondern auch groß und schwer. Auch für Canon gilt: Hohe Bildqualität hat ihr Volumen, Gewicht und Preis. Das ist einfache Physik.
Das Haupthindernis für einen langfristig durchschlagenden Markterfolg sehe ich allerdings darin, dass die Wirtschaftslage insgesamt eher mäßig ist. D.h. die Nachfrage nach derartigen Modellen liegt heute tiefer als früher und wird nach Weihnachten 2024 zu einem (vermutlich von vielen unerwarteten) Einbruch der Verkaufszahlen führen.
Das Vorgängermodell R5 Mark I wird vermutlich noch lange Zeit parallel und deutlich preiswerter verkauft werden. In den USA betrug der Straßenpreis Mitte Juli nur ca. 2.500 US-Dollar. Vor allem für viele Fotografen wird dieses keineswegs veraltete Modell ausreichen - insbesondere, weil der Preisunterschied es für die meisten Fotostile attraktiv macht. In Deutschland war die R5 Mark I Mitte Juli 2024 neu auch für unter 3.200 Euro erhältlich.
Hinzu kommt, dass die R5II kaum Fotografen aus dem Lager von Sony oder Nikon abziehen kann. Die wenigen Vorteile erzielen nur bei wenigen Interessenten eine Wirkung. Erstens wechseln Fotografen aufgrund ihrer umfangreichen Ausrüstung rund um das herstellerabhängige Kamerasystem nicht so häufig den Anbieter. Zweitens ist die Sony A1 in einigen Bereichen technisch überlegen. Drittens sind die meisten noch übrig gebliebenen Nikon-Kunden treu und mit der Nikon Z8 nicht unzufrieden.
Es könnte somit auch im Mittelfeld / Standardbereich ein Gut-genug-Effekt eingetreten sein. - Sinnvoller wären laut einigen Analysten nun wirklich andere Dinge, wie die von Smartphones schon lange gebotenen Sicherheitsaspekte und (jederzeit problemlos funktionierende) mobile Kommunikation.
Auch die Zielgruppenbestimmung scheint nicht perfekt gelungen zu sein: Einerseits wird die R5II extrem breit vermarktet als Kamera für jeden (Amateure sowie Berufsfotografen) und für alle Zwecke / Foto- und Video-Stile. Andererseits zielen die beworbenen technischen Details eindeutig auf Sport- und Wildtierfotografen, welche schnelle Bewegungen aufnehmen wollen. Bereits der (vor allem in Europa hohe offizielle) Preis macht sie eher zu einer teuren Kamera für wenige.
Angesichts der besonderen Leistungen der R5II bei der Sportfotografie sehen viele sie als harte Konkurrenz für die ältere R3. Denn die R5II bietet fast überall nur Vorteile gegenüber der R3 bis hin zum Preis. Andere sehen die R5II sogar als Konkurrenz für die sehr teure und vor allem große sowie schwere R1. - D.h. Canon macht sich mit der R5II eher bei eigenen Modellen Konkurrenz.
Vor allem fielen erste Testergebnisse ernüchternd aus: Die R5II konnte in einigen Bereichen nicht einmal mit deutlich älteren Kameramodellen der Konkurrenz mithalten. Das war bisher kein Leapfrogging der R5II (Froschhüpfen, bei dem man alle Mitbewerber überflügelte). Siehe hierzu den Kommentar.
Hinzu kam in den USA die Preiserhöhung von 400 US-Dollar gegenüber dem Vorgängermodell. Die USA als Kernmarkt der Fotografie und Videografie wurde seit vielen Jahren mit Dumping-Preisen hofiert. Selbst die R5II kostete zum Dollar-Euro-Kurs im Juli 2024 umgerechnet nur 3.930 Euro gegenüber 4.799 Euro in Deutschland. Aber das Murren in den US-Foren etc. war erstaunlich groß, dass Canon in den USA den Preis erhöht hatte, während Nikon mit der Z8 eine sehr ähnliche Kamera signifikant billiger anbot. Zwar versuchten viele das zuerst mit der Inflation zu rechtfertigen, was jedoch nachweislicher Unsinn war, denn Nikon bot seine Kamera trotz Inflation preiswerter an. Nach ein paar Tagen relativierten zahlreiche Influencer und auch offizielle Fotozeitschriften ihre unhaltbaren Aussagen etwas. Das war ein weiteres Symptom dafür, dass der wirtschaftlich boomende US-Markt inzwischen unerwartet nicht nur preisbewusst, sondern sogar preiskritisch geworden war.
Zukunft: Bereits 2013 schrieb ich in meinem Artikel über die Zukunft der Fotografie, dass diese eindeutig bei Video liegt. Fotografen sollten sich diesen Artikel nun endlich durchlesen. Denn das ist eine Video-Kamera, mit der man auch noch fotografieren kann. Viele Bilder je Sekunde benötigt man im Grunde nur für Video.
