Nikons Z5II einfach und verständlich erklärt. - Test der Nikon Z5II, Analysen zur Z5II, Z5II-Tests, Testberichte und Kaufempfehlungen zur Nikon Z5II.
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alle im Artikel der Nikon Z5II behandelten Themenbereiche finden Sie als Pop-Up.
Nach fast 5 Jahren stellte Nikon am 03.04.2025 die Z5II als Nachfolgering der am 21. Juli 2020 vorgestellten Z5 vor - eine neue spiegellose Einsteiger-Kamera für das Vollformat.
Wie die Namensgebung Z5II bereits andeutet, soll sie unter der Z6III platziert werden. Sie zielt auf Einsteiger im Bereich Vollformat ab. Insbesondere soll sie als Konkurrenz zu sehr preiswerten Modellen von Canon und Panasonic gelten.
Bitte beachten Sie, dass Nikon darauf besteht, dass man das Z amerikanisch ausspricht. Das entspricht in etwa dem deutschen sieh
mit einem weichen, stimmhaften S - nicht Zett
und auch nicht englisch z sed
. Ferner verbietet Nikon, dass man die Modelle Mark II benennt. Also muss die 'korrekte' Bezeichnung offiziell lauten: 'Sieh 5 2'. - Ganz nebenbei besteht Nikon inzwischen auch darauf, dass die römische Zahl II ohne Leerstelle direkt hinter die Modellbezeichnung Z5 geschrieben wird, als ob man sonst keine Sorgen hätte.
Vorab gilt auch hier zur Beruhigung: Es handelt sich bei der Z5II um eine ausgereifte, solide Kamera, mit der man auf jeden Fall hochwertige Fotos machen kann.
Alle technischen Daten finden Sie beim Hersteller in Deutschland sowie etwas abweichende Daten in den USA. - Hier werden nur die wichtigsten und relevantesten Daten für die Fotopraxis beschrieben und bewertet.
Wie bei vielen technischen Details werden Sie erkennen, dass es sich weitgehend um die alte Nikon Zf in einem ergonomischen modernen Gehäuse handelt.
Der Sensor bietet 24,4 Mega-Pixel und ist als BSI-CMOS-Sensor hergestellt mit 35,9 * 23,9 mm (FX-Format = Vollformat). Die effektive maximale Bildauflösung beträgt 6.048 * 4.032 Pixel. Das sind 24,385536 Mega-Pixel. Ferner bedeutet BSI Back-Side-Illuminated - rückwärtige Belichtung, wodurch rein theoretisch mehr Licht von jedem einzelnen Pixel aufgenommen werden kann. Zum Verständnis: Dabei werden in der Produktion die flachen Silicon-Waver mit den Sensoren umgedreht und hinten abgeschliffen, sodass man quasi die vorherige Rückseite als Vorderseite verwenden kann.
Der Sensor wird ohne Tiefpassfilter hergestellt, was für mehr Schärfe sorgt, aber ihn auch anfälliger für Moirés macht. Die ISO-Bandbreite umfasst 100 bis 64.000 - bei einer optionalen Schrittweite von 1/3 oder einem Lichtwert. Zudem liefert der Sensor 14-Bit-RAW-Dateien, ferner HEIF, JPEG. - Es wird wie in der Z9 ein spezielles RAW-Format mit 'Verlustfreier Komprimierung', 'Hoher Effizienz' und 'Hohe Effizienz' angeboten. Manuell erweiterbar ist der Bereich mit Hi 1.7 auf bis zu äquivalenten (was auch immer das bedeutet) 204.000 ISO.
Ein (Multi-shot) Pixel-Shift-Modus / High-Res-Modus wird angeboten. Dabei wird ein Foto 32-mal aufgenommen, wobei der Sensor minimal in der Höhe und Breite versetzt wird. Dadurch ergibt sich - im Optimalfall - eine höhere Auflösung von 96 Mega-Pixel sowie ein schärferes Bild. Es wird auch ein 4- sowie ein 8-Bild-Modus geboten, der nur die Farben optimiert (sowie weniger Fehlfarben) und bei 8 Aufnahmen zudem das Rauschen reduziert. Die 16- und 32-Bild-Modi sind für die 96 MP-Auflösung gedacht: 16 Bilder für die 4*4 Farben (sowie weniger Fehlfarben erzeugt) der Bayer-Matrix und 32 Bilder für zusätzliche Rauschreduktion. - Pixel-Shift funktioniert an der Z5II auch mit APS-C-/DX-Objektiven. Dann wird der kleinere Sensorausschnitt verwendet.
Die Z5II verwendet den neuen schnelleren Expeed 7 Prozessor. Dieser erlaubt eine Belichtungszeit von herausragenden 1/8.000 bis 30 Sekunde mechanisch. Der mechanische Verschluss ist für 200.000 Auslösungen ausgelegt. Die X-Synchronisation (x-sync) für Blitzgeräte beträgt 1/200 Sekunde mit dem mechanischen Verschluss. Serienaufnahmen werden mit 1 bis 7 Bilder je Sekunde ermöglicht, bis zu 7,8 Bilder/Sek. bei Auto oder mit dem mechanischen Verschluss und 9,4 Bilder je Sekunde beim ersten elektronischen Verschluss sowie bis zu 10 bei rein elektronischem Verschluss (lautlos) und mit weiteren Sondermodi bis zu 30 Bilder in der Sekunde. - Manche US-Quellen geben bis zu 11 Bilder in der Sekunde mit RAW und dem mechanischen Verschluss an. Vorsicht: bei diesem Punkt erzählen die meisten Influencer unsauber Dinge, welche von den offiziellen Angaben von Nikon Deutschland und USA abweichen. Auffällig ist diesbezüglich auch, dass Nikon USA explizit andere Zahlen in deren offiziellen Unterlagen angibt als Nikon Deutschland und alle Influencer.
Die Z5II besitzt nun auch einen sogenannten Vor-Speicher / Pre-Buffer / Pre-Realease, wobei die Kamera bei halb durchgedrücktem Auslöser Bilder bis zu einer Sekunde in einem flüchtigen Vor-Speicher vorhält und beim kompletten Durchdrücken des Auslösers auf die Speicherkarte schreibt, sodass keine wichtige Bewegung mehr verloren geht.
