Hinweis zu den unterschiedlichen Namensschreibweisen und Geburts- sowie Sterbedaten: Verwendet wurden Angaben des offiziellen Familienscheins der Schweizerischen Eidgenossenschaft Kanton Glarus sowie Angaben der Familie gegenüber den deutschen Behörden, ferner (sofern nicht anders vorhanden) Angaben der Familie und deren Archive sowie nachrangig dritter Dokumente wie Zeitungen. Die Vornamen fast alle relevanter Personen wurden damals - offenbar auf deren eigenen Wunsch - immer wieder verschieden geschrieben.
Mathias (meist Matthys geschrieben) Brunner wurde 29.05.1873 geboren und stammte als eines von sechs oder sieben Kindern einer Bauernfamilie aus dem kleinen Dorf Elm im Kanton Glarus. Heute handelt es sich um eine begehrte Winterski-Region im Glarner Land. Vor 1900 war es jedoch eine ziemlich abgelegene Gegend hoch in den Bergen, die definitiv nicht sechs Erben auf einem Bauernhof ernähren konnte. Matthys Brunner interessierte sich für das Hotelfach und absolvierte ein Praktikum im Service des Glarner Hofs in der Stadt Glarus im gleichnamigen Kanton. Von dort aus besuchte er eine nahegelegene Hotelfachschule, arbeitete sich talentiert schnell bis zum Hoteldirektor hoch und konnte dann auch seiner Leidenschaft - der Jagd - nachgehen. Er verließ danach seine Heimat Glarus. Laut eines Schriftsatzes seiner Ehegattin (Rosaly Brunner-Baumann) aus dem Jahr 1937 (siehe unten) war er ein frischer junger Mensch, der das Hotelfach im In + Auslande erlernte.
Vermutlich kurz vor 1900 wechselte er nach Basel und wurde dort Direktor des Hotels Le Trois Rois / Dreikönige, einem bereits damals sehr angesehenen und großen Hotel in der neben Genf und Zürich industriell sowie bezüglich der Einwohnerzahl gesehen bedeutendsten Stadt der Schweiz, die am Dreiländereck Schweiz-Deutschland-Frankreich zudem durch die Eisenbahn ein wichtiges Einfallstor in die damals bereits bedeutende europäische Reiseregion Schweiz darstellte.

Die Abbildung oben zeigt Matthys Brunner in jungen Jahren - höchstwahrscheinlich in den 1890er Jahren (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild.

Die Abbildung oben zeigt Rosaly Baumann als Kind (ca. 1880/1) mit dem älteren Bruder Johannes (auch 'Hans' genannt: 1876-1954), der ihr 1911 sehr viel Geld für einen sonst nicht finanzierbaren Umbau des Hotels leihen sollte (Privatarchiv NH s.u.). - Hier das große Bild.
Rosalie Baumann aus Pratteln wurde am 01.04.1878 in Basel geboren. Da sie sich in deutschen Quellen und gegenüber Zeitungen sowie Behörden meist Rosaly schreiben ließ, wird hier die üblichere Variante mit Y verwendet. Die Familie Baumann stammte in weiblicher Linie vom bekannten Schweizer Theologen und Zürcher Reformator Huldreich Zwingli ab. Sie war das zweite von drei Kindern. Sie besaß zwei Brüder: der ältere Johannes Bauman (1876-1954) und Theodor Baumann (genannt Thedy) wurde erst 1891 geboren. Rückblickend aus dem Jahr 1937 beschreibt sie sich selbst in den 1890er Jahren: war ich durch die Verhältnisse meines kranken Vaters ein bescheidenes, fast bedrücktes junges Mädchen.
Dennoch war es ihr schon in jungen Jahren gelungen, zur Etagèren-Chefin (damals Gouvernante genannt) aufzusteigen. D.h. sie war (modern ausgedrückt als Managerin) für eine gesamte Etage / ein Stockwerk des großen Hotels zuständig.

Die Abbildung oben zeigt Rosaly Baumann mit ca. 14 Jahren (Privatarchiv NH s.u.). - Hier das große Bild.
Vor allem bei Rosaly lassen sich diverse Erklärung für die aus dem Englischen und / oder französischen abgeleiteten Schreibweise mit 'y' herleiten. Die Familie gibt an, dass man u.a. aufgrund der 'falschen' Aussprache das Y wählte. Denn der Name mit 'ie' wurde damals oft als 'Rosali ë' ausgesprochen - also mit der Betonung auf dem A in der Mitte und einem separaten E am Ende. Hinzu kamen später Verwechslungen der damals noch häufigen Post zwischen der Mutter Rosaly und der gleichnamigen Tochter, die sich im gleichen Haus wohnend seit den 1920er Jahren zunehmend mit 'ie' als Endung schrieb. Früher war es durchaus üblich, den (erstgeborenen) Kindern die Vornamen der Eltern zu geben.

Die Abbildung oben zeigt Rosaly Baumann in jungen Jahren ca. 1892 (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild.

Die Abbildung oben zeigt Rosaly Baumann in jungen Jahren (ca. 1894) mit dem jüngeren Bruder Theodor (Thedy, geboren 1891)(Privatarchiv NH s.u.). - Hier das große Bild.
Nach kurzer Zeit des Kennenlernens im Hotel drei Könige verliebten sich Matthys und Rosaly. Das Paar heiratete am 31.10.1899. Aus heutiger Sicht wäre dies ökonomisch betrachtet eine ideale Ehe für selbständige Hoteliers gewesen. Aber um 1900 waren bei den meisten Eigentümern jener Häuser Beziehungen oder gar Ehen von Angestellten innerhalb der Firma ('innerhalb einer Arbeitssituation') nicht erwünscht. Rosaly Brunner selbst beschreibt fast vier Jahrzehnte später in einem Schriftsatz rückblickend: dass nicht alles so rosig war, wie es heute ausschaut, + gar oft kommt es vor, dass Kinder keine Ahnung haben [,] was ihre Eltern + Großeltern für Schwierigkeiten überbrücken mussten.
Und weiter: In Basel im Hotel Storchen fanden wir eine Directionsstelle, wo wir beide unsere ersten schweren + bitteren Lehren durchmachen mussten, denn wir kamen in keine guten Hände.
Laut Rosaly Baumann-Brunner blieb man zwei Jahre im Hotel Storchen. Dann übernahm ihr Mann in Todtmoos die Kuranstalt für eine Konkursmasse
. Gemeint ist wohl 'aus einer Konkursmasse'. Aber seine Frau gebar damals die Zwillinge und musste - bei den Eltern lebend - sich zudem um den schwer kranken Vater kümmern. Laut ihren Erinnerungen machte deren damaliger Anwalt und gleichzeitiger Aktionär der Insel-Hotel-AG Dr. Locin die beiden auf den Umstand aufmerksam, dass der ebenfalls erkrankte Graf Eberhard von Zeppelin einen Hoteldirektor suchte
.

Die Abbildung oben zeigt die Werbekarte / Visitenkarte des Director A. Gutzschebauch (Privatarchiv NH s.u.). - Hier das große Bild.
Im Privat-Archiv der Familie NH (ebenfalls Nachfahren der Rosaly Brunner Baumann) fand sich eine handschriftliche Liste der Direktoren des Inselhotels um die Jahrhundertwende. Denn Graf Eberhardt von Zeppelin stellte aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit (zumindest für das Tagessgeschäft) einen Direktor als Entlastung ein. Ab 1890 wird ein Herr A. Gutzschebauch als Direktor erwähnt, 1900 folgte Herr Branen, 1902 Herr Lureich, danach mit unbekanntem Jahr Herr Oswald.
Laut anderen Familienquellen stieg in jener Zeit der Erfinder und Flugpionier Graf Ferdinand Adolf August Heinrich von Zeppelin regelmäßig als Gast in jenem Hotel in Basel ab und eine langjährige Freundschaft zwischen Graf Zeppelin und Brunner begann. Dies war eine Freundschaft, welche bis zum Tode Ferdinand Zeppelins 1917 mit Matthys Brunner anhielt. Der damals bereits berühmte Flugpionier setzte sich offenbar bei seinem Bruder und Hotelbesitzer Eberhard von Zeppelin dafür ein, dass jener das Ehepaar Brunner nach Konstanz in sein Inselhotel holte sowie Matthys Brunner 1903 zu seinem Hoteldirektor machte. Rosaly Brunner beschreibt dies so: In Säckingen trafen sich die Herren [unklar, wer alles gemeint war] + machten gleich einen Vertrag für 3 Jahre. So gingen wir im März 1903 nach Konstanz
.
Die folgenden Bilder aus dem Familienarchiv GG zeigen den Zustand des Hotels und der Insel etwa zu jener Zeit, als Matthys Brunner es als Direktor leitete:

Die Abbildung oben zeigt die Insel um 1900 (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild.

Die Abbildung oben zeigt die 1875 von Eberhard von Zeppelin illegal errichtete Badeanstalt mit 150 Fuß Länge und 33 Fuß Breite, um welche sich Zeppelin jahrelang mit der Stadt Konstanz stritt (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild. Dieses Foto von der Seestraße aus aufgenommen zeigt den Zustand ungefähr zwischen 1875 und 1914. Denn die Badeanstalt war nach dem Ersten Weltkrieg zerfallen und sollte ersetzt werden. Rechts, direkt neben der Hotel-Terrasse, erkennt man die langgezogene hölzerne Badeanstalt und links des Hotels das freistehende Badehäuschen / überdachte Aussichtshäuschen.