Deutsche und englische Herstellerinformationen - Canon zur R5II
Canon EOS R5II (USA - Englisch). Wie immer geben die Hersteller in den USA mehr und andere Daten preis, sodass sich ein Blick darauf lohnt.
Hier viel übersichtlicher die US-Daten der Kamera-Technik in einem PDF -Englisch. - Einen Blick darauf kann man jedem Deutschen nur empfehlen, da das PDF darlegt, wie ergonomisch, übersichtlich und didaktisch gekonnt man in den USA komplizierte Daten für jeden verständlich darstellt. - Dort wird allerdings auch ersichtlich wie viele einschränkende Fußnoten Canon bei fast jedem Einzelpunkt anbringt.
Englisches Online-Handbuch: User Manual R5II - Englisch. - Hinweis: Das Online-Handbuch wird oft verändert, um es aktuell zu halten - vor allem bei neuen Firmware-Updates.
Wie so oft ist das deutsche Handbuch noch nicht publiziert. Vermutlich ab 20.08. verfügbar: Handbuch EOS R5II Deutsch.
Canon EOS R5 Mark II Review: Canon’s Most Capable Do-It-All Camera - PetaPixel, Englisch, 24.08.2024. Fazit: Sollten Sie sie kaufen? Ja. Die R5 Mark II ist einfach zu lieben und wird eine vielseitige Kamera für viele verschiedene und anspruchsvolle Arten der Fotografie sein. Zur Fotografie gehört mehr als die technischen Daten auf dem Papier und die R5 Mark II ist im Außeneinsatz eine wahre Freude. Jede mit Fakten untermauerte Kritik an der Kamera wird lächerlich gemacht.
The Canon EOS R5 II's Dynamic Range Performance Is Complicated - PetaPixel, Englisch, 19.08.2024. Nein, die Messergebnisse aus den Laboren sind ganz einfach zu verstehen: Der Dynamikumfang der R5II ist schlechter als bei der Vorgängerin und bei den Mitbewerbern.
Tester auf der ganzen Welt stellten fest, dass es mit Akkus von Drittherstellern massive Probleme in der neuen EOS R5II gibt.
Laut PetaPixel dementierte Canon, dass die Firma absichtlich eine technische Sperrvorrichtung für fremde Akkus in die Kamera eingebaut hätte.
Allerdings gilt es bei derartigen offiziellen Verlautbarungen der Kamerahersteller seit Jahren 'dutzende einschränkende Fußnoten' zu beachten: Akkus von Drittherstellern funktionieren tatsächlich nicht, weil man neue Funktionen in die Kamera eingebaut hat, welche eben exakt jene neuen sündhaft teuren Original-Akkus von Canon erfordern.
Abgesehen davon, dass nicht nur ich bei modernen Kameras aufgrund der höheren Kompatibilität und vor allem längeren Ausdauer sowie insgesamt Lebensdauer der Akkus die Original-Akkus empfehle, wurde hier wieder ein generelles (Image-)Problem sichtbar: 'Wer einmal angefangen hat, zu lügen, und andere z.B. bei Objektiven mit Rechtsanwälten rigoros auszuschließt, dem glaubt man später nichts mehr.'
Kurzum: Vertrauen ist eine binäre Funktion - Wie ein Lichtschalter. Man hat Vertrauen, oder man hat kein Vertrauen. Wer das Vertrauen der Kunden verliert, darf sich nachher nicht wundern, wenn jene keines mehr haben. 'Ein bisschen Vertrauen' darf man angesichts des inakzeptablen Fußnoten-Marketings aller Firmen nicht mehr erhoffen.
Siehe dazu auch das Video, das den Test als erstes belegte.
Canon EOS R5 II: video detail levels impress - DPReview, Englisch, 09.08.2024. 8K60P HQ kann wie das daraus gewonnene 4K30P überzeugen. Aber 8K RAW 30 und 60P (RAW Lite) benötigen beim C-Log-2 viel Nacharbeit, um die Qualität zu erreichen. 4K S-RAW ist Line-skipped, verschlechtert also die Bildqualität und bietet zudem keinen Vorteil durch einen geringeren Rolling Shutter-Effekt. Zudem waren die Auslesegeschwindigkeiten des Sensors bei Video langsamer als bei Foto, was den Rolling-Shutter-Effekt im Video erhöht.
Canon EOS R5 II studio scene shows expected speed/DR tradeoff - DPReview, Englisch, 06.08.2024. Fakten: Geringerer Dynamikumfang sowohl mit mechanischem als insbesondere mit elektronischem Verschluss als beim Vorgänger (R5 Mar I) - und als beim Konkurrenzmodell Z8.
The Canon R5 II's New Stacked Sensor Comes with a Dynamic Range Penalty - PetaPixel, Englisch, 06.08.2024. Das größte Online-Foto-Fachmagazin der Welt, das kein noch immer eigenes Test-Labor besitzt, schreibt von DPReview ab. Dennoch räumt man den geringen Dynamikumfang ein. Aber - wie immer - beschwichtigt man: Viele Fotografen würden das kaum erkennen und viele Kunden würden es sogar gerne hinnehmen.
