KI-sichere Wasserzeichen - Wasserzeichen gegen Künstliche Intelligenz, Kopierschutz

vg

Einleitung

Vor vielen Jahren entstand der Artikel Wasserzeichen, den Sie lesen sollten, um die Grundlagen u.a. zu den verschiedenen Schutzverfahren wie z.B. Steganografie zu verstehen, die hier nicht mehr erklärt werden.

Bisher kämpfte man als ehrlicher Fotograf nur gegen trickreiche, fleißige Kriminelle. Seit Anfang der 2020er Jahre wurde jedoch immer mehr Künstliche Intelligenz im Bereich der Grafikprogramme verfügbar, welche nicht nur im alten Artikel Wasserzeichen bereits verworfene Methoden ganz schnell wertlos machten, sondern auch zahlreiche Methoden kommerzieller Firmen.

Zur Klarstellung: Die in jenem Artikel Wasserzeichen verwendete Methode der in einem Verlauf ausgestanzten Schrift funktionierte auch Mitte der 2020er Jahre in vielen Fällen noch immer, jedoch manchmal nicht mehr perfekt. Denn bereits dort wurde festgehalten, dass es sich immer um ein Wettrennen handelt: Hochwertigere Schutzmethoden werden Verbrecher zu hochwertigeren Knack-Methoden anregen, und umgekehrt werden und müssen die Schutzmethoden weiterentwickelt werden. - Deshalb finden Interessierte hier weitere Methoden, ihre wertvollen Bilder vor Missbrauch zu schützen.

Ganz nebenbei werden Sie erfahren, wie GenKI (Generative künstliche Intelligenz) bei Bildern 'denkt' und 'arbeitet'.

Original Mit KI bearbeitet

Meist wurde mit GenKI Mitte der 2020er Jahre nur die ausgestanzte Schrift im Verlauf (weitgehend) gelöscht. Das erschwert zwar die Erkennung durch Sie als Eigentümer. Aber der Dieb kann mit dem Foto in dieser Form mit dem störenden Verlauf nichts anfangen.

Definitionen und Grundlagen

KI steht als Abkürzung für Künstliche Intelligenz. Ganz vereinfachend dargestellt, handelt es sich um Software - also Computer-Programme, welche auf sehr schnellen Rechneranlagen meist im Internet (deshalb fast nur online) versuchen, das menschliche Denken und Verhalten nachzuahmen. Dies geschieht auf vielfältige Weisen: Z.B. kann man auf der einen Seite stark (vor-)strukturiert und regelbasiert also mit klaren Vorgaben anhand zahlreicher Regeln und eingeschränkten Antwort-Möglichkeiten in großen Datenbanken vorgehen. Dabei werden dann meist sehr enge Teilgebiete ganz genau bearbeitet, indem nur bestimmte Dinge möglich sind, jedoch dann auch meist sehr präzise gelöst werden, welche anhand der in der Software vorgegebenen Strukturen leicht erklärt werden können und verständlich sowie dokumentiert und deshalb exakt so immer mit identischem Ergebnis wiederholbar sind. Auf der anderen Seite des weiten Spektrums liegen an sehr großen Datenmengen trainierte oder sich sogar selbst trainierende Modelle vor, welche vorgeben, vieles oder fast alles zu können, wofür man allerdings deren Ergebnisse weder genau erklären noch identisch reproduzieren kann. Diese sind vor allem seit Ende 2022 als sogenannte LLMs - Large Language Models (große Sprachmodelle) - bekannt geworden. Wie der Name bereits sagt, handelt es sich um Texte. D.h. aber nicht, dass KI-Modelle Sprache wie Menschen verstehen. Sie arbeiten hingegen in sogenannten Tokens - im Prinzip formale Einheiten - welche jedoch nicht einem Wort oder einer linguistischen Teileinheit (wie Morphem, Phonem etc.) entsprechen müssen. Meist arbeiten derartige LLMs nach statistischer Wahrscheinlichkeit: Wenn ein sich selbst trainierendes KI-Modell die gesamten deutschen Daten der Sportschau erlernt hätte, dann wäre eine statische Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass das Wort Fuß durch den Zusatz ball ergänzt würde, weil eben in vielen Fällen dies so im Trainingsmaterial vorhanden war. Theoretisch könnten jedoch viele andere Möglichkeiten für das sogenannte nächste Token existieren, wie z.B. pflege, verletzung, pilz . Die genauen Details hängen sowohl vom Modell, als auch den Trainingsdaten, dem aktuellen (sprachlichen) Kontext der gestellten Frage respektive Aufgabe etc. ab. Vor allem ist damit zu rechnen, dass bei exakt der nächsten identisch gestellten Aufgabe nicht mehr das identische Ergebnis von vorher als Antwort geliefert wird. Es variiert also. Das hat meist etwas mit dem sogenannten 'Gedächtnis' zu tun, das bei vielen KI-Modellen oft klein ist - quasi ein 'Kurzzeitgedächtnis'. Oder mit anderen Worten: Das KI-System 'erinnert' sich mangels ausreichend großem Speicher nicht mehr an seine vorherige Antwort. (Das ist ähnlich wie bei unseren Politikern.) Deshalb kamen seit 2024 sogenannte Reasoning-Modelle hinzu oder LL(M)Rs respektive LLR(M)s - Large Language Reasoning: Jene Modelle besitzen einen größeren Speicher, haben also ein umfangreicheres / längeres 'Gedächtnis' und 'denken' auch viel länger nach als die früheren LLMs, bevor sie eine Antwort geben, welche dann allerdings meist deutlich präziser und verlässlicher ist. (Zumindest hierbei haben sie also unsere Politiker bereits geistig hinter sich gelassen.)

Variationen in der Antwort sind im Übrigen keine Halluzination: Unter Halluzinationen versteht man in der KI etwas nicht Vorhergesehenes, worauf manche KI-Systeme gerne etwas fantasieren: Wenn in einem offenen, ungeregelten KI-Modell eine Antwort nicht gefunden werden kann, dann gibt es dort oft nicht die Antwort: 'Das weiß ich nicht' mit dem logisch erwartbaren Abbruch. Sondern das KI-Modell sucht dann oft eine eigene rein statistisch anhand der bisherigen Trainingsdaten 'wahrscheinliche' Lösung. Das kann zu skurrilen Ergebnissen führen, wie z.B. dass Ergebnisse 'erfunden' werden, welche nie vorhanden waren oder auch physikalisch nicht sein können. Das betrifft hingegen nur die 'unstrukturierten' KI-Modelle, während hoch strukturierte und auf engen Fragen mit engen erlaubten Antworten in Datenbanken konfigurierte Systeme dann eben mit einer Fehlermeldung abbrechen.

Hierbei wird etwas ersichtlich: Wer absolute Präzision wünscht, muss enge Strukturen vorgeben und darf nur enge Ergebnisse als Antworten erlauben. Das schränkt jedoch die Leistungsfähigkeit der Systeme ein, weil sie nur für ganz enge Teilgebiete eingesetzt werden können. Beides hat somit Vor- und Nachteile.

Im Grafikbereich - und dazu gehört die Fotografie und Videografie - kommen sogenannte Diffusionsmodelle hinzu: Dabei werden im Prinzip Bildelemente zuerst 'verrauscht' und dann wieder 'entrauscht'. D.h. stark vereinfacht (in unserem Fall der Wasserzeichen): ein vorhandenes Bild wird zuerst in Einzelpixel zerlegt sowie quasi 'unscharf' gemacht bis 'aufgelöst' und dann wieder entrauscht also 'geschärft', wodurch es zu einem (neuen) Bild wird. Dies geschieht ebenfalls anhand von (tausenden bis Milliarden) erlernten Beispielbildern als statistische Wahrscheinlichkeiten anhand der bisher in jenem KI-Modell untersuchten Bildinhalte.

Mitte der 2020er Jahre fanden sich entweder Mischmodelle oder aus Einzelteilen zusammengesetzte KI-Modelle (teilweise Agenten genannt), welche ziemlich alle Aufgaben angehen und oft lösen können. Deshalb kann moderne KI-Grafik-Software heute auch Text erkennen, sogar in grafisch gesetzten Elementen. Ferner kann es Logos erkennen. Hinzu kommt die erstaunliche Fähigkeit der KI, Muster erkennen zu können - selbst dort, wo Menschen an dieser Aufgabe scheitern. Selbst Verläufe hat es als solche 'erlernt'. Deshalb kann moderne Software (theoretisch) auch aus Verläufen ausgestanzten Text erkennen - oder wird es zumindest bald können.