Die Abbildung oben zeigt den Innenhof mit Kreuzgang kurz vor 1906 (Privatarchiv GG s.u.) also kurz vor dem Kauf des Hauses durch die Familie Brunner. - Hier das große Bild. Interessant ist das damals dichte Weinlaub an allen Wänden des Parterres und ersten Stockwerkes. Ferner fällt die früher aufwändige parkähnliche Gestaltung des Innenhofes auf, der mit einem Springbrunnen unten in der Mitte damals die Gäste noch zum Flanieren anregte.
Obwohl Eberhard Graf von Zeppelin früher zurecht als 'schwierig' im Umgang galt, schien dies zumindest im Verhältnis zum neuen Direktor Brunner anders gewesen zu sein. Evtl. lag es auch an dem sich verschlechternden Gesundheitszustand Zeppelins, wodurch er sich nicht mehr in das Tagesgeschäft des Hotels einmischen konnte. Auch die Anstellungsbedingungen Brunners waren sehr angenehm für den knapp 30-Jährigen: 500 Goldmark monatlich zuzüglich freier Wohnung und Kost. Mit 6.000 Goldmark Jahreseinkommen 1903 zählte die Familie schlagartig zur finanziellen Oberschicht des Reiches. Zum Vergleich: Ein Arbeiter verdiente vor dem ersten Weltkrieg etwa 1 Mark je Tag - ohne Kost und Logis und hatte zudem viele weitere eigene Aufwendungen zu tragen, welche direkt auf der Arbeitsstelle wohnende Personen nicht hatten. Auch rückblickend beschreibt Rosaly Brunner diese Jahre als: eine schöne, sorgenfreie Zeit
.
Dennoch: so sehr trachteten wir auf ein eigenes Geschäft + Heim.
Das Ehepaar unterbreitete 1907 der Generalversammlung der Insel-Hotel-Aktien-Gesellschaft ein Übernahmeangebot und akzeptierte deren Forderung von 820.000 Mark. Als dies bekannt wurde, überbot die Stadt Konstanz erstaunlich schnell diese Forderung mit einem Gegenangebot von weiteren 100.000 Mark. Es war erneut Ferdinand von Zeppelin - der Hauptaktionär der Familien-Insel-Hotel-Aktiengesellschaft, der sich dafür einsetzte, dass die von der Familie Zeppelin kontrollierte Aktiengesellschaft nach dem Tode seines Bruders Eberhard von Zeppelin 1907 das Hotel auch der Familie Brunner verkaufte, obwohl höhere Angebote (u.a. der Stadt Konstanz) vorlagen. Die von Rosaly Brunner rückwirkend gegebene Begründung scheint das tiefe Zerwürfnis zwischen der Familie Zeppelin (vertreten in der Zeppelin-Insel-Hotel-AG) und der Stadt Konstanz zu untermauern: ... es ausserdem merkwürdig fand[,] von der Stadt dieses Angebot zu erhalten[,] da ein Verkauf der Insel an die Stadt von dieser [gemeint ist damit die Familie Zeppelin und deren Aktiengesellschaft] stets und offen abgelehnt wurde.
Um diesen im September 1907 geschlossenen Vertrag weiter (gegen die Stadt) abzusichern, wurde seine Wirkung auf den 1. Januar 1907 rückdatiert. Ferner beließen sowohl der Hauptaktionär Graf Ferdinand von Zeppelin als auch der Aktionär und Rechtsanwalt Dr. Locin, welche offenbar beide dem Ehepaar Brunner vertrauten und mit ihnen befreundet waren, ihr eigenes Geld in der Firma.

Die Abbildung oben zeigt den Flugpionier Graf Ferdinand Adolf August Heinrich von Zeppelin in jungen Jahren (evtl. im Alter von 21 Jahren) auf einem Ölgemälde 52*42 cm auf Leinwand (Privatarchiv GG s.u.). Sofern die Zuordnung zutrifft, wäre es im Jahr 1859 entstanden. - Hier wird ausnahmsweise kein großes Bild zur Verfügung gestellt, da dieses bisher nie publizierte Abbild sonst sowieso nur sofort gestohlen und illegal weiterverkauft wird. Wer die Nutzungsrechte für seriöse Zwecke erwerben will, kann sich melden z.B. per E-Mail- oder Kontaktformular. - Das Ölgemälde wurde von Graf Ferdinand Zeppelin seinem Freund Matthys Brunner geschenkt und befand sich seitdem im Besitz der Familie.
Dennoch war die Übernahme für die Familie Brunner nicht so einfach, denn man musste neben dem eigenen angesparten Kapital bei der Bayrischen Handelsbank mit einer erstrangigen Hypothek 600.000 Goldmark aufnehmen. So schrieb die offenbar bereits früh für die Finanzen des Hotelbetriebes zuständige Rosaly Brunner in ihrem rückblickenden finanziellen Rechenschaftsbericht Ende 1937 auch: Stolz + glücklich nannten wir uns in unserer jugendlichen Begeisterung 'Besitzer' der unvergleichlich schönen Insel, obwohl nur mit Hilfe fremden Geldes der Kauf zu Stande kommen konnte.
- Trotzdem florierten die Geschäfte in der Vorkriegszeit offenbar derart, dass man diese Hypothek im Laufe der ersten 5 Jahre abbezahlt
hatte. Mit anderen Worten war es zwischen 1907 und ca. 1913 möglich, neben der Zinslast jährlich durchschnittlich 120.000 Goldmark an Gewinn zu erwirtschaften und an die Bank zurückzubezahlen. Die Zinsen lagen vor dem ersten Weltkrieg meist zwischen 3 und 5%. D.h. selbst bei optimaler Kreditwürdigkeit und niedrigstem Zinssatz von 3% wären im ersten Jahr bereits 18.000 Goldmark Zinslast angefallen. - Zudem wurde gleichzeitig massiv in Umbauten investiert jährlich musste wieder Vieles verbessert erneuert + verschönert werden.
- Laut eigenem rückblickendem 'Rechenschaftsbericht' Ende 1937 soll die Gästezahl 1903 bis 1913 bei 14.000 gelegen haben. Vorsicht: Das sind keine Übernachtungen. Ferner ist unklar, wie man 'Gäste' damals zählte: nur die bezahlenden Männer, oder auch die Frauen einzeln, oder sogar die minderjährigen Kinder? - Trotz allem kann man festhalten, dass das Geschäft (laut Eigenauskunft der Betreiberin) damals stabil verlief. Denn auch der 'Umsatz' soll zwischen 260.000 und 300.000 Goldmark jährlich betragen haben. Allerdings bleibt auch hier unklar, was genau gemeint ist: der (Brutto-)Umsatz, der Netto-Gewinn (vor oder nach Steuern) etc. Bei einem Brutto-Umsatz hätte jeder 'Gast' im Inselhotel damals durchschnittlich die Summe von ca. 19-21 Goldmark je Aufenthalt ausgegeben. Dennoch sollte man bei diesen vagen (nach rund 25 Jahren) rückblickenden Zahlenangaben im Hotel- und Gastronomiebereich vorsichtig sein. Denn bei bestenfalls 300.000 Umsatz 120.000 als faktischen Nettoerlös an die Bank abzuliefern, entspräche einer hohen Umsatzrendite von 40%. Diese steigt sogar noch weiter an, wenn man die Zinsen und die zudem gleichzeitig getätigten Investitionen in den laufenden Umbau berücksichtigt. Damit hätte der Erlös bei rund 50% des Umsatzes gelegen. - Angesichts der vorhandenen Preislisten des Hotels vor dem Ersten Weltkrieg wären auch die 19-21 Mark je Gast je Aufenthalt gering. Falls es zuträfe, dann wären viele Gäste nur ein bis zwei Tage geblieben. - Jedoch muss eingeschränkt werden, dass Rosaly Brunner in ihrem mit vielen Zahlen gespickten Rechenschaftsbericht gleichzeitig vieles im Unklaren lässt: So hätte man in 5 Jahren alle Schulden zurückbezahlt. Aber an anderer Stelle erwähnt man widersprüchlich: 1911 hatte wir unsere Schulden ausser der Hypothek so ziemlich los
. Das wäre genau das Gegenteil. Denn die erstrangige Hypothek über 600.000 Goldmark war die Hauptschuld. - Evtl. meinte man deshalb mit den zurückbezahlten 'Schulden' nur jene an die beiden verbliebenen Aktionäre Graf Zeppelin und Dr. Locin, welche ihr Geld 1907 im Hotel beließen.
Im Gegensatz zu den Nachfahren der Familie sowie dem Historiker Dr. Tobias Engelsing (Südkurier 12.07.1986, Nr. 157, Als der Zeppelin noch über der Insel kreiste) kann man jenen Schriftsatz nicht als persönlichen Brief der Hotelbesitzerin an die eigenen Kinder ansehen. Dazu fehlt neben der persönlichen Anrede u.a. die Unterschrift auf der letzten Seite. Auch der Stil im Sinne eines wirtschaftlichen Rechenschaftsberichtes zur 30-Jahrfeier des Hotelkaufes passt nicht zu einem persönlichen Brief an die eigenen Kinder. Denn sie wüssten auch, wann der eigene Vater verstarb. Wahrscheinlicher handelt es sich um eine im Winter 1937 von Rosaly Brunner an ihre versammelte Familie und (einige wenige) Mitarbeiter im Hotel gehaltene Weihnachtsrede. Vor allem schreibt sie explizit: ich freue mich unendlich, dass wir alle in Einigkeit beisammen sein können
. (Weitere Beweise folgen in den nachstehenden Einzelkapiteln.) In diesem Sinne eines Rechenschaftsberichtes sind dann auch alle Zahlen, Angaben und Aussagen zu werten. Zahlreiche Dinge sind ungenau datiert: So wurde der von Rosaly Brunner erwähnte Umbau von 1911/12 bereits 1910 geplant und deswegen mit der Stadt gestritten. Ferner wird der Name Zeppelin unpräzise verwendet, weil man damit z.B. 1907 nur noch den Bruder und Luftschiffpionier Ferdinand meinen konnte, weil der Hotelbesitzer und frühere Vorstand der Insel-Aktiengesellschaft Eberhard bereits am 30.10.1906 verstorben war. Exakt aufgrund seines Todes stellte das Ehepaar Brunner auch den Kaufantrag - also eher gezwungen als aus freiem Wunsch. Denn ansonsten wäre das Hotel in andere Hände übergegangen und beide Personen wären mit hoher Wahrscheinlichkeit vom neuen Eigentümer entlassen worden. Das alles gilt letztendlich insbesondere für die Behauptung, dass man aus dem unbedeutenden Hotel zweiten Ranges
unter Graf Eberhard von Zeppelin des 19. Jahrhunderts das in der ganzen Welt bekannte Hotel geschaffen
habe. - Rosaly Brunner war (noch mehr als ihr Mann) eine kluge Geschäftsfrau, die in Gesellschaft repräsentieren konnte und wusste, wie wichtig ein besonderes Image und Werbung dafür waren.

