Die Anzahl der Auslösungen des Verschlusses einer Foto-Kamera galt früher als vergleichbar mit dem Kilometerstand bei Kraftfahrzeugen.
Der Verschluss wird englisch Shutter genannt und in der Folge werden die Verschlusszahlen als Shutter-count bezeichnet. Nur unter diesem Stichwort finden Suchmaschinen zahlreiche (halbwegs brauchbare) Hinweise.
Jedoch musste man dabei schon immer mehrere Fälle unterscheiden:
Da sind die Auslösungen des mechanischen Verschlusses, wobei man den ersten und den zweiter Vorhang betrachtet.
Hinzu kommen die Auslösungen des mechanischen Verschlusses, wobei man nur den zweiter Vorhang meint. D.h. der Start der Belichtung wird mit dem elektronischen Verschluss als sogenanntem ersten Verschlussvorhang eröffnet.
Ferner gibt es die Auslösungen des rein elektronischen Verschlusses. Damit meint man nur den Fotosensor selbst.
Zudem gibt es Hochklapp-Vorgänge des Spiegels bei DSLRs.
Bei zahlreichen modernen Kameras, bei denen der Verschluss auch als Staubschutz für den Sensor verwendet wird (vor allem bei modernen spiegellosen Kameras), wird die Zahl u.a. durch diesen Verschlussvorgang am Ende jeder Kamerabenutzung und beim Start der Kamera (also auch jedem Objektivwechsel) erhöht, ohne dass eine Aufnahme gemacht wurde. Aus Sicht der Techniker ist dies Zählweise jedoch korrekt, da der mechanische Verschluss betätigt wurde. D.h. die Verschlusszahl weicht von der Anzahl der aufgenommenen Bilder ab.
Einige Kameras schreiben gewisse Daten in die sogenannten Exif-Dateien zu jedem Bild. Ob diese aber wirklich korrekt sind, kann Ihnen niemand garantieren. Es handelt sich um digitale Dateien, die leicht zu manipulieren sind. Manche Nikon- und Sony- Modelle schreiben diese Auslöserzahl in die Exif-Dateien.
Allerdings treten hierbei auch unerklärliche Probleme auf: So unterscheiden sich Shutter und Shuttercount erstaunlicherweise oft.
Zahlreiche Firmen behindern absichtlich das Auslesen dieser Auslöserzahlen. Z.B. Canon verlangt, dass man die Kamera in den Service schickt und dort den Zählerstand kostenpflichtig auslesen lässt. Ob die einem dort für viel Geld genannte Zahl dann zutrifft, ist ebenfalls reine Glaubenssache.
Alternativ finden sich für alte DSLR-Modelle kostenlose Programme, welche den Auslöserstand mitteilen. Auch diese Werte sind Glaubenssache. Ferner funktionieren nicht immer alle (auch alte DSLR-)Modelle.
Für neue spiegellose Modelle wird es noch schwieriger. Hier finden sich nur teure kommerzielle Angebote, welche entweder reine Glaubenssache sind, und zudem oft die Ergebnisse als völlig wertlose Angaben liefern (z.B. 'Weniger als 25.000' Auslösungen).
Hinweis: Jeder Kamerahersteller kann jederzeit mit einem neuen Firmware-Update auch bisher funktionierende Software sperren und das Auslesen der Auslöserzahlen verhindern. D.h. heute bezahlte und noch funktionierende Software kann morgen bereits wertlos sein.
Da es sich auch in der Kamera selbst um reine digitale Zähler handelt, kann jeder mit Spezialsoftware (u.a. Service oder Fotohändler) diesen Zählerstand problemlos auf jeden beliebigen Stand (zurück- oder vor-)stellen.
Fazit: Inzwischen ist das weitgehend unbrauchbare Software, die nur Geld kostet und einen in trügerischer bis falscher Sicherheit wiegt.
Es halten sich hartnäckige Gerüchte, dass die Kamera-Hersteller dies absichtlich so machen, damit die Foto-Händler (online wie lokal) Vorführgeräte, Leihgeräte und Rückläufer dennoch als Neuware erneut an Dumme verkaufen können, respektive beschädigte Kameras dann als Garantiefall ablehnen, weil der Zählerstand bereits den garantierten Höchstwert überschritten hätte.
Aus meiner Sicht existiert kein auch nur halbwegs logisch nachvollziehbarer technischer Grund, warum man diese wichtige Zahl den Kunden nicht im Menü frei zugänglich macht.
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Foto Video Design - Dr. Schuhmacher