Das Wort 'generativ' in GenKI beutet, dass diese Software etwas erzeugen kann, was vorher so nicht vorhanden war. In unserem Beispiel kann GenKI-Bild-Software die quasi durch das alte Wasserzeichen verdeckte Bildelement wiederherstellen.

Mit anderen Worten kann moderne KI theoretisch ähnlich Menschen 'sehen' und arbeiten. Aber dank Hochleistungscomputern geschieht alles viel schneller. Deshalb wird dies zu einer Bedrohung für die ehrlichen Fotografen, welche hunderte oder tausende Fotos in Fotogalerien publizieren, diese jedoch nicht als kostenlose Bilder durch Dritte missbraucht sehen wollen.

Fazit: Spätestens Mitte der 2020er Jahre mussten sich die ehrlichen Fotografen vor zwei unterschiedlichen Gegnern schützen.

Grenzen der KI und GenKI

Wichtig ist die grundlegende Voraussetzung, dass es sich um statistische Wahrscheinlichkeiten handelt. Die Treffsicherheit hängt jedoch wie immer bei Statistik vom Kontext ab. Wer z.B. einmal im Leben ein Lotto-Kästchen mit 6 Kreuzchen bei 6 aus 49 ankreuzt, hat nur eine Trefferwahrscheinlichkeit von 1 zu 15.537.573 auf den Maximalgewinn. D.h. man muss viele Kästchen ausfüllen, um die Trefferwahrscheinlichkeit zu erhöhen. Wer jedoch z.B. einmal im Leben ein Kästchen mit 6 Kreuzchen bei 6 aus 49 mit der Superzahl ankreuzt, der hat nur eine Trefferwahrscheinlichkeit von 1 zu 139.838.160. D.h. man muss noch viel mehr Scheine ausfüllen, um die Trefferwahrscheinlichkeit zu erhöhen. KI wurde jedoch schon anhand von Millionen und teilweises Milliarden Fotos im Internet trainiert - vermutlich sogar auch an Ihren Fotos im Internet. Deshalb besitzt die Software bereits (fast) alle Ihre Fotos mit Ihren alten Wasserzeichen und hat sich daran abgearbeitet. Das Problem der Quantität ist somit (rein statistisch betrachtet) bereits gelöst. Denn die ersten Milliarde Fotos reicht bei weitem für sicherlich 99% Trefferquote aus. Ein oder mehrere Milliarden weiterer Fotos erhöhen die Trefferquote nur noch minimal.

Aber bei KI kommt es auch auf die Qualität der Trainingsdaten an. Früher hieß es im Computer-Bereich und in der Datenanalyse: 'garbage in - garbage out'. Wer Unsinniges als Datengrundlage verwendet, bekommt auch dementsprechend unbrauchbare Ergebnisse. Wer seine KI-Modelle z.B. an den Texten Shakespeares trainiert, erhält kaum sinnvolle Ergebnisse zur Fragen zur modernen Medizin. Ähnlich sieht es bei Bildern aus: Wer nur Architekturfotos verwendet, wird damit kaum Tierbilder erzeugen können - und umgekehrt. - Nochmals zum Verständnis: Um Wasserzeichen zu ersetzen, muss man das Bild darunter erkennen, 'verstehen' und dann die fehlenden (durch das Wasserzeichen überdeckten) Teile korrekt ersetzen respektive neu erzeugen - also GenKI verwenden.

Beides wäre jedoch alles angeblich nur eine Frage der Rechenleistung: Das ist korrekt. Aber eben auch eine Geldfrage und somit in der Realität für uns beim Schutz durch Wasserzeichen relevant. Denn Wasserzeichen waren und sind kein perfekter Schutz. Deren Ziel war, ist und wird es auch in Zukunft nur sein, den Aufwand so hoch zu treiben, dass die meisten kriminellen Anwender den Diebstahl des Bildes und den Betrug damit unterlassen.

KI geht anders vor als Menschen

Laienhaft kann man auch sagen, KI 'denkt anders'. Aber das ist ein philosophisches Problem. Denn KI ist letztendlich Software und sollte nicht mit Menschen gleichgesetzt werden, auch wenn das fast jedem Anwender schwer fällt. Das nennt man im Übrigen den sogenannten Eliza-Effekt: Je mehr man sich mit einer KI beschäftigt, umso stärker neigen viele Anwender dazu, sie zu vermenschlichen und ihr menschliche Eigenschaften und Qualitäten zuzusprechen.

Keineswegs wird damit behauptet, dass zukünftige KI in der Form von AGI - Artificial General Intelligence - einer Super-KI, jenem Ziel nicht bald sehr nahe kommt. Denn wir definieren anhand komplizierter Tests, wann ein KI-System so gut wie Menschen ist. Und in Teilgebieten (Schach, Go, Wettervorhersage etc.) sind diese KI-Systeme bereits nachweislich überlegen.
Derzeit gibt es jedoch bei der Texterkennung noch Probleme.

Menschliche Texterkennung und KI-Texterkennung

KI-Systeme müssen mühsam anhand aller Buchstaben in allen Schriftformen und Schnitten etc. aufwendig trainiert werden, um Schrift zu erkennen. Fast jedes Detail kann eine Schrifterkennung stören: Unterstreichung, Durchstreichung etc. muss einzeln trainiert werden. - Menschen hingegen müssen zwar auch lesen lernen. Aber sie wissen oft überhaupt nichts über Serifen oder serifenlose Schrift. Fett und Kursiv werden zwar erkannt, jedoch nicht immer gewürdigt. Dafür verstehen (intelligente) Menschen (meist) den Text. KI kann ihn bestenfalls in sogenannte 'Token' - in dem Fall Zeicheneinheiten - zerlegen und nach Wahrscheinlichkeiten analysieren. Menschen lesen hingegen erstaunlich fehlertolerant. So wird oft nur der Anfang und das Ende des Wortes benötigt. Deshalb werden Fehler in der Wort-Mitte überlesen und sind für das Verständnis auch nicht 'so wichtig'.

In einem langen Text über die Geschichte der frühen Schifffahrt mit alten Dampfmaschinen auf der Donau ist das folgende Wort 'Donaudanpfshiffahrtsgesllschaftskapetän' verständlich. Auch, wenn das vorherige Wort nur so von Fehlern wimmelt, wird jeder es als 'Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän' erkennen. Ferner hilft der Kontext. Oder mit anderen Worten: Unser Gehirn erwartet aufgrund der Erfahrung im Grunde das Wort in jenem Text sowieso. - Ketzerische Anmerkung: Auch Menschen arbeiten somit wie KI-Modelle mit statistischen Wahrscheinlichkeiten anhand unserer 'Trainingsdaten'.

Ein Beispiel: Fast jeder Mensch kann den folgenden Text lesen und verstehen:

Horizontal getrennte Schrift

Hier das Bild eines horizontal zerschnittenen und vertikal getrennten Textes anhand meines neuen Wasserzeichens für meinen neuen Fotoauftritt mit Bildergalerie zum Wassersport. Dass wir Menschen das können, liegt vermutlich an unserer Erfahrung, weil wir 'gelernt' haben, dass es auch im echten Leben horizontale Störelemente (Fensterkreuz aus Holz, Straßenlaternen, Äste etc.) gibt, welche (Werbe-) Texte in unserem Straßenbild teilweise überdecken.

KI scheitert (bisher) meist daran, weil es auf (ganze) Buchstaben oder bestenfalls sprachliche 'Tokens' (quasi Wortteile) trainiert wurde. Zerschnittene Buchstabenteile sind für die meisten derartigen KI-Texterkennungs-Software-Werkzeuge oft kaum oder überhaupt nicht erkennbar.