Die Abbildung oben zeigt Matthys Brunner kurz nach 1900 - also um die Zeit der Direktionsübernahme des Hotels (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild.

Die Abbildung oben zeigt Rosaly Brunner-Baumann ca. 1905 - also um die Zeit der Direktionsübernahme des Hotels (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild.
Von Anfang an leiteten beide Eheleute zusammen das Hotel: Matthys Brunner galt als guter Koch, Kenner und Liebhaber guter Weine (mit einem großen und weithin bekannten Weinkeller), war gesellig und deshalb in Konstanz (im Gegensatz zum Hotel-Vorbesitzer Eberhard Graf Zeppelin) auch sehr beliebt. Er unterhielt sogar sehr gute Beziehungen zum in Konstanz eigentlich konkurrierenden Hotel Halm, wo er bei von seiner Frau verordneten Diäten und Spaziergängen (zusätzlich) einkehrte. Jedoch hatte er als Visionär oft hochfliegende
Pläne, welche sich u.a. in seinen zahlreichen Bauvorhaben zeigten. Manche nannten ihn liebevoll Phantast
. Seine unter anderem die Buchführung und Finanzen übernehmende Frau Rosaly war hingegen eher pragmatisch-realistisch ausgerichtet, sodass das Ehepaar sich gut ergänzte und gemeinsam das Hotel 30 Jahre lang erfolgreich durch die bewegten Zeiten des späten Kaiserreiches, den ersten Weltkrieg und die Weimarer Republik steuerte.

Die Abbildung oben zeigt die Seeseite zwischen ca. 1900 und 1910 (Privatarchiv GG s.u.) also zur Zeit der Übernahme der Leitung durch Matthys Brunner. - Hier das große Bild. Da jene Postkarte am 04.06.1911 abgestempelt wurde, muss der Zustand älter sein. Auffällig ist vor allem der Huss-Turm rechts, der damals völlig mit Efeu oder Weinlaub zugewachsen war. - Sprachlich fällt auch noch die vornehme Schreibweise des Hôtels mit einem französischen Accent Circonflexe über dem O auf. Das waren zwar 'Kleinigkeiten', auf die man damals in jenen Kreisen allerdings noch Wert legte.

Die Abbildung oben zeigt ein Segelboot vor der Insel vermutlich vor dem Jahr 1900 (Privatarchiv GG s.u.) also vor der Zeit der Übernahme der Leitung durch Matthys Brunner. - Hier das große Bild. Damals legte man den Schwerpunkt offenbar noch auf andere Details, welche man als wichtig für das Hotel ansah.

Die Abbildung oben zeigt die Seeseite ca. kurz nach 1900 (Privatarchiv GG s.u.) also zur Zeit der Übernahme der Leitung durch Matthys Brunner. - Hier das große Bild. Die Details auf dem Bild sind komplett gefälscht: Grundlage war vermutlich zwar ein Schwarz-Weiß-Foto. Aber nachträglich wurde es handkoloriert. Dabei manipulierte man (evtl. im Auftrag von Matthys Brunner) einen Zeppelin (Erstflug des sogenannten LZ1 am 02.07.1900) und ein Dampfschiff hinein. Beide standen als Symbole für den damals bejubelten technischen Fortschritt, den auch das Insel-Hotel mit seiner modernen Ausstattung verkörpern wollte.
Matthys Brunner wollte noch mehr mit dem Hotel erreichen als der bereits ehrgeizige aber in den letzten Jahren immer schwerer erkrankte Eberhard Graf Zeppelin. Deshalb gab Matthys Brunner einen neuen Werbeprospekt in Auftrag, welcher die Vorteile des Insel-Hotels bewarb. Der in Leporello-Faltung gearbeitete Prospekt misst ca. 14 * 9 Zentimeter. Sowohl die leicht handhabbare Größe als auch die Faltung der fünf Blätter war durchaus zeitgemäß. Auffällig ist hingegen die hier beidseitige Bedruckung des Papiers, um Platz, Gewicht und auch etwas Geld für die dennoch sehr teure Werbung zu sparen.

Die farbige Abbildung oben zeigt die Frontseite des Prospekts (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild. Bereits das farbige Bild auf der Frontseite verdeutlicht den Wechsel: Oben wehen - neben der Kaiserflagge in der Mitte - links und rechts zwei badische Flaggen in Rot und Gelb. Ebenso waren die Balkone in Rot und Gelb geschmückt. Dies hätte Eberhard Graf Zeppelin nie gemacht, da er nicht nur mit der Stadt Konstanz, sondern auch mit den badischen Behörden im Konflikt lebte. Dass die Flaggen oben auf den Dächern in andere Richtungen wehen als unten auf dem Segelboot, störte damals offenbar niemanden. Denn die Farben waren damals in Prospekten noch neu und beeindruckten alleine bereits durch ihr Vorhandensein.

Die farbige Abbildung oben zeigt den Innenhof vor dem Ersten Weltkrieg mit Brunnen (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild. Im Gegensatz zum heute tristen Innenhof des Kreuzganges war er vor dem Ersten Weltkrieg ein wahres Kleinod. Deshalb wurde er oft fotografiert und teilweise wie hier für einen Prospekt des Hotels auch nachträglich handkoloriert. Da es sich bei den beiden farbigen Bildern um die Vorder- und Rückseite des gefalteten kleinen Prospektes handelt, zeigt dies einerseits die bereits damals gebotene Hochwertigkeit an, aber andererseits auch die erforderliche Notwendigkeit für Hotels in der Oberklasse, mehr bieten zu müssen als Schwarz-Weiß-Fotos.

Die Abbildung oben zeigt die Innenseiten 1 und 2 des Prospekts (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild. Zuerst fällt einmal die Dreisprachigkeit auf, und zwar in der Reihenfolge: Deutsch, Französisch und dann erst Englisch. Man zielte auf französischsprachiges Publikum sowohl aus der Schweiz als auch vom sogenannten 'Erbfeind' Frankreich. Ferner hatte man offenbar die Kutschen-Remise intern respektive nutzungstechnisch verändert, indem man sie nun als Garage
und zwar für 8 Automobiles
titulierte. Deutlich erkennt man an jener Abbildung, dass es edle Herrschaften waren, welche sich einen Chauffeur leisten konnten. Die Zielgruppe des Hotels fuhr vor dem Ersten Weltkrieg noch nicht selbst, sondern ließ sich fahren. Das Hotel bot für den Chauffeur sogar einen Reinigungsschacht / eine Reparaturgrube und eine Schmiede - also quasi eine Werkstatt - für die damals ständig anfallenden Reparaturen am Automobil. Die Nachfahren der Familie erinnern sich noch, dass man seitdem für die sogenannte 'Garage' einen eigenen Mechaniker angestellt hatte, der zuständig für alle Automobile des Hotels war - auch für die privaten der Familie Brunner. (Letzteres zeigte sich auch daran, dass die Kinder der Familie - auch die vier Mädchen - bereits in den 1920er Jahren den Führerschein erwarben.)
Rechts unten im Prospekt warb man mit den Angelgelegenheiten, von denen noch der Enkel (auch Matthys) des Hotelbesitzers Matthys Brunner schwärmte. Eigentlich musste man - wie sich
der Enkel Matthys Gschwind erinnert, der Ende 1940 und Anfang 1950er Jahre, als er in Salem Überlingen zur Schule ging und öfters am Wochenende oder in den Ferien bei der Großmutter Rosaly Brunner auf der Insel weilte - kein hier abgebildetes Ruderboot verwenden. Auch direkt am Inselufer oder einer kleinen Anlege-Treppe brauchte man nur mit einem Netz die Laugele (kleinste Fische) von der Oberfläche abzuschöpfen, dann diese an einen Angelhaken hängen und fing damit umgehend einen großen Fisch, den man dann dem Chefkoch bringen konnte, welcher ihn für einen zubereitete.