How the Canon EOS R5 II Compares to Its Peers Spec for Spec - PetaPixel, Englisch, 17.07.2024, Englisch. - Vergleich mit der Nikon Z8 und der Sony a7RV, weil jene in den USA derzeit 3.500 US-Dollar kosten (merkwürdige Logik). Jedoch bleibt alles ziemlich vage, weil man in den wenigen Stunden kaum etwas mit den Vorserienmodellen austesten konnte.
The New Canon EOS R5 Mark II Aims to be Canon's Best Hybrid Camera - PetaPixel, 17.07.2024, Englisch. Die R5 sei eine Kamera für ambitionierte Amateure, Berufsfotografen und Medienschaffende / Influencer (enthusiasts, professional photographers, and content creators).
canonrumors - Laufend alle neuen Gerüchte und Nachrichten zur R5II auf Englisch.
canonwatch - Laufend alle neuen Gerüchte und Nachrichten zur R5II auf Englisch.
Videos
Warn-Hinweis: Sowohl bei der R1 als auch der R5II werden von fast allen Influencern (oft zahlreiche) falsche technische Daten angegeben. Selbst falsche Preise für Kameramodelle und Zubehör werden genannt. Auch in den technischen Listen der Fotohändler finden sich zahllose Fehler. Überprüfen Sie deshalb alle derartigen Angaben bitte immer bei Ihrem nationalen Händler. Aber auch dort finden sich Unterschiede (Fehler?) z.B. zwischen den Angaben Canon USA und Deutschland.
Was ich bereits am ersten Tag der Vorstellung anhand der technischen Daten bemängelte, fiel Wochen später (nachdem sie bei mir nachgelesen hatten) auch anderen auf: Das CFexpress-Kartenfach der R5II ist auf sehr kleine, alte Speicherkarten beschränkt. Wie bei der 4 Jahre alten Vorgängerin können maximal 2 TB-Karten verwendet werden.
Er glaubt, dass man dies per Firmware nachrüsten kann. Aber da bin ich unsicher. Denn dazu muss die gesamte Hardware Prozessor, Motherboard-Bandbreite, Karten-Controller etc.) müssen das auch liefern können.
Andere Hersteller unterstützen größere Speicherkarten seit Jahren. Und die Speicherkarten über 2TB sind schon vorhanden.
Ferner fordert er zwei identische (also Dual) CFexpress-Kartenfächer in der Nachfolgeversion R5III. Korrekt gelesen - III. Viele Influencer sind schon bei der Nachfolgerin. Denn die Mark II kann sie nicht wirklich überzeugen.
Die Unterschiede der Z8 zur R5II wären gering und nur in Einzelfällen messbar. Dabei bezieht er sich auf publizierte Testcharts des chinesischen Testers E8M_8888 auf Weibo.
Bei aller Beschwichtigung der angeblich 'vergleichbaren' Bildqualität bleibt der Umstand, dass die neuere R5II keine hochwertigeren Bilder liefert. Canon konnte somit bestenfalls aufschließen, aber die ältere Kamera von Nikon nicht überholen.
Ferner weist er darauf hin, dass aufgrund der Rabattschlachten in den USA die R5 Mark I dort 1.300 bis 1.400 US-Dollar preiswerter ist als die neue R5II. - Das erschwert den Absatz der neuen R5II. Die Nikon Z8 wird in den USA im Preiskrieg sogar nochmals billiger angeboten.
Canon R5 Mark II vs R5 - Is it Worth the Upgrade? - Englisch, 08.08.2024. - Influencer, Park Cameras, vergleicht die R5 mit deren Nachfolgerin R5II. Obwohl er als eingeladener Influencer die Vorserienprodukte testen durfte, werden im Video leider eher die Werbedaten verglichen, statt echter Testdaten der Kameras. Alles ist (im Sommerloch) etwas zu optimistisch dargestellt, um den kostspieligen Aufstieg zu rechtfertigen.
'No one will ever tell the truth about Canon' - Englisch, 06.08.2024. - Influencer, Manny Ortiz, antwortet auf die z.T. heftige Kritik an der R5II. - Laut seiner Gegendarstellung wären angeblich alle Kamerahersteller seit 5-7 Jahren ideenlos und würden keine neuen Technologien mehr anbieten. - Wirklich? - Bei manchen Behauptungen vergaloppiert er sich komplett: 'Kameras würden billiger.'
The R5C is beating the R5MK2 when it comes to video. Badly! - Englisch, 06.08.2024. - Influencer, Hugh Sweeney, der überwiegend Videos filmt, vergleicht die video-zentrierte R5C mit der neuen R5II. Er ist aufgrund seiner zweijährigen Praxis-Nutzung der R5C der Meinung, dass jene weiterhin für Video die hochwertigere Kamera im professionellen Bereich sei. - Aber faktisch vergleicht er eher Werbebroschüren und technische Daten, da er die neue R5II nicht besitzt. Er weist darauf hin, dass Berufsvideografen selten den Autofokus verwenden, sondern eher manuell fokussieren. D.h. für den hochwertigeren Autofokus in der R5II werden nur wenige umsteigen. Jedoch wünschen sie viele Berufsvideografen C-Log 2 und einen größeren Akku für die R5C Mark II. Allerdings kann man bereits heute mit der alten R5C C-Log 2 aus dem RAW-Datei mit bestimmten Einstellungen (z.B. in Davinci Resolve) herausziehen.