Der Gesamt-Puffer der Kamera erlaubt mit mechanischem Verschluss bis zu 200 RAWs in Serie aufzunehmen, bevor die Kamera verlangsamt. Die Testerin Julia Trotti erzielte bei angeblich 11 Bildern je Sekunde mit dem mechanischem Verschluss 200 RAW-Bilder im Puffer, dann erneut 65 Bilder, um danach immer noch mit 9 Bildern je Sekunde aufnehmen zu können. Das ist ein sehr guter Wert für eine Einsteigerkamera.
Die Z5II besitzt eine 5-Achsen-Verwacklungskompensation in der Kamera, mit nun bis zu 7,5 Blenden Vibrations-Ausgleich. Das war 2025 in der Einsteigerklasse sehr gut.
Wie bei der Zf kann man nun den AF-Punkt mit dem Zentrum des Verwacklungsschutzes verlegen. Das klingt zwar toll, wird in der Fotopraxis jedoch kaum verwendet, da es umständlich einzustellen ist - und man es dann wieder zurückstellen muss. Im Übrigen verwackeln dann andere Bildteile stärker. Also testen Sie es selbst aus.
Das AF-System wurde (erwartbar nach 5 Jahren) im Vergleich zur Z5 weiterentwickelt: Es soll (wie immer bei neuen Modellen) deutlich schneller und treffsicherer sein. Es bietet wie früher 273 frei wählbare / ansteuerbare Fokus-Punkte sowie Verfolgungs-Punkte (Tracking-Points) - wie bei der Z6II. Das schreibt Nikon USA explizit. - Vorsicht: Die 299 AF-Felder sind die maximalen AF-Punkte, welche aber nur durch den KI-Autofokus verwendet werden können. - Die Sensorabdeckung der AF-Sensoren beträgt angeblich fast 100% vertikal sowie horizontal - laut offiziellem Datenblatt.
Beim KI-gestützten Subject detection autofocus werden nun 9 Motiv-Gruppen vom Autofokus gut erkannt: Auto, People, Animal (Cats, Dogs, Birds), Vehicle (Cars, Motorcycle, Bicycle, Trains, Airplanes), Gesichter, Augen etc. - Vor allem die neue Funktion 'Advanced Auto', welche von sich aus mehr oder weniger jedes Motiv selbständig erkennt und dann die AF-Einstellungen dafür optimiert, wird viele Fotografen erfreuen. Hinzu kommt AFA - der neue AF-A-Modus - für Auto Focus Automatic, der zwischen AF-S (Single) und AF-C (Continuous) hin- und herschaltet, je nachdem, ob sich das Motiv bewegt oder steht. Er wählt also je nach Situation selbst aus, ob er den Einzel- oder den kontinuierlichen AF verwendet. - Das ist im Grunde auch die Bedeutung von 'Auto'-Fokus. Dies reicht im Übrigen bis hin zur Erweiterung der Schärfentiefe / Tiefenschärfe bei Gruppenfotos durch ggf. Abblenden. Bei schnell bewegten Motiven soll auch die Belichtungszeit verkürzt werden.- Für das manuelle Fokussieren hilft nun auch in der Z5II ein Fokus-Assistent mit Bildvergrößerung.
Zudem soll ein Gesicht erkannt werden, das nur 3% der Sucher-/Sensor-Länge ausmacht. - Auch 3D tracking aus den Z8/Z9 wird im Fotomodus angeboten.
Der Messbereich des Autofokus-Systems reicht von -10 Lichtwerte bis +19. - Aber gemessen wurde dies im Fotomodus bei ISO 100 und einer Temperatur von 20 Grad Celsius mit Einzelautofokus (AF-S) sowie einem Objektiv mit einer Lichtstärke von 1:1,2. - Aber die anderen Belichtungsmessungen funktionieren nur bei: -4 LW bis +17 LW (ISO 100 und einem Objektiv mit einer Lichtstärke von 1:2,0 bei 20 Grad Celsius).
Dank des schnelleren Prozessors wurden somit nicht nur die (KI-)Autofokus-Funktionen der Z8/Z9 übernommen, sondern noch ein paar neue Software-Spielereien eingebaut. Beim Autofokus spielen sich in der Fotopraxis auch die meisten spürbaren Vorteile zur alten Z5 ab.
Die Z5II besitzt wie die Vorgängerin einen elektronischen Sucher mit einer Bildschirmdiagonalen von 1,27-cm-(0,5-Zoll-). Es ist ein OLED-Sucher mit ca. 3,69 Millionen Bildpunkten (Quad VGA). Das sind 1.280 * 960 Punkte mal den 3 Farben (RGB). Dieser ist laut Tests (der darin identischen Z6 und Z7) zwar hochwertig, war jedoch bereits 2020 nicht mehr Spitzenklasse. Aber für die Einstiegskameras ist er noch gut.
Auch wenn fast alle Quellen behaupten, dass es exakt derselbe elektronische Sucher der Z6 und Z7 ist, so liegt der Unterschied in der Optik, welche dahinter / davor liegt. Diese optischen Linsen wurde bei der Z5II abgespeckt. - Der elektronische Sucher bietet auch keine 100+ Bildwiederholung je Sekunde und neigt somit zu verzögerter Darstellung im Vergleich zu modernsten EVFs anderer Kameras.
Wie bisher wird ein Farbabgleich sowie automatischer und 11-stufiger manueller Helligkeitssteuerung geboten. Die Vergrößerung beträgt ca. 0,8-fach. Dies ist größer als bei Canon. Die Lage der Austrittspupille / Augenabstand beträgt 21 mm (bei -1,0 dpt). Dies dürfte mehr Brillenträger zufriedenstellen. Der Augensensor erlaubt eine automatische Umschaltung zwischen Monitor und Sucher durch Annäherung des Fotografen an den Sucher. Ein manueller Dioptrienausgleich am EVF erlaubt -4 bis +2 m-1 (Dioptrien).