Die Abbildung oben zeigt die Innenseiten 3 und 4 des Prospekts (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild. Nun hatte sich die 'Ausrichtung' verändert: Vorher war das Hotel noch nach Süden auf den dortigen großen Garten ausgerichtet gewesen. Nun wollten die Kunden den See und die Alpen sehen, wofür man die Terrasse im Osten zum See hin ausbaute und auch mit Stühlen sowie Tischen für die Restauration im Freien ausstattete, wobei man alles aus der Küche und dem Weinkeller offerierte. Manche Gäste wollten nun im Freien essen und trinken sowie dabei gleichzeitig die Aussicht genießen. Ferner bewarb man die eigenen Motor-, Ruder- und Segelboote
. Zwar darf man die Sportlichkeit der meisten Menschen vor dem Ersten Weltkrieg nicht überbewerten, aber so etwas gehörte am Wasser und für die Oberschicht nun dazu. Ferner bewarb man den Speisesaal in der ehemaligen Klosterkirche - eine gewisse prickelnde Pietätlosigkeit, welche viele damals aktiv genossen. Als Hotel der Oberklasse besaß man selbstverständlich auch ein Lese-, Schreib- und Musikzimmer - alles unentbehrliche Dinge des Alltags, auf welche die Oberschicht auch im Urlaub nicht verzichten wollte. Mit doppelten Balken oben und unten eingerahmt wurde das alte Lob des Kaisers Friedrich III., welcher einst in diesem Hotel zu Gast war.
Sowohl oben auf der Seite 1 als auch hier auf der Seite 3 fällt die absichtlich gewählte Formgebung der Fotos auf, welche man an die Architektur des historischen Gebäudes anpasste.

Die Abbildung oben zeigt die Innenseite 5 des Prospekts (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild. Die Südseite zum eigenen Garten und damit auch zum Konstanzer Stadtgarten hin hatte sich ebenfalls verändert: Denn man hatte die Terrasse nun überdacht und vollkommen verglast. Auch hier wünschten die Gäste nun mehr Licht vorzufinden.

Die Abbildung oben zeigt die Innenseite 6 des Prospekts (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild. Man bot nun insgesamt 170 Zimmer, wobei manche bereits nicht nur über fließend Wasser, sondern ein eigenes Bad verfügten. Die Zahl von 250 Betten erstaunt in mehrfacher Hinsicht: Einerseits waren dies absolut gesehen viel für eine damals kleine Stadt wie Konstanz. Andererseits zeigte es den hohen Anteil an Einzelzimmern - es sei denn, man hätte Doppelbetten damals nur als ein Bett gezählt. Für das Inselhotel war damals die große Zimmerzahl erforderlich, da man nur in der Sommersaison Gäste bewirten konnte, somit in einem Halbjahr die Einnahmen für das ganze Jahr erzielen musste. Auch wenn die abgebildeten klobigen Porzellan-Waschbecken und Badewannen erstaunen mögen, damals waren sie High-Tech, wie der an einem verchromten Kreisring über der Wanne angebrachte Duschvorhand belegte. Derartige Duschen waren damals das Allerneueste (kurzum: der 'letzte Schrei' der Kaiserzeit). - Wenn man nun schon einmal beim Thema Wasser war, dann musste man auch auf die eigenen Fluss- und Seebäder
hinweisen, wobei man dies sehr weit fasste. Denn die Badeanstalt war nur in zwei Abteilungen - eine für Damen und eine für Herren - unterteilt. Zudem war diese Badeanlage direkt in der starken Rheinströmung angeordnet, was für die meisten damaligen 'Schwimmer' eher ein planschen im internen Bereich erlaubte, nicht jedoch das Hinausschwimmen in den offenen See. Aber dennoch war die Badekleidung (zumindest im Prospekt für die Oberschicht) bereits sehr sportlich (kurz und enganliegend) geworden.

Die Abbildung oben zeigt die Innenseiten 7 und 8 des Prospekts (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild. - Dass man das alte Refektorium stilecht und historisch korrekt ebenfalls als weiteres Restaurant verwendete, tröstete dann die wenigen noch transmontanen Religiösen über den Frevel des anderen Speisesaales in der Kirche hinweg. - Noch deutlicher zeigte sich der Wandel der Zeit in dem darunter befindlichen komplett gefälschten Foto vom Tennissport. Korrekt ist, dass man damals einen Tennisplatz auf der Insel einrichtete. Aber mehr als den leeren Platz mit bestenfalls stehenden Personen konnte man damals nicht aufnehmen - also definitiv keine fliegenden Tennisbälle -, da es noch keine Hochleistungs-Sportkameras gab. Deshalb hat man die Personen etc. darin nachträglich eher schlecht als recht hineingemalt. Aber darauf kam es nicht an, weil dies jeder wusste und es sowieso nur um das Angebot des elitären Tennissportes ging, der wie der Wassersport und alle sogenannten Stock-Sportarten damals etwas für die Oberschicht war. Zu den Stocksportarten zählte alles, was indirekt betätigt wurde, wie mit dem Tennisschläger, dem Ski-Stock, der Holz-Pinne, dem hölzernen Ruder, dem Piloten-Steuerknüppel, dem Hockey- oder Polo-Schläger etc.
Auffällig ist ebenfalls die Erwähnung eines Kinderspielplatzes: Einerseits war dieser sicherlich auch für die eigenen Kinder der Familie Brunner angelegt worden. Aber andererseits ist es bedeutend, dass man dies offenbar in einem Werbeprospekt für die Oberschicht bereits damals als erwähnenswert ansah. Denn es kamen nun auch Familien mit ihren kleinen Kindern im Urlaub an den Bodensee.
Zum Schluss wurden noch die Preise auf Seite 8 aufgelistet. Diese hatten es in sich: Ein Zimmer gab es ab 3 Mark je Tag und Person, einen Salon ab 10 Mark (mit Steigerungsmöglichkeit auf angeblich bis zu 30 Mark). Ein Frühstück kostete bereits 1,50 Mark, der Lunch 3,50 Mark, das Diner 4,50 Mark, das Souper 3,50 Mark und Diner á part, wobei die Speisen einzeln, separat, extra angerichtet werden, 6 Mark - ohne Getränke und Trinkgeld versteht sich. - Zum Vergleich: Das Durchschnittseinkommen aller deutschen Arbeitnehmer lag vor dem ersten Weltkrieg bei unter 1.200 Mark im Jahr, also maximal 100 Mark im Monat somit etwa 3 Mark am Tag brutto. Bei durchschnittlichen Arbeitern ging man vor dem Ersten Weltkrieg von 1 Mark Tageslohn aus. Dies verdeutlicht die Preise des Insel-Hotels in der damaligen Zeit, welche wirklich nur von der Oberschicht für einen Urlaub bezahlt werden konnten.

Die Abbildung oben zeigt das Inselhotel mit dem 'komprimierten' Wassersport vor dem Ersten Weltkrieg (Privatarchiv GG s.u.) also nach dem Kauf der Insel durch die Familie Brunner. - Hier das große Bild. Es handelt sich einerseits um eine Schwarz-Weiß-Fotografie, die allerdings durch alle Wasserfahrzeuge nachträglich 'angereichert' wurde. Schließlich wurde sie wie so manche damals hochwertige Aufnahme nachträglich handkoloriert. Motorbootfahren, Rudern, Angeln und Segeln gehörten bereits damals zum Wasser und zu einem Hotel am Wasser für die Oberschichten dazu.
Nicht in jenem ersten Prospekt explizit erwähnt wurde der Weinkeller, den Matthys Brunner im Keller des Kapitelhauses unter dem Seespiegel anlegte. So bleibt unklar, wann der Hotelbesitzer jenen großen und berühmten Weinkeller eingerichtet hat, der europaweit bekannt war, weil an dieser Stelle die ideale Temperatur im Winter wie im Sommer konstant gehalten werden konnte.