Er wies als einer der ersten Anwender darauf hin, dass Fremd-Akkus von Drittherstellern nicht mehr in der R5II funktionieren. Daraufhin trat dieses Video eine Lawine der Empörung im Netz los, die zu einem weiteren Image-Schaden bei Canon führte, weil man der Firma Vorsatz unterstellte. Siehe oben den Artikel dazu mit Dementis, Erläuterungen etc.
Als Influencer erhielt er seine angeblich offizielle Serien-Kamera sehr früh. Er weist sogar explizit darauf hin, dass diese Kamera - auch in den USA - nicht vor dem 20. August hätte verkauft oder ausgeliefert werden dürfen. - So viel zu dem Thema 'Alle Menschen sind gleich, aber manche sind gleicher'.
Der neue Akku liefert nun 8,4 Volt, während der alte nur 7,2 Volt Spannung lieferte. Physikalisch erklärt bereits dies einige der geschilderten Probleme mit alten Akkus oder Akkus der Fremd- / Dritt-Hersteller.
Bei ihm startete die R5II mit Fremd-Akkus nicht einmal, während die R5 Mark I problemlos damit arbeitet.
Bei ihm funktionierte auch der zusätzliche Akku-Hochkant-Griff nicht, selbst, wenn er einen Original-Akku von Canon einsetzte. Sobald auch nur ein Fremd-Akku verwendet wird, blockiert die Kamera komplett.
Er kommt nun als Brillenträger mit dem Augen-gesteuerten Autofokus-System im Sucher besser klar, als auf seiner R3. Aber es funktioniert auch auf der R5II noch immer nicht perfekt für Brillenträger. Sogar nach vielfacher Kalibrierung wandert der Fokuspunkt oft unerklärlich ab.
Er lobt den Tier-Autofokus der R5II bei Vögeln, den er ausprobiert hat mit 500mm Brennweite. Der Autofokus ist treffsicherer als derjenige in der R3.
Aber das Rauschen der R5II bei seinen Vergleichs-Aufnahmen (in RAW) im Supermarkt lassen die R5II schlecht aussehen. Hohes Rauschen und 'zerfallende' Schriften bei höheren ISO-Zahlen lassen die R5II deutlich gegen die R3 verlieren. Auch weitere ISO-Tests im eigenen Studio zeigten, dass die R5II über ISO 10.000 drastisch an Bildqualität verliert.
Canon R5 Mark II UNBOXING: Is Anything MISSING?! - Englisch, 04.08.2024. - Influencer, Jared Polin. Er hat offenbar als privilegierter Canon-Influencer extrem früh bereits eine Produktionskamera erhalten. Er zählt auf, was in den USA alles im Karton enthalten ist. U.a. findet sich ein Akku-Ladegerät. Ein gedrucktes Handbuch fehlt - wie heute üblich. Ferner demonstriert er, wie schwer der Deckel für den Blitzfuß zu entfernen ist.
Canon #1 Spot Slipping! - Englisch, 31.07.2024. - Influencer, Tony & Chelsea Northrup - Zusammenfassung der weltweiten Kritik an der R5II und der R1.
EOS R5 mark II - Clog 2 Color Grading Test + Sample Download by @MocFilmmaker - Englisch, 28.07.2024. - Vietnamesischer Influencer, MocFilmmaker. - Er liefert vor allem seine Beispielfilme als Rohdaten (C-Log 2) zum Herunterladen und selbst graden an. - Vorsicht: das sind Filme von der Vorserienkamera. Anhand dieser beeindruckenden Film-Beispiele stellten andere Tester eine sehr große kreisförmige dunkle Stelle in der Mitte des Sensors fest, deren Ursache (Fehler am Objektiv?) derzeit unklar bleibt. Ferner zeigen manche Filmsequenzen erstaunlich viel Rauschen / Körnung und auch etwas Flackern / flackernde Artefakte.
Er hält die neuen Autofokus-Systeme in der R1 und der R5II allen anderen Kameramodellen für überlegen.
Er legte die Wechselfunktion des Autofokus' auf eine Taste und konnte so ggf. schnell die Priorisierung / den AF-Modus wechseln. Damit ist der (rein theoretische) Einwand von Tony Northrup bereits widerlegt.
Er benennt drei Felder, die fehlen (könnten), um aus der R5II einen für alle Anwender sinnvollen Aufstieg / Umstieg von der Vorgängerin R5 Mark i zu machen.