Allerdings soll der elektronische Sucher nun bis zu 3.000 nits hell sein.
Das rückwärtige Display der Z5II besitzt eine Bilddiagonalen von 8 cm (3,2 Zoll) und bietet zahlreiche Touch-Funktionen. Es liefert nun 2,1 Millionen Bildpunkte. Das sind 1.024*680 Pixel * 3 Farben. Zudem handelt es sich um ein vollkommen drehbares Display, das nach links hinausgeschwenkt werden kann. Schließlich wird für die Nachtfotografie die aus anderen Kameras bekannte rote Sternen-Display-Anzeige angeboten.
Nun kann man das Touch-Screen im an die Kamerarückseite angeklapptem Zustand auch als weiteres Bedienfeld / Schalter der Kamera verwenden.
Die Maße der Z5II betragen aufgerundet 134 * 101 * 72 mm. Die Z5II ist somit nur minimal (2 mm dicker) größer als die Vorgängerin. Das Gewicht beträgt ca. 700 g - wie immer gemessen mit 1 Akku und 1 Speicherkarte, aber ohne Gehäusedeckel. Das Gewicht der Z5II liegt somit ca. 25 Gramm über der Vorgängerin.
Es handelt sich um ein Polycarbonat-Gehäuse. Aber im Inneren besitzt die Z5II einem Magnesium-Rahmen sowie oben, vorne und hinten Metallteile. Vor allem unten findet sich Polycarbonat. Die Betriebsbedingungen umfassen 0-40 Grad Celsius und maximal 85% Luftfeuchtigkeit. Das Gehäuse bietet einen Staub-, Wetter und Spritzwasserschutz hohem Niveau. Laut Nikon-Marken-Botschafter sei die Wetterbeständigkeit der Z5II nun sogar auf dem Niveau der Z6III.
Ein klassisches Moduswahlrad liegt auf der Schulter rechts oben. Ansonsten sind die Schalter und deren Platzierung wie bei der Z6 (inklusive Joy-Stick) - also ergonomisch. Jedoch findet sich kein Statusdisplay auf der Schulter rechts oben. Insgesamt blieben die Schalter und die Bedienung weitgehend wie bei der Vorgängerin, was den Aufstieg erleichtert.
Die Z5II erhielt rechts oben auf der Schulter einen neuen Drucktaster - Picture Control (aus der APS-C-Kamera Z50II), mit dem man auf die LUTs / Bildstile direkt zugreifen kann. Alle Tester gehen darauf besonders ein, obwohl das für die meisten ernsthaften Fotografen nicht so wichtig ist. Er erlaubt für JPEG-Fotos direkt einen Farbfilter / Fotostile darüber zu legen, was für unerfahrene Fotografen und Content-Creators hilfreich sein kann, welche nicht am PC nachbearbeiten wollen. Man kann den Schalter jedoch auch für andere Einsatzzwecke umprogrammieren.
Für eine Einsteigerkamera bietet die Z5II zahlreiche Anschlüsse, u.a. werden zwei SD-Kartenfächer für schnelle SDHC- (UHS-II-) Karten offeriert. Ein Micro-HDMI-Anschluss (Typ C), sowie ein USB 3.2 Gen 1 mit 5 GBit/sec. Der Audioeingang ist eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für Stereo mit Stromversorgung und der Audioausgang ist ebenfalls als 3,5-mm-Klinkenbuchse für Stereo eingebaut. Es findet sich zudem ein Zubehöranschluss für den Kabelfernauslöser MC-DC3 etc. Als Funknetz wird als Wi-Fi (Wireless LAN) das IEEE 802.11b/g/n/a/ac verwendet - also nun beide Bänder 2,4-GHz-Band und das 5-GHz-Band, mit einer Authentifizierung als offenes System, WPA2-PSK und WPA3-SAE. Die Z5II erhält immerhin Bluetooth 5.0. Dennoch ist das nicht die neueste Version. Persönlich bleibt es mir ein Rätsel, warum man auch 2025 bei diesem für viele junge Menschen wichtigen Punkt Konnektivität noch immer (mit veralteter Technik) spart. Das lässt sich nicht software-technisch nachrüsten. Solange man eine WiFi-Funkverbindung hat, kann die Z5II nun Daten in die Nikon-Cloud hochladen sowie dort für 30 Tage kostenlos lagern. Ferner kann man über WiFi nun auch Firmware-Updates aus der Cloud herunterladen und in die Kamera einspielen.
Die Z5II verwendet einen neueren EN-EL15C-Akku. Er soll an der Z5II eine Ausdauer von 330 Bilder mit EVF besitzen und 350 mit nur dem rückwärtigem Display bieten. Angeblich sollen bis zu 85 Minuten Video-Aufnahmen mit einer Akkuladung möglich sein. Allerdings wird nicht angegeben, welche Art von Video. Der neue Akku kann zudem mit USB aufgeladen werden, und die Z5II kann mit USB-Stromversorgung betrieben werden. Die Z5II / der neue Akku ist zwar rückwärtskompatibel zu den alten EN-EL15. Aber jene (a/b) liefern weniger Strom für folglich weniger Fotos.
Die Z5II erhielt die Anschlussmöglichkeit für einen neuen optionalen Hochkantgriff mit allen Funktionen MB-N11 oder MB-N14, beide für 399 Euro Aufpreis. Damit soll man auch beide Akkus darin aufladen können. Allerdings gilt zu beachten, dass die Kamera dann sehr voluminös wird. Optional ist zudem die WR-R10 Funkverbindung verfügbar.
Bei allen in Hersteller-Broschüren zu findenden Daten handelt es sich um Laborwerte. Sie gelten nur unter Idealbedingungen. Dazu gehören u.a. exakt zur Kamera und für das Bajonett passende, modernste, lichtstarke, teure Objektive, die man bei Offenblende verwendet, im Labor unter genormtem, gleichbleibendem - meist extrem hellem - Licht einsetzt, meist auf einem speziellen Stativ montiert, zudem schnellste, größte und teuerste Speicherkarten, ferner modernste, voll aufgeladene Akkus, sowie bestimmte Menüeinstellungen und nur bei ganz bestimmten Temperaturen und Luftfeuchtigkeitswerten etc.