Die Abbildung oben zeigt Matthys Brunner ca. im Jahr 1910 (Privatarchiv NH s.u.). - Hier das große Bild.
1911 ließ sich das Ehepaar von einem holländischen Vetter, der alles finanzieren wollte, zu einem Umbau verleiten, der die Plankosten überstieg, wobei dann jener Vetter seine Finanzierungszusage unerwartet komplett zurückzog. Da man (vermutlich aufgrund der sich verschärfenden politischen Lage, welche die Kreditinstitute auch damals bereits sehr wohl berücksichtigten) offenbar keinen weiteren Kredit respektive weitere Hypothek für derartige Luxusausbauten bei Banken erhielt, sprang Rosalys Bruder Johannes (Hans) mit seiner Frau mit deren Vermögen von 200.000 Mark ein. Nur dadurch ließ sich das visionäre Vorhaben durchführen: Parkettböden, Doppeltüren, Bäder, Waschmaschinen, in der Küche Herd [,] Kühl[-], Spühl[-] + Silberputzmaschinen. Elektrischer Anschluss an die Stadt etc.
im Jahr 1911. - Vorsicht: Auch diese im Stenographenstil (als Stichworte für den Vortrag) zusammengefasste Aufzählung tut so, als ob es dies alles vorher nicht gegeben hätte. Aber alle führenden Hotels am Bodensee besaßen seit ca. 1901 elektrischen Strom. Es geht hier nur um den Strom-Anschluss an die Stadtwerke. Und: 1912 bauten wir die Halle, [das] Lesezimmer, [das] Musikzimmer, [den] Empfangsraum, [die] Centralheitzung.
- Allerdings gilt auch bei diesen pauschalen Aussagen Vorsicht, denn z.B. Bäder waren vorher bereits vorhanden, wenn auch vermutlich nicht in dieser nun vergrößerten Anzahl. Und selbstredend besaß jede Küche auch bereits vorher einen Herd. Vermutlich meinte die Hotelbesitzerin in ihrem nach über 25 Jahren verfassten Rückblick eher einen Ausbau, Umbau oder Renovierung. In Friedenszeiten hätte sich dies bei einer gleichzeitig sozial stabilen Situation in ganz Europa - also weiterhin herrschendem superreichem Adel und sehr reicher wirtschaftlicher Oberschicht - eventuell mittelfristig ausgezahlt. Aber bereits 1914 ging die Gästezahl auf angeblich 10.000 und der Umsatz auf 200.000 Mark zurück. 1915 folgte der Absturz auf nur noch 5.000 Gäste und 100.000 Mark Umsatz. Danach machte Rosaly Brunner keine Angaben mehr zur Kriegs- und direkten Nachkriegszeit. Dennoch dürfte klar sein, dass man 1916 bis 1923 einschließlich einerseits aufgrund der bereits im Ersten Weltkrieg galoppierenden Inflation, welche 1923 in eine Hyperinflation überging, weder die Investitionen der Jahre 1911/12 einspielte, noch irgendetwas an den Bruder zurückbezahlen konnte, das einen vergleichbaren Wert mit jenen 200.000 Vorkriegs-Goldmark hatte. Andere Firmen bereicherten sich schamlos an der Inflation und bezahlten 1923 gegen Ende der Hyperinflation einfach den Nominalwert aus und entschuldeten sich dadurch komplett. Die Währungsreform am 15.11.1923 wechselte altes Geld in die Rentenmark im Verhältnis 1 Billion Papiermark = 1 Rentenmark. Für 200.000 Vorkriegs-Goldmark hätte man nicht einmal mehr eine Tasse Kaffee erhalten. Rosaly Brunner wertete die Restschuld gegenüber ihrem Bruder immerhin auf neue 120.000 Mark auf und führte sie als zweite Hypothek in den Büchern fort. Hinzu kam der Umstand, dass man vor dem Krieg und / oder zu Beginn des Krieges auch noch Kredite in der Schweiz aufnahm, welche aufgrund des völligen Währungsverfalles der alten Reichsmark bis Ende 1923 ins unendliche stiegen
. Bereits die regelmäßigen Zinszahlungen sowie Tilgungen dürften immer schwieriger gewesen sein. - Es darf vermutet werden, dass diese enorme finanzielle Belastung seit 1911 die eher für die Finanzen zuständige Frau Brunner auch belastete: Zumindest veränderte sich ihr bis dahin fröhliches Aussehen auf den Fotos zunehmend und erhielt einen strengen Ausdruck. (Siehe dazu die folgenden Fotos.)
Die Familie Brunner hatte insgesamt fünf Kinder. Auch hier werden vorrangig die offiziellen Angaben des Familienscheins der Schweizerischen Eidgenossenschaft Kanton Glarus verwendet:
Rosalie (in den ersten Jahren oft Rosaly genannt, aber nach dem Ersten Weltkrieg zunehmend wieder mit der offiziellen Endung des Familienscheins 'ie' geschrieben, geboren am 01.09.1900, gestorben als Rosalie Voß am 24.02.1994 oder 26.10.1994 in Konstanz - in späteren Dokumenten und Urkunden Rosalie geschrieben und auf Fotos mit dem Kosenamen Rösly, Rösli, Röslie verzeichnet).
Die Zwillinge Marie und Magdalena (beide geboren am 08.07.1902 - auf den Fotos auch mit ihren Kosenamen Miggi und Lunghi bezeichnet) - Marie (auch Maria genannt) Gräfin Drechsel verstarb im Jahr 1973, Magdalena Brücke verstarb am 22. Dezember 1983. Diese ersten drei Kinder wurden noch in Basel geboren.
Ludwig Mathias (auch Matthys genannt und auch Mattys geschrieben - geboren am 06.04.1904, verstorben am 08.09.1941). Er war das erste Kind der Familie Brunner, das in Konstanz zur Welt kam.
Sowie Elisabeth (geboren am 26.08.1908, verstorben am 09.06.1999 - auf den Fotos auch oft mit ihrem Kosenamen Bébé bezeichnet).

Die Abbildung oben zeigt Rosaly Brunner-Baumann mit ihrer ersten Tochter Rosalie im Jahr 1900 in Basel (Privatarchiv NH). - Hier das große Bild.

Die Abbildung oben zeigt Frau Rosaly Brunner-Baumann mit ihren vier ersten Kindern (Rösli, Lunggi/Lunghi, Miggi, Mattys
) im Jahr 1907 auf der Insel (Privatarchiv NH). - Hier das große Bild.

Die Abbildung oben zeigt die Familie Brunner datiert auf das Jahr 1913, aber vermutlich eher 1911-1912 (Privatarchiv NH und GG). - Hier das große Bild.

Die Abbildung oben zeigt die Familie Brunner datiert auf das Jahr 1912/13 (Privatarchiv GG). - Hier das große Bild.
Mit der Währungsreform Ende 1923 ging es wirtschaftlich (für die Reichen) wieder aufwärts. Davon profitierten alle Geschäfte, aber auch der Tourismus und somit die Hotels und Gastronomiebetriebe. Es begannen die sogenannten 'Goldenen 20er', in welchen viele Menschen nach 10 Jahren Krieg, Bürgerkrieg, Revolution, Inflation und der größten Pandemie der Neuzeit - die sogenannte Spanische Grippe mit weiteren Millionen Toten - einfach wieder leben wollten. Es trat das vom Autor so genannte und in der Geschichte belegte 'Nach-Pest-Syndrom' ein. Man versuchte exzessiv das verlorene eigene Leben nachzuholen. Aber dieser extreme Aufschwung - finanziert zum großen Teil durch (gemäß dem Dawesplan) ausländische (vor allem US-) Kredite - führte auch zu Nachteilen. Ein erheblicher Teil der 'Touristen' soll aus Spekulanten und Bankiers bestanden haben, welche von Konstanz aus ihre meist zwielichtigen Finanztransaktionen mit der Schweiz oder über die Schweiz abwickelten. Das hatte auch Auswirkungen auf das Hotel. So schrieb Rosaly Brunner: Wir wurden wieder übermütig
. Bereits 1923 baute man das Kapitelhaus auf der Insel um, das die Familie seit ihrer Ankunft 1904 als Wohnsitz verwendete. Das neben dem Hotel noch heute stehende Kapitelhaus soll angeblich 1241 auf der Insel erbaut worden sein und war ursprünglich ein bei geistlichen Gemeinschaften vorhandenes repräsentatives Versammlungsgebäude der Kleriker, in dem neben religiösen 'Kapiteln' auch oft allgemeine Verwaltungsangelegenheiten der Mönche besprochen wurden. Während des Konzils tagte hier die sogenannte 'französische Nation'. - Ein Familienmitglied schrieb auf einer Postkarte einmal: Das Kapitelhaus ist wie eine Insel auf der Insel.
Hierhin zog sich die Familie von den Tagesstrapazen zurück.

Die Abbildung oben zeigt das Kapitelhaus im Nordteil der Insel von der alten Rheinbrücke aus aufgenommen vermutlich in den 1930er Jahren (Privatarchiv GG s.u.) - also kurz nach der Übernahme der Leitung durch die Witwe Rosaly Brunner. - Hier das große Bild. Dort wohnte die Hotelbesitzerfamilie.
1924 ließ Matthys Brunner mit seiner Frau zusammen die Dominikaner-Weinstube im Stile eines alten Bündner=Patrizierhauses
künstlerisch umgestalten. (Quelle: Prospekt des Inselhotels aus dem Jahr 1925 zum 50-jährigen Jubiläum, S. 13. - Die Familie weist jedoch darauf hin, dass es 'im Stil einer einen Glarner Stube' eingerichtet worden war. Auch den Kachelofen ließ der Hotelbesitzer mit seinem Monogramm 'MB' für Matthys Brunner versehen, sowie die Tische und Stühle. Denn er stammte aus dem Glarnerland. Evtl. war der architektonische Unterschied damals jedoch minimal, da beide Kantone - Glarner-Land und Graubünden - aneinanderstoßen.)

Die Abbildung oben zeigt die Dominikaner-Stube, undatiert, vermutlich 1924 (Privatarchive GG und NH siehe unten). - Hier das große Bild.
Dann wurde fließendes Wasser zuerst in den Seestöcken
- also allen Zimmern zum See hin - eingebaut und 1928/29 auch die Zimmer der Gartenseite (also der Rest) modernisiert. Hinzu kamen ferner Bäder und Lichtsignal
- eine Art Klingelservice, der jedoch die Zimmernummer angab und auch für das Personal auf dem Flur das Zimmer elektrisch 'signalisierte'. Und wie immer bei den visionären Plänen des Matthys Brunner: Dieser Umbau kostete viel mehr als vorgeschlagen war, teils wollte man alles noch schöner machen, teils war die alte Bauart Schuld an den Überschreitungen.