Der Jello-Effect, IBIS-Wabble - das Wackeln im Hintergrund des Videos und vor allem in den Ecken - dort besonders mit Weitwinkel-Objektiven (insbesondere unter 20 mm Brennweite). - Eventuell wird dies durch das neue 'Coordinated Control Image Stabilization' behoben, um die Verwacklungen bei handgehaltenen Aufnahmen zu korrigieren oder zumindest abzumildern.
Für ihn ist die R5II eine auf Video zentrierte Kamera.
Das zweite Problem der R5 Mark I war immer das in den Tiefen 'schmutzige' und verrauschte C-Log 3. Mit C-log 2 und einem größeren Dynamikumfang des Sensors könnte das behoben sein.
Auch sonst wurden sehr viele Dinge im Video-Bereich optimiert: Mehr Video-Formate und viele Einstellungen bis hin zu Auto-Levelling (Horizontausgleich). Da diese neue R5II bereits so vieles von der R5C übernommen hat, vermutet er keine weitere R5CII mehr.
Er hält die R5II für die erste (kleine) Video-Kamera von Canon, bei der man nicht zum Schutz der teuren Cinema-Produktlinie absichtlich Funktionen gestrichen oder eingeschränkt hat.
Er bemängelt den in den USA hohen Preis, obwohl er deutlich unter allen Preisen weltweit liegt.
Er zählt die Verbesserungen der R5II gegenüber der Vorgängerin R5 Mark I auf, welche den teuren Aufstieg seiner Meinung nach rechtfertigen. Es handelt sich um viele Detailverbesserungen, welche die bereits guten Leistungen der R5 Mark I abrunden.
Auch ihm fiel auf, dass sich zahlreiche Influencer / Tester gegenseitig widersprechen und sogar den offiziellen Canon-Daten widersprechen.
Er will - als Canon-Videograf - auf jeden Fall zur R5II aufsteigen, weil er zu viel Geld verdient und (wie in einem früheren Video bereits erklärt) sein Steuerberater will, dass er das Geld noch im Sommer für neue Hardware ausgeben muss, um Steuern zu sparen. Er hat die Kamera deshalb auch sofort blind vorbestellt. Aber er verwechselt die Autofokus-Leistungen. Auch er wusste bei Erstellung seines Films offenbar noch nicht, dass die Verbesserungen des AFs sich fast ausschließlich auf den Fotobereich beziehen und nicht für Video zur Verfügung stehen.
Er hat sich die R5II blind vorbestellt, da er auf den niedrigen US-Preis nochmals über 400 US-Dollar (10%) Preisnachlass erhält.
Jedoch kritisiert auch er den Nutzen der KI-unterstützten Funktion Entrauschung. Er sieht keinen Anwendungszweck und somit keinen Nutzen. Upscaling, welches laut ihm nur mit JPEGs funktioniert, vervierfacht einfach nur die Datei, worin auch er keinen Vorteil sieht.
Er sieht die Personalisierung der Reihenfolge des Autofokus' kritisch, da man nicht auf Ausnahmen eingehen kann: Wenn z.B. bei einer Hochzeit nicht die priorisierte Braut oder der auf dem zweiten Platz gesetzte Bräutigam, sondern ein Gast etwas Lustiges macht, kann man nicht (schnell genug) umschalten - d.h. nicht auf sie fokussieren. - Doch, wie inzwischen bewiesen.
Ohne die Funktion getestet zu haben, lobt er die Kennzeichnung von angeblich unscharfen Bildern durch die Kamera. - Warten wir die Treffergenauigkeit derartiger Meta-Daten ab. Bisher wurden auch zahlreiche Bokeh-Fotos von Systemen gerne einmal als vermeintlich 'unscharf' 'erkannt'.
Bei Video kritisiert er den alten CFexpress-Kartenstandard und vor allem das zweite SD-Kartenfach, auf dem in zahlreichen Video-Modi keine parallele Sicherungen möglich sind.
Erstaunlicher Weise sind zahlreiche seiner verwendeten Daten schlichtweg falsch: Gewicht der R5II: 746 Gramm (R5: 738 Gramm), also ist sie minimal schwerer (nicht leichter als die Mark I). Auch viele Preisangaben zu den Griffen sind unzutreffend.
Zum Schluss vermutet er, dass es sowieso keine großen Technologiesprünge im Kamerabereich mehr geben wird. - Einwand: Der von Sony 2023 eingeleitete Wechsel zu Global Shutter wird ein großer Technologiesprung sein, den auch jeder Anwender in der Praxis spüren wird.
Insgesamt erzählt er viele Vermutungen, ohne wirkliche Tests.
Einer der vielen Enttäuschten. Er ist Canon-Kunde und besitzt u.a. 4 spiegellose R-Modelle.
Einerseits zählt er wichtige Punkte auf. Aber andererseits kann er - wie viele andere - nicht einmal korrekt zählen: 2020 bis 2024 sind 4 Jahre, nicht 5. Die R5II folgte 4 Jahre nach der Vorgängerin R5 Mark I. - Ein reicher Influencer, der sich nebenbei regelmäßig auch den neusten Tesla mit allem Schnick-Schnack gönnt. Da kommt es auf korrekte Details nicht so an.