Die von der CIPA vorgegebenen Messkriterien sind meist sehr streng und werden von japanischen Technikern überwiegend genau beachtet. Ganz im Gegensatz zu einst angesehen europäischen Institutionen wie TÜV, Stiftung Warentest oder die französische DXO, die seit Jahren in der Kritik stehen. Daraus folgt, dass die Messergebnisse durchaus wahr
sind. Das wird ggf. von der CIPA nachgeprüft. Aber es handelt sich nicht desto trotz um Maximalwerte.
Während früher bei DSLRs der mechanische Spiegel oft der begrenzende Faktor war, so sind es bei den modernen spiegellosen Hochleistungs-Kameras meist die Objektive mit ihren Autofokusmotoren sowie Blendenmechanismen. Deshalb weise ich auch ständig darauf hin, dass man moderne Kameras nur mit modernsten Objektiven, Akkus, Speicherkarten etc. wirklich ausreizen kann. Das gilt für alle Modelle aller Sensorklassen aller Hersteller. Wer hingegen z.B. als Altglassammler
Objektive an Adaptern an diesen modernen Kameras verwendet, kann sämtliche Messwerte getrost vergessen. Ähnliche Einschränkungen betreffen ältere Akkus und langsame oder kleinere Speicherkarten. Aber bereits lichtschwächere Objektive, oder Objektive, die man in der Fotopraxis abblendet, werden signifikant schlechtere Messergebnisse liefern.
Hinzu kommt die Serienstreuung der Produktionsqualität aller am Gesamtsystem beteiligten Einzelkomponenten, die sich neutralisieren aber auch in einer positiven wie negativen Richtung aufsummieren kann.
Daraus folgt letztendlich, dass Sie in Ihrer alltäglichen Fotopraxis geringere Werte erhalten werden - bei allen Modellen aller Hersteller. Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch auch, dass pauschale Aussagen mancher Tester in Foren, Fachzeitschriften oder auf YouTube ohne genaue Angabe alle verwendeten Testverfahren (und Einstellungsdetails) nur eingeschränkt verwendbar sind. Und, weil mir immer wieder diese Frage gestellt wird: Alle Messergebnisse sind wahr und zutreffend, betreffen jedoch meist ganz bestimmte Rahmenbedingungen. Meine Erfahrung ist, dass diese noch nie exakt auf meine Fotopraxis zutrafen. Meine Ergebnisse lagen immer unter den Herstellerangaben, aber immer über denjenigen der heftigsten Kritiker.
Bitte beachten Sie abschließend Ihre eigenen fotografischen Anforderungen: Manche Werte der Z5II können traumhaft gut oder manche Kritiken vernichtend ausfallen. So lange diese Punkte für Sie und Ihre persönlichen Foto-Stile irrelevant sind, sollten diese auch Ihre Bewertung in keiner Weise beeinflussen.
Selbst, wenn wir uns bei Vollformat-Sensoren in der sogenannten Königsklasse
befinden, so finden sich Unterschiede zu anderen Modellen und anderen Herstellern, die man deutlich benennen muss. Es handelt sich zwar um Leiden auf höchstem Niveau. Aber jede Person sollte sich die Einschränkungen vor dem Kauf zumindest klarmachen.
Zwar wird der Sensor von den unseriösen Hochjublern als neu bezeichnet. Es handelt sich jedoch um den alten der ZF und der Z6II aus dem Jahr 2020.
Die rein theoretischen Serienbildgeschwindigkeiten über 10 Bilder je Sekunde werden sowieso nur mit JPEGs oder HEIF erreicht, aber nicht mit RAW. Die C15 und C30 werden angeblich nur als Pre-Release / Pre-Buffer also im Vorspeicher vor dem eigentlichen Auslösen und nur als JPEGs angeboten.
Laut Nikon USA beherrscht der Sensor nur 1/2.000 Sek. als kürzeste Belichtungszeit im elektronischen Verschluss. Das ist nur mäßig gut und führt u.a. dazu, dass man bei hellem Licht einen ND-Filter für lichtstarke Objektive bei Offenblende benötigt.
Der Sensor ist so langsam, dass der störende Rolling-Shutter-Effekt beim elektronischen Verschluss die Bildqualität deutlich reduziert.
Der Sensor besitzt keinen Sensorshield, und kein Tester berichtet über eine Verschlussfunktion des mechanischen Verschlusses als Schutz vor Staub.
In den USA wurde die Z5II nicht nur als Einsteigerkamera, sondern explizit per Foto als Frauen-Kamera beworben. Jeder Herr mit größeren Händen und Fingern sollte dies ergonomisch berücksichtigen und für sich selbst nachprüfen.
Wie bei der Vorgängerin fehlt rechts oben eine weitere LCD-Anzeige, welche die Arbeit auf dem Stativ und in der Nacht erleichtert.
Manche reine Fotografen werden sich am nun drehbaren und nicht mehr klappbaren rückwärtigen Display stören, da es sich außerhalb der optischen Achse der Objektive befindet. Aber alle Fotografen - auch die bei Nikon - müssen sich daran gewöhnen, das neue Kameras nur noch für Video konzipiert und optimiert werden.
Der Abspielknopf / Play-back-button befindet sich nun an einem anderen Ort - hinten rechts unten, statt links oben bei der Z5.
Der Tester Jared Polin empfand das Gewicht der Z5II als erstaunlich schwer für eine Einsteiger-Kamera.
Der elektronische Sucher (EVF) bietet weiterhin nur maximal 60 Hz Bildwiederholfrequenz.
Die 3.000 nits Helligkeit werden nur erzielt, wenn man den Auto-Modus im Menü abschaltet und manuell die Helligkeit hochregelt, was geradezu absurd ist. Denn man will, dass sich die Sucherhelligkeit automatisch an die Umgebungshelligkeit anpasst. Niemand kann oder will z.B. im April bei wechselhaftem Frühlingswetter und vorbeiziehenden Wolken manuell ständig die Sucherhelligkeit anpassen.