Wenn wir ehrlich sind, dann scheitern auch viele Menschen daran. Denn es ist ein Erfahrungswert. Junge Kinder, welche das Lesen erst erlernen, oder leseschwache Personen werden hingegen oft zuerst einmal versuchen, den eigenen Standpunkt (am Fenster) zu verändern, um den Text ohne optische Störungen lesen zu können. Es ist somit eine Übungssache. Das ist jedoch auch langfristig wiederum nachteilig für uns Menschen. Denn irgendwann wird KI sich das auch antrainiert haben. Aber aus (willkürlichen) Buchstabenteilen Buchstaben zu erkennen, ist nicht einfach.

Anwendung

Für Photoshop-Profis war es das. Sie wissen nun, was zu tun ist, um derzeit KI-sichere Wasserzeichen zu erstellen. Lesen Sie dennoch unten weiter, bei den Einschränkungen dieser Methode und den Lösungen dafür.

Für alle dennoch daran Interessierten hier die Details als einfache, leicht verständliche und nachvollziehbare Einzelschritte anhand von Photoshop. Aber auch jedes andere hochwertige Grafikprogramm (wie z.B. das kostenlose Gimp) kann dies.

Eine horizontal geteilte Schrift erstellen

Zuerst einmal benötigen wir eine neue Datei. Wählen Sie links oben in der Befehlszeile: 'Datei, Neu'.

oberste Befehlszeile Datei, Neu

Hier der Link zur großen / bildschirmfüllenden Datei, zum Erkennen meiner gewählten Einstellungen.

Was Sie dort eintragen, ist Ihnen überlassen. Ich wählte angesichts des langen Textes 2.000 Pixel Breite, 500 Pixel Höhe, dahinter bei 'Ausrichtung' den horizontalen Modus (landscape) und den Farbmodus: RGB-Farben, 8 Bit sowie Hintergrundinhalt: transparent. Vor allem letzteres ist für mich wichtig, weil ich dann selbst den Hintergrund und insbesondere ggf. dessen Farbe später auswählen kann. Aber meist benötigt man sowieso transparent für Wasserzeichen. 8 Bit reichen, da später die Fotos auch auf JPEG (8 Bit) reduziert werden.

Die Bildgröße (die Dimensionen in Länge und Breite) in Pixel hängt davon ab, wie groß Ihre zu schützenden Fotos sind und wie groß darauf das Wasserzeichen werden soll. Da ich heute nicht mehr die ganze Bildbreite (moderner Kameras) schützen will, sondern nur noch wichtige Bildelemente, reichen mir maximal 2.000 Pixel in der Breite. Dafür will ich den Text groß im Sinne von hoch gestalten und wähle deshalb eine zuerst einmal sehr groß erscheinende Höhe von 1 / 4 der Breite - also 500 Pixel. Denn das spätere Beschneiden ist einfacher, als die Arbeitsfläche nachher in der Höhe doch noch vergrößern zu müssen.

Praxistipp: Drücken Sie nun die Tastenkombination 'Strg+0' (die Zahl Null), um das alles auf die maximale Bildschirmgröße anzupassen. So sieht man mehr.

Speichern Sie die Datei dann unter Ihrem Wunschnamen ab. Wählen Sie links oben in der Befehlszeile: 'Datei, Speichern unter...'. Ich nenne sie 'schrift.psd'. Auch das Dateiformat .tiff etc. ist möglich. Es sollte jedoch ein hochwertiges Dateiformat sein, mit dem man Korrekturen sowie Änderungen verlustlos durchführen kann. Also sollte man möglichst kein JPEG (.jpg) verwenden.

Da ich genau und reproduzierbar arbeiten will, aktiviere ich links oben in der Befehlszeile: 'Ansicht, Lineale'. Hier der Link zur großen / bildschirmfüllenden Datei. Daraufhin werden links und oben die Pixel angezeigt.

Dann ziehe ich von oben aus dem horizontalen Lineal heraus mit gedrückter linker Maustaste einen horizontalen Hilfsstrich nach unten bis zur Bildmitte der Datei, wo er feinfühlig selbst einrastet (bei mir bei der Hälfte der Höhe: bei 250 Pixel). Danach ziehe in vom linken Lineal ausgehend mit gedrückter linker Maustaste einen senkrechten Hilfsstrich nach rechts zur Bildmitte, wo er feinfühlig selbst einrastet. (In meinem Fall bei der Hälfte der Breite: 1.000 Pixel). Dies hilft mir bei der Ausrichtung der Schrift, weil weder Photoshop nach andere Programme dies mit Serienschriften wirklich optisch perfekt machen. Denn erstaunlicher Weise werden die Serifen (laienhaft ausgedrückt die Bögen an den Buchstaben) oft nicht zum Buchstaben gezählt.

Wählen Sie dann das Textwerkzeug.

Text-Werkzeug

Bei mir befindet es sich am linken Rand der Software in der Werkzeugleiste - aber ziemlich weit unten. Hier der Link zur großen / bildschirmfüllenden Datei 'Textwerkzeug'.

Klicken Sie nun mit der linken Maustaste irgendwo in Ihre neue Datei hinein und tippen Sie Ihren Wunschtext ein. Bei mir ist es 'Wasser Sport Fotos.de'.

Danach wählen Sie links oben in der Befehlszeile: 'Fenster, Zeichen'. Daraufhin erscheint rechts das neue kleine Befehls-Fenster mit den Zeichenformaten.

Befehlszeile: Fenster, Zeichen

Spielen Sie damit herum, bis Sie die für Sie passende Textgröße erhalten haben. Ich experimentiere so lange mit der Schriftgröße, bis jene etwa meine Bildschirmbreite erreicht. Beachten Sie dabei, dass ich zudem die Höhe der Zeichen vergrößerte.

Es ist Ihnen völlig freigestellt, was Sie auswählen. Aber es sollte groß und lesbar sein. Deshalb wähle ich ganz einfache Schriften wie Arial und Times Roman, welche nicht nur ergonomisch lesbar, sondern zudem kostenlos sind. Korrekt gelesen: Ich habe in meinem Wasserzeichen (also in der Schrift die drei großen Buchstaben auch noch als Times Roman (einer Serifenschrift) angewandt und mit den kleinen Buchstaben in Arial gemischt. Denn das verwirrt derzeit die meisten Texterkennungsprogramme weiter. Denken Sie immer daran, dass KI-Systeme nicht 'denken', sondern von statistischen Wahrscheinlichkeiten ausgehen. Deshalb ist es sicherer, weil unwahrscheinlicher, dass im Innern eines Wortes (tokens) sich die Schriftart ändert. Zugegeben: Das ist 'unfair'. Aber wer sagt, dass man gegenüber KI oder Verbrechern, die einem vorsätzlich die Bilder stehlen, um sie zu verkaufen oder sie als eigene Fotos auszugeben, sich fair verhalten muss. Und wie gesagt, lesen die meisten Menschen sowieso über derartige gestalterische Unstimmigkeiten hinweg. Vermutlich haben sowieso nur wenige genau hinschauende Fotografen diese Unstimmigkeiten im obigen Bild sofort selbst erkannt. Denn es ist für unser bei Texten am semantischen Inhalt geschulten Leseverständnis nicht zwingend erforderlich.

Angesichts meiner Ergonomiestudien an der Universität stellte ich jedoch fest, dass semantische (den Sinnzusammenhang betreffende) Worteinheiten wichtig sind für das korrekte Verständnis. Deshalb habe ich einerseits (kaum sichtbare - schmale) Leerstellen zwischen den Worten eingefügt und andererseits die drei Kernbestandteile jeweils mit einem Großbuchstaben hervorgehoben. Denn wie oben geschrieben: Der Wortinhalt in der Mitte wird meist überlesen. Dabei unterlaufen Menschen (wie KI) auch Fehler, weil man etwas als gegeben voraussetzt, das evtl. dort überhaupt nicht steht. Korrekt gelesen: Auch Menschen können 'halluzinieren'. Deshalb habe ich bewusst etwas laut Duden 'falsch' gemacht, damit es auffällt und somit den Lesefluss des Betrachters hemmt, zum Nachdenken anregt und dadurch das Gelesene besser haften bleibt. (Hinweis: Bei Internet-Adressen ist es sowieso gleichgültig, ob jene groß, klein oder mit gemischten Buchstaben geschrieben werden. Das 'https://www.' davor kann man auch weglassen.) - Sie müssen das nicht machen. Aber sobald jemand Ihnen von einem Fehler berichtet, oder Sie bei Zuschriften darauf stoßen, dass jemand etwas missverstanden hat, sollten auch Sie sich darüber Gedanken machen. Denn die Flüchtigkeitsfehler der Anderen kosten Sie Zeit und schlimmstenfalls auch Geld.