Die Abbildung oben zeigt das Ehepaar Brunner wieder fröhlich lächelnd in den durchaus glücklichen (auch für sie) 'Goldenen 1920er' Jahren auf dem Nordteil der Insel (Privatarchiv NH s.u.). - Hier das große Bild.
Im Prospekt 1925 zur 50-Jahrfeier des Inselhotels verwies man zwar auch auf die alte Geschichte der Insel und des Gebäudes. Aber man wies auch auf die neuen Dinge hin, wie Dornier-Flugboot (Wasserflugzeug), Motorboote, Segelregatten und (mit Belegfoto) auf die damals noch bestehende Möglichkeit, direkt von der Inselhotel-Terrasse z.B. Vögel schießen zu können. (Bild im Prospekt 1925, S. 17 unten.)
Zum Schluss jenes Prospektes stellte man mit einer eigens dafür entworfenen Karte Konstanz und das Inselhotel als - wenn nicht den Nabel der Welt, so zumindest - das Zentrum Europas dar, an welchem jeder Reisende zwangsweise vorbeikommen musste. (Prospekt 1925, S. 18.)
1924 zählte das Inselhotel laut Rosaly Brunner wieder 20.000 Gäste und man erzielte 513.000 Rentenmark Umsatz. 1928 erzielte man mit 605.000 Rentenmark Umsatz das (nominal) beste Ergebnis (vermutlich der gesamten Zwischenkriegszeit).
Vermutlich in den 1920er Jahren errichtete das Inselhotel laut Aussage der Hotelbesitzerin 1963 gegenüber dem Südkurier auch einen Golfplatz vor der Insel Mainau für seine Gäste. Daran erkennt man die Sportlichkeit und die veränderten Ansprüche der neuen Oberschicht als Gäste sowie auch die Ambitionen der Hotelierfamilie, darauf einzugehen. Der vermutlich bereits im Winter 1924/25 konzipierte Prospekt erwähnt den Golfplatz jedoch noch nicht. Deshalb dürfte er zwischen 1925 und 1928 errichtet worden sein. Danach bereitete der Börsenzusammenbruch allen derart hochfliegenden Projekten in Deutschland ein schnelles Ende.

Die Abbildung oben zeigt den Stadtgraben / Inselgraben im Sommer 1927 (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild. - Damals waren auf der Stadtseite des früher deutlich breiteren Kanals noch zahlreiche Kähne befestigt. Ferner fällt auf, dass die Inselseite des Grabens damals noch nicht mit Mauern befestigt war, sondern der Hang weich in den Graben auslief.

Die Abbildung oben zeigt die Treppe von der alten Brücke zur Insel nach Norden aus aufgenommen im Sommer 1927 (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild.

Die Abbildung oben zeigt das Kapitelhaus im Sommer 1927 (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild. Im Kapitelhaus wohnte die ganze Familie. Dort befand sich unterhalb im Keller der Weinkeller. Offenbar war auf jener der Stadt zugewandten Ostseite der Inselgebäude - dem Eingangs- und Empfangsteil - das frühere großflächige Weinlaub nun weitgehend entfernt worden. - Im Hintergrund des Fotos erkennt man den Rheintorturm.

Die Abbildung oben zeigt die Inselhotel-Seeseite im Sommer 1927 (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild. - Als Details erkennt man die neu gestaltete Terrasse und den Hus-Turm, der nun ohne Weinlaub / Efeu frei sichtbar ist.
Die Euphorie endete mit der Weltwirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit, Armut und nun einer noch schädlicheren Deflation, welche den Tourismus und in der Folge in der Sommersaison 1930 das Inselhotel traf. Rosaly bezeichnete sie als: die Krise 1930
..., die unübersehbar war + die uns die schwersten Sorgen[,] die wir je hatten[,] brachte.
Sie musste 1932 erneut weitere Schulden - nun bei ihrem Schwiegersohn aufnehmen. Die Gästezahl sank 1931 auf 12.000 und 1932 auf 8.000 sowie der Umsatz auf 300.000 respektive 200.000 Mark. Siehe zu diesen extrem gerundeten Zahlen jedoch die obigen Bemerkungen. Dennoch war der Rückgang der Gästezahlen zwischen dem besten Jahr 1928 um mindestens -60% sowie des Umsatzes um angeblich rund -67% drastisch. Sofern die gerundeten Zahlen zutreffen, gaben die wenigen verbliebenen Gäste somit in der Krise auch noch weniger Geld aus als früher.

Die Abbildung oben zeigt das vermutlich letzte Foto des erkrankten Matthys Brunner vor seinem Tod (wie aus anderen Aufnahmen in anderen Foto-Alben hervorgeht:) hier im September 1932 auf einer privaten Familienfeier im Inselhotel (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild.
Verschlimmert wurde alles durch den sich ab 1930 verschlechternden Gesundheitszustand von Matthys Brunner. Der Schwiegersohn Karl stand dem erkrankten Vater bis zu dessen Tod am 29. März 1933 zur Seite. Bei jenem 'Karl' handelte es sich um den vermögenden Bankdirektor Karl August Kessler aus Zürich, der am 18.08.1923 die zweitgeborene Tochter Marie (eine der Zwillinge) geheiratet hatte. Er hatte seinen Schwiegereltern zur Überbrückung der Weltwirtschaftskrise auch sehr viel eigenes Kapital geliehen. Dann übernahm Matthys Brunners Frau Rosaly auch offiziell die Geschäftsführung des Inselhotels.

Die Abbildung oben zeigt Rosaly Brunner am 20/21. Mai 1933 auf einer privaten Bootsfahrt kurz nach dem Tod ihres Mannes (Ausschnitt aus einem Foto im Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild.
Da Matthys Brunner eine Lebensversicherung zugunsten seiner Frau abgeschlossen hatte, konnte sie damit u.a. die Schuld von 1932 an ihren Bruder Karl zurückbezahlen. Aber es verblieben auch Ende 1937 noch die Schuld aus dem Jahr 1929 in Höhe von 80.000 Reichsmark respektive damals 100.000 Schweizer Franken als erstrangiger Hypothek. Hinzu kamen extrem hohe 480.000 SFr. als erste Hypothek durch die Schweizerische Kreditanstalt. Laut einer mündlichen Aussage der Tochter Rosalie 1986 soll das Hotel in den 1930er Jahren in allen Zimmern beheizbar geworden sein. Aber dennoch gab es damals keinen Ganzjahresbetrieb, sondern weiterhin nur die Sommersaison. Bis 1937 stieg der Tourismus langsam und zaghaft wieder an. Rosaly Brunner bilanzierte rund 19.000 Gäste und rund 387.000 Mark Umsatz, wobei sie beide Zahlen nachträglich handschriftlich korrigierte. - Trotz der nur eher mäßigen Erholung und der hohen Hypotheken war man erneut optimistisch und sah Ende 1937 weder die politischen noch ökonomischen Wirren noch einen erneuten Krieg voraus.

Die Abbildung oben zeigt Kreuzgang in den 1930er Jahren (Privatarchiv GG s.u.) also kurz nach der Übernahme der Leitung durch die Witwe Rosaly Brunner-Baumann. - Hier das große Bild.

Die Abbildung oben zeigt das 1933 geplante sogenannte ummauerte 'Planschbecken' mit 13,2 Meter Länge und 6,25 Meter Breite in den 1930er Jahren (Privatarchiv GG s.u.) also kurz nach der Übernahme der Leitung durch die Witwe Rosaly Brunner-Baumann. - Hier das große Bild. Deutlich sichtbar im Hintergrund im ehemaligen Süd-Garten des Hotels sind die aufgestellten (mobilen) Zelte, weil die Stadt keine festen Umkleidekabinen genehmigte. Vorne erkennt man zwei Personen auf einem ca. ein Meter hohen Sprungbrett.