Wie so oft flog Canon alle Influencer auf eigene Kosten zum Zielort mit Hotel und 'Wohlfühlpaket': diesmal nach Phoenix in Arizona.
In diesem Video behaupten sie, sie hätten einen Tag Zeit zum Testen gehabt. Hingegen erzählen sie in einem anderen Video, sie erhielten nur wenige Stunden Zeit zum Testen, wobei man auch noch die Sporthalle festlegte, in der fotografiert und gefilmt wurde. Das sind eben schnellredende Influencer, die alles nicht so genau nehmen.
Wie im obigen Artikel gibt PetaPixel viel zu hohe Preise für die Zusatz-Griffe in den USA an.
Vorsicht: Influencer - Peter McKinnon. Auf Video orientierter Testbericht.
Er hat bereits Probleme beim Zählen: 2020 bis 2024 sind nur 4 Jahre nicht 5.
Er erhielt die Kamera von Canon nach Hause geschickt - ein sehr großes Entgegenkommen, das nur ausgewählt zuverlässigen Influencern gewährt wird.
Er erhielt viel sattere Schwarztöne bei wenig Licht als bei der R5 Mark I.
Er stellte keine Verzerrungen des Hintergrundes (Jello / Wabble) bei der R5II mehr fest, wohingegen es bei der R5 handgehalten beim Laufen ein ernstes Problem sein kann.
Er lobt als Videograf die neue Schalteranordnung: Links für den Video-Wähler und rechts für den Ein-Aus-Schalter.
Er hatte trotz großer Hitze (bis 45 Grad Celsius) keinerlei Probleme mit der R5II bei seinen Filmaufnahmen.
Einerseits wünscht er sich mehr Verbesserungen in der R5II - z.B. Global Shutter. Andererseits hat Canon mit der Kamera alle Probleme der Vorgängerin (R5 Mark I) behoben und seiner Meinung nach im Video-Bereich zu den Konkurrenten aufgeschlossen.
Er würde von der R5 auf die R5II bereits wegen Log 2 und der insgesamt hochwertigeren Rauschreduzierung aufsteigen.
Er lobt die Kamera aufgrund des US-Preises von rund 4.000 Dollar.
Auch er hatte nur einen Tag für den Test von zwei Kameras (R1 und R5II).
Er hält das Verhalten bei Rolling-Shutter im elektronischen Verschluss für sehr gut. Er attestiert der R5II dieselbe hohe Qualität wie bei der R3.
Der sogenannte Jello-Effect (das Wackeln im Hintergrund) ist zwar noch erkennbar, aber deutlich geringer als bei der R5 Mark I.
Er schätzt den Vorteil der 30 gegenüber 20 Bildern in der Sekunde.
Ihm reicht die R5II sogar als Sportkamera aus.
Erst ab ISO 6.400 bemerkte er Rauschen. Aber die Fotos waren dennoch nutzbar.
Bei ihm arbeitete der Augen-gesteuerte AF besser im Landscape-Modus als hochkant. Aber durch weiteres Training des AF-Systems 'lernt' die Kamera und verbessert die AF-Steuerung auch in der Hochkant-Ausrichtung.
Er bemängelte die kurze Ausdauer / Laufzeit der Akkus, weil er auch filmte.
Auch er war in München und konnte die beiden Kameras auf Einladung von Canon einen Tag lang testen.
Als typisch deutscher Influencer zählt er die Kaufgründe und Wechselgründe auf.
Er verwechselt da einiges: Bei der R5II, welche er in der Hand hält, sei der elektronische Sucher angeblich schärfer und detailreicher geworden. - Nein. Bei der R5II wurde das EVF nur etwas heller. Seine genannten Vorzüge treffen nur auf die R1 zu, die er gleichzeitig bespricht und eben miteinander verwechselt.
Leider verwechselt er auch den Eye Controlled AF (Augensteuerungs-Autofokus - Der Fokuspunkt wird durch die eigene Pupille des Fotografen gelenkt) mit Eye-Tracking. Letzteres ist die Verfolgung der Augen und Scharfstellen darauf beim sich bewegenden Motiv (z.B. Sportler) durch die Autofokus-Kameras. Das wird von vielen Fotografen verwechselt.
genial, mega, richtig gut, KI, KI-gestützt etc.
Zahlreiche Details der Marketing-Präsentation hat er schlichtweg nicht richtig verstanden (und auch nicht ausprobiert) wie die Vergrößerung in der Kamera, die faktisch keine Bildverbesserung erbringt.
Auch das Autofokus-System der R5II ist nicht identisch zu dem der R1, weil dazu auch die Geschwindigkeit der beiden unterschiedlichen Sensoren eine Rolle spielt. Beide Kameras besitzen nur ähnliche AF-Systeme, was sich vor allem in der Trefferquote und Präzision zeigt.