Um den so fertig gestalteten Text zu zerschneiden, muss man ihn zuerst einmal rastern. Nun ist es wichtig, dass Sie rechts im Ebenenfenster der Textebene markieren, respektive überprüfen, ob jene noch markiert ist.

Falls Sie das Ebenenfenster nicht sehen, dann machen Sie es sichtbar. Wählen Sie links oben in der Befehlszeile: 'Fenster, Ebenen'. Dann erscheint es - meist am rechten Rand. Klicken Sie nun mit der linken Maustaste darauf, sodass diese Ebene etwas hellgrauer hervorgehoben wird.

Ebene Text markiert

Sicherheitshalber sollte man diese Ebene duplizieren: Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie im neu erscheinenden Menü ziemlich weit oben 'Ebene duplizieren...'.

Ebene duplizieren

Danach entfernen Sie das Auge vor dem darunter befindlichen Original - also der alten Textebene. Somit haben Sie immer eine Kopie, falls bei der Bearbeitung etwas Unvorhergesehenes eintreten sollte.

Speichern Sie dann Ihre Datei mit der Tastenkombination 'Strg+s' oder links oben in der Befehlszeile mit 'Datei, Speichern'.

Danach können Sie gefahrlos die neue Textebene (... Kopie) bearbeiten. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie im neu erscheinenden Menü ziemlich weit unten 'Text rastern'. Hier der Link zur großen / bildschirmfüllenden Datei 'Text rastern'.

Speichern Sie dann Ihre Datei mit der Tastenkombination 'Strg+s' oder links oben in der Befehlszeile mit 'Datei, Speichern' ab.

Nun muss man die Textdatei zerschneiden, trennen, aufteilen. Es gibt viele Möglichkeiten, dies zu tun. Hier wird eine einfache und sichere Version dargestellt, welche sich auch für Anfänger eignet. Photoshop-Profis wissen sicherlich dutzende schnellere weitere Varianten, die man jenen nicht erklären muss.

Da wir die einfachste Zerschneideaktion verwenden, welche KI bereits irritiert, verwenden wir das 'Freistellungswerkzeug' an der linken Seite. Hier der Link zur großen / bildschirmfüllenden Datei 'Freistellungswerkzeug'.

Freistellenwerkzeug

Wichtig sind nun bei neuen Photoshop-Versionen die Detail-Einstellungen oben in der zweiten Zeile:

Zuschneiden mit dem Freistellwerkzeug

Hier der Link zur großen / bildschirmfüllenden Datei 'Zuschneiden', um die Einstellungen leichter zu erkennen.

Vor allem muss ein Haken vor 'Außerh. liegende Pixel löschen' gesetzt werden, sonst wird nicht wirklich der Text beschnitten.

Ferner dürfen auch keine vorgegebenen Beschneidungsverhältnisse in den (in meiner Beispielzeile leeren) kleinen Rahmen sein. Ansonsten wird das Beschneiden immer in diesem Zahlenverhältnis erfolgen. Falls dort etwas in jenen Rahmen steht, dann klicken Sie in jener zweiten Zeile (der Detaileinstellungen zum Befehl) auf das etwa in der Mitte befindliche Befehlsfeld 'Löschen'.

Welche Hälfte des Textes Sie zuerst auswählen ist Ihnen überlassen. Ich beginne mit der oberen Hälfte. Dazu ziehe ich den unteren Rahmen des Freistellenwerkzeuges am mittleren Anfasser langsam nach oben, bis er erneut an der horizontalen Mittellinie einrastet. Sie sehen, dass Hilfslinien einem die Arbeit erleichtern können.

Danach erfolgt ein Drücken der 'Return-Taste' (Eingabe-Taste), wodurch der Text halbiert wird.

Vorsicht: Nun muss man diese Texthälfte als neue Datei abspeichern: Wählen Sie dazu in der obersten Befehlszeile 'Datei, Speichern unter...' aus und ergänzen Sie den vor dem Punkt stehenden Dateinamen 'schrift.psd' um die Zusätze '-oben'. Also: 'schrift-oben.psd'.

Danach rufen Sie wieder die alte Datei mit der kompletten Schrift auf: 'Datei, Öffnen...'. Sofern Sie mir gefolgt sind, heißt jene Datei 'schrift.psd'. Wählen Sie erneut das Freistellungswerkzeug aus und ziehen diesmal den oberen Rahmen am mittleren Anfasser nach unten, bis er bei der Mittellinie einrastet. Danach drücken Sie die Return-Taste, wodurch der Text halbiert wird.

Vorsicht: Nun muss man diese Texthälfte als neue Datei abspeichern: Wählen Sie dazu in der obersten Befehlszeile 'Datei Speichern unter...' aus und ergänzen Sie den vor dem Punkt stehenden Dateinamen 'schrift.psd' um die Zusätze '-unten'. Also: 'schrift-unten.psd'.

Erstellen Sie nun eine neue Datei. Wählen Sie dazu in der obersten Befehlszeile 'Datei, Neu' und geben Sie dort dieselbe Breite aber evtl. eine etwas größere Höhe ein. Denn Sie wollen die beiden Texthälften ja voneinander vertikal trennen. Meist reichen hierzu plus 50 oder 100 Pixel in der Höhe aus.

Speichern Sie diese Datei unter einem neuen Namen ab, z.B. 'schrift-getrennt': 'Datei, Speichern unter...'. Auch hier helfen wieder die beiden Hilfslinien, welche vertikal und horizontal in der Mitte platziert werden, wo sie auch automatisch einrasten. Ferner ist 'Strg+0' erneut hilfreich, damit man alles in maximaler Größe genau sehen kann.

Kopieren Sie danach die beiden zerschnittenen Textteile in diese neue Datei. Am Einfachsten geschieht dies durch Markieren der Textebene der Datei ...-oben mit der linken Maustaste, worauf man sie bei gedrückter linker Maustaste in das Fenster der neuen Datei 'hinüberziehen' kann.

Persönlich empfehle ich, diese beiden Teile zuerst einmal genau mittig über und unter der sichtbaren 'Hilfs-Trennlinie' zu positionieren, damit man sie am horizontalen Trennstrich quasi wieder perfekt zusammensetzen kann.

Erst danach verschiebt man mit dem Verschieben-Werkzeug (ganz oben in der linken Werkzeugleiste) die Teile vertikal etwas.

Bild-Verschieben-Werkzeug

Das vertikale Verschieben kann man auch durch Anklicken und dann mit der Pfeil-nach-oben-Taste respektive Pfeil-nach-unten-Taste feinfühliger erzielen.

Speichern Sie danach die Datei mit der nun vertikal getrennten Schrift ab: Tatenkombination 'Strg+s'.

Falls Sie wollen, können Sie danach noch die Höhe der Datei durch Zuschneiden anpassen, bis Sie Ihnen und Ihren Anforderungszwecken persönlich perfekt passt.

Danach können Sie im Ebenenfenster rechts die unterste (transparente) Ebene löschen. Sie wird nicht gebraucht.

Ggf. speichern Sie diese Zwischen-Version auch unter einem eigenen Namen (schrift-getrennt-zugeschnitten.psd) separat ab - und merken Sie sich diesen Dateinamen für spätere Weiterbearbeitung. Denn Sie erfahren später noch weitere Möglichkeiten der Optimierung daran.

Dann müssen Sie die beiden Textebenen markieren. Dazu klicken Sie mit der linken Maustaste auf die oberste Textebene, drücken die Hochstelltaste (Shift) und halten diese gedrückt und klicken mit der linken Maustaste auf die untere Ebene. Danach sollten beide Ebenen etwas heller grau erscheinen. Da es nur zwei Ebenen sind, können Sie statt der Hochstell-Taste auch die Strg-Taste verwenden. Denn mit der Strg-Taste markiert man einzelne Ebenen respektive Elemente nacheinander.