Erstens basieren die Werte des Verwacklungsschutzes auf dem neuen CIPA-Standard aus dem Jahr 2024, der sehr optimistisch ist. Zweitens werden nur drei Achsen dabei gemessen (Yaw/Pitch/Roll - Gieren, Nicken, Rollen) und nur beim NIKKOR Z 24-120mm f/4 S, wobei man das bei 120mm und im NORMAL-Modus aufnahm. Und dies gilt nur in der Bildmitte. D.h. in allen anderen Situationen liegen die Werte des Verwacklungsschutzes deutlich darunter.
Da es sich zudem um ein kleines und leichtes Gehäuse handelt, liegen die Praxiswerte sowieso deutlich darunter - insbesondere, wenn man statt des elektronischen Verschlusses den erschütterungsbehafteten mechanischen für die höhere Bildqualität verwendet.
Laut Nikon-Botschafter Ricci Chera bietet die in der Z5II eingebaute Funktion 'link VR zu Focus-Point' (aus der Zf und der Z6III), also die angeblich optimierte Verwacklungsschutzfunktion, welche nicht mehr im Zentrum angeordnet ist, nur 6 LW Verwacklungsschutz am Rand (bestenfalls und im Labor).
Bei Jared Polin versagte der Autofokus bei Offenblenden von f1,2 und f1,4 erstaunlich oft.
Auch der Tester Manny Ortiz hatte Fokus-Probleme. Bei ihm zeigten viele Aufnahmen mit human eye-detection (also der Augenerkennung bei Menschen) einen unerklärlichen Front-Focus. Bei 3D-Tracking saß der Fokuspunkt hingegen besser. - Wie bei vielen Nikon-AF-Systemen neigte auch die Z5II (trotz aller Optimierungen im AF-Menü) dazu, bei Personen (Porträtaufnahmen) auf Objekte davor zu fokussieren - bei ihm: den Boxhandschuh seines Models.
Andere seriösen Tester hatten Probleme bei schnellen Bewegungen (Menschen oder Hunde) oder bei Gegenlichtsituationen (bei z.B. Porträtaufnahmen) sowie bei lichtstarken Objektiven. Hinzu kam das Problem, dass auch bei korrekter Anzeige der AF-Positionierung (z.B. auf dem Auge) das Auge dennoch nicht wirklich scharf fokussiert war - also die Anzeige trügt.
Fast alle Tester hatten gewisse Probleme mit dem Autofokus, waren aber dennoch in vielen Fällen auch damit zufrieden. Das führt letztendlich zu einer guten Autofokusleistung für eine Einstiegskamera, lag aber unter den Ergebnissen teurerer Modelle diverser Hersteller.
Ein externes Ladegerät (Akkuladegerät MH-34) scheint nicht mehr im Lieferumfang enthalten zu sein und muss für 60 Euro separat gekauft werden. Auch ein Netzadapter fehlt und muss als Netzadapter mit Akkuladefunktion EH-8P für rund 60 Euro separat gekauft werden.
Die Akku-Ausdauer ist im Vergleich zur Vorgängerin vor allem bei Fotos deutlich gesunken, da der Sensor, der Prozessor und das hellere EVF mehr Strom benötigen. Wer viele Fotos aufnehmen will oder filmen möchte, sollte einen Ersatzakku anschaffen.
Der HDMI-Anschluss der neuen Mark II wurde kleiner als bei der Vorgängerin. Auch der sich bei der Mark I unter dem HDMI-Ausgang befindliche separate Fernsteuer-Anschluss entfiel.
Nikon bietet noch immer keinen digitalen Blitz-Schuh an, obwohl man die Video-Leistungen der Kamera erhöhte.
Die folgenden Angaben sind für Videografen. Wenn Sie als Fotograf diese technischen Fachausdrücke teilweise nicht verstehen, dann benötigen Sie diese Dinge derzeit auch (noch) nicht.
Alle technischen Daten finden Sie beim Hersteller (Bitte scrollen Sie auf der Zielseite etwas herunter). - Hier werden nur die wichtigsten und relevantesten Daten für die Videopraxis beschrieben und bewertet.
Für eine Einsteigerkamera bietet die Z5II einiges im Bereich Video an: 4K UHD - also 3.840 * 2.160 Pixel bei 30 Bilder je Sekunde werden oversampled (also von der gesamten Sensorbreite - als 6K-Oversampling) offeriert. Ferner werden auch Bildfrequenzen 25p und 24p geboten. Full-HD findet sich in 1.920 * 1080 Pixel mit 120p, 60p, 50p, 30p, 25p und 24p. Dazu verwendet die Kamera H.264/MPEG-4 für die Dateiformate MOV und MP4.
In der Z5II befindet sich bereits ein integriertes Stereomikrofon. Als Anzeige wird zudem Focus-Peaking angeboten, um leichter das Motiv scharf zu stellen. Ferner finden sich der Product-Review-Mode / Product-priority focus mode, eine elektronische Stabilization sowie Waveform monitors. 10-bit wird als N-Log oder 12bit N-RAW angeboten. Abschließend werden Red LUTs für die Nachbearbeitung der Videos in RAW angeboten.
Dank des drehbaren rückwärtigen Displays kann man die Z5II nun auch als Ein-Personen-Vlogger verwenden.
Die Video-Leistungen sind für überwiegende Fotografen brauchbar, aber keine herausragenden Kaufargumente.
Es erfolgt ein 1,5-facher Crop bei 4K60P.
60 Bilder in der Sekunde (auch nur bei Full-HD) sind im Grunde keine Zeitlupenfunktion.
Full HD/120p wird als 4-fach-Zeitlupe nur in 8-bit H.264 geboten. Die Bildqualität in diesem Modus war laut ersten Tests auch eher mäßig gut.
Der negative Rolling-Shutter-Effekt ist in allen Modi störend sichtbar, weil der Sensor nicht wirklich schnell auslesen kann.
Der kleine Micro-HDMI Stecker gilt als anfällig. Aber externe Recorder sind bei der Z5II sowieso nicht vorgesehen.