Er erklärt u.a. die Personen-Priorisierung an einem Beispiel, wobei er nicht die Person selbst, sondern sogar nur ein Foto der Person dazu abfotografiert. Auch das funktioniert.
Vorsicht: Influencer - ValueTechTV. - Dennoch muss man sachlich festhalten, dass er technisch am meisten von allen deutschen Influencern versteht.
Auch er war in München und konnte die beiden Kameras auf Einladung von Canon einen Tag lang testen. Er gab zu, dass es sich um eine Dreitagesveranstaltung handelte.
Auf seiner EOS R5II war bereits das Firmware 1.0 installiert. D.h. das war bereits der Auslieferungszustand.
Einleitung: Erste echte KI-Kamera, super gut.
Bei der R5II wurden nur sehr wenige Funktionen der R1 'gestrichen'. Beinahe alle Funktionen wurden angeblich übernommen. - Mein Einwurf: Aber es kommt darauf an, wie das im Detail geschieht.
Auch bei ihm dauerte die Rauschreduzierung in der Kamera ca. 8-10 Sekunden.
Er bemängelt, dass die R5II-Kamera 8K60P beherrscht, aber nicht 4K60P oversampled anbietet.
Auch die nur optionale Lüfter-Lösung im Griff zur Kühlung gefällt ihm nicht.
Als Wildtierfotograf besitzt er zwei R5 Mark I und bewertet (trotz des Titels mit der R1) auch eher die R5II.
Er behauptet (jedoch als Einziger), dass die Pre-Buffer-Funktion nicht auf die Zeit, sondern nur auf die Anzahl der Bilder beschränkt sei. Somit könne man je nach Einstellung der Reihenbildgeschwindigkeit auch länger als 0,5 Sekunden vorpuffern. - Das muss noch an Serienmodellen geprüft werden.
Auch er lobt den Eye Control AF II - also die weiterentwickelte Version des durch die Augen (genauer die Pupille) des Fotografen steuerbaren AF-Punktes aus der R3.
Auch er bestätigt die gute Autofokus-Leistung bei wenig Licht und extremem Gegenlicht.
Bei ihm erwärmte sich die Kamera bei Verwendung des Vor-Puffers auch bei der Fotografie deutlich.
Bei ihm erzeugte die R5II beim Fotografieren bei hellem Gegenlicht Banding - störende horizontale Streifen bei Verwendung des elektronischen Verschlusses. Dieses Banding trat nicht beim Filmen auf.
Er gehört zu denjenigen Anwendern, bei denen bereits bei der R3 der Eye Controlled AF (Augensteuerungs-Autofokus - der Fokuspunkt wird durch die eigene Pupille des Fotografen gelenkt) gut funktionierte. Deshalb kam er auch mit dem verbesserten der R5II klar. Jedoch weist auch er auf das erforderliche 'Training' der Kamera hin, damit sich die Kamera auf die eigenen Augenbewegungen des Fotografen einstellen kann.
Seine Video-Tests zeigten weiterhin Rolling-Shutter-Effekte (wie schräge Vertikalen beim Schwenken). Aber sie waren geringer als bei der Vorgängerin R5 Mark I.
Bei ihm benötigte das Upscaling / Hochskalieren eines JPEG-Bildes in der Kamera auf 179 Mega-Pixel nur 5 Sekunden.
Er ist neben dem obigen Influencer Kaula der zweite, der von Canon in München erzählt bekam, dass der Vorgang des Skalierens in der Kamera 'besser' wäre, als mit Software nachträglich am PC, weil die Kamera die Roh-Daten inklusive aller Objektiv-Einstellungen etc. besäße. Deshalb könnte man die Roh-Qualität aus dem JPEG 'rückgängig' machen. Das ist mathematisch und physikalisch nobelpreisverdächtig oder schlicht Unsinn. Denn bei JPEGs handelt es sich um eine extrem verlustbehaftete Kompression auf 8 Bit. Wer daraus wieder rückwärts die 14-Bit original RAW-Datei fehlerfrei herstellen kann, um sie dann zu vergrößern, darf sich gerne bei mir oder Forschungsinstituten wie Max-Planck melden.
Bei ihnen überhitzte die R5II bei 4K (vermutlich 24P oder 30P) nach ca. 49 Minuten - ohne den zusätzlichen Lüfter unten.
Eigentlich lesen sie nur die Spezifikationen vor.
Und am Schluss werden die falschen Preise eingeblendet.
Fazit: I think, the R5 Mark II and R1 are just nice cameras, they are just nice, thats my verdict. That is all you need to know... - Ich finde, die R5 Mark II und die R1 sind einfach hübsche Kameras, sie sind einfach hübsch, das ist mein Urteil. Das ist alles, was Sie wissen müssen... - Also, sofort kaufen.
Vorsicht: Eher auf Video orientierter Influencer - Dan Watson.
Auch er hält die R5II für fast identisch zur R1.