Danach klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine der beiden markierten Ebenen und wählen dort im neu erscheinenden Menü: 'In Smartobjekt konvertieren'. Hier der Link zur großen / bildschirmfüllenden Datei 'In Smartobjekt konvertieren'.

Danach speichern Sie diese Datei ab: 'Datei, Speichern unter...' und vergeben den neuen Dateinamen 'Smartobjekt-Wasserzeichen' oder etwas Ähnliches, das leicht zu merken ist.

Smartobjekte haben zahlreiche Vorteile, u.a. dass man sie nach der Anwendung auf einem Foto ständig in der Größe erneut verändern kann, ohne dass sie dabei qualitativ leiden.

Nachteile und Grenzen dieser Text-Wasserzeichen

Die meisten KI-Programme werden dadurch extrem gestört. Testen Sie dies z.B. bei WatermarkRemover.io. Hinweis: Sie können dort nur zwei Dateien je 24 Stunden testen. Für mehr benötigen Sie eine neue IP (Internet-Adresse) respektive ein VPN, das Ihnen so etwas automatisch anbietet.

Nun haben wir jedoch das Problem der Menschen, das ich bereits vor vielen Jahren im alten Artikel Wasserzeichen beschrieb. Schlaue Anwender können bei einfarbigem Text in einen Buchstabenteil hineinklicken, dort den Farbwert bestimmen respektive die Differenz zu anderen Farbwerten auf niedrige Werte einstellen und so alle Textteile auf einmal markieren sowie dann in Photoshop mit der Tatenkombination 'Shift+F5' durch den Umgebungsteil ersetzen lassen.

Führen Sie das bitte einmal durch:

Zuerst wählen Sie hierzu ein Foto aus und bringen darauf das Wasserzeichen an. Speichern Sie die Datei unter einem anderen Namen wie 'Test.jpg' ab - so wie Sie es (in Größe und Qualität) für das Internet etc. auch machen würden.

Dann laden Sie jenes meist kleinere JPEG-Bild erneut ein und wenden darauf den Zauberstab auf einen Buchstaben im Wasserzeichen an.

Zauberstab-Werkzeug

Hier der Link zur großen / bildschirmfüllenden Datei 'Zauberstab'.

Dann stellen Sie oben in der Detailzeile folgendes ein: Zumindest sollte der Aufnahmebereich klein sein: hier 1-25 Pixel. Die Toleranz sollte etwas höher sein, damit möglichst viel des Wasserzeichens aufgenommen / markiert wird. Ferner muss zumindest der Haken vor 'Benachbart' entfernt werden. Hier der Link zur großen / bildschirmfüllenden Datei 'Zauberstab'.

Dann kann man mit dem Befehle in der obersten Befehlszeile: 'Auswahl, Auswahl verändern, Erweitern' und dann einem Wert von 2-5 Pixeln die Sache erweitern, wodurch so ziemlich alle Buchstaben bis zum eigenen Rand markiert werden.

Danach kann man mit manueller Deselektierung mit dem Rechteckwerkzeug die vermutlich zu große Auswahl im ganzen Foto auf den Schriftzug selbst beschränken. Dazu wählt man oben in der Detailzeile das Icon 'Von Auswahl subtrahieren'. Hier der Link zur großen / bildschirmfüllenden Datei 'Deselektieren-Werkzeuge'.

Sie können auch jedes andere Markierungs- / Deselektierungs-Werkzeug benutzen, solange in der zweiten Detailzeile oben immer 'subtrahieren' ausgewählt wurde.

Selbstredend ist dies für Anfänger etwas Arbeit. Aber mir gelang es in weniger als 1 Minute ein für jedes Bild aus meiner Sicht funktionierendes Verfahren herauszuarbeiten und damit das Ziel zu erreichen, das Wasserzeichen zu entfernen.

Danach wendet man auf diese verbleibende mit ('ameisenhaft' wandernde) markierte Auswahl den in der ersten Zeile oben befindlichen Befehl 'Bearbeiten, Fläche Füllen' an. Das entspricht der Tastenkombination 'Umschalt-Taste+F5'. Bei Inhalt sollte stehen: 'Inhaltsbasiert' sowie bei Mischmodus: 'Normal'. Das ist aus fotografischer Sicht nicht perfekt für die Bildqualität. Aber das Wasserzeichen ist dann meist komplett entfernt.

Derartige manuelle Manipulation respektive Entfernung des sichtbaren Wasserzeichens kann man verhindern oder zumindest extrem erschweren.

Farben und Farbverlauf in der Schrift

Alle Markierungswerkzeuge in bekannter Software basieren auf Ähnlichkeiten. Konsequenter Weise muss man somit diese Ähnlichkeiten beseitigen, damit jene Werkzeuge schlecht arbeiten oder versagen. Das geht mit einem Farbverlauf in der Schrift am schnellsten.

Jeweils eine Schrifthälfte zu einem Farbverlauf abändern

Die für Sie als Schützer einfachste und schnellste Variante ist es, einen Teil der Schrift zu verändern. Dazu eignen sich die sowieso bereits vorhandenen beiden Hälften.

Also öffnen Sie wieder die Datei mit dem letzten Zustand der Schrift (vor dem Smart-Objekt). Mit einem Smartobjekt funktioniert es zwar auch. Aber das verwirrt die meisten Anwender zu sehr. Die Bearbeitung von Smart-Objects ist eher etwas für fortgeschrittene Anwender.
Deshalb sind Zwischenspeicherungen mit unterschiedlichen Namen in der Entwicklungsphase so hilfreich. Sie können ganz zum Schluss dann immer noch alle unnötigen Dateiversionen löschen.

Sofern Sie mir gefolgt sind, heißt die zu öffnende Datei 'schrift-getrennt-zugeschnitten.psd'.

Als erstes speichern wir diese unter einem neuen Namen. Wählen Sie in der obersten Befehlszeile 'Datei, Speichern unter...' und geben Sie so etwas wie 'schrift-getrennt-zugeschnitten-mit-farbverlauf.psd' ein.

Drücken Sie erneut die Tastenkombination 'Strg+0' (Null), um das Bild maximal zu vergrößern. Sie brauchen diese Größe später zum feinfühligen Arbeiten.

Wählen Sie in der Werkzeugleiste am linken Rand das Symbol ganz oben mit den in die vier Himmelsrichtungen zeigenden vier Pfeilen aus - das 'Verschieben-Werkzeug'.

Bild-Verschieben-Werkzeug

Klicken Sie damit entweder in die Schrift in der oberen Hälfe oder klicken Sie rechts am Rand im Ebenenfenster in die entsprechende Ebene. Meist ist ein Klick mit der linken Maustaste auf die entsprechende Ebene im Ebenenfenster einfacher und treffsicherer, denn je nach Voreinstellungen in Photoshop wird mit einem Klick auf den Text nicht immer die dazugehörenden Ebene aktiviert.

Wählen Sie dann mit der linken Maustaste in der Werkzeugleiste am linken Rand das relativ weit oben befindliche Zauberstabwerkzeug aus.

Zauberstab-Werkzeug

Achten Sie darauf, dass in der zweiten Detailzeile oben unbedingt kein Haken vor 'Benachbart' steht. Sonst wird nur das angeklickte Einzelzeichen ausgewählt. Sie wollen jedoch die ganze obere Buchstabenhälfte mit einem Klick markieren.

Klicken Sie dann mit der linken Maustaste in einen beliebigen Buchstaben dieser oberen Texthälfte hinein. Daraufhin wird der gesamte Text der oberen Hälfte mit dieser 'laufenden Ameisenlinie' umrandet.

Verändern Sie nun die Vordergrundfarbe und die Hintergrundfarbe zu den von Ihnen gewünschten des Verlaufes. Denn im Normalzustand von Photoshop ist die Vordergrundfarbe Schwarz und die Hintergrundfarbe Weiß.

Vorder- und Hintergrund-Farben - Normal: Schwarz und Weiß

Beispielhaft wähle ich Rot (#ff0000) als Vordergrundfarbe und Blau (#0000ff) als Hintergrundfarbe, damit der Effekt sichtbar extrem wird. Sie dürfen jedoch auch jede beliebige Ihnen gefallenden Farben verwenden.