Meist war der Autofokus bei Videos treffsicher. Aber vereinzelt driftete er doch zuerst einmal auf den Hintergrund, bevor er wieder zum eigentlichen Motiv zurückkehrte.
Die Bildstabilisierung bei Video hatte Probleme mit statischen Motiven und Schwenks. Ein Tester empfiehlt, die Kamera generell auf den Sport-Modus einzustellen.
N-RAW ist zudem line-skipped (oder laut Jared Polin: Pixel-binned), lässt also je eine Zwischenzeile aus, wodurch die Bildqualität reduziert wird. Das scheint an den langsamen SD-Kartenfächern zu liegen, welche die gesamte erforderliche Datenbandbreite nicht speichern können. - Nur der APS-C 4K N-RAW Crop-Modus beherrscht (auf der APS-C-Sensorgröße) das Auslesen der vollen Zeilenhöhe.
Das Gehäuse besitzt kein Tally-Light, das dem vor der Kamera stehenden Gefilmten die Aufnahme (durch z.B. eine rote Lampe) anzeigt. Es gibt nur den roten Rahmen um das rückwärtige Display.
Zwar kann die Kamera Fotos auf zwei Speicherkarten gleichzeitig sichern, aber bei Video funktioniert keine parallel Sicherung auf zwei Speicherkarten.
Der elektronische Verwacklungsschutz erzeugt einen deutlichen Beschnitt (Crop) des Sensors.
Diese Kamera zielt offensichtlich nicht auf anspruchsvolle Videografen. - Angesichts der Einschränkungen sollten ernsthafte Videografen eher zur Z6III greifen.
Die Nikon Z5-Kamera war ab April 2025 für US$ 1.699,95 verfügbar. Das waren in den durch Dumping-Preisen verwöhnten USA 300 US-Dollar Aufpreis im Vergleich zur Vorgängerin. Das waren Anfang April umgerechnet 1.532 Euro. Es war unklar, ob dazu noch der am Tag zuvor vom US-Präsidenten verkündete Zollaufschlag kam, oder ob dieser bereits im Preis beinhaltet war.
In Deutschland war sie ab April 2025 für 1.899 Euro verfügbar. Soviel kostete auch die Vorgängerin Mark I zum Verkaufsstart 2020. - Offizieller aktueller Preis bei Nikon Deutschland als reine Kamera wofür es auch zahlreiche Kit-Objektiv-Varianten gab.
Bei der Beurteilung der Nikon Z5II muss man zwei Bereiche unterscheiden:
Die Z5II kann auch Video. Aber die Einschränkungen in der Praxis sind erheblich.
Die Z5II ist eher für schwerpunktmäßige Fotografen gedacht, die nur gelegentlich auch einmal ein Video aufnehmen wollen.
Ob in der Einsteigerklasse wirklich jeder RAW-Videos benötigt, muss jeder Anwender selbst prüfen. Man sollte dann allerdings die Folgekosten beachten: Um 4K60P-Video oder RAW-Videos nutzen zu können, benötigen Sie einen komplett neuen Hochleistungs-PC. Ferner benötigt man externe Festplatten zur Datensicherung. Während man einzelne externe Festplatten mit bis zu 22 TB relativ preiswert erhält, wird alles darüber nicht nur teuer, sondern meist auch technisch für Laien nicht ganz trivial.
Zwei Kartenfächer, IBIS, Wetterschutz, Akkuleistung, relativ treffsicherer Autofokus, Autofokus-Joystick und der in dieser Einsteigerklasse helle elektronische Sucher waren 2025 Pluspunkte gegenüber der Konkurrenz - und zeigten in der Fotopraxis auch kleine Verbesserungen in der alltäglichen Fotopraxis gegenüber der Vorgängerin. Insgesamt bezeichnen zahlreiche Tester die Z5II aus ausgewogenes, abgerundetes Gesamtpaket für die Fotografie.
Sie eignet sich ggf. als Aufstieg von der DSLR D750, oder der spiegellosen Z6 Mark I und der Z6II bei Nutzern, welche nicht zur Z6III aufsteigen wollen.
Ob sich der in Deutschland relativ hohe Preis im Vergleich zu den Mitbewerbern für alle Fotografen lohnt, wird die Marktentwicklung zeigen. Bei Nikon wurde zu diesem Preis nichts anderes geboten.
Jedem Interessenten sei derzeit allerdings angeraten, endgültige Testberichte mit von Privatpersonen kaufbaren Serien-Kameras abzuwarten, die vermutlich ab Mai erscheinen werden.
In den USA wurde die Z5II nicht nur als Einsteigerkamera, sondern explizit per Foto als Frauen-Kamera. Das finde ich persönlich nicht ideal, da stigmatisierend. Die Kamera taugt auch für Männer, sofern sie ihre Finger am Griff unterbringen können.
Bei Video musste man 2025 sachlich festhalten, dass moderne Smartphones seit Jahren nicht nur gleichwertige Leistungen, sondern sogar bis zu 8K anboten. Ob das abgespeckte N-RAW (bildverschlechterndes line-skipping bei 4K30P) bei Einsteigern Kunden gewinnen kann, ist fraglich.
Kurzfristig bleibt jedoch der Preisunterschied zur Vorgängerin, welche Anfang April 2025 in Deutschland für neu nur 970 Euro angeboten wurde. In den Monaten davor wurde die alte Z5 Mark I sogar ab 790 Euro angeboten. Ob die neue Z5II wirklich den fast doppelten Preis wert war, muss jeder anhand seiner Foto- und Videostile selbst entscheiden.
Zudem stellt die Z5II die Konkurrenz zur technisch gleichwertigen Zf dar, welche in Deutschland Anfang April 2025 neu etwa gleichteuer war. Im Foto- und Video-Alltag sah nicht nur ich jedoch die Z5II für viele Fotografen und Videografen als praxistauglicher an.