Die Abbildung oben zeigt das Inselhotel in der Mitte der 1930er Jahre vom Münsterturm aus (Privatarchiv GG s.u.) also kurz nach der Übernahme der Leitung durch die Witwe Rosaly Brunner. - Hier das große Bild.
Als 1933 Matthys Brunner verstarb, übernahm seine Frau Rosaly Brunner-Baumann die gesamte Führung des Inselhotels. Sie galt seitdem als streng aber gerecht. Andere bezeichneten sie als souverän
sowie gütig. Diese unterschiedlichen Attribute dürfen nicht verwundern, denn als Geschäftsfrau hatte man es damals keineswegs so leicht wie heute. Und in jenen folgenden 12 turbulenten Jahren vermochten sowieso nur wenige, sich durchzusetzen respektive das 'Erbe' sicher zu erhalten. Dennoch ist nicht zu erwarten, dass die Jahre ab 1938 wirtschaftlich besonders gut für das Hotel verliefen. Denn spätestens mit dem sogenannten 'Anschluss Österreichs' wurden die auswärtigen Beziehungen Deutschlands extrem angespannt, worunter der Tourismus der europäischen Gäste litt. Das konnten die evtl. vermehrt aus Italien, Österreich oder Deutschland kommenden Gäste kaum ausgleichen, denn es geht nicht alleine um Zahlenwerte der Gäste, sondern um deren frei verfügbares Kapital, das man für einen Urlaub verbrauchen konnte. D.h. trotz aufrecht erhaltener Pseudo-Friedensfassade auch in den ersten Kriegsjahren an der sogenannten 'Heimatfront' dürften die Einnahmen rückläufig gewesen sein.
Vermutlich im Jahr 1934/5 wurde sowohl das Restaurant im ersten Stock und zudem die kleine Terrasse ausgebaut.
Schließlich wurde das Hotel im Laufe des Zweiten Weltkriegs von der SS beschlagnahmt. Laut Angaben von Rosaly Brunner-Baumann 1963 gegenüber dem Südkurier wurde das Inselhotel angeblich sogar bereits 1939 von der SS beschlagnahmt. Jedoch könnte hier der Rückblick nach über 20 sie etwas täuschen. - Dennoch: Unter diesen Gesamtumständen muss man davon ausgehen, dass die Substanz des Gebäudes litt, und selbst bei gutem Willen kaum mehr ausgebessert oder gar verbessert werden konnte. Denn noch immer war es ein reiner Sommerbetrieb, weil man die meisten Räume im Winter aufgrund des offenen Kreuzganges nicht heizte. Die Kosten wären zu hoch gewesen und im Krieg war Heizmaterial wie Kohle, Gas oder Öl rationiert. Und auch Holz war nicht in ausreichendem Ausmaße frei zum Heizen verfügbar.
Dann kamen Anfang 1945 die französischen Besatzungstruppen, welche das Gebäude beschlagnahmten. Grundsätzlich ist über jene Besatzungs-Zeit wenig bekannt, weil sie für alle so ziemlich das unangenehmste Kapitel der Geschichte umfasste, sodass verständlich ist, dass die wenigen Dokumente weitgehend unter Verschluss sind, oder bereits damals sofort vernichtet wurden respektive überhaupt nie angelegt wurden. Und auch die meisten Betroffenen und unter Hunger sowie Schikanen leidenden Bevölkerungsteile wollten danach das traurige Kapitel nur noch vergessen. Sachlich muss man festhalten, dass die französischen Besatzungstruppen in ihrer Zone für Massenvergewaltigungen, Massenermordungen, übelsten Nationalismus, der Kollaboration mit den schlimmsten deutschen NS-Verbrechern bis hin zur Waffen-SS und Gestapo (wie z.B. Champagnerorgien mit Konstanzer Nazi-Familien bei von ranghohen französischen Offizieren bis hin zum General besuchten 'privaten' Fastnachtsveranstaltungen 1946) sowie für die Deportation von deutschen Widerstandskämpfern gegen die Nazis in ihre eigenen Konzentrationslager der Vichy-Regierung in Südfrankreich verantwortlich waren, wo sogar deutsche Offiziere (gegen jedes internationale Recht), welche sogar nachweislich gegen die NS-Partei gekämpft hatten, gefoltert wurden. Andererseits lebten die Franzosen auf Kosten des badischen Staates, der alles bezahlen musste, auf großem Fuß und ließen es sich mit unumschränkter Macht oft willkürlich herrschend gut gehen. Dazu eignete sich das Insel-Hotel als passender repräsentativer Raum ideal.
Beschlagnahmt bedeutete für die Eigentümer zuerst einmal, dass sie faktisch nichts mehr zu sagen hatten und vertrieben werden konnten. Meist arrangierte man sich jedoch irgendwie, weil die Franzosen auf das 'Personal' und deren Erfahrung, Wissen und Können angewiesen waren. Hinzu kam beim Insel-Hotel, dass es auch in Frankreich einen in höheren Kreisen guten Ruf genoss. Zudem besaß die Familie Beziehungen in die Schweiz, welche sich überwiegend und auch in vielen anderen Fällen gegen die Franzosen und für Verwandte sowie Freunde im Grenzgebiet einsetzten. Schließlich dürfte dann auch die hohe Hypothek bei der schweizerischen Kreditanstalt von 'Vorteil' gewesen sein, da jene Bank keineswegs auf ihre Zinszahlungen verzichtete oder die Substanz der Hypothek gefährdet wissen wollte. D.h. die Franzosen arrangierten sich höchstwahrscheinlich erneut, indem sie auch diese Angelegenheit auf Kosten der Deutschen vom badischen Staat als Reparationszahlungen begleichen ließen.
Beschlagnahmt bedeutete jedoch auch, dass die Franzosen dafür Miete bezahlten. Genauer gesagt schickten sie die Rechnung an den badischen Staat, der sie als Teil der Besatzungskosten und Reparationszahlungen tragen musste. D.h. die Eigentümer erhielten eine regelmäßige (meist monatliche) Entschädigung - auch, wenn diese durch die galoppierende Inflation entwertet wurde.
Jedoch handelte es sich um Soldaten, welche in Uniform und vor allem mit genagelten Stiefeln weder das Parkett schonten noch sonst irgendwie auf irgendetwas Rücksicht nahmen. Die Schäden waren überall bei Einquartierungen und Beschlagnahmungen enorm und durften auch im Hotel sichtbar geworden sein. Vor allem wagte sich niemand gegen die regelmäßigen Diebstähle beim Tafelsilber zu beschweren. Denn das konnte schnell mit Gefängnis oder Erschießung enden. Allerdings wurden diese oft entweder (erneut vom badischen Staat und damit der Bevölkerung als Geldwert) entschädigt, oder - zumindest solange die Truppen dort selbst untergebracht waren - repariert. Denn gerade die Franzosen wollten angemessen wohnen. In jenen Jahren der Nachkriegszeit erhielten jedoch nur die Besatzungstruppen beliebig freien Zugang zu Rohstoffen und Ersatzmaterialien. Somit muss man die real angerichteten Schäden abwägen mit der Tatsache, dass sie meist repariert wurden, und der Alternative: Hätten die französischen Besatzungstruppen das Hotel und die Insel nicht schnell für sich selbst beschlagnahmt, dann hätten deren Verwalter in der Stadt respektive die Stadt Konstanz dies getan und dort Flüchtlinge einquartiert. Faktisch zahlungsunfähig hätte die Stadt weder etwas repariert noch angemessen entschädigt. Insbesondere war die Stadt berüchtigt dafür, dass sie keine Lösung für einmal getroffene Entscheidungen fand. D.h. die 'Sonder'-Nutzung durch die Stadt wäre evtl. über Jahrzehnte gegangen und hätte zu einer Zwangsenteignung oder faktisch zur völligen Zerstörung der Bausubstanz geführt. Dies galt insbesondere aufgrund der seit mindestens 1872 extrem angespannten Beziehung der Stadt zu den Inseleigentümern. Und selbst im unrealistischen Idealfall, dass die Eigentümer Insel und Hotel behalten hätten, hätten die Rohmaterialien gefehlt, um etwas auszubessern. Vor allem fehlten die Touristen in den ersten Jahren nach 1945. Und selbst, falls sie gekommen wären, ohne Heizmaterial und ohne die streng rationierten Lebensmitteln hätte man keinen Betrieb durchführen können. Sicherlich plünderten die Franzosen den Weinkeller. Aber sie schafften über ihre Machtstellung auch die Lebensmittel heran, damit die Familie Brunner und deren Bedienstete diese Truppen (und sich selbst) verköstigen konnten, während damals viele Menschen in Deutschland - aber besonders in der französischen Besatzungszone, welche als die schlimmste galt, - Hunger litten. Für die Familie Brunner handelte es sich somit um sogenannte 'mixed blessings'. Die Franzosen beschlagnahmten das Inselhotel laut Angaben von Rosaly Brunner-Baumann 1963 gegenüber dem Südkurier bis einschließlich 1948.

Die Abbildung oben zeigt das Rosaly Brunner mit ihrer Enkelin (ebenfalls Rosaly) beim Frühstück (Privatarchiv NH s.u.) undatiert und ohne Ortsangabe - laut Familienangaben vermutlich Ende der 1930er Jahre auf der steinernen 'Hochterrasse' (oder 'Dachterrasse' - eine Art Balkon im ersten Stockwerk auf einem kleinen niedrigen steinernen modernen Anbau als Unterbau - heute eine Garage) auf der Nordseite des Kapitelhauses. - Hier das große Bild. Diese 'Hochterrasse' kann man auf dem Foto des Kapitelhauses auf der Nordseite erkennen. Von dort besaß man früher einen schönen Ausblick auf den eigenen Park auf dem Nordteil der Insel sowie den sich daran anschließenden Rhein. Gleichzeitig war man hier früher völlig abgeschirmt vom Trubel des Hotelbetriebes im Süden der Insel.
Nach der Freigabe der Insel und des Hotels durch die Franzosen übernahm ihre 1900 geborene Tochter Rosaly gemeinsam mit deren Ehemann die Führung des Hotels. Fritz Voß (auch Voss geschrieben) heiratete am 04.10.1920 die erstgeborene Tochter der Hotelierfamilie Brunner. Alle berichten davon, dass jene beiden mit ihren drei Töchtern eine sehr glückliche Ehe führten.

Die Abbildung oben zeigt (höchstwahrscheinlich) einen Ausschnitt eines Bildes von der Hochzeit (Privatarchiv NH s.u.) am 04.10.1920. Zumindest ist es ziemlich eindeutig, wie der dahinter stehende Vater Matthys Brunner mit beiden Händen seine Tochter Rosalie mit Fritz Voß zusammenführt, welche sich zudem an den Händen halten. Links steht die Mutter Rosaly Brunner-Baumann und rechts befinden sich vermutlich die Eltern des Bräutigams. - Hier das große Bild.
Das etwas strenge Aussehen der abgebildeten Personen erklärt sich aus dem Umstand, dass der (Amateur-) Fotograf die Beteiligten in der blendenden Sonne aufnahm, was auch heute noch als Unsitte respektive fotografischer Fehler gilt.
Fritz Voß wurde am 09.08.1892 in Hamburg geboren und galt als sehr attraktiver und gepflegt auftretender schlanker und auffallend großgewachsener Herr, der nur im maßgeschneiderten Dreiteiler, im Smoking oder im Frack und jeweils mit Maßhemden in der Öffentlichkeit erschien sowie als Hotel-Direktor der Oberklasse zu repräsentieren wusste.

Die Abbildung oben zeigt Fritz Voß ca. 1920. - Hier das große Bild.