Dazu klickt man mit der linken Maustaste einfach zuerst in das größere schwarze Feld und tippt dann die Zahlenwerte ein, oder sucht sich mit der Maus andere im dann eingeblendeten Farbsucherfeld. Danach klickt man in das darunter liegende weiße Feld und wählt eine andere Farbe aus. Darauf sieht das Symbol so aus:

Vorder- und Hintergrund-Farben Rot und Blau

Wählen Sie dann mit der linken Maustaste in der Werkzeugleiste am linken Rand das etwa in der Mitte befindliche Verlaufswerkzeug aus. Es befindet sich meist hinter dem Füll(eimer)-Werkzeug etwas versteckt.

Verlaufs-Werkzeug

Hier der Link zur großen / bildschirmfüllenden Datei 'Farbverlauf Details'. Klicken Sie nun oben in der Detailzeile auf das vierte Symbol und stellen Sie dort den gewünschten Farbverlauf ein, indem Sie ggf. den angezeigten Unterordner Grundlagen öffnen und dort Ihren neuen Farbverlauf mit der linken Maustaste anklicken. Bei mir ist dies Rot zu Blau.

Stellen Sie sicher, dass es sich beim fünften aktivierten Symbol in der zweitobersten Detailzeile um 'Linearer Verlauf' handelt. Der Rest der Zeile ist nicht so wichtig, es sei denn, Sie hätten dort vorher Veränderungen angebracht.

Bewegen Sie nun den Mauszeiger an die untere Kante der oberen Schrifthälfte bei einem großen respektive sehr hohen Buchstaben. Drücken Sie die Umschalt-Taste (für einen Großbuchstaben - Shift-Taste), damit Sie im genau rechten Winkel ziehen können und ziehen Sie von dort mit gedrückter linker Maustaste bis an die Oberkante der Schrift. Hier der Link zur großen / bildschirmfüllenden Datei 'Verlauf manuell einfügen'.

Nun sollte die gesamte Schrift oben - also alle oberen Buchstabenhälften - diesen Verlauf zeigen. Falls es nicht perfekt funktioniert hat, dann lassen Sie sich mit 'Fenster, Protokoll' alle bisherigen Befehle rechts anzeigen und gehen Sie dann durch einen Klick mit der linken Maustaste dort einen Befehl zurück und wiederholen das Anbringen des Verlaufes solange, bis er Ihnen gefällt.

Danach machen wir dies mit der unteren Hälfte der Schrift ebenso, wählen dazu jedoch andere Farben für den Vorder- und Hintergrund aus (siehe oben). Dazu wähle ich beispielhaft Gelb (#ffff00) und Grün (#00ff00), denn mir geht es in diesem Beispiel um maximale Auffälligkeit. Sie suchen sich bitte Ihre Wunschfarben aus. Danach muss man zuerst den unteren Schriftbereich als Ebene (rechts im Ebenenfenster) markieren, dann mit dem Zauberstab einen Buchstabenteil im unteren Schriftteil markieren. Prüfen Sie, ob dann alle Buchstaben mit der laufenden 'Ameisenlinie' umrandet sind. Danach muss man nun definitiv beim 'Verlaufswerkzeug' den neuen Verlauf mit den neuen Farben im Unterordner 'Grundlagen' auswählen. Dann sucht man sich erneut den längsten Buchstaben aus. Bei mir ist es das lange P. Dort zieht man von oben nach unten mit gedrückter Umschalt-Taste und gedrückter Maustaste von der Oberkante bis zur Unterkante jenes langen Buchstabens. Hier der Link zur großen / bildschirmfüllenden Datei 'Zweiten Verlauf manuell einfügen'.

Hinweis: Sie können auch einen horizontalen Verlauf oder einen in einem freigestellten Winkel verwenden - und zwar auch getrennt für den oberen und den unteren Schriftteil. Ziel ist es bei allem immer, der KI die Mustererkennung zu erschweren.

Speichern Sie das Ergebnis mit 'Strg+s' ab.

Danach muss man noch das alles - diese nun vier Ebenen rechts im Ebenenfenster - markieren. Dazu klicken Sie mit der linken Maustaste auf die oberste Ebene, drücken die Umschalt-Taste sowie halten Sie diese gedrückt und klicken dann auf die unterste Ebene im Ebenenfenster.

Dann klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine der vier grau markierten Ebenen und wählen im neuen Menü: 'In Smartobjekt konvertieren'. Zum Schluss muss man die neue Datei nur noch unter einem anderen Namen speichern: Datei, Speichern unter...' z.B.: 'smartes-wasserzeichen-mit-farb-verlauf' etc.

Probieren Sie Ihr neues Wasserzeichen mit den zwei Farbverläufen an einem Foto aus. Sowohl die mir bekannten GenKI-Werkzeuge als auch die meisten Photoshop-Anwender scheitern daran respektive zerstören dabei das ursprüngliche Bild komplett oder zumindest weitgehend. Das ist zumindest alles sehr mühsam, worauf es die meisten der 'faulen Trickser' unterlassen. Damit wurde das Ziel erreicht. Denn es geht beim Wasserzeichen nur darum, den Aufwand für die Gegenseite hochzuschrauben.

Weitere Verschärfungen

Man kann sowohl der KI als auch den Menschen noch mehr 'Steine in den Weg' des Diebstahls und der sinnvollen Weiterverwendung der eigenen Bilder legen.

Viele verschiedene Farbverläufe

Man gibt dazu z.B. jedem Buchstaben in der oberen und unteren Hälfte einen anderen Farbverlauf. Schließlich stehen Ihnen Millionen Farben zur Verfügung. Jedoch steigt hierfür einmalig der Aufwand beim Schützer an.

Dazu verwenden wir wieder den ursprünglichen einfarbigen aber geteilten Text. Also wählen wir in der ersten Befehlszeile 'Datei, Öffnen...' und dort die ursprüngliche Datei mit der einfarbigen horizontal getrennten Schrift. Sofern Sie mir gefolgt sind, heißt die Datei 'schrift-getrennt-zugeschnitten.psd'.

Als erstes speichern wir diese Datei unter einem neuen Namen. Wählen Sie in der obersten Befehlszeile 'Datei, Speichern unter...' und geben Sie so etwas wie z.B. 'schrift-getrennt-zugeschnitten-mit-farbverlauf-je-einzelbuchstaben.psd' ein.

Drücken Sie erneut die Tastenkombination 'Strg+0' (Null), um das Bild maximal zu vergrößern. Sie brauchen diese Größe später zum feinfühligen Arbeiten.

Klicken Sie mit der linken Maustaste rechts am Rand im Ebenenfenster in die entsprechende Ebene. Ich wähle zuerst die Ebene mit der Schrift oben aus.

Wählen Sie dann mit der linken Maustaste in der Werkzeugleiste am linken Rand das relativ weit oben befindliche Zauberstabwerkzeug aus.

Zauberstab-Werkzeug

Aber nun muss man im Unterschied zu vorher in der zweiten Detailzeile oben unbedingt einen Haken vor 'Benachbart' setzen.

Klicken Sie dann mit der linken Maustaste auf den ersten Buchstaben dieser oberen Texthälfte. Daraufhin wird nur exakt dieses Teilzeichen umrandet / markiert. Sofern das wie bei mir ein sowieso bereits in drei Teile zerstückeltes 'W' ist, dann kann man mit der in der zweiten Detailzeile oben aktivierten zweiten angebotenen Funktion 'Der Auswahl hinzufügen' die anderen Buchstabenteile durch weitere Einzelklicks darauf ergänzen, sofern man dies wünscht. Aber man kann auch wirklich jedem einzelnen Buchstabenteil unterschiedliche Farbverläufe zuordnen.

Sie sehen, dass diese Version genaues Arbeiten verlangt.

Aber nun kann man wirklich jedes Element mit einem anderen Verlauf füllen.

Wellenform

In den mir bekannten Schriftsprachen werden Zeichen in einer geraden Linie horizontal oder vertikal verwendet. Die älteren Leser werden sich vielleicht noch daran erinnern, dass man früher in der ersten Klasse lernte, auf liniertem Papier exakt entlang dieser Linie das Schreiben zu üben. Nicht vorhergesehen und deshalb auch von KI kaum trainierbar und folglich vorhersehbar sind somit andere Schriftanordnungen, wie z.B. als Wasserwellen.