Dennoch wird die Z5II mittel- bis langfristig ein Erfolg: Die Z5II ist eher als langfristiges Positionierungs-Modell anzusehen, nach dem Motto: Wir bieten auch eine (für Nikon betrachtet) relativ preiswerte Einstiegskamera in den Vollformat-Bereich. Selbstverständlich werden einige Neukunden und Aufsteiger aus dem auch von Nikon vernachlässigten APS-C- und Vollformat-DSLR-Bereich der Kameras mit Spiegel die Z5II kaufen. DSLR-Umsteiger sollten allerdings beachten, dass der für alte Objektive erforderliche FTZ II-Adapter (mit 189 Euro im April 2025) noch immer sehr teuer war.
Die Z5II ist und bleibt die preiswerteste neue spiegellose Vollformat-Kamera von Nikon. - Trotz aller anderen Beteuerungen entscheidet im Geschäft bei der Kaufentscheidung erstaunlich oft der Preis. Dies galt in wirtschaftliche schwierigen Zeiten wie 2025 umso mehr.
Letztendlich wird sich die Z5II auch zu einer Zweit-/Reserve-Kamera für Berufsfotografen entwickeln, da sie fast identische Schalter und Ergonomie aufweist sowie dieselben Objektive und Akkus verwendet, wie die spiegellosen Z6- und Z7-Modellreihen - und dazu zwei Kartenfächer bietet.
Interessierte finden die offiziellen Informationen beim Hersteller Z5II bei Nikon Deutschland, Nikon Z5II USA auf Englisch sowie Nikon Z5II weltweit auf Englisch.
Im Folgenden finden Sie kommentierte Quellen und Belege sowie Analysen für alle Test-Ergebnisse und Kritiken zu Aussagen zur Kamera sowie Anmerkungen zu den jeweiligen Testpersonen. Die positiven wie kritischen Einschätzungen im Artikel werden gestützt durch die hier angeführten Belege und Quellen. Sie sollten auf jeden Fall einen Blick in jene Quellen werfen, oder zumindest die zur jeweiligen Quelle angeführten Details vor einem Kauf beachten.
Die US-Fachzeitschrift DPReview schildert im folgenden englischen Artikel Nikon Z5II review in progress: what's beauty worth? vom 03.04.2025, dass es sich im Wesentlichen um eine Zf in einem modernen ergonomischen Gehäuse handelt.
Das englisch-sprachige Online-Magazin PetaPixel jubelt im Artikel Nikon Z5 II Hands-On First Impressions: Way Beyond Entry Level vom 03.04.2025 das neue Modell unkritisch hoch. Bereits beim Abzählen der Jahre scheitern die beiden kanadischen Influencer Chris Niccolls und Jordan Drake: 2020 bis 2025 sind 5 Jahre Differenz. Als erstes loben sie die uralte Z5 in die Höhe, welche angeblich zu gut war / ist - vor allem angesichts des extrem geringen Preises in den USA. Vorsicht: diese beiden Influencer gehören zu jenen, welche immer alles in Bezug zum niedrigen US-Preis bewerten. Die Angabe von angeblich 380 Fotos je Akku-Ladung, ist entweder ein schlampiger Druckfehler oder frei erfunden, stimmt zumindest nicht mit irgendwelchen Angaben von Nikon weltweit überein. Das Gesamtfazit lautet: a true jack-of-all-trades
- ein echter Hans-Dampf in allen Gassen
- Definitiv: Nein. Dazu hat diese Kamera zu viele Einschränkungen für fortgeschrittene Anwender, welche sie eher für Einsteiger geeignet macht.
Jaron Schneider lobt für PetaPixel im englischen Artikel The Nikon Z5 II Packs a Ton of Performance into a $1,700 Camera vom 03.04.2025 die neue Kamera in den Himmel: dramatically improved performance across the board
- auf ganzer Linie dramatisch verbesserte Leistung
. Nein, in der alltäglichen Fotopraxis zeigen sich nur einige Verbesserungen gegenüber der Vorgängerin. Angeblich wäre die Z5II eine Alternative zur Z6III, was definitiv auch falsch ist.
Hinweis: Bis Mitte April gab es nur Testberichte von Vorserienmodellen. Zudem hat Nikon die Influencer wieder einmal in den bezahlten Rund-um-Wohlfühl-Urlaub in einen der schönsten Nationalparks der USA 'eingeladen' - diesmal nach Moab im Grand County, das mit seinen Naturwundern jedes Jahr viele Touristen anzieht, vor allem mit den in den roten Felsen der Wüste von Utah durch Winderosion geformten Bögen.
Der Nikon-Ambassador (bezahlter Markenbotschafter) Ricci Chera erklärt im Film Nikon Z5II Mehr als nur ein Upgrade. Beispielbilder + Tests vom 04.04.2025 ausführliche Details zu den Neuerungen der Kamera im Vergleich zur Vorgängerin Z5 Mark I. Er hatte die Kamera wie immer monatelang vorher zum Test. Er hält die Z5II für einen geeigneten Aufstiegskandidaten von der Z6 und Z6II. Auch er argumentiert wieder - und wie fast alle US-Tester - vom niedrigen US-Dollar-Preis: when you consider its price-point
. Er sieht das Angebot von RAW-Video in einer Einsteigerkamera als sehr beeindruckend
, geht aber nicht auf die Probleme damit aufgrund des minderwertigen Line-skipping ein. In seinen Labor-Video-Tests kam er auf 1:58 Stunden bei 4K30P bis der Akku leer war - ohne Überhitzung in seinem Zimmer.
Die beiden kanadischen Influencer Chris Niccolls und Jordan Drake berichten für PetaPixel im englischen Video Nikon's Z5 II Raises the 'Entry Level' Bar! vom 03.04.2025 über ihre Erfahrungen mit dem Vorserienmodell. Im Prinzip handelt es sich um den (ziemlich langatmigen) Film zu obigen Artikel. Angesichts des geringen US-Preises, beschreibt er die Z5II als eine affordable camera
- eine Kamera, die sich jeder leisten kann. - Nun ja in Deutschland waren mit Objektiv, zweitem Akku und Akkuladegerät schnell 2.500 Euro fällig. Das zeigt, wie abgehoben jene Influencer und der gesamte Fotomarkt 2025 (zumindest im Bereich Vollformat) waren. Sie sind der Überzeugung, dass die Z5II die (ältere) Z6II überflügelt.