Die Abbildung oben zeigt Fritz Voss mit Gattin in den 1930er Jahren in Westerland - einen oft von ihnen aufgesuchten Urlaubsort, an einem offenbar windigen Tag am Meer. - Hier das große Bild.
Jener Schwiegersohn Fritz Voß besaß ebenfalls reichhaltige Erfahrungen im Hotelgewerbe, wo er u.a. in den späteren 1930er Jahren und während des Zweiten Weltkrieges Direktor des Hotel Esplanade in Berlin war (Englische Quelle, sowie deutsche Informationen). Laut Familienangaben zog er bereits vor dem Luftangriff im Winter 1944/45 auf Berlin, bei welchem das Hotel in großen Teilen zerstört wurde, mit seiner Frau auf die Insel bei Konstanz, welche nahe der Grenze zur neutralen Schweiz sicherer war. Zwar war die Mutter Rosaly Brunner-Baumann zuerst durchaus erleichtert, dass der Schwiegersohn ihr die große Last der Hotelverwaltung abnahm. Er dehnte ab Wiedereröffnung des Hotels 1951 den Sommersaisonbetrieb auf das ganze Jahr aus und verglaste dazu den Kreuzgang mit Rahmenfenstern von außen.

Die Abbildung oben zeigt die drei Mädchen der Rosalie Voss im Zweiten Weltkrieg in Berlin an einem nebligen Wintertag. Rosaly Haisch, geborene Voß, wurde am 27.08.1921 geboren, und verstarb am 12.03.1995. Elisabeth Wernicke, geborene Voß, wurde am 02.12.1923 geboren und verstarb am 26.10.1996. Ingeborg Bensinger, geborene Voß, wurde am 25.08.1926 geboren und verstarb am 20.03.2009. - Hier das große Bild.
Trotzdem war die Familie mit seiner Hotelführung in der Nachkriegszeit nicht immer glücklich. Aber auch Friz Voss, der in Hamburg geboren wurde und sich in Großstädten wie Berlin wohler fühlte sowie offenbar Heimweh nach dem Meer hatte, war nicht glücklich in Konstanz. Er hatte einen weiteren Verwalter für das Tagesgeschäft im Hotel angestellt. Er selbst soll hingegen oft mit seinem 'Benz' bereits morgens nach Konstanz Staad gefahren sein, dann mit dem Auto über die Fähre gesetzt haben und danach um den zumindest deutschen Seeteil gefahren sein, um mehr Wasser zu sehen. Deshalb verbrachten er und seine Frau bereits früh auch zahlreiche Urlaube in Westerland auf Sylt. Aber insgesamt wird man den Verdacht nicht los, dass das Geschäft mit den nun 175 Betten lange durch die hohen Vorkriegsschulden belastet war und trotz Wirtschaftswunder in den 1950 Jahren nicht im erwartbaren oder zumindest erhofften Ausmaße aufblühte. Der Tourismus hatte sich erneut verändert und die Touristenströme suchten sich andere Ziele - vor allem im wirklich warmen Süden mit garantiertem Sonnenschein am Mittelmeer. Dies wird durch die faktische Abschlussbilanz aus dem Jahr 1962 belegt. Auch wenn man bei Bilanzen viel im Detail verstecken kann, so war das Anlagevermögen mit aufgerundet 571.000 Mark nicht hoch. Auf der Seite der Passiva standen Hypotheken und Darlehen in einer Gesamthöhe von rund 588.000 Mark sowie Verbindlichkeiten und offene Rechnungen von rund 15.000 Mark, welche immerhin fast 27.000 Mark jährliche Zinsen erforderten. Somit war man über dem ausgewiesenen Anlagevermögen verschuldet. Die Gewinn- und Verlust-Rechnung wies rund 856.000 Mark Umsatz aber nur etwas über 4.000 Mark Gewinn aus. Das entspräche einer ausgewiesenen Umsatzrendite von nur 0,5%. Hinzu kamen erwartbare sehr hohe Aufwendungen für eine anstehende Grundsanierung und eine Komplettrenovierung des Hauses, welche in den Folgejahren tatsächlich insgesamt mehrere Millionen Mark kostete. Faktisch war das Unternehmen Inselhotel (wie so viele deutsche Firmen) unterkapitalisiert.

Die Privataufnahme oben zeigt das Ehepaar Voß - ohne Ort, nachträglich handschriftlich datiert auf 1930 (Privatarchiv NH s.u.). Aufgrund weiterer Fotos der Familie mit Kindern, welche sich aufgrund deren Größe, Alter und Kleidung relativ genau datieren lassen, ergibt sich hierfür jedoch eher eine Zeit in den 1940er Jahren. - Hier das große Bild.
Rosaly Brunner-Baumann erklärte 1963 ihren Verkauf gegenüber dem Südkurier so: Leider hatte unser verstorbener Sohn [Mathys 1908 - ] nicht das Hotelfach wählen wollen, leider ist auch der Schwiegersohn [Fritz Voss 1892-1962] nicht mehr am Leben, und wir beiden Frauen [Mutter Rosaly Brunner und Tochter Rosalie Voß-Brunner] können uns in einer so veränderten Welt den zunehmenden Schwierigkeiten nicht mehr stellen. Gäste und Personal sind eben anders geworden, die moderne Zeit, ihr Lebensstil und ihre Auffassungsart haben vieles umgeprägt. ... Treue und Pflichtbewußtsein wurden eben früher doch größer geschrieben, auch das Vertrauen auf solche langjährigen Mitarbeiter, das es uns ermöglichte, sich weit mehr als heute, den Gästen zu widmen.
- Somit sah sie familiäre Schicksale und das Verhalten der Gäste sowie vor allem das der neuen Mitarbeiter als Ursache des Verkaufes. Hingegen sagte (die erste Tochter) Rosalie Voss, welche ihrem Mann bei der Hotelführung half, im Nachhinein gegenüber dem Südkurier ziemlich resigniert: Es war im Grunde genommen alles ein Krampfen auf der ganzen Linie.
So musste man notgedrungen nach dem unerwartet frühen Tod des Herrn Voss im Jahr 1962 das Inselhotel 1963 an das Land Baden-Württemberg verkaufen. Hierbei setzte sich der damalige Oberbürgermeister Dr. Bruno Helmle persönlich beim Land Baden-Württemberg für eine für alle Beteiligten langfristig tragfähige Lösung ein, indem das Liegenschaftsamt die Insel mit Gebäuden übernahm und sie an die Steigenberger-Hotelgruppe verpachtete. Denn auch die Stadt wollte eine Zweckentfremdung
(Zitat des Südkuriers, vom 05.10.1963, Ein neuer Abschnitt des Inselhotels beginnt) der Insel und des Gebäudes vermeiden. Frau Rosaly Brunner behielt bis zu ihrem Tode am 20.10.1967 das Wohnrecht im Kapitelhaus im Nordteil der Insel, wo sie auch verstarb.

Die Abbildung oben zeigt Fritz Voss ca. 1950er Jahre. - Hier das große Bild.

Die Abbildung oben zeigt eine Kopie des Verkaufsvertrages aus dem Jahr 1963 (Privatarchiv GG s.u.). - Hier das große Bild.
Am 31. Oktober 1963 schloss das Inselhotel seine Pforten für die Umbauarbeiten. Der Südkurier und die neuen Eigentümer glaubten im September 1963 noch, dass das Hotel nur für den einen Winter schließen würde, um nach ein paar Monaten Renovierung unter der Hotelgesellschaft A. Steigenberger in der neuen Saison bereits wieder zu eröffnen. Die Umbauarbeiten erforderten allerdings viele Jahre. Bereits der Start der Renovierung verzögerte sich und begann erst im Herbst 1964. Am 07.06.1966 verkündete der Südkurier, dass man den Umbau und die Renovierungen endlich für 10,5 Mio. DM (statt der ursprünglich geplanten 1,5 Mio. DM) abgeschlossen hätte.
Sämtliche hier verwendeten Quellen (Schriftstücke wie Abbildungen) stammen aus den zwei Privatarchiven der Familie Brunner, die der Autor bei deren Enkelin Frau GG 2025 in der Schweiz sowie deren Urenkelin NH in Deutschland einsehen konnte. Der Autor dankt den Nachfahren der Familie Brunner ganz besonders für die Erlaubnis, diese privaten Abbildungen hier verwenden zu dürfen. Bitte beachten Sie, dass das Urheberrecht sowie alle anderen Rechte an den Dokumenten bei der Familie Brunner und deren Erben liegen. Ferner dankt der Autor allen Familienmitgliedern für die gelieferten wertvollen ergänzenden Informationen, welche das Gesamtbild der Hotelgeschichte abrunden. Denn die früher in den anderen Artikeln zum Inselhotel verwendeten staatlichen Quellen geben notgedrungen nur die Sichtweise jener Behörden und der über die Medien gestreuten Berichte der Öffentlichkeit wieder. - Die Namen und Adressen jener Nachfahren der Familie Brunner werden u.a. aus Datenschutz-Gründen hier nicht publiziert. Wissenschaftler, welche Kontakt mit jenen aufnehmen möchten respektive aus wissenschaftlichen Motiven deren Archive einsehen möchten, dürfen sich gerne an den Autor per E-Mail oder Post wenden. Daraufhin, wird deren Anfrage geprüft und nach Absprache mit den Nachfahren weitergeleiten.
Das Urheberrecht der hier im Artikel verwendeten und manuell oft stark reparierten respektive 'zurück-entwickelten' Bildversionen, weil jene im Original oft beschädigten respektive damals mit Retusche-Glaskasten (völlig übertrieben) retuschiert waren, liegt beim Autor.
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