Dazu habe ich einmal einen 'BeispielText' erstellt. Der Text sollte hierbei sowohl links als auch vor allem rechts deutlich Platz zum Rand lassen. Sonst müssen Sie ggf. je nach späterer Transformation den Platz links und rechts (manchmal auch oben und unten) mit dem Befehl: 'Bild, Arbeitsfläche' ggf. um ca. 100 Pixel vergrößern. Diesen Normaltext teilen wir wie bisher und fügen in mit einem horizontalen Abstand wieder zusammen auf eine Ebene in einer Datei.

Beispieltext

Dann wenden wir hierauf den Befehl 'Filter, Verzerrungsfilter, Schwingungen' an. Dieser muss jedoch feinfühlig verwendet werden, damit man überhaupt noch etwas lesen kann. Wählen Sie zuerst einmal die Anzahl der Generatoren klein. Bei einer Dateilänge von ca. 2.000 Pixel sind z.B. 5 ein sinnvoller Startwert. Dann wählen Sie die Wellenlänge lang - also groß. Bei einer Dateilänge von ca. 2.000 Pixel sind z.B. 500 ein brauchbarer Startwert. Die Amplitude sollte gering sein. Beginnen Sie einmal bei 1. Die Skalierung sollten Sie vorläufig bei 100% belassen.

Falls der erste Anlauf misslingt, dann drücken Sie einfach die Tastenkombination 'Strg+z', um es rückgängig zu machen, oder wählen Sie mit 'Fenster, Protokoll' im Befehlsverlauf den Schritt davor aus. Dann vergrößern Sie mit dem Befehl 'Bild, Arbeitsfläche' ggf. um ca. 100 Pixel sowohl horizontal als auch vertikal - vor allem dort, wo etwas vom Text abgeschnitten wurde.

Wellentext

Selbstverständlich dürfen Sie das mit unterschiedliche farbigen Einzelbuchstaben oder sogar Farbverläufen in Buchstaben (siehe oben) kombinieren. Zudem dürfen Sie kreativ auch jedes andere Verformungs-Werkzeug / jeden Filter verwenden. Bedenken Sie allerdings, dass das Ergebnis einerseits für Normalsterbliche noch lesbaren Text erzeugen sollte und andererseits nicht zu kompliziert in der Erstellung für Sie selbst wird. Vor allem Perfektionisten neigen dazu, letzteres zu übertreiben, wodurch dann erstaunlicher Weise wieder für KI vorhersehbare Muster entstehen. D.h.: Man kann mit zu viel Aufwand ein (für Menschen kompliziertes) Wasserzeichen herstellen, das von KI erkannt und sogar leichter ersetzt werden kann.

Warum Ausschneidungen aus den früheren Verläufen nicht mehr so gut funktionieren

Zwar funktionieren die im Artikel Wasserzeichen vorgeschlagenen negativen Ausschneidungen von Text aus einem weißen oder farbigen Verlauf auch Mitte der 2020er Jahre noch. Aber GenKI hat hinzugelernt. Sie analysiert offenbar nicht nur den Text, sondern erkennt die oft harten äußeren Ränder des Verlaufes in Abgrenzung zum Bild. D.h. Hier denkt die KI offenbar anders als Menschen: Sie liest vermutlich nicht einmal den Text, sondern hat anhand der Millionen Trainingsdaten mit dort eingebauten hochwertigen Wasserzeichen gelernt, dass irgendwie geformte weiße Flächen über Fotos ein Wasserzeichen sind und generell entfernt gehören.

Diffusionsmodell

Die meisten Grafik-Software auf GenKI-Basis arbeitet mit der Diffusion, also zuerst Verrauschen bis hin zu einzelnen blassen Pixeln und dann Entrauschen für den neuen Bildaufbau. Dadurch sinkt die Bildqualität immer. Dies scheint sogar umso deutlicher der Fall zu sein, je minderwertiger das Rohmaterial ist. Also ein JPG mit nur 50% Qualitätsstufe ergibt ein schlechteres Bildergebnis als dasselbe Bild, das mit 100% Qualität in das Internet gestellt wurde. Nun könnte man sagen, dass dies erwartbar ist. Bei GenKI trifft dies jedoch im Grunde nicht zu, da man intern überhaupt nicht die eingeschränkte Bildqualität JPEG verwendet, und im Grunde auch nicht bearbeitet und dann mit schlechterer JPEG-Qualität abspeichert. Rein logisch wird ein komplett neues Bild erzeugt, oder kann durch GenKI zumindest erzeugt werden. Sind die Wasserzeichen jedoch kompliziert, wie in unserem Fall, dann scheitern die meisten GenKI-Werkzeuge bisher an der Erzeugung einer brauchbaren Bildqualität. Sie erzeugen fast immer lesbare Umrisse oder Halos der Schrift oder fangen plötzlich an, Bildelemente um das Wasserzeichen herum zu zerstören. Wer nun glaubt, dass diese Korrektur trivial sei, irrt. Denn auch die Programmierer der KI wissen nicht genau, wie die GenKI-Software 'denkt'. Man kann nur neue Trainingsdaten verwenden, um daran zu arbeiten. Training kostet jedoch Zeit und Geld. Oder man muss detaillierte Befehle eingeben, welche die Software zwingen, 'strukturiert' vorzugehen. Letzteres beschränkt allerdings die Fähigkeiten der GenKI-Software und führt zu anderen (oft unvorhergesehenen) Problemen an anderer Stelle.

Wahrscheinlichkeit und Statistik

Da alles jedoch mit der Wahrscheinlichkeit zu tun hat, unterliegen die Ergebnisse auch statistisch einer Gauß'schen Verteilungskurve. Daraus folgt, dass in manchen Bildern aufgrund des Hintergrundes ein Wasserzeichen sehr gut schützt und überhaupt nicht entfernt werden kann, sowie in vielen Fällen gut funktioniert und weitestgehend erhalten bleibt, jedoch in manchen Fällen auch nicht wirklich schützt und weitgehend entfernt wird.

Hinzu kommt der relative Schutz durch die damit immer einhergehenden allgemeinen qualitativen Bildverschlechterungen. Oft kommt es sogar zu einer (zumindest teilweisen) Zerstörung des Bildinhaltes, weil die GenKI-Werkzeuge dann Dinge als Logo oder Wasserzeichen ansehen, welche korrekter Bildinhalt waren. Respektive die GenKI-Software setzt das Ergebnisbild ohne Wasserzeichen nicht mehr korrekt zusammen. Letzteres geschieht vor allem rund um die ehemaligen Wasserzeichen.

Hinzu kommt das oft kurze 'Gedächtnis' der KI. D.h. dasselbe Wasserzeichen kann im selben Bild manchmal gut und beim nächsten Versuch evtl. schlecht entfernt werden.

Somit sollten Sie dies immer im Hinterkopf behalten: Weder GenKI-Werkzeuge zur Entfernung von Wasserzeichen noch sehr fleißige manuelle Anwender von Grafiksoftware lassen sich vom Diebstahl und der Verwertung durch Wasserzeichen geschützter Bilder zu hundert Prozent abhalten. Aber fast immer kann man nachträglich die dadurch erzeugten Bildveränderungen bereits mit dem bloßen Auge erkennen. Und als rechtlicher Beweis vor Gericht dient Ihnen letztendlich meist sowieso nur die RAW-Datei als Eigentumsnachweis.

Aber nur, weil Ihr Wasserzeichen in einem Bild nicht schützt, sollte man nicht verzweifeln. Meist reicht es völlig aus, dann das Wasserzeichen in jenem Foto an eine etwas andere Stelle zu platzieren, oder zu drehen, oder die Deckkraft jener Ebene des Wasserzeichens von 100% etwas zu reduzieren, oder das Wasserzeichen im Foto größer aufzuziehen oder etwas zu verkleinern etc.