Er behauptet, dass er von Sonnenaufgang bis Mitternacht mit der Kamera arbeitete. Das sind 18 Stunden Test.
Leider sind zahlreiche technische Details falsch: Gewicht, Akku-Kompatibilität, AF-Empfindlichkeit bei wenig Licht, neue AF-Modi für Video, etc. Ferner verwechselt er einiges zwischen R1 und R5II.
Er hatte Action Priority eingeschaltet und wollte dann dennoch registrierte Personen oder andere Personen anvisieren. Dann übersteuert der Autofokus die weiteren Einstellungen. D.h. man muss Action Priority zuerst wieder deaktivieren, bevor man andere Autofokus-Modi verwenden kann.
Bei seinem Testmodell konnte der Augenautofokus aus viel weiterer Entfernung die Augen finden und darauf scharfstellen als bei der R5 Mark I.
Allerdings stellte er bei wenig Licht einen Pumpeffekt (Hunting) des Autofokus fest.
Obwohl er noch im erlaubten Temperaturbereich war, blinkte ständig ein Icon, das Überhitzung anzeigte. Das irritierte und störte ihn.
Er führte einen Überhitzungstest durch, bei dem die R5II sogar vor der R5 Mark I überhitzte. Testbedingungen: 4K24P im Fine Modus, oversampled von 8K in Arizona in der Sonne bei Hitze.
Seine Rolling-Shutter-Tests zeigten, dass die negativen Effekte nun geringer sind als bei der Vorgängerin (R5 Mark I), aber noch immer sichtbar.
Er konnte die RAW-Dateien der Fotos über den Canon-RAW-Konverter zu Tiff oder JPEG umwandeln und sann in Lightroom bearbeiten. Er stellte etwas besseres Rauschverhalten bei wenig Licht und deutlich besseres Rauschverhalten in hohen ISO-Werten fest.
Fazit: Die R5II ist die jack of all trades camera - der Alleskönner, dream camera.
Vorsicht: B&H ist einer der größten US-Fotohändler.
Ganz offensichtlich hatte die Firma frühen Zugang zu den Kameras, um sie privat zuhause zu testen.
Auch er bestätigt die Canon-USA-Aussage, dass der Puffer immer auf 0,5 Sekunden festgelegt ist. Erst danach greift die Einstellung der Bilder: Man erhält die Hälfte der eingestellten Serienbildgeschwindigkeit je Sekunde - also maximal 15 Bilder im Vorpuffer bei der R5II.
Er verwendet den Eye-controlled Autofocus nur für eine einzige überhaupt vorhandene Person. Wo soll dabei der Vorteil liegen? Da wird sowieso immer auf die Augen fokussiert.
Dann demonstriert und erklärt er den gesamten Prozess um die die Priorisierung von gespeicherten Gesichtern. Dabei zeigt er auch, wie man absichtlich diesen Automatismus bei Bedarf übersteuern kann: Man braucht nur ein anderes Motiv auszuwählen, indem man darauf fokussiert (Auslöser halb durchdrücken oder AO-ON-Taste drücken).
Bei KI verwechselte er auch Details und bezeichnet das kamerainterne Upscaling (die Bildvergrößerung) als KI-gestützt, was laut Canon-USA nicht zutrifft.
Fazit: Beeindruckend. - Also, sofort vorbestellen. Er ist schließlich Verkäufer.
Mit seiner typischen Ironie und viel Sarkasmus hält er fest, dass die Kamera sehr teuer ist und diejenigen, welche schon abgewandert sind nicht mehr zu Canon zurückgehen.
Ganz offensichtlich hatte die Firma frühen Zugang zu den Kameras, um sie privat zuhause zu testen.
Wir [als Händler] lieben neue Akkus. Logisch: Nun muss man als Kunde alles neu kaufen.
Sie gibt an, dass der Dynamikumfang der R5II geringer ist als derjenige der R5 Mark I. Aber wie üblich wird behauptet, dass dies sowieso kaum jemand bemerkt.
Auch sie gibt falsch an, dass die Hochskalierung in der Kamera Künstliche Intelligenz verwenden würde, was Canon-USA bestreitet. Offenbar hat sich ein Marketing-Sprecher zuvor in den USA offenbar zumindest missverständlich ausgedrückt.
Viele Nachteile der Kamera werden als angebliche Vorteile für den Kunden dargestellt: Compressed RAW bei Video wäre gut, weil es sich leichter bearbeiten lässt. - Korrekt, aber es ergibt eine geringere Bildqualität. Und man kann eben bei manchen Video-Modi nicht die unkomprimierte Version mit hoher Qualität wählen, weil sie nicht angeboten wird.
damit diese umfangreichen, kostenlosen, wissenschaftlich fundierten Informationen weiter ausgebaut werden können, bin ich für jeden Hinweis von Ihnen dankbar.
Deshalb freue ich mich über jede schriftliche Rückmeldung, Fehlerkorrekturen, Ergänzungen, Neue Informationen etc. Ihrerseits per E-Mail oder Kontakt-Formular.
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