Der Influencer Stephan Wiesner stellt im deutschen Film Nikon Z5 II Kamera im Test vom 03.04.2025 seine ersten Ergebnisse vor. Er erhielt die Kamera eine Woche zur Leihe. Er sieht nur geringe Unterschiede der Z5II zur Z6III. Er gibt die falsche Zahl von 14 Bildern je Sekunde als Serienbildgeschwindigkeit für den mechanischen Verschluss an, was sich laut Nikon jedoch mit ca. 15 Bildern je Sekunde nur auf den elektronischen Verschluss bezieht. Zudem ist seine schriftliche Preisangabe mit 2.240 Euro unzutreffend. Auch er hatte manche Probleme mit dem Autofokus, den er nicht als ganz so hochwertig ansieht wie bei manchen anderen Kameras (z.B. Z6III oder Sony A7RV). Der AF der Z5II ist zwar besser als derjenige der Vorgängerin Z5 Mark I, aber eben nicht spitze. So war der AF auf den Hund explizit eingestellt, driftete aber dennoch immer wieder auf das Kind, sofern beide im Bild waren. Dann nennt er wieder die vielen alten Tricks bei Nikon-Kameras (wie z.B. Einschränkungen des Auswahlfensters), um dann dennoch den Fokus zwangsweise zu verlagern. Aber das ist eben kein 'Auto'-Fokus. Auch er konnte die RAW-Dateien nicht auslesen. Er wusste erstaunlich wenig über den verwendeten Sensor. Offenbar hatte man ihn nicht genau informiert. Als Fazit würde er die Z5II der Z6III vorziehen, weil er die Mehrleistung der Z6III nicht benötigt. Ferner glaubt er, dass die ältere Z6II nun bald entfallen wird.
Der US-Influencer Jared Polin beschreibt im nächsten englischen Video Nikon Z5 II Hands-on Preview : a MINI Z6 III or ... vom 03.04.2025 seine Testergebnisse. Er gab zu, dass man die RAW-Dateien an diesen Vorserienmodellen überhaupt noch nicht öffnen konnte. Somit waren keinerlei Aussagen zur Bildqualität möglich. Obwohl er die Firmware 1.0 besaß, war es ein Vorserienmodell. Er empfand das Gewicht der Z5II als erstaunlich schwer. Fazit: Für ihn liegt die Z5II sehr nahe an der Z6III.
Manny Ortiz jubelt im reißerischen Film Die Nikon Z5II hat gerade den Vollformatmarkt erobert! auf Englisch vom 03.04.2025 die neue Kamera hoch. Er hatte die Kamera ca. 8 Stunden zum Kurztest. Die Z5II entspräche zu 80-90% der Zf. Auch er konnte die RAW-Dateien nicht öffnen, lobt aber dennoch (blind) die Bildqualität. Auch er hatte Fokus-Probleme (Front-Focus). Er erhielt mit dem mechanischen Verschluss ca. 200 Fotos im Puffer. Auch er beurteilt die Kamera aufgrund des in den USA geringen Preises.
Die australische Influencerin und Porträtfotografin Julia Trotti liefert im folgenden englischen Video Nikon Z5II: Praxistest Porträtfotografie vom 03.04.2025 ihre Eindrücke mit der Kamera im Fotobereich. Auch sie zieht Vergleiche zur ähnlichen (?) Z6III. Bei ihr hielt der Autofokus sie immer, es sei denn, sie drehte sich mit dem Gesicht zur Seite. Bei schnelleren Bewegungen von menschlichen Motiven driftete der AF manchmal auf den Hintergrund ab, oder verlor das Motiv. Sie stellte fest, dass der grüne AF-Punkt zwar oft auf dem Auge lag, aber dennoch das Auge dann nicht wirklich scharf fokussiert war - ein Problem vieler Kameras respektive deren immer wieder in Videos gezeigten AF-Anzeigen. Bei Gegenlicht strauchelte das AF-System bei ihr ebenfalls immer wieder. Sie erzielte bei angeblich 11 Bildern je Sekunde mit dem mechanischem Verschluss 200 RAW-Bilder im Puffer, dann erneut 65 Bilder, um danach immer noch mit 9 Bildern je Sekunde aufnehmen zu können. Bei ihr verloren die Fotos über ca. ISO 5.000 deutlich an Schärfe, weil die kamerainterne Rauschunterdrückung offenbar extrem eingestellt ist.
Der Nikon-Ambassador (bezahlter Markenbotschafter) Ricci Chera erklärt im Film Nikon Z5II | First-look of our powerful and compact FX camera vom 03.04.2025 die Kernpunkte der Kamera in einem Schnellüberblick.
Der Influencer Krolop & Gerst bietet im Film Nikon Z5II – Nikons neue KANN-ALLES-Vollformat Kamera vom 03.04.2025 unkritische deutsche Jubelberichterstattung. Wie immer bleibt er absichtlich vage zu allen relevanten Angaben: Er hätte 'ausgiebig' Zeit zum Testen gehabt. Angeblich erkennt er keinen Autofokus-Unterschiede zur Z6III - andere sorgfältigere Tester sehen hingegen sehr wohl Unterschiede. Bei Serienbildern gibt er 14 oder 15 je Sekunde an, sagt aber nicht mit welchem Verschluss oder welchem Dateiformat usw. Alles ist bei ihm 'krass', 'genial' etc. Typisch unseriös wie immer.
Ted Forbes vom US-Influencer-Kanal The Art of Photography schildert im nächstens englischen Video Nikon Z5 II :: Eine fabelhafte Kamera für das Geld vom 03.04.2025 seine Eindrücke. Auch er argumentiert ausgehend vom niedrigen US-Preis. Deshalb verwendet auch er fast nur Superlative. Sein Fazit bereits am Anfang lautet: a very powerful camera for a reasonable price
- eine sehr leistungsstarke Kamera zu einem vernünftigen Preis
. Auch er gibt einen falschen Preis von 1.600 US-Dollar an. Es sind waren Anfang April 2025 100 Dollar mehr.
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Foto Video Design - Dr. Schuhmacher