Kostenlose Steganographie

Mit Steganographie meint man entweder die Kunst oder Wissenschaft, Nachrichten in anderen Nachrichten oder Daten derart zu verbergen, dass niemand außer dem Absender und dem beabsichtigten Empfänger die Existenz der Nachricht vermutet - also quasi unsichtbar für Dritte oder Laien. Es handelt sich somit um eine Art von zusätzlicher Sicherheit durch Verschleierung. Bitte verwechseln Sie dies nicht mit Verschlüsselung. Steganographie wird zwar auch oft in Verbindung mit Kryptografie eingesetzt. Klar sichtbare verschlüsselte Nachrichten, egal wie sicher sie sind, wecken allerdings Interesse. Diese Schwachstelle wird mit Steganographie vermieden. Mit anderen Worten: Während ein verschlüsseltes Bild nicht sichtbar ist, ist ein mit Steganographie signiertes Bild sichtbar und wird klar dargestellt. Der Laie erkennt keinen Unterschied zum unbehandelten Bild. Aber im Bild verborgen sind Ihre wichtigen Daten zum Schutz des Bildes - quasi ein unsichtbares zusätzliches Zeichen.

Programme und Anwendung

Früher war Software für Steganographie sündhaft teuer, für Normalanwender kaum handhabbar und zudem fehleranfällig. Das galt ganz besonders für JPEG-Dateien. D.h. oft reichten kleinste Änderungen am Bild wie Spiegeln, Dehnen, danach Abspeichern und wieder Zurückkonvertieren aus, um die geheimen Kennzeichnungen im Bild zu zerstören. Seit ca. Mitte der 2020er Jahre sah es in Beziehung auf die manuelle Bearbeitung etwas besser aus.

Dennoch gilt auch heute noch, dass man mit moderner Software Steganographie in Bildern stören oder sogar zerstören kann. Ferner sind kleine komprimierte JPEGs noch immer anfälliger für Beschädigungen als große TIFFs (auch PSD) oder RAW-Dateien.

Das am öftesten empfohlene Open-Source, freie und kostenlose Programm ist OpenStego (herunterladen bei github). Eine Liste mit weiteren kostenlosen Steganografie-Programmen finden Sie im freien Ausland bei LinuxLinks. Sie dürfen sich selbst denken, warum solche Listen in Deutschland nicht publiziert werden.

Da dieses Programm einiges bietet, aber nur auf Englisch angeboten wird, folgen hier einige Erklärungen:

Man kann selbst eigene (Text-) Daten in (z.B.) Bildern verbergen - 'Hide Data'. Dazu benötigt man ein Message File. Damit meint man z.B. eine Text-Datei (*.txt), in welcher Sie Ihren Namen und Ihre Internet- oder E-Mail-Adresse sowie Copyright-Text schreiben. Zur Erstellung jener (möglichst kleinen Datei) können Sie jeden freien Texteditor, wie z.B. den in Ihrem Betriebssystem eingebauten Editor (Edit) verwenden. Einmal erstellt, können Sie diese Datei immer wieder in der obersten Zeile des Steganografie-Programmes auswählen.
Danach wählen Sie im darunter liegenden Feld 'Cover file' entweder eine oder gleich mehrere Bilder aus, welche Sie damit unsichtbar kennzeichnen wollen. Somit kann man im sogenannten Batch-Betrieb (in einem automatischen Durchgang) auch gleich die ganze eigene Bildergalerie damit bearbeiten.

Der Nachteil besteht darin, dass es nur mit .bmp und .png-Dateien funktioniert - also nicht mit den anfälligen JPEGs.

In der linken Spalte in der zweiten Zeile kann man das damit geheim gekennzeichnete Bild auch wieder auslesen und so prüfen. Aber auch das funktioniert nur mit .bmp und .png-Dateien - also nicht mit JPEGs. Es kommt noch schlimmer: Einmal in ein (sogar mit bester Qualität) als JPEG abgespeichert, lässt es sich auch danach nicht mehr in ein .BMP oder .png konvertieren und dann auslesen. Danach ist die Datei korrupt.

Darunter befindet sich ein weiterer Bereich, der unabhängig vom oberen ist und entweder alleine oder zusätzlich verwendet werden kann: 'Digital Watermarking'.
Klicken Sie dazu auf den Schalter 'Generate Signature'. Dann tippen Sie in das oberste Feld 'Passphrase to be used to Generate Signature' Ihren frei wählbaren (kurzen) Vermerk hinein. Z.B. Ihren Namen und einen Urheberrechtsvermerk / Copyright (z.B. 'Max Mustermann') - Aber es ist völlig freigestellt. Deshalb darf es auch Ihre Internet-Adresse sein. Halten Sie es jedoch einfach und möglichst kurz. Denn es geht nur darum, dass Sie das beweisen können.
Dann wählen Sie in der zweiten Zeile den Speicherort und einen freien Namen für jene neu zu erstellende Datei. Die Endung .sig wird vom Programm automatisch angefügt. Danach klicken Sie noch auf den Schalter rechts unten 'Generate Signature'. - Bei Bedarf können Sie sich auch mehrere unterschiedliche Signaturen damit erstellen.

Zur Anwendung - also dem Verstecken dieses unsichtbaren Wasserzeichens in Bildern klicken Sie auf den Schalter links fast ganz unten: 'Embed Watermark'. Dort wählen Sie rechts oben in der ersten Zeile 'File to be watermarked' Ihre Bilder aus. Darunter Wählen Sie in der nächsten Zeile Ihre vorher hergestellte Signaturdatei aus und in der dritten Zeil wählen Sie schließlich noch den neuen Ordner für die mit der Signatur versehenen Enddateien aus. Zum Schluss klicken Sie rechts unten auf 'Embed watermark'. Das war es.

Zum Schluss kann man noch die Gegenprobe starten und das mit dem unsichtbaren Wasserzeichen versehene Bild prüfen. Dazu klicken Sie links ganz unten auf 'Verify watermark', wählen in der obersten Zeile rechts Ihre neue Bilddatei mit dem geheimen Wasserzeichen aus, wählen in der zweiten Zeile Ihre eigene Signatur-Datei aus und klicken rechts unten auf den dortigen Schalter 'Verify watermark'. Dann wird Ihnen ein Wahrscheinlichkeitswert angezeigt. Alles im grünen Bereich ist in Ordnung.

Die technischen Probleme der Steganographie

Selbstverständlich ist auch das nicht perfekt. Aber es ist ein weiterer kostenloser Schutz. Da er zudem automatisch auf viele Bilder angewandt werden kann, ist es auch nur relativ wenig Arbeit. Vor allem kann man es auch in klar lesbarer Schriftform bei den Bildern als Warnung angeben. Denn nur das schreckt die dummen Diebe ab. Also ist der Hinweis sinnvoll, dass alle Fotos auf dieser Seite mit Steganographie und zusätzlich unsichtbaren Wasserzeichen geschützt sind.

Ferner kann man diese beiden Schutzmethoden problemlos auch noch mit oben dargestellten sichtbaren Wasserzeichen kombinieren. Im Klartext: Sie besitzen ein optisch störendes Wasserzeichen im Bild, zudem eine Steganographie-Signatur im Bild und zudem ein unsichtbares Wasserzeichen. - Auch das ist nicht perfekt. Dennoch dürfte es die meisten dreisten Diebe abschrecken und im Zweifel auch bei Streitfällen helfen.

Jedoch kann Bilder-GenKI das alles aushebeln, weil sie im Grunde ein 'neues' Bild erzeugt - ohne Steganografie. Respektive die geheimen Wasserzeichen sind im neuen Bild zerstört. Gleichgültig, was Sie als zu versteckende Datei mit Steganografie in das Bild einfügten. Nachdem ein GenKI-Bild-Programm wie der WatermarkRemover.io es bearbeitet haben, ist es 'corrupt' und nicht mehr auslesbar. Sie dürfen es gerne selbst probieren. Selbst das PNG-Dateiformat funktioniert nicht mehr.

Somit muss man festhalten, dass GenKI zumindest Mitte der 2020er Jahre im Wettlauf die Steganografie in Bildern zumindest extrem einschränkte. D.h. Steganografie wird vermutlich ebenfalls mit eigener GenKI nachrüsten müssen.

Weiterhin viel Freude beim Fotografieren und erfolgreichen Schützen Ihrer wertvollen Fotos vor Missbrauch durch menschliche Diebe und unerwünschte Künstliche Intelligenz.

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